Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
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2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Bild: Stefan Sulzer Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht Gesundheits- und Umweltdepartement 1. Vorwort 139 2. Legislaturziele, Jahresschwerpunkte 140 3. Kennzahlen Gesundheits- und Umweltdepartement 142 3.1 Allgemeine Kennzahlen 142 3.2 Spezifische Kennzahlen 143 4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 144 4.1 Departementssekretariat 144 4.1.1 Aufgaben 144 4.1.2 Jahresschwerpunkte 144 4.1.3 Kennzahlen 145 4.2 Stadtärztlicher Dienst 146 4.2.1 Aufgaben 146 4.2.2 Jahresschwerpunkte und Kennzahlen 146 4.3 Stadtspital Waid 148 4.3.1 Aufgaben 148 4.3.2 Jahresschwerpunkte 148 4.3.3 Kennzahlen 149 4.4 Stadtspital Triemli 150 4.4.1 Aufgaben 150 4.4.2 Jahresschwerpunkte 150 4.4.3 Kennzahlen 152 4.5 Pflegezentren 153 4.5.1 Aufgaben 153 4.5.2 Jahresschwerpunkte 153 4.5.3 Schulungszentrum Gesundheit (SGZ) 155 4.5.4 Kennzahlen 156 4.6 Städtische Gesundheitsdienste 157 4.6.1 Aufgaben 157 4.6.2 Jahresschwerpunkte 157 4.6.3 Kennzahlen 159 4.7 Altersheime 162 4.7.1 Aufgaben 162 4.7.2 Jahresschwerpunkte 162 4.7.3 Kennzahlen 164 4.8 Umwelt- und Gesundheitsschutz 165 4.8.1 Aufgaben 165 4.8.2 Jahresschwerpunkte und Kennzahlen 165 4.9 Stadtküche 169 4.9.1 Aufgaben 169 4.9.2 Jahresschwerpunkte 169 4.9.3 Kennzahlen 170 4.10 Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich 171 4.10.1 Aufgaben 171 4.10.2 Jahresschwerpunkte und Kennzahlen 171 4.11 Beratungsstelle Wohnen im Alter 173 4.11.1 Aufgaben 173 4.11.2 Jahresschwerpunkte 173 4.11.3 Kennzahlen 174 5. Parlamentarische Vorstösse 175 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
1. Vorwort einen Eigenanteil, und die öffentliche Hand zahlt den Rest. Der Kanton sieht nun in der Umsetzungsgesetzgebung für die Zeit bis 2012 vor, dass die Gemeinden rund 85 % der Rest- finanzierung übernehmen. Nach den von der Stadt Zürich in Auftrag gegebenen Berechnungen wird dies zu einer Mehr- belastung aller Gemeinden im Kanton Zürich von jährlich rund 86 Millionen Franken führen. Der Kanton hingegen rechnet mit Einsparungen für die Gemeinden im Umfang von jährlich rund 2 Millionen Franken. Die effektiven finanziellen Auswirkungen auf die Gemeinden sind somit höchst unklar. Auch bei der Spitalfinanzierung lässt die Zukunft aus Sicht der Gemeinden nichts Gutes erahnen. Ab 2012 sollen die Spitäler neu mit leistungsbezogenen Fallpauschalen finanziert werden. Damit sollen die Transparenz des Leistungsgesche- hens und die wirtschaftliche Leistungserbringung gefördert werden. Gegen diese Ziele ist nichts einzuwenden. Es werden Bild: Dominique Meienberg aber grosse Anstrengungen unternommen werden müssen, damit auch die Versorgung von vulnerablen und somit pfle- ge- und zeitintensiven Patientinnen und Patienten adäquat «Die neuen Finanzierungsmodelle finanziert wird. Insbesondere die Stadtspitäler erbringen für diese Patientengruppe wichtige Leistungen. Der Kanton will in der Gesundheitsversorgung gleichzeitig mit den Fallpauschalen die Spitalfinanzierung in- sind eine grosse Herausforderung nerhalb des Kantons neu regeln. Neu soll nach dem Modell «Spital 100» der Kanton die Finanzierungspflicht für die Spital- für die Stadt Zürich.» versorgung übernehmen. Die Trägerschaften bleiben jedoch gleich, d.h. die Gemeinden sollen weiterhin Spitäler betreiben. Die Schweiz verfügt über eine hervorragende, aber auch Dieses Modell ist aus verschiedener Sicht problematisch. Der kostspielige Gesundheitsversorgung. 2007 gaben wir 10,6 % Kanton ist in einer schwierigen finanziellen Lage und muss des Bruttoinlandprodukts für das Gesundheitswesen aus und seine Ausgaben beschränken. Da liegt es nahe, den Spitälern liegen damit hinter den USA (16,0 %) und Frankreich (11,0 %) ein strenges Benchmarking vorzugeben mit der Folge, dass an dritter Stelle. Die Kosten betrugen im Jahr 2007 rund 55 die Trägerschaften – trotz dem Grundsatz der 100%-igen Fi- Milliarden Franken. Es erstaunt daher nicht, dass die ver- nanzierung durch den Kanton – die nicht anerkannten Kos- schiedenen Kostenträger sich darum streiten, wer welchen ten bzw. das Restdefizit übernehmen müssen. Ausserdem Anteil an den Kosten tragen soll. besteht für den Kanton ein starker finanzieller Anreiz, die Pa- tientinnen und Patienten möglichst rasch in die Langzeitpflege Mit der Einführung des neuen Krankenversicherungsgesetzes zu entlassen, da dieser Bereich in Zukunft vom Kanton nicht auf den 1. Januar 1996 wollte der Gesetzgeber im Bereich mehr mitfinanziert werden soll. der Langzeitpflege klare Verhältnisse schaffen. Er sah vor, dass die Krankenversicherer für die vollen Kosten der Pfle- Die neuen Finanzierungsmodelle in der Gesundheitsversor- ge in der Spitex sowie in den Pflegeheimen aufkommen. gung sind eine grosse Herausforderung für die Stadt Zürich. Dieser Grundsatz wurde jedoch nie in die Praxis umgesetzt: Zum einen, was die finanziellen Auswirkungen betrifft, zum Leistungserbringer und Krankenversicherer lieferten sich jah- anderen – und das ist mindestens so wichtig –, was die Si- relange Auseinandersetzungen um die Höhe der Kranken- cherstellung einer qualitativ hochstehenden, für alle Bevöl- kassenleistungen. Den Versicherern ist es mit Hilfe der Politik kerungsgruppen gleichermassen zugänglichen Versorgung gelungen, entgegen der gesetzlichen Regelung nur einen Bei- angeht. trag an die Pflegekosten zu bezahlen. In der Folge diskutierte der Gesetzgeber über mehrere Jahre Lösungen, um diese höchst unbefriedigende Situation zu klären. Im Jahr 2008 fand sich eine Mehrheit im Parlament für die Neuordnung der Pflegefinanzierung. Diese sieht eine Dreiteilung für die Finanzierung der Pflegekosten vor. Die Krankenkassen zah- len nur noch einen nach Stufen festgesetzten Beitrag an die Stadtrat Robert Neukomm Pflegekosten, die Patientinnen und Patienten übernehmen Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 139
2. Legislaturziele, Jahresschwerpunkte Gesundheitsnetz 2025 durchgeführt. Beide Veranstaltungen widmeten sich der ab Das Jahr 2009 stand für das Gesundheitsnetz 2025 im 2012 neu geltenden Spitalfinanzierung. Zeichen der Öffnung. Mit der Gründung des Vereins Ge- sundheitsnetz 2025 am 10. November 2009 hat das Ge- 2000-Watt-Gesellschaft (Kommunikations- sundheits- und Umweltdepartement (GUD) seine Rolle als massnahmen) Wegbereiterin erfüllt. Mit den 19 Gründungsmitgliedern aus Im Rahmen des Legislaturschwerpunktes «Nachhaltige Stadt den verschiedensten Bereichen des Zürcher Gesundheitswe- Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft» wurden sens erhält das Gesundheitsnetz 2025 eine neue und breit diverse Kommunikationsmassnahmen durchgeführt. Das Ziel abgestützte Basis. Die Steuerung des Gesundheitsnetzes war, die Bevölkerung zu informieren, zu sensibilisieren und zu 2025 liegt nun in der Verantwortung des Vereins. Das Ziel motivieren, ihren eigenen Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft ist, als Think-Tank und zentrale Plattform aller Beteiligten den zu leisten. gegenseitigen Austausch zu fördern und durch gemeinsame innovative Angebote und Zusammenarbeitsformen Grund Der allgemeinen Information über die 2000-Watt-Gesellschaft lagen für ein nachhaltiges und patientennahes Gesundheits- diente eine in alle Zürcher Haushalte versandte Broschü- wesen zu schaffen. re – nach der von der Stimmbevölkerung mit grossem Mehr befürworteten Aufnahme der 2000-Watt-Zielsetzung in die Weiterhin verantwortlich bleibt das GUD für seine eigenen Gemeindeordnung. Mit einer Plakatkampagne wurden der Projekte im Gesundheitsnetz 2025. Die erfolgreiche Inbetrieb- Stadtbevölkerung zudem diverse Tipps vermittelt, wie jeder nahme der Notfallpraxis Waid, eine Zusammenarbeit mit den und jede Einzelne einfache Energiesparmassnahmen umset- Zürcher Hausärztinnen und Hausärzten, im März war dabei zen und damit den eigenen Energieverbrauch senken kann. ein markantes Ereignis. Die hausärztliche Notfallpraxis konnte sich sehr schnell als fester Bestandteil des Notfallzentrums Die Kampagne «Sportlich zum Sport» rief die Sportlerinnen Waid etablieren. Etwas schwieriger gestaltete sich das Jahr und Sportler der Zürcher Sportanlagen mit Plakaten, Bro- für das bereits im Oktober 2008 gestartete Projekt SiL, einem schüren und über eine Internetseite zu umweltfreundlichem Angebot für demenzkranke Menschen und deren Angehöri- Verkehrsverhalten auf. Vorbilder wie beispielsweise Hannu ge. Das Projektteam wurde mit weniger, dafür deutlich kom- Tihinen vom FC Zürich fungierten als Botschafter für die Kam- plexeren Zuweisungen als erwartet konfrontiert und dadurch pagne. Mit einem Wettbewerb, zahlreichen Tipps und wei- stark gefordert. Hier bestätigte sich, dass das Gesundheits- teren Anreizen wurden die Sportlerinnen und Sportler zusätz- netz 2025 in einem innovativen und experimentellen Umfeld lich motiviert, umweltfreundlich zum Training oder Wettkampf agiert, in dem nicht immer alles planbar ist. Die beiden Pro- zu reisen. jekte Leben mit Langzeiterkrankung – Leila und das Case- Management-Angebot Kompass konnten ihre Arbeit so weit Mit der Aktion «Zürich spart 10 Millionen Watt» wurden zwi- vorantreiben, dass der operative Start im Januar 2010 erfol- schen Oktober und November 2009 die Zürcherinnen und gen kann. Das Freiwilligenprojekt Salute, eine Zusammenar- Zürcher aufgerufen, mit einem Energieversprechen Mass- beit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz Kanton Zürich nahmen zu deklarieren, die sie zugunsten einer Senkung des und dem Sozialdepartement, ist ebenfalls gut unterwegs, der eigenen Energieverbrauchs umsetzen werden. Leider wurde operative Start ist für Frühling 2010 geplant. Bei diesen drei das anvisierte Ziel von 10 Millionen eingesparten Watt wäh- Projekten erfolgte 2009 auch die Vergabe der wissenschaft- rend der siebenwöchigen Aktion nicht erreicht. Die Einspa- lichen Begleitforschung. rungen lagen bei rund 4 Millionen Watt. Es ist erfreulich, dass sich über 2600 Personen motivieren liessen, beim eigenen Dass sich die Projekte in einem komplexen und sensiblen Verhalten anzusetzen und Energiesparmassnahmen umzu- Umfeld bewegen, zeigte sich auch beim Triemli-Projekt, der setzen. Das Resultat zeigt aber auch, dass noch grosse Quartier- und Züri-Notfallpraxis. Weil sich die Mitglieder der Anstrengungen notwendig sind, um die Bevölkerung zu Bezirksärztegesellschaft ZüriMed im Oktober 2009 nicht über informieren und zum Energiesparen zu motivieren. das zukünftige Notfalldienstreglement einigen konnten, fehlen den Projektpartnern ZüriMed, zmed und Stadtspital Triemli die Seit Ende 2008 ist ein sogenannter Energierechner, ein in- kontextuellen Grundlagen. Nach den intensiven Arbeiten ab teraktiver Messestand, an diversen Orten im Einsatz. Mit Frühjahr 2009 verlagerte sich der Fokus der Projektarbeiten diesem Energierechner werden einerseits Informationen zur am Ende des Jahres auf die Klärung der Rahmenbedingun- 2000-Watt-Gesellschaft vermittelt, anderseits kann auf spie- gen für dieses Projekt. lerische Art der eigene Energieverbrauch festgestellt werden. Bisher konnten damit rund 40 000 Personen an Ausstel- Im Projekt Elektronischer Austausch von Patientendaten lungen, in Firmen und Betrieben und in der Stadtverwaltung (EAP) wurden auf der Grundlage der im Frühling veröffent erreicht werden. Ein Online-Energiespiel dient dem gleichen lichten Empfehlungen des Bundes zu eHealth-Standards und Zweck. Über 11 000 Personen haben sich bisher spielerisch -Architektur die Arbeiten weitergeführt. Es werden nun jene mit ihrem persönlichen Energieverbrauch beschäftigt. Handlungsfelder identifiziert, die in Zusammenarbeit mit Part- nerorganisationen das Potenzial haben, zu einer Umsetzung Alterssiedlung statt Altersheim zu kommen. Eine Aktualisierung des Bauentwicklungsplans der Alters- heime der Stadt Zürich zeigte klar auf, dass für die beste- Zur Förderung der Vernetzung zwischen den Akteuren im Zür- henden 27 Altersheime hohe und in den nächsten Jahren cher Gesundheitswesen wurden im Juni eine Informations- noch zunehmende Investitionen für die Instandsetzung und veranstaltung und im September der alljährliche Herbstanlass Erneuerung notwendig sein werden. Der Stadtrat nahm zur 140 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
Kenntnis, dass der zusätzliche Bau eines neuen Altersheims In der Schweiz gab es eine erste Welle von Krankheitsfällen in in Seebach mit dem Investitionsplafond nicht vereinbar ist. den Sommermonaten, von der vor allem Reiserückkehrende Er entschied, das Projekt eines Altersheims Köschenrüti zu betroffen waren. Der Pandemiestab GUD beobachtete und sistieren und das für das Altersheim vorgesehene Bauland analysierte die Situation laufend und kam teils in kurzem Sit- im Baurecht an die Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zü- zungsrhythmus zu Beratung und Entscheidung zusammen rich (SAW) zwecks Realisierung von Alterswohnungen ab- (dabei wurden auch Vertretungen von Schutz & Rettung und zugeben. So ist es möglich, den in Zürich-Nord benötigten Stadtpolizei mit einbezogen). Die städtischen Mitarbeitenden Wohnraum für die ältere Bevölkerung innert nützlicher Frist wurden regelmässig über die aktuelle Lage und die Hygie- zu schaffen. nemassnahmen gemäss den Empfehlungen des BAG infor- miert (Schreiben an Mitarbeitende sowie Lageberichte und Sowohl die städtischen Altersheime wie auch die Wohnungen Informationen im Intranet). Die notwendigen Schutzmassnah- der SAW sind sinnvolle Angebote für ältere Menschen, die men – z. B. diejenigen in Schulen, Kindergärten, Horten und nach einer neuen Wohnform suchen. Die Angebote sind sich Krippen nach den Sommerferien – wurden in Zusammenar- zudem in den letzten Jahren dank der erfolgten Weiterent- beit mit den verschiedenen zuständigen städtischen Stellen wicklung immer ähnlicher geworden. Die Forschungsresultate (u. a. Schul- und Sportdepartement, Immo und HRZ) und mit im Altersbereich zeigen, dass ältere Menschen am liebsten so dem Kanton koordiniert und umgesetzt. Von Massnahmen lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen waren auch die Spitäler betroffen. Vertreter des GUD-Pan- vier Wänden führen möchten. Diesem Bedürfnis nach dem demiestabs bzw. der Stadtpolizei waren jeweils an den Sit- Verbleiben in der eigenen Wohnung entspricht das Angebot zungen des Fachstabs der kantonalen Führungsorganisation von Alterswohnungen der SAW in besonderem Masse. Es vertreten. gilt deshalb als ganz besonders zukunftsgerichtet. Mit einer Alterssiedlung kann in Zürich Nord ein für die heutigen und Im Herbst kam es dann wie erwartet zu einer H1N1-Grippe- insbesondere auch zukünftigen Bedürfnisse der älteren Welle. Der GUD-Pandemiestab organisierte im November die Bevölkerung sehr gut angepasstes Angebot bereitgestellt Pandemieimpfung für die städtischen Mitarbeitenden, und die werden. Stadtspitäler beteiligten sich am Impfprogramm für die Be- völkerung (bzw. für die Risikogruppen). Mit logistischer Un- Pandemievorsorge: pandemische Grippe (H1N1) 2009 terstützung des Tiefbauamts wurde eine allenfalls notwendig Die Stadt hat sich seit 2006 – damals noch im Hinblick auf werdende Verteilung der eingelagerten Hygienemasken an das H5N1-Virus («Vogelgrippe») – auf die Bewältigung einer die Mitarbeitenden vorbereitet, und in Zusammenarbeit mit Influenzapandemie vorbereitet. Im April tauchte in Mexiko und der OIZ wurde ein Werkzeug zur Beobachtung der Personal- den USA ein neues Influenzavirus («Schweinegrippe») auf, das absenzen während einer Pandemiewelle entwickelt. Glückli- sich rasch weltweit verbreitete. Die WHO erhöhte ihre Pande- cherweise flaute die Erkrankungswelle Ende Jahr ab und gab miewarnphase deshalb in kurzer Zeit von Stufe 3 auf 4 und es bisher nur einzelne Todesfälle im Zusammenhang mit die- schliesslich auf 5; im Juni wurde dann die H1N1-Pandemie sem Pandemievirus. (Phase 6) ausgerufen. Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 141
3. Kennzahlen Gesundheits- und Umweltdepartement 3.1 Allgemeine Kennzahlen 2005 2006 2007 2008 2009 Mitarbeitende Total 6 364 6 535 6 635 6 730 6 766 – davon Frauen 4 834 4 969 5 004 5 056 5 050 – davon Männer 1 530 1 566 1 631 1 674 1 716 Ø Stellenwert-Äquivalent 2 5 164 5 275 5 439 5 457 5 531 Führungskader Total 913 895 895 917 916 – davon Frauen 557 545 525 540 536 – davon Männer 356 350 370 377 380 Lernende Total 582 602 499 430 513 – davon Frauen 479 490 382 319 397 – davon Männer 103 112 117 111 116 Angestellte mit Beschäftigungsgrad > = 90 .00 % (Vollzeitstellen)1 Total 3 566 3 721 3 819 3 850 3 857 Frauen 2 255 2 387 2 421 2 441 2 397 Männer 1 311 1 334 1 398 1 409 1 460 Frauen in % 63.2 % 64.1 % 63.4 % 63.4 % 62.1 % Männer in % 36.8 % 35.9 % 36.6 % 36.6 % 37.9 % Angestellte mit Beschäftigungsgrad = 50.00 % – 89.99 % (Teilzeitstellen I) 1 Total 2 175 2 197 2 207 2 268 2 305 Frauen 1 996 2 009 2 021 2 063 2 106 Männer 179 188 186 205 199 Frauen in % 91.8 % 91.4 % 91.6 % 91.0 % 91.4 % Männer in % 8.2 % 8.6 % 8.4 % 9.0 % 8.6 % Angestellte mit Beschäftigungsgrad = 0.01 % – 49.99 % (Teilzeitstellen II)1 Total 623 617 609 692 661 Frauen 583 573 562 619 597 Männer 40 44 47 73 64 Frauen in % 93.6 % 92.9 % 92.3 % 89.5 % 90.3 % Männer in % 6.4 % 7.1 % 7.7 % 10.5 % 9.7 % Personalaufwand 543 450 489 560 769 852 575 414 817 604 871 435 628 931 662 Sachaufwand 174 204 630 182 568 692 191 727 792 205 002 071 211 771 833 Übriger Aufwand 181 172 060 183 370 595 178 863 341 184 229 739 181 383 142 Total 898 827 179 926 709 139 946 005 950 994 103 245 1 022 086 637 Bruttoinvestitionen 16 543 283 10 674 834 18 842 442 14 428 295 10 807 909 Definitionen: In den jeweiligen Zahlen sind diejenigen Mitarbeitendenkreise berücksichtigt, die in den gesamtstädtischen Personalkennzahlen im Stadtratsteil genannt sind. Ab 2008 werden alle Mitarbeitenden mit aktiver Anstellung im Dezember gezählt. Bis 2007 wurden nur jene mit aktiver Anstellung und Lohnzahlung im Dezember gezählt. 1 Bis 2007 wurden Mehrfachanstellungen pro Mitarbeitenden zuerst addiert und dann als eine einzige Anstellung ausgewiesen. Mit der Einführung von SAP werden ab 2008 alle Anstellungen einzeln mit dem entsprechenden Beschäftigungsgrad ausgewiesen. Das Total aller Anstellungen entspricht somit nicht mehr dem Total aller Mitarbeitenden. Die Anzahl der Anstellungen 2008 wurde entsprechend korrigiert und mit den Werten von 2009 vergleichbar gemacht. 2 Die Stellen der Stadträtinnen und Stadträte werden wieder in der Institution 1015 Stadtrat mitgezählt; die durchschnittlichen Stellenwert-Äquivalente 2008 reduzieren sich dadurch um 1 Stellenwert. 142 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
3.2 Spezifische Kennzahlen Freiwillige Mitarbeit Erneut zeigen die Zahlen, dass das freiwillige Engagement die heutigen und zukünftigen Freiwilligen aller Institutionen op- in den Institutionen des GUD beachtlich ist. Insgesamt ha- timal auf ihre Einsätze vorbereiten soll. Das Schulungszentrum ben sich 1157 (Vorjahr: 1094) Frauen und Männer während Gesundheit wird diese GUD-Freiwilligenschulung erstmals im 75 733 Stunden für das Wohl der Bewohnerinnen und Be- Frühjahr 2010 durchführen. wohner in den Pflegezentren, Altersheimen und Alterssied- lungen und der Patientinnen und Patienten in den beiden Weitere Informationen über das Gesundheits- und Umwelt- Stadtspitälern eingesetzt. 2009 wurde im GUD ein einheit- departement können dem Internet entnommen werden: liches Schulungs- bzw. Einführungsprogramm konzipiert, das www.stadt-zuerich.ch/gud Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 143
4. Departementssekretariat, Fachstellen, Dienstabteilungen 4.1 Departementssekretariat Ökologisierung Einkauf Das Departementssekretariat liess in der zweiten Hälfte 2008 4.1.1 Aufgaben eine Ökobilanz des koordinierten Lebensmitteleinkaufs er- stellen. Auf der Grundlage dieses Berichts wurden 2009 ver- Die Hauptaufgaben des Departementssekretariats sind die schiedene Massnahmen umgesetzt. Im Zusammenhang mit Unterstützung des Departementsvorstehers, des Stadtrates der Submission 2009 des koordinierten Lebensmitteleinkaufs und des Gemeinderates bei der Vorbereitung und Umsetzung bzw. in den neuen Verträgen wurden neue Umweltkriterien ihrer Entscheide sowie die Koordination der Zusammenarbeit aufgenommen oder bestehende Anforderungen erhöht. So innerhalb des Gesundheits- und Umweltdepartements und wurde der Bio-Anteil des gesamten Lebensmittelaufwands mit anderen Departementen. pro Betrieb auf 5 % erhöht. Zudem erhielten Anbieter Zusatz- punkte bei der Auswertung des Angebots für Fairtrade oder ökologische Mehrleistung, bei schadstoffarmen Lieferwagen 4.1.2 Jahresschwerpunkte und bei Vorliegen von Managementsystemen nach z.B. ISO 9001, 14001, SA 8000 oder gleichwertigen Richtlinien. Neueinteilung der Spitalregionen Im Frühjahr 2008 erliess die Gesundheitsdirektion eine Verfü- Das Standardsortiment an Bioprodukten bzw. Produkten mit gung zur Neueinteilung der Spitalregionen auf den 1. Januar ökologischem Mehrwert konnte um über 100 Produkte er- 2008. Alle neu der Spitalregion Zürich zugeteilten acht Ge- weitert werden. Der Milchbezug vom städtischen Landwirt- meinden rekurrierten gegen diese Verfügung. Die Stadt Zü- schaftsbetrieb Juchhof garantiert zudem naturnah produ- rich rekurrierte ebenso und verlangte die Teilzuteilung weiterer zierte Milch mit kurzen Transportwegen. zehn Gemeinden. Daraufhin lud die Gesundheitsdirektion die Vertretungen der betroffenen Gemeinden bzw. Spitalregionen Anlässlich einer Fach- und Informationsveranstaltung wurden im Winter 2008/2009 zu Gesprächen am runden Tisch ein, die Ergebnisse der Ökobilanz des koordinierten Lebensmittel- um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Verhandlungen einkaufs im Sinne einer Weiterbildung für die Einkaufs- und zwischen der Spitalregion Zürich und dem Grossteil der üb- Küchenverantwortlichen vorgestellt. Dabei wurden die Be- rigen von der Neueinteilung betroffenen Spitalregionen führten deutung der Milch- und Fleischprodukte sowie des Kaffees jedoch zu keiner Einigung. Auch bei der zweiten Gesprächs- (sowohl bezüglich Energie als auch bezüglich Umweltbelas- runde am runden Tisch konnte keine Verhandlungslösung tung allgemein) aufgezeigt, der Einfluss der Saisonalität bzw. gefunden werden. langer (Flug-)Transporte verdeutlicht, das Thema bedrohte Fische dargestellt sowie erste Handlungsempfehlungen Am 16. September 2009 hiess der Regierungsrat den Rekurs abgegeben. der Stadt Zürich gegen die Verfügung der Gesundheitsdirek- tion teilweise gut und ergänzte die Verfügung der Gesund- Wegen der grossen Bedeutung des Fleischkonsums für Um- heitsdirektion, indem er die Gemeinden Aeugst am Albis, welt und Klima und im Zusammenhang mit dem Legislatur- Hausen am Albis und Obfelden teilweise der Spitalregion schwerpunkt «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur Zürich zuwies. Das Begehren der Stadt Zürich um Zuteilung 2000-Watt-Gesellschaft» beteiligte sich das Gesundheits- auf den 1. Januar 2006 wurde abgewiesen. Auch den Rekurs und Umweltdepartement (hauptsächlich) in der Personal- der übrigen Gemeinden wies der Regierungsrat ab. Die Stadt verpflegung sowie über Menu and More in den Schulen und Zürich erhob daraufhin Beschwerde beim Verwaltungsgericht Horten an der WWF-Aktion «Panda-Zmittag» vom 15. Sep- Zürich mit dem Begehren, dass die Zuteilung der Gemeinden tember, die zum vegetarischen Mittagessen aus ökologischen rückwirkend auf den 1. Januar 2006 zu erfolgen habe. Alle Gründen aufrief. Die erzielten CO2-Einsparungen erreichten übrigen betroffenen Gemeinden bzw. Spitalregionen erhoben die Grössenordnung einer Autofahrt von drei Vierteln des ebenfalls Beschwerde an das Verwaltungsgericht. Erdumfangs. 144 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
4.1.3 Kennzahlen Beiträge Laufende Rechnung (Übersicht grössere Institutionen) 2005 2006 2007 2008 2009 Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Beiträge an Spitäler/Heime Diakoniewerk Neumünster, 9 320 000.00 5 619 749.00 2 696 194.90 6 691 804.20 5 491 944.45 Spital Zollikerberg Diakoniewerk Neumünster, 839 626.15 398 353.95 306 087.75 676 994.60 1 420 198.80 Krankenheim Rehalp Stiftung Krankenhaus 5 953 600.00 5 040 928.00 4 937 691.00 4 903 904.00 5 316 052.00 Sanitas, Kilchberg Diakonat Bethesda, 518 772.00 531 616.75 377 540.00 960 774.00 1 109 460.00 Krankenheim Diakonissenhaus 300 000.00 703 208.20 144 030.00 71 010.00 37 200.00 Bethanien, Pflegeheim Krankenstation Friesenberg 220 000.00 200 000.00 200 000.00 200 000.00 200 000.00 Wohn- u. Krankenstation 1 671 340.95 1 504 081.45 1 806 863.00 1 344 008.85 1 549 833.25 «Sune-Egge» Total Beiträge 18 823 339.10 13 997 937.35 10 468 406.65 14 848 495.65 15 104 688.50 2005 2006 2007 2008 2009 Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Beiträge an Gesundheitsinstitute Rheumaliga des Kt. Zürich 70 000.00 70 000.00 70 000.00 70 000.00 70 000.00 Ärzteverband für 849 823.70 903 198.40 925 520.45 799 589.70 722 812.70 Notfalldienst * AHS (Zürcher Aids-Hilfe) * 510 000.00 510 000.00 510 000.00 510 000.00 280 000.00 Krankenpflegeschule 565 000.00 440 000.00 470 766.05 165 000.00 165 000.0 Total Beiträge 1 994 823.70 1 923 198.40 1 976 286.50 1 544 589.70 1 237 812.90 * Ab 2009 wird der Beitrag mittels Nettozahlung ausgerichtet (d. h. ohne Beitrag des Kantons). Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 145
Beiträge Investitionsrechnung (Übersicht grössere Institutionen) 2005 2006 2007 2008 2009 Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Ausgaben Fr. Beiträge an Spitäler/Heime Verein Diakonenhaus St. Stephanus, Rüschlikon, 0 150 000.00 350 000.00 130 000.00 257 000.00 für PZ Erlenhof Verein Diakonenhaus St. Stephanus, Rüschlikon, 0 350 000.00 132 000.00 60 000.00 84 500.00 für PZ Nidelbad Diakoniewerk Neumünster, 180 893.72 200 000.00 49 396.50 165 049.30 83 354.00 Krankenheim Rehalp Diakonat Bethesda, 436 425.00 406 664.00 321 430.00 404 218.00 357 137.00 Krankenheim Total Beiträge 617 318.72 1 106 664.00 852 826.50 759 267.30 781 991.00 4.2 Stadtärztlicher Dienst 4.2.2 Jahresschwerpunkte und Kennzahlen 4.2.1 Aufgaben Public Health Dank dem zunehmenden Bekanntheitsgrad und der oft er- Der Stadtärztliche Dienst (SAD) erfüllt seine Aufgaben mit drei folgreichen Lösungsorientierung der amtsärztlichen Einsätze Abteilungen je unter der Leitung einer Vizedirektorin/eines nahmen diese erneut zu. Für insgesamt 150 Personen, die Vizedirektors. aus gesundheitlichen Gründen auf Hilfe angewiesen waren, jedoch durch das Netz der regulären Gesundheitsversorgung Der Bereich Public Health und Drogenmedizinische Dienste gefallen sind, wurden Einsätze geleistet. stellt die ärztliche Betreuung in den folgenden Institutionen sicher: Ambulatorium Kanonengasse, Suchtbehandlung Amtsärztliche Einsätze Frankental, Polikliniken Lifeline und Crossline, Kontakt- und Anlaufstellen der Sozialen Einrichtungen und Betriebe (SEB) 2005 2006 2007 2008 2009 des Sozialdepartements und Sozialwerke von Pfarrer Ernst Sieber. Neben den direkten ärztlichen Betreuungsaufgaben, 107 112 125 138 150 wozu auch die Erledigung der amtsärztlichen Einsätze gehört, amtet er auch als Fachstelle für öffentliche Gesundheitspla- Wichtigster Schwerpunkt im Bereich Public Health war die nung, übernimmt Vernetzungsarbeiten und berät viele städ- Optimierung der Vorbereitung einer Grippepandemie in en- tische Dienstabteilungen in Einzelfällen wie auch in allgemei- ger Zusammenarbeit mit dem GUD-Pandemiestab, in dem nen medizinischen Fragen. drei Stadtärztinnen und Stadtärzte vertreten sind. Dazu ge- hörte auch eine Impfaktion für das städtische Personal. So- Der Geriatrische Bereich besorgt die ärztliche Versorgung dann entwickelte der SAD gemeinsam mit den städtischen in den Pflegezentren der Stadt und in zwei privaten Pflege- IT-Diensten (OIZ) ein Präsenzmonitoring, um einen drohenden heimen (Erlenhof an der Lagerstrasse und Krankenstation Personalmangel in der Stadtverwaltung wegen Absenzen Schimmelstrasse), in der Memory Klinik Entlisberg und im rechtzeitig zu erkennen und die gemäss Pandemieplanung Projekt SiL (spezialisierte integrierte Versorgung für Demenz- vorgesehenen Massnahmen beizeiten einleiten zu können. kranke und ihrer Angehörigen, ein Projekt des Gesundheits- Das Monitoring-Tool wertet die täglichen individuellen PC-In- netzes 2025). betriebnahmen der allgemeinen Verwaltung anonymisiert aus und macht so ausserordentliche Abwesenheiten frühzeitig er- Der Psychiatrisch-Psychologische Dienst betreut seit 2006 kennbar. Die langfristige Auswertung der Log-in zeigt einen als Teil des Stadtärztlichen Dienstes mit psychiatrischem und milden Verlauf der Grippewelle in der Stadtverwaltung auf, psychologischem Know-how Klientinnen und Klienten der insbesondere im Vergleich zum landesweiten Verlauf, wie er fünf Sozialzentren der Sozialen Dienste, der Bereiche Woh- im vom Bund geführten Diagramm zu den gemeldeten Ver- nen und Arbeit der SEB, der Zürcher Fachstelle für Alkohol- dachtsfällen (Sentinella) aufgeführt wird. probleme und des Tageszentrums des SRK. Weiter berät er die Mitarbeitenden dieser Einrichtungen im Umgang mit psychisch belasteten Personen. 146 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
Geriatrischer Bereich eine integrierte Versorgung einen hohen Stellenwert. Regel Ein Schwerpunkt der geriatrischen Arbeit war die Unter- mässige Netzwerktreffen werden für Austausch und Kontakt- stützung der Pflegezentren der Stadt Zürich in deren Bewäl- pflege genutzt. tigung der Affäre Entlisberg. Weitere Schwerpunkte waren das fachliche Coaching der SiL-Mitarbeiterinnen und -Mit- Im April 2009 wurde eine Kooperation mit der Zürcher Fach- arbeiter sowie die Zuweisung von Demenzkranken, die dem stelle für Alkoholprobleme (zfa) begonnen. Die traditionsreiche amtsärztlichen Dienst gemeldet worden waren, an SiL. Die Institution mit Schwerpunkt in der psychosozialen Beratung Kennzahlen der geriatrischen Arbeit sind im Bericht der Pfle- benötigt bei medizinisch-psychiatrischen Problemen eine gezentren aufgeführt. Konsiliarpsychiaterin oder einen Konsiliarpsychiater. Ein Mit- arbeiter des PPD ist neu zweimal wöchentlich in der zfa tätig. In der Memoryklinik Entlisberg wurden 131 Demenzverdäch- Dafür können Klientinnen und Klienten mit Alkoholproblemen tige (2008: 147) abgeklärt. 11 % (11) zeigten eine normale vom PPD vereinfacht an die zfa überwiesen werden. Mit dem Hirnleistung, 21 % (24) eine leichte kognitive Beeinträchtigung, Tageszentrum des Schweizerischen Roten Kreuzes besteht 28 % (29) eine leichte Demenz, 20 % (18) eine mittelschwere ebenfalls eine konsiliarpsychiatrische Kooperation. Im Zuge Demenz und nur 3 % (2) eine bereits schwere Demenz. Wie der Neubesetzung von dessen Leitung wurde diese über erwünscht wurden von den Hausärztinnen/Hausärzten über- arbeitet. wiegend Kranke im Frühstadium der Demenz zugewiesen, was eine Beratung ermöglicht, in der die Betroffenen im Es wurden wiederum beträchtliche Anstrengungen im Be- Wesentlichen noch eigene Entscheide treffen können. reich interne und externe Weiterbildung unternommen. Die vom PPD für Assistenzärztinnen und -ärzte der Region Zü- Psychiatrisch-Psychologischer Dienst (PPD) rich-Nordostschweiz angebotenen Kurse wurden rege be- Die Dienstleistungen des PPD werden seit der Neuausrich- sucht und in der Evaluation gut bewertet. Die FMH hat den tung vor vier Jahren zunehmend von den Mitarbeitenden des PPD als Weiterbildungsinstitution neu in die oberste Kategorie Sozialdepartements in Anspruch genommen. Obschon die A eingeteilt. gute Zusammenarbeit und die steigende Nachfrage an sich erfreulich sind, macht sich die beschränkte Kapazität des Die bisherige Verrechnung der Leistungen über eine Poli PPD mehr und mehr bemerkbar: Längere Wartefristen für klinikpauschale wurde wegen abgelaufener kantonaler Ge- ein Erstgespräch im PPD sind oft unumgänglich. Neu wurde nehmigung per Ende 2008 sistiert. Mit dem Anschluss an den deshalb ein Schwerpunkt auf die Weiterbildung der Mitarbei- Tarmed-Vertrag fällt die Abrechnung heute zwar detaillierter, tenden des Sozialdepartements gelegt. Ziel ist die Befähigung aber administrativ aufwendiger aus. Diverse Anpassungen der Mitarbeitenden, in Krisensituationen richtig zu reagieren der Administrationssoftware und eine Schulung der Mitarbei- und entsprechend den Bedürfnissen besser zu triagieren. tenden waren hierzu erforderlich. Die Zahl der verrechenbaren Konsultationen ist gegenüber den Vorjahren aufgrund des Aufgrund der beschränkten Ressourcen haben eine gute Systemwechsels deutlich angestiegen, mit dem Tarmed kann Vernetzung mit anderen Stellen (Psychosoziale Spitex, kan- den Krankenkassen heute ein grösserer Teil der erbrachten tonale Psychiatrie, Spitäler, niedergelassene Ärzteschaft) und Leistungen verrechnet werden. Kennzahlen Psychiatrisch-Psychologischer Dienst 2005–2009 2005 2006 2007 2008 2009 Patientinnen/Patienten 419 714 878 903 995 – Frauen 147 348 456 451 409 – Männer 272 366 422 452 586 Neue Behandlungen 187 611 543 562 566 Patientinnen/Patienten von – Soziale Dienste 113 426 497 518 698 – Soziale Einrichtungen und 18 42 63 78 100 Betriebe – Zürcher Fachstelle für 0 0 0 1 29 Alkoholprobleme (zfa) – andere 288 246 318 306 168 Total verrechenbare Konsultationen nach KVG 3 768 4 261 5 427 5 824 6 700 Versäumte Sitzungen 726 1 282 1 581 1 458 1 474 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 147
4.3 Stadtspital Waid gruppe wird künftig unabhängig von der Aufenthaltsdauer und vom zeitlichen und sachlichen Aufwand nur noch ein 4.3.1 Aufgaben Preis ermittelt. Dieser Finanzierungswechsel und die neue kantonale Spitalplanung 2012 werden die Spitäler vor grosse Das Stadtspital Waid (SWZ) ist für die erweiterte stationäre Herausforderungen stellen. Um diesen gewachsen zu sein, Grundversorgung in Zürich-Nord zuständig. Das Einzugs- hat die Spitalleitung bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die gebiet umfasst rund 180 000 Einwohnerinnen und Einwohner. sich mit den Vorbereitungsaufgaben zur Einführung des neu- en Finanzierungssystems befasst und dessen Auswirkungen in Bezug auf personelle und organisatorische Anforderungen 4.3.2 Jahresschwerpunkte prüft. Die Arbeitsgruppe hat im Berichtsjahr organisatorische und strukturelle Projektvorschläge erarbeitet, die in den nächs- Im März 2009 wurde die spitalinterne Notfallpraxis, die ge- ten Monaten umgesetzt werden sollen. So ist unter anderem meinsam mit Hausärztinnen und Hausärzten der Stadt Zürich die Einführung einer elektronischen Patientenagenda geplant. betrieben wird, eröffnet. Ziel ist einerseits, die ordentliche Not- Ferner sollen in den Kliniken die Behandlungsprozesse mit fallstation des Spitals von sogenannten Bagatellfällen zu ent- der Einführung von Patientenpfaden und mit der Etablierung lasten, andererseits soll die Praxis den Beruf Hausarzt/Haus- eines Fallmanagements optimiert werden. ärztin attraktiver machen. Mit der neuen Notfallpraxis wird der Hausärzteschaft die Möglichkeit geboten, ihren Notfall- Im medizinisch-technischen Bereich wurden in der Radiologie dienst ausserhalb der ordentlichen Praxisstunden zu leisten. das sechzehnjährige Universalröntgengerät und die 2003 be- Die ersten Betriebsmonate verliefen erfreulich. Es fanden dort schaffte digitale Subtraktions-Angiografie ersetzt. Im Operati- 4812 Behandlungen statt. Weiter liessen sich 805 Personen onssaal und im chirurgischen Ambulatorium wurden die alten in der Notfallpraxis gegen die Schweinegrippe impfen. In der Bildverstärker, die hauptsächlich im Bereich Traumatologie ordentlichen Notfallstation wurden 14 713 Patientinnen und zum Einsatz kamen, gegen neue Geräte ausgetauscht. Patienten behandelt, davon mussten 6 193 Personen statio- när aufgenommen werden. Obwohl die Gesamtsanierung des Stadtspitals Waid 2007 abgeschlossen werden konnte, wird auf dem Areal weiterhin gebaut. Im Berichtsjahr wurden die Tiefgarage für das Perso- nal und die Garage für Notfallfahrzeuge sowie ein neuer Ge- bäudeteil für die Notfallpraxis im Rohbau fertig gestellt und mit der Neugestaltung des Vorplatzes und des Haupteingangs begonnen. Die neue Infrastruktur wird Anfang 2010 in Betrieb genommen. Personelles Im Berichtsjahr fand das Auswahlverfahren für die Nachfol- ge von Prof. Hugo Bühler statt. Er wird als langjähriger Chef- arzt der medizinischen Klinik und medizinischer Direktor des Stadtspitals Waid im Juli 2010 pensioniert. Seine Nachfolge als Chefarzt der medizinischen Klinik wird Dr. Manuel Fischler antreten. Im April 2009 hat PD Dr. Christoph Meier seine Tätigkeit als Chefarzt der Unfallchirurgie innerhalb der chirurgischen Klinik aufgenommen. Die neue Notfallpraxis. (Bild: Frederic Meyer) Der stationäre Bereich des Spitals wird ab dem Jahr 2012 vom landesweit einzuführenden DRG-Finanzierungssystem (DRG = Diagnosis Related Groups) betroffen sein. Im neuen System gilt als Basis zur Finanzierung die Austrittsdiagnose einer Patientin bzw. eines Patienten. Die Diagnosen wer- den in Gruppen zusammengefasst, die im Durchschnitt den gleichen Ressourcenverbrauch (Arbeitszeit und Material- verbrauch) aufweisen. In der Schweiz soll für die Zuteilung einer Diagnose zu einer Gruppe das so genannte SwissDRG- System angewendet werden. Pro Diagnose bzw. Diagnose- 148 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
4.3.3 Kennzahlen Geschlecht, Wohnort und Alter der hospitalisierten Patientinnen und Patienten 2005 in % 2006 in % 2007 in % 2008 in % 2009 in % Geschlecht – männlich 3 612 45.2 3 930 45.5 4 211 46.2 4 247 45.8 4 350 46.8 – weiblich 4 372 54.8 4 719 54.5 4 913 53.8 5 021 54.2 4 938 53.2 Wohnort – Stadt Zürich 6 683 83.7 7 184 83.0 7 521 82.4 7 621 82.2 7 639 82.2 – Vertragsgemeinden der 34 0.4 46 0.5 68 0.8 74 0.8 67 0.7 Spitalregion Zürich – übriges Kantonsgebiet 1 045 13.1 1 162 13.5 1 235 13.5 1 283 13.8 1 339 14.4 – andere Kantone 185 2.3 212 2.5 232 2.5 228 2.5 181 2.0 – Ausland 37 0.5 45 0.5 68 0.8 62 0.7 62 0.7 Alter – 0–19 106 1.3 133 1.5 143 1.6 156 1.7 158 1.7 – 20–39 882 11.0 1 139 13.2 1 122 12.3 1 165 12.6 1 171 12.6 – 40–59 1 454 18.2 1 626 18.8 1 718 18.8 1 762 19.0 1 789 19.3 – 60–79 2 835 35.5 2 856 33.0 3 126 34.3 3 061 33.0 3 046 32.7 – 80–89 2 091 26.2 2 252 26.0 2 345 25.7 2 492 26.9 2 476 26.7 – 90 und mehr 616 7.7 643 7.5 670 7.3 632 6.8 648 7.0 Patientinnen/Patienten, Pflegetage 2005 2006 2007 2008 2009 Gesamtzahl der Patientinnen/Patienten 7 984 8 649 9 124 9 268 9 288 Zahl der Pflegetage 93 811 96 354 97 235 96 143 92 454 Patientenabgang – durch Austritt 7 392 8 113 8 551 8 702 8 756 – durch Tod 370 322 362 337 344 Durchschnittlicher Aufenthalt Tage pro Patientin/Patient 12.1 11.4 10.9 10.6 10.2 Auslastung Bettenbestand 257 265 267 263 254 Bettenbelegung in % 85.7 88.0 88.7 87.6 84.4 Patientinnen/Patienten, Pflegetage nach Kliniken 2005 2006 2007 2008 2009 Klinik Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Medizin 3 805 38 329 4 098 39 662 4 470 40 147 4 589 41 291 4 487 38 519 Chirurgie 3 338 28 278 3 737 29 555 3 878 30 822 3 843 29 018 3 963 28 080 Akutgeriatrie 841 27 204 814 27 137 776 26 266 836 25 834 837 25 855 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 149
Kommentar zu den Kennzahlen gesamt 300 betriebenen Betten waren im Jahresdurchschnitt Die Zahl der stationär versorgten Patientinnen und Patienten 254 Betten belegt. ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen, wenn auch nur ge- ringfügig. Trotzdem ist festzuhalten, dass in der Geschichte Die Herkunft nach Wohnort der stationär versorgten Patien- des Waidspitals noch nie so viele Patientinnen und Patienten tinnen und Patienten ist gegenüber dem Vorjahr gleich ge- in einem Jahr stationär behandelt worden sind wie 2009; es blieben. Das Stadtspital Waid ist in erster Linie ein Spital für waren insgesamt 9288, also 20 Personen bzw. 0,2 % mehr die Stadtzürcher Bevölkerung. So stammen 82,2 % der Pa- als 2008. tientinnen und Patienten aus der Stadt Zürich, 0,7 % aus den Vertragsgemeinden, 14,4 % aus dem übrigen Kanton Zürich, Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist um 0,4 Tage von 2,0 % aus anderen Kantonen und 0,7 % aus dem Ausland. 10,6 auf 10,2 Tage gesunken. Bei den Pflegetagen ist da- durch bedingt ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen: Bei Rund 66 % der Patientinnen und Patienten waren älter als 59 total 92 454 Pflegetagen betrug die Abnahme 3689 Tage Jahre und rund 34 % älter als 79 Jahre; 100 Jahre und älter (–3,8 %). Die Bettenauslastung lag bei 84,4 %; von den ins- waren 12 Patientinnen und Patienten. 4.4 Stadtspital Triemli 4.4.2. Jahresschwerpunkte 4.4.1 Aufgaben Departementalisierung Mit der Einführung der leistungsabhängigen Finanzierung mit Das Stadtspital Triemli (STZ) ist für die Grund- und Not- DRG (Diagnosis Related Groups) und der kantonalen Spital- fallversorgung sowie als Zentralspital für die spezialisierte planung 2012 steht das STZ vor grossen Herausforderungen. und teilweise hochspezialisierte Versorgung der Stadtzür- Um die Strukturen zukunftssicher zu gestalten, wurden stra- cher Bevölkerung zuständig. Zum Versorgungsgebiet gehö- tegisch ausgerichtete Departemente geschaffen. Seit dem ren weiter auch Gemeinden links von Zürichsee und Limmat 1. April 2009 sind Kliniken, Institute und Abteilungen in fünf sowie angrenzende Gebiete. Das städtische Einzugsge- medizinischen Departementen zusammengefasst und die biet umfasst 172 000 Personen, der weitere Umkreis rund Pflege sowie verschiedene Fachbereiche im Departement 360 000 Personen. Das STZ deckt mit seinem Leistungsauf- Pflege, Soziales und Therapien. Diese neue Führungsstruktur trag das gesamte Spektrum der Akutmedizin für allgemein- optimiert den Informationsfluss und erlaubt es, noch schneller und zusatzversicherte Patientinnen und Patienten ab. In eini- zu reagieren und Entscheidungen zu treffen. gen Bereichen erbringt das Spital medizinische Leistungen, die auch Patientinnen und Patienten aus anderen Kantonen Für die strategische Führung der Departemente sind die je- offenstehen. Das STZ übernimmt zudem wichtige Aufgaben weiligen Departementsleiterinnen und -leiter verantwortlich. im Bereich Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen. Die Leiterinnen und Leiter der einzelnen Kliniken, Institute Organigramm Gesamtspital Spitaldirektion und Spitalleitung Dr. Erwin Carigiet Spitaldirektor Vorsitzender der Spitalleitung Direktionsstab Departement Pflege, Soziales und Therapien Departement Transversale Disziplinen Departement Frau, Mutter und Kind Departement Operative Disziplinen Medizin und Spezialdisziplinen Bereich Human Resources Dr. Brida von Castelberg * Prof. Christoph A. Meier * Prof. Andreas Zollinger * Karl-Anton Wohlwend * Medizinischer Direktor Departement Notfall Departement Innere Bereich Informatik Prof. Andreas Platz * Bereich Finanzen Christa Baumann * Prof. Urs Metzger * Bereich Betrieb Vizedirektorin Ruth Günter * Vizedirektorin Vizedirektor Elsi Meier * NN * * Mitglied der Spitalleitung 150 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
und Abteilungen tragen wie bisher die Verantwortung für die Anfang Dezember wurde das Jubiläum in einem Festakt fachliche Arbeit und die operative Führung ihres Bereichs. begangen. Am «Tag der herzoffenen Tür» am 5. Dezember Zusammen mit den Leiterinnen und Leitern der Pflege sind nutzten rund 1000 Besucherinnen und Besucher die Gele- sie Mitglieder der jeweiligen Departementsleitung, die Fragen genheit, sich im Detail über die Möglichkeiten der Kardiolo- des gesamten Departements behandelt, Ressourcen plant, gie und Herzchirurgie zu informieren und sich von Fachleuten die Tätigkeiten der einzelnen Organisationseinheiten koor- beraten zu lassen. Höhepunkt des Anlasses war die Live diniert und für einen raschen und durchgehenden Informa- übertragung einer Bypass-Operation, die direkt in den Fest- tionsfluss sorgt. Mit dieser Organisation kann das STZ auch saal übertragen wurde. Die Live-Operation war zudem Teil den künftigen Anforderungen des Marktes gerecht werden. einer zweistündigen Themensendung, die von Tele Top an Gleichzeitig bleiben bewährte Strukturen und der hohe zwei Tagen ausgestrahlt wurde. Qualitätsstandard erhalten. Die im STZ schon immer wichtige interdisziplinäre Zusammenarbeit wird verstärkt gefördert. Neubau Bettenhaus Im Berichtsjahr wurden die Vorbereitungsarbeiten für den Bau 20 Jahre Herzchirurgie am Stadtspital Triemli des neuen Bettenhauses deutlich sichtbar. Etliche Provisorien Seit 20 Jahren bietet das Triemlispital Hochleistungsmedizin sind entstanden, wovon einige für die Dauer der gesamten für das Herz an und gehört damit zu den fünf grössten Leis- Bautätigkeit benötigt werden: Die Warenannahme befindet tungserbringern der Schweiz auf diesem Gebiet. Das Herz- sich neu im Gebäude der Frauenklinik, wo sie die nächsten zentrum ist einer der Bereiche, in denen das STZ hochspezia- sechs Jahre bleiben wird. Auch die neue Zufahrt und die neue lisierte Versorgung anbietet, die sowohl städtischen wie auch Anlieferung für die Küche werden bis zum Bezug des neuen kantonalen und ausserkantonalen Patientinnen und Patienten Bettenhauses genutzt. Seit Frühjahr 2009 befindet sich die offensteht. Zu diesem Zweck unterhält das Stadtspital Triemli Notfallzufahrt auf der Ostseite des Behandlungstrakts, direkt Verträge mit verschiedenen Kantonen. unterhalb des neuen Helikopterlandeplatzes, an dessen ur- sprünglichem Standort die Bauarbeiten für die Tiefgarage im Im Jahr 2009 wurden 487 Operationen am offenen Herzen Gange sind. Nur für Selbsteinweiser ist die bisherige Notfall- durchgeführt. Zusätzlich wurden über 230 Schrittmacher zufahrt noch in Betrieb. und implantierbare Defibrillatoren eingesetzt. Jährlich werden rund 3100 invasive Abklärungen, 1560 kathetertechnische Das Pilot- und Demonstrationsobjekt wurde zusammen mit Interventionen und 3800 Echokardiografien durchgeführt. Als den künftigen Nutzern auf Herz und Nieren geprüft. Die Ele- öffentliche Grundversorgerin ist das STZ, zusammen mit dem mente, die im sogenannten Musterzimmer installiert sind, Universitätsspital Zürich, der Garant dafür, dass die breite werden im neuen Bettenhaus rund 350-mal zum Einsatz Bevölkerung Zugang zu einer hochspezialisierten herzchirur- kommen. Grund genug, das Objekt aufgrund der gewon- gischen und -medizinischen Versorgung hat. Und das un- nenen Erkenntnisse wo nötig umzubauen und nun weiter zu abhängig von den sozialen und finanziellen Verhältnissen. testen. DRG-Zukunft im Zentrum Die im Vorjahr gestarteten Aktivitäten im Hinblick auf die 2012 geplante Einführung von SwissDRG wurden 2009 weiter intensiviert. Neben der Mitarbeit in der kantonalen Arbeits- gruppe für Tariffragen begleitet das STZ neu auch bei H+ Die Spitäler der Schweiz aktiv die Einführung von SwissDRG. Spi- talintern wurden grosse Anstrengungen unternommen, um die Transparenz zu erhöhen und so verlässliche Kennzahlen für die verschiedenen medizinischen Bereiche zu erarbeiten. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um die Bud- getierung auf die erbrachten Leistungen auszurichten. Die ersten Verträge mit einzelnen Kantonen im Bereich Herz- chirurgie und Kardiologie wurden 2009 erfolgreich umgesetzt. Dadurch konnten frühzeitig Erfahrungen mit DRG gesammelt werden. Interessierte Besucher am Tag der herzoffenen Tür. (Bild: Samuele Colombo, Gerra) Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 151
4.4.3 Kennzahlen Geschlecht, Wohnort und Alter der hospitalisierten Patientinnen/Patienten 2005 in % 2006 in % 2007 in % 2008 in % 2008 in % Geschlecht – männlich 8 196 46.2 8 710 46.7 8 559 46.3 9 191 46.8 9 197 47.2 – weiblich 9 534 53.8 9 941 53.3 9 913 53.7 10 442 53.2 10 280 52.8 Wohnort – Stadt Zürich 11 054 62.3 11 761 63.1 11 588 62.7 12 136 61.8 11 676 60.0 – Vertragsgemeinden der 1 315 7.4 1 292 6.9 1 353 7.3 1 308 6.7 1 348 6.9 Spitalregion Zürich – übriges Kantonsgebiet 3 724 21.0 3 945 21.2 3 885 21.0 4 218 21.5 4 461 22.9 – andere Kantone 1 556 8.8 1 574 8.4 1 555 8.4 1 864 9.5 1 903 9.8 – Ausland 81 0.5 79 0.4 91 0.5 107 0.5 89 0.4 Alter – 0–1 599 3.4 760 4.1 610 3.3 494 2.5 364 1.9 – 2–10 290 1.6 400 2.1 450 2.4 672 3.4 606 3.1 – 11–19 482 2.7 446 2.4 398 2.2 457 2.3 493 2.5 – 20–39 3 295 18.6 3 485 18.7 3 368 18.2 3 646 18.6 3 758 19.3 – 40–59 3 740 21.1 3 813 20.4 3 799 20.6 4 028 20.5 4 125 21.2 – 60–79 6 046 34.1 6 292 33.7 5 887 31.9 6 479 33.0 6 341 32.6 – 80 und mehr 3 278 18.5 3 455 18.5 3 960 21.4 3 857 19.6 3 790 19.5 Patientinnen/Patienten, Pflegetage 2005 2006 2007 2008 2009 Gesamtzahl der Patientinnen/Patienten* 18 047 18 945 18 770 19 935 19 725 Zahl der Pflegetage 162 738 165 770 163 663 165 979 159 597 Geburten 1 411 1 445 1 418 1 493 1 615 Patientenabgang – durch Austritt 17 188 18 119 17 959 19 103 19 011 – durch Tod 542 532 513 530 466 Durchschnittlicher Aufenthalt Tage pro Patientin/Patient 9.2 8.9 8.9 8.5 8.2 Auslastung Bettenbestand 530 529 535 535 510 Bettenbelegung in % 84.1 86.7 83.8 84.8 85.7 * inkl. Bestand stationäre Patientinnen/Patienten am 31. Dezember 152 Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement
Patientinnen/Patienten, Pflegetage nach Kliniken 2005 2006 2007 2008 2009 Klinik Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Patienten Pflegetage Chirurgie 6 541 59 679 6 752 60 713 6 523 59 763 6 832 59 661 6 773 58 285 Medizin 5 505 48 725 5 788 49 330 5 776 48 547 6 367 49 523 6 304 47 671 Rheumatologie 1 419 23 880 1 431 24 278 1 400 25 942 1 400 24 777 1 430 22 912 Radio-Onkologie 716 7 486 713 8 274 815 7 807 797 7 800 774 7 548 Kinder und 1 070 8 063 1 360 8 371 1 326 7 224 1 394 8 421 1 322 7 309 Jugendliche Frauenklinik 2 479 14 905 2 607 14 804 2 632 14 380 2 843 15 797 2 874 15 872 Maternité Kommentar zu den Kennzahlen zu einem Anstieg der Patientenzahlen in diesen Bereichen ge- Auch 2009 ist, bedingt durch den medizinischen Fortschritt, führt haben. die durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiter zurückgegan- gen. Dies führte zu einer beachtlichen Reduktion der An- Auch bei den Geburten war ein deutlicher Zuwachs zu ver- zahl Pflegetage. Für Leistungen, die der Spitalinfrastruktur zeichnen: Im Jahr 2009 wurden in der Frauenklinik 1654 Kin- bedürfen, zeigt sich aus dem gleichen Grund eine weitere der geboren, was einer Zunahme von über 8 % entspricht. Verlagerung vom stationären zum ambulanten Bereich. Der Ebenfalls angestiegen ist die Zahl der Notfälle: Erstmals wur- Rückgang der stationären Fallzahlen ist hingegen nur gering. de die Zahl von 40 000 Notfällen übertroffen, was die Bedeu- Dies liegt unter anderem z. B. daran, dass die hochstehenden tung des Triemlispitals als wichtiges Notfallzentrum einmal Leistungen des STZ in der Kardiologie und der Herzchirurgie mehr bestätigt. 4.5 Pflegezentren Die Bettenzahl lag im Jahr 2009 konstant bei 1618 (Vorjahr durchschnittlich 1615 Betten). Die Auslastung betrug 97,5 %. 4.5.1 Aufgaben Die Anzahl Pflegetage belief sich auf 576 062. Vermehrt zeigte sich, dass die Pflegeplätze in den älteren, noch nicht Die zehn Pflegezentren der Stadt Zürich bieten Pflege- und sanierten Gebäuden schwieriger zu besetzen sind als in den Wohngruppenplätze für ältere pflegebedürftige Menschen an. moderneren und sanierten Häusern. Die Pflegezentren Entlisberg und Mattenhof führen zusätzlich Abteilungen, die besonders auf die Bedürfnisse von jüngeren Mit dem breiten Angebot an teilstationären und ambulanten pflegebedürftigen Behinderten ausgerichtet sind. In sechs Angeboten soll die städtische Strategie «ambulant vor sta- Aussenwohngruppen in verschiedenen Quartieren können tionär» unterstützt werden. Das bedeutet, dass die ältere gut fünfzig mobile Menschen, die mehrheitlich an einer de- Bevölkerung die Möglichkeit hat, möglichst lange mit be- mentiellen Erkrankung leiden, untergebracht werden. Zudem darfsgerechter punktueller Unterstützung zuhause zu bleiben, gehören teilstationäre Angebote wie Tageszentren usw. zum und betreuende Angehörige nach Wunsch gezielt entlastet Aufgabengebiet der Pflegezentren. Die Pflegezentren der werden können. Die Nachfrage dieser Angebote lag 2009 Stadt Zürich (PZZ) engagieren sich auch in der Aus-, Fort- weiterhin unter den Erwartungen und dem von Fachleuten und Weiterbildung von Fachkräften. So führt die Dienstabtei- geschätzten Bedarf. Eine breite Analyse der bestehenden An- lung PZZ für das GUD das Schulungszentrum Gesundheit. gebote mit daraus abgeleiteten Massnahmen wurde erstellt. Daneben bestehen PZZ-weit über 170 Lehrverhältnisse. Die Massnahmen sehen vor, den Informationsstand und den Bekanntheitsgrad der Angebote bei den zuweisenden Stellen (Hausärztinnen/Hausärzte, Sozialdienste usw.) und bei der 4.5.2 Jahresschwerpunkte Bevölkerung zu verbessern. Allgemeines Bauliches Die Einführung der neuen Pflegefinanzierung wurde vom Das Sanierungsprojekt mit Gesamtkosten von 53,5 Mio. 1. Juli 2010 auf den 1. Januar 2011 verschoben. Die Anfor- Franken für das Haupthaus A des Pflegezentrums Mattenhof derungen an die konkrete Umsetzung und die Auswirkungen wurde gemäss Kosten- und Zeitplan umgesetzt, so dass es können aufgrund der noch ausstehenden kantonalen Gesetz- Anfang Januar 2010 wieder bezugsbereit ist. gebung noch nicht in allen Punkten abgeschätzt werden. Geschäftsbericht 2009 Gesundheits- und Umweltdepartement 153
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