Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...

 
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Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
1 | 2021                                                      Ausgabe Februar 2021 | 24. Jahrgang
                www.franziskanerinnen.at

                Franziskanerinnen          Vo n Vö c k l ab r u c k
© Fischbacher

                Im Fokus:
                Mut und Zuversicht
                Wie schaffen wir es, zuversichtlich zu bleiben?
                Eine Frage – viele Antworten | ab Seite 8

                „Lernen, auf der Welle zu surfen“
                VfFB-Geschäftsführer Christoph Burgstaller
                im Gespräch | Seite 12

                                                                             O F FEN . EN G AG I ERT -
                                             M I T C h R I s T u s AN d ER s E I TE d ER MEN s C h EN
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Franziskanerinnen                                       Inhalt                                                                                                                                                             Editorial        Franziskanerinnen

                                                                                                                                                        Werft eure Zuversicht nicht weg ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                           © Fischbacher
                                                                                                                                                        ... so lautet der Titel eines Buchs von     Und auch die Bildungs- und Gesund-          herausfordernde
                                                                                                                                                        Bischof Benno Elb, das mir vor kur-         heitseinrichtungen und die Pflegehei-       Zeit reifen und
    Panorama                                                     leBen                                        Gesund & Sozial                           zem jemand geschenkt hat. Er trifft         me sehen sich mit völlig neuen Anfor-       wachsen     lässt
                                                                                                                                                        ins Schwarze: Was schenkt uns Mut           derungen konfrontiert.                      und wir dadurch ein Stück freier werden.
     4 | Meldungen – Termine – News                              16 | „Mit dem Quartier 16                    24 | Buffet Regenbogen &                  und Zuversicht? Wo finden wir Halt
                                                                      holen wir Frauen in                          Café Rainleithen                     und Stütze, Verständnis und auch            Die MitarbeiterInnen in unseren Einrich-    Ich wünsche uns allen, dass es uns ge-
     5 | Aus der Redaktion                                            unsere Mitte“                                Gastronomiebetriebe der              ein Stück Geborgenheit? Denn die            tungen gehen bis an die Grenzen ihrer       lingt, in dieser Zeit der Pandemie unser
                                                                 		Sr. Angelika Garstenauer und                    TAU.SERVICE Franziskanerinnen        brauchen wir gerade jetzt, wo wir auf       Belastbarkeit. Sie halten durch, setzten    Leben neu zu ordnen und auszurichten.
                                                                    Sr. Ida Vorel im Interview                     von Vöcklabruck GmbH                 Distanz gehen und Kontakte vermei-          sich für die Menschen ein, die uns anver-   Dass wir dankbarer, zufriedener und
    Fokus                                                                                                                                               den müssen.                                 traut sind.                                 froher werden und mit einem Herzen
                                                                 18 | Neues Ausbildungshaus                   26 | Seminarhaus St. Klara                                                                                                        voll Güte und Liebe, nicht in Verbitte-
     6 | Sei mutig – be brave                                         St. Elisabeth                                geschlossen                                                                      Dafür möchte ich ein herzliches und         rung und Unzufriedenheit den Weg in
           Kommentar von Sr. Teresa Hametner                                                                                                                    In vielen Stellen der Heiligen      großes „DANKE“ sagen. Wir schätzen          eine gemeinsame Zukunft gehen.
                                                                                                              26 | „Derzeit fühle ich mich                      Schrift geht es um Zuversicht.      das sehr! Hier werden Zuversicht und
     8 | Was mich zuversichtlich stimmt                          lernen                                            hin- und hergerissen...“             Diese Worte lasse ich mir zu Herzen ge-     Mut spürbar und erlebbar.                   Gottes Segen – Mut und Zuversicht für
      BM Rudolf Anschober                            | 8                                                           Statements aus den Einrichtungen     hen, meditiere sie, spüre dabei Stärkung                                                jeden Tag!                         ■
    		Kunstuni-Vizerektor Erik Aigner                | 9         20 | Ein Querschnitt                              der TAU Gruppe                       und vertraue, dass ich persönlich und       In vielen Menschen hat sich auch Angst
    		P. Paul Schindele, Generaloberer SJM           | 14        		Veranstaltungen und Aktio-                                                           wir als Gemeinschaft und Gesellschaft       vor der Zukunft breit gemacht: Wie
    		Bezirkshauptmann Josef Beer                    | 14          nen aus Hort, Kindergarten                 28 | Das Wunder der Geburt                geführt werden und immer wieder hof-        geht es weiter? Bleibt mein Arbeitsplatz
    		Komponist Helmut Schmidinger                   | 15          und Schule                                 		Nachwuchs in Zeiten von COVID-19        fen dürfen, auch diese harte Zeit ge-       bestehen oder verliere ich ihn? Was
    		Bischof Manfred Scheuer                        | 15                                                                                               meinsam zu schaffen.                        würde das für die Familie und die Kinder
                                                                 23 | „Ich wünsche mir, dass                  28 | COVID-Impfstart 		                                                               bedeuten? ...
    10 | Zu-ver-Sicht – die Gegenwart                                 alles wieder gut wird...“                    auch in den franziskanischen Ge-     Persönlich erlebe ich diese Zeit als
         und die Zukunft anders „sehen“                          		Statements und Kommen-                          sundheits- und Sozialeinrichtungen   große Herausforderung. Andererseits
           Ein Bericht von Krankenhausseelsorgerin                  tare aus den pädagogischen                                                          schafft sie auch Freiräume, die ich sonst
                                                                                                                                                                                                    „Wenn wir Krisen als Chancen
           Martina Lainer                                           Einrichtungen                                                                       nicht hätte. So heißt es für mich, jetzt     sehen können, an denen wir
                                                                                                              Intern                                    noch besser zu überlegen, wie ich was           weiterwachsen dürfen,
    12 | „Lernen, auf der Welle zu surfen“                                                                                                              gestalte und in meinen Tagesplan ein-
                                                                                                                                                                                                      bewältigen wir sie leichter.“
    		VfFB-Geschäftsführer Christoph Burgstaller                                                              34 | Neu in unseren Betrieben             baue, um meine Aufgaben gut bewälti-
      im Interview                                                                                                                                      gen zu können. Die Zeit, die mir durch
                                                                                                              35 | 33 Jahre die gute Seele              Corona gegeben ist, möchte ich so nüt-      In dieser Situation können gute Freunde,
                                                                                                                   des Hauses                           zen, dass sie mir, meinen Mitschwestern,    Angehörige, Menschen, die solche Erfah-
                                                                                                                   Abschied von Cely Bautista           Bekannten und Freunden dient.               rungen der Krisen bereits gemacht haben
                                                                                                                                                                                                    und daran gewachsen sind, eine wertvol-
    Impressum:
                                                                                                                Auf der Titelseite ...                  Wir müssen unsere Beziehungen an-           le Hilfe sein.
    Medieninhaberinnen und Herausgeberinnen: Franziskanerinnen von Vöcklabruck, Generaloberin Sr.
                                                                                                                                                        ders gestalten – die neuen Medien
    Angelika Garstenauer, Salzburger Straße 18, 4840 Vöcklabruck | Konzept, Koordination, Redaktion:
    Communication S, Mag. Susanne Sametinger, Pfarrgasse 1, 4020 Linz | Im Redaktionsteam: Sr. Angeli-          . . . Sr. Gisela Wiesinger, Konvent-    leisten da gute Dienste. Besuche dür-       Es ist unglaublich, welche Fähigkei-
    ka Garstenauer, Mag. Hans Gebetsberger, Maria Hager, Sr. Teresa Hametner, Markus Nußbaumer, M.A.,           verantwortliche im Konvent des          fen nur eingeschränkt stattfinden, die      ten in Menschen schlummern und her-                       Sr. Angelika Garstenauer
    Petra Rechberger, Sr. Ida Vorel | Erscheinungsweise: zweimal jährlich | Gestaltung: Die Werbezone e. U.
    Anita Grillberger, Bäckerweg 3, 4175 Herzogsdorf | Druck: Salzkammergut-Media Ges.m.b.H. | LeserIn-         Krankenhauses St. Josef in Braunau.     Wirtschaftsbetriebe und Unternehmen         vorkommen, wenn Veränderungen sein                              Generaloberin der
    nenpost: generalsekretariat@franziskanerinnen.at                                                                                                    stehen vor großen Herausforderungen.        müssen. Vertrauen wir, dass uns diese           Franziskanerinnen von Vöcklabruck

2                                                                                                                                                                                                                                                                                                          3
Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
Franziskanerinnen                          Panorama

                            Ak tu e ll +++ Ak tue ll +++ Ak tue ll +++ Ak tue ll +++ Ak tue ll +++ Ak tue ll
                                                                                                                                                    Gedanken zum Text                                                                   Aus der Redaktion:

                            Das Geistliche Zentrum muss aufgrund der Situation mit COVID-19 bis auf Weite-
                            res geschlossen bleiben – die Veranstaltungen können nicht stattfinden. Aktuelle
                                                                                                                                                    auf der Rückseite des                                                               Im Fokus: Zuversicht
                            Informationen über Änderungen erhalten Sie auf www.franziskanerinnen.at                                                 Magazins ...                                                                        Das FranziskanerinnenMagazin erscheint zweimal im
                                                                                                                                                                                                                                        Jahr. Slow food zum Lesen, sozusagen. Das hat Vor- und
                                                                                                                                                                                                                                        Nachteile: Die Planung und Produktion beginnt schon
                                                                                                                                                    Seit langer Zeit - eigentlich seit Beginn meiner Referen-                           einige Zeit, bevor Sie das Magazin in den Händen hal-
                                                                                                                                                    tinnen-Tätigkeit an der KPH Salzburg (1990) – arbeite ich                           ten. Topaktuelle News erfahren Sie hier also nicht.
                                                                                                                                                                                       mit diesem Text.

                          30.325,00 €
                                                                      Orange the World
                                                                                                                                                                                                                                                 Dafür haben wir Zeit, uns ausführlicher mit Themen
                                                                                                                                                                                                   Ich lasse LehrerIn-                           zu beschäftigen. Als das Redaktionsteam im No-
                          haben Privatpersonen, Unternehmen                                                                                                                                        nen, StudentInnen,                   vember zusammentraf, war der nächste Lockdown bereits
                          sowie zahlreiche Initiativen bereits zur                                                                                                                         Kinder pantomimisch ein                      angekündigt, das Treffen musste – wie auch das Redakti-
                          Unterstützung des Quartier 16 - Woh-                                                                                                                             Fernrohr bauen und damit                     onsmeeting zuvor – online stattfinden. Die Stimmung war
                                                                       Jede 3. Frau weltweit ist von Gewalt
                          nung.Begleitung.Orientierung für                                                                                                                                 den Boden untersuchen.                       anders als im Frühjahr – zu lange waren wir alle schon mit
                                                                       betroffen – in Österreich erfährt
                          Frauen gespendet. Derzeit wird das                                                                                                                               Wir formen aus einem Sei-                    der Ausnahmesituation konfrontiert. Wir diskutierten über
                                                                       jede 5. Frau ab ihrem 16. Lebensjahr
                          Haus in der Salzburger Straße 16 neben                                                                                                                           dentuch eine Knospe, die                     mögliche Schwerpunktthemen, und sehr bald kristallisier-
                                                                       psychische, physische und / oder
                          dem Mutterhaus noch renoviert – ab                                                                                                                               zur Blüte wird, die zu tan-                  te sich heraus, dass wir der Unsicherheit, die sich in der Ge-
                                                                       sexuelle Gewalt.
                          Herbst 2021 Frauen in schwierigen Si-                                                                                                                            zen beginnt, um die Welt                     sellschaft breitmacht,
                          tuationen zur Verfügung gestellt. Mehr                                                                                                                           „wieder hell und warm und                    etwas Positives ent-
                          darüber lesen Sie auf Seite 16.                                                                                                                                  bunt“ zu machen.                             gegensetzen wollten.
                                                                       Die UN-Kampa-                                                                                                                                                    Zuversicht. „Festes Ver-
                          Den UnterstützerInnen ein herzliches         gne „Orange the                                                              Zuletzt – in der letzten 2A-Deutsch-Doppelstunde an der BAfEP                       trauen auf eine positive

                                                                                                                                                                                                                          © Gsellmann
                          DANKESCHÖN!                                  world“ setzt jähr-                                                           Salzburg – vor dem großen Lockdown im November 2020 ver-                            Entwicklung in der Zu-
                                                                       lich zwischen dem                                                            wendete ich diesen Text als kreativ gestaltetes Morgengebet,                        kunft, auf die Erfüllung
                          Möchten auch Sie das Quartier 16 unter-      „Internationalen                                                             um ihn anschließend im Unterricht weiterführend zu analysie-                        bestimmter Wünsche
                          stützen? Franziskanerinnen von Vöckla-       Tag gegen Ge-                                                                ren. Besonders berührt hat die SchülerInnen der Satz „Mitten in                     und Hoffnungen“ – so
                          bruck, IBAN: AT83 1860 0000 1602 1701,       walt an Frauen“                                                              der Winternacht lässt sich Gott entdecken im Verzweifeltsein“.                      definiert der Duden die
                          BIC: VKBLAT2L,                               am 25. November                                                              Die Winternacht, als Ort der Kälte, des Verzweifeltseins, hat sich                  Zuversicht. Das Positive,
                          Verwendungszweck: Quartier 16        ■       und dem „Inter-                                                              den jungen Leuten eingeprägt als Metapher, die der Verände-                         die Hoffnung, Lichtblicke sollten diese Ausgabe bestimmen.
                                                                       nationalen Tag der                                                           rung Raum gibt: denn die Hoffnung, dass neues Leben entsteht,
© franziskanerinnen

                                                                       Menschenrechte“                                                              ist Gottes Wirken.                                                                  Was gibt IHNEN Zuversicht? Wir haben viele Menschen dazu
                                                                       am 10. Dezem-                                                                Ich bin zuversichtlich, dass sich dann, wenn Sie diese letzte Seite                 befragt: SchülerInnen, Menschen, die im Gesundheitsbe-
                                                                       ber ein sichtbares                                                           des Franziskanerinnen Magazins lesen, etwas geändert hat, dass                      reich, in der Pflege, im Management, in der Seelsorge arbei-
                                                                       Zeichen     gegen                                                                                        die Corona-bedingte-Winternacht ein                     ten, KünstlerInnen, PädagogInnen, junge und ältere Men-
                                                                       Gewalt an Frauen.                                                                                        (nahes) Ende hat.                    ■                  schen ... auch der Gesundheitsminister hat ein Statement
                                                                       Auch die Franziskanerinnen von Vöcklabruck beteiligten sich diesmal an der                                                                                       geschrieben. Einige der Antworten lesen Sie in dieser Aus-
                                                                       Aktion, die in Vöcklabruck unter der Schirmherrschaft der Soroptimistinnen                              Prof. Mag. Christine Schlechter                          gabe – sie ist sozusagen eine geballte Ladung Zuversicht. ■
                                                                       stattfand, und ließen das Mutterhaus und das benachbarte Quartier 16 in                                 unterrichtet seit 1984 an der BAfEP
                                                                       orangem Licht erstrahlen. DANKE den Soroptimistinnen, die im Rahmen dieser                              Salzburg Deutsch, Darstellendes Spiel                                      Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen
                                                                       Aktion auch das Quartier 16 unterstützt haben..                          ■                              und Gitarre. Sie geht am 1. Mai 2021 in                                                         das Redaktionsteam
                                                                                                                                                                               Pension

                      4                                                                                                                                                                                                                                                                                  5
Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
Franziskanerinnen                       Fokus                                                                                        Fokus     Franziskanerinnen

    Sei mutig – be brave!
                                            Kennen Sie das auch aus eigener Erfahrung? Ein wohlmeinendes Abtätscheln des
                            © Fischbacher

                                            Kopfes verbunden mit den Worten: „Sei ein braves Kind.“ Oder: „So eine Brave!“
                                            Als Kind war ich ja noch stolz darauf, als brav bezeichnet zu werden. Mit zuneh-
                                            mendem Alter hatte ich dann spätestens in der Pubertät Schwierigkeiten mit dem
                                            Begriff und wehrte mich mit der einen oder anderen Aktion auch dagegen…

                                                                                                                               Zuversicht
                                                    Als ich im Englischunterricht die Bedeutung
                                                    des englischen Wortes „brave“ kennenlernte
                                            („mutig“), habe ich es mir angewöhnt, dieses Mutig-
                                            sein hinter das deutschsprachige brav zu legen. Damit
                                            kann ich auch heute noch gut leben!

                                            In diesen schwierigen und anstrengenden Zeiten seit
                                            dem Frühjahr 2020 braucht es ein mutiges Herz verbun-
                                            den mit der Zuversicht, dass das Leben weitergeht, wenn
                                            auch oft anders als wir erwartet haben oder wünschen.
                                                                                                                                    „Das ist, wenn durch das graue Wolkenmeer
                                            Vielleicht haben Sie selbst eine Covid-19 Erkrankung                                                          ein Sonnenstrahl bricht.
                                            durchgemacht und leiden noch immer an den Nach-                                                       Wenn die Nacht viel zu lang ist,
           Sr. Teresa Hametner              wirkungen, vielleicht haben Sie einen lieben Menschen
                                                                                                                                                                     aber du weißt:
                                            durch diese Krankheit verloren.
                                            Gerade da sind Mut und Zuversicht das Zwillings-                                                      Es kommt der nächste Morgen
                                            pärchen, das Sie an der Hand nimmt, um mit Ihnen zu                                                           und bringt wieder Licht.
                                            gehen und das Leben neu zu gestalten.                                                                    Wenn Probleme und Sorgen
                                            Ich merke, wie sehr ich meine Verwurzelung im Glauben
                                                                                                                                                             dir die Sicht nehmen,
                                            brauche, manche Aufmunterung und den einen oder an-                                                aber du spürst, so bleibt das nicht.
                                            deren Anstoß durch Mitschwestern, Familienmitglieder                                            Wenn Verzweiflung sich breit macht,
                                            oder Freunde, um mutig und zuversichtlich daran festhal-
                                                                                                                                                       aber du lieber darauf hörst,
                                            ten zu können: Die Zukunft wird anders, aber sie wird gut!
                                                                                                                                                        was tief in dir noch immer

                                                                                                                                                                                                     © Anonym, aus der 7C Klasse des ORG Vöcklabruck
                                            Sie kennen wahrscheinlich den Hashtag #andratutto-                                                  die Stimme der Hoffnung spricht.
                                            bene – alles wird gut – der sich im Frühjahr von Italien                                                            Das ist Zuversicht.”
                                            ausgehend in den sozialen Netzwerken verbreitete.                                                                        Anonym, aus der 7C Klasse
                                            Dahinter steht: Wir lassen uns unsere Zuversicht nicht                                                                       des ORG Vöcklabruck

                                            nehmen, auch wenn unser Leben umgekrempelt wird,
                                            wir nehmen unseren Mut zusammen und ordnen unse-
                                            ren Alltag, unser Leben neu.
                                                                                      Be brave! ■

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Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
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                                                                                                                                                                                                                                           Fokus       Franziskanerinnen

                          Was mich
                              zuversichtlich stimmt*)                                                                                                                          Ihnen, dass ich mich in den letzten Mo-
                                                                                                                                                                               naten in vielen meiner Gespräche davon
                                                                                                                                                                               überzeugen durfte, dass die Menschen             Das Vertrauen in die eigenen
                                                                                                                                                                               einander in Krisenzeiten und wenn es
                                                                                                                                                                               darauf ankommt rasch helfen und sich             Stärken und
                          *) BM Rudolf Anschober hat
                          dieses Statement zu Redakti-
                          onsschluss vor Weihnachten
                          verfasst – es ist hier gekürzt
                                                           Im Jahr 2020 hat die weltweite Pandemie uns sehr rasch und auf oft schmerzvolle Weise die Fragilität un-
                                                           serer Gesundheit vor Augen geführt. Der berühmte Aphorismus des Philosophen Arthur Schopenhauer
                                                                                                                                                                               gegenseitig unterstützen. Das beginnt
                                                                                                                                                                               bei der Nachbarschaftshilfe und den                      Fähigkeiten ...
                          wiedergegeben. Die unge-         „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts." war selten zuvor so stark in          täglichen Besorgungen, findet in den
                          kürzte Version lesen Sie auf                                                                                                                                                                          ... sowie das Wissen über das gemeinsam Schaff- und Machbare
                          www.franziskanerinnen.at         unser aller Bewusstsein.                                                                                            unzähligen Stunden unserer ehrenamt-
                                                                                                                                                                               lichen MitarbeiterInnen bei zahlreichen          sind in Zeiten wie diesen Basis für meinen Optimismus und meine
                                                                                                                                                                               Organisationen seine Fortsetzung und             Zuversicht im Hinblick auf die Bewältigung der vor uns liegenden
                                          Von Rudolf Anschober                           Trotz dieser schwierigen Situation   sung eines Impfstoffes in der EU ist eine        endet mit der persönlichen Betreuung             Herausforderungen.                                             ■
                            Bundesminister für Soziales, Gesundheit,                     blicke ich am Ende meines ersten     großartige Nachricht für unseren Kampf           unserer kranken und pflegebedürftigen
                                   Pflege und Konsumentenschutz                  Jahres als Gesundheits- und Sozialminis-     gegen die schwerste Pandemie seit hun-           Mitmenschen im engsten Familien- und
                                                                                 ter mit Zuversicht in das Jahr 2021.         dert Jahren und gibt uns allen Hoffnung          Freundeskreis.
                                                                                                                              und Zuversicht.
                                                                                             Ich gründe meine Zuver-                                                           Hier sehe ich auch eine
                                                                                                sicht nicht zuletzt auf die   Meine persönliche Zuversicht                     enge Verbindung
                                                                                                  Entwicklung, Freigabe       ... beruht auf einem weiteren Grund-             ... zu der gelebten christlichen Nächs-
                                                                                                   und Auslieferung eines     pfeiler: Es ist das Vertrauen in unser auf       tenliebe der Franziskanerinnen. Die auf-
                                                                                                   wirksamen Impfstoffes.     Solidarität aufgebautes Gesundheits-             opfernde Pflege der kranken und hilfs-
                                                                                                   Im Frühling 2020 haben     wesen, welches ohne Übertreibung                 bedürftigen Menschen im Sozial- und
                                                                                                   wir von einer Impfung      eines der besten Gesundheitssysteme              Gesundheitsbereich nach dem Vorbild
                                                                                                   gegen Covid geträumt,      der Welt ist. Gerade dieses Solidaritäts-        des Hl. Franziskus, die Unterstützung
                                                                                                  im September habe           prinzip und die profunde Kenntnis all            in den Bildungseinrichtungen und die
                                                                                                 ich angekündigt, dass        jener Menschen, die in diesem System             Achtung vor der Würde jedes Einzelnen
                                                                                               ich davon ausgehe, dass        arbeiten, lässt mich persönlich und              mit der würdevollen Begleitung bis zum
                                                                                              wir im Jänner einen ers-        voller Zuversicht daran glauben, dass wir        Lebensende, aber auch die Unterstüt-
                                                                                             ten Impfstoff haben werden       gemeinsam diese schwere Krise über-              zung von Menschen, die sich in Krisen
                                                                                                  – und alle haben den        stehen werden.                                   und herausfordernden Lebenssituationen
© Sozialministerium

                                                                                                         Kopf geschüttelt.                                                     auf die Suche begeben, zeigen mir, dass
                                                                                                                Die Zulas-    Zuversicht gibt mir auch unsere demo-            wir zuversichtlich und mit viel Vertrauen
                                                                                                                              kratische Grundordnung und der ge-               in die Zukunft blicken dürfen.
                                                                                                                              sellschaftliche starke Zusammenhalt,
                                                                                                                              den unsere Zivilgesellschaft in diesem           Ich bin stolz und freue mich, dass es in
                                                                                                                              Jahr unter Beweis gestellt hat. Es hat           unserem Land viele Menschen und Insti-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           © vog.photo
                                                                                                                               manchmal den Anschein, dass die                 tutionen gibt, die jederzeit bereit sind
                                                                                                                                  Solidarität und Hilfsbereitschaft in         für andere zu sorgen, Solidarität tag-
                                                                                                                                     unserer schnelllebigen Zeit und           täglich leben und Sorgen und Ängste                                                        Mag. Erik Aigner, MBA
                                                                                                                                       im hektischen Alltag verloren           abnehmen, aber auch mit Zuversicht                      Vizerektor für Finanzen und Ressourcen, Kunstuniversität Linz
                                                                                                                                           geht. Aber ich versichere       »   und Frohsinn nach vorne schauen.       ■

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Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
Fokus            Franziskanerinnen

                                                 Zu-ver-Sicht –
                                                 die Gegenwart und die Zukunft anders „sehen“
                                                 Was gibt Kraft, Hoffnung, Zuversicht? Vor der Corona-Pandemie fielen die                         Die Bibel ist voller Geschichten, in denen       keine gute Kindheit hatte und jung mit                          uns keiner nehmen, auch keine gewalt-
                                                 Antworten auf diese Frage anders aus als jetzt. Vorher spielten die äußeren ge-                  Jesus uns zutraut, dass wir diese Zuver-         ihren Kindern als Witwe zurückblieb. Sie                        ausübende Macht, als welche auch das
                                                 sellschaftlichen Umstände kaum eine Rolle, alles außer der eigenen Erkrankung                    sicht im Glauben an ihn haben können,            musste optimistisch sein, etwas ande-                           Coronavirus erlebt wird. Ein schwer am
                                                 war ja wie immer. Das gab Halt. Doch plötzlich brach ein Boden ein, der Sicher-                  wie das Beispiel Petrus zeigt, der während       res konnte sie sich nicht leisten. Dass all                     Codid-19-Virus Erkrankter hatte keine
                  Von Mag. Martina Lainer        heit gab. Etwa wenn es um die finanzielle Absicherung ging, um die Sorge um                      eines Sturmes auf dem See Genezareth             ihr Mühen Sinn ergab, davon war sie im-                         äußeren Handlungsspielräume, war
                    Krankenhausseelsorgerin      Angehörige, die zur Risikogruppe gehören, oder um PatientInnen, die über                         Jesus bittet, dass er ihm auf dem Wasser         mer überzeugt, obwohl sie nicht immer                           hilflos und auf das Wohlwollen und die
            Aö Krankenhaus St. Josef Braunau     lange Zeit von niemandem mehr im Krankenhaus besucht werden durften.                             entgegengehen kann. Dies funktioniert            wusste, ob sie finanziell über die Runden                       Fürsorge anderer angewiesen. Oft war
                                                                                                                                                  so lange, wie er keine Angst hat, dann           kommen und ihre schweren Erkrankun-                             er der Verzweiflung nahe, wusste nicht,
                                                                                                                                                  droht er unterzugehen. Aber Jesus lässt          gen überstehen würde. Das Singen im Kir-                        ob das Leben überhaupt noch einen
             Für eine krebskranke Frau waren     das Schwere negieren zu müssen. Denn            Eben zuversichtlich zu sein, dass es je-         uns nicht untergehen, er hält uns die ret-       chenchor und die Musik waren und sind                           Sinn hätte. Mit Zuversicht erfüllten ihn
             die Krankenhausaufenthalte be-      die Zuversicht ist keine rosarote Brille, die   den Tag einen Grund zur Freude und zur           tende Hand entgegen (Mt 24, 22-33).              ihr ebenso Kraftquelle wie das tägliche                         Erinnerungen an sein erfülltes Leben,
     lastend, die soziale Nähe fehlte ihr und    die Realität schönfärbt. Sie nimmt in den       Dankbarkeit gibt. Von dieser Frau können         Eine junge Krankenschwester beeindruck-          Gebet: „Ich habe es halt so gelernt.“                           vor allem aber an die Liebe seiner Frau
     während der Bestrahlungen war ihr wich-     Blick, was sonst übersehen wird, aber           wir viel lernen, denn sie ist wertschät-         te mich, weil sie ohne Furcht die Dienste                                                                        und seiner Familie. Rückwirkend weiß er
     tig zu wissen, dass hinter den dicken Be-   trotzdem da ist.                                zend und achtsam, ihr entgehen die klei-         auch auf der Covidstation macht. Sie weiß,       Zuversicht eröffnet auch mentale Hand-                          nicht, woher er die Kraft zum Überleben
     tonmauern Menschen waren, die mit ihr                                                       nen Freuden des Lebens nicht. Für sie ist        wie wichtig ihre Tätigkeit ist. Dass sie sich    lungsspielräume. Den seligen Franz                              hatte, verstarben doch Menschen wäh-
     sprachen, und sie spürte, dass sie nicht    Sieben Bohnen, die den                          nichts selbstverständlich und daher wird         anstecken könnte, ist ihr bewusst, aber zu       Jägerstätter erfüllte die Überzeugung                           rend seines Aufenthalts. „Gott hat noch
     allein war.                                 Unterschied machen                              sie staunen und allem den richtigen Wert         ihrem Berufsethos gehört es, für andere          mit Zuversicht, dass es besser sei, ge-                         was mit uns vor“, sagt er, während seine
                                                 In einer Geschichte wird von einer Frau         beimessen können.                                da zu sein. So wie sie sind viele eingestellt.   fesselte Hände zu haben anstatt einen                           Frau und er Hände halten und sich tief in
     Zu-ver-Sicht – hier geht es ums Sehen       erzählt, deren Leben nicht einfach ist, die                                                      Dass nach so langer Zeit extremer Belas-         gefesselten Willen. Den Willen kann                             die Augen schauen.                     ■
     bzw. die Sicht auf Ereignisse oder Dinge.   aber dennoch immer zuversichtlich und           Am Ende wird alles                               tung auch immer wieder die Zuversicht
     Wer zuversichtlich ist, blickt anders auf   freundlich zu allen Menschen ist. Einmal        gut ausgegangen sein                             auf eine Besserung der Lage schwindet,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            © KH Braunau
     die gegenwärtige Welt – es eröffnet sich    wird sie gefragt, warum sie nicht ver-          Zuversicht lässt sich bis zu einem gewis-        versteht sich von selbst. Am Ende hoffen
     ein weiterer Horizont für die Zukunft. Es   bittert und mit Gott hadernd durch das          sen Grad lernen. Viele Coachingmetho-            aber alle, dass diese Pandemie in den Griff
     tun sich andere Perspektiven auf, denn      Leben gehe. Ihr Geheimnis: Am Morgen            den arbeiten mit der Kraft der positiven         zu kriegen sein wird. „Wahrscheinlich sind
     die Zuversicht sprengt den einengenden      steckt sie sieben Bohnen in die rechte          Gedanken oder des Antizipierens, also            wir dann nicht mehr dieselben, aber wir
     Tunnelblick und lässt das sprichwörtliche   Schürzentasche und jedes Mal, wenn sie          der Vorstellung, wie etwas am Ende gut           werden dankbar sein!“, war eine erfahre-
     Licht am Ende des Tunnels erkennen.         etwas Erfreuliches sieht oder erlebt, wan-      ausgegangen sein und mein Leben ver-             ne Kraft überzeugt.
                                                 dert eine Bohne von rechts nach links. Am       ändert haben wird.
     Die Sicht, die wir einnehmen, hat Aus-      Abend zählt sie die Bohnen der linken           PatientInnen erwähnen oft die Vorweg-            Hoffnung
     wirkungen auf unser Leben. Gerade in        Schürzentasche und erinnert sich an die         nahme eines guten Ergebnisses, etwa              „... ist nicht die Überzeugung, dass etwas
     Zeiten, die uns deprimieren, brauchen       Situationen, für die die Bohnen stehen.         vor einer Operation oder was den Gene-           gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass
     wir all diese Fähigkeiten, um nicht ins     Dann ist sie dankbar und kann gar nicht         sungsverlauf betrifft. Sie sehen sich wie-       etwas Sinn hat – egal wie es ausgeht“, sag-
     Gegenteil zu verfallen. Zuversicht ist      anders, als zufrieden zu sein. Sie kann         der Dinge tun, die ihnen Freude bereiten         te Vaclav Havel. Hoffnung ist ein anderes
     eine Kraftquelle, die uns auch das Schö-    ihre Lebensumstände nicht ändern, aber          oder wie sie den Alltag meistern. Dazu           Wort für Zuversicht. In Havels Deutung
                                                                                                                                                                                                   Das Team der Krankenhausseelsorge Braunau, Sr. Katharina Franz MAS, Mag. Martina Lainer und Dipl. PASS Gerhard Pichler
     ne und Positive sehen lässt, ohne dabei     sie hat gelernt, die Sichtweise zu ändern.      braucht es Vertrauen.                        »   passt die Erfahrung einer Patientin, die         versuchen in Gesprächen, Gebeten und Feiern Zuversicht als Kraftquelle zu erschließen.

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Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
Franziskanerinnen                              Fokus

     Christoph Burgstaller: „Lernen, auf                                                                                                                der Welle zu surfen.“

                                                                                                                                                                                                                                                                                            © Isabella Kamesberger
     Wenn sich knapp 90 pädagogische Einrichtungen von fünf Trägerorganisatio-                     abverlangt... aber letztlich hat das unseren          davon ab, wie gut die Eltern ihre Kinder     Ich bin dankbar, dass alle die Mehrfachbe-
     nen unter einem neuen Dach zusammenfinden, gilt es, Menschen und Systeme                      Zusammenhalt gestärkt.                                unterstützen können – je jünger die Kinder   lastungen mitgetragen und das Beste aus
     zusammenzubringen, Prozesse zu entwickeln und eine neue Unternehmenskul-                                                                            sind, desto wichtiger ist dieser Support.    der herausfordernden Situation gemacht
     tur zu schaffen. Welche Herausforderungen diese Aufgabe in der aktuellen Krise                Wie war das, als es im März plötzlich hieß:                                                        haben. Und es hat sich irrsinnig viel wei-
     mit sich bringt und was ihn trotzdem zuversichtlich stimmt, erzählt Christoph                 Auf Homeschooling umstellen?                          Stichwort jüngere Kinder: Wie war die Si-    terentwickelt:
     Burgstaller, Geschäftsführer des Vereins für Franziskanische Bildung (VfFB) im                                                                      tuation in den Kindergärten und Krabbel-     Tolle Veranstaltungen, wie am Anfang
     Gespräch mit dem Franziskanerinnen Magazin.                                                   Zu Beginn war es ein großes Suchen: Man-              stuben?                                      des Jahres die Wallfahrt nach Mariazell,
                                                                                                   che Schulen sind ja im Bereich digitale                                                            gut gelungene Einführungsseminare für
                                                                                                   Kompetenz schwerpunktmäßig unter-                                                                  die neuen MitarbeiterInnen, Erkenntnisse,
                                                                                                                                                         „Im VfFB schaffen wir Rahmen-
             Herr Burgstaller, eine Organisa-       können nur versuchen, bestmöglich damit        wegs. Für andere war die Herausforde-                                                              die wir aus den Prozessen gelernt haben,
             tion mit Verantwortung für knapp       umzugehen ... und ich glaube, das ist uns im   rung größer, sie mussten sich erst orientie-           bedingungen, um junge Men-                  zum Beispiel in der gemeinsamen Budge-
     700 MitarbeiterInnen an vielen Standor-        Großen und Ganzen gelungen. Ohne Krise         ren. Hier war der Austausch sehr wichtig:               schen ein Stück ihres Weges                tierung ... Was sicherlich noch einige Zeit
     ten auf Schiene zu bringen ist an sich schon   wären wir sicherlich weiter ...                Wie machen es die anderen, was bewährt                  unterstützend zu begleiten.                braucht: Kontakte vor Ort – die konnten        Mag. Christoph Burgstaller
     eine Herausforderung. Wie ging es Ihnen                                                       sich, was weniger ... Aus den Rückmeldun-                                                          leider im zweiten Halbjahr nur mehr digi-      ist seit August 2019 Geschäftsführer des
     damit, als ein paar Monate nach dem Start      ... inwiefern?                                 gen der Eltern und SchulleiterInnen weiß
                                                                                                                                                          Wenn ich in der Früh mit dem                tal stattfinden.                               Vereins für Franziskanische Bildung (VfFB)
     des VfFB die Corona-Krise dazukam?                                                            ich, dass das Homeschooling im Großen                 Gedanken aufwache, dass das,                 Wenn ich mit den MitarbeiterInnen und          mit knapp 90 Einrichtungen aus fünf
                                                    ... wir mussten zum Beispiel sowohl in         und Ganzen gut organisiert war.                        was ich heute machen werde,                 den Kindern spreche, dann spüre ich:           franziskanischen Ordensgemeinschaften,
     Gerade in einer Krise sieht man, auf wen       der Zentrale als auch in den meisten Ein-                                                                                                         Dafür arbeite ich gerne - für den franzis-     u.a. auch der Franziskanerinnen von
                                                                                                                                                           dazu beiträgt, stimmt mich
     man sich verlassen kann. Andererseits wer-     richtungen Kurzarbeit einführen. Die Ein-      Gerade im Homeschooling kommt es sehr                                                              kanischen Gedanken, junge Menschen             Vöcklabruck. Zuvor leitete er im Pastoral-
     den auch Schwächen sichtbarer. Man kann        reichungen und die Abrechnungen, die           darauf an, wieviel Unterstützung die Kin-                   das zuversichtlich!”                   ein Stück ihres Weges unterstützend zu         amt der Diözese Linz den Bereich Kinder/
                                                                                                                                                                      Christoph Burgstaller
     die Welle nicht aufhalten, aber man kann       dafür notwendig waren, haben uns in der        der von den Eltern erhalten und ob die                                                             begleiten. Im VfFB schaffen wir Rahmen-        Jugend, war parallel gewerberechtlicher
     lernen, auf ihr zu surfen – genau das ist in   Zentrale einigermaßen gefordert, da sind       notwendigen Endgeräte vorhanden sind                                                               bedingungen, damit das auch zukünftig          Geschäftsführer des Begegnungszent-
     diesem Jahr passiert: Manches wäre an-         hunderte Arbeitsstunden hineingeflos-          ... wie ist die Situation diesbezüglich in den        Ich habe den Eindruck, dass vielfach Wege    geschehen kann. Wenn ich in der Früh mit       rums der Katholischen Jugend Oberöster-
     ders gelaufen ohne diese Pandemie. Aber        sen, anderes musste zurückgestellt wer-        Einrichtungen des VfFB?                               gefunden wurden, mit den Herausfor-          dem Gedanken aufwache, dass das, was           reich und als Organisationsberater tätig.
     wir können uns die Umstände nicht aussu-       den. Die Krise hat uns auch enorm viel Or-                                                           derungen umzugehen. Gerade für sehr          ich heute machen werde, dazu beiträgt,         Burgstaller studierte Lehramt Mathema-
     chen, in die wir hineingeboren werden. Wir     ganisations- und Kommunikationsarbeit          Zu den Eltern: Selbstverständlich ist die             junge Kinder ist der persönliche Kontakt     stimmt mich das zuversichtlich!                tik und Kombinierte Religionspädagogik
                                                                                                   Belastung groß, im Home-Office auch                   wichtig. Der war unter Berücksichtigung                                                     an der Johannes Kepler Universität Linz
                                                                                                   noch einen Blick auf die eigenen Kinder zu            der Hygienekonzepte für die Kinder, de-      Was wünschen Sie sich für die nächste Zeit?    und der Katholisch-Theologischen Privat-
     © AdobeStock / fizkes

                                                                                                   haben. Wir hatten mehrere Rückmeldun-                 ren Eltern das Betreuungsangebot in An-                                                     universität Linz.
                                                                                                   gen von Eltern, die sich seitens der Schu-            spruch genommen haben, möglich. Viele        Klarheit, wie es weitergehen kann und          Den Ausgleich zum herausfordernden
                                                                                                   len sehr gut unterstützt fühlten.                     Eltern haben ihre Kinder im ersten Lock-     wird. Derzeit ist es wie Navigieren im Ne-     Job findet der Vater dreier Kinder bei der
                                                                                                   Was die Hardware betrifft, so fand ich die            down aber gar nicht geschickt: Natürlich     bel und wir müssen auf Sicht fahren. So        Bewegung in der Natur – einer Beschäfti-
                                                                                                   Initiative #ordentlichlernen der Ordens-              gab und gibt es damit Einschränkungen,       wünsche ich uns allen, dass es gelingt,        gung, der er nach seiner Corona-Erkran-
                                                                                                   gemeinschaften sehr gut. Auch einige                  was die pädagogische Arbeit betrifft und     zur richtigen Zeit die richtigen Schritte zu   kung einige Zeit nicht in gewohnter Weise
                                                                                                   unserer Schulen haben dafür Laptops ge-               es hat Einfluss auf die Gruppe, wenn nur     setzen. Und ich wünsche uns ein Frühjahr       nachgehen konnte. Sein privater Wunsch
                                                                                                   sammelt und neu aufgesetzt für Kinder,                ein Bruchteil der Kinder da ist.             und einen Sommer mit möglichst wenig           daher: „..., dass ich diese Nachwirkungen
                                                                                                   die Schwierigkeiten hatten, das technische                                                         Einschränkungen. Bildungsarbeit ist vor        der körperlichen Müdigkeit, die ich immer
                                                                                                   Equipment zusammenzustellen. Natürlich                Was nehmen Sie sich Positives aus dem        allem Beziehungsarbeit!                   ■    noch spüre, bald überwinden kann.“
                                                                                                   hängt der Erfolg von Homeschooling auch          »    Jahr 2020 mit?                                                                      (sam)

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Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
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                                                                                                                                                                                                                            Fokus      Franziskanerinnen

          In meinem Büro hängt eine Karte mit einem Spruch aus Rußland:
                                                                                                                                                    Würde mich in der
          „Ohne Gott nicht einmal bis zur                                                                                                           aktuellen Situation jemand fragen, ...
          Schwelle, mit Gott sogar übers Meer!“                                                                                                                           … welchen Stellenwert die                         Zuversicht in dieser Zeit gibt mir die Erfahrung, dass

                                                                                                                                                                     © Sebastian Sontacchi
                                                                                                                                                                          Kunst in der Corona-Diskus-                       sich noch jede dieser schwierigen Phasen gelöst
                                Das ist der tiefste Grund für      ich Gottes Kind bin und er mein liebender Vater ist.                                                   sion um Schließungen und                          hat. Und weil Komponieren für mich ein Teil des
          © Privat

                                die Zuversicht eines gläubi-       Und wenn ich mich immer wieder vertrauensvoll in                                                       Hilfsgelder einnimmt, dann                        Lebens ist und umgekehrt, wird es auch bei Corona
                                gen Menschen. Er weiß sich         Gottes Vaterhände berge.                                                                               müsste ich sagen: Auf einer                       so sein … früher oder später.
                                im Schutz des ihn liebenden        Zum Schluss noch etwas ganz „Banales“: Die Ge-                                                         Prioritätenliste von 1 bis 10                     PS.: Es gibt Tage, wo mir das ganz plausibel
                                Gottes geborgen. Ganz kon-         meinschaft mit anderen Menschen, das Ausspre-                                                          belegt Kunst Platz 15 … um                        erscheint … und es gibt die anderen Tage …          ■
                                kret in den Schwierigkeiten        chen der eigenen Sorgen und das gemeinsame                                                             im gleichen Atemzug fest-
                                und Herausforderungen des          Lachen über vorhandene Schwierigkeiten und Miss-                                 zustellen: So genau wollte ich das eigentlich gar                       Helmut Schmidinger ist Komponist, Komposi-
                                eigenen Lebens.                    geschicke kann etwas sehr Befreiendes haben. Sich                                nicht wissen. Mit diesem „Rückenwind“ ist das                           tionspädagoge, Musikvermittler, Konzertorganisator,
          Mir persönlich hat ein weiterer Gedanke zu einem         von äußeren Dingen nicht kleinkriegen lassen. Sich                               Komponieren nicht so einfach, auch wenn ich                             Notengrafiker, … Aufführungen u.a. in Tokyo, New
          lebendigen Gottvertrauen geholfen: „Wenn ich             einen gesunden christlichen Humor bewahren und                                   als Komponist permanent in parallelen kreativen                         York, Paris, Warschau und Wien. Er leitet das Studi-

     ,,
          mit meiner Weisheit am Ende bin, dann fängt Gott         als erlöste Menschen leben. Das kann man zusam-                                  Zyklen lebe und um dunkle, unklare Phasen als                           um der Kompositionspädagogik an der Kunstuni-
          erst richtig mit seinem Handeln an – wenn Gott           men mit anderen Menschen oft leichter als alleine. ■                             einen wichtigen Teil dieses Prozesses weiß.                             versität Graz.
          meine Pläne vereitelt, dann hat er etwas Besseres
          für mich bereit!“ Diese Gewissheit ist die logische      P. Paul Schindele, Generaloberer der
          Folge, wenn ich wirklich davon überzeugt bin, dass       Gemeinschaft der Diener Jesu und Mariens (SJM)

                                                                                                                                                                                                                                                                                     © wakolbinger
                                                                                                                                Erschöpft, resigniert und pessimistisch werde ich dann, wenn ich voll besetzt bin von An-
                                                                                                                                sprüchen und Terminen, wenn von vielen Seiten Druck aufgebaut wird. Freier werde ich schon, wenn
                                                                                                                                ich Abstand gewinne z.B. bei einer Bergtour. Und ich brauche Zeiten der Stille, Freiräume, in denen ich

          Zu - Ver - Sicht                                                                                                      mich nicht gehetzt und gedrängt fühle. Eine positive Kultur des Gebetes, der Liturgie und der Eucha-
                                                                                                                                ristie ist bei mir Voraussetzung für jede schöpferische, geistige und geistliche Tätigkeit.
                                                                                                                                Hoffnung gibt mir die Erfahrung der Freude. Es gibt auch in Covidzeiten Sternstunden,
                                  Sehen/Schauen kommt vom          keit, der Humanitas, die ja begrifflich wiederum von         Taborstunden, Erfahrungen des Glücks, der Lebensfreude, der intensiven Beziehung. Solche Erinne-
                                  Schönen. Schön ist das Stim-     Humus, Erde stammt.                                          rungen sind Anker der Hoffnung; sie geben Zuversicht auch in dunklen Stunden und lassen mich nicht
                                  mige, wenn ich im Einklang       Das Erdhafte ist Teil von uns, mit dem ich mich im-          verzweifeln.
                                  und in Frieden mit mir und       mer wieder versuche, auszusöhnen; nicht Gleich-              Und meine Zuversicht wird gestärkt durch Freunde. Ein Freund ist einer, der mich durch
                                  der Welt bin. Darum tut uns      gültigkeit oder Selbstgerechtigkeit. Das ist eine Art        und durch kennt und trotzdem zu mir steht, eine, die mich gut leiden kann. Eine konkrete Tisch- und
                                  Natur so gut.                    Gespräch mit meinen Ängsten und negativen Ge-                Feiergemeinschaft trägt und baut auf.                                                                 ■
                                  „Zu“ ist Hinwendung, mit der     fühlen zur Frage „Was wollt ihr mir sagen?“ Solche                                                                  Dr. Manfred Scheuer, Bischof der Diözese Linz
                                  wir unseren Seelenzustand        Gespräche brauchen – wenn oft auch nur kurz – Zei-
          mit dem Schönen „ver-“sehen. Uns Gott hinhalten.         ten der Stille oder in der Natur. Das geht bei mir auch
          Damit das gelingt, bedarf es einer regelmäßigen          bei guten Begegnungen mit anderen Menschen.
          Übung in Demut, als Mut, sich seiner eigenen,            Ich fühle mich zuversichtlich.                        ■   „Zuversicht steht für den festen Glauben, dass die Zukunft Gutes bringt. Für die bewusste Entscheidung,
          dunklen Schattenseiten und seiner Begrenztheit                                                                         das Gute zu sehen und wertzuschätzen, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was einem fehlt.
          zu stellen. Das ist für mich die Kraft der Menschlich-   Dr. Johannes Beer, Bezirkshauptmann Vöcklabruck
                                                                                                                                                      Für den Glauben, dass am Ende das Gute überwiegt.”
                                                                                                                                                                                             Anonym, 7 C, ORG Vöcklabruck

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Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
Franziskanerinnen                             Leben

     Quartier 16 – Wohnung, Begleitung, Orientierung für Frauen:
                                                                            „Wir wollen die Frauen in unsere Mitte holen!“
     Mit dem Quartier 16 neben dem Mutterhaus in Vöcklabruck eröffnen die Franzis-                 schon im Haus Lea – neben Lebens- und So-         Frauen untertags zu fixen Dienstzeiten da     davor schon Menschen unterstützt,                                                        Sr. Ida Vorel,

                                                                                                                                                                                                                                                    © franziskanerinnen
     kanerinnen im Herbst 2021 eine neue Einrichtung, wo Frauen in schwierigen                     zialberatung auch geistliche Begleitung an.       sein, dabei werden mich zwei Sozialpäda-      wenn sie Hilfe brauchten. Sei es mit einer                                               Leiterin Quartier 16
     Lebenssituationen nicht nur temporär wohnen können, sondern auch Orientie-                                                                      goginnen und eine Haushaltshilfe unter-       Arbeitsstelle im Mutterhaus oder in ei-                                                  Die 27jährige Salzbur-
     rung und Begleitung finden. Über die Anliegen und Ziele des Projekts sprach                   Für wen ist das Quartier 16 gedacht?              stützen. Das sichert den Frauen Freiheit,     ner unserer Einrichtungen, oder auch                                                     gerin ist seit 2012 in der
     das Franziskanerinnen-Magazin mit Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer und                                                                    bedarf aber auch einer gewissen Stabilität    mit einer Übergangswohnmöglichkeit...                                                    Ordensgemeinschaft
     Sr. Ida Vorel, der zukünftigen Leiterin des Quartier 16.                                      Sr. Ida: Für Frauen in schwierigen Lebens-        und Selbständigkeit.                                                                                                                   der Franziskanerinnen
                                                                                                   situationen. Die Schicksale der Frauen sind                                                     Stichwort „Übergangswohnen“:                                                             von Vöcklabruck. Sie
                                                                                                   so verschieden wie das Leben eben spielt          Das Engagement für die Schwachen in           Wie lange können die Frauen im Quartier                                ist ausgebildete Gärtnereifachfrau und
             Sr. Angelika, als das Haus Lea im     den Frauen den Alltag: Behördenwege, den        ... Wir sind im Quartier 16 für alle Frauen       der Gesellschaft hat ja eine sehr lange       16 bleiben?                                                            sammelte im Orden im Rahmen von
             Herbst 2019 geschlossen wurde,        Schulweg für die Kinder, Kontakte ... und sie   da, die vorübergehend eine Wohnmög-               franziskanische Tradition ...                                                                                        Praktika Erfahrungen in verschiedenen
     haben Sie ein Nachfolgeprojekt mit ei-        sind sichtbar. Das ist uns besonders wichtig:   lichkeit und Unterstützung brauchen: mit                                                        Sr. Ida: So lange, bis sie wieder Kraft gefun-                         sozialen Bereichen, bevor sie ihre Aus-
     nem neuen Konzept angekündigt. Was            Dass Frauen, die es nicht einfach haben,        Kindern oder ohne, egal welchen Glau-             Sr. Angelika: Auf Menschen zu schauen,        den haben, um ihr Leben gut in den Griff                               bildung zur Diplom-Sozialpädagogin in
     wird im Quartier 16 nun neu und anders?       Anerkennung und Achtung erfahren, dass          bens. Einzige Einschränkung: Wir sind             die Unterstützung brauchen, unabhän-          zu bekommen. Wir haben den Namen                                       Wels absolvierte.
                                                   wir sie in unsere Mitte holen.                  keine medizinische Betreuungseinrich-             gig von Herkunft oder Religion, das ist       ganz bewusst ausgewählt: Ein Quartier
     Sr. Angelika: Wir wollen die Frauen von au-                                                   tung. Frauen mit Suchterkrankungen oder           in unserem Charisma – also sozusagen in       ist etwas, das Schutz und Geborgenheit                                 Neben den Vorbereitungsarbeiten für
     ßen ins Zentrum holen: Sowohl physisch als    Sr. Ida: Darüber hinaus wird im Quartier        schweren psychischen Erkrankungen kön-            unserer DNA – festgeschrieben. Das Haus       bietet, aber eben nur vorübergehend. Es                                das Quartier 16 macht sie derzeit die
     auch im übertragenen Sinn. Das Haus Lea in    16 unser Fokus neben der Begleitung der         nen wir deshalb nicht aufnehmen.                  Lea, das 2003 am internationalen Frau-        soll ein Ort werden, wo Frauen zur Ruhe                                Ausbildung zur Lebens- und Sozial-
     Obertalheim bei Timelkam war eher abge-       Frauen auch stärker auf der Betreuung                                                             entag, dem 8. März, unter Generaloberin       kommen können, Unterstützung und                                       beraterin, arbeitet im Hort der VS der
     legen, die Frauen mussten gut eine halbe      liegen: Wir unterstützen sie im Alltag,         Derzeit wird das Haus in der Salzburger           Sr. Kunigunde Fürst und der ersten Leite-     Orientierung finden. Bei uns finden sie                                Franziskanerinnen in Vöcklabruck und
     Stunde marschieren, um in die Stadt zu ge-    wenn notwendig gehen wir mit ihnen zum          Straße 16 noch renoviert ...                      rin, Sr. Teresa Hametner, eröffnet wurde,     Geborgenheit und Hilfe in einer schwie-                                kümmert sich um die Social Media
     langen. Das neue Quartier 16 ist mitten im    Arbeitsmarktservice oder zu Behörden ...                                                          war unser erstes explizites Angebot an        rigen Zeit, in der sie das brauchen. Wir                               Auftritte des Ordens.
     Zentrum von Vöcklabruck, das erleichtert      Und selbstverständlich bieten wir – wie         Sr. Ida: ... das wird noch bis zum Sommer         Frauen. Aber natürlich haben wir auch         begleiten sie am Weg zu ihrem Neustart.
                                                                                                   dauern. Wir haben im Quartier 16 fünf
                                                                                                   Zimmer für die Frauen und zwei kleine                                                                                                            Sr. Angelika: Das hat eine lange Tradition
                                                                                                   Übergangswohnungen. Und es wird auch
                                                                                                   eine Gemeinschaftsküche geben, einen
                                                                                                                                                       „Die Arbeit im Haus Lea war eine große                                                       bei uns, auch schon bevor es das Haus Lea
                                                                                                                                                                                                                                                    und jetzt das Quartier 16 gab. Mit vielen
                                                                                                   Gesprächsraum mit einer Bibliothek und                           Bereicherung in meinem                                                          Frauen, die wir über die Jahre begleitet
                                                                                                   ein Spielzimmer ... Die Frauen können
                                                                                                   Ruhe finden im Klostergarten, sind aber
                                                                                                                                                                    Ordensleben“,                                                                   haben, stehen wir immer noch eng in
                                                                                                                                                                                                                                                    Kontakt!                                 ■
                                                                                                   mitten in der Stadt, das ist uns wichtig.                                       erzählt Sr. Hiltrud Bittermann, die während der                                                      (sam)
                                                                                                                                                                                   sechzehn Jahre des Bestehens dieser Einrichtung dort
                                                                                                   Einen großen Unterschied gibt es zum                                            lebte und arbeitete und das Haus von 2012 bis zur
                                                                                                   ehemaligen Haus Lea...                                                          Schließung im Herbst 2019 leitete. „Am wichtigsten
                                                                                                                                                                                   war mir, den Frauen ein neues Selbstwertgefühl zu ge-
                                                                                                   Sr. Ida: ... die Betreuungspersonen werden                                      ben, ihnen zu vermitteln: ‚Schön, dass du da bist!‘“ ■
                                                                                                   nicht im Haus leben. Wir werden für die       »

16                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       17
Franziskanerinnen Von Vöcklabruck - Franziskanerinnen von ...
Leben                  Franziskanerinnen

     Neues Ausbildungshaus                                                                                                                                  Von Frauen, die uns kennenlernen und

                                                                                                                                                                                                                                                  © Fischbacher
                                                                                                                                                            einige Zeit in unserer Gemeinschaft mit
                                                                                                                                                            uns leben möchten, erwarten wir

              St. Elisabeth
                                                                                                                                                            ■ Offenheit für das Leben in einer
                                                                                                                                                               Ordensgemeinschaft
                                                                                                                                                            ■ Interesse am religiösen Leben
                                                                                                                                                            ■ Freude am Leben in Gemeinschaft
                                                                                                                                                            ■ Durchschnittliche psychische und
                                                                                                                                                               physische Belastbarkeit
     Der Ausbildungskonvent St. Elisabeth ist im Herbst vom Mutterhaus in ein eige-                          Wozu laden wir im Ausbildungshaus
     nes Haus nach Obertalheim bei Timelkam übersiedelt. Zwei Profess-Schwestern,                            St. Elisabeth konkret ein?                     Eine mitlebende junge Frau hat bei
     Sr. Julia und Sr. Teresa, eine Novizin, Sr. Isabel, und zwei Katzen – Boni und Beni                     ■ Teilnahme an den Gebetszeiten und            ihrer Reflexion der gemeinsamen Zeit
     – wagten den Sprung in die Selbständigkeit der Alltagsgestaltung.                                           Gottesdiensten                             den Schwestern geschrieben:
                                                                                                             ■ Regelmäßige Begleitgespräche                 „Ich habe mich bei euch sehr wohl gefühlt.
                                                                                                             ■ Das Leben in einer geistlichen Gemein-       Ihr seid eine offene, lustige Gemeinschaft
              Nachdem im Spätsommer und                      Drei Gästezimmer sind im Ausbildungs-               schaft                                     von Schwestern. Jede von euch nimmt
                                                                                                                                                                                                           Sr. Angelika Garstenauer                                 Sr. Julia Gold
              Herbst im ehemaligen Haus Lea                  haus St. Elisabeth bereit für Frauen, die für   ■ Die Möglichkeit, bei den alltäglichen        sich auch immer wieder zurück, damit die
                                                                                                                                                                                                           „Es ist uns wichtig, dass junge Ordens-                  „Nach dem Vorbild des Heiligen Fran-
     geweißelt, gehämmert, geschliffen und ge-               eine begrenzte Zeit in der Ausbildungs-             Arbeiten in Haus und Garten mitzu-         andere heilig werden kann. Ich komme
                                                                                                                                                                                                           frauen vorbereitet sind – dass sie in der                ziskus wollen wir unsere Verantwor-
     putzt wurde, sind die Schwestern mit dem                gemeinschaft mitleben wollen, um das                helfen                                     sicher wieder.“
                                                                                                                                                                                                           Gemeinschaft mitleben und wissen,                        tung für die Schöpfung wahrnehmen
     Ausbildungskonvent aus dem Mutterhaus                   Leben in einer Ordensgemeinschaft ken-          ■ Das Kennenlernen des Ordenslebens
                                                                                                                                                                                                           was auf sie zukommt. Junge Frauen                        und uns dafür einsetzen.“
     in das renovierte Haus in Oberthalheim                  nenzulernen.                                        und insbesondere der Gemeinschaft          Ob sie wiederkommen wird, um zu
                                                                                                                                                                                                           sollen mit Freude und Leidenschaft ihre
     bei Timelkam übersiedelt. Sie leben das                                                                     der Franziskanerinnen von Vöckla-          bleiben? Wir wissen es nicht.
                                                                                                                                                                                                           Berufung leben können und gestärkt
     Ordensleben in neuer Form, unter neuen,                 Frauen, die sich berufen fühlen und                 bruck                                      Wenn ja, so freuen wir uns und die junge
                                                                                                                                                                                                           und mit Zuversicht zu den Menschen
     vielleicht noch ungewohnten Bedingungen.                die Sehnsucht in sich verspüren, selbst         ■ Entscheidungshilfen auf dem persön-          Frau kann mit ihrer Ausbildung zur Ordens-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         © Fischbacher
                                                                                                                                                                                                           gehen.“
                                                             Ordensfrau zu werden, beginnen in die-              lichen Berufungsweg                        frau beginnen.                          ■
     Kontakt zu den Schwestern im Mutter-                    sem Haus mit ihrer Ordensausbildung.            ■ Glaubensvertiefung                       »                          Sr. Teresa Hametner
     haus gibt es bei den regelmäßigen Gottes-
     dienstbesuchen, bei Besuchen und für die
     Novizin auch durch die Übernahme von                                                                                                                     Wie werde ich Franziskanerin von Vöcklabruck?
     Tätigkeiten im Mutterhaus.
                                                                                                                                                              ■ Kontakt knüpfen                          ■ Fünf Jahre zeitliche Profess: Junio-
                                                                                                                                                              ■ Das Gespräch mit der zuständigen           rat – eine Zeit der Vertiefung und
                                                                                                                                                                Schwester suchen                           Anwendung dessen, was im Novi-
                                                                                                                                                              ■ Ca. drei Monate mitleben                   ziat grundgelegt wurde
                                                                                                                                                              ■ Postulat: eine lockere Anbindung         ■ Profess auf Lebenszeit
                                                                                                                                                                an die Gemeinschaft mit einer ers-
                                                                                                                                                                ten Einführung in das Ordensleben        Ist Ihr Interesse geweckt?
                                                                                                                                                              ■ Zwei Jahre Noviziat: die intensive       Kontakt: Sr. Teresa Hametner,
                                                                                                                                                                Zeit zum Hineinwachsen in die            Ausbildungshaus St. Elisabeth,                             Sr. Teresa Hametner
                                                                                                                                                                Ordensgemeinschaft und die Vor-          Oberthalheim 4, 4850 Timelkam,                             „Wir leben unser Leben nicht für uns
                                                                                                                                                                bereitungszeit auf die zeitliche         Mail: sr.teresa@franziskanerinnen.at,                      selbst – wichtig ist uns der Einsatz für
                                                                                                                                                                Profess                                  Telefon: 0043 676 888057118                                andere Menschen.“
     Wie wird man Ordensfrau? Klicken Sie rein, ins Video:
     www.franziskanerinnen.at/wie-wird-man-ordensfrau/

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Franziskanerinnen                                         Lernen

     ORG Vöcklabruck:                                                                                                                                   OR G W e l s

     Kommunikation und Medien –                                                                                                                        Herzkissenprojekt im Textilen Werkunterricht
     Ein neuer Zweig für neue Bedürfnisse                                                                                                                                                            Unter dem Titel „Herzen, die von Herzen kommen“ fertigten SchülerInnen der
                                                                                                                                                                                                     Unterstufe im Rahmen des Textilen Werkunterrichts „Herzpolster“ für Frauen
                                                                                                                                                                                                     und Männer, die an Brustkrebs erkrankt sind.

                                                                                                                                                                                                     Das Sozialprojekt geht dieses Jahr in die        Geschenk – ein Symbol der Herzlich-
                                                               „Man kann nicht nicht kommunizieren…“ – so formulierte der österreichische
                                                                                                                                                                                                     dritte Runde. Die Herzpolster können             keit und Menschlichkeit, für Hoffnung
                                                               Kommunikationswissenschaftler und Psychotherapeut Paul Watzlawick schon vor
                                                                                                                                                                                                     von den BrustkrebspatientInnen unter             und Zuversicht. Sie sind Zeichen dafür,
                                                               Jahrzehnten. „…aber besser jederzeit.“- ist unsere Antwort darauf. Am Oberstufen-
                                                                                                                                                                                                     dem Arm getragen werden und so Nar-              dass die betroffenen Frauen und Män-
                                                               realgymnasium der Franziskanerinnen haben die Kolleg*innen unter der Leitung
                                                                                                                                                                                                     benschmerzen und Lymphschwellungen               ner, gerade in Zeiten der Pandemie,
                                                               von Direktor Hans Gebetsberger einen neuen Zweig entwickelt, der ab Herbst 2021
                                                                                                                                                                                                     lindern. Auch als Schutz bei plötzlichen         da Besuche im Krankenhaus einge-
                                                               startet und die bewährten Zweige (musisch und naturwissenschaftlich) ergänzen
                                                                                                                                                                                                     Bewegungen oder Stößen sind die Kissen           schränkt sind, nicht alleine sind.    ■
                                                               wird: Das Oberstufenrealgymnasium für Kommunikation und Medien.
                                                                                                                                                                                                     nützlich.                                                      Dipl. Päd.in Silvia Kucher,
                                                                                                                                                                                                     Jedes Kissen wird mit einem persönlichen                  ARGE-Leitung Textiles Werken
                                                                                                                                                                                                     Brief versehen und ist ein persönliches                                   WRG/ORG Wels
                                                               ständigung auch ein vertieftes Verständ-   Transaktionsanalyse, nonverbale Kommu-
                                                               nis der Kommunikationsmittel (Medien)      nikation …) sollten junge Menschen be-
                                                               und deren praktische Anwendung in digi-    fähigt werden, sich in der modernen Welt
                                                               talen und analogen Medien (Social Media,   zurechtzufinden und zu bewähren.

     „Man kann nicht nicht kommunizieren…aber besser geht
     immer!“ – und dafür wollen wir in unserem neuen Ausbil-
                                                               Video, Radio, digitales Design, Website,
                                                               3-D-Animation, Blog, Podcast, Fotografie
                                                               und Bildbearbeitung, Audio- und Licht-
                                                                                                          Im „KOMM-Zweig“ wird in zwei Säulen
                                                                                                          (Kommunikation und Medien) und in
                                                                                                          Semestermodulen unterrichtet, die sich
                                                                                                                                                     VS Puchheim: Miteinander wachsen
     dungszweig junge Menschen fit machen!
                                                               technik, Medienwirkungsmodelle uvm…).      aus praktischen und theoretischen Ele-     Teams funktionieren, wenn alle zusammenhelfen. Wenn das Miteinander auch dann
                                                               Mit dem kommenden Schuljahr wird das       menten zusammensetzen und bis zur          gilt, wenn jemand gerade nicht so gut kann – aus welchen Gründen auch immer.
               Die beruflichen Herausforderun-                 ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck      Matura führen können. Anmeldungen
               gen in einer sich ständig verän-                nun den neuen KOMM-Zweig „Kommu-           dafür sind jederzeit möglich.         ■              Kinder wollen wissen, wie das geht:   Ein tragfähiges, menschliches Netzwerk hat
     dernden Welt verlangen heute nicht nur                    nikation und Medien“                                                                            mit einer Krise umgehen. Wollen       die Kraft, etwas auszuhalten und durchzu-
     sich rasch erneuernde Fachkenntnisse,                     anbieten. Durch pra-                                                                  begreifen, was es heißt, sich aufeinander       stehen. Der persönliche Beitrag ist Teil der
     sondern auch beständige Fähigkeiten                       xisnahen Unterricht,                                                                  verlassen zu können. Brauchen die Sicher-       Lösung. Immer. Teams wachsen miteinander,
     (Schlüsselqualifikationen), die in der Per-               Zusammenarbeit mit                                                                    heit, dass wir für sie da sind, auch wenn wir   wenn etwas gelingt. Die Motivation, weiter
     sönlichkeit des Menschen verankert sind:                  Medieneinrichtungen,                                                                  selbst, wir, die vermeintlich Großen, von       zu lernen, wächst mit. Die Erfahrung, dass ein
     Präsentation, Moderation, Gesprächs- und                  vertiefende Übungs-                                                                   berechtigten Ängsten und Sorgen umge-           Hand in Hand Sinn macht, weil richtig was
     Teamführung, Konfliktmanagement, Re-                      einheiten und eine                                                                    trieben werden. Kinder spüren unsere Ver-       weiter geht, kann durch nichts ersetzt werden.
     degewandtheit, Stimmtraining, angemes-                    grundlegende Ausein-                                                                  unsicherung.                                    Kinder nehmen sehr genau wahr, was wir
     senes Kommunikationsverhalten in Beruf                    andersetzung mit ver-                                                                 Es gilt, mit ihnen gemeinsam zu lernen, täg-    Erwachsenen sagen und tatsächlich tun.
     und Alltag – all das führt zu einem gestärk-              schiedenen Kommu-                                                                     lich aufs Neue. Zu reflektieren, wie wir das    Unser Vorbild spiegeln sie oftmals 1:1 wider.
     ten Selbstbewusstsein, das Voraussetzung                  nikationsformen und                                                                   Leben am besten meistern. Wie wir dank-         Dieser Verantwortung können wir uns nicht
     ist für ein erfolgreiches und vor allem auch              deren Anwendungs-                                                                     bar und zuversichtlich bleiben. Damit es        entziehen. Deshalb brauchen wir Teams, die
     geglücktes Berufs- und Privatleben.                       praxis (z.B. Gewaltfreie                                                              keine verlorene Zeit ist. Damit sich unsere     funktionieren. Daheim. In der Schule. Am
     Dazu braucht es neben der Auseinander-                    Kommunikation nach                                                                    Kleinen und unsere Jugend nicht verloren        Arbeitsplatz. Überall.                      ■
     setzung mit Formen und Praxis der Ver-                    M. Rosenberg, Gordon,                                                                 fühlen.                                                         Andreas Schmidt, Schulleiter

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                                                                                                                                                                                                                        Lernen     Franziskanerinnen

                                                                       Zuversicht und Hoffnung                                                                            Seine Ziele nicht aus den                                 10 Tipps
                       Wir haben uns für einen Beruf ent-              der Lernunterstützung, sondern darauf, wie      jemand ist, bei dem wir geborgen sind
                                                                                                                                                                          Augen zu verlieren, ...                                   für mehr Zuversicht:
                       schieden, der uns auch in dieser                es den Kindern geht. Welche Sorgen und          und wo wir uns fallen lassen dürfen, wenn
                                                                                                                                                                                    … ganz egal in welcher Lebenslage man
                       unsicheren Zeit Sicherheit gibt – wir           Nöte sich aufgrund der lange andauernden        nichts mehr geht. Zusammenhalten im
                                                                                                                                                                                    sich befindet – das bedeutet für mich           Von Sophie Holzinger, 8A, ORG Vöcklabruck
                       werden gebraucht. Aber auch an                  Ausnahmesituation aufgebaut haben. Auch         Team und trotz allem positiv in die Zukunft
                                                                                                                                                                                    Zuversicht. Jeder kleine Schritt, der mich

                                                                                                                                                                     ,,
                       uns gehen das Auf und Ab der Vor-               den Eltern stehen wir als Ratgeberinnen         schauen, das ist es, was wir wollen. Dabei
                                                                                                                                                                                    meinen Visionen ein Stück näherbringt,          ■ Sich auf die positiven Dinge
                       schriften, die Ungewissheit und das             und Partnerinnen zur Verfügung.                 helfen uns ein offenes Gespräch, gegen-
                                                                                                                                                                                    macht mich zuversichtlich!               ■        konzentrieren
                       Minimieren sozialer Kontakte nicht              Aber wie können wir diese Qualitäten si-        seitige Unterstützung und Humor, denn
                       spurlos vorüber.                                cherstellen, ohne uns zu viel oder Unmög-       Humor ist der Knopf, der verhindert, dass
                                                                                                                                                                                    Jasmin Wendl, Elementarpädagogin                ■ Jeden Tag drei Dinge aufschreiben,
                                                                       liches abzuverlangen? Wir möchten unsere        einem der Kragen platzt.
                                                                                                                                                                                    (0-6 Jahre), Krabbelstube Mondsee                 für die man dankbar ist
                                Unsere Aufgabe ist es, den Hortkin-    Vorbildfunktion den Kindern gegenüber           Wir Pädagoginnen erhalten das Feedback
                                dern Sicherheit und Zuversicht zu      aufrechterhalten, auch wenn täglich neue        für unsere Arbeit sofort und unverfälscht
                                                                                                                                                                                                                                    ■ Versuchen, negative Ereignisse
                       vermitteln. Gewohnte Strukturen und Ritu-       Vorschriften unser Team durcheinander-          – von den Kindern. Ein Lachen oder ein
                                                                                                                                                                                                                                      loszulassen
                       ale sollen erhalten bleiben, damit sich die     schütteln. Es ist nicht leicht, Optimismus      Dankeschön können einen Tag zum Positi-
                       Kinder an etwas festhalten können. In unru-     und eine positive Weltsicht auszustrahlen,      ven wenden.
                       higen Zeiten soll der Hort ein Zufluchtsort,    denn auch uns macht das, was im Außen           Es ist schön, gebraucht zu werden und so           Ich wünsche mir, dass alles                               ■ Sich an glückliche Momente erinnern

                       ein geschütztes Nest, ein Hort zum Wohl-
                       fühlen sein. Unser Fokus liegt nicht nur auf
                                                                       geschieht, manchmal Angst und Sorgen.
                                                                       Wir können nur Zuversicht vermitteln,
                                                                                                                       geben wir Zuversicht und sehen voll Ver-
                                                                                                                       trauen in die Zukunft.                   ■
                                                                                                                                                                          wieder gut wird.                                          ■ Dinge suchen, auf die man sich
                                                                                                                                                                                                                                      bewusst freuen kann (Vorfreude)
                       dem Erfüllen der schulischen Aufgaben und       wenn wir Vertrauen haben, dass da noch             Das Betreuerinnen-Team des Horts Ried
                                                                                                                                                                                    Mir fehlt meine Oma sehr, die in Kroatien
                                                                                                                                                                                    lebt. Aber ich bin zuversichtlich. Ich denke    ■ Beruhigung durch Yoga oder
                                                                                                                                                                                    nur positiv. Ich hoffe, dass man bald wieder      Meditation

                                                                                                                                                                     ,,
                                                                                                                                                                                    reisen kann, ich meine Oma sehen kann

                         Was mir Zuversicht gibt
                                                                                                                                                                                    und dass wir nicht mehr daran denken            ■ Zeit mit Menschen, die einem
                                                                                                                       meiner Mama und meinem Papa. Der
                                                                                                                                                                                    müssen, ob wir die Maske mithaben.        ■       wichtig sind, verbringen
                                                                                                                       Blutorangentee mit dem Schuss Oran-
                                                                                                                       gensaft, von dem ich nie genug haben
                                                                                                                                                                                    Marija Zeko, 3c, MS Wels                        ■ Negative Nachrichten ignorieren
                          Der kleine Teufel in mir, der die bösen      Aufgaben und Lasten – irgendwie immer           kann. Der 22. Geburtstag meines gro-
                                                                                                                                                                                                                                      (gerade heute, wo in den Nach-
                          Gedanken in mein Bewusstsein drän-           wieder wie zuhause fühle. Keine Freunde,        ßen Bruders, an dem es Schnitzel geben
                                                                                                                                                                                                                                      richten nur selten Positives berichtet
                          gen will, fragt mich, was das denn für ein   mit denen ich mir am Wochenende den             wird. Das Gitarre spielen. Die wöchentli-
                                                                                                                                                                                                                                      wird, auf Nachrichten/Zeitungen
                          Leben wäre, das ich momentan an mir          Alltagsstress von der Seele lache. Keine Fei-   chen Physiotherapieeinheiten, in denen
                                                                                                                                                                                                                                      verzichten)
                          vorbeiziehen lassen muss. Keine (nor-        ern und Partys, die mir dieses unbändige        ich aus dem Haus komme, mich mit mei-
                          male) Schule, in der ich mich – trotz der    Gefühl von Freiheit geben. Kein Fußball,        nem (sehr netten) Physiotherapeuten                Hoffnung und Zuversicht . . .
                                                                                                                                                                                                                                    ■ Schlechte Laune rauslassen
                                                                       der mir zeigt, was tiefe Leidenschaft und       unterhalte und ich beobachten kann,
                                                                                                                                                                                                                                      (schreien, in ein Kissen schlagen, …)
© Pennetzdorfer

                                                                       grenzenloses Glück sind.                        welche Fortschritte die Rehabilitation                       ... gibt mir, dass alles, was anfängt, auch
                                                                       Was gibt mir die Kraft, mich gegen diese        meines Knies macht. Die Tatsache, dass                       mal ein Ende hat. Auch Corona . . .       ■
                                                                                                                                                                                                                                    ■ Sich immer wieder sagen, dass es
                                                                       teuflischen Gedanken zu wehren? Was gibt        ich gesund bin und dass es mir gut geht.
                                                                                                                                                                                                                                      zwar schlechte Phasen gibt,
                                                                       mir Zuversicht?                                                                                              Timo Neuschl, 3C, MS Wels
                                                                                                                                                                                                                                      aber auch diese Phasen ein
                                                                       Der schöne Sonnenaufgang, den ich am            Das Leben kann auch JETZT schön
                                                                                                                                                                                                                                    	Ende haben
                                                                       Mittwochmorgen beobachtet habe. Die             sein.                            ■
                                                                       Weihnachtslieder, die ich höre. Das tägliche                  Regina Pennetzdorfer,
                                                                       Mittagessen mit meinem kleinen Bruder,                         8 A, ORG Vöcklabruck

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