Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
Hochparterre - Architektur - Grosser Empfang im ZAZ          https://www.hochparterre.ch//nachrichten/architektur/blog/pos...

                  Ludovica Molo spricht im proppenvollen ZAZ zur Eröffnung der Ausstellung
                  «Frau Architekt». Fotos: Axel Simon

                  Grosser Empfang
                  im ZAZ
                  Hunderte drängten sich gestern Donnerstag Abend
                  an der Vernissage der Ausstellung ‹Frau Architekt› ins
                  Zentrum Architektur Zürich.

                  Axel Simon 28.02.2020 11:28

                  Bis hinaus in den Sturm drängten sich gestern
                  Donnerstag Abend die Architektinnen und Architekten –

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
Hochparterre - Architektur - Grosser Empfang im ZAZ               https://www.hochparterre.ch//nachrichten/architektur/blog/pos...

                  soviel Publikum hat das ZAZ wohl noch kaum je
                  beherbergt. Alle wollten die Vernissage der Ausstellung
                  «Frau Architekt» erleben, eine Ausstellung des Deutschen
                  Architekturmuseums in Frankfurt am Main, die dort
                  2017/18 gezeigt wurde und inzwischen schon andere
                  Stationen besuchte. Architekturgeschichte aus der
                  Perspektive von Frauen – das ist überfällig, wie der
                  Andrang zeigte.

                  Die Ausstellung zeigt im Kern die Biographien deutscher
                  Architektinnen der letzten hundert Jahre. Die Kuratorin
                  des ZAZ, Evelyn Steiner, erweiterte sie um den Blick auf
                  die Schweiz: Statistische Daten, ein SAFFA-Zimmer über
                  die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit 1958 in
                  Zürich, Filminterviews von Architektinnen aus
                  unterschiedlichen Generationen, oben eine Wand, an der
                  alle paar Wochen ein anders Architekturbüro junger
                  Frauen seine Arbeiten zeigt. An der Wand der Haupthalle
                  hängt eine Walhalla der Schweizer Architektinnen
                  vergangener Zeiten. Zu den verpixelten Porträtfotos gibt
                  es magere Infos, manchmal fehlt die Jahreszahl oder der
                  Ort ihres Todes, manchmal sogar das Foto. Es gibt noch
                  viel zu erforschen. Für Deutschland hat die Ausstellung
                  das schon geleistet. Nun sollte das hier passieren, das
                  eine Aussage der Ausstellung. Ludovica Molo, Präsidentin
                  des Bundes Schweizer Architekten, fragte in ihrer Rede
                  an der Vernissage: «Warum gibt es im Studium mehr
                  Frauen und danach, in der Praxis weniger?» Es müsse
                  sich etwas ändern. Es werde sich etwas ändern. Zum
                  Beispiel die Art zu arbeiten. Die vielen jungen Gesichter
                  an dem Abend lassen das hoffen.

                    Die Ausstellung «Frau Architekt» ist im ZAZ bis am 10. Mai zu sehen.

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/frauen-entwerfen-haeuser-wo-sind-die-schweizer-
architektinnen

Frauen entwerfen Häuser - Wo sind die Schweizer Architektinnen?

Eine Ausstellung in Zürich beleuchtet prägende Architektinnen der Vergangenheit und
der Moderne.

Mittwoch, 26.02.2020, 17:38 Uhr

Wie viele Schweizer Architekten kennen Sie – und wie viele Architektinnen? Letztere sind
gegenüber ihren männlichen Berufskollegen stark in der Unterzahl. Erst seit anfangs des 20.
Jahrhunderts dürfen Frauen in der Schweiz überhaupt Architektur studieren.

Die Ausstellung «Frau Architekt»

Die Schau im Zentrum Architektur Zürich zeigt Porträts von deutschen und Schweizer
Pionierinnen der Baukultur. Sie dauert vom 28. Februar bis zum 10. Mai 2020. Es finden auch
Spaziergänge in der Stadt Zürich statt.

Dennoch haben sie in der Schweiz bedeutende Bauwerke erstellt, wie eine Ausstellung des
Zentrums Architektur Zürich zeigt. Drei wichtige Zürcher Architektinnen im Überblick:

Lux Guyer – die erste selbstständige Architektin

Die Zürcher Architektin Lux Guyer gilt als eine der prägendsten Architektinnen der Schweiz.
«Sie war eine Pionierin», schwärmt die Ausstellungskuratorin Evelyn Steiner über sie. 1924
eröffnete Guyer an der Zürcher Bahnhofstrasse ihr eigenes Architekturbüro, als erste Frau in
der Schweiz.

In ihrer dreissigjährigen Karriere schuf sie Werke wie etwa das Saffa-Haus in Küsnacht oder
die Zürcher Wohnsiedlung Lettenhof. Dutzende alleinstehende und berufstätige Frauen wie
Sekretärinnen, Krankenschwestern oder Lehrerinnen konnten hier zu erschwinglichen Preisen
wohnen. Noch heute ist eines der vier Häuser für alleinstehende Frauen reserviert.

Legende 1: Aufnahme der Zürcher Architektin Lux Guyer um 1940. Schülerinnen der Frauenschule für häusliche Arbeit
umringen sie. gta Archiv / ETH Zürich
Legende 2: Lux Guyer erbaute die Wohnsiedlung Lettenhof 1927. gta Archiv / ETH Zürich
Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
Vera Gloor – Einzelkämpferin und Sündenbock

Die Zürcherin Vera Gloor gehört zu den prominentesten zeitgenössischen Architektinnen der
Stadt. Sie hat ein eigenes Architekturbüro, im Gegensatz zu vielen Berufskolleginnen aber
ohne Partner.

Das Büro hat viele Häuser im Zürcher Langstrasse-Quartier umgebaut. Weil durch die
Aufwertung aber auch immer mehr günstiger Wohnraum verschwindet, wurde Gloor dafür
heftig kritisiert. «Man sucht eine Art Sündenbock. Und Vera Gloor ist viel in den Medien
präsent und exponiert sich», erklärt sich Ausstellungskuratorin Evelyn Steiner die
Anfeindungen.

Legende: Vera Gloor scheut öffentliche Auftritte nicht, obwohl sie häufig angefeindet wird (Keystone).

Elsa Burkhardt Blum – Architektin im Männerklub

Elsa Burckhardt-Blum war nach einem Volontariat
ab den 1930er-Jahren als Architektin tätig. Sie
konnte als eine der ersten Frauen in den Bund der
Schweizer Architekten eintreten. Dieser galt zuvor
als reiner Männerklub.

Burckhardt-Blum schuf teilweise gemeinsam mit
ihrem Ehemann verschiedene Bauten in Küsnacht,
Zollikon und Zürich. Anfangs der 1950er-Jahre
realisierte das Ehepaar gemeinsam das Flussbad
Oberer Letten, eine schlichte Betonkonstruktion
ohne Schnörkel.
                                                                Legende: In ihren Entwürfen widmete sich Elsa
                                                                Burckhardt-Blum gerne Formen wie dem Quadrat.
                                                                ©Thomas Cugini, Archiv Zürcher Hochschule der
                                                                Künste

Regionaljournal Zürich Schaffhausen; 17.30 Uhr; fanc; fulu
Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
Zentrum Architektur Zürich - Frau Architekt - Kunst - arttv.ch                               https://www.arttv.ch/kunst/zentrum-architektur-zuerich-frau-a...

                                                                                                                                              "

          Kunst / Architektur Design Kunst Kunst-Szene Fotografie

             Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf | © Nicole Zachmann

                                                                               !        "   !

             Zentrum Architektur Zürich | Frau Architekt
             Publiziert am 03. März 2020

             Gender-Politik und Emanzipationsbewegungen waren treibende Kräfte im 20. Jahrhundert. Frauen machten sich in die Moderne auf,
             indem sie ihnen verschlossene Berufe eroberten, sich politisch engagierten und neue Geschlechterverhältnisse erprobten. Die
             Ausstellung zeigt Porträts von deutschen und Schweizer Pionierinnen und Vertreterinnen der Baukultur. Frauen, die die gewohnten
             Standards von Weiblichkeit in Frage stellten und sich im Architektenberuf etablierten.

                                                                              Ein Blick in die Ausstellung
                                                                              Die vom Deutschen Architekturmuseum produzierte Ausstellung
                                                                              «Frau Architekt» beinhaltet rund 18 ausführliche Porträts von Frauen
                                                                              aus Deutschland, die die Architektur seit 1900 massgeblich
                                                                              beeinflusst haben oder bis in die heutige Zeit prägen. Das ZAZ
                                                                              ergänzt diese mit 31 weiteren Kurzbiografien von Schweizer
                                                                              Pionierinnen. Die Geschichte beginnt in Deutschland mit Emilie
                                                                              Winkelmann, die 1907 in Berlin ihr eigenes Architekturbüro gründete
                                                                              und in der Schweiz mit Lux Guyer, die in Zürich 1924 ihr Büro
               Junge Schweizer Architektinnen erhalten jeweils
               für zwei bis drei Wochen in der Schau eine Carte               eröffnete und als eine der ersten selbstständigen Architektinnen der
               Blanche, um ihr Büro und ihre Projekte im Turnus               Schweiz gilt. Im grosszügig dimensionierten Treppenhaus des ZAZ
               erstmals einem grösseren Publikum vorzustellen.                dokumentiert eine Timeline die wichtigsten Ereignisse in der
               Haltmeier Kister (Zürich)
                                                                              Geschichte der Schweizer Architektinnen. In Interviews erzählen
               Liliane Haltmeier, *1983, Luise Kister, *1984                  verschiedene bekannte und unbekanntere Protagonistinnen
               27.2.20 bis 15.3.20                                            unterschiedlichster Generationen der Schweizer Baukultur über ihre
                                                                              berufliche Karriere, ihre Projekte und schildern ihre Perspektive als
               Studio Barrus (Zürich)
               Besa Zajmi, *1988, Alexia Sawerschel, *1889 &                  Frau im Berufsfeld des Bauwesens. Ziel der aufgezeichneten
               Romana Castiglioni, *1989                                      Gespräche ist, ein Oral History-Archiv für die Dokumentation von
               16. März bis 5. April 2020                                     Schweizer Baukünstlerinnen zu etablieren.
               Blättler Heinzer (Zürich & Luzern)
                                                                              Warum «Frau Architekt» jetzt?

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
#2

                                                                MODULØR
                                                                                                                          Die Geschichte                         Exakte Geometrien Material                                                     Thema Komfort
                                                                                                                          des Wohnens                            in Uster          Stein                                                        und Genuss
                                                                                                                          008 / 015                              060 / 067                             090 / 101                                102 / 111                                    2020
                                                                                                                          Die eigenen vier Wände sind Rück-      Direkt gegenüber dem Bahnhof          Härte und Ehrlichkeit zeichnen das       Durch die individuelle Gestaltung               CHF 14.–
                                                                                                                          zugsort, gesellschaftlicher Mit-       Uster haben Käferstein & Meister      Material Stein aus: Trotz seiner Ro-     unseres Zuhauses schaffen wir             www.modulor.ch
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                                                                                                                          und Zeitgeist prägten die Gestal-      versitäten, entstand ein höchst in-   fragt. Doch vor allem mit seiner Viel-   wir gerne. So kombinieren wir nach
                                                                                                                          tung des Eigenheims, die sich zu ei-   dividuelles Projekt, das sich dank    fältigkeit begeistert der Stein: Diese   den persönlichen Wunschvorstel-
                                                                                                                          nem florierenden Wirtschaftszweig      seiner tektonischen Fassade har-      reicht von den unzähligen Möglich-       lungen verschiedenste Materialien
                                                                                                                          etabliert hat. Diese Geschichte der    monisch in die Baulücke zwischen      keiten in der Verwendung bis hin zu      mit diversen Oberflächenstrukturen
                                                                                                                          Innenarchitektur macht die Aus-        zwei Bankgebäuden eingliedert. Mit    den einzigartigen Farbgebungen           und spielen dabei gerne mit unter-
                                                                                                                          stellung „Home Stories“ des Vitra      der Methode des Collagierens ent-     und Oberflächenbeschaffenheiten          schiedlichsten Farbigkeiten. Ein Pro-
                                                                                                                          Design Museum in Weil am Rhein         stand ein Neubau, der auf den ers-    des Naturprodukts als Ergebnis ei-       zess, in dem wir vor allem auf die Ex-
                                                                                                                          zum begehbaren Erlebnis.               ten Blick nicht als solcher wahrge-   nes langen Entstehungsprozesses.         pertise von Fachleuten vertrauen.
                                                                                                                                                                 nommen wird.

                                                                                                                                                                                                             MODULØR
  © Laurent Brandajs

                                                                                                                          IN
                                                                                                                          ÖSTERREICH
                                                                                                                          016 / 060

                                                                ALLES IST ARCHITEKTUR – IN ÖSTERREICH

                                                                                                        9 771662 774103

                                 DAS RAHMENLOSE SCHIEBESYSTEM
                                                                #2
                                         www.reynaers.ch        20
                                                                                                                              02

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
In eigener Sache

                                                                       A domani!
                                                                       Weder will ich, noch muss ich – vielmehr darf ich
                                                                       stellvertretend für unser kleines Team die Ab-
                                                                       schiedsworte an gleich zwei unserer Redakti-
       Ausstellung
                                                                       onsmitglieder schreiben. Denn leider heisst es
       Auch SIE bauen                                                  hier und jetzt unserem Chefredakteur Marko
       Immer mehr Frauen entscheiden sich für das Architektur-
                                                                       Sauer und unserer Redaktionsassistenz Natalie
       studium und kehren dieser danach dennoch wieder den             Rast Lebewohl zu sagen – und genau das wün-
       Rücken. Die Diskrepanz zwischen der Anzahl fertig ausge-
       bildeter und der danach anerkannten und wirklich ausfüh-
                                                                       schen wir euch. Aber auf ein Wiedersehen, das
       renden Architektinnen ist enorm und wirft die Frage nach        wünschen wir uns.
       dem Warum in den Raum.
       Angetrieben von dieser aktuellen Fragestellung, beleuch-
                                                                       So unschön das Verlassenwerden auch ist, ist
       tet das Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) im Rahmen sei-         jemanden verlassen auch nicht immer einfach –
       ner Ausstellung „Frau Architekt“ auf unterschiedliche He-
       rangehensweisen das weibliche Pendant zum Architekten
                                                                       aber sich auf jemanden verlassen können wohl
       – sowohl retrospektiv als auch gegenwärtig. Über ver-           das Schwierigste. Eure Begeisterung und euer
       schiedene Porträts wird dabei der Blick auf deutsche so-
       wie Schweizer Pionierinnen der Architekturszene seit 1900       Engagement für die Arbeit und ganz besonders
       gerichtet, deren Hintergrund von politischer bis hin zu so-     das respektvolle und freundschaftliche Mitein-
       zialer Natur entspringt. Eine Timeline illustriert zusätzlich
       die bedeutendsten Meilensteine in der Geschichte der            ander sind nicht immer selbstverständlich. Es
       Schweizer Architektinnen: wie die Eröffnung des ersten Ar-      wurde viel gelacht, gerne ausgiebig diskutiert
       chitekturbüros einer Frau oder die erste Nomination einer
       weiblichen Architekturprofessorin an der ETH. Persönli-         und sich des Öfteren mal die Haare gerauft –
       chen Einblick in den beruflichen Werdegang und die Positi-      doch am Ende hiess es immer wieder „bis mor-
       onierung im Bauwesen geben aufgezeichnete Gespräche
       mit namhaften Schweizer Baukünstlerinnen. Einige der Ar-        gen“. Für eure weiteren Wege, privat und beruf-
       chitektinnen sind selbst der Fachwelt kaum oder gar nicht       lich, wünschen wir euch nur das Allerbeste und
       bekannt – von der breiten Öffentlichkeit ganz abgesehen.
       Abgerundet wird die Ausstellung von einem breit aufge-          viel Freude an neuen Herausforderungen.
       stellten Rahmenprogramm von Vorträgen, Führungen und            Daher drehen wir zum Schluss die ganze Sa-
       Workshops sowie einer Oper und Lichtinstallationen.
                                                                       che lieber um 180 Grad und betrachten sie aus
                                                                       einem anderen Blickwinkel: Die beiden bleiben
       vom 28.2.2020 bis zum 10.5.2020
       zaz-bellerive.ch

                                                                       uns zum Pferdestehlen, als verlässliche Helfer
                                                                       in der Not oder einfach nur als wertvolle Zeitge-
                                                                       nossen abseits des Büros erhalten – zum Glück!
                                                                       Gleichzeitig sehen wir, Theresa Mörtl und
                                                                       Valentin Kälin als neue Co-Leitung des Modulør,
                                                                       den Wechsel als grosse Chance, uns beruflich
                                                                       weiterzuentwickeln, und stellen uns voller Taten-
                                                                       drang der neuen Herausforderung.
                                                                       So sagen wir nicht Ade, sondern verbleiben
                                                                       wie gewohnt beim üblichen „a domani“.
                                                                       Theresa Mörtl
                                                                       theresa.moertl@modulor.ch

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
archiv.nzz.ch
                                                              Das Zeitungsarchiv der NZZ seit 1780

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Grosser Empfang im ZAZ - Zentrum Architektur Zürich
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Raum geben für Veränderung -                                                        https://swiss-architects.com/de/architecture-news/meldungen/ra...

           Swiss-Architects (/) ∠ Magazin (/de/neuigkeiten) ∠ Meldungen (/de/neuigkeiten?category_id=13)

           Raum geben für Veränderung
           Susanna Koeberle (/de/neuigkeiten?author=87)

           28. Februar 2020

           Die Zürcher Architektin mit Schülerinnen der Frauenschule für häusliche Arbeit, um 1940 (Foto: gta Archiv / ETH Zürich, Lux Guyer)

           Die Ausstellung «Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf (https://www.zaz-
           bellerive.ch/#home-frauarchitekt)» ist nun auch in Zürich zu sehen. Im Vorfeld der Eröffnung fand im
           Zentrum Architektur Zürich ein von «Le Foyer – in Process» mitorganisiertes Gespräch zwischen der
           Kuratorin Evelyn Steiner und der Kunsthistorikerin Gabrielle Schaad statt. Dialog ist der Beginn von
           Veränderung.

           Zunächst ein Blick zurück: Die Ausstellung «Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf»
           im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main gab zu reden (https://www.swiss-architects.com
           /de/architecture-news/hintergrund/seit-ueber-100-jahren-im-geschaeft). Was primär gut sein sollte. In einer Kritik
           (ein Missverständnis: Kritik muss nicht per se negativ gemeint sein) der NZZ (https://www.nzz.ch/feuilleton/no-

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           more-frauenghetto-bitte-ld.1321020) war damals auch von «Frauenghetto» und «Trauerspiel» die Rede. Das wurde
           von den Macherinnen der Ausstellung nicht goutiert. Noch mehr Aufruhr gab es dann, als die Journalistin für die
           brillant geschriebene und inhaltlich gar nicht so vernichtende Ausstellungsbesprechung einen namhaften Preis
           erhielt. Ein trauriges Kapitel eigentlich. Die ganze Angelegenheit ist – oder müsste zumindest – nebensächlich sein,
           ist es aber im konkreten Fall nicht. Denn diese Geschichte macht deutlich, dass man sich mit dem Thema Frau auf
           einem Minenfeld bewegt. Doch müsste eine Ausstellung, die sich diesem hochaktuellen Gegenstand widmet, nicht
           vielmehr als Nährboden genutzt werden für einen dringend notwendigen Diskurs? Für einen Diskurs, in dem es
           weniger um gekränkte Egos als um die «Sache» selbst geht? Denn diese ist schon kompliziert genug.

           Die Frage ist berechtigt, ob eine Sonderbehandlung des Themas «Frau in der Architektur», uns weiter bringt. Eine
           Ausstellung über Frauen kann ja auch eine Setzung sein, die man nicht explizit benennt. Die Verstrickungen von
           Gender und Inhalt wurden auch anlässlich des von «Le Foyer: In Process» mitorganisierten Gesprächs im Vorfeld
           der Eröffnung im Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) diskutiert. Dialog ist sicher der richtige Weg, um Fragen zu
           stellen und vor allem: um Lösungen voranzutreiben.

           Die Schweizer Architektin Lisbeth Sachs (*1914) legte ihr Diplom 1939 an der ETH ab. (Foto: Alexander Barbey, Zürcher Hochschule
           der Künste / Archiv)

           Nun aber kurz zur Ausstellung: Im Vergleich zur Präsentation in Frankfurt am Main hat die Ausstellung im
           ehemaligen Museum Bellerive deutlich mehr Platz bekommen. Das war auch der Zürcher Kuratorin Evelyn Steiner
           wichtig, denn Raum schafft nicht nur Übersicht, sondern betont auch im übertragenen Sinne die Berechtigung und
           Aktualität der Schau. Marginalisiert werden Frauen im Beruf nämlich schon genug – nicht nur in der Architektur.
           Auch diese Frage wurde im Gespräch zwischen Gabrielle Schaad und Evelyn Steiner erörtert. Dass wir in der
           Ausstellung so viel Biographisches über diese Protagonistinnen erfahren, ist spannend, weil dies Teil der Realität
           und des Problems ist. Es ist müssig über weibliche Architektur zu sprechen (gibt es das überhaupt?). Das ist eine
           Form der Segregation, die Unterschiede auf einer Ebene zementiert, die gerade nicht produktiv ist. Dennoch: Die
           Biographie einer Frau ist, aufgrund der immensen Anforderungen (etwa die Doppelbelastung als Mutter und

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           Berufstätige), welche die Gesellschaft an uns stellt, eben anders als die eines Mannes. Wir dürfen da nicht
           wegschauen.

           In Zürich werden keine Originale, sondern Reproduktionen der Dokumente aus dem DAM gezeigt, das ist ein
           Wermutstropfen. Dafür wurde die Ausstellung für das Schweizer Publikum sinnigerweise mit lokalen Beiträgen
           ergänzt. Zum einen mit historischen Referenzen: An einer grossen Wand werden 31 Schweizer Pionierinnen der
           Architektur gezeigt, von denen die meisten nur Insider*innen bekannt sein dürften, auch wenn diese Architektinnen
           durchaus auch wichtige Bauten entworfen haben. Fotografisches Material zu finden für die Ausstellung erwies sich
           bei der Recherche als schwierig. Das ist symptomatisch, wird doch die Architekturgeschichtsschreibung
           mehrheitlich von Männern über Männer gemacht.

           Lisbeth Sachs, Kurtheater Baden (Foto: Roland Tännler)

           Die massive Untervertretung von Frauen widerspiegelt sich auch in den Wikipedia-Einträgen, wie auch an der
           Eröffnung betont wurde. Für Historiker*innen also noch viel Arbeit. Zusätzlich haben die Kuratorinnen ein SAFFA-
           Zimmer eingerichtet, welche die Bedeutung der beiden SAFFAs (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit)
           aufzeigen soll. Insbesondere die zweite SAFFA von 1958 mit dem Titel «Die Schweizerfrau, ihr Leben, ihre Arbeit»
           bot für viele Architektinnen eine einmalige Gelegenheit, gestalterisch mitzuwirken und sich aktiv als Architektin
           einzubringen. Dieser Teil wurde in Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin Eliana Perotti kuratiert.

           Im oberen Stockwerk schaffen mehrere Videos mit Interviews eine Brücke in die Gegenwart. Hier lohnt es sich, gut
           zuzuhören. Erstaunt stellte man fest, wie dezidiert und fast unbekümmert eine ältere Generation von
           Baukünstlerinnen mit dem Thema Gender umgeht. Der Kampf scheint quasi verinnerlicht worden zu sein. Eine
           Plattform bekommen zum Glück auch ganz junge Vertreterinnen des Berufsstandes. Das ist wichtig, denn wir leben
           in einer Zeit des Wandels, gerade, was die Arbeitswelt betrifft. Das kann auch eine Chance sein, neue Formen der
           Zusammenarbeit zu etablieren. Die Filminstallation «Her Stories 20’» von Anouk Schepens, Janina Zollinger und
           Cristina Bellucci führt auf eindrückliche Art vor, wie Stereotypen die Architekturbranche auch im Alltag bestimmen.
           Die drei Architektinnen sammeln laufend neue Beiträge. In der Schau erhalten junge Schweizer Architektinnen
           jeweils für zwei bis drei Wochen eine «Carte Blanche», um ihr Büro und ihre Projekte erstmals einem grösseren
           Publikum vorzustellen.

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           Die unterschiedlichen Ansätze liefern auch verschiedene Möglichkeiten, die Ausstellung zu besuchen und zu lesen.
           Diese Mehrstimmigkeit ist eine kuratorische Herausforderung, die in Zürich stimmig bewältigt wurde. Grafische
           Elemente wie eine Timeline entlang der Treppe dokumentieren wichtige Ereignisse in der Geschichte der Schweizer
           Architektinnen. Visualisierungen sind eine effiziente Form, die Synapsen der Besucher*innen anzuregen. Der
           Menschenauflauf an der Vernissage beweist, dass das Thema viele Menschen unterschiedlichen Alters und
           Geschlechts interessiert. Veränderungen können nur stattfinden, wenn viele das wollen. Und immer wieder. Das
           menschliche Gehirn ist eben einfach strukturiert, Entwicklungen zu konsolidieren braucht Zeit und Geduld.

           Die SAFFA von 1958 (Foto: Schweizerisches Sozialarchiv)

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                                                       Heute

           (/de/architecture-
           news/meldungen/raum-geben-fur-
           veranderung)

                                                       Ein neues Architekturzentrum für Zürich (/de/architecture-
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                                                       21.12.16

           (/de/architecture-

4 von 7                                                                                                                      28.02.20, 15:17
wbw
44                                            Ausstellungen                                                                                                   03/2020

Die Jurasserin Jeanne Bueche 1992. Sie führte ihr Büro alleine, also ohne Ehemann.   Das Zett-Haus von Flora Steiger-Crawford (u.a.), Zürich 1932. Bild: Zürcher Hochschule
Bild: Primula Bosshard                                                               der Künste / Archiv

Frau Architekt. Seit mehr                     Soll bauenden Frauen eine eigene       Gute Architektur                              zer Pionierinnen und Positionen an,
als 100 Jahren: Frauen im                     Ausstellung gewidmet werden?                                                         die die Architektur seit 1900 mass-
Architektenberuf                              Im Vorfeld der Ausstellung Frau        kennt kein Geschlecht                         geblich beeinflusst haben. Dazu muss
                                              Architekt, die in angepasster Form     Missständen begegnen,                         angemerkt werden: Wir haben im
bis 10. Mai 2020                              Halt im Zentrum Architektur in                                                       Gegensatz zum DAM keine jahre-
ZAZ Zentrum Architektur Zürich                                                       indem man sie thematisiert
Höschgasse 3, 8008 Zürich                     Zürich (ZAZ) macht, sprach Jenny                                                     lange Forschung betreiben können,
www.zaz-bellerive.ch                          Keller mit der Kuratorin Evelyn                                                      sondern führen Sondierungen durch,
Mi–So 14 – 18 Uhr                             Steiner über Genderfragen, Vor-                                                      um das Thema dem Schweizer Publ-
Katalog                                       urteile und Identitätspolitik.                                                       ikum schmackhaft zu machen und
Frau Architekt                                                                                                                     gewisse bisher unbekannte Biogra-
Mary Pepchinski, Christina Budde,                                                                                                  fien ans Licht zu bringen. Anstatt ei-
Wolfgang Voigt, Peter Cachola Schmal (Hg.)
316 Seiten, 350 Abb.                                                                 wbw      Was ist anders in Zürich als         ner rein historischen Abhandlung
24 × 30 cm, gebunden                                                                 in der ursprünglichen Ausstellung in          werden aktuelle Fragestellungen im
ISBN 978-3-8030-0828-2                                                               Frankfurt (vgl. wbw 11–2017)?                 Rahmen eines reichhaltigen Veran-
                                                                                     Evelyn Steiner Zürich ist eine der            staltungsprogramms besprochen. Je-
                                                                                     ersten ausländischen Stationen der            den Donnerstag führen wir eine Ver-
                                                                                     Ausstellung Frau Architekt, die wir           anstaltung durch – zuweilen mit
                                                                                     vom Deutschen Architekturmuseum               Quotenmann!
                                                                                     Frankfurt (DAM) übernommen ha-                wbw Die Diskussion soll über die
                                                                                     ben. Wir reduzieren die Schau auf 18          in der Ausstellung gezeigten Portraits
                                                                                     Protagonistinnen aus Deutschland –            hinaus weitergeführt werden.
                                                                                     ursprünglich zeigte das DAM 22 Por-           Steiner Ja genau, das ist auch das
                                                                                     traits – und reichern sie mit Schwei-         Ziel des ZAZ . Wir setzen auf den
45                                         Ausstellungen                                                                                                             wbw
                                                                                                                                                                                                                     3 —2020

                                                Diskurs. Wir wollen unsere Ausstel-        tet hat. Eine zweite Parallele: Nur sel-   gung, vielleicht wegen des Skandals
                                                lung nicht angleichen an die im            ten haben die Pionierinnen ihr Büro        an der ETH2 oder vielleicht, weil sich
                                                DAM, die das Thema viel statischer         alleine, also ohne Ehemann, geführt.       trotz 1968 leider noch vieles nicht ge-
                                                präsentierte. Jüngere Positionen, also     Es gab wenige Einzelfiguren. Beate         ändert hat. Die Architektinnen, die
                                                Architektinnen unter 40, werden bei        Schnitter, Berta Rahm oder Lisbeth         heute um die 60 sind hingegen, sehen
                                                uns abwechselnd in einer Carte             Sachs beispielsweise.                      oftmals keine Notwendigkeit, darü-
                                                Blanche vorgestellt, und wir zeigen        wbw Also ein klassisches Phäno-            ber zu reden. Vielleicht, weil sie selbst
Bild: Delfino Sisto Legnani, Fondazione MAXXI

                                                Her Stories, ein offenes Archiv, das sei-   men: Die Frauen verschwinden aus           aus einem aufgeklärten Haushalt ka-
                                                nen Anfang an der letztjährigen Ar-        dem Berufsalltag, nachdem die Kin-         men, wo Gleichberechtigung selbst-
                                                chitekturbiennale São Paulo machte.1       der auf die Welt gekommen sind?            verständlich war.
                                                Die Initiantinnen fragen nach Situa-       Steiner Ja, so wie es auch heute                Als ich von der Ausstellung in
                                                tionen, in denen weibliche Architek-       noch leider oft geschieht. Und genau       Frankfurt hörte, fragte ich mich zu-
                                                turschaffende aufgrund ihres Ge-            deshalb zeigen wir Frau Architekt in       erst auch: «Will ich überhaupt eine
                                                schlechts diskriminiert wurden. Die        Zürich. Die Frage, die mich um-            solche Ausstellung machen?» Dann
                                                Aussagen werden anonymisiert von           treibt, lautet: Weshalb kehren so viele    habe ich auch noch den Verriss in
                                                einer Schauspielerin vorgetragen.          Frauen, die häufig erstklassige Ab-        der NZZ 3 gelesen – und bin erst
                                                     Im Treppenhaus wird eine Time-        schlüsse gemacht haben, der Archi-         recht nach Frankfurt gefahren, um
                                                line die Geschichte der Frau in der        tektur wieder den Rücken?                  mir die Ausstellung anzuschauen.
                                                Schweizer Architektur abdecken,                  Als weiteren Teil der Ausstellung    Ich kann Antje Stahl nicht nur Recht
                                                und in dreidimensionalen begehba-          gibt es deshalb Interviews zu sehen,       geben, doch sie spricht etwas an: Die       Ausstellungshinweis
                                                ren Statistiken werden Ungleichhei-        in denen verschiedene bekannte und         ganze Debatte über Identitätspolitik        Gio Ponti. Amare L'architettura
                                                ten visuell, poetisch und spielerisch      unbekanntere Protagonistinnen un-          ist wichtig; wenn wir von Gender,
                                                                                                                                                                                  bis 13. April 2020
                                                aufgezeigt. Rund zwei Drittel der          terschiedlichster Generationen des         Rasse, sozialer Herkunft etc. reden,        MAXXI
                                                Ausstellungsfläche sind mit der ur-        Schweizer Bauwesens von ihrer be-          werden Minderheiten zu einem Exo-           Via Guido Reni 4/a, 00196 Rom
                                                sprünglichen deutschen Schau be-           ruflichen Karriere erzählen und ihre       tismus, das ist eine Gefahr. Aber ich       Mi/So 11–19, Di/Fr/Sa 11–20 Uhr
                                                                                                                                                                                  www.maxxi.art
                                                setzt, aber bereits beim Eingang im        Perspektive als Frau im Berufsfeld         bin der Meinung, dass man Miss-
                                                Kassenraum gibt es ein sehr dichtes,       schildern. Die jüngste Gesprächs-          ständen nur begegnen kann, indem            Gleichnamiger Katalog
                                                kondensiertes SAFFA -Zimmer, das           partnerin, Marianne Baumgartner,           man sie thematisiert. —                     Maristella Casciato, Fulvio Irace (Hg.)
                                                                                                                                                                                  304 Seiten, 250 Abb., it./engl.
                                                in Zusammenarbeit mit Eliana               hat Jahrgang 1984, Trix Haussmann,                                                     Forma Edizioni, Florenz 2019
                                                Perotti kuratiert wurde. Leider wurde      mit der ich auch geredet habe, ist                                                     EUR 42.–
                                                von der Schweizer Ausstellung für          fünfzig Jahre älter.                                                                   ISBN: 978-88-55210-13-3

                                                Frauenarbeit 1958 viel zu wenig kon-             Ich fragte, ob es Benachteiligun-
                                                serviert, die Forschungsgrundlage ist      gen, vielleicht auch Vorteile in ihrem                                                 Nach der Ausstellung in Paris (wbw
                                                also sehr dünn. Im Gegensatz zu ei-        Werdegang gab, weil sie Frauen sind.                                                   12 – 2018) ist nun auch in Rom eine
                                                ner Landesausstellung, von der jedes       wbw Eine plakative Frage wäre:                                                         Schau zu Gio Ponti zu sehen, die das
                                                Taschentuch aufbewahrt wurde.              Bauen Frauen anders als Männer?                                                        Museum MAXXI zusammen mit der
                                                     Als zweite Ergänzung werden           Steiner Das habe ich auch gefragt                                                      Universität Parma und dem Ponti-
                                                im Kaminzimmer im Erdgeschoss 31           und komme ganz klar zum Schluss,                                                       Archiv organisiert hat, und die stär-
                                                Schweizer Pionierinnen in kleinen          dass dem nicht so ist. Und: diese Frage                                                ker auf den Architekten fokussiert.
                                                Steckbriefen vorgestellt. Es beginnt       ist für die Debatte auch nicht förder-                                                 Dabei handelt es sich um eine klas-
                                                mit Lux Guyer, bekanntlich die erste       lich. Viele Interview-Partnerinnen                                                     sische Werkschau, die Einblicke in
                                                Architektin in der Schweiz mit eige-       sind derselben Meinung, ausser Beate                                                   das breite Spektrum von Pontis
                                                nem Büro, gegründet 1924. Weitere          Schnitter. Studentinnen gelten als                                                     Schaffen eröffnet: Ponti erscheint als
                                                Namen sind beispielsweise Guyers           teamfähiger als Männer, im finalen                                                     gewichtige Stimme der Zeitschrift
                                                Nichte Beate Schnitter (vgl. wbw           Output, kann aber grundsätzlich kein                                                   Domus, als einflussreicher Architekt,
                                                1/2–2020), Elsa Burckardt-Blum             Unterschied beobachtet werden.                                                         der den Zeitgeist über Jahrzehnte
                                                (wbw 4–2019), Lisbeth Sachs, Berta         wbw Gute Architektur kennt also                                                        hinweg geprägt hat, als Urbanist und
                                                Rahm oder die eher unbekannte ju-          kein Alter, keine Rasse, kein Gender?                                                  stilbildender Designer. Die von Ma-
                                                rassische Architektin und Kirchen-         Steiner Im Idealfall sollte das ge-                                                    ristella Casciato und Fulvio Irace mit
                                                bauerin Jeanne Bueche. Es gibt Pa-         nau so sein. Ausserdem entsteht Ar-                                                    Margherita Guccione, Salvatore Li-
                                                rallelen in diesen Biografien: Oft ha-     chitektur ja meist im Team. Die Frage                                                  citra und Francesca Zanella kura-
                                                ben die Pionierinnen ihren Mann an         nach der Autorschaft ist nicht immer                                                   tierte Schau umfasst vielfältiges Ma-
                                                der ETH kennengelernt, geheiratet,         eindeutig.                                                                             terial, darunter zahlreiche schöne
                                                das Büro (mit ihm) gegründet, zwei         wbw Ich mache die Erfahrung,                                                           Modelle. Auch die Ikonen fehlen
                                                drei Jahre Wettbewerbe gemacht –           dass viele Frauen nicht als Frau Ar-                                                   nicht: Sei es die Villa Planchart in
                                                und dann verschwanden sie wieder           chitekt abgestempelt werden wollen,                                                    Caracas oder der Pirelli-Turm in
                                                von der Bildfläche.                        und sich deshalb nicht zum Thema                                                       Mailand. Auch Pontis Forschung
                                                wbw Weshalb?                               äussern. Somit fehlen die Vorbilder.       1     www.herstories.ch                     zum leichten Ausdruck der Fassade,
                                                Steiner      Es kann sein, dass die        Wie begegnet man diesem Umstand?           2     Jenny Keller, «Macht,                 die in ihrer Perfektion einem papie-
                                                Frauen nach der Geburt der Kinder          Steiner Diese Erfahrung kann ich           Missbrauch und man-                         renen Scherenschnitt gleicht, findet
                                                                                                                                      gelhafte Kommunikation»,
                                                weiterhin Wettbewerbe am Küchen-           teilen. Es fällt auf, dass unsere Gene-    auf: swiss-architects.com,                  Platz in der Schau, wie etwa die Kir-
                                                tisch gezeichnet haben, aber sogar im      ration und jünger (also 1980 und jün-      24.10.2018.                                 chenfassade in Taranto demonstriert.
                                                Gespräch mit ihren Kindern wurde           ger) sich wieder sehr aktiv mit Gen-       3     Antje Stahl, «No                      Aktuelle Fotos von acht Bauten Pon-
                                                                                                                                      more Frauenghetto, bitte»,
                                                nicht ganz klar, ob «Mama Architekt»       derfragen in der Architektur befasst,      in: Neue Zürcher                            tis zeigen den heutigen Zustand sei-
                                                auf ihrem Beruf noch weitergearbei-        vielleicht wegen der metoo-Bewe-          Zeitung, 11.10.2017.                        nes Werks. — Roland Züger
Ausstellung in Zürich / Frau Architekt - Architektur und Architekt...                             https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ausstellung_in_Z...

              Meldungen

              https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ausstellung_in_Zuerich_7149108.html

              26.02.2020

              Frau Architekt
              Ausstellung in Zürich
              Heute studieren an vielen Hochschulen mehr Frauen als Männer unser aller Lieblingsfach Architektur. Dennoch,
              so die Aussage vieler Statistiken, üben trotz erstklassiger Abschlüsse am Ende weniger Frauen den Beruf auch
              wirklich aus. Mit der Ausstellung „Frau Architekt“, die in den Vorjahren schon im Deutschen Architektur Museum
              (Frankfurt) und im Museum für Arbeit (Hamburg) gezeigt wurde, möchte jetzt das Zentrum Architektur Zürich
              (ZAZ) einen Blick auf Architektinnen in Deutschland und der Schweiz richten.
                                                                                                                               Spatenstich zur Schweizerischen
              Am Donnerstag, 27. Februar 2020 eröffnet die Ausstellung mit einem starken Bezug zur Geschichte, die             Ausstellung für Frauenarbeit
              ebenfalls hauptsächlich von Männern dominiert war. Anhand von 18 deutschen und 31 schweizer Architektinnen-      (SAFFA), 1958
              Portraits, darunter Emilie Winkelmann und Lux Guyer, zeigt die Schau den Einfluss der Frau auf die
              Architekturwelt. Die Kurator*innen Mary Pepchinski, Christina Budde, Wofgang Voigt und Evelyn
              Steiner haben neben den Porträts eine Timeline der Architektinnen in der Schweiz von 1900-2020 und ein
              Zimmer zur SAFFA (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit) mit der Kunsthistorikerin Eliana Perotti
              zusammengestellt.

              Um den Bezug zur Gegenwart nicht zu verlieren, setzt die Ausstellung auf Video-Interviews mit zeitgenössischen
              Schweizer Baukünstlerinnen und so genannte „Statistik-Skulpturen“ die den aktuellen Stand der Frau in der
              Architektur visuell und räumlich darstellen sollen. Die Ausstellung wird von einem breiten Rahmenprogramm
              begleitet. Empfehlenswert ist die Diskussion unter dem Titel „Think We Must“ am Donnerstag 19. März 2020,
              in der es um die Stellung, Sichtbarkeit und Teilhabe der Frau im Architekturberuf geht.

              Am Abend der Eröffnung sprechen der Vorstand des ZAZ André Bideau, die Zentralpräsidentin des Bundes
              Schweizer Architekten Ludovica Molo sowie die drei Kuratorinnen der Ausstellung Christina Budde, Mary
              Pepchinski und Evelyn Steiner.

              Eröffnung: Donnerstag, 27. Februar 2020 um 18.30 Uhr
              Ausstellung: 28. Februar bis 10. Mai 2020
              Ort: ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3, 8008 Zürich

                                                                                                                               Susi Müller-Gehrig, 1926-1981
              Zum Thema:
              www.zaz-bellerive.ch

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                                                                                                                               mit Schülerinnen der Frauenschule
                                                                                                                               für häusliche Arbeit, um 1940

                                                                                                                               Bildergalerie ansehen: 17 Bilder

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Die Frauen waren tüchtig, die Geometrie der Architektur stark, do...   https://www.nzz.ch/feuilleton/tuechtige-architektinnen-an-der-saff...

                                   Die Frauen waren tüchtig, die
                                  Geometrie der Architektur stark,
                                       doch es reichte nicht
                                 Zur «Schweizer Ausstellung für Frauenarbeit» gibt es noch viel zu
                                     erforschen, sogar einen Pavillon von Berta Rahm zu retten.

                             Sabine von Fischer
                             08.03.2020, 05.30 Uhr

                             Die Gondelbahn führte von der Landiwiese ins Nirgendwo, in die
                             ungefähre Nähe des Bürkliplatzes. Sie war entlang des Seeufers angelegt,
                             nicht über den Zürichsee wie das kürzlich von der Zürcher Kantonalbank
                             geplante Projekt oder einst die legendäre Seilbahn der
                             Landesausstellung von 1939. Die kleinen Gondeln über der «Schweizer
                             Ausstellung für Frauenarbeit» – kurz Saffa – waren kreisrund, hübsch
                             und bescheiden, vielleicht ein bisschen ziellos und auch näher am Boden
                             als andere Schwebebahnen.

                             Hoch flogen aber die Hoffnungen der tüchtigen Frauen im Sommer 1958,
                             im Jahr vor der nationalen Volksabstimmung über das
                             Frauenstimmrecht. Sie bewiesen Tatkraft, Gestaltungstalent und
                             Geschäftssinn. Das hatten sie bereits dreissig Jahre früher getan, an der
                             ersten Saffa von 1928 in Bern. Und auch 1958 mobilisierten die Frauen
                             breit, die Zürcher Saffa von 1958 verzeichnete fast zwei Millionen
                             Besucherinnen und Besucher.

                             Die riesigen Wandmalereien «Die Linie» von Warja Lavater begleiteten
                             ein Stück der Gondelbahn, von der aus auch der Wohnturm und
                             die Rundbauten der Architektin Annemarie Hubacher-Constam auf der
                             Landiwiese eine besondere Wirkung entfalteten. Die
                             Chefarchitektin orchestrierte ein riesiges Angebot an Einrichtungsideen,
                             Handwerk und Industrie. Und wem das zu ernsthaft gemeint war: Ihr
                             Mann Hans bespielte so lange die «Witztankstelle» am Rand der Anlage.

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Die Frauen waren tüchtig, die Geometrie der Architektur stark, do...         https://www.nzz.ch/feuilleton/tuechtige-architektinnen-an-der-saff...

                                                                                               Baugeschichtliches Archiv, Zürich
                             Das Muster-Ferienhaus Trigon von Heidi und Peter Wenger und          / Creative commons BY SA 4.0
                             der Wohnturm von Annemarie Hubacher-Constam, als
                             Highlights der Saffa 58, schafften es bis zum Postkartenmotiv.

                             Kein Stimmrecht, dafür ein Finanzüberschuss

                             Alle sollten zufrieden sein, schliesslich waren die Frauen auf den guten
                             Willen der stimmberechtigten Männer angewiesen. Der Erfolg blieb aus,
                             die erste nationale Volksabstimmung von 1959 resultierte in einem Zwei-
                             Drittel-Nein zum Frauenstimmrecht. Erst 1971 wurde es von den
                             stimmberechtigten Männern schweizweit gutgeheissen.

                             In finanzieller Hinsicht aber führte die weibliche Schaffenskraft an den
                             Saffa-Ausstellungen zu grossen Erfolgen. Mit dem Erlös gründeten die
                             damaligen Frauenorganisationen 1931 die Bürgschaftsgenossenschaft
                             Saffa, die seither selbständige Unternehmerinnen fördert.

                             Was vom Sommer 1958 bleibt, ist auch die Saffa-Insel, eine Erweiterung
                             der Landiwiese und ein beliebter Ort für Veranstaltungen oder ein Bad
                             im See. Mündliche Überlieferungen besagen, dass dafür unter anderem
                             der Aushub für das nahe gelegene Schulhaus Freudenberg von Jacques

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Die Frauen waren tüchtig, die Geometrie der Architektur stark, do...   https://www.nzz.ch/feuilleton/tuechtige-architektinnen-an-der-saff...

                             Schader verwendet wurde. Überhaupt ist vieles zur Saffa nur mündlich
                             überliefert, im Gegensatz zu anderen Ausstellungen wie der Landi von
                             1939, der schon viele Ausstellungen und Bücher gewidmet wurden.

                             Von den verbleibenden Fotografien und Schriften sind zurzeit einige in
                             der Ausstellung «Frau Architekt» im Zürcher Architekturzentrum (ZAZ)
                             im ehemaligen Museum Bellerive zu sehen. Sie zeigen, dass hier Grosses
                             geleistet wurde. Die Saffa war eine Leistungsschau – nur eben so artig,
                             dass daraus keine Dringlichkeit zur Gleichberechtigung entstand. So
                             blieb das Vermächtnis der Saffa 58 lange weit weniger bekannt als
                             beispielsweise jenes der Landi 39 am selben Ort.

                             Der Schweizerische Nationalfonds bewilligte kürzlich Gelder für das
                             erste der Saffa 58 gewidmete Forschungsprojekt; Aufrufe zur Rettung
                             der vielleicht noch vorhandenen Paneele von Warja Lavaters «Die
                             Linie»-Bildern (zwei wurden bisher entdeckt) und weiterer Kunstwerke
                             und Designobjekte laufen. 2018 rief eine Gruppe von Gestalterinnen,
                             zusammengeschlossen im Verein Créatrices, den Tatendrang ihrer
                             tüchtigen Vorgängerinnen mit einer zweiwöchigen Veranstaltungsreihe
                             am Ort der Ereignisse auf der Saffa-Insel in Erinnerung.

                             Ein Zufallsfund dank geschärftem Blick

                             Nur wenige der Zeitzeuginnen leben noch, viele der damaligen Exponate
                             sind verschollen und verloren. Inmitten der Vorbereitungen für die
                             Ausstellungseröffnung von «Frau Architekt» aber bescherte das
                             Schicksal den Forscherinnen einen Zufallsfund.

                             Ein Pavillonbau der Schweizer Architektin Berta Rahm (geboren 1910 in
                             St. Gallen, gestorben 1998 in Neunkirch), der im Sommer 1958 am
                             Zürichseeufer die Saffa bestückte, stand seither im Zürcher Oberland.
                             Die Entdeckung kam im letzten Moment, die Architektur-Trouvaille
                             sollte nämlich noch in diesem Frühjahr abgebrochen werden. Nun, seit
                             die Architektin Teil einer Ausstellung ist, wird eine Erhaltung des kleinen
                             Wohnhauses erwogen.

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Die Frauen waren tüchtig, die Geometrie der Architektur stark, do...       https://www.nzz.ch/feuilleton/tuechtige-architektinnen-an-der-saff...

                                                                                                  Privatarchiv Patrick Romanens
                             Der Saffa-Pavillon von Berta Rahm, der nach der
                             Wohnausstellung von 1958 im Zürcher Oberland installiert
                             wurde und heute noch dort steht.

                             Berta Rahm ist eine der 31 Schweizer
                             Architektinnen und Saffa-
                             Gestalterinnen, deren überlebensgrosse
                             Porträts seit kurzem im Zürcher
                             Architekturzentrum an die Wand
                             montiert sind. Mit Protagonistinnen aus
                             dem 20. Jahrhundert und auch mit
                             Jüngeren wurde die aus dem Deutschen
                             Architekturmuseum übernommene                        Berta Rahm, 1910 in St. Gallen
                                                                                  geboren, 1998 in Neunkirch
                             Ausstellung «Frau Architekt» ergänzt.                gestorben.
                             Diese ursprüngliche Version                          PD

                             dokumentierte 22 Architektinnen, von
                             denen nun 18 in Zürich porträtiert sind.

                             Es sind Unternehmerinnen und Professorinnen, Aristokratinnen und
                             Künstlerinnen, die ein breites Spektrum an Lebenswegen aufzeigen. Ihre
                             Biografien sind vertieft aufgearbeitet und auch in einer Publikation

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Die Frauen waren tüchtig, die Geometrie der Architektur stark, do...             https://www.nzz.ch/feuilleton/tuechtige-architektinnen-an-der-saff...

                             festgehalten («Frau Architekt: Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im
                             Architektenberuf», dt./engl., Wasmuth & Zohlen 2017).

                             Für die Schweizer Architektinnen bleibt
                             es bei einer ersten Sichtbarmachung, ein
                             Bukett von mehr oder weniger
                             bekannten Persönlichkeiten
                             verschiedener Generationen. Auf
                             Porträttafeln, in Videointerviews und
                             mit einer vom Nachwuchs bespielten
                             Wandinstallation fächern sich eine
                             Vielfalt und ein Ideenreichtum auf, dem                      Heutiger Zustand des bedrohten
                                                                                          Pavillonbaus.
                             man ein glücklicheres Schicksal
                             wünschen will als Berta Rahms lange                          Urs Siegenthaler / Kantonale Denkmalpflege

                             vergessenem Pavillon oder auch dem
                             Saffa-Stuhl der Innenarchitektin Erika
                             Schläpfer-Thöne, von dem es nur noch Fotografien gibt.

                             Im ehemaligen Kassenraum des Museums Bellerive kann man in die
                             Saffa von 1958 eintauchen und die Modellhäuser und
                             Ausstellungsbauten bewundern. Darunter auch das dreieckige
                             Ferienhaus Trigon von Heidi und Peter Wenger, die bereits erwähnten
                             Rundbauten und den kubischen Wohnturm von Annemarie Hubacher-
                             Constam und ihren Mitstreiterinnen: grossartig – und am Ende doch so
                             artig, dass der geometrische Zauber der Architektur den Weg zum
                             nationalen Frauenstimmrecht nicht ebnen konnte.

                             Ausstellung «Frau Architekt» im Zentrum Architektur Zürich (ZAZ), bis 10. Mai.

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                                                            Francine Speiser 19.07.2019

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                                 Enge als Chance
                               Scheinbare Schwächen positiv genutzt:
                              zwei Altstadthäuser in Chur und Sempach
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                        Modelle, Pläne und Skizzen
                        porträtieren Frauen im
                        Architektenberuf – damals
                        wie heute.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Le Corbusier und Zürich                             Tageslicht-Symposium                                       Otto Piene
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Der letzte Bau von Le Corbusier ist ein far-       Zum zweiten Mal findet das Schweizer Ta-          Mit dem Ausstellungstitel «Die Sonne kommt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         benprächtiges architektonisches Glanzstück:        geslicht-Symposium statt. Referenten aus un-      näher» greift das Museum auf eine gleichna-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Der Pavillon Le Corbusier in Zürich. Am            terschiedlichen Disziplinen berichten dabei       mige Arbeit des Multimedia-Künstlers Otto
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         8. Mai eröffnet dieser die neue Saison mit der     über die Vielfältigkeit des natürlichen Lichts.   Piene von 1967 zurück. Sie besteht aus 800
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         passenden Ausstellung «Le Corbusier und            Welche Bedeutung etwa hat dieses am Ar-           mit farbigen Sonnen bemalten Dias, mit de-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Zürich», die sich der Beziehung des Schwei-        beitsplatz? Wie beeinflusst Licht unsere Ge-      nen der Künstler den damaligen politischen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         zer Jahrhundertarchitekten zur Stadt Zürich        sundheit? Und kann ein Haus in der Schweiz        Diskussionen rund um die Atomkraft eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         widmet. Diese war zwar nicht immer unge-           ausschliesslich mit der Kraft der Sonne be-       poetische Bildwelt entgegensetzte. Ein hal-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         trübt, doch nichtsdestotrotz von grosser Be-       heizt werden? Diese und weitere spannende         bes Jahrhundert später erscheint diese im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         deutung für den Architekten.                       Themen werden am Symposium erörtert.              Kontext der Klimadebatte aktueller denn je.
                                                                                                    Was hat Sie selbst bei der thematischen                                                                                                                                                                                                                                                Bis 29. November, www.pavillon-le-corbusier.ch         18. Juni, www.museum-gestaltung.ch                 Bis 10. Mai, www.hauskonstruktiv.ch
                                           Evelyn Steiner,                                          Aufbereitung am meisten überrascht?
                                           Kuratorin der                                            Es hat mich einerseits überrascht, dass die
                                           Schweizer                                                Schweizer Pionierinnen der Architektur mit
                                           Ausstellung
                                                                                                    wenigen Ausnahmen bis heute immer noch
                                           im ZAZ .
                                                                                                    unerforscht und in der öffentlichen Wahr-
                                                                                                    nehmung inexistent sind. Andererseits finde
                                                                                                    ich es alarmierend, dass auch im Jahre 2020
                                                                                                    nur von Frauen geführte Büros Ausnahmen
                                                                                                    sind und Professorenstellen immer noch
      Wie Frauen bauen                                                                              mehrheitlich an Männer vergeben werden.
                                                                                                    Ich habe sehr grossen Respekt vor allen Frau-
                                                                                                    en, die bereits in den Zwanziger-, Dreissiger-
      Zur Ausstellung «Frau Architekt»                                                              jahren Architektur studierten und alleine ein
                                                                                                    Büro führten. Neben Lux Guyer, der ersten
                                                                                                    selbstständigen Architektin der Schweiz, fällt
                                                                                                    mir da auch Lisbeth Sachs ein, die bereits in
      Die Ausstellung «Frau Architekt» erzählt die   seits sind Frauen als Entscheidungs-           jungen Jahren den Wettbewerb für das Kur-
      Architekturgeschichte neu – und zwar aus       trägerinnen in der Architekturpraxis und       theater Baden gewonnen hatte.
      der Perspektive der Frauen. Diese prägen und   -lehre auch heute noch eine Minderheit.
      gestalten seit über 100 Jahren die Architek-                                                  Yvonne Farrell und Shelley McNamara
      tur. Ursprünglich für das Deutsche Architek-   Entwerfen Frauen anders?                       sind die Pritzkerpreisträgerinnen 2020.
      turmuseum konzipiert, stehen bei der jetzi-    Ich bin der Meinung, dass Frauen nicht an-     Damit ging der Preis erst zum dritten Mal
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Gae Aulenti                                   Salone del Mobile                                 Edward Hopper
      gen Schau im ZAZ neben Porträts deutscher      ders als Männer entwerfen, aber die Rahmen-    seit seiner Gründung 1979 an Frauen. Wie                                                                                                                                                                                                                                             Die Italienerin Gae Aulenti (1927–2012) zählt      Die Mailänder Möbelmesse «Salone del Mo-          Den Schwerpunkt der aktuellen Ausstellung
      Architektinnen auch Schweizer Pionierinnen     bedingungen ihres Schaffens waren lange        sehen Sie die Rolle der Frau in Zukunft?                                                                                                                                                                                                                                             zu den bedeutendsten Architektinnen und            bile» gilt als die grösste Möbelschau ihrer Art   in der Fondation Beyeler bilden die ikoni-
      der Baukultur im Fokus.                        Zeit anders: Bis zur zweiten feministischen    Frauen müssen die Baukultur künftig paritä-                                                                                                                                                                                                                                          Designerinnen der Nachkriegszeit. Ausser-          und findet dieses Jahr bereits zum 59. Mal        schen Darstellungen der unendlichen Weite
                                                     Bewegung nach 1968 und auch lange danach       tisch mit den Männern formen! Dazu müs-                                                                                                                                                                                                                                              halb ihres Heimatlandes ist Aulenti jedoch         statt. Die Besucher erwartet eine Woche vol-      amerikanischer Landschaft und Stadtland-
      Frau Steiner, warum sind Architektinnen        mussten sich Frauen aufgrund mangelnder        sen sie mehr Führungspositionen in Praxis                                                                                                                                                                                                                                            nur wenigen ein Begriff. Dem wirkt das Vit-        ler Design, Inspiration und Innovation. Über      schaft Edward Hoppers, eines der bedeu-
      bis heute eher die Schattenfiguren des         Anerkennung auf Innenarchitektur, Möbel-       und Lehre innehaben – auch um eine Vor-                                                                                                                                                                                                                                              ra Design Museum mit einer Schau über ihr          2200 Aussteller werden ihre Neuheiten             tendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Es
      Bauwesens geblieben?                           design oder auf Ausstellungsgestaltung be-     bildfunktion zu erfüllen für die kommende                                                                                                                                                                                                                                            facettenreiches Schaffen entgegen, das neben       präsentieren. Aber nicht nur auf dem Messe-       handelt sich dabei um ein Thema, das bisher
      Einerseits sind Architektinnen immer noch      schränken. Auch war die Doppelbelastung        Generation weiblicher Architektinnen.                                                                                                                                                                                                                                                Architektur und Objektdesign auch Interi-          gelände, sondern in der gesamten Stadt finden     kaum beleuchtet wurde, aber von zentraler
      zu wenig erforscht und ihre Leistungen blie-   im Hinblick auf fehlende Strukturen für die                                                                                                                                                                                                                                                                                         eurs, Bühnenbilder und Kostüme sowie Aus-          unter dem Programm «Fuorisalone» diverse          Bedeutung für das Verständnis und die
      ben in der Geschichtsschreibung und Reprä-     externe Kinderbetreuung deutlich grösser als      Bis 10. Mai, Zentrum Architektur Zürich                                                                                                                                                                                                                                           stellungsarchitektur umfasst.                      lohnenswerte Design-Events statt.                 Rezeption seines Werks ist.
                                                                                                                                                     Fotos: Nicole Zachmann, ZAZ; ZhdK; Licht@hslu, Reto Häfliger; 2020, ProLitteris Zurich, Otto Piene Estate/Sprüth Magers; Archivia Gae Aulenti, Hans Visser; Salone del Mobile Milano; Smithsonian American Art Museum, Gene Young

      sentationssystemen oft unerwähnt. Anderer-     für die männlichen Berufskollegen.                         www.zaz-bellerive.ch                                                                                                                                                                                                                                                           Bis 11. Oktober, www.design-museum.de               16.–21. Juni 2020, www.salonemilano.it           Bis 17. Mai, www.fondationbeyeler.ch

18 Spektrum Agenda                                                                                                   Umbauen + Renovieren 3 · 2020                                                                                                                                                                                                                                       Umbauen + Renovieren 3 · 2020                                                                                                       Spektrum Agenda 19
Hoffnungsschimmer
Elias Baumgarten

28. April 2020

Die Schau «Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf» im ZAZ wird bis 19. Juli 2020 verlängert. Das Bild zeigt die
Schweizer Architektin Lisbeth Sachs (1914–2002). Sie legte ihr Diplom 1939 an der ETH Zürich ab. (Foto: Alexander Barbey, Zürcher Hochschule
der Künste / Archiv)

Während in der Schweiz die ersten Geschäfte unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen,
beginnt auch die Kulturszene für den Neustart zu planen. Das ZAZ Zentrum Architektur
Zürich möchte am 8. Juni 2020 wiedereröffnen. Die aktuelle Ausstellung «Frau Architekt. Seit
mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf» wird bis 19. Juli verlängert. Die Wartezeit
versüssen digitale Angebote.

Noch ist die Schweiz von Normalität weit entfernt. Noch immer steht das öffentliche Leben ganz im
Zeichen der Pandemie – und weitestgehend still. Zwar haben sich die meisten inzwischen an die
Ausnahmesituation angepasst, doch die Sorgen bleiben – um die medizinische, mehr und mehr aber
auch um die wirtschaftliche Zukunft. Jedoch gibt es inzwischen eine Perspektive und gute
Nachrichten: Erste Lockerungen des teilweisen Shutdown sind vorgenommen, und Pläne für die Zeit
nach der Krise können allmählich geschmiedet werden. So auch im Kulturbereich: Das ZAZ Zentrum
Architektur Zürich plant seine Wiedereröffnung beispielsweise für den 8. Juni 2020. Ob und in
welcher Form neben dem regulären Publikumsverkehr dann auch Veranstaltungen möglich sind, lässt
sich derweil noch nicht abschätzen. Das ZAZ hat angekündigt, hierzu umgehend zu informieren,
sobald die Faktenlage klar ist.

Eigentlich wäre im ZAZ aktuell die vielbeachtete und heiss diskutierte Ausstellung «Frau Architekt.
Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf» zu sehen. Aufgrund der Schliessung bis
anfangs Juni wird diese nun länger gezeigt: Neu läuft sie bis 19. Juli 2020. Nachdem das ZAZ seine
Tore im Sommer wieder öffnet, haben Sie also – wenn alles gut geht – noch sechs Wochen Zeit, die
Schau des Deutschen Architekturmuseums (DAM), die für das ZAZ eigens angepasst wurde, zu
besuchen. Die gewohnten Öffnungszeiten (Mittwoch bis Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr) bleiben dabei
erhalten. Bis zum Juni lohnt sich indes ein Besuch auf Instagram: Das ZAZ zeigt dort als digitale
Version «Frau Architekt bei dir zu Hause». Viel Spass!
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                                                                    ENGLISH
                                                                     TEXT

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COTE & THE CITY / Architektur                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                COTE & THE CITY / Architektur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            MARGARETE SCHÜTTE-LIHOTZ-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            KY (1897 – 2000)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            1915 studierte Margarete
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Schütte-Lihotzky als erste Frau
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Architektur an der Kunstgewerbe-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            schule in Wien. 1926 holte Ernst
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            May sie ins «Neue Frankfurt», in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            die Abteilung für Typisierung. Dort
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            entwarf sie Küchen, Wäsche-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            reien und Wohnungen für die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            berufstätige Frau. Die «Frankfurter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Küche», die der «neuen» Frau Zeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und Wege erspart, wurde in 10000
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wohnungen eingebaut; sie ist die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            «Urahnin» aller modernen Küchen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            MARGARETE SCHÜTTE-LIHOTZKY
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            (1897 – 2000)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            In 1915 Margarete Schütte-Lihotz-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ky was the first woman to study
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            architecture at the Vienna School
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            of Applied Arts. In 1926, Ernst May
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            brought her to the «New Frankfurt»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            and into its department for typifica-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            tion. There she designed kitchens,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         FLORA STEIGER-CRAWFORD (1899 – 1991)                                                                                                               laundries and apartments for the
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Die vielseitig begabte Flora Steiger-Crawford besetzt                                                                                              working woman. The «Frankfurt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         in der Schweizer Architekturgeschichte des 20.                                                                                                     Kitchen», which saves the «new»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Jahrhunderts eine exklusive Stellung. 1923 konnte                                                                                                  woman time and effort, was installed
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         sie als erste Frau überhaupt ein Architekturdiplom                                                                                                 in 10000 apartments; it is the «an-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         der ETH Zürich entgegennehmen. Zusammen mit                                                                                                        cestor» of all modern kitchens.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ihrem Ehemann Rudolf Steiger eröffnete sie 1924 ein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Architekturbüro. Sie war an den meisten Gemein-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         schaftsprojekten beteiligt, konzentrierte sich jedoch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         zunehmend auf Entwürfe von Einfamilienhäusern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         und Inneneinrichtungen. 1938 zog sie sich aus dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Architektenberuf zurück und widmete sich ganz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ihrer bildhauerischen Tätigkeit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Flora Steiger-Crawford (1899 – 1991)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         The versatile talented Flora Steiger-Crawford occupies
                     LISBETH SACHS (1914 – 2002)                                                                            LISBETH SACHS (1914 – 2002)                                                                                                                                                                                                                                                                                                  an exclusive position in Swiss architectural history in the
   Aufgewachsen ist Lisbeth Sachs in Ennetbaden,                                                                            Lisbeth Sachs grew up in Ennetbaden, and                                                                                                                                                                                                                                                                                     20th century. In 1923 she was the first woman to receive
   und in Baden steht mit dem Kurtheater auch ihr                                                                           Baden's Kurtheater is her most important building.                                                                                                                                                                                                                                                                           an architecture diploma from ETH Zurich. Together with
    bedeutendster Bau. Dabei handelt es sich nicht                                                                          This is not a «mature work», but rather the design                                                                                                                                                                                                                                                                           her husband Rudolf Steiger, she opened an architec-
     um ein «reifes Werk», sondern um den Entwurf                                                                           of a newly qualified ETH architect who is just                                                                                                                                                                                                                                                                               tural office in 1924. She has been involved in most
einer frisch diplomierten, gerade einmal 25jährigen                                                                         25 years old. The fact that, with the exception of                                                                                                                                                                                                                                                                           community projects, but has increasingly focused on
       ETH-Architektin. Dass sie mit Ausnahme des                                                                           the Baden Theater and the art pavilion at the                                                                                                                                                                                                                                                                                single-family home and interior design. In 1938 she
  Badener Theaters und des Kunstpavillons an der                                                                            Saffa in 1958 in Zurich, she primarily realized                                                                                                                                                                                                                                                                              retired from the architectural profession and devoted
     Saffa 1958 in Zürich vor allem Einfamilien- und                                                                        single-family homes and holiday homes was                                                                                                                                                                                                                                                                                    herself entirely to her sculptural work.
  Ferienhäuser realisierte, war mehr durch die Um-                                                                          determined more by circumstances than
stände als durch eine spezielle Neigung bestimmt.                                                                            by a special inclination.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         1915 studierte Margarete Schütte-Lihotzky als erste Frau Architektur an                        In 1915 Margarete Schütte-Lihotzky was the first woman to study architec-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         der Kunstgewerbeschule in Wien und erst acht Jahre später konnte Flora                         ture at the Kunstgewerbeschule in Vienna, and it was only eight years later
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Steiger-Crawford als erste Frau überhaupt ein Architekturdiplom der                            that Flora Steiger-Crawford was the first woman to receive an architecture
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ETH Zürich entgegennehmen. Die Ausstellung «Frau Architekt» gewährt                            diploma from ETH Zurich. The exhibition «Frau Architekt» grants these
                                                        Unter dem Radar                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  diesen Pionierinnen und zahlreichen weiteren herausragenden Architekt-                         pioneers and numerous other outstanding architects of the 20th century.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         innen des 20.Jh. jetzt einen gebührenden Auftritt. Zum Kontext gehört                          now a proper appearance. The context includes a timeline with the most
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         eine Timeline mit den wichtigsten Ereignissen ihrer Geschichte. Und                            important events in its history. And on videos, contemporary protagonists
                                    In Geschichte und Gegenwart weisen Architektinnen und                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                auf Videos schildern zeitgenössische Protagonistinnen wie Trix Hauss-                          like Trix Haussmann-Högl describe their perspective as women architects -
                                  Ingenieurinnen nur eine marginale Präsenz auf. Eine Zürcher                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            mann-Högl ihre Perspektive als Frau Architekt – lohnenswert, denn noch                         worthwhile, because the proportion of female professors in the Department
                                  Ausstellung will diese Wahrnehmung jetzt gründlich ändern.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             immer liegt der Anteil an weiblichen Professorinnen am Departement                             of Architecture at ETH is still just 12.5 percent.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Architektur der ETH bei nur gerade 12,5 Prozent.
                                              Female architects and engineers have only a marginal                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      «Frau Archtiekt. For More than 100 Years: Women in the Architectural Profession» An
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        exhibition by the ZAZ Zentrum Architektur Zürich and the DAM Deutsches Architek-
                                         presence in the past and present. A Zurich exhibition now wants                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 «Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf»                         turmuseum Frankfurt, presumably until July 19, 2020. ZAZ Zentrum Architektur Zürich,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Eine Ausstellung des ZAZ Zentrum Architektur Zürich und des DAM Deutsches Architek-            Höschgasse 3, 8008 Zürich www.zaz-bellerive.ch (the next stop of the exhibition is the
                                                       to change this perception thoroughly.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             turmuseum Frankfurt, voraussichtlich bis 19. Juli 2020. ZAZ Zentrum Architektur Zürich,        Museum of Architecture and Engineering NRW, may-nrw.de)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Höschgasse 3, 8008 Zürich www.zaz-bellerive.ch (Nächste Station der Ausstellung ist das
                                                                                                                                                                                 Foto: Lisbeth Sachs, Kurtheater Baden, Foto: Roland Tännler, Lisbeth Sachs, Foto: Alexander Barbey (Zürcher Hochschule der Künste / Archiv). Flora Steiger-Crawford (gta Arciv / ETH Zürich, Peter Steiger), Flora Steiger-Crawford, Zett-Haus, Eckhaus, Zürich, 1932
                                                                                                                                                                                 (Zürcher Hochschule der Künste / Archiv). DAM_FrauArchitekt_M. Schütte-Lihozky_Porträt Lino Salini 1927, Margarethe Schütte-Lihotzky «Die erste Frankfurter Architektin auf dem Hochbauamt», Porträtzeichnung: Lino Salini.

                                               Beatrice Hirt (text) DAM_FrauArchitekt_FrankfurterKüche_Uwe Detmar / zVg (fotos)                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW, mai-nrw.de)

                                                                           COTE             SPRING 2020                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 COTE         SPRING 2020
                                                                                  186                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          187
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