Frauen in der grünen Branche - Galabau-Verband Österreich
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Ausgabe Nr. 3/2021
Das Informationsmedium
der grünen Branche
30
Frauen in der
grünen Branche
16 Grüner Campus: Retouren an PF 555, 1008 Wien
Biodiversität im Boden
24 ORF-Moderatorin und Kabarettistin
Verena Scheitz im Interview
43 Das geht Josef Zotter richtig
gegen den Strich!
Auswahl an Rostdesigns
Der beliebte ACO Self® Baukasten ent-
hält Standardroste aus verschiedenen
Materialien – von verzinktem oder
pulverbeschichtetem Stahl über Edel-
stahl und Guss bis hin zu Kunststoff.
Damit sind vielfältige Gestaltungsmög-
lichkeiten gegeben.
Maschenrost Maschenrost
Stahl verzinkt Edelstahl
Gussrost Stegrost
Stahl verzinkt
Kunststoffrost Stegrost Edel-
stahl poliert
Längsstabrost Stegrost
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und werden damit allen Anforderungen gerecht,
die bei der Entwässerung von Flächen rund ums
Haus relevant sind.
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16 Biodiversität
im Boden
Inhalt
4 So schnell 40 Bestleistungen verdienen
kanns gehen … eine große Bühne
18 Lebendige Vielfalt
5 Gemeinsam im Boden
wachsen
20 Biodiversität
von Grund auf
42 Grüne Milliarde
gefordert
6 Mitgliederzuwachs 42 Japankäfer auf dem
trotz erschwerter Weg nach Österreich?
Bedingungen 24 Gießen hat
etwas Meditatives –
6 Fallschutz Verena Scheitz im
am Spielplatz Interview
7 Marktforschungs- 43 Josef Zotter im Gespräch
initiative
Bauwerksbegrünung
8 Alles neu 28 Auch Insekten brauchen
macht die WKO was zu trinken
10 Die hohe Kunst 30 Ein anderer Zugang
der Forschung zu Farben und Formen
11 Grüne 35 Impressum
Förderprogramme
11 Förderung von
Grün in der Stadt
12 Preissteigerungen 36 Steinernes
bei Zulaufmaterial Weltkulturerbe
12 Internationale 38 „San Sie nacha
Gartenbaumesse Tulln vielleicht auch Kaiser?“ gedruckt nach der Richtlinie
„Druckerzeugnisse“ des österreichischen
Umweltzeichens,
13 Ausgezeichnetes Gutenberg-Werbering GmbH, UW-Nr. 844
Engagement für die
Natur PEFC zertifiziert
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aus nachhaltig
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und kontrollierten Quellen
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15 Exklusiv
für Mitglieder:
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3
EDITORIAL
So schnell
kanns gehen …
E
in Selbstversuch: Geben Sie in Ihrer Inter-
net-Lieblingssuchmaschine einmal das Wort
„Boden“ ein. Was kommt da? Bei uns in der
Redaktion kamen 35 000 000 Ergebnisse und das in
0,53 Sekunden. Das ist schon was. Nur zum Vergleich:
Die Sucheingabe „Flug zum Mars“ bringt 4 070 000
Ergebnisse und Google braucht dafür 0,56 Sekunden.
Kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Boden für
uns Menschen eine ganz besondere Bedeutung hat?
Wir vom GALABAU Verband sind davon überzeugt und
aus diesem Grund widmen wir diese Ausgabe schwer-
punktmäßig dem Thema „Boden“ in all seiner Vielfalt.
Ohne gesunden Boden fehlt uns die Grundlage für
alles, was wir tun. Wir brauchen den Boden für unsere
Arbeit, für unser Leben.
Eine starke Kooperation auf gutem Boden
Die Verbände der grünen Branche in Österreich en-
gagieren sich gemeinsam dafür, dass wir den Boden
unter unseren Füßen nicht verlieren. Und miteinander
können wir viel dafür tun, dass wir wieder an Boden
gewinnen: Nachhaltige Planung von klimaausgleichen-
den Gestaltungslösungen, Reduktion der Bodenversie-
Marcel Kreitl, gelung, schonende Bodenbearbeitung, Verbesserung
Präsident des im Bereich des Wasserhaushalts.
Garten- und Landschaftsbauverband Österreich
Darauf schauen wir mit genau der Achtsamkeit,
die der Boden gerade jetzt von uns braucht.
Sehen Sie in dieser Ausgabe, was wir dafür tun.
Und machen Sie bitte mit.
Wir wollen ja schließlich alle „geerdet“ sein und
am Boden bleiben.
Wir freuen uns darauf, Sie für den Boden zu begeistern.
4
GALABAU JOURNAL 3/2021
Gemeinsam wachsen
in der grünen Branche
Am 2. September startet die IGM in Tulln, bei der wir mit dem
GALABAU Verband auf dem Messegelände vertreten sein werden.
Tags darauf, also am 3. September, werden wir direkt auf dem
Messegelände auch unsere Generalversammlung abhalten.
Weichenstellung für die Zukunft
Die heurige Generalversammlung hat es in sich! Schließlich wollen wir
nichts Geringeres, als die Zukunft gestalten. Doch der Reihe nach: Leider
mussten wir in der Vergangenheit alle unsere Kontakte auf ein Minimum
beschränken. Viele gewohnte Fixpunkte sind daher weggefallen. Aber wir
waren dennoch nicht untätig. Ganz im Gegenteil! Das GALABAU Journal
erstrahlt in einem neuen Design und folgt einem neuen redaktionellen
Konzept, zudem gibt es seit heuer das Grünfalt. Wie du Journal und
Grünfalt für deine eigene Werbung nutzen kannst, stellen wir dir bei
der Versammlung vor.
Größer, besser, die besten der Branche
Der GALABAU Award wird heuer stattfinden – allerdings noch größer,
noch umfangreicher und noch werbewirksamer – eine einzigartige
Auszeichnung für die besten grünen Betriebe. Wer bei den vielen neuen
Kategorien einreichen kann, auch das erfährst du bei der General-
versammlung.
Außerdem haben wir alle bisherigen Präsidenten des GALABAU Verban-
des zum Gespräch geladen. In einer moderierten Podiumsdiskussion
werden wir auch selbstkritisch das Vergangene beleuchten – dies aber
einzig und allein deshalb, damit wir noch erfolgreicher an unserer
gemeinsamen Zukunft arbeiten können.
Uns gehen nicht die Aufträge aus,
sondern die Mitarbeiter!
Ein weiteres Highlight für die kommenden Jahre wird eine
Kampagne für mehr Mitarbeiter sein. Den Grundstein dafür
legen wir bei der Generalversammlung. Wenn du auch zu
wenig gute Mitarbeiter hast, dann sei am 3. September dabei!
Noch kannst du die Kampagne mitge-
stalten und gemeinsam mit uns
grüne Br
s ere an festlegen, wie jeder einzelne
un ch
Betrieb diese Kampagne
r
e
fü
für sich nutzen kann.
Mitarbeiter
Ideen haben wir schon.
Und ein erfolgreiches
Beispiel werden wir
dir präsentieren.
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Du darfst gespannt
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rg
h
Me sein …
5
News von
Mitgliederzuwachs
trotz erschwerter Bedingungen
Anlässlich der Generalversammlung 2021 konnte sich ein Teil des Vor-
standes und der Mitglieder endlich wieder persönlich und in gewohnter
Weise im Naturaktiv Zentrum der Österreichischen Bundesforste im
Irenental treffen. Präsident Ing. Joseph Klaffenböck konnte die gut
besuchte Runde begrüßen und die Tagesordnung von der General-
versammlung genehmigen lassen. Sein daran anschließender Bericht
war von der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen
geprägt. Ing. Johannes Gold präsentierte ein ausgeglichenes Ergebnis
des vergangenen Jahres sowie einen leichten Mitgliederzuwachs, so-
dass auch der Vorstand entlastet werden konnte.
Breiten Raum nahm dann die Debatte über die Unzulänglichkeiten
der Amerikaner bei der jüngsten Prüfung ein, die von schlecht über-
setzten Fragen und nicht eingehaltenen Terminen gekennzeichnet
war. Insgesamt vermochte das die Stimmung aber nicht wirklich
zu trüben, genossen doch alle Teilnehmer, dass man sich wieder
im persönlichen Gespräch austauschen konnte.
Text: Joseph Klaffenböck Foto: Karl Hudak
Märchenwald und
Märchenwaldkapelle
News von
Fallschutz Beläge für fast alle Anforderungen
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Immer wieder wird von Spielplatzbetreibern ein Rasen als Fallschutz
angeführt. Grundsätzlich ist das möglich – allerdings ungeprüft nur bis zu
einer Fallhöhe von 100 cm und hier auch nur unter ganz bestimmten Auf-
lagen: Der Rasen muss regelmäßig gegossen werden und die Grasnarbe
muss intakt sein, denn ausgetretene Stellen gelten nicht als Rasenfläche.
Die Rasenpflege zu protokollieren empfiehlt sich nicht nur für den mög-
lichen Schadensfall – auf jeden Fall kann aber so nachgewiesen werden,
dass man der Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. „Speziell in sommer-
lichen Trockenperioden ist es unablässig, den Boden durch regelmäßiges
Gießen weich zu erhalten“, weist Hubert Sandler, Präsident des Spielplatz-
bauer Verbandes auf die Pflichten von Spielplatzbetreibern hin. Dieser Auf-
wand ist immerhin kalkulierbar – eine mögliche Schadensersatzforderung
jedoch nicht! Darüber hinaus empfiehlt Algebra bei der Neuerrichtung
eines Spielgerätes eine Vergleichsrechnung verschiedener Fallschutz-
varianten. Denn oftmals wirken sich höhere Anschaffungskosten
Wenn ein Rasen als Fallschutz
Verwendung finden soll,
insofern vorteilhaft aus, als dann dafür im Gegenzug der Pflegeaufwand
dann müssen ganz bestimmte oft minimiert werden kann.
Vorgaben erfüllt werden!
Text und Fotos: Hubert Sandler
6
GALABAU JOURNAL 3/2021
Eine Information von
Marktforschungsinitiative
Bauwerksbegrünung
Der Green Market Report Austria beschäftigt sich erstmalig
mit der stetig wachsenden Branche der Bauwerksbegrü-
nung in Österreich. Im Rahmen einer Marktforschungs-
initiative in Zusammenarbeit mit dem Bundesminis-
terium für Klimaschutz (BMK) hat GRÜNSTATTGRAU
eine umfassende Erhebung innerhalb der österreichischen
Bauwerksbegrünungsbranche sowie bei über 50 Stadtverwal-
tungen durchgeführt. Die Publikation beschreibt die Marktent-
wicklungen der letzten Jahre und gibt einen detaillierten Ein- und
Ausblick zu Wachstumschancen und Wertschöpfung der involvierten
Unternehmen. Relevante Daten, Zahlen und Fakten aus Sicht der Bran-
che selbst sowie von Investoren und Experten werden dargestellt. Be-
grünungstechnologien liefern einen wertvollen Beitrag, um die dringend
notwendige Anpassung unserer Städte und Gebäude an den Klimawandel
zu bewerkstelligen und bieten darüber hinaus zahlreiche Vorteile für die
Lebensqualität unserer Städte.
Text: Benjamin Seyer Foto: GRÜNSTATTGRAU
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7
I N TERN
News von der
Alles neu
macht die WKO
Neue Meisterprüfungsordnung
Am 8. April 2021 wurde die neue Verordnung der Bundesinnung
Gärtner und Floristen über die Meisterprüfung für das Handwerk
des Gärtners („Gärtner-Meisterprüfungsordnung“) veröffentlicht, die
mit 1. August 2022 in Kraft treten wird. Damit ist sichergestellt, dass
die Ausbildung in der Gartengestaltung in Zukunft auf NQR-Niveau 6
(Nationaler Qualifikationsrahmen) erfolgt.
Im nächsten Schritt werden ein Prüferhandbuch und eine Muster-
prüfung erarbeitet und in weiterer Folge anhand dieser Unterlage
die Prüfer auf die Abhaltung der Meisterprüfung nach den neuen
gesetzlichen Vorgaben vorbereitet.
Mst. David Hertl,
Bundesinnungsmeister der Mit diesen Maßnahmen wird eine österreichweit einheitliche
Gärtner und Floristen Meisterprüfung gewährleistet.
Neuer Werbeauftritt
Auch 2021 treten die Gartengestalterin Katharina Gabesam-Rasner, die Gartengestalter
Christian Dornhackel und Marcel Kreitl jeweils am Donnerstag abwechselnd mit den Floristen
im beliebten ORF-Magazin „Studio 2“ vor die Kamera. In ORF 2 geben die Experten täglich
von Montag bis Freitag zwischen 17:30 und 18:30 Uhr den Zusehern wertvolle Tipps, aktuelle
Trends und kreative Ideen für jede Saison im Garten. Darüber hinaus sind die Gartengestalter
aus den Bundesländern mit ihrer Expertise auch in der Sendung „Infos & Tipps“ präsent.
Neue Indexanpassung
Auf Antrag der Bundesinnung der Gärtner und Floristen hat die unabhängige Schiedskom-
mission eine Kostenerhöhung auf dem Lohnsektor aus dem Titel Kollektivvertragsabschluss
2021 für Aufträge, die unter die Preisumrechnung der ÖNORM B 2111 fallen, von 1,47 % mit
Wirksamkeit 1. März 2021 festgestellt.
1. Bei laufenden Verträgen zu veränderlichen Preisen, die vor dem 1. Mai 2000 abgeschlossen
wurden, ergibt sich gemäß den Bestimmungen der ÖNORM B 2111 bei allen ab dem 1. März
2021 erbrachten Leistungen für die Erhöhung des Anteils „Lohn“ ein Abminderungsfaktor von
0,89. Dabei wird eine Erhöhung des Anteils „Lohn“ um 1,31 % festgestellt.
2. Bei allen Verträgen, die mit 1. Mai 2000 oder danach abgeschlossen und gemäß den
Bestimmungen der ÖNORM B 2111 vereinbart wurden, ergibt sich ein Abminderungsfaktor
von 0,98. Dabei wird eine Erhöhung des Anteils „Lohn“ um 1,44 % festgestellt.
Somit hat die Unabhängige Schiedskommission dem Antrag vollinhaltlich stattgegeben.
Text: WKO Foto: KiTO
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Die hohe Kunst der Forschung
Die HBLFA für Gartenbau Schönbrunn und die Österreichischen Bundesgärten sind ein
Kompetenzzentrum für Gartenbau, Garten- und Landschaftsgestaltung sowie Gartendenk-
malpflege und Botanik. Dies wird einmal mehr in einem Kooperationsprojekt unter Beweis
gestellt, in dem Geschichte und Forschung mit Partnern aus dem Kulturbereich zusammen-
geführt werden. Für eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM) rekons-
truierte die Dienststelle den Kleinen Blumenstrauß von Jan Brueghel d. Ä.
und kombinierte Pflanzen aus verschiedenen Kontinenten, die in ein virtu-
elles Blumenlexikon Eingang fanden. Im Rahmen des heurigen Frühlings-
erwachens im KHM erörterten die beiden Partner in einem Online-Talk, 1 Rekonstruktion des Kleinen Blumen-
welche Rückschlüsse Canaletto-Verduten auf gärtnerische Tätigkeiten im straußes von Jan Brueghel d. Ä.
Schlosspark Schönbrunn und im Belvederegarten zulassen und wie histo-
2 Forschungsprojekte zu den Themen
risch akkurat die Malereien wirklich sind. Ob historische Forschung, Klima- Klimawandel und Artenschutz an
wandel oder Artenschutz – Kooperationen mit dem Know-how der Dienst- der HBLFA für Gartenbau Schönbrunn
stelle ermöglichen angewandte Forschung, die auch den Schülerinnen eröffnen spannende Perspektiven.
und Schülern spannende Zukunftsperspektiven eröffnet.
Text: Julian Sparrer Fotos: Andreas Fellner, Klaus Ranger 1
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Botanik hautnah erleben
Führungen und Veranstaltungen – Sommer bis Winter 2021
Mittwoch 18. Aug. 2021 Freitag, 1. Oktober 2021 Samstag, 23. Okt. 2021
Sommergemüse im Workshop Botanische
Versuchsgarten Staudenpflege im Weltreise
Führung durch die
Gemüseversuchsanlage Herbstgarten Spezialführung durch die
Zinsenhof Spezialworkshop an der Botanische Sammlung
Gartenbauschule in Schönbrunn 2
Samstag, 21. August 2021
Die Botanische Freitag, 8. Oktober bis
Sammlung im Sonntag, 10. Okt. 2021 Sonntag, 21. Nov. 2021
Alpengarten 5. Wiener Herbst- Ersatz für Torf?
Belvedere tage im Burggarten Ausstellung, Vortrag
Spezialführung
Festliche botanische
Ausstellung
Mittwoch, 22. Sept. 2021
Donnerstag, 25. Nov. 2021
Die Gärten bei Freitag, 8. Oktober 2021
Nacht Blütenpracht im
Rosen wie im
Belvederegarten
Volksgarten Palmenhaus
Nachtführung im Schön-
Donnerstag, 23. Sept. 2021 Workshop aus Meister-
hand im Rosarium brunner Palmenhaus
Die Gärten bei
Nacht Samstag, 16. Okt. 2021
Schlosspark Schönbrunn Donnerstag, 9. Dez. 2021
Pflanzenschätze
Südafrikas und Die Goldenen Äpfel
Freitag, 24. Sept. 2021
Heckenschnitt in Australiens des Kaisers
Foto: Florian Lux
Barockgärten Spezialführung durch die Spezialführung durch
Workshop aus Botanische Sammlung im die Zitrussammlung
Meisterhand Belvedere in Schönbrunn
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Anmeldung unter 01 813 59 50-404 oder office@bundesgaerten.at
10GALABAU JOURNAL 3/2021
Grüne 100% Förderung von fachlicher
Förderprogramme
Beratung für Unternehmen zur
Bauwerksbegrünung
Gerade im städtischen Bereich gibt es eine breit angelegte
Förderlandschaft, auch für die grüne Branche. „Es ist in vielen
Fällen wirtschaftlich sinnvoll, eine Förderung in Anspruch zu Begrünung energieeffizienter
nehmen“, so Dipl.-Ing. Susanne Formanek von GRÜNSTATT- Betriebsgebäude
GRAU, „auch wenn Förderungen am ersten Blick komplexiert
aussehen“. Welche Förderungen im Besonderen am sinnvolls-
ten sind, kann im Einzelfall besprochen werden. Förderungen
für Bauwerksbegrünungen, die auf Länderebene vergeben
werden, sind entweder über Wohnbauförderungen in Form von Überblick über Förderung
Zuschlagspunkten abzuholen oder werden für unterschiedliche von Dachbegrünungen in den
Maßnahmen und Zielgruppen direkt aus eigenen Förderpro- Bundesländern
grammen, oft in Form von direkten Zuschüssen ausgeschüttet.
Text: Susanne Formanek, GRÜNSTATTGRAU Foto: zinco
Überblick über betriebliche und
kommunale Förderprogramme
in Österreich
Mit einem Klick zu den
verschiedenen Förderprogrammen
Förderung von
Grün in der Stadt
Dass mehr Grün auf Fassaden, Dächern und Balkonen sich hervorragend
auf das Mikroklima in der Stadt auswirkt, darüber berichten wir regel-
mäßig im GALABAU Journal. Nun hat auch die Stadt Wien sich dieses
Themas verstärkt angenommen und entsprechende Förderungen ausge-
schrieben.
Mit bis zu 20.000 € werden beispielsweise Dachbegrünungen unterstützt,
bis zu 5.200 € werden für straßenseitige und 3.200 € für hofseitige Fas-
saden bereitgestellt. Aber auch Baumpflanzungen, Nebelduschen, Entsie-
gelungen, Staudenbeete etc. werden gefördert. Insgesamt befinden sich
2,3 Millionen € im Topf! Natürlich gilt – wie bei allen Förderungen – eine
rechtzeitige Antragstellung. Und in Anbetracht dieser doch recht beacht-
lichen Summen zahlt es sich für GALABAU-Betriebe in jedem Fall aus,
sich dieses Thema im Detail anzusehen. Möglicherweise kann gerade
eine finanzielle Unterstützung den letzten ausschlaggebenden Grund für
Attraktive Förderprogramme eine Investitionsentscheidung geben. „Wir wollen mit Maßnahmen zur
von begrünten Dächern in der
Bundeshauptstadt sollen für
Beschattung und Verdunstung positiv auf das Klima
mehr Grün im Ballungsraum in Wien einwirken und damit auch so manche Klima-
sorgen. anlage einsparen“, betont der Wiener Klimastadtrat
Jürgen Czernohorsky.
Weitere Informationen
Text: Norbert Hintersteininger Foto: KiTO zu den Fördermöglichkeiten
11AKTUELLES
Preissteigerungen bei
Zulaufmaterial – wer zahlt
am Ende die Rechnung?
Die Rohstoffpreise gehen durch die Decke, Lieferengpässe gehören zum täglichen Trouble-Shooting
für den Baufortschritt der Betriebe im Garten- und Landschaftsbau.
Die Schüssel ist voll, aber es fehlt der Löffel
Das Gute zuerst: Die Prognosen von einem Auftragsloch in der Baubranche für 2021 ist nicht eingetreten.
Das Gegenteil ist der Fall. Und jetzt blicken die GALABAU-Betriebe in volle Auftragsbücher und stehen oft
vor leeren Lagern.
Preisteigerungen belasten den GALABAU
Einer aktuellen Umfrage der Österreichischen Bauzeitung zufolge haben rund 90% der Bauunternehmen
aktuell Probleme in der Materialbeschaffung und erwarten eine Verschärfung der Situation. Da die Lage
alle Unternehmen gleichermaßen trifft, herrscht auch eine einheitliche Meinung, wie damit umzugehen
sei: Knapp mehr als 80% der Bauunternehmen werden die Preissteigerungen an die Kunden weitergeben.
Rund 11% der Unternehmen werden versuchen, auf alternative Produkte umzusteigen.
Was aktuelle Kalkulationen für zukünftige Projekte angeht, so werden für allfällige Kostensteigerungen
Preisgleitungen zur Anwendung kommen. Die Mitglieder der Metalltechnikerinnung machen es vor:
Diese nutzten diese mit Stichtag 1. März 2021.
Text: Ronald Pommer
Österreichs größter
Gartenevent Ein Tipp
Mit der Internationalen Gartenbaumesse Tulln gelingt der Neustart in Österreichs der
Messesaison 2021. 450 Aussteller präsentieren auf insgesamt 200.000 m² alles
rund um die Themen Garten und Pflanzen. Damit ist Tulln die erste Adresse für Tipps
und Anregungen für die Planung, Gestaltung, Ausstattung und Pflege des Gartens.
Europas größte Blumenschau –
Blütenmeer aus 200.000 Blumen
Ein besonderer Höhepunkt ist die Leistungsschau der
Österreichischen Gärtner und Floristen mit Europas
größter Blumenschau. Mit über 200.000 Blumen
wird die neue Donauhalle in ein blühendes Meer aus
Farben, Formen und Düften verwandelt.
Donnerstag, 2. bis
GALABAU – Der Garten und Landschaftsbau – Montag, 6. September 2021
Verband Österreich Öffnungszeiten:
Der GALABAU Verband mit seinen Mitgliedern aus 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Industrie und Gartengestaltung ist die führende Eintrittspreise:
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Fotos: Messe Tulln
12GALABAU JOURNAL 3/2021
Ausgezeichnetes Die engagierte Naturschutzarbeit im
Heidenreichsteiner Moor wird von einer
Engagement für die sechsköpfigen Jury ausgezeichnet.
Natur
Grenzüberschreitende Naturschutzarbeit sowie die Möglichkeit, den
Naturpark sinnlich zu erleben gaben letztlich den Ausschlag dafür, dass
das Heidenreichsteiner Moor zum Naturpark des Jahres 2021 gekürt
wurde. Damit wird von der sechsköpfigen Jury auch die konsequente
Naturschutzarbeit im nördlichen Waldviertel ausgezeichnet. „Die Moor-
tretanlage und das tatsächliche ‚Eintauchen‘ in das Moor sind einzigarti-
ge Angebote, die so in keinem anderen Naturpark zu finden sind“, ist
Johann Thauerböck, Präsident des Verbandes der Naturparke Öster-
reichs von den vielgestaltigen Möglichkeiten im Heidenreichsteiner Moor
begeistert. Den zweiten Platz belegte der Naturpark Rosalia-Kogelberg,
der das Potential für die breite Akzeptanz in der Bevölkerung insofern
voll ausschöpft, als in zahlreichen Kooperationen viele Naturpark-
Spezialitäten entwickelt und auch vermarktet werden. Nummer drei
in diesem Ranking ist die Steirische Eisenwurzen, die mit ihrem
innovativen Naturpark-Ressort überraschte.
Text: Verband der Naturparke Österreichs Fotos: Horst Dolak / Dorothea Immervoll
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Echte
Meisterleistung
Im März fand die kommissionelle Meisterprüfung im Fachbereich Garten-
Direktor Franz Fuger (rechts) gestaltung an der Gartenbauschule Langenlois statt, die 19 Absolventen
und Klassenvorständin Christa erfolgreich abschlossen. „Das Interesse am privaten Gärtnern hat vor
Sieder (links) mit den neuen
Meisterinnen und Meistern der
allem im vergangenen Jahr deutlich zugenommen und die Gartengestal-
Gartengestaltung tung wird immer öfter in professionelle Hände gelegt. Dies kommt den
neu ausgebildeten Meisterinnen und Meistern der Gartengestaltung zu-
gute und eröffnet sehr gute Zukunftsperspektiven“,
betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hof-
meister. Die Gestaltung von Gärten erfordert neben
dem Fachwissen auch Innovationsgeist, um nach-
haltige Naturerlebnisse zu schaffen.
„Zudem übernehmen die neu ausgebildeten Fach-
kräfte ökologische Verantwortung und leisten durch
ihre Arbeit einen dauerhaften Beitrag zur Erhaltung
einer intakten Umwelt“, so Teschl-Hofmeister.
Nach acht Monaten Ausbildung galt es bei der
Meisterprüfung in 15 Stunden einen Garten in der
Praxis zu gestalten. Zudem war eine schriftliche und
mündliche Prüfung erforderlich. „Da wir die einzige
Meisterschule für Gartengestalter sind, kommen die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesam-
ten Bundesgebiet“, informiert Direktor Franz Fuger.
Text und Foto: Franz Fuger
Ein Tipp von
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im Boden
Böden in unserem Klimagebiet sind ein wichtiges Reservoir der
Biodiversität, Standorte für unsere Nutz- und Zierpflanzen und
zugleich Filter für die Aufbereitung unseres Trinkwassers.
TEXT ANDREAS BAUMGARTEN, AGES
E
in gesunder Boden weist 3 kg, davon 200 g Regenwürmer,
eine hohe Speicherkraft gesteigert werden. Regenwürmer
für Wasser und Nährstoffe sind in vielerlei Hinsicht wichtig für
auf und hat zugleich einen großen die Böden: Sie graben ausgedehnte
1 Porenraum, in den Wasser und Luft Netze von Löchern, durchmischen
leicht eindringen können: Damit den Boden und fressen organi-
sind die optimalen Voraussetzun- sches Material. Damit sorgen sie
gen für ein gutes Pflanzenwachs- für die Freisetzung von Nährstoffen
tum und ein intensives Bodenleben für andere Tiere und Pflanzen und
gegeben – ein essentieller Aspekt beeinflussen den Wasserhaushalt
für die Biodiversität und damit die des Bodens, die Bindung von CO2,
Bodengesundheit. Dadurch ist die die Verbreitung von Samen und
fortdauernde Fähigkeit des Bodens, vieles mehr.
als lebendiges Ökosystem zu funk-
2 tionieren, gegeben. Zu den meist noch gut mit freiem
Auge erkennbaren Bodentieren
Auf einem Quadratmeter Fläche zählen weiters Fadenwürmer,
1 Hohe Speicherkraft bei gleich-
zeitig großem Porenraum zeich- leben in der obersten Bodenschicht Milben, Asseln, Spinnen, Spring-
net einen gesunden Boden aus. bis 25 cm etwa 500 g Bodenorga- schwänze und Insektenlarven. In
nismen, vor allem Bakterien, Pilze, ihrem komplexen Nahrungsnetz
2 Regenwürmer sind die bekann- Algen und kleine Bodentiere sowie zersetzen diese Organismen die or-
testen Bodenorganismen –
etwa 30 g Regenwürmer. Bei op- ganische Substanz der Ernterück-
doch in einem gesunden
Boden gibt es noch timalem Bodenmanagement, vor stände und der anfallenden Streu,
deutlich mehr Leben ... allem unter durchgehender Boden- z. B. Blätter. Daraus gewinnen sie
bedeckung mit Pflanzen oder leicht die Energie für ihre Lebenserhal-
abbaubarem Pflanzenmulch und tung, verbessern das Porensystem
möglichst wenig Bodenbearbeitung für Luft und Wasser und machen
durch Pflügen oder Umgraben die darin enthaltenen Mineralstoffe
kann die Lebendmasse auf etwa wieder pflanzenverfügbar.
16Fotos: Adobe Stock
Eine Bodenuntersuchung liefert
die nötigen Informationen für den
verantwortungsbewussten Gärtner –
Auch die Pflanzen tragen direkt zur Zustand ihrer Böden zu kennen. nur dann kann man auch sicher
Fülle und Aktivität des Bodenlebens Eine Bodenuntersuchung liefert die richtigen Impulse setzen.
bei: Etwa ein Viertel der Photo- Informationen über den pH-Wert
synthese-Leistung der Pflanzen (Säuregehalt) die Bodenart (Sand,
wird über die Wurzeln als organi- Lehm, Ton), den Humusgehalt und
sche Säuren und Zucker in den die aktuell verfügbaren und aus- sen Ergebnissen kann abgeleitet
Boden abgegeben, und dient dort tauschbaren Nährstoffgehalte. werden, ob und welche konkreten
der Ernährung der Bodenmikro- Zusätzlich können auch Schadstof- bodenverbessernden und biodi-
organismen. Auch diese tragen zur fe (z. B. Schwermetalle) untersucht versitätfördernden Maßnahmen
Mobilisierung der Bodennährstoffe werden. Um Veränderungen im durchzuführen sind. Vorrangig für
für die Pflanzen bei. Damit vervoll- Boden durch die Bewirtschaftung den Gärtner bleibt jedoch, günstige
ständigt sich der Kreislauf in einem zu beobachten, sollten alle 4-6 Voraussetzungen für ein intensives
gesunden Boden. Für Landwirte Jahre Bodenproben genommen Bodenleben in seiner ganzen Viel-
und Gärtner ist es sehr wichtig, den und analysiert werden. Aus die- falt zu schaffen.
UNSERE DREI PAKETE FÜR
GEMEINDEN, GEWERBLICHE GARTENGESTALTER, BAUTRÄGER,
(LANDSCHAFTS-)ARCHITEKTEN UND RAUMPLANER.
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Die Ergebnisse der Bodenuntersuchung aus unserem akkreditierten Labor
liefern Ihnen schnell und verlässlich Informationen zur optimalen Nutzung des
Bodens und der Verbesserung der Bodenqualität.
SIE IHREM In unserem Basispaket untersuchen wir physikalische und chemische
BODEN Eigenschaften gemäß ÖNORM 1210 (z.B. pH, Nährstoffgehalte, Sieblinie)
zur Charakterisierung der Eignung für bestimmte Verwendungen.
AUF DEN Außerdem bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihr Basispaket aufzuwerten:
Mit der Erweiterung 1 wird eine mögliche Verunreinigung durch Schwermetalle
GRUND überprüft, mit Erweiterung 2 wird der Anteil der für die Pflanze verfügbaren
Spurenelemente bestimmt.
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Lebendige Vielfalt
im Boden
Boden ist nicht einfach die lockere, oft nur wenig Zentimeter dicke Verwitterungsschicht
der äußeren Erdkruste, sondern ein hochkomplexes Ökosystem. Dieses besteht aus Mine-
ralien unterschiedlicher Art und Größe sowie aus organischer Substanz, dem Humus, der
aus zersetzten, abgestorbenen Pflanzen und Tieren entstanden ist. Diese Bestandteile sind
miteinander zu Ton-Humus-Komplexen verbunden, die dem Boden eine lockere Struktur
verleihen. Zahlreiche mit Wasser oder Luft gefüllte Poren und Hohlräume durchziehen den
Boden und bieten dem Edaphon – den Bodenlebewesen – einen Lebensraum. Eine Hand
voll guter Gartenerde beinhaltet mehr Organismen, als es Menschen auf der Erde gibt.
TEXT VALENTIN RIEGLER FOTOS DIETER HAAS, KATHARINA SANDLER
Zusammensetzung des Boden, des organischen
Materials und der Bodenflora und -fauna. Übrige Makrofauna
Pflanzenwurzeln
Mikro & Mesofauna Regenwürmer
Organische
Substanz 5%
3% 12%
25%
Luft
10%
45%
Mineralische 85% 40%
7% 5%
Substanz Humus Pilze & 40%
Algen Bakterien &
Aktinomyzeten
23%
Wasser
Edaphon
Bodenzusammensetzung Organische Substanz Bodenflora & -fauna
D
as Edaphon umfasst alle ten. Die Bodenfauna reicht von Sie besiedeln Wurzelknöllchen
pflanzlichen und tieri- wenigen Mikrometer großen tieri- von Leguminosen und können
schen Kleinlebewesen im schen Einzellern bis hin zu mehre- Stickstoff aus der Luft binden.
Boden. Zur Bodenflora zählt man ren Zentimeter großen vielzelligen Pilze erschließen mit ihren Mikro-
Bakterien, Pilze, Algen und Flech- Organismen. meter dünnen Hyphen Bodenbe-
reiche, die durch Pflanzenwurzeln
Bakterien sind die kleinsten und unerreichbar sind. An deren Spitzen
häufigsten Bodenorganismen. Sie scheiden sie Verdauungsenzyme
können sich binnen Minuten teilen aus, welche schwer abbaubare
– also klonen. DNA-Fragmente tau- Substanzen zerlegen können. Fast
schen sie einfach direkt unterein- 90 Prozent aller Pflanzenarten
ander aus und können sich so sehr gehen eine Symbiose mit Mykorrhi-
schnell an neue Umweltbedingun- za-Pilzen ein. Dabei gibt die Pflanze
gen anpassen. Bakterien wandeln fotosynthetisch erzeugten Zucker
in der Rhizosphäre – dem Bereich an Pilze ab, welche im Gegenzug
rund um die Pflanzenwurzel – u. a. Nährstoffe und Wasser liefern.
abgestorbene Pflanzenteile so um, Sie verbinden die Wurzelsysteme
Die Wurzelknöllchen von der dass sie von Pflanzen wieder als unterschiedlicher Pflanzen, wo-
Ackerbohne sind von Rhizobien Nährstoffe aufgenommen werden durch ein Nährstoffaustausch
(Knöllchenbakterien) besiedelt, können. Eine besonders wichtige und Kommunikation mittels
die Luftstickstoff binden können.
Rolle für Pflanzen spielen Rhizobien. Botenstoffen möglich wird.
18GALABAU JOURNAL 3/2021
Wurzeln wachsen
gerne durch alte
Regenwurmgänge.
Maulwurfshügel sind ein Indikator
für eine reiche Bodenfauna.
Manche Vertreter der 62 Regen- sind die meist 1-2 mm großen wie Kompost verwenden und auf
wurmarten in Österreich schaffen Springschwänze (Collembola). Mineraldünger und Pflanzenschutz-
ein Tunnelsystem von bis zu einem In Österreich gibt es über 400 mittel verzichten. Denn letztere
Kilometer Länge und drei Meter Arten, manche davon springen mit können von Bodentieren nicht auf-
Tiefe. Diese Röhren belüften den ihrer Sprunggabel am Hinterleib genommen werden und töten diese
Boden, erleichtern Pflanzenwurzeln sogar einige Zentimeter hoch.
das Vordringen in tiefe Boden-
schichten und ermöglichen es dem Schließlich sorgen die Wirbeltiere
Boden, größere Niederschlagsmen- als größte Bodenbewohner unter
gen aufzunehmen. Der Tauwurm anderem für ausreichend Belüftung
(Lumbricus terrestris) ernährt sich und Durchmischung der Boden-
von abgestorbenen Pflanzenteilen, schichten. Ein Vertreter der wüh-
die er in seine Röhre zieht, anrotten lenden Bodentiere, der Maulwurf,
lässt und dann verspeist. ernährt sich von Käfern, Asseln,
Tausendfüßern, Schnecken und
Arthropoden, die Gruppe der Regenwürmern und kann so man-
Gliederfüßer – zu der Insekten, chen Schädling in Schach halten.
Tausendfüßer, Krebstiere und Im Erdboden hat jedes Lebewe- schlimmstenfalls ab. Der Verzicht
Spinnentiere gehören – sind an sen eine Funktion. Sie tragen zur auf zu intensive Bodenbearbeitung
ihrem segmentierten Körper zu Fruchtbarkeit des Bodens und schont das Netzwerk der Pilze und
erkennen. Ihnen kommen wichtige damit zur Ernährung der Pflanzen der Erhalt von unversiegelten Flä-
Funktionen der Durchmischung bei. Daher sollte man, wenn man chen ermöglicht einen Austausch
und Zerkleinerung des organischen diese im Garten schützen will, zwischen Luft und Boden. Nur
Materials zu. Bekannte Zerkleinerer möglichst organischen Dünger wenn Gartengestaltung und -pflege
an die Abläufe der Natur angelehnt
wird, kann auch dort ein gesunder
1 2 Boden erhalten werden.
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Biodiversität
von Grund auf
Ein Plädoyer für unseren Boden –
den Schatz, den wir mit Füßen treten.
Das Thema „Grund und Boden“ ist eines, das uns Menschen zutiefst bewegt. Da geht es um
Besitz, um das sprichwörtliche „Berge versetzen“ und es geht darum, das Beste aus dem
Boden rauszuholen. Die Grundlage für satten Rasen, üppig blühende Blumen sowie präch-
tige Sträucher und Bäume ist ein gesunder Boden. Für Garten- und Landschaftsbauer so-
wie für alle, die in der grünen Branche aktiv sind, ist der Boden deshalb eine wesentliche
Grundlage einer professionellen Tätigkeit. Wenn das Ökosystem „Boden“ im Gleichgewicht
ist, dann ist natürliches Wachstum möglich. Garten- und Landschaftsbau beginnt mit
Bodenarbeit – wir alle arbeiten mit dem Boden. Doch wie schaut es tatsächlich aus mit
dem Boden und was können zukunftsweisende Ansätze und Grundprinzipien für den
Umgang mit dem Boden im Garten- und Landschaftsbau sein?
TEXT RONALD POMMER
Österreich – Land der Gärten, Das wollen die Gartenbesitzer:
Land der Vielfalt Einen Garten, der von Grund auf
Etwa zwei von fünf Österreichern „funktioniert“
verfügen über einen eigenen Gar- Für mehr als die Hälfte der Österrei-
ten. Doch die Größe dieser Grün- cher ist der Garten vor allem ein Ort
flächen variiert stark. Gesamt be- der Erholung. In einer IMAS-Um-
trachtet gibt es in Österreich rund frage geben rund 400 der 1000 be-
1.325 Quadratkilometer Gartenflä- fragten Gartenbesitzer an, dass Sie
chen im Privatbesitz. Und weil der den Garten zur „Entschleunigung in
Vergleich mit Fußballfeldern so der Natur“ nutzen. Dieses „bewuss-
beliebt ist: Ein Fußballfeld hat te Temporausnehmen“ drückt sich
durchschnittlich eine Größe von auch in der Vorstellung von knapp
0,00714 Quadratkilometern. mehr als der Hälfte der Gartenbe-
Die durchschnittliche Gartenfläche sitzer in Österreich aus, dass der
liegt hierzulande bei erstaunlichen Garten „von selber in einem natür-
374 Quadratmetern. Und rund 32% lichen, biologischen Gleichgewicht“
der Gartenbesitzer herrschen über funktionieren sollte.
mehr als 500 Quadratmetern an Eine Frage steht nun im Raum:
Österreich ist ein Land der Gärten – Bodenfläche. Und wie es in diesen Was kann der GALABAU dafür tun,
mit diesem Besitz ist auch Gärten um Biodiversität bestellt ist, dass Österreichs Gärten, in all ihrer
eine gewisse Verantwortung
verbunden. daran haben die GALABAU-Betriebe natürlichen Vielfalt auf gesundem
schon erheblichen Anteil. Boden wachsen?
20GALABAU JOURNAL 3/2021
Ist der Nährstoff-
haushalt im Gleich-
gewicht, wird die
Erde zum Nährboden
für Tiere, Pflanzen
und Pilze.
Fotos: Adobe Stock
„Wer weiß, wie Pflanzenwachstum unterirdisch – also im
Boden – aussieht, der erkennt gleich: Ausgereifte Systeme
wässern und düngen nicht die Pflanzen, sondern den Bo-
den, der ernährt dann die Pflanzen. Das klingt sehr einfach,
Nachhaltiger Gartenbau als und Nähr- ist aber technisch eine Herausforderung für ein funktionie-
Schlüssel zu aktivem Boden- stoffhaushalt rendes Wassermanagement im Garten.“
leben eines Gartens Manuel L. Mair, MAITEC Armaturen GmbH
Planerische und gartenbau-techni- ist der Boden.
sche Arbeit im Garten dienen der Ein Boden der
Optik und dem Nutzwert eines „funktioniert“
Gartens. Und sie dienen auch dem versorgt Pflanzen genau so, wie sie
Wunsch der österreichischen Gar- es brauchen. Dass man bei den kli-
tenbesitzer nach einem Garten der matischen Verhältnissen in Zukunft
„funktioniert“. Einziger natürlicher nicht ohne technische Unterstüt-
Regulator in Bezug auf Wasser- zung auskommt, ist absehbar.
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Der GALABAU und der Boden:
Gestalter von Lebensraum und
Klimaschützer
Unser Boden ist viel mehr als nur
der Untergrund, auf dem wir gehen.
Durch die Pflanzen gelangt rund
die Hälfte des Kohlenstoffs in den
Boden und wird dort mit anderen
Nährstoffen gemeinsam gespei-
chert. Das passiert aber nur dann,
wenn die Pflanzen im Boden wach-
sen und dort verrotten können.
Diesen Kreislauf in Gang zu brin-
gen, ist eine große Aufgabe für den
Garten- und Landschaftsbau. Durch
die breite mediale Öffentlichkeit die
das Thema „Boden“ hat, bietet das
völlig neue Chancen für die grünen
Profis.
Der Boden als Grundlage einer
nachhaltigen Biodiversität
Das Jahr 2021 ist erneut zum Jahr
der Biodiversität erklärt worden. dafür können wir uns in der grünen Der GALABAU macht Boden gut
Biodiversität im Garten bedeutet Branche stark machen. Denn in je- Auf den Boden in den Gärten haben
biologische Vielfalt durch ver- dem Garten kann Biodiversität, von alle, die in der grünen Branche arbei-
schiedene Lebensbereiche und Grund und Boden auf leben, auch in ten, Einfluss. Wir haben es in der
Ökosysteme. Abwechslung statt gestalteter und strukturierter Form. Hand, wie Landschaften im Großen
Monotonie! Der Natur ist die Optik egal. und im Kleinen gestaltet und be-
Dieses neue Bewusstsein für das Für Biodiversität und gesunde Bö- arbeitet werden. Es muss in unser
Zusammenspiel von Mensch und den braucht es eine durchdachte aller Interesse sein, die wertvollen
Natur, der Freude an neuer Ar- Abstimmung der einzelnen Gar- Eigenschaften des Bodens zu erhal-
ten- und Sortenvielfalt ist auch ein tenelemente. Boden und Pflanzen ten. Weil eine Diversität im Boden
Trend, der sich in den Wünschen stehen in Abhängigkeit zueinander beginnt und ein gesunder Boden
vieler Kunden ausdrückt. Naturna- und ermöglichen so das Leben im uns Galabauern bei unserer Arbeit
he Gestaltungslösungen und nach- Gleichgewicht mit der Natur des unterstützt und die Grundlage von
haltig sanfte Bearbeitung – Gartens. „funktionierenden“ Gärten ist.
Auch 2021 wurde zum Jahr
der Biodiversität erklärt.
Uns muss klar werden,
dass ein reichhaltiger und
lebendiger Boden uns bei
unserer gärtnerischen
Arbeit unterstützt.
22GALABAU JOURNAL 3/2021
Ein gesunder Boden kann
deutlich mehr Wasser
speichern als ein kranker,
verarmter Boden.
ÖSTERREICH VERLIERT AN BODEN UND AN
ARTENVIELFALT
Täglich wird in unserem Land die Fläche eines durch-
schnittlichen landwirtschaftlichen Betriebs verbaut.
Das ist laut der österreichischen Hagelversicherung,
Deshalb ist es unserer Aufgabe, die sich seit Jahren aktiv für eine Bodenschutzstrate-
dass wir die Vielfalt in den Böden gie einsetzt, ein europäischer Spitzenwert.
und Gärten schützen. Somit hat Österreich in den letzten 25 Jahren etwa
die Agrarfläche des Burgenlandes verloren.
Wir alle können dazu beitragen, Darunter leidet nicht nur die Schönheit der Natur,
der Natur wieder mehr Platz einzu- sondern es kommt dadurch auch zu einem enormen
räumen und profitieren von einem Verlust an Artenvielfalt. Zudem fehlt dieser verlorene
Boden als Wasser- und Nährstoffspeicher – Über-
gesünderen Ökosystem. Das tut
schwemmungs- und Hochwasserschäden nehmen
den Böden als unserer Lebens-
dadurch ebenso zu wie Dürreperioden.
grundlage gut und uns Menschen
somit auch.
Je unterschiedlicher vielfältige
Gärten und Landschaften gestaltet
sind und je extensiver sie nachhal-
tig bearbeitet werden, desto leichter
bieten sie einen passenden Lebens-
raum für Nützlinge. Und im Boden
fängt dieser Lebensraum an.
Idyll für Menschen und Bienen
Möchten Sie wieder im Idyll Ihrer Kindheit wandern?
Zwischen Margeriten, Sonnenblumen und hohen Bäumen?
Viele Bilder entstehen in unserem Kopf, wenn wir an die Blumenwiesen
denken, durch die wir als Kinder gestreift sind. Diese Blühflächen sind
heute wieder in aller Munde – vor allem auch im Zusammenhang mit Bio-
diversität und Bienenweiden. Und genau diese Blühflächen bestmöglich
wieder herzustellen, hat sich die Firma Hesa zum Ziel gesetzt.
Von der Verkehrsinsel auf vielbefahrenen Kreuzungen bis zum Blühstrei-
fen am Ackerrand versuchen die Experten aus Himberg möglichst viele
Anforderungen mit der jeweiligen Zusammenstellung der Mischungen ab-
zudecken. Im Besonderen wird dabei auf die Auswahl der Komponenten,
deren Funktion auch in der jeweiligen Mischung geachtet.
Die Böschung am Rand einer Wohnhausanlage hingegen muss in erster
Linie gefallen. Ein Ackerrandstreifen ist vor allem eine Fläche, die der Nütz-
lingsförderung und Bodenverbesserung dient. Der Effekt der Biodiversität
wird in jedem Fall mitgeliefert. Die Saatgut-
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23VERENA SCHEITZ
Gießen hat etwas
Meditatives
INTERVIEW // Die beliebte ORF-
Moderatorin Verena Scheitz ist
auch erfolgreiche Schauspielerin und
Kabarettistin. Sie startete ihre Kabarett-
Karriere mit „Heilbutt und Rosen“
(ihr aktuelles Programm läuft unter
dem Titel „Iss was G'scheitz“) und sie
ist mit dem „Wenzel-Test“ auch als
Buchautorin erfolgreich. Wir trafen
die überaus vielseitige Entertainerin
zum Gespräch in ihrem Garten.
INTERVIEW NORBERT HINTERSTEININGER
FOTOS DIETER HAWLAN
24GALABAU JOURNAL 3/2021
Sie sind Kabarettistin, Moderato- deratorin. Zum Glück sag ich, weil
rin, haben Jus und Gesang stu- das heute alles Schlag auf Schlag
diert – mit einem Wort: Sie sind geht – da muss man sofort zu
unglaublich vielseitig. Gibt es et- 100% funktionieren.
was, das Ihnen schwer fällt? was ich wirklich machen will. Am
schlimmsten war das Gerichtsjahr. Sie haben vorhin schon ein weite-
Ja! Das gibt es. Nähen! Da mach Ursprünglich wollte ich Richterin res Talent erwähnt: Sprachen. Sie
ich gerade einen Kurs. Griechisch werden. Aber dann wurde mir sprechen Englisch, Französisch,
lerne ich auch, das ist auch nicht ganz schnell klar, dass ich diese Italienisch, Norwegisch, Russisch,
so einfach. Es gibt so viel, das ich Lebensentscheidungen für andere jetzt auch noch Griechisch…
noch nicht kann und gerne lernen nicht treffen will. Und meine Eltern
möchte. hatten – wie das halt so oft der Fall Das, was man nicht braucht! Nor-
ist – große Vorbehalte gegen eine wegisch zum Beispiel (lacht). Da
Oftmals fällt es Menschen mit vie- künstlerische Laufbahn. Da hat mir war ich sehr verliebt in einen Nor-
len Talenten schwer, dass sie sich der ORF sehr geholfen, als ich auch weger und da kann man das natür-
fokussieren und diese Talente ent- moderieren durfte. Auch wenn das lich schon brauchen. Italiensch
wickeln. Wie ist es Ihnen mit der Moderieren nie mein primäres Ziel hab ich vom Konservatorium mit-
Entfaltung Ihrer Talente ergangen? war. Ich wollte immer auf die Büh- genommen, Russisch schon in der
ne, ins Theater und ins Kabarett. Schule begonnen, Englisch und
Da haben Sie recht! Für mich waren Und beim ORF bin ich zum Glück Französisch sowieso. Und weil ich
die schwierigsten Jahre zwischen langsam reingekommen – erst als jetzt öfter in Griechenland bin, will
20 und 30. Da wusste ich nicht, Co-Moderatorin und später als Mo- ich das auch ein bisschen können.
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„Mein dritter Hund heißt ‚Noana‘ –
das ist nix Indianisches, sondern
Mundart, also ‚Noch einer‘.
Der war Straßenhund in Kreta.
Am letzten Urlaubstag stand
er plötzlich vor mir …“
Dampf ablassen will! Über diese Wollen Sie ausschließlich heimi-
sozialen Medien wird so viel Müll sche Pflanzen?
transportiert! Das läuft völlig un-
kontrolliert und das ist das Schlim- Ja, denn es hat schon einen Grund
me. Inzwischen werden sogar Mo- wieso etwas bei uns wächst. Ich
deratoren beschimpft, die solche will mich nicht über die Natur stel-
Tiraden löschen! Bitte red doch len. Und grundsätzlich lasse ich
mit einem Freund, denk ich mir da alles da, außer es gefällt mir gar
… Und wenn du keinen Freund hast, nicht. Disteln haben ihre Berechti-
dann wirds dafür einen Grund ge- gung und auch Brennesseln. Dafür
Wirklich faszinierend finde ich, ben! Dann wärs vielleicht sinnvoll, gibts Schmetterlinge und auch
dass Sie laut Ihrer Website alle dass du Geld investierst in jeman- Bienen bei mir im Garten!
deutschen Dialekte können … den, der dir hilft. (lacht)
Arbeiten Sie also auch lieber bio-
Naja, ich hör mich in eine Sprache Sie sind auch Hundeliebhaberin. logisch?
rein und dann kann ich das umset- Ich nehme an, den großen Garten
zen. Das geht irgendwie fast auto- haben Sie auch für die Hunde? Wir haben einen Biodünger und
matisch. Ich kann gar nicht genau auch wenn Bio mehr Aufwand ist …
sagen wie das geht … Da muss ich Meine Großeltern waren Bauern. Aber manchmal brauchts halt
sogar eher aufpassen, dass ich das Denen gehörte dieses Areal. Mei- auch Chemie.
nicht überzeichne, dass ich das ne Eltern wollten alles verkaufen.
nicht lächerlich mache … Ich war da immer dagegen. Eine Haben Sie auch einen Lieblings-
zeitlang war eine Pferdebesitzerin platz?
Beruflich treffen Sie ganz viele eingemietet, die hatte den Garten
Menschen. An welche Begegnung als Koppel benutzt. Jetzt haben wir Ich liebe meine Hängematte heiß.
können Sie sich besonders gut wieder aufgepflanzt, neu eingekiest Aber es gibt viele schöne Plätze.
erinnen? und die Wiese saniert. Ein Garten Dort hinten hab ich einen Sitzplatz,
ist natürlich etwas Schönes, aber da wird nur blöd geredet. Kennen
Ganz viele, die zu uns kommen, eben auch viel Arbeit. Aber das Sie das? Einfach getratscht und ein
haben etwas Tolles geleistet. Das Gießen am Abend, das hat schon bisschen gelästert. Da lässt man
finde ich sehr spannend. Schwer etwas Meditatives. das Tor einen Spalt breit offen und
tu ich mir mit Leuten, denen im- dann kanns schon losgehn (lacht) …
mer fad ist. Das finde ich dann nur Sie garteln also selbst?
schade, denn das ist Lebenszeit, Eine kleine Lästerbank als Rück-
mit denen diesen Leuten langweilig Und nicht zu wenig! Und ich hab zugsort also?
ist! Allen anderen bringe ich echten auch viel Blödsinn gemacht im
Respekt und Wertschätzung entge- Garten. Ein wunderschönes Hor- Ja, genau! Und weil da hinten Häu-
gen. Aber in meinen Anfangsjahren tensienbeet zum Beispiel hab ser gebaut werden, hab ich mir die
hatte ich manchmal Gäste, denen ich angelegt, an einer Stelle, die Berliner Mauer im Garten errichtet
es nur ums Schimpfen gegangen Hortensien gar nicht mögen. Die und ein paar Bäume hochgezogen
ist. Das hat mich oft geärgert. Wa- habens nicht geschafft. Dort hinten (lacht) … Ich möchte einfach ein
rum soll sich das jemand anhören war ein Lavendelbeet – aber keine bisschen meine Ruhe haben …
wollen? Nur weil dir eine Laus über Sonne. Naja. Aber man wünscht
die Leber gelaufen ist! sich halt was. Lavendel, Tulpen, Das kann ich verstehen.
Rosen – das gibt immer was her. Umso mehr danke ich Ihnen,
Das erscheint mir ein Phänomen Und da muss es doch einen Platz dass wir Ihre Ruhe ein wenig
unserer Zeit zu sein, dass man dafür geben! Aber da wird der Mar- stören durften.
irgendwie immer und überall … cel Kreitl sicher eine Idee haben … Danke für das Gespräch. //
26Sie können auch lesen
