Gemeinde Bernried am Starnberger See - Gemeindeinformation ...

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Gemeinde Bernried am Starnberger See - Gemeindeinformation ...
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   Gemeindeinformation                               ◆
          AU S G A B E 8 4 | D E Z E M B E R 2 019
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Gemeinde Bernried am Starnberger See                 ◆
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Bernrieder
Gemeindeinfor mation

Ausgabe 84 | Dezember 2019

Impressum

Herausgeber Gemeinde Bernried

Verantwortlich für den Inhalt
Josef Steigenberger, Bürgermeister

Umschlagillustration Norbert Kloyer

Gestaltung und Produktion
Ulenspiegel Druck GmbH & Co. KG, Andechs
4      I N H A LT

    Grusswort des Bürgermeisters                                6

    Aktuelle Themen                                             7
    900 Jahre Bernried	                                         7
    Betreutes Wohnen „Am Grundweiher“ – Theresia-Petsch-Haus    9
    Die Wohnbau GmbH Weilheim –
    Garant für günstigen Wohnraum	                             10
    WC und Pavillon am Bahnhof Bernried	                       12
    Gemeindezentrum mit Sommerkeller und Zwischenbau 	         13
    Mitfahrbänke in Bernried	                                  14
    Faire Woche Bernried: gelungener Startschuss
    für Fairtrade Zertifizierung	                              16
    Klimanotstand - brauchts des??	                            17
    STADTRADELN in Bernried	                                   18

    Aus der Verwaltung                                         20
    Räum- und Streupflicht / Winterdienst	                     20
    Einrichtung einer Tempo 30 Zone im Bereich Hapberg	        21
    Mustermann?	                                               21

    Bernrieder Gewerbe	                                        22
    Klinik Höhenried baut mit dem Centrum für Prävention
    die Gesundheitsvorsorge aus	                               22
    Interview mit Hr. Zoran Mandic –
    Inhaber von Bioladen Bernried	                             24
I N H A LT        5

Aus den Vereinen, Verbänden und Arbeitskreisen                  26
70 Jahre Missions-Benediktinerinnen von Tutzing in Bernried 26
Blaskapelle Bernried – Die Zukunft im Blick	                         28
Fördergemeinschaft Musikkreis Bernried e.V.	                         30
Freiwillige Feuerwehr Bernried	                                      32
Freundeskreis Samoreau-Bernried	                                     34
Freundeskreis des Buchheim Museums e.V.	                             36
Die Grundschule Bernried – Draußenschule –
Umweltschule – Fairtradeschule?	                                     38
Heimat- und Trachtenverein	                                          41
Kunsthandwerk im Torbogen	                                           42
Öffentliche Bücherei Bernried	                                       42
10 Jahre Trauerbegleitung Pfarrei St. Martin	                        44
Digital mobil im Alter - Tablet PC Kurs für Senioren	                45
Waldkinder Bernried e.V. – Wir berichten aus dem Wald	               46
Wilhelmina Busch-Woods-Stiftung -
Der Bernrieder Park im Herbst	                                       48

6. Bernrieder Veranstaltungen - 1. Halbjahr 2020	 50
6   G R U S S W O RT D E S B Ü R G E R M E I S T E R S

                  Liebe Bernriederinnen
                  und Bernrieder,
                  2020 wird für uns ein bewegtes Jahr werden. Wir können auf 900 Jahre Bernried
                  zurückblicken und dankbar feiern. 900 Jahre, in denen es sicher auf und ab ging,
                  in denen es aber – einige unserer Mitbürger können das sicher beurteilen, können
                  sie doch auf mehr als ein Zehntel dieses Zeitraums zurückblicken - gerade in den
                  letzten 100 Jahren ganz häufig „glückliche Umstände“ gab.
                  Oft hat unser Altbürgermeister Walter Eberl diese „glücklichen Umstände“
                  genannt und in der Tat fallen einem viele Dinge ein, die sich einfach „gut gefügt“
                  haben. Ich glaube aber, dass die „glücklichen Umstände“ nicht zufällig, nicht von
                  allein gekommen sind. Miteinander an einem Strang ziehen, zusammenhalten,
                  wenn man auch mal unterschiedlicher Meinung ist. Das zeichnet eine gute Dorfge-
                  meinschaft, das zeichnet unser Bernried aus.
                  2020 werden auch ein neuer Gemeinderat und ein neuer Bürgermeister gewählt.
                  Diese Wahl fällt in eine Zeit des Umbruchs, des gesellschaftlichen Wandels. Alte,
                  längst vergangen geglaubte Denkmuster tauchen in unserer modernen Gesell-
                  schaft wieder auf und zeigen sich nicht nur in der Radikalisierung der Sprache.
                  Hoffen wir, dass es uns gelingt, weiterhin als Dorfgemeinschaft Sachprobleme
                  zum Wohle unseres Dorfes zu lösen, ohne ideologische Einflüsse. Das wird sicher
                  keine einfache Aufgabe, wenn sechs oder noch mehr Gruppen zur Gemeinderats-
                  wahl antreten. Die Bereitschaft, den, der eine andere Meinung hat, zu akzeptieren,
                  das Gemeinsame zu suchen, das wird eine große Herausforderung. Ich hoffe, dass
                  sich alle Kandidatinnen und Kandidaten dieser Aufgabe bewusst sind.
                  Dass es aber, wenn sechs Gruppierungen antreten, auch bedeutet, dass über
                  80 Bernriederinnen und Bernrieder sich als Kandidaten für das Ehrenamt als
                  Gemeinderat zur Verfügung stellen wollen, das ist schon sehr beachtlich. Das sind
                  etwa 5 % der Wahlberechtigten und dürfte in nur wenigen Gemeinden erreicht
                  werden. Es zeigt die große Identifikation mit unserem Dorf Bernried und seiner
                  Gemeinschaft.
                  Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und für das „bewegte Jahr
                  2020“ alles Gute, viel Freude beim gemeinsamen Feiern und gute Entscheidungen
                  zum Wohle unserer Dorfgemeinschaft!

                  Ihr

                  Josef Steigenberger, Erster Bürgermeister
AKTUELLE THEMEN   7

900 Jahre Bernried

Wie in der letzten Gemeindeinformation vom Juli 2019 schon dargestellt, wird
unser Dorf Bernried mit der Gründung des Klosters im Jahre 1120 erstmals
urkundlich erwähnt. 1120 gilt daher als das Gründungsdatum von Bernried.

Und wir wollen diesen Geburtstag ganz groß feiern!

Neben vielen Veranstaltungen das ganze Jahr über planen wir eine Festwoche vom
05. Juli 2019 bis 12.Juli 2019. Die gesamte Dorfgemeinschaft mit den Schwestern
des Klosters wird zusammen mit unseren Nachbarn, den Orten, die früher zum
Kloster gehörten und mit unserer Partnergemeinde Samoreau dieses Jubiläum
begehen.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Verschiedene Arbeitsgruppen, die
sich mit der Geschichte beschäftigen, die kulturelle und kirchliche Veranstaltun-
gen planen bis hin zum Festausschuss und zur Kommunikationsgruppe sind am
Arbeiten, um möglichst viele Bernriederinnen und Bernrieder zum Mitmachen
und Mitfeiern zu begeistern. Höhepunkte sollen der 11./12. Juli sein, mit einem
historischen Marktreiben im ganzen Dorf, dem großen Festgottesdienst am 12. Juli
im Klosterhof und einem Festzug um das Kloster zum Sommerkeller.
Nach wie vor brauchen wir viele Helfer und natürlich viele Mitwirkende in his-
torischen Gewändern, ganz besonders aber unsere Kinder und Jugendliche. Bitte
melden Sie sich, wir freuen uns!
Anschließend ein vorläufiger Terminkalender, bitte merken Sie sich die Termine
vor. Zum Jahresbeginn werden wir über alle Veranstaltungen mit einem Flyer
informieren.

Josef Steigenberger
8   AKTUELLE THEMEN

            Veranstaltungen -
            Festjahr 900 Jahre
            Bernried
              1.1.2020    Anschießen                             Binselberg
              16.5.       Diogenes Quartett:                     Kloster - Barocksaal
                          Komponisten rund um Lachner
              22. - 24.5. Tage der musikalischen Jugend          Klosterhof
              21.6.       Klosterführungen & Parkführungen       Kloster Bernried
                          Ökumenischer Evensong
              27.6.       Kutschentreffen                        Klosterhof
              28.6.       Joseph Haydn – Die Schöpfung           St. Martin
              5.7.        Vernissage:                            Gemeindezentrum
                          Ausstellung 900 Jahre Bernried
              9.7.        Tag der Gemeinden – Sternmarsch        Sommerkeller
              10.7.       Bunter Abend mit
                          „Himme, Arsch & Zwirn“                 Sommerkeller
              11.7.       Historisches Markttreiben              Alter Ortskern
                          Lasershow                              Klosterhof
              12.7.       Historisches Markttreiben              Alter Ortskern
                          Festgottesdienst & Festzug & Festakt   St. Martin/Klosterhof
              		                                                 & Sommerkeller
              2. - 16.8.  Bernrieder Künstler                    Sommerkeller / Torbogen
              		                                                 Turnhalle
              15. - 16.8. Kunsthandwerk im Torbogen              Torbogen Turnhalle
              3.10.       Hoargart                               Sommerkeller
AKTUELLE THEMEN   9

Betreutes Wohnen „Am Grundweiher“ –
Theresia-Petsch-Haus
Wir arbeiten hier mit Hochdruck. Der Bebauungsplan ist rechtskräftig, für den
Bauantrag wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt und er liegt schon seit
Juli d. J. beim Landratsamt zur Prüfung und Genehmigung. Parallel dazu schnit-
zen wir weiter am Vertragswerk – auch wenn wir uns mit unseren Partnern in
Tutzing längst einig sind, was und wie wir es haben wollen, sind die Verträge doch
sehr komplex und kompliziert.
Betreut wird das Gesamtprojekt, das unter der Federführung der Theresia-
Petsch-Stiftung läuft, die aus dem Ambulanten Krankenpflege e. V. hervorging,
vom Ulrichswerk in Augsburg und wir haben mit dem Geschäftsführer Rudolf
Mitterhuber einen äußerst kompetenten und erfahrenen Mitstreiter für unsere
Idee. Auch das Architekturbüro Amberg & Höss arbeitet sehr gut.
Das Projekt soll mit einem Generalunternehmer realisiert werden. Gott sei Dank
gibt es mehrere große Unternehmen, die interessiert sind. Das ist in der heutigen
Zeit keine Selbstverständlichkeit, auf viele Ausschreibungen erhalten wir keine
oder nur sehr wenige Angebote. Wir hoffen, dass wir innerhalb der von uns erwar-
teten Kosten bleiben, weil das auf die künftigen Mieten erheblichen Einfluss hat.
Wir sind guter Hoffnung, dass wir im zeitigen Frühjahr den Spatenstich machen
können.

Josef Steigenberger
10   AKTUELLE THEMEN

             Die Wohnbau GmbH Weilheim –
             Garant für günstigen Wohnraum
             Im Herbst 2016 erwarb die Wohnbau GmbH Weilheim die Wohnanlage der
             Deutschen Rente Süd. Die an der Bahnhofstraße 5-11 gelegene Wohnanlage mit
             24 Wohnungen stand seit dem Frühjahr 2012 zum Verkauf. Bei der Wohnanlage
             handelt es sich um vier in 1971/72 errichtete Mehrfamilienhäuser in versetzter
             Bauweise mit Flachdach mit einer Gesamtwohnfläche von rund 2.226 m² sowie 25
             Garagen. Laut dem Exposé hätte sich ein Erwerber zur Einhaltung von Sozialklau-
             seln (u.a. Ausschluss von Eigenbedarfskündigungen und Luxusmodernisierungen)
             zu verpflichten.

             Da seitens der Gemeinde aus städtebaulicher Sicht Handlungsbedarf gesehen wur-
             de, so ist z.B. der Garagenhof kein städtebauliches Schmuckstück, wurde im Juni
             2012 eine Veränderungssperre beschlossen. Dieses städtebauliche Instrument
             besagt unter anderem, dass Veränderungen von baulichen Anlagen nicht vorge-
             nommen werden dürfen.

             In Gesprächen mit dem Verkäufer, der Deutschen Rente Süd und Interessenten
             zeigte sich, dass die angestrebte „Sozialklausel“ wohl letztlich nicht tauglich ist,
             den als erschwinglichen geltenden Wohnungsbestand langfristig zur sichern.
             Da es auch Interesse der Gemeinde ist, die in einem erschwinglichen Preisseg-
             ment liegenden Wohnungen langfristig zu erhalten, kamen schließlich Überle-
             gungen auf, selbst aktiv zu werden. Mit der Wohnbau GmbH Weilheim fand sich
             ein Partner, dessen Geschäftszweck dies garantiert. Die Wohnbau GmbH zog
             einen „mögliche Erwerb einer Wohnanlage mit 24 Wohnungen der LVA Bayern
             in Bernried in Erwägung“ damit diese „den Mietmarkt in Bernried weiterhin zur
             Verfügung stehen“. Ende des Jahres 2016 kam es dann zum Kauf der Wohnanlage
             inklusive Garagenhof durch die Wohnbau GmbH. Dies ist Grund genug, sich mit
             der Wohnbau GmbH Weilheim einmal näher zu befassen.

             Der „Zweckverband für sozialen Wohnungsbau im Landkreises Weilheim“ wur-
             de im Februar 1949 unter den Vorsitz von Landrat Konrad gegründet, um die
             Wohnungsnot in der Nachkriegszeit zu lindern. Zu den Gründungsmitgliedern
             zählten auch 18 Gemeinden. Bis 1965 gehörten 27 Gemeinden des Landkreises
             dem Zweckverband an. Als 1965 der Zweckverband in die „Gemeinnützige Wohn-
             bau GmbH Weilheim“ umgewandelt wurde, schieden viele Gemeinden aus. Die
             Gemeinde Bernried blieb neben dem Landkreis Weilheim Schongau, den Städten
             Weilheim und Penzberg, den Märkten Peißenberg und Murnau sowie den Gemein-
             den Seeshaupt und Uffing a. Staffelsee weiterhin Gesellschafter und hält einen
             Anteil von 0,65%.
AKTUELLE THEMEN   11

Im Jahr 1990 wurde der Name des Unternehmens in „Wohnbau GmbH Weilheim
i. OB - Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau“ umbenannt. Die Gesellschaft hat
zum Ziel, eine sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breiten
Schichten der Bevölkerung zu gewährleisten. Zu dem Zweck errichtet, betreut,
bewirtschaftet und verwaltet das Unternehmen alle Arten von Wohn- und Wirt-
schaftsgebäuden. Für Mitgliedsgemeinden bietet die Wohnbau GmbH auch die
Projektsteuerung bzw. Bauherrnvertretung für kommunale Wohnbauprojekte an.
Um die Kosten der Wohnanlagen und damit die Mieten in Grenzen gehalten, wer-
den beim Bau der Wohnungen zinsgünstige Darlehen der öffentlichen Hand in An-
spruch genommen. Auf diese Art errichteten Wohnungen sind „Öffentlich geför-
derte Wohnungen“ oder auch „Sozialwohnungen“ deren Vergabe nach bestimmten
sozialen Gesichtspunkten erfolgt und einen „Wohnberechtigungsschein“ erfordert.
Sind die öffentlichen Darlehen getilgt, gelten die Wohnungen als „frei finanzierte
Wohnungen“ und könnten frei vermieten werden. Den Geschäftszweck folgenden
werden diese Wohnungen weiterhin günstig vermietet.

Aktuell hat die Wohnbau GmbH Weilheim 1.645 Wohnungen im Bestand, knapp
600 gelten dabei als öffentlich gefördert. In Bernried errichtete die Wohnbau 10
Wohnungen in der Alpspitzstraße 6+8 (Bezug 1981) und 13 Wohnungen in der
Alpspitzstraße 13 und Waxensteinstraße 23 (Bezug 1993).

Zeitgleich mit dem Erwerb der Wohnanlage der ehemaligen LVA durch die Wohn-
bau GmbH Weilheim erwarb die Gemeinde das Grundstück zwischen der Wohnan-
lage und den Grundweiher. Auf dem Grundstück wird das Projekt Betreutes Woh-
nen der Theresa Petsch Stiftung realisiert werden. Die Vermietung der ehemaligen
LVA Wohnungen erfolgt im Sinne des Geschäftszweck der Wohnbau – günstig.

Walter Westermeier
12   AKTUELLE THEMEN

             WC und Pavillon am Bahnhof Bernried

             Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Bahnsteiges in Bernried sprach sich der
             Gemeinderat mehrheitlich dafür aus, eine öffentliche WC-Anlage in der Nähe des
             Bahnhofsbereichs zu errichten.
             Es taten sich zwei Lösungsmöglichkeiten auf – entweder Integrierung der WC-An-
             lage im denkmalgeschützten Nebengebäude des Bahnhofs oder Integrierung der
             Anlage im ehemaligen Pavillon, der derzeit vorübergehend im Garten der Fami-
             lie März zwischengelagert wird. Der Pavillon war unmittelbar am Eingang zum
             Bahnsteig bis Frühjahr 2018 dort aufgestellt und musste den neuen Anlagen der
             Bahn weichen. Letztendlich entschied man sich im Gemeinderat die WC-Anlage
             integriert im Pavillon zu verwirklichen und diesen in unmittelbarer Nähe (etwas
             nördlich) bei den Park-und-Ride-Plätzen aufzustellen. Die Parkplätze müssten
             baulich ebenfalls etwas nach Norden verschoben werden (unmittelbar an der
             Bahnhofstraße).

             Diese Lösung bietet die Möglichkeit, die Toilette im Inneren (Mitte) des Bauwerks
             (Durchmesser ca. 13 Meter) aufzustellen. Daran anschließend können überdachte
             Fahrradständer errichtet werden. So ist die Unterbringung der zahlreichen Fahrrä-
             der, geschützt vor Regen und Schnee möglich. Das bestehende Wartehäuschen der
             Station & Service (Bahn) ist von der Größe unzureichend und von Westen her nicht
             gegen Regen und Schnee geschützt.
             Die Umsetzung dieses Projektes hat sich leider zum Leidwesen der Bahnfahrer,
             insbesondere Bürgerinnen und Bürger, die umweltfreundlich mit dem Fahrrad zur
             Haltestelle kommen, verzögert.

             Der derzeitige Sachstand gestaltet sich wie folgt:
             Der Auftrag für die Toilettenanlage in Höhe von 116.994 € wurde vom Gemein-
             derat in der Sitzung am 12.09.2019 einstimmig genehmigt. Die WC-Anlage ist so
             ausgelegt, dass sie sich unter normalen Umständen selbst reinigen kann.
             Die Errichtung des Pavillons mit WC-Anlage bedarf einer Baugenehmigung. Diese
             wurde zwischenzeitlich vom Landratsamt WM-SOG erteilt. Derzeit arbeitet das
             Büro OSS, Tutzing, an der Erstellung eines Entwässerungsplanes zur Herstellung
             des notwendigen Abwasserkanals. Außerdem sind Elektro-, Wasser- und Stroman-
AKTUELLE THEMEN   13

schluss herzustellen. Die Vergabe der Fundamentierungsarbeiten sind ebenfalls
im Oktober 2019 ausgeschrieben worden.
Die WC-Anlage kann gebührenfrei benützt werden. Für Behinderte und Rollstuhl-
fahrer ist die Anlage mit einem automatischen Türöffner ausgestattet. Die Anlage
wird spätestens im Frühjahr 2020 eröffnet werden können.
Die weitere Gestaltung des Umgriffes des Bahnhofbereiches bleibt abzuwarten.
In den letzten Jahren ist mit viel Herzblut das Bahnhofsgebäude renoviert und
erhalten worden. Es wäre doch erstrebenswert, diese Entwicklung weiter voranzu-
treiben, um eine weitere Belebung des Bahnhofsbereichs unter Einbindung aller
Interessen der Beteiligten zu erreichen.

Robert Schiebel

Gemeindezentrum mit
Sommerkeller und Zwischenbau
Jetzt geht es wieder los. Während wir in den letzten Jahren im Sommer mit der
Kunstausstellung und verschiedenen Veranstaltungen immer in der „Feierphase“
waren, ging es im Winter mit den Arbeiten weiter. Das soll auch nächstes Jahr
wieder so sein.
Wir planen, die Feierlichkeiten im Rahmen unserer 900-Jahr-Feier im Sommerkel-
ler stattfinden zu lassen. Also müssen wir bis dahin wieder mit einem weiteren
Abschnitt fertig sein. Zu Jahresbeginn werden die Bauarbeiten beim Lager und bei
der Einfahrt von der Tutzinger Straße her langsam zum Abschluss kommen und
anschließend wird der Fußboden fertiggestellt. Die Gewerke Heizung, Lüftung,
Sanitär und Elektro sind mit einer Auftragssumme von etwa 1,3 Mio. € vergeben
– wir liegen hier im Rahmen der geplanten Kosten. Mit beinhaltet sind die notwen-
digen Arbeiten im Zwischenbau mit Tourismusbüro, Bücherei und den sonstigen
Räumen, die wir bevorzugt ausführen wollen.
Für die Zeit der 900-Jahr-Feier wird wieder Pause sein, wir hoffen aber, dass das
neue Lager, die gesamten Böden, die Cateringküche fertig und vielleicht schon die
Zwischentüren gesetzt sind. Und dann soll bis zum Jahresende 2020 die Lüftung
in Betrieb gehen.
Bei der 900-Jahr-Feier werden wir auch wieder erleben, wie wertvoll unser Som-
merkeller für die Dorfgemeinschaft ist. Wir brauchen kein Festzelt, bei dem wir
dann, bei schlechtem Wetter (das wir zwar nicht haben werden!), knöcheltief im
Sumpf stecken, wir können ja bis zu 1000 Menschen im Sommerkeller empfangen.
Das ist nicht nur am Starnberger See einmalig, sowas hat einfach keiner!
Langsam wird der Sommerkeller fertig, langsam ist Licht am Ende des Tunnels…

Josef Steigenberger
14   AKTUELLE THEMEN

             Mitfahrbänke in Bernried
             Mitfahrbänke in Bernried? Noch nie gehört? Das könnte sich bald ändern!

             Ein Blickpunkt:
             Ärgern Sie sich auch über die schlechte und übermäßig teure Verbindung nach
             Tutzing? Und dann die langen Fußwege vom Bahnhof bis zur nächsten Arztpraxis
             oder zum Edeka/Aldi/Apotheker?

             Ein anderer Blickpunkt:
             Es fällt mittlerweile immer mehr auf, dass viele PKWs zwischen Bernried und Tut-
             zing nur mit einer oder maximal zwei Personen besetzt sind. Natürlich würden
             Sie gerne eine Bernriederin/Bernrieder einmal mitnehmen, aber da steht keiner
             am Straßenrand. So muss man also die Strecke allein ohne Gesprächspartner
             fahren.

             Die Lösung ist einfach und simpel
             Der Gemeinderat hat auf Anregung der Bernrieder Liste einstimmig die Ein-
             richtung von sogenannten Mitfahrbänken beschlossen, um die Mobilität ihrer
             Bürger umweltfreundlich zu steigern – nicht nur für Senioren, sondern für alle
             Bernrieder. Die Mitfahrbank ist keine Konkurrenz, sondern ergänzt den öffentli-
             chen Personennahverkehr (ÖPNV). Sie besteht aus zwei Haltestellen-Schildern in
             Bernried, eine in Tutzing und eine in Unterzeismering und soll so eine schnelle,
             unbürokratische Mitnahme auf dieser viel befahrenen Strecke ermöglichen. Die
             Gemeinde Tutzing unterstützt inzwischen aktiv dieses Projekt und beteiligt sich
             auf Vorschlag unserer Gemeinde. Die Bauhöfe werden in Kürze die Mitfahrbänke
             an folgenden Haltestellen einrichten:
             • Bernried- Oberdorf: Am Weidenbach
             • Bernried-Unterdorf: beide überdachten RVO-Haltestellen in der jeweiligen
               Fahrtrichtung (Nähe Rathaus und Weilheimerstr.)
             • Unterzeismering
             • Tutzing: Ecke Lindemannstr./Bernrieder Str. (Verla)

             Wie funktioniert das?
             Eigentlich ganz einfach: Sie brauchen weder eine App noch einen Fahrplan. Sie
             brauchen sich auch nicht zu registrieren oder ein Telefonat zu führen. Unsere
             Mitfahrerbank funktioniert noch der alten Methode: ganz analog, praktisch als
             Autostopp ohne Daumen.
             Gehen Sie einfach zu einer der beiden Bernrieder Haltestellen und setzen sich
             auf die Mitfahrbank (davor stehen geht natürlich auch). So weiß jeder Autofahrer
             sofort, dass Sie mitgenommen werden möchten. Jetzt heißt es, auf die passende
             Mitfahrgelegenheit zu warten. In vielen Orten in Bayern mit einer solchen Ein-
             richtung warten die „Fahrgäste“ nicht länger als fünf Minuten, bevor ein Auto hält.
AKTUELLE THEMEN   15

Wie das in Bernried und Tutzing aussehen wird, können wir nicht voraussagen –
es hängt ganz vom „Goodwill“ der Fahrer ab.

Vorgesehen ist hier nur die kostenlose Mitnahme von einer Mitfahrbank in Bern-
ried bzw. Tutzing nach Tutzing bzw. Bernried.
Nicht vorgesehen ist eine Zusage des Fahrers für die spätere Rückfahrt oder zu
einer anderen Stelle in Tutzing bzw. einer anderen Gemeinde.

Warum macht die Gemeinde das?
Wir alle reden von umweltschonenden Maßnahmen und wollen das Klima schonen.
Die Gemeinde beginnt nun mit einem ersten, bürgernahen Schritt im Sinne unseres
Zukunftsbildes: es ist ein wenig klimaschonender, als wenn wir selbst bzw. allein
fahren würden. Und es ist deutlich günstiger als ein Taxi aber auch als die Bahn.

Wann geht es los?
Beide Gemeinden fertigen gerade die Mitfahrbänke an – wir starten voraussicht-
lich im 1. Quartal 2020

Gibt es da nicht Versicherungsprobleme?
Eher nicht. Alle in Deutschland zugelassenen Autos unterliegen einer zwingenden
Kfz-Haftpflichtversicherung, die auch evtl. Schäden der Insassen aufkommt. D.h.
sowohl Fahrer als auch Mitfahrer sind gedeckt.

Der neue Blickpunkt des Mitfahrers
Probieren Sie es einfach aus und lassen Sie sich nicht gleich entmutigen, wenn
es am Anfang etwas länger dauert. Sie müssen keinen Daumen heraushalten,
sondern sich nur auf die Mitfahrbank setzen oder vor ihr stehen.

Der neue Blickpunkt des Autofahrers
Wer Platz im Auto hat und sich vorstellen kann, jemanden auf der Strecke zwi-
schen Bernried und Tutzing mitzunehmen, sollte also an den Standorten der
Mitfahrbänke in beiden Orten seine Augen offenhalten. Machen Sie doch bitte mit
– es lohnt sich! Sie handeln nicht nur klimaschonender, sondern lernen alte oder
sogar neue Bekannte kennen. Und bitte vergessen Sie nicht, nur mit Ihnen als Au-
tofahrer kann dieses Konzept funktionieren. Die Gemeinde baut auf den Bernrie-
der Gemeinsinn. Gerade für viele ältere Mitbürger kann eine solche funktionieren-
de Mitfahrbank zu einer höheren Lebensqualität beitragen, dank Ihrer Mithilfe!

Dr. Achim Regenauer
16   AKTUELLE THEMEN

             Faire Woche Bernried: gelungener
             Startschuss für Fairtrade Zertifizierung
             Im September fand deutschlandweit die „Faire Woche“ statt – eine Woche, die
             ganz im Zeichen des fairen Handels steht. Auch Bernried nahm daran mit gleich
             drei Veranstaltungen teil. Das Thema fairer Handel liegt der Gemeinde sehr am
             Herzen, möchte sie doch im nächsten Jahr Fairtrade Town werden. Den Anfang
             der Veranstaltungsreihe machte ein Vortrag der Nachhaltigkeitsexpertin Vivian
             Führ, der am Donnerstag, den 12. September im Sitzungssaal der Gemeinde den
             Anwesenden wertvolle Informationen zum Thema Nachhaltige Beschaffung bot.
             Die anwesenden Gemeinderäte und Vertreter verschiedener Organisationen –
             auch Gäste aus Seeshaupt waren darunter – konnten zahlreiche Anregungen für
             die praktische Umsetzung mit nach Hause nehmen. Und es war auch sehr erfreu-
             lich zu hören, dass wir in Bernried bereits seit langem Recyclingpapier verwenden
             – ein einfach umzusetzender Aspekt, der nicht überall berücksichtigt wird. Bei
             weiteren Themen wird die Fairtrade-Gruppe am Ball bleiben.

             Am Sonntag, den 15. September lud die Gemeinde zum „Fairen Frühstück“ ins
             Rathaus ein. Etwa 200 Bernrieder folgten der Einladung und genossen bei schöns-
             tem Spätsommerwetter das tolle Angebot an fairen und regionalen Leckereien
             auf der Dachterrasse über dem Sommerkeller. Die Resonanz auf die breite Früh-
             stücks-Auswahl war äußerst positiv und die Gelegenheit zum Testen wurde ausgie-
             big genutzt. Die Laune war hervorragend, die Gäste kamen schnell miteinander
             ins Gespräch und nutzten die Möglichkeit zum Austausch. Und sie merkten auf
             ganz angewandte Weise, wie lecker fair essen sein kann. Viele Mitbürger waren
             auch sehr überrascht über die Vielfalt an lokalen Anbietern, deren faires Engage-
             ment in der Gemeinde offensichtlich wenig bekannt ist. Von der Fairtrade-Gruppe
             erstellte Infotafeln sorgten hier für Transparenz. Die durchwegs sehr positive
             Resonanz zeigt, dass sich dieses Veranstaltungsformat für Wiederholungen gut
             eignet.
AKTUELLE THEMEN   17

Auch die letzte Veranstaltung in der Fairen Woche: die Filmmatinee am Sonn-
tag, den 22. September im Sommerkeller war gut besucht. Gezeigt wurde der
Film „Schmutzige Schokolade II“, eine Dokumentation des NDR, die die Proble-
matik des Kakaoanbaus in den Produktionsländern deutlich macht und uns die
Schattenseiten der heiß geliebten und viel verzehrten Süßigkeit vor Augen führt.
In der anschließenden Diskussion wurde am Herstellungsprozess und der Philo-
sophie der Marke Original Beans klargemacht, dass man wirklich faire Schokolade
sogar klima-positiv herstellen kann – und dass diese schmeckt, davon konnten
sich auch alle überzeugen! Insgesamt gab es viel Information und Meinungsaus-
tausch, wie es vielleicht nicht nur im Kakaobusiness fairer und gerechter zugehen
könnte.

Der Weg zur Fairtrade Town ist also geebnet und wird mit Folgeveranstaltungen
im kommenden Jahr, Informationen an die Bürger und dem Angebot und Verkauf
fairer Produkte in den lokalen Betrieben weiter ausgebaut. Insbesondere wollen
wir ein Verzeichnis lokaler Anbieter, einen Bernrieder Einkaufsführer erstellen,
für den wir um Ihre Mithilfe bitten. Wenn Sie faire und regionale Läden/Hofläden/
sonstige Verkaufsstellen kennen, die Sie gerne unterstützen und bekannter ma-
chen wollen, schicken Sie uns Informationen darüber an fairtrade@bernried.de.

Hermine Hitzler für die Fairtrade-Steuerungsgruppe Bernried

Klimanotstand - brauchts des??

Ein Notstand wird festgestellt, wenn Maßnahmen des normalen Tagesgeschäfts
nicht mehr ausreichen, um einer Bedrängnis abzuhelfen. Er setzt ein Zeichen,
dass andere Dinge zurückstehen müssen, um der Notlage Herr zu werden.
In letzter Zeit ist immer wieder zu hören, dass Gemeinden, Parlamente und andere
Gremien für ihren Einflussbereich den „Klimanotstand“ ausgerufen haben (siehe
hierzu auch in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Klimanotstand). Beispiele
hierfür sind Aachen, Bochum, Bonn, Erlangen, Köln, Konstanz, aber auch Wolfrats-
hausen und Wörthsee sowie in Europa das britische Unterhaus sowie die Parla-
mente von Irland und Frankreich. Sie alle erkennen damit an, dass eine Notlage
vorliegt und Maßnahmen dagegen Vorrang erhalten sollen.
18   AKTUELLE THEMEN

             Bürgermeister Steigenberger hat im Oktober das Stichwort „Klimanotstand“ als
             Aufhänger für eine Diskussion des Gemeinderats auf die Tagesordnung gesetzt.
             Nachdem der Bernrieder Gemeinderat vor den Sommerferien dem Bund Natur-
             schutz Unterstützung bei der Klimaschutz-Ausstellung im Rathaus zugesagt hatte,
             die von einem sehr fundierten und durchaus emotional aufwühlenden Vortrag von
             Frau Dr. Maiken Winter aus Raisting eingeleitet wurde, gab der Klimabeauftragte
             der Gemeinde Scheyern auf Einladung von Gemeinderätin Philipp ebenfalls im
             Oktober einen Bericht über die Aktivitäten dort ab.
             Auch den Bernrieder Gemeinderat hat Bürgermeister Steigenberger aufgerufen,
             sich damit zu befassen, um ein zukunftstaugliches Konzept für Bernried zu entwi-
             ckeln. Dabei gilt es einerseits, die unausweichlichen Konsequenzen anzuerkennen
             und sich darauf einzustellen, denn wir werden ebenfalls nachlassende Nieder-
             schläge, vermehrte Stürme und längere Trockenzeiten mit erhöhter Waldbrandge-
             fahr zu spüren bekommen, wie auch schlechtere Ernten in der Landwirtschaft. An-
             dererseits müssen wir unseren Beitrag leisten, den Ausstoß von CO2 und Methan
             deutlich zu verringern, weil sonst kein Ende der Erwärmung zu erzielen ist.
             Auch für uns in Bernried ist das Thema im Interesse unserer Kinder und unserer
             Umwelt von hoher Bedeutung. Jeder kann - und muss - etwas tun!

             Andreas Lüdtke

             STADTRADELN in Bernried

             Zum dritten Mal startete Bernried beim nunmehr weltweiten Wettbewerb STADT-
             RADELN des Klima-Bündnisses. Ziel des STADTRADELNs ist es, das Rad als
             nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern. Die Aktion ist als Wettbewerb konzipiert,
             damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt.

             Alle, die in Bernried wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder einem Verein
             angehören, waren eingeladen, vom Sa 29.06. bis Fr 19.07.2019 drei Wochen lang
             kräftig in die Pedale zu treten und möglichst viele Fahrradkilometer beruflich
             sowie privat für den Klimaschutz und für Bernried zu sammeln. Die Bernrieder
             Radler haben sich dazu in Teams organisiert und die geradelten Kilometer im
             Online-Radlkalender eingetragen oder eintragen lassen.
AKTUELLE THEMEN   19

Die Gewinnkategorien wurden dieses Jahr neu definiert: die Kommunen werden
nun nach Einwohnerzahl in 5 Klassen eingeteilt und es zählen leider nur noch die
absoluten Kilometer pro Kommune bzw. Kilometer pro Parlamentarier*in. Insge-
samt wurden von Mai bis September 2019 von 407‘734 Radlern aus 1127 Teilneh-
merkommunen 77‘719‘428 km geradelt. Die Siegerkommunen in der Kategorie
absolute Kilometer waren erwartungsgemäß große Städte, nämlich Berlin (1. Platz:
2‘098‘686 km), die Region Hannover (2. Platz: 1‘852‘743 km), Leipzig (3. Platz:
1‘750‘508 km). München kam mit 1‘164‘404 km auf den 9. Platz.

Heuer starteten 59 Radler für Bernried, davon ein Mitglied des Gemeinderats. In
den 9 Teams Akzente, Bernrieder Liste für Mensch und Natur, Drahtesel, Hofgut,
#jugend, Microcoat, Murmel, Offenes Team, Team Höhenried, legten sie in den 3
Aktionswochen insgesamt 16‘352 km mit dem Fahrrad zurück. Insgesamt belegte
Bernried damit Platz 784 von 1126, unter den 318 Gemeinden mit unter 10‘000
Einwohnern Platz 100. Unsere Nachbargemeinden Seeshaupt und Tutzing erran-
gen den 12. Platz (52‘189 km) bzw. den 102. Platz (16‘279 km).

Innerhalb der Teams, die für Bernried antraten, hatte das Offene Team mit 6‘911
km die meisten Kilometer, gefolgt vom Team Höhenried (5843 km) und Akzente
(1417 km). Das fahrradaktivste Team war das Team Microcoat mit 424 km pro Teil-
nehmer, das Offene Team und Team Höhenried folgten dicht mit 384 km bzw. 325
km pro Teilnehmer. Die drei fahrradaktivsten Radler stammten aus dem Offenen
Team (1752 km) und dem Team Höhenried (1158 km und 1151 km). STADTRA-
DELN ist aber kein Wettkampf Einzelner, sondern ein gemeinschaftliches Projekt,
bei dem alle so viel beitragen, wie sie können und möchten. Deshalb möchte ich
mich im Namen der Gemeinde bei jedem einzelnen Teilnehmer für jeden einzel-
nen Kilometer bedanken!

Ob zum Kindergarten, in die Schule oder zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Verein
oder zu Freunden, mit dem Fahrrad konnten die Teilnehmer so manche Autofahrt
ersetzen und ersparten so nicht nur den Bernriedern Lärm und Abgase. Wenn Sie
Lust bekommen haben, sich fit zu halten, nicht auf den Zug warten oder im Stau
stehen wollen, steigen doch auch Sie öfter mal aufs Fahrrad um, denn nach dem
STADTRADELN ist vor dem STADTRADELN. Der genaue Aktionszeitraum wird
wieder mit unseren Nachbargemeinden abgestimmt und dann unter https://www.
stadtradeln.de/bernried, im Gemeinde Newsletter, auf der Gemeinde Webseite und
den Plakatwänden bekanntgegeben.

Michael Haberl
20   A U S D E R V E RWA LT U N G

                  Räum- und Streupflicht / Winterdienst

                  Nach der Verordnung vom 09.11.2009 der Gemeinde Bernried a. S. über die Rein-
                  haltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen
                  im Winter haben die Eigentümer bzw. Erbbau- oder Nießbrauchberechtigten von
                  Grundstücken in der Gemeinde Bernried die Gehwege zur Winterszeit auf eigene
                  Kosten zu sichern.
                  Die Räum- und Streupflicht beginnt an Werktagen ab 7.00 Uhr und an Sonn- und
                  Feiertagen ab 8.00 Uhr. Die Anlieger haben die Sicherungsfläche von Schnee
                  zu räumen und bei Schnee-, Reif- oder Eisglätte mit geeigneten abstumpfenden
                  Stoffen (z.B. Sand oder Splitt), nicht jedoch mit Tausalz oder ätzenden Mitteln zu
                  bestreuen und das Eis zu beseitigen. Bei besonderer Glättegefahr (z.B. an Treppen
                  oder starken Steigungen) ist das Streuen von Tausalz zulässig. Diese Sicherungs-
                  maßnahmen sind bis 20.00 Uhr so oft zu wiederholen, wie dies für Leben, Gesund-
                  heit, Eigentum oder Besitz erforderlich ist (§ 10 Abs. 1 der Verordnung).
                  Der geräumte Schnee oder Eisreste (Räumgut) sind neben der Gehbahn so zu la-
                  gern, dass der Verkehr nicht gefährdet oder erschwert wird. Ist das nicht möglich,
                  so haben die Anlieger das Räumgut spätestens am folgenden Tag von der öffent-
                  lichen Straße zu entfernen. Abflussrinnen, Hydranten, Kanaleinlaufschächte und
                  Fußgängerüberwege sind bei der Räumung immer freizuhalten (§ 10 Abs. 2 der
                  Verordnung).
                  Wir bitten Sie, auch aus haftungsrechtlichen Gründen, der Sicherungspflicht nach-
                  zukommen. Streugut kann kostenlos aus den Behältern im Klosterhof, am Maiba-
                  um (Valleyweg), in der Parkstraße (an der Anschlagtafel), in der Zugspitzstraße
                  (Parkplatz Bahnhof), in der Kapellenstraße, in der Pointstraße / Ecke Hirtenstra-
                  ße, am Vereinsheim, in der Weilheimer Straße (Einfahrt Tiefgarage), im Reitweg
                  (Parkplatz FW-Haus), Am Weidenbach bei Hs.Nr. 23 und im Fliederweg bei Hs.Nr.
                  4, entnommen werden.
                  Bitte achten Sie ganz besonders darauf, dass bei entsprechenden Witterungs-
                  verhältnissen am Straßenrand parkende Kraftfahrzeuge den Winterdienst
                  (Räum- und Streufahrzeuge) nicht behindern!

                  Gemeinde Bernried a. S.
A U S D E R V E RWA LT U N G   21

Einrichtung einer Tempo 30 Zone
im Bereich Hapberg
Für den Bereich Hapberg, mit den Straßen Am Sportplatz, Hapberger Weg und
Wasserturmstraße wird gemäß Gemeinderatsbeschluss vom 12.09.2019 eine Tem-
po 30- Zone eingerichtet.
Die Gemeinde weist darauf hin, dass hier die Vorfahrtsregelung „rechts vor links“
weiterhin gilt

Gemeinde Bernried a. S.

Mustermann?
Eine Bitte an alle Bürger: Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Briefkasten
richtig und gut leserlich beschriftet ist.
Wir haben immer wieder das Problem, dass Briefe durch fehlende oder falsche
Beschriftung nicht ordnungsgemäß zugestellt werden können.
Der Briefkasten kann noch so schön und originell sein, wenn er nicht oder nicht
mit dem richtigen Namen des Empfängers beschriftet ist, ist er wertlos.

Ihre Verwaltung
22

     Klinik Höhenried baut mit dem Centrum
     für Prävention die Gesundheitsvorsorge aus

     Am 11. Oktober hat die Klinik Höhenried ihr Centrum für Prävention (CeP) im
     ehemaligen Seminargebäude der Generali-Versicherung in Bernried eröffnet.
     Unmittelbar nachdem der Konzern im April der Klinik den Zuschlag erteilt hatte,
     wurde das Haus komplett renoviert. Den Teilnehmern der Präventionsprogramme
     stehen jetzt neben 76 modern ausgestatteten Einzel- und Doppelzimmern auch
     diverse Räumlichkeiten für Sport und Freizeit zur Verfügung, etwa Fitnessraum,
     Sauna, Schwimmbad sowie Billard, Tischfußball, eine Kegelbahn und eine Stube
     zum geselligen Beisammensein. „Und im idyllisch gelegenen Bernried, direkt am
     Starnberger See, untergebracht zu sein, ist sicher ein zusätzlicher Anreiz,“ erklärt
     Geschäftsführer Robert Zucker.

     Prävention gewinnt in der modernen Arbeitswelt zunehmen an Bedeutung: Län-
     gere Lebensarbeitszeit, Schichtdienst, die Herausforderungen durch die Digita-
     lisierung und permanente Erreichbarkeit, führen zu erhöhten Belastungen der
     Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Hinzu kommt häufig ein ungesunder
     Lebensstil, Bewegungsmangel, einseitige Ernährung sowie Rauchen – Faktoren,
     die das Risiko schwerer Erkrankungen, etwa einen Herzinfarkt oder Schlaganfall
     zu erleiden, erhöhen. Mit ihrem Leitsatz „Prävention vor Rehabilitation vor Rente“
     unterstreicht die Deutsche Rentenversicherung den Stellenwert der Gesundheits-
     vorsorge.
BERNRIEDER GEWERBE   23

Angeboten wird zum einen das Programm Prävention und Gesundheitsförderung
– Betsi. Es richtet sich an Menschen, die Ihre gesundheitlichen Probleme aktiv
angehen möchten. Dabei hilft Betsi ungünstige Verhaltensweisen frühzeitig und
gesundheitsfördern zu verändern. Ziel ist ein bewussterer Umgang mit körperli-
chen und psychischen Anforderungen im privaten Alltag und Arbeitsleben.
Das zweite Programm Prävention und Gesundheitsförderung – Energie Vital ist
ein Angebot, das den Fokus auf die Stärkung des psychischen Immunsystems rich-
tet. Es informiert über die Ursachen psychischer Belastungen und wie man sich
vor ihnen schützen kann. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Einüben von Tech-
niken zur Entspannung sowie zur Konfliktbewältigung. Sie sollen die Resilienz
stärken und die körperliche und seelische Gesundheit unterstützen. Zudem sind
Bewegungen und Sport wichtige Bestandteile dieses Programms.

An den Präventionsprogrammen kann grundsätzlich jeder teilnehmen, wenn der
Haus-, Fach- oder Betriebsarzt eine entsprechende Überweisung ausstellt. Ärzte
bescheinigen der DRV den vorhandenen Präventionsbedarf durch Ausfüllen des
„Ärztlichen Befundberichts“ G0190. Die Kosten für die stationäre, ambulante und
Refresherphase trägt die Deutsche Rentenversicherung. Anträge können auf der
Homepage www.cep-hoehenried.de heruntergeladen werden. Dort gibt es auch
umfangreiche Informationen über alle Leistungen.

Robert Zucker, Geschäftsführer CeP
24   BERNRIEDER GEWERBE

             Interview mit Hr. Zoran Mandic –
             Inhaber von Bioladen Bernried
             Herr Mandic – erst einmal herzlich willkommen in Bernried. Wir freuen uns, dass
             wieder ein Angebot an Obst und Gemüse am Ort angeboten wird. Erzählen Sie bitte
             doch einmal den Bernriedern, was für Waren Sie in Ihrem neuen Geschäft am Bahn-
             hof anbieten?
             Gerne. Unser Schwerpunkt sind Obst und Gemüse, frisch aus der Region und
             täglich geliefert. Aber darüber hinaus bieten wir Käse, Eier, Heumilch, Nudeln,
             Ziegenmilch und vieles mehr an. Zusätzlich verfügen wir über eine ausbaubare
             Feinkosttheke mit eingelegtem Gemüse, wie z.B. Artischocken, diverse Olivenar-
             ten, Tomaten, Chili und Knoblauch aber auch selbstgemachter Ziegenkäse. Dieses
             ist unser Startangebot. Natürlich bin ich offen für Anregungen und werde mein
             Angebot nach der Bernrieder Nachfrage nach und nach weiterentwickeln.

             Eine Frage bewegt die Kunden ja immer wieder: woher beziehen Sie denn Ihre Waren?
             Wie schaut Ihr Netzwerk an Zulieferern aus?
             Sie haben Recht – wir haben so etwas wie ein regionales Netzwerk. Gerade Eier,
             Nudeln, Mehl, Käse usw. beziehen wir direkt von Bioland oder Demeter-Land-
             wirten aus Eurasburg, Münsing, Degerndorf, die ihre Waren direkt zu meinem
             Geschäft in Bernried anliefern. Sogar ein Goassenbauer ist darunter. Das Obst und
             Gemüse hingegen wird durch einen regionalen Biohändler aus München täglich
             angeliefert. Übrigens - dessen LKWs fahren ausschließlich mit Biogas.

             Wodurch unterscheidet sich Ihr Angebot von den anderen Obst- und Gemüseläden in
             Tutzing und Seeshaupt?
             Naja, wir sind ein kleiner, aber feiner Laden, der täglich frische Spitzenklassen-
             produkte aus regionaler Herkunft liefert. Dafür ist die Auswahl nicht ganz so
             überbordend. Aber ich stimme die Öffnungszeiten auch für Berufstätige ab: ich
             werde erst um 19.00 abends schließen. Es versteht sich von selbst, dass ich Plastik
             verbannt habe. Das fängt beim Zulieferer an mit seinen Pfand-Kisten, die alle wie-
             der zurückgenommen werden. Und hört beim Kunden auf: also wiederverwendba-
             re Einkaufstaschen oder Plastikschalen für Feinkost. Dem Kunden bieten wir hier
             Gläser mit Schraubverschluss. Mein Müll abends hält sich wirklich in Grenzen.

             Wie viel Angestellte beschäftigen Sie denn im neuen Zorro`s Bioladen?
             2 Vollzeit- und 2 Teilzeitkräfte in Bernried.

             Sie haben doch noch ein Geschäft in Seeshaupt - was hat Sie denn nach Bernried
             geführt?
             Viele meiner Stammkunden in Seeshaupt kommen aus Bernried. Ich habe dort
             auch schon einige Freunde und der Ort gefällt mir einfach. Eigentlich hatte ich
             geplant, mich dem Bernrieder Wochenmarkt anzuschließen, aber den gibt es nun
             nicht mehr. Im Gespräch mit ihrem Bürgermeister kamen wir auf das leerstehen-
             de Anwesen der Familie März zu sprechen. Herr Steigenberger hatte dann den
             Kontakt zu Hr. März hergestellt.
BERNRIEDER GEWERBE   25

Die Räumlichkeiten waren nun seit mehreren Jahren leer gestanden und waren zu-
letzt eine Metzgerei. Wie macht man aus einer Metzgerei ein Biogeschäft?
Es waren schon einige Investitionen notwendig – z.B. haben wir alle Fliesen ent-
fernen lassen. Ich mag diesen Laden: er ist nicht so groß, sondern hat gerade die
richtige Größe. Und dann kommt dazu noch der Biergarten – schade, dass er nicht
mehr bewirtschaftet wird.

Hr. Zoran, erzählen Sie doch ein bisschen über sich selbst: wie sind Sie eigentlich zu
ihrem Beruf gekommen?
Ich war 15 Jahre lang Filialeiter bei diversen Plus Filialen und kam ein wenig rum
– von Garmisch bis hin nach Dresden. Vor zwanzig Jahren habe ich dann mein
Geschäft in Seeshaupt eröffnet, bevor ich mir letztes Jahr eine Auszeit zur Neuori-
entierung genommen habe.

Neuorientierung – was meinen Sie denn damit?
Tja, hier hat mich mein Sohn in Degerndorf sehr beeinflusst. Er überzeugte mich
von der ökologischen Ausrichtung meines Warenangebotes und durch ihn habe
ich auch die entsprechenden Landwirte kennengelernt.

Sie sind also seit über 20 Jahren im Geschäft - haben sich die Ernährungsgewohnhei-
ten und das Verkaufsverhalten in dieser Zeit Ihrer Kunden geändert?
Auf jeden Fall. Es besteht ein eindeutiger Trend zu gesunden Essen, wobei die
Kunden in ihrem Einkaufsverhalten anspruchsvoller, aber auch verantwortungs-
bewusster geworden sind. Und noch etwas: früher wurden unsere Produkte einmal
pro Woche eingekauft – jetzt beobachte ich, dass viele Kunden mehrmals bis zu
viermal pro Woche einkaufen.

Haben Sie ein Motto für ihre beiden Obst- und Gemüsegeschäfte?
Regional und biologisch und persönlich. Dabei sollen meine Waren frisch sein und
schmecken.

Das Interview haben wir kurz vor der Eröffnung am 15. November geführt – somit
können Sie uns natürlich noch nicht über erste Kundenreaktionen berichten. Ist
es unfair, Sie schon nach Ihren Zukunftsplänen zu fragen? Wir sehen, eine schöne
Freifläche vor Ihrem Geschäft – bieten Sie da auch etwas für die Bernrieder während
der warmen Jahreszeit an?
Ja, Sie meinen den Biergarten. Das will ich im kommenden Frühjahr angehen.
Meine jetzige Vorstellung ist, selbstgemachte Kuchen mit Getränken anzubieten.
Die Gewerbeaufsicht war schon da. Mit der Lizenz wird es auch kein Problem
geben. Zumal ja auch die WCs im guten Zustand sind. Ich weiß natürlich, dass dies
auch bereits an anderen Ortsteilen angeboten wird. Aber lassen Sie sich überra-
schen. Zumindest wäre dann einmal ein Angebot im Oberdorf da.

Hr. Mandic, wir danken Ihnen für Ihr Interview und wünschen Ihnen viel Erfolg mit
Ihrem neuen Geschäft. Es ist sicherlich eine wertvolle Bereicherung unseres Einzel-
handels.

Interview durch Dr. Achim Regenauer
26   VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE

              70 Jahre Missions-Benediktinerinnen
              von Tutzing in Bernried
              Am 04.07.1949 zogen die ersten Missions-Benediktinerinnen von Tutzing aus nach
              Bernried und begannen das Leben und Wirken im ehemaligen Augustiner Chor-
              herrenstift.

              Ein paar Stationen aus unserer Geschichte:
              Das dem Hl. Martin geweihte Kloster wurde 1120 durch Graf Otto von Valley und
              seine Gattin Adelheid gegründet. Einen Aufschwung erlebte das Stift unter Propst
              Mansuetus Resch (1723–41), der alle Stiftsgebäude restaurieren ließ und Wis-
              senschaft, Kunst und Kultur förderte. 1803 wurde es im Zuge der Säkularisation
              aufgelöst. 1810 erwarb Ignaz Graf Arco den gesamten Stiftsbesitz. August Freiherr
              von Wendland kaufte 1852 Stift und Ländereien. Er ließ Ost- und Westtrakt der
              Klosteranlage abreißen, der Südflügel wurde zu einem Schloss (Neorenaissance)
              umgestaltet.

              1941 kaufte das Reichsinnenministerium das Schloss mit dem dazugehörenden
              Park. Von 1942 bis 1948 verlegte man – kriegsbedingt – die Orthopädische Klinik
              aus München in das Bernrieder Schloss. 1949 erwarben die Missions-Benedikti-
              nerinnen von Tutzing die alte Anlage und gründeten in den Gebäuden bald eine
              Haushaltungsschule mit Internat, die im Laufe der folgenden Jahre zu einem
              Vorseminar für soziale Frauenberufe (mit Fachschulreifeabschluss) ausgeweitet
              wurde. Von 1953 bis 1995 war im Kloster Bernried das Noviziat der Missions-Be-
              nediktinerinnen von Tutzing, das dann nach Tutzing verlegt wurde. Viele Schwes-
              tern aus dem Priorat Tutzing, aber auch einige aus anderen Prioraten, haben dort
              ihre klösterliche Ausbildung erhalten. Von 2011 - 2016 war das Noviziat erneut in
              Bernried. 1972 wurde die Schule aufgegeben und das Haus in ein Bildungshaus
              für kirchliche Erwachsenenbildung umgewandelt.

              Am 3. Juli 2019 machte nun der Konvent bei herrlichem Wetter einen Gemein-
              schaftsausflug: eine große Rundfahrt auf dem Starnberger See. In Tutzing stieg
              dann Priorin Sr. Ruth Schönenberger dazu – eine freudige Überraschung für uns
              Schwestern. Die rund dreistündige Fahrt bot viele Gelegenheiten zum Austausch,
              zum Staunen über die schöne Landschaft, zum dankbaren Innehalten.

              Die liturgische Danksagung stand dann am eigentlichen Gründungstag, dem
              4. Juli 2019, im Mittelpunkt. In besonders feierlicher Weise gedachten wir dem
              Beginn unserer Gemeinschaft vor 70 Jahren. Wir dankten Gott für sein Wirken
              mit unseren Vorfahrinnen und mit uns in den zurückliegenden Jahren sowie allen
VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE   27

Auf dem Weg zum Schiff

Menschen, die uns in dieser Zeit Wegbegleiter*innen waren und sind. Am späten
Vormittag waren die Mitarbeiter*innen ins Refektorium (dem Speiseraum der
Schwestern) eingeladen, um auch mit ihnen das Fest zu begehen. In dieser Runde
erzählten Schwestern und Mitarbeiter*innen von ihren reichen Erfahrungen und
Erlebnissen im Kloster Bernried. Der Tag klang am Abend im Garten aus mit
einem „Kloster-Quiz“ – gespickt mit Fragen aus den zurückliegenden 70 Jahren.
Dabei gab es einiges zu lachen und auch manch neue „Erkenntnis“.

Sr. Helga Gabriela Haack OSB
28   VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE

              Blaskapelle Bernried –
              Die Zukunft im Blick
              Auch dieses Jahr war wieder einiges geboten bei der Blaskapelle Bernried. Neben
              unseren alljährlichen Auftritten, wie zum Beispiel der Erstkommunion, der Maifei-
              er oder auch der Bernrieder Kunstausstellung gehörte das Johannifeuer sicherlich
              zu den Highlights des Jahres. Schließlich ist es über 20 Jahre her, dass die Blas-
              kapelle das letzte Mal beim Johannifeuer aufgespielt hat. Trotz nasskaltem Wetter
              kam gute Stimmung am Binselberg auf und wir spielten bis in den Abend hinein.

              Auftritt beim Schützenfest am 14. Juli
              Sehr stolz sind wir dieses Jahr auf unsere Jugendarbeit. Mit viel Engagement und
              einigen Rückschlägen hat Claudia Nötting zusammen mit Doris Kremser wieder
              einen Nachwuchs-Spielkreis aufgebaut. Die musikalische Leitung des Spielkreises
              hat nun Peter Sanner übernommen, der die Blaskapelle seit Mai 2019 dirigiert.
              15 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren lernen im Moment bei der Blaskapelle ein
VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE   29

Instrument – von Klarinette über Flügelhorn und Posaune bis hin zum Schlagzeug
ist alles dabei. Ihre ersten Auftritte haben die “Kleinen” bereits bravourös gemeis-
tert und wir freuen uns über den Zusammenhalt und den Spaß, den sie gemein-
sam am Musizieren haben. Wer sich für Unterricht bei der Blaskapelle Bernried
interessiert, kann sich jederzeit bei Claudia Nötting melden: 0170/5326609.

Weihnachtsfeier der Blaskapelle Bernried; die Jugend musiziert

Die Blaskapelle Bernried ist umgezogen. Seit April 2019 proben wir jeden Diens-
tag von 20 -22 Uhr im Erdgeschoss des Alten Rathauses. Wer Lust hat mitzuspie-
len, ist herzlich eingeladen vorbeizukommen.

Lina Eberl
30   VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE

              Fördergemeinschaft
              Musikkreis Bernried e.V.
              Am Sonntag, den 7. Juli entführte uns diesmal die Gruppe „Luz y Sombra“ aus
              Berlin unter dem Titel „Rinascerò“ Tango Nuevo mit den Musikern Diego Valentín
              Flores, Bariton, Kymia Kermani, Klarinette und Katja Steinhäuser, Klavier in
              einem sehr gekonnten, abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm nach
              Spanien.

              Die Gruppe „Luz y Sombra“

              Am Sonntag, den 15. September führte uns Alexandre Zindel im Salettl „3 Rosen“
              mit seinem neuen Programm „über den Wolken“ mit der faszinierenden Autoharp
              durch den Abend und stellte uns ausführlich das interessante Instrument, das
              eigentlich aus Amerika kommt, vor.

              Alexandre Zindel
VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE   31

Zum Ende des Konzertjahres gab es eine Programmänderung: an Stelle der ange-
kündigten Gruppe „Camerata Eberfing“ bot uns die Gruppe „Frauenklänge“, in der
sich Dozentinnen der Musikschule Weilheim und Musikerinnen aus der Region
zusammenfanden, ein wunderschönes und teilweise auch recht lustiges Konzert.

„Frauenklänge“

Unser Programm für das 1. Halbjahr 2020:

Sonntag, 8. März um 19.00 Uhr
Konzert „Afrikanische Weltmusik“ mit Adjiri Odametey

Sonntag, 10. Mai um 19.00 Uhr
Charles Davis & Captured Moments, Weltreise in Tönen (Flöten, Gitarre, Bass)

Und zum Jubiläumsjahr 900 Jahre Bernried:
Sonntag, 28. Jun. um 17.00 Uhr
Joseph Haydn „Die Schöpfung“ mit dem Münchner Madrigalchor
in der Pfarrkirche St. Martin

Achten Sie auch auf Plakate, Presse und den gemeindlichen Newsletter.
Unsere Konzerte bieten ein angenehmes Abschalten vom Alltag. Wir versuchen
für jeden etwas zu bieten, hoffen auf regen Besuch und freuen uns sehr, Sie zu
sehen.

Volker Föringer
32   VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE

              Freiwillige Feuerwehr Bernried

              Bernried wächst. Egal von welcher Richtung man in unser Dorf kommt, es wurde
              und wird neu gebaut. Sei es das alte Schmiedegelände, das Wohngebiet am Wei-
              denbach, oder die beginnende Erweiterung des Gewerbegebietes und die geplante,
              betreute Wohnanlage am Grundweiher.
              Mit steigender Anzahl an Wohn- und Gewerbeflächen, steigt auch die Anforderung
              an die Bernrieder Feuerwehr. Es ist nicht nur das größer werdende Einsatzgebiet,
              sondern vor allem das stetig wachsenden Aufgabengebiet, das die Feuerwehr
              immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Waren früher die klassischen
              Einsätze noch Brand, umgestürzter Baum, oder überschwemmter Keller, kommen
              mittlerweile noch ganz andere Einsatzsituationen auf die Feuerwehr zu: Verkehrs-
              unfälle, Personenrettung aus Aufzügen, Wohnungsöffnungen bei medizinischen
              Notfällen, Hochwasser, Tierrettung, etc.

              Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, braucht es die entsprechende Ausrüs-
              tung. Die Gemeinde, als „Chef“ der Feuerwehr, hat hier ein offenes Ohr und stellt
              das benötigte Equipment zur Verfügung. Doch um dieses fachmännisch bedienen
              zu können, benötigt es die entsprechende Ausbildung und die Bereitschaft der
              Feuerwehrmitglieder. Mit etwa 45 aktiven Mitgliedern ist die „Mannschaftsstärke“
              bei der Bernrieder Feuerwehr die letzten Jahre nahezu konstant geblieben, was
              bedeutet, dass jeder Einzelne noch mehr Zeit mitbringen und sich fortlaufend
              weiterbilden muss.

              In diesem Jahr investierten bereits 4 Jugendfeuerwehrmänner viel Freizeit in
              die sog. Truppmannausbildung (30 Schulungsabende + Prüfung). 3 Feuerwehr-
              männer absolvierten den Lehrgang zum Tragen von Atemschutzgeräten (jeder
              30 Stunden), 2 Kameraden machten an 10 Abenden eine Zusatzausbildung zum
              Maschinisten und unser 2. Kommandant absolvierte eine zweiwöchige Zugfüh-
              rerausbildung. Hinzu kommen die monatlichen Übungseinheiten für alle aktiven
              Mitglieder, sowie Jugendfeuermänner und -frauen! In diesem Jahr konnten wir
              neben zwei Jungs auch wieder zwei Mädchen hinzugewinnen, was aktuell erfreu-
              liche 8 Jugendfeuerwehrler bedeutet. Auch sie haben bereits ihr erstes Abzeichen,
              den Wissenstest 2019, erfolgreich absolviert.
VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE   33

Um einen kleinen Einblick zu bekommen, für was diese Ausbildungsstunden gut
sind: In diesem Jahr (Jan-Okt) hatte die Bernrieder Feuerwehr bereits 27 Einsätze
(8 Brände, 5 Verkehrsunfälle, 3 Wohnungsöffnungen, 3 Unwetter, 2 x Brandmelde-
anlagen, sowie Personensuche, Tierrettung, Öl auf Gewässer und mehrere sonsti-
ge, kleine technische Hilfeleistungen). Diese ganzen Daten und Zahlen sollen nicht
den Eindruck erwecken, als sei die Feuerwehr nur ein übermäßig zeitintensives
und anstrengendes Hobby. Es macht Spaß! Es macht Spaß, seine individuellen
Stärken einzubringen, jemandem zu helfen, zusammen einen Einsatz erfolgreich
absolviert zu haben und mit Freunden gemeinsame Zeit zu verbringen. Mach doch
mit!

Die Feuerwehr wünscht allen Bernriedern eine besinnliche und vor allem ruhige
Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr 2020.

Andreas Greinwald, Schriftführer
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