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Nr. 1 / 2019 Magazin. SCHWE ZER SCHES N TI NAL MUSEUM. MUSÉE NATI NAL SU SSE. MUS E NAZ ON LE SV ZZER . MUSEUM N Z UN L SV ZZER. Sündenbock Drucken seit 1519 Bodenschätze Schuldprojektionen Von der Bibel bis zur Wintergemüse und Rituale Banknote in Prangins
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Auftakt Inhalt 04 Best of Blog Landesmuseum Zürich 06 Glanzlichter der Gottfried-Keller-Stiftung 10 Sündenbock 12 Von der Bibel bis zur Banknote Drucken seit 1519 14 Kinderseite Buchdruck 16 Einfach Zürich Château de Prangins 20 Swiss Press Photo 18 23 Winterliche Bodenschätze Liebe Leserin, Forum Schweizer lieber Leser Geschichte Schwyz 25 Die Schweiz anderswo Die 5. Schweiz Sind Sie schon mal mit einem Löwen durch die Stadt spaziert? Ich auch nicht. Aber Bildhauer Urs Eggenschwyler schon. Anfang des 26 Historische Figuren 3 20. Jahrhunderts war’s und meist mitten in der Nacht, weil die Zür- Der Schweizer Geschichte cher Stadtbevölkerung das nicht so toll fand. Das ist nur eine von auf der Spur vielen Geschichten in unserer neuen Ausstellung «Einfach Zürich» (mehr ab Seite 16). Aus der Museumswelt Apropos einfach: Einen Garten zu pflegen, ist nicht ganz so ein- 28 Gastmuseum fach, wie man meinen könnte. Insbesondere, wenn es sich um einen Museum für Kunst historischen Garten handelt. Dass man sich auch im Winter um die und Geschichte Fribourg Pflanzen kümmern muss, wissen unsere Mitarbeitenden in Prangins ganz genau. Seit Jahren stehen sie jeden Tag zwischen den Gemüse- 31 Museumstipps beeten und schauen dort zum Rechten (mehr auf Seite 23). Ob Löwenhalter oder Gärtner, die Gesellschaft braucht ab und zu Rubriken einen Sündenbock. Einen Menschen, dem man die Verantwortung 18 Jahresrückblick in Zahlen für alles Schlechte geben kann. So fällt es leichter, Schicksalsschläge und Katastrophen zu ertragen. Dieser psychologische Mechanismus 32 Momente funktioniert – seit die Menschheit existiert – immer gleich. Nur die 35 Wettbewerb Art der Ächtung hat sich mit den Jahrhunderten verändert (mehr ab Seite 10). 48 Boutique Nun aber genug geplaudert. Ich will Sie nicht von der Lektüre 50 Interview abhalten und wünsche Ihnen viel Vergnügen dabei. RTS-Korrespondentin Anne Fournier Andreas Spillmann Direktor Schweizerisches Nationalmuseum Termine 37 Veranstaltungen 40 Agenda Cover: Setzkasten der Schrift Grandjean, einer Schrift entstanden unter König Ludwig XIV. von Frankreich (1643–1715).
Best of Blog Fussball für alle – erst seit 51 Jahren 4 Foto einer Reportage über den Damen-Fussball-Club Zürich, März 1968. 1 968 markierte einen Wendepunkt in der hentlich einen Spielerpass ausgestellt bekam und Geschichte des Schweizer Fussballs. Es mit den Knaben mitspielen durfte, bis der Verband war das Jahr, in dem Fussball für alle zu- den Fehler bemerkte und ihr die Lizenz entzog. gänglich wurde: Am 28. Februar wurde mit 1966 wehrte sich der nationale Fussballverband dem «Damen-Fussball-Club Zürich» der erste gegen die Aufnahme des FC Goitschel, bot den Spie Frauenfussballverein der Schweiz gegründet. lerinnen aber die Schiedsrichter-Ausbildung an. Stück für Stück eroberten die jungen Kickerinnen In den 1950er-Jahren hatte sich in Basel noch hef- so die Männerbastion Fussball. Das erste Spiel mit tiger Widerstand geregt gegen ein geplantes «Da- je 11 statt wie an Turnieren mit 6 Spielerinnen fand men-Fussball-Länderspiel» Holland gegen Deutsch- im Frühling 1967 in Wohlen statt: Goitschel gewann land. Der Schweizerische Fussball- und Athletik- gegen ein gemischtes Zürcher Team mit 6:0. verband distanzierte sich und liess verlauten, der Aus diesem Zürcher Team formierte sich im Fe- Anlass sei «eher in die Kategorie einer Schaustel- bruar 1968 der Damen-Fussball-Club Zürich DFCZ lung oder Zirkusdarbietung» einzureihen und dürfe als erster Klub im Sinne eines Vereins (nach Arti- nicht in Basel stattfinden (Sport, 28. 8. 1957). kel 60 ZGB). Als Gründerinnen und Gründer gel- Das Spiel im Fussballklub war Mädchen und ten die beiden Schwestern Ursula und Trudy Mo- Frauen in den 1960er-Jahren verboten, aber ser, sowie deren Vater Franz. Nach der offiziellen schweizweit entstanden erste informelle Teams, Gründungsversammlung fand am 11. April 1968 die die sich an lokalen «Grümpelturnieren» massen. konstituierende Generalversammlung des DFC Zü Das bekannteste Team war der FC Goitschel, der rich statt. Die Dokumente aus der Frühzeit lagern im Kanton Aargau viele erfolgreiche Turniere be- heute im Archiv des FC Zürich. Weiterlesen: blog. stritt. In Sitten kam es 1965 zu einem spektaku- nationalmuseum.ch/2018/09/frauenfussball- lären Fall, als die 12-jährige Madeleine Boll verse- erst-seit-50-jahren/
Die älteste Schrift der Schweiz Obwohl sie kein eigenes Alphabet entwickelt hat- ten, kamen die am Alpensüdrand lebenden Kelten durch den Kontakt mit den Etruskern früh in Be- rührung mit der schriftlichen Kommunikations- form. Sie übernahmen das etruskische Alphabet und passten es ihrer Sprache an, woraus das Alpha- bet «von Lugano» – oder «lepontisches» Alphabet – entstand. Im ehemals lepontischen Gebiet zählt man rund 140 Inschriften; die ältesten gehen auf die Zeit um 550 v. Chr. zurück. Es sind die ältesten Zeugnisse einer keltischen Sprache in Europa. Mehr dazu: blog.nationalmuseum.ch/2018/10/ die-aelteste-schrift-der-schweiz/ SAFIR – ein Auto aus Zürich-West Wo heute das Zürcher Tonhalle-Orchester spielt, wurden von 1907 bis 1910 Automobile produziert. Deren Firmenname, SAFIR, steht für «Schweizer Automobil Fabrik in Rheineck». Dort wurde die Fabrik von den St. Gallern Anton Dufour und Jakob 5 Schmidheiny 1906 gegründet, bevor sie 1907 nach Zürich verlegt wurde. Übrigens: Bei SAFIR entwi- ckelte Rudolf Diesel, der Erfinder des Dieselmo- tors, 1908 den ersten schnell laufenden Fahrzeug- Selbstzünder und machte damit einen entschei denden Schritt im Antrieb von Nutzkraftfahrzeu- gen. Mehr dazu: blog.nationalmuseum.ch/2018/ 10/safir-ein-auto-aus-zuerich-west/ Von der Sklavin zur Gesellschaftsdame Ihre Geschichte klingt wie ein Märchen: Die aus der Kaukasusregion stammende Aïssé (1693/4– 1733) wurde als Kind auf dem Sklavenmarkt ver- kauft und wuchs dann in Pariser Adelskreisen auf. Sie faszinierte Zeitzeugen und verewigte sich mit ihren Briefen als Literatin der Aufklärung. Aïssés Biografie bildete die Inspiration für die Figur der Haydée in Alexandre Dumas’ «Der Graf von Monte Christo», der zwischen 1844 und 1846 als Fortsetzungsgeschichte erschien und heute als Klassiker der Weltliteratur gilt. Mehr dazu: blog. nationalmuseum.ch/2018/10/aisse-von-der- sklavin-zur-gesellschaftsdame/ blog.nationalmuseum.ch
Porträt von Lydia Welti-Escher, der Begründerin der Gottfried-Keller- Stiftung, gemalt von Karl Stauffer, Kunsthaus Zürich. 6
Landesmuseum Zürich Glanzlichter der Gottfried- Keller-Stiftung D ie Schweiz hat keine Welti ebenfalls nach Italien in die der beiden in der italienischen Nationalgalerie, da- toskanische Stadt. Dort begannen Hauptstadt. Lydia Welti-Escher für hat sie die Gott- Maler und Modell angeblich eine wurde in eine psychiatrische Kli fried-Keller-Stiftung. Hinter Affäre. Die Situation eskalierte nik eingewiesen, Karl Stauffer ins diesem Namen verbirgt sich und die beiden flohen nach Rom. Gefängnis gesteckt. Ihm wurde nicht nur hochkarätige Kunst, Mit seinem politischen Einfluss vorgeworfen, er habe die angeb- sondern auch ein tragisches erwirkte der Schwiegervater, Bun- lich geisteskranke Lydia verge- Schicksal. desrat Emil Welti, die Verhaftung waltigt. Die Diagnose «systema- Gegründet wurde die Gottfried- Keller-Stiftung 1890 von Lydia Welti-Escher. Escher? Genau, Ly dia war die Tochter des berühm- 7 ten Schweizer Eisenbahnpioniers Alfred Escher. Nach dessen Tod 1882 erbte sie als einziges Kind sein ganzes Vermögen. Doch glück lich wurde sie damit nicht. Ver- heiratet mit Friedrich Emil Welti, dem Sohn von Bundesrat Emil Welti, fühlte sie sich in ihrer Ehe einsam. Als ihr Mann seinen ehe maligen Schulkollegen, den be- gabten Maler Karl Stauffer, bat, Lydia zu porträtieren, verwan- delte sich ihre Einsamkeit in eine Tragödie. Missglückte Flucht Die Beziehung zwischen dem Ber- ner Künstler und der Escher-Er- bin wurde bald mehr als eine ge- schäftliche Verbindung. Als Karl Stauffer 1888 mit finanzieller Un- terstützung des Ehepaars Welti nach Florenz ging, um die Bild- hauerei zu studieren, schien das Techtelmechtel ein Ende zu ha- ben. Doch schon ein Jahr später zogen Friedrich Emil und Lydia Selbstporträt des Malers Karl Stauffer, Datum unbekannt.
Landesmuseum Zürich tischer Wahnsinn» erwies sich allerdings bald als unhaltbar. Ly- dia Welti-Escher konnte die Kli- nik verlassen. Damit war auch die Anschuldigung gegen Karl Stauf- fer vom Tisch. Obwohl in Freiheit, fanden die beiden nicht mehr zueinander. Karl Stauffer starb kurz darauf an einer Überdosis Schlafmittel. Lydias Lebenswille war gebrochen. Stiftungsgründung und Selbstmord Zurück in der Schweiz folgte die Scheidung von Friedrich Emil Welti. Die Trennung trug dem Bundesratssohn ein beträchtli- ches Vermögen ein. Ihr restliches Vermögen, knapp fünf Millionen Franken, vermachte die Tochter von Alfred Escher der Schweize- rischen Eidgenossenschaft. Die von ihr gegründete Stiftung hat- te den Zweck, bedeutende Werke der bildenden Kunst zu kaufen. 9 Ironischerweise war es Lydias Ex- Mann, der sie bei den Vertrags- verhandlungen beriet. Er war es auch, der auf die Umbenennung der Institution von Welti-Escher- in Gottfried-Keller-Stiftung ge- drängt hatte. Vermutlich, weil der Name Welti-Escher nach den Lydia Welti-Escher vermachte mit der Stiftung ihr Vermögen der Kunst. Geschehnissen in Rom zu stark belastet war. Da der Dichter zum Freundeskreis der Familie Escher Lydia Welti-Escher das Leben. Kunst äusserst bedeutenden Gott gehört hatte, liess sich die Stifte- Was als Liebe zur Kunst begonnen fried-Keller-Stiftung geniesst, soll rin schliesslich überzeugen. hatte, endete in einer menschli- te man dabei die Gründerin und Nur ein Jahr danach, 1891, nahm chen Tragödie. Wenn man heute ihr tragisches Schicksal nicht ganz sich die gerade einmal 33-jährige die Preziosen der in der Schweizer vergessen. 14. FEB – 22. APRIL 19 LANDESMUSEUM ZÜRICH Glanzlichter der Gottfried-Keller-Stiftung Die Sammlung der Gottfried-Keller-Stiftung ist eine der wichtigsten Sammlungen zur Schweizer Kunst. Die Ausstellung im Landesmuseum zeichnet die Geschichte der Stiftung nach und zeigt mit kostbaren Objekten wie Goldschmiedearbeiten, Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen vom 12. bis ins 20. Jahrhundert die Vielfalt der Sammlung auf. Parallel dazu widmet sich das Museo d’arte della Svizzera italiana in Lugano den Meisterwerken der Malerei aus der GKS-Sammlung.
Noch heute werden einzelne Menschen stellvertretend für gesellschaftliche Probleme verantwort- lich gemacht.
Landesmuseum Zürich Sündenbock D er Mechanismus, welcher vorge- fünf Kinderschädel, die im Umkreis einer Pfahl- schichtlichen und antiken Ritualen bauersiedlung gefunden wurden, andeuten. Dank von Menschenopferungen zugrun- der drei am besten erhaltenen Schädel wissen wir, de liegt, lässt sich auch in der modernen dass die Kinder durch Gewalteinwirkung getötet Gesellschaft beobachten, wie ein kürzlicher wurden. Eine plausible Interpretation ist, dass es Vorfall in der Armee beweist. sich hierbei um Menschenopfer handelt. Im September 2018 kam es in der Rekrutenschule Moderne Gewalt der Schweizer Fliegerabwehr zu einem Vorfall. Ein In Europa verschwanden die letzten Tötungsrituale Tessiner Rekrut wurde auf Befehl des Zugführers erst vor zwei- bis dreihundert Jahren. Peter Sloter- von seinen Kameraden vor laufender Handykame- dijk schreibt verblüfft: «Nichts ist an der Menschen- ra «gesteinigt». Der später in den Medien kursie- welt so erstaunlich wie die Fähigkeit der Zusammen- rende Film zeigt, wie die Rekruten Nüsse und Stei- lebenden, mit den Unterschieden zwischen ihnen ne auf den Rücken des Opfers werfen. Ausserdem zurecht zu kommen (…)» – er fährt allerdings mit wurde bekannt, dass der Rekrut wie auch andere dem Zusatz fort: «jene Momente ausgenommen, in bereits zuvor gedemütigt worden waren. Das Vi- denen sie sich, wie zur Entspannung, auch einmal deo löste eine Welle empörter Diskussionen aus. eine Hetze gönnt.» Der Mechanismus, der dem Verhalten der Re- Die auf der jüdisch-christlichen Religion basie- kruten und des Offiziers zu Grunde liegt, lässt rende Aufklärung setzte der rituellen Opferung von sich in allen Epochen und Kulturen der Mensch- Menschen zwar ein Ende, der zugrundeliegende heit beobachten: Es ist die konforme kollektive Mechanismus bestimmt das menschliche Zusam- 11 Gewalt der Gruppe gegen einen Einzelnen. Oft- menleben aber noch immer. In den meisten Fällen mals ist dieser Einzelne bereits Aussenseiter. spielt er sich heute jedoch subtil ab und endet in Die Gruppe kanalisiert ihre alltägliche Rivalität, psychischer Gewalt – in Ausgrenzung oder öffent- Aggression und Gewalt auf dieses eine Opfer, um licher Demütigung etwa. Wir lassen uns vom Sün- den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft denbock-Mechanismus bloss schockieren, wenn er zu festigen. physische Gewalt zur Folge hat, wie beim eingangs erwähnten Vorfall. Erkannt und verstanden wird Rituelle Tötung von Menschen der Mechanismus in der Regel nur von aussen, Auslöser für die Opferung von Menschen waren in Täter und Opfer haben ihre Rollen verinnerlicht, der Urzeit oftmals Krisen – akut oder drohend – so auch der betroffene Rekrut: Erst als sein Vater wie beispielsweise eine Flut. Menschen, die keine das Handyvideo entdeckte, wurde die Militärjustiz Ahnung von geophysischen und meteorologischen eingeschaltet. Prozessen hatten, gerieten in Panik und dachten, das von der Naturkatastrophe verursachte Elend sei die Strafe einer höheren Macht. Doch wer hatte etwas verbrochen, wer hatte den Zorn der Götter verschuldet? Statt in eine Endlosschlaufe gegen- seitiger Beschuldigungen abzudriften, einigt sich 15. MÄRZ – 30. JUNI 19 die Gemeinschaft in solchen Situationen bald auf LANDESMUSEUM ZÜRICH wenige, projiziert auf diese die alleinige Schuld Sündenbock an der Krise und bestraft sie. Das Opfer versöhnt nun nicht nur die Götter, sondern auch die Gruppe Die Ausstellung untersucht kollektive Gewalt selbst. gegen Einzelne, von urzeitlichen Menschenop- Wie universell diese Rituale sind, zeigt die Tat- ferungen bis zu heutiger Gewalt. Ebenso the- sache, dass sich Menschenopferungen bei allen al- matisiert werden Kräfte, die sich der Gewalt ten Völkern feststellen lassen. In der europäischen entgegenzustellen versucht haben. Bronzezeit waren solche Opfer auch Kinder, wie
Landesmuseum Zürich Von der Bibel zur Banknote B eim Stichwort Drucken denkt man zu- karten geweckt; heute gehört deren Herstellung erst an Bücher und Zeitungen. Dass zum festen Repertoire der Firma. dazu auch geografische Karten oder Plastikgeld gehören, ist vielen im ersten Geografische Karten Moment nicht bewusst. Ein Rückblick in die Apropos Karten. Ein weiteres Standbein der Zür- Geschichte einer vielseitigen Branche. cher Firma sind geografische Karten. Bereits 1525 druckte Christoph Froschauer, ein eingewanderter Orell Füssli. Mit diesem Namen verbindet man in Bayer, der seit 1519 das Zürcher Bürgerrecht be- erster Linie Literatur oder Buchhandlungen. Dass sass, eine Karte des Heiligen Landes. Sie war Teil jede Schweizerin und jeder Schweizer täglich mit der Bibel von Huldrych Zwingli und nach der Vor- diesem Unternehmen in Kontakt kommt – und lage von Lucas Cranach erstellt worden. Schnell zwar wortwörtlich – ist jedoch nicht so vielen Men- merkten die Drucker, dass Karten beim Publi- schen bewusst. Nehmen Sie doch mal Ihr Porte kum gut ankamen. Kartografie wurde deshalb im monnaie hervor und studieren Sie eine Zehner- 16. Jahrhundert bald zu einem relevanten Zweig in- oder Zwanzigernote. Irgendwo, ganz klein und nerhalb des Druckwesens. Erwähnenswert ist auch unscheinbar, werden Sie den Namen Orell Füssli Froschauers Aktivität als Herausgeber der «Chro- 12 finden. Und schon hatten Sie den erwähnten täg- nik der Alten Eidgenossenschaft» von Johannes lichen Kontakt. Und es wird an diesem Tag nicht Stumpf. Das 1547 erschienene Werk gilt bis heute der letzte bleiben. als Meisterleistung der Schweizer Druckgeschich- te und enthält zahlreiche topografische Karten, Erste Banknote 1848 gedruckt welche mittels Holzschnitt den Weg aufs Papier Die Gelddruckerei hat beim Zürcher Unternehmen fanden. Die Froschauersche Druckerei übrigens Tradition. Bereits 1848, lange vor der Einführung wechselte in den folgenden Jahrhunderten mehr- des Frankens auf nationaler Ebene, druckte es die mals den Namen, bis sie 1735 von Conrad Orell erste Banknote für die Leih- und Sparkasse des und Hans Rudolf Füssli übernommen wurde. Seebezirks im sankt-gallischen Uznach. Später stellte die Firma Geld für die 1907 gegründete Schweizerische Nationalbank her. Unter den Kun- 21. FEB – 22. APRIL 19 den gab und gibt es auch ausländische Auftragge- LANDESMUSEUM ZÜRICH ber, wie z.B. Ungarn, dessen Noten Orell Füssli bis Von der Bibel bis zur Banknote. 1924 druckte. Oder Afghanistan und die Türkei. Drucken seit 1519 Auch beim Plastikgeld gehörten die Zürcher zu den Anbietern der ersten Stunde. Bis in die Drucken hat in der Schweiz Tradition. Eines 1980er-Jahre wurde Geld normalerweise am Bank- der ältesten Unternehmen in dieser Branche ist schalter abgehoben. Erst mit der Einführung der Orell Füssli. Begonnen hat dessen Geschichte Eurocheques, die man auf dem ganzen Kontinent vor 500 Jahren mit Christoph Froschauer, der einlösen konnte, kam Bewegung in den Markt. mit der Produktion einer Bibel berühmt wurde. Beim Einlösen musste man eine Karte vorweisen, Im 21. Jahrhundert ist die Zürcher Firma in di- um sich zu identifizieren. Diese wurde aus Plas- versen Zweigen tätig und stellt vom Sachbuch tik hergestellt und enthielt einen Magnetstreifen, über den Reisepass bis zur Banknote alles her. später einen Chip, damit sie nicht gefälscht wer- Die Ausstellung gibt einen Überblick, themati- den konnte. In der Schweiz wurden die Schecks siert technische Innovationen und stellt Best- von Orell Füssli gedruckt. Mit diesem Engagement seller aus fünf Jahrhunderten vor. wurde das Interesse des Unternehmens an Plastik-
13 Nicht nur der Schweizer Pass, auch die helvetischen Banknoten werden von Orell Füssli gedruckt.
Kinderseite Buchdruck Aus Büchern kann man viel lernen. Aber im Mittelalter konnten sich nur ganz reiche Leute Bücher leisten. Das änderte sich im 15. Jahrhundert, als Johannes Gutenberg eine neue Drucktechnik erfand. Johannes Gutenberg revolutionierte den Buchdruck. Er stellte einzelne Buchstaben aus Blei her. Die konnte er dann zusammensetzen, mit Farbe betupfen und auf Papier drucken. Das ist ein bisschen wie Stempeln und war viel schneller als ganze Bücher abzuschreiben. 14
Vor Gutenberg waren Bücher sehr teuer, weil sie von Hand abgeschrieben wurden. Meist machten das Mönche in den Klöstern. Oder man schnitzte ganze Seiten in Holzblöcke. Das ging gut bei Bildern. Aber es war schwierig bei Texten. In China kannte man verschiedene Drucktechniken schon viel früher als in Europa. Nach dem Drucken mussten die Seiten gefaltet werden. Dann wurden sie mit Faden zusammengenäht. Dem sagt man «Buchbinden». Heute werden die Seiten manchmal auch zusammengeleimt. Weil die Bücher mit der neuen 15 Technik bezahlbar wurden, lernten auch mehr Menschen lesen. Heute gehört Lesen zum Alltag. Aber nicht mehr alle Bücher werden auf Papier gedruckt. Manche gibt es nur im Computer. Beim Zusammensetzen der Wörter geriet früher manchmal ein Buchstabe aus einer falschen Schrift dazwischen. Das nennt man einen «Zwiebelfisch». Das Z und das b hier sind Zwiebelfische.
Landesmuseum Zürich Einfach Zürich Die neue Dauerausstellung erzählt Geschichten aus Zürichs Vergangenheit, unter anderem, wie der Leu als Wappentier den Weg ins Stadtbild gefunden hat. 16 Bildhauer Urs Eggenschwyler richtete auf dem Milchbuck eine Menagerie mit dem Zürcher Wappentier ein. Stadt und Kanton Zürich betreiben keine eigenen Die neue Dauerausstellung in drei Räumen des Geschichtsmuseen. Mit der Gründung des Schwei- Landesmuseums erzählt von damals und heute, zerischen Landesmuseums vor mehr als 100 Jahren Stadt und Kanton, Sichtbarem und Unsichtbarem. wurden die damaligen Zürcher Sammlungen in die Zugleich schlägt sie die Brücke zu einer Vielzahl nationale Institution integriert. «Einfach Zürich» von grösseren und kleineren Einrichtungen im richtet nun – in Kooperation mit dem Schweizeri- ganzen Kanton, die sich mit Zürcher Geschichte schen Nationalmuseum – den Fokus auf Stadt und beschäftigen. Im Mittelpunkt der neuen Dauer- Kanton Zürich. ausstellung steht eine Art Schatzkammer mit 60
Objekten, die zum Ausgangspunkt von 60 Bildge- schichten werden. Die Themen spannen sich von politischen Machtkämpfen im historischen Zürich über die Liebe zum Züri-Leu bis zur aktuellen Kre- ativwirtschaft. Der Löwe im Zürcher Wappen hat eine lange Tradition. Er geht zurück auf das Spätmittelal- ter und fand seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auf Wappenscheiben, Münzen und vielen anderen Darstellungen Verwendung. Heute ist er allgegen- wärtig, bei Sportclubs, auf dem Züri-Tram und selbstverständlich auf offiziellen Papieren. Dass der Löwe auch im Zürcher Stadtbild überall prä- sent ist, hängt mit dem exzentrischen Bildhauer Urs Eggenschwyler (1849–1923) zusammen. Ein eigenwilliger Löwenbändiger Der Solothurner machte in Zürich eine Zeichner- und Bildhauerlehre und studierte anschliessend an der Akademie in München. Er interessierte sich schon früh für Tierdarstellungen und auch für Menagerien mit lebenden Tieren. Ab 1878 wieder Die Stauffacherbrücke wird heute wie damals von in Zürich, schuf er unter anderem Tafelaufsätze Eggenschwylers Löwen bewacht. für Zünfte und vor allem Löwendarstellungen im öffentlichen Raum. Ein Modellbeispiel ist in der Ausstellung zu sehen. Eggenschwyler richtete auf dem Milchbuck eine Menagerie mit Löwen, Bären, 18.11.18 – 24.3.19 Leoparden und anderen Tieren ein. Die Löwen wa- Schlaf ren seine Lieblingstiere und er führte sie auch in der Stadt spazieren. Das brachte ihn in Konflikt mit den Behörden, darum verlegte er seine Spa- ziergänge in die Nacht. Einige der Tiere fanden nach seinem Tod schliesslich Aufnahme im 1929 gut eröffneten Zürcher Zoo. Eggenschwylers monu- mentale Löwen schmücken bis heute zahlreiche Bauwerke in der Stadt Zürich. AB 02. FEB 19 Die multimediale Ausstellung LANDESMUSEUM ZÜRICH über Lebensqualität, Leistungs- Einfach Zürich fähigkeit, die existenzielle Bedeutung und Mythen und In der Dauerausstellung «Einfach Zürich» Rätsel von unserem Schlaf. tauchen die Besucherinnen und Besucher im wahrsten Sinn des Wortes in die vielfältige Geschichte von Kanton und Stadt Zürich ein. Mittels modernster Technik kann man in die Projektionen eintauchen und die virtuellen Ob- jekte von allen Seiten betrachten. Mehr zum Projekt: www.einfachzuerich.ch voegelekultur.ch Pfäffikon SZ
Schweizerisches Nationalmuseum Das Jahr der Museumsgruppe Ausgewählte Kennzahlen des Schweizerischen Nationalmuseums von 2018. 1’317’000 Franken Shop-Umsatz Unser Museumsshop in Zürich hat 2018 rund 1569 1’131’000 Franken Umsatz gemacht, jener in Prangins 143’000 und der in Schwyz 43’000. Motiv der Ausstellung«Was isst die Schweiz?» Auskünfte der Kuratoren Im letzten Jahr haben die Kuratorinnen 18 und Kuratoren insgesamt 1569 Auskünfte über die Sammlungen des Schweizeri- schen Nationalmuseums gegeben. Motiv der Ausstellung «Auf der Suche nach dem Stil. 1850 bis 1900» 369 ’324 Eintritte 2018 haben 296’657 Personen das Landes- museum Zürich, 47’327 das Château de Prangins und 25’340 das Forum Schweizer Geschichte Schwyz besucht. 3663 Motiv der Ausstellung Führungen «Heilige – Retter in der Not» 2018 fanden in unseren Institutionen 3663 Führungen statt. Das waren rund 10 pro Tag. Motiv der Ausstellung «General Suworow. Grossmächte im Gebirge»
6019 Social Media In den letzten zwölf Monaten haben unsere Social-Media-Kanäle 6019 neue Follower gewonnen. 3612 Motiv der Ausstellung Medienartikel «Auf der Suche nach dem 2018 sind insgesamt Stil. 1850 bis 1900» 3612 Artikel und Berichte 137 über uns erschienen. Anlässe Die drei Museen des Schweizerischen Nationalmuseums haben 2018 insgesamt 137 eigene Anlässe durchgeführt. Motiv der Ausstellung «Imagine 68. Das Spekta- kel der Revolution» 19 790 Motiv der Ausstellung «Landes- streik 1918» Leihgaben Das Schweizerische Nationalmuseum hat 2018 insgesamt 790 Objekte an 72 nationale und 6 internationale Institutionen ausgeliehen. Motiv der Ausstellung «Indiennes: Bedruckte Baumwollstoffe erobern die Welt» 2803 Besuche Bildungsinstitutionen 2018 begrüsste das Landesmuseum 2240 Gruppen aus Bildungs institutionen, Prangins 174, Schwyz 358 und das Sammlungszentrum 31. Motiv der Ausstellung «Joggeli, Pitschi, Globi … Beliebte Schweizer Kinderbücher»
Château de Prangins Swiss Press Photo 18 D as Porträt einer an Krebs erkrankten auf einzelne Personen, den Kampf gegen eine Frau oder der Blick hinter die Kulis- Krankheit oder eine Identitätssuche zum Beispiel, sen der Politik: «Swiss Press Photo» aber auch Themen wie die Zunahme der Zahl der erinnert an ein ereignisreiches Jahr und be- Obdachlosen, die Verfolgung religiöser Minder- weist einmal mehr, dass Pressebilder nicht heiten oder der Schutz unseres Planeten werden nur informieren. aufgegriffen. Mit Guillaume Perret wurde dieses Jahr ein Die 27. Ausgabe von «Swiss Press Photo» macht Westschweizer zum Fotografen des Jahres gekürt. Halt im Château de Prangins. Die besten Schwei- Dem Neuenburger gelang es, in seinem Bild einer zer Pressebilder des Jahres 2017 laden zum Rück- an Brustkrebs erkrankten Frau sowohl Leid als blick und zum Eintauchen in andere Welten. Die auch Hoffnung darzustellen. Perret ist auf Por Ausstellung zeigt intime Augenblicke mit Fokus träts spezialisiert und bricht immer wieder Tabus, ohne die Würde der Porträtierten zu verletzen. Dabei hilft ihm auch sein Lebenslauf, der für ei- nen Pressefotografen untypisch ist. Guillaume Per- ret arbeitete früher als Maurer und unterrichtete Lehrlinge. Ein Beruf, der neben viel Wissen auch 21 zwischenmenschliches Gefühl verlangt. Später entdeckte der heute 44-Jährige sein Flair für die visuelle Welt. Er brachte sich das Fotografieren selbst bei und begann, mit der Kamera zu arbei- ten. Mit Erfolg! Neben Perrets Siegerbild gibt es weitere aus- drucksstarke Bilder zu entdecken. Etwa die Fo- toreportage über einen mobilen Zahnarzt, der in den abgelegenen Tälern des Urnerlands Hausbe- suche macht. Oder die letzten Vorbereitungen des Ehepaars Berset vor einem Galadinner mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Guillaume Perrets «Swiss Press Photo 18» nimmt Besucher mit in Porträt der an Brust- ungewöhnliche Ecken und zu aussergewöhnlichen krebs erkrankten Daniela Mossenta Menschen der Schweiz und illustriert, dass Pres- beeindruckt. sefotografen wahre Könner ihres Fachs sind. BIS 3. MÄRZ 2019 CHÂTEAU DE PRANGINS Swiss Press Photo 18 «Swiss Press Photo 18» zeigt die besten Schwei- zer Pressebilder des letzten Jahres.
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Château de Prangins Winterliche Bodenschätze K arotten, Schwarzwurzeln oder Ansammlung von Regenwürmern erinnern. Pastinaken: Die kleinen Natur Die Ernte dieser «falschen Regenwürmer» wunder liefern im Winter wich erfolgt im zweiten Anbaujahr. Sie werden tige Vitamine. Ein Rundgang durch unter fliessendem Wasser gewaschen und den Gemüsegarten des Château de einige Minuten in siedendem Wasser ge- Prangins. kocht. Wenn die Pflanze gut bewässert wurde, sind die Wurzeln feinfaserig, zart Pflanzen, die sich im Winter vor Reif und erstaunlich süss. schützen wollen, wachsen unter der Erde. Mit den Kartoffeln und Topinamburen Während der Winterzeit erntet der Gärt- verlässt man die Gattung der echten Wur- ner Karotten, Pastinaken, Schwarzwur- zelgemüse und gelangt zu den Knollenge- zeln oder auch Meerrettich. Wurzelge- müsearten, die über unterirdische Stiele müse verfügen über viele Qualitäten. Ihre mit Speicherzellen verfügen, in denen vielen Vitamine helfen, die harte Jahres- Zucker gespeichert wird. Nach Versuchen zeit zu überstehen. in verschiedenen Höhenlagen im Berner Karotten oder Pastinaken? Jean Gau- Oberland kam der Berner Patrizier Samu- din schrieb schon 1778 in seinem Werk «Almanach el Engel in die Region Nyon, um den Waadtländern 23 potager» von «Patenailles» und liess somit Raum für den Anbau dieser Gemüsesorten zu zeigen. Die be- Interpretation; die Pastinake taucht nämlich als Pas- rühmteste Sorte in unserer Sammlung ist die Vite- ternacke, Pestinac und Pastinaca auf. lotte mit ihrer schwarzen Schale und dem violetten Aber genug von dieser Ungewissheit, erfreuen Inneren. Durch ihren erdigen Ton sieht sie einer wir uns lieber an der Farbenpracht unseres Gar- Trüffel sehr ähnlich, weshalb sie in einigen Regio- tens: an den weissen «Küttiger Rüebli», den gelben nen auch «Trüffelkartoffel» genannt wird. «Jaune du Doubs» und den violetten Karotten, die aus Afghanistan stammen, der Heimat von roten, Anbau und Dekoration schwarzen und violetten Karotten. Nach vielen Die hübschen Blüten der Topinambur-Pflanze tra- Kreuzungen und Auswahlverfahren durch hollän- gen zur Schönheit des Gartens bei. Zusammen dische Gemüsebauern und später durch die Franzo- mit anderen Pflanzen aus der gleichen Familie der sen, wächst bei uns seit Ende des 18. Jahrhunderts Korbblütler machen sie den Garten zu einem Zu- die beliebte, sehr karotinreiche orange Karotte. sammenspiel aus Anbau und Dekoration im Stil des Die Pastinaken waren bereits den Römern be- 18. Jahrhunderts. Zu erwähnen sind die Haferwur- kannt und werden bei uns seit dem 17. Jahrhundert zel mit ihren violetten Blüten (weisse Wurzel), die angebaut. Davon gibt es hier zwei Sorten: die halb- Schwarzwurzeln mit ihren gelben Blüten (schwarze lange Pastinake und die Pastinake aus Guernsey, Wurzel) und die purpurrote Klette. Letztere gehört die aufgrund ihres feinen Aromas sehr beliebt ist. der Familie der Disteln an und ihre Früchte haben zur Erfindung des Klettverschlusses beigetragen. Falsche Regenwürmer Der Geschmack des Stiels und der geschälten Wur- Die erwähnten Pflanzen gehören zur Sellerie-Fa- zeln erinnert an Artischocken, die Wurzel ist als milie: sie sind Doldenblütler, die an ihrem dol- pflanzliches Heilmittel anerkannt. Aus der Familie denartigen Blütenstand erkannt werden können. der Glockenblumengewächse haben wir die wunder- Normalerweise haben diese Pflanzen dicke Pfahl- schöne Marienglockenblume, deren essbare Wurzel wurzeln. Mit einer Ausnahme: der Zuckerwurzel. reich an Vitamin C und Mineralstoffen ist. Alle diese Sie verfügt über gefurchte Faserwurzeln, die sich Pflanzen können im Gemüsegarten von Prangins be- unter der Erde netzartig ausbreiten und an eine staunt und teilweise probiert werden.
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Forum Schweizer Geschichte Schwyz 25 Die Schweiz anderswo Schon immer gab es Schweizer, die ihr Glück in der tritt, um in Brasilien ein neues Leben zu beginnen. Ferne suchten, als Söldner während der Französi- Auch heute leben über 750’000 Schweizer im Aus- schen Revolution, als Zuckerbäcker im 18. Jahrhun- land. Dieser «fünften Schweiz» widmet das Forum dert oder als Pflanzer wie dieses mittellose Paar, Schweizer Geschichte Schwyz eine Ausstellung, das 1936 am Zürcher Hauptbahnhof die Reise an- vom 13. April bis 29. September 2019.
Forum Schweizer Geschichte Schwyz Unterwegs mit dem Säumer 26 Toni, der Säumer, ist ab 2019 neu dabei und berichtet aus der damaligen Zeit.
I mmer am ersten Sonntag des Monats der Adelsgeschlechter in der Eidgenossenschaft, führt ein Zeitzeuge aus der Vergangen- das Lehenswesen und die Bedeutung der Schlacht heit durch die Ausstellung «Entstehung von Sempach. Führung: 7. April Schweiz». Ob Ritter oder Äbtissin, in den Führungen wird die Vergangenheit lebendig. Walter Eschenbach, der fahrende Student Bereits seit drei Jahren führt das Forum Schweizer Walter Eschenbach ist eine halbfiktive Figur. Er Geschichte in Schwyz Führungen mit Zeitzeugen hat in Bologna Recht studiert. Sein Vater Berchtold durch. Diese Zeitzeugen werden durch Fachrefe- Eschenbach III., von niederem Adel, Besitzer der rentinnen und Fachreferenten in originalgetreu- Vogtei Wollishofen, kann das Studium seines Soh- en Kostümen verkörpert und tauchen mit ihren nes nicht mehr finanzieren. Darum ist Walter auf Gästen in vergangene Zeiten ein. Ab 2019 sind der Rückreise von Italien. Führungen mit Walter es sechs Persönlichkeiten, die ihre Sicht und ihr Eschenbach fokussieren auf die Bildung im Mit- Leben in der Ausstellung «Entstehung Schweiz» telalter, Klöster und Universitäten als Bildungs- darlegen. Neben Äbtissin Mechthild, Student Wal- institutionen, die zunehmende Verschriftlichung ter Eschenbach, Kaufmannsfrau Margherita di Do- und Entwicklungen in den Bereichen Recht und menico, Stauffacherin Gertrud und Ritter Arnulf Verwaltung. Führung: 5. Mai von Hohenklingen wird neu auch Säumer Toni aus dem Urserental einen Auftritt haben. Die Figuren Margherita di Domenico Bandini, sind teilweise historisch belegt, teilweise fiktiv, die Kaufmannsfrau immer aber unterhaltsam und lehrreich. Hier die Margherita ist eine historisch belegte Persönlich- Kurzporträts: keit. Ihr Ehemann Francesco Datini ist ein bedeu- tender Kaufmann der Zeit und in ganz Europa Toni, der Säumer aus dem Urserental tätig. Margherita stammt aus niederem Adel und Der Säumer Toni aus dem Urserental ist eine fik- beteiligt sich an den Unternehmungen ihres Man- tive Figur. Das Leben als Bergbauer ist hart. Die nes. Von der Korrespondenz mit ihrem Ehemann 27 karge Landschaft zwingt ihn, eine neue Einkom- sind 425 Briefe erhalten. Margherita behandelt vor mensquelle zu finden. Gerade rechtzeitig wird die allem die Themen Handel und Transport, Güter Schöllenenschlucht passierbar. Nun kann Toni mit und Luxuswaren im Mittelalter, Kaufleute und die seinem Maultier die Handelsreisenden über den Rolle der Frauen. Führung: 2. Juni Gotthardpass führen. Führung: 3. Februar Mechthild, Gertrud, die Stauffacherin die Äbtissin des Klosters Seedorf Die Ehefrau des historisch belegten Landammanns Mechthild ist gemäss Klostergeschichte eine his- Werner Stauffacher ist eine mythische Figur. In torisch belegte Persönlichkeit. Sie gilt als erste Schillers Wilhelm Tell ermutigt Gertrud ihren Äbtissin des Klosters Seedorf im Kanton Uri. Mann Werner Stauffacher: «Ihr seid auch Männer, Gründer des Klosters war Arnold von Brienz. In der wisset eure Axt zu führen und dem Mutigen hilft Ausstellung wird als Highlight der Sammlungen Gott.» Daraufhin sucht dieser die Unterstützung des Schweizerischen Nationalmuseums der origi von Walter Fürst (Uri) und Arnold von Melchtal nale Schild von Arnold von Brienz gezeigt und das (Nidwalden), was in der Erzählung bekanntlich Kloster als Bildungsinstitution im Mittelalter in- zum Rütlischwur führt. Die Stauffacherin aus Stei- szeniert. Weiter geht es um Bildung und die Rolle nen legt ihren Fokus in erster Linie auf die Grün- von adligen Frauen, die Aufgaben und Bedeutung dungsgeschichte der Schweiz, Mythen und Fakten, der Klöster und die Rolle von Adelsgeschlechtern. die Landsgemeinde, die lokale Geschichte und die Führung: 7. Juli Rolle der Frauen. Führung: 3. März Arnulf von Hohenklingen, der Ritter 1. SONNTAG DES MONATS Arnulf ist eine fiktive Figur. Sein Bruder Wolfurt FORUM SCHWEIZER GESCHICHTE von Hohenklingen hingegen ist historisch belegt. SCHWYZ Er ist einer der Ritter, der in der Schlacht von Der Schweizer Geschichte auf der Sempach 1386 gefallen ist. Arnulf von Hohenklin- Spur: Unterwegs mit … gen erzählt über das Leben als Ritter, die Rolle
28 Der Garten des Ratzehofs in Fribourg wird seit den 1980er-Jahren mit Skulpturen bespielt – hier «Der Kardinal» von Bernhard Luginbühl (1979).
Gastmuseum Fribourg durch die Zeiten D er geografische Fo- lichen Arkadengalerie, die zum dischen Gang verbunden ist, und kus des Museums für Latrinenturm führt, und dem das alte Zeughaus, in welchem Kunst und Geschich- hübschen Garten, der seit den heute die Museumsverwaltung te in Fribourg mag begrenzt 1980er-Jahren auch von Plas- einquartiert ist. sein, sein zeitlicher Horizont tiken wie Niki de Saint Phalles ist dafür weit gefasst. «Grande Lune» geschmückt wird, Marcello und Tinguely stammt aus dem 16. Jahrhundert. An die einstige Verwendung des Im Musée d’art et d’histoire Fri- Heute beherbergt es vor allem ehemaligen Schlachthauses erin- bourg ist der Name Programm: Gemälde und Holzskulpturen aus nert in den 1978 – 1981 umgebau- die beinahe 200-jährige Insti- dem Mittelalter und Barock, dar- ten Museumsräumen nicht mehr tution hat sich ganz der Kunst unter Tafelgemälde von Hans Fries viel. Eine Ausnahme ist Jean Tin- und der Geschichte des Kantons (16. Jh.). Dass auch Kunsthistori- guelys bewegliche Plastik «Altar Fribourg verschrieben und führt ker einen Sinn für Humor haben, der kleinen Tiere», welche mit seine Besucher mit seiner rei- zeigen Skulpturen wie der Him- Tierknochen und Fleischerhaken chen Sammlung an Kunst- und melfahrts-Christus von 1503, re- die an diesem Ort getöteten Tie- Gebrauchsgegenständen vom Mit spektive die Bezeichnung seines re in Erinnerung ruft und dabei telalter bis in die Gegenwart – wo- unbekannten Schöpfers, der als auf die Form eines Triptychons 29 bei archäologische Funde auch ei- «Meister der grossen Nasen» in anspielt. Der Künstler, der meist nen Abstecher in prähistorische die Kunstgeschichte eingegan- mit Basel, dem Ort seiner Kind- Epochen wie die Stein- oder die gen ist. heit, in Verbindung gebracht Bronzezeit erlauben. Ergänzt werden die Räumlich- wird, lebte ab 1968 bis zu seinem keiten im Ratzehof durch zwei Tod in der kleinen Fribourger Museum mit Geschichte weitere historische Bauten: das Gemeinde Neyruz. Der Künstler Gegründet wurde das Museum ehemalige Schlachthaus aus dem und seine zweite Frau Niki de 1823, als im Jesuitenkollegium 19. Jahrhundert, welches dem Saint Phalle sind auch heute noch ein physikalisches sowie ein na- Stadtpalais gegenüber liegt und durch ihre Kunst in Fribourg ver- turgeschichtliches Kabinett ein- mit diesem durch einen unterir- treten, im zum «Espace Jean Tin- gerichtet wurden. Bald schon er gänzte man diese durch ein numismatisches Kabinett und bereicherte sie durch weitere Exponate wie Antiquitäten oder volkskundliche Objekte. Nach- dem im Sonderbundskrieg ein Teil der Sammlung durch Plün- derung verloren ging, wurden die verbleibenden Schätze 1849 nach Sparten aufgeteilt: So entstand neben dem Musée d’histoire na turelle auch das Musée d’art et Niki de Saint d’histoire, welches 1922 an seinen Phalle, «Grande Lune», zwischen heutigen Standort in den Ratze 1985 und 1992, hof übersiedelte. Das stattliche Polyester. Renaissance-Palais mit der zier-
Gastmuseum 30 Die Bildhauerin Adèle d’Affry, bekannt als Marcello, hinterliess dem Museum einen Teil ihrer Werke. Bei Veranstaltungen im Lapidarium werden die Steinstatuen zum stillen Publikum.
Museumstipps guely – Niki de Saint Phalle» um- gebauten früheren Tramdepot, d’Affry, die Herzogin von Castig- lione Colonna. 1836 in Fribourg Lettern welches ebenfalls vom Musée d’art et d’histoire bespielt wird. geboren und jung verwitwet, fei- erte sie ihre grössten Erfolge mit in Aktion Im Schlachthaus bildet das La- der Bildhauerei: Ihre Bronze «Py- Das Typorama in Bischofszell ist pidarium einen Gegenpunkt zu thia», deren verkleinerte Replik ein typografisches Museum, Tinguelys schepperndem Werk: im Musée d’art et d’histoire in in welchem gelebt und gearbeitet Steinstatuen wie die Apostel vom Fribourg zu bestaunen ist, steht wird, denn es ist zugleich ein Westportal der Fribourger Kathe- noch immer in der Pariser Opéra Produktionsbetrieb, in dem noch Garnier. heute verschiedenste Druck Wem dies nun alles zu fern erzeugnisse in althergebrachter Hinter dem m ännlich und trocken erscheint, weil er Bleisatz-Technik hergestellt anmutenden oder sie lieber selbst Hand an- legt, der kann sich für eines der werden und diese Technik somit direkt erlebbar wird. Pseudonym verbirgt Museums-Ateliers einschreiben. www.typorama.ch Ob beim Gestalten eines eigenen sich eine Fribourger Miniaturmuseums, bei der Spu- Vom Papier Künstlerin: Adèle rensuche nach realen und imagi- nären Tierwesen in den Werken zum Buch d’Affry … oder bei Betrachtungen zu Port- rät und Selfie, hier eröffnen sich Im Gebäude der mittelalterli- neue, lebendige Zugänge zur Fri- chen Papiermühle in Basel führt drale harren als stille Zeugen der bourger Geschichte und Kunst. das Schweizerische Museum Geschichte auf neugierige Be- für Papier, Schrift und Druck sucher oder werden zum gedul über vier Stockwerke durch die digen Publikum, wenn der grosse Geschichte des Papiers, der Schrift 31 Saal, dessen leicht ge rundete und des Schreibens, weiter Rückwand Teil der Stadtmauer über den Schriftguss und Buch- aus dem 13. Jahrhundert ist, als druck bis hin zum fertigen Buch. Veranstaltungsort für Kon zerte www.papiermuseum.ch dient. Dass Kunst auch im 19. Jahr- hundert allem Anschein zum Trotz keine reine Männerdomäne war, zeigen die eindrucksvollen Skulpturen und Bilder Marcellos, denen eine ganze Galerie im ehe- maligen Schlachthaus gewidmet ist. Hinter dem männlich anmu- tenden Pseudonym verbirgt sich eine Fribourger Künstlerin: Adèle Banknoten- Parade Im Gutenberg Museum in Fri- MUSÉE D’ART ET D’HISTOIRE FRIBOURG bourg können sämtliche von der Nationalbank seit 1907 heraus- Das Museum für Kunst und Geschichte Fribourg sammelt haupt- gegebenen Banknotenserien sächlich Kunstwerke und historische Gegenstände, die aus dem betrachtet werden. Auch die Kanton Fribourg stammen oder aus anderen Gründen für ihn wich- Ersatzausgabe von 1978, welche tig sind. Eine Reihe von Objekten innerhalb dieser autochthon ge- nie in den Umlauf gelangte, prägten Sammlung sind jedoch von internationaler Bedeutung. ist ausgestellt. Und welche davon www.mahf.ch hat nun Orell Füssli gedruckt? www.gutenbergmuseum.ch
Momente In guter esellschaft G Persönlichkeiten, die in jüngster Zeit das Schweizerische Nationalmuseum besucht haben. Im September hat die Geschäftsprüfungskom- mission des Nationalrats eine Führung durch das Landesmuseum Zürich absolviert. Beson- ders interessant fanden Nationalrätin Diana Gutjahr und ihre Kolleginnen und Kollegen die interaktiven Elemente der Ausstellungen. 32 Bundesrat Alain Berset eröffnete im November die Ausstellung «Landes- streik 1918» im Landesmuseum Zürich. Guillaume Perret, Swiss Press Fotograf des Jahres 2018, genoss die Eröffnung der Ausstellung über die besten Schweizer Pressebilder im Château de Prangins.
33 An der Langen Nacht der Zürcher Museen im September inszenierte TV-Moderator Dominic Deville das Kult-Jugendbuch «Die drei ???». Bruder Gerold Zenoni kümmert sich norma- lerweise um die Garderobe der Schwarzen Madonna im Kloster Einsiedeln. Die Eröffnung der Ausstellung «Heilige – Retter in der Not» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz genoss er als Gast. Dieter Meier, Yello-Sänger, zog es an die Vernissage der Ausstellung «Imagine 68. Das Spektakel der Revolution» im Landesmuseum Zürich.
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Wettbewerb Was mag das sein? — Rätsel — Tipp: Wenn diesem Gegenstand ein Licht aufgeht, kann man sich später wieder auf die Socken machen. Können Sie erraten, wofür der Ge- Unter den richtigen Einsendun- Häuser des Schweizerischen Na- genstand auf dem Bild gebraucht gen verlosen wir eine Jahresmit- tionalmuseums und werden zu worden sein mag? gliedschaft der Gesellschaft Lan- exklusiven GLM-Veranstaltungen 35 Schreiben Sie die Antwort bis desmuseum Zürich (GLM). Mit der eingeladen. Die Auflösung er am 1. April 2019 an: GLM-Karte geniessen Sie und scheint im nächsten Magazin, im magazin@nationalmuseum.ch zwei Gäste freien Eintritt in alle Mai 2019. Ach so ! — Auflösung Rätsel vom letzten Heft — Nein, ein verbogener Bratspiess ist der Bronzege- Drehung des Griffs bewegen konnte. Datiert wird genstand mit der kleinen Ente am Griff nicht – aber der Schlüssel auf die Spätbronzezeit, auf circa wer das dachte, der sei getröstet: Als das Objekt, 1000 v. Chr., er gehört damit zu den ältesten Be- das an die 45 Zentimeter Länge misst, ausgegraben legen für die Verwendung von Schlüsseln. Aller- wurde, dachten selbst Experten, dass es sich hier dings diente er kaum der Verriegelung individuel- um das genannte Kochutensil handle. Wobei «aus- ler Wohnhäuser, sondern war eher für besondere gegraben» das falsche Wort ist, denn der Haken- Gebäude wie Kulthäuser. Darauf deutet auch die schlüssel wurde 1916 mittels Schwimmbaggern aus Ente als Griffverzierung: Wasservögel zogen in dem Zürichsee geborgen, ganz in der Nähe der heu- der bronzezeitlichen Mythologie nämlich die Bar- tigen Quaibrücke. Schuld an der Verwechslung war ke, in welcher die Sonne übers Firmament reiste. wohl, dass diese alte Schlüs- Wer den Schlüssel «in echt» selform ohne Schlüsselbart sehen möchte, besucht im auskommt. Stattdessen muss- Landesmuseum Zürich die te man den Bronzestift durch Dauerausstellung «Archäo- ein Schlüsselloch in eine Zah- logie Schweiz» und schaut nung am Torriegel einführen, bei der Vitrine zur Bronze- welchen man dann durch eine zeit genauer hin.
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Veranstaltungen Vergangenheit & Zukunft im Schlossgarten 37 Auch kleine Besucher werden am Rendez-vous au jardin bestens unterhalten. D as Rendez-vous im änderungen der Pflanzenwelt Garten von Prangins durch den Klimawandel. Wer sich hat bereits Tradition. lieber ganz auf den Genuss kon- An diesem Anlass wird aber zentrieren will, kommt dieses Jahr nicht nur gefeiert und de- besonders auf seine Kosten. Die gustiert, sondern auch dis- Wechselausstellung «À table! Was kutiert. Über die ökologi- isst die Schweiz?» gibt nicht nur schen Herausforderungen Gelegenheit, heimische Spezia- oder die Zukunft der Natur litäten zu degustieren, sondern beispielsweise. gräbt auch längst vergangene 07. APRIL – 20. OKT 19 Schweizer Rezepte wieder aus und CHÂTEAU Im Wonnemonat Mai findet im dient als Inspirationsquelle für DE PRANGINS Château de Prangins wieder der künftige Abende in der Küche. À table! Que mange la beliebte Anlass «Rendez-vous au Die Ausstellung «Was isst die Suisse ? jardin» statt. Im historischen Gar- Schweiz?» läuft vom 7. April bis ten des Schlosses trifft sich Gross zum 20. Oktober und verwandelt Seit wann benutzen wir Mes- und Klein für einen herrlichen Tag 2019 für das Château de Prangins ser und Gabel? Was kam in der in der Natur. Man kann Pflanzen in ein kulinarisches Jahr. Vergangenheit auf den Teller besichtigen, kulinarische Köst- und was werden wir in Zukunft lichkeiten probieren und natür- RENDEZ-VOUS essen? In der Ausstellung tref 26. lich intensiv diskutieren. Über die MAI AU JARDIN fen Besucherinnen und Besu- kleinen und grossen Probleme im Château de Prangins, cher auf unterschiedlich ge- Garten, die globalen ökologischen 10.00 – 17.00 deckte Tische. Herausforderungen oder die Ver- Eintritt kostenlos
O S T E R F E S T I V A L 6. – 14. April 2019 ZT JET TS K E T I C RN E SICH Howard Arman | Riccardo Chailly | Marie-Claude Chappuis | Teodor Currentzis | Till Fellner | Iván Fischer | Ulrike Grosch | Emmanuelle Haïm | Bernard Haitink | Janine Jansen | Denis Matsuev | Tim Mead | Sandrine Piau und viele mehr Akademiechor Luzern | Collegium Vocale zu Franziskanern Luzern | Le Concert d’Astrée | Filarmonica della Scala | Junge Philharmonie Zentralschweiz | musicAeterna orchestra and chorus of Perm Opera | Les Petits Chanteurs à la Croix de Bois | Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Info: lucernefestival.ch
Veranstaltungen Frauenpower Reise durchs Himmlisches in Locarno Museum Wetter Was macht eine Frau aus Paris in Reisen ist etwas Schönes. Beson- Bestimmen Heilige das Wetter? Locarno? Sie leitet das internati- ders, wenn der Weg kurz und das Nein, aber bis ins 19. Jahrhundert onal bekannte Filmfestival. Und Wetter gut ist. Dass man dabei waren die Menschen in erster Li- wo spricht sie darüber? Natürlich das richtige Gepäck dabei haben nie auf Bauernregeln angewiesen, im Landesmuseum Zürich. sollte, versteht sich von selbst. um meteorologische Phänomene Lili Hinstin wurde Ende Au- Der Entdeckungskoffer für Kin- zu erklären und Wetterprogno- gust 2018 überraschend zur neu- der im Landesmuseum Zürich sen zu machen. Letztere waren en starken Frau am Lago Maggio wurde kürzlich völlig neu konzi- besonders für Landwirte wichtig, re gewählt. Sie hat ihre Arbeit piert. Mit dem Koffer können die um den Zeitpunkt von Saat und 39 am 1. Dezember desselben Jah- kleinen Museumsbesucher das Ernte zu bestimmen. res aufgenommen und arbeitet Haus auf eigene Faust erkunden Dass die Bauernregeln eine bereits intensiv an der 72. Aus und werden dabei garantiert nie Verbindung zu Heiligen haben, gabe des Festivals, das vom 7. bis verregnet. Unterwegs werden Ge hat einen kalendarischen Hinter- 17. August 2019 über die Bühne schichten aufgespürt, Rätsel ge- grund. Im Mittelalter orientierten – respektive über die Leinwand – löst und Aufgaben erledigt. Die sich die Menschen an Festen und gehen wird. Reise führt nicht nur durch die Heiligengedenktagen. Die logische Wie kommt eine Französin mit Ausstellungsräume, sondern auch Folge war eine Verknüpfung der der Schweizer Filmszene zurecht? tief in die Fantasie der Kinder. beiden Themen. So kamen die Und worauf wird Hinstin in Lo Sie dreht sich nämlich um die Heiligen mit der Zeit zu einer neu- carno ihren Fokus legen? Das faszinierende Welt der Tiere und en Aufgabe: Beeinflussung des Gespräch mit der neuen Festival- Fabelwesen. Wetters. Dieser Verbindung geht leiterin wird einen Vorgeschmack Das Angebot ist kostenlos. Der Volkskundler Kurt Haberstich bei auf den helvetischen Kino-Som- Entdeckungskoffer kann an der einer Führung im Forum Schwei- mer geben und ist ein Muss für Kasse bezogen werden. Er richtet zer Geschichte Schwyz genauer jeden Cinephilen. sich an Kinder ab dem Lesealter. auf den Grund. DIENSTAGS-REIHE ENTDECKUNGS- FÜHRUNG 05. 10. FEB Landesmuseum IMMER KOFFER MÄRZ Forum Schweizer Zürich, ab 18.30 Landesmuseum Geschichte Schwyz Journalistin Anne Fournier Zürich, während 14.00 – 15.00 spricht mit Lili Hinstin über den Öffnungszeiten Volkskundler Kurt die grosse, weite Filmwelt. Das Der Entdeckungskoffer Haberstich sinniert über Gespräch wird auf Französisch für Kinder kann an der Kasse die Verbindung zwischen geführt. gratis bezogen werden. Wetter und Heiligen.
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