Nacht - Zeitschrift der Quartiervertretung Stadtteil IV 23. Jahrgang Nummer 93 Dezember 2018s - Quavier

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                                  Zeitschrift der Quartiervertretung Stadtteil IV · 23. Jahrgang · Nummer 93 · Dezember 2018s

                                                                                                         Nacht
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          ·
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       E D I T O R I A L                                                                                                I N H A L T

                                                                                                                        Aus der QUAV 4                    4
                                                                                                                        Impressum                         5
                                                                                                                        Springgarten                     11
                                                                                                                        Nachts im Tierpark               11
                                                                                                                        Zum Thema                        12
                                                                                                                        Nachtasyl                        12
       Ich bin kein Nachtvogel
       Schärrer: Nacht – ausgerechnet ich soll mich dazu äussern? Nacht ist dann, wenn die Schnecken alles
                                                                                                                        Australische Nächte              13
       abräumen, was du am Tag gepflanzt hast: Blumensetzlig, Salätli, Gemüse . . . die profitieren schamlos
       von meinem BIO-Gewissen und davon, dass ich nachts sicher nicht Schnecken jagen gehe. Ich bin
                                                                                                                        Nacht-Gedichte                   13
       überzeugt, dass der Herrgott seinerzeit nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen in tag- und
       nachtaktive eingeteilt hat. Ich gehöre eindeutig zu Ersteren. All die Kino-, Museums-, Mode- oder
                                                                                                                        Veranstaltungen                  14
       Was-auch-immer-Nächte der letzten Jahre sind mir ein Graus. Ich steh das einfach nicht durch. Beim               Schule                           17
       Schlafliedli Singen für die Enkel fallen mir deutlich schneller als ihnen, die ja eigentlich ins Bett sollten,
       die Augen zu. Ich habe dem calvinistischen Spruch meiner Grossmutter «Die Nacht ist zum Schlafen                 Nacht und Lärm                   18
       da, und wenn Du nicht schlafen kannst, hast du am Tag zu wenig gearbeitet» eigentlich nichts bei-
       zufügen. Tönt schrecklich heutzutage. Völlig démodé, fast schon schwarze Pädagogik. Zum Glück bin                Füller                           19
       ich seit bald 50 Jahren zum Ausgleich mit einem Nachtvogel liiert. Das mildert die Standpunkte und
       macht, dass ich's mir verklemme schon beim Frühstück putzmunter gemeinsame Tagesaktivitäten                      Denkmal                          20
       diskutieren zu wollen.
                                                                                                                        Nachtaktiv                       21
       . . . und ich ein Morgenmuffel
       Krähenbühl: Ende Sommerzeit. Es wird plötzlich früher Nacht. Eben war ich noch in der Bretagne,                  Licht                            23
       auf dem Längenkreis von England, aber mit unserer Zeit. Die Tage waren viel länger als bei uns.
       Sommer auch im Herbst! Als Morgenmuffel genoss ich es, dass die Nacht nicht enden wollte. Ewige                  QUAVIER war hier                 25
       Sommerzeit in Europa? Tennisspielen bis 21 Uhr ohne Licht! Ich hätte nichts dagegen. Und wenn die
       ewige Winterzeit beschlossen wird? Zügeln in die Bretagne? Nein! Betriebe, Schulen, Landwirte,                   Schlaf gut                       25
       Sportler, alle müssen sich ja mit der gültigen Uhrzeit arrangieren. Ich mache da keine Ausnahme.
                                                                                                                        Neu und Jubiläen                 27
       Aber die Nacht lebt!
       Pfister: Die Nacht verbringen wir auf unterschiedlichste Weisen. Viele tun es schlafend – und konsu-
                                                                                                                        Aus den Vereinen                 27
       mieren tagsüber allerlei Früchte nächtlichen Arbeitens: Das fängt mit den Morgennachrichten und
       dem frischen Brot an und setzt sich mit dem gereinigten Büro oder dem Päckli mit den vor dem Ein-
                                                                                                                        Wettbewerb                       27
       schlafen noch rasch online bestellten Schuhen fort. Andere produzieren nachts die erwähnten Früch-
       te, sie sind unterwegs (wie etwa die Protagonisten in Jim Jarmuschs Kultfilm «Night on Earth»), treffen
                                                                                                                        Kleininserate                    27
       sich mit Andern, feiern Feste, geniessen ein Konzert oder tun andere Dinge, die zwischen Arbeiten
       und Schlafen getan werden wollen. Nicht alle diese Arten des Nachtverbringens vertragen sich auf
       Anhieb miteinander: Vor allem an akustischen Fragen scheiden sich oft die Geister! So wird hier mehr
       Raum für ein Nacht-Leben, dort die Einhaltung einer möglichst immerwährenden Nacht-Ruhe ge-
       fordert – unvereinbare Dinge, wie man meinen könnte. Und doch hat der Mensch im Lauf seiner Ge-
       schichte eine Siedlungsform entwickelt, die sich genau dadurch auszeichnet, dass in ihr auch nachts
       sowohl geschlafen als auch gearbeitet und gelebt wird. Man nennt sie Stadt.

       Präsidium und Geschäftsstelle wünschen Ihnen erholsame und lebensfrohe Festtage!                                 Titelbild:
                                                                                                                        Kirchenfeld vom
                                                                                                                        Gurten aus.

       Jürg Krähenbühl                           Sabine Schärrer                                Richard Pfister
       Co-Präsident                              Geschäftsführerin                              Co-Präsident
                                                                                                                        Foto:
                                                                                                                        Lukas Lehmann, Bern

                                                                                                                                              QUAVIER 93/18   |3
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      S E I T E           4

                                                        Parkierungskonzept                                   klammerung der Schulwegsicherheit, der
      Aus der QUAV 4                                    motorisierter Individualverkehr (MIV)                lange Zeithorizont der Planung, der dringen-
                                                        Das Stadtentwicklungskonzept STEK ist eines          den Problemen nicht Rechnung trägt, sowie
      Verkehr im Stadtteil IV                           der Kerndokumente zur Ausrichtung der Ent-           Konflikte, die sich quer zu den Hauptachsen,
      Der Strassenverkehr prägt unseren Stadtteil       wicklung der Stadt Bern. Es wird in einem            also immer dort wo Trennendes aufgehoben
      und bewegt uns Anwohner in jeder Hinsicht.        Rhythmus von 15 bis 20 Jahren überarbeitet. So       werden soll, ergeben. Zum Bericht und den
      Laufend wird optimiert, werden Strategien         wurde das STEK95 letztes Jahr durch das STEK         Planungsgrundsätzen des Veloverkehrs gab es
      umgesetzt und das Angebot den Bedürfnissen        2016 und die Vertiefungsberichte «Siedlung           ausser der wiederholt bemängelten Gesetz-
      der Bevölkerung und dem Geist der Zeit ange-      und Freiraum» sowie «Mobilität» abgelöst.            gebung zu den schnellen e-Bikes keine wesent-
      passt. Entsprechend vielfältig sind die Themen    Das Parkierungskonzept MIV ist eine Weiter-          lichen Punkte. Die Standards wurden als voll-
      und Diskussionen rund um den Verkehr.             bearbeitung der im STEK 2016 genannten               ständig betrachtet, hinterfragt wurde der
                                                        Mobilitäts-, Energie- und Klimaziele. Die Quar-      Rechtsvortritt in der Zone 30 entlang Achsen
      Veloführung Marienstrasse                         tierkommision hat sich detailliert zum Parkie-       mit hoher Velofrequenz und starkem Gefälle.
      Die Führung der Velohauptroute durch das Kir-     rungskonzept geäussert, die Stellungnahme            Ferner wurde eindringlich davor gewarnt, Um-
      chenfeld bleibt ein Dauerbrenner. Einige          ist unter www.quavier.ch abrufbar.                   setzungstandards ohne Tests im Feld zu erlas-
      möchten gerne die Route grundsätzlich über-           Wie zu erwarten war, hat das Thema «Park-        sen.
      denken. Klar ist, dass die Situation auf dieser   plätze» erneut polarisiert. Generell vertreten           Am leidenschaftlichsten wurden die Fra-
      Achse stadteinwärts verbessert werden muss.       die Delegierten die Ansicht, dass die Daten für      gen zum Netzplan diskutiert. Während die
      Aufgrund beidseitiger Parkierung (Gefahr sich     ein zielgerichtetes Parkplatz-Management zu          Dichte des Netzes im Allgemeinen und der
      öffnender Türen) sowie Überholdruck von           wenig differenziert sind. Bevor mit tariflichen      Hauptrouten im Speziellen als ausreichend
      hinten besteht ein hohes Unsicherheitsgefühl.     Massnahmen gesteuert wird, solle der                 bewertet wurde, gab es eine grosse Zahl von
      Zudem genügt die aktuelle Lösung auf dieser       Quotient von auswärtigen zu anwohnenden              Vorschlägen für zusätzliche Routen und Er-
      Verbindung nicht den Anforderungen an eine        Parkierern räumlich, tageszeitlich und bezüg-        gänzungen des Netzes. Wiederkehrende Aus-
      Velohauptroute «abseits von Hauptachsen».         lich der Nutzung (Ausgang am Abend, Arbeit-          bauwünsche betreffen die Führung der Velos
      Dementsprechend werden Jungfrau- und              spendler, Einkauf, Besuch etc. etc.) genau erho-     über die Kleine Allmend, eine sichere Umfah-
      Marienstrasse einen vom Autoverkehr abge-         ben werden. Einig ist man sich auch, dass der        rung der Unfallschwerpunkte Burgernziel und
      trennten Velostreifen erhalten. Das ursprüng-     Missbrauch von Anwohnerparkkarten zur                Thunplatz sowie eine Velobrücke Muri – Belp-
      liche Konzept von Parkplätzen entlang der         teuren Vermietung privater Parkplätze an             moos. Insbesondere die Umfahrung des Thun-
      durchgehenden Veloführung wurde jedoch            Pendler eingedämmt werden soll.                      platzes durch den Dählhölzliwald wurde ein-
      von den Delegierten bereits im Juni als zu                                                             gehend diskutiert. Einigkeit herrschte darüber,
      gefährlich kritisiert und abgelehnt. In der       Fragebogen                                           dass die Natur und die Erholung Suchenden
      Delegiertenversammlung vom Oktober wur-           «Masterplan Veloinfrastruktur»                       Vortritt haben sollen: also keine Beleuchtung,
      den nun 6 neue Varianten präsentiert, wovon       Die Velooffensive rollt. Damit sich die Bevölke-     kein Ausbau der Wegkante und keine asphal-
      3 weiter verfolgt werden. Als Rahmenbedin-        rung auch nach einem velofreundlichen Re-            tierte Trasse. Als pragmatische Lösung wurde
      gungen sind das seit der Sanierung der            kordsommer weiterhin in die Sättel schwingt,         die Umwandlung des allgemeinen Fahrver-
      Kirchenfeldbrücke geltende Tempolimit von         hat die Stadt Bern einen Masterplan Veloinfra-       bots in ein Fahrverbot für Autos, schwere
      30 Stundenkilometern sowie eine ausreichen-       struktur ausgearbeitet. Er legt die Standards        Motorräder und Töffli ins Spiel gebracht.
      de Anzahl an Parkplätzen für die Anwohner         für eine sichere, verlässliche und einfach ver-          Die Vernehmlassung ist seit Ende Septem-
      gesetzt. Die gegenwärtige Bestvariante sieht      ständliche Veloinfrastruktur fest. Die QUAV4         ber abgeschlossen, der Gemeinderat plant die
      vor, den Velostreifen durchgängig auf der rech-   hat sich in die Vernehmlassung eingebracht.          Verabschiedung des Masterplans Veloinfra-
      ten Seite, markiert durch ein Hindernis und       Die Direktion Tiefbau hat den Vernehmlas-            struktur Ende 2018.
      vollständig getrennt vom MIV zu führen. Der       sungsprozess mit einem Fragebogen struktu-
      Verlust der rechtsseitigen Parkplätze wird        riert, der die drei Teile des Masterplans Bericht,   Neue Tangentialverbindung in Berns
      durch flankierende Massnahmen ausge-              Standards sowie Netzplan abdeckt.                    Süden
      glichen. Diese Lösung könnte relativ rasch           Der Masterplan als Ganzes wurde positiv           Das Netz von BERNMOBIL ist auf den Haupt-
      umgesetzt werden.                                 aufgenommen. Bemängelt wurden die Aus-               bahnhof und die Innenstadt ausgerichtet. Mit
                                                                                                             Ausnahme der Linien 16, 26, 31 und 32 mit Orts-
                                                                                                             buscharakter sowie der Tangentiallinien 27, 28
                                                                                                             und 29 bedienen alle die Haltestelle Bern
                                                                                                             Bahnhof. Letztere verbinden die Quartiere
                                                                                                             direkt und ohne Umweg über den Hauptbahn-
                                                                                                             hof sowie die Aarehalbinsel. Auf den Fahrplan-
                                                                                                             wechsel im Dezember 2018 nimmt BERNMOBIL
                                                                                                             die neue Tangente Bern Süd, Europaplatz-
                                                                                                             Fischermätteli-Eigerplatz-Brunnadernstrasse
                                                                                                             in Betrieb, die mit der bestehenden Linie 31 vom
                                                                                                             Europaplatz nach Niederwangen verknüpft
                                                                                                             wird. Hauptnutzniessende sind die Bewohner
                                                                                                             des Stadtteils III (Mattenhof-Weissenbühl), die
                                                                                                             neu eine direkte Verbindung vom Fischermät-
      Durchgehender Velostreifen in der Marienstrasse mit Hindernis für MIV (umkreist).         Plan: TVS    teli an den Eigerplatz erhalten. Für den Stadt-

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       teil IV ergibt sich zusammen mit der bestehen-     raumplanung im Schulkreis 1 präsentiert. Die-           Die Ganztagesschule versteht Bildung und
       den Linie 28 eine attraktive Verdichtung des       ser ist weitgehend deckungsgleich mit dem           Betreuung als Ganzes. Die Kinder besuchen
       Takts zwischen den Haltestellen Eigerplatz         Gebiet des Stadtteils IV und dessen Planung         vom Kindergarten bis Ende des 2. Schuljahrs
       und Brunnadernstrasse, und das Fischer-            somit von unmittelbarer Bedeutung für die           sowie vom 3. bis zum 6. Schuljahr dieselbe
       mätteli rückt merklich näher. Von bisher 19        hier ansässigen Familien. Das dynamische            Klasse am selben Ort und werden von einem
       Minuten mit der Linie 6 reduziert sich die Rei-    Bevölkerungswachstum der Stadt Bern bedeu-          konstanten Team unterrichtet und betreut.
       sezeit ab Brunnadern um 8 Minuten – für            tet für die Planung und Bereitstellung von          Das Führen solcher Mehrjahrgangsklassen
       Sportliche (Sporthallen Weissenstein) oder für     Schulraum eine grosse Herausforderung für           führen zu langjähriger Konstanz und einem
       Theaterfans (Vidmarhallen) eine gute Neuig-        die Schuldirektion. In Zusammenarbeit mit           stabilen Umfeld für die Schüler, die Alters-
       keit! Die Tangente Bern Süd verkehrt von Mon-      Immobilien Stadt Bern, dem Hochbauamt,              durchmischung der Gruppen bildet familien-
       tag bis Freitag von 6 bis 22 Uhr im durchgehen-    dem Stadtplanungsamt und dem statisti-              ähnliche Strukturen. Die Leitung obliegt in
       den Viertelstundentakt. Die Tangente Bern          schen Dienst werden die Szenarien und darauf        beiden Bereichen (Bildung und Betreuung) der
       Süd verkehrt für drei Jahre als Versuchsbetrieb.   basierenden Planungen regelmässig justiert.         Ganztagesschulleitung.
       Die Aufnahme ins Grundangebot wird im                  Im Grundsatz ist die Planungseinheit die            Die Vorteile dieses Modells liegen auf der
       Dezember 2021 auf Basis der Nachfrage und          Schulklasse. Davon ausgehend, wird der um-          Hand. Die Eltern haben eine verantwortliche
       des Kostendeckungsgrads entschieden. Bis           fassende Raumbedarf abgeleitet, der neben           Ansprechperson, das Kind bleibt bis zur sechs-
       dann bleibt auch Zeit, das suboptimale Regime      dem Klassenzimmer auch Fachzimmer, Turn-            ten Klasse im selben Klassenverband, wodurch
       an der Endhaltestelle Brunnadernstrasse mit        hallen und Räume für die Betreuungsstruktu-         eine jährliche Anmeldung entfällt. Zudem er-
       Trennung in eine Wartezone für die Busse und       ren etc. umfasst. Geplant werden die einzelnen      leichtern konstante Blockzeiten die Planung
       der Haltestelle zu testen und zu verbessern.       Schulstandorte pro Schulkreis, der Planungs-        und Koordination mit der Arbeit. Auch erledi-
                                                          horizont liegt heute bei 13 Jahren. Aktuelle        gen die Schüler die Hausaufgaben in der Ganz-
       Formel-E in Bern                                   Prognosen gehen von einem Anstieg von               tagesschule und besprechen sie dort mit den
       Dass Elektromobilität mittelfristig eine wich-     heute 114 Klassen auf 130 Klassen im 2022 und       Lehrpersonen.
       tige Rolle spielen wird ist ebenso unbestritten    139 Klassen im 2032 aus. Das stärkste Wachs-            Während die Stadt Zürich die Ganztages-
       wie die Feststellung, dass noch einige Heraus-     tum wird also mittelfristig in den nächsten         schule flächendeckend einführt, können die
       forderungen gemeistert werden müssen, bis          5 Jahren erwartet.                                  Eltern in Bern weiterhin zwischen den drei
       reine Elektroautos aus der Nische des Pendler-         Das präsentierte Szenario zeigt für den         Betreuungsmodellen auswählen. Die Ganz-
       autos oder des Gadgets für technikaffine           Schulkreis 1 gesamthaft keine Besorgnis erre-       tagesschule ist somit bis und mit Anmeldung
       Pioniere heraustreten. Darüber, ob es den          genden Lücken auf. Die Detailanalyse offen-         freiwillig. Bei Eintritt ist die Betreuung obliga-
       Rennsport als technologischen Treiber und          bart jedoch Handlungsbedarf am Schulstand-
       Vehikel zur Promotion des Elektroantriebs          ort Laubegg, an dem ein Schulraumdefizit für
       braucht, lässt sich streiten, und darüber, ob      1 bis 2 Klassen während 6 Jahren erwartet wird.      Impressum
       dieser Anlass in Bern über die Bühne gehen         An diesem bereits sehr stark belegten Standort       QUAVIER erscheint 4mal jährlich

       soll, ebenfalls. 10 von 20 anwesenden Delegier-    besteht zudem das geringste Verdichtungs-            Herausgeberin: Quartiervertretung des
                                                                                                               Stadtteils IV, Postfach 257, 3000 Bern 6
       ten sind grundsätzlich der Ansicht, dass die       potenzial. Als kurzfristige Massnahme plant
                                                                                                               Geschäftsstelle: Sabine Schärrer, Tel. 031 351 95 75
       mangelhafte oekologische Gesamtbilanz den          das Schulamt deshalb neue Einteilungskreise,
                                                                                                               (Beantworter), info@quavier.ch
       Übergriff ins Wohnquartier keinesfalls recht-      mit dem Ziel, mehr Schüler in Standorten mit         Webmaster: Franz Keller, webmaster@quavier.ch
       fertige, 4 Delegierte freuen sich auf den Anlass   ausreichendem Raumangebot unterzubrin-               Co-Präsidenten:
       und 6 enthalten sich der Stimme. Die Delegier-     gen. Am Ende des Prognosezeitraums (2032/            Richard Pfister, Bolligenstrasse 14c, 3006 Bern
       ten waren jedoch einstimmig der Ansicht, dass      33) werden auch am Standort Manuel Lücken            Jürg Krähenbühl, Staufferstrasse 6, 3006 Bern

       das vom Gemeinderat gewählte Vorgehen zur          erwartet, aufgrund des langen Planungshori-          Auflage: 15 500 Exemplare

       möglichst späten Information der Quartier-         zonts wurden für diesen Standort jedoch noch         Redaktionsadresse: QUAVIER, Postfach 257,
                                                                                                               3000 Bern 6, Tel. 031 351 95 75 (Beantworter)
       bevölkerung nicht akzeptabel sei. Die Anwoh-       keine konkreten Massnahmen präsentiert.
                                                                                                               redaktion@quavier.ch
       nenden wurden viel zu kurzfristig über die         Weitere, kurzfristige, Raumdefizite ergeben
                                                                                                               Redaktion: Anna Hauser (aha), Rita Jost (rj), Johannes
       Informationsveranstaltung ins Bild gesetzt,        sich durch die diversen Sanierungsprojekte in        Künzler (jkü), Andreas Rapp (ar), Philipp Richard (pr),
       die Quartierkommission wurde dazu nicht            den Volksschulen Matte und Kirchenfeld. Für          Muriel Riesen (mr), Alice Sommer (as)
       eingeladen.                                        diese Standorte werden Übergangslösungen             Inserate: Länggass Druck AG, Länggassstr. 65,
          Immerhin ist der Anlass mit erheblicher         ausgearbeitet.                                       Postfach 726, 3000 Bern 9, Tel. 031 307 75 73,
                                                                                                               haering@ldb.ch, www.ldb.ch
       Mehrbelastung durch Vor- und Nacharbeiten
                                                                                                               Inserateschluss: 6.2.2019
       von 4 Wochen Dauer verbunden, während              Einführung Ganztagesschulen
                                                                                                               Layout: MediaDesign Bern, Franz Keller (fak)
       denen unter anderem 18 Verkehrsinseln zuerst       Neben der Anpassung des Raumangebots an
                                                                                                               keller@mediadesign-bern.ch
       entfernt und dann wieder hergestellt werden        die Entwicklung der Schülerzahlen und die
                                                                                                               Druck: Länggass Druck AG, Bern,
       sowie in unzähligen Lastwagenfahrten Mate-         Bedürfnisse eines zeitgemässen Schulbetriebs
                                                                                                               Veranstaltungshinweise bitte an:
       rial herbei- und anschliessend wieder weg-         werden auch die Betreuungskonzepte laufend           QUAVIER, Postfach 257, 3000 Bern 6, events@quavier.ch
       geschafft wird.                                    den neuen Gegebenheiten angepasst. Für die           QUAVIER Nr. 94, März 2019, ist dem Thema
                                                          ausserfamiliäre Betreuung schulpflichtiger                             «(VER)HANDELN»
       Schulraumplanung im Stadtteil IV                   Kinder bot die Stadt Bern bislang die Tages-         gewidmet. Wenn Sie etwas beitragen möchten, tele-
                                                                                                               fonieren Sie der Redaktion (031 351 95 75) oder mai-
       Turnusgemäss wurde in der Delegiertenver-          schule und die Tagi an. Im Stöckacker ist bereits
                                                                                                               len Sie an redaktion@quavier.ch.
       sammlung vom September über Schulthemen            eine Ganztagesschule in Betrieb, das lang-
                                                                                                               Redaktionsschluss: 13.2.2019
       informiert. Irene Hänsenberger, Leiterin des       fristige Ziel ist eine Ganztagesschule pro
                                                                                                               Erscheinungsdatum: 8.3.2019
       Schulamts, hat den neusten Stand der Schul-        Schulkreis.

                                                                                                                                                     QUAVIER 93/18    |5
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       torisch und während der Randzeiten (Morgen          Mitwirkung Stadtteilpark Wyssloch                 Nach einem erfolgreichen Stadtfest 2016 mit
       7.00 – 8.00, Nachmittags 16.00 – 18.00)             Stadtgrün Bern (SGB) hat in der Delegierten-      über 120'000 Besuchern, ist das nächste Fest
       kostenpflichtig.                                    versammlung vom September über den Status         für Ende Juni (26.6. – 28.6.) 2020 geplant. Nach
          Im Gegensatz zur Tagesschule (modular            des Stadtteilparks Wyssloch (Vorgabe STEK         Bümpliz ist wieder die Aarehalbinsel als
       aufgebaute, à-la-carte Betreuung über Mittag        2016: «Bern ist grün und vernetzt») informiert    Austragungsort der grossen Sause vorge-
       und nach Schulende) sowie der Tagi (Ganz-           und erneut einen partizipativen Prozess ange-     sehen. Programmgestaltung und Festmotto
       jahresbetreuung in kleineren Gruppen,               stossen.                                          (Arbeitstitel «Vielfalt zeigen») werden offen
       Mindestpensum 60%), die klar von der Schule             Als Einstieg und zum Erstellen einer Aus-     gehalten, um Kreativität und Zusammen-
       getrennt sind, stellt die Ganztagesschule ein       legeordnung wurde in der ersten Phase ein         arbeit zu fördern. Die Netzwerkstruktur des
       neues, gesamtheitliches Konzept mit konstan-        Fragebogen verteilt. Die vorgängig konsoli-       Organisationskomitees bezweckt eine Dezen-
       ten, altersdurchmischten Gruppen dar.               dierten Rückmeldungen aus den Vereinen der        tralisierung und Einbezug unterschiedlicher
                                                           QUAV4 wurden anschliessend zusammen-              Ideen und Initiativen. Die Quartiere erhalten
       Verstärkung der                                     geführt und in der Delegiertenversammlung         am Waisenhausplatz Raum, sich zu präsentie-
       Quartierarbeit im Stadtteil IV                      vom Oktober diskutiert. Da bereits ausführ-       ren und Aktivitäten zu organisieren. Stadtfest
       Jana Obermeyer arbeitet seit Anfang August          liche Diskussionen erfolgt sind und Stellung-     2020: Freiwillige mit Initiative und Freude am
       als Quartierarbeiterin im Stadtteil IV. Somit ist   nahmen abgegeben wurden, sind die Delegier-       Gestalten vor! Kontakt: bernhard.eicher@bolz-
       die Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit            ten dem Antrag des Vorstands gefolgt, die         partner.ch
       (VBG) nun mit einem Zweierteam vertreten.           Mitwirkungsantwort auf den Egelsee zu be-
       Davor war Jana 1,5 Jahre in der Quartierarbeit      schränken. Die mit 18 Ja, 0 Nein und 2 Enthal-    Workshop zum Ersten: Im Rahmen eines «call
       Stadtteil III und betreute Projekte der Freiwil-    tungen klar angenommene Mitwirkungsant-           for projects» hat Stadtgrün die «Ideenwerk-
       ligenkoordination und Mitwirkung sowie ein          wort kann in der Rubrik «Stellungnahmen»          statt Stadtgärten 2020» zur Weiterentwick-
       Nischenarbeitsprojekt.                              unter www.quavier.ch eingesehen werden.           lung des urban gardening und – farming, zu
                                                           Anschliessend wurden noch spezifische Punk-       neuen Gartenformen und zur Ausarbeitung
                                                           te diskutiert, so die Rolle des Entsorgungshofs   neuer Ideen veranstaltet. Das Thema ist auf
                                                           als identitätsbildender Baukörper, Hervorhe-      grosse Resonanz gestossen: am 31. Oktober
                                                           bung der Bedeutung des Sees, Verhinderung         haben über 70 interessierte Personen an der
                                                           von Verbauung, Sanierung des mutmasslich          Veranstaltung zum Projektstart teilgenom-
                                                           giftigen Schlicks im See sowie Ausbau der         men. https://www.bern.ch/themen/freizeit-
                                                           Baumpflege.                                       und-sport/gartnern-in-der-stadt/
                                                               Im Winter 2018/19 finden in der zweiten
                                                           Phase die effektive Mitwirkung und Dialog         Workshop zum Zweiten: Die Parkanlage Elfe-
                                                           statt, bevor dann im Frühling/Sommer 2019 in      nau und das Werkhofareal sollen in Bezug auf
                                                           einer dritten Phase die Planung anläuft.          die zukünftigen Anforderungen untersucht
                                                                                                             werden. Immobilien Stadt Bern (ISB) hat
                                                           Allerlei                                          zusammen mit Stadtgrün Bern (SGB) einen
                                                           Nach längerer Abwesenheit kehrt der Quar-         Prozess initialisiert und am 22. Oktober die
                                                           tierverein Murifeld in die QUAV4 zurück. Die      Quartierbevölkerung und die Anwohnerinnen
                                                           Delegiertenversammlung hat Philipp Pürro als      und Anwohner zu einem ersten Informations-
                                                           neuen Delegierten willkommen geheissen.           anlass eingeladen.
                                                                                                                Das betrachtete Areal umfasst neben dem
       Reto Bärtsch und Jana Obermeyer.       Foto: zvg    Die Bauarbeiten an der Villa Bomonti              Werkhof die beiden Orangerien und den
                                                           schreiten voran. Im Rahmen des Ausbaus der        Bauernbetrieb. SGB nimmt den Erneuerungs-
          Der Kontakt zum Stadtteil IV und die             Sicherungsanlagen wurde das verträumte            bedarf an ihren Betriebsanlagen zum Anlass,
       Zusammenarbeit mit Reto Bärtsch begann im           Schneckengässchen
       Sommer 2017 mit einer Befragung zum Quar-           aus seiner beschau-
       tierleben in Wittigkofen. Nun geht es an die        lichen Berner Exis-
       Praxis: Zusammen mit der Quartierbevölke-           tenz in die harte Rea-
       rung und den Institutionen vor Ort werden           lität der globalen Si-
       Bedürfnisse formuliert und Angebote ent-            cherheitsstandards
       wickelt. So entsteht derzeit ein interkultureller   katapultiert: Nun ist
       Müttertreff in Wittigkofen. Ausserdem hat           auch die Seite des
       eine Gruppe interessierter Wittigkoferinnen         Bomontiparks mit-
       mit ihrer Idee «Quartier-Austausch» einen           tels eines hohen
       Ideenwettbewerb des Kompetenzzentrum                Metallzauns gesi-
       Integration KI gewonnen. Diese Idee wird nun        chert. Aufmerksame
       konkretisiert.                                      Anwohnerinnen
          Die VBG-Quartierarbeit ist zusammen mit          und Anwohner so-
       der TOJ-Jugendarbeit an der Muristrasse 57          wie die QUAV4 ver-
       zuhause. Jana erwartet auf Dezember ihr zwei-       folgen diese bedau-     Wie die Kommandobrücke eines Raumschiffes – beleuchtete Tank-
       tes Kind und freut sich, im August 2019 mit         ernswerte Entwick-      stelle Schosshalde!                                     Foto: jkü
       vollem Elan wieder einzusteigen.                    lung sehr genau.

                                                                                                                                             QUAVIER 93/18   |7
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       einen Masterplan für die Entwicklungen in           Erinnerungen an den 8. Autofreien Sonntag im Stadteil IV
       der Elfenau aufzugleisen. Dazu gehören insbe-
       sondere Themen wie: Braucht es eine bessere
       Erschliessung? Was geschieht mit dem
       Bauernhof nach der absehbaren Betriebsauf-
       gabe des Pächters? Wie soll sich die Nutzung
       für Events und Gastronomie entwickeln? Das
       von QUAV4 und IG Elfenau seinerzeit einge-
       reichte «Leuchtturmprojekt Stadtbauernhof»
       soll als Leitschnur für die Landwirtschaftsent-
       wicklung dienen. Die ca. 40 anwesenden Quar-
       tierbewohnerInnen sprachen sich sowohl zum
       Verbleib des Werkhofs der SGB als auch zum
       Bauernbetrieb positiv aus. Es gilt aber, im Rah-
       men der Entwicklung die Nutzungskonflikte
       zu minimieren. Die QUAV4 ist zusammen mit
       IGE eng in den Prozess involviert.           (pr)

       Eröffnung Quartierladen
       Murifeld verzögert sich
       Im Lokal des ehemaligen Ängelibecks an der
       Mindstrasse ist ein Quartierladen mit kleinem
       Café am Entstehen. Vision ist ein sozialer Treff-   Laut der Kantonspolizei haben die vielen Ideen aus der Bevölkerung und das traumhafte Herbst-
       punkt für alle BewohnerInnen aus dem Stadt-         wetter rund 12’000 Besuchende ins Kirchenfeld gelockt.                  Foto: Jürg Krähenbühl
       teil IV. Da die Baubewilligung für den Umbau
       noch nicht vorliegt, verzögert sich die Eröff-
       nung. Das Bauinspektorat verlangte mehrere
       bauliche Anpassungen. Der Verein Laden im
       Murifeld ist jedoch zuversichtlich, dass das
       Projekt bald vorangeht. Um die Verantwortung
       breiter abzustützen, haben die drei Initi-
       antinnen neu eine Betriebsgruppe formiert.
       www.ladenimmurifeld.ch
                                    Christina Simpson

         Ihre direkte Mitwirkung
         Was fehlt Ihnen im Stadtteil IV? Was
         möchten Sie anders haben? Schreiben Sie
         an: QUAV 4, Postfach 257, 3000 Bern 6, oder
         mailen Sie an info@quavier.ch.
         Ihre Anregungen werden an die QUAV4
         weitergeleitet. Besuchen Sie auch unsere
         Website unter www.quavier.ch und teilen
         Sie uns dort Ihre Meinung mit.                    Boulevardstimmung auf der Thunstrasse. Ich wünsche mir mehr davon, das ganze Jahr lang.
                                                           Weitere Bilder und Kurzfilme: www.quartierzeit.ch.                                 Foto: mr

       QUAV 4 Schulreisli
       Führung durch Gallus Hufenus, Parlamentspräsident.
       Geschichte: Lokal hinter dem Bahnhof
       Klassizismus und Jugendstilhäuser
       St.Gallen Stadt reformiert, Streit mit dem Fürstabt
       Geschichte der abgesagtenTagung
       Tor direkt ins katholische Gebiet
       Denkmal mit der Prostituierten, Rache des Künstlers mit Figur
       Textilmuseum
       Kathedrale, Stiftsbibliothek
       Cafe mit dem besten Kaffee
       Mittagessen Hotel Dom
       Abschlussbier in der Lokremise
                                                                (pb)

                                                                                                                                        QUAVIER 93/18   |9
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       Miteinander im Springgarten?
       100 000 m2 Grünfläche, schützenswerte Bauten, über 100 alte Bäume,
       gut erschlossenes Land, mitten in der Stadt. Das ist der Springgarten.
       Ein begehrtes Stück Bern. Was passiert damit?

       Salome Wägeli hat einen idyllischen Arbeits-           Studenten der Berner Fachhochschule in
       platz: Von ihrem Bürofenster sieht sie auf 100-     Zollikofen haben sich im Rahmen von Bache-
       jährige Stallungen, hört Pferde wiehern, sieht      lorarbeiten Gedanken gemacht, wie im Spring-
       sie, riecht sie – tagein, tagaus. Die 34-jährige    garten Oeffentlichkeit, Pferde und Pferdelieb-
       Thurgauerin, Bauerntochter und Pferdenärrin         haber nebeneinander leben könnten. Es seien
       seit frühster Jugend, ist seit zwei Jahren Be-      spannende Ideen, findet Salome Wägeli: «Sie
       triebsleiterin des Nationalen Pferdezentrums        zeigen, dass man einzelne Bereiche öffnen und
       NPZ und Chefin von rund 50 Angestellten.            anders strukturieren, das heisst, die Fläche für
       Jedoch: ihr Idyll zwischen Papiermühle- und         die Pferde vom öffentlichen Raum abtrennen          Salome Wägeli, die NPZ-Betriebsleiterin.
       Bolligenstrasse ist gefährdet. Die Stadt möchte     könnte». So liesse sich der Paddock retten, das
       den Springgarten überbauen, die Burger-             heisst der in der Öffentlichkeit als «Springgar-        Vor allem aber bekamen die Quartier-
       gemeinde als Besitzerin des Areals auch, aber       ten» bekannte Reitplatz, wo jahrein/jahraus         bewohner eine Führung durch die einmalige
       nicht gerade sofort, und wohl nur teilweise.        einige Hundert Pferdesportanlässe – Kurse,          Anlage. «Nirgends sonst gibt es eine so grosse
       Angesichts dieser Begehrlichkeiten wehrt sich       Trainings und Wettkämpfe – stattfinden. «Für        natürliche Anlage», schwärmt die Betriebs-
       das NPZ: einerseits mit einer ausführlichen         Wettkämpfe braucht die Anlage einfach eine          leiterin, die im Ausland studiert hat. Etwas
       Stellungnahme zur Mitwirkung beim Richt-            gewissen Grösse», argumentiert Salome               Ähnliches wäre heute in der Schweiz auch nir-
       plan Entwicklungsschwerpunkt Wankdorf,              Wägeli. Aber der Agrarökonomin ist gleichzei-       gends mehr zu realisieren. Für sie ist klar:Wenn
       aber auch mit eigenen Ideen für eine Öffnung        tig bewusst, dass zahlreiche Quartierbewoh-         der Springgarten überbaut wird, dann bedeu-
       des Areals.                                         ner sich fragen, warum «die Rösseler» eine so       tete dies das Ende des NPZ in seiner heutigen
                                                                           privilegierte Lage einfach für      Form, also das Ende einer über 100-jährigen
                                                                           sich beanspruchen können.           Geschichte.
                                                                           Das NPZ öffnet sich deshalb.            Das NPZ, diese ursprünglich für die Armee
                                                                           Kürzlich hat es das Quartier zu     gebaute Anlage, die seit 20 Jahren in den Hän-
                                                                           einem Infotag eingeladen. Da        den einer Genossenschaft ist, und wo heute
                                                                           war beispielsweise zu erfah-        noch alle Schweizer Armeepferde ausgebildet
                                                                           ren, dass das NPZ ein wichtiger     werden, will sich mit aller Kraft für den Erhalt
                                                                           Arbeits- und Ausbildungsort         der Anlage einsetzen. Salome Wägeli ist opti-
                                                                           für Pferdeberufe ist, dass          mistisch: «Wir haben mit der Burgergemeinde
                                                                           wöchentlich über 200 Kinder         eine solide Partnerin.» Die Landbesitzerin
                                                                           Reitkurse im NPZ besuchen,          ihrerseits lässt sich vorerst nicht in die Karten
                                                                           dass es auch Pensionsplätze         blicken. Gegenwärtig ist eine Studie in Arbeit.
                                                                           für Pferde von Privaten bietet      Sie soll zeigen, wie das Springgartenareal sinn-
                                                                           und zudem eine öffentliche          voll genutzt werden kann. Anfang 2019 wird
       Der Springgarten, eine Idylle, die Begehrlichkeiten weckt.          Pferdeklinik ist.                   man es wissen.            Text und Fotos: Rita Jost

       2    F R A G E N

                                                                                                               Was fasziniert die BesucherInnen jeweils am
       Nachts im Tierpark                                                                                      meisten?
                                                                                                               Das ist von Person zu Person verschieden: Für
       Wir haben Cornelia Mainini, Leiterin               über machen sie ab und zu ein kurzes Nicker-         die einen ist es die spezielle Geräuschkulisse
       Zoopädagogik im Tierpark Bern,                     chen, dies jeweils unter Wasser. Für die Nacht-      am Abend. So hört man plötzlich, dass der
       Dählhölzli, zwei Fragen zu den Abend-              ruhe jedoch legen sie sich an Land. Dann sieht       Moschusochse brüllt wie ein Leopard, dass die
       führungen gestellt:                                man sehr schön, dass die Seehunde als Säuge-         Wölfe regelmässig heulen oder dass in der
                                                          tier tatsächlich ein Fell, und nicht (wie oft ver-   Halle des Vivariums viele «wilde» Frösche
       Was zeigen Sie dabei besonders gerne?              mutet) eine «ledrige Haut» besitzen.                 leben und ihr Konzert «ohrenbetäubend» sein
       Die «Ruhe nach einem Tierpark-Tag»! Plötzlich         Findet die Abendführung im Mai oder Juni          kann. Für andere sind es jene Tiere, die sich
       ist alles ruhig und die Tiere reagieren auf «Un-   statt, hat man nach der Schliessstunde eine          tagsüber vielleicht weniger zeigen, wie z. B. die
       gewohntes». So lässt sich z. B. unser Leoparden-   grössere Chance, die zahlreichen Jungtiere zu        Wölfe. Und für die Dritten sind es die «Exklusi-
       weibchen «Saphira» in den Randstunden ger-         sehen. Daran haben natürlich alle ihren Spass,       vität» und die damit verbundene Ruhe, welche
       ne auf ein «Versteck-Spiel» ein (natürlich mit     und der Jöh-Effekt bleibt selten aus. Während        die Besucher nach der Schliessstunde genies-
       dem Gitter bzw. Glas dazwischen). Auch die         des Tages hingegen schlafen die Kleinen oft im       sen können.
       schlafenden Seehunde zeige ich gerne. Tags-        Versteckten.                                            Vielen Dank, Frau Mainini!                (ar)

                                                                                                                                                QUAVIER 93/18   | 11
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      Z U M        T H E M A                             N A C H T A S Y L

                                                         Ein Bett am Schärme
       Wer jetzt                                         Was kostet eine Nacht im Stadtteil IV? Wer sich kein Hotelbett leisten kann
                                                         und nicht auf der kalten Parkbank schlafen will, findet für 11 Franken eine Bleibe.
       kein Haus                                         Im Passantenheim. Ein Besuch.

                                                         Herr A., 65, pensionierter Akademiker, lebt seit
       hat . . .                                         fünf Wochen hier. Und eigentlich möchte er so
                                                                                                             Das Passantenheim
                                                                                                             50 Plätze. Offen für Frauen und Männer.
                                                         schnell wie möglich weg aus dem Haus an der
                                                                                                             Preis pro Nacht (samt Frühstück): 11.–/12.–.
       Alljährlich, wenn wir Ende Oktober die            Muristrasse 6. Weil er vor einigen Monaten sei-
                                                                                                             Das Haus wird von einem 13-köpfigen Team
       Uhren von Sommerzeit auf Winterzeit               ne Wohnung verloren hat, schlief er im Som-
                                                                                                             rund um die Uhr an sieben Tagen betreut.
       umstellen, hat die Dunkelheit von einem           mer mehrheitlich draussen. «Auf den Bänken
                                                                                                             Das Werk der Heilsarmee hat einen Leis-
       Tag auf den andern eine andere Qualität.          in der Englischen Anlage», sagt er, «es war ja
                                                                                                             tungsvertrag mit der Stadt Bern, und wird
       Sie fühlt sich kälter an, unwirtlich, ja feind-   zum Glück immer schön warm». Seine
                                                                                                             finanziert durch Gelder aus der Heilsarmee
       selig. Sie treibt uns in die Häuser.              Geschichte tönt verrückt, aber das ist keine
                                                                                                             Topfkollekte und Zuwendungen von ver-
                                                         Seltenheit im Passantenheim der Heilsarmee.
                                                                                                             schiedenen Kirchgemeinden.
       Die Nacht, eben noch eine Zeit der fröh-             Franz Dillier, seit 28 Jahren Heimleiter
           lichen Gartenfeste und Musikfestivals,        dieser «unbürokratischen Aufnahme von
                wird zur Strassenfegerin. Für viele      Unterschlupf-Suchenden», kennt fast nur            für sie ist das Passantenheim gedacht. Das
       bricht dann die Zeit der Kerzen und Leucht-       «verrückte Geschichten» – typische Passanten-      Motto des Heilsarmeegründers – Suppe, Seife,
       girlanden an, die Zeit der gemütlichen            hausbewohner gebe es eigentlich nicht:             Seelenheil – gilt hier ganz konkret. «Wer zu uns
       Plauderstunden bei Punsch und Weih-               «Unsere Bewohnerschaft ist durchmischt.            kommt, braucht Ruhe, ein warmes Bett, eine
       nachtsgebäck, die Zeit für Theater- und           Einige haben psychische Probleme, andere           Dusche.» Und das bekommen sie, Frühstück
       Konzertbesuche. Für andere aber wird die          kommen aus einer Trennung, haben den Job           inbegriffen.
       Nacht im Winter zur Bedrohung. Zur Zeit           oder die Wohnung verloren, sind auf der                Franz Dillier ist nicht Heilsarmeemitglied,
       der traurigen Gedanken.                           Durchreise, haben den letzten Zug verpasst,        aber die Idee könne er als gläubiger Christ
                                                         sind alkohol- oder drogenabhängig . . .» Allen     hundertprozentig mittragen, sagt er. In seiner
       «Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines        gemeinsam sei, dass sie – vorübergehend oder       Arbeit sieht er einen Sinn und sie gibt ihm Be-
       mehr...»: die Zeile aus dem Herbstgedicht         für längere Zeit – kein warmes Bett haben. Und     friedigung. Mühe mache ihm höchstens, wenn
       von Rilke bekommt plötzlich auch in den                                                                                       es im Haus Gewalttätig-
       lichtgefluteten Städten des 21. Jahrhun-                                                                                      keiten gebe, Drohungen
       derts eine beklemmende Dimension, wenn                                                                                        oder Vandalismus. Und
       der dunkelste Monat des Jahres anbricht.                                                                                      das gibt es hin und wie-
       Jetzt braucht jeder und jede eine warme                                                                                       der. Aber er sei zum
       Stube, ein Bett, verlässliche Menschen und                                                                                    Glück ein hoffnungs-
       Rituale.                                                                                                                      voller Mensch, der im-
                                                                                                                                     mer daran glaube, dass
       Denn die kalte Nacht ist ungemütlich. Und                                                                                     es einen Weg gebe.
       lang. Nur rund acht Stunden ist es bei uns                                                                                        Daran glaubt auch
       im Dezember hell. 16 Stunden da-                                                                                              Herr A. Seit er im Pas-
       gegen dunkel. Aber es gibt einen                                                                                              santenheim Aufnahme
       Lichtblick. Am Tag der Wintersonn-                                                                                            gefunden hat, be-
       wende – also bereits am 21. Dezem-                                                                                            kommt er sein Leben
       ber – ist der dunkelste Tag erreicht. Danach                                                                                  wieder in den Griff.
       werden die Nächte langsam aber stetig                                                                                         Noch gibt es Verschie-
       wieder kürzer.                                                                                                                denes zu klären, aber er
                                                                                                                                     ist fest überzeugt, dass
       Nachtgedanken, Nachtmenschen, Nacht-                                                                                          er in einigen Wochen
       dämonen, Nachtflüchter und Nachtsucher                                                                                        das Dreibettzimmer
       interessieren uns in dieser QUAVIER-Aus-                                                                                      wieder verlassen kann.
           gabe. Wir haben sie besucht. Lesen Sie,                                                                                   Etwas ist ihm ganz
                  was sie zu sagen haben. In einer                                                                                   wichtig, und er wünscht
                  kalten Winternacht. Am Kamin-                                                                                      ausdrücklich, dass es in
                       feuer oder wo auch immer.                                                                                     diesem Artikel steht: Er
                                                                                                                                     ist dem Passantenheim
                                      Die Redaktion                                                                                  und seinen Betreuern
                                                                                                                                     unendlich dankbar. «Ich
                                                                                                                                     hätte mir ja nie gedacht,
                                                                                                                                     dass ich einmal obdach-
                                                         Muristrasse 6.                                                  Foto: rj los würde.»         Rita Jost

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       R E I S E B E R I C H T

       Nacht in Downunder
       10. Oktober, Schweiz:                             auf, höre ich hie und da Geck-
       Zum ersten Mal werde ich eine Reise ganz          ogeräusche aus der Zimmer-
       allein antreten und 3 Monate auf der anderen      ecke. Schon recht unheimlich
       Seite der Erdkugel verbringen, wo im Winter       hier, wenn ich mir vorstelle, dass
       Sommer, und bei Nacht Tag ist. Australien         sich pro Hektare Wald ungefähr
       wartet auf mich.                                  30 nachtaktive Schlangen
                                                         schlängeln!
       4. November, Cairns im Bundesstaat
       Queensland:                                       8. November,
       Der Daintree River kann nur per Fähre über-       vierstündigen Wanderung auf
       quert werden, dahinter liegt nichts, oder bes-    den Berg Mount Sorrow:
       ser gesagt, wenig Menschengemachtes. Eine         «Ziemlich dunkel hier», sage
       kaum befahrene Strasse führt ins Innere des       ich. «Sind das die Wolken oder
       ältesten Regenwaldes der Welt (der Daintree       das dichte Blätterdach?» Dann
       Forest überstand die letzte Eiszeit). Während     beginnt's zu tropfen . . . Regen
       wir mitsamt Auto den Fluss überqueren, flie-      prasselt nieder, und wir warten.
       gen über uns hunderte, wenn nicht tausende           «Stell dir vor, diesen Weg bei Nacht zu ge-   fasziniert mich, dass in der Schweiz der Tag ja
       Fledermäuse durch die anbrechende australi-       hen», sagt Roberto. Mache ich: Ohne eine gros-   erst beginnt. Alles irgendwie verkehrt, geht es
       sche Nacht. Bei Dunkelheit erreichen wir das      se Stadt in der Nähe, am nordöstlichen Ende      mir durch den Kopf , während ich bei 27 Grad
       Daintree Manor B&B von Errol, ein Haus um-        von Australien und umgeben von Regenwald         einzuschlafen versuche.
       geben von Regenwald.                              und Meer, ist es ganz schön dunkel bei Nacht
                                                         im Freien.                                       10. November:
       5.November:                                                                                        Setzte ich nach Einbruch der Nacht einen Fuss
       Um 6 Uhr morgens werde ich von den Geräu-         9. November:                                     vor die Tür, glotzen mich von überall her grosse
       schen des Waldes geweckt. Bei euch in der         Etwa um 6 Uhr abends kommt die Dämme-            und kleine Frösche an. Sie sind überall. Den
       Schweiz ist dann erst Abend meines vorigen        rung. Der Tag endet früh, und immer wieder       grünen sieht man jedoch seltener!          (aha)
       Tages. «Gute Nacht», schreibe ich meiner Kol-
       legin, die nach einem stressigen Unitag schla-
       fen geht. Währenddessen mache ich Früh-
       stück.

       6. November:                                      B U C H
       Gibt es im Regenwald eigentlich keine Schne-
       cken? Wenn doch, wo sind sie? Ich bin im Dun-
       keln noch nie auf eine getreten, obwohl es sehr   2 Gedichte von Peter Fahr
       feucht wird in der Nacht . . .
                                                         jüdischer friedhof                               wer ich bin
       7. November:
       Was es hier gibt: Geckos.Wir haben zwei Gecko-    grabsteine                                       wenn nachts der schlaf entflieht
       eier in den Sofakissen entdeckt und warten        im wildwuchs                                     und der verlust des tages vor mir steht,
       nun, bis die Babys schlüpfen. Wache ich nachts    zwischen bäumen.                                 erwacht, was unbewusst
                                                         kastanien fallen.                                in meinen träumen sonst verloren geht.
                                                         verwittert
                                                         die blassen inschriften:                         ich schaue. dunkelheit
                                                                                                          erhellt mein ich. die angst ist ein gesang.
                                                         beweint von euren kindern.                       doch schauend weiss ich, wer ich bin.
                                                         friede seiner asche!                             und wissend wird mir klar, was ich durchdrang.
                                                         unvergessen seid ihr.
                                                         ruhet sanft!                                                 Die Gedichte stammen aus dem
                                                         tief betrauert von deiner familie.                           neuen Buch von Peter Fahr:
                                                         die erde sei ihnen leicht!                                   Selten nur. Die Gedichte
                                                                                                                      (Münster Verlag, 2018),
                                                         auf einmal                                                   384 Seiten, gebunden,
                                                         in der dämmerung                                             CHF 28.–
                                                         ein reh:
                                                                                                                      Peter Fahr, geboren 1958 in Bern,
                                                         ein reh setzt leicht
                                                                                                                      lebt und schreibt im Stadtteil IV.
                                                         über die steine hinweg
                                                                                                                                       Foto: Titus Stern
                                                         und ins weite.

                                                                                                                                         QUAVIER 93/18   | 13
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      V E R A N S T A L T U N G E N                     I M      S T A D T T E I L         I V

      Bernisches Historisches Museum Kunsthalle Bern
                    Grand Prix der Schweiz – Motorrennsport 1934–1954           14.12. – 27.1. Cantonale Berne Jura
      Öffentl. Führungen | jeweils So 13 Uhr                                    ab 23.3.      Isa Genzken
      Dauerausstellungen | siehe www.bhm.ch                                     Info          Kunsthalle, Helvetiaplatz 1, 3005 Bern, Tel. 031 350 00 40,
      Info          Bernisches Historisches Museum, Helvetiaplatz 5, 3000                     info@kunsthalle-bern.ch; www.kunsthalle-bern.ch
                    Bern 6, Tel. 031 350 77 11, info@bhm.ch, www.bhm.ch
                                                                                Psychiatrie-Museum der Schweiz
      Naturhistorisches Museum                                                                Das Leben der anderen betrachten Werke aus der
                   Weltuntergang (Sonderausstellung)                                          Slg. Morgenthaler
      13.12./16.1. Führungen mit den Ausstellungsmachern |                                    La Folie en Tête Slg. Morgenthaler & Heinz Lauener |
                    je 12.15–13.15 und 18–19 Uhr                                              Mi–Fr 14–17 Uhr, Sa auf Voranmeldung

      5 Sterne – Einzigartige Funde von Seesternen & Co. aus dem Jura           Info          Psychiatrie-Museum, Bolligenstr. 111, 3000 Bern 60,
                                                                                              Tel. 031 930 97 56, altorfer@upd.unibe.ch,
      Dauerausstellungen | siehe www.nmbe.ch
                                                                                              www.psychiatrie-museum.ch
      Führungen Jeden ersten Mittwoch des Monats 18 Uhr und
                    am folgenden Donnerstag 12.15 Uhr (Dauer ca. 1 Std.)
      9./10.1.     Manuel Schweizer: Leben in der Kälte (Vögel im
                                                                                Museum für Kommunikation
                                                                                              Von Höhenfeuern, Smartphones und Cyborgs
                   Winter)
                                                                                              Dauerausstellungen
      10./17.12.   Ruhe im Sturm Meditieren im Museum | 12.15.–13 Uhr |
                   mit Anm.                                                                   Sounds of Silence Ein Hörerlebnis
      26. – 30.12. Bar der toten Tiere | 21–2 Uhr | ab 18 J.                    14.12. – 3.2. Gezeichnet 2018 Schweizer Pressezeichnungen des
      Info          Naturhistorisches Museum, Bernastr. 15, 3005 Bern,                        Jahres
                    Tel. 031 350 71 11, contact@nmbe.ch, www.nmbe.ch            Info          Museum für Kommunikation, Helvetiastr. 16, 3005 Bern
                                                                                              Tel. 031 357 55 55, communication@ mfk.ch, www.mfk.ch
      Zentrum Paul Klee
                    Paul Klee. Tierisches                                       StattLand alle Rundgänge siehe: www.stattland.ch
      bis 3.3.      Emil Nolde                                                  Öffentliche Rundgänge im Stadtteil IV:
      Führungen jeden Sa 15 Uhr, So 12 Uhr und 13.30 Uhr,                       12.12.      Bern 68 | 18 Uhr | ab Nydeggkirche bis Kunsthalle
                Di 12.30–13 Uhr Kunst am Mittag                                               Fr. 25.–/20.–, Kinder bis 12 J. gratis
                So 10.30–11.45 Uhr Familienmorgen (Kinder ab 4 J.)              Info          Verein StattLand, Tel. 031 371 10 17, info@stattland.ch
      Kindermuseum Creaviva
      bis 17.3.  Weder Visch noch Fogel Interaktive Ausstellung
      Offenes Atelier | Di–Fr 14 u. 16 Uhr, Sa/So 12, 14 u. 16 Uhr | für Men-
                                                                                Nachberegruppe Obstberg
                   schen von 4-88 Jahren (bis 8 J. in Begl. Erwachsener)        20.1.         Schneeschuhtour mit Wale Josi, Bergführer | 3 Grup-
      Fünfliber-Werkstatt | Sa, So und tägl. während Schulferien                              pen: Wellness (2 Std.), Medium und Cracks (5 Std.) | Vor-
                   10–16.30 Uhr | für Fam.                                                    bereitung/Anm. 18.1., 20 Uhr, Vennerweg 4 bei Wale |
      27. – 29.12. Noldes Farbenwelt (Ferienkurs) | 9.30–16 Uhr | 7–12 J.                     Ausrüstung kann bereitgestellt werden.

      Info          Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, 3006 Bern,
                    Tel. 031 359 01 01, kontakt@zpk.org, www.zpk.org            Kirchgemeindehaus Petrus Brunnadernstr.40
                                                                                12.12./23.1./ FamilienZmittag | Essen ab 12 Uhr | Fr. 12.–,
      Alpines Museum der Schweiz                                                27.2.         Kinder Fr. 1.– pro Altersjahr, max. Fr. 8.– | Anm. bis Di
                    Schöne Berge. Eine Ansichtssache                                          Mittag Tel. 031 350 43 04
                    Biwak 23 Die weisse Gefahr. Umgang mit Lawinen in           23.1.         Spielnachmittag für jedes Alter | ab 13.30–16.30 Uhr |
                    der Schweiz                                                               Infos: Tel. 031 350 43 03
                                                                                5./12./19./   Naturwissenschaften und Schöpfungsglaube
                                                                                26.3.         Vortragsreihe mit Prof. Konrad Schmid (5.3.); Prof. Gerd
                                                                                              Theissen (12.3.); Prof. Jean-Claude Wolf (19.3.); Prof. Arnold
                                                                                              Benz (26.3.) | jeweils 19.30–21 Uhr | Info: D. Ficker Stähe-
                                                                                              lin, Tel. 031 351 30 42

                                                                                Campus Muristalden Muristrasse 8
                                                                                              café philosophique jeweils 11.30–13.30 Uhr | Bistro
      Info          Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4,                27.1.         mit Imre Hofmann
                    3005 Bern, Tel. 031 350 04 40, info@alpinesmuseum.ch,       24.2.         mit Urs Marti
                    www.alpinesmuseum.ch                                        Info          Tel. 031 350 42 50 (Sekretariat Muristalden)

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       D E Z E M B E R              –     F E B R U A R                                                     Z U M        H E R A U S N E H M E N !

       Regelmässig                                                                      Wittigkofen
       Treffpunkt Wittigkofen (Tel. 031 941 04 92):                                     bis 14.12.    Kerzenziehen | 7.-–9./14.12.: jeweils 13–17 Uhr | 12.12.:
       Der blaue Bücherwagen: Bücher bringen und mitnehmen | Mo/Fr                                    13–20 Uhr | 13.12.: 9.30–11.30 Uhr (für Eltern mit kleinen
       13–18 Uhr, Di/Do 13.30–16.30 Uhr                                                               Kindern) und 13.30–16.30 Uhr (fürRollstuhlfahrerInnen
       Allround (Fit/Gym) für SeniorInnen Pro Senectute: Di 8.30 – 9.30 Uhr,                          und SeniorInnen)
       9.30 – 10.30 Uhr, 10.30 – 11.30 Uhr (ausser Schulferien)                         24.12.        Zäme Wiehnachte fyre | 17.30 Uhr | mit gottesdienstli-
       Spielgruppe Jupizolla: Mo, Di und Fr 9 – 11.30 Uhr                                             chem Teil, Musik und gemeinsamem Abendessen | ohne
       KinderTreff: Mi 14 – 16.30 Uhr                                                                 Anm. | Auskunft: Barbara Preisig, Tel. 031 941 02 29, Mar-
       Jugendtreff | Mi 16–20 Uhr, Fr 19–23 Uhr                                                       lies Gerber, Tel. 031 941 04 92
       Jugendbüro Muristrasse 57 | Mi 14–19 Uhr, Do 14–18 Uhr                           1.1.          Neujahrsapéro des Quartiervereins
       Kontakt: jugendarbeit.bern-nordost@toj.ch, Tel. 031 331 62 36                    25.1./22.2.   SeniorInnentreff | jeweils 14.30 Uhr
       Weltenbummler Eltern-Kind Musizieren für 0–5 jährige Kinder und                  25.1.         Fondueplausch | 18 Uhr
       ihre Eltern (in Schweizerdeutsch, Engl. und Franz.) | Fr ab 9 Uhr | Lei-         18.2.         Gemeinsam kreativ | 14 Uhr
       tung: Nicole Hornwall, Tel. 076 328 17 55, www.weltenbummler.biz                 27.2.         Lesetreff | 19.30 Uhr
       isa – Ich lerne Deutsch (mit Kinderhütedienst) | Stufe 3: Di und Fr 13.45–                     Offener Frauentreff
       15.30 Uhr | Stufe 4: Di und Fr 15.45– 17.30 Uhr | Info: ISA Tel. 031 310 12 70   12.12.        Viel Glück | mit Angela Römer | 18–21 Uhr | mit Abend-
       Pfarrei Bruder Klaus, Segantinistr. 26a, Tel. 031 350 14 15                                    buffet | Anm. Tel. 031 941 04 92
       Break Dance Kurs «Funky Juice»: | Mo 18.15–19.15 Uhr | Fr. 5.–/h                 9.1.          Programmgestaltung für 2019 | 18.30 Uhr
       Chor der Pfarrei Bruder Klaus | Mi 19.45–21.45 Uhr |                             13.2.         Filmabend Aurore (franz. Tragikomödie) | 18.30 Uhr
       Info: michael.kreis@gmx.ch
       Klassische Konzerte: ElfenauPark | Elfenauweg 50 | jeweils Sa/So
       17 Uhr | Programm und Info: Tel. 031 356 36 36, www.elfenaupark.ch               Verschiedenes
       Offene Mittagstische:                                                            7./8./13./    Herr Odes und der Engel vorweihnächtl. Winterstück
       Domicil Alexandra Tel. 031 350 81 10, Domicil Egelmoos Tel. 031 352 30           15.12.        von Heinz Hubacher | 19.30 Uhr | Guyerplatz im Schön-
       00, Seniorenvilla Grüneck Tel. 031 357 17 17, Pflegezentrum Elfenau Tel.                       berg-Ost | Fr. 18.–/12.– | Vorverk. für Stehplätze ab 18.45
       031 359 61 11, tilia Pflegezentrum Wittigkofen Tel. 031 940 61 11, Elfenau                     Uhr | Ersatzdaten: 10./16.12. | www.eventfrog.ch > Herr
       Park Tel. 031 356 36 36                                                                        Odes

       Kirchgemeindehaus Schosshalde | Schosshaldenstr. 43                              15.12./       Team-Challenge Bewegung, Spiel, Spass | polysporti-
       Multikultureller Mittagstisch mit tamilischem Essen | Do 12.30 Uhr               19.1./        ves Angebot für Kinder der 1.–6.Klasse | jeweils 13.30–16
                                                                                        23.2.         Uhr | Turnhalle Laubegg | Info: Robin Krapf, Tel. 079 633
       Quartiertreff Murifeld:
                                                                                                      95 35, www.strassenliga-kanton-bern.ch
       Mittagstisch Gastroprojekt Murifeld | Mo bis Fr | 11.45 bis 14 Uhr |
       Muristr. 75 A | Tel. 031 352 94 99 | nur während der Schulzeiten | Infos:        27.1.         Forum Kammermusik | 17 Uhr | Yehudi Menuhin
       www.murifeld.ch                                                                                Forum, Helvetiaplatz 6 |
                                                                                                      Info: ww.forumkammermusik.ch
       Familientreff Bern: Muristrasse 27, Tel. 031 351 51 41
       Mittagstisch | Mo–Fr | Voranmeldung bis 9 Uhr
       Cafeteria mit betreutem Kinderzimmer | 8–17.30 Uhr
       Kinderhütedienst | Mo–Fr 8–17.30 Uhr | Fr. 8.–/h | Anm. am Vortag bis
       17.30 Uhr
       Open Sunday Bern Manuel Spiel, Spass Sport für Kinder 1.–6.Kl. |
       jeden So 13.30.–16.30 | Turnhalle Manuel | mit Zvieri | Eintritt frei | oh-
       ne Anm. | Info: www.ideesport.ch, Tel. 062 296 10 48
       Midnight Sports Bern Ost Volleyball, Fussball, Töggelikasten, Uni-
       hockey, Ping-Pong, Basketball etc., für Jugendliche 7.Kl. bis 17 J. | jeden
       Sa 20.30–23.30 Uhr | Turnhalle ECLF Franz. Schule Wittigkofen | Eintritt
       frei | Info: s. o.

       goscho Muristrasse 93, www.goscho.ch
       7.12.         G-F-I Trio | 20.30 Uhr (Bar: 20 Uhr)
       19.1.         Sarod & Cello «folklore                                                                                                                             ?
                     imaginaire» | 20.30 Uhr (Bar: 20 Uhr)
       Info          www.goscho.ch

        Veranstaltungshinweise bitte bis 6.2.2019 an:
        QUAVIER, Postfach 257, 3000 Bern 6, oder an redaktion@quavier.ch.
        Die Redaktion übernimmt für die Termine keine Verantwortung.                     Wie ein Marder die Lichter der Stadt sieht. Installation im
        Aktuelle Anlässe werden auch unter «events.quavier.ch» publiziert.               Naturhistorischen Museum Bern.                                 Foto: jkü

                                                                                                                                                  QUAVIER 93/18   | 15
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          ·
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       S C H U L E

       Wir danken der Klasse 3a und der Lehrperson Daniela Kormann herzlich für diesen Beitrag und wünschen ihren Tieren weitere abenteuerliche,
       traumhafte Nächte!                                                                                                                    (ar)

                                                                                                                                 QUAVIER 93/18   | 17
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      L Ä R M

      Nacht und Lärm
      Machen Kirchenglocken Lärm? Lieben Vielflieger Fluglärm? Kann man sich an
      Strassenlärm gewöhnen? – Das Lärmempfinden ist subjektiv; es gibt Zarthörige
      und Harthörige. Aber jenseits aller individuellen Grenzen wird Lärm schlicht uner-
      träglich und gesundheitsschädlich, besonders bei Nacht.

      Bei der Kantonspolizei Bern sind aus dem
                                                            Übermässig ist die Lärmbelastung, wenn
      Stadtteil IV von Januar bis Ende Oktober 2018
                                                            die Grenzwerte überschritten sind, die in
      rund 140 Lärmklagen eingegangen, im Durch-
                                                            der Lärmschutzverordnung für Strassen-
      schnitt etwa alle 2 Tage ein Anruf. Die Zahlen
                                                            lärm vorgegeben sind. Sie betragen je nach
      entsprechen den Vorjahren. Das erklärt uns                                                             Wie laut darf eine Stadt sein? Welche Lärm-
                                                            Empfindlichkeitsstufe (ES), in die ein Gebiet
      Remo Jaggi, Bezirkschef bei der Kantonspolizei,                                                        quellen wären vermeidbar? Zum Glück gibt es
                                                            eingeteilt ist, 55 dB nachts / 65 dB tags für
      zuständig für Bern Ost. Zumeist geht es um                                                             mittlerweile elektrisch betriebene und damit
                                                            die ES III (Wohnen/Gewerbe), bzw. 50 dB
      Wohnlärm, z. B. wenn Nachbarn ein Fest feiern                                                          leisere Laubbläser.                    Foto: mr
                                                            nachts/60 dB tags für die ES II (Wohnen).
      oder eine Grillparty länger dauert als bis 22
                                                                                            (Quelle: AFU)
      Uhr. Die Reklamationen häufen sich zwischen                                                            gemeinden nach ihrer Läutordnung erkun-
      Mai und September, jeweils in der Freitag- und                                                         digt.
      Samstagnacht zwischen 00.45 und 2 Uhr.               deutlich ab, von morgens 5 Uhr an nimmt sie          Die Glocken der Bruder Klaus Kirche läuten
      Eigentliche Hotspots gibt es keine; klar ist aber,   wieder zu. Die Daten im Einzelnen sind nicht      jeweils während fünf Minuten und zwar
      dass die Zahl der Klagen stark von der Wohn-         öffentlich, können aber beim AFU erfragt          morgens um 8.00, mittags um 12.00 und
      dichte abhängt.                                      werden.                                           abends um 19.00 Uhr im Winter und um 20.00
          Rückt die Polizei bei jeder Lärmklage aus? Im       Lärmverminderung an Strassen wird vor          Uhr im Sommer. Dazu kommt das Glocken-
      Prinzip ja, lautet die Antwort. Wenn aber die        allem durch Temporeduktionen erreicht; sol-       geläut vor Beginn der Gottesdienste an den Wo-
      Einsatzzentrale anderen Ereignissen Vorrang          che prüft die Verkehrsplanung derzeit auch für    chenenden. Am Sonntagmorgen läuten die Glo-
      geben muss – dem Schutz von Menschenleben            weitere Abschnitte in unserem Stadtteil. – Am     cken nur den Gottesdienst ein. Die Petruskirche
      oder schweren Delikten – kommt es vor, dass          Ostring gibt es eine Lärmschutzwand. Solche       schlägt von 6.00 bis 22.00 Uhr die Stunden und
      die Polizei einer Lärm-Meldung nicht sofort          Wände sind schwierig zu realisieren, da es in     Viertelstunden. Das kirchliche Geläut der Pe-
      nachgehen kann. Rückt sie aber aus und stellt        der Stadt meist keinen Platz hat und nur die      truskirche besteht aus dem Einläuten am Sams-
      Lärm fest, kann sie den Verursacher mit einer        unteren Stockwerke geschützt werden. – Am         tagabend, dem Vorläuten Sonntags um 8.00
      Ordnungsbusse von Fr. 90.– belegen; in schwe-        Muristalden wurde ein lärmarmer Strassenbe-       Uhr und dem eigentlichen Läuten um 9.15 Uhr.
      ren Fällen erfolgt eine Anzeige an die Staats-       lag eingebaut. Bei diesen Belägen gibt es aber       Rita Continelli, Zentrumsverantwortliche
      anwaltschaft.                                        noch Fragen zur Haltbarkeit. Zudem wirken         der Pfarrei Bruder Klaus, erhält kaum Anfragen
          Remo Jaggi gibt Veranstaltern den Tipp, vor      sich die Markierungen auf dem Belag negativ       oder Reklamationen über die Kirchenglocken
      Partys die Nachbarn zu informieren und ab            aus, weil man sie beim Befahren besser heraus-    aus der Bevölkerung. So mussten bei der
      22 Uhr Fenster und Türen geschlossen zu              hört, was die Störung erhöht.                     Bruder Klaus Kirche in letzter Zeit auch keine
      halten. Im Freien ist die Musik abzustellen und         Grossen Einfluss hat auch die technische       Einschränkungen oder technische Massnah-
      der Gesprächspegel zu senken. – Denen, die           Ausrüstung der Fahrzeuge: Ein Pw mit einem        men zur Geräuschminimierung durchgeführt
      sich gestört fühlen, empfiehlt er, wenn mög-         Geräuschpegel von 75 Dezibel (dB), dem zuläs-     werden. Die Petruskirche hingegen hat bereits
      lich selber beim Verursacher vorzusprechen           sigen Maximum, wird als ebenso laut empfun-       1996, nach einem sechsjährigen Nachbar-
      und erst wenn das nichts nützt die Polizei zu        den wie zehn gleichzeitig vorbeifahrende          schaftsdisput, den Stundenschlag während
      kontaktieren.                                        Autos mit einem Wert von 67 dB, also ähnlich      der Nacht abgestellt. Und Pfarrer Marc Henzi
                                                           wie ein Benzin-Rasenmäher im Verhältnis zur       berichtet uns, dass vor mehr als 10 Jahren auf
      Eine der lärmigsten Lärmquellen ist der              Nähmaschine.                               (ar)   der Südseite des Glockenturms massive Schall-
      Strassenverkehr. Wenn ein Sportwagen mit                                                               dämpfungen eingebaut wurden, nachdem
      Auspuffklappen mitten in der Nacht einen             Soweit, Glockenschlag und Kirchengeläut als       sich ein Nachbar über das Geläut beklagt
      Kavalierstart hinlegt, findet's der Fahrer geil;     Lärm zu bezeichnen, gehe ich nicht, aber als      hatte. Glücklicherweise war letzterer mit die-
      die Anwohnerschaft weit weniger. – Jede sieb-        Bewohnerin des Brunnandernquartiers, in           ser Lösung sehr zufrieden. Bei seiner Arbeit
      te Person in der Schweiz gilt als von übermäs-       dem sich die Petrus und die Bruder Klaus          kommt Marc Henzi in viele Haushalte in un-
      sigem Strassenlärm betroffen. – In der Stadt         Kirche regelmässig lautstark bemerkbar ma-        mittelbarer Nachbarschaft der beiden Kirchen.
      Bern betreibt das Amt für Umweltschutz (AFU)         chen, fühle ich mich durch die Kirchenglocken     Auf das Kirchengeläut wird er dabei nie ange-
      eine Anlaufstelle für Strassenlärm und andere        doch immer wieder mal gestört. Wird am            sprochen. Vor einer Woche jedoch gestand ihm
      «technische» Lärmarten (Tel. 031 321 63 06). Wir     Sonntagmorgen die Predigt eingeläutet,            eine Nachbarin, dass das Glockengeläut am
      erkundigen uns bei Ursula Waber nach den             schliessen wir immer die Fenster. Spazieren       Sonntagmorgen sie nach den Nachtschichten
      hauptsächlich belasteten Strassenzügen im            wir während des Geläutes an einem der             im Spital beim Einschlafen stört. Marc Henzi
      Stadtteil IV: Erwartungsgemäss dominiert die         Kirchtürme vorbei, bleibt uns nichts anders       gibt zu, dass der Klang der nicht mehr so neuen
      Autobahn; es folgen die Kirchenfeldstrasse,          übrig, als das Gespräch für eine Weile einzu-     Petrusglocken doch etwas scharf ist.
      Muristrasse, Laubeggstrasse, Papiermühle-            stellen. Um zu überprüfen, ob die gefühlte           Durch den Austausch mit Rita Continelli
      strasse, Ostermundigenstrasse sowie der              Häufigkeit des Kirchengeläutes den Tatsachen      und Marc Henzi kann ich das Kirchengeläut in
      Ostring. In der Nacht nimmt die Belastung            entspricht, habe ich mich bei den beiden Kirch-   der Nachbarschaft zeitlich nun besser einord-

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