GASTHÖRERCARDPROGRAMM ART - Freie Universität Berlin
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GASTHÖRERCARDPROGRAMM ART KUNSTGESCHICHTE EXKLUSIV FÜR GASTHÖRER *INNEN VORTRAGSWELTEN, ART-KURSE UND EXKURSIONEN WINTERSEMESTER 2021/22
GASTHÖRERCARDPROGRAMM VIA ARTIUM CLASSIC ART Lernen mit jungen Studierenden: Exklusiv für Gasthörer*innen: Exklusiv für Gasthörer*innen: ausgewählte Lehrveranstaltungen Vortragswelten und Art-Kurse kunst- und kulturhistorische von Altertumskunde bis Zoologie Exkursionen
GASTHÖRERCARDPROGRAMM ART KUNSTGESCHICHTE EXKLUSIV FÜR GASTHÖRER*INNEN VORTRAGSWELTEN, ART-KURSE UND EXKURSIONEN IN KOOPERATION MIT UNSEREN KULTURPARTNERN Akademie der Künste / Berlinische Galerie / Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin / Bröhan-Museum / C|O Berlin / Collegium Musicum Berlin / Deutsches Symphonie-Orchester Ber- lin / Deutsches Theater / Evangelische Akademie Sachsen / Evangelische Kirchengemeinde Berlin- Dahlem / Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e. V. / Georg Kolbe Museum / Haus am Waldsee / Haus der Kulturen der Welt / Jagdschloss Schorf- heide / Komische Oper Berlin /Kunsthaus Dahlem / Museum Barberini / museum FLUXUS+ / PalaisPopulaire / Renaissance-Theater Berlin / RIAS Kammerchor Berlin / Rundfunk-Sinfonie- orchester Berlin / Rundfunkchor Berlin / Schleichers Buchhandlung – Dahlemer Autorenforum / Sophiensaele / Staatliche Museen zu Berlin / Stiftung Schloss Neuhardenberg / TheaterGemeinde Berlin / Young Euro Classic
INHALT GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN 5 EDITORIAL7 ANGEBOTSSPEKTRUM UND BUCHUNGSMÖGLICHKEITEN 8 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 10 Angebote VORTRAGSWELTEN-PASS, MINI-PASS und VENEDIG-PASS11 Vorlesungen Kunsthistorisches Institut – KHI-PASS 29 Webex-Einführung für Gasthörer*innen 30 ART-KURSE32 Einführung in die Kunstgeschichte 33 Kunstgeschichte und Geschichte 39 Quer durch die Epochen 45 Von der Moderne zur Gegenwartskunst 49 Sehen mit der Kamera 50 Literatur und Schreibpraxis 56 Musik58 VIA ARTIUM – KUNST- UND KULTURHISTORISCHE EXKURSIONEN 63 UNSERE KULTURPARTNER 64 WISSENSWERTES68 Das GasthörerCard-Team 69 Anmeldung70 Teilnahmebedingungen71 Fotonachweise und Quellenangabe 72 IMPRESSUM73
LIEBE GASTHÖRERINNEN, LIEBE GASTHÖRER, LIEBE KUNST-INTERESSIERTE, Teilhabe an Wissen, Kunst und Kultur ist ein wesentliches Ziel des neuen Berliner Weiterbildungsgesetzes. Lebenslanges Lernen wird in dem Gesetz als »individuelles Bedürfnis und gesellschaftliche Anforderung« beschrieben. Dass eine regel- mäßige Auffrischung von Wissen und Kompetenzen über den gesamten Lebensweg zu mehr Lebenszufriedenheit beiträgt, sieht der Gesetzgeber als Konsens an. Bei uns an der Freien Universität Berlin gibt es dieses Verständnis schon lange. Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzen wir mit den GasthörerCard- Programmen die Ziele des neuen Gesetzes um: Wir bieten Er- wachsenenbildung, Inspiration und neues Wissen flexibel und völlig unabhängig von Lebensphasen an und schaffen damit unzählige Möglichkeiten für Begegnungen mit Inhalten aus allen Bereichen der Wissenschaft und der Kultur. Auch im kommenden Wintersemester haben Sie wieder Gelegenheit, im Rahmen des Classic- Programms Veranstaltungen aus unserem vielfältigen Lehrangebot zu besuchen oder an den eigens für Sie konzipierten Kursen des Art-Programms teilzunehmen. Gerade das Gasthörer- Card-Art-Programm ist bundesweit einmalig und ein echtes Highlight des Standorts Berlin. Ich lade Sie herzlich ein, dieses attraktive Angebot intensiv zu nutzen! Das GasthörerCard-Programm der Freien Universität trägt damit maßgeblich zur Verwirklichung der Idee lebenslangen Lernens und individueller Teilhabe bei. Ich bedanke mich bei Ihnen, liebe Gasthörerinnen und Gasthörer, für Ihre langjährige Verbundenheit und das große Interesse an unserem Angebot. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Zusammenstellung des immer wieder vielseitigen und ansprechenden Programms beteiligt waren und sind, danke ich ebenfalls sehr herzlich. Für das bevorstehende Wintersemester wünsche ich Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit, und weiterhin Freude und Inspiration mit dem GasthörerCard-Programm! Ihr Univ.-Prof. Dr. Günter M. Ziegler Präsident GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN 5
LIEBE GASTHÖRERINNEN, LIEBE GASTHÖRER, zum Wintersemester 2021/22 gelingt Felicitas Wlodyga als Gründerin des GasthörerCard-Programms gemeinsam mit un- seren Dozent*innen erneut ein außergewöhnlich gut kuratiertes und vielfältiges Programm: Mit Vorlesungsreihen wie »16 x Ve- nedig«, »Deutschlandreise Architektur« und »Architektur- spaziergänge durch Europas Kunstmetropolen« entwickelt sie Vorlesungsreihen des aktuellen Sommersemesters virtuos wei- ter. Zusätzlich setzt sie einen neuen Fokus: Die Ringvorlesung »Künstlerinnen – Begegnungen über acht Jahrhunderte« und die Vortragsreihe »Begegnungen mit Bildhauerinnen« machen (Werk-)Biografien von Künstlerinnen endlich sichtbar(er). In diese Arbeit darf ich nun als neue Programmleitung ein- steigen und möchte dabei besonderes Augenmerk auf Paula Modersohn-Becker lenken. Hin- und hergerissen zwischen künstlerischer Selbstständigkeit in Paris und dem ruhigen Familienleben in Worpswede ist das Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag, 25. Mai 1906 entstanden. Es ist »so eigenwillig wie das Leben der Künstlerin«1 selbst: Paula Mo- dersohn-Becker, die soeben die Beziehung zum Ehemann gekappt hat, in Paris leben möchte und gleichzeitig einen Kinderwunsch in sich hegt, schreibt dieser Tage: »Ich werde etwas – ich verlebe die intensiv glücklichste Zeit meines Lebens«.2 Mit dem lebensgroßen Selbstakt gestaltet sie etwas bis dahin für ihre Zeit Undenkbares 3 und somit ein Schlüsselwerk ihrer Schaffensgeschichte. Kunstverständnis und -genuss bedürfen oft der Vermittlung, sei es durch unsere Dozent*in- nen – oder die eigene Familie. Daher möchte ich an dieser Stelle einen persönlichen Dank an meine Mutter aussprechen: Über Jahre hinweg schenkte sie mir immer wieder einen Paula- Kalender hier, eine Paula-Postkarte da, einen Paula-Kinobesuch dort, und ich entwickelte mich von einer Skeptikerin hin zu einer nachhaltig beeindruckten Bewunderin dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Ein Hoch auf großartige Frauen, Künstlerinnen und Mütter! In diesem Rahmen möchte ich Ihnen auch den Vortrag »Vom Ringen der Frauen um eine künst- lerische Ausbildung« am 21.01.2022 mit Dr. Matthias Vollmer ans Herz legen. Ihre Esther Hülsewede Bildungsreferentin GASTHÖRERCARD-PROGRAMM EDITORIAL 7
Das GASTHÖRERCARD-PROGRAMM ART bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Teil- nahme: Aus der Vielfalt unserer ART-KURSE können Sie Veranstaltungen Ihrer Wahl einzeln buchen. Unser Exkursionsangebot VIA ARTIUM gibt Ihnen Gelegenheit, unter fachkundiger Führung von Kunsthistoriker*innen Kunst und Kultur vor Ort außerhalb von Berlin zu genießen. Mit dem VORTRAGSWELTEN-PASS haben Sie uneingeschränkten Zugang zu 25 verschiede- nen digitalen Angeboten – vom einzelnen Vortrag bis zu Vortragsreihen und Ringvorlesungen. Erste Einblicke in dieses Vortrags-Angebot gewährt Ihnen als Neukunde oder Neukundin der MINI-PASS. Der VENEDIG-PASS eröffnet, in Fortsetzung zum Sommersemester, 16 unter- schiedliche Perspektiven auf die Lagunenstadt – auch dieses Pass-Angebot ist ein Auszug unserer digitalen VORTRAGSWELTEN. Mit dem KHI-PASS können Sie die Vorlesungen des Kunsthistorischen Instituts verfolgen. EINZELN BUCHBAR PASS-ANGEBOTE ART-KURSE VORTRAGSWELTEN- VENEDIG-PASS PASS Teilnahme an beliebig Zugang zu Kurs vielen ART-Kursen Zugang zu 25 eigens KV 002 zusammengestellten Vor- (32 Ustd.) Berechnung stundenweise trägen und Vortragsreihen > S. 13 (separate Rechnung (160 Ustd.) pro Kurs) Unterrichtsformat: Unterrichtsformat: ausschließlich digital Unterrichtsformat: ausschließlich digital je nach Kurs digital, 140,- € draußen oder im Raum 240,- € > alle ART-Kurse > alle Vorträge und Vortrags- KHI-PASS finden Sie ab S. 33 reihen finden Sie ab S. 11 Zugang zu den Vorlesungen des Kunst- VIA ARTIUM MINI-PASS historischen Instituts Teilnahme an beliebig Zugang zu den Kursen 80,- € vielen Exkursionen KV 012, 017 und 019 (7 Ustd.) Unterrichtsformat: Berechnung pro Exkursion > S. 18, 21 und 23 digital und in Präsenz > Exkursionen Unterrichtsformat: > alle KHI-Vorlesungen finden Sie auf S. 63 ausschließlich digital finden Sie auf S. 29 49,- € ANGEBOTSSPEKTRUM UND BUCHUNGSMÖGLICHKEITEN 9
DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN
ANGEBOTE VORTRAGSWELTEN-PASS, MINI-PASS UND VENEDIG-PASS RINGVORLESUNG – KUNSTGESCHICHTE IM FOKUS KV 001 KÜNSTLERINNEN – BEGEGNUNGEN ÜBER ACHT JAHRHUNDERTE 15 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 4.11. – 16.12.2021 + 6.1. – 10.3.2022, Do 10.15 – 11.45 Uhr (nicht 17.2. und 3.3.2022) Konzeption: Felicitas Wlodyga, Kolja Kohlhoff Die Geschichte hindurch hat es immer Künstlerinnen gegeben – in den Klöstern, den Werkstät- ten ihrer Väter oder aber in der Ausbildung bei fremden Meistern, später in den Malschulen und noch später an den Akademien. Sie sind häufig namenlos geblieben, ihre Werke sind anderen zugeschrieben oder sie sind mit der Zeit schlichtweg übersehen und übergangen worden. Das hat sich in den letzten 50 Jahren geändert. Vom Mittelalter bis in die »goldenen 20er Jahre« sollen in dieser Ringvorlesung Begegnungen mit den einst marginalisierten »Malweibern« ge- schaffen werden. Sie sollen bekannt gemacht werden – eine gute Gelegenheit einige von ihnen besser kennenzulernen. HOCHMITTELALTER: HERRAD VON LANDSBERG, HILDEGARD VON BINGEN Dr. Matthias Vollmer 4.11.2021 4.11.2021 RENAISSANCE / MANIERISMUS: SOFONISBA ANGUISSOLA, CATARINA VAN HEMESSEN Britta Bode 11.11.2021 BAROCK: JUDITH LEYSTER / ARTEMESIA GENTILESCHI Dr. Matthias Vollmer / Beatrice Szameitat 18. 18.++25.11.2021 25.11.2021 KLASSIZISMUS: MARIA SYBILLA MERIAN, ELISABETH VIGÉE-LEBRUN Dr. Matthias Vollmer 2.12.2021 2.12.2021 NATURALISMUS / REALISMUS: ROSA BONHEUR, MARIE BASHKIRTSEFF Thomas R. Hoffmann 9.12.2021 9.12.2021 DIE IMPRESSIONISTINNEN: BERTHE MORISOT, MARY CASSATT / SUZANNE VALADON16.12.2021 16.12.2021 Thomas R. Hoffmann / Kolja Kohlhoff + 6.1.2022 + 6.1.2022 EINE FRÜHE EXPRESSIONISTIN: PAULA MODERSOHN-BECKER Beatrice Szameitat 13.1.2022 13.1.2022 DIE KÜNSTLERINNEN DES BLAUEN REITERS: GABRIELE MÜNTER, MARIANNE VON WEREFKIN Dr. Barbara Hofmann 20.1.2022 20.1.2022 DIE RUSSISCHEN KÜNSTLERINNEN: NATALJA GONTSCHEROWA, OLGA ROSANOWA Dr. Ira Oppermann 27.1.2022 27.1.2022 DADAISMUS: HANNA HÖCH Thomas R. Hoffmann 3.2.20223.2.2022 DIE SURREALISTINNEN: MERET OPPENHEIM, LEONOR FINI, DOROTHEA TANNING Kolja Kohlhoff 10.2.2022 10.2.2022 NEUE SACHLICHKEIT: LOTTE LASERSTEIN / JEANNE MAMMEN Dr. Friederike Hauffe 24.2. + 10.3.2022 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 11
16 x VENEDIG KV 002 FASZINATION UND MYTHOS EINER LAGUNENSTADT 16 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass auch als Venedig-Pass einzeln buchbar, Teilnahmeentgelt: 140,- € (s. auch S. 9) 1.11. – 20.12.2021 + 10.1. – 28.2.2022, Mo 10.15 – 11.45 Uhr Konzeption: Felicitas Wlodyga, Thomas R. Hoffmann, Jan Maruhn Venedig übt seit Jahrhunderten einen ganz besonderen Reiz auf Reisende wie auch auf Künst- ler*innen aus aller Welt aus. Mehr als 30 Millionen Tourist*innen kommen jährlich nach Venedig, um sich von den prächtigen Kirchen und Palästen, den verschlungenen Kanälen und dem reichen kulturellen Erbe der Stadt verzaubern zu lassen. Mit nicht weniger als 16 unterschiedlichen Per- spektiven machen wir »La Serenissima« unsere Aufwartung: Lassen Sie sich in die Geschichte und Kultur dieser faszinierenden Lagunenstadt entführen! DER STADTPLANERISCHE BLICK Jan Maruhn 1.11.2021 1.11.2021 DER WASSERBLICK – VON DER KUNST, EINE STADT IM WASSER ZU BAUEN Jan Maruhn 8.11.2021 8.11.2021 DER ZENTRALISTISCHE BLICK – DER MARKUSPLATZ Dr. Matthias Vollmer 15.11.2021 15.11.2021 DER KARTOGRAFISCHE BLICK (INCL. INSEL-BLICK) Dr. Matthias Vollmer 22.11.2021 22.11.2021 DER SAKRALE BLICK Thomas R. Hoffmann 29.11.2021 29.11.2021 DER POLITISCH-MILITÄRISCHE BLICK Thomas R. Hoffmann 6.12.2021 6.12.2021 DER GLÄSERNE BLICK Beatrice Szameitat 13.12.2021 13.12.2021 DER MALERISCH-TOURISTISCHE BLICK Thomas R. Hoffmann 20.12.2021 20.12.2021 DER PALAST-BLICK Jan Maruhn 10.1.2022 10.1.2022 DER ZEREMONIELLE BLICK Thomas R. Hoffmann 17.1.2022 17.1.2022 DER DEKORATIVE BLICK Beatrice Szameitat 24.1.2022 24.1.2022 DER IMPRESSIONISTISCHE BLICK Dr. Matthias Vollmer 31.1.2022 31.1.2022 DER LITERARISCHE BLICK Jan Maruhn 7.2.20227.2.2022 DER MUSIKALISCHE BLICK Beatrice Szameitat 14.2.2022 14.2.2022 DER FILMISCHE BLICK Dr. Matthias Vollmer 21.2.2022 21.2.2022 DER MODERNE BLICK Jan Maruhn 28.2.2022 28.2.2022 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 13
REYNOLDS, GRAFF UND MICHELANGELO: KV 003 SCHAUSPIELER*INNEN-PORTRAITS UM 1800 Dr. Jarl Kremeier 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 28.3.2022, Mo 10.00 – 12.15 Uhr In den Jahren um 1800 sind in London und Berlin zwei großformatige Schauspieler*innen-Por- traits entstanden: Sir Joshua Reynolds malte 1789 die berühmte Tragödin Sarah Siddons, und in Berlin stellte 1800 Anton Graff den nicht weniger berühmten Wilhelm August Iffland als Bildnis dar. Beide Maler wollten mit diesen Portraits anspielungsreich und auf allegorische Weise das reine Portrait erweitern und überhöhen. Interessanterweise haben beide Maler zu Verdeutli- chung ihrer Ideen dabei auf Bilderfindungen von Michelangelo zurückgegriffen. BEGEGNUNGEN MIT BILDHAUERINNEN KV 004 VON DER RENAISSANCE BIS ZUM 19. JAHRHUNDERT 4 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 24.2. – 7.4.2022, Do 16.00 – 17.30 Uhr Mehr noch als die Malerinnen sind die Bildhauerinnen im Laufe der Geschichte in Vergessenheit geraten. Und das obwohl die Bologneserin Properzia de’ Rossi in die Vite von Giorgio Vasari Aufnahme fand, Luisa Roldán am spanischen Hof arbeitete, Hélène Bertaux nicht nur auf der Weltausstellung präsent war, sondern auch die »Union des femmes peintres et sculpteurs« gründete und sich für die Ausbildung von Frauen an der Akademie und deren Sichtbarkeit einsetzte. Davon profitierte trotz aller Widerstände Camille Claudel, die dennoch lange mehr als Muse und Modell denn als eigenständige Bildhauerin wahrgenommen wurde. Die Be- gegnungen mit den Bildhauerinnen sollen ihnen ihren Platz in der Geschichte zurückgeben. RENAISSANCE: PROPERZIA DE’ ROSSI Kolja Kohlhoff 24.2.2022 BAROCK: LUISA ROLDÁN Dr. Ira Oppermann 10.3.2022 19. JAHRHUNDERT: HÉLÈNE BERTAUX, 1825 – 1909 Jan Maruhn 24.3.2022 CAMILLE CLAUDEL, 1864 – 1943 Karin Kranhold 7.4.2022 DIE BERLINER BILDHAUERSCHULE: SCHADOW – RAUCH – BEGAS KV 005 Dr. Friederike Hauffe 2 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 14. + 21.10.2021, Do 10.15 – 12.30 Uhr Die Berliner Bildhauerschule prägt im 19. Jahrhundert das öffentliche Denkmal und die pri- vate Kleinplastik über die Grenzen der Residenzstadt hinaus. Mehr als 400 Künstler werden ihr zugerechnet. An ihrem Beginn steht Johann Gottfried Schadow mit seinem realistischen Klassizismus, den sein Schüler Christian Daniel Rauch modernisiert und neuen internationalen Tendenzen anpasst. Aus dessen Atelier wiederum geht Reinhold Begas hervor, der mit seinen 14 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN
neobarocken Denkmälern den wilhelminischen Geist in allen Winkeln der Hauptstadt feiert und eine neue Generation von Bildhauern beeinflusst. BILDERLUST UND BILDERLAST – FUNKTIONEN DES BILDES KV 006 Dr. Matthias Vollmer 2 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 11. + 18.2.2022, Fr 10.15 – 11.45 Uhr Eine der grundlegenden Fragen an ein Bildwerk ist – neben der Bedeutungsfrage – die Frage nach dem Warum. Warum sieht das Bildwerk gerade so aus und nicht anders? Was sind die Bedingungen seiner Entstehung? Können wir es auch nur annährend so begreifen, wie die Zeit- genossen es vermochten? In der europäischen Kulturgeschichte sind Bilder ein grundlegendes Ausdrucksmittel und die Bilderfrage markiert zugleich auch eine brisante Nahtstelle zwischen christlicher Religion und europäischer Kultur. Im Kurs sollen Kunstwerke aus den unterschied- lichsten Epochen auf ihre Funktion im Kontext ihrer jeweiligen religiösen- und kulturellen Zu- sammenhänge untersucht werden, um deutlich zu machen, unter welchen Bedingungen Form, Funktion und Bedeutung entstehen können. Die Themen sind: 1. Das Problem des Bildes: Bilderverehrung – Bildersturm. 2. Auf dem Weg zur Autonomie des Kunstwerkes: Von van Eyck zu Bernini. DEUTSCHLANDREISE ARCHITEKTUR KV 007 8 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 2.11. – 21.12.2021, Di 16.15 – 17.45 Uhr In großen Metropolen wie in kleinen Städten Deutschlands, landauf, landab, von Norden nach Süden, von Osten nach Westen, von Rostock bis Trier: Überall bieten sich vielfältige und ab- wechslungsreiche Möglichkeiten zu architektonischen Streifzügen. Jeder Ort ist einzigartig und besitzt seine eigenen Meisterwerke, seine charakteristischen Bauten. Vertieft werden kann der Blick auf das Werk eines Architekten / einer Architektin – oder ein Brückenschlag durch die Zei- ten kann im Mittelpunkt stehen. Ob Kirche oder Schloss, Hochhaus oder Villa, Fabrik oder Kon- zerthaus: Historische und moderne Architektur lässt sich auf vielen Wegen entdecken. Kommen Sie mit uns auf einen abwechslungsreichen Streifzug durch ganz Deutschland! MÜNCHEN Dr. Matthias Vollmer 2.11.2021 ROSTOCK Jan Maruhn 9.11.2021 POTSDAM Karin Kranhold 16.11.2021 ERFURT Dr. Robert Habel 23.11.2021 MAGDEBURG Dr. Matthias Vollmer 30.11.2021 FRANKFURT AM MAIN Jan Maruhn 7.12.2021 WIESBADEN Dr. Robert Habel 14.12.2021 TRIER Thomas R. Hoffmann 21.12.2021 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 15
FRANZÖSISCHE LITHOGRAPHIEN KV 008 VON RENOIR BIS TOULOUSE-LAUTREC Britta Bode 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 24.1.2022, Mo 14.00 – 15.30 Uhr Die im Vergleich zu den klassischen druckgraphischen Verfahren des Holzschnitts oder des Kup- ferstichs noch relative junge graphische Technik des Steindrucks wurde um 1798 von Aloys Se- nefelder entwickelt. Zahlreiche in Frankreich tätige Künstler*innen entdeckten im Laufe des 19. Jahrhunderts das große Potential der Lithographie: Von der Vervielfältigung tagesaktueller, poli- tischer Themen etwa durch Daumier über Goyas hinreißende, späte Stierkampfszenen aus Bor- deaux bis zu den großformatigen, mehrfarbigen Plakaten eines Renoirs oder Toulouse-Lautrecs sollen die Gestaltungsmöglichkeiten des Mediums und dessen Geschichte vorgestellt werden. MANET UND ASTRUC. KÜNSTLERFREUNDE KV 009 ZU BESUCH IN DER KUNSTHALLE BREMEN Dr. Alice Gudera, Dr. Dorothee Hansen 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 10.11.2021, Mi 11.00 – 12.30 Uhr In der Ausstellung Manet und Astruc. Künstlerfreunde (23.10.2021 – 27.02.2022) der Kunst- halle Bremen werden Meisterwerke Édouard Manets aus einer neuen Perspektive gezeigt und mit Zacharie Astruc ein bisher unbekannter Künstler entdeckt, der überraschende Werke in verwandtem Geist schuf. Im Dialog erschließen sich die großen Themen der 1860er Jahre wie Spanienmode und Japonismus, die im Werk beider Künstler eine zentrale Rolle spielten. Dieser intellektuelle und schöpferische Austausch steht im Mittelpunkt einer Schau, die auch Gemälde von Zeitgenossen wie Henri Fantin-Latour, Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir mit ein- schließt. In einem äußerst aufschlussreichen Dialog geben Dr. Alice Gudera und ihre Gesprächs- partnerin, die Ausstellungskuratorin Dr. Dorothee Hansen, als ausgewiesene Kennerinnen der französischen Kunst im 19. Jahrhundert Einblicke in die neueste Forschung zur Kunst des Im- pressionismus und stellen dabei zentrale Werke der beiden Künstler und ihrer Zeitgenossen vor. Bitte beachten Sie auch unser Angebot: TAGESEXKURSION ZUR KUNSTHALLE BREMEN (s. S. 63), buchbar Ende 2021 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 17
SPÄTANTIKE MOSAIKEN IN RAVENNA: SAN VITALE KV 010 Dr. Thomas-Peter Gallon 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 8.4.2022, Fr 10.15 – 11.45 Uhr Aus dem Welterbe der spätantiken Mosaiken in Ravenna (an der Adria) ragt das Bildprogramm aus San Vitale schon wegen seiner Fülle und Erhaltung hervor. Das Altarbild mit dem byzantini- schen Kaiser Justinian neben Ortsbischof Maximian gilt als bekanntestes Mosaik der Spätantike. Allein ihr Miteinander auf dem Bild führt vor Augen, dass es in vielen Kirchenbildern nicht nur um Glauben geht, sondern auch um Macht und Herrschaft in Kirche und Politik. So werden wir einzelne Bilder aus San Vitale theologisch und soziologisch betrachten und auch stilistisch in den grandiosen Reigen einordnen, den erst Römer und dann Goten und Byzantiner um 420 bis 570 unserer Zeit dort geschaffen haben. ZUR IKONOGRAPHIE DES STALLS VON BETHLEHEM KV 011 Johannes Knecht 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 8.12.2021, Mi 17.15 – 18.45 Uhr Der »Stall von Bethlehem« gehört nicht nur zu den historisch ältesten und populärsten, sondern auch zu den motivisch und theologisch komplexesten Standards der christlichen Ikonographie. Die tradierten Bildelemente – die heilige Familie, Ochse und Esel, die Hirten, das Stallgebäude, die nächtliche Szenerie – tragen vielschichte Bedeutungen, die von Bildkünstler*innen in verschie- denen Zeitstufen variiert und verändert worden sind. Auf dieses Arrangement, das uns als Weih- nachtskrippe so vertraut scheint, soll hier anhand einiger Meisterwerke neu geblickt werden. KATHEDRALEN UND IHRE GESCHICHTE: KV 012 NOTRE-DAME DE PARIS Dr. Matthias Vollmer 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass oder Mini-Pass (s. S. 9) 11.1.2022, Di 16.15 – 17.45 Uhr Kathedralen sind nicht nur religiöse und geschichtliche Monumente, sondern sie sind auch Gegenstand ganz individueller Veränderungen und Anpassungen. Das wechselvolle Kathe- dralschicksal von Notre-Dame de Paris soll hier vorgestellt werden. Der Grundstein dieses besonderen Bauwerks der französischen Frühgotik wurde im Jahr 1163 gelegt – die Fertigstel- lung dauerte fast 100 Jahre. Dann wurde immer wieder an- und umgebaut, die Französische Revolution hinterließ ihre Spuren, Dichter*innen und Filmemacher*innen wurden von der Kathedrale inspiriert und im April 2019 hielt die Welt vor Schreck den Atem an: Notre-Dame de Paris stand in Flammen! Zum Glück fiel sie auch dieser Katastrophe nicht zum Opfer. Doch die kurze Aufzählung zeigt: Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn auch Kathedralen haben ihre aufregenden Schicksale. 18 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN
MODERNE KÜNSTLER*INNEN UND CHRISTLICHE THEMEN? KV 013 EIN FINDUNGS-PARKOUR! Thomas R. Hoffmann 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 1.11.2021, Mo 14.00 – 16.15 Uhr Themen der christlichen Kunst finden sich in erster Linie in den Epochen vom Mittelalter bis zum Rokoko. Danach richteten die Künstler*innen ihren Fokus in Bezug auf die darzustellenden Themen neu aus. Doch einige Ausnahmen in der Kunst der Moderne zeigen ein anders geartetes Bild. Warum ist das so? Hat es zeitgeschichtliche oder kulturelle Gründe? Hatte es mit der indi- viduellen Religiosität zu tun? Oder wollten sich die modernen Künstler*innen einfach nur mit den Alten Meistern messen? Die Antworten sind vielfältig und facettenreich. DIE RÜCKKEHR DER ALTEN MEISTER IN DER MODERNEN KUNST KV 014 5 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 2. – 30.3.2022, Mi 10.15 – 11.45 Uhr Das Werk moderner Künstler*innen ist oft stark mit dem Oeuvre großer Künstlerpersönlich- keiten der Vergangenheit verbunden. In den Referenzen, die viele Künstler*innen des 20. Jh. den Alten Meistern erweisen, geht es um mehr als um Inspiration. So beschreibt Picasso seine weitgreifende Auseinandersetzung und Identifikation mit Künstlern wie etwa Rembrandt und Cranach als Prozess, der seine Bildsprache nachhaltig beeinflusst hat. In fünf exemplarischen Vorträgen ersteht ein Beziehungsgeflecht zwischen Künstlern, das trotz der Entfernung über Jahrhunderte und quer durch Kunstepochen tief verzweigte Geistesverwandtschaften aufzeigt. DIE ANTIKE IN DER MODERNEN ARCHITEKTUR Jan Maruhn 2.3.2022 PICASSO UND DIE OVID-ILLUSTRATIONEN DES 17. JAHRHUNDERTS Dr. Matthias Vollmer 9.3.2022 PICASSO UND BECKMANN: ZWEI ALTERSGENOSSEN IM BANNKREIS DER ALTMEISTERLICHEN TRADITION Thomas R. Hoffmann 16.3.2022 MODIGLIANI: BOTTICELLI UND DAS ERBE DER RENAISSANCE Dr. Matthias Vollmer 23.3.2022 EL GRECO UND DIE EXPRESSIONISTEN Kolja Kohlhoff 30.3.2022 JEAN-MICHEL BASQUIAT – DER SHOOTING STAR KV 015 DER NEW YORKER KUNSTSZENE IN DEN 1980ER JAHREN Dr. Brigitte Pedde 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 3.3.2022, Do 10.15 – 11.45 Uhr Jean-Michel Basquiat (1960 – 1988) war der erste afroamerikanische Künstler, der in die erste 20 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN
Liga der internationalen Kunstszene aufstieg. In seiner kurzen, kometenhaften Karriere, die neun Jahre dauerte, soll er 1000 Gemälde und etwa 2000 Zeichnungen geschaffen haben. Seine außer- gewöhnliche Begabung und Kreativität, sein unermüdlicher Fleiß und sein Charisma trafen auf den Wunsch der Galerist*innen nach einem neuen Star. Nach der Zeit der Minimal-Art und Konzeptkunst war seine piktografische Malweise, die sich unterschiedlicher Quellen wie der amerikanischen Alltagskultur, der europäische Kunstgeschichte, Metaphern der afroameri- kanischen sowie afrokaribischen Kultur und afrikanischer Kunst bediente, ein Desiderat, das die Kunst neu belebte und auf dem Kunstmarkt für Furore sorgte. ARCHITEKTURSPAZIERGÄNGE DURCH EUROPAS KUNSTMETROPOLEN KV 016 5 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 26.1. – 23.2.2022, Mi 10.15 – 11.45 Uhr Europa lebt vom Mythos »der europäischen Stadt« mit Sehnsuchtsvorstellungen von engen Gassen, schönen Geschäften, eleganten Cafés. Doch »die europäische Stadt« gibt es nicht. Es gibt viele Kunststädte – mit ihrem Geist, ihrer Kraft und ihrer Kunstschönheit – , in denen Men- schen zusammenkommen, um die Häuserschluchten, die Gassen und Boulevards zu beleben. Nicht alle sind Metropolen, manche sind kleiner und manche riesengroß. Wie sich Paris und Warschau oder Genua, Lissabon und Sevilla als europäische Kunststädte voneinander unter- scheiden? Auch das werden wir auf unseren virtuellen Besuchen entdecken – hoffentlich auch bald wieder real. PARIS Dr. Matthias Vollmer 26.1.2022 WARSCHAU Jan Maruhn 2.2.2022 GENUA Karin Kranhold 9.2.2022 LISSABON Dr. Robert Habel 16.2.2022 SEVILLA Thomas R. Hoffmann 23.2.2022 FLUSSBIOGRAFIEN – DIE WESER KV 017 Jan Maruhn 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass oder Mini-Pass (s. S. 9) 18.1.2022, Di 16.00 – 18.15 Uhr Die Römer nannten sie Bisurgis und Visurgis, die Niederdeutschen Werser. Die Weser ist der einzige Strom, der ausschließlich durch Deutschland fließt. An seinen Ufern finden sich un- gezählte Schlösser, Burgen, Klöster und Stiftkirchen. Und es ist nicht allein die »Weserrenais- sance«, die den kurzen Strom zu einem Erlebnis macht. Barocke Anlagen und experimentelle Neubauten suchten schon immer die Nähe des Flusses. Von der Rhön, wo die Fulda als erster Quellfluss entspringt, und vom Thüringer Wald, in dem die Werra ihren Ursprung hat, über Han- noversch Münden, wo sich beide Flüsse zur Weser zusammenfinden, bis zum Weserdelta bei Bre- men begleiten wir den Fluss durch sanfthügelige Landschaften und flache Ebenen. Eine kleine Kulturgeschichte. DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 21
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ADELSSITZE IN BRANDENBURG KV 018 AUS HISTORISCHER UND KUNSTHISTORISCHER SICHT Marike Langhorst 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 17.2.2022, Do 10.00 – 12.15 Uhr Über 500 Schlösser und Herrenhäuser gibt es in Brandenburg und das, obgleich ein großer Teil durch Krieg und die frühe SBZ-/DDR-Politik verloren gegangen ist. Die ehemaligen Sitze des Adels und der Industriellen spiegeln die Landesgeschichte und die baulichen Vorstellungen ihrer Zeiten wider. Während anfangs die Verteidigung eine Hauptrolle spielte, war später die Repräsentation das Hauptinteresse. Wir schauen uns einzelne Häuser virtuell an. Ihre architek- tonische Aussagekraft, die Namhaftigkeit ihrer Besitzer*innen und die strategische Bedeutung für Brandenburg sind die Prämissen bei der Auswahl der einzelnen Schlösser und Herrenhäuser. REMBRANDT UND DIE KUNST DES ERZÄHLENS KV 019 Johannes Knecht 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass oder Mini-Pass (s. S. 9) 23.2.2022, Mi 17.15 – 18.45 Uhr Rembrandt gilt als Großmeister und eigensinniger Erneuerer des bildlichen Erzählens in der europäischen Kunst, wobei seine Werke weit mehr sind als bloße Illustrationen biblischer oder mythologischer Stoffe. Im virtuosen und genau kalkulierten Spiel von Licht und Schatten er- kundet er die psychologisch-menschlichen Kerngehalte seiner Sujets und gelangt zu autono- men, teilweise überraschenden oder subversiven Bilddeutungen. Anhand einiger Beispiele von alttestamentlich-jüdischen Historienbildern sollen diese künstlerisch-intellektuellen Strategien erkundet werden. DIE BRÜCKE UND DER BLAUE REITER: KV 020 ZWEI KÜNSTLERGEMEINSCHAFTEN DES EXPRESSIONISMUS IM VERGLEICH Dr. Barbara Hofmann 2 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 8. + 15.12.2021, Mi 10.45 – 13.00 Uhr Die »Brücke« in Berlin und »Der Blaue Reiter« in München zählen zu den bedeutendsten Künstlervereinigungen der Moderne. Verwurzelt in der Kunst des Jugendstil und des franzö- sischen Impressionismus und beeinflusst durch die sogenannte »primitive« Kunst strebten sie nach neuen Ausdrucksformen, die das enge Korsett der Tradition sprengen und alles bisher Bekannte hinter sich lassen sollten. Künstlerisch äußerten sich diese Bemühungen bei beiden Künstlergruppen in einem formvereinfachenden und farbenfrohen, für die Kunst des deutschen Expressionismus charakteristischen Stil. Obschon damit in ihrem Resultat vergleichbar, ver- folgten beide Gruppen recht unterschiedliche Ziele, denen wir in der Gegenüberstellung ihres Schaffens nachspüren. DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 23
VON DER »MALSCHULE FÜR WEIBER« ZUR AKADEMIE DER KÜNSTE: KV 021 VOM RINGEN DER FRAUEN UM EINE KÜNSTLERISCHE AUSBILDUNG Dr. Matthias Vollmer 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 21.1.2022, Fr 10.15 – 11.45 Uhr Gut ausgebildet tritt in Deutschland um die Wende vom 19. zum 20. Jh. eine moderne Künst- lerinnengeneration in Erscheinung, die sich in mehrfacher Hinsicht rasch emanzipiert: vom männlich dominierten Kunstbetrieb und von traditionellen Kunstauffassungen. Weitestgehend von der etablierten Männerwelt aus Akademien, Galerien und Museen sowie von der offiziellen Kunstförderung ausgeschlossen, wachsen in einer Welt aus privaten Malschulen, akademischen Damenmalklassen und Künstlerinnenvereinen Künstlerinnen heran, die eine Ausbildung ent- sprechend eines akademischen Studiums abschließen, aber keine traditionell-akademische Kunst ausüben. Ein bedeutsames Kapitel der Künstlerinnenemanzipation. STAATSFRAUEN UND KUNSTLIEBHABERINNEN KV 022 Dr. Juliane Marquard-Twarowski 2 Termine, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 15. + 22.3.2022, Di 16.15 – 17.45 Uhr Zahlreiche Frauen, ob selbst in Regierungsverantwortung oder als Mütter, Ehefrauen, Schwes- tern oder Töchter bedeutender und einflussreicher (Staats)-Männer, haben nachhaltig Kunst und Wissenschaft gefördert und sind teilweise selbst auf unterschiedlichsten Gebieten schöpferisch tätig geworden. Unter den Frauen, die in der Vorlesung näher besprochen werden, finden sich so berühmte Persönlichkeiten wie Maria de‘ Medici, Sophie Charlotte und Rahel Varnhagen. KUNST UND POLITIK: »ENTARTETE KUNST« KV 023 Dr. Barbara Hofmann 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 22.11.2021, Mo 14.45 – 17.00 Uhr Der Feldzug des NS-Regimes gegen die moderne Kunst gehört zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen (Kunst-)Geschichte. Unter dem Schlagwort »entartete Kunst« stigmatisierte man das zeitgenössische Kunstschaffen als »jüdisch-bolschewistische Kunst« und wollte diese als De- generationserscheinungen vorführen und schreckte auch vor dessen Zerstörung nicht zurück. Ihren ersten Höhepunkt fand diese Diffamierungskampagne 1937 mit der Eröffnung der gleich- namigen Propaganda-Ausstellung in München. Sie umfasste Arbeiten vornehmlich deutscher Künstler*innen, die zuvor aus öffentlichen Sammlungen konfisziert worden waren und nun per- fide zur Schau gestellt den vermeintlichen Niedergang der »deutschen Kunst« dokumentieren sollten. Tatsächlich ging es darum, das nationalsozialistische Kunstverständnis zu festigen und den illegitimen Abverkauf staatlichen und privaten Kunstbesitzes zu verschleiern. Im Kurs soll die Widersprüchlichkeit der Aktion, der Aufbau und die Dramaturgie der Ausstellung rekonstru- iert und deren propagandistisches Konzept analysiert werden. 24 DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN
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KUNST UND POLITIK: DIE KUNST IN DER DDR KV 024 Dr. Barbara Hofmann 1 Termin, frei zugänglich mit dem gültigen Vortragswelten-Pass 25.1.2022, Di 14.45 – 17.00 Uhr Als der Krieg im Mai 1945 zu Ende ging, schien in Deutschland jegliche Kultur erloschen. Den- noch wandte man sich im Westen wie im Osten wieder überraschend schnell der Kunst zu und stritt heftig über den Sinn und Inhalt künstlerischen Schaffens: Und während sich die Kunst im Westen weitgehend frei entfalten konnte, wurde der Kunst in der DDR die Aufgabe zugedacht, den Sieg des Sozialismus zu feiern. Doch nicht alle Kunstschaffenden Ostdeutschlands wollten sich dieser Vorgabe beugen. So entstand trotz aller kulturpolitischen Repressalien auch in der DDR eine differenzierte und vielseitige Kunst, deren wichtigste Themenstellungen und bedeu- tendste Repräsentant*innen in diesem Vortrag vorgestellt werden. RINGVORLESUNG – RASSISMUS UND FREMDENFEINDLICHKEIT KV 025 VON DER ANTIKE BIS ZUR GEGENWART 14 Termine, öffentlich zugänglich 27.10. – 15.12.2021 + 12.1. – 16.2.2022, Mi 16.15 – 17.45 Uhr Konzeption: Prof. Dr. Arnd Bauerkämper, Prof. Dr. Thomas Ertl Die Vortragsreihe wird vom Friedrich-Meinecke-Institut in Kooperation mit dem GASTHÖRERCARD-PROGRAMM durchgeführt. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als aggressive Ablehnung von Menschen, die als anders oder fremd stigmatisiert werden, sind in spezifischen historischen Kontexten und Konstella- tionen seit der Antike aufgetreten. Sie drehen sich im Kern um hierarchisierende Selbst- und Fremdzuschreibungen. Indem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Identität und Alterität schaffen, dienen sie der Selbstvergewisserung von einzelnen Menschen und Gruppen gegen- über den »Anderen«. Darüber hinaus führen sie gesellschaftlichen Ein- und Ausschluss her- bei. Ebenso haben Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durchweg der Legitimation politischer Herrschaft und der Rechtfertigung des Kampfes gegen innere und äußere »Feinde« gedient. In der Ringvorlesung sollen diese komplexen Prozesse behandelt werden. Die einzelnen Vor- träge behandeln damit grundsätzliche Probleme geschichtswissenschaftlichen Arbeitens, die Studierenden, aber auch einem breiteren Publikum interessante Einblicke in das Fach eröffnen. Dabei werden die einzelnen Epochen ebenso einbezogen wie spezifische Zugriffe (Public History und Globalgeschichte) und Räume (besonders Europa, Lateinamerika und Nordamerika). Einzeltermine werden separat veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie unter: www.fu-berlin.de/gasthoerercard DIGITALE VORTRÄGE UND VORTRAGSREIHEN 27
28 VORLESUNGEN KUNSTHISTORISCHES INSTITUT – KHI-PASS
VORLESUNGEN KUNSTHISTORISCHES INSTITUT – KHI-PASS Wir bieten Ihnen mit dem KHI-PASS eine pauschale Möglichkeit, an allen Vorlesungen des Kunst- historischen Instituts (KHI) der Freien Universität Berlin teilzunehmen. Der KHI-PASS ermöglicht den Zugang sowohl zu digitalen als auch zu Präsenzveranstaltungen zum Pauschalpreis von 80,- €. Melden Sie sich bitte per E-Mail an gasthoerercard@fu-berlin.de mit Ihrem konkreten Veran- staltungswunsch bei uns an – idealerweise bis zum 11. Oktober 2021 (s. S. 70). Nur dann können wir die erforderliche Anmeldung zu den Vorlesungen bei den Lehrenden für Sie zeitgerecht zum Beginn der Vorlesungszeit am 18. Oktober 2021 vornehmen. Änderungen vorbehalten! ARCHITEKTUR UND KUNST IM FRÜHHUMANISMUS Prof. Dr. Sebastian Fitzner 20.10.2021 – 16.2.2022, Mi 14.00 – 16.00 Uhr in Präsenz PARIS, HAUPTSTADT DES 19. JAHRHUNDERTS (1789 – 2020) Prof. Dr. Peter Geimer 19.10.2021 – 15.2.2022, Di 14.00 – 16.00 Uhr in Präsenz DIE »ALTE KUNST« AFRIKAS: EINFÜHRUNG UND ÜBERBLICK Prof. Dr. Tobias Wendl digital und zeitunabhängig, jede Woche wird eine neue Vorlesung online gestellt Die Vorlesung bietet einen nach Regionen und Epochen gegliederten Überblick zur Kunstge- schichte Afrikas. Von den prähistorischen Felsbildern der Sahara und des südlichen Afrikas über die Künste an den Höfen der mittelalterlichen Reiche im Sahel sowie in den Handelsstädten am Indischen Ozean bis hin zu den neuzeitlichen Staatsgründungen an den Küsten West- und Zen- tralafrikas. Im Mittelpunkt stehen dabei plastische und performative Kunstformen: ihre Funk- tionen (Religion, Politik, Wissen, Erinnerung), ihre Materialität und Ikonografie, ihre Ästhetik und Stilistik, Konzepte von Originalität und Wiederholung sowie die Rolle von Werkstätten und individuellen Künstlern. Im zweiten Teil rückt die Vorlesung ausgewählte Kapitel der Forschungs- und Theoriegeschichte in den Mittelpunkt. Im letzten Teil geht es dann um übergeordnete Fra- gen zur Rezeptionsgeschichte, zur Entwicklung des Kunstmarkts und der Restitutionsdebatte. Weitere Informationen erhalten Sie über die Website des Kunsthistorischen Instituts: www.geschkult.fu-berlin.de/e/khi VORLESUNGEN KUNSTHISTORISCHES INSTITUT – KHI-PASS 29
WEBEX-EINFÜHRUNG FÜR GASTHÖRER*INNEN
IHR ZUGANG ZU UNSEREN ONLINE-ANGEBOTEN Für diejenigen, die bislang über keine oder wenig Erfahrungen mit Online-Seminaren verfügen, bieten wir erneut eine kostenlose Webex-Einführung an. Cisco Webex ist eine Online-Kolla- borationsplattform zur Durchführung von Videokonferenzen, die an der Freien Universität Ber- lin bevorzugt genutzt wird. In dieser Einführung lernen Sie die grundlegenden Funktionen von Webex kennen. Sie erfahren, welche Möglichkeiten des Zugangs zu einer Online-Vorlesung Webex bietet und welche techni- schen Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllt sein müssen. Während der Einführungsver- anstaltung werden darüber hinaus unter anderem die Möglichkeiten der Bildschirmdarstellung während einer Online-Veranstaltung behandelt sowie mögliche Funktionalitäten einer Beteili- gung während der Veranstaltung (Chat für Fragen, virtueller Applaus etc.) vorgestellt. Sie lernen wichtige Menü- und Bedienungsoptionen des Programms kennen und probieren einzelne Funktionalitäten aus. Für die Teilnahme an der Einführungsveranstaltung benötigen Sie neben einer stabilen Inter- netverbindung ein Headset (Kopfhörer und Mikrofon) sowie eine Kamera. Die Teilnahme per Kamera ist freiwillig. Bitte beachten Sie auch, dass für die Teilnahme an der Webex-Veranstaltung ein aktuelles Computer-Betriebssystem nötig ist (Windows 10, macOS 10.14 und neuer). WEBEX-EINFÜHRUNG PC 001 / 002 / 003 Stefan Cordes PC 001: 4.10.2021, Mo 10.30 – 12.30 Uhr PC 002: 6.10.2021, Mi 15.00 – 17.00 Uhr PC 003: 11.10.2021, Mo 10.00 – 12.00 Uhr Drei Termine zur Auswahl, die Teilnahme ist kostenlos Anmeldung vorzugsweise online oder per E-Mail an gasthoerercard@fu-berlin.de FEEDBACK UNSERER GASTHÖRER*INNEN »Eine Webex-Einführung habe ich kürzlich mitgemacht und war überrascht, wie einfach die Sache vonstattenging.« Veronika F. (Gasthörerin seit acht Jahren) »Ich hätte nie gedacht, dass mir ein Kurs im Online-Format so viel Freude bereiten und so ansprechend gestaltet sein könnte!« Christine P. (Gasthörerin seit drei Jahren) WEBEX-EINFÜHRUNG 31
ART-KURSE
UNSERE PIKTOGRAMME ZU IHRER ORIENTIERUNG Der Kurs findet im Raum statt – unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln. Hierbei handelt es sich um einen digitalen Kurs. Ergänzend bieten wir Webex-Einführungen an, mehr dazu finden Sie auf Seite 31. Kurse mit diesem Symbol finden draußen unter freiem Himmel statt – ebenfalls unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln. Kurse ab 16 Uhr und am Wochenende – für Berufstätige geeignet. Änderungen zur Ausschreibung vorbehalten! EINFÜHRUNG IN DIE KUNSTGESCHICHTE PRAKTISCHE EINFÜHRUNG IN DIE KUNSTGESCHICHTE I: KE 001 GRUNDLAGEN UND HANDWERKSZEUG ZUR WERKANALYSE Dr. Friederike Hauffe 4 Termine (17 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 102,- € 17.1. – 7.2.2022, Mo 13.30 – 16.45 Uhr Dieser Kurs vermittelt praxisnah Grundlagen zur selbstständigen Bearbeitung und Beurteilung von Bildern, Skulpturen und Architektur. An Kunstwerken, die zwischen Mittelalter und 1900 entstanden, werden kunsthistorische Herangehensweisen beispielhaft vermittelt. Sie bilden den Fond, aus dem eigene Ansätze weiter entwickelt werden können. Das Bezugssystem von Be- schreibung, Analyse und Interpretation wird zunächst an Albrecht Dürers »Madonna mit dem Zeisig« von 1506 komplex erörtert, die methodischen Grundbegriffe anschließend systematisch um elementare stil- und gattungsgeschichtliche sowie ikonografische Aspekte der Kunstge- schichte anhand ausgewählter Beispiele bis zum Postimpressionismus erweitert. Praktische Hinweise zu Nachschlagewerken und zur Literaturrecherche werden gegeben. ART-KURSE 33
PRAKTISCHE EINFÜHRUNG IN DIE KUNSTGESCHICHTE II KE 002 Dr. Friederike Hauffe 2 Termine (14 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 84,- € 5. + 12.4.2022, Di 10.00 – 16.15 Uhr Im 20. Jahrhundert wird der Kunstbegriff grundlegend erweitert. Dies ist in der kunsthistori- schen Analyse zu berücksichtigen. Uns beschäftigt, wie wir das methodische Handwerkszeug aus dem Einführungskurs I auf die Moderne anwenden können, etwa auf die gegenstandslose Ma- lerei. Es soll die Neugier auf vielfach abgelehnte Tendenzen geweckt und mit Hilfe der systema- tischen Analyse Mut zur eigenen gesicherten Anschauung gemacht werden. Ein Überblick über wichtige Entwicklungen von der klassischen Moderne bis zur Nachkriegskunst ergänzt den Kurs. EINFÜHRUNG IN DIE GROSSEN THEMEN DER MALEREI KE 003 Dr. Barbara Hofmann 7 Termine (21 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 126,- € 18.2. – 11.3.2022, Mo + Fr 14.30 – 16.45 Uhr Der Kurs führt in die Hauptthemen europäischer Malerei ein und macht an ausgewählten Wer- ken mit dem großen Motivschatz von Historie, Porträt, Landschaft, Genre, Stillleben und Akt bekannt. Es wird der Frage nachgegangen, welche spezifischen Anforderungen die künstlerische Bewältigung dieser Themen an die Maler*innen stellten und welche Lösungen in der euro- päischen Kunst des 14. bis 18. Jahrhunderts gefunden wurden. Auch spüren wir der Entwick- lungsgeschichte unserer Themen nach, die sich erst allmählich aus größeren Zusammenhängen emanzipierten. EINFÜHRUNG IN DIE ALTNIEDERLÄNDISCHE MALEREI: KE 004 VOM MEISTER VON FLÉMALLE ZU HIERONYMUS BOSCH Dr. Matthias Vollmer 2 Termine (8 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 56,- € 18. + 25.3.2022, Fr 10.00 – 13.00 Uhr Die altniederländische bzw. die flämische Malerei zwischen etwa 1420 und dem Jahrhundert- wechsel markiert sicherlich einen besonderen Höhepunkt der nordalpinen Renaissance. Ausge- hend von der franko-flämischen Schule des »Weichen Stils« entwickelte sich, nun innerhalb des eigenen Kulturkreises, ein Kunststil, der mitunter von einem geradezu fotografischen Realismus geprägt ist: Jedes Element der Wirklichkeit wird mit feinmalerischer Akkuratheit auf der Lein- wand erfasst. Diese Naturnähe zeigt sich z.B. in der Ersetzung des Goldgrundes durch ausgrei- fende Landschaftshintergründe und auch die atemberaubende Entwicklung der Portraitmalerei bezeugt die Naturnähe dieser »Ars Nova«. Die Stofflichkeiten der Materialien, ihre Oberflächen- behandlung, ihre Struktur wurden mit Hilfe von Lupen, feinen Pinseln und der neu entwickelten Ölmalerei in verblüffendem Naturalismus gezeigt. Der Kurs möchte in die Kunst der »Maniera Fiamminga« wie der »Exportschlager« aus dem Norden in Italien genannt wurde, einführen und den oftmals tiefen Symbolgehalt dieser naturalistisch anmutenden Malerei erläutern. 34 ART-KURSE
EINFÜHRUNG IN DIE KULTUR UND KUNST DER ETRUSKER KE 005 Dr. Hildegard Wiegel 3 Termine (9 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 63,- € 15., 17. + 19.11.2021, Mo, Mi 14.15 – 15.45 Uhr + Fr 11.00 – 14.45 Uhr Tyrrhenoi bei den alten Griechen, Tusci bei den Römern, und sie selbst nannten sich Rasenna: die Etrusker waren ein antikes Volk in Etrurien, das ab dem vorchristlichen 8. Jahrhundert im nördlichen Mittelitalien fassbar wird und dessen Siedlungsgebiet heute in Teilen der Regio- nen Toskana, Umbrien und Latium zu verorten ist. Innerhalb der Altertumswissenschaften ist diesem weitgehend eigenständigen Volk eine eigene Disziplin, die Etruskologie, gewidmet. In diesem Kurs nehmen wir nach einer Einführung im Weiterbildungszentrum die etruskische Sprache, Kunst und Kultur vor Originalen in der Antikensammlung in den Blick und beschäf- tigen uns mit den etruskischen Eigenheiten und Einflüssen, die seine antike Nachbarschaft auf dieses Volk ausübten. EINFÜHRUNG IN DIE FOTOÄSTHETIK: KE 006 FOTOSERIEN – SERIENFOTOS Dr. Katharina Hausel 3 Termine (9 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 63,- € 11. – 25.2.2022, Fr 16.00 – 18.15 Uhr Fotoserien realisieren – zwischen Comic und Film – eine dritte Möglichkeit des Erzählens. Dabei sind Konzeptkunst oder Reportage nur zwei Beispiele – die eine kreativ, die andere eher do- kumentarisch. Doch warum beeindrucken uns manche Serien-Fotos mehr als andere? Welche bleiben uns im Gedächtnis? Welche Rolle spielt der Augenblick? In diesem Kurs gehen wir der Sache auf den Grund, beschäftigen uns mit dem Sehen, Wahrnehmen und Verstehen. Denn, um es gleich vorwegzusagen: Es geht hier nicht um »Geschmackssache« oder die richtige Theo- rie. Die wichtigsten Gestaltungsregeln der Fotografie gelten sowohl bei analogen und digitalen Aufnahmen als auch in der Schwarzweiß- und Farbfotografie. Wir gehen auf Funktions- und Rezeptionskontexte ebenso ein wie auf Ihre subjektiven Empfindungen. Bitte beachten Sie auch unser Angebot: LMT 001: EINFÜHRUNG IN LIFE WRITING (s. S. 56) 36 ART-KURSE
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KUNSTGESCHICHTE UND GESCHICHTE URUK – ASSUR – BABYLON: KG 001 DIE FRÜHEN DEUTSCHEN AUSGRABUNGEN IM VORDEREN ORIENT Dr. Brigitte Pedde 3 Termine (9 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 63,- € 4., 11. + 25.4.2022, Mo 14.00 – 16.15 Uhr Die weitaus meisten der archäologischen Fundstücke des Vorderasiatischen Museums im Per- gamonmuseum stammen aus den drei großen deutschen Ausgrabungen in Mesopotamien: aus Babylon, Assur und Uruk, die um 1900 einsetzten. Anhand hauptsächlich dieser, aber auch weiterer Fundorte soll die Geschichte des Alten Orients dargestellt werden. Ebenso werden die zeitgeschichtlichen und politischen Hintergründe der Ausgrabungen im Nahen Osten ausge- führt, wobei insbesondere die guten Beziehungen Kaiser Wilhelms II. zum türkischen Sultan ins Gewicht fallen. Außerdem spielen auch die etwa 50 Jahre vorher begonnenen Ausgrabungen der Briten und Franzosen im Nahen Osten eine wichtige Rolle, deren Funde heute im Britischen Museum und im Louvre zu bewundern sind. RELIQUIEN IM MITTELALTER: KG 002 ZWISCHEN FRÖMMIGKEIT UND POLITIK Dr. Ralf Lützelschwab 3 Termine (9 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 63,- € 18.11. – 2.12.2021, Do 15.15 – 17.30 Uhr Reliquien wurden nicht nur verehrt, sondern auch für politische Zwecke instrumentalisiert. Legitimation von Herrschaft beruhte nicht selten auf dem Besitz oder Erwerb herausragender Heiltümer. Den unterschiedlichen Aspekten offizieller Reliquienpolitik soll anhand aussagekräf- tiger Quellenbeispiele nachgegangen, der Bogen dabei vom wohl größten Reliquienraub der Geschichte im Zuge des IV. Kreuzzugs 1204 über den Erwerb der Dornenkrone Christi und den Bau der Sainte-Chapelle zu Paris bis hin zum Zusammenbruch einer geordneten Reliquienpo- litik im Zuge der Reformation gespannt werden. In die Betrachtungen miteinbezogen werden Konzilsbeschlüsse ebenso wie der singuläre Traktat des Guibert de Nogent zum Komplex der Reliquienfälschungen. DAS PAPSTTUM IN AVIGNON (1309 – 1378) KG 003 Dr. Ralf Lützelschwab 3 Termine (9 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 63,- € 29.11., 6. + 9.12.2021, Mo + Do 15.15 – 17.30 Uhr Zumindest Petrarca war sich seiner Sache sicher: Avignon galt ihm als »Hure Babylon«, als Hort alles Bösen. Diesem Urteil schloss sich die historische Forschung zwar nicht widerspruchslos an, doch auch sie konnte am »Exil der Päpste« in Avignon, das von 1309 bis 1378 dauerte, nur wenig Positives festmachen. Im Seminar soll versucht werden, neben den negativen auch ART-KURSE 39
die zahlreichen positiven Aspekte dieses »Exils« zu beleuchten. Sieben Päpste bestimmten in diesem Zeitraum die Geschicke der Christenheit und vermochten es, aus der Stadt ein politi- sches, ökonomisches und kulturelles Zentrum ersten Ranges zu machen. Die Organisation der Kurie, insbesondere die Finanzverwaltung, wurde derart vervollkommnet, dass dieses System weit über das 14. Jh. hinaus Bestand haben sollte. Anhand der Papstregister und der Chronistik soll der Blick auch auf politische Konflikte gerichtet werden, in die das Papsttum eingebunden war – erwähnt seien hier der »Hundertjährige Krieg« zwischen England und Frankreich und die Auseinandersetzungen zwischen Ludwig dem Bayern und Karl IV. um die deutsche Königskrone. FRIEDRICH WILHELM I., DER SOLDATENKÖNIG? KG 004 Dr. Juliane Marquard-Twarowski 1 Termin (3 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 21,- € 11.11.2021, Do 16.00 – 18.15 Uhr Friedrich Wilhelm I. wird allgemein verbunden mit Sparsamkeit, Disziplin, Stagnation der Künste und angesehen als besonders auf das Militär orientierter König, der vor allem am Drill seiner »Langen Kerls« Gefallen fand. Ob dieses Bild stimmt und vor allem wirklich vollständig ist, wollen wir anhand der neuesten Forschungsergebnisse hinterfragen. Denn der König hat die politische und wirtschaftliche Stabilisierung und Modernisierung des preußischen Staates vor- angetrieben – also das Fundament gelegt, auf dem sein Sohn Friedrich zu Friedrich dem Großen und Preußen zu einer Großmacht werden konnte. Im Seminar werden wir entdecken, dass Fried- rich Wilhelm I. als Staatsmann weitaus mehr war als der »Soldatenkönig« und seine Persönlich- keit komplex und facettenreich. BAUSTEINE DER ZEITGESCHICHTE: KG 005 ZWEIERLEI SCHATTEN AUF DER DEUTSCHEN GESCHICHTE DES 19./20. JAHRHUNDERTS Martin Reimann 4 Termine (8 Ustd.), Teilnahmeentgelt: 56,- € 13. – 20.12.2021 + 10. – 17.1.2022, Mo 13.30 – 15.00 Uhr Diese neue Colloquium-Reihe orientiert sich an Leitfragen, die aus vorangegangenen Veranstal- tungen zusammengeführt werden und der Frage nachgehen, inwieweit heutige politische Struk- turen und Probleme verknüpft sind mit Entscheidungen, Konflikten, Entwicklungen früherer Epochen. In welchem Ausmaß sind z.B. Krisen und Probleme der Weimarer Republik auf »Vorga- ben« aus dem 19. Jahrhundert zurückzuführen? Wie lang ist der Schatten Bismarcks, wie schwer wiegt die Last des »Wilhelminismus« und die der Kriege? Und schließlich: Welchen Schatten warf und wirft das, was wir »Nationalismus« zu nennen gewohnt sind? Das Colloquium weicht bewusst von der Form des Vortrags ab und bedeutet, dass alle Teilnehmer*innen gleichermaßen die Diskussion, die im Mittelpunkt steht, vorbereiten und aktiv mittragen sollen. Wir vereinbaren zu Beginn eine gemeinsame Textbasis und Leitfragen, auf die wir Antworten finden wollen. 40 ART-KURSE
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