Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
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Bündner Gewerbe Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe in Graubünden | 2 /2020 Branchen und Regionen Unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie Moesa Neuer HGV aufgenommen Kündigungsinitiative Export stark betroffen Corona und das Gewerbe Noch nicht absehbare Herausforderungen BuGe2020-2_001 1 11.05.20 08:14
Nachhaltig Zeichen setzen für die Zukunft. Gemeinsam wachsen. Jetzt erleben. gkb2020.ch BuGe2020-2_002 2 11.05.20 08:02
In dieser Ausgabe 27. September 2020 Vorlagen findet am Die nächste Eidge nössische Abstim mung mit fünf Im Brennpunkt 5 Jürg Michel: Gigantische Rettungspa- kete in der Coronakrise mit Folgen 7 Viktor Scharegg: konstruktiv in die statt. Zukunft und Vertrauen schaffen 9 Erfreuliches trotz Krise: Aufnahme der neuen BGV-Sektion AMAM aus dem Misox 11 KIGA-Chef Paul Schwendener erlebt 11 turbulente Zeiten kurz vor der Pension 13 Der «runde Tisch» dient dem Aus- Impressum tausch von Wirtschaft und Politik 15 Coron-A-mora: Der Zusammenhalt in Bündner Gewerbe schwierigen Zeiten Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe in Graubünden. Verbände und Branchen Offizielles Verbandsorgan des Bünd- 16 Stimmen aus Branchen und Regionen ner Gewerbeverbandes als zu Corona Dachorganisation der gewerblichen 21 Ersetzt die Videokonferenz künftig die Wirtschaft Graubündens. bisherigen GVs? 13 23 FIUTSCHER: Durchführungstermin im Ausgabe 2/2020 November noch nicht gesichert 41. Jahrgang, Auflage 6300 Erscheint 4-mal im Jahr NA Neues Coronavirus O SO SCHÜTZEN OR Das interessiert das Gewerbe Verantwortlicher Redaktor : C WIR UNS. STOP 25 Kündigungsinitiative: Ohne Bilaterale Jürg Michel, Direktor ( Mi. ) haben Exportfirmen einen schweren Redaktion und Bilder : Aktualisiert am 29.3.2020 Stand Monika Losa ( ml. ) Der Bundesrat und die Schweiz brauchen Sie. 27 Angebote von BGV und ibW: ab Herbst BLEIBEN SIE JETZT ZUHAUSE. mit neuer Motivation in die Weiterbil- Redaktionsadresse : RETTEN SIE LEBEN. dung Bündner Gewerbeverband 31 Fünf gewichtige Vorlagen stehen am Unione grigionese delle 16 27. September an der Urne auf dem arti e mestieri Scheideweg Uniun grischuna d’artisanadi e mastergn Haus der Wirtschaft Ausser in folgenden Ausnahmen: • Home-Office ist nicht möglich und Sie müssen zur Arbeit. Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden zu schützen. Hinterm Bach 40 • Sie müssen Lebensmittel einkaufen. • Sie müssen zum Arzt/zur Ärztin/zur Apotheke/Drogerie. 7000 Chur • Sie müssen anderen Menschen helfen. Titelbild : Telefon 081 257 03 23 www.bag-coronavirus.ch E-Mail : info @ kgv-gr.ch Art 316.596.d Eine im Schottensee auf dem Flüelapass Internet : www.kgv-gr.ch eingefrorene Luftblase Scan for translation wird fototechnisch zum 25 Coronavirus. In dieser Ausgabe | 3 BuGe2020-2_003 3 11.05.20 08:14
Hardware Software Netzwerke Security Support Cloud Virtualisierung VoIP Wir beraten Unternehmer. Romedo Andreoli ALSOFT Informatik AG Martin Bundi Mitglied von: Ein zuverlässiger und lokaler IT-Partner Marco Schädler Romedo Andreoli Hartbertstrasse 9 Mit glied von: Martin Bundi CH-7000 Chur Marco Schädler9 CH-7000 Hartbertstrasse T 081 Chur 257 02T57 081 257 02 57 F 081 257 02 59 ALSOFT Informatik AG 7417 Paspels Cho d'Punt 47 CH-7503bmuag.ch Samedan T 081 851 13 02 bmuag.ch Tel. 081 650 10 10 info@alsoft.ch www.alsoft.ch «Stein um Stein!» Hoch- und Tiefbaumaterialien für alle. Josias Gasser Baumaterialien AG, Haldensteinstrasse 44, 7001 Chur Telefon 081 354 11 11, Fax 081 354 11 10, info@gasser.ch www.gasserbaumaterialien.ch BuGe2020-2_004 4 11.05.20 08:04
Vorwort des Direktors Der Blick in die nächste Geländekammer Lohnfortzahlung über die Kurzarbeitsentschädigung beziehungs- weise den EO-Ersatz und Liquiditätssicherung der Unternehmen über die Covid-Kredite – zinsfrei, ohne Prüfung, mit Garantie des Bundes – wurden bereits umgesetzt, als in anderen Staaten noch weitschweifig diskutiert wurde, wie man Liquidität in die Wirtschaft pumpen müsse. Super gemacht – grosser Dank an den Bundesrat. Selbstverständlich war das nicht oder doch? Die vielen Forderungen nach zusätzlicher Unterstützung – auch aus unseren eigenen Kreisen – lassen diese böse Vermutung aufkommen. Die rasche Umsetzung der Nothilfe funktionierte nur, weil Staat und Privat- wirtschaft eng und unbürokratisch zusammenspielen können. Unsere Kleinräumigkeit, das Milizsystem und der unbändige Willen, uns als Klein- Die Schweizer Nothilfe gegen die staat den Verhältnissen anzupassen, haben geholfen, diesen ersten Coronakrise erfolgte rasch und Schritt auf einer noch langen Reise zu machen. Der Bundesrat hat mehr effizient. Sie gilt international als oder weniger versprochen, der Wirtschaft während des von ihm vorbildlich. In atemberaubendem verfügten Stillstands das Überleben zu sichern, und Wort gehalten. Tempo wurde ein wirtschaftspoliti- Trotzdem wird die Schweiz in eine tiefe Rezession abgleiten – abhängig von sches Rettungspaket geschnürt, das der Länge des Shutdowns in der Schweiz und in den wichtigsten Export- Unternehmen, Angestellten und märkten. Die Coronapandemie hat innerhalb kürzester Zeit die Selbstständigen wirksam geholfen wirtschaftlichen Aussichten der Schweiz und auch jene des Kantons hat, die Folgen der Pandemie Graubünden fundamental verändert. Was zu Beginn noch als Konjunktur- abzufedern. delle befürchtet wurde, könnte sich nun als die grösste wirtschaftliche Rezession seit der Grossen Depression der 1930er-Jahre zeigen. Mit anderen Worten: Was sich schon jetzt im Tourismus mit dunklen Aussichten abzeichnet, kann mit einer zeitlichen Verzögerung auch die meisten anderen Branchen und damit unseren Kanton erheblich treffen. Denn der Nachfrageeinbruch, welcher nach der Wiederaufnahme aller wirtschaftli- chen Aktivitäten droht, kann durch das Massnahmenpaket des Bundes nicht abgedeckt werden. Graubünden ist angesichts der verhältnismässig schwachen wirtschaftlichen und wertschöpfungsarmen Struktur stark gefordert, aus diesem Loch herauszukommen. Der Kanton wird seine wirtschaftspolitische Agenda der Situation anpassen müssen. Mit der Giesskanne Strukturerhaltung zu betreiben, wird nicht die Lösung sein. Es tut mir selber sehr weh, wenn ich derzeit mit betroffenen Unternehmern am Telefon über diese Problematik sprechen muss. Aber es wäre nicht richtig, falsche Versprechungen abzuge- ben. Genau so falsch ist es, negativ in die Zukunft zu blicken. Wir sind Weltmeister im Anpassen an veränderte Verhältnisse. Unser Milizsystem und unsere Kleinräumigkeit schaffen Verbundenheit und damit ein Gefühl der Verpflichtung. Jürg Michel, Direktor Im Brennpunkt | 5 BuGe2020-2_005 5 11.05.20 08:13
Die FH Graubünden ist praxisorientiert in Studium und Forschung. DIE BÜNDNER PENSIONSKASSE FÜR DAS BÜNDNER GEWERBE. FÜR DIE BERUFLICHE www.integral.swiss VORSORGE. BuGe2020-2_006 6 11.05.20 08:04
Editorial des Präsidenten 2020 werden wir nicht so schnell vergessen Hinter den Kulissen steht der BGV in stetigem und konstruk tivem Dialog mit Vertretern der Regierung sowie den kantonalen Amtsstellen. Er tauscht sich regelmässig mit dem Schweizerischen Gewerbeverband aus, der auf nationaler Ebene für die Interessen des Gewerbes ausgezeichnete Arbeit leistet. Zusammen mit weiteren Verbänden trifft sich der BGV periodisch mit einer Regierungsdelegation. Weil wir in engem Kontakt zu den Mitgliedern stehen, können wir über alle Branchen hinweg treffende Einschätzungen abgeben, welche auch die Medien schätzen. Wichtig ist uns, Vertrauen zu schaffen und die Lage nicht auszunützen, um Verbandspolitik zu betreiben, sondern auch bei den schwierigsten Fragen konstruktive Lösungen zu Die Coronakrise bestimmt suchen. Polemik und Eigensinn überlassen wir anderen. noch immer unseren Alltag. Gerade Auch intern hat sich vieles bewegt. Die Geschäftsstelle arbeitet im in dieser Zeit ist es mir ein Homeoffice. Wir können alle unsere Dienstleistungen in gewohntem grosses Anliegen, dass Sie über die Rahmen erbringen, auch wenn sich die Mitarbeiter zuerst an die neuen wesentlichsten Aktivitäten des Bedingungen gewöhnen mussten. Ich danke Monika Losa, Karin Jecklin, Verbands und dessen Umgang mit Alexandra Jörger und Patrik Kohler für ihr Engagement für uns alle der Pandemie informiert werden. recht herzlich. Die vielen Komplimente, die wir derzeit für unsere Tätig keit erhalten, freut das ganze Team. Unseren Direktor Jürg Michel habe ich nicht vergessen. Er kann als Motor des BGV seine langjährige Erfahrung und seine Verbindungen einbringen, was sehr wertvoll ist. Gemeinsam können wir viel bewegen Es läuft nicht alles rund. Auch wir hätten verschiedene Entscheide lieber anders oder früher umgesetzt gehabt. Ab und zu fühlen wir uns in der Krise auch nicht verstanden. So, wenn wir zum Beispiel die coronabeding ten Massnahmen im Detailhandel den Sonntagsreden der Politik über die Bedeutung der KMU gegenüberstellen. Freuen wir uns an den guten und positiven Entscheiden. Ganz vieles wurde sehr gut gemacht. Unter anderem auch, dass das Qualifikationsverfahren für unsere Lernenden unter Einhaltung der BAG-Vorgaben durchgeführt werden kann. Damit geben wir den jungen Lernenden eine Perspektive für ihren Lehrabschluss. Darum: Bleiben wir zuversichtlich, optimistisch und ideenreich, sodass wir aus dieser speziellen Zeit wieder herauskommen. Ich freue mich schon jetzt, unsere Mitgliedsbetriebe und Sie, geschätzte Mitglieder, persönlich zu treffen, um Erfahrungen und neue Ideen auszutauschen. Bleiben Sie optimistisch und vor allem, bleiben Sie gesund! Euer Viktor Scharegg Im Brennpunkt | 7 BuGe2020-2_007 7 11.05.20 08:14
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Im Misox ist ein HGV aus der Taufe gehoben worden Neue Sektion im Gewerbeverband Die Gründung der Associazione Moesana gut. Gestärkt mit neuen Ideen und dem Arti e Mestieri (AMAM) wird im BGV Willen, einen eigenen lokalen Gewerbever- mit grosser Freude zur Kenntnis ein zu gründen, klopften sie beim BGV an genommen. Kaum gegründet, muss der die Türe, um eine Mitwirkung als Sektion noch junge Verband die Wirren im im BGV zu prüfen. Die konstruktiven Ge- Tal rund um die Coronakrise meistern. spräche gegen Ende des letzten Jahres mit dem Direktor des BGV überzeugten die Mi. Am 28. Februar 2020 wurde in der Aula Misoxer Initianten definitiv, den Start für Magna in Grono der aus der Mesolcina und einen lokalen HGV in die Wege zu leiten. dem Calancatal bestehende regionale Ge- Damals konnte allerdings noch niemand werbeverein unter dem Namen Associazio- wissen, dass der Beginn in die wohl auf- ne Moesana Arti e Mestieri (AMAM) ge- wühlendste Zeit der letzten 50 Jahre für die gründet. Das Tagespräsidium lag in den gesamte Region fallen würde, war doch Der neu gewählte Vorstand des AMAM: Händen von Giovanni Polti, der von Rolf vom Coronavirus noch kaum die Rede. Rolf Kleinstein, Sekretär und Kassier, Grono; Kleinstein als Sekretär unterstützt wurde. Giovanni Polti, Präsident, Grono; Alberto In einer kleinen Gruppe, der neben den bei- Eigene Interessen gebündelt Belloli, Vizepräsident, Cama; Luca Bottinelli, den Exponenten auch noch andere Gewer- wahrnehmen Beisitzer, San Vittore (v.l.). Auf dem Bild fehlt Grossrat Hans Peter Wellig, San Bernardino. bler aus der Region angehörten, wurde seit Trotz drohendem Übergreifen des Virus auf einiger Zeit die Gründung eines regionalen die Südschweiz und immer noch anhalten- Handels- und Gewerbevereins diskutiert. dem Fasnachtsbetrieb konnte der Tagungs- wichtig. Und zudem erhoffe man sich, in Doch einfach machte man sich den Aufbau präsident am letzten Freitag im Februar diesem Verband über die Vereine im Pus- nicht. Am Anfang ihrer Idee besuchten die viele Gewerblerinnen und Gewerbler in chlav, Bergell und der Moesana den Ein- Initianten ihre Kollegen vom HGV Poschia- Grono begrüssen. Polti erläuterte den An- fluss aus Italienischbünden zu stärken. vo und Bregalia und liessen sich über den wesenden wie schon im Vorgespräch mit Die von Avocato Roberto Keller redigierten Nutzen jener Organisationen informieren. dem BGV die Beweggründe, die speziell für Statuten führten in Details zu Diskussio- Unsere Kollegen in Südbünden Daniele Mi- das Misox und das Calanca wichtig seien, nen, wurden aber nach Anpassungen ohne sani (Präsident HGV Poschiavo) und Andrea sich selber in der Wirtschaft zu organisie- Gegenstimme und wenigen Enthaltungen Crüzer (HGV Bregalia) konnten die Bedeu- ren. Gerade die Stellungnahme zur Regio- genehmigt. Eine mit Rolf Kleinstein, Carlo tung ihrer Organisation für die Region auf- nalplanung Moesa, die in den Gründungs- Mantovani und José Stefanini gewählte Ar- zeigen, mit welchen Mitteln sie was errei- tagen zur Auflage gebracht wurde, mache beitsgruppe wurde beauftragt, die Ver- chen und wie der Kontakt und die einmal mehr deutlich, dass sich die Wirt- nehmlassung zur Regionalplanung vorzu- Interessenwahrung zum BGV wahrgenom- schaft des Misox und des Calanca besser bereiten, die Wahlen für Vorstand und men wird. Offenbar machten sie ihre Arbeit organisieren müsse, um sich über die Zu- Revisoren waren gut vorbereitet und gaben kunft und die Entwicklung der eigenen Hei- zu keinen Bemerkungen Anlass. mat Gedanken zu machen. Als Unterneh- mer gäbe es kein besseres Gefäss als die Im BGV herzlich willkommen Vertretung über eine lokale Wirtschaftsor- Der Kantonalvorstand des Bündner Gewer- ganisation, in der alle Unternehmen – ob beverbands nahm das Gesuch um Aufnah- gross oder klein – zusammenarbeiten und me als 64. Sektion des BGV mit grosser sich austauschen könnten. Neben der eige- Freude entgegen und beschloss einstim- nen Interessenwahrung, wie das die Kolle- mig, dem Gesuch der AMAM zuzustimmen. gen im Puschlav und Bergell vorzeigen, sei Viktor Scharegg, Präsident BGV: «Wir freu- die Bildung eines eigenen Netzwerks unter en uns sehr über die Initiative unserer den Mitgliedern gerade in der heutigen Zeit Freunde aus dem Misox und dem Calanca- sehr wichtig. Und schliesslich müsse sich tal, einen lokalen Verein zu gründen. Über das Tal vermehrt gegenüber Chur artikulie- die Mitgliedschaft als Sektion beim BGV ren. Nicht nur in der Politik, sondern auch freue ich mich sehr. Der BGV ist nur so Der Tagungspräsident wurde auch zum ersten in der Wirtschaft und demzufolge sei eine stark wie seine Mitgliedorganisationen Präsidenten gewählt: Giovanni Polti. Mitwirkung in der Dachorganisation der oder wie ich immer zu sagen pflege: ‹ge- (Bilder: zVg) gewerblichen Wirtschaft (BGV) richtig und meinsam können wir viel bewegen!›» Bündner Gewerbe 2 /2020 Im Brennpunkt | 9 BuGe2020-2_009 9 11.05.20 08:16
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Eine «Institution» geht in Rente Paul Schwendener – der Beamte, der kein Beamter ist Ende August dieses Jahres wird der Chef sätzliche Arbeit gebracht habe. Schlimmer des Kantonalen Amts für Industrie, war es nur noch beim Consolato d’Italia, Das ganze Interview, in welchem Gewerbe und Arbeit (KIGA) Paul «Pölla» die waren teilweise zu faul, eine Unter- Schwendeners wichtigste Meilenstei- Schwendener in Pension gehen. Jürg schrift zu leisten. Eigentlich wollte ich in ne aufgegriffen werden, findet sich Michel hat mit Pölla Schwendener ein die Privatwirtschaft. auf www.kgv-gr.ch Rückblick im Schnellzugtempo gemacht. Ich stelle fünf Behauptungen zu deiner J. Michel: Ich kann mich gut erinnern, als Amtszeit auf. pflicht für saisonale Betriebe nicht nach- ich dich zum ersten Mal gesehen habe. vollziehbar. P. Schwendener: Wir haben uns an der Uni 1. Was das Bundesgericht sagt, ist an Zürich als Studenten kennengelernt. Ich dir mindestens in einem Fall spurlos 3. Bei der Verteilung der Saisonkontin- war damals sehr oft mit Franco Donati, vorbeigegangen. gente Mitte der 80er-Jahre musstest dem heutigen Leiter des Strassenverkehr- Aufgrund des Urteils des Bundesgerichts du dich zum ersten Mal bewähren. samts, unterwegs. Wir haben in einer WG hätten wir die Sonntagsarbeit im Outlet in In der Hochkonjunkturphase in der zweiten zusammengewohnt. Mit Studieren haben Landquart verbieten müssen. Wir haben Hälfte der 80er-Jahre fehlten uns Tausende wir es nicht sehr streng genommen. uns geweigert, dies zu tun, und sind des- von Kontingentseinheiten. Auf der Front- wegen auch nach Bern zitiert worden. Mög- seite der SO war zu lesen, «Neuer KIGA- Hast du dir damals vorgestellt, dass licherweise hat unsere Sturheit die Sonn- Chef hat Kontingente nicht im Griff». du den allergrössten Teil deines tagsarbeit gerettet. Berufslebens an der Spitze der kantona- 4. Als 2002 im Fideriser Spanplatten- len Verwaltung wirken wirst? 2. Die Stellenmeldepflicht – eingeführt werk urplötzlich 120 Mitarbeiter Nein, das hätte ich mir damals nicht vor- als Folge der Masseneinwanderungs- auf der Strasse gestanden hatten, hast stellen können. Während der Kantons- initiative – ärgert dich jeden Tag, du schlecht geschlafen. schul- und Studienzeit habe ich in den Feri- wenn du ins Büro kommst. Das stimmt. Solche Nächte gab es verschie- en teilweise beim Eildienst der Post in Chur Aus Sicht des Tourismuskantons Graubün- dentlich. Für mich am schlimmsten war, als gearbeitet und dabei zwischendurch auch den ist die Stellenmeldepflicht ein admi- ich den Mitarbeiterbestand des KIGA im Expresssendungen ans KIGA ausgeliefert. nistrativer Leerlauf. Nachdem insbeson- Jahre 2002 von 105 auf 75 reduzieren In der Regel bin ich dort eher unfreundlich dere bürgerliche Politiker nicht müde musste, weil uns wegen der stark sinken- empfangen worden. Ich nahm an, weil ich werden, die administrative Entlastung der den Arbeitslosenzahlen das Geld für die ihnen mit meinen Eilsendungen jeweils zu- KMU zu fordern, ist die Stellenmelde- Löhne fehlte. 5. Die Coronakrise stellt alles Bisherige in den Schatten. Das stimmt. Bis vor wenigen Monaten habe ich mir nicht vorstellen können, dass wir in- nert kürzester Zeit 5700 Betriebe mit 48 000 Arbeitskräften auf Kurzarbeit haben. Ich hätte noch so viele Fragen, aber jetzt die Wichtigste: was machst du im Ruhestand? Ich habe noch zwei, drei Nebenjobs. So bin ich nebenamtlicher Richter am Regionalge- richt Plessur, Mitglied des Gemeindeparla- ments Arosa und Präsident des Vereins atelier93.ch. Zudem restauriere ich alte Autos und habe mit einem Freund eine klei- ne Schreinerwerkstatt. Im Winter werde Wo Berge sich erheben: Paul Schwendener wird es durch die Auswirkungen der Coronakrise nicht ich bei meinem Bruder in der Hoch- langweilig bis er Ende August in Pension geht. (Bild: Olivia Aebli-Item, «Südostschweiz») wanghütte als Hausbursche tätig sein. Bündner Gewerbe 2 /2020 Im Brennpunkt | 11 BuGe2020-2_011 11 11.05.20 08:39
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«Der runde Tisch» – der langjährige Aufbau bewährt sich im Ernstfall Der Praxistest in der Krisensituation Die Wirtschaftsverbände stehen seit gem Tempo durchgeführt werden. Die gut Gegenseitiges Vertrauen unabdingbar Beginn der Pandemie intensiv im vorbereiteten Teilnehmer informieren ge- In der Zeit der Krise gilt es zusammenzu- Austausch mit der Regierung, um sie genseitig, nehmen Anliegen entgegen und stehen und nach bestmöglichen Lösungen einerseits in ihrem grossen Engagement bearbeiten diese in kürzester Zeit. Zwi- zu suchen. Dafür braucht es nicht einseiti- gegenüber der Bevölkerung zu unter schen den Sitzungen in zweiwöchigem ge Forderungen, sondern gegenseitiges stützen und anderseits mit den drin Rhythmus finden bilaterale Gespräche Verständnis. Möglich ist diese Form der gendsten und wichtigsten Bedürfnissen statt, die zum Teil mit schriftlichen Einga- Auseinandersetzung unter den besonde- der Wirtschaft zu konfrontieren. Corona ben unterlegt werden. ren Umständen wohl nur, weil sich Regie- stellt Zusammenarbeit von Wirtschaft rung und Dachorganisationen der Wirt- und Politik auf den Prüfstand. Stufenweises Vorgehen schaft seit mehr als 20 Jahren regelmässig Der konstruktive Dialog zeigt, dass die Wirt- austauschen und die kantonale wirt- Mi. Der Corona-Entscheid des Bundesrats schaftsdelegation mit ihren Anliegen auf schaftspolitische Agenda ohne Rücksicht über den Shutdown mag Verbände, Regie- offene Ohren stösst und die Bereitschaft der auf die Parteipolitik diskutieren. Beide rung und kantonale Ver- Regierung besteht, ge- Seiten bekommen die Möglichkeit, Schwer- waltung, die sich bereits « Es bedarf keiner ein eignete Massnahmen punkte, Bedürfnisse, Anliegen oder Sor- im Kantonalen Führungs- stufenweise zu erfüllen. gen aufzuzeigen. Auch wenn der Ton in stab organisiert hatten, seitigen Forderungen, Nachdem in einer ersten diesen Gesprächen (fast) immer gemässigt unterschiedlich über- sondern des gegens Phase die getroffenen ist, sind keine Diplomaten am Werk. Man rascht haben. Allen Sei- Sofortmassnahmen um- sagt sich ins Gesicht, was Sache ist, und ten gemein war aber ein eitigen Verständnisses » zusetzen waren, ging es zwar beidseitig. Im Gegensatz zu politi- urplötzlich entstandenes, in einem zweiten Teil schen Auseinandersetzungen, die oft in riesiges gegenseitiges Informations- und um die Behandlung von Härtefällen. In der Öffentlichkeit ausgetragen werden Kommunikationsbedürfnis. Die Mitglieder einem weiteren Prozess werden nun Impuls- (müssen), braucht sich hier niemand zu der Verbände wollten informiert sein, denn und Strukturprogramme für die gesamte profilieren. Mit diesen einfachen Struktu- niemand hatte Ähnliches in seiner Erwerbs- Wirtschaft vorgeschlagen, die in einer spä- ren konnte in der Vergangenheit ein gegen- tätigkeit je erlebt. Regierung und Führungs- teren Phase Eingang in die politische Dis- seitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut stab hatten Interesse an den Kommunikati- kussion von Regierung und Grossem Rat werden, das sich nun in der Krise sehr be- onsschienen der Wirtschaft und die finden sollen. währt. Verbandsspitzen wollten in die Entschei- dungsprozesse eingebunden sein. Strenger und effizienter Rhythmus In kurzer Zeit wurde der «runde Tisch» auf die Beine gestellt, der die unterschied- lichsten Bedürfnisse abdecken sollte. Re- gelmässig treffen sich die Dachorganisati- onen der Wirtschaft Graubünden (Bündner Gewerbeverband, Handelskammer und Ar- beitgeberverband Graubünden, Hotellerie- suisse Graubünden) und weitere Verbände (Graubündnerischer Baumeisterverband, Gastro Graubünden, Bergbahnen Graubün- den und Graubünden Ferien) mit dem Regierungspräsidenten, dem Volksw irt schaftsdirektor, dem CEO der GKB und den für die Bekämpfung der Krise wichtigsten Chefbeamten zu regelmässigen Treffen, die notabene nicht digital, sondern physisch Der «Runde Tisch» unter Corona-Verhältnissen ist nicht rund. Und was nach einladender im Grossratsaal unter Einhaltung der Ab- Tafel tönt, nach der sich viele sehnen, ist in Wirklichkeit ein zäher Austausch um sachgerechte stands- und Hygienevorschriften in zügi- Lösungen für die Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit zu finden. Bündner Gewerbe 2 /2020 Im Brennpunkt | 13 BuGe2020-2_013 13 11.05.20 08:14
M IT EN GAG EM ENT Einrichtungskonzepte U N D ER FA H R U N G. R R T AG TR EU H A N D & R E V IS I O N P OSTSTR AS S E 22 P OSTFAC H 6 4 5 70 01 C H U R TEL . + 41 81 258 4 6 4 6 w w w.rr t.ch info @rr t.ch Chur Näfels eugenio.ch Ihre Mandatsleiter der Swissbroke Chur Jetzt Beratung anfordern IHR LOKALER VERSICHERUNGSBROKER FÜR KMU UND ÖFFENTLICHE INSTITUTIONEN Die Swissbroke gehört zur ASSEPRO Gruppe, dem führenden, unabhängi- gen Versicherungsbroker im Risiko- Dank unseren attraktiven Serviceleistungen schaffen wir und Vorsorgebereich für KMU. einen überzeugenden Mehrwert für Ihr Unternehmen. Swissbroke AG Chur ∙ Stelleweg 4 7000 Chur ∙ T +41 81 354 98 88 • Betreuung durch über 25 erfahrene Fachspezialisten chur@swissbroke.ch ∙ swissbroke.ch • Laufendes Controlling Ihres Versicherungsportefeuilles inklusive konkreter Optimierungsvorschläge • Einzigartige, digitale Lösungen zur Vereinfachung Ihrer Geschäftsabläufe • Umfassende Unterstützung im Schadenfall • Fundierte Rechtsberatung BuGe2020-2_014 14 11.05.20 08:03
Ein positiver Geist, entstanden aus der Coronapandemie Coron-A-mora: Ein Herz in der Krise Der «smarte Restart» ist angelaufen, langsam bewegt sich der Alltag wieder in Richtung Normalität. Ob er je wieder so normal sein wird wie vor der Krise? Tatsache ist, dass durch diese ausserordentliche Situation ein in vieler Hinsicht nie dagewesener Gemeinschaftssinn entstanden ist. Ein Zusammenrücken auf Distanz. ml. Mit den Lockerungen seit Ende April ist in der Bevölkerung ein verhaltenes Aufat- men nicht zu überhören. Erleichterung macht sich breit, denn das Gröbste scheint überstanden. Die Zuversicht wächst, ob- wohl der Blick nach vorne für viele Selbst- ständigerwerbende, Gewerbebetriebe und Unternehmungen – in finanzieller Hinsicht – grosse Sorgenfalten verursacht. Staat fängt auf Diese Verunsicherung ist mehr als verständ- lich, denn wie schnell sich die Volkswirt- schaft wieder erholen wird, wissen nicht mal die Propheten. Doch eine Erkenntnis, die aus diesen unwirtlichen vergangenen Wochen gewonnen werden kann, ist auch Coron-A-mora: ein grosses Herz voller Anerkennung all denen gegenüber, die während des eine erfreuliche. Bund und Kantone setzen Shutdowns täglich arbeiten und noch mehr leisten mussten. mit riesigen Auffangnetzen alles daran, nie- manden der durch diese Krise in Bedrängnis ten, schluckten andere bittere Pillen. Viele In den letzten Wochen konnte ausser Haus geraten ist, durch die Maschen fallen zu las- mussten täglich zur Arbeit und waren nur eingeschränkt Geld ausgegeben wer- sen. Gigantische Unterstützungsbeiträge einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selber den, mit dem Resultat, dass ein kleines sind das eine, doch zu spüren ist vor allem angesteckt zu werden. Mehr Lohn erhalten Polster auf den Konti der Konsumenten ver- auch die feste Absicht der Verantwortungs- sie dadurch kaum. Doch ein grosses Herz blieben sein dürfte. Die Sommerferien ste- träger, die Bevölkerung in dieser Not nicht voller Anerkennung all denen gegenüber ist hen bevor: Es bereitet Freude, dieses Geld im Stich zu lassen und zu vereinen. mehr als angemessen. nun gezielt und beherzt in der Region aus- Ein starkes Gemeinschaftsgefühl kam in zugeben und sich damit gegenseitig zu un- den letzten Wochen von allen Seiten zum Konsequente Unterstützung terstützen. Ausdruck. Unzählige Hilfsaktionen und Ideologische Hilfe in einer Krise ist wich- Was jetzt zählt, ist Eigenverantwortung. Eigeninitiativen wurden von Privaten und tig. Doch mehr als je zuvor gilt es, das eige- Denn mit den Lockerungen gehen grosse Unternehmen lanciert. Ganz nach dem ne Konsumverhalten zu überdenken. On- Risiken einher. Nicht Angst, aber Vorsicht Motto: «In der Krise füreinander da sein» linebestellungen bei Grosskonzernen sind soll weiterhin allgegenwärtig sein. Ein gab es plötzlich mehr Raum für kleine und zwar schnell, bequem und günstig; einen Rückfall wäre nicht nur für die Wirtschaft grosse Zeichen der Hilfsbereitschaft. Handwerkerauftrag an den Günstigsten, unverdaubar, auch die in der Krise gewach- der aber womöglich von weit her anreist, sene Solidarität könnte schnell der Frustra- Arbeiten in Krisenzeiten zu vergeben, verlockend. Doch solches Ver- tion und dem Egoismus weichen. Das wäre Einheitlich ging es in den letzten Wochen halten entzieht einer Region auf die Dauer schade, jetzt, wo das Herz in der Krise sei- dennoch nicht zu und her. Denn während es den wirtschaftlichen Nährboden, Arbeits- nen Platz gefunden hat und wir uns in klei- sich viele im Heimbüro den Umständen plätze und ein attraktiv aufgestelltes Ange- nen Schritten in die «Normalität der Zu- entsprechend angenehm einrichten konn- bot stehen auf dem Spiel. kunft» begeben. Bündner Gewerbe 2 /2020 Im Brennpunkt | 15 BuGe2020-2_015 15 11.05.20 08:13
Die Coronakrise aus Sicht unserer Sektionsverantwortlichen «Das lokale Gewerbe nicht vergessen!» Nicht alle Branchen und Regionen sind gleich stark von dem seit mehreren Gubler Sina, Präsiden- Pozzy Gian-Paolo, Präsi- Wochen andauernden Shutdown tin Handels- und Ge- dent VBBK betroffen. Wir haben den Präsidentinnen werbeverein Maienfeld Verband Bündner Beton- und Präsidenten der uns angeschlosse- 1. In der Branche sehr und Kiesindustrie nen Handels- und Gewerbevereine sowie unterschiedlich. Im Wein- 1. Die Stimmung ist so Branchenverbände Mitte April die vier bau kommt es sehr auf weit gut. Alle versuchen folgenden Fragen gestellt. Es handelt die Betriebsgrösse und bestmöglich mit dieser sich um persönliche Antworten. -struktur an. Auch da Ausnahmesituation umzu- rauf, wie der Betrieb gehen. Als Baudienstleis- bisher aufgestellt war, welche Ver- ter (Lieferant) merken wir von der Kri- kaufskanäle massgebend sind etc. se bis jetzt wenig. Die Bauunternehmer 1. Wie ist die Stimmung in Ihrer Eine Branchenantwort gibt es nicht. haben diverse Massnahmen getroffen Branche/Region? Jedoch, wenn wir im April Temperatu- und geben sich grosse Mühe. Betrieb- 2. M it welchen Massnahmen kann die ren unter 0 Grad bekommen oder nur sintern halten wir uns an die Vorgaben schlimme Situation für die 5 Minuten Hagel im Juni, ist auch ein des Bundes. Gewerbler am besten abgefedert Jahresumsatz weg. Wir leben laufend 2. Ich denke die Sofortmassnahmen werden? mit diesen Risiken. Dafür brauchts in von Bund und Kanton waren wichtig 3. Wie sehen Sie die Zeit nach dem unserer Branche kein Virus ... und richtig. Shutdown? 2. Wenn mit genügend Vorsichtsmass- 3. Die stufenweise Lockerung wird 4. Reichen die aktuellen Unterstüt- nahmen so viel wie möglich bzw. nötig eine grosse Herausforderung sein. Vie- zungen von Bund und Kanton aus, weitergearbeitet werden kann. Wenn le Unternehmen werden die Krise si- um nach überstandener Krise die Leute weiterhin das lokale Gewer- cherlich noch lange zu spüren bekom- wieder Fahrt zu bekommen? be unterstützen. Wenn anstatt Geld- men. Einen Betrieb runterzufahren, ausschüttungen vielleicht Erlasse war für viele schwierig. Aber das Gan- oder Reduktionen kommen (Steuern, ze wieder hochfahren, wird sicherlich MwSt. etc.) auch eine grosse Herausforderung. Danuser Felix, Präsident 3. Hoffentlich wird es ein wirtschaftli- 4. Ich denke schon. Ohne die Bundes- Verband Graubündner cher Aufschwung, wie dies bisher und Kantonsunterstützung wäre die Elektro-Installations nach jeder Krise der Fall war. Wirtschaft zu sehr geschwächt wor- firmen (VGEI) 4. Das ist sehr individuell. Für die, de- den. Die Unterstützung ist sicherlich 1. Die kurzfristigen Auf- nen es nach 2 bis 3 Wochen schon weniger schlimm als viele Konkurse in träge fehlen uns. Die nicht mehr reicht, wird es wohl Kauf nehmen zu müssen. Langfristig Stimmung ist sonst gut. schwierig sein, je wieder in Fahrt zu werden aber auch die Unterstützun- 2. Ruhig bleiben. Den kommen ... Hoffen wir das Beste und gen für die Betriebe nicht einfach zu jüngsten Vorschlag der auf die Unterstützung aller. handeln sein. FDP Graubünden um- setzten (Angela Casanova). 3. Das wird uns wie ein Hammer tref- fen. Alle wollen das machen, was sie Carigiet Regula, Präsidentin fen natürlich auf das Ge- nun über Wochen hinausgezögert ha- Verband Uhren Graubünden genteil und den Nachhol- ben. 1. Abwartend und hoffend auf baldige Öff- bedarf). 4. Die Unterstützung vom Bund ist nung der Geschäfte. 4. Es kommt darauf an, kein Geschenk. Alles muss zurückbe- 2. Covid-19-Kredite, Onlineshops, Verkauf wie lange der Shutdown zahlt werden. Ein Geschenk haben die von Gutscheinen, auch Heimlieferdienst, dauert, ist er Anfang Banken erhalten. Sie sparen ihre Mi- Angebot von Serviceleistungen (fruchtet Mai gelockert, dann ja, nuszinsen. Eine Unterstützung ist, wenig). wenn es länger dauert, wenn wir zur Normalität zurückkehren 3. Ich denke das Kaufverhalten wird nur reichen die Unterstüt- können. zögernd anlaufen, Luxusbranche (wir hof- zungen nicht aus. 16 | Verbände und Branchen Bündner Gewerbe 2 /2020 BuGe2020-2_016 16 11.05.20 08:18
Thurner Patrick, Präsi- Jörimann Heidi, Präsiden- sind wir nicht mehr die Sehr-gut-Verdie- dent HGV Surses tin Bündner Ärzteverein ner. Wir sind auch den Problemen der 1. Irgendwie komisch, 1. Bei uns herrscht die Ruhe KMU unterworfen. aber ruhig. Da unter dem vor dem Sturm. Wir sind auf 2. Die Kurzarbeit ist auch bei uns ein The- Strich nicht so viele von die Coronpatienten vorbe- ma, die Unterstützung der Selbstständi- Schliessungen etc. be- reitet. Der Sturm ist bisher gerwerbenden wäre auch bei uns gut. troffen sind. aber noch nicht gekommen. 3. Wir werden sicher nach dem schritt- 2. Den Shutdown so Deshalb herrscht Flaute so- weisen Aufbau zu einer «Normalität» zu- schnell wie möglich lockern und die ver- wohl in den Praxen wie in den Spitälern. rückfinden. Allerdings gilt es auch, Leh- sprochenen und benötigten Zahlungen Die Stimmung ist noch gut. Eine lange fi- ren aus der Pandemie zu ziehen. Nicht vom Bund schnellstmöglich ausführen. nanzielle Durststrecke ist jedoch auch für nur im medizinischen, sondern auch im 3. Eine schrittweise Anpassung an die Ärzte eine Herausforderung, denn längst wirtschaftlichen Bereich. Normalität. Ich hoffe zudem auf Soli- darität gegenüber den stark betroffe- nen Betrieben wie Restaurants, Sport- geschäfte, Coiffeurs etc. Zudem hoffe Pirola Maurizio, Präsident 3. Die Krise zeigt, dass im ich, dass sich die aktuelle Situation Graubündnerischer Baumeisterverband Ernstfall reale Werte und positiv auf den Sommertourismus der 1. Die Verunsicherung und der Respekt handfeste Arbeit zählen. Das Region auswirkt. gegenüber der Situation sind gross. Ins- stimmt mich für die Zukunft 4. Ich hoffe schon. Mir persönlich gesamt obsiegt aber die Zuversicht, die zuversichtlich. Die angeord- scheint es noch wichtig, dass wir ein- Krise mit der konsequenten Umsetzung neten Massnahmen des BAG sehen, dass Panik immer ein schlech- der BAG-Massnahmen zu bewältigen. Die werden uns auch nach dem ter Ratgeber ist. Es handelt sich um Polizeikontrollen stellen den Unterneh- Shutdown weiter begleiten. ein Virus, was ja Grundsätzlich nichts men ein gutes Zeugnis aus. 4. Das hängt von der Dauer Neues ist und wir haben eines der bes- 2. Für die Bauwirtschaft leistet die öf- der Krise ab. Der Anfang ist ten Gesundheitssysteme der Welt. Da fentliche Hand als grösster Bauherr den gemacht und bei Bedarf muss nachgelegt liegt etwas mehr Risikobereitschaft in effektivsten Beitrag, wenn sie die Projek- werden. Der Schaden eines Totalabstur- der Verbreitung von Covid-19 durch- te wie geplant ausschreibt, vergibt und zes wäre vielfach grösser. aus drin. umsetzt. Tischhauser Marc, des Bundes, um zahlungsfähig zu blei- Gadient Hanspeter, HGV Geschäftsführer ben. Allerdings müssen diese Kredite Arosa GastroGraubünden zurückbezahlt werden, womit in Zukunft 1. Verunsichert, aber kei- 1. Die Stimmung ist sehr Mittel für wichtige Investitionen fehlen ne Panik. (Das könnte angespannt und es geht für werden. sich ändern, wenn die Lo- viele Mitglieder um die Exis- 3. Die Menschen freuen sich auf die Zeit ckerungen nicht in nützli- tenz. Es fehlen rund zwei danach und werden sich vermehrt tref- cher Frist eintreten!) Monate des Winterumsat- fen, ausgehen und aktiv sein. Trotzdem 2. Zinslose Kredite, Kurz- zes, was in der Gastronomie wird die Ungewissheit bleiben, bis Impf- arbeit, Amortisations- verheerend ist. Die Hoffnung bleibt, dass stoffe vorhanden sind und somit auch stopp auf Hypotheken die Betriebe rasch wieder öffnen und den das Angebot beeinflussen. Darauf müs- evtl. Mietzinsreduktionen auf Ge- Sommer «normal» betreiben können. sen sich die Hotellerie und Gastronomie schäftsräume. 2. Wir empfehlen unseren Mitgliedern sowie alle Tourismusanbieter im Kanton 3. Es wird längere Zeit dauern, bis die dringend, Kurzarbeit anzumelden und die vorbereiten und notwendige Anpassun- Wirtschaft sich erholen kann (meine Kostenstruktur genau zu analysieren und gen antizipieren und umsetzen. Prognose: zehn Jahre und mehr). zu optimieren. Dazu zählt auch die Frist- 4. Bis das Niveau von vor der Krise wie- 4. Ich hoffe, dass diese Unterstützung verlängerung für die Zahlung der Mehr- der erreicht ist, wird es Monate wenn greift. Hoffe aber auch, dass die gross wertsteuer und weiterer Gebühren und nicht Jahre dauern. Wir stehen somit zügige und kulante Unterstützung Abgaben seitens der öffentlichen Hand. vor einer Rezession. Die jetzigen Mittel nicht missbraucht wird! Zudem empfehlen wir ein konstruktives helfen kurzfristig die Zahlungsfähigkeit Gespräch mit dem Vermieter, um in den aufrechtzuerhalten. Langfristig wird es Shutdown-Monaten dringend benötig- zusätzliche Konjunkturprogramme benö- Einige Sektionen haben zudem besonde- te Mietzinsreduktionen auszuhandeln. tigen, um die Investitionstätigkeit und re Corona-«Hilfspakete» in Form von Wenn keine Reserven vorhanden sind, den Konsum zu stützen und den notwen- Gutscheinverkauf und anderweitigen helfen auch die Überbrückungskredite digen Schub zu erreichen. Dienstleistungen lanciert: https://www.kgv-gr.ch/mitglieder.html Bündner Gewerbe 2 /2020 Verbände und Branchen | 17 BuGe2020-2_017 17 11.05.20 08:18
Rodigari Jürg, Präsident Angst; im Verlaufe des Frühlings scheint zwischen 50 und 70 Prozent des Jah- JardinGrischun sich die Auftragslage zu verschlechtern, resumsatzes. Fehlt dieser, sind die Betrie- 1. In den produzierenden weil private Auftraggeber bezüglich Inves- be akut in ihrer Existenz bedroht. Arbeits- Betrieben ist die Stimmung titionen zurückhaltender sind; Verkaufs- plätze hängen mit einem erfolgreichen sehr ernst und existenzbe- gärtnereien/Gartencenter können zwar Frühlingsgeschäft zusammen. drohend, weil wegen des noch über Abholstationen verkaufen, die 3. Es gibt verschiedene Szenarien. Was fehlenden Absatzes ganze Nachfrage ist sehr gross, der Aufwand ist klar ist: Die gesamte Branche wird in der Pflanzenkulturen vernichtet aber enorm. Hohe Umsatzverluste werden Hochsaison mit aller Härte getroffen! werden mussten. Im Garten- erwartet, weil die wichtigsten Verkaufs- 4. Nein, weil der fehlende Umsatz und die und Landschaftsbau wird einigermassen wochen grösstenteils gefehlt haben. fehlende Marge mit keinen Massnahmen normal gearbeitet, wobei private Auftrag- 2. Die mit Abstand wichtigste Massnahme entschädigt wird und nein, weil der nächs- geber zum Teil keine Besuche von Gärt- ist eine rasche Normalisierung der Situa- te Frühling erst wieder im 2021 stattfinden nern mehr wünschen, aus Vorsicht oder tion. Gärtnereien erarbeiten im Frühling wird. Walker Erwin, Präsident im Betrieb, wichtig auch privat, von den sche Wirtschaft unterstützen und nicht Holzbau Schweiz Sektion Mitarbeitern strickte einfordern und ein wieder ins nahe Ausland einkaufen gehen. Graubünden halten; die Unternehmer müssen sich auf Das gilt analog auch für die Beschaffungen 1. Die Bündner Holzbau- die Zeiten nach der Coronakrise einstellen, von Bund, Kanton und Gemeinden. branche kann dank der noch vorbereiten und planen, damit rechtzeitig 4. Wir werden den Gurt sicher enger guten Auftragslage und mit die richtigen Weichen gestellt werden. schnallen müssen, der Kanton Graubün- den aktuellen BAG-Richtlini- 3. Mit gemischten Gefühlen. Wichtig ist, den ist besonders vom Tourismus betrof- en 70 bis 90 Prozent der Ar- dass die öffentliche Hand ihre Investitionen fen. Der Kanton muss wirtschaftsfreundli- beiten ausführen. nicht abwürgt, sondern kurzfristig erwei- che Rahmenbedingungen schaffen, damit 2. Bund und Kanton haben kurzfristig tert. Ich hoffe, dass die Stimmung der priva- Investitionen sofort, einfach und unkom- mögliche finanzielle Entlastungen unkom- ten Bauherren nicht ins Negative kippt. Ich pliziert im öffentlichen und privaten Be- pliziert bereitgestellt; die BAG-Richtlinien hoffe auch, dass alle Schweizer die heimi- reich getätigt werden können. Hasler Urs, Präsident HGV differenziert umsetzt und nicht noch aus fenen Massnahmen leiden (Nachfrage- Alpenarena Eigeninitiative unverständlich verstärkt. rückgang, schwierige Kreditrückzahlung 1. Die Auswirkungen sind Beispielsweise schadet es allen Gewerb- mit Investitionsstau, höhere Steuern, derzeit stark branchenspezi- lern und Touristikern, wenn allen Zweite- mehr Vorschriften mit zusätzlichen fisch. Während im Touris- inheimischen mit Nachdruck von der Be- administrativen Arbeiten etc.). mus nichts mehr geht, spürt nutzung ihrer Ferienwohnung abgeraten 4. Die wichtigste Massnahme wäre das die Beratungs- und Treu- wird und Anwesenheitsmeldungen mit Al- konsequente Streichen von unsinnigen handbranche noch wenig, tersangaben eingefordert werden trotz Verboten und administrativen Vorschrif- sind doch viele ihrer Kunden Kurzarbeit im Medizinalbereich. ten u. a. im Natur- und Umweltschutz (z. B. mit erstmaligen, zum Teil anspruchsvollen 3. Die gesunde, arbeitsfähige und ar- Einsprachemöglichkeiten), im Arbeits- Problemen konfrontiert. beitswillige Bevölkerung und die Schu- schutz und bei den Bauvorschriften. Mit 2. Das Wichtigste wurde vom Bund bereits len sollten möglichst bald wieder weit- marktkonformen Unterstützungsmass- unkompliziert in die Wege geleitet (Liqui- gehend normal leben und arbeiten nahmen können z. B. die notwendigen und ditätsüberbrückung, Kurzarbeit); abgefe- dürfen. Selbst unter optimistischen An- sinnvollen Umwelt- und sozialen Ziele er- dert würden die Massnahmen, wenn Grau- nahmen wird die gewerbliche Wirtschaft reicht werden. bünden die Bundesempfehlungen regional wohl ein Jahrzehnt unter den nun getrof- Heini Jürg, Präsident HGV Heimlieferungen und Abholservices we- einer Art Umsatzentschädigung verhin- Imboden nigstens einen geringen Umsatz zu ret- dert werden. 1. Wir haben viele Betriebe, ten. 3. Ich hoffe, dass die Bevölkerung froh ist, welche trotz des Shutdowns 2. Die Notkredite des Bundes und die Aus- dass alle Geschäfte und Läden wieder ge- mit speziellen Auflagen wei- dehnung der Kurzarbeitsentschädigung öffnet sind und vermehrt die regionalen terarbeiten können. Einige sind wichtige Massnahmen. Für viele klei- Betriebe berücksichtigen werden. direkt betroffene Unterneh- ne selbstständige Betriebe reichen sie 4. In einzelnen Branchen, wie zum Bei- men, welche ihre Betriebe aber nicht aus. Sollte der Shutdown noch spiel im Tourismus, wird es sicher zusätz- und Läden schliessen mussten, versu- länger andauern, können Konkurse nur mit liche Massnahmen der öffentlichen Hand chen nach Möglichkeit mit Internetshops, brauchen. 18 | Verbände und Branchen Bündner Gewerbe 2 /2020 BuGe2020-2_018 18 11.05.20 08:18
Zisler Andri, Präsident Wichtig sind auch die Kredite, welche den Zanetti Livio, Präsident AGVS Graubünden Betrieben zur Verfügung stehen, sodass Bündner Forstunterneh- 1. Allgemein ist die Stim- kurzfristige Liquiditätsengpässe über- merverband mung recht gut, da die Auf- brückt werden können. 1. Die Stimmung ist ver- tragslage zumindest in den 3. Bei den Werkstattarbeiten gibt es nur gleichbar mit anderen Werkstätten nur leicht unter einen geringen Nachholbedarf. Ganz an- vom Shutdown betroffe- den Vorjahren liegt. Die ers- ders wird es im Verkauf aussehen. Hier nen Branchen. Es gibt ten beiden Wochen nach können die fehlenden zwei Monate nicht zwar keine angeordneten dem Shutdown waren recht mehr aufgeholt werden und es braucht Betriebsschliessungen, verhalten, danach füllte sich die Auf- zwingend Anpassungen seitens der Im- aber weil der Absatz des Rundholzes tragslage in den Werkstätten, im Verkauf porteure. in der Schweiz und ins benachbarte ist zurzeit jedoch nichts zu bewegen, da 4. Aus meiner Sicht und für unsere Bran- Ausland fast komplett eingebrochen die Verkaufsräume geschlossen bleiben che sollten die Unterstützungen reichen. ist, wird die Waldbranche hart vom müssen. Es wird sich jedoch zeigen, wie gross die Coronavirus getroffen. Die Forstunter- 2. Die Kurzarbeit ist für unsere Branche Verunsicherung bei der Bevölkerung ist nehmer müssen teils Kurzarbeitsent- genau das richtige Instrument. Im Verkauf und wie sich diese im Konsumverhalten schädigungen und/oder Covid- 19- kommt dieses voll zum Tragen, in den erweist. Für uns muss eine zusätzliche Kredite beantragen. Zusammengefasst Werkstätten kann der Rücklauf an Kun- Unterstützung ganz klar seitens der Her- – die Stimmung könnte doch wesent- denaufträgen damit abgefedert werden. steller und Importeure erfolgen. lich besser sein. 2. Indem die Gemeinden resp. die Waldeigentümer den Forstunterneh- mern Arbeiten vergeben, bei denen Jäggi Roland, Präsident MwSt; Rückerstattung von Pauschalab- verhältnismässig wenig Rundholz an- ASTAG, Sekt. Graubünden gaben für die Dauer des Shutdowns (z. B. fällt (z. B. Unterstützung in der Jung- 1. Entsprechend unserem Jahrespauschalabgabe LSVA); Shutdown waldpflege, Unterhaltsarbeiten etc.). Auftrag ist auch die Stim- «so viel wie nötig – so wenig wie mög- Die Schutzwaldpflege und Zwangsnut- mung je nach Branche und lich»; unbedingt stufen- und branchen- zungen dürfen nicht vernachlässigt Segment sehr unterschied- gerechte Lockerung. werden. Um den Wertzerfall des Rund- lich. Verschiedene Trans- 3. Nach dem Shutdown ist während des holzes einzudämmen, muss geschla- port-, Reisecar- und Taxiun- Shutdowns, d. h. lokale Gewerbler nicht genes Holz, wenn es nicht abgesetzt ternehmungen mussten vergessen und auch später weiterhin un- werden kann, entrindet und gelagert teilweise den Betrieb einstellen und/ terstützen; Optimismus und Zuversicht werden können (Problematik Borken- oder Kurzarbeit beantragen. Für viele vermitteln; Aufträge seitens der Öffent- käferbefall). dieser Mitglieder, aber auch im Güter- lichkeit bevorzugen und schnelle regio- 3. Hoffnung besteht, dass nach dem transport (sogenannte «Selbstfahrer»), nale Vergabe forcieren. Shutdown die Nachfrage nach Rund- ist die Notlage offenkundig. 4. Wir müssen uns auch bewusst sein, holz vorhanden ist. Wichtig ist, dass 2. Es braucht eine unbürokratische, effi- dass die heutigen Massnahmen wieder die Waldeigentümer Holzschläge pla- ziente und schnelle Umsetzung der ge- refinanziert werden müssen und das ist nen und vergeben, sodass sofort die troffenen Massnahmen (Kompliment an nicht so schnell möglich. Die Politik soll Arbeit aufgenommen werden kann. die Politik); Aufschub von finanziellen auch nach dem Shutdown hinter dem Ge- 4. Auch in unserer Branche gibt es Fäl- Verpflichtungen wie z. B. Steuern / LSVA / werbe stehen. le, welche durch die Maschen der aktu- ellen Hilfspakete von Bund und Kanton fallen. Hier würde ein kantonaler Här- tefallfonds Abhilfe schaffen. Richard à Porta, Präsident trifft es hart. Vor allem kleine Selbststän- HGV Engiadina Bassa digerwerbende. Hier müssen noch Lö- 1. Eine sehr gut laufende Sai- sungen gefunden werden, damit es nicht son wurde abrupt beendet. In zu Konkursen wegen der Coronakrise Koch Felix, Präsident Samnaun ist der Schaden kommt. Agrotech Südost grösser, da zwei ganz starke 3. Für die Zeit nach dem Shutdown gilt es 1. Zurückhaltend, unsi- Monate März und April feh- die Sommersaison geordnet hochzufah- cher über zukünftige len. Bis am 27. April wurden ren. Parallel dazu muss die Kommunika- Wirtschaft Graubündens. praktisch keine Buchungen tion an alle Anbieter erfolgen. 2. Bei Betrieben mit Auf- für den Sommer getätigt. Für kleine Läden 4. Mit Kurzarbeit und Liquiditätsspritzen tragseinbussen mit Kurz- und Geschäfte ist die Situation dramatisch konnte vielen Betrieben vorerst einmal arbeitsentschädigung. und entsprechend ist die Stimmung. Erste Hilfe geleistet werden. Wie schnell 3. Optimistisch, Kunden motivieren, 2. Eine wichtige Massnahme war, dass sich die Situation rund um das Coronavi- wieder Aufträge zu erteilen. die Grenzgänger trotz Grenzschliessung rus normalisieren wird und wie schnell 4. Für unsere Branche sind die Unter- einreisen konnten. Die Betriebe, welche alles wieder hochgefahren werden kann, stützungen von Bund und Kanton aus- auf Anordnung ganz schliessen mussten, bleibt die grosse Unsicherheit. reichend. Bündner Gewerbe 2 /2020 Verbände und Branchen | 19 BuGe2020-2_019 19 11.05.20 08:19
WIR BAUEN BRÜCKEN zwischen Angebot und Nachfrage Viaduct ist die Marketing- und Kommunikationsagentur für fundierte, erfolgsorientierte Strategien und Konzepte. Mit dem Anspruch, einzigartige Projekte und zielgerichtete, relevante Kommunikation zu entwickeln, werden Kreativität und Technologie mit Weitblick verbunden. www.viaduct.ch BuGe2020-2_020 20 11.05.20 08:02
Aus den Sektionen General- und Delegierten versammlungen in Coronazeiten Normalerweise berichten wir in dieser Ausgabe des «Bündner Gewerbes» über die zahlreichen Generalversammlungen unserer Sektionen. Doch das Versamm- lungsverbot hinterlässt auch hier seine Spuren. In gewissen Fällen dürften diese auch positive Auswirkungen zeigen. Mi. Nachdem Ende Februar die besondere Lage erklärt wurde, hat der Bundesrat am 16. März auch Vorgaben zur Durchführung von Generalversammlungen erlassen. Da- mit Gesellschaften und Vereine und Ver- bände aufgrund des Versammlungsverbots dennoch ihrer gesetzlichen Pflicht zur Durchführung der Generalversammlung GVs und DVs im herkömmlichen Sinne: Schon bald wieder möglich oder zwingt Corona je länger nachkommen können, können sie ohne Ein- je häufiger zu digitalen Alternativen? haltung der statutarischen oder gesetzli- chen Einladungsfrist anordnen, dass die stellung. Sofern die GV auf elektronischem der «verspäteten» Delegiertenversammlung Teilnehmer ihre Rechte ohne Präsenz aus- Weg durchgeführt wird (Video-/Telefonkon- würde kein Erfolg beschieden sein. üben. Wer das so macht, erhält auch die ferenz), können diese Rechte ohnehin per- Möglichkeit, die Rechte ausschliesslich auf sönlich ausgeübt werden. Aber gleich wie Videokonferenz als Option schriftlichem Weg oder in elektronischer eine physische Versammlung läuft dies Allerdings wird auch im BGV eine erstmali- Form oder durch einen vom Vorstand be- selbstverständlich nicht ab. Gewisse Ein- ge Durchführung der DV per Videokonfe- zeichneten unabhängigen Stimmrechtver- schränkungen der Rechte der Vereinsmit- renz nicht ausgeschlossen. So zeigen Pra- treter auszuüben. Notwendig ist, dass die glieder müssen in dieser speziellen Situa xistests, dass dieses Medium durchaus Ankündigung dieser Änderung gegenüber tion in Kauf genommen werden. tauglich sein kann. Gemäss dem Präsiden- der «normalen» Durchführung in der Zeit ten des Kantonalen Musikverbands, Andy der Gültigkeit des Versammlungsverbots BGV verschiebt DV auf zweite Jahreshälfte Kollegger, der von dieser Möglichkeit Ge- erfolgt. Der Zeitpunkt der virtuellen Ver- Der BGV hat wie die meisten seiner Sektio- brauch machte, sei das Ergebnis nämlich sammlung im laufenden Jahr ist jedoch nen, bei denen der gesellschaftliche Teil im sehr positiv ausgefallen: «Unsere Delegier- nicht begrenzt, nur die Ankündigung. Vordergrund steht und die Mitgliederpflege tenversammlung per Videolivestream hat Verschiedene Fragen im Zusammenhang mit zur Tradition gehört, entschieden, vorläufig wunderbar geklappt. Wir haben im Vorfeld der Durchführung von GVs mussten nun in weder eine schriftliche DV noch eine V ideo- einige Tools und Varianten geprüft. Wir ha- kurzer Zeit geklärt werden. So etwa, dass oder Telefonkonferenzkonferenz durchzu- ben die Versammlung mit einem Unterneh- die Teilnahme der Ver- führen. Der Kantonal mer vor Ort, der seine Leistung top profes- einsmitglieder auch «Eine Teilnahme ist auch vorstand des BGV hat sionell und in vernünftigem Kostenrahmen per Video- oder Audio- die Zusammenkunft des angeboten hat, realisiert. Unabdingbar ist konferenz möglich ist, per Video- oder Audio- obersten Organs auf den allerdings ein minutiöses Drehbuch.» sofern die Teilnehmen- konferenz möglich» 14. November 2020 ver- den identifiziert wer- schoben. Die DV wird Wer weiss: Was noch nicht ist, kann noch den können. Hingegen ist eine Stimmabga- am Rande von FIUTSCHER (sofern die Be- werden. Im BGV hofft man, dass FIUTSCHER be per E-Mail nicht zulässig. Die Vereins- oder rufsausstellung durchgeführt werden kann, und somit auch die Delegiertenversamm- Verbandsmitglieder können dafür weitere siehe Seite 23) stattfinden. Obwohl gemäss lung live durchgeführt werden können. Aber Rechte – insbesondere das Auskunfts-, das Statuten des BGV die DV im ersten Halbjahr es ist denkbar, dass künftig nicht mehr für Informations- und das Antragsrecht – aus- durchgeführt werden müsste, darf diese jede Sitzung eine lange Reise unternommen, üben. Wird die GV schriftlich durchgeführt, Frist überschritten werden. Es handelt sich sondern auf digitale Möglichkeiten zurück- müssen die erwähnten Rechte auf schriftli- um eine Ordnungsfrist, deren Nicht-Einhal- gegriffen wird. Das wäre dann auch einmal chem Weg ausgeübt werden. Möglich ist tung keine unmittelbaren Sanktionen zur ein positives Überbleibsel von Corona. auch eine vorgängige Einladung zur Antrag- Folge hat. Einer Anfechtung der Beschlüsse Bündner Gewerbe 2 /2020 Verbände und Branchen | 21 BuGe2020-2_021 21 11.05.20 08:16
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