Friedens-info - Unsere Zeit
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Informationen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) friedens-info DKP-INFO 6/2019 Weitere Infos & Kontakt: dkp.de • unsere-zeit.de • pv@dkp.de Vorantreiben eines neuen Kalten Krieges gegen Russland. raus aus der nato Bereits im Lissabon-Vertrag der EU von 2009 ist festgehalten, dass sich die Mitgliedstaaten verpflichten, „ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu ver- bessern“. Auf dieser Grundla- ge wurde 2017 die „Ständige Strukturierte Zusammenarbeit“ – englisch abgekürzt PESCO – vereinbart. Das bedeutet: Mehr frieden statt eu! Vor der Wahl des EU-Parla- Nachbarn vertrauen. (…) Das Staatsausgaben für Rüstungs- projekte, gemeinsame Militär- missionen, panzertaugliche Au- tobahnen innerhalb der EU für 6,5 Milliarden. Euro. ments wird uns in den bun- gemeinsame Haus Europa si- testen Farben das Bild von chert den Frieden.“ Mit der Rea- einer „Friedensmacht EU“ lität hat das nichts zu tun. präsentiert. Tatsächlich aber erhöhen die Regierungen der Vor 20 Jahren, im März 1999, EU-Mitgliedsstaaten die Mili- startete die mit der EU verbün- tärbudgets. Mit dem Aachener dete NATO einen 78 Tage dau- Vertrag werden die Weichen ernden Bombenkrieg gegen auf Krieg gestellt. Während- Serbien. 2 500 Zivilisten, dar- dessen unterstützt die Bun- unter 78 Kinder, wurden durch desregierung die Beerdigung die westliche Allianz getötet. des INF-Vertrages durch die Bis heute wurden die verant- US-Regierung. wortlichen Regierungschefs für dieses Kriegsverbrechen weder Die Bundesregierung behauptet: angeklagt noch verurteilt. „Über 70 Jahre Frieden in Eu- ropa (…) Während unsere Vä- Die EU steht seitdem für mehr ter, Großväter und Urgroßväter Aufrüstung, internationale noch in den Krieg zogen, dürfen Kriegseinsätze und gemein- wir heute unseren europäischen sam mit NATO und USA für das
Sozialistische Wochenzeitung Zeitung der DKP EU und NATO, Wir schreiben – auch Der jüngst von Merkel und Ma- beim Thema Frieden – cron unterzeichnete „Aachener Vertrag“ treibt dies noch weiter dort weiter, wo andere – mit einer Aufrüstungsverpflich- Medien längst schweigen. Ich möchte gerne (gratis): tung, die ausdrücklich auch die NATO stärken soll, gemeinsamer Rüstungsexportpolitik und der Hand in Hand Die UZ sechs Wochen Absicht, deutsch-französische Zwar ist viel von „strategischer Probelesen (Print & Online)! Interventionskriege zu führen. Autonomie“ der EU die Rede, Der Bezug endet automatisch Diese sind schon heute Realität. doch bereits bei der Gründung Das EU-Wahlprogramm der DKP von PESCO haben USA und Während Kritik an der EU pau- NATO klargemacht, dass die Weitere Informationen über die DKP schal als nationalistisch diffa- EU-Militärpolitik NATO-kompati- miert wird, unterstützt die EU – bel sein muss. Wenn es gegen Name u.a. mit der Bundeswehr in Mali gemeinsame Feinde geht, passt – die neokolonialistischen Kriege zwischen EU und NATO kein des Westens in Afrika. Blatt Papier. Vorname Der neue Kalte Krieg gegen Russland wird immer weiter es- Straße, Hausnr. kaliert. Statt auf Entspannungs- politik und Abrüstung zu setzen, wurde der INF-Vertrag von den PLZ USA aufgekündigt. Mit einer neu- en Aufrüstungsrunde in der Ka- tegorie nuklearer Mittelstrecken- Ort raketen wird von den USA und ihren Verbündeten ein Schlacht- feld Europa riskiert. Anstatt sich Telefon für unser Interesse an Frieden und Sicherheit einzusetzen, übernimmt die deutsche Bundes- E-Mail regierung unter Merkel und Maas die Rechtfertigungspropaganda (Ohne E-Mail kein Online-Bezug möglich) der US-Regierung. Anstatt zur Deeskalation beizutragen, sucht Zurück an: DKP-Parteivorstand Hoffnungstraße 18 . 45127 Essen die Bundesregierung mehr denn Tel.: 0201 - 17 78 89 23 je die Nähe zur US-Regierung E-Mail: info@unsere-zeit.de
und gefährdet den Frieden in Eu- Begrenzungen des INF-Vertra- ropa. Beispielsweise, wenn alle neun Monate US-Truppen und -Kriegsgerät durch die Bundes- ges soll nach Willen der westli- chen Regierungen der Übergang zu einer multipolaren Weltord- Wir wollen republik in Richtung russischer Westgrenze transportiert wer- den, wie zuletzt im Februar. nung gestoppt werden. Diese Maßnahmen steigern eine ganz andere Oder wenn die Bundeswehr selbst als Führungstruppe in Li- tauen Teil der Drohkulisse gegen die Kriegsgefahr und lassen die übergroße Mehrheit der Bevölkerung dafür sprichwört- lich bezahlen: So wurde der Politik ● Wir wollen, dass die Bun- Russland ist. Oder wie im Falle bundesdeutsche Militäretat im desrepublik nicht länger Auf- des US-gesteuerten Putschver- vergangenen Herbst um 4,71 auf marschgebiet für Truppen suches in Venezuela, als Bun- 43,2 Milliarden Euro pro Jahr er- gegen Russland ist. Daher desaußenminister Maas gar höht. fordern wir die Kündigung des nicht schnell genug den selbst- Vertrages über die Stationie- ernannten „Übergangs-Präsi- rung ausländischer Truppen denten“ Guaidó anerkennen konnte. Oder bei der Lagerung von US-Atomwaffen auf dem ● Wir wollen, dass die Fliegerhorst der Bundeswehr Bundeswehr nicht länger im rheinland-pfälzischen Büchel weltweit Krieg führt und oder den anderen US-Militärba- Bundeswehrsoldaten das Ka- sen und -Kommandos wie Ram- nonenfutter für deutsche Wirt- stein, Spangdahlem, EUCOM schaftsinteressen sind. Des- und AFRICOM ... halb fordern wir: Abzug der deutschen Soldaten aus allen Auslandseinsätzen! Abrüsten statt ● Wir wollen eine Außenpolitik aufrüsten unseres Landes, die nicht für Aggressivität und Aufrüstung, sondern für Frieden, gute Nachbarschaft und Freund- Seit Jahrzehnten haben USA, schaft mit Russland und Chi- NATO, EU und Verbündete die Anfang des Jahres bestätigte die na steht. Deshalb fordern wir: wirtschaftliche, militärische und Bundesregierung, in den nächs- Austritt aus der NATO! Nein politische Vorherrschaft in der ten fünf Jahren das Budget wei- zur EU! Welt. Trotz mancher Uneinig- ter auf dann gut 60 Milliarden keiten wie etwa dem jüngsten Euro anzuheben – während in Handelsstreit zwischen USA und Krankenhäusern und Pflege- ● Wir wollen uns nicht län- EU oder dem Tauziehen um die einrichtungen Personalnotstand ger in die Tasche greifen las- NATO-Finanzierung: Angesichts herrscht und die Kommunen sen für Drohnen, Panzer und der Bedrohung der wirtschaftli- finanziell ausgeblutet werden. Kriegsschiffe. Deshalb fordern chen Vorherrschaft des Westens wir: Geld für Bildung, Rente durch China und zahlreiche an- und Gesundheit statt für den dere aufstrebende Länder hält Aufrüstungswahnsinn „der Westen“ zusammen. Mit massiver Aufrüstung, mit einem Vorrücken der NATO nach Os- ten, mit Stärkung des weltum- Am 26. Mai 2019 spannenden Netzes US-ameri- Dkp wählen kanischer Militärbasen und nicht ! zuletzt mit der Befreiung von den
Vor 20 Jahren: NATO-Bomben auf Jugoslawien Tageszeitungen Informati- onen, die die Version vom serbischen Massaker in Frage stellten. Die Verhandlungen von Rambouillet, die am 6. Februar 1999 began- nen, stellten an die serbi- sche Seite Bedingungen, die keine verantwortliche Regierung annehmen konnte, u.a. die uneinge- schränkte Beweglichkeit der NATO-Streitkräfte in ganz Jugoslawien. Die Verhandlungen waren der von der NATO einkal- Jahrelang waren von westlichen kulierte letzte Schritt zum 24. märz 1999 Regierungen und Medien „die Ser- ben“ als Alleinschuldige an den Bürgerkriegen auf dem Balkan in Luftangriff gegen Jugoslawien. Am 24. März 1999 startete die NATO den ersten Bombenangriff des 78 Tage dauernden Krieges den 1990er Jahren verantwortlich gemacht worden. Die Kosovo-Al- banische Miliz UÇK führte einen . . ohne beweise bewaffneten Kampf zur Abspaltung Zwei Jahre nach dem angeblichen auf die serbische Hauptstadt Bel- des Kosovo von Serbien. Im Ja- „Račak-Massaker“ und der Bom- grad, damals noch Teil von Rest- nuar 1999 diente ein angebliches bardierung Belgrads wurde berich- Jugoslawien. Die BRD war Teil der Massaker im Dorf Račak als Vor- tet, im Abschlussbericht der Ge- Angriffskoalition in diesem illega- wand für einen Krieg. richtsmediziner fänden sich keine len, völkerrechtswidrigen Krieg, Beweise für ein Massaker an fried- der ohne UNO-Mandat und ohne lichen albanischen Zivilisten durch Ausrufung des NATO-Bündnisfalls stattfand. Dem Bombenterror fielen über 2 500 Zivilisten zum Opfer. krieg gegen serbische Sicherheitskräfte, wie seinerzeit vom Leiter der OSZE- Kosovo-Überwachungsmission W. Krankenhäuser, Schulen, Fabri- ken, TV-Stationen, Brücken, Treib- stofflager und Regierungsgebäude serbien . . Walker und vielen westlichen Poli- tikern und Medien behauptet. Der wahre Kriegsgrund war die wurden zerstört. Die Bomben tra- Der damalige grüne Außenminister Fischer verstieg sich zu der Aussa- Unterwerfung Serbiens und seines fen Pendler in Zügen und Bussen ge, mit einem Krieg gegen Serbien Präsidenten Milosevic unter die ebenso wie Beschäftigte des staat- ein „neues Auschwitz“ verhindern westliche, neoliberale Wirtschafts- lichen Fernsehens. Sowohl im Ko- zu wollen. Schon wenige Tage spä- politik. Diese „Regime-Change“- sovo als auch in Serbien wurden ter brachten große französische Politik ist auch heute noch Pro- Wohnviertel getroffen. gramm der NATO. dkp.de Fotos Seite 1, 2, 3: UZ Archiv / Foto Seite 4: pixabay.com/photos/fighter-jet-fighter-aircraft-63028/ V.i.S.d.P.: W. Richter, c/o DKP-Parteivorstand, Hoffnungstr. 18, Essen
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