Gemeindebrief "Be-Geist-erung" - Juni - August 2020 - Evangelische Kirchengemeinde Lank
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Inhalt Aus dem Presbyterium 3 Eingeheftet: Umfrage Begrüßung 4 Gemeinde in Bildern 17 MB: Angedacht 5 Wertefragen: Dorothee Sölle 21 Thema: Der Geist Gottes 6 KinderKirche: Jubiläum Förderverein 22 Thema: Verstehen ohne Worte – Mimik 7 KinderKirche: Verabschiedung 24 Thema: Verstehen ohne Worte – Musik 8 Thema: Begeisterung für Neues 25 Thema: Verstehen ohne Worte – Kunst 9 Kirche für andere / Angeregt 26 Thema: Über Sprachbarrieren hinweg – hier 10 Angeregt: Psalmenbuch 27 Thema: Über Sprachbarrieren – im Ausland 11 Aus dem Presbyterium: Neuer Presbyter 28 Thema: Der Heilige Geist hilft – Erfahrung 12 … und übrigens 29 Thema: Der Geist Gottes wirkt – Erfahrung 13 Freud und Leid 30 Gemeinde in Bildern 14 Initiativen + Ansprechpartner/innen 31 Gottesdienste 16 An wen Sie sich wenden können 32 Titelbild: Konfis am Tag ihrer – ursprünglich geplanten – Konfirmation an der Versöhnungs- kirche – Foto: Roland Schwark Cartoon: www.gemeindebrief.de – Grafik: Mester; Fotos: S. 4, 7, 8, 9 (1), 10: Bettina Furchheim; S. 5: Bertram Mülller; S. 11: Uwe Furchheim; S. 12: privat; S. 15: Karin Schwark; S. 16, 25, 30: www.gemeindebrief.de; S. 22 - 24: Kindergarten Lank; S. 28: Neubauer. Der Gemeindebrief wird herausgegeben von V.i.S.d.P. B. Furchheim, der Evangelischen Kirchengemeinde Lank, Tel. 02159 / 961846, bettina@furchheim.de Nierster Str. 56, 40668 Meerbusch. Korrekturlesen: Lutz Hilbert Tel. 02150 / 2002, E-Mail: Redaktionsschluss: gemeindebuero@evangelisch-lank.de Diese Ausgabe 12.05.2020 Homepage: www.evangelisch-lank.de Nächste Ausgabe 03.07.2020 Presbyteriumsvorsitz: Helmtrud Beisler Thema „Segen“ Redaktion: Dr. Ruth Bodden-Heidrich, Druck Werkstatt Impuls Bettina Furchheim, Heike Gabernig, Ange- (HPZ Krefeld), Kempen lika Kirchholtes, Antonia Knospe, Walter Auflage 3.700 Exemplare Stecker 2
Aus dem Presbyterium: Wie geht es weiter? Wir sind da, nur anders Liebe Gemeindemitglieder der evangeli- 2020 entschieden, bis nach den Sommerferi- schen Kirchengemeinde Lank, en „Open-Air-Gottesdienste“ zu feiern, die auch das Singen erlauben. Nur bei schlech- die Corona-Pandemie lähmt das öffentliche tem Wetter wird der Gottesdienst in die Leben. Abstand, Rückzug und – wenn es Kirche verlagert. Bis Ende der Sommerferi- möglich ist – Home-Office sind derzeit an- en finden keine Sondergottesdienste statt. gesagt. Die Kirchen bleiben leer, das Ge- Auch müssen wir bis dahin auf die Feier des meindeleben findet nicht mehr im gewohn- Abendmahls und der Taufe verzichten. ten direkten Miteinander statt. Alle öffentli- chen Veranstaltungen, Gruppentreffen so- Weiterhin hat das Presbyterium beschlossen wie Gottesdienste fallen aus – vom Kinder- zunächst bis zum 5. Juni 2020 alle Gemein- chor bis zur Frauenhilfe, vom Konfirman- deveranstaltungen auszusetzen. Bei Fragen denunterricht bis zu Gemeindebesuchen, setzen Sie sich bitte mit den betreffenden auch Quartalsgeburtstage, all dies findet Verantwortlichen in Verbindung. nicht statt. Bis zum Redaktionsschluss waren die Pla- Seit dem 3. Mai 2020 ist es in NRW aber nungen für die verschobenen Konfirmati- wieder möglich, öffentliche Gottesdienste onsgottesdienste noch nicht abgeschlossen. zu feiern – jedoch unter strenger Beachtung In dieser Zeit werden wir auch weiterhin der Hygienevorschriften, die eine Anste- die Sonntagsandachten auf unserer Home- ckungsgefahr für Gottesdienstbesucher mi- page, per Mail oder Papierform verteilen, nimieren sollen. Das Schutzkonzept ver- damit Sie zuhause die Gottesdienste mitfei- langt in den Kirchen u.a. die Einhaltung ern können. von 1,50 m Abstand zwischen den Gottes- dienstbesuchern, woraus sich je nach Kir- Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn wir chengröße unterschiedliche Höchstzahlen Ihnen die Andachten nicht mehr zukom- für Gottesdienstbesucher ergeben. Jedenfalls men lassen sollen bzw. wenn Sie die An- ist die Besucherzahl stark begrenzt. In der dachten gerne weiterhin in Papierform oder Kreuzkirche können ca. 55 Personen (plus E-Mail erhalten möchten. Sollten Sie bis- 20 Personen im geöffneten Clubraum) an lang noch nicht in unserem Verteiler sein, den Gottesdiensten teilnehmen. In der Ver- möchten diese Andachten aber gerne per söhnungskirche finden ca. 55 Personen Mail oder in Papierform erhalten, dann ge- Platz. Singen ist nicht gestattet. Die Gottes- ben Sie uns auch Bescheid. dienstbesucher müssen einen Mund-Nasen- Helmtrud Beisler Schutz tragen. Die Gottesdienste sollen nur etwa 30 Minuten dauern. P.S. Abgesagt wurde auch die für Mitte Au- Wegen dieser Einschränkungen hat das gust geplante Seniorenreise. Sie wird zu ei- Presbyterium auf seiner Sitzung am 11. Mai nem späteren Zeitpunkt stattfinden. 3
Begrüßung Liebe Gemeinde! Geht es Ihnen gut? Wie haben Sie die Zeit aber mit Ta- der Coronakrise erlebt? Wie erleben sie sie? ten, mit Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist noch Musik und vieles im Ungewissen. Einiges hat das Pres- in der byterium in seiner Sitzung Mitte Mai be- Kunst? Der schlossen. Anderes müssen wir abwarten. Geist wirkt, Wir mussten auf die meisten Mittelseiten in wo er diesem Gemeindebrief verzichten. Sonst will… sind sie reich gefüllt mit Veranstaltungsan- Hoffen wir, dass wir bald wieder in unseren kündigungen und den Listen der regelmäßi- Kirchen Gottesdienst feiern und uns zu Ver- gen Gruppen. Hier finden Sie einige Fotos anstaltungen treffen können. Einen kleinen aus den vergangenen Monaten. Zeigen sie Gottesdienstplan, auch anders als sonst, fin- doch: Kirche fand und findet statt! den Sie auf den Mittelseiten. Es war schon sehr ungewohnt, sonntags Das gesamte Redaktionsteam wünscht nicht in den Gottesdienst gehen zu können, Ihnen alles Gute und Gottes Segen – bleiben besonders zu Ostern. Ich habe mich aber Sie gesund! Ihre Angelika Kirchholtes gefreut, dass es per Mail, im Internet oder sogar per Post Andachten von unseren Pfar- rerinnen gab, dazu Musik von Frau Jacobs. Miteinander unterwegs So konnte ich mich in die Kirchen hinein- – Gemeinsam als Gemeinde denken und -fühlen sowie zuhause eine Liebe Gemeindemitglieder, kleine Osterkerze anzünden. Auch weitere in diesem Gemeindebrief finden Sie einen Aktionen, zum Beispiel des Posaunenchores kleinen Bogen aus dem Bereich der Er- oder die Mut-mach-Steine von Kindern, die wachsenen- und Seniorenarbeit mit dem ihren Weg in ein Strümper Seniorenheim Titel „Miteinander unterwegs – Gemein- gefunden haben, waren schöne Ideen. Dazu sam als Gemeinde“. Gerne möchten wir die Natur, die sich in diesen Tagen von ihrer mehr über ihre Interessen, Wünsche, Be- besten Seite zeigte. Tulpen, Narzissen, das dürfnisse und Fragen in Bezug auf ein ge- frische Grün von Bäumen und Sträuchern meinsam gestaltetes, miteinander aktives lockte nach draußen. Gemeindeleben erfahren. Daher möchten Doch wie geht es weiter? Unser Gemeinde- wir Sie bitten, diesen kleinen Bogen auszu- brief steht unter dem Motto „Be-Geist- füllen und in der Kreuzkirche in Lank oder erung“, das heißt der Geist Gottes, der der Versöhnungskirche in Strümp wieder Pfingsten zu den Menschen gekommen ist, abzugeben. Wir würden uns sehr freuen, steht im Mittelpunkt. Wie kann dieser Geist wenn sich viele beteiligen würden. Gestalt annehmen, sogar ohne Worte, dafür Herzlichen Dank! Kristopher Kroll 4
Evangelisch in Meerbusch Angedacht die Kraft? Meine persönliche Antwort: Er erfährt die große Leichtigkeit, die in der Verbundenheit mit Jesus ihren Ursprung hat. Er hört auf den Ruf Jesu und folgt die- sem Ruf ohne Wenn und Aber, unbesorgt und unbekümmert. Das ist Glaube. Die Ver- bundenheit mit dem Auferstandenen lässt Petrus die Erdenschwere überwinden. Glau- ben bedeutet Leichtigkeit! Die Geschichte erzählt, dass Petrus erst in dem Moment, in dem er den starken Wind sieht, zu sinken anfängt. Und genau in dem Moment schlägt „Viele Menschen sind stark verunsichert. die Panik zu und er ruft: „Herr, hilf!“ Meine Andere haben große Existenzängste, was Interpretation ist: Petrus sieht den starken die berufliche Zukunft betrifft. Andere wie- Wind, und er hat dadurch seinen Fokus ver- derum sorgen sich um ihre eigene Gesund- loren. Davor hat er einzig und allein Chris- heit oder die von Menschen, die ihnen lieb tus gesehen. Alle Ängste, Sorgen und Nöte sind. Manchmal sind wir wie ein Schiff, das waren darum wie weggeblasen. In dem Mo- in Sturm und Wellen auf See hin und her ment, in dem Petrus diese ungeteilte Kon- geworfen wird. Viele von uns suchen jetzt zentration auf Christus loslässt, schlägt die nach kraftvollen Visionen, um ihren Glau- ganz normale Erdenschwere wieder zu. Das ben zu stärken. Wie Glaube und Unglaube bewirkt Unglaube. Petrus beginnt in die miteinander einhergehen können erzählt Tiefe des Wassers hinab zu sinken. Statt die Geschichte von der Errettung des sin- „Herr, hilf!“ könnte er auch rufen: „Ich kenden Petrus, Mt 14,28-33: Die Jünger sind glaube, hilf meinem Unglauben!“ Christus ohne Jesus in ein Boot gestiegen. Sie sind in packt Petrus bei der Hand und zieht ihn aus einen Sturm geraten. Die Wellen schlagen der Tiefe nach oben. Matthäus erzählt diese hoch. Jesus nähert sich dem Boot. Er läuft Geschichte einer Gemeinde, die verunsi- auf dem Wasser. Das Evangelium erzählt chert ist über die Kraft und die Gegenwart von einem kurzen Wortwechsel: Petrus Christi. Sie will uns allen Mut machen, wie sagt: „Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir Petrus auf Christus zuzugehen, und in allem zu kommen auf dem Wasser.“ - Jesus da- Unglauben doch zu vertrauen auf seine raufhin: „Komm her!“. – Petrus steigt da- heilvolle Gegenwart. Bleiben Sie behütet, raufhin aus dem Boot aus und läuft über das und so gesund wie nur möglich! Wasser, genau wie Jesus. Was gibt ihm dazu Ihre Pfarrerin Maria Pfirrmann, Osterath 5
Thema: Der Geist Gottes Der Geist Gottes weht, wo er will… (Johannes 3,8) Dieser bekannte Ausspruch stammt aus dem Der ängstliche Petrus predigt öffentlich auf Munde Jesu in einem Gespräch mit dem den Straßen Jerusalems und gibt sich so als Pharisäer Nikodemus. Sie unterhalten sich gläubiger Mensch zu erkennen. Die Jünger über das „Neugeborenwerden“. Heimlich taufen fremde Menschen, die durch sie und des nachts sucht Nikodemus, als Oberster ihr Tun und Reden ebenfalls vom Geist er- der Juden bezeichnet vom Evangelisten Jo- griffen werden und auch neu werden wol- hannes, das theologische Gespräch mit Je- len. Welche Aufbruchstimmung! Da wäre sus, von dem er glaubt, er sei von Gott ge- sicher nicht nur ich gerne dabei gewesen. kommen. Jesus macht seinem Gesprächs- Die Geschichte vom Pfingstgeschehen führt partner klar: „Wenn jemand nicht von Neu- uns vor Augen: auch im Leben niederge- em geboren wird, so kann er das Reich Got- schlagener, mutloser Menschen, die nicht tes nicht sehen… Was aus dem Fleisch ge- sehr einladend und auch wenig hoffnungs- boren ist, das ist Fleisch; und was aus dem voll Gott gegenüber waren, wirkt der Geist Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere Gottes. Und seitdem taufen wir Christen dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr Menschen, die „neu“ werden wollen/sollen müsst von Neuem geboren werden. Der (denn wir haben ja auch die Säuglingstaufe, Wind bläst, wo er will, und du hörst sein bei der die Eltern diese Entscheidung zum Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er „Neugeborenwerden“ für ihr Kind treffen). kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, Mit der Taufe ist ein Neuanfang geschenkt: der aus dem Geist geboren ist.“ geboren im Fleisch darf ich jetzt auch im Neu werden, so neu, wie ein neugeborenes Geist leben, denn ich lasse Gottes Geist Baby – aber wie? Da der Geist weht, wo er durch mein Leben wehen. Das ist natürlich will, scheint es ja so zu sein, als entzöge er nicht jedem immer bewusst. Deshalb gibt es sich unserer Machbarkeit. die Feste im Jahreskreislauf: Pfingsten, Wir erinnern uns: Nach Jesu Tod und seiner Tauferinnerung, Konfirmation, Taufgottes- Himmelfahrt trafen sich seine Freunde und dienste. Bei diesen Gelegenheiten werden Freundinnen zwar heimlich und versteckt, alle daran erinnert: Gottes Geist will auch aber auch voller Furcht und mit wenig bei Dir wirbeln und dir Lebendigkeit schen- Hoffnung. Sie lebten ihren Glauben isoliert ken. Du bist getauft und neugeboren. von der Gesellschaft. In diese Isolation hin- So bitten und singen wir gerne mit dem ein aber schickt Gott seinen Geist. Und der Liedtext von Philip Spitta (EG 136): – so berichtete es die Apostelgeschichte im „O komm, du Geist der Wahrheit, und keh- 2. Kapitel – verändert grundlegend das Le- re bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, ben, durch das er weht. Es wird ganz neu: verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein Die Isolation wird aufgegeben – Fenster und heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, Türen des Lebenshauses bildlich gesprochen dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen aufgerissen. kann. ...“ Heike Gabernig 6
Thema: Verstehen ohne Worte Mit Mimik und Gesten Pfingsten – plötzlich sprachen alle in unter- Was aber, schiedlichen Sprachen. Gleichzeitig ver- wenn ein stand jeder den anderen. Der Geist Gottes Mensch sich fragt nicht nach – er wirkt! Einfach so. nicht so aus- Alle konnten sich verstehen. Die Bestrebun- drücken kann? gen nach einer universellen Sprache mün- Wenn Kinder deten unter anderem in Esperanto. Die nicht anfangen Grundlagen zu dieser Plansprache wurden zu sprechen. vor gut 130 Jahren von dem Warschauer Vielleicht nie Arzt Ludwik Zamenhof entwickelt. Eine in der Lage Sprache, die einfacher zu erlernen ist als na- sind, sich über Für Eltern: Seminar „Unterstützte Kommunikation“. tionale Sprachen. In 120 Ländern gibt es Sprache auszu- heute Esperanto-Sprecher. drücken? Wie können sie lernen, sich über Verstehen wir uns denn nur über Sprache? andere Wege besser und detaillierter zu ver- Der Geist Gottes weht, wo er will. Muss er ständigen? Das sind einige Fragen von be- das unbedingt in Worten und Sätzen tun? troffenen Familien, die sich bei „sprachlos Er hat mehr Ausdrucksmöglichkeiten. Mi- ohne diagnose“ regelmäßig treffen, meist in mik und Gesten, Laute und Bewegung, Mu- der Versöhnungskirche. Vor 15 Jahren wur- sik und Kunst. de die Selbsthilfegruppe gegründet. Ohne Worte? Wie verständigt sich ein Einige Kinder haben später durch unter- Mensch, der nicht richtig sprechen kann? schiedliche Therapien sprechen gelernt. Es ist nicht so schwer, wie es zunächst Manche sogar fehlerfrei. Andere nutzen klingt. Ich muss mich darauf einlassen, auch Hilfsmittel zur Kommunikation, einfache ohne Worte zu verstehen. Schon über den Talker oder umfassendere Sprachcomputer, ersten Sinn, der ab der fünften Schwanger- unterstützte Kommunikation über den schaftswoche einsetzt, kann ein Kind emp- Computer oder etwa lautsprachbegleitende finden und „begreifen“. Es ist der Tastsinn, Gebärdensprache. Dabei nutzt man Gebär- bzw. das Fühlen. Nach und nach kommen den und Gesten zur Unterstützung während die anderen hinzu. man in „normaler“ Grammatik spricht. Und ich verstehe, was ein anderer mir sagen Auch entsprechende Mimik verstärkt das will, wenn ich nur seine Mimik wahrneh- Gesagte. Die lautsprachbegleitende Gebär- me. Naja, jedenfalls einiges davon. Freude densprache unterscheidet sich von der und Trauer, Wohlfühlen und Abscheu, und Deutschen Gebärdensprache, die eine eige- so manches mehr. Kommen noch unterstüt- ne Grammatik nutzt. Ausdrücken können zende Laute oder gar Gesten hinzu, wird sich so alle, egal ob mit eigener Wortspra- auch das Verstehen leichter. Und irgend- che oder Hilfsmitteln. Verstehen nicht nur wann Worte und ganze Sätze. über Worte! Bettina Furchheim 7
Thema: Verstehen ohne Worte Begeisterung durch Musik Musik ist viel mehr als nur ein schöner Zeitvertreib. Musik ist Balsam für die Seele und för- dert auch die geistige und sozi- ale Entwicklung von Kindern. Alle Menschen können vom Musizieren profitieren – es mobilisiert das Gehirn und produziert Glückshormone. Deshalb wird Musik heute von vielen nicht nur als schönes Hobby angesehen, sondern in der Medizin auch als thera- peutisches Hilfsmittel einsetzt. Sie verändert den Herzschlag, den Blut- Konzert Kantorei und Posaunenchor und Solisten 2018 in der Kreuzkirche: Musik begeistert! druck, die Atemfrequenz und die Muskel- spannung der Menschen. regt. Musik kann Emotionen auslösen, beim Je nach Musikart werden verschiedene Hor- Zuhörer Gänsehaut verursachen. Sie ist mone abgegeben – z.B. Adrenalin bei auch ohne Worte zu verstehen, auf anderer schneller und aggressiver Musik. Ebene zu empfinden. Modellversuche zeigten, dass Musikunter- Darüber hinaus verbindet sich Musik richt auch einen Beitrag zur sozialen Ent- manchmal mit persönlichen Ereignissen. wicklung der Kinder leistet. In einer Lang- Wird sie wieder gehört, dann kommen auch zeitstudie steigerte sich die soziale Kompe- die Erinnerungen an erlebte Situationen tenz der beteiligten Kinder deutlich. wieder, genauso wie dabei empfundene Ge- Außerdem herrschte an diesen Schulen ein fühle. merklich ruhigeres, aggressionsfreieres Kli- So reicht ein Weihnachtslied oft aus, um je- ma. manden in Weihnachtsstimmung zu verset- Überdies wirkt Musik als Gedächtnisstütze. zen. Die Texte gesungener Lieder lassen sich Musik zeigt positive Wirkung, wenn Men- deutlich besser behalten als ohne Töne. schen alleine oder gemeinsam musizieren, Mit Anatomiestudenten wurde versucht, unter der Dusche singen oder mit Genuss diese Erkenntnis nachzuvollziehen. Man zuhören. Wo immer es möglich ist, lassen ließ sie ihren Stoff singen, und sie haben Sie sich durch Musik begeistern. ihn tatsächlich besser gelernt! Auch das für Gefühle zuständige limbische Musik macht glücklich! System im Gehirn wird durch Musik ange- Claudia Jacobs 8
Thema: Verstehen ohne Worte Durch Kunst begeistern Helmut Krüger ist Grafik-Designer und Künstler. Der 76-jährige Meerbuscher hat so vieles schon gestaltet, gezeichnet, gemalt und layoutet. „Ich habe Ideen im Kopf, die ich ausdrücken möchte“, schildert er. „Das kommt ganz automatisch.“ Naja, automa- tisch, das passiert vermutlich nur bei einem Künstler, der mit Begeisterung seine Ideen aufs Papier bringt, um sie anderen zu zei- gen. Sie teilhaben zu lassen. „Manchmal se- Manchmal sei es Technik, die er vermittle. he ich auch ein Motiv, von dem ich denke, Wie etwa beim Portraitzeichnen, bei dem das könnte ich mal malen“, überlegt Krüger man einige Grundlagen wie Vokabeln ler- weiter, als ich ihn frage, wie seine Kunst nen müsse. Dann sei es gar nicht so schwer. entsteht: „Mal sind es Fische, mal Land- „Die meisten zeichnen die Augen zu weit schaften oder wenn ich gerade an die Wand oben“, beschreibt Krüger einen Anfänger- vor mir schaue, junge Leute, die an einem fehler. „Dann wird das Gehirn beim Por- Segelboot stehen und sich unterhalten.“ trait zu klein, und das sieht blöd aus.“ Er sammelt auch gerne unterschiedliche Manchmal sind es auch Themen, nach de- Motive, etwa Gesichter in Gegenständen. nen alle gemeinsam malen, etwa Räume o- „Ich sehe etwas und denke, das könnte ein der Stillleben, Frühling oder Blumen. menschliches Gesicht sein“, meint Krüger. Mit Kunst sei es möglich, so vieles auszu- „Die fotografiere ich.“ Das könne an ganz drücken. Ganz ohne Worte. Begeisternd unterschiedlichen Orten sein. Etwa an ei- und inspirierend. So wie Helmut Krüger es nem Baumstamm oder einem Rohr, in ei- in einer Illustration umgesetzt hat: die Erde nem Kanaldeckel oder einem Wasserko- als Paradies (s.o.). Bettina Furchheim cher. Auch so entstünden Aus- stellungen. „Was mich auch fasziniert, ist anderen Kunst und die Be- schäftigung damit, zu vermit- teln“, erklärt Krüger. Ob in Grundschulen, bei der Som- merakademie, oder bei „Malen mit Flüchtlingen“ im Pappkar- ton, das er seit vier Jahren ge- meinsam mit zwei Künstlerin- nen 14-tägig anbietet (s. Foto). 9
Thema: Über Sprachbarrieren hinweg Ankommen bei uns Seit dem Turmbau von Babel gibt es vie- le Sprachen in der Welt. So berichtet es die Bibel. Doch zu Pfingsten erfüllte ein Brausen den Himmel und „ein jeder hörte die Apostel in seiner eigenen Spra- che reden“. Das war eine wunderbare Situation, die wir uns heute auch manchmal herbeiwünschen. Denn es ist gar nicht so einfach, einen Menschen zu verstehen, der aus einem anderen Land Nicht alles kann sie verstehen, was ich fra- kommt und dessen Sprache man nicht ver- ge. Ich höre jedoch heraus, dass es ihnen gut steht. Seit 2015 kamen besonders viele geht. „Ich sage nur einfache Worte“, erfahre Menschen zu uns - aus Syrien, dem Iran, ich. Und dass sie in der Küche des Meridias- Afghanistan und weiteren Ländern. Sie Seniorenzentrums eine Ausbildung macht. sprachen kein deutsch und ihre Schrift ist In der Küche klappe es mit der Verständi- eine ganz andere. Wie sollte man sich ver- gung prima. Die Theorie in der Berufsschule ständigen? Im Begegnungszentrum im sei eine Herausforderung. Aber hier bekom- Pappkarton fanden die Flüchtlinge eine ers- me sie Hilfe durch eine Ehrenamtliche des te Anlaufstelle. Mit Händen und Füßen, mit Pappkarton, die Hotelfachfrau gelernt habe. einem Lächeln und gemeinsamem Teetrin- Ihr Mann Mahmoud arbeitet als Monteur in ken wurden die ersten Kontakte geknüpft - Lank. In Deutschland zu leben sei schön, es ganz ohne Sprache. Doch von Woche zu gäbe mehr Freiheit. Und als Christen kön- Woche war der Wunsch stärker, sich zu nen sie ihren Glauben leben. Sie freue sich verstehen und damit die Integration zu för- besonders, dass die Kinder Mohammad und dern. Jedem war klar, dass das ohne Sprache Marzieh es hier gut haben. „Ich mag andere nicht geht. Kulturen und möchte sie kennenlernen“, sagt sie, bevor wir uns verabschieden. So ist es auch Familie S. ergangen, die vor zwei Jahren aus dem Iran nach Meerbusch Ich bin immer wieder positiv überrascht, kam. Die Eltern haben Sprachkurse an der dass es trotz der ersten Schwierigkeiten mit VHS gemacht und können sich inzwischen der Verständigung klappt. Flüchtlinge, die in Deutsch verständigen, auch wenn das länger in Meerbusch sind und die ich nach Mutter und Vater schwerer fällt, als den dem Gottesdienst spreche, erzählen von ih- zwei Kindern, die hier in die Schule gehen. ren Erfahrungen und wie sie eine Arbeits- Mein Telefon-Gespräch (wegen „Corona“ stelle und eine Wohnung gefunden haben. können wir uns nicht treffen) mit Frau Ra- Man merkt: Sie sind angekommen – trotz zieyeh S. gestaltet sich etwas schwierig. der Sprachbarrieren. Angelika Kirchholtes 10
Thema: Über Sprachbarrieren hinweg Im Ausland unterwegs Audrey Pouillon und Konrad Weberling sam gewesen. „Selbst in den kleinen abgele- waren im vergangenen Jahr unterwegs von genen Orten, die wir passiert haben, waren Lyon nach Jerusalem (s. Foto – U. Furch- Leute, die Deutsch sprachen“, erinnert sich heim). Zwischen April und Dezember ha- Konrad und Audrey ergänzt: „Wochenlang ben sie 4.118 km zu Fuß, mit Rucksäcken hat Konrad fast nur Deutsch gesprochen. und Zelt zurückgelegt. Warum zu Fuß? Also musste ich es auch lernen.“ „Einerseits um die Möglichkeit zu haben Die Türkei ist den beiden besonders ans den langsamen Übergang zwischen Kultu- Herz gewachsen. Gerade weil Sprache hier ren, Sprachen und Landschaften zu spüren kein Problem gewesen sei. „Wir haben uns und zu sehen“, schrieben Konrad und seine Abende lang unterhalten, ohne dass wir ge- französische Freundin auf ihrer Webseite. genseitig die Sprache konnten“ berichtet „Auch um das Gefühl zu suchen, mal nicht Konrad. „Die Leute hatten so ein unglaubli- zu wissen wo man ist, wohin es geht und zu ches Interesse, zu erfahren, wer wir sind merken, dass man Lösungen finden kann für und was wir mit unseren riesigen Rucksä- diese Probleme.“ Die beiden haben sich bei cken machen.“ Ganz innige Verbindungen ihrer Freiwilligen-Arbeit im französischen seien dabei entstanden. „Wenn beide Par- Hospiz in Jerusalem kennen gelernt. Die teien sich verstehen wollen, klappt die Ver- Stadt ist für beide einzigartig. So reifte die ständigung mit Händen und Füßen“, versi- Idee, dorthin zu laufen. Vier Jahre haben sie chert Konrad. „Es ist erstaunlich, wie sehr geplant. „Wie ist es mit der Sprache, das ha- man dabei in die Tiefe gehen kann.“ Zusam- ben wir uns vorher auch gefragt“, erzählt men unterwegs sein, ein Vorteil: Die Leute Konrad. Ihnen war klar, in Mitteleuropa haben sehr empathisch reagiert. kommen sie ganz gut durch mit Englisch, Infos: https://backtojerusalem.wixsite.com/ Französisch und Deutsch. Aber danach? Auf jerusalem dem Balkan? „Die Zahl der Leute, die unsere Bettina Furchheim (Konrad ist mein Neffe) drei Sprachen verstanden, hat im- mer mehr abgenommen.“ So ha- ben sich die beiden über be- stimmte Schlüsselbegriffe in den unterschiedlichen Landesspra- chen verständigt: Unterwegs – zu Fuß – Jerusalem – Garten – Zelt – schlafen. „Die Worte haben wir erst durch den Weg gelernt“, meint Konrad. „Dadurch, dass wir mit den Leuten in Kontakt ka- men.“ In Serbien sei es ganz selt- 11
Thema: Erfahrungen Der Heilige Geist hilft Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2. Timotheus 1,7). Dieser Bibelvers beschreibt, wie der Heilige Geist uns hilft und in unserem Leben unter- stützt. Gerade jetzt in der Zeit der Corona- krise ist Hilfe notwendig. Getragen von der Liebe Gottes können wir das Leben auch in seinen schwierigen Phasen meistern. Der Geist Gottes hilft, inspiriert uns. masken.“ So hieß es aus einem Kranken- So gibt es einige schöne Beispiele, wie der haus, wo Frau S. aus dem Iran arbeitet. So- Heilige Geist in den vergangenen Wochen fort setzten sich zwei Meerbuscherinnen in unserer Gemeinde gewirkt hat. Viele ha- aus der Gruppe an ihre Nähmaschinen und ben sich Gedanken gemacht, wie Nähe und nähten Gesichtsmasken in allen möglichen Zuwendung entstehen kann, trotz der ver- Mustern. Die Freude im Krankenhaus war ordneten Distanz. Per Mail kam Orgelmusik groß (s. Foto). Auch das Begegnungszent- von Claudia Jacobs, teilweise mit Gesang, in rum der Diakonie Meerbusch im Pappkar- mein Wohnzimmer. Sie umrahmte die An- ton hat eine ähnliche Aktion durchgeführt. dachten der Pfarrerinnen, die ich zu Ostern auf meinem Smartphone lesen konnte. Die Von dort berichtet Bettina Furchheim: „In Kirchenglocken läuteten, Blumen und Ker- den Medien wurde beklagt, dass für die zen standen bereit zum Mitnehmen. Auf Landwirte keine Erntehelfer zur Verfügung Initiative unserer Gemeinde und des Ver- stünden. Wir haben bei Geflüchteten ange- eins Kleene Strömper bastelten Kinder fragt, wer helfen würde. Gut zehn Personen Schmuckkarten mit Ostergrüßen für die Se- haben spontan zugestimmt. Doch die Abfra- nioren in Malteserstift und Meridiasheim, ge von Ehrenamtlichen bei den Landwirten die derzeit nicht besucht werden dürfen. vor Ort ergab: sie möchten niemand ohne Erfahrung. Nur eine Person hätte an einen Leider mussten viele unserer Gruppen ihre Spargelbauern vermittelt werden können.“ Aktivitäten einstellen. Das betraf auch die internationale Frauen-Kochgruppe, die Ich denke, jede und jeder von Ihnen kennt normalerweise einmal im Monat Gerichte Beispiele, wie sich Menschen in der Zeit der aus vielen Ländern zubereitet und gleichzei- Coronakrise helfen und geholfen haben. Oft tig durch das persönliche Kennenlernen die reichte schon ein Telefonat, ein Gruß, ein Integration und das Deutschlernen fördern. Foto und ein Bibelspruch auf WhatsApp. Ein Hilferuf erreichte die Gruppe allerdings: Jeden Morgen freute ich mich über solch „Wir brauchen dringend einfache Gesichts- eine Nachricht. Angelika Kirchholtes 12
Thema: Erfahrungen Der Geist Gottes wirkt, wo er will Albert Schweitzer hat immer betont, es sei aber der Geist Gottes hilft uns dabei, wenn der Geist Jesu, der ihn nach Afrika geführt wir ihn in uns wirken lassen. Für Gott ist habe und der ihn das Abenteuer dort habe nichts unmöglich. Ist es für mich möglich, gelingen lassen. Gottes Geist, Geist Jesu, durch den Heiligen Geist meinen Lebens- Heiliger Geist: Es ist stets derselbe. Das be- weg zu verlassen und ein Jünger Jesu zu deutet, dass auch Gott heute und hier unter werden, ihm nachzufolgen? Im Brief des uns am Werk ist. Gott ergreift unsere Her- Apostel Paulus an die Römer, 12,11 steht: zen und verwandelt sie. Dann steht unser „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Leben in einem neuen Licht und das gibt Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. uns Hoffnung und neuen Mut. In Psalm 104 Wenn wir mit ihm rechnen, rüstet er uns heißt es: „Sende aus deinen Geist und das auch dazu. Gottes Geist formt uns um und Antlitz der Erde wird neu.” schickt uns auf teilweise sehr überraschende Der Geist Gottes – der Heilige Geist – der Wege.“ Schöpfer der Welt und der Menschen hat Wir Menschen stellen uns vor, dass Gott immer Überraschungen bereit und geht nach unseren Wünschen handelt. Wir weit über das menschliche Denken hinaus. möchten am liebsten nachhelfen, wenn uns Für uns unvorstellbar, nutzt er alle Mög- Gottes Handeln zu langsam erscheint. Den lichkeiten, um uns und der ganzen Welt das Geist Gottes zu bestimmter Zeit einbestel- Heil zu bringen. Dass Gott auch einen heid- len, wie es uns gerade passt. Er sollte nach nischen König als sein Werkzeug gebrau- unserer Methode handeln. Aber er wirkt, chen kann und das zum Wohle Israels, wo er will. Die größte Wirkung hatte Got- macht Jesaja 45 deutlich, wo der persische tes Geist an Pfingsten. Die Apostelgeschich- König Kyros sogar als „Gesalbter“ Gottes be- te 2,1-4 beschreibt die Pfingsterzählung. zeichnet wird. Bei einer Reise in die Türkei auf den Spuren „Du bist Gottes Werkzeug”, sagte Huldrych des Apostel Paulus wurde ich darauf ange- Zwingli, der Schweizer Reformator. Unser sprochen, ob ich nicht im Presbyterium tägliches Leben und Zusammenleben mit mitarbeiten möchte. Der Geist Gottes hat in unserer Familie, unseren Freunden und al- mir gewirkt und ich habe mich für diesen len Mitmenschen sollte dieser Begriff prä- Weg entschlossen. gen. Mit den Talenten, die wir von unserem Schöpfer erhalten haben, sollten wir mitar- Der Geist Gottes gibt uns die Kraft, Gutes zu beiten am Gestalten der Gemeinschaft. Uns tun und wir sollten, wie es die Urchristen einsetzen für den Respekt zwischen Alt und getan haben, für ihn brennen. In diesem Jung, zwischen Fremden, egal welcher Sinne, lassen Sie, lasst Ihr es uns gemeinsam Hautfarbe und Einheimischen, egal welchen versuchen. Bildungsstandes. Das alles ist nicht einfach, Walter Stecker 13
Gemeinde in Bildern Reitfreizeit: Am 1. Märzwochenende verbrachten wieder 40 Kinder und Jugendliche ein wunderschönes Wochenende mit buntem Programm auf dem Reiterhof in Goch. Auch im kommenden Jahr ist wieder eine Reitfreizeit geplant. Sie soll stattfinden vom 19.-21.03.2021. Foto: Schwark 25 (26) Jahre gemeinsam singen: Im Rahmen seines alljährlichen Probenwochenendes konnte der Chor 94 (Ltg. Claudia Jacobs) dieses Mal in der Eifel auch sein 25-jähriges Bestehen feiern. Manche Sängerinnen und Sänger sind seit 1994 dabei. Foto: Furchheim 14
Gemeinde in Bildern März bis Mai: Gemeinde fand statt – nur anders ... Mit Beginn der Kontaktein- schränkungen haben sich in den Stadtteilen Meerbuschs und auch in unserer Gemeinde Unterstüt- zernetzwerke gefunden. Eine überwältigende Welle der Hilfs- bereitschaft und Solidarität war und ist zu erleben. Auch Kinder und Jugendliche wollten gerne ihren Beitrag leis- ten, damit die Menschen, die der- zeit besonders durch die Ein- schränkungen betroffen sind, sich nicht so allein gelassen fühlen. Auf Anregung von Eltern haben in Strümp und Bösinghoven Schülerinnen und Schüler der Martinusschule und Kinder der Strümper Kindertagesein- richtungen bunte Mut-mach-Steine für die Bewohnerinnen und Bewohner des Meridias Rheinstadtpflegehauses in Strümp gestaltet. Mehr als 200 bunte Steine sind bei dieser Aktion entstan- den – mal mit einer kleinen Botschaft, mal mit einem Bild. Eine ähnliche Idee wurde in Lank und in den Rheingemeinden rea- lisiert. Kindergarten- und Schul- kinder, sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden unserer Ge- meinde gestalteten etwa 200 bun- te Kärtchen mit netten Grüßen zum Osterfest für die Bewohner und Bewohnerinnen des Malteser -Stiftes. Karin Schwark 15
Open-Air-Gottesdienste – jeweils 10 Uhr! Lank – 10.00 Uhr Strümp – 10.00 Uhr Unsere Gottesdienste Kreuzkirche Versöhnungskirche Gabernig 7. Juni — Open-Air-Gottesdienst Trinitatis — 14. Juni Schwark 1. So. n. Trinitatis Open-Air-Gottesdienst Gabernig 21. Juni — Open-Air-Gottesdienst 2. So. n. Trinitatis Gabernig Sommerkirche — Open-Air-Gottesdienst 28. Juni 3. So. n. Trinitatis Neefken Sommerkirche — Open-Air-Gottesdienst 5. Juli 4. So. n. Trinitatis Gabernig Sommerkirche — Open-Air-Gottesdienst 12. Juli 5. So. n. Trinitatis — Sommerkirche Neefken 19. Juli Open-Air-Gottesdienst 6. So. n. Trinitatis — Sommerkirche Schwark 26. Juli Open-Air-Gottesdienst 7. So. n. Trinitatis — Sommerkirche Schwark 2. August Open-Air-Gottesdienst 8. So. n. Trinitatis — Sommerkirche Schwark 9. August Open-Air-Gottesdienst 9. So. n. Trinitatis 16
„Kirche to go“ – Karfreitag Karfreitag: Kreuzkirche und Versöhnungskirche. Fotos: Engelke (2), Gabernig (2) 17
„Kirche to go“ – Ostersonntag und Jubilate Ostersonntag und Jubilate: an Kreuzkirche und Versöhnungskirche. Fotos: Engelke, Furchheim, Gabernig, Giesler 18
„Kirche to go“ – an der Kreuzkirche „Kirche to go“ an der Kreuzkirche. Am Sonntag Ju- bilate, dem 10. Mai, durften Besucher als Erinne- rung die Herzen mit nach Hause nehmen Fotos: Gabernig Für 26 Jugendliche wäre der 17. Mai der Tag ihrer Kon- firmation gewesen – aber der große Festtag wurde ver- schoben. Sie kamen trotzdem mit Ihren Familien zur Kreuzkirche und brachten alle ein Plakat mit einem lachenden Smiley mit. Pfarrerin Heike Gabernig hatte eingeladen zu „Kirche-to-go“ unter dem Motto „Seid fröhlich in Hoffnung....“ (Römer 12, 12) – und das waren auch alle, wie man sehen kann. Fotos: T. Gabernig (rechts: Geschwisterpaar) 19
Gemeinde in Bildern Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Psalm 91,1f Die Konfis aus Strümp kamen am Tag ihrer – ursprünglich geplanten – Konfirmation (10. Mai) zur Ver- söhnungskirche. Unter Gottes Segen (Schirm) steht Ihr allemal, schrieb ihnen Pfarrerin Karin Schwark. „Möge die Straße…“ wurde von den Anwesenden für die Konfis gesungen. Foto: R. Schwark (s. Titel) Kerze am Fenster: Glockenläuten zu außergewöhnlicher Zeit. Solange keine Gottesdienste in den Kirchen gefeiert werden können. Um 19 Uhr läuteten die Glocken der Kreuzkirche und auch der katholischen Kirche St. Franziskus (wie überhaupt vielerorts das Geläut der Glocken zu hören war). Zum Glockengeläut wurde in den Kirchen die Osterkerze entzün- det. Alle waren eingeladen, ebenfalls um 19 Uhr eine Kerze als Licht der Hoffnung ans Fenster zu stellen. Zum Klang der Glocken ein Gebet zu sprechen. Sich dadurch mit anderen zu verbinden. 20
Thema: Wertefragen Dorothee Sölle (1929 - 2003) Dorothee Sölle als ein Beispiel für eine Frau, Unter Feminismus verstand Sölle den Wi- Ehefrau und Mutter, evangelische Theolo- derstand von Frauen und Männern gegen gin, die so beliebt und geachtet wie auch die Kultur des Gehorsams und gegen jede umstritten eingetreten ist für den Glauben Form von Patriarchat. an Gott, Leben als Christ mit immer auch Dr. Ruth Bodden-Heidrich politischer sozialer Bedeutung. Sie hat be- Dorothee Sölle studierte ab 1951 evangeli- wegt und be-geist-ert. sche Theologie und Germanistik. Trotz Pro- Für Dorothee Sölle gehörten Glauben und motion (1954), Habilitation (1971), ordentli- Politik, Beten und Handeln zusammen; „Je- cher Professur in New York (1975-87) und der theologische Satz muss auch ein politi- Ehrenpromotion (Paris, 1977) bekam die scher sein“, formulierte sie in ihrer Auto- profilierte deutsche Theologin und Autorin biographie „Gegenwind“. Sie vertrat eine von keiner deutschen Universität je eine or- Theologie der radikalen Diesseitigkeit und dentliche Professur angeboten. plädierte für eine Entmythologisierung der Bibel. Das Wort Gottes war für sie nicht Hunger nach Sinn vom Leben zu trennen, ja, sie hielt Gottes Ich werde manchmal gefragt, warum ich Wirken in der Welt für gebunden an unser denn „immer noch“ für Gerechtigkeit, Frie- Handeln („Gott hat keine anderen Hände als de und die gute Schöpfung eintrete. unsere“). „Immer noch?“ frage ich zurück, wir fangen Fulbert Steffensky (ihr 2. Ehemann 1969- doch gerade erst an, aus der Verbundenheit 2003) über sie: Es war ihre Gottesliebe, die mit dem Leben heraus, zu kämpfen, zu la- ihr beides untrennbar werden ließ: Fröm- chen, zu weinen. migkeit und politisches Nachdenken und Wir können uns doch nicht auf das geistige Handeln. In Gott leben hieß für sie, sich an Niveau des Kapitalismus zurückschrauben der weitergehenden Schöpfung zu beteili- und ständig „Sinn“ mit „Erfolg“ verwech- gen. In Gott leben hieß, ihm helfen, seine seln. Welt zu heilen Das ist eine lebensgefährliche Verwechs- Margot Käßmann hob in einem Interview lung, wenn wir das Leben zurückrechtstut- zum Tod Dorothee Sölles 2003 die Bedeu- zen auf das Machbare und das, was sich tung ihrer Provokationen für die Entwick- konsumieren lässt. lung der evangelischen Kirche hervor. In Meine Tradition hat uns wirklich mehr ver- ihrem großen theologischen Werk habe sie sprochen! Ein Leben vor dem Tod, gerech- zentral zur Verbreitung feministischer The- tes Handeln und die Verbundenheit mit al- ologie beigetragen und die Mystik neu ge- lem, was lebt, die Wölfe neben den Läm- öffnet für viele Protestanten. Als das mern und Gott nicht oben und nicht später, Schönste, was bleibt, hob Käßmann ihre sondern jetzt und hier. Bei uns, in uns. Poesie hervor. Dorothee Sölle 21
KinderKirche: 25 Jahre Förderverein Kindergarten „Kleine Hände“ e.V. feiern Jubiläum „So lange ist das schon her? Ja, richtig. Meine Tochter ist jetzt 29. Das kommt hin.“ freut sich Frau Claßen-Kövel über die Nachricht. Der Förderverein des Kindergartens „Kleine Hände e.V.“ fei- ert Silberjubiläum, und Frau Claßen- Kövel wurde am 15. März 1995 zur ers- ten Vorstandsvorsitzenden des Vereins gewählt, der seitdem an der Gestaltung des Kindergartens maßgebend beteiligt war. „Die Initialidee kam weniger von mir ßen-Kövel zu berichten. „In Zusammenar- als vielmehr von Gabriele Schmidt, der da- beit wurde die gute Idee dann umgesetzt.“ maligen Kindergartenleiterin, und den Ehe- Noch viele gute Ideen entstanden: Sämtli- leuten Kasprowicz. Ich habe mich als Dip- che Spielgeräte des Außenbereichs – von lom-Rechtspflegerin um die juristischen Be- der Rutsche über das Klettergerüst bis zur lange beim Aufsetzen des Vereins geküm- Matschanlage (siehe Foto oben, 1999) – sind mert.“ beschreibt sie die Geburtsstunde. durch den Förderverein finanziert worden. „Wir brauchten Geld.“ erinnert sich Gabrie- Auch Kleinspielzeug für drinnen und drau- le Schmidt. „Die Gelder, die wir vom Träger ßen konnte mit den gesammelten Geldern erhielten, mussten wir z.B. in ein neues angeschafft werden. Verschiedene Ausflüge Dach investieren. Aber für Spielzeug blieb werden durch den Förderverein erst ermög- nichts übrig.“ Und so wuchs eine fruchtbare licht, der die Busfahrten übernimmt. Be- Initiative heran. trächtliche Summen werden dem Förder- Bis heute zählen zu den Mitgliedern nicht verein in den Anfangsjahren aus Strafzah- nur fast alle Eltern, sondern auch Erzieher lungen in Gerichtsverfahren zugeleitet. Da- und dem Kindergarten verbundene Förde- raus finanzierte sich sogar auch ein großer rer. Selbst das ein oder andere Gründungs- Teil des Ausbaus des Kindergartens vor mitglied hielt dem Förderverein über all die zehn Jahren. Jahre die Treue. Doch nicht nur finanziell tragen die Eines der ersten Projekte war der Ausbau „Kleinen Hände“ zum Kindergartenleben der oberen Spielflächen in den Räumen des bei. Sie sind Ideenschmiede und Bindeglied. Kindergartens. Bis heute werden die oberen Viele Aktionen des Fördervereins werden Ebenen von den Kindern gerne genutzt, zu echten Familientreffen, an denen alle ih- während darunter die Puppenecken ent- ren Spaß haben: Der Trödelmarkt, der standen sind. „Für diesen Umbau mussten mehrmals im Jahr mit viel Vorbereitungsar- wir auch das Presbyterium als Träger des beit veranstaltet wird, ist einer der belieb- Kindergartens überzeugen.“ weiß Frau Cla- testen in Meerbusch. Die Einnahmen kom- 22
KinderKirche: 25 Jahre Förderverein Kindergarten deraugen wi- derspiegelt und bei stau- nenden El- tern, ob der Beträge, die dort zusam- menkommen. Ein großes Fest war ge- plant, um die 25 Jahre ge- men dem Förderverein zugute. Bei Aufbau- bührend zu feiern. Dieses wird verschoben. aktionen, z.B. bei der Matschanlage, bud- Aber bereits heute soll ein großer Dank aus- deln sich Kinder und Eltern gemeinsam gesprochen sein, allen, die zum guten Wir- zum Ziel. Das verbindet. ken des Fördervereins „Kleine Hände e.V.“ „Und dann haben wir mit den Kindern in ihren Beitrag geleistet haben. „Wir sind al- einem Malprojekt Bilder malen lassen, die len Menschen zu Dank verpflichtet, die un- dann von den Vorschuleltern ersteigert seren Kindergarten in all den Jahren über wurden. Das war eine tolle Sache.“ freut den Förderverein unterstützt haben. Ohne sich Frau Schmidt an einer weiteren Finan- Sie könnten wir den Kindern nicht solch zierungsquelle, die schon seit Jahrzehnten ein wunderbares Spiel- und Bildungsange- Bestand hat. In den Anfangsjahren wurden bot machen. Sie zaubern ein Lachen in das die Bilder auf vom Verein organisierten El- Gesicht der Kinder und ermöglichen uns ternpartys versteigert oder auf Sommerfes- unsere Arbeit. Ich danke Ihnen.“ fasst Mar- ten, die allen, die davon erzählen, in bester tina Ketzer, die Kindergartenleiterin, ihren Erinnerung sind. Dank zusammen. Ganz wesentlich tragen in all den Jahren Und Frau Claßen-Kövel wünscht allen Jubi- aber auch externe Spender bei, darunter so- laren weiterhin eine gute Zusammenarbeit wohl Unternehmen als auch einzelne Lan- zwischen Elternschaft, Förderverein, Pres- ker Bürger. Seit Jahren bereits finanziert ei- byterium und den Handelnden des Kinder- ne Gruppe lokaler Ärzte und Apotheken gartens. „Denn die gute Grundstimmung ist unter der Initiative von Herrn Dr. med. immer auch gut für die Kinder.“ „Die Erzie- Groteguth eine Woche Tenniscamp für die her und der Vorstand des Fördervereins Vorschulkinder. Und wer schon einmal auf leisten so tolle Arbeit. Schauen Sie darauf dem Schützenfest die Sammelbüchse von zurück und bauen Sie darauf auf.“ pflichtet Herrn Kupp befüllt hat, kann sicher sein, auch Frau Kasprowicz diesem Glückwunsch dass sich diese Spende in leuchtenden Kin- bei. Wiltraud Rütten 23
KinderKirche: Kindergarten Leb wohl, Frau Kalff!... …so oder ähnlich würden sicherlich die Stundenzahl arbei- Kinder und die Kolleginnen Regina Kalff tete, dadurch flexi- bei einem schönen Gottesdienst zurufen, in bel und immer be- dem alle und sie selbst besonders ihre Ver- reit, einzusprin- abschiedung nach 25 Jahren Dienst im gen. Als Erziehe- Evangelischen Kindergarten feierlich bege- rin war sie „liebe- hen wollten. Das aber ist wie so vieles im voll konsequent“ – Moment nicht möglich – aber: das Bedürf- eine Eigenschaft, nis ist da, wenigstens auf diese Weise be- von der sicherlich kannt zu machen, dass unsere Erzieherin auch viele Eltern Regina Kalff nach 25 Jahren im Oktober zu Hause profitiert haben. Dabei war sie im- 2019 in Rente gegangen ist und unserem mer nah an den Kindern, die sie deshalb Kindergartenteam nicht mehr angehört. auch vermisst hat, als sie im Oktober 2018 – Alles begann am 1. August 1994: als gerade selbst Oma geworden – von jetzt auf Schwangerschaftsvertretung für wenige gleich durch eine schwere Krankheit ausge- Wochen nahm Frau Kalff ihren Dienst in bremst wurde. Der tägliche Weg zur Arbeit unserer Einrichtung auf. Auf eigene Erfah- und das Zusammensein mit den Kindern rungen konnte sie natürlich schon zurück- fehlte. Doch der Kontakt zu den Kollegin- blicken: schließlich war sie selbst Mutter nen, zu den Kindern und ihren Eltern blieb einer Tochter und eines Sohnes und dane- bestehen, gab und gibt ihr Halt und Kraft. ben auch schon als Erzieherin im katholi- In unzähligen Briefen, WhatsApp-Nach- schen Kindergarten St. Andreas in Stratum, richten und bei Besuchen durfte Regina ihrem Wohnort, tätig. Kalff in den zurückliegenden langen Mona- Und sie blieb und setzte nicht nur in der ten schon erfahren, wie überaus geschätzt „Mäusegruppe“, in der sie sich nun mit sie und ihre Arbeit wurden. Deshalb ist hier Claudia Gesse die Gruppenleitung teilte ihre und heute – ohne auf den Abschiedsgottes- Akzente, sondern auch im ganzen Kinder- dienst verzichten zu wollen – der Ort zu garten, denn sie war für den Bereich „Sport“ schreiben: „Danke, liebe Regina Kalff, dass zuständig. Selbst sehr sportlich, brachte sie Du in unserem Kindergarten Deine Dir von Bewegung in die Kinderschar. Unvergessen Gott geschenkten Talente und Gaben einge- hier z.B. ihre Trainingseinheiten für den bracht hast. Schade, dass Du nicht mehr da Sponsorenlauf an der Pappelallee. bist. Wir wünschen Dir eine schöne Zeit Nach dem Umbau der Einrichtung und der mit Deinem Mann, Deinen Kindern und daraus resultierenden Gruppenreduzierung Deiner Enkelin! Leb wohl, Frau Kalff! Und auf drei Gruppen wurde sie 2011 Teammit- vergiss nicht: Im Evangelischen Kindergar- glied der „Roten Gruppe“. Hier war sie im- ten in der Schulstraße bist Du immer herz- mer präsent, auch, wenn sie nicht volle lich willkommen!“ Heike Gabernig 24
Thema: Begeisterung für Neues Jedes Jahr wieder ... Kennen Sie den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“? Eine Filmkomödie von 1993, in der Schauspieler Bill Murray plötzlich hilflos in einer Art Zeitschleife feststeckt. In einem Tag, der immer wiederkehrt. Zu Be- ginn ärgert sich der mürrische Wettermode- rator, den Murray spielt, fürchterlich und testet alles mögliche. Dann beginnt er, die Zeit zu nutzen. Er lernt Klavierspielen und Sprachen. Am Ende des Films gewinnt er das Herz von Produzentin Andi MacDowell in einem Tag und darf die Zeitschleife ver- lassen. Ein Film, der zeigt, dass jeder Mor-Jedes Jahr passiert so viel Neues. Das neue gen trotz Alltagsritualen ein ganz besonde- Kindergartenjahr beginnt. Der 1. Schultag. rer ist. Nichts ist ganz gleich. Offen sein,Konfirmandenunterricht beginnt. Für die für das, was kommt. Neues. einen ist es das erste Mal, andere erleben es mit, als Eltern, Freunde, Paten, Erzieherin- Im Laufe des Jahres begegnen wir so vielem, nen, Lehrer. Und jedes Mal ist es wieder an- was sich wiederholt. Weihnachten, Silvester ders. Neu. Schön. und Neujahr, Karfreitag und Ostern, Him- melfahrt und Pfingsten, Sommer und Ur- Im Jahreszyklus begeistern im Frühjahr die laub, … Wird das langweilig? Nein, denn ersten Krokusse oder Schneeglöckchen. jedes Mal ist es wieder anders. Ich kann Sind sie doch die ersten Zeichen, dass der mich darüber freuen, es gemeinsam gestal- kalte Winter vorbeigeht, die Natur aus ih- ten. Immer wieder neu. Be-Geist-ert. rem Schlaf erwacht. Das erste Vogelzwit- schern am frühen Morgen. Der Sonnenauf- Dieses Jahr ist alles noch wieder anders. gang und die ersten Strahlen, die mich er- Selbst liebgewonnene Rituale, die zum x- reichen. Mich blinzeln lassen. Mal ähnlich ablaufen würden, sind durch äußere Umstände stark verändert. Und Begeisterung empfinden für Neues und doch kann ich aus dem, was ist, das Beste Wiederkehrendes. Beschreibt der Duden herausholen. Päckchen packen und verschi- doch Begeisterung als Zustand freudiger Er- cken zu Ostern an Stelle von Besuchen. An- regung, leidenschaftlicher Anteilnahme und rufe per Telefon und im Video statt persön- von freudig erregter Zustimmung. lichen Treffen. Mich mit den Nachbarn – Be-Geist-erung – dem Geist Gottes bei allem auf Abstand – unterhalten, denn die meis- und in allem Raum lassen. ten waren zuhause. Wildfremde grüßten Bettina Furchheim einander sehr freundlich beim Spaziergang. 25
Kirche für andere / Angeregt Aus der Gemeindestiftung Der Rechenschaftsbericht 2019 der Stiftung Für dieses Jahr geplant sind: liegt jetzt vor und kann beim Vorsitzenden • Zuschüsse für Seniorenausflug und -frei- der Stiftung (s.u.) angefordert werden. Die zeit, Reiterfreizeit und Nachwuchsbläser wichtigsten Ergebnisse • Bezahlung FSJler • Drittbestes Spendenjahr Wenn Sie uns helfen wollen, hier unsere • Erfreuliche Zustiftungen Konto-Nr.: • Finanzierung des FSJlers IBAN DE07 3055 0000 0093 3677 53 • Zuschüsse für Seniorenausflug, Kirchen- Bitte schon vormerken: musik (neue Mikroanlage) Tea Time: „Die goldenen 20iger“ am • Gutes Jahresergebnis und Erhöhung der 25.10.2020 um 17.00 Uhr in der Versöh- Rücklage. nungskirche (Eintritt frei, Spenden zu Gunsten der Stiftung). Ernst-Hermann Eckes Tim Bendzko: Wenn Worte meine Sprache wären... … Ich hätt' dir schon gesagt Aber ich begreife nicht, dass es dich so kalt In all den schönen Worten lässt Wie viel mir an dir lag Dir könnt' der Himmel auf Erden entgehen Ich kann dich nur ansehen Der Himmel auf Erden Weil ich dich wie eine Königin verehr Mir fehlen die Worte ... Doch ich kann nicht auf dich zugehen Weil meine Angst den Weg versperrt Du bist die Erinnerung an Leichtigkeit Die ich noch nicht gefunden hab' Mir fehlen die Worte ich Der erste Sonnenstrahl Hab' die Worte nicht Nach langem Regen Dir zu sagen, was ich fühl' Die die mich zurück holt Ich bin ohne Worte ich Wenn ich mich verloren hab' Finde die Worte nicht Und wenn alles leise ist, dann ist deine Ich hab' keine Worte für dich Stimme da-a-a Wenn Worte meine Sprache wären Mir fehlen die Worte … Ich hätt' dir schon gesagt Wie gern ich an deiner Seite wär' Ich weiß es dir zu sagen, wär nicht schwer Denn du bist alles, alles was ich hab Wenn Worte meine Sprache wären Ich kann verstehen, dass es dir nicht leicht Dir ein Lied zu schreiben, wäre nicht fällt schwer Du kannst nicht hinter die Mauer sehen Wenn Worte meine Sprache wären 26
Angeregt Lesenswert – Nachdenkenswert In der Bücherflut der Gegenwart könnte aber soll- manchmal ein kleiner Kompass von Nutzen ten wir sein. In einer „Bücher-Rubrik“ möchte Pfar- stets da- rer i.R. Dr. Arnold Pfeiffer auf Bücher hin- ran den- weisen, die seiner Einschätzung nach das ken, dass Prädikat „lesenswert – nachdenkenswert“ Jesus mit verdienen. Diese kleine Rubrik, die in loser Worten Reihe erscheinen soll, soll Tipps unter- der Psal- schiedlicher Autoren aus Print und Multi- men auf media zum jeweiligen Thema des Gemein- den Lip- debriefes beinhalten. pen ge- storben Hier die Vorstellung von Bonhoeffers Psal- ist. menbüchlein. Die Ansa- Am 9. April jährte sich der Todestag Diet- gen über rich Bonhoeffers. Bonhoeffer war kurz vor die Schöp- Kriegsende 1945 noch den Nazimördern Dietrich Bonhoeffer. Foto: epd-bild / fung und zum Opfer gefallen. Sein Büchlein über die Gütersloher Verlagshaus die Heils- Psalmen war ursprünglich ein kleines Heft, geschichte, die wir in den Psalmen finden, das 1940, also vor 80 Jahren erschien. Und kulminieren (so zeigt es Bonhoeffer) in zwar im Verlag des Mädchen-Bibelkreises dem, was sie uns über den Messias sagen, in Bad Salzuflen. Bonhoeffer hat hier so et- der als der Leidende sein Reich der Gerech- was wie sein geistliches Testament vorge- tigkeit und des Friedens aufzurichten be- legt. Das Heft war das letzte, was in der Na- ginnt. zizeit von Bonhoeffer gedruckt werden Wer Bonhoeffer in diesem Büchlein zuhört durfte. (wirklich zuhört!), begegnet Worten, die für Dass er von Anfang an ein Gegner des Na- manche anstößig sind (Sündenbekenntnis, ziterrors war, dass er von Anfang an auf der Kreuzesgemeinschaft, u.a.), er lernt es aber Seite der verfolgten Juden stand, dass er von vielleicht bei solchem Lesen, „mit Lust und Anfang an die Friedensaufgabe der weltwei- ernstem Glauben“ selber zu beten. Das wäre ten Christenheit erkannte, das alles verdich- das Gebet, das, wie Luther einst sagte, Gott tet sich in seiner Psalmenmeditation. von uns haben will. Er begreift die Psalmen als Gebete von Jesus Christus, die wir weiterbeten dürfen. Wich- Arnold Pfeiffer tig sei es, sagt Bonhoeffer, dass wir beim Dietrich Bonhoeffer: Die Psalmen – Das Ge- Psalmbeten an die Menschen aus Israel den- betbuch der Bibel. Brunnen Verlag Gießen ken, die vor uns gebetet haben. Vor allem – MBK-Verlag Bad Salzuflen, 20. Auflage 27
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