Stadtmagazin - Sommer. Leben. Endlich! Stadt Lichtenfels
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stadtmagazin A BE AUSG o . 36 N Sommer. Leben. Endlich! vielGood Parfümerie Aurel Hereth creativmarketing
Vorwort Liebe Lichtenfelserinnen und Lichtenfelser, als Wirtschaftswissenschaftler wird man schon in den ersten der Corona-Zeit hat der Egoismus von Einzelnen des Öfteren Tagen seines Studiums mit dem berühmten Satz von Adam nicht zum Besten für die Allgemeinheit beigetragen, sondern Smith konfrontiert, der als Fundament unserer Marktwirtschaft eher zum Schlimmsten. gilt und mit der Metapher der »unsichtbaren Hand« umschrie- ben wird: Indem jeder Einzelne nach der Maximierung seines Corona hat auch zu einer Spaltung zwischen denen geführt, persönlichen Nutzens trachtet, wird das Gemeinwohl einer die wirtschaftlich wohlbehalten durch die Pandemie kamen Gesellschaft am Besten befördert. und vielleicht sogar Geld gespart haben, sowie denen, die wirt- schaftlichen Schaden erlitten. Bei vielen ist dieser Schaden In den letzten Monaten während der Corona-Beschränkungen erheblich, geht (schon lange) an die Substanz und bedroht die ist mir dieses Postulat sehr oft durch den Kopf gegangen. Existenz. Wer kennt sie nicht, die Einzelhändler und Gastro- Inzwischen hat es den Anschein, als ob die Pandemie sich nomen, die Bierbrauer, Musiker, die Fitness-Studiobetreiber endlich auf dem Rückzug befindet. Das ist ein Grund zum und die Kinobetreiber, Kosmetikstudioinhaber u.v.a., die unter Jubeln. Ich freue mich schon sehr darauf, endlich wieder am den verheerenden Folgen des Lockdowns zu leiden hatten Samstagnachmittag bei einer guten Tasse Kaffee lesend im und noch lange leiden werden? Auch wenn die Inzidenzzahlen Café zu sitzen oder mich mit Freunden am Abend auf ein Bier endlich sinken und die Lockerungen einen Weg zur Normalität zu treffen und einfach zurückgewonnene Normalität zu genie- verheißen, sollten wir daraus nicht den Schluss ziehen, dass ßen. nun alles wieder gut ist. Und man sollte sich auch nicht mit dem Verweis auf das Postulat der unsichtbaren Hand von Diese Normalität wollen wir zurück, aber die Corona-Pandemie Adam Smith aus persönlicher Verantwortung ziehen. Nicht hat Spuren hinterlassen, die nicht so schnell verschwinden der Egoismus des Einzelnen ist es, der zum Gemeinwohl einer werden, sie hat gespalten und Risse in unsere Gesellschaft Stadt am besten beiträgt, sondern ein gesunder Gemeinsinn getrieben, die uns noch lange beschäftigen werden. Da gibt ihrer Bürger. Eine schöne und lebendige Stadt mit ansprechen- es auf der einen Seite diejenigen, die durch Corona Schaden den Geschäften, Läden, Cafés, Kneipen, Restaurants, Eisdie- genommen haben, die Angehörige oder Freunde verloren, oder len und Kinos, braucht jetzt die Hilfe ihrer Bürger. Sie braucht denen die Krankheit schwer zugesetzt hat. Und es gibt diejeni- verantwortungsvolle Konsumenten, die heimische Produkte gen, die glimpflich davonkamen oder verschont blieben. Es gibt kaufen und Läden unterstützen; sie braucht großzügige Im- die Corona-Leugner (die unsäglichen Anti-Corona Demos auf mobilienbesitzer und die Dienstleistungen von Gastronomie dem Marktplatz sind mir als einer der Tiefpunkte dieser Zeit in und Kulturbetrieben wertschätzende Bürger. Unterstützen Erinnerung geblieben) und die, die diese Krankheit ernst neh- Sie diejenigen, für die die Corona-Pandemie und die damit men. Es gibt die Impfgegner und die Impfbefürworter, und unter verbundenen Beschränkungen eine Belastung waren. Denn denen gibt es einige, denen es gar nicht schnell genug gehen Gemeinwohl gedeiht zuweilen am besten, wenn jeder sich ein konnte. Es gibt sogar Testgegner. Es gibt diejenigen, die durch bisschen darum kümmert. Und davon haben am Ende alle die Pandemie an ihre Belastungsgrenzen gekommen sind und etwas. diejenigen, die durch Corona endlich mehr Zeit für ihre Hobbys fanden. Und natürlich gibt es auch noch diejenigen, die sich an die Corona-Beschränkungen gehalten haben und diejenigen, die versuchten, die Regeln zu ignorieren. Vielleicht hatte der Viel Spaß mit der neuen Ausgabe des Stadtmagazins. gute alte Adam Smith doch nicht so ganz recht. Denn während Ihr Stefan Eckert STADTMAGAZIN | 03
Inhalt Themen und Rubriken 24 6 Taverne Plateia Fruchtkorb 12 Gesundheitstipp 16 Meditation vielGood Impressum Stadtmagazin Lichtenfels Herausgeber: Stadtmarketing Lichtenfels e.V. Verantwortlich i.S.d.P.: Steffen Hofmann Redaktion: Markus Häggberg, Philip Herr Layout und Gestaltung: creativmarketing, Lichtenfels Druck: druckprofi. Babic e.K., Lichtenfels Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Bildnachweise: © Markus Häggberg, © Philip Herr (creativmarketing), © CHW e.V. , © Serghei Velusceac / Adobe Stock, © Raggedstone / Shut- terstock Stadtmarketing Lichtenfels e.V., Ringgasse 4, 96215 Lichtenfels, Tel. 0 95 71 - 9 48 90 88, info@stadtmarketing-lichtenfels.de 04 | STADTMAGAZIN
8 creativmarketing 14 32 Mr. Bike Fußballgolf Obermain 06/07 Unternehmensvorstellung: 22/23 Sportpraxis-Faulstich: Fruchtkorb Gelungene Zertifizierung 08/09 Unternehmensvorstellung: 24/25 Unternehmensvorstellung: creativmarketing Taverne Plateia 12/13 Gesundheitstipp: 27 CITYCENTER LIFE: Kraftquelle Meditation Sommer-Bon-Bingo 14/15 Unternehmensvorstellung: 28/29 Vereine stellen sich vor: Mr. Bike CHW e.V. 16/17 Unternehmensvorstellung: 32/33 Rund um die Kreisstadt: vielGood Fußballgolf Obermain 20/21 Unternehmensvorstellung: 34 Sagen und Geschichten: Parfümerie Hereth Edelfräulein Podica STADTMAGAZIN | 05
Ein Mentor für die Weichenstellung Sven Schneider (48) war ein junger Mann andere Beeren, Nüsse hier, Feigen dort, von Tragweite: „Das bisschen Obstver- mit lockigem Haar. Das wäre nicht weiter Datteln und Öle, immer wieder auch Öle. kauf kann ich auch.“ Rums! Ein Satz, der erwähnenswert, wenn sein Mentor ihm sich bei Jüngling verankern und auf den hierzu nicht einst einen erzieherischen Der Tag, an dem Schneider auf seinen er zurückkommen sollte. Eines Tages Satz mit auf den Weg gegeben hätte. Mentor zu sprechen kommt, war ein war ihm klar, dass er gesundheitliche Ein Mentor aber wiederum ist ein väter- üblicher Arbeitstag mit üblichem Ablauf. Probleme hatte und eine knapper wer- licher Freund, ein Berater, Fürsprecher Der Wecker klingelte um 3:15 Uhr, dann dende, schwindende Zeit. Die Männer und Förderer. Jemand, der weiß, wovon wie stets kein Frühstück und dann ab plauderten wieder miteinander - jetzt er redet. Mit ihm begann Schneiders mit dem Auto zum Großmarkt nach aber ernster. Geschichte und sie führte ihn in die Nürnberg. Der öffnet täglich um 5 Uhr Selbständigkeit, zu Geschmack, Exotik und wer zuerst kommt, der malt dort zu- Schneider hält Jüngling viel zugute. und zu seinem Laden Fruchtkorb. Und erst. „Mir ist es wichtig, dass ich meine „Er hat mir alles beigebracht“, erklärt zu einer Einsicht: „Ich möchte nichts Sachen selber aussuche“, hält der Mann er zu den vielseitigen geschäftlichen anderes mehr machen.“ fest, der seit über zwei Jahrzehnten zum Belangen. An eine Sache aber erinnert Großmarkt und wieder zurück fährt. Rein er sich besonders und das war eine Das Haus an der Inneren Bamberger rechnerisch bedeutet das, dass er im Fürsprache, die Schneider nie verges- Straße 1 strahlt etwas aus. Es ist Laufe der Zeit für seinen Beruf knapp 34 sen wird: „Er hat sich für mich auf dem eines dieser Puzzleteile, ohne die ein Erdumrundungen hinlegte. Großmarkt verbürgt.“ Ein Mentor eben, Stadtbild ärmer wäre. Fachwerk. Oben ein väterlicher Freund. Jüngling tat aber mit eingearbeitetem Andreaskreuz und Doch all das hatte er eigentlich nie vor noch mehr. „Rolf hat mich meinem ersten Kunden vorgestellt, dem Früchte- Krug.“ Krugs sind die Schausteller, die von je das Lichtenfelser Schützenfest versüßen und Obst beziehen müssen. Aber Rolf Jüngling forderte auch etwas von seinem Schützling, das in Richtung Integritätssteigerung ging. „Sven, du hast schöne Haare, aber du musst sie auch frisieren“, wies er ihn an und heute lacht Schneider, dessen Haare immer akkurat zu sitzen scheinen, über diese Schelte. Er lacht auch darum, weil „Rolf recht behalten hat“. Doch der junge Mann, in dessen Händen nun der Laden lag, entwickelte Wissbegierde. Welches Obst und Gemüse hat welche Vitamine und Mineralstoffe? Was empfiehlt sich bei Erkältungen und wie lässt es sich mit Sie stehen für Frische: Sven Schneider und Vera Jüngling. Speisen kombinieren? Und was könnte bei welchen Allergien helfen? „Ich habe mir Bücher gekauft und mich eingelesen unten dunkler Klinker, und zwischen und nur einem Zufall zu verdanken. Vor – der Anfang war hart“, erinnert sich den beiden Schaufenstern dieser Was- 24 Jahren machte Schneider die Be- Schneider an die Anfänge und stellt über serwacht-Schaukasten in Form eines kanntschaft von Rolf Jüngling. Schneider die Theke hinweg eine Frage: Papaya Rettungsrings. war Technischer Zeichner, im Angestell- gefällig? Kurz darauf beweist er, dass tenverhältnis stehend und in Plauderlau- eine Papaya pur unkultiviert schmeckt. Das Warenangebot hinter den Schau- ne. Jüngling war Ladenbetreiber, seit acht Im nächsten Moment gelingt die Verede- fensterscheiben ist enorm. Papayas, Jahren in Lichtenfels selbständig und lung, denn er träufelt Limettensaft über Mangos, Äpfel, Trockenfrüchte, Avoca- wohl auch gerade irgendwie gesprächig. sie und jetzt kommt es zur Genusspoten- dos, Kiwis, Gurken und was sonst noch Gemeinsam mit seiner Frau Vera hatte zierung. Sie ist gehörig. alles Vitamine hat. In dem Laden, zu er sich hier etwas aufgebaut und das dessen größter Auffälligkeit eine von Paar hatte sich und sein Auskommen. Papaya soll ja beim Abnehmen helfen, der Decke hängende obstbesetzte Nest- Die beiden Männer also plauschen und das Immunsystem stärken und Magen- schaukel zählt, gibt es kaum etwas, was wie das so ist, wenn man sich im Grunde Darm-Beschwerden lindern. Schneider es an Genießbarem in der Botanik nicht leiden mag: man zieht sich gegenseitig weiß um solche Dinge, er hat sie gelesen, gibt. Beeren, noch mehr Beeren, ganz auf. Irgendwann sagt Schneider etwas gelernt, aufgesogen. So ist das mit der 06 | STADTMAGAZIN
Leidenschaft. Seine Einblicke treffen auf Kundenfragen zu Diabetes, oder wenn vom vom Arzt zu vermehrter Aufnahme von Vitaminen geraten wurde. Auf die- sen Feldern kennt sich der Mann aus. Doch die Welt von Obst und Gemüse ist noch reicher, bietet sogar Moden. Eine davon ist die Safranwurzel, gerade in aller Munde und bekannt als Kurkuma. In diesem Moment, in dem der Begriff Kurkuma fällt, verschaltet sich etwas bei Schneider und sein Unterbewusstsein scheint zu arbeiten. Er sagt: „Wenn ein Fernsehkoch wie Schuhbeck mit Ingwer kocht, dann kommt die ganze Welt und will Ingwer.“ Doch warum wählt er in diesem Augenblick und bei Nennung des Begriffs Kurkuma gerade dieses Bild? Und warum kommt er dabei auf Ingwer? Vielleicht darum, weil die Safranwurzel Kurkuma auch Gelber Ingwer genant wird? Gelernt ist eben gelernt. Täglich ab 9 Uhr gibt es im Fruchtkorb fri- schen Obstsalat. Ausgeliefert wird aber Öle zu begeistern. „Mich faszinieren die auch und das zwischen Lichtenfels, Bad verschiedenen Geschmäcker“, betont Staffelstein und Michelau. Tatsächlich er und greift zu einem Chiliöl. „Passt beliefert man auch hiesige Senioren- und sehr gut zu Spaghetti mit Scampi – ein Tagespflegeheime. All das fußt auf unter- paar Tropfen nur, das langt.“ Öle und nehmerischen Ideen, doch eine Facette Schärfen sind wieder eine eigene Welt des Unternehmertums war Schneider und nicht umsonst gibt es mit Scoville damals vor 24 Jahren nicht ganz behag- eine eigene Schärfegrad-Skala. All das lich. „Vor dem Kaufmännischen hatte ich weiß der begeisterte Hobby-Koch, der keine Angst, aber das Bedienen hat mir täglich sein Obst isst und eine Liebe zu Angst gemacht“, gesteht er und verweist Fleischgerichten hat. Selbstgemachten. auf so etwas wie Schwellenangst. Kunde ist ja nicht gleich Kunde. Der eine ist Aber eines weiß auch Schneider nicht, direkt, der andere verschlossen, ein wei- nämlich wie der Geschmack der be- Waren auf sein Handy geschickt haben. terer überaus gebildet, zu wieder einem rühmten und seltenen Stinkfrucht ist. Er möchte jedenfalls nichts anderes anderen Kunden fällt einem womöglich Gerade sie, bei deren Öffnen man ein mehr machen, sagt er. Was ihm von der Begriff High Society ein. Lässt sich Bild abgibt, als knacke man einen hand- seinem Mentor blieb, sind nicht nur wirklich zu jedem einen Zugang finden? ballgroßen Seeigel, dient zur Herstellung Erinnerungen und ein gut eingeführter Schneiders Befürchtung, das würde von Marmeladen, Kuchen oder Curry-Ge- Laden, sondern in Vera Jüngling auch nicht klappen, sollte sich als grundlos richten. An ihrem Geschmack jedenfalls eine zuverlässige und kompetente herausstellen. scheiden sich die Geister, aber das ist Mitarbeiterin. Man versteht sich und nur Teil all des Geschichtenreichtums, bildet ein Team. Man zwickt sich auch Wer Zugang findet, bekommt dann und den es zu Obst und Gemüse eben gibt. gegenseitig auf. Und in gewisser Weise wann auch Intimes gesagt. Darum, weil hat Vera Jüngling so ja ihren Laden auch auch vertrauliche Worte zu Ernährung In ein paar Stunden wird es wieder kurz behalten. und Gesundheit gewechselt werden, nach 3 Uhr sein und Schneider wird sieht Schneider sich in die Pflicht ohne Murren aufstehen. „Ich bin einer, genommen. „Was im Fruchtkorb gespro- der, wenn er aufwacht, sofort aufsteht.“ chen wird, bleibt im Fruchtkorb“, sagt Dann wird er sich anziehen, ins Auto er in Anlehnung an das berühmte Zitat steigen und zum Großmarkt fahren. Viel- Fruchtkorb über Las Vegas. Vor zehn, zwölf Jahren leicht wird ihm ein dortiger Bekannter Innere Bamberger Str. 1, 96215 Lichtenfels begann der Mann damit, sich zudem für dann schon Fotos von reizvollen frischen 09571 2666 STADTMAGAZIN | 07
Eine Rückkehr aus Leidenschaft lebendige Welt ist. Und immerhin eine, wieder in die komplette Welt der Wer- in der sich der Endzwanziger wohlfühlt. bung zurückgefunden. Die Säulen dabei: Oder wie sagt er so schön: „Ich liebe Aus- Marken und Design, Print, Fotografie, wertungen, ich liebe Zahlen.“ Vor allem Werbetechnik und eben Digitales. Doch scheint er die Selbständigkeit zu lieben, jede dieser Säulen hat noch für sich das Gefühl, in Verantwortung zu stehen stehende Bausteine. Insgesamt 32 und und sein eigener Herr zu sein. sie reichen von Werbefotografie über Objektbeschriftung bis hin zur Suchma- Mit 19 Jahren führte der gebürtige schinenoptimierung. Einerseits. Ande- Dachauer seine erste eigene Agentur rerseits geht es um Installation und Ver- und sie war beinahe nicht die erste waltung von Online-Shops oder um das eigene Firma. „Die erste Firma habe ich Entwerfen von Online-Kampagnen. All gegründet, da war ich noch nicht volljäh- das passiert hier in Lichtenfels-Schney. rig“, sagt er lachend und erinnert sich Doch warum nicht in einer Metropole wie an eine ziemlich kuriose Konstellation. Nürnberg, immerhin lebte und arbeitete Es gab schon Verträge, die beim Anwalt Herr ja schon in Fürth? „Lichtenfels ist lagen und ein „Hickhack, ob ich so etwas ein super zentraler Standort – man ist überhaupt schon unterschreiben darf“. schnell in Coburg, Kronach, Kulmbach Die Sache sollte sich anderweitig lösen, und Bamberg. Wir haben aber auch Kun- Aus Überzeugung selbstständig: Philip Herr. denn ein geplanter Mitgründer erlag den den in München.“ Doch die sind nicht die Verlockungen einer Festanstellung an- weitest entfernten Kunden. Derer sitzen derswo. Das nahm Herr keinen Wind aus tief im Westen und rund 350 Kilometer den Segeln und bald darauf war es mit entfernt in Köln. Individuell. Kreativ. Zielgenau. So stellt der Selbständigkeit ja trotzdem soweit. sich die Werbeagentur Creativmarketing An dieser Stelle weiß Herr eine Geschich- dem Besucher auf ihrer Webseite vor. Vier Meter breit, sechs Meter lang. te zu erzählen, die einen etwas den Kopf Eine ihrer Stärken ist die Zielgruppen- Ungefähr. Herrs Büro ist weiß, sortiert, schütteln lässt. Herrs Kopf schüttelt sich analyse. Ihr Macher Philip Herr ist gerne freundlich. Drei Computerarbeitsplätze nicht, aber an ihm findet ein Schmunzeln selbständig, hat aus kuriosem Spaß befinden sich an der Ostseite und dann statt. Der gelernte Mediengestalter wur- mal die Branche gewechselt und ist aus und wann, wenn Herr einem Gedanken de der Werbebranche tatsächlich mal Freude wieder zurückgekehrt. Porträt auf die Sprünge helfen will, steht er untreu. „Es sollte ja nur ein Test sein“, einer ziemlichen Ungewöhnlichkeit. Jeden Morgen fährt Herr Herr von Küps nach Schney. Hier in der Michael-Och- Straße 5 ist die Basis für das Tagesge- schehen. Klar, Herr nimmt auch Arbeit und Gedanken mit heim, aber hier ist eben die Verankerung. Mit seinen 29 Jahren hat er schon viel erlebt und ist jung genug, den Begriff Marketing von der Höhe der Zeit aus in die Zukunft hinein zu bedenken. Das Internet wird dabei mehr und mehr eine Rolle spielen. Wer kauft welches Produkt? Wie loh- nend sind soziale Medien zur Streuung von Werbebotschaften? Wer liest dort wann und mit welchem Hintergrund? Tatsächlich lässt sich eruieren, „wie die Leute ticken und sich verhalten, ob sie über das Handy oder den Computer selbst auf, gießt die Blumen, trägt das so Herr zu dem von ihm aufgezogenen auf eine Webseite zugreifen“. Das alles benutzte Geschirr raus und bringt seinen Hausmeisterservice. Doch dann passier- muss durchleuchtet und auf Konzepte Mitarbeiterinnen einen Kaffee mit. Dann te etwas, womit so schnell nicht zu rech- abgestimmt werden. Spätestens jetzt setzt sich Herr wieder zu seinen Gedan- nen war. Der Service bekam Konjunktur wird klar, dass das, was sich trocken ken und Analysen. Anfang 2020 hat er und „ist dann so stark angelaufen und und technisch ausnahm, eine ziemlich CM Creativmarketing gekauft und somit eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob 08 | STADTMAGAZIN
mir das Marketing wirklich so sehr am werben und so Einfluss auf Herzen liegt“. Es sei seine Frau Lisa Kaufverhalten nehmen. gewesen, die ihm freundlich mahnend eine Denkanregung gab: „Sei doch mal Es ist eine spannende ehrlich, das mit dem Hausmeisterservice Welt, in der sich Herr möchtest du doch eh nicht das ganze aufhält und ihr gehört sehr Leben lang machen.“ Und bald ergab viel Zukunft. Doch sie will sich die Möglichkeit, eine renommierte verstanden und gedanklich Firma für Werbetechnik zu übernehmen. durchdrungen werden, darum Ab jetzt war er wieder in Nähe der studiert er Trends, Fachmagazi- Branche, in der er sich beheimatet fühlt ne, Schulungsangebote, Marketing- und von der aus er Kunden am liebsten Portale. „Bei mir findet keine Autofahrt Lösungen erarbeitet. Doch das bedeutet statt, ohne dass ich mich wäh- auch, sich stets mit aktuellen Vorgängen renddessen mit einem zu befassen, Markt und Technik im Auge Podcast-Beitrag wei- zu behalten. terbilde. Es gilt Tools zu verstehen, mittels Ein Begriff taucht auf und er heißt Mode. derer sich herausfinden lässt, wie sich ich mein Leben lang machen“, sagt er. Das Wort mit den vier Buchstaben ver- ein Produkt auf einer Webseite besser Das hat er jetzt auch weiterzugeben, bindet man hauptsächlich mit Textil und finden oder anpreisen lässt und welche denn mit 29 Jahren ist er nun auch Chef etwas, das man anfassen, anziehen, Fehler oder Unnötigkeiten vermeidbar eines Ausbildungsbetriebs und hat einen ablegen, beginnen oder lassen kann. sind. Stichwörter hierbei: Seitenanalyse, ersten Azubi. Doch Moden gibt es auch im Virtuellen, Keyword-Analyse und eben auch Such- im Abstrakten und Digitalen. Auch maschinenoptimierung. Facebook, Instagram oder TikTok unter- creativmarketing liegen solchen und zu ihnen gehören Philip Herr ist angekommen. In Lichten- Michael-Och-Str. 5 Influencer, die Zielgruppen im Blick ha- fels-Schney, in seinem Metier und bei 96215 Lichtenfels ben. „Das ist gerade der Lieblingsberuf den Fragen, die ihn am meisten interes- 09 57 1/9 29 93 00 junger Menschen“, bescheinigt Herr den sieren. Dass es auch die Fragen sind, die www.creativmarketing.net Influencern, jenen Wesen also, die auf im Sinne eines Kunden beantwortet wer- ihren Internet-Plattformen Produkte be- den müssen, trifft sich gut. „Das möchte Junior-Coach of Motivation: Paula. STADTMAGAZIN | 09
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Vom Odem der Gesundheit Markus Fischer hat ein ruhiges und „Man kann meditativ atmen“, erklärt interessante Umrechnungsformel für die bedachtsames Wesen. Er antwortet Fischer eine Methode, sich Ruhe zu ver- Flüssigkeitsaufnahme parat. Sie lautet: nicht übereilt, sondern wägt ab, will erst schaffen. Echte und schwere Depressio- Körpergewicht geteilt durch 34. Wer also mal über eine Sache nachdenken. Hier, nen sollte man natürlich auch oder gera- beispielsweise 80 Kilo wiegt, bei dem in seiner Praxis für ganzheitliche Be- de ärztlich behandeln lassen, aber mehr empfehle sich über den Tag verteilt eine handlung an der Lichtenfelser Adresse Licht ins Leben zu lassen, das gelingt Wasseraufnahme von rund 2,4 Liter. Kronacher Straße 17, da wird er zum auch mittels Meditation. Man sorge also Gesundheitstipp für diese Ausgabe des für Ruhe und setze oder lege sich hin. Fischer kommt auf die Meditationstech- Stadtmagazins gefragt. Vielleicht zu ei- Dann atme man einmal, zweimal tief ein. nik des Atmens zurück und kennt eine nem Tipp in Richtung Übersäuerung und Weiter geht es, doch jetzt fokussiere man Steigerung des Verfahrens. „Meditati- Entschlackung? Immerhin hat Corona darauf, ob man tief oder oberflächlich at- onsprofis atmen gar eine Minute lang ein mit sich gebracht, dass viele Menschen met. Wohin geht das Atmen, etwa bis in und eine Minute lang aus, und der Trick keinen Sport betreiben konnten und die Schultern oder zur Brustbeinspitze? dabei ist, sie tun es seeehr langsam.“ zugenommen haben. Der Heilpraktiker Ab jetzt kann die Übung eine Verstärkung Zu empfehlen sei die Atemübung gleich schaut skeptisch und kann dabei doch erfahren. Ruhig also zehn Sekunden lang morgens nach dem Aufstehen, denn „die lächeln. Er sagt wörtlich: „Das mit dem einatmen und zehn Sekunden lang aus- Zeit hat jeder und man fährt dann schon Entschlacken ist sooooo ein Thema.“ atmen. Das betreiben wir nun zwischen ganz anders zur Arbeit“. Selbst unterm Dabei breitet er die Arme weiter und drei und fünf Minuten lang. „Der Witz Tag finden sich immer wieder Gelegen- immer weiter aus, um verständlich zu ist, dass, so lange ich atme, ich ja nicht heiten für die innere Einkehr durch das machen, dass die Sache komplex und denke“, erhellt Fischer diese Technik Atmen, etwa dann, wenn man mit dem breit ist. Dann, weil es in der Betrach- der Selbstüberlistung. „Wenn ich dem Hund Gassi geht. Auch hebt der Heilprak- tung um etwas Ganzheitliches geht, Atmen folge, bin ich gedanklich belegt.“ tiker hervor, dass die beste Entgiftung die bringt er einen zweiten Aspekt ins Spiel: Doch wenn ich gedanklich beim Atmen geistige Entgiftung sei. Nicht umsonst Niedergeschlagenheit, Nähe zur Depres- bin, dann bin ich auch nicht bei irgend- ist ja schon in unserer Sprache immer sion und innere Unruhe. Immerhin hing welchen Sorgen und habe abgeschaltet. wieder auch die Rede davon, dass etwas Corona lange über allem und immerhin Jetzt und immer wieder nehmen wir auf den Magen schlägt, zu Herzen geht, hängt aus seiner Sicht auch alles mit einen Schluck Wasser zu uns. Bei dieser über die Leber gelaufen sei oder dafür allem zusammen. Gelegenheit hat der Heilpraktiker eine sorgt, dass einem die Galle hochkommt. 012 | STADTMAGAZIN
Gesundheitstipp In seiner Praxis hat Markus Fischer ein Auge auf das Ganzheitliche bei seinen Patienten. Formulierungen wie diese sind Ausdruck die Entschlackung und Entgiftung. Doch dessen, dass die Dinge miteinander wie lange dauert so eine Entgiftung verwoben sind und dass Entgiftung auch eigentlich an? „Ich weiß nicht, ob man über das Mentale und über Gefühle ge- das hören will, aber im Grunde dauert hen kann, zumal die Meditation ja auch das ein ganzes Leben lang“, bekommt www.praxismarkusfischer.de körperliche Entspannung bietet. Da ist man auf diese Frage zu hören. Wie auch es wieder, das Ganzheitliche. Dazu zählt immer sich das mit dem Meditieren und Markus Fischer Kronacher Str. 17 letztlich natürlich auch die Ernährung Entgiften verhält und wie lange es auch 96215 Lichtenfels und deshalb empfehlen sich während immer dauern mag, es wäre gewiss loh- 09571-755983 des Entgiftens leichte Kost und gerne nend. Denn: „In dem Augenblick, wo wir auch Smoothies aus Obst und Gemüse. spirituell und emotional im Moment sind, geht der Körper in die Selbstheilung.“ Fischers Werdegang bietet viele Stati- Darauf einen Schluck Was- onen. Der fundierten Ausbildung zum ser und nicht vergessen: Masseur folgte die zum medizinischen Eigengewicht durch 34. Bademeister, hernach die zum Physio- therapeuten und Heilpraktiker. In seiner Ausbildung zum Osteopathen beschritt er hierbei den Weg nach Frank Lowen. Zudem ist der Aurameister (Grad II) Energie- und Beziehungscoach sowie Erd- und Raumheiler. Er hat viele Seiten, von denen er auf einen Umstand blicken kann. Eben darum ist das mit der Entgif- tung ja auch „sooooo ein Thema“. Sein Fazit zum Wesen einer Meditation liegt in der „bewussten Abkehr von Ärger und ärgerlichen Gedanken“. Hiermit beginnt STADTMAGAZIN | 013
Der rollende Maßanzug der richtige Weg“, erklärt Rübensaal und deutet auf den Erfassungsbogen hin. Auf ihm zu sehen sind neuralgische Punkte, die sich über den menschlichen Körper verteilen. Die Schultern, die Ellbogen und ja, auch des Mannes bestes Stück. Denn wenn der Sattel nicht optimal eingestellt ist, kann das unterm Fahren schon mal wegdösen und ziemlich taub werden. Aber darüber spricht man(n) ja nicht. „Wir haben mehrere Fragen an den Kunden“, beginnt der unternehmerische Fahrradpionier und nennt eine davon: „Haben Sie körperliche Probleme?“ Um solche zu erfassen, gibt es die Zehn- Punkte-Vermessung. Spätestens jetzt wird hier jedem klar, in wie viele Richtun- gen diese Bikefitting-Technik Ausleger hat und dass einer davon ins Orthopä- dische reicht. Wer eine Hüftfehlstellung Klaus Rübensaal geht mit Bikefitting neue Wege. hat, der trampelt sich auf einem Rad, welches davon nichts weiß, womöglich nicht unbedingt in Richtung Gesundheit, sondern eher zu einem neuen und spä- Der Trend hat schon einen Namen, aber könnte der gar nicht ausfallen. Körper- ter auftauchenden Problem. Gleiches noch kaum Standorte. Bei Mr. Bike ist er größe, Fußlänge rechts, Fußlänge links, gilt prinzipiell für Menschen, bei denen angekommen, heißt Bikefitting und hilft Schrittlänge, Brustbeinhöhe. Und nicht ein Bein kürzer als das andere ist. Oder der Gesundheit auf den Sattel. Ein Trend zu vergessen: das Verhältnis zwischen wie sieht es mit den Oberarmlängen für Spaß mit Vernunft. Schulterhöhe links und Handmitte links aus? Ist der Lenker auf sie abgestimmt? und noch sechs weitere Punkte. Es Immerhin ist es doch so, dass, was hier Wer durch die Tür der Adresse Viktor- dürfte wohl keine zwei Bögen geben, die zu kurz ist, sich anderswo auf die Länge von-Scheffel-Straße 31 geht, der stellt sich in all den eingetragenen Vermerken auswirkt. Veränderung fest. Dieser gemütliche gleichen. Doch wozu soll dieser Aufwand Wartebereich für Kunden, der mit der gut sein? Die Antwort, die Mr. Bike gibt, Als Testperson erlebt man die Sache Ledercouch, dem Küchenbuffet und heißt Bikefitting. Und sie führt in den wie folgt: Man sitzt auf dem Rad und dem Cappuccino, der ist nach viel weiter Raum hinten rechts. via Computerdaten zeigt sich, was mit links verzogen. Das wird wohl seinen einem nicht stimmt. Plötzlich stellt man Grund haben und dürfte alles in allem Wieder geht man durch eine Tür. Was via Bildschirm fest, dass sich die eigenen mit etwas in Verbindung stehen, das sich sich hier vorfindet, sind zwei Räder. Aber Knie eben nicht gleichmäßig zueinander viel weiter rechts getan hat. Da ist jetzt nur mit einem von ihnen käme man von im Auf und Ab des Trampelns bewegen, dieser Raum, nicht allzu groß, dafür aber der Stelle, das andere ist ein schwarzes sondern das eine in gerader Haltung, von großer Tragweite. Was hier passiert, Konstrukt, an dem alles in jede Richtung das andere jedoch mit anhaltender führt Anamnese und Hightech zusam- erweiterbar zu sein scheint, an dem alles Tendenz nach außen. Ein Aha-Erlebnis, men, macht aus Fahrrädern absolute nach allen Längen ausgestreckt werden denn jetzt lernt man sich und seinen Einzelstücke und mehr als das bisher und an dem dies und das und jenes Körper quasi neu kennen, jetzt wird Bekannte. andere Winkelpositionen einnehmen einem vor Augen geführt, was man zu kann. Aber eigentlich ist dieses Fahrrad- sich noch nicht einmal gefragt hätte. Dann kommt Mr. Bike, der eigentlich Dummy beinahe unauffällig. Schwer zu Die nächste Überraschung folgt auf dem Klaus Rübensaal heißt und zu dem ein schätzen, was so etwas kostet, aber billig Fuße bzw. auf dem Pedal. Das linke Bein Zeitungsartikel aus dem Jahr 2001 an war es wohl nicht. Ein Bildschirm hängt tritt nämlich mit mehr Druck als das der Wand hängt. Überschrift: Über Stock vor diesem Dummy an der Wand und ab rechte und die Computergrafik auf dem und Stein über die Alpen. Dem Mann, jetzt ist alles 21. Jahrhundert, irgendwie Bildschirm, gespeist durch ins Dummy der schon in aller Herren Länder über Science-Fiction und doch schon wahr verbaute Sensorik, beweist das auf die Stöcke und Steine fuhr, muss man über gewordene angewandte Wissenschaft, soundsovielte Kommastelle genau. Radfahren und Materialbeschaffenheit nichts, was nur theoretisch für etwas nichts erzählen, dafür hat aber er etwas taugt, sondern auch praktisch. „Bikefit- Klaus Rübensaal lächelt und man zu erzählen. Und auszuteilen. Es ist ein ting heißt, du stellst das Rad auf dich merkt ihm an, wie er für Radfahren und Erfassungsbogen und individualisierter ein und nicht dich auf das Rad – das ist Optimierung brennt. Jetzt zückt er auch 014 | STADTMAGAZIN
noch ein Utensil und die Freude, die er Kundenfahrrad projizieren. Präziser geht Es soll einem Fahrradfahrer helfen, ohne dabei hat, ist von kindlicher Natur, also es nicht. Jetzt hat man kein Fahrrad von Fehlstellung und schmerzfrei Freude an reinste Begeisterung. „Ich habe das der Stange, sondern einen rollenden seinem Hobby zu haben. Ein Service des aus Amerika“, sagt er zu dem kleinen Maßanzug. Aufsteigen, losfahren, ge- Hauses, der gegen Aufpreis möglich ist. Metallteil, das ein Winkelmesser für sünder bleiben oder werden. „Ein Kunde Zwischen Berlin und München hat das Fußeinstellungen ist. Zu Demonstrati- hat ein verkürztes Bein“, so Rübensaal Lichtenfelser Unternehmen Kunden und onszwecken legt er den Winkelmesser in nachdenklichem Ton. Dann zückt wenn sich das mit dem Bikefitting her- an jemandes Sohle an und weiß sofort er ein kleines Teilchen, das aus einem umspricht, dann wird der Trend von Lich- einigermaßen über den Bauplan des 3D-Drucker stammt. Es ist ein Teilchen, tenfels aus befeuert werden und in die Fußes Bescheid. Mit Diagnose für das welches aufgrund von Bikefitting-Daten- Welt gehen. Doch das heißt auch, dass Trampeln: „Der Fuß gibt dort Druck ab, erhebungen im 3D-Druck angefertigt jede Menge Technik verstanden sein will. wo es ineffektiv ist.“ In diesem Moment wurde und prothetischen Zweck erfüllt. Aber dafür gibt es ja Schulungen. zeigt sich noch etwas: Es geht beim Bikefitting nicht nur darum mitzuhelfen, eine orthopädisch ungesunde Haltung zu verhindern, sondern auch darum, den Kraftaufwand beim Fahren effizienter in Leistung umzusetzen, sei es nun in Bezug auf Kilometer oder Steigungen. Eine Testperson stellt sich zur Verfü- gung. Sie steigt auf das Dummy und umklammert den Lenker. Hightech zeigt jetzt, dass ihr Griff links fester ist. Doch bevor sie sich überhaupt auf das Rad gesetzt hat, saß sie auf Sensortechnik zur Probe. Mit dem Ergebnis, dass die linke Pobacke von der rechten abweicht. Das bedeutet ergonomisch auch etwas. Alles, was die Messdaten ergeben und empfehlen, wird an dem Dummy justiert. Dann kommt der Clou, denn mittels unbestechlicher Lasermesstechnik lassen sich sämtliche Verbesserung auf das jeweilige danebenstehende MR. BIKE Viktor-von-Scheffel-Str. 31 96215 Lichtenfels 09571 757428 www.mr-bike.de Ein Raum voller Hightech für die Individualisierung von Fahrrädern. STADTMAGAZIN | 015
vielGood - feel good - viel gut! Franziska Zimmer und Nick Möller empfehlen Gesundheit mit Genuss. Franziska Zimmer und Nick Möller ha- Fitnessstudios. Gewesen. Rückblende zum besiegelnden Handschlag. Bleibt ben eine eigene Sicht auf Fitness und ins Jahr 2019 und seinen Herbst. Es ist noch die Sache mit dem Strom und mit Trainingserfolg. Sie hängt zusammen mit Mittagspause, man sitzt so beieinander dem Alkohol. Zimmer und Möller führen Freude und selbst mit Gemütlichkeit. In und kommt ist Gespräch. Da taucht die- in den Trainingsraum. ihrem Studio VielGood vertreten die bei- se Idee auf, sie ist freundlich und anders den jungen Menschen gar ein Konzept, und wurde gerade aus dem Gespräch Auch hier ist es hell und der Raum wirkt, das einen unter Strom setzt. Geschichte heraus geboren. „Wir haben zusammen als wolle er den Lounge-Bereich baulich und Geschichten eines Ortes, der Lounge Mittagspause gemacht, da fiel uns auf, spiegeln. Aber hier geht es anders zur ist und Trainingsstätte, behaglich und dass es vielen Kunden ja gar nicht allein Sache, denn hier gibt es keine Barhocker fordernd und neu. Im Regal stehen sogar um das Trainingsziel geht. Sie wollen mit und keine Smoothie-Maschine, mittels Spirituosen. guter Laune rausgehen, wenn sie mit derer Vitaminsäfte zustande kommen. schlechter Laune reinkamen.“ Möller Hier gibt es aber auch keine Rotweine Wenn Sebastian Kneipp und Thomas Alva spricht das in heiterer Gelassenheit aus. aus Portugal, kein Aperol oder Gin-Tonic. Edison sich gekannt hätten, wäre das, Der Sport- und Gesundheitstrainer setzt Hier ist die Welt, in der man sich die was Zimmer und Möller als Trainingsme- auf Familiarität. „Wir wollen, dass jedes Belohnung zwischen Eiweiß-Shake und thode anbieten, vielleicht schon früher Mitglied auch ein Freund wird.“ Zimmer Cappuccino, zwischen dabei herausgekommen. Die Rede ist wirkt in diesem Moment etwas ernster. herzhaften Waffeln, von EMS, von Elektro-Muskel-Stimulation „Ich glaube, ich habe länger schon mit Vitaminen, Mineralien also. Ist das die Lösung für alle, die ihre dem Gedanken gespielt“, so die Frau und auch mal einem guten Trainingsvorsätze mal wieder vor mit dem Studium zu Gesundheitsma- Longdrink, ja erst ver- sich herschieben? Zimmer und Möller nagement über den Wunsch nach einem dienen muss. sagen ja und strahlen dabei. Sie sitzen eigenen Weg. Irgendwann leuchtete den in ihrer Lounge in der Bamberger Straße. beiden Kollegen ein, dass die Chemie Ein großer Ballettspie- Es ist hell hier und gemütlich, und hinter zwischen ihnen stimmt und man den gel ist an der Wand die Bar gerät man durch eine dieser gleichen Humor besitzt. Aber ihnen fällt angebracht und schräg Schwenktüren, durch die schon Heather noch etwas auf, dass für den Fall eines hinter ihm findet Thomas im Bikini und in der Fernsehse- gemeinsamen beruflichen Weges einen sich eine helle und rie um Colt Seavers schritt. Bei diesem Pluspunkt bedeuten könnte. Sie sind freundliche Spielecke Vergleich müssen die beiden Betreiber Mann, sie sind Frau, sie können also für Kinder. „Du hast des VielGood lachen, aber sie sind doch speziell auf eine männliche und eine als Mama auch nicht ernste Menschen und ernstzunehmende weibliche Kundschaft eingehen, weil sie oft die Möglichkeit, mit in puncto Fitness. Er ein Leiter eines deren Motivlagen, physische Eigenhei- Kind Sport zu machen“, Elektro-Muskel-Stimulatio Fitnessstudios, sie eine Leiterin eines ten und Sensibilitäten verstehen. Es kam weiß Zimmer und legt 016 | STADTMAGAZIN
den Kopf in Schieflage, als sie von der niedlichen Eigenart der „Insel geschenkter Zeit“ sein, das gilt für den Sport wie auch für Kinder spricht, die Trainingsbewegungen ihrer Eltern nachzu- den Ort Bamberger Straße 34. Das Konzept, welches Zimmer ahmen. Dann führen Zimmer und Möller zu Ständern unweit und Möller ersonnen haben und seit Februar umsetzen, hat des Spiegels. Hier befinden sich schwarze Westen, die voll mit schon Freundschaften entstehen lassen. „Nach sechs Wochen Elektronik und Elektroden sind. Ein Witz macht die Runde, der kam ein Pärchen, das uns zur Hochzeit eingeladen hat - so nämlich, dass in Actionfilmen oft diejenigen solch ähnliche etwas gibt uns so viel positive Energie“, erinnert sich Möller Westen tragen, die sich nachts von Wolkenkratzern in ein und weiß für seinen neuen beruflichen Weg die Familie hinter Museum hinein abseilen, um dort den Coup des Jahrhunderts sich stehen. Mehr noch: „Du verschwendest dein Potenzial zu landen. Doch Möller versichert, dass dieses Trainingsgerät für etwas, das nicht du bist“, habe er mal von dort zu seinem eine hohe Erfolgsquote bei Rückenschmerzen verspricht. Tat- beruflichen Vorleben zu hören bekommen. Nicht viel anders sächlich setzen Physiotherapeuten schon seit langer Zeit auf verhält sich die Sache bei seiner Geschäftspartnerin. Elektro-Muskel-Stimulation (EMS), wirke sie bei Halteübungen doch tief unter der Oberfläche des gesamten Körpers in die Warnende Stimmen wegen Corona und alledem haben sie aus Muskelgruppen hinein. So werde eine hundertprozentige der Familie nicht vernommen, bestärkende aber dafür jede Auslastung des Muskels erreicht und diese Methode empfehle Menge. Corona habe gezeigt, dass die Zeit reif für etwas Neu- sich für Freizeitsportler ebenso wie beispielsweise für Rekon- es und Veränderung war. Das klingt mutig, aber Möller winkt valeszenten einer Gelenk-OP. „20 Minuten pro Woche reichen lächelnd ab: „Wir hätten es auch ohne Corona gemacht.“ – ab jetzt!“ So steht es auf dem Flyer von VielGood, der von „Personal Training“ spricht. Jetzt, so langsam und allmählich, versteht man das Konzept dieses Fitness- und Sportanbieters. Es geht um Gesundheit, es geht nicht um Muskelberge. Viel- mehr geht es um das Wohlfühlen, um die regelmäßige Dosis Bewegung und darum, den Mitgliedern und Interessenten eine jeweils ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, inklusive Blick für ihre ganz individuellen Bedürfnisse. Die können in der Mo- bilität bestehen, in dem Wunsch, den Körper zu formen und zu straffen, oder einen gesunden Rücken hinzubekommen. Wieder zurück auf den Barhockern. Die Rede fällt auf weitere Aspekte des hiesigen Konzepts. Zimmer und Möller empfehlen, bei Interesse mit ihnen Termine und Zeiten zu vereinbaren. So könne man sich ganz auf den anderen einlassen und eine durch und durch abgestimmte gesundheitliche Zuwendung er- halten. Auch zu Fragen des Stoffwechsels, der Ernährung oder des Stresslevels. Zimmer, auch beschlagen in Yoga, verweist darauf, dass Übungen auch in der freien Natur denkbar seien. Individuell eben. Sport und Bewegung soll auf jeden Fall eine Bamberger Straße 34 96215 Lichtenfels Telefon (160) 40 41 42 3 www.vielgood-lounge.de on steht für jeden passgenau bereit. STADTMAGAZIN | 017
Flecht SOMMER 2021 Flechtkultur erleben Lichtenfels „FLECHT POP-UP“ FLECHT-GROSSPROJEKT REGIONALER FLECHTHANDWERKERMARKT FLECHTKURSE UND WORKSHOPS • AUSSTELLUNGEN Vom 23. Juli bis 19. September 2021 Alle Veranstaltungen vorbehaltlich der Corona-Lage. Kurzfristige Änderungen möglich. Eine Gemeinschaftsinitiative von:
KULTUR SOMMER 2021 Konzerte • Lesungen • Kabarett Open-Air · Innenhof Marktplatz 10, Lichtenfels SUZAN BAKER & DENNIS LÜDDICKE • HELGA SIEBERT ZORAN DRVENKAR • MISS SOPHY & THE GROOVE THE ORANGE SHAKERS • MARGAS CHAMBER DUST BOWL • KLASSIK-OPEN-AIR • ANDREAS HÜGING WART A-MOLL • KORBTHEATER ALFRED BÜTTNER Ab dem 3. Juli 2021 finden Sie alle Informationen zum Flecht- und Kultursommer unter: www.flecht-kultur-sommer.de Dieses Projekt wird im Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ im Rahmen des Projektfonds mit Mitteln des Bundes und des Freistaats Bayern gefördert:
Duft, dufter, dufte! Das Geschäft ist eine Besonderheit. Es ist auffällig und doch hießen. Noch heute ist man privat geführt, wenngleich man taktvoll, vornehm und doch nicht elitär. Es ist, als ob es schon aber auch einer Einkaufsgemeinschaft angehört. Das nämlich immer da war und kein Lichtenfelser dürfte sich an eine Zeit macht das Warenwirtschaftssystem praktikabler. Doch ein ohne es erinnern. Die Parfümerie Hereth ist im hiesigen Ge- Haus wie dieses würde man leicht eher in einer Großstadt ver- dächtnis als unverrückbarer Ort und feste Größe verankert. muten. Wie kann es sein, dass es in Lichtenfels funktioniert? Anlass genug also, mal wieder reinzuschauen. Anita Engelhardt greift so etwas wie einen ethischen Aspekt auf. Der Kunde, so sagt sie, sei ja schließlich bereit, hier Geld Da sitzen sie: Ingrid Scheer und Anita Engelhardt vom Verkauf, auszugeben und also „nimmt man sich gerne für ihn Zeit und sowie die Kosmetikerin Kristina Ring und Pia Voigt, die zustän- man merkt sich auch, was er schon daheim hat“. Wie sie das dig ist für Verkauf und Büro. Vier von acht Mitarbeiterinnen. sagt, fällt ihrer Kollegin Voigt ein, das Erwähnte gestisch zu Es ist nahezu jedermanns Feierabend, aber sie sitzen hier an untermalen. Sie tut so, als greife sie in ein Regal und stelle ein einem Tisch und wollen erzählen. Davon, wie sie Düfte empfin- Parfüm auf den Tisch und vor die imaginäre Nase eines imagi- den, welche Traditionen hier herrschen und gewahrt werden, nären Kunden. Dann erklärt sie diese Geste sicherheitshalber oder wie es nur sein kann, dass das Schaufenster immer wie- doch noch: „Es ist ja nicht so, dass man irgendwas aus dem der klug komponierte Szenen bietet. Eine Vorstellung taucht Regal greift, so im Sinne, dass es schon passen wird.“ auf und sie lässt Jean Baptiste Grenouille aus Patrick Süskinds weltberühmten Roman „Das Parfüm“ herausblättern. Säße Eine beeindruckende Zahl taucht auf: 90 % der Kunden, die der Kerl jetzt hier auch noch am Tisch, würde er auch wirklich einen Duft im Sinn tragen, sagen bei einer Beratung hier: von nahezu jeder Mitarbeiterin erkannt werden. Man stelle „Mensch, genau das ist er.“ Kristina Ring schwieg bisher. Nun sich vor, er stünde dann auf und würde hier mit geschlossenen aber kommt sie auf einen in ihren Augen nicht unwesentlichen Augen durch die Gänge streifen, sich in den Düften verlieren Aspekt zu sprechen, den der Intimität nämlich. Als Kosmeti- und nicht weiter stören. Gute Gelegenheit also, endlich das kerin bekommt sie es in ihrer Kabine mit unterschiedlichsten Gespräch zu beginnen. Eine Frage taucht auf: Wie kann ein Menschen zu tun, aber was in der Kabine besprochen wird, ist Duftladen eigentlich gegen das Internet anstinken? „Tja wir anvertraut und unter Verschluss. haben auch junge Kunden und das Internet riecht ja nicht“, erklärt Voigt diesen Vorteil des Einzelhandels. Es ist, als ob Wer den Laden betritt, dem fällt auch das große Sortiment sie in einem Satz die Vorteile des Sinnlichen gegenüber dem schöner Taschen und Handtaschen auf. Sie sind elegant, Virtuellen herausgearbeitet hätte. sie sind praktisch, sie sind elegant und praktisch. Sie sind vor allen Dingen auch namhaft und dennoch erschwinglich. Pia Voigt kommt auf die Ursprünge zu sprechen und darauf, Valentino, Joop, Guess und mehr. Ein Angebot, das einem in dass das Haus schon 1973 eine Parfümerie war, vorher dieser Vielfalt im ganzen Landkreis so nicht oft unterkommt. verbunden mit einem Reformhaus, deren Betreiber Hereth Auch weitere modische Accessoires finden sich hier. Jetzt, in Sie lieben ihre Parfümerie Hereth: Anita Engelhardt, Pia Voigt, Ingrid Scher und Krist Sie stehen auch stellvertrend für ihre Kolleginnen Viola Pietschmann, Melanie Enge und Maya Vascowa. 020 | STADTMAGAZIN
diesem Moment, will etwas ausgesprochen sein: Gibt es auch Moden bei Düften? Ingrid Scheer lächelt und spricht davon, dass es pro Jahr wohl zu drei Trends kommt. „Vor 30 Jahren gab es nicht so viele Facetten. Früher waren Herrendüfte eher herb und holzig-frisch, heute pudrig-weich.“ Aber keine Angst, es gibt auch Dinge, auf die man sich immer verlassen kann. So wie auf Chanel N° 5. Wer Süskinds Parfüm gelesen hat, stieß Kristina Ring ist eine der darin immer wieder auf den Begriff vom Olfaktorischen, von Fachfrauen für Kosmetik- dem also, was den Geruchssinn betrifft. Hat eine Verkäuferin behandlungen. hier ein olfaktorisches Gedächtnis? Würde man hier einen Duft erkennen, der schon mal auf dem Markt war? Ja, bestätigt Voigt, das aber ließe sich nicht an einer Person festmachen, da diese ja stets einen Eigengeruch besitzt. Wie man also so über Düfte spricht, kommt man an der Stadt der Düfte nicht vorbei. Es ist Grasse und in den Hügeln nördlich von Cannes an der französischen Riviera liegend. Voigt gerät ins Schwärmen. „Es ist so, wie man es aus Filmen kennt“, bestätigt sie und erinnert sich an die Manufakturen, die sie dort anlässlich des Abschlusses an der Kosmetikschule besichtigt hatte. Noch heute staunt sie über das dort vorherrschende Wissen, das Können der Parfümeure und darüber, „wie viele Blüten man braucht, bis ein Döschen voll dabei rauskommt“. Dann redet man über Männer. Darüber, dass diese heutzutage auch Ge- sichtspflegebehandlungen in Anspruch nehmen. Gerne. Und sie kommen heutzutage auch der professionellen Fußpflege wegen. Wieder eine Zahl und wieder dieselbe: 90. So alt ist der älteste Kunde hier. Mindestens. Das bedeutet viele Jahre Treue und rückt das Gespräch in die Nähe des Begriffs Tradition. Tat- sächlich gibt es eine Firmentradition, die des gemeinsamen lungsreiche und kommunikative. Und wenn ein Mitarbeiter Ausflugs mit jenen Kollegen und Kolleginnen nämlich, die Geburtstag hat, dann bleibt das nicht unbemerkt. Die beiden zu den anderen Filialen des gemeinsamen Chefinnen Gabriele und Kristin Otto rufen persönlich an und Einkaufsverbund gehören. Im Rahmen von gratulieren. Jetzt, in diesem Moment, streift der Plausch das Schulungen besucht man auch einander und Themenfeld Treue. Da wäre beispielsweise das Phänomen, Fortbildungen gibt es allmonatlich. Es geht wonach Männer ihren Düften treuer sind als Frauen. Oder um das Verstehen von Produktneuheiten wie Voigt es wörtlich ausdrückt: „Ein Mann ist einer Marke oder Hauttypen. Dabei fallende Begriffe wie sehr treu, eine Frau wechselt eher.“ Treue besteht aber auch Naturkosmetik und Verträglichkeit münden zu den Geschichtenerzählern, die es immer wieder schaffen, in dem Wort Shiseido. Plötzlich scheint ein das Schaufenster so zu gestalten, dass es zu einem wie auch Mann namens Arinobu Fukuhara (1848- immer gearteten erzählerischen Blickfang wird. Seit 20 Jahren 1924) mit am Tisch zu sitzen, der Apotheker wird hierfür mit einer Firma aus Bamberg zusammengearbeitet in Japan war und diese Marke gründete. Wer und das in einem Turnus von fünf bis sechs Wochen. Wie man durch das Geschäft geht, findet auch dessen so beieinander sitzt, stellt man fest, dass man überhaupt sehr berühmt gewordene Produkte hier, so wie familiär ist. Das ist nicht alltäglich in der heutigen Zeit. man all dem begegnet, was bei unterschied- lichsten Hauttypen für einen sichtbaren Ef- fekt sorgt. Anti-Aging, Biolifting, Peeling oder Regeneration der Haut sind hier keine leeren Versprechen. Vor allem ist man hier um all die vorherrschenden Zusammenhänge im Bilde. Auch das gehört zum Familiären, so wie die Schminkschulungen, die das Haus Externen Parfümerie Aurel Hereth anbietet und zu denen Voranmeldungen Bamberger Straße 6 96215 Lichtenfels erwünscht sind. Alle sechs bis acht Wochen Tel: (09571)9537-14 für maximal sechs Personen, eine Dauer von tina Ring (sitzend). el, Stefanie Bauer 2,5 Stunden und einen Beitrag um die 30 Euro. Die Welt von Hereth ist eine abwechs- STADTMAGAZIN | 021
Bamberger Str. 42 | 96215 Lichtenfels Tel. 09571 72707 | studio@sport-praxis.de 022 | STADTMAGAZIN
Selbstschulung mit Erfolg Es mag widersinnig klingen, aber in der Sport-Praxis Faulstich sogar Gefahrenvermeidung im Umgang mit Gefahrstoffen entschied man sich dazu, dem durch Corona bedingten Lock- (Reinigungsmittel etc.) erfasst wurden und nachzuweisen sind. down etwas abzugewinnen. Wenn er schon unvermeidbar war, Doch auch die eigenen Mitarbeiter sollten Berücksichtigung so sollte er wenigstens zu etwas gut sein. Also Lernen. Eine erfahren. „Das Thema Hautschutz ist ein wichtiges Thema, kleine Geschichte um die Ressource Mitarbeiter und keine wir haben die Corona-Zeit dazu genutzt, es im Sinne des Lust auf Stillstand. Gesundheitsschutzes unserer Kollegen zu Ende zu denken und haben Webinare durchgeführt. Durch häufige und auch Swen Meister hat gute Laune. Der Sport- und Fitness-Kaufmann, vorgeschriebene Desinfektionen wird die Haut beansprucht. der auch in die Leitung des Sportstudios eingebunden ist, sitzt Bei ihr handelt es sich aber um das größte Organ und unleug- wenige Meter von der Bamberger Straße im Außenbereich der bar um einen Teil unseres Immunsystems. Sie atmet sogar. Sport-Praxis, trinkt Wasser und blickt zurück. Wann, wenn nicht Bei erhöhter Beanspruchung bedarf sie unbedingt erhöhten in dieser Zeit der Umstände, sollte die Zeit gekommen sein, Schutzes und Pflege. In allen Mitarbeiterbereichen stehen wieder initiativ zu werden. Der Sportbetrieb stand still, aber darum Pflege parat.“ Überhaupt sei der Kernpunkt Hygiene- die Zeit selbst stellt eben auch ein Gut dar. Immerhin. Warum konzept hausintern neu überdacht worden. Das wiederum also nicht in dieser Zeit Zertifizierungen anstreben? Vor allem wurde für zertifizierungswürdig anerkannt. All die Mühen, das zwei Richtungen schwebten Meister vor: das Hygienekonzept interne Schulen und Lernen waren „kein blinder Aktionismus für die Gewährleistung jedweder gesundheitlicher Sicherheit wegen Corona, das ist erarbeitetes Wissen, das bleiben wird“, von beispielsweise älteren Studiomitgliedern für die Zeit der bilanziert Meister. Nachwehen von Corona, sowie die Einweisung sämtlicher Mitarbeiter in Fragen rund um Sicherheit und Arbeitsschutz. Es sollte nicht darum gehen, einen Betrieb lediglich am Laufen zu halten. Es gab vielmehr eine Absicht und einen Plan. Reinigungspläne haben ihre Besonderheiten. Arbeitsschutz hat die seinen. Es gilt sie zu lernen und zu kennen. Schön und gut. Doch es tauchen auch andere Fragen auf, beispielsweise die: Ist immer jemand im Studio vor Ort erreichbar, der sich mit Erster Hilfe auskennt? Eine Frage mit Tragweite, denn Dienst- pläne sollten derlei berücksichtigen und daraufhin erstellt werden. Und was gilt es über die Zusammenhänge zwischen Warmwetter und damit in Verbindung stehende Auswirkungen auf die Herzfrequenz älterer oder gesundheitlich anfälligerer Studiobesucher zu wissen? Oder über die Instandhaltung der Trainingsgeräte? In diesem Moment eröffnet sich im Gespräch mit Meister eine neue Qualität dieser Zertifizierungsangelegen- heit. Denn in den studioeigenen hochmodernen Trainingsgerä- ten befindet sich Messtechnik, die etwa mit Pulsmessgeräten synchronisiert bleiben muss. Es sollte also stets genügend Mit- arbeiter geben, die aus derlei Zusammenhängen Schlüsse zu ziehen in der Lage wären. Es ging nicht nur um eine beliebige Normerfüllung, sondern um eine Deutsche Industrienorm im größeren europäischen Rahmen: DIN EN 17229. Oder restlos bürokratisch ausgedrückt: „Zertifizierung für Fitness-Studios, Anforderungen an Studioausstattung und -betrieb – Operative und betriebliche Anforderungen.“ Die eigenen Mitarbeiter mit solchen Dingen zu konfrontieren, „hatte ich schon länger auf dem Schirm, aber jetzt haben wir die Zeit im Lockdown dazu genutzt“. Und die Mitarbeiter des Studios? Die, so Meister, zeigten sich sehr offen dafür, sich nun nachweislich mit Din- gen zu befassen, zu denen sie in der Hektik des alltäglichen Geschehens sonst weniger Gelegenheit hatten. Die BSA-Zert ist die unabhängige Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie, eine Institution, die seit 1983 eine der füh- renden Bildungsanbieter im Markt Prävention, Fitness und Gesundheit darstellt. Sie galt es davon zu überzeugen, dass Swen Meister freut sich über das Zertifikat und die damit verbundene Anerkennung des Mitarbeiterengagements. die innerbetriebliche Auseinandersetzung mit Fragen zwischen Erste Hilfe, Service, Sachkenntnis zu Maschinen, Hygiene und STADTMAGAZIN | 023
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