Gemeinwohl-Bilanz 2019/2020 - Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

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Gemeinwohl-Bilanz 2019/2020 - Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
Gemeinwohl-Bilanz
           2019/2020
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
Holsteinische Straße 39 - 40, 12161 Berlin
www.stadtteilzentrum-steglitz.de
info@stadtteilzentrum-steglitz.de
Telefon 030 8 54 01 17 10

V.i.S.d.P. Thomas Mampel, Kristoffer Baumann
Redaktion Katja Krause, Jonas Haupt
Grafik Anna Schmidt
Korrektorat Elena Baumann

Foto
Adobe Stock

Auflage 200 Stück
September 2021
Inhalt:

                        Kurzpräsentation des Unternehmens         Seite 4

                                                         Testat   Seite 7

                     A1 - Menschenwürde in der Zulieferkette      Seite 9

        A2 - Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette   Seite 12

         A3 - Ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette     Seite 14

   A4 - Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette      Seite 15

         B1 - Ethnische Haltung im Umgang mit Geldmitteln         Seite 16

           B2 - Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln         Seite 17

B3 - Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung        Seite 19

                        B4 - Eigentum und Mitentscheidung         Seite 20

                        C1 - Menschenwürde am Arbeitsplatz        Seite 22

                      C2 - Ausgestaltung der Arbeitsverträge      Seite 25

            C3 - Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden        Seite 27

    C4 - Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz        Seite 29

                             D1 - Ethische Kundenbeziehung        Seite 32

       D2 - Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen        Seite 35

D3 - Ökologische Auswirkung durch Nutzung und Entsorgung          Seite 39
                        von Produkten und Dienstleistungen

       D4 - Kund*innen-Mitwirkung und Produkttransparenz          Seite 40

                     E1 - Sinn und gesellschaftliche Wirkung      Seite 42
                          der Produkte und Dienstleistungen

                              E2 - Beitrag zum Gemeinwesen        Seite 44

                  E3 - Reduktion ökologischer Auswirkungen        Seite 47

     E4 - Transparenz und gesellschaftliche Mitentscheidung       Seite 49
Kurzpräsentation des Unternehmens
     Wir gehen davon aus, dass wir die Welt verändern können.
     Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der
     Geschichte und Tradition der deutschen und internationalen Nachbarschaftsheim-
     bewegung verpflichtet fühlt. Ziel unserer Arbeit ist es, für und gemeinsam mit den
     Bürgerinnen und Bürgern gute Lebensbedingungen im Stadtteil zu gestalten und
     sie bei der Umsetzung ihrer Ideen und Ziele bestmöglich zu unterstützen. In die-
     sem Sinne verstehen wir uns als Dienstleister und Partner von Kunden, Nutzern
     und Besuchern unserer Einrichtungen, Projekte und Angebote.
     Die Aktivitäten des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. umfassen insbesondere die
     Förderung der Kinder- und Jugendhilfe, der Nachbarschaftshilfe und Stadtteil-
     arbeit, der generationsübergreifenden Begegnung und der Hilfe zur Selbsthilfe.
     Wir sind tätig für alle Menschen und Organisationen vornehmlich in Berlin
     Steglitz-Zehlendorf, die unsere Unterstützung oder Mitarbeit wünschen, sowie
     jene, die persönliche oder soziale Interessen und Bedürfnisse erkennen lassen.
     Für die Menschen, für die und mit denen wir arbeiten, möchten wir Benachtei-
     ligungen ausgleichen, Chancengerechtigkeit und Teilhabe fördern und sichern
     sowie persönliche und soziale Kompetenzen stärken. Es ist uns besonders wich-
     tig, alle Menschen bestmöglich in ihrer persönlichen Entfaltung und Entwicklung
     zu unterstützen.
     Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. versteht sich als leistungsbereites, zukunfts-
     orientiertes soziales Unternehmen, das wirtschaftliches Handeln und soziales
     Engagement vereint. Wertschätzung, Respekt vor Mensch und Umwelt, Kollegia-
     lität, Kreativität und partnerschaftliche Kommunikation sind Grundwerte unserer
     Arbeit, die nach innen und außen erkennbar sind.
     Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist mit dem Engagement, der Professionalität
     und der Fachlichkeit seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
     Mitarbeiter ein geschätzter und zuverlässiger Partner – für Menschen und
     Organisationen – im Bezirk. Kooperation und Vernetzung sind Grundpfeiler
     unserer Arbeit im Stadtteil.
     Wir sind bereit, Verantwortung für Aufgaben und Prozesse im Bezirk zu
     übernehmen. Zu wichtigen Themen melden wir uns zu Wort und mischen uns ein.
                                                                Leitbild (September 2014)

     Vorbemerkungen zum Bericht
     Für den Berichtszeitraum 2019 und 2020 legt das Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
     seinen ersten Gemeinwohlbericht vor. Der Bericht wurde im Zeitraum September
     2020 - Juni 2021 in Form einer Peer-Evaluation gemeinsam mit anderen Berliner
     Unternehmen erstellt. Die Autor*innenschaft übernahmen dabei zwei Mitarbei-
     tende des Stadtteilzentrum Steglitz. Die Ergebnisse wurden durch verschiedene
     Interviews und Befragungen sowie mithilfe einer Mitarbeitenden-Befragung
     zusammengetragen und abschnittsweise einer internen „Backup-Runde“ zur Dis-
     kussion vorgelegt. Eine Mitwirkung an der Backup-Runde wurde allen Mitarbei-
     tenden offengestellt, es fanden sich über die Autor*innen hinaus acht Mitarbei-
     tende (inkl. einem der beiden Geschäftsführer), die an allen oder einigen Treffen
     der Runde teilnahmen. Die Backup-Runde nahm stets eine Selbsteinschätzung für
     die einzelnen Bilanzbereiche vor, die in die Peer-Evaluation eingebracht wurde.
     Alle Bilanzierungsschritte wurden transparent im Unternehmen kommuniziert.
     Wo möglich werden im Bericht Zahlen für beide Bilanzjahre vorgelegt. Da die
     Finanzbilanz für das Jahr 2020 zum Zeitpunkt des Abschlusses der Gemeinwohl-
     bilanzierung allerdings noch nicht vorlag, konnten zum Teil nur die Zahlen aus
     2019 angegeben werden.
Allgemeine Informationen zum Unternehmen
Firmenname: Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
Rechtsform: gemeinnütziger Verein
Website: www.stadtteilzentrum-steglitz.de
Branche: Soziale Arbeit
Firmensitz: Holsteinische Straße 39-40, 12161 Berlin
Gesamtanzahl der Mitarbeitenden: 240 (Stand: Dezember 2020)
Vollzeitäquivalente: 191,84
Saison- oder Zeitarbeitende:
2019: 21 Honorarmitarbeitende
2020: 23 Honorarmitarbeitende
Umsatz:
8.365.702,23 € (2019);
vorläufige Zahl für 2020: 10.336.927,21 €
Ausgründungen / Beteiligungen:
  •   .garage berlin GmbH (Coaching und Beratungszentrum) – Ausgründung
		    aus dem Stadtteilzentrum Steglitz e.V.; Mitglieder der Geschäftsführung
		    und des Vorstands des Stadtteilzentrum Steglitz sind zugleich
		    Gesellschafter*innen des Sozialunternehmens .garage berlin
  • Kunst für Demokratie gUG –
		 Das Stadtteilzentrum Steglitz ist mit einem Anteil von 40 % Gesellschafter
  • BMH Berliner Menschen helfen Stiftungs-gGmbH –
		 Hiervon ist das Stadtteilzentrum Steglitz Mitgründer und Gesellschafter
Berichtszeitraum: 2019/2020

Produkte / Dienstleistungen
Die Dienstleistungen des Stadtteilzentrums erstrecken sich über ein breit-
gefächertes und im Laufe der 25 Jahre gewachsenes Feld an Sozialer Arbeit.
Die Hauptschwerpunkte lassen sich wie folgt gliedern:
  • Kindertagesbetreuung (5 Kitas)
  • Schulsozialarbeit / Ergänzende Förderung und Betreuung
		 (7 Projekte an Schulen, teilweise ineinander integriert)
  • Stadtteil- und Nachbarschaftsarbeit (12 Projekte)
  • Kinder- und Jugendarbeit (8 Projekte, teilweise ineinander integriert)
  • Familienberatung (5 Projekte)
  • Beratung (4 Projekte + grundsätzliche Beratungsarbeit in allen Projekten)
Die beiden erstgenannten Punkte sind die umsatzstärksten des Vereins.

Das Unternehmen und Gemeinwohl
Die Idee zur Bilanzierung im Sinne der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) wurde
über den Kollegen Jonas Haupt in den Verein eingebracht. Zuvor gab es keine

                                                                                   5
Beschäftigung mit der GWÖ.
Ansprechpartner*innen für den GWÖ-Prozess sind:
Jonas Haupt, Telefon 01727933670, E-Mail haupt@sz-s.de
Katja Krause, Telefon 015758218962, E-Mail krause@sz-s.de
6
Gemeinwohl-               Stadtteilzentrum Steglitz
Zertifikat:                Peerevaluation                   Bilanz                    e.V
                           M5.0 Kompaktbilanz               2019-2020                 PG-Berlin-2021-01 (M&U)

                           Urte Töpfer
Begleiter*in               Madlen Sanchino                                            Beteiligte Peergruppen Firmen
                           Martinez

                                                                                      AXICA Kongress- und Tagungszentrum GmbH
                                                                                      be4energy GmbH
                                                                                      Brumaire Verlag

                    Wert
                                                            SOLIDARITÄT UND             ÖKOLOGISCHE                   TRANSPARENZ UND
                               MENSCHENWÜRDE
                                                             GERECHTIGKEIT             NACHHALTIGKEIT                 MITENTSCHEIDUNG
Berührungsgruppe

                           A1 Menschenwürde in der          A2 Solidarität und        A3 Ökologische                 A4 Transparenz und
                           Zulieferkette:                   Gerechtigkeit in der      Nachhaltigkeit in der          Mitentscheidung in der
A:                                                          Zulieferkette:            Zulieferkette:                 Zulieferkette:
LIEFERANT*INNEN
                                                      -40                      10 %                            -40                          0%

                           B1 Ethische Haltung im           B2 Soziale Haltung im     B3 Sozial-ökologische          B4 Eigentum und
B:                         Umgang mit Geldmitteln:          Umgang mit                Investitionen und              Mitentscheidung:
EIGENTÜMER*INNEN                                            Geldmitteln:              Mittelverwendung:
& FINANZ-
PARTNER*INNEN
                                                     30 %                      70 %                      10 %                           30 %

                           C1 Menschenwürde am              C2 Ausgestaltung der      C3 Förderung des               C4 Innerbetriebliche
                           Arbeitsplatz:                    Arbeitsverträge:          ökologischen                   Mitentscheidung und
C:                                                                                    Verhaltens der                 Transparenz:
MITARBEITENDE                                                                         Mitarbeitenden:

                                                     50 %                      50 %                      10 %                           20 %

                           D1 Ethische Kund*innen           D2 Kooperation und        D3 Ökologische                 D4 Kund*innen
                           beziehungen:                     Solidarität mit           Auswirkung durch               Mitwirkung und
                                                            Mitunternehmen:           Nutzung und                    Produkttransparenz:
D:                                                                                    Entsorgung von
KUND*INNEN &                                                                          Produkten und
MITUNTERNEHMEN                                                                        Dienstleistungen:

                                                     50 %                      70 %                      10 %                           50 %

                           E1 Sinn und gesellschaftliche    E2 Beitrag zum            E3 Reduktion                   E4 Transparenz und
E:                         Wirkung der Produkte und         Gemeinwesen:              ökologischer                   gesellschaftliche
GESELLSCHAFTLICHES         Dienstleistungen:                                          Auswirkungen:                  Mitentscheidung:
UMFELD
                                                     90 %                      20 %                      10 %                           30 %

                                                                                      Zertifikat gültig bis:         BILANZSUMME:
                                                                                      30.09.2023                          310

Mit diesem Zertifikat wird das Peergroup-Ergebnis des Gemeinwohl-Berichtes bestätigt. Das Zertifikat bezieht sich auf die
Gemeinwohl-Bilanz 5.0. ZertifikatID: d72ye
Nähere Informationen zur Matrix und dem Verfahren der Peerevaluation finden Sie auf www.ecogood.org
8
A1 Menschenwürde in der Zulieferkette

          Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
           „Die Produkte und Dienstleistungen, die ein Unternehmen zukauft, sind
           mit einer Vielzahl an gesellschaftlichen Auswirkungen verbunden. Diese
           können sowohl positiv als auch negativ sein. Besonders wichtig sind
           die Arbeitsbedingungen aller Mitarbeitenden in der gesamten Zuliefer-
kette. Ein Unternehmen ist für das Wohlergehen aller Menschen – auch bei seinen
Lieferant*innen und Vorlieferant*innen – mitverantwortlich.“

Bewertung für diesen Bereich:
Basislinie (0 Punkte): „Gesetzliche Vorschriften betreffend Arbeits-
normen werden seitens der Lieferant*innen eingehalten. Darüber hinaus
gibt es kein Engagement für mehr soziale Verantwortung gegenüber den
Lieferant*innen.“
Die größten Posten im Zukauf des Stadtteilzentrum Steglitz sind Leistungen zum
Betrieb der Gebäude (Gebäudereinigung, Strom, Gas, Wasser, Abfall), Catering,
Nahrungsmittel aus dem Einzelhandel, Spiel- und Beschäftigungsmaterialien,
Büromaterialien, technische Geräte und deren Support-Dienstleistungen, Fort-
bildungen sowie in einzelnen Jahren Baudienstleistungen. Das Hauptkriterium,
das von unseren Geldgebern an uns herangetragen wird, ist dabei Preis/Wirtschaft-
lichkeit. Darüber hinaus gibt es keine verschriftlichten Kriterien. Insbesondere in
der Beschaffung von Spiel- und Beschäftigungsmaterialien für Kinder wird primär
auf Firmen zurückgegriffen, die sich explizit auf diesen Bereich spezialisiert haben
und bspw. auf Schadstoffarmut der Produkte achten. Angebotsaufforderungen
für Ausschreibungen werden nur an Firmen, welche aus unserer Sicht zur
Haltung des Stadtteilzentrums passen, gerichtet (bspw. Arbeit mit Menschen mit
Behinderungen).
Es gibt bisweilen keine expliziten Überprüfmechanismen für soziale Risiken
in der Zulieferkette. Wenn wir Kenntnis von unethischen Aktivitäten erhalten,
handeln wir entsprechend (bspw. wurde im Berichtszeitraum nach Gesprächen
mit Mitarbeitenden, welche von problematischen Arbeitsbedingungen bei
einem Lieferanten berichteten, das Gespräch mit der Firma gesucht und diese
schlussendlich auch gekündigt).
Insbesondere bei Kita-Möbeln und -Spielzeug müssen Schadstoffarmut und
entsprechende Label/Zertifikate nachgewiesen werden (Bestellvorschrift). Caterer
in Kitas und Schulen haben Zertifikate, mit denen sie die Bio-Anteile nachweisen.
Bei Reinigungsmitteln der Dienstleister werden die verwendeten Produkte beim
Vertragsabschluss benannt und zugestimmt.

Verpflichtende Indikatoren
  • Die Anteile der zugekauften Produkte und Dienstleistungen gemessen am
		 Gesamtvolumen der Einkäufe stellen wir in nachfolgender Tabelle dar:
Lieferant*in                       Branche             Umsatz 2019           Umsatz 2020

           Vattenfall                       Strom (D)            19.526,09 €   1,96%   21.837,20 €   1,86%

          Naturstrom                        Strom (D)            11.541,81 €   1,16%    8.530,52 €   0,73%

             Gasag                            Gas (D)            10.257,62 €   1,03%   12.276,23 €   1,05%

              Klebs                     Abfallwirstchaft (E)      1.389,40 €   0,14%    2.641,28 €   0,23%

              BSR                       Abfallwirstchaft (E)     10.491,57 €   1,06%   10.340,00 €   0,88%

        Berlin Recycling                Abfallwirstchaft (E)      474,84 €     0,05%    683,73 €     0,06%

              Alba                      Abfallwirstchaft (E)      9.867,53 €   0,99%    8.234,22 €   0,70%

             ReFood                     Abfallwirstchaft (E)      679,54 €     0,07%    1.482,70 €   0,13%

    Berliner Wasserbetriebe           Wasserversorgung (E)        6.421,91 €   0,65%    6.471,67 €   0,55%

         e.t. Elektrobau                 Baugewerbe (F)           1.070,29 €   0,11%       - €       0,00%

Haus- und Gebäudetechnik Thiel           Baugewerbe (F)           3.044,78 €   0,31%       - €       0,00%

       Neuseddin GmbH                    Baugewerbe (F)           1.924,65 €   0,19%       - €       0,00%

       GP Service GmbH                   Baugewerbe (F)           5.420,30 €   0,55%       - €       0,00%

           Ihrke, Ingo                   Baugewerbe (F)          24.293,11 €   2,44%    406,00 €     0,03%

           Janko-Tech                    Baugewerbe (F)          21.222,92 €   2,14%   43.954,86 €   3,75%

           idee Kaffee              Groß- und Einzelhandel (G)    4.995,83 €   0,50%    2.399,92 €   0,20%

          Party Löwen               Groß- und Einzelhandel (G)    5.406,77 €   0,54%    4.033,28 €   0,34%

           Otto Office              Groß- und Einzelhandel (G)    1.292,58 €   0,13%    4.793,04 €   0,41%

          Büroshop24                Groß- und Einzelhandel (G)   22.980,77 €   2,31%   26.361,32 €   2,25%

Hildebrandt & Bartsch (Hygiene-
                                    Groß- und Einzelhandel (G)   23.128,54 €   2,33%   39.549,19 €   3,37%
            artikel)

        Edeka (Catering)            Groß- und Einzelhandel (G)   21.032,14 €   2,12%   22.157,63 €   1,89%

 Lidl, Penny, Edeka, Aldi, Metro,
     Netto, Kaufland, Rewe,         Groß- und Einzelhandel (G)   22.231,42 €   2,24%   26.649,47 €   2,27%
         Rossmann, dm

     Bräutigam und Hänelt           Groß- und Einzelhandel (G)       - €       0,00%    6.431,53 €   0,55%

              Poco                  Groß- und Einzelhandel (G)       - €       0,00%    8.813,07 €   0,75%

  Zhengzhou Known Imp.              Groß- und Einzelhandel (G)       - €       0,00%    7.654,82 €   0,65%

           thomann                  Groß- und Einzelhandel (G)    2.099,86 €   0,21%    4.298,71 €   0,37%

              Ikea                  Groß- und Einzelhandel (G)    2.077,25 €   0,21%    5.546,25 €   0,47%

        Betzold GmbH                Groß- und Einzelhandel (G)    1.249,05 €   0,13%    4.661,78 €   0,40%

       Wehrfritz GmbH               Groß- und Einzelhandel (G)    9.029,42 €   0,91%   10.207,38 €   0,87%
Lieferant*in                            Branche                Umsatz 2019             Umsatz 2020

           Saturn GmbH                     Groß- und Einzelhandel (G)       1.597,86 €    0,16%      776,98 €     0,07%

            Media Markt                    Groß- und Einzelhandel (G)        859,95 €     0,09%     9.156,35 €    0,78%

  Paripersonal (technische Geräte)         Groß- und Einzelhandel (G)                     1,80%    17.738,48 €    1,51%

           Gilg Computer                   Groß- und Einzelhandel (G)      15.646,38 €    1,57%    13.965,67 €    1,19%

              Apple KG                     Groß- und Einzelhandel (G)          - €        0,00%    29.823,51 €    2,54%

              Handfest                   Beherbergung, Gastronomie (I)     154.312,50 €   15,52%   108.790,00 €   9,28%

                                         Information und Kommunikation
              Telekom                                                       5.032,73 €    0,51%     9.637,42 €    0,82%
                                                       (J)
                                         Information und Kommunikation
              Vodafone                                                     36.335,65 €    3,66%    44.479,95 €    3,79%
                                                       (J)
                                         Information und Kommunikation
                 1&1                                                       15.844,15 €    1,59%    16.525,97 €    1,41%
                                                       (J)
                                          Freiberufliche, und technische
           Ing. R. Siebert                                                   763,27 €     0,08%     9.621,40 €    0,82%
                                               Dienstleistungen M)
                                          Freiberufliche, und technische
               M. Gilg                                                      6.104,76 €    0,61%    16.972,38 €    1,45%
                                               Dienstleistungen M)
                                          Freiberufliche, und technische
            webcrow e.K.                                                    3.427,20 €    0,34%     8.530,33 €    0,73%
                                               Dienstleistungen M)
                                          Freiberufliche, und technische
           Weltenerbauer                                                                  0,00%    34.008,63 €    2,90%
                                               Dienstleistungen M)
                                          Freiberufliche, und technische
         Büro Datenschutz                                                   3.555,72 €    0,36%     3.784,20 €    0,32%
                                               Dienstleistungen M)
                                          Freiberufliche, und technische
 Paripersonal (IT-Dienstleistungen)                                         6.554,52 €    0,66%     6.471,90 €    0,55%
                                               Dienstleistungen M)
 Supervisionen: Expressivo, Kögler,
                                                   Bildung (P)             12.865,52 €    1,29%    20.654,91 €    1,76%
  Kukla, Maischein, Spohn, ektimo
 Fortbildungen: Alice-Salomon HS,
ILS, Stiftung SPI, Donau-Uni, Parität.
   Akademie, SFBB, VSKA, Parität.                  Bildung (P)             18.203,16 €    1,83%    52.295,63 €    4,46%
Bildungswerk, DRK, Bifos, Hoffbauer,
              Teamworks

              AMD Tüv                    Gesundheit und Sozialarbeit (Q)   26.908,42 €    2,71%    19.400,33 €    1,65%

               Procedo                   Gesundheit und Sozialarbeit (Q)    1.499,40 €    0,15%      462,00 €     0,04%

 GTB Brockhoff Gebäudereinigung            andere Dienstleistungen (S)     163.277,48 €   16,43%   168.167,34 €   14,35%

 City Clean (Reinigung Fußmatten)          andere Dienstleistungen (S)      1.518,43 €    0,15%     1.117,04 €    0,10%

    Trabant (Gebäudereinigung)             andere Dienstleistungen (S)     32.353,56 €    3,25%    40.583,09 €    3,46%

   Allerhand (Gebäudereinigung)            andere Dienstleistungen (S)                    0,00%     6.043,56 €    0,52%

         Eicher, B., Architekt             andere Dienstleistungen (S)      2.142,00 €    0,22%        - €        0,00%

  Lohndata (Gehaltsabrechnung)             andere Dienstleistungen (S)     41.165,72 €    4,14%    43.758,46 €    3,73%

         HPTP (Steuerbüro)                 andere Dienstleistungen (S)      9.636,98 €    0,97%    19.237,92 €    1,64%

            Aust (Anwalt)                  andere Dienstleistungen (S)     12.504,53 €    1,26%    32.571,37 €    2,78%

                                                                                          83,81%                  87,44%
• Anteil der eingekauften Produkte/Dienstleistungen, die unter fairen
            		 Arbeitsbedingungen hergestellt wurden
            Hier gibt es bisher keine Auflistung bzw. Kontrolle und Überprüfung von
            Produkten, es kann dementsprechend kein Anteil beziffert werden.

            Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt:
              • Ausschluss einer Firma (Reinigung) nach Gesprächen mit Mitarbeitenden
              • keine Bestellung mehr über Amazon im kompletten Verein

            Verbesserungspotenziale/Ziele:
              •   Kriterien entwickeln und befolgen (Durchsetzung gegenüber
            		    Geldgeber*innen fordern), dabei zum Teil zentrale Beschaffung
            		    verstärken und zum Teil Rahmenvorgaben machen, mit denen
            		    die einzelnen Einrichtungen und Projekte selbstverantwortlich
            		    umgehen können
              • Selbstverpflichtung erstellen, die Lieferant*innen unterschreiben müssen
              • In Netzwerken denken: Kann sich bspw. der Paritätische
            		 Wohlfahrtsverband gemeinsam mit Lieferketten beschäftigen, um den
            		 einzelnen Trägern den Umgang mit diesem Thema zu erleichtern?
              • Einreichung von Angeboten nur unter nachhaltigen Aspekten

            A1 Negativaspekt: Verletzung der Menschenwürde in der
            Zulieferkette
                    Das Stadtteilzentrum kann nicht nachweisen, dass die Menschenwürde in
                    der Zulieferkette nicht verletzt wird. Es gibt keine Form der Überprüfung
                     dieser Kriterien. Insbesondere im Bereich Technik, aber auch in den
                    Bereichen Lebensmittelherstellung und Reinigungsleistungen ist durch-
                    aus mit Verletzungen der Menschenwürde zu rechnen. Bisher gibt es
            keine konkreten Maßnahmen, um diese Risiken zu reduzieren und der Anteil kann
            nicht genau beziffert werden.

            Im Berichtszeitraum wurde verbessert:
            keine Bestellungen mehr bei Amazon (insbesondere aufgrund von Berichten über
            problematische Arbeitsbedingungen).

            Bewertung für diesen Bereich:

                                                                                         !
            20 Minuspunkte: „Das Unternehmen bezieht Produkte und Dienst-
            leistungen aus sozial kritischen Branchen. Die bisher getroffenen
            Maßnahmen reduzieren die sozialen Auswirkungen noch nicht aus-
            reichend.“

A2 Solidarität und Gerechtigkeit
             in der Zulieferkette

                     Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
                     „Unternehmen haben Mitverantwortung, entlang der Zulieferkette einen
                     fairen und solidarischen Umgang aller Beteiligten untereinander einzu-
                     fordern sowie aktiv zu fördern.
                     Jedes Unternehmen kann sich über die sozialen Risiken und mögliche
            Missstände in der Lieferkette informieren, seine Forderungen kommunizieren und
            entsprechende Kaufentscheidungen treffen.“
Bewertung für diesen Bereich:
Erste Schritte (1 Punkt): „Das Unternehmen verschafft sich erste Informa-
tionen zu Risiken und Missständen bzgl. Solidarität und Gerechtigkeit ent-
lang der Zulieferkette. Einige eingekaufte Produkte und Rohwaren tragen
ein Label, welches Solidarität und Gerechtigkeit berücksichtigt.“
Die Geschäftsführung des Trägers signalisiert eine klare Gesprächsoffenheit für
Anliegen der Dienstleister und Zulieferer. Beispiele für einen fairen und solidari-
schen Umgang entlang der Zulieferkette sind die Weiterzahlung von Rechnun-
gen an Honorarkräfte im Corona-Lockdown, auch wenn die Leistungserbringung
nur eingeschränkt oder gar nicht möglich war, die Weiterbezahlung einer Reini-
gungsfirma trotz geschlossener Einrichtung und die Nicht-Rückforderung von
bereits bezahlten Rechnungen an ein langjährig genutztes Reiseziel (Kitafahrten)
im Corona-Lockdown.
Bisher gibt es allerdings keine expliziten Überprüfungsmechanismen, um
Risiken und Missstände im Umgang aller Beteiligten miteinander innerhalb der
Lieferketten aufzudecken.

Verpflichtende Indikatoren
  • Anteil der eingekauften Produkte und Rohwaren, die ein Label tragen,
		 welches Solidarität und Gerechtigkeit berücksichtigt
Dieser kann aktuell nicht beziffert werden. Die Dienstleister wie Caterer an Schu-
len sind uns gegenüber nicht verpflichtet Anteile auszuweisen. Auch die Label
bei den Spiel- und Möbelwarenbestellungen werden von uns nicht systematisch
analysiert.
  • Anteil der Lieferant*innen, mit denen ein fairer und solidarischer Umgang
		 mit A spruchsgruppen thematisiert wurde bzw. die auf dieser Basis aus
		 gewählt wurden
Auch dieser Anteil lässt sich aktuell nicht beziffern. Mit einem Caterer und einer
Reinigungsfirma wurden im Berichtszeitraum derartige Gespräche geführt.
Klärungsgespräche werden unsererseits gesucht, bevor Kündigungen ausgespro-
chen werden.

Verbesserungspotenziale/Ziele:
  • verstärktes Umschauen nach regionalen Anbietern (bei kleineren,
		 regionalen Anbietern lässt sich die Arbeitsweise besser beurteilen /
		 überprüfen)
  • Auseinandersetzung mit Labeln

A2 Negativaspekt: Ausnutzung der Marktmacht gegenüber
Lieferant*innen
       Das Unternehmen hat keine bedeutende Marktmacht, die es gegenüber

                                                                                      13
       Lieferant*innen ausnutzen könnte. Das Unternehmen kann bestätigen,
       im eigenen Handlungsspektrum Solidarität und Gerechtigkeit nicht zu
       verletzen, kann das darüber hinaus in der Zulieferkette bisher aber nicht
       beurteilen.
A3 Ökologische Nachhaltigkeit
          in der Zulieferkette

           Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
                   „Jedes Unternehmen ist mit Umweltauswirkungen in der Zulieferkette
                   konfrontiert und kauft diese mit den bezogenen Rohwaren, Produkten und
                   Dienstleistungen mit ein. Unternehmen sind daher für die ökologische
                   Nachhaltigkeit in ihrer Zulieferkette mitverantwortlich. Das Ziel ist es, zur
                   Reduktion der Umweltauswirkungen in der gesamten Zulieferkette beizu-
           tragen.“

           Bewertung für diesen Bereich:
           Basislinie (0 Punkte): „Gesetzliche Vorschriften werden eingehalten.
           Darüber hinaus gibt es keine Evaluierung der Lieferant*innen nach
           ökologischen Auswirkungen.“
           Es gibt im Stadtteilzentrum Steglitz teilweise Prinzipien der Beschaffung von
           Waren und Dienstleistungen (bspw. Tendenz zu regionalem und zum Teil auch
           biologischem Einkauf). Diese sind jedoch nicht verschriftlicht und unterliegen
           keiner Prüfung.
           Bisher werden ökologische Risiken in der Zulieferkette nicht evaluiert und dem-
           entsprechend auch keine ökologischen Kriterien bei der Auswahl von Produkten
           und Lieferant*innen explizit berücksichtigt.

           Verpflichtende Indikatoren
             • Anteil der eingekauften Produkte/Dienstleistungen, die ökologisch
           		 höherwertige Alternativen sind.
           Dies lässt sich bisher nicht beziffern.

           Verbesserungspotenziale/Ziele:
             • Kriterien erstellen und die Umsetzung und Einhaltung
           		 vereinsintern regeln

           A3 Negativaspekt: unverhältnismäßig hohe Umweltaus-
           wirkungen in der Zulieferkette
                   Das Stadtteilzentrum kann nicht nachweisen, dass es in der Zulieferkette
                   keine besonders hohen schädlichen Umweltauswirkungen gibt. Es gibt
                   keine Form von Überprüfung dieser Kriterien! Insbesondere im Bereich
                   Technik, aber auch in der Lebensmittelherstellung ist durchaus mit signi-
                   fikanten Umweltauswirkungen zu rechnen. Bisher gibt es keine konkreten
           Maßnahmen, um diese Risiken zu reduzieren und der Anteil kann nicht genau
           beziffert werden.

           Bewertung für diesen Bereich:

                                                                                            !
           20 Minuspunkte: „Das Unternehmen bezieht Produkte und Dienst-
           leistungen aus ökologisch kritischen Branchen; die bisher getroffenen
           Maßnahmen reduzieren die Umweltauswirkungen noch nicht ausrei-
           chend.“
A4 Transparenz und Mitentscheidung
                      in der Zulieferkette

         Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
          „Unternehmen haben die Mitverantwortung, entlang der Zulieferkette
          einen transparenten und partizipativen Umgang aller Beteiligten unter-
einander einzufordern und aktiv zu unterstützen. Jedes Unternehmen kann sich
über entsprechende Risiken und mögliche Missstände in der Zulieferkette infor-
mieren, Forderungen kommunizieren und Kaufentscheidungen treffen.“
Bewertung für diesen Bereich:
Basislinie (0 Punkte): „Gesetzliche Vorschriften werden eingehalten. Das Unter-
nehmen beschäftigt sich nicht explizit mit Transparenz und Mitentscheidung in der
Zulieferkette und nutzt seine Marktmacht nicht aus.“
Das Stadtteilzentrum Steglitz bemüht sich den Lieferant*innen gegen-
über transparent aufzutreten, insbesondere durch die bereits benannte
Gesprächsoffenheit. Auch die Neuausschreibungen (zu denen man in
bestimmten Bereichen verpflichtet ist) werden offen mit den Dienst-
leistern besprochen. Dies zeigt unsere partizipative Haltung gegenüber
allen Beteiligten.
Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums wurden bewusst auch wichtige Lieferant*in-
nen mit eingeladen. Zwischen den einzelnen Unternehmen, Dienstleistern und
Zulieferern gibt es darüber hinaus keine Schnittstellen und / oder transparente
Beteiligung. Das Stadtteilzentrum Steglitz überprüft bisher nicht systematisch, ob
bei den Zulieferern Risiken und Missstände in Bezug auf Transparenz und Mitent-
scheidung vorliegen.

Verpflichtende Indikatoren
  • Anteil der eingekauften Produkte und Rohwaren, die ein Label tragen,
		 welches Transparenz und Mitentscheidung berücksichtigt
Da wir kein Unternehmen sind, welches im klassischen Sinne produziert oder für
eine bestimmte Tätigkeit einkauft, gibt es bisher auch keine konkrete Auflistung
von Anschaffungen. Jedes Projekt besorgt für seine (stetig wechselnden, da an
Adressat*innen angepassten) Aktivitäten eigenständig die benötigten Materia-
lien und muss diese Einkäufe nicht nach Auswahlkriterien oder Labeln verantwor-
ten. Ein entsprechender Anteil kann daher bisher nicht beziffert werden.
  • Anteil der Lieferant*innen, mit denen ein transparenter und
		 partizipativer Umgang mit Anspruchsgruppen thematisiert wurde bzw. die
		 auf dieser Basis ausgewählt wurden.
Bisher werden keine Lieferant*innen auf dieser Basis ausgewählt.

Verbesserungspotenziale/Ziele:

                                                                                     15
  • Beschäftigung mit Labeln und Aussagekraft dieser. Welche davon
		 können wir für uns gut nutzen und überprüfen.
 • verstärkte Einbindung von Zulieferern in Vereinsaktivitäten und
		 -kommunikation
B1 Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln
                 Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
                 „Eine werte- und gemeinwohlorientierte Haltung versteht Geld nicht
                 als Hauptziel, sondern nur als Mittel des Zahlungsverkehrs. Wichtig im
                 Umgang mit Geld ist die Achtung der Menschenwürde vor finanziellen
                 Interessen.
                 Hohe Ausstattung mit Eigenmitteln bedeutet finanzielle Unabhängigkeit und
                 schützt das Unternehmen vor unerwünschten externen Einflüssen.
                 Jede Kreditaufnahme ist ein Versprechen auf eine Steigerung der Wertschöpfung,
                 um Zinsen und Rückzahlung leisten zu können. Fremdmittel sollten aus solidari-
                 schen Quellen oder von Ethikbanken stammen.“

                 Bewertung für diesen Bereich:
                          Fortgeschritten (3 Punkte): „Der Eigenkapitalanteil erreicht branchen-
                          übliche Höhe. Kontinuierliches Umsetzen der solidarischen Finanzierung
                          über Berührungsgruppen und/oder durch Kredit von einer Ethikbank
                          und Ablöse konventioneller Kredite. Finanzpartner*innen haben eine
                          breite Palette ethisch-nachhaltiger Finanzprodukte erreicht, sind regional
                          engagiert und nicht in kritische Projekte involviert.“
                 Als gemeinnütziges Sozialunternehmen kann das Stadtteilzentrum kein mone-
                 täres Eigenkapital aufbauen, das nicht zweckgebunden für die satzungsmäßigen
                 Ziele verwendet wird. Durch Kapitalbildung würde die Gemeinnützigkeit in Frage
                 gestellt. Der überwiegende Großteil unserer Finanzmittel entstammt zweck-
                 gebundenen Zuwendungen oder Leistungsentgelten. Eigenmittel werden in
                 geringem Maße durch Spenden und Crowdfunding-Projekte erworben. Wenn
                 bei Projektfinanzierungen allerdings Eigenmittel in größerem Umfang gefordert
                 sind (bspw. 20 % Eigenmittel bei Bauvorhaben), sind wir hierfür auf Fremdkapital
                 angewiesen.
                 Das Stadtteilzentrum Steglitz hat Konten bei der Bank für Sozialwirtschaft und
                 der Berliner Sparkasse. Die Sparkasse dient dabei lediglich der Bereitstellung
                 von Konten, von denen einzelne Projektleitungen Bargeld abheben können. Alle
                 anderen Finanzgeschäfte einschließlich Fremdfinanzierungen werden über die
                 Bank für Sozialwirtschaft abgewickelt. Diese ist eine von den Spitzenverbänden
                 der Freien Wohlfahrtspflege gegründete Bank, die speziell auf die Anforderungen
                 von sozialwirtschaftlichen Unternehmen ausgerichtet ist und zum Bundesver-
                 band der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken gehört. Die Bank für
                 Sozialwirtschaft wie auch die Berliner Sparkasse als öffentlich-rechtliches Geldins-
                 titut wirtschaftet nicht im Hinblick auf private Gewinninteressen, sondern ist dem
                 Gemeinwohl verpflichtet und unterstützt soziale Projekte und Initiativen.
                 Kredite werden vom Stadtteilzentrum Steglitz bei der Bank für Sozialwirtschaft
                 dann aufgenommen, wenn wir bspw. bei größeren Bauvorhaben die Eigenkapital-
                 quote nicht anderweitig finanzieren können.

16
                 Durch Nutzung vorhandener Spielräume können Überschüsse erwirtschaftet
                 werden, die der mittelfristigen Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit
                 des Unternehmens dienen. Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. erwirtschaftet stets
                 eine Betriebsmittelrücklage, die bei 100 %igem Zahlungsausfall für ein bis zwei
                 Monate den Betrieb absichern kann.
Alle Versicherungen des Stadtteilzentrum Steglitz werden über die UNION Ver-
sicherungsdienst GmbH abgewickelt, dem Versicherungsmakler des Deutschen
Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Der Versicherungsdienst verhandelt Rah-
menverträge mit allen großen Versicherungen und minimiert damit die Risiken
für soziale Träger. Ein Großteil der aktuellen Versicherungsverträge sind hierüber
mit der Allianz abgeschlossen worden.
Das Stadtteilzentrum Steglitz bietet seinen Mitarbeitenden betriebliche
Altersvorsorge über den Finanzdienstleister Manfred Jörger an, der Mitglied
bei ökofinanz-21 e.V. – Netzwerk für nachhaltige Vermögensberatung und im
internationalen Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie e.V. ist.

Verpflichtende Indikatoren
  • Anteil Eigenkapital in Prozent:
100 % (Das Stadtteilzentrum Steglitz hat zwar nur ein geringes Anlagevermögen
in Form von Sachanlagen, es gibt aber bis auf ein Investitionsdarlehen für den
Neubau einer Kita auch kein genutztes Fremdkapital im Sinne von Darlehen, son-
dern ausschließlich Finanzierung über Leistungsentgelte und Zuwendungen.)
  • Fremdfinanzierung, aufgeschlüsselt nach Finanzierungsart (Angaben in
		 Tsd. EUR und in % vom Fremdkapital)
Investitionsdarlehen (Bank für Sozialwirtschaft) zur Vorfinanzierung des Eigen-
anteils beim Neubau einer Kita: 488.913,- € (Stand 31.12.2020, ca. 4,7 % des
Umsatzes)

Verbesserungspotenziale/Ziele:
  • über nachhaltige Alternativen im Bereich der Versicherungen
    informieren, ggf. dem UNION Versicherungsdienst Vorschläge
    für die Veränderung seines Portfolios machen oder unabhängig
    vom Versicherungsdienst wechseln

B2 Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln
Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
„Ein zentrales Ziel ist das Erreichen von Fairness gegenüber allen
Berührungsgruppen. Die Ausgaben des Unternehmens werden dabei zu
„Einkommen“ der Lieferant*innen, Mitarbeitenden und der Gesellschaft.
Bei der Verwendung des verbleibenden Mittelüberschusses stehen der Ein-
satz für das Weiterbestehen und die Weiterentwicklung des Unternehmens und
die Bildung notwendiger Risikorücklagen im Vordergrund. Eine Ausschüttung von
Kapitalertrag sollte erst nach ausreichender Zukunftsvorsorge erfolgen.“
Bewertung für diesen Bereich:
       Vorbildlich (7 Punkte): „Beschränkte Ausschüttung von Kapitalerträgen
       ohne dafür einzugehende Neuverschuldung erst nach mind. 90 % Deckung
       des aktualisierten Bedarfs an Zukunftsausgaben.“
        Da wir als Sozialunternehmen in einem Bereich arbeiten, in dem wir für
        unsere einzelnen Projekte und Einrichtungen auf Finanzierungen ange-
        wiesen sind, die stets nur für den Zeitraum von 1 bis maximal 5 Jahren
gesichert sind und die nur wenig finanzielle Spielräume zulassen, gibt es keine
langfristigen Finanzplanungen. Rücklagen können nur kurzfristig gebildet wer-
den – beispielsweise um in einem Jahr verstärkt in die digitale Ausstattung zu
investieren. Es wird stets eine Betriebsmittelrücklage in Höhe der Ausgaben von
ein bis zwei Monaten gebildet.
Von diesen geringen Spielräumen abgesehen, wird gleichwohl in die Zukunfts-
planung des Vereins investiert. So verbringen unsere beiden Geschäftsführer
etwa 40-50 % ihrer Arbeitszeit mit Tätigkeiten, bei denen es um die Zukunfts-
sicherung des Stadtteilzentrum Steglitz geht (z. B. Konzeptentwicklung, Organi-
sationsentwicklung, Entwicklung neuer Projekte, strategische Planung). Bei den
Arbeitsbereichsleitungen liegt dieser Anteil bei etwa 20-30 %, bei den Projekt-
leitungen bei etwa 10-20 %.
Im Berichtszeitraum wurde insbesondere in zweierlei Hinsicht an der zukunftsfähi-
gen Aufstellung des Unternehmens gearbeitet: zum einen in Form von Prozessen
der Organisationsentwicklung (Start des Prozesses „Reinventing Kitas“ zur Neu-
Organisation der Zusammenarbeit im Bereich der Kindertagesstätten, Berufung
eines zweiten Geschäftsführers, Umstrukturierung des Leitungsteams und eines
Arbeitsbereichs) und zum anderen in Form der Strategieentwicklung für die
Digitalisierung von Geschäftsprozessen (Einrichtung einer AG Digitalisierung,
Fortbildung für Leitungskräfte). Darüber hinaus wurde ab September 2020 eine
Stelle für Qualitätsmanagement mit 30 Wochenstunden eingerichtet.
Im Berichtszeitraum wurden zudem mehrere Einrichtungen neu eröffnet bzw.
übernommen und mehrere Projekte neu ins Leben gerufen: Die Kita Kiezhopser
und die Gemeinschaftsunterkunft Leonorenstraße wurden 2019 eröffnet, die Kita
Kleckerbande im selben Jahr übernommen. Im Jahr 2020 wurden unter anderem
erste Projektgelder für den Aufbau einer Beratungsstelle für trans*idente Kin-
der und Jugendliche akquiriert, in mehreren Einrichtungen Kooperationen mit
„Grün macht Schule – Kindergarten“ und der „GemüseAckerdemie“ gestartet, die
Projektentwicklung für eine „Mobile Lernwerkstatt Demokratie“ begonnen, mit
Fördermitteln der Aktion Mensch der „Jugendtreff21 – Treffen junger Menschen
mit Down-Syndrom“ ins Leben gerufen und die Trägerschaft für ein neues „Stadt-
teilzentrum SüdOst“ sowie die „Gebietskoordination Kamenzer Damm“ übernom-
men. Mit all diesen zukunftsweisenden Entwicklungen wurde auf die Bedarfe des
Sozialraums reagiert und die (u. a. finanzielle) Zukunftsfähigkeit des Unterneh-
mens gesichert.
Da das Stadtteilzentrum Steglitz ein gemeinnütziger Verein ist, gibt es weder
Eigentümer*innen noch Kapitalerträge.

Verpflichtende Indikatoren
  • Mittelüberschuss aus laufender Geschäftstätigkeit
		    2019: 21.653 € (Gesamtumsatzvolumen: 8.365.702,23 €)
  • Gesamtbedarf Zukunftsausgaben
		    kann nicht ermittelt werden
  • Getätigte/r strategischer Aufwand/strategische Ausgaben
		    Fort- und Weiterbildungen:
		    2019: 18.203,16 €;
		    2020: 46.461,72 €
Instandhaltungskosten für zur Nutzung überlassene Gebäude:
		      2019: 53.773,65 €;
		      2020: 57.147,58 €
  • Anlagenzugänge
		      2019: 194.068 €
  • Zuführung zu Rücklagen
		      2019: 139.692 €
  • Auszuschüttende Kapitalerträge
		      trifft nicht zu

Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt:
  • Die auf mindestens einen Monat angelegte Betriebsmittelrücklage
		 konnte durchgehend gewährleistet werden

Verbesserungspotenziale/Ziele:
  •     ggf. diskutieren, ob sich das Stadtteilzentrum Steglitz mit einer
		      oder mehreren unternehmerischen Ausgründungen
		      mittelfristig finanziell besser absichern kann, um nicht zu 100 %
		      von meist kurzfristig angelegten Förderungen und Spenden
		      abhängig zu sein g dies könnte finanzielle Spielräume für
		      Zukunftsinvestitionen ermöglichen

B2 Negativaspekt: unfaire Verteilung von Geldmitteln
         Es gibt keine Gewinne im klassischen Sinne und keine Überführung
         von Geldmitteln in Privatvermögen. Geldmittel werden stets dem
         Satzungszweck entsprechend verwendet.

                          B3 Sozial-ökologische Investitionen
                                      und Mittelverwendung
Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
      „Die Transformation zu einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft verlangt die
      Berücksichtigung ökologischer Aspekte bei allen Investitionen, insbesondere
      die gezielte Umlenkung von Finanzflüssen zu ökologisch stark wirksamen
      Investitionen.
    Ebenso können Veranlagungen direkt in sozial-ökologische Projekte oder über
Finanzdienstleister*innen erfolgen. Oft gehen die Wirkungen in beide Richtun-
gen, sowohl sozial als auch ökologisch, daher können sie gemeinsam betrachtet
werden.“

Bewertung für diesen Bereich:

                                                                                       19
Erste Schritte (1 Punkt): „Für das bestehende Anlagevermögen wurden Sanie-
rungsbedarf und durch Erneuerungsinvestitionen erreichbare Verbesserungs-
potenziale ermittelt, wurde der Investitionsbedarf abgeschätzt und wurde
teilweise eine Veranlagung in ethisch-nachhaltige/sozial-ökologische Projekte
vorgenommen.“
Im Anlagevermögen des Stadtteilzentrum Steglitz befinden sich keine großen
            Posten wie Immobilien oder maschinelle Anlagen, sondern lediglich kleine Pos-
            ten wie technische Geräte und Möbel. Bei diesen kann kein Sanierungs- oder
            Investitionsbedarf mit ökologischem Verbesserungspotenzial ausgemacht wer-
            den. Bei Investitionen in Möbel und Ausstattungsgegenstände wird neben dem
            Preis vor allem auf Funktionalität und Langlebigkeit geachtet. Für Anschaffun-
            gen von technischen Gerätschaften werden bisher keine sozial-ökologischen
            Beschaffungskriterien herangezogen, es wird primär auf Funktionalität geachtet.
            Das Stadtteilzentrum Steglitz beteiligt sich nicht an Finanzierungsformen anderer
            Unternehmen.

            Verpflichtende Indikatoren
              • Investitionsplan inkl. ökologischer Sanierungsbedarf        –
              • Realisierung der ökologischen Investitionen                 –
              • Finanzierte Projekte                                        –
              • Fonds-Veranlagungen                                         –

            Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt:
              • „Internet für alle“: Aktion Mensch-Förderprogramm zur
            		 Verbesserung der Internetanbindung einiger Einrichtungen

            Verbesserungspotenziale/Ziele:
              •   politisch Einfluss nehmen, um Ausschreibungskriterien zu verändern – die
            		    Vergabeordnung für Anschaffungen über 410 € netto sollte dahingehend
            		    angepasst werden, dass nicht nur finanzielle, sondern insbesondere auch
            		    sozial-ökologische Aspekte eine Rolle spielen
              • analog zum im Bereich A bereits formulierten Vorhaben sollte auch für
            		 den Bereich der Investitionen ins Anlagevermögen ein Kriterienkatalog
            		 erstellt werden, der vereinsintern als Orientierungsgrundlage genutzt wird
              •   als Versuch: beim Einholen von Angeboten zur Vorlage beim Förder
            		    mittelgeber schon selbst spezifischere Kriterien anlegen (z. B. nicht einfach
            		    drei Angebote für einen Laptop einholen, sondern drei Angebote für einen
            		    nachhaltig produzierten Laptop)

            B3 Negativaspekt:
            Abhängigkeit von ökologisch bedenklichen Ressourcen
            Das Stadtteilzentrum Steglitz kann bestätigen, sein Geschäftsmodell
            nicht auf ökologisch bedenklichen Ressourcen aufzubauen.

B4 Eigentum und Mitentscheidung
            Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
            „Ein Unternehmen lebt vom gemeinsam getragenen Sinn der
            unternehmerischen Tätigkeit, dem daraus entwickelten gemeinsamen
            Zukunftsbild und guter Zusammenarbeit.
            Dies gelingt vor allem durch gemeinsames Entscheiden, Mitgestalten und damit
            Mitverantworten – am besten durch Mitunternehmerschaft. Dieses Ziel kann
            durch eine passende Rechtsform unterstützt werden, die das Übernehmen oder
            Übertragen von Eigentumsanteilen im Sinne echter Mitunternehmerschaft
            erleichtert.“
Bewertung für diesen Bereich:
        Fortgeschritten (3 Punkte): „Eine erste Erweiterung der Eigentümerschaft
        auf (mindestens drei) Mitarbeitende erfolgte auf Basis einer Rechtsform,
        die einfache Beteiligung von Berührungsgruppen ermöglicht.
        Alle Beteiligten verfügen über vollständige Grundlagen für ihre Entschei-
        dungen. Gemeinsame Schulungen zu Führungs- und Eigentümer*innen-
        rollen finden statt.“
Als gemeinnütziger Verein hat das Stadtteilzentrum Steglitz keine Eigentümer*in-
nen. Der Verein hat aktuell 10 Mitglieder (4 davon sind aktive Mitarbeitende),
die allerdings keinerlei Eigentumsrechte innehaben. Mitglied werden kann,
wer einen Mitgliedsantrag stellt, über den dann vom Vorstand entschieden
wird. Die Mitglieder nehmen ihre Rechte im Rahmen der jährlich stattfindenden
Mitgliederversammlung wahr. Hierzu zählen unter anderem die Wahl des drei-
köpfigen Vorstandes, die Entgegennahme des Sach- und Finanzberichts und
die Entlastung des Vorstandes sowie etwaige Satzungsänderungen. Transparenz
über das operative Geschäft wird durch die Sach- und Finanzberichte im Rahmen
der jährlichen Mitgliederversammlungen hergestellt. In das operative Geschäft
greifen die Mitglieder selbst aber nicht ein.
Es gab in 2020 eine Neubesetzung im Vorstand durch Wahl in der Mitglieder-
versammlung. Zudem wurde durch den Vorstand ebenfalls in 2020 ein zweiter
Geschäftsführer berufen.

Verpflichtende Indikatoren
  • Eigenkapitalstruktur:
Das Eigenkapital gehört dem Verein und teilt sich nicht auf unterschiedliche
Eigentümer*innen auf.

Verbesserungspotenziale/Ziele:
  •   Es wurde bereits einmal intern diskutiert, ob Mitarbeitende
		    aktiv für die Mitgliedschaft im Verein Stadtteilzentrum Steglitz
		    e.V. angeworben werden sollten, um auf der Basis einer breiten
		    Vereinsmitgliedschaft dann auch der Mitgliederversammlung
		    verstärkt Entscheidungsbefugnisse in Bezug auf das operative
		    Geschäft einzuräumen und auf diesem Wege den Mitarbeitenden formal
		    mehr Mitentscheidungsrechte zu ermöglichen. Die Rechtsform des Vereins
		    erscheint aufgrund der ungleichen Verteilung der Entscheidungs-
		    befugnisse an alle Mitglieder gegenüber des persönlichen Haftungs
		    risikos ausschließlich bei den Geschäftsführenden und den Vorständen
		    hierfür allerdings nicht optimal. Es sollte daher für die Zukunft ein internes
		    Format gefunden werden, um über die „Eigentumsbeteiligungen“ in
		    anderen möglichen Rechtsformen (gGmbH, gAG, …) zu diskutieren und
		    das Stadtteilzentrum Steglitz langfristig ggf. anders aufzustellen.
B4 Negativaspekt: feindliche Übernahme

                                                                                       21
       Das Stadtteilzentrum Steglitz kann bestätigen, dass keine feindliche
       Übernahme erfolgt ist.
C1 Menschenwürde am Arbeitsplatz
       Viele der im Folgenden dargestellten Ergebnisse entstammen einer Mitarbeiten-
       den-Umfrage. Diese wurde im Zeitraum 23.02. - 12.03.21 durchgeführt.
       Die Beteiligung lag mit 51 Personen bei etwa 20 %.

       Aus dem GWÖ-Arbeitshandbuch:
               „Gelebte Menschenwürde zeigt sich in einer mitarbeitenden-orientierten
               Unternehmenskultur, die auf Respekt, Wertschätzung und Vertrauen auf-
               baut. Vielfalt in der Belegschaft wird als Chance gesehen und genutzt. Es
               wird ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld geschaffen. Der Mensch
               steht im Mittelpunkt und wird nicht als Produktionsfaktor gesehen.“

       Bewertung für diesen Bereich:
       Erfahren (5 Punkte): „Wirkung bzw. Erfolge aufgrund von Maßnahmen
       zur Förderung bzw. Verbesserung einer mitarbeitenden-orientierten
       Unternehmenskultur, der Gesundheit am Arbeitsplatz bzw. Förderung
       von Diversität sind sichtbar und werden analysiert. Maßnahmen sind breit
       umgesetzt.“
       Das Stadtteilzentrum Steglitz hat sich einer Unternehmenskultur verschrieben, die
       geprägt ist von „Wertschätzung, Respekt vor Mensch und Umwelt, Kollegiali-
       tät, Kreativität und partnerschaftliche[r] Kommunikation“ (aus dem Leitbild).
       Die Mitarbeitenden im Stadtteilzentrum werden als kreative und begabte Men-
       schen angesehen, die sich mit großer Leidenschaft für die Menschen im Stadtteil
       einsetzen. Viele Mitarbeitenden beschreiben das Gefühl „gut aufgehoben“ und
       „angenommen“ zu sein. Außerdem nehmen viele eine recht große Freiheit in der
       Gestaltung der eigenen Arbeit wahr. Darüber hinaus werden gute Unterstützung
       und eine offene Kommunikation als Charakteristika der Zusammenarbeit im
       Stadtteilzentrum beschrieben. Auf die Aussage „Ich erlebe die Kommunikation im
       SzS als offen und ehrlich.“ reagieren 36 % Teilnehmenden in der Mitarbeitenden-
       Umfrage mit „Trifft voll und ganz zu“, für je 22 % ist die Aussage eher zutreffend
       als nicht zutreffend bzw. ausgeglichen. In Bezug auf den Umgang mit Fehlern
       benennt keine*r der Befragten, dass sie für Fehler verurteilt werden, während 72
       % klar benennen, dass sie alle Unterstützung bekommen, um aus Fehlern zu
       lernen.
       Es gibt in jedem Team und jeder Einrichtung eine*n Sicherheitsbeauftragte*n.
       Im Jahr 2020 wurden von diesen erstmalig systematisch Gefährdungsbeurteilun-
       gen durchgeführt, die regelmäßig überprüft werden. Die Geschäftsführung und
       die zentrale Sicherheitsbeauftragte haben darüber hinaus regelmäßige Gesprä-
       che mit einem externen Dienstleister für Arbeitssicherheit.
       In Bezug auf die betriebliche Gesundheitsförderung wurden und werden ver-
       schiedene Einzelmaßnahmen umgesetzt, die sich u. a. aus den Gefährdungs-
       beurteilungen ergeben. Hierzu zählen beispielsweise die Anschaffung von ergo-
       nomischen Stühlen und höhenverstellbaren Tischen sowie die Installation von
       Schallschutzplatten in pädagogisch genutzten Räumen mit hoher Lärmentwick-
       lung. Alle Mitarbeitenden müssen regelmäßig an betriebsärztlichen Untersuchun-
       gen teilnehmen. Durch das Angebot „JobRad“ fördert das Stadtteilzentrum eine
       gesunde und umweltbewusste Lebensweise. Für Mitarbeitende, die häufig krank
       sind oder nach längerer Krankheit wieder in den Arbeitsalltag zurückkommen,
       gibt es ein verpflichtendes Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM),
       das von der jeweiligen Arbeitsbereichsleitung und auf Wunsch gemeinsam mit
       der Mitarbeitenden-Interessenvertretung (MIV) durchgeführt wird.
Um psychologischer Belastung vorzubeugen oder entgegenzuwirken, gibt es
in einigen Teams regelmäßige Supervisionen sowie zum Teil Einzelsupervision.
Darüber hinaus wird für alle Mitarbeitenden des Stadtteilzentrums die kollegiale
Fallberatung angeboten. Innerhalb des Trägers gibt es eine Kinderschutz-Beauf-
tragte. Diese steht bei schwierigen Fällen auch für die Beratung von Mitarbeiten-
den jederzeit zur Verfügung. Außerdem kann eine betriebsärztliche, psychologi-
sche Beratung in Anspruch genommen werden.
Im Jahr 2020 hat das Stadtteilzentrum entschieden, ab dem 01.01.2021 eine
Beauftragte für betriebliche Gesundheitsförderung mit einer halben Stelle
einzustellen.
Wo möglich, machen wir auf der Homepage, in den sozialen Medien, aber auch
direkt in den Einrichtungen deutlich, dass wir für alle offen sind. Dies geschieht
inhaltlich, aber auch beispielsweise über Regenbogen-Aufkleber an der Geschäfts-
stelle und in allen Einrichtungen. Um Diversität zu ermöglichen, wird zudem an
immer mehr Stellen (wenn auch noch nicht ganz flächendeckend) gendergerechte
Sprache verwendet. Potenzielle Mitarbeitende werden in Ausschreibungen als
„pädagogische*r Mitarbeiter*in“ angesprochen, womit auch eine Diversität der
Ausbildungen zugelassen wird. Im Jahr 2020 erschien ein Magazin zum Thema
„Unter dem Regenbogen“.

Verpflichtende Indikatoren
  • Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit
Die durchschnittliche betriebliche Zugehörigkeit beträgt im Stadtteilzentrum
Steglitz e.V. 4 Jahre und 7 Monate (Stand Juni 2020)
  • Angebot und in Anspruch genommene Entwicklungsmöglichkeiten
		 (fachlich und persönlich) in Stunden pro Mitarbeitendem bzw. nach
		 Führungsebene
Laut Umfrage-Ergebnissen trifft die Aussage „Ich werde vom Unternehmen in
meiner persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung gefördert (z.B.
Fortbildungen, Sabbaticals, immer neue Aufgaben und Herausforderungen).“
für 55 % der Befragten voll und ganz zu, für weitere 20 % eher zu.
  • Gesundheits-/Krankenquote (in Abhängigkeit der demographischen
		 Verteilung), Anzahl der Tage, an denen Mitarbeitende trotz Krankheit in
		 den Betrieb kommen
Durchschnittliche Anzahl an Tagen, an denen Mitarbeitende arbeitsunfähig
waren:
  -   2019: 24 Tage / MA
  -   2020: 21 Tage / MA
Anzahl der Tage, an denen Mitarbeitende trotz Krankheit in den Betrieb kommen:
  -   Laut Ergebnissen der Mitarbeitenden-Umfrage überwiegend zwischen 0
		    und 20 Tagen pro Jahr, darüber hinaus gab es aber auch einzelne
		    Personen, die deutlich mehr Tage benannt haben. (Beispielhafte Aussage
		    einer Person: „Am Anfang immer, aber ich habe aufgehört, mich für
		    unersetzlich zu halten.“)
  • Anzahl und Ausmaß der Betriebsunfälle
Die Anzahl der Betriebsunfälle lässt sich für die Bilanzierungsjahre nicht
rekonstruieren.
  • In Anspruch genommene Angebote im Bereich Gesundheit / Diversität:
		 Inhalte + Anzahl der Stunden pro Mitarbeitenden
Kann nicht beziffert werden.
•     Demografische Verteilung der Mitarbeitenden des Unternehmens im
     		      Hinblick auf Dimensionen der Diversität (zumindest nach den
     		      Kerndimensionen von Diversität: Alter, Geschlecht, Ethnie, körperliche
     		      / psychische Einschränkungen, sexuelle Orientierung, Religion
     		      – sofern erhebbar und relevant)

              Geschlecht                     Alter
                                                                      Schwerbehinde-
      Jahr
                            >     >     >     >      >    >     >         rung
                w     m
                            20    30    40    50     60   70    80
      2019 177       50     0     41    84    43     38   16     5           12

      2020 183       57     2     40    85    44     47   17     5           15

     Weitere Dimensionen der Diversität sind für uns weder erhebbar noch ihre
     Erhebung relevant. Diversität fördern wir insbesondere durch eine diversitäts-
     offene Arbeitsweise auf allen Ebenen, nicht dadurch, dass wir sehr persönliche
     Merkmale abfragen und dokumentieren.
       • durchschnittliche Karenzdauer von Vätern/Müttern in Monaten
     Annäherungswerte:
       -     2019: 7,5 Monate (in diesem Jahr viele Väter)
       -     2020: 14 Monate

     Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt:
       • systematische Gefährdungsbeurteilungen in den Einrichtungen
     		 durch die Sicherheitsbeauftragten
       • Einführung des BEM-Verfahrens
       • Anstellung der Kinderschutz-Beauftragten als 100%-Stelle
       • Entscheidung für eine Beauftragte für das betriebliche
     		 Gesundheitsmanagement ab 2021
       • Ausweitung gendergerechter Sprache im Träger
       • Magazin „Unter dem Regenbogen“
       • Teilnahme an der GETEQ-Inklusionsprüfung innerhalb einzelner Projekte
     		 des Stadtteilzentrum Steglitz
       • fortlaufend: Angebot und Durchführung von Supervisionen, Coachings,
     		 Fort- und Weiterbildungen
       • in 2020: explizites Angebot psychologischer Begleitung im Zusammen-
     		 hang der Corona-Pandemie sowie nach einem Todesfall in einer
     		 Einrichtung

     Verbesserungspotenziale/Ziele:
       • effektives System (z. B. Datenbank) entwickeln, um relevante
     		 Personaldaten kontinuierlich zu erheben und auszuwerten
       • Analyse und Bearbeitung von Bedarfen im Rahmen des neu gestarteten
     		 betrieblichen Gesundheitsmanagements
       • Start einer AG Vielfalt, die sich mit Potenzialen und Bedarfen im Bereich
     		 der Diversität im Träger auseinandersetzt

     C1 Negativaspekt:
     menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
             Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. kann bestätigen, keine Strukturen zu
             haben oder zu fördern, welche menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
             schaffen.
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