Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
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9. Februar 2015, Treffen zum Thema «Baumzimmer» mit dem Stadtpäsidenten Stadtpräsident Alexander Tschäppät Sandra Ryf, Nachbarschaftskomitee Lorraine, Verein Hier baut das Quartier Viktor Hirsig; Architekt, Nachbarschaftskomitee Lorraine, Verein Läbigi Lorraine VLL Themen und Dokumente 1) Gentrifizierung in der Lorraine --> bezahlbarer Wohnraum wird rar (Dokumentation VLL) --> Vergleich Mietpreise «Baumzimmer» zu Durchschnittsmietpreisen Stadt Bern und Stadtteil V --> Die Mietpreise des «Baumzimmers» betragen rund das 1.5-Fache der durch- schnittlichen Mietpreise in der Stadt Bern oder im Stadtteil V 2) Projekt «Baumzimmer» – Kosten und baurechtliche Hindernisse --> Vergleich Baukosten Baumzimmer – Laubenhaus Burgunder – Temporäre Wohnsiedlung Leutschenbach --> Die Baukosten der «Baumzimmers» betragen mehr als das Doppelte der Bau- kosten von«Laubenhaus» Burgunder und fast das Dreifache der Baukosten der Temporären Wohnsiedlung Leutschenbach --> Centralweg – Was bisher geschah (Dokumentation, Chronologie) --> Stellungnahme Verein Läbigi Lorraine zum Baugesuch Baumzimmer vom 24.12.2014 --> weitere Dokumente (Zonenplan, Bauklassen) --> Das «Baumzimmer» weist erhebliche baurechtliche Probleme auf. Die Erteilung einer Baubewilligung ist höchst fraglich. Bei einer allfälligen Bewilligung in erster Instanz isr ein Weiterzug der Einsprachen absehbar. 3) Wie weiter? - Stopp des Bauvorhabens, bevor es definitiv in einer Sackgasse landet - Planungszone über das ganze Geviert Zwischennutzungsvorschläge: - Belassen als Freifläche für die Quartierbevölkerung (inkl. Quartiertreff Böxli). Der Lorraine- Breitenrain-Leist wäre ursprünglich für diese Lösung gewesen, sie würde inzwischen im Quartier breit mitgetragen. - Temporäre Wohnsiedlung (s. Temporäre Wohnsiedlung Leutschenbach von AOZ/NRS in situ (--> Dokumentation) - Innovatives Forschungsprojekt, Bsp. energieproduzierende grüne Fassade (--> Dokumentation)
1) Gentrifizierung in der Lorraine - Bezahlbarer Wohnraum wird ein (zu) teures Gut - Centralweg: Was bisher geschah, Chronologie - Statements der Stadt von 2009 zur „Aufrechterhaltung der sozialen Durchmischung» - Vergleich Mietpreise Projekt «Baumzimmer» zu Durchschnittsmietpreisen in der Stadt Bern - Wohnliegenschaften im Besitz des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik in der Lorraine 2) Projekt Baumzimmer: Kosten und baurechtliche Hindernisse - Vergleich Baukosten Projekt «Baumzimmer» – Laubenhaus Burgunder – Temporäre Siedlung Leutschenbach - Interfraktionelle Motion «Bauprojekt Centralweg: Günstigen Wohnraum möglich machen» (die Motion wurde im September 2013 eingereicht und die behandelt) - Lorrainepost vom April 2014 (Sammlung verschiedener Themen) - Stellungnahme zum Baugesuch «Baumzimmer», VLL, 24.12.2014 - Nutzungszonen- und Bauklassenplan 3) Wie weiter? - Essay «Woran misst man …» von Peter J. Betts, erschienen im ensuite, Januar 2015 - Zentralpark als Freifläche - Temporäre Wohnsiedlungen von NRS in situ - Grüne Hauswände produzieren Energie
3013 Bern Lorraine: Bezahlbarer Wohnraum wird ein (zu) teures Gut Per 1. Juni 2014 ergab die Leerwohnungszählung der Statistikdienste gerade mal 372 leer stehende Wohnungen in der Stadt Bern. Die Leerwohnungsziffer (Anteil leer stehende Woh- nungen am Wohnungsbestand der Stadt Bern) beträgt somit 0,49% – also quasi gleich Null. Seit einigen Jahren herrscht – nicht nur in Bern – ein eigentlicher Wohnungsnotstand. halde mit 54 (0,40%), Länggasse-Felsenau mit 42 (0,39%) und Innere Stadt mit 23 Wohnungen (0,8%). Auch in der Lorraine ist in den letzten Jahren ein Trend hin zu teuren Wohnungen zu beobachten. Zahlreiche Wohnungen und Häuser wurden verkauft und/oder viel zu luxuriös saniert, was die Mietzinse generell in die Höhe treibt. Viele dieser teuren Wohnungen blieben längere Zeit leer oder sind immer noch nicht vermietet/verkauft. Die Anbieter preisen das Lorrainequartier als „bei Jung und Alt überaus bevorzugtes und sehr beliebtes, aufstrebendes Wohngebiet der Stadt Bern“. Die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Stadtnähe sind weitere Verkaufsschlager, die einen hohen Mietzins oder Verkaufspreis rechtfertigen. Auch das Lorrainebad muss dazu herhalten, das „vor der Haustüre zur gemütlichen Abkühlung einlädt“. Die von Hausbesitzern und Liegenschaftenverwaltungen gern zitierte Lebendigkeit des Lorraine-Quartiers kann aber nur weiter bestehen, wenn der Wohn- und Gewerberaum tatsächlich auch zahlbar bleibt – zahlbar für Leute, die sich se für alternative Lebensformen entschieden oder nur ein estras kleines Einkommen haben, zahlbar für Familien und ältere Lorrain Menschen, zahlbar für junge UnternehmerInnen, die sich längerfristig eine Existenz aufbauen möchten! Damit die vielfältigen Angebote an Schulen und Kinderbetreuung be- stehen bleiben können, braucht es zudem Wohnraum, der 1 Lorrainestrasse 8 6 Lorrainestrasse 19 für Familien tatsächlich auch geeignet und finanziell tragbar 2 Lorrainestrasse 8a 7 Lorrainestrasse 21 ist. 3 Schulweg 15 8 Lorrainestrasse 23 Die nachfolgend dokumentierten Liegenschaften sind 4 Nordweg 6 / 8 / 10 9 Lorrainestrasse 27a / 27b Platanenweg 4 für diese Entwicklung in der Lorraine der letzten Jahre 5 Lorrainestrasse 16 exemplarisch. Die aufgeführten Zitate stammen jeweils aus den offiziellen Verkaufs-oder Mietangeboten (Internet, Verkaufsdossiers). Der Verkauf von Liegenschaften an den Anfang Juni 2014 gab es in Bern folgende leerstehende Meistbietenden zu teils völlig überrissenen Preisen oder un- Wohnungen: 36 1-Zimmer-, 67 2-Zimmer-, 155 3-Zimmer-, verhältnismässige Sanierungen haben überhöhte Mietzinse 97 4-Zimmer- und 13 5-Zimmerwohnungen; vier Wohnun- zur Folge und schaden dem Quartier und seiner vielschichti- gen hatten 6 oder mehr Zimmer. Bei 23,7% der leer stehen- gen Kultur. Diesem Trend gilt es entgegenzuwirken: den Objekte liegt der Mietzins unter 1000 CHF, bei 48,7% es braucht Wohn- und Lebensraum für Wenigverdienende, zwischen 1001 und 2000 CHF und 23,1% der leer stehenden für Familien mit Kindern und kleinem Budget, für junge Wohnungen kosten monatlich mehr als 2000 CHF. Zudem Leute, die in Wohngemeinschaften leben möchten, für ältere sind sieben Eigentumswohnungen zum Verkauf ausgeschrie- Menschen mit kleiner Rente. Nur so bleibt „unsere“ Lorraine ben. Am meisten Leerwohnungen sind in den Stadtteilen lebendig und lebenswert. Bümpliz-Oberbottigen mit 114 Wohnungen (Leerwohnungs- ziffer: 0,69%) und Mattenhof-Weissenbühl mit 83 Wohnun- Bern, im August 2014 gen (0,49%) zu verzeichnen, gefolgt von den Stadtteilen Verein für ein lebendiges Lorrainequartier VLL Breitenrain-Lorraine mit 56 (0,38%), Kirchenfeld- Schoss- www.laebigi-lorraine.ch
Lorrainestrasse 8: O K B ar ! Bye bye Das viergeschossige Reihenhaus wurde 1895 als Teil der Häu- serzeile an der vorderen Lorraine-strasse erbaut. Lange war im Ladenlokal eine Möbelschreinerei eingemietet, danach ein Modellflugzeug-Bauladen, später ein Kiosk, der sukzessive zu einer kleinen Bar ausgebaut wurde. Am 3. März 2000 über- nahm Martin „Tinu“Bähler die Kiosk-OK-Bar an der Lorraines- trasse 8, ein kleines Refugium für Gäste unterschiedlichster Herkunft. Tinu’s Devise lautete „reduziert aufs Minimum“. Bis 2010 war die OK Bar ein für viele Leute nicht mehr wegzuden- kender Treffpunkt, über die Quartiergrenze hinaus. Tinu und seine Mitarbeiterinnen boten geduldig Raum für spontane Begegnungen, abendfüllende Diskussionen, gemeinsames Fussball gucken, Grill-events und Konzerte. Auch für schräge Aktionen war die OK Bar zu haben: Im Mai 2010 stellte sich J.P. Love (Erotik-Darsteller) mit gefesselten Füssen in einen kleinen Käfig im Schaufenster der OK-Bar für einen Weltre- kordversuch im Dauerstehen. In seiner Rückschau wünscht sich Tinu, dass die Lorraine „ihr Herz und ihren Charakter behalten soll, so multikulturell und lebendig bleibt wie sie ist und nicht zum Bonzenquartier mutiert“. 2009 verkaufte die Hausbesitzerin, die Pensionskasse des Bellevue Palace, die Liegenschaft an Privatpersonen, welche das Erdgeschoss als Kunstatelier selber nutzen wollten und daher den Vertrag mit der OK Bar aufkündeten. Im Oktober 2010 war daher Schluss für Tinu. Der Wandel in der Lorraine kann bei den Beizen besonders gut mitverfolgt werden. In derselben Zeit folgte an der Lorrainestrasse 15 auf die Mythos-Bar das Restaurant „Wartsaal“ und das traditions- reiche Handwerkerstübli mit seinem lauschigen Garten an der Lorrainestrasse 9, Ende des 19. Jahrhunderts als Quartier- beiz eröffnet, ist seit 2012 ein indisches Spezialitäten-Restau- rant (Okra).
Lorrainestrasse 8a: ve s W o h n en „Exklusi d e r Lo r ra ine“ in „... Die Objekte bieten Ihnen puren Wohngenuss: grosse, hohe und lichtdurchflutete Räume mit Stuckdecken, originalge- treue nachgebildete Parkettböden, moderne und grosszügige Hochglanzküchen mit Geschirrspüler, kombinierte Wasch- maschine / Tumbler ...“. Seit Sommer 2013 standen diese Objekte, drei 3.5 Zimmer- wohnungen zu je 95m2 zur Vermietung frei. Nettomiete mo- natlich CHF 2‘790, NK 280, keine Balkone. Im Juni 2014 wurde offenbar die letzte freie Wohnung vermietet. Das Haus wurde 1895 erbaut und ist Teil der historischen Häuserzeile an der vorderen Lorraine. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs gab es an der Lorrainestrasse 8a eine Kaffee- und Speisehalle (Quelle: Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern von Berchtold Weber, 1976). Später war das Haus lange Jahre im Besitz von Schaffner Paul, der dort ein Geschäft für Büromaschinen und -Einrichtungen, Reparatur und Handel führte. *Emil Keller übernahm das Geschäft (und damit wohl auch die Liegenschaft). Zuletzt wohnte Keller ganz alleine in dem Haus. Nach seinem Tod verfügte das Konkursrichteramt Bern-Laupen per 27. September 2007 die konkursamtliche Liquidation*. Das Haus wurde danach an Private verkauft und wie oben beschrieben saniert. Es hat drei 3-Zimmerwohnungen, ca. 83m2 Gewerbefläche im Parterre und Mansarden im vierten Obergeschoss. Die Liegenschaft wurde im Juni 2011 zum Verkaufspreis von CHF 1‘100‘000 ausgeschrieben (Verkauf an den Meistbietenden). Die Verkäuferin, die Niederer AG berechnete einen Netto- mietzins-Ertrag nach Sanierung von rund CHF 108‘600 pro Jahr. Der amtliche Wert belief sich vor dem Verkauf auf CHF 606‘100, der Gebäudeversicherungswert auf CHF 1‘691‘900. *Emil Keller vorm. Paul Schaffner, in Bern, CH-035.1.019.364-0, Handel mit Büromaschinen und Büroeinrichtungen, Reparaturwerkstätte, Einzelfirma (SHAB Nr. 84 vom 10. 04. 1979, S. 1130). Der Firmeninhaber ist gestorben. Über den Nachlass ist mit Verfügung des Konkursrich- ters Bern-Laupen vom 26.09.2007 per 27.09.2007 die konkursamtliche Liquidation angeordnet worden. Der Geschäftsbetrieb hat aufgehört. Die Firma wird von Amtes wegen gelöscht. Tagebuch Nr. 43490 vom 28.11.2007.
Schulweg 15 es Ausverkauf ein ses to r is c h e n H a u his Das imposante gelbe Haus Ecke Schulweg / Lorrainestrasse schliesst die historische Häuserzeile der vorderen Lorraine, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Das Haus ist denk- malgeschützt. Der Hauseigentümer bewohnt das Haus noch selbst, die sieben Wohnungen hat er lange Jahre vermietet, auch an Wohngemeinschaften. Nun werden sie einzeln ver- kauft: Noch zu kaufen sind eine 3,5-Zimmerwohnung im 2. Stock (100 m2) für CHF 880‘000 sowie eine 3,5-Zimerwoh- nung im dritten Stock (95m2) für CHF 800‘000. Balkone auf der Rückseite des Hauses gegen den Nordweg. Im Erdge- schoss befinden sich Ladengeschäfte (derzeit eine App-Firma und ein Coiffeur). Als Kontaktadresse für den Wohnungskauf figuriert im Inter- net eine Ligainvestment AG in Leukerbad. Bis 2002 war in einem der Ladenlokale das Gemeinschaftszentrum für die Lorraine, der „infopunkt“ eingemietet. Aus Spargründen kün- dete die Stadt den Mietvertrag (Monatsmiete damals rund CHF 2‘400) – gegen den Protest der Quartierbevölkerung. Seither hat die Lorraine keinen offiziellen Quartier-Treff mehr.
Nordweg 6, 8 und 10: p Wo h n u n g en in „To der Lorraine“ Die drei aneinandergebauten Häuser am Nordweg wurden im November 2012 für CHF 4,9 Millionen verkauft. Nachdem sie lange als Büroräume genutzt worden sind sollten (wieder) Wohnungen entstehen. Der bisherige Besitzer Werner Hof- mann, ein Unternehmer aus dem zürcherischen Buchs ver- kaufte die Häuser an die Gebäudeversicherung des Kantons Bern (GVB), obwohl er nur wenige Wochen vorher gegenüber den Medien verlauten liess, dass er die Liegenschaften an eine gemeinnützige Institution vergeben werde. Hofmann rechnete in der Berner Zeitung vom 13.11.2012 vor, dass die GVB nach einer Sanierung von rund 3 Mio. Franken dreizehn 3.5-Zimmerwohnungen à 70 bis 75 Quadratmeter erhalte. Bei Totalkosten von rund CHF 8 Mio. und bei einer Bruttorendite von drei Prozent ergebe das einen Netto-Mietzins von um die 1500 Franken pro Monat. Seit Mai 2014 sind die Wohnungen ausgeschrieben, die GVB will die Wohnungen „zu marktkonformen Mieten langfristig vermieten“. Die Nettomieten bewegen sich zwischen CHF 1‘590 (2.5 Zimmerwohnung im Erdgeschoss, 43.8 m2, ohne Garten/Sitzplatz, dafür mit Aussicht auf einen Parkplatz) und CHF 4‘590 (Duplex Wohnung mit Dachterrasse, 186 m2, NK monatlich CHF 400). Eine 3.5 Zimmerwohnung im 2. Stock kostet netto CHF 2‘490 (84.5m2, NK monatlich CHF 280). Die Galerie-Wohnungen im 3. Stock im Haus Nr. 10 und Nr. 6 kosten netto CHF 2‘700 (3.5 Zimmerwohnungen, je 97.7m2, NK monatlich CHF 280), eine 4.5 Zimmerwohnung im 2. OG netto CHF 2‘490 (84.5 m2, NK CHF 280). Wie der Dokumentation der zuständigen Liegenschaftsver- waltung Wirz Tanner Immobilien AG zu entnehmen ist, sind die Wohnungen luxuriös renoviert worden: „Diverse Parkette, Bodenplatten, Küchenfronten in der Farbe Vanilla aus Kunst- harz, Küchenabdeckung und Schild Grau aus Naturstein, Ceran-Kochfeld, Fensterläden und elektrische Storen“. Zudem werden die „schönen Stadtwohnungen“ mit der zentralen Lage, nahen Geschäften, Unterhaltungsmöglichkei- ten und öffentlichen Verkehrsmittel beworben, mit Hinweis auf die „diversen Parks, welche sich wenige Minuten von der Liegenschaft befinden“.
Lorrainestrasse 16: r Von der Sandwichbar zu Webmanufaktur Das Eckhaus Schulweg - Lorrainestrasse wurde 1869 erbaut, im Parterre befand sich zu Beginn über lange Jahre eine Apotheke. Der Brunnen vor dem Haus wurde 1915 von der Stadt für die Wasserversorgung der Bevölkerung gebaut, da noch längst nicht alle Häuser in der Lorraine über fliessendes Wasser verfügten. Heute ist die Liegenschaft im Besitz von sechs Parteien (Stockwerkeigentum-Genossenschaft). Nach Wegzug des Tauchsportladens konnte der 1998 gegründete Trägerver- ein L16 im Erdgeschoss einen Jugendtreff einrichten. Im Verlauf der Zeit wurde aus dem Jugendtreff die im Quartier schnell sehr beliebte Sandwichbar – ein Mittags-Treffpunkt für SchülerInnen der GIBB wie auch für Gäste, die vor allem an Sommerabenden ein Feierabendbier in der Abendson- ne geniessen wollten. 2011 musste die Sandwichbar nach 13 Jahren schliessen. Sie entsprach nicht den gesetzlichen Vorschriften bzw. die für den Restaurantbetrieb notwendigen Bewilligungen fehlten und es gab diverse Auseinanderset- zungen wegen Lärmproblemen. Seit Oktober 2011 wird das Lokal von einer Webmanufaktur genutzt (Dienstleistungen im Bereich Informatik, Marketing und Kommunikation, Design sowie Kunst und Kultur). Lorrainestrasse 19: s s z ü gig e, re n ov ie rte, „Gro zentral gelegene der Altbauwohnung in Berner Lorraine“ Inserat von April 2013 für eine 5.5 Zimmerwohnung im 2. Stock, Privatverkauf für CHF 1‘150‘000. (ohne Provision), Baujahr 1896. 150m2 Nettowohnfläche, zwei Balkone, Einbau- schränke, Gang mit schwarzem italienischem Naturschiefer, Haustechnik 1996 saniert, alle Zimmer mit Fischgrätparkett, Familien- und Gästebad uam.
Lorrainestrasse 21: ie n h a u s im H erzen „Mehrfamil !“ der Stadt Bern „Sie haben die Gelegenheit, in ein wahres Schmuckstück zu investieren“ So wird das seit November 2013 zum Verkauf stehende Mehrfamilienhaus angepriesen. Verkaufsrichtpreis gemäss Anzeige: CHF 4‘540‘000. Offenbar gibt es einen Kaufinteressenten, der noch mehr bieten will! Das Haus an der Lorrainestrasse 21 (Baujahr 1900), „mitten im überaus beliebten Lorrainequartier“ ist im Besitz der Marian und Zofia Kisch-Stiftung mit Sitz in Muri b. Bern, Stiftungszweck gemäss Stiftungsurkunde vom 24. November 1994: Dauernde Erhaltung der drei als Anfangsvermögen gewid- meten Liegenschaften unter Mitberücksichtigung der Interes- sen der Allgemeinheit; Unterstützung bedürftiger Menschen polnischer Abstammung. Im Parterre befinden sich zwei Ladenlokale, die von den Mietern vor gerade mal zwei Jahren mit viel Aufwand und Energie eingerichtet worden sind (Velokurierladen und Schnittpunkt – Nähatelier und Coiffure). Die sechs Wohnun- gen sind gemäss Angaben der Verkäufer 2007 und 2013 total saniert worden: „Um die Liegenschaft mit viel Liebe zum Detail zu erneuern, wurden CHF 2‘5513‘935 investiert“. Die Netto-Mietzinseinnahmen belaufen sich laut Verkaufsdossier der Treuhand-Zentrum AG Muri auf CHF 178‘401.00 pro Jahr. Die jetzigen Mieter bangen um ihre zurzeit noch halbwegs zahlbaren Mietwohnungen (Nettomietzinse für eine 3.5 Zimmerwohnung mit 83m2 CHF 1‘850; 2.5 Zimmerwohnung mit 73m2 CHF 1‘594). Im schlimmsten Fall müssten sie nach einem Verkauf die Wohnungen verlassen, z.B. wenn die neu- en Besitzer eine Totalsanierung anstreben oder eine kräftige Mietzinserhöhung vollziehen wollten. Gemäss bundesge- richtlicher Rechtsprechung darf der Käufer den Mietzins so anheben, dass er auf dem Kaufpreis und allfälligen weiteren Investitionen eine ausreichende Rendite erzielt. Dies gilt aller- dings nicht, wenn er einen übersetzten Kaufpreis bezahlt hat. Ob nach einer Handänderung Anspruch auf eine Mietzinser- höhung besteht, lässt sich daher ohne aufwendige Abklä- rungen nicht feststellen. Ein Verkauf an eine gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft wäre daher die beste Ausgangs- lage, um die jetzigen Mietsituationen langfristig erhalten zu können und das Haus der Spekulation zu entziehen.
Lorrainestrasse 23: die Nach 81 Jahren ist n Migros ausgezoge Im September 2013 hat die Migros ihren Laden an der Lor- rainestrasse 23 geschlossen. Der „alte“ Migros Laden wurde 1932 eröffnet und zum letzten Mal vor rund 30 Jahren reno- viert. Seither ist die kleine Lorraine-Migros zu einem eigent- lichen Treffpunkt entlang der Lorrainestrasse geworden. Die neue Migros am Dammweg 9 ist doppelt so gross als bisher und bietet vor allem eine grosse Auswahl an Fastfood-Pro- dukten an. Wenn alles klappt, wird der Lorraine-Laden LOLA, ein Betrieb der Stiftung Contact Netz für ehemals drogenabhängige und Personen in einem Substitutionsprogramm seinen bisherigen Standort an der Lorrainestrasse 27 verlassen und nach vorne in das alte grössere Migros-Lokal einziehen (Herbst 2014). Lorrainestrasse 27a/27b, Platanenweg 4: l w i rd über baut Serin i -Are a Nach über 30 Jahren musste Carlo Serini seine Garage an der Lorrainestrasse aufgeben. Der Eigentümer Stefan Berger (Nachkomme der alteingesessenen Firma Berger Früchte- & Gemüsehandel) will ein modernes dreistöckiges Gebäude bauen mit neun 4-Zimmerwohnungen (105-110m2) sowie drei 3-Zimmerwohnungen. Im Parterre soll ein Ladenlokal entstehen, allenfalls auch eine Bar. Zur Überbauung gehört eine zweigeschossige Tiefgarage mit 52 Parkplätzen, die über einen Autolift erschlossen ist. Das alte Haus der Familie Berger (Bioladen LOLA und 5 Wohnungen) bleibt aber bestehen und wird renoviert und ausgebaut. Es muss davon ausgegangen belebt und gezeigt, wie gross der Bedarf an Orten ist, die werden, dass alle Wohnungen eher im oberen Preissegment spontane Nutzungen zulassen. Insbesondere die Serini-Bar vermietet werden. ist zu einem stehenden Begriff geworden. Im Juni/Juli 2014 konnte noch ein würdevoller Abschied gefeiert werden mit Damit geht eine weit über die Quartiergrenzen hinaus wert- (Public-Viewing Fussball WM). Voraussichtlich im Herbst 2014 volle Zwischennutzungs-Fläche verloren. Noch zu Zeiten der werden die Garage-Gebäude und das schon länger unbe- Autogarage Serini konnte der gedeckte Vorplatz für Public wohnbare Wohnhaus am Platanenweg abgebrochen. Die Viewings, Flohmärkte und Kinoabende benutzt werden. vier alten Bäume an der Lorrainestrasse sollen aber erhalten Die Serini - und die Pneu-Bar haben den Sommer 2013 sehr bleiben.
Überbauung Centralpark Lorraine Verein für ein lebendiges Lorrainequartier was bisher geschah … www.laebigi-lorraine.ch Eine Chronologie; herausgegeben vom Verein läbigi Lorraine VLL, Jurastrasse 15. 3013 Bern, Januar 2014 Die Chronologie wird laufend aktualisiert auf www.laebigi-lorraine.ch Seit Jahren geht es auch in der Lorraine um den Erhalt von günstigem Wohnraum. Bei einigen Projekten konnten Engagierte aus dem Quartier diesen – gemeinsam mit Wohnbaugenossen- schaften – erhalten oder neu bauen. Die Ereignisse rund um das Gelände am Centralweg 9/9A zeigen exemplarisch auf, wie schwierig diese Auseinandersetzung sein kann und wer alles darin involviert ist. Im Januar 2014, da wir diese Chronologie zum ersten Mal gedruckt vorlegen, ist das Schicksal des Centralparks völlig offen. Uns bleibt an dieser Stelle nur der Aufruf, sich wei- terhin mit vereinten Kräften und viel Phantasie für bezahlbaren Wohnraum im eigenen Quartier und damit in der ganzen Stadt Bern einzusetzen. Als Resultat der Gesamtplanung Lorraine soll auf der Parzelle Centralweg 9/9a ein Neubauprojekt für Wohnnutzung 2007 entstehen. Das Land gehört der Stadt. BewohnerInnen aus der Lorraine gründen die Wohnbaugenossenschaft Central und melden der Stadt ihr Interesse an einem Wohnbauprojekt an. Der seit vielen Jahren dort angesiedelten Autogarage Alcadis AG (vormals Erb Garagen) wird der Mietvertrag gekündigt. 2008 Weil der Stadt bei der Kündigung ein Formfehler unterläuft, bleibt die Kündigung nichtig. Das Mietverhältnis wird letzt- endlich bis 30. April 2009 verlängert. Die Betriebskommission des Wohnbaufonds beauftragt die städtische Liegenschaftenverwaltung LV im Februar die Rahmenbedingungen für eine Wohnbauplanung abzustecken und die Durchführung eines wettbewerbsähnlichen Ver- fahrens vorzubereiten. Mit Schreiben vom 10. März 2008 fordert die LV die Präsidialdirektion der Stadt Bern auf, den Bordellbetrieb Lager- weg 12 zu verbieten und die rechtmässige Wohnnutzung wieder herzustellen. Dies weil die Stadt auf der benachbarten Parzelle ein Wohnhaus errichten will und fürchtet, dass „die Rotlicht-Nutzung nebenan mögliche Investoren und Mieter abschrecken könnte“. Der Besitzer der Liegenschaft will dagegen sämtliche rechtlichen Beschwerdemöglichkeiten aus- nutzen.
Der VLL legt anfangs April 2008 Einsprache ein gegen den Abbruch der bestehenden Liegenschaft (altes Gewerbe- haus) und ersucht bei der Stadt um die Genehmigung einer kulturellen Zwischennutzung des Gebäudes. Vorgängig hat der VLL zahlreiche interessierte Gruppierungen aus dem Quartier, aus Kultur und andern sozialen Bewegungen zu einem Treffen eingeladen, um vorhandene Nutzungsideen zu sammeln. Es kamen zahlreiche spannende Vorschläge zusammen. Am 22. April 2008 findet eine Aussprache mit der LV statt. Sie argumentiert, dass der wegen der früheren Garage- Nutzung mit Schadstoffen belastete Boden eine Zwischennutzung des Gebäudes nicht zulasse. Zudem habe sie schlechte Erfahrungen gemacht mit Zwischennutzungs-Verträgen („Paradiesli-Schock“). Im Weiteren sei vorgesehen, möglichst zügig zu bauen, eine Nutzung des Gebäudes wäre daher höchstens für zwei Jahre möglich und somit der Aufwand für die nötigsten Instandstellungsarbeiten zu hoch. Die LV informiert weiter, dass der beabsichtigte Kauf der Liegenschaft Lagerweg 12 gescheitert ist. Die ursprünglich anvisierte Gesamtüberbauung (Centralweg/Lagerweg) könne daher nicht realisiert werden. Die Betriebskommission des Wohnbaufonds habe deshalb beschlossen, die Parzelle Centralweg im Baurecht zu veräussern. Der VLL zieht seine Ein- sprache gegen die Abbruchbewilligung zurück. Am 6. November reicht Stadtrat Luzius Theiler (GPB) ein Postulat ein. Er verlangt, dass bei der Überbauung am Central- weg Wohnungen für Leute mit tiefem bis mittlerem Einkommen gebaut werden. Zudem soll auf eine Einstellhalle verzichtet und ein Quartiertreff integriert werden, was sowohl der Gemeinderat als auch der Stadtrat später ablehnen werden (2009). Im Frühjahr 2009 beschliesst die Betriebskommission des Wohnbaufonds, das Grundstück doch nicht im Baurecht 2009 abzugeben, sondern selber zu bauen. Es soll rund fünfzehn 3,5- bis 5,5-Zimmerwohnungen geben. Nach Vorliegen der Ergebnisse eines Studienauftrages im Frühjahr 2010 soll im Herbst 2010 die Baueingabe erfolgen, voraussichtlich könne im Frühling 2011 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden. Am 19. Oktober fahren die grossen Baumaschinen auf und brechen das alte Gewerbehaus sowie die Auto-Schauhäuser auf dem Centralweg ab. Das Gelände liegt brach. 2010 Am 8. März ziehen die Stadttauben mit ihren Wohnwagen auf der Brache am Centralweg ein. Die Akzeptanz bei der Quartier-Bevölkerung ist gross, die farbigen Bauwagen fügen sich gut in die brachliegende Freifläche und die umliegen- den Häuser ein. Die Stadt duldet die Stadttauben aber nicht und setzt ihnen ein Ultimatum, den Platz zu verlassen. Am 14. März, zwei Tage vor Ablauf dieser Frist verlassen sie den Centralpark. Die Stadt lässt das Gelände mit schweren Baumaschinen umgraben und zieht einen tiefen Graben rund um das Gelände, damit keine weiteren Bau- oder Wohnwagen auffahren können. Ab April wird die umgegrabene Brache von Quartierbewohnenden spontan genutzt für Picknicks, Filmabende, Spielan- lässe, Konzerte etc. Der VLL organisiert im Rahmen des Berner Umwelttages rund um die Brache am Centralweg einen grossen Flohmarkt. Als Folge des nicht geplanten Aufenthalts der Stadttauben beschliesst die Stadt überraschend schnell über die weitere Zwischennutzung: Für den Velokurier-Laden soll ab Herbst ein Provisorium aufgestellt werden. Für den Rest der Brache wird der Verein Brachland beauftragt, ein Nutzungskonzept zu realisieren (Spielraum, Sandkasten, Gartennutzung, Grill- stelle). Die Brache selbst wird mit einem Zaun und Weidenbäumen umringt. Im Dezember orientiert die Stadt über die Siegerin des Architekturwettbewerbs. Eine Jury wählt aus 62 eingereichten Eingaben das Projekt Baumzimmer, das mit insgesamt 14 Wohnungen und einem Atelieraum einen „wünschenswerten und differenzierten Beitrag zur Quartierentwicklung leistet. Die acht Etagenwohnungen mit ihren balkonartigen Baumzim- mer schaffen identitätsstiftenden Charakter und interessante zwischenräumliche Bezüge“. Zudem gibt es drei Attikawoh- nungen, die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten einen gedeckten Sitzplatz. Die Brache wird von zahlreichen Gruppierungen und Quartierbewohnenden rege genutzt: Für den Anbau von Gemüse 2011 & 2012 ebenso wie für Kinderspieltage, Sitzungen im Freien, Grillabende, spontane Konzerte und lange Tische. Am 16. Juli 2012 urteilt das Bundesgericht, dass der Erotikbetrieb am Lagerweg 12 in der Lorraine seine Türen definitiv schliessen muss. Damit beendet das Bundesgericht einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen den städtischen Behörden und dem Liegenschaftsbesitzer. Der Entscheid wird am Tag des Urteilsspruchs rechtskräftig. Die an den Lagerweg 12 angebaute Liegenschaft ist im Besitz der Baufirma Büchi und davon nicht tangiert.
Ende Februar verlassen die rund 100 Sexarbeiterinnen die Wohnungen am Lagerweg 12. Danach wird das Haus 2013 zugemacht und bleibt vorderhand leer. Der Noch-Besitzer Roland Staudenmann (Bellone GmbH) ist im Rechtsstreit mit dem Folgebesitzer Fredy Schönholzer, Eigentümer der FSZ AG (Erwerb, Verwaltung, Vermittlung und Veräusserung von Grundstücken aller Art). Da sich die beiden nicht über den Ablösebetrag einigen können, gehen sie vor Handelsgericht. Zwischen FSZ und Bellone flossen über mehrere Jahre Tausende von Franken hin und her. Es bestanden Baurechts-, Verein für ein Darlehens-, Nutzungs-, Miet- und andere Verträge zwischen den beiden Parteien. Nach Meinung der FSZ AG hätte An- lebendiges Lorrainequartier fang Jahr eine Eigentumsübertragung der Liegenschaft am Lagerweg 12 von Bellone an die FSZ stattfinden sollen. Doch www.laebigi-lorraine.ch Roland Staudenmann, Vertreter der Bellone GmbH, verweigerte diesen Übertrag. Die Stadt versucht erneut die Liegenschaft Lagerweg 12 zu kaufen, den angebotenen Verkaufspreis von 3 Mio. lehnt sie aber als völlig überrissen ab. Der voraussichtlich neue Besitzer (Fredy Schönholzer FSZ AG) lässt Profile erstellen; er will von der Stadt für seinen Gebäudeteil eine Ausnahmebewilligung für die Verbreiterung des Hauses über die gesetz- liche Baulinie hinaus. Als Gegenleistung wäre er bereit, der Stadt das für das Baum-zimmer benötigte Näherbaurecht zu gewähren. Unter dem Motto „mir wei ke Puff, hei aber eis gfunde“ ziehen am Sonntag, den 21. April die AktivistInnen der auto- nomen Schule denkmal in die Räume am Lagerweg 12 ein. Da die Schule nur bis Ende Juni in ihren bisherigen Räum- lichkeiten im Waaghaus an der Stauffacherstrasse bleiben kann (der Zwischennutzungsvertrag mit der Stadt Bern läuft dann ab) brauchen die AktivistInnen neue Räumlichkeiten. Sie erhalten viele spontane positive Reaktionen aus dem Quartier und beginnen damit, die einzelnen Wohnungen und Zimmer sanft zu renovieren. Am Montag, 13. Mai werden die Profile für den städtischen Neubau auf dem Centralpark gesetzt. Am 15. Mai wird das Baugesuch publiziert. Unter anderen reicht auch der VLL am 14. Juni fristgerecht eine Einsprache dagegen ein. Die Argumente: Unklare und nicht vollumfänglich behindertengerechte Parkplatzsituation am Hofweg, Konsequenzen auf das Projekt beim nicht gewährten Näherbaurecht zum Lagerweg 12, unklar ob die geplante Verkehrsberuhigung Centralweg Bestandteil des Projekts ist. Am Donnerstag, 16. Mai wird der Kreditantrag des Gemeinderates über 8,8 Mio. Franken im Stadtrat beraten. Luzius Theiler (GPB) stellt einen Rückweisungsantrag, da die vom Gemeinderat geplanten Wohnungen trotz Subventionsbeiträ- gen wesentlich teurer kommen als früher versprochen, resp. die von ihm dafür verlangte und vom Stadtrat überwiesene Postulats-Forderung nicht eingehalten ist. Zudem sei die Frage des Näherbaurechts nicht geklärt. Der Gemeinderat schreibt dazu im Vortrag zum Kreditantrag, dass die Realisation auch ohne Näherbaurecht möglich sei. Im ungünstigsten Fall müsse der Neubau mit einer reduzierten Anzahl von „Baumzimmern“ errichtet werden. Die im Kreditantrag errechneten Mietzinse (z.B. Fr. 1796.00 für eine 4 ½ Zimmerwohnung im EG mit 102 m2 oder Fr. 1160.00 für eine 2 ½ Zimmerwohnung im 2.OG mit 66 m2) können nur dank einem Subventionsbeitrag von 2,65 Mio Franken aus dem Wohnbaufonds und einem tief angesetzten Landwert erreicht werden. Aus Kostengründen wird auf eine Auto-Einstellhalle verzichtet. Der Rückweisungsantrag von Luzius Theiler wird abgelehnt (27 JA, 35 NEIN, 5 Enthaltungen). Dafür wird ein Antrag der GLP angenommen, wonach der vorgesehene Subventionsbetrag von 2.65 Mio. ersatzlos gestrichen werden soll (32 JA, 27 NEIN, 8 Enthaltungen). Schlussabstimmung: 35 JA, 29 NEIN, 3 Enthaltungen (12 Parlamentsmitglieder sind abwesend). Demnach muss die Stadt die Wohnungen zu marktüblichen Bedingungen vermieten, die Mietzinse werden zwischen 25-30 Prozent teurer als noch im Kreditantrag vorgerechnet. Das ursprüngliche Versprechen der Stadt, auf dem Centralpark zumindest einen Teil der Wohnungen im Segment günstigen Wohnraum anzubieten, ist vom Tisch. Die Empörung ist gross, über die Quartiergrenzen hinaus. Der VLL protestiert gemeinsam mit der AG Wohnen gegen die- sen Entscheid. Mit einem Schreiben an den Gemeinderat ersucht der VLL Anfang Juni die Stadtregierung, das Projekt zu stoppen und gemeinsam mit dem Stadtparlament einen Weg für einen Neuanfang zu wagen, damit das ursprüngliche Versprechen, preisgünstige Wohnungen zu bauen, zumindest teilweise eingelöst werden kann. Am 6. Juni demonstriert eine Hundertschaft engagierter Personen vor dem Rathaus gegen den Stadtrats-Entscheid. Ein spontan gegründetes „Nachbarschaftskomitee gegen Luxuswohnungen in der Lorraine“ vereint zahlreiche, in der Lorraine ansässige und tätige Gewerbebetriebe und soziale Institutionen. Ebenfalls am 6. Juni reicht Stadtrat Luzius Theiler (GPB) eine dringliche Motion ein: „Stopp Luxusbau – für einen Neu- anfang am Centralweg 9“. Er fordert den Gemeinderat u.a. auf, dem Stadtrat eine Vorlage zur Aufhebung des Stadtratsbe- schlusses vom 16. Mai 2013 zum Ausführungskredit Centralweg zu unterbreiten (also quasi ein Rückkommensvortrag). Das Büro des Stadtrates gewährt die Dringlichkeit. Das Nachbarschaftskomitee lanciert Ende Juni zusammen mit dem VLL und der AG Wohnen eine Petition zuhanden Gemeinde- und Stadtrat. Die Petition ersucht Regierung und Parlament, das Projekt zu stoppen und stattdessen neu auszuschreiben mit der Vorgabe, günstigen Wohnraum zu schaffen. Am 3. September wird die Petition mit 1050 Unterschriften eingereicht. Vor der Stadtratsdebatte zum „Rückkommensantrag“ von Luzius Theiler organisiert der VLL mit Unterstützung von Fachpersonen für die Stadträtinnen und Stadträte Anfang September eine Begehung vor Ort auf dem Centralpark. Diskutiert wird unter anderem die Frage des Näherbaurechts (welches vom Besitzer Lagerweg 12 nach wie vor nicht gewährt wird) bzw. die Frage, weshalb die rechtlich möglichen Bedingungen nicht voll ausgeschöpft worden sind und
so mehr und günstigerer Wohnraum entstehen könnte (Ausnutzung Bauklassen, direkter Anbau an die angrenzenden Liegenschaften). Im Hinblick auf die Stadtratssitzung vom 12. September, an welcher die dringliche Motion Luzius Theiler „Neuan- fang am Centralweg“ (Aufhebung des Stadtratsbeschlusses vom 16. Mai) traktandiert ist, verschicken das Nachbar- schaftskomitee und der VLL an alle Stadträtinnen und Stadträte einen Appell, die Motion zu überweisen und damit einem Neuanfang eine Chance zu geben. Am 12. September überweist der Stadtrat mit 35 JA, 29 NEIN bei 8 Enthaltungen gegen den Willen des Gemein- derates den ersten Punkt der dringlichen Motion von Luzius Theiler. Der Gemeinderat muss dem Stadtrat nun eine Vorlage zur Aufhebung des Stadtratsbeschlusses vom 16. Mai 2013 unterbreiten. Gegen diesen Stadtratsbeschluss kann innert 30 Tagen Frist Beschwerde eingereicht werden. Als Reaktion auf diesen Beschluss wird am 19. September eine interfraktionelle Motion GB/JA!, SP eingereicht mit dem Titel „Bauprojekt Centralweg: günstigen Wohnraum möglich machen“. Die Motion verlangt vom Gemeinde- rat vor einer weiteren Planung für den Centralpark abzuklären, wieweit die Liegenschaft am Lagerweg 12 nicht doch in die Planung einbezogen werden kann. Zudem soll die Parzelle im Baurecht an einen gemeinnützigen Bauträger abgegeben werden mit der Auflage, Vorgaben für preisgünstigen Wohnraum einzuhalten (maximale Anlagekosten gem. Bundesamt für Wohnungswesen). Ende September einigen sich die FSZ AG und Bellone GmbH vor Handelsgericht. Über das Verhandlungsergebnis wird Stillschweigen beschlossen. Fredy Schönholzer mit seiner FSZ AG ist demnach wieder rechtmässiger Besitzer der Liegenschaft Lagerweg 12. Solange nicht klar ist, ob ihm die Stadt die Ausnahmebewilligung für die Verbreite- rung des Hauses erteilt, und bis er entschieden hat, ob und wie er die Liegenschaft sanieren und nutzen will, duldet er offenbar die Anwesenheit der alternativen Schule denkmal. Die Aushandlung eines Zwischennutzungsvertrags lehnt er allerdings ab. Am 6. Oktober legen Vertreter der FDP und des Jungfreisinns gegen den vom Stadtrat am 19. September über- wiesenen Antrag Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt ein. Sie argumentieren, dass dieser Beschluss einem Rückkommensantrag (Wiedererwägung) gleichkomme, ein demokratiepolitisches Instrument, welches der Stadtrat bei der letzten Revision seines eigenen Geschäfts-Reglements dahingehend zurückgebunden hat, dass ein Antrag auf Wiedererwägung eines Geschäfts- oder Beschlusses nur noch am jeweiligen Sitzungstag gestellt werden kann. Am 20. November lehnt das Büro des Stadtrates (Ratsbüro) einen Antrag von Luzius Theiler ab, der verlangt, dass nicht der Gemeinderat für das Beschwerdeverfahren zuständig ist (als Vertreterin des Stadtrates), sondern eine vom Stadtrat gewählte externe Person (RechtsanwältIn/JuristIn), da der Gemeinderat gegen die Interessen des Parlaments Partei sei. Mit Schreiben vom 2. Dezember ersucht die, für die städtische Liegenschaftenverwaltung im Beschwerdeverfahren zur Baubewilligung zuständige Anwaltskanzlei beim Regierungsstatthalteramt um eine weitere Fristerstreckung. Da mit der Eigentümerin der Parzelle Lagerweg 12 in Sachen Näherbaurecht nach wie vor keine Einigung erzielt werden konnte, prüfe die Liegenschaftenverwaltung nun eine Anpassung des Projekts, was einige Zeit in Anspruch nehme. Die Fristverlängerung wird bis zum 15. Januar 2014 gewährt. Am 24. Dezember reicht Stadtrat Luzius Theiler gegen den Entscheid des Ratsbüros beim Regierungsstatthalter- amt Beschwerde ein: Das Ratsbüro hat Theilers Antrag, dass der Stadtrat beschwerdeführende Instanz sein müsse, abgelehnt. Theiler moniert in seiner Beschwerde, dass es nicht angehe, dass jener Gemeinderat, der gegen die vom Parlament überwiesene „Rückkommensmotion“ und daher in höchstem Masse befangen sei, nun im Auftrag des Parlaments gegen die FDP-Beschwerde antreten solle. Dies widerspreche den Prinzipen der Gewaltenteilung und verunmögliche ein faires Verfahren. Im Rahmen der Tour de Lorraine entsteht unter dem Motto „Hier baut das Quartier“ eine Wohnkultur-Installation 2014 des Architekten Huldi Hug. Der Prototyp seiner Wohnbox, die preisgünstigen Wohnraum schaffen soll, wird am 18. Januar 2014 eröffnet. Sie wird einige Monate auf dem Areal stehen bleiben, zu Diskussionen über Ansprüche auf Wohnraum anregen und für vielfältige Aktivitäten genutzt werden. Fortsetzung folgt … www.laebigi-lorraine.ch
Überbauung Centralpark Lorraine - was bisher geschah… Ergänzung zur Chronologie - ab Januar 2014 bis Ende August 2014 Gemäss Gemeindeordnung vertritt der Gemeinderat die Interessen des Stadtparlaments im Beschwerdever- fahren vor dem Regierungsstatthalter. Er ist daher beschwerdeführende Instanz gegen die FDP-Beschwerde (Beschwerde gegen Rückkommensantrag auf den Stadtratsbeschluss zum Baukredit). Luzius Theiler verlangte vom Büro des Stadtrates, es solle dem Parlament einen Antrag vorlegen, damit die- ses selber bestimmen könne, ob der Gemeinderat oder nicht besser eine Drittperson gegen die FDP-Be- schwerde antreten solle. Schliesslich habe der Gemeinderat den vom Stadtrat überwiesenen Rückkommens- beschluss abgelehnt und sei daher in dieser Sache befangen. Das Ratsbüro lehnte diesen Antrag ab und Thei- ler rekurrierte am 24. Dezember beim Regierungsstatthalter. Dieser wies am 24. März Theilers Beschwerde ab. Es gilt nun eine Frist von 30 Tagen für einen allfälligen Weiterzug an die nächste Instanz (Regierungsrat). Ein Entscheid des Regierungsstatthalters über die Beschwerde der FDP ist noch hängig. Trotz der ungeklärten Rechtslage verfolgte die städtische Liegenschaftenverwaltung das Baubewilligungs- verfahren weiter. Da mit dem Eigentümer des Lagerweg 12 in Sachen Näherbaurecht definitiv keine Einigung erzielt werden konnte, müssen die Baumzimmer-Balkone verkleinert werden. Am 18. März verfügte der Re- gierungsstatthalter, diese Projektänderung erfordere eine erneute öffentliche Ausschreibung – Frist 22. April 2014. Ebenfalls bis zum 22. April muss das Bauinspektorat zu der beantragten Parkplatzreduktion Stellung neh- men. Auf die im ursprünglichen Bauprojekt vorgesehene Einstellhalle hatte die Stadt aus Kostengründen verzichtet, allerdings ohne das für „autofreie Siedlungen“ notwendige Verfahren eingehalten zu haben. Mit Verfügung vom 11. Juli stellt der Regierungsstatthalter fest, dass die Bauherrschaft, die Liegenschaften- verwaltung der Stadt Bern bezüglich der Parkplatzsituation immer noch Antworten schuldet: Es fehlen schlüssige Begründungen zu den Einwänden der stadtinternen Fachstelle Verkehrsplanung. Das Projekt wurde erst im Verlauf der Planung aus Kostengründen zu einer autofreien Siedlung umgeplant. Dies wider- spricht aber den rechtlichen Vorschriften, wonach vor Erteilung einer Baubewilligung eine entsprechende Vereinbarung zur Gewährung einer autofreien Siedlung notwendig ist. Aus derselben Verfügung geht weiter hervor, dass sich der Besitzer der Liegenschaft Lagerweg 12, die FSZ Immobilien AG von Fredy Schönholzer von ihrem bisherigen Rechtsvertreter, Ivo Doswald getrennt hat. Die FSZ AG wird neu von der ZULUMI AG vertreten, die ausschliesslich im Besitz von Fredy Schönholzer steht und wie die FSZ Immobilien AG auch Sitz in Hergiswil NW hat. Am 14. August wird das Baugesuch der FSZ Immobilien AG (Hergisiwil) publiziert (mit Frist 5. September). Der Besitzer will das Gebäude „gestalterisch aufwerten, um dem Quartier ein zeitliches Aussehen zu geben“. Geplant sind der Anbau von geheizten Loggias, als „Pufferzone“ zwischen Balkon und Wohnraum. Für diesen Neubau beansprucht der Besitzer eine Ausnahmebewilligung, da er damit die gemäss Zonenplan zulässige Gebäudetiefe um rund 4 Meter überschreiten würde. Zu allfälligen weiteren Ausbauplänen (grössere Woh- nungen) und Renovationen, die aus hygienischen Gründen dringend notwendig wären (u.a. Asbestsanie- rung) äussern sich die Antragssteller nicht. Aus dem Baugesuch kann daher davon ausgegangen werden, dass die derzeit bestehenden 15 1-Zimmer und 8 2-Zimmerwohnungen bestehen bleiben und lediglich neu mit Loggias und davor angebauten Balkonen vergrössert (und wohl auch verteuert) werden sollen. Die Beschwerde der FDP vom Oktober 2013, gegen die Gültigkeit der Überweisung der Motion Theiler für einen Rückkommensantrag sowie die Eingabe von Luzius Theiler, Befugnis des Stadtrats zur Erteilung eines Beschwerdemandats sind weiterhin hängig beim Regierungsstatthalter (FDP) bzw. beim Regierungsrat (Thei- ler).
Chronologie Centrealweg ab Stadtratsgeschäft vom 16. Mai 2013 16. Mai 2013 1. Stadtratsentscheid Baumzimmer (Kredit; keine Subvention) 6. Juni 2013 Demonstration „Kein städtischer Luxusbau in der Lorraine“, Aufruf unterschrieben von über 40 Läden, Betrieben, Beizen in der Lorraine 6. Juni 2013 Einreichung Dringliche Motion Theiler: „Stopp Luxubau – für Neuanfang am Centralweg 9“ 2. Sept. 2013 Einreichung Petition „Kein Luxuswohnraum in der Lorraine – das städtische Bauprojekt muss gestoppt werden“ mit über 1053 Unterschriften abgegeben (Eingangsbestätigung am 12.9.) 12. Sept. 2013 2. Stadtratsentscheid Baumzimmer (Dringliche Motion Luzius Theiler angenommen; Vorlage zur Aufhebung des Stadtratsbeschl. vom 16. 5.13) 19. Sept. 2013 Motion Penher (interfaktionelle Motion Centralweg: Günstigen Wohnraum möglich machen) eingereicht. 26. Sept. 2013 Begehung Centralwegareal mit StadträtInnen, auf Einladung von VLL 10. Okt. 2013 Beschwerde FDP eingereicht 12. Okt. 2013 Aktionstag gegen Gentrifizierung u.a. in der Lorraine 6. Nov. 2013 Luzius: Antrag bei Büro des Stadtrats, Stadtrat solle eigene Vertretung beauftragen. 21. Nov. 2013: FDP-Beschwerdeantwort Gemeinderat: keine Anträge 2. Dez. 2013 Ratsbüro lehnt Luzius Theilers Antrag ab, dass der Stadtrat eine eigene Vertretung wählt. 24. Dez. 2013 Luzius Theiler erhebt Verwaltungsbeschwerde gegen diesen Entscheid des Ratsbüros beim Regierungsstatthalteramt 18. Januar 2014 1. Quartierversammlung, Ausstellung und Böxli: Hier baut das Quartier 26. Februar 2014 Gemeinderat beantragt Fristverlängerung für die Beantwortung der interfraktionellen Motion vom 19. September 2013 21. März 2014 Regierungsstatthalteramt lehnt Verwaltungsbeschwerde ab. 22. Mai 2014 Antwort des Gemeinderats auf Petition 1. Sept. 2014 Verwaltungsgericht lehnt Verwaltungsbeschwerde von Luzius ab 6. Okt. 2014 Weiterzug Verwaltungsbeschwerde ans Bundesgericht 27. Okt. 2014 Entscheid von Regierungsstatthalter Lerch über FDP-Beschwerde, obwohl nicht geklärt ist, ob der GR der rechtmässige Vertreter des Stadtrats ist. Der GR nimmt somit seine Pflicht der Rechtskontrolle nicht wahr (II.7 bei Entscheid Lerch). 30. Okt. 2014 Diskussion im Stadtrat auf Antrag von Luzius Theiler 13. Nov. 2014 Demo von ca. 150 LorrainebewohnerInnen vor das Rathaus 9. Februar 2015 Termin Stadtpräsident Tschäppät, Sandra Ryf, Viktor Hirsig
4/12 WohnstadtBern Thema (Fortsetzung) und Planungsprojekt 15/August 2009 Abteilung Stadtentwicklung WohnstadtBern energetische Sanierung. Die Kosten für braucht. Diese Gratis-Energiequelle muss tungen drängende Fragen zu beantworten. 15 diese Leistungen werden weit gehend prominent genutzt werden, wenn die Damit sollen Hindernisse aus dem Weg Informationen zur aktuellen Wohnbaupolitik durch den Berner Ökofonds (Energie Was- Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ernsthaft geräumt werden und der Weg zu einem ser Bern) getragen. angestrebt werden sollen. Zwei Drittel eigenen Kraftwerk auf dem Dach für der Stadt Bern des jährlichen Warmwasserbedarfes von alle einfach und trotzdem seriös geeb- 2. Finanzielle Unterstützung: Wohngebäuden kann bei geeigneten net werden. Nach einem Jahr sieht die bern-saniert.ch zeigt auf, wie von den Ausgangsbedingungen (Dachexposition, August 2009 Zwischenbilanz positiv aus: Bisher wurden verschiedenen Förderprogrammen (Bund, Dachfläche, Besonnung, Bewilligung etc.) 47 Solaranlagen beantragt und zum Teil Kanton und Stadt Bern) profitiert werden mittels Sonnenkollektoren produziert bereits installiert. Unter www.bernsolar.ch kann. Je nach Sanierungsvorhaben können werden. können sich interessierte Hauseigentüme- insgesamt Förderbeiträge im Umfang von Die Kampagne des Amts für Umwelt- rinnen und Hauseigentümer informieren. 15 - 30% der Sanierungskosten abgeholt schutz hat zum Ziel, bestehende Förder- Sie werden dann durch speziell geschulte werden. Die Stadt beteiligt sich mit ins- Thema gelder breit zu kommunizieren, quali- Editorial Fachkräfte begleitet, die auch beim Bean- 2000 Watt setzt Klimaerwär- gesamt knapp 2 Mio. Franken an diesem fizierte Fachleute an Interessenten zu tragen der Förderbeiträge helfen können. mung matt! Projekt. Bern - meine Energiestadt vermitteln und an Informationsveranstal- Brigitta Stillhardt, Amt für Umweltschutz bernsolar Planungsprojekt Würde mich jemand nach der schönsten Stadt der Welt Centralweg 9/9a -verfolgt Die Kampagne bernsolar Wo nach- das fragen, ich würde ohne zu Zögern antworten: Bern. Wie Kontaktadresse: haltig geplant wird Ziel, innerhalb von zwei Jahren hundert keine andere Stadt verbindet Bern urbanes Flair mit einem Amt für Umweltschutz Brunngasse 30 neue Sonnenkollektor-Anlagen für die einzigartigen Natur- und Erholungsraum. Postfach 124, Und das macht Warmwasseraufbereitung auf die Dächer 3000 Bern 7 Wohnbauprojekte Bern als Wohnstadt so attraktiv. Die Tel. 031 321 63 06 zahlreichen Bäume und Alterswohnungen und und von kleineren Mehrfamilienhäusern Grünflächen, die Altstadt mit ihren Lauben, die zum Flanie- umweltschutz@bern.ch mehr... «K74» Einfamilienhäusern der Stadt Bern zu ren einladen, die Fernsicht Das Stil-Upgrade fürs Bad. Weitereauf die berühmtesten Gipfel der Informationen: 3plus baumgarten bringen. Die Sonne liefert jedes Jahr 220 Alpen, das breite Kultur- www.energiestadt.bern.ch und Freizeitangebot, Warmwasser aus Ihrem eigenen Kraftwerk. die Beschau- www.bern-saniert.ch Weissenstein «all in one» mal mehr Energie als die Schweiz ver-- Profitieren Sie von der Aktion «100 Solardächer lichkeit in den Strassen und Gassen - es gibt unzählige Grün- für Bern». www.bernsolar.ch www.bernsolar.ch Minergieüberbauung de, warum ich Bern und die Bernerinnen und Berner mag. Schönberg-Ost Deshalb lebe ich nicht nur gern in Bern, sondern setze ich mich auch als Politiker Centralweg 9/9a - Wo nachhaltig geplant wird Arbeiten in Bern gern für Bern ein. Dass ich heute in Bern wohne, ist übrigens kein Zufall: Meine Mutter war Berne- ara region bern ag rin, meine Grosseltern sind Stadtberner. Meine Kindheitserinnerungen sind eng Der Wort Das Fondshat... für Boden- und Wohnbau- mit ten) dem Tierpark, strebt dem der Fonds ein Gurten ausgewogenes und dem bunten TreibenZur wohnungen. aufAufrechterhaltung dem Märit verbunden.der Andrea Grolimund politik der Iten, Stadt Bern (Fonds) Met- plant Seit kurzem bin ichan. Wohnungsangebot selbst Vater.darauf Basierend Schon baldsozialen wird mein Sohn auf eigenen Durchmischung Füssen im Quartier ron AG am Centralweg 9/9a ein nachhaltiges hat die die Betriebskommission Stadt erkunden. Das istdes für Fonds mich eine be- zusätzliche werden Mietwohnungen Motivation, michim Preissegment aktiv für die Neubauprojekt mit rund fünfzehn Woh- schlossen, das Grundstück am Centralweg «Günstiger Wohnraum» Lebensqualität in Bern einzusetzen: auch unsere Nachkommen sollen hier eine und Mietwohnun- nungen. Porträt 9/9a im Portfolio attraktive des Fonds Stadt zum Wohnen, zu belassen, gen mit finden. Leben und Arbeiten ortsüblichen Mieten entstehen. Als verantwortlicher Ge- NPG AG und WOK Burgunder um dort ein Projekt für Wohnungen zu Die Wohnungen werden zudem stufenlos meinderat der Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie kann ich auf vielfältige Mit seiner im Jahr 2007 verabschiedeten realisieren. Vorgesehen ist ein Neubau zugänglich sein und damit hindernisfrei Art und Weise helfen, dieses Ziel mitzugestalten. Teilstrategie Blick nach... Wohnen (Auszug siehe Kas- von rund fünfzehn 3,5- bis 5,5-Zimmer- genutzt werden können. Was immer wir tun – und das selbstverständlich nicht nur in Bern – braucht Ener- ...Zürich gie. Auf der einen Seite unsere persönlichegungen Nebst den baurechtlichen Rahmenbedin- Energiesoll in der Form von Wissen, Über- Neubau den Anforderun- zeugung und Tatkraft, andererseits Energie gen aus von der MINERGIE-P-ECO Steckdose, dem Benzintank, entsprechen Bern in Zahlen Leerwohnungszählung dem Ölfass, von der Sonne oder vom Wind.und Unser Leben so hohen wird von der ständigen Nachhaltigkeitsansprüchen Verfügbarkeit von Energie bestimmt. Diesegerecht Verfügbarkeit werden.hat ihrendie Bereits Preis. Insbe- beiden Bau- Allgemeine Infos sondere, wenn wir daran denken, dass nach wie vor MINERGIE standards ein Grossteil undunseres Bedarfs MINERGIE-P mit fossiler Energie gedeckt wird, stellen sich automatisch kombinieren einenauch Fragen hohen nachmit Komfort der Nachhaltigkeit: Wie vertragen sich fossile einem geringen Energie und Betriebsenergiebedarf. Klimaschutz? Wie viel Energie pro Mensch steht uns mittelfristig Dabei zu, wennstehenwir zwei Anforderungen im stop- die Klimaerwärmung Vordergrund: Heizwärmebedarf pen wollen? Was ist die 2000-Watt-Gesellschaft und was bedeutet sie bezüglich und Ener- giekennzahl. Der Heizwärmebedarf des Energieverbrauch und Energieeffizienz? Gebäudes resultiert aus der Qualität der Ich bin überzeugt, dass diese und ähnliche Fragen uns in Zukunft zunehmend Gebäudehülle und die nach Energieträgern beschäftigen müssen, wenn wir nachfolgenden Generationen eine Stadt überge- gewichtete Energiekennzahl ist ein Mass ben wollen, in der das Leben genauso lebenswert ist wie heute. In diesem Sinne für die gesamte, einem Gebäude während So sieht der Centalweg 9/9a heute aus. wünsche ich Ihnen allen ein nachhaltiges Leseerlebnis! eines Jahres netto gelieferte Energie, Reto Nause, Gemeinderat der Stadt Bern
Stadt Bern Schwanengasse 14 Direktion für Finanzen 3011 Bern Personal und Informatik Telefon 031 321 61 11 Fax 031 321 76 40 fpi@bern.ch, www.bern.ch MEDIENMITTEILUNG DER DIREKTION FÜR FINANZEN, PERSONAL UND INFORMATIK Wohnstadt Bern wächst weiter Wohnneubau am Centralweg geplant Bern, 25. Mai 2009. Für die Gesamtplanung Lorraine wurde Ende 2007 eine öf- fentliche Mitwirkung durchgeführt. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse plant die Stadt am Centralweg 9/9a ein Neubauprojekt mit rund 15 Wohnungen. Die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik hat entschieden, das Grundstück am Centralweg 9/9a in der Lorraine im Portfolio des Fonds zu belas- sen und ein Neubauprojekt für Wohnungen zu realisieren. Vorgesehen ist ein Neubau von rund fünfzehn 3,5- bis 5,5-Zimmerwohnungen. Zur Aufrechterhaltung der sozialen Durchmischung im Quartier werden Mietwohnungen im Preissegment „Günstiger Wohnraum“ und Mietwohnungen mit ortsüblichen Mietzinsen entstehen. Der Neubau soll den Kriterien von MINERGIE-P-ECO entsprechen und damit hohen Nachhaltig- keitsansprüchen genügen. Voraussichtlicher Baubeginn im Herbst 2010 Das Mietverhältnis mit der bisher am Centralweg 9/9a ansässigen Alcadis AG endete bereits am 30. April 2009. Die Räumung des Areals wird bis Ende August 2009 erfol- gen. Danach können die Rückbauarbeiten an den bestehenden Gebäuden vorgenom- men werden. Zur Gewährleistung der architektonischen Qualität führt die Liegen- schaftsverwaltung einen Studienauftrag durch. Ende 2009 soll ein ausführungsbereites Bauprojekt vorliegen. Geplant ist der Baubeginn für Herbst 2010. Im Frühling 2012 wären damit die ersten Wohnungen bezugsbereit. Kontaktperson: Für Fragen steht Ihnen Fernand Raval, Leiter Liegenschaftsverwal- tung, Telefon 031 321 65 90, zur Verfügung.
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