Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag

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Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
Frühling 2022
­GESCHICHTE • LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT • MUSIK- UND THEATER­W ISSENSCHAFT • BIOGRAFIEN • PHILOSOPHIE

                                                                                                                                  Chronos Verlag
                                                                                                                 Eisengasse 9 • CH-8008 Zürich
                                                                                                                      Tel. + 41 / 44 / 265 43 43
                                                                                                                      Fax + 41 / 44 / 265 43 44
                                                                                                                        info@chronos-verlag.ch
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Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
Leseprobe

«Doktor, etzt fahred mier eifach witer. Mier         «Doktor, wir fahren fort. Wir wollen beschrei-
wend etzt beschriebe, wafür Gräusch mier suss        ben, welche Geräusche wir sonst noch be-
no benützt händ, um Dich immer z’ärgere;             nützten, um Dich zu ärgern: z. B. Fusstritte, das
z. B. d’Fuesstritt, es Otme, d’Kaubeweginge,         Atmen, die Kaubewegungen, das Schnäuzen,
es Schnüze, es Kämme und Strehle, es Bade,           das Kämmen, das Baden, jeder Wassertropfen,
jede Wassertropfe, wo bi Rege z. B. ab em Dach       der bei Regen vom Dach fiel, oder die Tropfen
abegheit ist, oder Tröpfe vum a tröpfeln­de          von einem tropfenden Hahn. Weiter die Glo-
Hahne. Ferner d’Glocketön; d’Glocke vum              ckentöne; die Glocken vom Münster und vom
Münster und vum St. Johann händ Dich jo              St. Johann haben Dich manchmal fast verrückt
manchmol fast verruckt gmacht. Aber no viel          gemacht. Aber noch viel verfluchter war das
verflüechter ischt da Gebimmel gsi vu der            Gebimmel der katholischen Kirche. Ferner
katholische Chirche. Denn hämmer ferner jedi         haben wir jede Wanduhr, den Wecker, die
Wanduhr, de Wecker, d’Kuehschelle, d’Gspräch         Kuhglocken, die Gespräche anderer Leute und
vu andere Lüte, sogar jedes Tier benützt, um         sogar jedes Tier benützt, um mit Dir zu reden.
mit Dier z’rede. ’s ischt eifach haarig gsi; sogar   Es war haarsträubend; sogar die Vögel und die
d’Vögel und d’Insekte, jedi Mucke hät chönne         Insekten, jede Mücke konnte mit Dir reden und
mit Dier rede und da chascht Du sogar etzt no        das kannst Du sogar jetzt noch hören, wenn
höre went wit. Dem seit me de Stimme vu der          Du willst. Dem sagt man der Stimme der Natur
Natur lausche, allerdings nid uf an ­agnehmi         lauschen, allerdings nicht auf angenehme Art
Art und Wies, wemme bigott uf Schritt und            und Weise, wenn man auf Schritt und Tritt
Tritt us Allem, absolut Allem usse, was da           aus allem, aus absolut allem, was da kreucht
kreucht und fleucht, oder suss ufeme Weg             und fleucht oder sonst auf dem Weg Geräu-
Gräusch macht, üseri Stimme hört. Doktor,            sche macht, unsere Stimmen hört. Doktor, die
d’Gasflamme hämmer vergesse und da ischt             Gasflamme haben wir vergessen, und das war
jo grad eins vun verfluechteste Mittle gsi, um       eines der verfluchtesten Mittel, um Dich zu är-
Dich z’ärgere. Wenn d’Lüt an Ahning hettid,          gern. Wenn die Leute eine Ahnung hätten, was
wa für an intensivi Iwirking so en Auerliecht        für eine intensive Einwirkung ein Glühlicht
wege sim Gräusch uf en Schizophrene hät, die         wegen seinem Geräusch auf den Schizophre-
würded bigott stune.»                                nen hat, würden sie wahrlich staunen.»

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Zeugnis eines Schizophrenen

                                                                       Der Schaffhauser Chemiker Dr. Karl Heinrich
                           Karl Heinrich Fehrlin
                                                                       Fehrlin (1866–1943) durchlebte 1910 eine
                                                                       Krise und stellte fest, dass er «Stimmen
                                                                       hörte». Er wandte sich im Selbststudium
                         Die Schizophrenie                             aktueller psychiatrischer Literatur zu und
                         Kommentierte und ins Schriftdeutsche
                                                                       verfasste eine Abhandlung mit dem Titel
                         übersetzte Neuausgabe herausgegeben
                         von Katrin Luchsinger und René Specht
                                                                       «Die Schizophrenie». Während der Nieder-
                                                                       schrift offenbarten sich ihm die «Stimmen»
                                                                       als jene von Geistern verstorbener Freunde,
                                                                       Verwandter und bekannter Schaffhauser Per-
                                                                       sönlichkeiten.
                                                                  Es gelang Fehrlin, ihr vielstimmiges Diktat in Schaffhau-
                                                                  ser Dialekt niederzuschreiben. 1912 liess er seine Bro-
                                                                  schüre in 5000 Exemplaren drucken und verschickte sie
                                                                  an Psych­iater in Deutschland und der Schweiz. Sein Text
                                                                  gibt Einblick in die Komplexität der Erfahrung psychi-
                  Katrin Luchsinger          scher Erkrankung und in die aktuelle psychiatrische Literatur. Er war einer
geboren 1954, Dr. phil., Kunsthistori-
                                             der Ersten, der den Begriff «Schizophrenie», den der Zürcher Psychiater
kerin. Promotion über künstlerisches
 Schaffen in psychiatrischen Kliniken        ­Eugen Bleuler erst 1908 eingeführt hatte, als Titel einer Abhandlung ver-
   um 1900. Lehre und Forschung an            wendete. Fehrlin zeichnet aber auch ein «Sittenbild» der Stadt Schaffhausen
  der Zürcher Hochschule der Künste
 zur frühen Moderne, Kunst und Psy-           um 1910 und verortet seine existenzielle Katastrophe präzise zwischen zwei
        chologie um 1900, Inklusion.          Diskursen, dem spiritistischen und dem naturwissenschaftlichen. Er hoffte,
                                              mit seiner Veröffentlichung das Modell einer Vereinigung beider Standpunkte
                      René Specht             durchsetzen zu können. Die kommentierte Neuausgabe würdigt den Text
  geboren 1948, Dr. phil., Romanist.
                                              psychiatrie- und lokalhistorisch, psychologisch und als Mundartliteratur.
    1984–2013 Leiter der Stadtbib-
    liothek Schaffhausen. Seit 2015
Redaktor der «Schaffhauser Beiträge          Inhaltsübersicht
 zur Geschichte». Publikationen zur          Karl Fehrlin: Die Schizophrenie, 1912, Mundart und Schriftsprache,
Schaffhauser Buch- und Bibliotheks-          Übersetzung ins Hochdeutsche: Max Epper
                         geschichte.         René Specht, K. Luchsinger: Biografie K. Fehrlin
                                             Katrin Luchsinger: Freundliche Übernahme. Karl Heinrich Fehrlins
                                             Abhandlung «Die Schizophrenie» zwischen Spiritismus und Psychiatrie
                                             Paul Hoff: Person und Psychose: Eine Annäherung an Dr. H. C. Fehrlins
                                             Bericht aus psychiatrischer Sicht
                                             Alfred Richli: Ein Schaffhauser Mundarttext aus dem frühen
                                             20. Jahrhundert

                               Mai 2022      Karl Heinrich Fehrlin
                 Gebunden. ca. 400 S.,
                         ca. 15 Abb. sw.     Die Schizophrenie
                ca. CHF 48 / ca. EUR 48      Kommentierte und ins Hochdeutsche übersetzte Neuausgabe
              ISBN 978-3-0340-1668-1
                                             herausgegeben von Katrin Luchsinger und René Specht
            ISBN 978-3-0340-1668-1

            9 783034
                 3
                     016681
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Verlorene Handlungsfähigkeit

               Karin Bauer
                                                           Das 1912 in Kraft getretene Schweizerische
                                                           Zivilgesetzbuch regelte das Vormundschafts-
               Im Spannungsfeld
               privater Anliegen und                       wesen auf der Grundlage von Wertvorstellun-
               öffentlicher Interessen                     gen des 19. Jahrhunderts. Während hundert
                                                           Jahren konnten bei festgestellter Schutzbe-
               Vormundschaft im
               Kanton Thurgau,                             dürftigkeit Erwachsene aus verschiedenen
               1962–2012
                                                           Gründen, zum Beispiel wegen «Verschwen-
                                                           dung», «Trunksucht», «lasterhaften Lebens-
                                                           wandels» und «Misswirtschaft», bevor-
                                                           mundet werden. Mit der Entmündigung als
                                                           stärkster vormundschaftlicher Massnahme
                                                           verloren Erwachsene ihre Handlungsfähigkeit
                                                           weitgehend.
                                                              Das Buch zeigt ausgehend von den Vormundschaftsakten
                                                              einer pseudonymisierten Thurgauer Gemeinde auf, wie
                         Karin Bauer     ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis ins Jahr 2012 Erwachsene in
  studierte an der Universität Zürich
                                         den Blick vormundschaftlicher Behörden gerieten und sich im Spannungs-
 Geschichte, neuere deutsche Litera-
turwissenschaft und Staatsrecht. Sie     feld ihrer persönlichen Anliegen und öffentlicher Interessen wiederfanden.
 arbeitet als Lehrerin für Geschichte    Das Vormundschaftswesen barg individuelles und gesellschaftliches Kon-
  und Staatskunde an der Pädagogi-
schen Maturitätsschule Kreuzlingen.      fliktpotenzial. Mit einer Bevormundung gerieten mündige Erwachsene in ein
                                         vielschichtiges, dynamisches Machtverhältnis, in dem es Handlungsspiel-
                                         räume zu definieren und auszuloten galt. Je nach Bevormundungsgrund und
                                         persönlicher Wahrnehmung erlebten die Betroffenen die Vormundschaft als
                                         willkommene Unterstützung oder negativen, ungerechtfertigten Eingriff in
                                         ihre Privatsphäre und nutzten unterschiedliche Strategien, um mit der Situ-
                                         ation umzugehen. Während die Vormundschaftsgesetzgebung sich kaum
                                         veränderte, unterlag die Vormundschaftspraxis einem Wandel. Diesen un-
                                         tersucht die Autorin anhand von Fallbeispielen und stellt ihn in den gesamt-
                                         schweizerischen Kontext.

                             Mai 2022    Karin Bauer
                  Gebunden. ca. 352 S.
               ca. CHF 48 / ca. EUR 48   Im Spannungsfeld privater Anliegen und öffentlicher Interessen
             ISBN 978-3-0340-1664-3      Vormundschaft im Kanton Thurgau, 1962–2012

           ISBN 978-3-0340-1664-3

            9 783034
                 4
                     016643
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Schicksal eines Randständigen

                    Antonia Schmidlin | Hermann Wichers
                                                                Basel, Oktober 1943: Gaston Dreher, ein
                                                                Franzose, der in Basel aufgewachsen ist,
                    Versorgt, ausgewiesen,                      flüchtet in die Schweiz und stellt in der
                    in den Tod geschickt
                     Das Leben des jüdischen Elsässers          Stadt, die er als seine Heimat betrachtet,
                     Gaston Dreher (1907–1944)
                                                                einen Asylantrag. Als Jude ist er im besetzten
                                                                Frankreich in Lebensgefahr. Doch weder die
                                                                Basler noch die eidgenössischen Behörden
                                                                sind bereit, dem Gefährdeten Schutz zu ge-
                                                                währen. Seine Vergangenheit wird ihm zum
                                                                Verhängnis.
                                                                 Gaston Dreher (1907–1944) wurde im Elsass geboren und
                                                                 wuchs während des Ersten Weltkriegs und in den schwie-
                                                                 rigen Nachkriegsjahren in Basel auf. Nach dem Tod des
                                                                 Vaters geriet das Leben des Jugendlichen aus den Fugen.
                                                                 Er wurde straffällig. Heimaufenthalte, psychiatrische
                                                                 Abklärungen, wiederholte Klinikaufenthalte und Haft
                   Antonia Schmidlin         prägten fortan sein Leben. 1931 wurde er von den Basler Behörden des Lan-
  Dr. phil., Historikerin, Lehrerin für
                                             des verwiesen und nach Frankreich ausgeschafft. Dort konnte Dreher in den
 Geschichte und Italienisch am Gym-
   nasium Liestal. Publikationen zur         Jahren der Weltwirtschaftskrise nicht Fuss fassen. Trotz Einreiseverbot kehrte
 Geschichte der Schweiz im Zweiten           er immer wieder nach Basel und in die Schweiz zurück, wo er mehrfach im
      Weltkrieg und Geschlechterge-
                             schichte.       Gefängnis sass. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nahm sein Leben
                                             eine dramatische Wende. Als er 1943 in Basel um Asyl ersuchte, holte ihn
                    Hermann Wichers          seine Vergangenheit ein.
    Dr. phil., Archivar und Historiker,
                                             Antonia Schmidlin und Hermann Wichers erzählen eine eindrückliche
   Leiter Benutzung am Staatsarchiv
    Basel-Stadt, Lehraufträge an der         Lebensgeschichte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vielfältige
Universität Basel. Publikationen zum         Quellen, unter anderem Vormundschaftsakten, Krankenakten, psychiatrische
          Exil in der Schweiz und zur
                  Regionalgeschichte.        Gutachten und Gerichtsakten aus schweizerischen, französischen und deut-
                                             schen Archiven, gewähren einen detaillierten, oftmals berührenden Einblick
                                             in ein Leben, in dem europäische Geschichte greifbar wird.

                               April 2022    Antonia Schmidlin, Hermann Wichers
                   Gebunden. ca. 256 S.,
               ca. 47 Abb. farbig und sw.    Versorgt, ausgewiesen, in den Tod geschickt
                 ca. CHF 38 / ca. EUR 38     Das Leben des jüdischen Elsässers Gaston Dreher (1907–1944)
               ISBN 978-3-0340-1679-7

            ISBN 978-3-0340-1679-7

             9 783034
                  5
                      016797
Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
Gericht spielen

                                                                                                                 Theateraufführungen und Performances, die
           Géraldine Boesch

                                                                                                                 auf Gerichtsverhandlungen Bezug nehmen,
                                     MATERIALIEN DES ITW BERN

                                                                                                                 erfreuen sich seit der Jahrtausendwende
                                                                                                                 gros­ser Beliebtheit. Worin liegen die Spe-
                                                                                                                 zifik und das politische Potenzial solcher
                                                                                                                 theatraler Gerichtsformate? Inwiefern ­haftet
       Im Theater – vor Gericht

                                                                                                                 ihnen etwas Dokumentarisches an? Und
                                                                Géraldine Boesch
                                                                                                                 welche Rolle spielt dabei die Publikums­
                                                                Im Theater –                                     partizipation?
                                                                       vor Gericht
                                                                Publikumspartizipation in                         Anhand von acht Fallstudien zeitgenössischer Insze-
                                                                theatralen Gerichtsformaten
                                                                                                                  nierungen und Performances von Haus Bartleby, Yan
                                                                                                                  Duyven­dak und Roger Bernat, Christophe Meierhans,
                                                                                                                  Milo Rau und Oliver Reese wird diesen Fragen im Span-
                                                                                                                  nungsfeld zwischen Spiel und Ernst nachgegangen.
                                                                                                                  Die Vorstellung davon, wie Theateraufführungen bezie-
                                                                                                                  hungsweise Gerichtsverhandlungen auszusehen haben
                   Géraldine Boesch                                                           und wie man sich in ihnen zu verhalten hat, haben sich ungefähr im selben
  studierte Theaterwissenschaft und
                                                                                              Zeitraum ausgebildet. Um die Publikumspartizipation in Gerichtsformaten
      Psychologie in Bern und Berlin.
  Sie arbeitete als wissenschaftliche                                                         im deutschsprachigen Gegenwartstheater zu untersuchen, wird daher die
     Assistentin am ITW Bern und ist                                                          historische Genese von Theater und Gericht als Institutionen im 18. und
 zurzeit in der regionalen Schweizer
                Kulturförderung tätig.                                                        19. Jahrhundert analysiert. Basierend auf den daraus hervorgehenden Inter-
                                                                                              dependenzen und auf aktuellen Partizipationstheorien wird ein Modell parti-
                                                                                              zipativer Theaterformen entwickelt. Im Fokus steht ihr politisches Potenzial.

                               Mai 2022                                                       Géraldine Boesch
    Gebunden. ca. 272 S., ca. 8 Farbabb.
                ca. CHF 38 / ca. EUR 38                                                       Im Theater – vor Gericht
            Materialien des Instituts für                                                     Publikumspartizipation in theatralen Gerichtsformaten
Theaterwissenschaft Bern (ITW), Band 19
              ISBN 978-3-0340-1665-0
            ISBN 978-3-0340-1665-0

                                  9 783034
                                       6
                                           016650
Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
Moving the world
                                                                                        into the computer

                                                                 David Gugerli
                                                                                                                    Around 1950, computers learned how to
                               David Gugerli

                                                                                                                    sort numbers and words. Immediately, many
nologies it
                                                                   How the                                          questions arose. What could be done with

                                                                    W RLD
that expansion
d be capped
puter? Or that
                                                                                                                    such a machine? How should its space be set
                         How the World got into the Computer

computer in

                                                                                                                    up and governed?
t for users
90s, the

                                                                       got into the Computer
gart was at the
transatlantic                                                                                                       Moving the world into the computer meant rethinking
o do with
 in Germany.
g services                                                             The Emergence of                             many things. Bank transactions, spa guests, and terrorists,
                                                                                                                    to name but a few, had to be “formatted” so that they could
                                                                        Digital Reality
previously
ent in the
                                                                                                                    be dealt with in the machine. In doing so, managers, pro-
s study
 he constant                                                                                                        grammers, and users created a digital world that offered
d policy.
                                                                                                                    new ways of classifying things and organizing complex
                                                                                                                    relations. Some people even linked machines, combined
                                                                                                                    data, and shared programs. And computers designed to
                                                                                                                    sort personnel unexpectedly became personal computers.
                                                                                                                    This elegant essay explores how and why.

                                          David Gugerli                                 Übersetzung der deutschsprachigen Originalausgabe:
                     is professor of the history of tech-                               David Gugerli, Wie die Welt in den Computer kam.
                    nology at ETH Zurich. He has made                                   Zur Entstehung digitaler Wirklichkeit, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2018.
                   many contributions to the history of
                   computing including, most recently,                                  «David Gugerlis Geschichte der digitalen Wirklichkeit entfaltet ein glänzend geschriebenes
                     “Simulation for All: The Politics of                               Panorama vergangener Erwartungen an jene digitale Kultur, in der wir uns heute wiederfinden.»
                  Supercomputing in Stuttgart”, publis-                                 Claus Pias, Medienwissenschaftler, Leuphana Universität, Lüneburg
                               hed with Ricky Wichum.
                                                                                        «Aber der Laie, der von Internetprotokollen bloß die Kürzel kennt und dem ein Speicher halt ein Speicher ist,
                                                                                        kann sich jedenfalls kaum eine bündigere Darstellung wünschen, die ihn mit der Entstehungsgeschichte seiner
                                                                                        digitalen Umgebungen bekanntmacht.»
                                                                                        Helmut Mayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

                                              February 2022                             David Gugerli
                        Hardcover. ca. 200 p., ca. 20 fig. b/w
                                    ca. CHF 30 / ca. EUR 30                             How the World got into the Computer
                                   ISBN 978-3-0340-1671-1                               The Emergence of Digital Reality

                                                               ISBN 978-3-0340-1671-1

                                                               97 783034 016711
Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
Wann ist ein Kind normal?

                      Urs Hafner
                                                              Die beiden Psychiater Arnold Weber und
                                                              Walter Züblin untersuchten im Berner Neu-
                      Kinder beobachten                       haus zwischen 1937 und 1985 Tausende von
                      Das Neuhaus und die Anfänge der         verhaltensauffälligen Kindern und Jugend-
                      Kinderpsychiatrie, Bern 1937–1985
                                                              lichen. Sie gehören zu den Pionieren der
                                                              Kinderpsychiatrie, einer Disziplin, welche
                                                              die Lösung gesellschaftlicher Probleme ver-
                                                              sprach.
                                                                Wann ist ein Kind noch normal und wann schon anor-
                                                                mal? Die Frage treibt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-
                                                                derts Politiker, Lehrerinnen und Ärzte um. Sie wünschen
                                                                sich ein «gesundes Volk» und eine «Gesellschaft ohne Kri-
                                                                minelle und Asoziale». Dafür aber braucht es Prävention.
                                                                Die junge Disziplin Kinderpsychiatrie verspricht die
                                                                Lösung des Problems. Sie testet, triagiert und therapiert
                                                                in den neuen «Beobachtungsstationen» auffällige Kinder
                                                                und Jugendliche, die mehrheitlich aus den Unterschich-
                          Urs Hafner       ten kommen. Das Berner Neuhaus ist eine der ersten dieser Stationen. Es
     geboren 1968, ist promovierter
                                           wird 1937 auf dem Areal der psychiatrischen Klinik Waldau in Bern eröffnet.
Historiker, freischaffender Journalist
und Hochschuldozent in Bern. Er hat        Der Leiter ist der Psychiater Arnold Weber, der auch für die städtische Erzie-
  unter anderem «Heimkinder. Eine          hungsberatung tätig ist und an der Universität Vorlesungen hält. Wie seine
 Geschichte des Aufwachsens in der
     Anstalt» (Zürich 2011) verfasst.      Kollegen bedient Weber sich unterschiedlicher Methoden, favorisiert aber die
                                           freudsche Psychoanalyse. Sein Nachfolger Walter Züblin ist auch Eklektiker,
                                           setzt aber, ebenfalls wie seine Kollegen, vermehrt auf Medikamente und loka-
                                           lisiert die Störungen im Hirn.

                              April 2022   Urs Hafner
                  Gebunden. ca. 160 S.,
              ca. 15 Abb. farbig und sw.   Kinder beobachten
                ca. CHF 28 / ca. EUR 28    Das Neuhaus und die Anfänge der Kinderpsychiatrie, Bern 1937–1985
              ISBN 978-3-0340-1673-5

           ISBN 978-3-0340-1673-5

            9 783034
                 8
                     016735
Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
Die Kosten des Kriegsdienstes

                                                                                                                             Die Militärorganisation der Stadt Zürich
                                                                                                                             baute seit 1336 auf den Zünften und der
                                                                                                                             Constaffel auf. Innerhalb dieser Vereinigun-
                                                                                                                             gen wurde die mit dem Bürgerrecht einher-
                                                                                                                             gehende Pflicht, Wacht- und Kriegsdienst zu
                                                                                                                             leisten, überprüft und umgesetzt. Als einzi-
er Constaffel auf. Inner­                                 Regula Schmid
                                                                                                                             ges militärisches Verwaltungsbuch auf Zunft­
                                                                                                                             ebene hat sich in Zürich der die Jahre 1503
 ht, Wacht­ und Kriegs­
                            MIT DER STADT IN DEN KRIEG

gsbuch auf Zunftebene
nstaffel erhalten. Über­
nvolut eine einzigartige
                                                                    MIT DER STADT
6. Jahrhundert und von
 r Zusammenbruch der
                                                                    IN DEN KRIEG                                             bis 1583 umfassende «Reisrodel» der Con-
sur folgenden Verände­

Ereignisse, welche die
 aktor auf europäischer
                                                                    Der Reisrodel der Zürcher Constaffel,
                                                                    1503–1583                                                staffel erhalten. Überliefert im Privatbesitz
                                                                                                                             zusammen mit einer Reihe weiterer Listen,
 ft wiedergegeben, was
eindrücklich vor Augen

                                                                                                                             bildet das Konvolut eine einzigartige Doku-
                             AGZ
                                                                                                                             mentation zur städtischen Militär-, Kriegs-
                                                                                                                             und Sozialgeschichte des 16. Jahrhunderts.
                            BAND

                            89

                                                                                                                 «Mit der Stadt in den Krieg» führt zum Kern städtischer
                                                                                                            26.11.21 16:29

                               Regula Schmid Keeling                                        Militärverwaltung im 16. Jahrhundert und von da zu einer Gesellschaft, die
                     ist assoziierte Professorin für Ge-
                                                                                            mit und im Krieg lebte. Deutlich wird dabei der Zusammenbruch der Zürcher
                       schichte des Mittelalters an der
                 Universität Bern. Sie war 2003–2018                                        Militärorganisation nach der Schlacht bei Kappel und die auf diese Zäsur
                 Aktuarin und Vizepräsidentin der An-                                       folgenden Veränderungen des Milizwesens. Eine ausführliche Einleitung
                   tiquarischen Gesellschaft in Zürich
                  und ist seit 2016 Vorstandsmitglied                                       erläutert die historischen Hintergründe und die Ereignisse, welche die Eid-
                 der Schweizerischen Vereinigung für                                        genossenschaft – und mit ihr Zürich – für einige Jahre zu einem politischen
                  Militärgeschichte und Militärwissen-
                                                                                            Faktor auf europäischer Ebene machten. Jede Seite des Rodels wird in Bild
                  schaften. Ihre Forschungsinteressen
                    gelten der städtischen politischen                                      und kommentierter Abschrift wiedergegeben, was die Gegenwart des Kriegs
                 Kultur, der Sozialgeschichte von Heer                                      in der Zürcher Gesellschaft des 16. Jahrhunderts eindrücklich vor Augen
                     und Krieg und der Geschichte der
                                         Historiografie.                                    führt.

                                                              Januar 2022                   Regula Schmid
                                          Broschiert. 200 S., 85 Farbabb.
                                                         CHF 48 / EUR 48                    Mit der Stadt in den Krieg
                                         Mitteilungen der Antiquarischen                    Der Reisrodel der Zürcher Constaffel, 1503–1583
                                          Gesellschaft in Zürich, Band 89
                                                ISBN 978-3-0340-1663-6
                                             ISBN 978-3-0340-1663-6

                                                         9 783034
                                                              9
                                                                  016636
Frühling 2022 - Chronos Verlag Eisengasse 9 CH-8008 Zürich - Chronos Verlag
1. Gross-Zürich 1893                                  5. Eine Wendezeit: Wie weiter nach dem Krieg? (1945–1950)

2. Der Weg zur Metropole (1893–1914)                  6. Die goldenen Jahre (1950–1967)

3. Eine Wendezeit: Der Erste Weltkrieg (1914–1919)    7. Eine Wendezeit: Die «68er»-Jahre (1967–1974)

4. Zwischen Aufschwung, Krise und Krieg (1919–1945)   8. Eine Stadt im Wandel: Das letzte Viertel des Jh. (1974–2000)

      10
Eine Metropole im Wandel

                                                               Die kleine grosse Stadt der Schweiz, wie
                                                               hat sie sich im 20. Jahrhundert entwickelt?
                                  Helmut Meyer
                                                               Wie wurde aus der Industriestadt eine Stadt
                 Die kleine grosse Stadt                       der Dienstleistungen? Was wurde gebaut,
                                                               wie der Verkehr bewältigt? Welche sozialen
                                                               Kämpfe wurden ausgetragen? Wie veränder-
                                                               ten sich die politischen Kräfteverhältnisse,
                                                               das kulturelle Leben, die Situation der
                                                               Frauen?
               Zürich im 20. Jahrhundert                       Auf alle diese Fragen gibt dieses Buch detaillierte Ant-
                                                               worten, Epoche für Epoche: Aus Bauerndörfern und
                                                               Arbeitervorstädten wurden städtische Quartiere mit
                                                               Häuser­blöcken, erschlossen durch Strasse, Bahn und
                                                               Strassenbahn. Elektrizität, sauberes Trinkwasser, die
                                                               hygienische Entsorgung von Abwasser und Müll wurden
                                                               zur Selbstverständlichkeit. Generalstreik, Globus-Krawall
                                                               und die Bewegung der Achtzigerjahre zeugen von gesell-
                      Helmut Meyer          schaftlichen Spannungen, Hochkonjunktur, der Ausbau der sozialen Leistun-
 geboren 1943, war Geschichtslehrer
                                            gen des Staats und eine sich verästelnde, pulsierende Kulturszene von gesell-
am Literargymnasium Rämibühl und
  Dozent für Didaktik der Geschichte        schaftlichen Entspannungen.
     an der Universität Zürich. Er ist
  Verfasser mehrerer Lehrmittel und
zahlreicher selbständiger Publikatio-
         nen zur Zürcher Geschichte.

                              April 2022    Helmut Meyer
                   Gebunden. ca. 320 S.,
             ca. 150 Abb. farbig und sw.    Die kleine grosse Stadt
                 ca. CHF 48 / ca. EUR 48    Zürich im 20. Jahrhundert
               ISBN 978-3-0340-1675-9

            ISBN 978-3-0340-1675-9

            9 783034
                11
                     016759
Das Ende einer Industrietradition

                                                              In der Hochkonjunktur produzierte die We-
                                                              berei Wängi aus eineinhalb Millionen Kilo-
                  Pia Somogyi-Sandmeier
                                                              gramm Garn jährlich rund zwölf Millionen
                  Fadenbruch                                  Quadratmeter Gewebe und exportierte ihre
                  oder der letzte Schuss                      Erzeugnisse in die ganze Welt. 340 Personen
                  Vom Untergang der Schweizer
                  Textilindustrie: die Weberei Wängi (TG)
                                                              fanden ein Auskommen und erarbeiteten für
                                                              die Gemeinde jeden dritten Steuerfranken.
                                                              Bis Anfang der 1990er-Jahre konnte die
                                                              Weberei ihre Erträge jährlich steigern. Dann
                                                              setzten auch für das Thurgauer Unternehmen
                                                              Rückschläge ein. Nach 180-jährigem Beste-
                                                              hen musste die Baumwollweberei 2003 ihre
                                                              Tore für immer schliessen.
                                                                Zwanzig ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter –
                                                                Spulerin, Weberin, Schlichter, Saalmeister, Verkäufer,
              Pia Somogyi-Sandmeier        Logistiker, Betriebsleiter, Personalchef, Finanzdirektor und Unternehmer –
 lic. phil., Fachjournalistin, arbeitete
                                           erzählen, wie sie die Zeit von der Expansion bis zum Niedergang der Weberei
  als Redaktorin und Produzentin für
verschiedene Schweizer Medien. Sie         Wängi miterlebten, worauf sie stolz sind, wenn sie an ihre oft lebenslange
   ist in Wängi (TG) als Tochter einer     Tätigkeit in der Textilindustrie zurückdenken. Ihre Ausführungen spiegeln
   Weberin und eines Webermeisters
                        aufgewachsen.      die wirtschaftspolitischen Herausforderungen und vermitteln ein detailliertes
                                           Bild von den einzelnen Schritten der Gewebeproduktion: von der Garnbe-
                                           schaffung über die Webvorbereitung bis zum Webprozess und dem Verkauf
                                           der Stoffe.
                                           Das Buch ermöglicht es, in die vielfältige Welt der industriellen Weberei in der
                                           Schweiz einzutauchen und die letzten Zeitzeugnisse einer untergehenden
                                           Branche zu vernehmen.

                              April 2022   Pia Somogyi-Sandmeier
                   Gebunden. ca. 272 S.,
             ca. 120 Abb. farbig und sw.   Fadenbruch oder der letzte Schuss
                ca. CHF 48 / ca. EUR 48    Vom Untergang der Schweizer Textilindustrie: die Weberei Wängi (TG)
              ISBN 978-3-0340-1680-3

            ISBN 978-3-0340-1680-3

            9 783034 016803
                    12
Der Mode unterworfen

                                                                                       Zürich zählte um 1880 zu den weltweit
                                                                                       grössten Seidenstoffproduzenten. Doch die
                              28
                              interferenzen

                                                                                       Nachfrage nach den uniformen «Zürcher
                                                                                       ­Artikeln» schwand zusehends. Als die Bran-
                                                                                        che die Mode zu ihrem Geschäft machen
                                                                                        wollte, musste sie daher tiefgreifend umge-
   Textur der Gestaltung

                                              Denise Ruisinger

                                              Textur der Gestaltung
                                                                                        staltet werden.
                                              Die Zürcher Seidenstoffindustrie,
                                              1880–1914                                Denise Ruisinger schildert, wie an der zürcherischen
                                                                                       Seidenwebschule Textil- und Modewissen verstanden,
                                                                                       gelehrt und interpretiert wurde, wie Dessinateure, Dis-
                                                                                       ponenten und Patroneure in die Fabriken einzogen, wie
                                                                                       Unternehmen Modeinformationen einholten, sammelten
                                                                                       und auswerteten und wie das firmeneigene Produktions-
                                                                                       gedächtnis verwaltet und strategisch nutzbar gemacht
                                                                                       wurde. Die Zürcher Seidenstoffindustrie erhielt eine neue
                                                                                       Gestalt und entwickelte dabei eine ganz neue Praxis der
                                                                                       industriellen Gestaltung ihrer Produkte.
                    Denise Ruisinger
     ist Historikerin und Archivarin.
      In ­ihrer Forschung beschäftigt
   sie sich mit der Verquickung von
Design-, ­Kultur- und Unternehmens­
   geschichte. Doktorat an der E ­ TH
                              Zürich.

                              Mai 2022                              Denise Ruisinger
Gebunden. ca. 288 S., ca. 20 Abb. farbig
       und s.w. ca. CHF 48 / ca. EUR 48                             Textur der Gestaltung
            Interferenzen – Studien zur                             Die Zürcher Seidenstoffindustrie, 1880–1914
 Kulturgeschichte der Technik, Band 28
              ISBN 978-3-0340-1677-3
           ISBN 978-3-0340-1677-3

                           9 783034
                               13
                                    016773
Die Region erschliessen

                                              Thomas Eichenberger
                                                                    Die Wynental- und Suhrentalbahn (WSB)
                    Vom Gotthardzubringer                           gehört zu den für die Schweiz typischen
                               zur S-Bahn
                    Die Wynental- und
                                                                    leistungsfähigen Schmalspur-S-Bahnen; sie
                    Suhrentalbahn

                                                                    transportiert im Jahr gegen acht Millionen
                                                                    Reisende in den beiden Tälern südlich von
                                                                    Aarau. Ihre vollständige Integration ins
                                                                    hochgetaktete Schweizer Eisenbahnwesen
                                                                    der Gegenwart lässt vergessen, dass die
                                                                    WSB und ihre beiden Vorgängerbahnen, die
                                                                    Aarau-Schöftland-Bahn (AS) und die Wynen-
                                                                    talbahn (WTB), über eine reiche und wech-
                                                                    selhafte Geschichte verfügen, die bis in die
                                                                    Mitte des vorletzten Jahrhunderts zurück-
                                                                    reicht.
                                                                Die AS und die WTB nahmen im Zuge der Ergänzung
               Thomas Eichenberger          des damaligen Schweizer Normalspurbahnnetzes in den Jahren 1901 bezie-
    Jg. 1959, Dr. phil., Historiker, Mit­
                                            hungsweise 1904 ihren Betrieb als elektrische Überlandstrassenbahnen auf,
           arbeiter an der ETH Zürich.
                                            zu jener Zeit das modernste Verkehrssystem. Hinter beiden Bahnen standen
                 Dieter Eichenberger        aber ursprünglich weiter reichende Ambitionen. So war die WTB im Vorfeld
    Jg. 1955, Bibliothekar an der Kan-
                                            des Baus der Alpentransversale als Gotthardzubringer gedacht. Ihre Initianten
  tonsbibliothek in Aarau und an der
             Zentralbibliothek Zürich.      hofften auch, die im Wynental grassierende Abwanderung in die Schweizer
                                            Industriestädte und nach Übersee stoppen zu können. Diese Wurzeln ma-
                                            chen die beiden Bahnen zu einer geeigneten Projektionsfläche für die Unter-
                                            suchung der aargauischen Eisenbahnpolitik und unterschiedlichste Entwick-
                                            lungen des Schweizer Eisenbahnwesens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts.
                                            Zwar wurden auch sie in den Krisen des 20. Jahrhunderts durchgeschüttelt,
                                            im Gegensatz zu vielen anderen Schmalspurbahnen überlebten sie jedoch.

                                Mai 2022    Thomas Eichenberger
Gebunden. ca. 400 S., ca. 100 Abb. farbig
                                  und sw.   Vom Gotthardzubringer zur S-Bahn
                 ca. CHF 68 / ca. EUR 68    Die Wynental- und Suhrentalbahn
               ISBN 978-3-0340-1667-4

             ISBN 978-3-0340-1667-4
                                            Mit Unterstützung von Dieter Eichenberger

             9 783034
                 14
                      016674
Vielschichtige Mobilität

                                                                                 Mobilität ist ein zentrales Phänomen unse-
                                                                  Ueli Haefeli
                                                                                 res Alltags. Sie ist existenzielles Bedürfnis,
      Ueli Haefeli

                                            Unterwegs sein                       kulturelle Praxis, hedonistischer Konsum.
                                            können, wollen                       Unterwegssein ist anthropologische Not-
                                               und müssen
                                           Mobilität im Alltag in der Schweiz    wendigkeit, Erfahrung, Welterschliessung,
                                                   seit dem 19. Jahrhundert
                                                                                 ­Risiko, Lust und Last zugleich. Das Buch
 können, wollen
 Unterwegs sein

                                                                                  zieht am Beispiel der Entwicklung im schwei-
 und müssen

                                                                                  zerischen Bundesstaat einen weiten Bogen
                                                                                  von der Aufbruchsstimmung um die Mitte
                                                                                  des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart und
                                                                                  hinterfragt die gängige These einer ständig
                                                                                  wachsenden alltäglichen Mobilität.
                                                                                Mobilität ist vielschichtig in ihren Rhythmen, den ihr
     VGS 4               Verkehrsgeschichte Schweiz 4
                                                                                zugrunde liegenden Motiven und in ihren Wegmustern.
                                                                                Mobilitätshandeln ist zweckgebunden, mehr oder weniger
                                                                                routiniert, manchmal bewusst inszeniert, oft wenig reflek-
                         Ueli Haefeli                      tiert oder spontan und nicht weiter begründbar. Und nicht zuletzt ist Mobilität
     Titularprofessor für nachhaltige
                                                           ein gesellschaftspolitisches und damit ein historisch wandelbares Phänomen.
   Mobilität an der Universität Bern,
forscht zu verschiedensten Aspekten                        In Zeitdiagnosen schwingt oft die positiv, fallweise auch negativ gewertete An-
von Verkehr und Mobilität in Vergan-                       nahme mit, Mobilität sei mit der Moderne wesensmässig verknüpft. Als Gegen-
    genheit, Gegenwart und Zukunft.
                                                           these wird ein differenzierteres Verständnis von Mobilität postuliert, welches
                                                           verschiedene Facetten unseres Mobilitätsverhaltens herausarbeitet und die
                                                           grundsätzlich problematische Sicht einer kontinuierlichen Mobilitätszunahme
                                                           verabschiedet.

                                                                                                                                                                                                          Markus Sieber
                                                                                                                                               Markus Sieber

                                                                                                                                                                             Schneller, weiter,
                                                                                                                                                                               billiger, mehr?
                                                                                                                                                                                                  Mobilität und Verkehr
                                                                                                                                                                                               in der Schweiz seit 1918
                                                                                                                        Markus Sieber
                                                                                                                                           Schneller, weiter,

                                                                                                    Schneller, weiter, billiger, mehr?
                                                                                                                                           billiger, mehr?

                                                                                        Mobilität und Verkehr in der Schweiz seit 1918

                                                                                                       Verkehrsgeschichte Schweiz, Band 3
                                                                                                                 Erscheint im Januar 2022.
                                                                                     Gebunden. 360 Seiten, 20 Abb. sw., 28 Tab., 43 Grafiken
                                                                                                                                                  VGS 3         Verkehrsgeschichte Schweiz 3

                                                                                                ISBN 978-3-0340-1659-9. CHF 48 / EUR 48

                            Februar 2022                   Ueli Haefeli
 Gebunden. ca. 240 S., ca. 30 Abb. farbig
                                  und sw.                  Unterwegs sein können, wollen und müssen
                 ca. CHF 48 / ca. EUR 48                   Mobilität im Alltag in der Schweiz seit dem 19. Jahrhundert
    Verkehrsgeschichte Schweiz, Band 4
               ISBN 978-3-0340-1672-8
            ISBN 978-3-0340-1672-8

                     9 783034
                         15
                              016728
Alltag in Briefen gespiegelt

                                                                                                                                  Im Nachlass von Hans Huber fanden sich
                                                                                                                                  Briefe, Postkarten und Ansichtskarten,
                                  für Kommunikation (Hg.)

                                                                                                                                  die wohl nicht zufällig aufbewahrt wur-
iefe, Post­
ufällig auf­                                                             «Sehr geehrter Herr!
eginn seiner
 tationierung                                                             Schwer erstaunt
den Kur­

ren, die nach­
                                                                          über diese Zeilen …»                                    den. Sie dokumentieren den Beginn sei-
                                                                Museum

 enlernen, um
                                                                                                                                  ner Lehre zum Mechaniker, eine mehrwö-
                            Schwer erstaunt über diese Zeilen …»

 nblicke in den

                                                                                                                                  chige Stationierung im Spital von Huttwil
rund um Hutt­
 die modernen
hmus lebt, die

                                                                                                                                  und den darauffolgenden Kur­aufenthalt
nnt wie wir
                            «Sehr geehrter Herr!

                                                                                                                                  in Heiligenschwendi. Zudem fanden sich
                                                                                                                                  Briefe aus späteren Jahren, die nachzeich-
                                                                                                    fner in Hutt
                                                                                                                 wil
                                                                                                                                  nen, wie sich zwei Menschen erst kennen-
                                                                                       ns Huber, Ha
                                                                           Post für Ha
                                                                                                                                  lernen, um dann den Bund fürs Leben zu
                                                                                                                                  schliessen.
 978-3-0340-1661-2

83034 016612                                                                                                          Alle diese Dokumente geben unverstellte Einblicke in
                                                                                                                      den Alltag eines Menschen und seinen Kosmos rund
                                                                                                                      um Huttwil. Es ist eine Welt zu entdecken, die ohne
                                                                                                                      die modernen Medien auskommt, die einen anderen
                                                                                                                 28.09.21 13:23

                                       Kurt Stadelmann                                             Rhythmus lebt, die aber die gleichen Sorgen und Probleme kennt wie wir
                     ist Ausstellungskurator am Museum
                                                                                                   heute auch.
                             für Kommunikation in Bern.

                                           2021. Gebunden,                                         Kurt Stadelmann (Hg.)
                        140 S., 40 Abb. sw. CHF 28 / EUR 28
                            Schriftenreihe des Museums für                                         «Sehr geehrter Herr! Schwer erstaunt über diese Zeilen …»
                                      Kommunikation, Bern                                          Post für Hans Huber, Hafner in Huttwil (1920er bis 1940er Jahre)
                                   ISBN 978-3-0340-1661-2

                                                                ISBN 978-3-0340-1661-2

                                                                     9 783034 016612
                                                                          16
Das Werk eines Eigenwilligen

                                                                           «Auch wenn ich häufig, durchaus nicht im-
                               Walter Morgenthaler, Wolfram Malte Fues
                                                                           mer, mich historischer Stoffe bediene, so
                                                                           sind sie für mich doch nie etwas anderes
                               Kuno Raebers Romanwerk                      als poetisches Material: Das heisst, mich
                                                                           interessiert nicht, wie es war, sondern wie
                                                                           es hätte sein können […]. Wenn der Wissen-
                                                                           schaftler die Geschichte entmythologisiert,
                                                                           so tue ich genau das Gegenteil: ich remytho-
                               Textfassungen und Interpretationen
                                                                           logisiere sie.»
                                                                          Kuno Raeber (1922–1992) wuchs in einer stark religiös
                                                                          geprägten Familie in Luzern auf, studierte in Basel Ge-
                                                                          schichte und Philosophie und lebte ab 1958 als freier
                                                                          Schriftsteller in München. Das anlässlich des hunderts-
                                                                          ten Geburtstags entstandene Buch möchte einen Anreiz
                                                                          schaffen zu verstärkter Beschäftigung mit dem eigenwil-
                                                                          ligen Autor, dessen Lyrik- und Prosawerk in der deutsch-
                                                                          sprachigen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts
                Walter Morgenthaler                   nicht in Vergessenheit geraten sollte.
  geboren 1946, Germanist. Kritische
                                                      Das Buch stellt die vier zu Lebzeiten des Autors erschienenen Romane zur
     Werkausgaben: Werke von Karo-
     line von Günderrode (1990/91);                   Diskussion. In einem ersten, editorischen Teil werden die Romananfänge in
 Historisch-Kritische Gottfried Keller-               Paralleldarstellung von Notizbuchentwurf und publizierter Fassung wieder-
Ausgabe (1996–2013); Kuno Raeber.
«Dieses enorme Gedicht …» (­ Chronos                  gegeben. Der zweite, essayistische Teil vereinigt interpretierende Aufsätze
           2020; mit T­ homas B
                              ­ inder).               ausgewiesener Fachleute. Sie deuten die Romane aus unterschiedlicher
                                                      Perspektive und thematisieren das Verhältnis des Romanwerks zur übrigen
                 Wolfram Malte Fues                   Prosa und zur Lyrik. Eine Einleitung zu Leben und Werk des Autors ergänzt
       geboren 1944, lehrte bis 2011
                                                      das Buch.
   ­neuere deutsche Literaturwissen-
 schaft sowie Medienwissenschaften
 an der Universität Basel. Zahlreiche                                                                                                     Kuno Raeber

     Publikationen, zuletzt: «Zweifel»                                                                                                   « Dieses enorme Gedicht …»
                                                                                                                     Kuno Raeber:
 (Essays, 2019); «buchstäblich buch-
                                                                                                     «Dieses enorme Gedicht …»
             stieblich» (Lyrik, 2020).
                                                                                          Ausgewählte Gedichte in ihren Fassungen

                                                                         Herausgegeben von Walter Morgenthaler und Thomas Binder
                                                                                                                                          Ausgewählte Gedichte in ihren Fassungen
                                                                                                                                          Herausgegeben von

                                                                                                  Schweizer Texte, Neue Folge, Band 56    Walter Morgenthaler und Thomas Binder

                                                                                                             2020. 304 S., 25 Abb. sw.
                                                                                             ISBN 978-3-0340-1576-9. CHF 48 / EUR 48

                                Mai 2022              Walter Morgenthaler, Wolfram Malte Fues (Hg.)
    Gebunden. ca. 368 S., ca. 11 Abb. sw.
                 ca. CHF 58 / ca. EUR 58              Kuno Raebers Romanwerk
    Schweizer Texte, Neue Folge Band 61               Textfassungen und Interpretationen
               ISBN 978-3-0340-1676-6

            ISBN 978-3-0340-1676-6

             9 783034
                 17
                      016766
Schicht um Schicht:
                                                  Portfolio eines Malers

                                                                                     «Vor uns das Bild: Der Horizont.
                             WILLI KELLER – Malerei                                  Das Wasser. Blütenblätter und alte
                             Mit einer Einleitung von Peter Killer                   Stoffe. Am Ufer liegt Strandgut.
                                                                                     Textiles bläht sich. Gestrüpp und
                                                                                     Geflecht stehen uns entgegen, Rei-
                                                                                     hen von Platten, Eismeere. Woher
                                                                                     kommt das? Die Frage stösst ins
                                                                                     Leere. Keine Spuren, die aufzu-
                                                                                     finden wären, nichts, was vor die-
                                                                                     sen Bildern läge. Keine Entwürfe.
                                                                                     Keine Skizzen. Keine formulierte
                                                                                     Vorstellungswelt. Kein Programm.
                                                                                     Willi Keller malt. Das ist alles.»
                                                                                    Die Schriftstellerin Ruth Erat lässt sich ganz
                                                                                    auf Willi Kellers Malerei ein und stellt ihr
                                                 die eigene Poesie zur Seite. Der Kunstkritiker Peter Killer, der 1977 und 1980
                       Peter Killer              Werkkataloge zu Kellers frühen Zeichnungen und Druckgrafiken verfasst
          war Redaktor, Journalist,
                                                 hat, ordnet ein und resümiert: «Kellers Bilder bilden nicht Wirklichkeit ab;
     Museumsleiter und Organisator
                  von Kunstreisen.               sie schaffen Wirklichkeit ausserhalb der Realität.» Und: «Künstlerinnen und
                                                 Künstler, die sich nicht an Trends und Moden orientieren, sind die Aus-
                            Ruth Erat
 ist Autorin und Kunstschaffende. Sie            nahme. Willi Keller gehört zu diesen Sonderfällen. Seine Eigenwilligkeit und
   schreibt Prosa, Lyrik, Theater- und           Eigenständigkeit faszinieren bis heute.»
                            Sachtexte.
                                                 1944 in Schaffhausen geboren, arbeitet Willi Keller seit 1972 als freischaffen-
                        Jolanda Spirig           der Künstler und Fotograf – ein Anlass zur Rückschau und zur Publikation
ist Autorin historischer Bücher. 2020            seines Hauptwerks. Ab 1969 war Zürich der Mittelpunkt seines Schaffens, seit
  erschien von ihr im Chronos Verlag:
«Hinter dem Ladentisch. Eine Familie             1982 lebt er in Marbach (SG). Hier wandte er sich ganz der Malerei zu. Wie die
   zwischen Kolonialwaren und geist­             alten Meister arbeitet er in der anspruchsvollen Lasurtechnik, bei der Schicht
                       lichen Herren».
                                                 um Schicht transparent aufgetragen wird.

                              April 2022         Peter Killer, Ruth Erat, Jolanda Spirig
                   Gebunden. ca. 160 S.,
             ca. 100 Abb. farbig und sw.         Willi Keller
                 ca. CHF 38 / ca. EUR 38         Malerei
               ISBN 978-3-0340-1635-3

            ISBN 978-3-0340-1635-3
                                                 Mit einer Einleitung von Peter Killer

            9 783034
                18
                     016353
Orpheus der Rätoromanen

                                                        Als «Bild meines Lebens» bezeichnete der
                                                        Komponist und Musiker Gion Antoni Derungs
                                                        (1935–2012) aus dem bündnerischen Vella
                                                        (Val Lumnezia) einst sein kompositorisches
                                                        Œuvre. Musikalische Entwicklung und per-
                                                        sönlicher Werdegang standen für Derungs
                                                        in ständigem Austausch und waren eng mit­
                                                        einander verknüpft. Diesem dynamischen Zu-
                                                        sammenspiel von Musik und Identität, Werk
             Laura Decurtins
                                                        und Lebenslauf eines der bedeutendsten
             Der Bündner Komponist                      Schweizer Komponisten der Gegenwart geht
             Gion Antoni Derungs
                                                        die vorliegende Biografie erstmals nach.
                                                             Wie konnte Gion Antoni Derungs zum prominentesten
                    Eine musikalische Biografie              Komponisten Graubündens und zum wichtigsten musi-
                                                             kalischen Vertreter Romanischbündens, zu einem «Or-
                                                             pheus der Rätoromanen», werden? Sein umfangreiches
                                         Œuvre mit 191 Opuswerken in beinahe allen Gattungen der Vokal- und Ins-
                       Laura Decurtins   trumentalmusik und Hunderten von Kompositionen ohne Opuszahl spricht
      studierte Musikwissenschaft, Ge-
                                         von grosser künstlerischer Fantasie, einer starken musikalischen Identität
        schichte und Rätoromanisch in
    ­Zürich und Wien und promovierte     und einem unbändigen Schaffensdrang; im unverkennbaren Personalstil
           mit der Publikation «Chantai  zeigt sich zugleich Derungs’ produktiv-kreative Auseinandersetzung sowohl
         rumantsch! Zur musikalischen
     Selbst(er)findung Romanischbün-     mit den einheimischen Musiktraditionen als auch mit den internationalen
  dens» (Chronos 2019). Sie arbeitet     musikalischen Strömungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Mit seiner enga-
als Projektmitarbeiterin des Instituts
                                         gierten Vermittlung der Bündner Musikkultur über die Grenzen hinaus erwies
für Kulturforschung Graubünden und
      als freie Musikwissenschaftlerin.  sich Derungs zudem als einflussreicher Musikpädagoge und Kulturförderer
                                         und wurde für seine Verdienste mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seine
                                         erste «opera rumantscha» setzte 1984/86 einen Meilenstein in der Musikge-
                                         schichte und musikalischen Selbstfindung Romanischbündens.

                           Mai 2022    Laura Decurtins
               Gebunden. ca. 288 S.,
          ca. 60 Abb. farbig und sw.   Der Bündner Komponist Gion Antoni Derungs (1935–2012)
            ca. CHF 48 / ca. EUR 48    Eine musikalische Biografie
          ISBN 978-3-0340-1666-7

        ISBN 978-3-0340-1666-7

         9 783034
             19
                  016667
Ethik in der Warenwelt

                                                                      Um die Frage, was konsumiert werden darf,
                              Lara Gruhn
                                                                      kreisen zurzeit viele gesellschaftliche De-
                              Guter Konsum                            batten. Was ist gut, korrekt, richtig, sozial­
                              Alltägliche Ethiken zwischen Wissen
                              und Handeln
                                                                      verträglich, umwelt- und tiergerecht und
                                                                      auch gesund? Was machen Menschen, wenn
                                                                      sie ethisch konsumieren? Welche Bedeutun-
                                                                      gen messen sie dem Konsum bei und wie
                                                                      sprechen sie darüber? Was sind die Funk­
                                                                      tionen ethischen Konsums in der alltäglichen
                                                                      Praxis?
                                                                       Als ethisch verstanden wird all das, was die Kon­su­men­
                                                                       t:innen selbst als gut oder richtig begreifen. Narrative
                                                                       Interviews, das Reden über Konsum, bilden die Basis für
                                                                       die Studie. Die Sicht der Akteur:innen öffnet den Blick auf
                                                                       gesellschaftliche (Aus-)Handlungsfelder, die anhand wei-
                                                                       terer Quellen aus teilnehmender Beobachtung und aus
                           Lara Gruhn              Medien untersucht werden. Entlang der Schlüsselkategorien K     ­ nowing, Doing
  ist promovierte Kulturwissenschaft-
                                                   und Showing werden Wechselbeziehungen zwischen Wissensbeständen,
 lerin und arbeitet als wissenschaftli-
  che Assistentin und Lehrbeauftragte              praktischem Handeln und performativer Narration auf einer subjektzentrier-
   am Institut für Sozialanthropologie             ten, alltäglichen Ebene ausgeleuchtet und Funktionen ethischen Konsums
   und Empirische Kulturwissenschaft
                der Universität Zürich.            vorgestellt. Die entwickelten Interpretations- und Deutungsmöglichkeiten er-
                                                   lauben es, ethischen Konsum neu zu denken. Darüber hinaus liefert das Buch
                                                   Einsichten, wie Vorstellungen und Aushandlungen von korrektem Handeln
                                                   erforscht werden können.

                                 April 2022        Lara Gruhn
    Broschiert. ca. 296 S., ca. 20 Farbabb.
                   ca. CHF 38 / ca. EUR 38         Guter Konsum
Zürcher Beiträge zur Alltagskultur, Band 31        Alltägliche Ethiken zwischen Wissen und Handeln
                 ISBN 978-3-0340-1670-4

              ISBN 978-3-0340-1670-4

               9 783034
                   20
                        016704
Begegnung mit Isegrim

                                                                      Wölfe sind seit mehr als 25 Jahren zurück
                              Elisa Frank
                                                                      in der Schweiz. Ihre Rückkehr ist nicht nur
                              Vom Umgang mit einem                    ein ökologischer, sondern auch ein kulturel-
                              multiplen Tier                          ler und sozialer Prozess. Sie führt zu einer
                              Eine Ethnografie wölfischer Präsenz
                              in der Schweiz
                                                                      Vielzahl von Positionsbezügen und Formen
                                                                      des Umgangs mit den lange abwesenden
                                                                      Wild­tieren. Die vorliegende Studie richtet
                                                                      den Blick auf die gesellschaftliche Aushand-
                                                                      lung der Präsenz von Wölfen auch jenseits
                                                                      von Landwirtschaft, Naturschutz und dem
                                                                      ­Management der Behörden.
                                                                        Das untersuchte Netzwerk als Assemblage verstehend,
                                                                        folgt die als multi-sited ethnography angelegte Studie
                                                                        verschiedenen Spuren und schafft sich so reflexiv ihr Feld,
                                                                        das von der Präparationswerkstatt bis zum Genetiklabor,
                                                                        vom Kinderbuch bis zu den sozialen Medien und von der
                           Elisa Frank             Wolfsexkursion bis zur Parlamentsdebatte reicht. In der Analyse der Daten
     hat Kulturanthropologie und Ge-
                                                   werden kulturelle Logiken des gesellschaftlichen Umgangs mit wölfischer
    schichte studiert und 2021 an der
        Universität Zürich promoviert.             Präsenz diskutiert. Hierbei wird Natur, wie Wölfe sie verkörpern, in Relation
   Ihre Forschungsschwerpunkte sind                zu Schlüsselkategorien wie Wissen, das «Andere», Emotion und Raum be-
    Mensch-Umwelt-Beziehungen und
                        alpine Räume.              schrieben. Darüber hinaus analysiert die Studie multiple Formen der «Koope-
                                                   ration in der Differenz», die sich im Konfliktfeld der Wolfsrückkehr bei aller
                                                   Konkurrenz und Heterogenität von Wissensbeständen und Positionen den-
                                                   noch finden.

                                    Juni 2022      Elisa Frank
   Br. ca. 512 S., ca. 52 Abb. farbig und sw.
                     ca. CHF 68 / ca. EUR 68
                                                   Vom Umgang mit einem multiplen Tier
Zürcher Beiträge zur Alltagskultur, Band 30        Eine Ethnografie wölfischer Präsenz in der Schweiz
                   ISBN 978-3-0340-1669-8
               ISBN 978-3-0340-1669-8

               9 783034
                   21
                        016698
Einblicke in eine
                                                                             andere Schulkultur

                                                                                                      An den Zürcher Seminaren Küsnacht, Un-
               ADRIAN JUEN

                                                                    ADRIAN JUEN
                                                                                                      terstrass und der Höheren Töchterschule
                                                                                                      wirkten zwischen 1900 und 1950 zahlreiche
                                                                                                      Hauswarte und Hausmütter in vergleichbarer
     DIE HÄUSLICHE ORDNUNG SCHULISCHER PÄDAGOGIK

                                                                    DIE HÄUSLICHE
                                                                    ORDNUNG                           und doch diverser Arbeits- und Lebenspraxis.
                                                                    SCHULISCHER
                                                                                                      Ihre Untersuchung erlaubt neue Ein­blicke in
                                                                    PÄDAGOGIK
                                                                    ZUR PRAXIS DER HAUSWARTE UND
                                                                                                      vergangene Schulkulturen. Durch ihr indi-
                                                                    HAUSMÜTTER AN DEN ZÜRCHER
                                                                    LEHRERINNENSEMINAREN, 1900–1950
                                                                                                      viduelles und allgemeines, praktisches und
                                                                                                      diskursives Handeln bringen diese kaum
                                                                                                      erforschten Akteur:innen zum Ausdruck, wie
                                                                                                      der physische Raum und die darin Anwesen-
                                                                                                      den in der Verwobenheit des täglichen Ge-
                                                                                                      schehens Schule als bedeutungsvolle gesell-
                                                                                                      schaftliche Organisation formierten.
                                                                                                  Die Aufgaben der Hauswarte und Hausmütter umfass-
                        Adrian Juen                                          ten die Regulierung des Zugangs und Takts sowie die Reinigung, Heizung,
 Promotion in historischer Bildungs-
                                                                             Beleuchtung und Wartung der Schulanlagen. Ausserdem beaufsichtig-
forschung an der Universität Zürich;
      2017–2021 wissenschaftlicher                                           ten, betreuten und verpflegten sie die Schüler:innen und unterstützten die
  Mitarbeiter am Zentrum für Schul­                                          Lehrer:innen. Omnipräsenz und eine tiefe persönliche Involviertheit ins ört-
geschichte der Pädagogischen Hoch-
                      schule Zürich.                                         liche Sozialgefüge zeichneten sie aus. Als Verkörperung programmatischer
                                                                             Werte und des Hidden Curriculums wirkten Hauswarte und Hausmütter
                                                                             ­pädagogisch. Die Studie erzählt zuweilen persönliche Geschichten, zeigt aber
                                                                              vor allem, wie sich gesellschaftliche, häusliche und pädagogische Ordnun-
                                                                              gen im Schul­alltag verknüpften.

                              April 2022                                     Adrian Juen
    Gebunden. ca. 302 S., ca. 2 Abb. sw.
                 ca. CHF 38 / ca. EUR 38                                     Die häusliche Ordnung schulischer Pädagogik
 Historische Bildungsforschung, Band 11                                      Zur Praxis der Hauswarte und Hausmütter
               ISBN 978-3-0340-1674-2
                                                                             an den Zürcher Lehrer:innenseminaren, 1900–1950
                                                   ISBN 978-3-0340-1674-2

                                                   9 783034
                                                       22
                                                            016742
Vielfältige Geschichte
                                                                     Schaffhausens

                                                                                        Der neueste Band der «Schaffhauser Bei-
                              Historischer Verein des Kantons Schaffhausen
                                                                                        träge zur Geschichte» vereinigt Artikel von
                              Schaffhauser Geschichte                                   fünfzehn Autorinnen und Autoren. Sie be-
                              im Fokus                                                  fassen sich mit Themen aus Wirtschafts-,
                              Festschrift für Hans Ulrich Wipf                          Sozial- und Kulturgeschichte oder mit her-
                                                                                        ausragenden Persönlichkeiten. Die zeitliche
                                                                                        Spannweite der behandelten Themen reicht
                                                                                        vom Spätmittelalter bis zum 21. Jahrhundert.
                                                                                        Gewidmet ist der Band Hans Ulrich Wipf,
                                                                                        dem früheren Stadtarchivar von Schaffhau-
                                                                                        sen, Mitverfasser der «Schaffhauser Kantons-
                                                                                        geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts»
                                                                                        und freischaffenden Historiker.
                                                                                         Im Fokus stehen unter anderem Heiratsstrategien des
                                                                                         Stadtadels im Spätmittelalter, Schaffhausens republika-
                     Historischer Verein                             nisches Selbstverständnis zwischen Eidgenossenschaft und Reich, seine
             des Kantons Schaffhausen
                                                                     Finanzlage während des Dreissigjährigen Kriegs, die Geschichte des Bürger-
       Der 1856 gegründete Historische
   Verein gibt seit 1863 die «Schaffhau-                             hauses zur «Weissen Rose» im Licht neu ausgewerteter Quellen sowie die
   ser Beiträge zur Geschichte» heraus,                              Mitarbeit der Stuckateure Samuel Höscheller und Hans Jakob Schärer an der
       seit 1993 in Zusammenarbeit mit
                    dem Chronos Verlag.                              künstlerischen Ausstattung des Zürcher Rathauses. Die neuere Schaffhau-
                                                                     ser Wirtschaftsgeschichte betreffen Artikel über den Konkurs der Privatbank
                                                                     Zündel & Co. 1914, über vorsorgliche Massnahmen der Georg Fischer AG im
                                                                     Kalten Krieg und über die jüngste Kontroverse um das Archiv der Schaff­
                                                                     hauser Kantonalbank. Eine Würdigung von Hans Ulrich Wipf und die Liste
                                                                     seiner gut 400 Publikationen aus sechs Jahrzehnten runden den Band ab.

                                                                     Mit Beiträgen von: Kurt Bänteli, Franziska Eggimann, Daniel Grütter,
                                                                     Roland E. Hofer, Peter Jezler, Eduard Joos, Adrian Knoepfli, Oliver Landolt,
                                                                     Mandy Ranneberg, Peter Scheck, Karl Schmuki, Markus Späth-Walter,
                                                                     René Specht, Matthias Wipf, Mark Wüst.

                                   März 2022                         Historischer Verein des Kantons Schaffhausen
                        Gebunden. ca. 336 S.,
                  ca. 120 Abb. farbig und sw.                        Schaffhauser Geschichte im Fokus
                      ca. CHF 48 / ca. EUR 48                        Festschrift für Hans Ulrich Wipf
Schaffhauser Beiträge zur Geschichte 93/2021
                   ISBN 978-3-0340-1678-0
                 ISBN 978-3-0340-1678-0

                9 783034
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                         016780
Lebendiges Tor zu Winterthur                                                                                                  Das neue Sehen auf die Welt

                                                                                                                                   Hans Potthof
                                                                                                                                   early painting            frühe malerei

                                                                     early painting – photography | frühe malerei – fotografie
                                                                                                                                   photography                   fotografie

                                                                     Hans Potthof
                                                                                                                                            Georg M. Hilbi

   Als Bauwerk ist das Untertor bereits 1871 ver-                                                                                Hans Potthof (1911–2003) zählt zu den bedeu-
   schwunden, dennoch bildet die gleichnamige                                                                                    tenden Kunstmalern des 20. Jahrhunderts in der
   Gasse einen stark frequentierten Zugang zur                                                                                   Schweiz. Die Arbeiten der 1930er- und frühen
   Winterthurer Altstadt. Der Historiker Peter Nie-                                                                              1940er-Jahre zeichnen sich durch progressive
   derhäuser zeichnet im ersten Teil des Buches die                                                                              Bildfindung und spontane Maltechnik aus. In
   Entstehung des Quartiers nach und untersucht                                                                                  ihnen entpuppt sich der junge Künstler als inno-
   seine weitere Entwicklung.                                                                                                    vativer Vertreter des Postexpressionismus, des
   Im zweiten Teil des Buches verfolgt der Journalist                                                                            Surrealismus und der neuen Sachlichkeit.
   Alex Hoster die Quartierentwicklung anhand des                                                                                Neben seinem malerischen Schaffen betätigte sich
   Protokollbuchs der 1893 gegründeten Nachbarschaft                                                                             Potthof in dieser frühen Periode auch als Fotograf.
   Untertor sowie mithilfe späterer Akten der Untertor                                                                           Obwohl er mit seinen fotografischen Arbeiten zeit­
   Vereinigung bis in die Gegenwart. Im dritten Teil                                                                             lebens kaum an die Öffentlichkeit gelangte, sind
   schliesslich beleuchtet er die Alltags­geschichte des                                                                         diese künstlerisch von grossem Wert und im zeit­
   Quartiers weiter, indem er jedes Haus einzeln vor-                                                                            genössischen Kontext wegweisend.
   stellt. Da er sich auf Familienarchive und mündliche                                                                          Um die gewünschte Bildaussage zu erreichen,
   Überlieferungen abstützen kann, fällt der Blick mal                                                                           wählte Potthof innovative Vorgehensweisen, die weit
   auf die Bau-, mal auf die Kultur- oder die Famili-                                                                            über das dokumentarische Abbilden hinausgehen.
   engeschichte, mal auf Lebensbedingungen oder                                                                                  Mit dieser Publikation werden das fotografische
   Eigenheiten von Bewohnerinnen und Bewohnern.                                                                                  Werk von Hans Potthof und dessen frühe Malerei
   Dadurch wird der Mikrokosmos des früheren Unter-                                                                              erstmals vorgestellt.
   torquartiers lebendig und nachvollziehbar.

   Alex Hoster                                                                                                                   Georg M. Hilbi
   ist ausgebildeter Buchhändler, Texter/Konzepter und Journalist                                                                studierte europäische und ostasiatische Kunstgeschichte. Er
   in Winterthur. Bis 2001 führte er in vierter Generation die                                                                   promovierte zur Modernität in der Schweizer Malerei um 1900.
   familieneigene Buchhandlung an der Marktgasse.                                                                                Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Aufarbeitung
                                                                                                                                 der Œuvres von Hans Potthof (1911–2003), Emil Dill (1861–
   Peter Niederhäuser                                                                                                            1938) und Hans Emmenegger (1866–1940).
   ist freischaffender Historiker und lebt in Winterthur. Neben
   seiner Tätigkeit in Museen und als Reiseleiter forscht und pub-
   liziert er zur Landesgeschichte der Ostschweiz mit besonderem
   Schwerpunkt auf der Adels- und Kirchengeschichte.

   Alex Hoster, Peter Niederhäuser                                                                                               Georg M. Hilbi
   Das Untertor                                                                                                                  Hans Potthof
   Von der Vorstadtgasse zur Einkaufsstrasse                                                                                     Frühe Malerei | Fotografie
                                                                                                                                 Early Painting | Photography

  Januar 2022
  Gebunden. 200 S., 184 Abb. farbig und sw.
  CHF 44 / EUR 44                                                                                         2021. Gebunden. 360 S., 480 Abb. farbig und sw.
  Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur, Band 359 (2022)                                           CHF 98 / EUR 98
  ISBN 978-3-0340-1662-9                                                                                  ISBN 978-3-0340-1570-7
ISBN 978-3-0340-1662-9                                                                                  ISBN 978-3-0340-1570-7

      24 016629
9 783034                                                                                                        9 783034 015707
traverse            INHALT / TABLE DES MATIÈRES
                                                                                                                                                  ISSN 1420-4355                                      INHALT / TABLE DES MATIÈRES

                                                                                                       t r a v e r se

                                                                                                                                                                                                                                                                                              t r a v e r se
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ISSN 1420-4355
                    SCHWERPUNKT / DOSSIER THÉMATIQUE                                                                                                                                                  SCHWERPUNKT / DOSSIER THÉMATIQUE
                    Éditorial / Editorial                                                          7                                                                                                  Editorial / Éditorial                                                               7

Zeitschrift für Geschichte –
                    Karine Crousaz, Pierre Eichenberger, Anja Rathmann-Lutz                                                                                                                           Alexandre Elsig, Gisela Hürlimann, Sarah-Maria Schober, Isabelle Schürch

                    Property Devolution, Sharia, and the Making of the Modern Middle East         19                                                                                                  Arbeitstiere. Aspekte animalischer Traktion in der Moderne                         27
                    Beshara Doumani                                                                                                                                                                   Juri Auderset, Hans-Ulrich Schiedt

Revue d’histoire
                                                                                                                                                  traverse                                                                                                                                                                 traverse
                    From Marketplace to Cosmos. The Emergence of a New Model of Balance                                                                                                               Das Kreuzkamel als Fortbewegungs- und Transportmittel in Westanatolien.
                    and its Impact on Thought, 1250–1375                                          42                                                                                                  Eine nutztiergeschichtliche Perspektive                                            43
                    Joel Kaye                                                                                                                                                                         Onur İnal

                    Sewantketten und Castorhüte. Gebrauchspraktiken von Geld und Mode                                                                                                                 Les animaux de rente comme sources pour une histoire de la transhumance
                    in der Kolonie Nieuw Nederland                                                61                                                                                                  en Toscane (XIVe–XVIIIe siècles)                                                   56
                    Eva Brugger                                                                                                                                                                       Davide Cristoferi, Mara Visonà

                    Reichtum als Gefahr für die Handelsrepublik. Ökonomischer Patriotismus                                                                                                            Der Lachs auf der Leiter. Fischwege und Fischwanderungen
                    in der niederländischen Aufklärung                                            79                                                                                                  an norddeutschen Flüssen um 1900                                                   71
                    Lina Weber                                                                                                                    Z E I T S C H R I F T F Ü R G E S C H I C H T E • R E V Christian
                                                                                                                                                                                                          U E D ‘Zumbrägel
                                                                                                                                                                                                                    HISTOIRE                                                                                               ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE • REVUE D‘HISTOIRE

Erscheint dreimal pro Jahr
                    Neoliberale Wohnungspolitik avant la lettre? Staatliche Regulierung
                    und private Interessen im Wohnungsbau in der Schweiz (1936–1950)
                    Florian Müller
                                                                                                  92
                                                                                                                                                                                                      Resistenz und Renitenz. Parasiten als ein- und ausgeschlossenes Drittes
                                                                                                                                                                                                      zwischen Rindern und Menschen (um 1920–1970)
                                                                                                                                                                                                      Beat Bächi
                                                                                                                                                                                                                                                                                         91

                    Sécurité sociale et normes d’égalité. Les débats au sein de l’Organisation                                                                                                        Les animaux empoisonnés au cœur des débats sur les risques sanitaires
                    internationale du travail, 1970–2000                                         117                                                                                                  et environnementaux liés à l’arsenic et au plomb en France (1814–1914)            108
                    Sandra V. Constantin, Carola Togni                                                                                                                                                Amélie Bonney

                    BILDER / IMAGES
                    Unsichtbarer Reichtum. Wie Schweizer Künstler der frühen Neuzeit
                                                                                                                                                                    Publizieren in denINMarc
                                                                                                                                                                                         Humanities
                                                                                                                                                                                          MEMORIAM
                                                                                                                                                                                             Vuilleumier (1930–2021), un historien du social                                            121
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vormoderne postkolonial?
                    den Handel visuell verpacken                                                 129                                                                                                  Charles Heimberg
                    Urte Krass                                                                                                                                      Vergangenheit, Gegenwart   und Zukunft
                                                                                                                                                                                         BILDER / IMAGES
                    DOKUMENT / DOCUMENT                                                                                                                                                               Ein andines Abendmahl. Oder das cuy in der kolonialen Gesellschaft                126

                                                                                                       Publier des revues de sciences humaines
                    Reich, reicher, Grab im Münster. Die Stiftung des Hans Muntprat                                                                                                                   Jose Cáceres Mardones
                    in der Konstanzer Bischofskirche                                             144
                    Lukas-Daniel Barwitzki                                                                                                                                                            FREIER ARTIKEL / ARTICLE LIBRE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Moyen Âge postcolonial?
                                                                                                                                                                                                      Fremde Arbeit. Kulturelle Differenz, wirtschaftliche Entwicklung und
                    FREIER ARTIKEL / ARTICLE LIBRE                                                                                                                  Publier des revuesdiede   sciences
                                                                                                                                                                                         angewandten Sozial- und humaines
                                                                                                                                                                                                                 Geisteswissenschaften in der Schweiz um 1960                           136

                                                                                                       Publizieren in den Humanities
                    Im Namen der «Befreiung». Von der Rückeroberung des eigenen Körpers                                                                                                               Niki Rhyner
                    zum Recht auf eine selbstbestimmte Existenz in der schweizerischen

                                                                                                                                                                                                                                                                                               Vormoderne postkolonial?
                    Frauenbewegung, 1970–1990                                                    153                                                                Passé, Présent et Avenir PORTRÄT / PORTRAIT

                                                                                                                                                                                                                                                                                               Moyen Âge postcolonial?
                    Anja Suter                                                                                                                                                                        Gotthardbahn, Trans Europ Express und Reisekultur. Quellen zum Bahnland Schweiz
                                                                                                                                                                                                      bei SBB Historic                                                                  150
                    PORTRÄT / PORTRAIT                                                                                                                                                                Susanne Hofacker, Remo Lütolf
                    La Cinémathèque suisse. Des sources pour l’histoire du cinéma
                    et plus encore                                                               169                                                                                                  DEBATTE / DÉBAT
                    Christine Tourn                                                                                                                                                                   L’animal de rente. Quelle rente?                                                  164
                                                                                                                                                                                                      Jocelyne Porcher, Chloé Mulier, Félix Jourdan, Vanina Deneux
                    Besprechungen / Comptes rendus                                               177
                                                                                                                                                                                                      Besprechungen / Comptes rendus                                                    178

                                                                                                                   11                                                                1_2022

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       2                                    2_2022

                                                                                                                    2022

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2022
Die zweisprachige Zeitschrift ver-                                                                                                               Die Praxis des wissenschaftlichen                                                                                                                                        Die Geschichtswissenschaft belebt
steht sich als Forum der Geschichts-                                                                                                             Publizierens hat sich in den letzten                                                                                                                                     sich immer wieder durch Ansätze
forschenden in der Schweiz mit ei-                                                                                                               Jahren radikal verändert. Etab-                                                                                                                                          und Konzepte von aussen und
nem Horizont, der über Landes- und                                                                                                               lierte Formen des Publizierens –                                                                                                                                         aktuelle gesellschaftliche Anliegen
Fachgrenzen hinausreicht. «Tra-                                                                                                                  wie etwa die Buchproduktion                                                                                                                                              verändern unseren Blick auf Ge-
verse» ist sowohl eine historische                                                                                                               oder auch durch Subskriptionen                                                                                                                                           schichte. In den letzten Jahrzehn-
Fachzeitschrift als auch ein Organ,                                                                                                              finanzierte Zeitschriften – ­geraten                                                                                                                                     ten haben intensive Debatten um
das einem interessierten Publikum                                                                                                                durch diesen Wandel unter Druck,                                                                                                                                         postkoloniale und intersektionale
Einblick in die aktuelle historische                                                                                                             für andere wiederum bieten die                                                                                                                                           Perspektivierungen dazu geführt,
Forschung gibt und deren Beitrag zu                                                                                                              Veränderungen eine Chance, was                                                                                                                                           das Fach zu erweitern und im
gesellschaftlich relevanten Fragen                                                                                                               insbesondere die zahlreichen                                                                                                                                             Hinblick auf seine üblichen Haupt­
diskutiert. Zudem versteht sich die                                                                                                              Neugründungen von digitalen                                                                                                                                              akteure zu dezentrieren.
Zeitschrift als Publikationsorgan für                                                                                                            Zeitschriften zeigen.                                                                                                                                                    Das Themenheft setzt sich auf drei
jüngere Forschende.                                                                                                                              Die traverse ist selbst massiv von                                                                                                                                       Ebenen mit den theoretischen
                                                                                                                                                 diesem Wandel betroffen, innerhalb                                                                                                                                       Angeboten, gesellschaftspoliti-
Cette revue bilingue se définit                                                                                                                  der Redaktion wird intensiv über                                                                                                                                         schen Herausforderungen und
comme un forum pour les histo­                                                                                                                   das wissenschaftliche Publikations­                                                                                                                                      epistemologischen Komplexitäts-
riennes et historiens suisses et                                                                                                                 wesen im digitalen Zeitalter debat-                                                                                                                                      forderungen auseinander, die von
s’efforce de dépasser les frontières                                                                                                             tiert; neue Publikationsmöglichkei-                                                                                                                                      den post­colonial studies an die
nationales et entre les disciplines.                                                                                                             ten und -formen werden diskutiert                                                                                                                                        Geschichts­wissenschaft herange-
«Traverse» est non seulement une                                                                                                                 und entwickelt. In dieser Spezial-                                                                                                                                       tragen werden: Erstens fragen wir
revue d’histoire mais aussi un or-                                                                                                               nummer wird diese Debatte nach                                                                                                                                           nach der Motivation, sich mit ihnen
gane qui offre à tout public inté-                                                                                                               aussen getragen. Das Heft widmet                                                                                                                                         auseinanderzusetzen, und nach der
ressé une entrée dans la recherche                                                                                                               sich vollumfänglich dem Machen                                                                                                                                           Rolle der Historiker*innen in der Ge-
historique récente et apporte sa                                                                                                                 wissenschaftlicher Zeitschriften                                                                                                                                         sellschaft. Zweitens interessiert uns
contribution à des débats de société.                                                                                                            im deutschen und französischen                                                                                                                                           der konkrete Einfluss der postcolo-
La revue favorise en particulier la                                                                                                              Sprachraum und versucht, die ge-                                                                                                                                         nial studies auf die Forschung, den
publication de jeunes chercheuses et                                                                                                             genwärtigen Herausforderungen zu                                                                                                                                         Theorie­transfer, die Erschliessung
chercheurs.                                                                                                                                      benennen und Wege aufzuzeigen,                                                                                                                                           neuer Perspektiven und die Verän-
                                                                                                                                                 wie wir ihnen begegnen können.                                                                                                                                           derung in der Methodologie. Und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          drittens kommt die Frage nach der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Operationalisierung und didakti-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          schen Vermittlung auf: Wie und wo
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          wird postkoloniale Theorie ange-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          wandt und gelehrt?

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CHF 75 / EUR 60                                                                                                                                  Stéphanie Ginalski, Jan-Friedrich                                                                                                                                        Lutz, Isabelle Schürch (Hg.)
(Sie erhalten zusätzlich zur gedruckten                                                                                                          Missfelder, Anja Rathmann-Lutz (Hg.)                                                                                                                                     Vormoderne postkolonial?
Publikation auch die PDF-Version des Hefts.)                                                                                                     Publizieren in den Humanities                                                                                                                                            Moyen Âge postcolonial?
                                                                                                                                                 Publier en sciences humaine
Abonnement digital (PDF)                                                                                                                         Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
CHF 50 / EUR 45
                                                                                                                                                 Passé, Présent et Avenir
Einzelheft
gedruckt: CHF 28 / EUR 24
                                                                                                          April 2022                                                                                                                                                                             August 2022
digital (PDF): CHF 20 / EUR 20
                                                                                                          Traverse, Heft 2022/1                                                                                                                                                                  Traverse, Heft 2022/2
                                                                                                          ISBN
                                                                                                       ISBN     978-3-905315-85-1
                                                                                                             978-3-905315-85-1                                                                                                                                                                   ISBN 978-3-905315-86-8
Abonnemente für Studierende                                                                                                                                                                                                                                                                    ISBN 978-3-905315-86-8
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digital: CHF 25 / EUR 20

        25                                                                                             9 783905 315851                                                                                                                                                                               9 783905 315868
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