Fachtagung - Salus Klinik
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Fachtagung anlässlich der Eröffnung der salus Frauenklinik Hürth Wann ist es eine Traumafolgestörung Samia Said Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Systemische Traumatherapeutin - EMDR (EMDRIA) Oberärztin der Psychosomatik 14.05.2018 salus kliniken Hürth salus klinik 2 Mai 2018 Hürth 1
Traumafolgestörung Wie der Name schon sagt: Es ist die Folge eines Ereignisses = Kriterium A (nach DSM IV) = Kriterium 1 (nach ICD-10) 14.05.2018 salus klinik Hürth 2
Definition Wann ist eine Erfahrung traumatisch ? Definition: Psychisches Trauma ist ein vitales Diskrepanz-Erlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von extremer Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt. (Nach G. Fischer & P. Riedesser Lehrbuch der Psychotraumatologie, 2003) 14.05.2018 salus klinik Hürth 3
Umgang mit Anspannung / Stress Zwischen: Übererregung: Flucht oder Kampf Stresstoleranzfenster: Komfortzone Fähigkeit der Selbstregulierung Untererregung Erstarrung 14.05.2018 salus klinik Hürth 4
Die ersten 12 Wochen Nach einer Traumatisierung kann es in den ersten 12 Wochen zu einer selbständigen Heilung und Integration des Erlebten kommen. Dennoch gibt es die Phasen des Shocks (in Anlehnung an die Phasen der Trauerverarbeitung von Verena Kast): 1. Phase -> Schock, das Unfassbare nicht wahr haben wollen / Dissoziation 2. Phase -> immer wieder aufbrechende Emotionen, Angst, Trauer, Scham 3. Phase -> Suchen, finden, das erlebten im Selbstbild integrieren 4. Phase -> Neuer Selbst- und Weltbezug, Bewusstsein des Überlebenden 14.05.2018 salus klinik Hürth 5
Traumafolgestörung im ICD-10: - Akute Belastungsreaktion F43.0 - Anpassungsstörung F43.2 - Posttraumatische Belastungsstörung F43.1 - Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung F43.8 zB DESNOS (Disorder of extrem Distress not otherweise specified) - Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung F62.0 14.05.2018 salus klinik Hürth 6
Traumafolgestörungen im DSM-IV Differenzialdiagnostisch unterscheiden wir: Akute PTBS: Dauer < 3 Monate Chronische PTBS: Dauer > 3 Monate PTBS mit verzögertem Beginn: > 6 Monate nach dem Trauma Komplexe Traumafolgestörung > 2 Jahre (Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung) DSM = Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen) 14.05.2018 salus klinik Hürth 7
Zusammenfassung der Kriterien einer PTBS DSM IV ICD-10 A: Belastendes Ereignis (objektiv und subjektiv) 1: Belastendes Ereignis (objektiv) B: Wiedererleben / Flashbacks 2: Wiedererleben / Flashbacks C: Vermeidung / Amnesie / Dissoziation 3: Vermeidung / Amnesie / Dissoziation D: Anhaltende Übererregung 4: Anhaltende Übererregung E: Länger als einen Monat 5: Innerhalb von sechs Monaten F: Leiden: sozial, beruflich, oä -/- 14.05.2018 salus klinik Hürth 8
Die PTBS ist nur eine von mehreren Möglichkeiten Weitere Traumafolgestörungen: • Dissoziative Störungsbilder F44 • Somatoforme Schmerzstörung F45.4 • Borderline Persönlichkeitsstörung F60.31 • Dissoziale Persönlichkeitsstörung F60.2 • Essstörungen F50 • Affektive Störungen F32, F33, F34 • Substanzabhängigkeit F1 • Somatoforme Störungen F45 14.05.2018 salus klinik Hürth 9
Die häufigste Traumafolgestörung ist Depression (an Komorbidität denken) 14.05.2018 salus klinik Hürth 10
Ausschlaggebend für die Diagnose sind: - Die Symptome - Ggf. Testungen: Posttraumatic Stress Scale (PTSS 10) Dissociative Experience Scale (DES II) Impact of event scale (IES, IES-R) 14.05.2018 salus klinik Hürth 11
Warum ist es so wichtig eine Traumafolgestörung zu erkennen? Traumatisierung ist heilbar über Integration des „Unfassbaren“ ins - Selbstbild - Biographie - Metamorphose vom Opfer zum Überlebenden „Es erzählbar machen“ Achtung: Gefahr der Retraumatisierung, deshalb bitte nur als Fachkundigen an solche Themen rangehen) 14.05.2018 salus klinik Hürth 12
Traumafolgestörung Würdigung des Leids „Sie haben überlebt. Es ist vorbei“ „Wie haben Sie das geschafft“ Trost spenden 14.05.2018 salus klinik Hürth 13
Stabilisierungstechniken Reorientierung im Raum über die 5 Sinne um dissoziative Zustände aufzuheben 14.05.2018 salus klinik Hürth 14
Das Besondere an unserem Angebot in der Frauenklinik Einzelsitzungen: Ressourcen / Selbstwirksamkeitserleben stärken, u.v.m. Gruppensitzungen: Zugehörigkeit, Zusammenhalt, psychodynamische Muster, u.v.m. Indikationsgruppen: IG Stabilisierung bei Trauma (ohne aufs Trauma einzugehen): Dazu stehen, dass frau traumatisiert ist Identität als Überlebende Psychoedukation Stabilisierungsübungen IG Kunst und Trauma (als Ressourcenarbeit) Begleitkinder: Beeinflussen das Zusammenleben in der Frauenklinik und tragen zur Integration von Mutter und Kind in der Gesellschaft bei Arbeit an der Beziehungsgestaltung Analyse der Bindungsmuster Mutter-Kind-Arbeit 14.05.2018 salus klinik Hürth 15
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Samia Said Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Systemische Traumatherapeutin - EMDR (EMDRIA) Oberärztin der Psychosomatik s.said@salus-huerth.de 14.05.2018 salus klinik Hürth 16
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