Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten

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Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
9. Februar 2015, Treffen zum Thema «Baumzimmer» mit dem Stadtpäsidenten

Stadtpräsident Alexander Tschäppät
Sandra Ryf, Nachbarschaftskomitee Lorraine, Verein Hier baut das Quartier
Viktor Hirsig; Architekt, Nachbarschaftskomitee Lorraine, Verein Läbigi Lorraine VLL

Themen und Dokumente

1) Gentrifizierung in der Lorraine
--> bezahlbarer Wohnraum wird rar (Dokumentation VLL)
--> Vergleich Mietpreise «Baumzimmer» zu Durchschnittsmietpreisen Stadt Bern und Stadtteil V
		--> Die Mietpreise des «Baumzimmers» betragen rund das 1.5-Fache der durch-
		   schnittlichen Mietpreise in der Stadt Bern oder im Stadtteil V

2) Projekt «Baumzimmer» – Kosten und baurechtliche Hindernisse
--> Vergleich Baukosten
    Baumzimmer – Laubenhaus Burgunder – Temporäre Wohnsiedlung Leutschenbach
		--> Die Baukosten der «Baumzimmers» betragen mehr als das Doppelte der Bau-
		   kosten von«Laubenhaus» Burgunder und fast das Dreifache der Baukosten der
		   Temporären Wohnsiedlung Leutschenbach

--> Centralweg – Was bisher geschah (Dokumentation, Chronologie)

--> Stellungnahme Verein Läbigi Lorraine zum Baugesuch Baumzimmer vom 24.12.2014
--> weitere Dokumente (Zonenplan, Bauklassen)
		--> Das «Baumzimmer» weist erhebliche baurechtliche Probleme auf. Die Erteilung
		   einer Baubewilligung ist höchst fraglich. Bei einer allfälligen Bewilligung in
		   erster Instanz isr ein Weiterzug der Einsprachen absehbar.

3) Wie weiter?
- Stopp des Bauvorhabens, bevor es definitiv in einer Sackgasse landet
- Planungszone über das ganze Geviert

Zwischennutzungsvorschläge:
- Belassen als Freifläche für die Quartierbevölkerung (inkl. Quartiertreff Böxli). Der Lorraine-
  Breitenrain-Leist wäre ursprünglich für diese Lösung gewesen, sie würde inzwischen im
  Quartier breit mitgetragen.
- Temporäre Wohnsiedlung (s. Temporäre Wohnsiedlung Leutschenbach von AOZ/NRS in situ
  (--> Dokumentation)
- Innovatives Forschungsprojekt, Bsp. energieproduzierende grüne Fassade (--> Dokumentation)
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
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Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
1) Gentrifizierung in der Lorraine
- Bezahlbarer Wohnraum wird ein (zu) teures Gut
- Centralweg: Was bisher geschah, Chronologie
- Statements der Stadt von 2009 zur „Aufrechterhaltung der sozialen Durchmischung»
- Vergleich Mietpreise Projekt «Baumzimmer» zu Durchschnittsmietpreisen in der Stadt Bern
- Wohnliegenschaften im Besitz des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik in der Lorraine

2) Projekt Baumzimmer: Kosten und baurechtliche Hindernisse
- Vergleich Baukosten Projekt «Baumzimmer» – Laubenhaus Burgunder – Temporäre Siedlung
   Leutschenbach
- Interfraktionelle Motion «Bauprojekt Centralweg: Günstigen Wohnraum möglich machen»
  (die Motion wurde im September 2013 eingereicht und die behandelt)
- Lorrainepost vom April 2014 (Sammlung verschiedener Themen)
- Stellungnahme zum Baugesuch «Baumzimmer», VLL, 24.12.2014
- Nutzungszonen- und Bauklassenplan

3) Wie weiter?
- Essay «Woran misst man …» von Peter J. Betts, erschienen im ensuite, Januar 2015
- Zentralpark als Freifläche
- Temporäre Wohnsiedlungen von NRS in situ
- Grüne Hauswände produzieren Energie
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
3013 Bern Lorraine:

Bezahlbarer Wohnraum wird ein (zu) teures Gut
Per 1. Juni 2014 ergab die Leerwohnungszählung der Statistikdienste gerade mal 372 leer
stehende Wohnungen in der Stadt Bern. Die Leerwohnungsziffer (Anteil leer stehende Woh-
nungen am Wohnungsbestand der Stadt Bern) beträgt somit 0,49% – also quasi gleich Null.
Seit einigen Jahren herrscht – nicht nur in Bern – ein eigentlicher Wohnungsnotstand.

                                                            halde mit 54 (0,40%), Länggasse-Felsenau mit 42 (0,39%) und
                                                            Innere Stadt mit 23 Wohnungen (0,8%).

                                                            Auch in der Lorraine ist in den letzten Jahren ein Trend
                                                            hin zu teuren Wohnungen zu beobachten. Zahlreiche
                                                            Wohnungen und Häuser wurden verkauft und/oder viel zu
                                                            luxuriös saniert, was die Mietzinse generell in die Höhe treibt.
                                                            Viele dieser teuren Wohnungen blieben längere Zeit leer
                                                            oder sind immer noch nicht vermietet/verkauft. Die Anbieter
                                                            preisen das Lorrainequartier als		„bei Jung und Alt überaus
                                                            bevorzugtes und sehr beliebtes, aufstrebendes Wohngebiet
                                                            der Stadt Bern“. Die gute Anbindung an den öffentlichen
                                                            Verkehr und die Stadtnähe sind weitere Verkaufsschlager, die
                                                            einen hohen Mietzins oder Verkaufspreis rechtfertigen. Auch
                                                            das Lorrainebad muss dazu herhalten, das		„vor der Haustüre
                                                            zur gemütlichen Abkühlung einlädt“.
                                                            Die von Hausbesitzern und Liegenschaftenverwaltungen
                                                            gern zitierte Lebendigkeit des Lorraine-Quartiers kann aber
                                                            nur weiter bestehen, wenn der Wohn- und Gewerberaum
                                                            tatsächlich auch zahlbar bleibt – zahlbar für Leute, die sich
                                         se

                                                            für alternative Lebensformen entschieden oder nur ein
                                          estras

                                                            kleines Einkommen haben, zahlbar für Familien und ältere
                                            Lorrain

                                                            Menschen, zahlbar für junge UnternehmerInnen, die sich
                                                            längerfristig eine Existenz aufbauen möchten! Damit die
                                                            vielfältigen Angebote an Schulen und Kinderbetreuung be-
                                                            stehen bleiben können, braucht es zudem Wohnraum, der
1   Lorrainestrasse 8       6   Lorrainestrasse 19          für Familien tatsächlich auch geeignet und finanziell tragbar
2   Lorrainestrasse 8a      7   Lorrainestrasse 21          ist.
3   Schulweg 15             8   Lorrainestrasse 23
                                                            Die nachfolgend dokumentierten Liegenschaften sind
4   Nordweg 6 / 8 / 10      9   Lorrainestrasse 27a / 27b
                                Platanenweg 4               für diese Entwicklung in der Lorraine der letzten Jahre
5   Lorrainestrasse 16
                                                            exemplarisch. Die aufgeführten Zitate stammen jeweils
                                                            aus den offiziellen Verkaufs-oder Mietangeboten (Internet,
                                                            Verkaufsdossiers). Der Verkauf von Liegenschaften an den
Anfang Juni 2014 gab		es in Bern folgende leerstehende      Meistbietenden zu teils völlig überrissenen Preisen oder un-
Wohnungen: 36 1-Zimmer-, 67 2-Zimmer-, 155 3-Zimmer-,       verhältnismässige Sanierungen haben überhöhte Mietzinse
97 4-Zimmer- und 13 5-Zimmerwohnungen; vier Wohnun-         zur Folge und schaden dem Quartier und seiner vielschichti-
gen hatten 6 oder mehr Zimmer. Bei 23,7% der leer stehen-   gen Kultur. Diesem Trend gilt es entgegenzuwirken:
den Objekte liegt der Mietzins unter 1000 CHF, bei 48,7%    es braucht Wohn- und Lebensraum für Wenigverdienende,
zwischen 1001 und 2000 CHF und 23,1%		der leer stehenden    für Familien mit Kindern und kleinem Budget, für junge
Wohnungen kosten monatlich mehr als 2000 CHF. Zudem         Leute, die in Wohngemeinschaften leben möchten, für ältere
sind sieben Eigentumswohnungen zum Verkauf ausgeschrie-     Menschen mit kleiner Rente. Nur so bleibt „unsere“ Lorraine
ben. Am meisten Leerwohnungen sind in den Stadtteilen       lebendig und lebenswert.
Bümpliz-Oberbottigen mit 114 Wohnungen (Leerwohnungs-
ziffer: 0,69%) und Mattenhof-Weissenbühl mit 83 Wohnun-     Bern, im August 2014
gen (0,49%) zu verzeichnen, gefolgt von den Stadtteilen     Verein für ein lebendiges Lorrainequartier VLL
Breitenrain-Lorraine mit 56 (0,38%), Kirchenfeld- Schoss-   www.laebigi-lorraine.ch
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
Lorrainestrasse 8:

             O K B ar                      !
     Bye bye

Das viergeschossige Reihenhaus wurde 1895 als Teil der Häu-
serzeile an der vorderen Lorraine-strasse erbaut. Lange war
im Ladenlokal eine Möbelschreinerei eingemietet, danach ein
Modellflugzeug-Bauladen, später ein Kiosk, der sukzessive zu
einer kleinen Bar ausgebaut wurde. Am 3. März 2000 über-
nahm Martin „Tinu“Bähler die Kiosk-OK-Bar an der Lorraines-
trasse 8, ein kleines Refugium für Gäste unterschiedlichster
Herkunft. Tinu’s Devise lautete „reduziert aufs Minimum“. Bis
2010 war die OK Bar ein für viele Leute nicht mehr wegzuden-
kender Treffpunkt, über die Quartiergrenze hinaus. Tinu und
seine Mitarbeiterinnen boten geduldig Raum für spontane
Begegnungen, abendfüllende Diskussionen, gemeinsames
Fussball gucken, Grill-events und Konzerte. Auch für schräge
Aktionen war die OK Bar zu haben: Im Mai 2010 stellte sich
J.P. Love (Erotik-Darsteller) mit gefesselten Füssen in einen
kleinen Käfig im Schaufenster der OK-Bar für einen Weltre-
kordversuch im Dauerstehen. In seiner Rückschau wünscht
sich Tinu, dass die Lorraine		„ihr Herz und ihren Charakter
behalten soll, so multikulturell und lebendig bleibt wie sie ist
und nicht zum Bonzenquartier mutiert“.

2009 verkaufte die Hausbesitzerin, die Pensionskasse des
Bellevue Palace, die Liegenschaft an Privatpersonen, welche
das Erdgeschoss als Kunstatelier selber nutzen wollten und
daher den Vertrag mit der OK Bar aufkündeten. Im Oktober
2010 war daher Schluss für Tinu. Der Wandel in der Lorraine
kann bei den Beizen besonders gut mitverfolgt werden.
In derselben Zeit folgte an der Lorrainestrasse 15 auf die
Mythos-Bar das Restaurant „Wartsaal“ und das traditions-
reiche Handwerkerstübli mit seinem lauschigen Garten an
der Lorrainestrasse 9, Ende des 19. Jahrhunderts als Quartier-
beiz eröffnet, ist seit 2012 ein indisches Spezialitäten-Restau-
rant (Okra).
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
Lorrainestrasse 8a:

             ve  s W o h n en
  „Exklusi
     d e r Lo r ra ine“
  in
„... Die Objekte bieten Ihnen puren Wohngenuss: grosse, hohe
und lichtdurchflutete Räume mit Stuckdecken, originalge-
treue nachgebildete Parkettböden, moderne und grosszügige
Hochglanzküchen mit Geschirrspüler, kombinierte Wasch-
maschine / Tumbler ...“.

Seit Sommer 2013 standen diese Objekte, drei 3.5 Zimmer-
wohnungen zu je 95m2 zur Vermietung frei. Nettomiete mo-
natlich CHF 2‘790, NK 280, keine Balkone. Im Juni 2014 wurde
offenbar die letzte freie Wohnung vermietet.

Das Haus wurde 1895 erbaut und ist Teil der historischen
Häuserzeile an der vorderen Lorraine. Zu Beginn des Ersten
Weltkriegs gab es an der Lorrainestrasse 8a eine Kaffee- und
Speisehalle (Quelle: Historisch-topographisches Lexikon
der Stadt Bern von Berchtold Weber, 1976). Später war das
Haus lange Jahre im Besitz von Schaffner Paul, der dort ein
Geschäft für Büromaschinen und -Einrichtungen, Reparatur
und Handel führte. *Emil Keller übernahm das Geschäft (und
damit wohl auch die Liegenschaft). Zuletzt wohnte Keller
ganz alleine in dem Haus. Nach seinem Tod verfügte das
Konkursrichteramt Bern-Laupen per 27. September 2007 die
konkursamtliche Liquidation*. Das Haus wurde danach an
Private verkauft und wie oben beschrieben saniert.

Es hat drei 3-Zimmerwohnungen, ca. 83m2 Gewerbefläche
im Parterre und Mansarden im vierten Obergeschoss. Die
Liegenschaft wurde im Juni 2011 zum Verkaufspreis von CHF
1‘100‘000 ausgeschrieben (Verkauf an den Meistbietenden).
Die Verkäuferin, die Niederer AG berechnete einen Netto-
mietzins-Ertrag nach Sanierung von rund CHF 108‘600 pro
Jahr. Der amtliche Wert belief sich vor dem Verkauf auf CHF
606‘100, der Gebäudeversicherungswert auf CHF 1‘691‘900.

*Emil Keller vorm. Paul Schaffner, in Bern, CH-035.1.019.364-0, Handel
mit Büromaschinen und Büroeinrichtungen, Reparaturwerkstätte,
Einzelfirma (SHAB Nr. 84 vom 10. 04. 1979, S. 1130). Der Firmeninhaber
ist gestorben. Über den Nachlass ist mit Verfügung des Konkursrich-
ters Bern-Laupen vom 26.09.2007 per 27.09.2007 die konkursamtliche
Liquidation angeordnet worden. Der Geschäftsbetrieb hat aufgehört.
Die Firma wird von Amtes wegen gelöscht. Tagebuch Nr. 43490 vom
28.11.2007.
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
Schulweg 15

                       es
  Ausverkauf ein               ses
         to r is c h e n H a u
     his

Das imposante gelbe Haus Ecke Schulweg / Lorrainestrasse
schliesst die historische Häuserzeile der vorderen Lorraine, die
Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Das Haus ist denk-
malgeschützt. Der Hauseigentümer bewohnt das Haus noch
selbst, die sieben Wohnungen hat er lange Jahre vermietet,
auch an Wohngemeinschaften. Nun werden sie einzeln ver-
kauft: Noch zu kaufen sind eine 3,5-Zimmerwohnung im 2.
Stock (100 m2) für CHF 880‘000 sowie eine 3,5-Zimerwoh-
nung im dritten Stock (95m2) für CHF 800‘000. Balkone auf
der Rückseite des Hauses gegen den Nordweg. Im Erdge-
schoss befinden sich Ladengeschäfte (derzeit eine App-Firma
und ein Coiffeur).

Als Kontaktadresse für den Wohnungskauf figuriert im Inter-
net eine Ligainvestment AG in Leukerbad. Bis 2002 war in
einem der Ladenlokale das Gemeinschaftszentrum für die
Lorraine, der „infopunkt“ eingemietet. Aus Spargründen kün-
dete die Stadt den Mietvertrag (Monatsmiete damals rund
CHF 2‘400) – gegen den Protest der Quartierbevölkerung.
Seither hat die Lorraine keinen offiziellen Quartier-Treff mehr.
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
Nordweg 6, 8 und 10:

       p Wo h n u n g en in
   „To
   der Lorraine“
Die drei aneinandergebauten Häuser am Nordweg wurden
im November 2012 für CHF 4,9 Millionen verkauft. Nachdem
sie lange als Büroräume genutzt worden sind sollten (wieder)
Wohnungen entstehen. Der bisherige Besitzer Werner Hof-
mann, ein Unternehmer aus dem zürcherischen Buchs ver-
kaufte die Häuser an die Gebäudeversicherung des Kantons
Bern (GVB), obwohl er nur wenige Wochen vorher gegenüber
den Medien verlauten liess, dass er die Liegenschaften an
eine gemeinnützige Institution vergeben werde. Hofmann
rechnete in der Berner Zeitung vom 13.11.2012 vor, dass die
GVB nach einer Sanierung von rund 3 Mio. Franken dreizehn
3.5-Zimmerwohnungen à 70 bis 75 Quadratmeter erhalte. Bei
Totalkosten von rund CHF 8 Mio. und bei einer Bruttorendite
von drei Prozent ergebe das einen Netto-Mietzins von um die
1500 Franken pro Monat.

Seit Mai 2014 sind die Wohnungen ausgeschrieben, die GVB
will die Wohnungen „zu marktkonformen Mieten langfristig
vermieten“. Die Nettomieten bewegen sich zwischen
CHF 1‘590 (2.5 Zimmerwohnung im Erdgeschoss, 43.8 m2,
ohne Garten/Sitzplatz, dafür mit Aussicht auf einen Parkplatz)
und CHF 4‘590 (Duplex Wohnung mit Dachterrasse, 186 m2,
NK monatlich CHF 400). Eine 3.5 Zimmerwohnung im 2. Stock
kostet netto CHF 2‘490 (84.5m2, NK monatlich CHF 280).
Die Galerie-Wohnungen im 3. Stock im Haus Nr. 10 und Nr. 6
kosten netto CHF 2‘700 (3.5 Zimmerwohnungen, je 97.7m2,
NK monatlich CHF 280), eine 4.5 Zimmerwohnung im 2. OG
netto CHF 2‘490 (84.5 m2, NK CHF 280).

Wie der Dokumentation der zuständigen Liegenschaftsver-
waltung Wirz Tanner Immobilien AG zu entnehmen ist, sind
die Wohnungen luxuriös renoviert worden: „Diverse Parkette,
Bodenplatten, Küchenfronten in der Farbe Vanilla aus Kunst-
harz, Küchenabdeckung und Schild Grau aus Naturstein,
Ceran-Kochfeld, Fensterläden und elektrische Storen“.
Zudem werden die „schönen Stadtwohnungen“ mit der
zentralen Lage, nahen Geschäften, Unterhaltungsmöglichkei-
ten und öffentlichen Verkehrsmittel beworben, mit Hinweis
auf die „diversen Parks, welche sich wenige Minuten von der
Liegenschaft befinden“.
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
Lorrainestrasse 16:
                              r
       Von der Sandwichbar zu
         Webmanufaktur
Das Eckhaus Schulweg - Lorrainestrasse wurde 1869 erbaut,
im Parterre befand sich zu Beginn über lange Jahre eine
Apotheke. Der Brunnen vor dem Haus wurde 1915 von der
Stadt für die Wasserversorgung der Bevölkerung gebaut, da
noch längst nicht alle Häuser in der Lorraine über fliessendes
Wasser verfügten.

Heute ist die Liegenschaft im Besitz von sechs Parteien
(Stockwerkeigentum-Genossenschaft).		Nach Wegzug des
Tauchsportladens konnte der 1998 gegründete Trägerver-
ein L16 im Erdgeschoss einen Jugendtreff einrichten. Im
Verlauf der Zeit wurde aus dem Jugendtreff die im Quartier
schnell sehr beliebte Sandwichbar – ein Mittags-Treffpunkt
für SchülerInnen der GIBB wie auch für Gäste, die vor allem
an Sommerabenden ein Feierabendbier in der Abendson-
ne geniessen wollten. 2011 musste die Sandwichbar nach
13 Jahren schliessen. Sie entsprach nicht den gesetzlichen
Vorschriften bzw. die für den Restaurantbetrieb notwendigen
Bewilligungen fehlten und es gab diverse Auseinanderset-
zungen wegen Lärmproblemen. Seit Oktober 2011 wird das
Lokal von einer Webmanufaktur genutzt (Dienstleistungen im
Bereich Informatik, Marketing und Kommunikation, Design
sowie Kunst und Kultur).

  Lorrainestrasse 19:

           s s z ü gig e, re n ov ie rte,
      „Gro
         zentral gelegene
                                 der
       Altbauwohnung in
         Berner Lorraine“
Inserat von April 2013 für eine 5.5 Zimmerwohnung im
2. Stock, Privatverkauf für CHF 1‘150‘000. (ohne Provision),
Baujahr 1896. 150m2 Nettowohnfläche, zwei Balkone, Einbau-
schränke, Gang mit schwarzem italienischem Naturschiefer,
Haustechnik 1996 saniert, alle Zimmer mit Fischgrätparkett,
Familien- und Gästebad uam.
Februar 2015, Treffen zum Thema "Baumzimmer" mit dem Stadtpäsidenten
Lorrainestrasse 21:

           ie n h a u s im H erzen
„Mehrfamil
                !“
der Stadt Bern
„Sie haben die Gelegenheit, in ein wahres Schmuckstück zu
investieren“ So wird das seit November 2013 zum Verkauf
stehende Mehrfamilienhaus angepriesen. Verkaufsrichtpreis
gemäss Anzeige: CHF 4‘540‘000. Offenbar gibt es einen
Kaufinteressenten, der noch mehr bieten will! Das Haus an
der Lorrainestrasse 21 (Baujahr 1900), „mitten im überaus
beliebten Lorrainequartier“ ist im Besitz der Marian und Zofia
Kisch-Stiftung mit Sitz in Muri b. Bern, Stiftungszweck gemäss
Stiftungsurkunde vom 24. November 1994:
Dauernde Erhaltung der drei als Anfangsvermögen gewid-
meten Liegenschaften unter Mitberücksichtigung der Interes-
sen der Allgemeinheit; Unterstützung bedürftiger Menschen
polnischer Abstammung.

Im Parterre befinden sich zwei Ladenlokale, die von den
Mietern vor gerade mal zwei Jahren mit viel Aufwand und
Energie eingerichtet worden sind (Velokurierladen und
Schnittpunkt – Nähatelier und Coiffure). Die sechs Wohnun-
gen sind gemäss Angaben der Verkäufer 2007 und 2013
total saniert worden: „Um die Liegenschaft mit viel Liebe zum
Detail zu erneuern, wurden CHF 2‘5513‘935 investiert“. Die
Netto-Mietzinseinnahmen belaufen sich laut Verkaufsdossier
der Treuhand-Zentrum AG Muri auf CHF 178‘401.00 pro Jahr.

Die jetzigen Mieter bangen um ihre zurzeit noch halbwegs
zahlbaren Mietwohnungen (Nettomietzinse für eine 3.5
Zimmerwohnung mit 83m2 CHF 1‘850; 2.5 Zimmerwohnung
mit 73m2 CHF 1‘594). Im schlimmsten Fall müssten sie nach
einem Verkauf die Wohnungen verlassen, z.B. wenn die neu-
en Besitzer eine Totalsanierung anstreben oder eine kräftige
Mietzinserhöhung vollziehen wollten. Gemäss bundesge-
richtlicher Rechtsprechung darf der Käufer den Mietzins so
anheben, dass er auf dem Kaufpreis und allfälligen weiteren
Investitionen eine ausreichende Rendite erzielt. Dies gilt aller-
dings nicht, wenn er einen übersetzten Kaufpreis bezahlt hat.

Ob nach einer Handänderung Anspruch auf eine Mietzinser-
höhung besteht, lässt sich daher ohne aufwendige Abklä-
rungen nicht feststellen. Ein Verkauf an eine gemeinnützige
Wohnbaugenossenschaft wäre daher die beste Ausgangs-
lage, um die jetzigen Mietsituationen langfristig erhalten zu
können und das Haus der Spekulation zu entziehen.
Lorrainestrasse 23:

                    die
 Nach 81 Jahren ist
                    n
 Migros ausgezoge

Im September 2013 hat die Migros ihren Laden an der Lor-
rainestrasse 23 geschlossen. Der „alte“ Migros Laden wurde
1932 eröffnet und zum letzten Mal vor rund 30 Jahren reno-
viert. Seither ist die kleine Lorraine-Migros zu einem eigent-
lichen Treffpunkt entlang der Lorrainestrasse geworden. Die
neue Migros am Dammweg 9 ist doppelt so gross als bisher
und bietet vor allem eine grosse Auswahl an Fastfood-Pro-
dukten an.

Wenn alles klappt, wird der Lorraine-Laden LOLA, ein Betrieb
der Stiftung Contact Netz für ehemals drogenabhängige und
Personen in einem Substitutionsprogramm seinen bisherigen
Standort an der Lorrainestrasse 27 verlassen und nach vorne
in das alte grössere Migros-Lokal einziehen (Herbst 2014).

 Lorrainestrasse 27a/27b,
 Platanenweg 4:

                    l w i rd über                       baut
     Serin i -Are a

Nach über 30 Jahren musste Carlo Serini seine Garage an
der Lorrainestrasse aufgeben. Der Eigentümer Stefan Berger
(Nachkomme der alteingesessenen Firma Berger Früchte- &
Gemüsehandel) will ein modernes dreistöckiges Gebäude
bauen mit neun 4-Zimmerwohnungen (105-110m2) sowie
drei 3-Zimmerwohnungen. Im Parterre soll ein Ladenlokal
entstehen, allenfalls auch eine Bar. Zur Überbauung gehört
eine zweigeschossige Tiefgarage mit 52 Parkplätzen, die über
einen Autolift erschlossen ist. Das alte Haus der Familie Berger
(Bioladen LOLA und 5 Wohnungen) bleibt aber bestehen und
wird renoviert und ausgebaut. Es muss davon ausgegangen            belebt und gezeigt, wie gross der Bedarf an Orten ist, die
werden, dass alle Wohnungen eher im oberen Preissegment            spontane Nutzungen zulassen. Insbesondere die Serini-Bar
vermietet werden.                                                  ist zu einem stehenden Begriff geworden. Im Juni/Juli 2014
                                                                   konnte noch ein würdevoller Abschied gefeiert werden mit
Damit geht eine weit über die Quartiergrenzen hinaus wert-         (Public-Viewing Fussball WM). Voraussichtlich im Herbst 2014
volle Zwischennutzungs-Fläche verloren. Noch zu Zeiten der         werden die Garage-Gebäude und das schon länger unbe-
Autogarage Serini konnte der gedeckte Vorplatz für Public          wohnbare Wohnhaus am Platanenweg abgebrochen. Die
Viewings, Flohmärkte und Kinoabende benutzt werden.                vier alten Bäume an der Lorrainestrasse sollen aber erhalten
Die Serini - und die Pneu-Bar haben den Sommer 2013 sehr           bleiben.
Überbauung Centralpark Lorraine
             Verein für ein
lebendiges Lorrainequartier             was bisher geschah …
    www.laebigi-lorraine.ch
                              Eine Chronologie; herausgegeben vom Verein läbigi Lorraine VLL, Jurastrasse 15. 3013 Bern, Januar 2014
                              Die Chronologie wird laufend aktualisiert auf www.laebigi-lorraine.ch

                              Seit Jahren geht es auch in der Lorraine um den Erhalt von günstigem Wohnraum. Bei einigen
                              Projekten konnten Engagierte aus dem Quartier diesen – gemeinsam mit Wohnbaugenossen-
                              schaften – erhalten oder neu bauen. Die Ereignisse rund um das Gelände am Centralweg 9/9A
                              zeigen exemplarisch auf, wie schwierig diese Auseinandersetzung sein kann und wer alles darin
                              involviert ist. Im Januar 2014, da wir diese Chronologie zum ersten Mal gedruckt vorlegen, ist
                              das Schicksal des Centralparks völlig offen. Uns bleibt an dieser Stelle nur der Aufruf, sich wei-
                              terhin mit vereinten Kräften und viel Phantasie für bezahlbaren Wohnraum im eigenen Quartier
                              und damit in der ganzen Stadt Bern einzusetzen.

                              Als Resultat der Gesamtplanung Lorraine soll auf der Parzelle Centralweg 9/9a ein Neubauprojekt für Wohnnutzung
            2007              entstehen. Das Land gehört der Stadt.

                              BewohnerInnen aus der Lorraine gründen die Wohnbaugenossenschaft Central und melden der Stadt ihr Interesse an
                              einem Wohnbauprojekt an.

                              Der seit vielen Jahren dort angesiedelten Autogarage Alcadis AG (vormals Erb Garagen) wird der Mietvertrag gekündigt.
            2008              Weil der Stadt bei der Kündigung ein Formfehler unterläuft, bleibt die Kündigung nichtig. Das Mietverhältnis wird letzt-
                              endlich bis 30. April 2009 verlängert.

                              Die Betriebskommission des Wohnbaufonds beauftragt die städtische Liegenschaftenverwaltung LV im Februar die
                              Rahmenbedingungen für eine Wohnbauplanung abzustecken und die Durchführung eines wettbewerbsähnlichen Ver-
                              fahrens vorzubereiten.

                              Mit Schreiben vom 10. März 2008 fordert die LV die Präsidialdirektion der Stadt Bern auf, den Bordellbetrieb Lager-
                              weg 12 zu verbieten und die rechtmässige Wohnnutzung wieder herzustellen. Dies weil die Stadt auf der benachbarten
                              Parzelle ein Wohnhaus errichten will und fürchtet, dass „die Rotlicht-Nutzung nebenan mögliche Investoren und Mieter
                              abschrecken könnte“. Der Besitzer der Liegenschaft will dagegen sämtliche rechtlichen Beschwerdemöglichkeiten aus-
                              nutzen.
Der VLL legt anfangs April 2008 Einsprache ein gegen den Abbruch der bestehenden Liegenschaft (altes Gewerbe-
              haus) und ersucht bei der Stadt um die Genehmigung einer kulturellen Zwischennutzung des Gebäudes. Vorgängig hat
              der VLL zahlreiche interessierte Gruppierungen aus dem Quartier, aus Kultur und andern sozialen Bewegungen zu einem
              Treffen eingeladen, um vorhandene Nutzungsideen zu sammeln. Es kamen zahlreiche spannende Vorschläge zusammen.

              Am 22. April 2008 findet eine Aussprache mit der LV statt. Sie argumentiert, dass der wegen der früheren Garage-
              Nutzung mit Schadstoffen belastete Boden eine Zwischennutzung des Gebäudes nicht zulasse. Zudem habe sie schlechte
              Erfahrungen gemacht mit Zwischennutzungs-Verträgen („Paradiesli-Schock“). Im Weiteren sei vorgesehen, möglichst
              zügig zu bauen, eine Nutzung des Gebäudes wäre daher höchstens für zwei Jahre möglich und somit der Aufwand für die
              nötigsten Instandstellungsarbeiten zu hoch.

              Die LV informiert weiter, dass der beabsichtigte Kauf der Liegenschaft Lagerweg 12 gescheitert ist. Die ursprünglich
              anvisierte Gesamtüberbauung (Centralweg/Lagerweg) könne daher nicht realisiert werden. Die Betriebskommission des
              Wohnbaufonds habe deshalb beschlossen, die Parzelle Centralweg im Baurecht zu veräussern. Der VLL zieht seine Ein-
              sprache gegen die Abbruchbewilligung zurück.

              Am 6. November reicht Stadtrat Luzius Theiler (GPB) ein Postulat ein. Er verlangt, dass bei der Überbauung am Central-
              weg Wohnungen für Leute mit tiefem bis mittlerem Einkommen gebaut werden. Zudem soll auf eine Einstellhalle verzichtet
              und ein Quartiertreff integriert werden, was sowohl der Gemeinderat als auch der Stadtrat später ablehnen werden (2009).

              Im Frühjahr 2009 beschliesst die Betriebskommission des Wohnbaufonds, das Grundstück doch nicht im Baurecht
      2009    abzugeben, sondern selber zu bauen. Es soll rund fünfzehn 3,5- bis 5,5-Zimmerwohnungen geben. Nach Vorliegen der
              Ergebnisse eines Studienauftrages im Frühjahr 2010 soll im Herbst 2010 die Baueingabe erfolgen, voraussichtlich könne
              im Frühling 2011 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden.

              Am 19. Oktober fahren die grossen Baumaschinen auf und brechen das alte Gewerbehaus sowie die Auto-Schauhäuser
              auf dem Centralweg ab. Das Gelände liegt brach.

      2010    Am 8. März ziehen die Stadttauben mit ihren Wohnwagen auf der Brache am Centralweg ein. Die Akzeptanz bei der
              Quartier-Bevölkerung ist gross, die farbigen Bauwagen fügen sich gut in die brachliegende Freifläche und die umliegen-
              den Häuser ein.

              Die Stadt duldet die Stadttauben aber nicht und setzt ihnen ein Ultimatum, den Platz zu verlassen. Am 14. März, zwei
              Tage vor Ablauf dieser Frist verlassen sie den Centralpark. Die Stadt lässt das Gelände mit schweren Baumaschinen
              umgraben und zieht einen tiefen Graben rund um das Gelände, damit keine weiteren Bau- oder Wohnwagen auffahren
              können.

              Ab April wird die umgegrabene Brache von Quartierbewohnenden spontan genutzt für Picknicks, Filmabende, Spielan-
              lässe, Konzerte etc. Der VLL organisiert im Rahmen des Berner Umwelttages rund um die Brache am Centralweg einen
              grossen Flohmarkt.

              Als Folge des nicht geplanten Aufenthalts der Stadttauben beschliesst die Stadt überraschend schnell über die weitere
              Zwischennutzung: Für den Velokurier-Laden soll ab Herbst ein Provisorium aufgestellt werden. Für den Rest der Brache
              wird der Verein Brachland beauftragt, ein Nutzungskonzept zu realisieren (Spielraum, Sandkasten, Gartennutzung, Grill-
              stelle). Die Brache selbst wird mit einem Zaun und Weidenbäumen umringt.

              Im Dezember orientiert die Stadt über die Siegerin des Architekturwettbewerbs. Eine Jury wählt aus 62 eingereichten
              Eingaben das Projekt Baumzimmer, das mit insgesamt 14 Wohnungen und einem Atelieraum einen „wünschenswerten
              und differenzierten Beitrag zur Quartierentwicklung leistet. Die acht Etagenwohnungen mit ihren balkonartigen Baumzim-
              mer schaffen identitätsstiftenden Charakter und interessante zwischenräumliche Bezüge“. Zudem gibt es drei Attikawoh-
              nungen, die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten einen gedeckten Sitzplatz.

              Die Brache wird von zahlreichen Gruppierungen und Quartierbewohnenden rege genutzt: Für den Anbau von Gemüse
2011 & 2012   ebenso wie für Kinderspieltage, Sitzungen im Freien, Grillabende, spontane Konzerte und lange Tische.

              Am 16. Juli 2012 urteilt das Bundesgericht, dass der Erotikbetrieb am Lagerweg 12 in der Lorraine seine Türen definitiv
              schliessen muss. Damit beendet das Bundesgericht einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen den städtischen Behörden
              und dem Liegenschaftsbesitzer. Der Entscheid wird am Tag des Urteilsspruchs rechtskräftig. Die an den Lagerweg 12
              angebaute Liegenschaft ist im Besitz der Baufirma Büchi und davon nicht tangiert.
Ende Februar verlassen die rund 100 Sexarbeiterinnen die Wohnungen am Lagerweg 12. Danach wird das Haus
             2013           zugemacht und bleibt vorderhand leer. Der Noch-Besitzer Roland Staudenmann (Bellone GmbH) ist im Rechtsstreit mit
                            dem Folgebesitzer Fredy Schönholzer, Eigentümer der FSZ AG (Erwerb, Verwaltung, Vermittlung und Veräusserung von
                            Grundstücken aller Art). Da sich die beiden nicht über den Ablösebetrag einigen können, gehen sie vor Handelsgericht.
                            Zwischen FSZ und Bellone flossen über mehrere Jahre Tausende von Franken hin und her. Es bestanden Baurechts-,
             Verein für ein Darlehens-, Nutzungs-, Miet- und andere Verträge zwischen den beiden Parteien. Nach Meinung der FSZ AG hätte An-
lebendiges Lorrainequartier fang Jahr eine Eigentumsübertragung der Liegenschaft am Lagerweg 12 von Bellone an die FSZ stattfinden sollen. Doch
    www.laebigi-lorraine.ch Roland Staudenmann, Vertreter der Bellone GmbH, verweigerte diesen Übertrag.

                             Die Stadt versucht erneut die Liegenschaft Lagerweg 12 zu kaufen, den angebotenen Verkaufspreis von 3 Mio. lehnt sie
                             aber als völlig überrissen ab. Der voraussichtlich neue Besitzer (Fredy Schönholzer FSZ AG) lässt Profile erstellen; er
                             will von der Stadt für seinen Gebäudeteil eine Ausnahmebewilligung für die Verbreiterung des Hauses über die gesetz-
                             liche Baulinie hinaus. Als Gegenleistung wäre er bereit, der Stadt das für das Baum-zimmer benötigte Näherbaurecht zu
                             gewähren.

                             Unter dem Motto „mir wei ke Puff, hei aber eis gfunde“ ziehen am Sonntag, den 21. April die AktivistInnen der auto-
                             nomen Schule denkmal in die Räume am Lagerweg 12 ein. Da die Schule nur bis Ende Juni in ihren bisherigen Räum-
                             lichkeiten im Waaghaus an der Stauffacherstrasse bleiben kann (der Zwischennutzungsvertrag mit der Stadt Bern läuft
                             dann ab) brauchen die AktivistInnen neue Räumlichkeiten. Sie erhalten viele spontane positive Reaktionen aus dem
                             Quartier und beginnen damit, die einzelnen Wohnungen und Zimmer sanft zu renovieren.
                             Am Montag, 13. Mai werden die Profile für den städtischen Neubau auf dem Centralpark gesetzt. Am 15. Mai wird
                             das Baugesuch publiziert. Unter anderen reicht auch der VLL am 14. Juni fristgerecht eine Einsprache dagegen ein. Die
                             Argumente: Unklare und nicht vollumfänglich behindertengerechte Parkplatzsituation am Hofweg, Konsequenzen auf das
                             Projekt beim nicht gewährten Näherbaurecht zum Lagerweg 12, unklar ob die geplante Verkehrsberuhigung Centralweg
                             Bestandteil des Projekts ist.
                             Am Donnerstag, 16. Mai wird der Kreditantrag des Gemeinderates über 8,8 Mio. Franken im Stadtrat beraten. Luzius
                             Theiler (GPB) stellt einen Rückweisungsantrag, da die vom Gemeinderat geplanten Wohnungen trotz Subventionsbeiträ-
                             gen wesentlich teurer kommen als früher versprochen, resp. die von ihm dafür verlangte und vom Stadtrat überwiesene
                             Postulats-Forderung nicht eingehalten ist. Zudem sei die Frage des Näherbaurechts nicht geklärt. Der Gemeinderat
                             schreibt dazu im Vortrag zum Kreditantrag, dass die Realisation auch ohne Näherbaurecht möglich sei. Im ungünstigsten
                             Fall müsse der Neubau mit einer reduzierten Anzahl von „Baumzimmern“ errichtet werden.

                             Die im Kreditantrag errechneten Mietzinse (z.B. Fr. 1796.00 für eine 4 ½ Zimmerwohnung im EG mit 102 m2 oder
                             Fr. 1160.00 für eine 2 ½ Zimmerwohnung im 2.OG mit 66 m2) können nur dank einem Subventionsbeitrag von 2,65 Mio
                             Franken aus dem Wohnbaufonds und einem tief angesetzten Landwert erreicht werden. Aus Kostengründen wird auf eine
                             Auto-Einstellhalle verzichtet.

                             Der Rückweisungsantrag von Luzius Theiler wird abgelehnt (27 JA, 35 NEIN, 5 Enthaltungen). Dafür wird ein Antrag
                             der GLP angenommen, wonach der vorgesehene Subventionsbetrag von 2.65 Mio. ersatzlos gestrichen werden soll
                             (32 JA, 27 NEIN, 8 Enthaltungen). Schlussabstimmung: 35 JA, 29 NEIN, 3 Enthaltungen (12 Parlamentsmitglieder sind
                             abwesend). Demnach muss die Stadt die Wohnungen zu marktüblichen Bedingungen vermieten, die Mietzinse werden
                             zwischen 25-30 Prozent teurer als noch im Kreditantrag vorgerechnet. Das ursprüngliche Versprechen der Stadt, auf dem
                             Centralpark zumindest einen Teil der Wohnungen im Segment günstigen Wohnraum anzubieten, ist vom Tisch.
                             Die Empörung ist gross, über die Quartiergrenzen hinaus. Der VLL protestiert gemeinsam mit der AG Wohnen gegen die-
                             sen Entscheid. Mit einem Schreiben an den Gemeinderat ersucht der VLL Anfang Juni die Stadtregierung, das Projekt
                             zu stoppen und gemeinsam mit dem Stadtparlament einen Weg für einen Neuanfang zu wagen, damit das ursprüngliche
                             Versprechen, preisgünstige Wohnungen zu bauen, zumindest teilweise eingelöst werden kann.
                             Am 6. Juni demonstriert eine Hundertschaft engagierter Personen vor dem Rathaus gegen den Stadtrats-Entscheid.
                             Ein spontan gegründetes „Nachbarschaftskomitee gegen Luxuswohnungen in der Lorraine“ vereint zahlreiche, in der
                             Lorraine ansässige und tätige Gewerbebetriebe und soziale Institutionen.
                             Ebenfalls am 6. Juni reicht Stadtrat Luzius Theiler (GPB) eine dringliche Motion ein: „Stopp Luxusbau – für einen Neu-
                             anfang am Centralweg 9“. Er fordert den Gemeinderat u.a. auf, dem Stadtrat eine Vorlage zur Aufhebung des Stadtratsbe-
                             schlusses vom 16. Mai 2013 zum Ausführungskredit Centralweg zu unterbreiten (also quasi ein Rückkommensvortrag).
                             Das Büro des Stadtrates gewährt die Dringlichkeit.
                             Das Nachbarschaftskomitee lanciert Ende Juni zusammen mit dem VLL und der AG Wohnen eine Petition zuhanden
                             Gemeinde- und Stadtrat. Die Petition ersucht Regierung und Parlament, das Projekt zu stoppen und stattdessen neu
                             auszuschreiben mit der Vorgabe, günstigen Wohnraum zu schaffen. Am 3. September wird die Petition mit 1050
                             Unterschriften eingereicht.
                             Vor der Stadtratsdebatte zum „Rückkommensantrag“ von Luzius Theiler organisiert der VLL mit Unterstützung von
                             Fachpersonen für die Stadträtinnen und Stadträte Anfang September eine Begehung vor Ort auf dem Centralpark.
                             Diskutiert wird unter anderem die Frage des Näherbaurechts (welches vom Besitzer Lagerweg 12 nach wie vor nicht
                             gewährt wird) bzw. die Frage, weshalb die rechtlich möglichen Bedingungen nicht voll ausgeschöpft worden sind und
so mehr und günstigerer Wohnraum entstehen könnte (Ausnutzung Bauklassen, direkter Anbau an die angrenzenden
       Liegenschaften).

       Im Hinblick auf die Stadtratssitzung vom 12. September, an welcher die dringliche Motion Luzius Theiler „Neuan-
       fang am Centralweg“ (Aufhebung des Stadtratsbeschlusses vom 16. Mai) traktandiert ist, verschicken das Nachbar-
       schaftskomitee und der VLL an alle Stadträtinnen und Stadträte einen Appell, die Motion zu überweisen und damit
       einem Neuanfang eine Chance zu geben.

       Am 12. September überweist der Stadtrat mit 35 JA, 29 NEIN bei 8 Enthaltungen gegen den Willen des Gemein-
       derates den ersten Punkt der dringlichen Motion von Luzius Theiler. Der Gemeinderat muss dem Stadtrat nun eine
       Vorlage zur Aufhebung des Stadtratsbeschlusses vom 16. Mai 2013 unterbreiten. Gegen diesen Stadtratsbeschluss
       kann innert 30 Tagen Frist Beschwerde eingereicht werden.

       Als Reaktion auf diesen Beschluss wird am 19. September eine interfraktionelle Motion GB/JA!, SP eingereicht
       mit dem Titel „Bauprojekt Centralweg: günstigen Wohnraum möglich machen“. Die Motion verlangt vom Gemeinde-
       rat vor einer weiteren Planung für den Centralpark abzuklären, wieweit die Liegenschaft am Lagerweg 12 nicht doch
       in die Planung einbezogen werden kann. Zudem soll die Parzelle im Baurecht an einen gemeinnützigen Bauträger
       abgegeben werden mit der Auflage, Vorgaben für preisgünstigen Wohnraum einzuhalten (maximale Anlagekosten
       gem. Bundesamt für Wohnungswesen).

       Ende September einigen sich die FSZ AG und Bellone GmbH vor Handelsgericht. Über das Verhandlungsergebnis
       wird Stillschweigen beschlossen. Fredy Schönholzer mit seiner FSZ AG ist demnach wieder rechtmässiger Besitzer
       der Liegenschaft Lagerweg 12. Solange nicht klar ist, ob ihm die Stadt die Ausnahmebewilligung für die Verbreite-
       rung des Hauses erteilt, und bis er entschieden hat, ob und wie er die Liegenschaft sanieren und nutzen will, duldet
       er offenbar die Anwesenheit der alternativen Schule denkmal. Die Aushandlung eines Zwischennutzungsvertrags
       lehnt er allerdings ab.

       Am 6. Oktober legen Vertreter der FDP und des Jungfreisinns gegen den vom Stadtrat am 19. September über-
       wiesenen Antrag Beschwerde beim Regierungsstatthalteramt ein. Sie argumentieren, dass dieser Beschluss einem
       Rückkommensantrag (Wiedererwägung) gleichkomme, ein demokratiepolitisches Instrument, welches der Stadtrat
       bei der letzten Revision seines eigenen Geschäfts-Reglements dahingehend zurückgebunden hat, dass ein Antrag
       auf Wiedererwägung eines Geschäfts- oder Beschlusses nur noch am jeweiligen Sitzungstag gestellt werden kann.

       Am 20. November lehnt das Büro des Stadtrates (Ratsbüro) einen Antrag von Luzius Theiler ab, der verlangt, dass
       nicht der Gemeinderat für das Beschwerdeverfahren zuständig ist (als Vertreterin des Stadtrates), sondern eine vom
       Stadtrat gewählte externe Person (RechtsanwältIn/JuristIn), da der Gemeinderat gegen die Interessen des Parlaments
       Partei sei.

       Mit Schreiben vom 2. Dezember ersucht die, für die städtische Liegenschaftenverwaltung im Beschwerdeverfahren
       zur Baubewilligung zuständige Anwaltskanzlei beim Regierungsstatthalteramt um eine weitere Fristerstreckung. Da
       mit der Eigentümerin der Parzelle Lagerweg 12 in Sachen Näherbaurecht nach wie vor keine Einigung erzielt werden
       konnte, prüfe die Liegenschaftenverwaltung nun eine Anpassung des Projekts, was einige Zeit in Anspruch nehme.
       Die Fristverlängerung wird bis zum 15. Januar 2014 gewährt.

       Am 24. Dezember reicht Stadtrat Luzius Theiler gegen den Entscheid des Ratsbüros beim Regierungsstatthalter-
       amt Beschwerde ein: Das Ratsbüro hat Theilers Antrag, dass der Stadtrat beschwerdeführende Instanz sein müsse,
       abgelehnt. Theiler moniert in seiner Beschwerde, dass es nicht angehe, dass jener Gemeinderat, der gegen die vom
       Parlament überwiesene „Rückkommensmotion“ und daher in höchstem Masse befangen sei, nun im Auftrag des
       Parlaments gegen die FDP-Beschwerde antreten solle. Dies widerspreche den Prinzipen der Gewaltenteilung und
       verunmögliche ein faires Verfahren.

       Im Rahmen der Tour de Lorraine entsteht unter dem Motto „Hier baut das Quartier“ eine Wohnkultur-Installation
2014   des Architekten Huldi Hug. Der Prototyp seiner Wohnbox, die preisgünstigen Wohnraum schaffen soll, wird am
       18. Januar 2014 eröffnet. Sie wird einige Monate auf dem Areal stehen bleiben, zu Diskussionen über Ansprüche
       auf Wohnraum anregen und für vielfältige Aktivitäten genutzt werden.
                                                                              Fortsetzung folgt … www.laebigi-lorraine.ch
Überbauung Centralpark Lorraine - was bisher geschah…
Ergänzung zur Chronologie - ab Januar 2014 bis Ende August 2014
Gemäss Gemeindeordnung vertritt der Gemeinderat die Interessen des Stadtparlaments im Beschwerdever-
fahren vor dem Regierungsstatthalter. Er ist daher beschwerdeführende Instanz gegen die FDP-Beschwerde
(Beschwerde gegen Rückkommensantrag auf den Stadtratsbeschluss zum Baukredit).

Luzius Theiler verlangte vom Büro des Stadtrates, es solle dem Parlament einen Antrag vorlegen, damit die-
ses selber bestimmen könne, ob der Gemeinderat oder nicht besser eine Drittperson gegen die FDP-Be-
schwerde antreten solle. Schliesslich habe der Gemeinderat den vom Stadtrat überwiesenen Rückkommens-
beschluss abgelehnt und sei daher in dieser Sache befangen. Das Ratsbüro lehnte diesen Antrag ab und Thei-
ler rekurrierte am 24. Dezember beim Regierungsstatthalter. Dieser wies am 24. März Theilers Beschwerde
ab. Es gilt nun eine Frist von 30 Tagen für einen allfälligen Weiterzug an die nächste Instanz (Regierungsrat).
Ein Entscheid des Regierungsstatthalters über die Beschwerde der FDP ist noch hängig.

Trotz der ungeklärten Rechtslage verfolgte die städtische Liegenschaftenverwaltung das Baubewilligungs-
verfahren weiter. Da mit dem Eigentümer des Lagerweg 12 in Sachen Näherbaurecht definitiv keine Einigung
erzielt werden konnte, müssen die Baumzimmer-Balkone verkleinert werden. Am 18. März verfügte der Re-
gierungsstatthalter, diese Projektänderung erfordere eine erneute öffentliche Ausschreibung – Frist 22. April
2014.

Ebenfalls bis zum 22. April muss das Bauinspektorat zu der beantragten Parkplatzreduktion Stellung neh-
men. Auf die im ursprünglichen Bauprojekt vorgesehene Einstellhalle hatte die Stadt aus Kostengründen
verzichtet, allerdings ohne das für „autofreie Siedlungen“ notwendige Verfahren eingehalten zu haben.

Mit Verfügung vom 11. Juli stellt der Regierungsstatthalter fest, dass die Bauherrschaft, die Liegenschaften-
verwaltung der Stadt Bern bezüglich der Parkplatzsituation immer noch Antworten schuldet: Es fehlen
schlüssige Begründungen zu den Einwänden der stadtinternen Fachstelle Verkehrsplanung. Das Projekt
wurde erst im Verlauf der Planung aus Kostengründen zu einer autofreien Siedlung umgeplant. Dies wider-
spricht aber den rechtlichen Vorschriften, wonach vor Erteilung einer Baubewilligung eine entsprechende
Vereinbarung zur Gewährung einer autofreien Siedlung notwendig ist.

Aus derselben Verfügung geht weiter hervor, dass sich der Besitzer der Liegenschaft Lagerweg 12, die FSZ
Immobilien AG von Fredy Schönholzer von ihrem bisherigen Rechtsvertreter, Ivo Doswald getrennt hat. Die
FSZ AG wird neu von der ZULUMI AG vertreten, die ausschliesslich im Besitz von Fredy Schönholzer steht
und wie die FSZ Immobilien AG auch Sitz in Hergiswil NW hat.

Am 14. August wird das Baugesuch der FSZ Immobilien AG (Hergisiwil) publiziert (mit Frist 5. September).
Der Besitzer will das Gebäude „gestalterisch aufwerten, um dem Quartier ein zeitliches Aussehen zu geben“.
Geplant sind der Anbau von geheizten Loggias, als „Pufferzone“ zwischen Balkon und Wohnraum. Für diesen
Neubau beansprucht der Besitzer eine Ausnahmebewilligung, da er damit die gemäss Zonenplan zulässige
Gebäudetiefe um rund 4 Meter überschreiten würde. Zu allfälligen weiteren Ausbauplänen (grössere Woh-
nungen) und Renovationen, die aus hygienischen Gründen dringend notwendig wären (u.a. Asbestsanie-
rung) äussern sich die Antragssteller nicht. Aus dem Baugesuch kann daher davon ausgegangen werden, dass
die derzeit bestehenden 15 1-Zimmer und 8 2-Zimmerwohnungen bestehen bleiben und lediglich neu mit
Loggias und davor angebauten Balkonen vergrössert (und wohl auch verteuert) werden sollen.

Die Beschwerde der FDP vom Oktober 2013, gegen die Gültigkeit der Überweisung der Motion Theiler für
einen Rückkommensantrag sowie die Eingabe von Luzius Theiler, Befugnis des Stadtrats zur Erteilung eines
Beschwerdemandats sind weiterhin hängig beim Regierungsstatthalter (FDP) bzw. beim Regierungsrat (Thei-
ler).
Chronologie Centrealweg ab Stadtratsgeschäft vom 16. Mai 2013
16. Mai 2013      1. Stadtratsentscheid Baumzimmer (Kredit; keine Subvention)

6. Juni 2013      Demonstration „Kein städtischer Luxusbau in der Lorraine“, Aufruf
                  unterschrieben von über 40 Läden, Betrieben, Beizen in der Lorraine

6. Juni 2013      Einreichung Dringliche Motion Theiler: „Stopp Luxubau – für Neuanfang am
                  Centralweg 9“

2. Sept. 2013     Einreichung Petition „Kein Luxuswohnraum in der Lorraine – das städtische
                  Bauprojekt muss gestoppt werden“ mit über 1053 Unterschriften abgegeben
                  (Eingangsbestätigung am 12.9.)

12. Sept. 2013    2. Stadtratsentscheid Baumzimmer (Dringliche Motion Luzius Theiler
                  angenommen; Vorlage zur Aufhebung des Stadtratsbeschl. vom 16. 5.13)
19. Sept. 2013    Motion Penher (interfaktionelle Motion            Centralweg:     Günstigen
                  Wohnraum möglich machen) eingereicht.

26. Sept. 2013    Begehung Centralwegareal mit StadträtInnen, auf Einladung von VLL

10. Okt. 2013     Beschwerde FDP eingereicht

12. Okt. 2013     Aktionstag gegen Gentrifizierung u.a. in der Lorraine

6. Nov. 2013      Luzius: Antrag bei Büro des Stadtrats, Stadtrat solle eigene Vertretung
                  beauftragen.

21. Nov. 2013:    FDP-Beschwerdeantwort Gemeinderat: keine Anträge

2. Dez. 2013      Ratsbüro lehnt Luzius Theilers Antrag ab, dass der Stadtrat eine eigene
                  Vertretung wählt.
24. Dez. 2013     Luzius Theiler erhebt Verwaltungsbeschwerde gegen diesen Entscheid des
                  Ratsbüros beim Regierungsstatthalteramt

18. Januar 2014   1. Quartierversammlung, Ausstellung und Böxli: Hier baut das Quartier

26. Februar 2014 Gemeinderat beantragt Fristverlängerung für die            Beantwortung    der
                 interfraktionellen Motion vom 19. September 2013

21. März 2014     Regierungsstatthalteramt lehnt Verwaltungsbeschwerde ab.

22. Mai 2014      Antwort des Gemeinderats auf Petition

1. Sept. 2014     Verwaltungsgericht lehnt Verwaltungsbeschwerde von Luzius ab

6. Okt. 2014      Weiterzug Verwaltungsbeschwerde ans Bundesgericht

27. Okt. 2014     Entscheid von Regierungsstatthalter Lerch über FDP-Beschwerde, obwohl
                  nicht geklärt ist, ob der GR der rechtmässige Vertreter des Stadtrats ist. Der
                  GR nimmt somit seine Pflicht der Rechtskontrolle nicht wahr (II.7 bei
                  Entscheid Lerch).

30. Okt. 2014     Diskussion im Stadtrat auf Antrag von Luzius Theiler

13. Nov. 2014     Demo von ca. 150 LorrainebewohnerInnen vor das Rathaus

9. Februar 2015   Termin Stadtpräsident Tschäppät, Sandra Ryf, Viktor Hirsig
4/12
WohnstadtBern
                                                   Thema (Fortsetzung) und Planungsprojekt
15/August 2009

        Abteilung Stadtentwicklung

WohnstadtBern
energetische Sanierung. Die Kosten für      braucht. Diese Gratis-Energiequelle muss                                          tungen drängende Fragen zu beantworten.

                                                                                                                                                   15
diese Leistungen werden weit gehend         prominent genutzt werden, wenn die                                                Damit sollen Hindernisse aus dem Weg
Informationen zur aktuellen Wohnbaupolitik
durch  den Berner  Ökofonds  (Energie  Was- Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ernsthaft                                        geräumt werden und der Weg zu einem
ser Bern) getragen.                         angestrebt werden sollen. Zwei Drittel                                            eigenen Kraftwerk auf dem Dach für
der Stadt Bern                              des jährlichen Warmwasserbedarfes von                                             alle einfach und trotzdem seriös geeb-
2. Finanzielle Unterstützung:               Wohngebäuden kann bei geeigneten                                                  net werden. Nach einem Jahr sieht die
bern-saniert.ch zeigt auf, wie von den      Ausgangsbedingungen (Dachexposition,                                              August      2009
                                                                                                                              Zwischenbilanz    positiv aus: Bisher wurden
verschiedenen Förderprogrammen (Bund,       Dachfläche, Besonnung, Bewilligung etc.)                                          47 Solaranlagen beantragt und zum Teil
Kanton und Stadt Bern) profitiert werden    mittels Sonnenkollektoren produziert                                              bereits installiert. Unter www.bernsolar.ch
kann. Je nach Sanierungsvorhaben können werden.                                                                               können sich interessierte Hauseigentüme-
insgesamt Förderbeiträge im Umfang von      Die Kampagne des Amts für Umwelt-                                                 rinnen und Hauseigentümer informieren.
15 - 30% der Sanierungskosten abgeholt      schutz hat zum Ziel, bestehende Förder-                                           Sie werden dann durch speziell geschulte
werden. Die Stadt beteiligt sich mit ins-
Thema                                       gelder breit zu kommunizieren, quali-
                                            Editorial                                                                         Fachkräfte begleitet, die auch beim Bean-
2000 Watt setzt Klimaerwär-
gesamt   knapp  2 Mio. Franken  an diesem   fizierte Fachleute an Interessenten zu                                            tragen der Förderbeiträge helfen können.
mung matt!
Projekt.                                       Bern - meine Energiestadt
                                            vermitteln  und an Informationsveranstal-
                                                                 Brigitta Stillhardt, Amt für Umweltschutz
bernsolar
Planungsprojekt
                                                                        Würde mich jemand nach der schönsten Stadt der Welt
Centralweg        9/9a -verfolgt
Die Kampagne bernsolar        Wo nach-
                                     das                                fragen, ich würde ohne              zu Zögern antworten: Bern. Wie
                                                                                                        Kontaktadresse:
haltig geplant wird
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                                                                                                        Amt für Umweltschutz
                                                                                                        Brunngasse 30
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mehr... «K74»
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Minergieüberbauung                                                      de, warum ich Bern und die Bernerinnen und Berner mag.
Schönberg-Ost                                  Deshalb lebe ich nicht nur gern in Bern, sondern setze ich mich auch als Politiker
Centralweg 9/9a - Wo nachhaltig geplant wird
Arbeiten in Bern
                                               gern für Bern ein.
                                               Dass ich heute in Bern wohne, ist übrigens kein Zufall: Meine Mutter war Berne-
ara region bern ag
                                               rin, meine Grosseltern sind Stadtberner. Meine Kindheitserinnerungen sind eng
Der Wort
Das Fondshat...
            für Boden- und Wohnbau-            mit
                                               ten) dem  Tierpark,
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                                                           der Fonds  ein Gurten
                                                                          ausgewogenes und dem bunten         TreibenZur
                                                                                                       wohnungen.        aufAufrechterhaltung
                                                                                                                             dem Märit verbunden.der
Andrea Grolimund
politik der                Iten,
            Stadt Bern (Fonds)    Met-
                               plant           Seit  kurzem bin ichan.
                                               Wohnungsangebot       selbst   Vater.darauf
                                                                       Basierend         Schon baldsozialen
                                                                                                         wird mein     Sohn auf eigenen
                                                                                                                  Durchmischung              Füssen
                                                                                                                                    im Quartier
ron AG
am  Centralweg   9/9a ein nachhaltiges         hat die
                                               die     Betriebskommission
                                                    Stadt erkunden. Das istdes    für Fonds
                                                                                        mich eine be- zusätzliche
                                                                                                       werden Mietwohnungen
                                                                                                                     Motivation, michim Preissegment
                                                                                                                                          aktiv für die
Neubauprojekt mit rund fünfzehn Woh-           schlossen,  das  Grundstück   am     Centralweg         «Günstiger     Wohnraum»
                                               Lebensqualität in Bern einzusetzen: auch unsere Nachkommen sollen hier eine          und  Mietwohnun-
nungen.
Porträt                                        9/9a im Portfolio
                                               attraktive        des Fonds
                                                          Stadt zum   Wohnen, zu belassen,             gen mit finden.
                                                                                      Leben und Arbeiten         ortsüblichen    Mieten entstehen.
                                                                                                                            Als verantwortlicher   Ge-
NPG AG und WOK Burgunder                       um dort ein Projekt für Wohnungen zu                    Die Wohnungen werden zudem stufenlos
                                               meinderat der Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie kann ich auf vielfältige
Mit seiner im Jahr 2007 verabschiedeten        realisieren. Vorgesehen ist ein Neubau                  zugänglich sein und damit hindernisfrei
                                               Art und Weise helfen, dieses Ziel mitzugestalten.
Teilstrategie
Blick  nach... Wohnen (Auszug siehe Kas-       von rund fünfzehn 3,5- bis 5,5-Zimmer-                  genutzt werden können.
                                               Was immer wir tun – und das selbstverständlich nicht nur in Bern – braucht Ener-
...Zürich                                      gie. Auf der einen Seite unsere persönlichegungen
                                                                                                       Nebst den baurechtlichen Rahmenbedin-
                                                                                                        Energiesoll in der
                                                                                                                       Form   von Wissen, Über-
                                                                                                                           Neubau den Anforderun-
                                               zeugung und Tatkraft, andererseits Energie gen           aus von
                                                                                                              der MINERGIE-P-ECO
                                                                                                                   Steckdose, dem Benzintank,
                                                                                                                                       entsprechen
Bern in Zahlen
Leerwohnungszählung                            dem Ölfass, von der Sonne oder vom Wind.und               Unser    Leben
                                                                                                             so hohen       wird von der ständigen
                                                                                                                         Nachhaltigkeitsansprüchen
                                               Verfügbarkeit von Energie bestimmt. Diesegerecht         Verfügbarkeit
                                                                                                                 werden.hat    ihrendie
                                                                                                                            Bereits   Preis. Insbe-
                                                                                                                                         beiden  Bau-
Allgemeine Infos                               sondere, wenn wir daran denken, dass nach                 wie vor MINERGIE
                                                                                                       standards     ein Grossteil
                                                                                                                                 undunseres    Bedarfs
                                                                                                                                      MINERGIE-P
                                               mit fossiler Energie gedeckt wird, stellen sich              automatisch
                                                                                                       kombinieren      einenauch Fragen
                                                                                                                               hohen       nachmit
                                                                                                                                      Komfort
                                               der Nachhaltigkeit: Wie vertragen sich fossile          einem    geringen
                                                                                                          Energie     und Betriebsenergiebedarf.
                                                                                                                            Klimaschutz? Wie viel
                                               Energie pro Mensch steht uns mittelfristig Dabei        zu, wennstehenwir zwei  Anforderungen im stop-
                                                                                                                          die Klimaerwärmung
                                                                                                       Vordergrund:     Heizwärmebedarf
                                               pen wollen? Was ist die 2000-Watt-Gesellschaft und was bedeutet sie bezüglich                 und Ener-
                                                                                                       giekennzahl. Der Heizwärmebedarf des
                                               Energieverbrauch und Energieeffizienz?
                                                                                                       Gebäudes resultiert aus der Qualität der
                                               Ich bin überzeugt, dass diese und ähnliche Fragen uns in Zukunft zunehmend
                                                                                                       Gebäudehülle und die nach Energieträgern
                                               beschäftigen müssen, wenn wir nachfolgenden Generationen eine Stadt überge-
                                                                                                       gewichtete Energiekennzahl ist ein Mass
                                               ben wollen, in der das Leben genauso lebenswert                   ist wie heute. In diesem Sinne
                                                                                                       für die gesamte, einem Gebäude während
So sieht der Centalweg 9/9a heute aus.         wünsche ich Ihnen allen ein nachhaltiges Leseerlebnis!  eines Jahres netto gelieferte Energie,

                                               Reto Nause, Gemeinderat der Stadt Bern
Stadt Bern
Schwanengasse 14                                   Direktion für Finanzen
3011 Bern                                          Personal und Informatik

Telefon 031 321 61 11
Fax 031 321 76 40
fpi@bern.ch, www.bern.ch

MEDIENMITTEILUNG DER DIREKTION FÜR FINANZEN, PERSONAL UND INFORMATIK

Wohnstadt Bern wächst weiter

Wohnneubau am Centralweg geplant
Bern, 25. Mai 2009. Für die Gesamtplanung Lorraine wurde Ende 2007 eine öf-
fentliche Mitwirkung durchgeführt. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse plant
die Stadt am Centralweg 9/9a ein Neubauprojekt mit rund 15 Wohnungen.

Die Betriebskommission des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik hat entschieden,
das Grundstück am Centralweg 9/9a in der Lorraine im Portfolio des Fonds zu belas-
sen und ein Neubauprojekt für Wohnungen zu realisieren. Vorgesehen ist ein Neubau
von rund fünfzehn 3,5- bis 5,5-Zimmerwohnungen. Zur Aufrechterhaltung der sozialen
Durchmischung im Quartier werden Mietwohnungen im Preissegment „Günstiger
Wohnraum“ und Mietwohnungen mit ortsüblichen Mietzinsen entstehen. Der Neubau
soll den Kriterien von MINERGIE-P-ECO entsprechen und damit hohen Nachhaltig-
keitsansprüchen genügen.

Voraussichtlicher Baubeginn im Herbst 2010
Das Mietverhältnis mit der bisher am Centralweg 9/9a ansässigen Alcadis AG endete
bereits am 30. April 2009. Die Räumung des Areals wird bis Ende August 2009 erfol-
gen. Danach können die Rückbauarbeiten an den bestehenden Gebäuden vorgenom-
men werden. Zur Gewährleistung der architektonischen Qualität führt die Liegen-
schaftsverwaltung einen Studienauftrag durch. Ende 2009 soll ein ausführungsbereites
Bauprojekt vorliegen. Geplant ist der Baubeginn für Herbst 2010. Im Frühling 2012
wären damit die ersten Wohnungen bezugsbereit.

Kontaktperson: Für Fragen steht Ihnen Fernand Raval, Leiter Liegenschaftsverwal-
tung, Telefon 031 321 65 90, zur Verfügung.
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