Grün Alternative Zeitung - GRÜNES BAMBERG
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2 Nr. 79 • Februar/März 2014 Kleines Wahl-Einmaleins Panaschieren, Kumulieren, Listenkreuz – Kommunalwahlen in Bayern lassen kaum einen Wunsch offen. Wie’s funktioniert und was man alles machen kann – das Wahlhandwerks- zeug im Überblick. Die Kommunalwahlen sind 44 Stimmen auch über mehre- ne 2 (zwei Stimmen) oder ei- zwar jedeR der 44 KandidatIn- hierzulande ja die spannends- re oder sogar alle Listen vertei- ne 3 (drei Stimmen). Das heißt nen eine. ten Wahlen, denn jedeR Wäh- len, das heißt „panaschieren“. „kumulieren“ oder „häufeln“. Foto: Wilhelmine Wulff / pixelio.de lerIn hat exakt so viele Stim- Aber es dürfen eben nur ma- Auch hier gilt: gut zählen und Der Strich – men, wie es Stadtratsmandate ximal 44 Stimmen sein – eine addieren, so dass es unterm für Unerbittliche folge auf der Liste: Denn jetzt oder zehn oder 15 Mandate be- gibt, in Bamberg also 44. Und zu viel und der gesamte Stimm- Strich nicht mehr als 44 Stim- Und es gibt sogar noch ein landet der/die KandidatIn mit kommt wird Goldmarie wahr- bei keiner anderen Wahl gibt zettel ist ungültig – also genau men sind. Sonst sind alle Stim- Handwerkszeug: Das Streichen den meisten Stimmen endgül- scheinlich nicht mit dabei sein. so viele Möglichkeiten der Aus- zählen! (Weniger als 44 Stim- men weg. von Namen. Wer ein Listen- tig auf Platz 1, die/der mit den Von den drei Stimmen profitie- wahl und Stimmenvergabe. men sind okay.) kreuz macht, aber einer spezi- zweitmeisten auf Platz 2 und ren dann aber Rumpelstilzchen Und so geht’s: Das Listenkreuz – für den ellen Person auf keinen Fall sei- so weiter. Die Stadtratsmanda- und die böse Hexe auf den Plät- „Kumulieren“ – für gute Schnell- und Klarwähler ne Stimme geben will, kann te werden von oben her an die zen 3 und 9, die der/die Wäh- Panaschieren – für Kopfrechner Wer es einfach und schnell ha- den Namen der Person einfach Listenvorderen verteilt. lerIn überhaupt nicht haben „Breitband“-Wähler Als WählerIn kann man ein- ben will, oder auch einfach ei- durchstreichen, dieseR Kandi- wollte. Hinter der vermeintli- Die 44 Stimmen kann jedeR zelne KandidatInnen, die man ne klare politische Linie hat, datIn geht dann leer aus. Wichtig: Auch persönliche chen Personenwahl steckt also WählerIn einzeln vergeben, in- besonders gut findet, auch mit kann eine Liste ankreuzen, z.B. Stimmen kommen vor doch vor allem eine Wahl von dem er/sie vor einzelne Kani- bis zu drei Stimmen beglü- bei GAL ganz oben ein einziges Die Kombination – für allem der Liste zugute! Listen. datInnen-Namen ein Kreuz- cken: Man schreibt dann vor Kreuz machen. Dann bekäme Fortgeschrittene Der Auszählmodus macht klar: chen macht. Man kann so seine den KandidatInnen-Namen ei- die GAL alle 44 Stimmen und Man kann natürlich alle vier Trotz der vielen Möglichkei- Briefwahl Wahl-„Handwerkszeuge“, also ten, konkrete KandidatInnen Wer tatsächlich alle Hand- das Panaschieren, das Kumu- besonders auszuwählen, sollte werkszeuge dieses aufwändi- lieren, den Strich und das Lis- nie vergessen werden: Jede per- gen Wahlverfahrens nutzen tenkreuz, miteinander kom- sönliche Stimme kommt zual- will, für den rentiert sich die binieren. Man kann beispiels- lererst der Liste zugute! Wer et- Briefwahl. Anzufordern mit weise auf der Liste X die Kan- wa die Kandidatin Goldmarie der Wahlbenachrichtigung per didatin Goldmarie mit drei auf Platz 38 mit drei Stimmen Post im Rathaus am Maxplatz, Stimmen, auf der Liste Y die wählt, weil er sie richtig toll oder zu den bekannt Öffnungs- drei Panzerknacker mit je zwei findet, unterstützt damit vor zeiten dort persönlich vorbei Stadtratsfraktion Stimmen wählen, und schließ- allem ihre Partei X, ob er die gehen und abholen. lich bei der Liste Z sein Listen- nun auch gut findet oder nicht. Wer das Wählen mal online auspro- Bamberg, im Februar 2014 kreuz setzen und dort Pumuckl Denn wenn diese am Ende fünf bieren will: www.probewahl.de von der Liste streichen. Spannendes Endergebnis Forsch wählen – und noch forscher spenden! Betrifft: Koalition mit Fernsteuerung Bei Auszählung der Stimm- Denn politische Meinungsbildung und aktives Handeln kosten Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister – hey Andi, du OberGroKoDealer! zettel werden alle Stimmen so- Geld. Unterstützen Sie den forschen Wahlkampf der GAL mit wohl den Listen als auch den einer Spende: Na, alles in trockenen Tüchern? Pöstchen und Lobby-Bonbons strategisch verteilt? einzelnen KandidatInnen zu- B90/Grüne Bamberg-Stadt Konto: 578 012 304 geordnet. Aus der Listenzuord- Sparkasse Bamberg BLZ 770 500 00 Kann die Kommunalwahl kommen? nung errechnet sich, wie viele Für eine Spendenbescheinigung bitte mit Adressangabe. Klar, du hoffst natürlich, dass das Wahlergebnis schon nichts an deiner Super-GroKo Stadtratsmandate eine Liste er- Oder helfen Sie aktiv mit: ändern wird. Dass der rot-schwarze Einheitssenf weiter über Bamberg dahin wabert hält. Aus der KandidatInnen- Kontakt: kreisverband@gal.bamberg.de, und jeglichen Ansatz kommunalpolitischer Visionen erstickt. Zuordnung errechnet sich die 0951/203499 (Petra Friedrich) Wir freuen uns! neue KandidatInnen-Reihen- Ruhe im Rathaus-Karton! Deine SPD kriegt nach der Wahl einen neuen dritten Bürgermeisterposten und du damit einen effektiven Body-Guard zur Abwehr sozialdemokratischer Störfeuerchen. Und deine CSU behält den Titel des zweiten Bürgermeisters und damit noch einen Brocken mehr, um den herum sie sich selbst zerfleischen kann. Damit wäre dieses nutzlose Abnickgremium namens Stadtrat per Bamberg-Spezial-GroKo-Deal ja schon mal mehrheitlich sediert, nicht wahr? Was in Bamberg wo und für wie viel Geld abgeht, bestimmt eh dieser nervige Firmen- chef mit dem Hang zu Basketball, Privat-Jets und Politik-Strippenziehen. Aber dessen Sonderwunschzettel arbeitest du zuverlässig hypnotisiert ab. Du bist ja ein braver OB. So stellst du dir das vor, oder? Könnte natürlich auch sein, dass die Rechnung nicht aufgeht und die BambergerInnen diesmal forscher wählen … … … Also, man sieht sich! Ursula Sowa 1 Peter Gack 2 Magdalena Mayer 3 Tobias Rausch 4 56 Jahre 55 Jahre 29 Jahre 29 Jahre Architektin Dipl.-Betriebswirt Dipl.-Romanistin Dipl.-Pädagoge Wildensorger Straße Titusstraße Klosterstraße Memmelsdorfer Straße Ursula Sowa ist seit 1990 im Stadtrat ver- Schon in der ersten GAL-Fraktion vor 30 Jah- Lena Mayer kam zum Studium der Roma- Tobias Rausch hat in Bamberg studiert und treten, mit einer Unterbrechung als Bun- ren war Peter Gack Mitglied. Als Geschäfts- nistik und von „Deutsch als Fremdspache“ beschäftigt sich nun als Wissenschaftlicher destagsabgeordnete von 2002 bis 2005. Ihr führer von GRIBS, der kommunalpolitischen nach Bamberg. Heute ist die gebürtige Ober- Mitarbeiter der Universität Bamberg mit Fra- Schwerpunkt ist die ökologische Stadtent- Vereinigung der Bayern-Grünen, gilt er über- pfälzerin freiberuflich sowie im Auftrag meh- gen der Empirischen Bildungsforschung. Er wicklungspolitik. Ehrenamtlich engagiert sie regional als Experte. Er betreut acht Bürger- rerer Bamberger Sprachschulen als Fremd- ist leidenschaftlicher Radfahrer und Genie- sich als Sprecherin der Kulturpolitischen Ge- solardächer, ist Mitinitiator der Süßholzge- sprachenlehrerin tätig. Sie ist Mitglied im ßer von Rennrad-Touren im Bamberger Um- sellschaft (KuPoGe) in Bayern, arbeitet mit sellschaft und Fährmann auf der Chance-Ju- GAL-Vorstand und engagiert sich bei der In- land. Bei der GAL engagiert er sich in den Ar- im LAK Kultur der Bayerischen Grünen und gend-Fähre. Der „Patchwork-Vater“ von fünf itiative „Freund statt fremd“ als Deutschleh- beitskreisen „Grüne im Wirtschaftsdialog“ ist zweite Vorsitzende bei den „Freunden der Töchtern ist mittlerweile auch Großvater. rerin und Patin einer äthiopischen Familie. und „ÖPNV“. Villa Concordia“.
Nr. 79 • Februar/März 2014 3 Bamberg – (k) ein Krippenparadies? Jede sechste Familie, die einen Krippenplatz will oder braucht, geht in Bamberg leer aus Der kleine Emil* ist neun Mo- Kindertageseinrichtungen“ der de sechste Familie in Bamberg Kinder, die unversorgt wären. de in Gaustadt beantragte die größten wirtschaftlichen Nut- nate alt. Die Elternzeit seiner städtischen Jugendhilfeplanung – möglicherweise existenziell – Es gibt also genug Grün- GAL, neue Kindertagesstätten zen.“ Die Bertelsmann-Stiftung Mutter Franziska* endet mit gemeinsam mit der Universität betreffen, nicht mehr einfach de dafür, dass der Oberbür- mit einzuplanen, was von der bekräftigt das mit Zahlen: „Die dem März 2014. Bereits zu Be- Bamberg durchgeführt hatte. nur Privatsache. Seither gibt es germeister seine eigene Aussa- Stadtratsmehrheit und dem OB Verbesserung der Bildungs- ginn der Schwangerschaft hat nämlich einen Rechtsanspruch ge „Wir ruhen uns auf diesen jedoch abgelehnt wurde. Hof- chancen durch die Krippen- sie sich bei mehreren Kinder- 17 % fanden 2013 auf einen Betreuungsplatz für Lorbeeren aber nicht aus, denn fentlich gelingt es der GAL, betreuung liegt für benachtei- tagesstätten für einen Betreu- nicht rechtzeitig Kinder ab dem vollendeten ers- die Familienfreundlichkeit der beim Glaskontor-Gelände da- ligte Kinder höher als für den ungsplatz beworben. Bisher er- einen Kita-Platz ten Lebensjahr. Prinzipiell hät- Stadt ist eine permanente Auf- von zu überzeugen. Durchschnitt. Rund zwei Drit- hielt sie mehrere Absagen, aber Demnach äußerte sich der ten diese Eltern die Möglich- gabe“ ernst nimmt und sich Geld für frühkindliche Bil- tel von ihnen gehen später aufs noch keine Zusage. Damit fehlt große Teil der Eltern positiv keit, ihren Rechtsanspruch vor weiterhin und zwar verstärkt dung auszugeben bedeutet, an Gymnasium.“ (beide Zitate aus ihr momentan die Planungssi- über die Betreuungssituation Gericht einzuklagen. für die Verbesserung der Be- die Zukunft dieser Stadt zu den- der ZEIT vom 27.1.2012) cherheit, die sie für den Wieder- in Bamberg. 83 % der Eltern Eine Abfrage bei den Betreu- treuungssituation einsetzt. ken, wie der Ökonomie-Nobel- fc einstieg in den Beruf bräuchte. von Krippenkindern gaben an, ungseinrichtungen im Herbst preisträger James Heckmann Emil braucht also dringend ei- zum gewünschten Zeitpunkt 2013 ergab, dass von 763 Kin- Schäffler- und Megalith- betont: „In die Kleinen zu in- * Name geändert. Der richtige nen Betreuungsplatz. einen Krippenplatz erhalten zu dern im Alter unter drei Jahren Gelände ohne neue Kita vestieren, bringt später den Name ist der Redaktion Am 2. Dezember 2013 titelte haben. Hört sich toll an, aber: auf Wartelisten bisher nur 138 Ein paar Gelegenheiten dazu bekannt. der Fränkische Tag hingegen: Wie haben die übrigen 17 % eine Zusage auf einen Platz er- wurden allerdings be- „Eltern zufrieden mit Kinder- die Betreuung ihrer Kinder bis halten haben. Selbst wenn man reits verpasst. betreuung“. Mit Franziska und zum Erhalt des Krippenplatzes davon ausgeht, dass jedes Kind Sowohl beim Emil hat die Redaktion dazu organisiert? Konnten sie das gleichzeitig bei drei Einrich- B e b a u u n g s- offensichtlich nicht gesprochen, Problem überhaupt lösen? Was tungen angemeldet wäre, gä- plan für das stattdessen eine der lobhudeln- wurde aus der Arbeitsstelle? be es immer noch 250 bis 260 Schäff ler-Ge- den Verlautbarungen der städ- Wie waren die Auswirkungen Kinder, die im nächsten Som- lände in Bam- tischen Pressestelle veröffent- auf den weiteren Berufsweg? mer einen Betreuungsplatz be- berg-Nord als licht. Zitiert wird eine Elternbe- Seit August 2013 sind genau nötigen. Bei 138 Zusagen blie- auch für das fragung, die der „Arbeitskreis diese Fragen, die immerhin je- ben dann immer noch über 100 Megalith-Gelän- Bürokratisch versandeter Spielplatz … oder warum die Kinder in der Koppenhofkaserne immer noch auf Schaukel und Rutsche warten. waltung nun zugeben muss- te. Im Sitzungsvortrag für den Bausenat folgerte man dar- aus lapidar: „Der Kostenbei- trag wurde nicht geleistet und der Spielplatz durch die Stadt Bamberg dementsprechend auch nicht hergestellt.“ Foto: Rainer Sturm_pixelio.de Offenbar hatte man sich im Rathaus weder um eine Bau- fertigstellungsanzeige nach Abschluss des Bauvorha- bens gekümmert – die hätte dann nämlich ergeben, dass die Spielplatzfläche noch brach liegt. Noch bemüh- te man sich sonst irgendwie um die Einhaltung der Ver- tragspflichten und Zahlung der Hier sollte eigentlich keine öde Rasenfläche sein, sondern Kinder auf Rutsche, Schaukel und im 20.000 Euro. diesem Gebiet, die noch heu- Rest hätte man aus dem Stadt- Sandkasten toben und spielen. Foto: sys Die Herren Marco Lang und te auf Rutsche, Schaukel und säckel drauf legen müssen. Da Jörg Neumann, die hinter dem Klettergerüst warten, fühl- kam das Zahlungsversäum- Ein engagierter Wunderburger men – und förderte Peinliches zung errichtet werden muss – „L & N“ der Investoren-GmbH te man sich im Rathaus offen- nis wohl gerade recht, um die hatte ein wachsames Bürgerau- zutage. Im März 2002 hatte die entsprechend den Vorgaben steckten und in der Bamberger sichtlich überhaupt nicht ver- Spielplatzpläne einfach kom- ge und stellte vor kurzem bei Stadt Bamberg mit dem dort tä- der Bayerischen Bauordnung. Immobilien-Szene hinlänglich pflichtet. plett versanden zu lassen und der Bürgerversammlung eine tigen Bauinvestor, L & N Im- Das Gartenamt der Stadt ver- bekannt sind, machten mit ih- Ob die Stadt es mit dem sich das Geld zu sparen. Frage an die Verwaltung: War- mobilien GmbH, einen städte- pflichtete sich, den Spielplatz rer Firma bald nach dem Ge- Spielplatz jemals ernst gemeint Als all das in der Bausenats- um ist eigentlich der Spielplatz, baulichen Vertrag geschlossen. zu bauen, die L & N Immobili- schäft im alten Koppenhof hat, ist durchaus zu bezweifeln. sitzung ans Licht kam, waren der im Bebauungsplan für das Darin stand unter anderem, en GmbH verpflichtete sich, ei- pleite. 2006 war dann der An- Der Kostenbeitrag der Lang- die Senatsmitglieder einhellig Areal Koppenhofkaserne vor- dass auf einem 1.000 Quadrat- nen einmaligen Kostenbeitrag spruch der Stadt auf den Kos- Neumann-Baulöwen hätte mit empört und beauftragten die gesehen ist, immer noch nicht meter großen Grundstück im von 20.000 Euro beizusteuern. tenbeitrag zum Spielplatz ohne- 20.000 Euro nämlich nur einen Verwaltung, sich um eine ord- gebaut? Innenhof des ehemaligen Ka- Nur – bis heute ist keiner- hin verjährt. kleinen Teil der Gesamtkosten nungsgemäße Umsetzung des Tja, da musste die Verwal- sernengeländes ein Quartiers- lei Zahlung bei der Stadt ein- Geschehen ist aber auch da- ausgemacht, wie die Bauamts- Bebauungsplans zu kümmern. tung schon arg im Archiv kra- spielplatz zur öffentlichen Nut- gegangen, wie die Stadtver- nach nichts. Den Kindern in vertreter nun einräumten. Den Die GAL bleibt dran. sys Christiane Laaser 5 Ralf Dischinger 6 Gertrud Leumer 7 Wolfgang Grader 8 50 Jahre Betreuerin, 54 Jahre 50 Jahre 53 Jahre Historikerin Richter Kräutergärtnerin Lehrer Kleberstraße Herzog-Max-Straße Nürnberger Straße Kaimsgasse Die gebürtige Bochumerin kam 1982 zum Der gelernte Einzelhandelskaufmann aus Ba- Gertrud Leumer stammt aus einer alten Der gebürtige Wiener und studierte Theolo- Studium nach Bamberg. Als rechtliche Be- den-Württemberg machte nach seinem Ju- Bamberger Gärtnerfamilie und eröffnete vor ge kam 1994 nach Bamberg und arbeitet als treuerin übernimmt sie die Vertretung für ra-Studium Stationen in Erfurt und Berlin, 20 Jahren die erste zertifizierte Bio-Gärtne- stellvertretender Schulleiter an der Mittel- Menschen mit Behinderung oder Krankheit wo er im Landes- und Bundesjustizministe- rei („Mussärol“) in Bamberg. Sie hat die Süß- schule Ebelsbach. Seit Jahren ist er Bundes- und hat so permanent mit Gesundheitsein- rium arbeitete. Heute leitet der Vater einer holzgesellschaft, den Bamberger Sortengar- vorsitzender der Tibet Initiative Deutschland richtungen und Sozialbehörden zu tun. Sie 9-jährigen Tochter das Amtsgericht in Saal- ten e.V., die IG Bamberger Gärten und den e.V. und weltweit für die Befreiung des tibe- ist GAL-Stadträtin seit 2006, aktiv im Vor- feld. Er war Initiator der Bürgerinitiative zur Förderverein Bamberger Hörnla e.V. mitge- tischen Volkes aktiv. Als Tierfreund initiierte stand Bürgerverein Bamberg-Mitte, beim Rettung der Michelsberger Streuobstwiesen gründet. Von 1996 bis 1999 war sie für die er 2012 den ersten Bamberger Dog Day. Seit Bündnis gegen Rechtsextremismus und bei und mehrere Jahre im GAL-Vorstand aktiv. GAL im Stadtrat. 2002 ist er Stadtratsmitglied für die GAL. „Freund statt fremd“.
4 Nr. 79 • Februar/März 2014 Brausende Brose-Jets über Sandmagerrasen? Die Sonderlandebahn wird kräftig ausgebaut und aufgerüstet. Naturschutz ist lästige Nebensache. Anwohner befürchten mehr Flugverkehr und Lärm. Das Sandmagerrasengebiet auf eigenem Geschäftsrisiko! – dem Gelände der Sonderlan- für den Flugbetrieb verant- debahn an der Breitenau gilt wortlich, die konkrete Durch- als „Zentrum der Artenviel- führung des Betriebs besorgt falt“ mit hohem Naturschutz- der Aero-Club im Auftrag der wert. Eine Unterschutzstellung Stadtwerke. Kaufen sollen Stadt wurde vom Bund Naturschutz oder Stadtwerke das Gelände erstmals 1998 beantragt. Doch auch noch. Wieder ein Wunsch lange sah die zuständige Re- des Flug-Fans Stoschek erfüllt, gierung von Oberfranken kei- denn mit seinen geschäftlichen nen Handlungsbedarf, weil auf Brose-Jet-Flügen ist er nahezu der Landebahn, die zum US- der einzige Nutzer der Sonder- Stützpunkt gehörte, ohnehin landebahn, mal abgesehen von nichts geschah, was der Natur den Segel- und Hobby-Fliegern abträglich gewesen wäre, denn des Aero-Clubs. der minimale Flugbetrieb von Die AnwohnerInnen rund US-Army und Aero-Club und um die Breitenau befürchten, die Naturschutzbelange waren dass nach all diesen Ertüchti- über Jahrzehnte eine gut funk- gungsunternehmungen noch tionierende Symbiose. einiges zu erwarten ist und die Die Lage änderte sich grund- Sandmagerrasen an der Sonderlandebahn. Im Hintergrund der große Hangar für die Brose Jets. Foto: sys Sonderlandebahn, die im stadt- sätzlich mit Abzug der US-Ar- politischen Jargon längst zum my – und mit der Neuansied- mehrheit aus CSU und SPD möglichkeiten offen halten. de außerdem die Mittelspan- ne Geschäftsflüge erwünscht. „Flugplatz“ avanciert ist, bald lung der Firma Brose. Sowohl ist nur Ablehnung zu erwar- Für Sonderwünsche des Fir- nungsleitung für teures Geld Und die Stadt finanziert alles, noch viel mehr (Brose-)Flug- der BN als auch die GAL er- ten. Im November wollte die menchefs Brose, die sich um in die Erde verlegt, obwohl das mit ca. 7,5 Mio Euro. verkehr abwickeln muss und neuerten den Antrag auf Aus- rot-schwarze Stadtratsmehrheit die Sonderlandebahn ranken, für den Flugbetrieb nicht not- Aber nicht nur das. Die Stadt entsprechend Fluglärm produ- weisung als Naturschutzgebiet. sich mit dem Thema (wieder ist die Stadtratsmehrheit hinge- wendig gewesen wäre. Und hat ihrem Tochterunterneh- ziert. Die GAL teilt diese Be- Doch seither kamen nur hin- aufgegriffen diesmal von den gen sehr offen. Dass das Flug- jetzt soll auch noch ein neuer men, den Stadtwerken, die für fürchtungen. sys haltende Vertröstungen aus Freien Wählern) nicht einmal feld nach Abzug der US-Army Tower her, ein Betriebsgebäu- Energie und Wasser, ÖPNV, Bayreuth, und von der Stadt mehr beschäftigen und erklärte dem deutschen Flugrecht an- de und eine Umzäunung – alle Bäder und Parkhäuser zustän- unter einem brose-hörigen OB es für geschäftsordnungsmäßig gepasst und verbreitert werden drei Posten aus flugsicherheits- dig sind, vor kurzem eine neue GAL Bamberg Starke und einer nicht weni- erledigt. Es ist klar: Man will musste, war unstrittig. Aber technischen Gründen nicht nö- Aufgabe aufs Auge gedrückt. ger brose-affinen Stadtrats- der Firma Brose Erweiterungs- auf Stoscheks Wunsch wur- tig, aber von Stoschek für sei- Sie zeichnen neuerdings – mit auf facebook GAL legt Fahrradstellplatzsatzung vor Zweieinhalb Jahre setzte die Verwaltung einen Stadtratsbeschluss nicht um – jetzt übernahm die GAL selbst den Job. Die Stadt rühmt sich ger- le RadlerInnen: Denn nur wer Aber die Bamberger Fahrrad- übernimmt die GAL ehrenamt- ne der Fahrradfreundlichkeit, schnell und einfach auf sein stellplatzsatzung ist und bleibt lich eine Arbeit, die seit mehr und für medienwirksame Fo- Fahrrad zugreifen kann und es ein Phantom, das wohl allen- als zweieinhalb Jahren vom tos schwingt sich der Oberbür- sowohl bei sich zu Hause, aber falls nachts durch die Gänge Oberbürgermeister und seiner germeister auch gerne in den auch an anderen Orten in der des Rathauses geistert. Verwaltung geleistet werden Sattel, aber wenn’s wirklich an Stadt, sicher abgestellt weiß, Auch eine Beschwerde bei müsste – echt blamabel. konkrete und mit Arbeit oder wird oft und gerne in die Peda- der Regierung von Oberfran- sys / RaD Geld verbundene Maßnahmen le treten, um seine Wege in der ken brachte nichts ein. Denn zur Radverkehrsförderung Stadt zurückzulegen. der GAL-Antrag war ja ge- geht, dann wird im Rathaus ge- Die GAL hatte mit ihrem schäftsordnungsmäßig und so- Was der GAL-Entwurf kniffen. Antragspaket zum Fahrrad- gar mit Zustimmung behan- für eine Fahrradstell- So beispielsweise bei der Fahr- verkehr (bestehend aus zwölf delt worden. Dass sich die Ver- platzsatzung regelt: radstellplatzsatzung. Eine sol- Einzelanträgen) im Novem- waltung danach in Untätigkeit • Größe eines Fahrradab- che Satzung hat sich bereits in ber 2010 eine solche Fahrrad- übte, daran konnte bzw. woll- stellplatzes: in der Regel einigen Städten, etwa Nürn- stellplatzsatzung beantragt. te die Regierung nichts ändern. mindestens 1,30 qm pro berg, bewährt und ist Teil der Bei der Behandlung im Mai Nun hat die GAL die Sa- Fahrrad Stellplatzsatzung, die auch für 2011 nahm die Verwaltung den che selbst in die Hand genom- • Auszurüsten mit Fahrrad- Kraftfahrzeuge gilt. Geregelt Auftrag aus dem Senat mit, ei- men. Im Januar reichte sie ei- ständern, die ein Anschlie- wird dadurch, ebenso wie für ne solche Satzung für Bam- ne von Ralf Dischinger ( Ju- ßen des Fahrradrahmens Autostellplätze, dass bei Neu- berg zu erarbeiten. Doch seit- rist und GAL-Stadtratskan- ermöglichen (in der Regel bauten je nach Größe und La- her ist das Vorhaben im dunk- didat) und Peter Gack (GAL- Metallbügel mit Mittelbal- ge eine bestimmte Anzahl Stell- len Verwaltungsdschungel ver- Stadtrat) selbst ausformulierte ken) plätze – eben für Fahrräder – schwunden. Gelegentlich hörte Stellplatzung als neuen Antrag • Ablösebetrag, fällig bei einzuplanen und anzulegen die GAL auf Nachfragen, dass ein. Geregelt wird darin erst- Nichterfüllung der Stell- ist. Damit sind klare rechtli- daran gearbeitet werde, dann mals in Bamberg, dass und wie platzpflicht: einheitlich che Rahmenbedingungen ge- dass ein Entwurf „interdiszip- Stellplätze für Fahrräder vorge- 400 Euro schaffen. Ein klares Plus für al- linär diskutiert“ werden müsse. halten werden müssen. Damit Petra Friedrich 9 Helmut Schubert 10 Karen Stein 11 Andreas Reuss 12 57 Jahre 59 Jahre 43 Jahre 59 Jahre Bautechnikerin DB-Beamter Lehrerin Lehrer Hemmerleinstraße Hinrich-Wichern-Straße Augustenstraße Pfahlplätzchen Petra Friedrich vertrat die GAL bereits von Der gebürtige Bamberger ist verheiratet und Die Lehrerin für Sport und evangelische Re- Andreas Reuß ist Gymnasiallehrer für 1999 bis 2008 im Stadtrat. Während einer hat zwei Söhne. Er arbeitet bei der DB Netz ligion lebt seit 1997 in Bamberg und arbei- Deutsch und katholische Religion und hat politischen Auszeit machte die Diplom-Sozi- AG und engagiert sich auch ehrenamtlich vor tet an der Realschule Scheßlitz sowie an der sich als Autor von Biographien, Kulturführern alpädagogin und Bauzeichnerin eine Fortbil- allem in der Verkehrspolitik, so beim Arbeits- Bamberger Berufsschule. Sie ist Mitinitiato- und Romanen überregional einen Namen dung zur Bautechnikerin und betreibt jetzt kreis AGENDA 21 Bauen und Verkehr, beim rin der Kampagne „Donnerstag ist Veggie- gemacht. Er engagiert sich für verschiedene ein selbständiges Büro für Bautechnik und Masterplan Innenstadt und im Fahrradforum tag“ und des Interkulturellen Gartens (www. Kulturprojekte in der Metropolregion Nürn- Denkmalpflege. Sie ist verheiratet, hat zwei der Stadt. Auch in der Wasserwacht OG Bam- interkultureller-garten-bamberg.de). Ihre berg. Viele Jahre war er Vorsitzender des Ver- Töchter und ein Enkelkind. Sie ist im Vor- berg ist er aktiv. Bei der GAL arbeitet er im sportlichen Aktivitäten reichen von Tennis eins „Bewahrt die Bergstadt“. Für die GAL ist stand der GAL und Hilfsschöffin am Landge- Vorstand als Kassier mit. über Golf, Volleyball und Snowboarden bis er seit 2008 im Bamberger Stadtrat. richt Bamberg. hin zum Skaten.
Nr. 79 • Februar/März 2014 5 Zeit, dass sich was dreht Vielfältig mobil – der Bahnhof könnte zur Mobilitätsdrehscheibe werden. Stattdessen herrscht ge- mächlicher Trott vor. Städteplanerisches Handeln und Investitionen sind gefragt. nei ge d Der Bahnhofsplatz wartet darauf, dass eine neue Stadtratsmehrheit ihn endlich gestaltet. Foto: Erich Weiß Billiger Stimmenfang im Osten! Seit mehreren Jahren werden die Stadt Bamberg und ihre Die durchschnittliche Nut- bilitätsinformation und Weg- Seit langem geplant, aber im- zu schwer sein, zumal von Sei- zungsdauer eines PKW liegt weisersystem wäre Grundlage mer wieder verschoben wird ten der DB bereits Verhand- Bürgerinnen und Bürger von der Frage umgetrieben, wie bei etwa einer Stunde am Tag. für die Entwicklung einer Mo- der Regionale Omnibusbahn- lungsbereitschaft signalisiert der viergleisige Ausbau der Strecke München-Berlin durch Den Rest des Tages wartet das bilitätsdrehscheibe. hof ROB, der den Busverkehrs wurde. das Stadtgebiet geführt werden soll. Die Bürgerinitiative Auto darauf, bewegt zu wer- zu den Landkreisgemeinden in Erste Ansätze Stadt-Entree „AG Bahnsinn“ und auch die Bahn favorisieren die Ostum- den. Jeder PKW ist bei diesen direkter Nähe zum Bahnhof Fahrten im Mittel mit 1,5 Per- verwirklicht bündeln soll. Auch die Halte- Bahnhofsvorplatz fahrung, allerdings mit verschiedenen Geschwindigkeiten sonen besetzt. Die restlichen stellen der neuen Fernbuslini- (Bahn: 300 km/h, Bahnsinn: nur Güterzüge mit max. 120 Plätze bleiben meist frei. Wirt- In den letzten Jahren ist ei- en, die in Bamberg Halt ma- Auch bei der Neugestaltung km/h), die Stadt liebäugelt neuerdings mit einer Tunnel- schaftlich ist das nicht. Eine niges passiert im Bahnhofs chen, können hier eingebun- und Aufwertung des Bahnhofs- Verkehrspolitik, die auf Alter- umfeld: Der lange erwartete den werden. vorplatzes tritt die Stadt auf der lösung mitten durch die Stadt. Doch noch lange sind nicht nativen setzt, braucht die naht- Durchbruch unter den Schie- Stelle. Mit einem gänzlich neu alle Argumente und Fakten, alle Vor- und Nachteile, alle Für lose Verknüpfung von verschie- nen für eine fußläufige Verbin- ROB-Finanzierung kreierten Bahnhofsvorplatz und Wider auf dem Tisch und bis ins Letzte geprüft. denen Mobilitätsangeboten: so dung zwischen Bahnhof und – die Zeit drängt mit Sitzgelegenheiten, Spiel- CSU und SPD ist das jedoch egal. Insbesondere ihre im genannte Mobilitätsdrehschei- der Brennerstraße. Das – zu- punkten und einer Kombinati- ben. gegeben – noch etwas schlep- Hier besteht Gefahr im Ver- on aus Grüninseln und moder- Osten Bambergs angesiedelten Ortsverbände haben Der Bamberger Bahnhof ist pend angenommene Fahrrad- zug: Die Gesamtkosten für den nen Kunstobjekten kann das bereits großspurig angekündigt, dass sie sich gegen eine prädestiniert dafür. Die Men- parkhaus und der benachbarte ROB werden auf 8 Mio Eu- Entree unserer Stadt freundli- Ostumfahrung aussprechen werden. Klar, die Kommunal- schen wechseln dort zwischen Park & Ride-Parkplatz mit den ro beziffert, wobei 4 Mio Euro cher und einladender gestaltet den unterschiedlichen Ver- dort stationierten Carsharing- durch Fördermittel abgedeckt werden, als es heute der Fall ist. wahlen stehen bevor. Und eine vermeintlich klare Position kehrsmitteln. Zu Fuß, mit dem Autos. Schon mal ein Anfang werden können. Doch die För- Doch noch nicht einmal Pla- ist einfacher und billiger Stimmenfang. Mit vernünftiger Fahrrad, mit Stadtbus und für die Mobilitätsdrehscheibe dergrundlage dafür, das Ge- nungskosten für dieses konkre- und seriöser Politik hat das jedoch nichts zu tun. So wird es PKW kommen sie am Bahn- Bahnhof. Nun gilt es, diese An- meindeverkehrsfinanzierungs- te Vorhaben stellte der Stadtrat für die WählerInnen, die diesen Wahlversprechen Glauben hof an, um anschließend in die sätze weiterzuentwickeln. gesetz, wird es nicht mehr lan- bisher bereit – die Anträge der Nah- und Fernzüge zu steigen. Auch auf der anderen Seite ge geben. Nach 2017 ist da- GAL in den Haushaltsberatun- schenken, womöglich noch ein böses Erwachen geben. Ankommende Reisende ge- des Bahnhofs sind sichere und mit nicht mehr zu rechnen. Es gen der letzten Jahre wurden Denn, wie gesagt, nach den Wahlen können sich durchaus hen zu Fuß oder nutzen Fahr- überdachte Fahrradabstellmög- müsste also dringend gehandelt abgelehnt. noch „neue Erkenntnisse“ ergeben und die voreiligen Groß- rad und Stadtbus, um zu ih- lichkeiten nötig. Ein Fahrrad- und der entsprechende Förder- Zwar gibt es einen Rahmen- rem Ziel in der Stadt zu gelan- verleih für BesucherInnen der antrag vorbereitet werden. plan für das gesamte Gebiet redner zurückpfeifen. gen. Aber: Lange Wege und Stadt, Stellplätze für E-Bikes Im Rathaus hat das jedoch zwischen Bahnhof und König- Denn heute ist noch nicht klar, bei welcher Variante der manchmal langes Warten beim und Elektroautos mit Auflade- kaum Priorität. Von dort heißt straße, aufgrund dessen Städte- Raubbau an der Natur am geringsten ausfällt, wie unser Umsteigen zwischen Bus und möglichkeit, ein Zugang vom es, der für den ROB geplante baufördermittel beantragt wer- Wasser gesichert wird und wie hoch die Lärmbelästigung Bahn oder wenig attraktive Ab- Atrium-Parkhaus zu Gleis 1 jetzige Pkw-Pendler-Stellplatz den könnten. Doch über Ab- stellmöglichkeiten für Fahrrä- könnten schnell realisiert wer- neben dem Bahnhof stehe noch sichtsbekundungen ist man bis- für den Menschen ausfällt. Der Ausbau kostet auch für die der sind nur zwei Aspekte, die den. Auch eine bessere Ab- nicht zur Verfügung, weil die lang nicht hinaus gekommen. Stadt viel Geld, was kommende Aufgaben stark einschrän- eine geschickte Kombination stimmung des Stadtbusfahr- DB den Platz als Baustellenla- Es ist also wahrhaftig Zeit, ken wird. Ohne diese Zahlen auf dem Tisch ist keine ernst von Verkehrsmitteln am Bahn- plans auf die Abfahrts- und An- ger für den Bahnausbau brau- dass sich was dreht, im Ver- hof schwierig gestalten. Ein gut kunftszeiten der Züge wäre ein che. Aber hierfür Alternativen kehr und in der Politik. zu nehmende Entscheidung möglich. Wer sich heute schon durchdachtes Konzept aus Mo- großer Gewinn. zu finden, dürfte doch nicht all- tra festlegt, handelt politisch grob fahrlässig. Ines C. Eilig Besaret Penzkofer 13 Harald Rink 14 Charlotte Flügel 15 Florian Reichl 16 58 Jahre Betreuerin, 51 Jahre Sozialberaterin, Schauspieler, 43 Jahre 43 Jahre Dolmetscherin Regisseur Grundschullehrerin Wirtschaftsinformatiker Babenbergerring Ochsenanger Laurenzistraße Mayersche Gärtnerei Mit 14 Jahren kam die gebürtige Türkin nach Die Anonymen Improniker hat der gebürti- Charlotte Flügel kommt aus Münster und Der gebürtige Niedersachse studierte Wirt- Deutschland zu ihren Eltern, die bereits als ge Schweinfurter, der zum Soziologie-Stu- lebt seit ihrem Studium in Bamberg. Sie ar- schaftsinformatik an der Bamberger Uni- Gastarbeiter hier lebten. Sie machte eine dium nach Bamberg kam, mit aus der Tau- beitet als Klassenleiterin und stellvertreten- versität. Nach seinem Abschluss arbeitete er Lehre als Schaufenstergestalterin, war dann fe gehoben. Seit 2001 ist er hauptberuflich de Schulleiterin sowie als Praktikumslehrerin drei Jahre lang als Softwareentwickler, sat- Sozialberaterin und Dolmetscherin und ar- Schauspieler und Regisseur, z.B. bei Chapeau für evangelische Religion. Sie ist verheiratet telte dann aber um aufs Lehramt. Heute bil- beitete in der Jugendgerichtshilfe und der Claque oder der Theatergruppe der Offenen und hat drei Kinder. Autofrei im Berggebiet det er an der Berufsschule Haßfurt Fachinfor- Familienhilfe. Heute ist sie die Leiterin des Behindertenarbeit TOBAK. Für seine Fami- wohnend sind alle Familienmitglieder über- matiker aus. Er ist verheiratet und hat zwei AWO-Migrationssozialdienstes. Sie ist ver- lie, Frau und zwei Kinder, übernimmt er als zeugte ÖPNV-Nutzer. Kinder. heiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Hausmann das Familienmanagement.
6 Nr. 79 • Februar/März 2014 Bunter Ideenstrauß von heute für morgen Ein leidenschaftliches Plädoyer von Ursula Sowa für eine IBA auf dem Konversionsgelände und für mehr Mut zum Experiment Die Idee einer IBA (Interna- bau, kostengünstige Miethäu- tionalen Bauausstellung) hat ser aus Holz, Hybrid Houses, die † bereits vor einem Jahr Water-Houses, fantasievoll ge- präsentiert. Inzwischen gab staltete Grünflächen, aber auch es erfreuliche Resonanz. Ein integrierte Bildungsprojekte Glücksfall ist es, dass der ehe- und Sozialprojekte. malige Baureferent Prof. Cars- Auf Bamberg übertragen hie- ten Jonas im April 2013 die ße dies, man könnte auf dem Grundidee der GAL mit ei- 450 Hektar großen Gelände genem Enthusiasmus und in nicht nur Wohnungsbau, son- Form eines Aufrufs an die dern auch verschiedene For- Bamberger Bevölkerung zur schungs-, Bildungs- und So- Durchführung einer IBA Bam- zialprojekte integrieren, die berg vertritt. Dieser Aufruf von sonst keine Chance auf Reali- Carsten Jonas wurde inzwi- sierung hätten. Auch der Anteil schen von früheren Stadträ- an Grünflächen kann völlig an- tInnen, TheologInnen, Hand- ders bewertet werden, wenn ei- werkerInnen, ChefärztInnen, ne IBA den Ehrgeiz hat, diese Hausfrauen, KünstlerInnen nicht als unlukrative Restflä- und SchriftstellerInnen, Denk- chen aufzufassen, sondern in malpflegerInnen und Univer- eine Gesamtidee einzubauen. sitätsprofessorInnen …, kurz: Wie wäre es damit, einen von „breiten Schichten der Be- energieautarken Stadtteil zu völkerung“ unterstützt, die nun planen, der seine Eigenver- – wie auch die GAL – sehr ge- sorgung aus nachwachsenden spannt sind, wie die Stadt Bam- Rohstoffen im eigenen Umfeld berg mit diesem Anliegen um- gleich mitdenkt? Wie wäre es, geht. den Bamberger Welterbetitel Ein Expertengremium wird in Bamberg-Ost „weiterzustri- nun Pro und Contra einer IBA cken“? abwägen. Dies ist Resultat des Eine IBA Bamberg sollte kei- Fachforums zum Thema „Pla- nem Denkverbot unterliegen, nungskultur“, das im Rahmen sondern aufrufen zu neuen Ide- der Bürgerbeteiligung im Sep- en, die unserer Stadt und Regi- tember 2013 stattfand und an on zugute kommen. Im nieder- dem Prof. Lütke-Daltrup (IBA ländischen Parkstad Limburg Thüringen) und Frau Gerti wird gerade ein neuer IBA-Ide- Theis (IBA Hamburg) teilnah- enstrauß gebunden, der auf men. Ihre klare Botschaft war: Umbau statt auf Neubau setzt. Mit einer IBA will man HEU- Auch hier kann Bamberg sich TE DAS MORGEN DEN- inspirieren lassen und seine ei- KEN, mit einer IBA braucht genen Bamberger Umbauide- man MUT ZUM EXPERI- en entwickeln, indem die vor- MENT. handene Baumasse trotz Alt- Wichtig ist, dass die Politik lastenverdacht und nicht norm- Rückendeckung gibt. Die Poli- gerechter Struktur gerade eben tik, so Theis, habe die IBA in doch genutzt werden kann, Diese Phantasiecollage wirbt für die IBA in der „Parkstad Limburg“, einem Gemeindeverbund aus Gemeinden in der holländischen Hamburg und Thüringen voll ganz im Sinne des Gedankens Provinz Limburg. Hier wird die vorhandene Stadt – einmal vertikal gedacht – zur grün aufgetürmten Traumstadt. Künftige Stadt- und ganz mitgetragen, als klar von „Reuse Reduce Recycle“. planung geht weg vom Reißbrett. Sie orientiert sich wieder an den Bedürfnissen der Bewohnerinnen mit viel Grün, viel öffentlichem war, dass man mit diesem In- Raum, vielen gewollten Zufallsstrukturen. Die Stadt wird Erkundungsraum. Vorhandene Gebäude werden neu interpretiert. Umbau Die Früchte eines internationa- strument „mehr bekommt als steht vor Neubau. Und die † interpretiert: Die Windräder stehen für die Energiewende! len sustainable-Forschungspro- normalerweise“ und dass die- Foto: BVR adviseurs ruimtelijke ontwikkeling - Rotterdam jektes könnten für viele Kom- ses Exzellenzprojekt ein fantas- munen von höchstem Interes- tisches Qualitäts- und Marke- le lohnt, die Idee der IBA wei- ne Antwort auf die Frage, wie ten eine städtebauliche Auf- Planung heraus, die an „unlu- se sein. tinginstrument ist, das seines- ter zu verfolgen. Und die Idee man eine IBA politisch durch- wertung hinzubekommen ganz krativen“ Grünflächen, Spiel- gleichen sucht. Und ganz wich- muss konkretisiert werden. setzen kann, ohne sich eine blu- im Sinne des aktuellen Stadt- plätzen, Kindergärten, Kinder- Aus Sicht der GAL wäre die tig: „Man muss es wollen!“ Kurzum: Wenn es eine „Bam- tige Nase zu holen. Die kam entwicklungskonzeptes. Ohne krippen und Kultureinrichtun- IBA ein einziger Glücksgriff Die anschließende Diskus- bergidee“ gäbe, die sich von al- prompt von Gerti Theis: Man IBA ginge es – so prophezeien gen meist kein Interesse hat, ge- und wir hoffen sehr, dass es der sion mit Herrn Pfannschmidt len anderen IBAs abhöbe, hätte brauche neben einer Idee vor wir – weiter im „Alltagstrott“ schweige denn an experimen- Expertenrunde im Januar ge- (Vorsitzender des Bamberger Bamberg gute Chancen, IBA- allem Bündnispartner, müsse der Bamberger Planungskul- tellen Wohn- und Arbeitsfor- lingt, auch OB Starke zu über- Stadtgestaltungsbeirats), Prof. Ausrichtungsort zu werden. Vertrauen in der Verwaltung tur: Ein Investor bestimmt, men. zeugen, damit er vom „Suchen- Carsten Jonas, Prof. Kunibert Der Oberbürgermeister An- schaffen und miteinander re- wo es lang geht, und die Ver- Bei der IBA Hamburg hin- den“ zum „Unterstützer“ und Wachten, Konversionsplaner dreas Starke gestand bei dem den, reden und reden. waltung stellt die planerischen gegen wurde mit Erfolg expe- ganz Bamberg vom IBA–Fieber Harald Lang und Gastarchi- Fachforum ein, „bei der Frage Die GAL sieht in der IBA Weichen nach dessen Wün- rimentiert: Es gibt Öko-Smart- erfasst wird! tekt Hubert Kress hatte zum Er- einer IBA für Bamberg ein Su- die Möglichkeit, im bisher ver- schen. Dabei kommt in der Re- häuser mit Klimafassaden, gebnis, dass es sich auf alle Fäl- chender“ zu sein. Er wollte ei- nachlässigten Bamberger Os- gel eine an Rendite orientierte Wohnhäuser zum Selbstaus- Claudia Meyer 17 Malte Krüger 18 Judith Aumüller- 19 Conrad Höfener 20 Kirchschlager 45 Jahre Heilpraktikerin, 27 Jahre 49 Jahre 48 Jahre Hebamme Student Projektleiterin OE Physiker Hornthalstraße Edelstraße Pfahlplätzchen Am Steinknock Die Mittelfränkin lebt seit 1998 mit ihrer Malte Krüger ist in Stuttgart und Dresden Judith Aumüller-Kirchschlager stammt aus Dr. Conrad Höfener wurde in Soest in West- Tochter in Bamberg. Sie arbeitet als Heilprak- aufgewachsen, in Bamberg lebt er seit 2007 dem Bamberger Umland und arbeitet für ein falen geboren, ging in Namibia zur Schule, tikerin und Hebamme in eigener Praxis. Im und studiert Diplom-Pädagogik. Hochschul- großes Unternehmen der Kraftfahrzeug-Zu- machte in Dortmund Abitur, studierte in Tü- vergangenen Sommer kam sie als Bürgerver- politisch ist er in verschiedenen Gremien en- lieferindustrie. Dort ist sie als Projektleiterin bingen und promovierte in Köln. Aus beruf- treterin in den Familienbeirat der Stadt Bam- gagiert, zwei Jahre war er Mitglied im stu- für Mitarbeiterbefragungen und die Organi- lichen Gründen kam er im Jahr 2000 nach berg, vor kurzem wurde sie in den Vorstand dentischen Konvent, davon ein Jahr als stell- sation von Großveranstaltungen zuständig Bamberg und arbeitet seitdem als Entwick- gewählt. Als Lesefreundin hält sie regelmä- vertretender Vorsitzender. In seiner Heimat sowie als Moderatorin und Prozessberaterin ler an den Beschichtungen von Brillenglä- ßig Vorlesestunden im Mütterzentrum Kän- Sachsen ist er heute noch bei der Evangeli- tätig. Ihre persönliche Antriebskraft zieht sie sern. Seit zwölf Jahren ist der Familienvater guruh ab. schen Jugend aktiv. aus zahlreichen kulturellen Aktivitäten. (zwei Kinder) im Vorstand der Waldorfschu- le Haßfurt aktiv.
Nr. 79 • Februar/März 2014 7 Mehr Wohnungspolitik wagen! Wohnraummangel in Bamberg: Was die Stadtbau GmbH versäumt und was sie tun könnte. Nach Aussage des aktuell vor- aufgreifen: Mehrere bauwilli- che Projekte unterstützen, in- gelegten Stadtentwicklungs- ge Familien und Einzelperso- dem sie ihre eigenen Grundstü- plans Wohnen fehlen bis zum nen verwirklichen gemeinsam cke zum Verkehrswert verkauft Jahr 2020 in Bamberg 3100 ein genau auf ihre Bedürfnis- oder im Erbpachtrechtsverfah- Wohneinheiten, um Bambergs se zugeschnittenes Projekt in ren zur Verfügung stellt. Eben- Wohnraummangel in den Griff verdichteter Bauweise und mit so kann sie über das Instru- zu bekommen. erheblicher Eigenleistung bei ment „städtebauliche Entwick- Für Bewohner mit geringem Planung und Ausführung – lungsmaßnahme“ günstiges Einkommen sieht es derzeit am auf diese Weise bleiben solche Bauland zur Verfügung stellen. schlechtesten aus. Im Mai 2013 Projekte kostengünstig. Hybri- Es würde sich für die Stadt- zählte man in ganz Bamberg de Wohnformen, also ein Mix bau und dem dazugehörigen einen Bestand von 2079 Sozi- aus Wohnen und wohnverträg- von SPD und CSU dominier- alwohnungen. Vor zehn Jah- lichem Gewerbe haben sich in ten Aufsichtsrat empfehlen, ab ren gab es noch doppelt so vie- der Tübinger Stadtentwicklung und zu mal über den Teller- le. Besonders eklatant schlägt als zukunftsweisend erwiesen. rand hinaus zu blicken, um sich dieser Prozess bei der stadteige- Um den Bodenpreis niedrig für die eigene Türschwelle An- nen Stadtbau GmbH zu Buche, zu halten, könnte die Stadt sol- regungen zu holen. usa deren Hauptziel ja eine sozia- le Wohnraumversorgung sein sollte: Im Jahr 2002 gab es noch 1340 Stadtbau-Sozialwohnun- Stadtbau-Häuser in der Starkenfeldstraße (am Rand des Malerviertels). Der Spielplatz ist wegen Verwalten, bloß nicht gestalten! gen, 2012 waren es nur noch Baufälligkeit teilweise unbenutzbar und wartet auf Sanierung. Foto: Erich Weiß 689, eine Entwicklung mit „fal- lender“ Tendenz. Zwar werden rungsbedürftig – ein Tropfen größern. Und sie schaffen es, zess eingebunden und legten die „bindungslosen“ Wohnun- auf den heißen Stein. Stadtquartiere mit einer gu- selbst Hand mit an. Ein Kultur- Was tut eigentlich die Stadt gegen den drastischen Mangel an gen weiter preisgebunden ver- Die Aktivitäten der letzten ten sozialen Mischung zu ge- laden ist heute Treffpunkt für bezahlbarem Wohnraum in Bamberg? Na, zunächst mal ha- mietet, aber dieser Zustand ist Jahre waren andere, etwa Ei- stalten, in denen Wohnungen die Nachbarschaft und bietet ben Oberbürgermeister und Stadtratsmehrheit die unangeneh- rechtlich nicht verbindlich, in- gentumswohnungen in bester nahezu jeder Preisklasse ne- Hausaufgabenbetreuung, ge- me Angelegenheit in einen „Runden Tisch“ kanalisiert. Was sofern für die Mieterschaft ei- Lage in der Don-Bosco-Straße beneinander harmonieren. Ei- meinsames Kochen und Musi- der tut (oder auch nicht tut) geht aus den Protokollen hervor, ne unsichere Sache. Und es ist und in Bamberg-Mitte. 25 Lu- ne solche „Quersubventionie- zieren an. z.B. dem vom 9.12.2013. auch in anderer Hinsicht ein xuswohnungen mit Verkaufs- rung“ ist das A und O einer so- Auch bei den Förderinst- „Als Ergebnis der Sitzung wird festgehalten: Spiel auf Zeit: Sobald Sanie- preisen von über 3000 Euro pro zialen Stadtentwicklung. Die- rumenten scheint die Stadt- • Das Thema Wohnen in Bamberg ist vielschichtig und bedarf vieler rungsarbeiten anstehen, wer- Quadratmeter wurden auf der ser Grundsatz ist der Stadt- bau GmbH im Dornröschen- auch kleiner Schritte. Eine Konzentration nur auf das Konversionsa- den diese regulär auf die Mie- ERBA-Insel neu gebaut, eine bau GmbH verloren gegangen. schlaf zu stecken. Das Bayeri- real wird die Wohnraumproblematik nicht lösen. terInnen umgelegt. Investition von 6,2 Mio Euro! Sie konzentriert „Billigwoh- sche Wohnungsbauprogramm • Die jetzige Wohnraumproblematik ist auch mit dem Konversionasareal Auf der ERBA baute die Stadt- nungen“ in der Gereuth, und mit seinen zahlreichen Förde- nicht schnell lösbar. Anzahl der bau GmbH auch eine Tiefgara- der Geschäftsgewinn aus den rungsvarianten wurde seit Jah- • Alle Akteure des Wohnungsmarktes sind aufgefordert, sich aktiv mit Sozialwohnungen ge, sie stellt den Profi-Basket- Stadtbau-Luxusprojekten ver- ren nicht mehr angezapft. Und dem Thema „Wohnen in Bamberg“ zu befassen. halbiert ballern eine Trainingshalle mit schwindet in der Portokasse. im Rathaus hat man es bislang • Der Runde Tisch Wohnen wird fortgesetzt. Bei den künftigen Sit- Decknamen „Jugendförderzen- versäumt, die Stadt als „Gebiet zungen werden die noch nicht beteiligten Wohnungsbaugenossenschaf- Die Stadtbau GmbH hat es ver- trum“ in der Gereuth hin, und Landshuter mit erhöhtem Wohnraumbe- ten eingeladen. Die bisherigen Mitglieder des Runden Tisch Wohnens säumt, neue Wohnungen im auch für Studierende bietet sie „Kulturladen“ darf“ ausweisen zu lassen, um werden je nach Themenstellung eingeladen.“ Rahmen der Wohnraumförde- Zugang zu neuen Fördertöpfen Vorsicht! Bei dem vorliegenden Textauszug handelt es sich rung zu bauen bzw. ihren Be- Der Durchschnittsmensch in In Landshut hingegen sanier- zu bekommen. nicht um †-Satire, sondern um ein waschechtes Ergebnis(!) stand kontinuierlich zu sanie- Deutschland bewohnt heute te man die Mietshäuser in ei- protokoll aus dem Bamberger Rathaus. ren. Seit den 90er Jahren hat 47 Quadratmeter, vor 20 Jah- nem so genannten Glasscher- Tübinger Unter den 24 Anwesenden des Runden Tisches waren übri- die städtische Tochter keine ren waren es noch 30% weni- benviertel und verwandelte „Bauherrenmodell“ gens 12 großteils hoch dotierte städtische MitarbeiterInnen – neuen Sozialwohnungen mehr ger. Trotz Bevölkerungsrück- den Stadtteil mit Wintergärten, vom Immobilienmanagement über das Sozialamt bis hin zum gebaut. Und auch mit der ener- gang ist also heute Bedarf Balkonen und Mietergärten in Auch das in Tübingen bewähr- Stadtplanungsamt –, die laut Protokoll noch nicht einmal Ar- getischen Sanierung geht es nur für mehr Wohnraum vorhan- eine grüne Oase. Die MieterIn- te Bauherrenmodell könnte die beitsaufträge erhielten. im Schneckentempo vorwärts. den. nen waren in den Planungspro- Stadtbau GmbH für Bamberg Nehmen wir das Jahr 2014: Es werden lediglich 20 Miethäuser hochpreisige Miet-Apartments aus den 60er Jahren in der Ge- an (für gut situierte Studis so- reuth für 1,248 Mio € saniert. gar mit buchbarem Brötchen- Die Stadtbau versteht darun- bringdienst und Putzservice). ter die Anbringung eines Voll- wärmeschutzes und die Däm- Quersubventionierung mung der obersten Geschoss- anderswo decke, also nicht einmal eine Komplettsanierung (wärmege- Andere städtische Baugesell- dämmte Fenster, Wärmedäm- schaften investieren zwar auch mung Treppenhäuser, Keller- in „lukrativen Wohnungsbau“, decken). Angesichts der rund setzen die Gewinne dann aber 4000 Wohnungen in Stadtbau- ein, um den Bestand an kosten- Eigentum – nahezu alle sanie- günstigem Wohnraum zu ver- Elisabeth Grohberger 21 Peter Müller 22 Sylvia Schaible 23 Carsten Jonas 24 68 Jahre 71 Jahre Dipl.-Ingenieur Architekt, 48 Jahre Elektrotechnik, 44 Jahre Stadtplaner, Dipl.-Sozialpäd. Pensionär Dipl.-Germanistin Hochschullehrer Am Steinknock Babenberger Viertel Trimbergstraße Babenbergerring Die gebürtige Forchheimerin hat zwei Söh- Vor seiner Pensionierung arbeitete Peter Seit sechzehn Jahren arbeitet die gebürtige Bekannt ist Prof. Carsten Jonas als frühe- ne und arbeitet bei der Stadt: vormittags für Müller als Dozent, Vertriebsleiter, Datennetz- Bambergerin und Mutter eines Sohnes als rer Leiter des Stadtplanungsamtes von 1977 den Familienbeirat, nachmittags in der „Hau- koordinator und Kundenbetreuer, bei der Te- Geschäftsführerin der GAL-Stadtratsfraktion bis 1985 und dann als Baureferent der Stadt si“ (Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder lekom war er jahrelang Betriebsratsvorsit- und ist u. a. für die Redaktion der „†“ ver- Bamberg bis 1990. Danach arbeitete er als der Gereuth). Sie ist Mitglied im Elternbeirat zender. Nebenberuflich leitete er die Abend- antwortlich. Von 2008 bis 2012 war sie Vor- Hochschullehrer an der FH Erfurt. Auch im der Rupprechtschule, war Mitbegründerin schule der Handwerkskammer. Heute über- standsmitglied. Ehrenamtlich engagiert sie Pensionsalter ist der gebürtige Hannovera- der „Lesefreunde“ und bietet bei der VHS re- nimmt er Reiseleitungen und unterstützt als sich bei der Initiative „Freund statt fremd“, ner noch als Dozent aktiv und schreibt Fach- gelmäßig Kurse „Naturwissenschaftliche Ex- Pate Schüler bei Abschluss und Einstieg ins wo sie Asylsuchende bei Alltagsproblemen bücher. Er ist verheiratet und hat zwei Töch- perimente für Grundschulkinder“ an. Berufsleben. Er ist verheiratet, hat drei Kin- und im Asylverfahren unterstützt. ter. der und drei Enkelkinder.
8 Nr. 79 • Februar/März 2014 Stadtwerke im rot-schwarzen Frondienst Seit Jahren herrscht bei der rot-schwarzen OB-Koalition in Bamberg ungetrübte Einigkeit: Die Stadtwerke dienen als Geldquelle für sonst unbezahlbare Prestige-Projekte. Düstere Aussichten für die Zukunft des Unternehmens. be (z.B. Bambados), macht der Es braucht dringend einen Wegfall der Amerikaner als Stadtrat, der die Stadtwerke große Strom- und Gaskunden nicht mehr als Melkkuh und den Stadtwerken zu schaffen. Lückenbüßer für sonst un- Und die Kapriolen der Bun- bezahlbare Prestige-Projekte desregierung im Bereich der missbraucht, sondern als Inst- Energiepolitik tragen ein Übri- rument für eine zukunftsfähige ges dazu bei, den Stadtwerken Versorgung mit ÖPNV, Ener- das Leben schwer zu machen. gie und Wasser verantwor- Laut den Prognosen schrumpft tungsvoll einsetzt. pega der Jahresüberschuss der Wer- ke im Jahr 2016 schon auf unter 2 Mio Euro. Sparen beim Klimaschutz Bei einer solchen Politik kom- men die eigentlichen Aufgaben, die die Stadtwerke aus Sicht der GAL in Angriff nehmen müss- ten, zu kurz. So musste bereits der mit großem Elan angefan- gene Ausbau des Glasfasernet- zes zurückgefahren und den Gegebenheiten angepasst wer- den, und auch für Investitionen Spaßig-spritziges Millionengrab Bambados. Foto: Erich Weiß in Erneuerbare Energien (Son- ne, Wind, Biomasse), wie es an- dere Stadtwerke vormachen, Was waren das für Zeiten, als Kerngeschäft von Stadtwerken. Die jährlichen Überschüsse Aber noch wollen Stadtrat, bleibt nur wenig Spielraum. die Stadtwerke noch fast ohne Gewaltig zu Buche schlägt der des gesamten Unternehmens Oberbürgermeister und Käm- Mit Investitionen in Höhe von Schulden waren und jährlich Bau des über 30 Mio Euro teu- werden so massiv reduziert. merer nicht auf die jährlichen 0,5 bis 1,2 Mio Euro pro Jahr einen ordentlichen Gewinn ab- ren Spaß- und Sportbades Bam- Folge: Es bleibt weniger Geld 2,7 Mio Euro von den Stadt- in den kommenden Jahren ist geworfen haben, der den Ober- bados. Der größte Teil der In- für Investitionen der Stadtwer- werken verzichten. Sie melken aus Sicht der GAL hier schnell bürgermeister, den Stadtrat vestitionssumme musste am ke in zukunftsträchtige Maß- weiter – und nehmen damit der Anschluss verpasst – und und den Kämmerer erfreute. Kapitalmarkt aufgenommen nahmen (z.B. für eine lokale in Kauf, dass der Substanzab- die Ziele, die sich der Stadtrat Im Rathaus konnte man jähr- werden, was die Verschuldung Energiewende), und auch der bau bei den Stadtwerken schlei- im Rahmen der Klima-Allianz lich mit einer Geldspritze zwi- der Stadtwerke in den vergan- Stadthaushalt wird über kurz chend voran schreitet. selbst gegeben hat, können da- schen 2 und 3 Mio Euro rech- gen Jahren in noch nie da ge- oder lang auf Gewinnabfüh- Neben der aufgezeigten Be- mit nicht einmal annähernd er- nen – der Stadthaushalt ließ wesene Höhen hat treiben las- rungen verzichten müssen. lastung durch die Defizitbetrie- reicht werden. sich also von den satten Stadt- sen (siehe Grafik). werkeeinnahmen füttern und konnte damit wirtschaften. Bambados-Defizit: Aber diese Zeiten sind vor- 2 Mio Euro pro Jahr bei. Inzwischen hat die Stadt- ratsmehrheit der städtischen Nun sind Hallenbäder in den Tochter eine Vielzahl von Auf- meisten Fällen Defizitbetriebe. gaben aufgebürdet, die nach- Umso vorsichtiger muss man haltig die Ertragslage der Stadt- jedoch sein, wenn man hier werke gefährden. Aus dem jah- mit Fremdkapital investieren relangen Sponsoring des Profi- will. Denn die Rückzahlung Basketball wurde die Zwangs- der Schulden muss auf ande- rem Wege hereingewirtschaftet Immer aktuell werden. Beim Bambados wur- www.gaznet.de de – gerade mit dem 50-Meter- Becken und anderer Luxusaus- investition in die Brose-Arena, stattung – extrem großzügig in- 2013 musste die Sonderlande- vestiert und ebenso kalkuliert. bahn Breitenau und der Flug- Inzwischen fährt das Hallen- betrieb mit einer Vielzahl von bad ein Defizit von ca. 2 Mio Investitionen (siehe Artikel auf Euro pro Jahr ein. Und das, Seite 4) übernommen werden, obwohl man mit einem Defi- auch der Hotel- und Gaststät- zit von 1,4 Mio Euro rechnete tenbetrieb in der Volkspark- – auch das schon eine horrende Entwicklung Schuldenstand der Stadtwerke seit 2006 (Amtsantritt OB Starke). gaststätte gehört nicht zum Summe – und: jedes Jahr! Grafik: pega Petra Wenzl 25 Georg Zenk 26 Barbara Göb 27 Andreas Irmisch 28 42 Jahre Dipl.-Sozialpäd., 40 Jahre Psychotherapeutin 63 Jahre Dipl.-Theologin, 48 Jahre in Ausbildung Lehrer Pastoralreferentin Dipl.-Ingenieur Mayersche Gärtnerei Wildensorger Straße Laurenzistraße Agnesstraße Petra Wenzl kam zum Studium vom Boden- Georg Zenk arbeitet als Lehrer an der Graf- Barbara Göb wurde in Bamberg geboren und Bevor der gebürtige Karlsruher nach Bam- see an die Regnitz, wo sie heute mit ihrem Stauffenberg-Wirtschaftssschule und un- machte am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Abi berg kam, lebte er mehrere Jahre in Schwe- Mann und zwei Kindern lebt. Sie arbeitete terrichtet Sport und Deutsch. Ehrenamtlich tur. Nach einer Station als „Missionarin auf den und Portugal. Er arbeitet im Vertrieb von bei der Theaterwerkstatt Haßfurt und beim ist er als Basketballschiedsrichter aktiv, frü- Zeit“ in Bolivien studierte sie katholische Regionalzügen. 2001 baute er mit seiner Fa- Kinderschutzbund. 2014 strebt sie ihren Ab- her bei Bundesliga-Spielen, heute im Bezirk. Theologie in Augsburg und Münster, arbei- milie (Frau und zwei Kinder) ein Passivhaus schluss als Kinder- und Jugendlichenpsycho- Außerdem ist er Schöffe am Jugendgericht. tete in Freiburg und München. Heute ist die in Bamberg. Als Vorstand der Montessori- therapeutin an. In ihrer Freizeit führt sie Re- Der gebürtige Bamberger ist verheiratet hat verheiratete Mutter von zwei Kindern Pasto- Fördergemeinschaft arbeitete er am Aufbau gie bei der Frauentheatergruppe „Rampen- zwei erwachsene Kinder. ralreferentin und engagiert sich für den in- der Grundschule mit. Der passionierte All- fieber“. terreligiösen Dialog. tagsradler reist am liebsten mit dem Zug.
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