Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband

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Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Bündner
                                      Gewerbe
                                      Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe in Graubünden | 2 /2020

      Branchen und
      Regionen
      Unterschiedliche Auswirkungen
      der Pandemie

      Moesa
      Neuer HGV aufgenommen

      Kündigungsinitiative
      Export stark betroffen

      Corona und das Gewerbe
      Noch nicht absehbare
      Herausforderungen

BuGe2020-2_001 1                                                                                   11.05.20 08:14
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Nachhaltig
         Zeichen setzen
         für die Zukunft.

                            Gemeinsam wachsen.

   Jetzt erleben.
   gkb2020.ch

BuGe2020-2_002 2                                 11.05.20 08:02
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
In dieser Ausgabe

                                                                                                                                                     27. September 2020
                                                                                                                                                     Vorlagen findet am
                                                                                                                                                     Die nächste Eidge­
                                                                                                                                                     nössische Abstim­
                                                                                                                                                     mung mit fünf
                                                                                                         Im Brennpunkt
                                                                                                         5 Jürg Michel: Gigantische Rettungspa-
                                                                                                            kete in der Coronakrise mit Folgen
                                                                                                         7 Viktor Scharegg: konstruktiv in die

                                                                                                                                                     statt.
                                                                                                            Zukunft und Vertrauen schaffen
                                                                                                         9 Erfreuliches trotz Krise: Aufnahme
                                                                                                            der neuen BGV-Sektion AMAM aus
                                                                                                            dem Misox
                                                                                                         11 KIGA-Chef Paul Schwendener erlebt
      11                                                                                                    turbulente Zeiten kurz vor der Pension
                                                                                                         13 Der «runde Tisch» dient dem Aus-         Impressum
                                                                                                            tausch von Wirtschaft und Politik
                                                                                                         15 Coron-A-mora: Der Zusammenhalt in        Bündner Gewerbe
                                                                                                            schwierigen Zeiten                       Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe
                                                                                                                                                     in Graubünden.
                                                                                                         Verbände und Branchen                       Offizielles Verbandsorgan des Bünd­-
                                                                                                         16 Stimmen aus Branchen und Regionen        ner Gewerbeverbandes als
                                                                                                            zu Corona                                Dachorganisation der gewerblichen
                                                                                                         21 Ersetzt die Videokonferenz künftig die   Wirtschaft Graubündens.
                                                                                                            bisherigen GVs?
      13                                                                                                 23 FIUTSCHER: Durchführungstermin im        Ausgabe 2/2020
                                                                                                            November noch nicht gesichert            41. Jahrgang, Auflage 6300
                                                                                                                                                     Erscheint 4-mal im Jahr

                     NA
        Neues Coronavirus

                    O
        SO SCHÜTZEN

                  OR
                                                                                                         Das interessiert das Gewerbe                Verantwortlicher Redaktor :

                 C
        WIR UNS.

            STOP
                                                                                                         25 Kündigungsinitiative: Ohne Bilaterale    Jürg Michel, Direktor ( Mi. )
                                                                                                            haben Exportfirmen einen schweren        Redaktion und Bilder :
                                                                             Aktualisiert am 29.3.2020

                                                                                                            Stand                                    Monika Losa ( ml. )
                     Der Bundesrat und die Schweiz brauchen Sie.                                         27 Angebote von BGV und ibW: ab Herbst
           BLEIBEN SIE JETZT ZUHAUSE.                                                                       mit neuer Motivation in die Weiterbil-   Redaktionsadresse :
                RETTEN SIE LEBEN.                                                                           dung                                     Bündner Gewerbeverband
                                                                                                         31 Fünf gewichtige Vorlagen stehen am       Unione grigionese delle
      16                                                                                                    27. September an der Urne auf dem        arti e mestieri
                                                                                                            Scheideweg                               Uniun grischuna d’artisanadi
                                                                                                                                                     e mastergn
                                                                                                                                                     Haus der Wirtschaft
                                  Ausser in folgenden Ausnahmen:
                    • Home-Office ist nicht möglich und Sie müssen zur Arbeit.
                  Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden zu schützen.
                                                                                                                                                     Hinterm Bach 40
                                • Sie müssen Lebensmittel einkaufen.
                     • Sie müssen zum Arzt/zur Ärztin/zur Apotheke/Drogerie.                                                                         7000 Chur
                              • Sie müssen anderen Menschen helfen.

                                                                                                                           Titelbild :               Telefon 081 257 03 23
        www.bag-coronavirus.ch
                                                                                                                                                     E-Mail : info @ kgv-gr.ch
                                                                                         Art 316.596.d

                                                                                                                           Eine im Schottensee auf
                                                                                                                           dem Flüelapass            Internet : www.kgv-gr.ch
                                                                                                                           eingefrorene Luftblase
                                                                              Scan for translation

                                                                                                                           wird fototechnisch zum
      25                                                                                                                   Coronavirus.

                                                                                                                                                                        In dieser Ausgabe | 3

BuGe2020-2_003 3                                                                                                                                                                                11.05.20 08:14
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
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                                                                                                    Cloud Virtualisierung VoIP

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              Martin Bundi         CH-7000 Chur
              Marco  Schädler9 CH-7000
              Hartbertstrasse      T 081 Chur
                                         257 02T57
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BuGe2020-2_004 4                                                                                                                                   11.05.20 08:04
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Vorwort des Direktors

      Der Blick in die nächste Geländekammer

                                                         Lohnfortzahlung über die Kurzarbeitsentschädigung beziehungs-
                                                   weise den EO-Ersatz und Liquiditätssicherung der Unternehmen
                                               über die Covid-Kredite – zinsfrei, ohne Prüfung, mit Garantie des Bundes –
                                              wurden bereits umgesetzt, als in anderen Staaten noch weitschweifig
                                              diskutiert wurde, wie man Liquidität in die Wirtschaft pumpen müsse.
                                              Super gemacht – grosser Dank an den Bundesrat. Selbstverständlich war
                                              das nicht oder doch? Die vielen Forderungen nach zusätzlicher
                                              Unterstützung – auch aus unseren eigenen Kreisen – lassen diese böse
                                              Vermutung aufkommen.
                                              Die rasche Umsetzung der Nothilfe funktionierte nur, weil Staat und Privat­-
                                              wirtschaft eng und unbürokratisch zusammenspielen können. Unsere
                                              Kleinräumigkeit, das Milizsystem und der unbändige Willen, uns als Klein-
      Die Schweizer Nothilfe gegen die        staat den Verhältnissen anzupassen, haben geholfen, diesen ersten
      Coronakrise erfolgte rasch und          Schritt auf einer noch langen Reise zu machen. Der Bundesrat hat mehr
      effizient. Sie gilt international als   oder weniger versprochen, der Wirtschaft während des von ihm
      vorbildlich. In atemberaubendem         verfügten Stillstands das Überleben zu sichern, und Wort gehalten.
      Tempo wurde ein wirtschaftspoliti-      Trotzdem wird die Schweiz in eine tiefe Rezession abgleiten – abhängig von
      sches Rettungspaket geschnürt, das      der Länge des Shutdowns in der Schweiz und in den wichtigsten Export-
      Unternehmen, Angestellten und
                                              märkten. Die Coronapandemie hat innerhalb kürzester Zeit die
      Selbstständigen wirksam geholfen
                                              wirtschaftlichen Aussichten der Schweiz und auch jene des Kantons
      hat, die Folgen der Pandemie
                                              Graubünden fundamental verändert. Was zu Beginn noch als Konjunktur-
      abzufedern.
                                              delle befürchtet wurde, könnte sich nun als die grösste wirtschaftliche
                                              Rezession seit der Grossen Depression der 1930er-Jahre zeigen. Mit anderen
                                              Worten: Was sich schon jetzt im Tourismus mit dunklen Aussichten
                                              abzeichnet, kann mit einer zeitlichen Verzögerung auch die meisten
                                              anderen Branchen und damit unseren Kanton erheblich treffen. Denn
                                              der Nachfrageeinbruch, welcher nach der Wiederaufnahme aller wirtschaftli-
                                              chen Aktivitäten droht, kann durch das Massnahmenpaket des Bundes
                                              nicht abgedeckt werden.
                                              Graubünden ist angesichts der verhältnismässig schwachen wirtschaftlichen
                                              und wertschöpfungsarmen Struktur stark gefordert, aus diesem Loch
                                              herauszukommen. Der Kanton wird seine wirtschaftspolitische Agenda der
                                              Situation anpassen müssen. Mit der Giesskanne Strukturerhaltung zu
                                              betreiben, wird nicht die Lösung sein. Es tut mir selber sehr weh, wenn ich
                                              derzeit mit betroffenen Unternehmern am Telefon über diese Problematik
                                              sprechen muss. Aber es wäre nicht richtig, falsche Versprechungen abzuge-
                                              ben. Genau so falsch ist es, negativ in die Zukunft zu blicken. Wir sind
                                              Weltmeister im Anpassen an veränderte Verhältnisse. Unser Milizsystem und
                                              unsere Kleinräumigkeit schaffen Verbundenheit und damit ein Gefühl der
                                              Verpflichtung.

                                              Jürg Michel, Direktor

                                                                                                           Im Brennpunkt | 5

BuGe2020-2_005 5                                                                                                               11.05.20 08:13
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Die FH Graubünden ist praxisorientiert
                   in Studium und Forschung.

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BuGe2020-2_006 6                                                         11.05.20 08:04
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Editorial des Präsidenten

      2020 werden wir nicht so schnell
      vergessen

                                                       Hinter den Kulissen steht der BGV in stetigem und konstruk­
                                                tivem Dialog mit Vertretern der Regierung sowie den kantonalen
                                            Amtsstellen. Er tauscht sich regelmässig mit dem Schweizerischen
                                            Gewerbeverband aus, der auf nationaler Ebene für die Interessen des
                                            Gewerbes ausgezeichnete Arbeit leistet. Zusammen mit weiteren
                                            Verbänden trifft sich der BGV periodisch mit einer Regierungsdelegation.
                                            Weil wir in engem Kontakt zu den Mitgliedern stehen, können wir
                                            über alle Branchen hinweg treffende Einschätzungen abgeben, welche
                                            auch die Medien schätzen. Wichtig ist uns, Vertrauen zu schaffen und
                                            die Lage nicht auszunützen, um Verbandspolitik zu betreiben,
                                            sondern auch bei den schwierigsten Fragen konstruktive Lösungen zu

      Die Coronakrise bestimmt
                                            suchen. Polemik und Eigensinn überlassen wir anderen.
      noch immer unseren Alltag. Gerade     Auch intern hat sich vieles bewegt. Die Geschäftsstelle arbeitet im
      in dieser Zeit ist es mir ein         Homeoffice. Wir können alle unsere Dienstleistungen in gewohntem
      grosses Anliegen, dass Sie über die   Rahmen erbringen, auch wenn sich die Mitarbeiter zuerst an die neuen
      wesentlichsten Aktivitäten des        Bedingungen gewöhnen mussten. Ich danke Monika Losa, Karin Jecklin,
      Verbands und dessen Umgang mit
                                            Alexandra Jörger und Patrik Kohler für ihr Engagement für uns alle
      der Pandemie informiert werden.
                                            recht herzlich. Die vielen Komplimente, die wir derzeit für unsere Tätig­
                                            keit erhalten, freut das ganze Team. Unseren Direktor Jürg Michel
                                            habe ich nicht vergessen. Er kann als Motor des BGV seine langjährige
                                            Erfahrung und seine Verbindungen einbringen, was sehr wertvoll ist.

                                            Gemeinsam können wir viel bewegen
                                            Es läuft nicht alles rund. Auch wir hätten verschiedene Entscheide lieber
                                            anders oder früher umgesetzt gehabt. Ab und zu fühlen wir uns in der
                                            Krise auch nicht verstanden. So, wenn wir zum Beispiel die coronabeding­
                                            ten Massnahmen im Detailhandel den Sonntagsreden der Politik über die
                                            Bedeutung der KMU gegenüberstellen. Freuen wir uns an den guten
                                            und positiven Entscheiden. Ganz vieles wurde sehr gut gemacht. Unter
                                            anderem auch, dass das Qualifikationsverfahren für unsere Lernenden
                                            unter Einhaltung der BAG-Vorgaben durchgeführt werden kann. Damit
                                            geben wir den jungen Lernenden eine Perspektive für ihren Lehrabschluss.
                                            Darum: Bleiben wir zuversichtlich, optimistisch und ideenreich, sodass
                                            wir aus dieser speziellen Zeit wieder herauskommen. Ich freue mich
                                            schon jetzt, unsere Mitgliedsbetriebe und Sie, geschätzte Mitglieder,
                                            persönlich zu treffen, um Erfahrungen und neue Ideen auszutauschen.
                                            Bleiben Sie optimistisch und vor allem, bleiben Sie gesund!

                                            Euer Viktor Scharegg

                                                                                                       Im Brennpunkt | 7

BuGe2020-2_007 7                                                                                                           11.05.20 08:14
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
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BuGe2020-2_008 8                                                                                                                                11.05.20 08:02
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Im Misox ist ein HGV aus der Taufe gehoben worden

      Neue Sektion im
      Gewerbeverband

      Die Gründung der Associazione Moesana         gut. Gestärkt mit neuen Ideen und dem
      Arti e Mestieri (AMAM) wird im BGV            Willen, einen eigenen lokalen Gewerbever-
      mit grosser Freude zur Kenntnis               ein zu gründen, klopften sie beim BGV an
      genommen. Kaum gegründet, muss der            die Türe, um eine Mitwirkung als Sektion
      noch junge Verband die Wirren im              im BGV zu prüfen. Die konstruktiven Ge-
      Tal rund um die Coronakrise meistern.         spräche gegen Ende des letzten Jahres mit
                                                    dem Direktor des BGV überzeugten die
      Mi. Am 28. Februar 2020 wurde in der Aula     Misoxer Initianten definitiv, den Start für
      Magna in Grono der aus der Mesolcina und      einen lokalen HGV in die Wege zu leiten.
      dem Calancatal bestehende regionale Ge-       Damals konnte allerdings noch niemand
      werbeverein unter dem Namen Associazio-       wissen, dass der Beginn in die wohl auf-
      ne Moesana Arti e Mestieri (AMAM) ge-         wühlendste Zeit der letzten 50 Jahre für die
      gründet. Das Tagespräsidium lag in den        gesamte Region fallen würde, war doch          Der neu gewählte Vorstand des AMAM:
      Händen von Giovanni Polti, der von Rolf       vom Coronavirus noch kaum die Rede.            Rolf Kleinstein, Sekretär und Kassier, Grono;
      Kleinstein als Sekretär unterstützt wurde.                                                   Giovanni Polti, Präsident, Grono; Alberto
      In einer kleinen Gruppe, der neben den bei-   Eigene Interessen gebündelt                    Belloli, Vizepräsident, Cama; Luca Bottinelli,
      den Exponenten auch noch andere Gewer-        wahrnehmen                                     Beisitzer, San Vittore (v.l.). Auf dem Bild fehlt
                                                                                                   Grossrat Hans Peter Wellig, San Bernardino.
      bler aus der Region angehörten, wurde seit    Trotz drohendem Übergreifen des Virus auf
      einiger Zeit die Gründung eines regionalen    die Südschweiz und immer noch anhalten-
      Handels- und Gewerbevereins diskutiert.       dem Fasnachtsbetrieb konnte der Tagungs-       wichtig. Und zudem erhoffe man sich, in
      Doch einfach machte man sich den Aufbau       präsident am letzten Freitag im Februar        diesem Verband über die Vereine im Pus-
      nicht. Am Anfang ihrer Idee besuchten die     viele Gewerblerinnen und Gewerbler in          chlav, Bergell und der Moesana den Ein-
      Initianten ihre Kollegen vom HGV Poschia-     Grono begrüssen. Polti erläuterte den An-      fluss aus Italienischbünden zu stärken.
      vo und Bregalia und liessen sich über den     wesenden wie schon im Vorgespräch mit          Die von Avocato Roberto Keller redigierten
      Nutzen jener Organisationen informieren.      dem BGV die Beweggründe, die speziell für      Statuten führten in Details zu Diskussio-
      Unsere Kollegen in Südbünden Daniele Mi-      das Misox und das Calanca wichtig seien,       nen, wurden aber nach Anpassungen ohne
      sani (Präsident HGV Poschiavo) und Andrea     sich selber in der Wirtschaft zu organisie-    Gegenstimme und wenigen Enthaltungen
      Crüzer (HGV Bregalia) konnten die Bedeu-      ren. Gerade die Stellungnahme zur Regio-       genehmigt. Eine mit Rolf Kleinstein, Carlo
      tung ihrer Organisation für die Region auf-   nalplanung Moesa, die in den Gründungs-        Mantovani und José Stefanini gewählte Ar-
      zeigen, mit welchen Mitteln sie was errei-    tagen zur Auflage gebracht wurde, mache        beitsgruppe wurde beauftragt, die Ver-
      chen und wie der Kontakt und die              einmal mehr deutlich, dass sich die Wirt-      nehmlassung zur Regionalplanung vorzu-
      Interessenwahrung zum BGV wahrgenom-          schaft des Misox und des Calanca besser        bereiten, die Wahlen für Vorstand und
      men wird. Offenbar machten sie ihre Arbeit    organisieren müsse, um sich über die Zu-       Revisoren waren gut vorbereitet und gaben
                                                    kunft und die Entwicklung der eigenen Hei-     zu keinen Bemerkungen Anlass.
                                                    mat Gedanken zu machen. Als Unterneh-
                                                    mer gäbe es kein besseres Gefäss als die       Im BGV herzlich willkommen
                                                    Vertretung über eine lokale Wirtschaftsor-     Der Kantonalvorstand des Bündner Gewer-
                                                    ganisation, in der alle Unternehmen – ob       beverbands nahm das Gesuch um Aufnah-
                                                    gross oder klein – zusammenarbeiten und        me als 64. Sektion des BGV mit grosser
                                                    sich austauschen könnten. Neben der eige-      Freude entgegen und beschloss einstim-
                                                    nen Interessenwahrung, wie das die Kolle-      mig, dem Gesuch der AMAM zuzustimmen.
                                                    gen im Puschlav und Bergell vorzeigen, sei     Viktor Scharegg, Präsident BGV: «Wir freu-
                                                    die Bildung eines eigenen Netzwerks unter      en uns sehr über die Initiative unserer
                                                    den Mitgliedern gerade in der heutigen Zeit    Freunde aus dem Misox und dem Calanca-
                                                    sehr wichtig. Und schliesslich müsse sich      tal, einen lokalen Verein zu gründen. Über
                                                    das Tal vermehrt gegenüber Chur artikulie-     die Mitgliedschaft als Sektion beim BGV
                                                    ren. Nicht nur in der Politik, sondern auch    freue ich mich sehr. Der BGV ist nur so
      Der Tagungspräsident wurde auch zum ersten    in der Wirtschaft und demzufolge sei eine      stark wie seine Mitgliedorganisationen
      Präsidenten gewählt: Giovanni Polti.          Mitwirkung in der Dachorganisation der         oder wie ich immer zu sagen pflege: ‹ge-
      (Bilder: zVg)                                 gewerblichen Wirtschaft (BGV) richtig und      meinsam können wir viel bewegen!›»

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                                 Im Brennpunkt | 9

BuGe2020-2_009 9                                                                                                                                       11.05.20 08:16
Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
Groupe Mutuel
                                                                                 Unternehmen®
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BuGe2020-2_010 10                                                                                              11.05.20 08:03
Eine «Institution» geht in Rente

      Paul Schwendener – der Beamte,
      der kein Beamter ist

      Ende August dieses Jahres wird der Chef            sätzliche Arbeit gebracht habe. Schlimmer
      des Kantonalen Amts für Industrie,                 war es nur noch beim Consolato d’Italia,             Das ganze Interview, in welchem
      Gewerbe und Arbeit (KIGA) Paul «Pölla»             die waren teilweise zu faul, eine Unter-             Schwendeners wichtigste Meilenstei-
      Schwendener in Pension gehen. Jürg                 schrift zu leisten. Eigentlich wollte ich in         ne aufgegriffen werden, findet sich
      Michel hat mit Pölla Schwendener ein               die Privatwirtschaft.                                auf www.kgv-gr.ch
      Rückblick im Schnellzugtempo gemacht.
                                                         Ich stelle fünf Behauptungen zu deiner
      J. Michel: Ich kann mich gut erinnern, als         Amtszeit auf.                                      pflicht für saisonale Betriebe nicht nach-
      ich dich zum ersten Mal gesehen habe.                                                                 vollziehbar.
      P. Schwendener: Wir haben uns an der Uni           1. Was das Bundesgericht sagt, ist an
      Zürich als Studenten kennengelernt. Ich               dir mindestens in einem Fall spurlos            3. Bei der Verteilung der Saisonkontin-
      war damals sehr oft mit Franco Donati,                vorbeigegangen.                                    gente Mitte der 80er-Jahre musstest
      dem heutigen Leiter des Strassenverkehr-           Aufgrund des Urteils des Bundesgerichts               du dich zum ersten Mal bewähren.
      samts, unterwegs. Wir haben in einer WG            hätten wir die Sonntagsarbeit im Outlet in         In der Hochkonjunkturphase in der zweiten
      zusammengewohnt. Mit Studieren haben               Landquart verbieten müssen. Wir haben              Hälfte der 80er-Jahre fehlten uns Tausende
      wir es nicht sehr streng genommen.                 uns geweigert, dies zu tun, und sind des-          von Kontingentseinheiten. Auf der Front-
                                                         wegen auch nach Bern zitiert worden. Mög-          seite der SO war zu lesen, «Neuer KIGA-­
      Hast du dir damals vorgestellt, dass               licherweise hat unsere Sturheit die Sonn-          Chef hat Kontingente nicht im Griff».
      du den allergrössten Teil deines                   tagsarbeit gerettet.
      Berufslebens an der Spitze der kantona-                                                               4. Als 2002 im Fideriser Spanplatten-
      len Verwaltung wirken wirst?                       2. Die Stellenmeldepflicht – eingeführt              werk urplötzlich 120 Mitarbeiter
      Nein, das hätte ich mir damals nicht vor-             als Folge der Masseneinwanderungs­-                auf der Strasse gestanden hatten, hast
      stellen können. Während der Kantons-                  initiative – ärgert dich jeden Tag,                du schlecht geschlafen.
      schul- und Studienzeit habe ich in den Feri-          wenn du ins Büro kommst.                        Das stimmt. Solche Nächte gab es verschie-
      en teilweise beim Eildienst der Post in Chur       Aus Sicht des Tourismuskantons Graubün-            dentlich. Für mich am schlimmsten war, als
      gearbeitet und dabei zwischendurch auch            den ist die Stellenmeldepflicht ein admi-          ich den Mitarbeiterbestand des KIGA im
      Expresssendungen ans KIGA ausgeliefert.            nistrativer Leerlauf. Nachdem insbeson-            Jahre 2002 von 105 auf 75 reduzieren
      In der Regel bin ich dort eher unfreundlich        dere bürgerliche Politiker nicht müde              musste, weil uns wegen der stark sinken-
      empfangen worden. Ich nahm an, weil ich            werden, die administrative Entlastung der          den Arbeitslosenzahlen das Geld für die
      ihnen mit meinen Eilsendungen jeweils zu-          KMU zu fordern, ist die Stellenmelde-              Löhne fehlte.

                                                                                                            5. Die Coronakrise stellt alles Bisherige
                                                                                                               in den Schatten.
                                                                                                            Das stimmt. Bis vor wenigen Monaten habe
                                                                                                            ich mir nicht vorstellen können, dass wir in-
                                                                                                            nert kürzester Zeit 5700 Betriebe mit
                                                                                                            48 000 Arbeitskräften auf Kurzarbeit haben.

                                                                                                            Ich hätte noch so viele Fragen, aber
                                                                                                            jetzt die Wichtigste: was machst du im
                                                                                                            Ruhestand?
                                                                                                            Ich habe noch zwei, drei Nebenjobs. So bin
                                                                                                            ich nebenamtlicher Richter am Regionalge-
                                                                                                            richt Plessur, Mitglied des Gemeindeparla-
                                                                                                            ments Arosa und Präsident des Vereins
                                                                                                            atelier93.ch. Zudem restauriere ich alte
                                                                                                            Autos und habe mit einem Freund eine klei-
                                                                                                            ne Schreinerwerkstatt. Im Winter werde
      Wo Berge sich erheben: Paul Schwendener wird es durch die Auswirkungen der Coronakrise nicht          ich bei meinem Bruder in der Hoch-
      langweilig bis er Ende August in Pension geht.          (Bild: Olivia Aebli-Item, «Südostschweiz»)   wanghütte als Hausbursche tätig sein.

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                                      Im Brennpunkt | 11

BuGe2020-2_011 11                                                                                                                                           11.05.20 08:39
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                      inserat_cioccarelli_eps.eps 22.01.2007 11:30:08

                                                                                ,
                                                                             Don t stop –
                                                                                 druck!
                                                                             Schulstrasse 19
                                                                             7302 Landquart
                                                                             T 081 300 03 60
                                                                             www.drucki.ch

                                                 11. – 15. November 2020

                                                 SAVE
                                                 THE
                                                     DATE
                                                                                 Der einfache Weg
                                                                                 zur verbürgten
                                                          www.fiutscher.ch

                                                                                 Finanzierung.
                                                                                 Die gewerblichen Bürgschaftsorganisationen
                                                                                 fördern entwicklungsfähige Klein- und
                                                                                 Mittelbetriebe (KMU) durch die Gewährung
                                                                                 von Bürgschaften mit dem Ziel, diesen die
                                                                                 Aufnahme von Bankkrediten zu erleichtern.
             Schreinerei                                                         Bürgschaften können bis zu einem Maximal-
            Schreinerei
             Zimmerei                                                            betrag von einer Million Franken gewährt
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             Fensterbau                                                          werden. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir
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             Telefon 081 328 11 39
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                                                                                 > BG OST-SÜD · 9006 St.Gallen · 071 242 00 60 · www.bgost.ch
              loetscher-holzbau.ch

BuGe2020-2_012 12                                                                                                                               11.05.20 08:03
«Der runde Tisch» – der langjährige Aufbau bewährt
      sich im Ernstfall

      Der Praxistest in der Krisensituation

      Die Wirtschaftsverbände stehen seit           gem Tempo durchgeführt werden. Die gut             Gegenseitiges Vertrauen unabdingbar
      Beginn der Pandemie intensiv im               vorbereiteten Teilnehmer informieren ge-           In der Zeit der Krise gilt es zusammenzu-
      Austausch mit der Regierung, um sie           genseitig, nehmen Anliegen entgegen und            stehen und nach bestmöglichen Lösungen
      einerseits in ihrem grossen Engagement        bearbeiten diese in kürzester Zeit. Zwi-           zu suchen. Dafür braucht es nicht einseiti-
      gegenüber der Bevölkerung zu unter­           schen den Sitzungen in zweiwöchigem                ge Forderungen, sondern gegenseitiges
      stützen und anderseits mit den drin­          Rhythmus finden bilaterale Gespräche               Verständnis. Möglich ist diese Form der
      gendsten und wichtigsten Bedürfnissen         statt, die zum Teil mit schriftlichen Einga-       Auseinandersetzung unter den besonde-
      der Wirtschaft zu konfrontieren. Corona       ben unterlegt werden.                              ren Umständen wohl nur, weil sich Regie-
      stellt Zusammenarbeit von Wirtschaft                                                             rung und Dachorganisationen der Wirt-
      und Politik auf den Prüfstand.               Stufenweises Vorgehen                               schaft seit mehr als 20 Jahren regelmässig
                                                   Der konstruktive Dialog zeigt, dass die Wirt-       austauschen und die kantonale wirt-
      Mi. Der Corona-Entscheid des Bundesrats      schaftsdelegation mit ihren Anliegen auf            schaftspolitische Agenda ohne Rücksicht
      über den Shutdown mag Verbände, Regie-       offene Ohren stösst und die Bereitschaft der        auf die Parteipolitik diskutieren. Beide
      rung und kantonale Ver-                                          Regierung besteht, ge-          Seiten bekommen die Möglichkeit, Schwer-
      waltung, die sich bereits « Es bedarf keiner ein­ eignete Massnahmen                             punkte, Bedürfnisse, Anliegen oder Sor-
      im Kantonalen Führungs-                                          stufenweise zu erfüllen.        gen aufzuzeigen. Auch wenn der Ton in
      stab organisiert hatten, seitigen Forderungen, Nachdem in einer ersten                           diesen Gesprächen (fast) immer gemässigt
      unterschiedlich       über-    sondern des gegens­ Phase die getroffenen                         ist, sind keine Diplomaten am Werk. Man
      rascht haben. Allen Sei-                                         Sofortmassnahmen um-            sagt sich ins Gesicht, was Sache ist, und
      ten gemein war aber ein eitigen Verständnisses » zusetzen waren, ging es                         zwar beidseitig. Im Gegensatz zu politi-
      urplötzlich entstandenes,                                        in einem zweiten Teil           schen Auseinandersetzungen, die oft in
      riesiges gegenseitiges Informations- und     um die Behandlung von Härtefällen. In               der Öffentlichkeit ausgetragen werden
      Kommunikationsbedürfnis. Die Mitglieder      ­einem weiteren Prozess werden nun Impuls-          (müssen), braucht sich hier niemand zu
      der Verbände wollten informiert sein, denn   und Strukturprogramme für die gesamte               profilieren. Mit diesen einfachen Struktu-
      niemand hatte Ähnliches in seiner Erwerbs-   Wirtschaft vorgeschlagen, die in einer spä-         ren konnte in der Vergangenheit ein gegen-
      tätigkeit je erlebt. Regierung und Führungs- teren Phase Eingang in die politische Dis-          seitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut
      stab hatten Interesse an den Kommunikati-    kussion von Regierung und Grossem Rat               werden, das sich nun in der Krise sehr be-
      onsschienen der Wirtschaft und die           finden sollen.                                      währt.
      Verbandsspitzen wollten in die Entschei-
      dungsprozesse eingebunden sein.

       Strenger und effizienter Rhythmus
       In kurzer Zeit wurde der «runde Tisch» auf
       die Beine gestellt, der die unterschied-
       lichsten Bedürfnisse abdecken sollte. Re-
       gelmässig treffen sich die Dachorganisati-
       onen der Wirtschaft Graubünden (Bündner
       Gewerbeverband, Handelskammer und Ar-
       beitgeberverband Graubünden, Hotellerie-
       suisse Graubünden) und weitere Verbände
       (Graubündnerischer Baumeisterverband,
       Gastro Graubünden, Bergbahnen Graubün-
       den und Graubünden Ferien) mit dem
      ­Regierungspräsidenten, dem Volks­w irt­
       schafts­direktor, dem CEO der GKB und den
       für die Bekämpfung der Krise wichtigsten
       Chefbeamten zu regelmässigen Treffen, die
       notabene nicht digital, sondern physisch     Der «Runde Tisch» unter Corona-Verhältnissen ist nicht rund. Und was nach einladender
       im Grossratsaal unter Einhaltung der Ab-     Tafel tönt, nach der sich viele sehnen, ist in Wirklichkeit ein zäher Austausch um sachgerechte
       stands- und Hygienevorschriften in zügi-     Lösungen für die Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit zu finden.

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                                  Im Brennpunkt | 13

BuGe2020-2_013 13                                                                                                                                     11.05.20 08:14
M IT EN GAG EM ENT                                   Einrichtungskonzepte
                    U N D ER FA H R U N G.

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BuGe2020-2_014 14                                                                                                     11.05.20 08:03
Ein positiver Geist, entstanden aus der Coronapandemie

      Coron-A-mora: Ein Herz in der Krise

      Der «smarte Restart» ist angelaufen,
      langsam bewegt sich der Alltag
      wieder in Richtung Normalität. Ob er
      je wieder so normal sein wird wie
      vor der Krise? Tatsache ist, dass durch
      diese ausserordentliche Situation
      ein in vieler Hinsicht nie dagewesener
      Gemeinschaftssinn entstanden ist.
      Ein Zusammenrücken auf Distanz.

      ml. Mit den Lockerungen seit Ende April ist
      in der Bevölkerung ein verhaltenes Aufat-
      men nicht zu überhören. Erleichterung
      macht sich breit, denn das Gröbste scheint
      überstanden. Die Zuversicht wächst, ob-
      wohl der Blick nach vorne für viele Selbst-
      ständigerwerbende, Gewerbebetriebe und
      Unternehmungen – in finanzieller Hinsicht
      – grosse Sorgenfalten verursacht.

      Staat fängt auf
      Diese Verunsicherung ist mehr als verständ-
      lich, denn wie schnell sich die Volkswirt-
      schaft wieder erholen wird, wissen nicht
      mal die Propheten. Doch eine Erkenntnis,
      die aus diesen unwirtlichen vergangenen
      Wochen gewonnen werden kann, ist auch           Coron-A-mora: ein grosses Herz voller Anerkennung all denen gegenüber, die während des
      eine erfreuliche. Bund und Kantone setzen       Shutdowns täglich arbeiten und noch mehr leisten mussten.
      mit riesigen Auffangnetzen alles daran, nie-
      manden der durch diese Krise in Bedrängnis      ten, schluckten andere bittere Pillen. Viele     In den letzten Wochen konnte ausser Haus
      geraten ist, durch die Maschen fallen zu las-   mussten täglich zur Arbeit und waren             nur eingeschränkt Geld ausgegeben wer-
      sen. Gigantische Unterstützungsbeiträge         ­einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selber        den, mit dem Resultat, dass ein kleines
      sind das eine, doch zu spüren ist vor allem      angesteckt zu werden. Mehr Lohn erhalten        Polster auf den Konti der Konsumenten ver-
      auch die feste Absicht der Verantwortungs-       sie dadurch kaum. Doch ein grosses Herz         blieben sein dürfte. Die Sommerferien ste-
      träger, die Bevölkerung in dieser Not nicht      voller Anerkennung all denen gegenüber ist      hen bevor: Es bereitet Freude, dieses Geld
      im Stich zu lassen und zu vereinen.              mehr als angemessen.                            nun gezielt und beherzt in der Region aus-
      Ein starkes Gemeinschaftsgefühl kam in                                                           zugeben und sich damit gegenseitig zu un-
      den letzten Wochen von allen Seiten zum         Konsequente Unterstützung                        terstützen.
      Ausdruck. Unzählige Hilfsaktionen und           Ideologische Hilfe in einer Krise ist wich-      Was jetzt zählt, ist Eigenverantwortung.
      ­Eigeninitiativen wurden von Privaten und       tig. Doch mehr als je zuvor gilt es, das eige-   Denn mit den Lockerungen gehen grosse
       Unternehmen lanciert. Ganz nach dem            ne Konsumverhalten zu überdenken. On-            Risiken einher. Nicht Angst, aber Vorsicht
       Motto: «In der Krise füreinander da sein»      linebestellungen bei Grosskonzernen sind         soll weiterhin allgegenwärtig sein. Ein
       gab es plötzlich mehr Raum für kleine und      zwar schnell, bequem und günstig; einen          Rückfall wäre nicht nur für die Wirtschaft
       grosse Zeichen der Hilfsbereitschaft.          Handwerkerauftrag an den Günstigsten,            unverdaubar, auch die in der Krise gewach-
                                                      der aber womöglich von weit her anreist,         sene Solidarität könnte schnell der Frustra-
      Arbeiten in Krisenzeiten                        zu vergeben, verlockend. Doch solches Ver-       tion und dem Egoismus weichen. Das wäre
      Einheitlich ging es in den letzten Wochen       halten entzieht einer Region auf die Dauer       schade, jetzt, wo das Herz in der Krise sei-
      dennoch nicht zu und her. Denn während es       den wirtschaftlichen Nährboden, Arbeits-         nen Platz gefunden hat und wir uns in klei-
      sich viele im Heimbüro den Umständen            plätze und ein attraktiv aufgestelltes Ange-     nen Schritten in die «Normalität der Zu-
      entsprechend angenehm einrichten konn-          bot stehen auf dem Spiel.                        kunft» begeben.

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                                Im Brennpunkt | 15

BuGe2020-2_015 15                                                                                                                                     11.05.20 08:13
Die Coronakrise aus Sicht unserer Sektionsverantwortlichen

             «Das lokale Gewerbe
             nicht vergessen!»

             Nicht alle Branchen und Regionen sind
             gleich stark von dem seit mehreren                         Gubler Sina, Präsiden-          Pozzy Gian-Paolo, Präsi-
             Wochen andauernden Shutdown                                tin Handels- und Ge-            dent VBBK
             betroffen. Wir haben den Präsidentinnen                    werbeverein Maienfeld           Verband Bündner Beton-
             und Präsidenten der uns angeschlosse-                      1. In der Branche sehr          und Kiesindustrie
             nen Handels- und Gewerbevereine sowie                      unterschiedlich. Im Wein-       1. Die Stimmung ist so
             Branchenverbände Mitte April die vier                      bau kommt es sehr auf           weit gut. Alle versuchen
             folgenden Fragen gestellt. Es handelt                      die Betriebsgrösse und          bestmöglich mit dieser
             sich um persönliche Antworten.                             -struktur an. Auch da­          Ausnahmesituation umzu-
                                                                        rauf, wie der Betrieb           gehen. Als Baudienstleis-
                                                          bisher aufgestellt war, welche Ver-           ter (Lieferant) merken wir von der Kri-
                                                          kaufskanäle massgebend sind etc.              se bis jetzt wenig. Die Bauunternehmer
                1. Wie ist die Stimmung in Ihrer         Eine Branchenantwort gibt es nicht.           haben diverse Massnahmen getroffen
                    Branche/Region?                       Jedoch, wenn wir im April Temperatu-          und geben sich grosse Mühe. Betrieb-
                2. M it welchen Massnahmen kann die      ren unter 0 Grad bekommen oder nur            sintern halten wir uns an die Vorgaben
                    schlimme Situation für die            5 Minuten Hagel im Juni, ist auch ein         des Bundes.
                    Gewerbler am besten abgefedert        Jahresumsatz weg. Wir leben laufend           2. Ich denke die Sofortmassnahmen
                    werden?                               mit diesen Risiken. Dafür brauchts in         von Bund und Kanton waren wichtig
                3. Wie sehen Sie die Zeit nach dem       unserer Branche kein Virus ...                und richtig.
                    Shutdown?                             2. Wenn mit genügend Vorsichtsmass-           3. Die stufenweise Lockerung wird
                4. Reichen die aktuellen Unterstüt-      nahmen so viel wie möglich bzw. nötig         eine grosse Herausforderung sein. Vie-
                    zungen von Bund und Kanton aus,       weitergearbeitet werden kann. Wenn            le Unternehmen werden die Krise si-
                    um nach überstandener Krise           die Leute weiterhin das lokale Gewer-         cherlich noch lange zu spüren bekom-
                    wieder Fahrt zu bekommen?             be unterstützen. Wenn anstatt Geld-           men. Einen Betrieb runterzufahren,
                                                          ausschüttungen vielleicht Erlasse             war für viele schwierig. Aber das Gan-
                                                          oder Reduktionen kommen (Steuern,             ze wieder hochfahren, wird sicherlich
                                                          MwSt. etc.)                                   auch eine grosse Herausforderung.
                              Danuser Felix, Präsident    3. Hoffentlich wird es ein wirtschaftli-      4. Ich denke schon. Ohne die Bundes-
                              Verband Graubündner         cher Aufschwung, wie dies bisher              und Kantonsunterstützung wäre die
                              Elektro-Installations­      nach jeder Krise der Fall war.                Wirtschaft zu sehr geschwächt wor-
                              firmen (VGEI)               4. Das ist sehr individuell. Für die, de-     den. Die Unterstützung ist sicherlich
                              1. Die kurzfristigen Auf-   nen es nach 2 bis 3 Wochen schon              weniger schlimm als viele Konkurse in
                              träge fehlen uns. Die       nicht mehr reicht, wird es wohl               Kauf nehmen zu müssen. Langfristig
                              Stimmung ist sonst gut.     schwierig sein, je wieder in Fahrt zu         werden aber auch die Unterstützun-
                              2. Ruhig bleiben. Den       kommen ... Hoffen wir das Beste und           gen für die Betriebe nicht einfach zu
                              jüngsten Vorschlag der      auf die Unterstützung aller.                  handeln sein.
                              FDP Graubünden um-
                setzten (Angela Casanova).
                3. Das wird uns wie ein Hammer tref-
                fen. Alle wollen das machen, was sie      Carigiet Regula, Präsidentin                fen natürlich auf das Ge-
                nun über Wochen hinausgezögert ha-        Verband Uhren Graubünden                    genteil und den Nachhol-
                ben.                                      1. Abwartend und hoffend auf baldige Öff-   bedarf).
                4. Die Unterstützung vom Bund ist         nung der Geschäfte.                         4. Es kommt darauf an,
                kein Geschenk. Alles muss zurückbe-       2. Covid-19-Kredite, Onlineshops, Verkauf   wie lange der Shutdown
                zahlt werden. Ein Geschenk haben die      von Gutscheinen, auch Heimlieferdienst,     dauert, ist er Anfang
                Banken erhalten. Sie sparen ihre Mi-      Angebot von Serviceleistungen (fruchtet     Mai gelockert, dann ja,
                nuszinsen. Eine Unterstützung ist,        wenig).                                     wenn es länger dauert,
                wenn wir zur Normalität zurückkehren      3. Ich denke das Kaufverhalten wird nur     reichen die Unterstüt-
                können.                                   zögernd anlaufen, Luxusbranche (wir hof-    zungen nicht aus.

             16 | Verbände und Branchen                                                                                    Bündner Gewerbe 2 /2020

BuGe2020-2_016 16                                                                                                                             11.05.20 08:18
Thurner Patrick, Präsi-                      Jörimann Heidi, Präsiden-        sind wir nicht mehr die Sehr-gut-Verdie-
                       dent HGV Surses                              tin Bündner Ärzteverein          ner. Wir sind auch den Problemen der
                       1. Irgendwie komisch,                        1. Bei uns herrscht die Ruhe     KMU unterworfen.
                       aber ruhig. Da unter dem                     vor dem Sturm. Wir sind auf      2. Die Kurzarbeit ist auch bei uns ein The-
                       Strich nicht so viele von                    die Coronpatienten vorbe-        ma, die Unterstützung der Selbstständi-
                       Schliessungen etc. be-                       reitet. Der Sturm ist bisher     gerwerbenden wäre auch bei uns gut.
                       troffen sind.                                aber noch nicht gekommen.        3. Wir werden sicher nach dem schritt-
                       2. Den Shutdown so                           Deshalb herrscht Flaute so-      weisen Aufbau zu einer «Normalität» zu-
         schnell wie möglich lockern und die ver-       wohl in den Praxen wie in den Spitälern.     rückfinden. Allerdings gilt es auch, Leh-
         sprochenen und benötigten Zahlungen            Die Stimmung ist noch gut. Eine lange fi-    ren aus der Pandemie zu ziehen. Nicht
         vom Bund schnellstmöglich ausführen.           nanzielle Durststrecke ist jedoch auch für   nur im medizinischen, sondern auch im
         3. Eine schrittweise Anpassung an die          Ärzte eine Herausforderung, denn längst      wirtschaftlichen Bereich.
         Normalität. Ich hoffe zudem auf Soli-
         darität gegenüber den stark betroffe-
         nen Betrieben wie Restaurants, Sport-
         geschäfte, Coiffeurs etc. Zudem hoffe          Pirola Maurizio, Präsident                   3. Die Krise zeigt, dass im
         ich, dass sich die aktuelle Situation          Graubündnerischer Baumeisterverband          Ernstfall reale Werte und
         positiv auf den Sommertourismus der            1. Die Verunsicherung und der Respekt        handfeste Arbeit zählen. Das
         Region auswirkt.                               gegenüber der Situation sind gross. Ins-     stimmt mich für die Zukunft
         4. Ich hoffe schon. Mir persönlich             gesamt obsiegt aber die Zuversicht, die      zuversichtlich. Die angeord-
         scheint es noch wichtig, dass wir ein-         Krise mit der konsequenten Umsetzung         neten Massnahmen des BAG
         sehen, dass Panik immer ein schlech-           der BAG-Massnahmen zu bewältigen. Die        werden uns auch nach dem
         ter Ratgeber ist. Es handelt sich um           Polizeikontrollen stellen den Unterneh-      Shutdown weiter begleiten.
         ein Virus, was ja Grundsätzlich nichts         men ein gutes Zeugnis aus.                   4. Das hängt von der Dauer
         Neues ist und wir haben eines der bes-         2. Für die Bauwirtschaft leistet die öf-     der Krise ab. Der Anfang ist
         ten Gesundheitssysteme der Welt. Da            fentliche Hand als grösster Bauherr den      gemacht und bei Bedarf muss nachgelegt
         liegt etwas mehr Risikobereitschaft in         effektivsten Beitrag, wenn sie die Projek-   werden. Der Schaden eines Totalabstur-
         der Verbreitung von Covid-19 durch-            te wie geplant ausschreibt, vergibt und      zes wäre vielfach grösser.
         aus drin.                                      umsetzt.

                      Tischhauser Marc,               des Bundes, um zahlungsfähig zu blei-             Gadient Hanspeter, HGV
                      Geschäftsführer                 ben. Allerdings müssen diese Kredite              Arosa
                      GastroGraubünden                zurückbezahlt werden, womit in Zukunft            1. Verunsichert, aber kei-
                      1. Die Stimmung ist sehr        Mittel für wichtige Investitionen fehlen          ne Panik. (Das könnte
                      angespannt und es geht für      werden.                                           sich ändern, wenn die Lo-
                      viele Mitglieder um die Exis-   3. Die Menschen freuen sich auf die Zeit          ckerungen nicht in nützli-
                      tenz. Es fehlen rund zwei       danach und werden sich vermehrt tref-             cher Frist eintreten!)
                      Monate des Winterumsat-         fen, ausgehen und aktiv sein. Trotzdem            2. Zinslose Kredite, Kurz-
                      zes, was in der Gastronomie     wird die Ungewissheit bleiben, bis Impf-          arbeit,     Amortisations-
         verheerend ist. Die Hoffnung bleibt, dass    stoffe vorhanden sind und somit auch              stopp auf Hypotheken
         die Betriebe rasch wieder öffnen und den     das Angebot beeinflussen. Darauf müs-             evtl. Mietzinsreduktionen auf Ge-
         Sommer «normal» betreiben können.            sen sich die Hotellerie und Gastronomie           schäftsräume.
         2. Wir empfehlen unseren Mitgliedern         sowie alle Tourismusanbieter im Kanton            3. Es wird längere Zeit dauern, bis die
         dringend, Kurzarbeit anzumelden und die      vorbereiten und notwendige Anpassun-              Wirtschaft sich erholen kann (meine
         Kostenstruktur genau zu analysieren und      gen antizipieren und umsetzen.                    Prognose: zehn Jahre und mehr).
         zu optimieren. Dazu zählt auch die Frist-    4. Bis das Niveau von vor der Krise wie-          4. Ich hoffe, dass diese Unterstützung
         verlängerung für die Zahlung der Mehr-       der erreicht ist, wird es Monate wenn             greift. Hoffe aber auch, dass die gross­
         wertsteuer und weiterer Gebühren und         nicht Jahre dauern. Wir stehen somit              zügige und kulante Unterstützung
         Abgaben seitens der öffentlichen Hand.       vor einer Rezession. Die jetzigen Mittel          nicht missbraucht wird!
         Zudem empfehlen wir ein konstruktives        helfen kurzfristig die Zahlungsfähigkeit
         Gespräch mit dem Vermieter, um in den        aufrechtzuerhalten. Langfristig wird es
         Shutdown-Monaten dringend benötig-           zusätzliche Konjunkturprogramme benö-          Einige Sektionen haben zudem besonde-
         te Mietzinsreduktionen auszuhandeln.         tigen, um die Investitionstätigkeit und        re Corona-«Hilfspakete» in Form von
         Wenn keine Reserven vorhanden sind,          den Konsum zu stützen und den notwen-          Gutscheinverkauf und anderweitigen
         helfen auch die Überbrückungskredite         digen Schub zu erreichen.                      Dienstleistungen lanciert:
                                                                                                     https://www.kgv-gr.ch/mitglieder.html

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                     Verbände und Branchen | 17

BuGe2020-2_017 17                                                                                                                                  11.05.20 08:18
Rodigari Jürg, Präsident           Angst; im Verlaufe des Frühlings scheint        zwischen 50 und 70 Prozent des Jah-
                            JardinGrischun                     sich die Auftragslage zu verschlechtern,        resumsatzes. Fehlt dieser, sind die Betrie-
                            1. In den produzierenden           weil private Auftraggeber bezüglich Inves-      be akut in ihrer Existenz bedroht. Arbeits-
                            Betrieben ist die Stimmung         titionen zurückhaltender sind; Verkaufs-        plätze hängen mit einem erfolgreichen
                            sehr ernst und existenzbe-         gärtnereien/Gartencenter können zwar            Frühlingsgeschäft zusammen.
                            drohend, weil wegen des            noch über Abholstationen verkaufen, die         3. Es gibt verschiedene Szenarien. Was
                            fehlenden Absatzes ganze           Nachfrage ist sehr gross, der Aufwand ist       klar ist: Die gesamte Branche wird in der
                            Pflanzenkulturen vernichtet        aber enorm. Hohe Umsatzverluste werden          Hochsaison mit aller Härte getroffen!
                            werden mussten. Im Garten-         erwartet, weil die wichtigsten Verkaufs-        4. Nein, weil der fehlende Umsatz und die
                und Landschaftsbau wird einigermassen          wochen grösstenteils gefehlt haben.             fehlende Marge mit keinen Massnahmen
                normal gearbeitet, wobei private Auftrag-      2. Die mit Abstand wichtigste Massnahme         entschädigt wird und nein, weil der nächs-
                geber zum Teil keine Besuche von Gärt-         ist eine rasche Normalisierung der Situa-       te Frühling erst wieder im 2021 stattfinden
                nern mehr wünschen, aus Vorsicht oder          tion. Gärtnereien erarbeiten im Frühling        wird.

                              Walker Erwin, Präsident          im Betrieb, wichtig auch privat, von den        sche Wirtschaft unterstützen und nicht
                              Holzbau Schweiz Sektion          Mitarbeitern strickte einfordern und ein­       wieder ins nahe Ausland einkaufen gehen.
                              Graubünden                       halten; die Unternehmer müssen sich auf         Das gilt analog auch für die Beschaffungen
                              1. Die Bündner Holzbau-          die Zeiten nach der Coronakrise einstellen,     von Bund, Kanton und Gemeinden.
                              branche kann dank der noch       vorbereiten und planen, damit rechtzeitig       4. Wir werden den Gurt sicher enger
                              guten Auftragslage und mit       die richtigen Weichen gestellt werden.          schnallen müssen, der Kanton Graubün-
                              den aktuellen BAG-Richtlini-     3. Mit gemischten Gefühlen. Wichtig ist,        den ist besonders vom Tourismus betrof-
                              en 70 bis 90 Prozent der Ar-     dass die öffentliche Hand ihre Investitionen    fen. Der Kanton muss wirtschaftsfreundli-
                              beiten ausführen.                nicht abwürgt, sondern kurzfristig erwei-       che Rahmenbedingungen schaffen, damit
                2. Bund und Kanton haben kurzfristig           tert. Ich hoffe, dass die Stimmung der priva-   Investitionen sofort, einfach und unkom-
                mögliche finanzielle Entlastungen unkom-       ten Bauherren nicht ins Negative kippt. Ich     pliziert im öffentlichen und privaten Be-
                pliziert bereitgestellt; die BAG-Richtlinien   hoffe auch, dass alle Schweizer die heimi-      reich getätigt werden können.

                             Hasler Urs, Präsident HGV         differenziert umsetzt und nicht noch aus        fenen Massnahmen leiden (Nachfrage-
                             Alpenarena                        Eigeninitiative unverständlich verstärkt.       rückgang, schwierige Kreditrückzahlung
                             1. Die Auswirkungen sind          Beispielsweise schadet es allen Gewerb-         mit Investitionsstau, höhere Steuern,
                             derzeit stark branchenspezi-      lern und Touristikern, wenn allen Zweite-       mehr Vorschriften mit zusätzlichen
                             fisch. Während im Touris-         inheimischen mit Nachdruck von der Be-          adminis­trativen Arbeiten etc.).
                             mus nichts mehr geht, spürt       nutzung ihrer Ferienwohnung abgeraten           4. Die wichtigste Massnahme wäre das
                             die Beratungs- und Treu-          wird und Anwesenheitsmeldungen mit Al-          konsequente Streichen von unsinnigen
                             handbranche noch wenig,           tersangaben eingefordert werden trotz           Verboten und administrativen Vorschrif-
                             sind doch viele ihrer Kunden      Kurzarbeit im Medizinalbereich.                 ten u. a. im Natur- und Umweltschutz (z. B.
                mit erstmaligen, zum Teil anspruchsvollen      3. Die gesunde, arbeitsfähige und ar-           Einsprachemöglichkeiten), im Arbeits-
                Problemen konfrontiert.                        beitswillige Bevölkerung und die Schu-          schutz und bei den Bauvorschriften. Mit
                2. Das Wichtigste wurde vom Bund bereits       len sollten möglichst bald wieder weit-         marktkonformen        Unterstützungsmass-
                unkompliziert in die Wege geleitet (Liqui-     gehend normal leben und arbeiten                nahmen können z. B. die notwendigen und
                ditätsüberbrückung, Kurzarbeit); abgefe-       dürfen. Selbst unter optimistischen An-         sinnvollen Umwelt- und sozialen Ziele er-
                dert würden die Massnahmen, wenn Grau-         nahmen wird die gewerbliche Wirtschaft          reicht werden.
                bünden die Bundesempfehlungen regional         wohl ein Jahrzehnt unter den nun getrof-

                            Heini Jürg, Präsident HGV          Heimlieferungen und Abholservices we-           einer Art Umsatzentschädigung verhin-
                            Imboden                            nigstens einen geringen Umsatz zu ret-          dert werden.
                            1. Wir haben viele Betriebe,       ten.                                            3. Ich hoffe, dass die Bevölkerung froh ist,
                            welche trotz des Shutdowns         2. Die Notkredite des Bundes und die Aus-       dass alle Geschäfte und Läden wieder ge-
                            mit speziellen Auflagen wei-       dehnung der Kurzarbeitsentschädigung            öffnet sind und vermehrt die regionalen
                            terarbeiten können. Einige         sind wichtige Massnahmen. Für viele klei-       Betriebe berücksichtigen werden.
                            direkt betroffene Unterneh-        ne selbstständige Betriebe reichen sie          4. In einzelnen Branchen, wie zum Bei-
                            men, welche ihre Betriebe          aber nicht aus. Sollte der Shutdown noch        spiel im Tourismus, wird es sicher zusätz-
                und Läden schliessen mussten, versu-           länger andauern, können Konkurse nur mit        liche Massnahmen der öffentlichen Hand
                chen nach Möglichkeit mit Internetshops,                                                       brauchen.

             18 | Verbände und Branchen                                                                                              Bündner Gewerbe 2 /2020

BuGe2020-2_018 18                                                                                                                                         11.05.20 08:18
Zisler Andri, Präsident         Wichtig sind auch die Kredite, welche den        Zanetti Livio, Präsident
                       AGVS Graubünden                 Betrieben zur Verfügung stehen, sodass         Bündner Forstunterneh-
                       1. Allgemein ist die Stim-      kurzfristige Liquiditätsengpässe über-         merverband
                       mung recht gut, da die Auf-     brückt werden können.                          1. Die Stimmung ist ver-
                       tragslage zumindest in den      3. Bei den Werkstattarbeiten gibt es nur       gleichbar mit anderen
                       Werkstätten nur leicht unter    einen geringen Nachholbedarf. Ganz an-         vom Shutdown betroffe-
                       den Vorjahren liegt. Die ers-   ders wird es im Verkauf aussehen. Hier         nen Branchen. Es gibt
                       ten beiden Wochen nach          können die fehlenden zwei Monate nicht         zwar keine angeordneten
                       dem Shutdown waren recht        mehr aufgeholt werden und es braucht           Betriebsschliessungen,
         verhalten, danach füllte sich die Auf-        zwingend Anpassungen seitens der Im-           aber weil der Absatz des Rundholzes
         tragslage in den Werkstätten, im Verkauf      porteure.                                      in der Schweiz und ins benachbarte
         ist zurzeit jedoch nichts zu bewegen, da      4. Aus meiner Sicht und für unsere Bran-       Ausland fast komplett eingebrochen
         die Verkaufsräume geschlossen bleiben         che sollten die Unterstützungen reichen.       ist, wird die Waldbranche hart vom
         müssen.                                       Es wird sich jedoch zeigen, wie gross die      Coronavirus getroffen. Die Forstunter-
         2. Die Kurzarbeit ist für unsere Branche      Verunsicherung bei der Bevölkerung ist         nehmer müssen teils Kurzarbeitsent-
         genau das richtige Instrument. Im Verkauf     und wie sich diese im Konsumverhalten          schädigungen und/oder Covid-­       19-
         kommt dieses voll zum Tragen, in den          erweist. Für uns muss eine zusätzliche         Kredite beantragen. Zusammengefasst
         Werkstätten kann der Rücklauf an Kun-         Unterstützung ganz klar seitens der Her-       – die Stimmung könnte doch wesent-
         denaufträgen damit abgefedert werden.         steller und Importeure erfolgen.               lich besser sein.
                                                                                                      2. Indem die Gemeinden resp. die
                                                                                                      Waldeigentümer den Forstunterneh-
                                                                                                      mern Arbeiten vergeben, bei denen
                      Jäggi Roland, Präsident          MwSt; Rückerstattung von Pauschalab-
                                                                                                      verhältnismässig wenig Rundholz an-
                      ASTAG, Sekt. Graubünden          gaben für die Dauer des Shutdowns (z. B.
                                                                                                      fällt (z. B. Unterstützung in der Jung-
                      1. Entsprechend unserem          Jahrespauschalabgabe LSVA); Shutdown
                                                                                                      waldpflege, Unterhaltsarbeiten etc.).
                      Auftrag ist auch die Stim-       «so viel wie nötig – so wenig wie mög-
                                                                                                      Die Schutzwaldpflege und Zwangsnut-
                      mung je nach Branche und         lich»; unbedingt stufen- und branchen-
                                                                                                      zungen dürfen nicht vernachlässigt
                      Segment sehr unterschied-        gerechte Lockerung.
                                                                                                      werden. Um den Wertzerfall des Rund-
                      lich. Verschiedene Trans-        3. Nach dem Shutdown ist während des
                                                                                                      holzes einzudämmen, muss geschla-
                      port-, Reisecar- und Taxiun-     Shutdowns, d. h. lokale Gewerbler nicht
                                                                                                      genes Holz, wenn es nicht abgesetzt
                      ternehmungen        mussten      vergessen und auch später weiterhin un-
                                                                                                      werden kann, entrindet und gelagert
         teilweise den Betrieb einstellen und/         terstützen; Optimismus und Zuversicht
                                                                                                      werden können (Problematik Borken-
         oder Kurzarbeit beantragen. Für viele         vermitteln; Aufträge seitens der Öffent-
                                                                                                      käferbefall).
         dieser Mitglieder, aber auch im Güter-        lichkeit bevorzugen und schnelle regio-
                                                                                                      3. Hoffnung besteht, dass nach dem
         transport (sogenannte «Selbstfahrer»),        nale Vergabe forcieren.
                                                                                                      Shutdown die Nachfrage nach Rund-
         ist die Notlage offenkundig.                  4. Wir müssen uns auch bewusst sein,
                                                                                                      holz vorhanden ist. Wichtig ist, dass
         2. Es braucht eine unbürokratische, effi-     dass die heutigen Massnahmen wieder
                                                                                                      die Waldeigentümer Holzschläge pla-
         ziente und schnelle Umsetzung der ge-         refinanziert werden müssen und das ist
                                                                                                      nen und vergeben, sodass sofort die
         troffenen Massnahmen (Kompliment an           nicht so schnell möglich. Die Politik soll
                                                                                                      Arbeit aufgenommen werden kann.
         die Politik); Aufschub von finanziellen       auch nach dem Shutdown hinter dem Ge-
                                                                                                      4. Auch in unserer Branche gibt es Fäl-
         Verpflichtungen wie z. B. Steuern / LSVA /    werbe stehen.
                                                                                                      le, welche durch die Maschen der aktu-
                                                                                                      ellen Hilfspakete von Bund und Kanton
                                                                                                      fallen. Hier würde ein kantonaler Här-
                                                                                                      tefallfonds Abhilfe schaffen.
                     Richard à Porta, Präsident        trifft es hart. Vor allem kleine Selbststän-
                     HGV Engiadina Bassa               digerwerbende. Hier müssen noch Lö-
                     1. Eine sehr gut laufende Sai-    sungen gefunden werden, damit es nicht
                     son wurde abrupt beendet. In      zu Konkursen wegen der Coronakrise             Koch Felix, Präsident
                     Samnaun ist der Schaden           kommt.                                         Agrotech Südost
                     grösser, da zwei ganz starke      3. Für die Zeit nach dem Shutdown gilt es      1. Zurückhaltend, unsi-
                     Monate März und April feh-        die Sommersaison geordnet hochzufah-           cher über zukünftige
                     len. Bis am 27. April wurden      ren. Parallel dazu muss die Kommunika-         Wirt­schaft Graubündens.
                     praktisch keine Buchungen         tion an alle Anbieter erfolgen.                2. Bei Betrieben mit Auf-
         für den Sommer getätigt. Für kleine Läden     4. Mit Kurzarbeit und Liquiditätsspritzen      tragseinbussen mit Kurz-
         und Geschäfte ist die Situation dramatisch    konnte vielen Betrieben vorerst einmal         arbeitsentschädigung.
         und entsprechend ist die Stimmung.            Erste Hilfe geleistet werden. Wie schnell      3. Optimistisch, Kunden motivieren,
         2. Eine wichtige Massnahme war, dass          sich die Situation rund um das Coronavi-       wieder Aufträge zu erteilen.
         die Grenzgänger trotz Grenzschliessung        rus normalisieren wird und wie schnell         4. Für unsere Branche sind die Unter-
         einreisen konnten. Die Betriebe, welche       alles wieder hochgefahren werden kann,         stützungen von Bund und Kanton aus-
         auf Anordnung ganz schliessen mussten,        bleibt die grosse Unsicherheit.                reichend.

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                   Verbände und Branchen | 19

BuGe2020-2_019 19                                                                                                                               11.05.20 08:19
WIR BAUEN BRÜCKEN
                                  zwischen Angebot und Nachfrage
                      Viaduct ist die Marketing- und Kommunikationsagentur für fundierte, erfolgsorientierte Strategien
                    und Konzepte. Mit dem Anspruch, einzigartige Projekte und zielgerichtete, relevante Kommunikation zu
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BuGe2020-2_020 20                                                                                                          11.05.20 08:02
Aus den Sektionen

      General- und Delegierten­
      versammlungen in Coronazeiten

      Normalerweise berichten wir in dieser
      Ausgabe des «Bündner Gewerbes» über
      die zahlreichen Generalversammlungen
      unserer Sektionen. Doch das Versamm-
      lungsverbot hinterlässt auch hier seine
      Spuren. In gewissen Fällen dürften diese
      auch positive Auswirkungen zeigen.

      Mi. Nachdem Ende Februar die besondere
      Lage erklärt wurde, hat der Bundesrat am
      16. März auch Vorgaben zur Durchführung
      von Generalversammlungen erlassen. Da-
      mit Gesellschaften und Vereine und Ver-
      bände aufgrund des Versammlungsverbots
      dennoch ihrer gesetzlichen Pflicht zur
      Durchführung der Generalversammlung             GVs und DVs im herkömmlichen Sinne: Schon bald wieder möglich oder zwingt Corona je länger
      nachkommen können, können sie ohne Ein-         je häufiger zu digitalen Alternativen?
      haltung der statutarischen oder gesetzli-
      chen Einladungsfrist anordnen, dass die         stellung. Sofern die GV auf elektronischem     der «verspäteten» Delegiertenversammlung
      Teilnehmer ihre Rechte ohne Präsenz aus-        Weg durchgeführt wird (Video-/Telefonkon-      würde kein Erfolg beschieden sein.
      üben. Wer das so macht, erhält auch die         ferenz), können diese Rechte ohnehin per-
      Möglichkeit, die Rechte ausschliesslich auf     sönlich ausgeübt werden. Aber gleich wie       Videokonferenz als Option
      schriftlichem Weg oder in elektronischer        eine physische Versammlung läuft dies          Allerdings wird auch im BGV eine erstmali-
      Form oder durch einen vom Vorstand be-          selbstverständlich nicht ab. Gewisse Ein-      ge Durchführung der DV per Videokonfe-
      zeichneten unabhängigen Stimmrechtver-          schränkungen der Rechte der Vereinsmit-        renz nicht ausgeschlossen. So zeigen Pra-
      treter auszuüben. Notwendig ist, dass die       glieder müssen in dieser speziellen Situa­     xistests, dass dieses Medium durchaus
      Ankündigung dieser Änderung gegenüber           tion in Kauf genommen werden.                  tauglich sein kann. Gemäss dem Präsiden-
      der «normalen» Durchführung in der Zeit                                                        ten des Kantonalen Musikverbands, Andy
      der Gültigkeit des Versammlungsverbots          BGV verschiebt DV auf zweite Jahreshälfte      Kollegger, der von dieser Möglichkeit Ge-
      erfolgt. Der Zeitpunkt der virtuellen Ver-      Der BGV hat wie die meisten seiner Sektio-     brauch machte, sei das Ergebnis nämlich
      sammlung im laufenden Jahr ist jedoch           nen, bei denen der gesellschaftliche Teil im   sehr positiv ausgefallen: «Unsere Delegier-
      nicht begrenzt, nur die Ankündigung.            Vordergrund steht und die Mitgliederpflege     tenversammlung per Videolivestream hat
      Verschiedene Fragen im Zusammenhang mit         zur Tradition gehört, entschieden, vorläufig   wunderbar geklappt. Wir haben im Vorfeld
      der Durchführung von GVs mussten nun in         weder eine schriftliche DV noch eine V ­ ideo- einige Tools und Varianten geprüft. Wir ha-
      kurzer Zeit geklärt werden. So etwa, dass       oder Telefonkonferenzkonferenz durchzu-        ben die Versammlung mit einem Unterneh-
      die Teilnahme der Ver-                                                führen. Der Kantonal­    mer vor Ort, der seine Leistung top profes-
      einsmitglieder      auch «Eine Teilnahme ist auch vorstand des BGV hat                         sionell und in vernünftigem Kostenrahmen
      per Video- oder Audio-                                                die Zusammenkunft des    angeboten hat, realisiert. Unabdingbar ist
      konferenz möglich ist, per Video- oder Audio- obersten Organs auf den                          allerdings ein minutiöses Drehbuch.»
      sofern die Teilnehmen-          konferenz möglich»                    14. November 2020 ver-
      den identifiziert wer-                                                schoben. Die DV wird     Wer weiss: Was noch nicht ist, kann noch
      den können. Hingegen ist eine Stimmabga-        am Rande von FIUTSCHER (sofern die Be-         werden. Im BGV hofft man, dass FIUTSCHER
      be per E-Mail nicht zulässig. Die Vereins- oder rufsausstellung durchgeführt werden kann,      und somit auch die Delegiertenversamm-
      Verbandsmitglieder können dafür weitere         siehe Seite 23) stattfinden. Obwohl gemäss     lung live durchgeführt werden können. Aber
      Rechte – insbesondere das Auskunfts-, das       Statuten des BGV die DV im ersten Halbjahr     es ist denkbar, dass künftig nicht mehr für
      Informations- und das Antragsrecht – aus-       durchgeführt werden müsste, darf diese         jede Sitzung eine lange Reise unternommen,
      üben. Wird die GV schriftlich durchgeführt,     Frist überschritten werden. Es handelt sich    sondern auf digitale Möglichkeiten zurück-
      müssen die erwähnten Rechte auf schriftli-      um eine Ordnungsfrist, deren Nicht-Einhal-     gegriffen wird. Das wäre dann auch einmal
      chem Weg ausgeübt werden. Möglich ist           tung keine unmittelbaren Sanktionen zur        ein positives Überbleibsel von Corona.
      auch eine vorgängige Einladung zur Antrag-      Folge hat. Einer Anfechtung der Beschlüsse

      Bündner Gewerbe 2 /2020                                                                                    Verbände und Branchen | 21

BuGe2020-2_021 21                                                                                                                                  11.05.20 08:16
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