"Ich werde meine neuen Freiheiten geniessen" - Esther Gassler: Auf zum Schwingfest, wo sich alle Welt trifft - wirtschaftsflash
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Esther Gassler: «Ich werde meine neuen Freiheiten geniessen» Sommerthema: Auf zum Schwingfest, wo sich alle Welt trifft Aktuell: Wie regionale Energie- versorger KMU unterstützen Ausgabe 4, Juli 2017, 38. Jahrgang
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Wirtschaftsflash | Juli 2017 | Inhalt | 3 Editorial Solothurner Handelskammer Die Solothurner Wirtschaft wächst bescheiden – aber solide 4 Rund 260 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Verwaltung besuchten am 4. Mai im Bienkensaal in Oensingen die 143. Generalversammlung der Solothurner Handelskammer. SOHK-Präsident Hans Kuhn blickte auf ein weltpolitisch bewegtes Jahr zurück, auf prägende nationale Herausforderungen, denen sich die Solothurner Wirtschaft erfolgreich stellte und ein bescheide- nes, aber solides Wachstum zeigte. Andreas Gasche Geschäftsführer Kantonal-Solothurnischer Interview Gewerbeverband (kgv) «Ich werde meine neuen Freiheiten geniessen» Unermüdliches 8 Esther Gassler, Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Engagement Solothurn, wechselt am 31. Juli 2017 in den Ruhestand. Welches waren die wichtigsten Meilensteine in ihrer zwölfjährigen Amtszeit? Was wünscht «In Solothurn sind die Wege kurz!» sie ihrer Nachfolgerin? Wirtschaftsflash hat mit der vormaligen Präsidentin Ja, dem ist tatsächlich so. Viele Kolle- der Solothurner Handelskammer ein ausführliches Gespräch geführt. ginnen und Kollegen und Vertreter aus der Wirtschaft aus anderen Kantonen Sommerthema beneiden uns darum. Gemeint ist die Gesprächskultur zwischen Verbänden Auf zum Schwingfest, und dem Regierungsrat. Unsere wo sich alle Welt tritt Regierung und die Verwaltung han- deln grundsätzlich unkompliziert. Sie 12 Der Weissenstein-Schwinget ist haben ein offenes Ohr und nehmen seit 2000 ein Bergkranzfest. Heute Anliegen, die an sie herangetragen pilgern gewöhnlich über 4000 Schwin- werden, ernst. gerfreunde auf den Weissenstein und sorgen einen Samstag lang für ein Esther Gassler ist eine Vertreterin der grosses Volksfest. Hätte es Platz, Wirtschaft. Sie war Präsidentin der wären noch mehr Zuschauer dabei. Solothurner Handelskammer und hat Die Organisatoren sprechen sich für – zusammen mit ihrem Mann Hans Qualität und gegen Quantität aus. Gassler – einen grossen Maler- und Oberflächenspezialbetrieb geführt. Aktuell Esther Gassler hat das oben erwähnte Kredo der Solothurner Regierung gelebt. Ihre Tür stand immer offen. Sie Wie regionale Energieversorger KMU unterstützen hat sich Zeit genommen und zugehört. 16 Um die Strategieziele des Bundes im Bereich der Energieversorgung Die Anliegen hat sie kritisch gewürdigt zu erfüllen, sind alle gefragt – auch kleine und mittlere Betriebe. Die Energiefach- und dann auf ihre Art umgesetzt. Sie stelle des Kantons Solothurn und auch die regionalen Energieversorger hat das Volkswirtschafts-Departement bieten den Unternehmen in diesem Kontext wertvolle Dienstleistungen an. umsichtig geführt. Als Wirtschaftsvertreter hat man mit Magazin Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten 6, 23 dem Departement des Inneren weni- FHNW Vom Lieferanten zum Partner. Für die Oltner 20 ger zu tun und in sozialen Fragen ist CWA Constructions SA/Corp. hat die FHNW eine man nicht immer ein Herz und eine detaillierte Analyse des Lieferantennetzwerks erstellt. Seele. Die Kontakte zu Peter Gomm beschränkten sich auf sporadische Standpunkt Das Gewerbe müsste noch mehr vom Knowhow 22 Begegnungen. Aber, auch Peter der Fachhochschule Gebrauch machen, empfiehlt Gomm hatte offene Türen und offene Ruedi Nützi, Direktor der Hochschule für Wirtschaft. Ohren. So hat er mich 2015 spontan Agenda Veranstaltungskalender, Impressum, Inserenten 26 empfangen, als die HESO-Sonderschau «Dein Beruf – Dein Erfolg!» ins Sto- cken geriet. Zwischen unserem Telefon Zum Titelbild und dem Kaffee lag nur gerade eine Nacht. «Diese Vielseitigkeit hat meine Tätigkeit Mit Peter Gomm und Esther Gassler besonders interessant gemacht» treten Ende Juli zwei starke Persönlich- Wirtschaft und Arbeit, Energie, Gemeinden, Landwirtschaft, keiten von der politischen Bühne ab. Militär und Bevölkerungsschutz – Esther Gasslers Departement Wir danken den beiden für ihr uner- umfasst eine Vielzahl von Ämtern und Fachbereichen. Diese müdliches Engagement. Vielseitigkeit habe ihre Tätigkeit besonders interessant gemacht, sagt die scheidende Regierungsrätin. Foto: Bernhard Strahm
4 | Solothurner Handelskammer | Juli 2017 | Wirtschaftsflash Positive Grundstimmung, wertvolle Informationen, kollegialer Gedankenaustausch, ansprechendes Rahmenprogramm – keiner der Gäste bereut, an der Generalversammlung der Solothurner Handelskammer teilgenommen zu haben. Die Solothurner Wirtschaft wächst bescheiden – aber solide Präsident Hans Kuhn begrüsste am 4. Mai im Bienkensaal in Oensingen rund 260 Gäste aus Wirt- schaft, Politik, Bildung und Verwaltung zur 143. Generalversammlung der Handelskammer. Er blick- te auf ein weltpolitisch bewegtes Jahr zurück, auf prägende nationale Herausforderungen, denen sich die Solothurner Wirtschaft erfolgreich stellte und ein bescheidenes, aber solides Wachstum zeigte. In die Zukunft blickte Gastredner und Zukunftsforscher Georges T. Roos. In seinem Referat «2037 – Disruptive Szenarien» benannte er grosse künftige Herausforderungen, Risiken und Chan- cen der globalisierten Welt, blieb dabei aber erfrischend optimistisch. SOHK-Präsident Hans Kuhn: «Eine liberale, auf Offenheit, Freiheit, Wie sieht unsere Gesellschaft in der Welt von morgen aus? Wie ver Selbstverantwortung und Unternehmertum basierende Wirtschafts- ändert sich der Mensch und wie verändert sich unsere Welt? ordnung bildet Basis für die solide Wirtschaftsentwicklung». Der Gastredner Georges T. Roos wagt einen Ausblick auf die Zukunft.
Wirtschaftsflash | Juli 2017 | Solothurner Handelskammer | 5 Ein illustres Quartett aus Industrievertretern: Alex Naef, CEO der Car- Aus Politik und Industrie: Markus Boss, Vorsitzender der Geschäftslei- rosserie Hess AG in Bellach, Urs Flück, Finanzchef der Mathys AG, Urban tung der Regiobank Solothurn AG, Anton Meise, Basler Versicherung Riedi, Geschäftsleiter der UR Consulting GmbH und Martin Koeppel, Vice AG, Sandra Kolly, Präsidentin der CVP Kanton Solothurn und Stephan President Corporate Quality Manager der Schaffner International AG. Berger, Vorsteher des Oberamtes Thal-Gäu. Sie vertreten an der GV der Handelskammer die Treuhand- und kgv-Geschäftsführer Andreas Gasche, Marianne Meister, Gemeinde- Bankenbranche: Christian Emmenegger, CEO der Emmenegger präsidentin, Kantonsrätin und Präsidentin des Kantonal-Solothurnischen Fides AG, David Perez und Alexander Bigler von der Raiffeisenbank Gewerbeverbandes, mit Felix Hug, Geschäftsführer der Somona GmbH Balsthal-Laupersdorf und Philipp Nellen von der BDO AG. und Kathrin Scherer von der Switzerland Global Enterprise. Schulter an Schulter: Christoph Aebi, Leiter Jobmanagement, Marc Thommen, VR-Präsident der W. Thommen AG, Reto Bernasconi, und Markus Sommer, Leiter Mechanik und manuelle Fertigung in der Geschäftsleiter von Bernasconi Boden, Decken, Wände sowie Jasmine Regiomech in Zuchwil mit Peter Petri von der Walter (Schweiz) AG. Brunner und CEO Werner Held, Schenker Storen AG. Leiterin Sarah Koch und Adriana Gubler (Wirtschaftsförderung Kanton Markus A. Ziegler, Biogen International GmbH, Jean-Marc Bürgi, Solothurn) nehmen Marcel Müller, Geschäftsinhaber von pi4sc, Project Baloise Bank SoBa, Martin Imbach, ehemaliger Präsident der SOHK, Intelligence for Supply Chains, in ihre Mitte. und Andreas Furrer, Raiffeisenbank Gäu-Bipperamt Genossenschaft.
6 | Magazin | Juli 2017 | Wirtschaftsflash Die an Traditionen reiche «Krone» in Solothurn wurde anfangs Mai wieder in Betrieb genommen, heisst jetzt «La Couronne» und versteht sich als Viersterne-Boutiquehotel. Der Krone «La Couronne» aufgesetzt Als wär die «Krone» nicht schon die Kathedrale beendete. Genug der Ge- Nach mehrjähriger Umbauzeit und Krönung für die Ambassadorenstadt. schichte der Geschichten. In der Neuzeit einer Investition von 18 Millionen Aber wer Ambassadeur sagt, muss auch gingen in der «Krone» internationale Franken ist aus der «Krone» eine «La «Couronne» sagen. So heisst neu das Namen ein und aus. Der ehemalige Couronne» geworden. Ende März Traditionshaus am Fuss der St. Ursen- US-Aussenminister Henry Kissinger, wurde das Hotel der Betreiberin, der Kathedrale. Als Herberge tauchte die Schauspieler wie Sophia Loren, Jane Genossenschaft Baseltor in Solothurn, Krone erstmals 1418 auf, im Geburtsjahr Fonda, Bruno Ganz oder der weltbe- zur Möblierung und Ausstattung des Kantons Solothurn. Als beliebter rühmte Tenor José Carreras. übergeben, anfangs Mai wurde es Treffpunkt in Solothurn, allerdings unter eröffnet. dem wenig schmeichelhaften Namen Dann aber, 2012, wurden die Türen der «St. Ursenpinte». Krone verschlossen. Die letzte Besitze- «La Couronne» ist jetzt ein Viersterne- rin, die Familie Dörfler, suchte zuerst Boutiquehotel mit 37 Zimmern. Ziel Und dieser Ausdruck ist 354 Jahre erfolglos nach einem Käufer, der ihren sind 12 000 Logiernächte im Jahr und später gar nicht mehr so abwegig gewe- Vorstellungen gerecht werden konnte. rund fünf Millionen Franken Umsatz. sen. Der Rat in Solothurn bewilligte Letztlich erwarben der Kanton und Im «La Couronne» finden sich zusätz- damals einen Neubau nach den Plänen Stadt Solothurn die Liegenschaft je zur lich Verkaufs- und Büroflächen sowie von Paolo Antonio Pisoni. Der gleiche Hälfte und gaben sie im Baurecht an die acht Mietwohnungen im gehobenen Architekt, der den Bau der St. Ursen- Investorin Swiss Prime Anlagestiftung. Ausbaustandard. Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen 30.12.16 06.06.17 Veränderung AEK Energie AG, Solothurn 31'000.00 31'000.00 0.00 0.0% Alpiq Holding AG 84.50 81.95 -2.55 -3.0% Clientis Bank Thal 300.00 307.00 7.00 2.3% Patiswiss AG, Gunzgen 322.00 382.50 60.50 18.8% Regiobank, Solothurn 4'350.00 4'300.00 -50.00 -1.1% Schaffner, Luterbach 243.00 309.00 66.00 27.2% Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil 5'500.00 5'650.00 150.00 2.7% Swiss Prime Site AG, Olten 83.35 89.75 6.40 7.7% Von Roll Holding AG, Breitenbach 0.62 1.54 0.92 148.4% Mitgeteilt durch die Aargauische Kantonalbank, Olten. Kursangaben ohne Gewähr. Anzeige
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8 | Interview | Juli 2017 | Wirtschaftsflash «Ich werde meine neuen Freiheiten geniessen» Esther Gassler wurde am 24. April 2005 als Kandidatin der Freisinnig-demokratischen Partei (FdP) in den Regierungsrat gewählt. Am 31. Juli 2017 wechselt die vormalige Präsidentin der Solothurner Handelskammer in den Ruhestand. In diesen zwölf Jahren leitete sie das Volks- wirtschaftsdepartement des Kantons Solothurn mit vielfältigen Aufgaben wie Wirtschaft und Arbeit, Energie, Gemeinden, Wald, Jagd und Fischerei, Landwirtschaft, Militär und Bevölke- rungsschutz. Wie hat die scheidende Regierungsrätin ihre Amtszeit erlebt? Welches waren die wichtigsten Meilensteine? Wie beurteilt sie die aktuelle Situation von Wirtschaft und Gewer- be? Was wünscht sie ihrer Nachfolgerin? Wirtschaftsflash würdigt Esther Gasslers Wirken in Form eines ausführlichen Gesprächs. Paul Meier (Text), Bernhard Strahm (Fotos) Frau Regierungsrätin, ab dem kom- Kantonen im Bereich der Landwirt- Regierungsrätin nicht nur schöne und menden 1. August werden Sie nicht schaft. Hier geht es um eine Neuorgani- lustige Geschichten geben wird und ich mehr Volkswirtschaftsdirektorin sation. Dafür hat mir die Konferenz der wusste, es würden gute Zeiten und des Kantons Solothurn sein. Was Landwirtschaftsdirektoren das Präsidi- schlechte Zeiten auf mich zukommen. überwiegt: Wehmut oder um übertragen. Auch werde ich Vor- Weniger bewusst war mir, wie sehr man ein Glücksgefühl? standsmitglied der Regionalgesellschaft in der Öffentlichkeit steht. An dieses Esther Gassler: Wehmut, ganz klar. Den Deutschschweiz der SRG bleiben. «ausgestellt sein» musste ich mich Entscheid, nicht mehr für die Wieder- schon etwas gewöhnen. wahl in den Regierungsrat zu kandidie- Also werden Sie weiterhin eine voll ren, habe ich schon vor vier Jahren besetzt Agenda haben? Welches waren die grössten Heraus- getroffen. Es war ein bewusster und Sicher nicht. Es muss nicht alles mit forderungen, die zu Beginn auf Sie richtiger Entscheid. Aber der Moment Arbeit besetzt sein. Ich werde meine zu kamen? wird kommen, an dem es gilt, Abschied neuen Freiheiten geniessen und mich Die politische Erfahrung auf kantonaler zu nehmen. Das wird sicher wehtun. auch mit Aktivitäten beschäftigen, die Ebene hat mir gefehlt. In viele Abläufe mir in diesen zwölf Jahren verwehrt musste ich mich zuerst einarbeiten. Was werden Sie als Privatperson geblieben sind. Mich in der Funktionsweise des Kantons bestimmt vermissen? parlaments zurecht zu finden, war die Das Amt einer Regierungsrätin ist grösste Herausforderung. Es ist ein interessant und vielfältig. Man hat «Ich habe früher nie Rollenspiel: Der Kantonsrat spielt seine Kontakte zu vielen Leuten, auch von daran gedacht, einmal Rolle, die Regierung eine andere. unterschiedlicher Herkunft. Fehlen werden mir vor allem die Kontakte zu Regierungsrätin Wie haben Sie die Zusammenarbeit meinen Mitarbeitenden, die mich zum werden zu wollen.» innerhalb der Gremien empfunden? Teil während allen diesen zwölf Jahren 2005 sind zusammen mit mir auch Klaus unterstützt haben. Fehlen werden mir Fischer und Peter Gomm neu in den meine Kollegen in der Regierung. Man Wie haben Sie den Wechsel von Regierungsrat gewählt worden. Ich war ist gesamtschweizerisch über verschie- der Mitinhaberin eines Unterneh- vorher während sieben Monaten mit dene Direktorenkonferenzen gut ver- mens, Gemeindepräsidentin in meinen zwei neuen Kollegen auf Wahl- netzt. Dieses Netzwerk werde ich Schönenwerd und Präsidentin der kampftournee unterwegs. Wir haben vermissen. Solothurner Handelskammer in uns also schon vor dem Amtsantritt sehr das neue Amt erlebt? gut gekannt und gegenseitig geschätzt. Wie wird Ihr künftiger Alltag ausse- Ich habe früher nie daran gedacht, Damit legten wir die Basis für eine gute hen? Haben Sie schon neue Ver- einmal Regierungsrätin werden zu Zusammenarbeit im neuen Amt. Und mit pflichtungen unterschrieben? wollen. Das Schicksal hat mir dieses den bisherigen zwei Regierungsräten Nein, das habe ich nicht. Ein paar Amt sozusagen zugespielt. Als Gemein- klappte das Einvernehmen gut. Der Mandate werde ich weiterführen, zum depräsidentin, in der Firma und auch Auftritt im Kantonsrat war, wie gesagt, Beispiel die Leitung des Patronatskomi- als SOHK-Präsidentin war ich ja gut und gewöhnungsbedürftig. Plötzlich steht tees, welches nächstes Jahr in Olten mit zufrieden unterwegs. man auch vis-à-vis der Fraktion der einem Freilichttheater an die Ereignisse eigenen Partei und muss zur Kenntnis im Kanton Solothurn um den Landes- Haben Sie diesen Schritt nie bereut? nehmen, dass man sich unter Freisinni- streik 1918 erinnern soll. Ich stehe in In keiner Situation. Es war mir von gen nicht schont, wenn man zu Fragen einer Verbundaufgabe von Bund und Anfang an klar, dass es im Amt einer unterschiedliche Meinungen hat.
Wirtschaftsflash | Juli 2017 | Interview | 9 Und das Verhältnis mit Ihrer vormaligen Basis, den Solothurner Wirtschaftsverbänden? Die Zusammenarbeit mit diesen war, so empfinde ich es, über all diese zwölf Jahre ausgezeichnet. Sie war geprägt von grossem Vertrauen. In wichtigen Themen haben wir uns auf gleicher Ebene immer wieder gefunden. Wie viele schlaflose Nächte bei Ihnen haben kritische Mitbürgerin- nen und Mitbürger verantwortet? Keine. Wenn es Probleme gibt, kann ich diese soweit abstrahieren, dass ich den Schlaf und auch den Appetit nicht verliere. «Man darf kritisieren, Kritik ist legal. Wir prüfen Kritik und geben darauf Antworten.» Wie sehr schmerzte Sie Kritik aus den eigenen Reihen? Ich wiederhole mich: In der FDP kennt man keine Schonung der eigenen Regie- rungsräte, wie man das in andern Frakti- onen beobachten kann. Ich finde das auch gut so. Man darf kritisieren, Kritik ist legal. Wir prüfen Kritik und geben darauf Antworten. Am Schluss ist es die Aufgabe des Parlaments, einzelne Sach- fragen zu diskutieren und allenfalls Entscheide zu treffen. In Ihrem ersten Amtsjahr erzielte der Kanton Solothurn in seiner Erfolgs- rechnung einen Überschuss von 563 Millionen Franken. Damals herrschte noch Euphorie in Sachen Staatsfi- nanzen. Später Katzenjammer. Wie sehr haben Sie unter dem Spardruck gelitten? Aus meiner Herkunft sehe ich Sparen nicht als etwas Negatives. Jede Organisa- tion hat ohne Gegendruck die Tendenz, zu wachsen. Das ist nicht nur im Staat so, sondern eine generelle Entwicklung, selbst in einem Unternehmen. Einen Leidensdruck habe ich nicht empfunden. Wir haben im Kanton Solothurn mit der wirkungsorientierten Verwaltungsfüh- rung ein gut funktionierendes System. Wir haben Aufgaben. Diese Aufgaben müssen mit Finanzen hinterlegt werden, damit sie erfüllt werden können. Die Konsequenz ist, dass man sich auch von Aufgaben trennen muss. Es ist für mich ein Prinzip, dass man permanent hin- schaut, Aufgaben prüft und hinterfragt, wer wofür zuständig sein soll. Übrigens: Regierungsrätin Esther Gassler: «Wenn es Probleme gibt, kann ich diese Fehler macht man in guten Zeiten. soweit abstrahieren, dass ich den Schlaf und auch den Appetit nicht verliere.»
10 | Interview | Juli 2017 | Wirtschaftsflash 2016 hatten wir 228 Millionen Franken alle Partner, namentlich die Gemeinden, Esther Gassler Aufwand. Gleichzeitig aber auch 147 an Bord zu haben. Ohne ihre Mitwir- Millionen Ertrag und zusätzlich 5,4 kung und den Konsens mit ihnen hätten Millionen Franken interne Verrechnun- wir das Ziel nie erreicht. Ein solches gen (Ertrag). Der Saldo von 75 Millionen Vorgehen braucht zwar viel Zeit und Franken ist Aufwandüberschuss. Unser eine breite Auslegeordnung. Aber nur Personaletat umfasst 306 Vollzeitstellen. so bringt man das Heu ins Trockene. Darin inbegriffen sind rund 125 Stellen beim Amt für Wirtschaft und Arbeit, in Sicher haben Sie Gründe, sich der Arbeitslosenkasse und den Regiona- über weitere Errungenschaften len Arbeitsvermittlungen, welche vom in Ihrer Amtszeit zu freuen. Bund bezahlt werden. Auf welche besonders? Geburtsdatum: 27. Dezember 1951. Es sind verschiedene Projekte. In der Wohnort: Schönenwerd. Aber die Trendkurve zeigt Gebäudeversicherung haben wir den Zivilstand: Verheiratet, drei nach oben. gesamten Tarif neu gestaltet. Das war erwachsene Kinder. In meinem Departement nicht. Da eine Herkulesaufgabe, die von aussen Beruf: Regierungsrätin und Vorste- müssen Sie andere anschauen, etwa die so nicht wahrgenommen wird. Wir herin des Volkswirtschaftsdeparte- Bereiche Soziales und Bildung, die in den haben bei den Gemeinden flächende- ments des Kantons Solothurn seit letzten Jahren höhere Kosten verursacht ckend das neue Rechnungsmodell nach 2005 bis 31. Juli 2017. haben. Auch dafür gibt es Erklärungen: HRM II eingeführt. Das Jagdgesetz Partei: FDP.Die Liberalen. Vorgaben des Bundes, Ergebnisse von wurde total revidiert und ohne Gegen- Frühere berufliche Tätigkeit: Volksabstimmungen. Wir hätten, um ein stimme durch den Kantonsrat gebracht. Primarlehrerin in Grindel und Beispiel zu nennen, gerne bei den Hinzu kommen viele kleinere Reformen Schönenwerd, Mitinhaberin und Prämienverbilligungen für Krankenkas- wie die Umsetzung des neuen Bürger- GL-Mitglied in der familieneigenen sen etwas gespart. Die Stimmberechtig- rechtsgesetzes oder die Abschaffung Unternehmung Hans Gassler AG, ten des Kantons Solothurn haben anders des Kaminfeger-Monopols. Gretzenbach. entschieden. Bei der Bildung muss man Vormalige Ämter: Präsidentin heute andern Ansprüchen genügen. Im Kreis- und Bezirksschule Schönen- VWD bewegen wir uns auf konstantem «Ich bedaure, dass es werd, Gemeindepräsidentin in Schönenwerd, Präsidentin der Niveau. Abweichungen gibt es höchs- uns nicht gelungen ist, tens im Amt für Wirtschaft und Arbeit, Solothurner Handelskammer. je nach Stand der Arbeitslosigkeit und in die Stiftungsaufsicht als Was sie besonders mag: Ihre sechs Enkelkinder («Sie mögen einem Bereich, der bekanntlich vom Ganzes auszulagern.» Bund finanziert wird. mich auch»). Und sicher gab es auch Was sie nicht mag: In Ihren zwölf Jahren haben Sie Enttäuschungen, wie … Hausgemachten Stress. mit der Neuordnung des inner Ja natürlich gab es solche. Ich bedaure, kantonalen Finanzausgleichs oder dass es uns nicht gelungen ist, die der Auflage eines neuen Wirt- BVG- und Stiftungsaufsicht als Ganzes Trotz allem: Der Staatsaufwand schafts- und Arbeitsgesetzes bedeu- auszulagern. Hier habe ich bei der ist im Verlauf der letzten Jahre tende Meilensteine gesetzt. Diese vorberatenden parlamentarischen kontinuierlich angestiegen. Ihr beiden Geschäfte waren bestimmt Komission buchstäblich auf Granit Departement verwaltet heute ein kein Spaziergang. gebissen. Weiter hatten wir ein gutes Budget von 228 Millionen Franken. Nein. Diese beiden grossen Geschäfte System, um fusionswillige Gemeinden Es beschäftigt 384 Mitarbeitende. haben sich über fünf, sechs Jahre hinge- finanziell zu unterstützen. Dieses System Wann und wie kann dieses Wachs- zogen. Man musste sie breit abstützen. mussten wir auf der Opferbank der tum gebremst werden? Beim Finanzausgleich war es wichtig, Sparmassnahmen liegenlassen. Anzeige
Wirtschaftsflash | Juli 2017 | Interview | 11 Wie sehen Sie die aktuelle Situation von Wirtschaft und Gewerbe im Kanton Solothurn? Ich erlebe, dass die Stimmung gut ist. Sicher ist die Lage nicht für alle Firmen gleich einfach. Die exportorientierten Unternehmungen beissen immer noch an der Frankenstärke. Sie erweisen sich aber als sehr robust. Dass es sich bei ihnen oft um familiengeführte KMU handelt, zeigt sich als Vorteil. Eigentlich läuft es gut, aber man muss stets dranbleiben. Nichts passiert einfach so. Was wäre noch mehr, noch besser zu tun? Mehr wovon? Ich sehe, dass es nicht leicht ist, zum Beispiel eine Unterneh- «Der Kanton Solothurn ist ein feiner, guter Kanton.» Esther Gassler menssteuerreform zu verkaufen. Kleine- im Gespräch mit Wirtschaftsflash-Geschäftsführer Paul Meier. re und mittlere Unternehmungen haben ein anderes Verständnis als grosse Der Kanton Solothurn ist ein Teil der Die Vielseitigkeit hat meine Tätigkeit Unternehmungen. Bei der jetzt aufzu- Schweiz. Die Schweiz hat mit einer besonders interessant gemacht. gleisenden Steuervorlage 17 wird die grösseren Mehrheit abgestimmt und grosse Aufgabe darin bestehen, dem entschieden, was Sache ist. Wir werden Das Volkswirtschaftsdepartement Bürger verständlich zu machen, weshalb wie bei allen Vorlagen darauf schauen, des Kantons Solothurn wurde in den es zwingend eine Reform braucht. was pragmatisch ist. letzten Jahrzehnten ausser in der kurzen Aera Roberto Zanetti, von Wie steht es um die Standortpolitik Vor allem bei einer Umsetzung der 2003 bis 2005, von bürgerlich orien- im Kanton Solothurn? vorliegenden neuen Mustervor- tierten Regierungsratsmitgliedern Die Ansiedelung der Biogen AG in schriften der Kantone im Energiebe- geführt. Am 1. August kommt das Luterbach ist ein Resultat unserer reich, kurz MuKEn genannt, werden VWD in «grüne» Hände. Steht uns Standortpolitik. Der Kanton verfügt Verschärfungen, Zwänge und Ein- ein Paradigmenwechsel bevor? über Brachen, die belebt werden schränkungen im Gebäudebereich Das weiss ich nicht. Aber ich kann mir wollen. Diese Brachen liegen aus- befürchtet. Etwas mehr Zurückhal- das nicht vorstellen. nahmslos in der Hand von guten tung wäre da sicher angebracht. Besitzern, welche auch einen langen Die MuKEn haben mit der Energiestrate- Welche Ratschläge werden Sie Atem haben. Einen Standort anzuprei- gie 2050 nichts zu tun. Diese gehen viel Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg sen, ist eine Herausforderung, im weiter zurück. Es darf nicht mehr sein, geben? Ausland ebenso wie innerhalb des dass in jedem Kanton etwas anderes gilt. Ganz nach dem Motto, auch Ratschläge Kantons. Wir ackern nicht in andern Man hat beschlossen, diesen «Kantönli- sind Schläge: Keine. Kantonen. Die Sensile Medical AG in geist» zu überwinden. Wir haben in der Hägendorf suchte Land, um den Be- Energiedirektorenkonferenz harte Kämp- Ihre Wünsche zum Abschluss trieb erweitern zu können und wurde fe ausgetragen und dafür gesorgt, dass Ihres Wirkens als Regierungsrätin in Olten fündig. Dieses Ergebnis zeigt, die erwähnten Mustervorschriften des Kantons Solothurn? wie gut die kantonale Wirtschaftsför- pragmatisch ausgestaltet worden sind. Ich wünsche, dass es dem Kanton Solo- derung mit den regionalen Förder Der Kanton Solothurn ist auch ein Teil thurn auch in der Zukunft so gut geht organisationen zusammenarbeitet. der Schweiz. An ihm liegt es jetzt, die wie jetzt, dass der «Solothurner Geist» MuKEn umzusetzen. Priorität haben die weiterhin durch den ganzen Kanton Muss- und nicht die Kann-Vorschriften. weht. Der Kanton Solothurn ist ein «Die MuKEn haben mit feiner, guter Kanton. Ich durfte im der Energiestrategie 2050 Wirtschaft und Arbeit, Energie, Ge- Verlauf der letzten zwölf Jahre die meinden, Wald, Jagd und Fischerei, Entwicklung dieses Kantons mitgestalten eigentlich nichts zu tun.» Landwirtschaft, Militär und Bevöl- und meine Anliegen verbreiten. Dafür kerungsschutz, BVG- und Stiftungs- bin ich sehr dankbar. Dieses Privileg Die Stimmberechtigten des Kantons aufsicht, Gebäudeversicherung, übergebe ich jetzt gerne in neue Hände. Solothurn haben am 21. März dem Ausgleichskasse, IV-Stelle – Ihr neuen Energiegesetz des Bundes Departement umfasst eine Vielzahl Anzeige mit 50,6 Prozent nur knapp zuge- von Ämtern und Fachbereichen. stimmt. Gegner und Befürworter Kann man da den Überblick noch der Energiestrategie 2050 halten behalten? sich die Waage. In dieser Situation Das ist eine reine Frage der Organisa stellt sich doch die Frage: Wie dy- tion. Man setzt Schwerpunkte, handelt namisch soll der Kanton im Rahmen nach standardisierten Abläufen. Ausser- seines eigenen Energiekonzepts in ordentliche Situationen rechtfertigen den Markt eingreifen? auch einen ausserordentlichen Einsatz. Ihre Experten für Sprachen
12 | Sommerthema | Juli 2017 | Wirtschaftsflash Auf zum Schwingfest, wo sich alle Welt trifft Bei den Schwingern ist alles ein bisschen anders. Sicherheitskräfte an einem Schwingfest sind ebenso überflüssig wie Höflichkeitsfloskeln. Man sagt sich einfach Du. Ein Schwingfest ist aber auch zu einem Ort geworden, wo sich alle Welt trifft – immer mehr treffen will. Der Bergkranz- schwinget auf dem Weissenstein macht da keine Ausnahme. Weibel Joseph
Wirtschaftsflash | Juli 2017 | Sommerthema | 13 Kurz zusammengefasst 1947 haben junge Schwingerfreun- de die Initiative zur Wiederaufnah- me eines Schwingfestes ergriffen. Bis auf vier Ausnahmen wurde der Anlass auf dem Weissenstein jähr- lich durchgeführt. Seit 2000 findet der ursprünglich regionale Schwin- geranlass als Bergkranzschwinget statt und gehört somit zu den sechs Bergkranzfesten, die alljährlich zur Austragung gelangen. 2005 wurde der Festplatz von der Südseite des Kurhauses auf die Bergmatte nörd- lich des Sennhauses verlegt. 2014 wurde das Gelände mit Glasfaser erschlossen. Seit 2013 findet der Weissenstein-Schwinget nicht mehr am Sonntag, sondern jeweils an einem Samstag statt. Der Präsident des Organisationsko- mitees, Guldimann Michael aus Aeschi ist 50 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen (16 und 14 Jahre). Der diplomierte Treuhandexperte ist bei BDO AG in Grenchen tätig. Er präsidiert das OK seit zehn Jahren. (www.weissenstein-schwinget.ch). Der Weissenstein-Schwinget ist seit 2000 ein Kranzfest. Dieses zu gewinnen, ist auch für die erfolgreichsten Schwinger des Landes ein Ziel. Hand aufs Herz. Woran können sich Herr Treuhandexperte war selber aktiver daran soll sich auch künftig nichts än- und Frau Schweizer besser erinnern? Schwinger und ist seit zehn Jahren dern. «Wir haben heute Anfragen von An den letztjährigen Champions League- OK-Präsident des Anlasses. Erst im Jahr grossen Unternehmen, die für ein Spon- Sieger oder an den Schwingerkönig. 2000 bekam der Schwingklub Solothurn soring ein Vielfaches auf den Tisch legen Natürlich an den Schwingerkönig. Name: zusammen mit der Schwägalp vorerst würden», sinniert Guldimann, der seit Matthias Glarner. Pardon Glarner lediglich versuchsweise die Legitimation dem Solothurner Kantonalen 1992 selber Matthias. Das Voranstellen des Familie- für die Austragung eines Bergkranz Kranzschwinger ist. Es wäre auch mög- namens ist ebenso eine Eigenheit in der festes. Heute pilgern gewöhnlich über lich, noch mehr Zuschauer auf den Berg Schwingerszene wie die Sportart an und 4000 Schwingerfreunde auf den Weis- zu karren, diese auf einer noch grösse- für sich. Es gibt sie sonst nirgends auf der senstein und sorgen einen Samstag lang ren Tribüne zu platzieren und ein zwei- Welt. Umso mehr ist rund um den – meist von Morgens früh bis am späte- tes Festzelt aufzustellen. Das alles will Schwingsport seit ein paar Jahren ein ren Abend – für ein grosses Volksfest. aber das zwölfköpfige Organisationsko- regelrechter Hype ausgebrochen. Wer mitee nicht, denn der Charakter des etwas auf sich hat oder gibt, besucht Qualität vor Quantität Anlasses ginge verloren. Hauptsponso- wenigstens das «Kantonale» in der Den Turnaround schafften die Organisa- ren, Dienstleistungs- und Medienpart- angestammten Region. Und wer in toren aber erst ab 2005. Vorher sei das ner rekrutieren sich vorwiegend aus der unserer Region etwas auf sich hat, Bergkranzfest von den Schwingfestbesu- Region und sind teilweise seit über zehn besucht den Weissenstein-Schwinget. chern aus der übrigen Schweiz jeweils Jahren mit an Bord. Und das soll vorder- nur spärlich besucht worden «Konkur- hand so bleiben. Seit 2000 ein Bergkranzfest renz aus der Nordwestschweiz war nicht Ein Kranzfest, viel mehr ein Bergkranz- erwünscht», schmunzelt Guldimann. Über Finanzen spricht man nicht fest ist auch der Weissenstein-Schwin- «Heute höre ich immer wieder Stimmen Auch in Schwingerkreisen spricht man get. Obwohl dieser – mittlerweile zum aus dem Bernischen, die den Weissen- nicht gerne über Finanzen. Auf die Frage Grossanlass gewachsen – bereits 1947 stein-Schwinget sogar dem Brünig- nach dem Budget schmunzelt Guldimann erstmals ausgetragen wurde, ist er erst Schwinget vorziehen.» Die Organisatoren Michael nur: «Wir sprechen nicht gerne seit 2000 ein Kranzfest. «Den ersten – vor zwei Jahren wurde aus rechtlichen über Zahlen.» So viel gibt der Treuhänder Vorstoss beim Eidgenössischen Schwin- Gründen der Verein Weissenstein- aber preis: «Rund 50 Prozent der Ausga- gerverband gab es schon 1975», weiss Schwinget gegründet – sprechen sich für ben werden durch Sponsoren und die Guldimann Michael. Der diplomierte Qualität und gegen Quantität aus. Und Vereinigung ‹Freunde des Weissenstein-
Gewöhnlich über 4000 Schwingerfreunde geniessen das Volksfest auf dem Weissenstein. Schwinget› gedeckt. Der Rest resultiert lichkeiten, heuer erstmals auch einen blieb beim Vorverkauf nicht ohne aus Zuschauereinnahmen (Eintritte und Livestream im Internet, realisiert von Wirkung. Er musste bereits nach einer Festwirtschaft)». «Blick» und der Schwingerzeitung Woche wieder geschlossen werden. namens «Schlussgang». OK-Präsident Am Festtag selbst gibt es noch Steh- An einem Schwingfest, das wissen selbst Guldimann sagt zu recht: «In den plätze für 18 Franken. bekennende Nichtschwinger-Freunde, letzten Jahren hat sich einiges getan.» wird «gäbig» konsumiert. «Obwohl mit Nicht nur das mediale Interesse hat Wie Latour zum dem Wettkampf erst um 8.30 Uhr enorm zugenommen, der Schwingsport Schwingfan mutierte gestartet wird, ist das Festzelt bereits ist längst salon- und gesellschaftsfähig Wie sehr das Interesse am Schwingen zwei Stunden zuvor voll besetzt.» Selbst geworden. Er sehe auf den Plätzen auch zugenommen hat, zeigen immer auch bei widrigen Bedingungen findet sich ein immer mehr junge Frauen, stellt der die «Gedanken zum Schwingen», die richtiger Schwingfan spätestens eine OK-Präsident fest. sich im Festführer jeweils ein prominen- Stunde vor Beginn auf dem Platz ein. ter Zeitgenosse macht. «Angefangen Trotz vermehrten Anfragen wird auf ein hat diese Serie 2004 mit dem Schrift- «Ein VIP-Gast heisst bei VIP-Zelt mit dem dazugehörenden steller Bichsel Peter, einem unserer uns Ehrengast» «Pi-Pa-Po» verzichtet. «VIP-Gäste heis- treusten Besucher», sagt Guldimann. Schlechtes Wetter gibt es bei den sen bei uns Ehrengäste und der Event ist Letztes Jahr schrieb Latour Hanspeter: Schwingern nicht. 2011 wurden die bei uns ein Fest.» Punkt. Unverrückbar «Vor dem Eidgenössischen Schwingfest Solothurner eines Besseren belehrt und geblieben ist auch der gegenseitige 2010 in Frauenfeld interessierte mich mussten zur Mittagsstunde vor Petrus Respekt auf dem Platz. Die einzigen das Schwingen nur am Rande». Dann kapitulieren und einmalig in der Ge- Ordnungskräfte werden für den Park- wurde er vor diesem Anlass für einen schichte das Schwingfest abbrechen. dienst benötigt. Auf dem Festgelände Motivationsvortrag vor den Berner Neben den 4000 Zuschauern zieht der sorgen die Zuschauer – sollte es je nötig Schwingern angefragt. Er sagte zu und Weissenstein-Schwinget jährlich 40 bis werden – selbst für Ordnung. «die Geschichte ist bekannt», schreibt er 50 Medienvertreter an. Und auch SRF weiter. Der Oberländer Wenger Kilian berichtet regelmässig über den Grossan- Nach einer Woche ausverkauft wurde Schwingerkönig und den Ber- lass. Vor drei Jahren haben die GAW Der 66. Weissenstein-Schwinget ist ein nern gelang ein starkes Teamergebnis. Weissenstein den Festplatz oberhalb des Besonderer. Am Samstag, 22. Juli 2017 Seither gehört auch Fussballtrainer Restaurants Sennhaus mit Glasfaser stehen wie immer 90 Schwinger im Latour zu den Schwingsportfans. erschlossen. Das eröffnete neue Mög- Sägemehl, 50 davon sind aus der Nordwestschweiz und 40 jeweils aus Auch in unserer Region ist das Schwin- Anzeige zwei Gastverbänden. Das war und ist gen im Aufschwung. Mitte Mai eröffne- immer so. Dieses Jahr sind die Süd- te der Schwingklub Solothurn die neue westschweizer und die Berner mit 25 Regiobank-Schwinghalle. Ein Meilen- Schwingern am Start. «Sie kommen mit stein in der Geschichte dieses Vereins, der ersten Garnitur», freut sich Guldi- der 2018 sein 100-Jahr-Jubiläum 2018 mann Michael. Das heisst auch, mit feiern wird. Dieses Ereignis dürfte auch den letzten drei Schwingerkönigen: dem 67. Weissenstein-Schwinget im Wenger Kilian, Sempach Matthias und nächsten Jahr eine spezielle Ausstrah- Glarner Matthias. Dieses «Aufgebot» lung verleihen …
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16 | Aktuell | Juli 2017 | Wirtschaftsflash Michael Hess, Berater Energiedienstleistungen bei der AEK, ermittelt gemeinsam mit den Kunden die Energiesparpotenziale. Foto: Cleantech Agentur Schweiz Wie regionale Energieversorger KMU unterstützen Die Schweizerinnen und Schweizer haben zum Energiegesetz Ja gesagt und damit ein neues Energiezeitalter eingeleitet. Um die Strategieziele des Bundes zu erfüllen, sind alle gefragt – auch kleine und mittlere Betriebe. Sie sollen in erneuerbare Energieträger investieren und mög- lichst energieeffizient wirtschaften. Wirtschaftsflash hat recherchiert, was die Energiefachstelle des Kantons Solothurn und auch die regionalen Energieversorger den Unternehmen in diesem Kontext an Dienstleistungen anbieten. Sabine Born «Im Kanton Solothurn verbrauchen KMU Wo das Potenzial am grössten ist, ist Unternehmen stehen heute aus zahlrei- rund 40 Prozent der Energie», erklärt je nach Branche verschieden. «Unsere chen Quellen finanzielle Mittel und Urban Biffiger, seit Februar 2017 Leiter Erfahrung zeigt, dass den Bereichen Fachwissen zur Verfügung. Auch die der Energiefachstelle des Kantons Solo- Strom und Wärme häufig zu wenig Energiefachstelle des Kantons unter- thurn. Ihr Energiesparpotenzial schätzt er Beachtung geschenkt wird», so Biffiger. stützt die Unternehmen subsidiär mit deshalb als bedeutend ein. «Während Bei der Beleuchtung oder der Gebäude- Beratungsangeboten, Informationen, Grossverbraucher bereits einiges umge- technik mit Heizung, Lüftung, Klima, der Weitervermittlung an andere Fach- setzt haben, liegen bei KMU noch viele aber auch beim Warmwasser, liessen stellen oder finanziellen Mitteln.» Potenziale brach», ist Biffiger überzeugt. sich oft noch beachtliche Effizienzstei- «Häufig lassen sich bereits mit wenig gerungen erzielen. Wenn es darum geht, KMU zu helfen, Aufwand lohnende Massnahmen finden stehen aber nicht nur Bund und Kanto- und meist auch einfach und rasch Das Gute am Ganzen: KMU können ne, sondern auch regionale Energiean- realisieren.» Oftmals seien dazu nicht mittlerweile von einer Vielzahl massge- bieter in der Pflicht. «Auch sie können einmal Investitionen nötig. schneiderter Angebote profitieren. «Für KMU mit Wissen und Dienstleistungen
Wirtschaftsflash | Juli 2017 | Aktuell | 17 kompetent beiseite stehen», sagt von Energie Schweiz. Ein akkreditierter Urban Biffiger. Er denkt dabei an die Berater unterstützt KMU rasch, unkom- Weiterentwicklung von bestehenden pliziert, individuell und zielgerichtet. Geschäftsmodellen wie Contracting- Lösungen bei der Wärme- oder Kälte- Kooperationen und versorgung oder an die Schaffung Eigeninitiativen von neuen Energiedienstleistungen, die Wie für die AEK sind Kooperationen nicht zuletzt der Stärkung ihrer eige- auch für andere regionale Energiean- nen Position im zunehmenden Wettbe- bieter wichtig. Die eug Elektra Unter- werb dienen. «Während Grossverbraucher bereits einiges gäu Genossenschaft beispielsweise hat umgesetzt haben, liegen bei KMU noch mit der Aare Energie AG in Olten viele Energiesparpotenziale brach», glaubt Unterstützung aus der Region zusammengespannt, welche wiederum Urban Biffiger, Leiter der Energiefach- stelle des Kantons Solothurn. Wie regionale Energieversorger Unter- mit Energie Zukunft Schweiz zusam- nehmen bereits konkret unterstützen, menarbeitet. Mit dem Verein Energie lässt sich gut am Beispiel der AEK Zukunft Schweiz arbeiten auch die AEK rung der rationellen Energieverwendung Energie AG zeigen. Sie ist vor drei und die Städtischen Werke Grenchen in Form eines Genossenschaftsauftrags Jahren, als erste Energieversorgerin im (SWG) aktiv zusammen. aufgenommen», erklärt Joachim Krebs, Kanton Solothurn, mit der Cleantech Leiter Unternehmenskommunikation Agentur Schweiz eine Zusammenarbeit Darüber hinaus bieten die SWG klassi- bei EBM. Im vergangenen Jahr hat der eingegangen. «Unsere Energieprofis sche Beratungen in allen Energiefragen Energieversorger für 3900 Kunden wurden als erste akkreditiert und an und lancieren immer wieder eigene Energieberatungen durchgeführt und haben seither mehrere Aufträge von Aktionen, Anfang Jahr zum Beispiel insgesamt 7823 Kinder, Jugendliche der regionalen Wirtschaft erhalten», ein Angebot für Infrarotaufnahmen und Erwachsene fundiert in die span- erklärt Pia Daumüller, Leiterin Marke- von Gebäuden. Diese geben wertvolle nende Welt der Elektrizität eingeführt. ting und Kommunikation bei der AEK. Hinweise auf mangelhafte Wärmeiso- So erarbeiten die Energieberater der lierungen oder Wärmebrücken. Für Ihre Position stärkt die EBM gleich AEK gemeinsam mit den Unternehmen 150 Franken gab es eine Analyse mit durch mehrere Kooperationen mit Zielvereinbarungen, erstellen differen- sechs Bildern. Erst kürzlich haben sich namhaften Fachstellen: Sie ist Partnerin zierte Analysen, ermitteln Energie die SWG ausserdem an einer Informati- der Energie-Agentur der Wirtschaft sparpotenziale und erstellen Kosten- onsveranstaltung für Solarenergie im (EnAW) und unterstützt Geschäftskun- schätzungen. Grenchner Parktheater beteiligt oder den mit dem EnAW-KMU-Modell. Sie an einem Mobilitätstag Kundinnen ist bei PEIK mit eigenen akkreditierten Was diese Unterstützung koste, lasse und Kunden dazu eingeladen, Erdgas- PEIK-Beratern aktiv und beschäftigt sich nicht pauschal beantworten. Fakt Autos zu testen. akkreditierte GEAK-Experten, die in ist: «Die Effizienzmassnahmen lohnen den Kantonen Solothurn und Basel- sich für die meisten Unternehmen», so Auch Regio Energie Solothurn berät Landschaft den Gebäudeenergieaus- Pia Daumüller, «nebst Einsparungen ihre Geschäftskunden über eigene weis der Kantone (GEAK) ausstellen. der Energiekosten von bis zu 30 Pro- Fachleute und bietet energie-intensiven zent, kann mancher Betrieb durch Betrieben eine spezifische Vorgehens- «Damit noch mehr Fördergelder zu den Investitionen und Effizienzmassnahmen beratung im Hinblick auf den Grossver- KMU fliessen und möglichst wenig für zusätzlich von der Befreiung der CO2 - braucher-Artikel. Sie ist Mit-Initiantin Administration benötigt wird, haben Abgaben oder der Rückerstattung der des sogenannten KMU-Programms, wir uns ausserdem mit anderen Ener- KEV profitieren.» einer Energie-Effizienz-Plattform im gieversorgern zur ‹Swiss Energy Effici- Kanton Solothurn, die nebst Regio ency Auction 2017› zusammenge- Ein Beispiel: Die Fraisa SA in Bellach Energie Solothurn von der kantonalen schlossen», so Joachim Krebs. «Wir erhielt 2012 den Zuschlag des bundes- Energiefachstelle sowie vom Kantonal- stellen drei Millionen Franken für weiten Förderprogramms ProKilowatt Solothurnischen Gewerbeverband Stromsparmassnahmen zur Verfü- – unter anderem dank der AEK. «Ge- getragen wird. «Ein bis zwei Mal pro gung.» Unterstützt wird SEA’17 vom meinsam mit der Kundin haben wir ein Jahr zeigen wir an Praxisbeispielen im Programm ProKilowatt unter der Anlagekonzept zur effizienten Prozess- Rahmen von Veranstaltungen direkt Leitung des Bundesamtes für Energie. ölkühlung entwickelt. Dank dem Ge- vor Ort, wie Energieeffizienz und Das Ziel: Subventionen bestmöglich winn der wettbewerblichen Ausschrei- erneuerbare Energien in der KMU- nutzen und den administrativen Auf- bung konnte das Unternehmen von Praxis umgesetzt werden und weisen wand so gering wie möglich halten. Fördergeldern für den Bau der Anlage auf entsprechende Förderprogramme profitieren und rund 40 Prozent der hin», erklärt Sandra Hungerbühler, Investitionen einsparen. Zudem hat Leiterin Marketing und Kommunikation die Fraisa mit dem neuen Kühlsystem der Regio Energie Solothurn. Anzeige die Versorgungssicherheit erhöht und konnte gleichzeitig den Stromverbrauch Drei Millionen für Strom- um rund 300 000 Kilowattstunden pro sparmassnahmen .ch Jahr einsparen.» Für die EBM in Münchenstein hat der sparsame Umgang mit Energie schon Nebst diesen und weiteren Förderpro- fast Tradition. «Wir haben bereits grammen bietet die Energieversorgerin 1979, als eines der ersten Unterneh- PEIK an, das neue Beratungsangebot men der Schweiz übrigens, die Förde-
18 | Aktuell | Juli 2017 | Wirtschaftsflash Fachstellen und Programme im Überblick Unabhängige Fachstellen und Programme Cédric Christmann, Geschäftsführer der EBM Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) Das EnAW-KMU-Modell bietet Energie AG: «Wir wenden uns an preisbewuss- kleinen und mittelgrossen Firmen ein professionelles und einfach umsetzbares te Gewerbetreibende, Dienstleistungsunter- nehmen und Industriebetriebe in der ganzen Energie-Management-System. Es umfasst massgeschneiderte Beratung, optimiert Schweiz, die einen einfachen Weg suchen, den Energieverbrauch und senkt die Energiekosten bei geringem Aufwand. um ihren Strom einzukaufen.» www.enaw.ch Energie Zukunft Schweiz Energie Zukunft Schweiz ist der Partner für Energie- versorger und Organisationen, die Energieeffizienz fördern und erneuerbare Im Internet Strom bestellen Energien ausbauen wollen, indem sie praxisnahe und bedürfnisgerechte Prozesse und Projekte realisieren. www.energiezukunftschweiz.ch Einfach im Internet Strom bestellen: Die EBM in Münchenstein hat mit so-easy.swiss eine neue Dienstleis- tung für Unternehmen geschaffen. Sie sieht die Strommarktöffnung Nationale Fachstellen und Programme als Chance, neue Kunden zu gewin- nen und bietet erstaunlich günstige Bundesamt für Energie (BFE) Das Bundesamt für Energie ist das Kompetenz- Preise. Cédric Christmann, Geschäfts- zentrum für Fragen der Energieversorgung und der Energienutzung im Eidgenössi- führer der EBM Energie AG, gibt schen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Auskunft. www.bfe.admin.ch Herr Christmann, seit wann gibt es Cleantech Agentur Schweiz Die Cleantech Agentur Schweiz koordiniert und die Web-Plattform so-easy.swiss? unterstützt im Auftrag des Bundes das schweizweite Netzwerk von Energiespezia- Das Projekt wurde im Frühling 2016 listen und Partnern. Sie gewährleistet die Kommunikation zum Bund, unterhält gestartet und die neue Plattform am spezialisierte Webtools und stellt die Gesetzeskonformität im Bereich der Zielver- 1. September 2016 lanciert. einbarung sicher. www.act-schweiz.ch Welche Voraussetzungen muss ein Unternehmen mitbringen, um von Energie Schweiz Das Programm wurde vom Bundesrat ins Leben gerufen, um so-easy.swiss profitieren zu können? Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu fördern sowie die Menschen im Die Firma muss über 100 000 Kilowatt- Umgang mit Energiethemen zu sensibilisieren, innovative Projekte zu fördern und stunden Stromverbrauch jährlich auf- die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu unterstützen. weisen. PEIK ist eine Plattform von EnergieSchweiz und bietet einfache und klare Energie- so-easy.swiss tönt echt unkompli- beratungen an für KMU. www.energieschweiz.ch ziert, ist dieser Strom auch wirklich so einfach zu bestellen? ProKilowatt ist eine wettbewerbliche Ausschreibung des Bundesamtes für Mit dem EasyEnergy-Rechner kann eine Energie zur Senkung des Stromverbrauchs in Haushalten, Industrie-, Gewerbe- Firma ihren individuellen Strompreis und Dienstleistungsunternehmen. www.prokilowatt.ch leicht berechnen. Mit wenigen Klicks erhält man eine verbindliche Offerte Swiss Energy Efficiency Auction – 2017 (SEA’17) BKW, EBM, énergies sion für den Preisvergleich mit dem bisheri- région, Groupe E Greenwatt und SIG-éco21 haben die ‘Swiss Energy Efficiency gen Lieferanten. Anschliessend kann Auction – 2017 lanciert. Unterstützt wird das Projekt vom Programm ProKilowatt der Kunde einen Vertrag direkt online unter der Leitung des Bundesamtes für Energie. www.sea.2017 abschliessen. Und wie steht es mit der Preisgarantie? Der Preis ist für den Zeitraum der Kantonale Fachstellen und Programme Vertragsdauer fix. Er ist somit für den Unternehmer als feste Position im Energiefachstelle Kanton Solothurn Die kantonale Energiefachstelle bietet Budget planbar. unter anderem einen Überblick und weiterführende Informationen zum Thema Energieeffizienz in Unternehmen an. www.energie.so.ch Welche Art von Kundschaft spre- chen Sie mit so-easy.swiss an? Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) Der Gebäudeenergieausweis Wir wenden uns an preisbewusste der Kantone zeigt, wie viel Energie ein Haus verbraucht, ermöglicht den Vergleich Gewerbetreibende, Dienstleistungsun- zu anderen Gebäuden und gibt Hinweise für Verbesserungsmassnahmen. ternehmen und Industriebetriebe in der www.geak.ch ganzen Schweiz, die einen einfachen Weg suchen, um ihren Strom einzu- KMU-Programm Das KMU-Programm ist ein Angebot zur Förderung von kaufen. Kunden, die hingegen massge- Ressourcen- und Energieeffizienz im Raum Solothurn. Durch Erfahrungsaustausch schneiderte Lösungen suchen, stehen und Betriebsbesichtigungen sollen KMU zu eigenen Massnahmen angeregt unsere erfahrenen und hochqualifizier- werden. www.kmu-programm-so.ch ten Verkäufer zur Verfügung.
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20 | Fachhochschule Nordwestschweiz | Juli 2017 | Wirtschaftsflash Die Seilbahn von CWA auf den Weissenstein: Schweizer Qualität aus dem Kanton Solothurn auch für den Solothurner Hausberg. Vom Lieferanten zum Partner Für Exportunternehmen sind verlässliche Zulieferer besonders bei Währungsschwankungen wichtig. Die Oltner CWA Constructions SA/Corp., Herstellerin von Seilbahnkabinen, hat diese Herausforderung mit starken Partnerschaften gemeistert. Basis dazu war eine detaillierte Analyse des Lieferantennetzwerks. Yves Rudolf Von Rohr (Text), Bernhard Strahm (Foto) Sie schweben über die berühmte Lieferanten: Weniger ist mehr der Anzahl Lieferanten von etwa 500 Halong-Bucht in Vietnam, befördern Eine grosse Bedeutung kommt in die- auf rund 100 Firmen nötig und möglich Pendler in London über die Themse sem Zusammenhang dem Lieferanten- ist. Mit den verbleibenden Lieferanten oder bringen Ausflügler auf den Weis- netzwerk von CWA zu. Vor fünf Jahren soll das jeweilige Auftragsvolumen senstein: Die Seilbahnkabinen von lag die Anzahl Zulieferer bei etwa 500 erhöht werden. Die Analyse kam weiter CWA Constructions SA/Corp. sind auf Firmen im In- und Ausland. Das brachte zum Schluss, dass mit rund 20 Firmen der ganzen Welt im Einsatz. Daneben Herausforderungen mit sich: Die Betreu- eine enge Partnerschaft aufgebaut stellt das Traditionsunternehmen Fahr- ung der Lieferanten war komplex und werden muss. Mit dieser Anzahl Part- zeuge für Standseilbahnen und Shuttles aufwändig. CWA hat darum als Teil nerschaften kann CWA mit überschau- her. Rund 2000 seilgezogene Fahrzeuge einer Master-Thesis an der Hochschule barem Aufwand ein breites Portfolio verlassen jährlich die Fertigungshallen in für Technik der Fachhochschule Nord- pflegen. In einer weiteren Phase wurde Olten. CWA ist in ihrem Bereich die westschweiz (FHNW) die bestehende untersucht, welche Lieferanten sich für unbestrittene Marktführerin. Selbstver- Lieferanten-Struktur unter die Lupe die vertiefte Zusammenarbeit eignen. ständlich ist das nicht, denn besonders genommen. Das gesamte Lieferanten- die Währungsschwankungen waren für portfolio wurde nach Materialgruppen «Make or Buy»? das Exportunternehmen eine grosse und Umsätzen analysiert. Die Analyse Hierbei ist die Betrachtung der eigenen Herausforderung. ergab, dass eine drastische Reduzierung Kernkompetenzen ein ganz wichtiger
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