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hcp ARGE der INKLUSION | Arbeit | Gesundheit | Soziales | Recht Vertrauenspersonen journal Hamburger Wirtschaft www.hcp-journal.de 10. Jahrgang Nr. 04-2019 ISSN 2190-0930 Heftpreis: 3 € Hamburger Senat / ARGE VP Die Preisträger Hamburger Inklusionspreis 2019 Inklusions-Kampagne „…und es geht doch!“ Return to Work - was alles geht!
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 (inhalt) Hamburger Wirtschaft 14 8 18 12 (inhalt) Themenübersicht ........................................................................................................................................ 3 (intern) SBV-Umfrage: Agiles Arbeiten – welche Erfahrungen macht die SBV? .......................... 4 (redaktion) HCP Journal Redaktionstermine 2020 .................................................................................. 4 (editorial) Jens Nübel, Vorsitzender: Gemeinsam viel(e) erreichen ................................................... 5 (impressum) HCP Journal ...................................................................................................................................... 5 (intern) Vorstand: Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung! ............................................... 6 (intern) Beratender Vorstand: Ansprechpartner ........................................................................................ 7 (arbeit) Arbeitsagentur: Rückblick 2019, Ausblick 2020 ....................................................................... 8 (arbeit) Praxistipp: Neues Verzeichnis mit Ansprechstellen für Rehabilitation und Teilhabe . 10 (inklusion) Musik kennt keine Barrieren .......................................................................................................... 12 (barrierefrei) PFG Immobilien: So gelingt der Übergang in die barrierefreie Immobilie ........... 13 (inklusion) Senatsempfang: Hamburger Inklusionspreis 2019 . .......................................................... 14 (inklusion) Buchvorstellung: Inklusive Führung - so gelingt Inklusion im Betrieb ........................... 16 (recht) Lebenshilfe: Inklusives Kinder- und Jugendstärkungsgesetz .................................................. 17 (inklusion) „…und es geht doch!“ bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg ..................... 18 (recht) 100 Jahre Schwerbehindertenrecht (1920-2020) .................................................................. 21 (humor) Phil Hubbe: “Nikolaustag” ...................................................................................................................... 23 Leserbriefe Neue Adresse Redaktion Stellenmarkt Anzeigen meinung@hcp-journal.de adresse@hcp-journal.de redaktion@hcp-journal.de jobs@hcp-journal.de werbung@hcp-journal.de bei Adressänderungen von Privat kostenfrei Tel. (040) 36 15 75 - 55 www.hcp-journal.de 3
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (intern) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 SBV-Umfrage: „Agiles Arbeiten“ – welche Erfahrungen macht die SBV? In immer mehr Betrieben wird in „Squads“ und „Tribes“ gearbeitet. Damit sind keine Indianerspiele gemeint, sondern agile Arbeitsprozesse, die eine besonders dynamische und effiziente Teamarbeit ermöglichen sollen, aber zugleich auch Strukturen und Positionen verändern. Die ARGE erhebt hierzu eine Umfrage, um den Bedarf an Knowhow, Fortbildung und Unterstützung für die SBV zu erkennen und bittet um rege Teilnahme! Den Ursprung des agilen Arbeitens Veränderungen und unerwarteten Er- • effizientes Arbeiten soll aus der IT-Branche stammen und eignissen. • eine schnelle Reaktionsfähigkeit dort insbesondere von Programmie- auf Veränderungen rern betrieben werden, die gemeinsam Die Kontrollfunktion übernimmt beim • laufende Produktverbesserungen an einem Projekt arbeiten und als dy- agilen Arbeiten das Team selbst. Dabei • hohe Attraktivität bei qualifizierten namischen Prozess in Teams ständig überwacht es nicht nur die Arbeitsfort- und engagierten Mitarbeitern. abgleichen und vorantreiben. Diese schritte, es versucht auch ständig sich Arbeitsweise wird zunehmend auch au- zu verbessern, gemeinsam Hindernisse Frage: Welche Konsequenzen ßerhalb der IT-Branche eingeführt, um auszuräumen und Aufgaben sinnvoll zu hat das agile Arbeiten auf die Produkte, Dienstleistungen bis hin zum verteilen. Tätigkeit aus Sicht der SBV? gesamten Unternehmen dynamischer zu gestalten und damit Vorteile im Wett- Frage: Welche Erfahrung macht Wir möchten diese Frage zunächst an bewerb zu erzielen bzw. zu erhalten. die SBV, wenn Vorgesetzte in alle SBVen in Hamburg richten und dieser Struktur nicht mehr wie sie auffordern, uns ihre ganz persönli- Das Konzept des agilen Arbeitens stellt zuvor beteiligt sind und eine chen Erfahrungen mitzuteilen! Hierbei die klassische Arbeitsweise eines Un- Bewertung des Arbeitnehmers geht es nicht um „richtig“ oder „falsch“, ternehmens auf den Kopf: Agile Un- vornehmen? sondern einfach nur darum, wie agiles ternehmen verteilen die Verantwortung Arbeiten im eigenen Betrieb wahrge- weg vom Management hin zu den Ar- Vorteile eines agilen Unternehmens nommen wird und in wie weit dies das beitsteams. Die Teams übernehmen die Die agile Transformation ist ein Entwick- Amt der Schwerbehindertenvertretung Verantwortung für ihr eigenes Handeln. lungsprozess, den ein Unternehmen in- beeinflusst und welche Wünsche sei- Das Management bekommt eine voll- itiieren und fördern, aber nicht erzwin- tens der SBV geäußert werden. kommen andere Rolle. Aus Kontrolle gen kann. Entscheidend sind dabei die und Anleitung wird Unterstützung und Mitarbeiter: Sie müssen diese Unter- Wir bitten um Einsendung in Form einer Ermutigung der Mitarbeiter. Die Hierar- nehmenskultur wollen, Verantwortung einfachen E-Mail. Alle Einsendungen chie-Pyramide wird umgekehrt, gefragt übernehmen und sich als Teamplayer werden selbstverständlich vertraulich ist die von unten gestützte, breite Platt- verstehen. Das Management seiner- im Vorstand der ARGE behandelt und form, auf der die Mitarbeiter erfolgreich seits liefert die nötige Unterstützung, ausgewertet. arbeiten können. Ziele und Leitlinien ermutigt und vermittelt Vertrauen. Ge- ersetzen kleinteilige Planungen und lingt das, profitiert das Unternehmen als Einsendung werden erbeten an: ermöglichen schnellere Reaktionen bei Ganzes durch: redaktion@hcp-journal.de i H C P J o u r n a l – R e d a k t i o n ssch l u ss t e r m i n e 2 0 2 0 Manuskripte: redaktion@hcp-journal.de Heft 01/2020 (März): 14.02.2020 Anzeigen: werbung@hcp-journal.de Heft 02/2020 (März): 15.05.2020 Tel. (040) 36 15 75 -55 Heft 03/2020 (September): 18.09.2020 Fax (040) 36 15 75 -15 Heft 04/2020 (Dezember): 13.11.2020 4 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 (editorial) Hamburger Wirtschaft „Gemeinsam viel(e) erreichen“ Liebe Vertrauenspersonen, liebe Kolleginnen und Kollegen, Inklusion ist weit mehr als nur ein Begriff! Er will im Miteinander der viele Meilensteine aufweist. „Wer die Vergangenheit nicht gelebt werden. Nicht nur für Menschen mit Behinderung ist kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft eine „inklusive“ Arbeitswelt von Bedeutung: eine ganze Gesell- nicht gestalten.“ Dieses zutreffende Zitat des Politikers Hel- schaft profitiert von dem vielfältigen und bunten Zusammen- mut Kohl darf ich heranziehen mit Verweis auf den Beitrag in wirken. Denn das Leben eines jeden Einzelnen, egal ob mit diesem Heft zur Geschichte des Schwerbehindertenrechts von oder ohne Behinderung, definiert sich nicht an dessen Schwä- Marina Marquardt auf Seite 21. chen, sondern an den Stärken. Ob jemand ein ausgeprägtes „Ballgefühl“ hat und deshalb im Sport besonders talentiert ist, Die Kampagne „…und es geht doch!“ führte im Novem- oder ein anderer komplizierteste Rechenaufgaben ohne jede ber in die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, um dort in Mühe löst - niemand würde sich gegenseitig vorwerfen, nicht interessanten Vorträgen zu zeigen, wie Inklusion im Betrieb über dieselben Fähigkeiten zu verfügen. Dies trifft auf alle gelingen kann. Eine besonders gelungene Veranstaltung, die Menschen zu. Und deshalb hat es noch nie Sinn gemacht, wir gerne mit unseren Lesern teilen möchten (Seite 18). Be- Menschen nur nach ihren Einschränkungen zu bewerten. In- gleitend hierzu möchten wir auch das neue Buch von Manfred klusion meint, dass jeder in der Gesellschaft die selben Rechte Otto-Albrecht und Silke Becker empfehlen, das über den Link hat, um in ihr zu leben und zu arbeiten. Zu diesem Zweck gibt auf Seite 16 als Gratis-Download kostenfrei verfügbar ist. es den Hamburger Inklusionspreis – er zeichnet Menschen und Unternehmen aus, die sich in besonderem Maße dieses Im Namen des ARGE-Vorstands möchte ich allen SBVen in Selbstverständnis von Inklusion angeeignet haben und es im Hamburg für ihr Engagement in 2019 danken und wünsche Arbeits- und Lebensalltag umsetzen. Die diesjährige feierliche ein besinnliches Weihnachtsfest. Im Kreise der Familie die Würdigung fand am 2. Dezember im Großen Saal des Ham- Feiertage zu genießen, schenkt uns allen Kraft und Motivation, burger Rathauses als Senatsempfang statt. Lesen Sie mehr um die vor uns liegenden Aufgaben auch in 2020 zu meis- hierzu auf Seite 14! tern. In diesem Sinne wünsche ich allen SBVen, Freunden und Partnern einen guten Rutsch ins Neue Jahr! 100 Jahre Schwerbehindertenrecht (1920-2020) – ein großes Jubiläum, das die ARGE VP gebührend würdigen Herzlichst, Ihr möchte. Die ARGE VP bereitet eine Veranstaltung vor, die die- se Geburtsstunde der Schwerbehindertenvertretung zum Inhalt Jens Nübel hat. 100 Jahre Schwerbehindertenrecht ist ein langer Weg, Vorstandsvorsitzender ARGE VP - Hamburger Wirtschaft Impressum Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Vertrauenspersonen der betrieblichen Interessenvertretungen für die Belange von Menschen mit Behinderung in den Betrieben der Hamburger Wirtschaft (ARGE der Vertrauenspersonen – Hamburger Wirtschaft). Autoren: Alexander Främcke, Felicitas Schütze, Joseph Schnieders, Sonja Fenske, 20097 Hamburg, E-Mail: schriftleitung@hcp-journal.de. Manuskripte: Erbeten an die Schriftleitung. Rechte: Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme des Manuskriptes gehen alle Verwertungsrechte für Zeitschriften, wie Nachdruck, auch von Abbildungen, Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, auf den Herausgeber über. Vortrag, Funk, Tonträger- und Fernsehsendungen sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, behält sich der Urheber vor. Gestaltungs- und Produktionsrechte: © 2019 by Einhorn-Presse Verlag Verwaltung GmbH. Einzelheft: 3 Euro zzgl. Versand. Verlag/Anzeigen: Einhorn-Presse Verlag Verwaltung GmbH, Überseeallee 1, 20457 Hamburg, Tel. (040) 36 15 75 -0, Fax: -15, E-Mail: info@hcp-journal.de. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 02.01.2013. Druck auf chlorfrei gebleichtem und umweltfreundlichen Papier. Printed in Germany. ISSN 2190-0930 www.hcp-journal.de 5
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (intern) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 ARGE Vertrauenspersonen – Hamburger Wirtschaft / Der Vorstand Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung – nutzen Sie unseren Service! Für die Tätigkeit als Vertrauensperson ist vertrauensvoll und professionell mit er- nen diese im eigenen Betrieb erfolgreich ein gut gepflegtes Netzwerk von großer fahrenen Ansprechpartnern aus dem zum Einsatz bringen. Rufen Sie uns an Bedeutung. Auftretende Fragen im be- Vorstand erörtert werden. Sie profitieren oder schreiben eine E-Mail – wir küm- ruflichen Alltag können auf diesem Wege von der langjährigen Erfahrung und kön- mern uns um Ihr Anliegen! Norbert Abramczyk Nadja Buhre Christos Coulouris 2. stellv. Vorsitzende alsterdorf assistenz Deutsches Schauspielhaus west gGmbH Hamburg Tesa SE Tel. 0172 667 33 87 Tel. 040 24871 - 218 Tel. 040 4909 - 4829 n.abramczyk@arge-vp.de n.buhre@arge-vp.de c.coulouris@arge-vp.de Allgemeine Fragen und Themen der Weiterbildung, chronische Erkrankungen, Betriebliches Eingliederungsmanagement, i Schwerbehindertenvertretung, Inklusion i SB-und Betriebsversammlungen i psychische Erkrankungen Jürgen Ehlers Alicia Herdegen Martin Kuper 3. stellv. Vorsitzender KLE Klinik Logistik Verkehrsbetriebe Hamburg- Arbeiterwohlfahrt Eppendorf GmbH Holstein GmbH LV Hamburg e.V. Tel. 040 7410 - 54689 Tel. 0151 - 120 350 62 Tel. 0176 - 103 657 04 j.ehlers@arge-vp.de a.herdegen@arge-vp.de m.kuper@arge-vp.de Allgemeine Fragen und Themen der Betriebliches Eingliederungsmanagement, i Schwerbehindertenvertretung i Presse- und Öffentlichkeitsarbeit i Stellungnahmen Gleichstellungsantrag Jens Nübel Yvonne Ott Cordula Radtke Vorsitzender 1. stellv. Vorsitzende Deutsche Telekom Services Europe AG Otto (GmbH & Co KG) KALORIMETA GmbH Tel. 0170 798 98 17 Tel. 0151 - 102 818 53 Tel. 040 23775 - 279 j.nuebel@arge-vp.de y.ott@arge-vp.de c.radtke@arge-vp.de Allgemeine Fragen und Themen der Allgemeine Fragen und Themen der SBV, Allgemeine Fragen und Themen der SBV, i Schwerbehindertenvertretung i Betriebliches Eingliederungsmanagement i Betriebliches Eingliederungsmanagement Dr. Hans-Günther Ritz Thomas Wagner Imke West WPS – Workplace Solutions Deutsche Post InHaus GmbH Services GmbH Tchibo GmbH Tel. 0175 - 529 00 75 Tel. 040 - 633 17 - 809 Tel. 0172 - 860 55 64 h.-g.ritz@arge-vp.de t.wagner@arge-vp.de i.west@arge-vp.de Allgemeine Fragen und Themen der SBV, Rehamanagement, Wiedereingliederung, Allgemeine Fragen und Themen der SBV, i Betriebliches Eingliederungsmanagement i Ausbildungsbegleitung i Prävention, BEM, psych. Erkrankungen 6 www.hcp-journal.de
ARGE der ARGE der Vertrauenspersonen Vertrauenspersonen 10.Jahrgang 7. Jahrgang| |Heft HeftNr. Nr.44| |2016 2019 (intern) (XXXXXX) Hamburger Wirtschaft Hamburger Wirtschaft ARGE Vertrauenspersonen – Hamburger Wirtschaft / Beratende Vorstandsmitglieder Alexander Främcke Edeltrud Habib Hendrik Persson Einhorn-Presse Verlag Verwaltung GmbH ehem. Beratungsstelle InReha GmbH Tel. 040 361575 - 55 handicap, Arbeit und Leben 040 - 72004080 a.fraemcke@arge-vp.de e.habib@arge-vp.de h.persson@arge-vp.de Rehamanagement, Wiedereingliederung, i Presse- und Öffentlichkeitsarbeit i Betriebliches Eingliederungsmanagement i Ausbildungsbegleitung Jan Plagmann Sabine Schnau Personal- und Arbeits- InReha GmbH vermittlung 040 - 72004080 040 - 25496890 j.plagmann@arge-vp.de s.schnau@arge-vp.de Allgemeine Fragen und Themen der Personal- und Arbeitsvermittlung für i Schwerbehindertenvertretung i Menschen mit Einschränkung www.hcp-journal.de 7
ARGE der Ganz nah dran. Bund-Verlag Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (recht) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 BEM in Kleinbetrieben – Die Anleitung für die Praxis Obwohl das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) seit 2004 gesetzlich vorgeschrieben ist, besteht noch erheblicher Optimierungs- bedarf bei Umsetzung und Durchführung – insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dabei dient das BEM dem Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten. Zugleich sichert es ihnen die Chance, ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Eine wichtige Rolle spielt die Beteiligung Neuauflage! des Betriebsrats, bei schwerbehinderten Beschäftigten die Schwer behindertenvertretung. Der Praxisleitfaden erläutert gut verständlich die Bedeutung des BEM und die Pflichten von Arbeitgeber und Betriebsrat. Betriebsräte erfahren, welche Handlungsmöglichkeiten sie innerhalb des BEM in kleinen und mittleren Betrieben haben. Anschauliche Beispiele – allesamt aus der betrieblichen Praxis – ergänzen die Ausführungen. Eine Musterbetriebsvereinbarung zeigt, wie sich betriebliche Eingliederung im Betrieb regeln lässt. Die 2. Auflage berücksichtigt die umfassende neue Rechtsprechung: • Beschluss des BAG zur Mitbestimmung beim BEM • Kein Anspruch auf Rechtsbeistand bei BEMGesprächen • Pflicht zum BEM vor Kündigung bei häufigen Kurzerkrankungen und Langzeiterkrankungen Edeltrud Habib • BEM vor Kündigung trotz Erhalt einer Erwerbsminderungsrente BEM – Wiedereingliederung in kleinen und mittleren Betrieben Praxisleitfaden und Beispielsfälle zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage 2017. Die Autorin: Ca. 160 Seiten, kartoniert Edeltrud Habib, langjährige freigestellte Betriebsrätin, Beraterin ca. € 19,– | ISBN 978-3-7663-6611-5 zum BEM in Klein und Mittelbetrieben. Erscheint Mai 2017 BESTELLSCHEIN Best.-Nr. Autor / Kurztitel Expl. 978-3-7663- Preis / € Absender: Frau Herr Edeltrud Habib Vorname / Name: 6611-5 BEM – Wiedereingliederung in ca. € 19,– kleinen und mittleren Betrieben Firma / Funktion: Straße / Nr.: Postfach 60424 Frankfurt am Main PLZ / Ort: Infotelefon: 0 69 / 79 50 1020 Bund-Verlag GmbH Telefon: Fax: Postfach 0 69 / 79 50 1011 EMail: 60424 8 Frankfurt am Main Internet: www.hcp-journal.de www.bund-verlag.de Datum / Unterschrift: Tel.: 069 / 79 50 1020 · Fax.: 069 / 79 50 1011 EMail: EMail: kontakt@bundverlag.de kontakt@bundverlag.de
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 (arbeit) Hamburger Wirtschaft die Ausgleichsabgabe zu verringern. Bei anderen führten Erfahrungen aus dem Familien- und Bekanntenkreis oder der Bedarf, geeignete Arbeitskräfte zu fin- den, zu Einstellungen. Der letzte Beweg- grund war der mit Abstand häufigste. Andererseits sind nach wie vor fehlende Kenntnisse rund um die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen vorhan- den. Manche Unternehmen wissen nicht, dass ihnen fachliche und finanzi- elle Unterstützung gewährt werden kön- nen. Diese fehlenden Informationen füh- ren dazu, dass man sich gar nicht erst mit dieser Thematik auseinandersetzt. Vorbehalte wie Menschen mit Behinde- rung seien weniger belastbar, leisteten weniger oder seien häufiger krank, gibt es ebenfalls. Oder bei ihrer Einstellung Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg müsse viel umgebaut werden und sie seien unkündbar. Hier klärt unser Team Reha/SB des AG-S Hamburg unermüd- lich auf. Agentur für Arbeit Hamburg Das Recht auf Arbeit ist seit Jahrzehn- Rückblick 2019, Ausblick 2020 ten ein anerkanntes Menschenrecht. Mit Verabschiedung der UN-Behinderten- rechtskonvention wurde es im Artikel 27 bekräftigt. Das umzusetzen gelingt nur, wenn wir für alle Menschen den Arbeits- Das Team Reha/SB des Arbeitgeber-Service Hamburg vermittelt Men- markt und das Arbeitsumfeld inklusiv ge- schen mit Behinderungen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhält- stalten. Dazu hat sich die BA verpflichtet. nisse. Das Ziel ist, ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen sowie ein selbstbestimmtes Leben ohne oder nur mit geringen Transfer- 2020 wird das Schwerbehinderten- leistungen. recht 100 Jahre alt. Gesetze geben einen Rahmen, ausfüllen muss ihn die (Arbeits-) Gesellschaft. Also wir. Unser Die Beschäftigten im `Team Reha/SB Arbeitslose in Arbeit zu vermitteln. Aber Team Reha/SB des Arbeitgeber-Service des AG-S Hamburg` arbeiten seit gut Herz und Überzeugungskraft wurden Hamburg wird weitermachen, Men- einem Jahr zusammen. Für sie war es gute Partner, die zu den stillen Erfolgen schen mit Behinderung in sozialversi- neu, Menschen mit Behinderungen auf führten, die zählen, genauso wie die vie- cherungspflichtige Arbeitsverhältnisse ihrem Weg in Arbeit zu begleiten und bei len Begegnungen mit behinderten Men- zu vermitteln. Wir laden Arbeitgebende, Arbeitgebern für ihre Einstellung zu wer- schen. Diese Erlebnisse geben unserer Beschäftigte und Arbeitsmarktpartner ben. Neu war auch ihre Erfahrung, Ar- Arbeit einen Sinn. ein, gemeinsam mit uns diesen Weg beitgebende über diesen Personenkreis fortzusetzen. aufzuklären, sie zu beraten und für die Bei den vielen Betriebsbesuchen erleb- Inklusion zu motivieren. ten unsere Mitarbeitenden verschiedene Situationen, wenn es um die Beschäf- Ungewohnt war ebenfalls, dass es im tigung von Menschen mit Behinderung Vergleich zu nichtbehinderten Men- ging: Einerseits zeigte sich gesellschaft- schen länger dauert, schwerbehinderte liches Engagement oder der Wunsch, von Sönke Fock www.hcp-journal.de 9
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (arbeit) (arbeit) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 Beratungsstelle handicap beratungsstelle handicap Praxistipp: Neues Verzeichnis mit Ansprechstellen Schwerhörigkeit im arbeits für Rehabilitation und Teilhabe Schaffung gesundheitsförde Unsere Ohren nehmen ständig Informationen auf, die Psychis unser Gehirn verarbeitet. Alle unwichtigen Geräusche Schwerh Was tun, wenn Rat erforderlich ist? werden formiert dabei ausgeblendet. sind, bis Unterbewusst über eine Rehabilitation erhalten bzw. wir eine Teil- selbst vo Viele Menschen lernen die Leistungen der Rehabilitati- so Informationen habeleistung über die wird entschieden Umgebung und auchoder derunsere Lage Wiederein- che Ans on und Teilhabe erst kennen, wenn sie selbst einen Un- im Raum. stieg in den Arbeitsprozess weiter geplant werden kann. birgt. Ei terstützungsbedarf haben. Dann ist es nicht so einfach, Die Damitwichtigste ist dieserFunktion RechnerdeseinHörens gutes ist das Verstehen von Serviceangebot. heraus, eine Orientierung zu bekommen und eine Beratung zu Sprache. Hier wirken Ohr, Hörnerv und Hör und Sprachzen Höreindr erhalten. Wenn eine Erkrankung eingetreten ist, wird in trum Info im Gehirn zusammen, um aus der Abfolge von Lauten der beruflichen Praxis oft der Betriebsrat, der Personal- einen Sinn zu bilden. Wenn eine der Komponenten nicht voll https://www.reha-fristenrechner.de/ Mit eine rat, die Mitarbeitervertretung oder die Schwerbehinder- funktioniert, ist das Hörverstehen beeinträchtigt. arbeitun tenvertretung um Rat gefragt. schwert. Im Laufe des Lebens nimmt das Hören ab. Ein leichter Hör psychisc Neues Online-Verzeichnis verlust wird oft erst spät erkannt. Ein Hörverlust kann aber einer Tä Werden Leistungen zur Rehabilitation oder Teilhabe ge- auch in Folge von Unfall oder Krankheit eintreten, zum Beispiel braucht, ist es häufig unklar, wo eine gute Beratung über durch einen Hörsturz (Ohrinfarkt), der oft direkt oder indirekt Unter S mögliche Leistungen zu finden ist und wo ein Antrag ge- durch Stress ausgelöst wird. auch da stellt werden kann. Zur Orientierung gibt es nun ein neu- Mensch es online Verzeichnis der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR), mit dem der § 12 SGB IX in die Um dies Praxis umgesetzt wird. messene von tech Mit einer Suchmaske können Leistungsberechtigte, Ar- bis hin z beitgeber oder auch Rehabilitationsträger die Ansprech- ander so stellen finden. Gesucht werden kann nach regionalen Wir beraten betriebliche Interessenvertretungen in der Metropol- Kriterien oder auch nach einer bestimmten Trägerschaft region Hamburg mit dem Fokus auf schwerbehinderte Beschäftigte Was Sc zu den Themen: Um Fe und es werden barrierefreie Beratungsangebote be- nannt. Damit können Leistungsberechtigte frühzeitig Schwerh Schwerbehindertenförderung und -politik in den Betrieben Informationen erhalten und sie werden in die Lage ver- Beratung und Umsetzung: Betriebliches und Lipp setzt, Anträge auch zu stellen. Eingliederungsmanagement (BEM) einem G Qualifizierungsberatung Sie gute Demografischer Wandel Sprache Die Informationsangebote der Ansprechstellen sollen über Inhalte und Ziele von Leistungen zur Teilhabe, die ten mög Unsere Beratungen sind für die Möglichkeit der Leistungsausführung als persönliches betrieblichen Interessenvertretungen kostenfrei! Hörpaus Budget, Verfahrensfragen zur Inanspruchnahme von leichtgra Leistungen sowie Angebote der Beratung, einschließlich handicap wird gefördert durch das Integrationsamt der Freien und auf visue Hansestadt Hamburg. der ergänzenden unabhängigen Teilhabe-Beratungsstel- len (EUTB) informieren. Das online Verzeichnis finden Gute Ra Sie unter: https://www.ansprechstellen.de/suche.html anlagen lungen u Kontakt: Nützliches Tool: der Fristenrechner Arbeit und Leben DGB/VHS e.V. Leistungsberechtigte und Rehabilitationsträgerträger Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg Betriebl Tel. 040/ 284016-50 Nachdem können sich dabei auch von einem Fristenrechner die handicap@hamburg.arbeitundleben.de relevanten Bearbeitungszeiten des Antrags ausrechnen www.handicap-hamburg.de Rückkeh lassen. Denn gerade für die Leistungsberechtigten ist es schen S wichtig, Fristen zu kennen, damit sie über die Dauer in- genomm 10 8 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2019 1 (inklusion) Lobbyarbeit von und für Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft 2 Aktive Mitwirkung in politischen Projekten 3 Stärkung der Schwer- behindertenvertretung 4 Mitbestimmung im Verband ausüben 5 Für Vertrauenspersonen aller Branchen/Behörden 6 In 11 Bundesländern bereits vertreten 7 Mitgliedschaft für SBV und StellvertreterInnen Kostenfreie Mitgliedschaft Jetzt anmelden unter: w w w. v v p d . o r g VERDE - Verband der Vertrauens- personen in Deutschland Bertha-Benz-Str. 5, 10557 Berlin Tel. 030 346 554 204 verde* Fax 030 346 554 260 Verband der Vertrauens- www.hcp-journal.de 11 geschaeftsstelle@vvpd.org personen in Deutschland
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (inklusion) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 Hamburg Wasser Musik kennt keine Barrieren: Das ganz besondere Konzert Hamburg Wasser initiierte ein besonderes musikalisches Format: „Musik kennt keine Barrieren“. Die Bands „A Mekhaye“ und „Bitte lächeln“ gestalteten den Abend - mit dabei waren Rolf Zukowski und Stefan Gwildis. Die Idee dazu hatte Ilonka Fehrmann, Koordinatorin für das Thema Inklusion bei Hamburg Wasser. Die Bands heißen „Bitte lächeln“ und Musik zu machen, man bekommt so für Inklusion“ aufgerufen. Hamburg „Fleetenpower & Friends“. Manche viel Energie“, sagte Stefan Gwildis, der Wasser und die Jugendmusikschu- Musiker können nicht sehen oder sitzen mit dem Gebärdenchor „Hand’s up“ le stellten innerhalb kürzester Zeit ein im Rollstuhl. Was sie eint, ist die Mu- auftrat. Mit dem Song „Wir sind ge- fröhliches Inklusionskonzert auf die sik. Zusammen mit Rolf Zuckowski und meinsam unterwegs“ gab Rolf Zuckow- Beine, bei dem auch Schulsenator Stefan Gwildis begeisterten die jungen ski das musikalische Motto des bunten Ties Rabe (SPD) am Klavier glänzte. Künstler rund 400 Zuschauer, die das Abends vor. Ergreifend das Lied „Äpfel Am Ende standen alle Akteure auf der Glück hatten, beim Inklusionskonzert und Dreck“ von der Geschwisterband Bühne und sangen mit Stefan Gwildis: „Musik kennt keine Barrieren“ im aus- „Sadegh und Yeganeh“, Bruder und „Wir haben doch jeden Berg geschafft.“ verkauften Miralles Saal der Staatlichen Schwester, die über das Mittelmeer ge- Minutenlanger Applaus und schließlich Jugend-musikschule dabei zu sein. flohen sind und nun im Osdorfer Born das Versprechen von Guido Müller, Di- wohnen. rektor der Jugendmusikschule: „Es war Zweieinhalb Stunden lang sangen und großartig, im kommenden Jahr werden spielten Musiker mit und ohne Handi- Ingrid Körner, Senatskoordinatorin für wir wieder ein Inklusionskonzert veran- cap zusammen. „Es ist ungeheuer be- die Gleichstellung behinderter Men- stalten.“ reichernd und spannend, zusammen schen, hat im Herbst zur Initiative „Zeit haa 12 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 (barrierefrei) Hamburger Wirtschaft PFG Immobilien Schadenersatz führen kann. „Den kleinen Wasserschaden im Keller vor 18 Jahren Wie gelingt der Übergang hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung...!“ Frühzeitige Planung von Vorteil in die barrierefreie Immobilie? PFG Immobilien ermittelt den korrekten Objektwert und begleitet den Eigentümer im gesamten Wohnungswechselvorgang. Die aktuellen Rahmenbedingungen sind für Hausverkäufer von Vorteil: Individuelle Wünsche für den Übergang niedrige Zinsen führen zu attraktiven Verkaufspreisen und eröffnen damit in eine alters-/behindertengerechte Im- interessante Möglichkeiten für einen zukunftsfähigen Wohnungswechsel. mobilie sollten von Anfang an in die Pla- nungen mit einbezogen werden. Es steht der Verkauf der Immobilie an? Vorsicht vor Sachmängelhaftung Dann stellt man fest, dass nicht nur der Hinzu kommt das Interesse von Nach- richtige Preis als wichtiges Kriterium zu klären ist, sondern auch der Übergang in barn und Bekannten am Erwerb der Im- mobilie, was häufig durch die gute per- i Info alters- und/oder behindertengerechtes sönliche Nähe geprägt ist und Gespräche PFG Immobilien – Ihr Partner Wohnen. Es bedarf der professionellen erleichtert. Wenn es jedoch um Aussagen rund um den Grundbesitz Preisrecherche, bestehend aus Lage, des Eigentümers gegenüber dem künfti- Überseeallee 1, 20457 Hamburg Größe, Zustand und Entwicklungspoten- gen Käufer der Immobilie geht, kann aus Tel. 040 361 57 555 zial des Objektes sowie andererseits die gut gemeinten Objektdarstellungen eine E-Mail: immo@pf-global.eu Planung für den nahtlosen Übergang in unbeabsichtigte Sachmängelhaftung die neue Immobilie ohne finanzielle Risi- werden, die den Kaufvertrag anfechtbar www.pf-global.eu ken und Nachteile. macht und sogar zur Rückabwicklung mit PFG Immobilien tung Kostenfreie Bewer kl.! Ihrer Immobilie in Beratungstermine Mo. - Fr. 8:00 - 20:00 Uhr Tel. 040 / 361 57 555 Haus, Wohnung, Grundstück Überseeallee 1 Ihr Immobilien- Partner 20457 Hamburg immo@pf-global.eu www.pf-global.eu www.hcp-journal.de 13
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (XXXXXX) (inklusion) 10. 7. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 2016 Hamburger Senat / ARGE VP Hamburger Inklusionspreis 2019: Ausgezeichnetes Engagement Der Hamburger Senat verleiht in Kooperation mit der ARGE Vertrauenspersonen - Hamburger Wirtschaft den Hamburger Inklusionspreis 2019 an Unternehmen und Personen, die sich in besonderem Maße für die Beschäfti- gung von Menschen mit Behinderung einsetzen. Die feierliche Würdigung fand am 2. Dezember 2019 als Senats- empfang im Großen Saal des Hamburger Rathauses statt. Gruppenbild der Preisträger: EDEKA Müller, akq uinet AG, Hamburger Gehörlosen Sportverein von 1904 e.V. gemeinsam mit der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen Ingrid Körner und Jens Nübel, Vorstandsvorsitzender der ARGE VP Am 2. Dezember 2019 fand unter Be- behinderter Menschen, Frau Ingrid Begrüßungsrede hielt. Denn die Preis- teiligung der Sozialsenatorin Dr. Me- Körner in Kooperation mit der Arbeits- träger wurden erst während des Se- lanie Leonhard im festlichen Saal des gemeinschaft der Vertrauenspersonen – natsempfangs bekannt gegeben. Doch Hamburger Rathauses die Verleihung Hamburger Wirtschaft, dem Vorsitzen- zunächst hob die Senatorin in ihrer Rede des Hamburger Inklusionspreises 2019 den Herrn Jens Nübel, vergeben. hervor, dass der Hamburger Inklusions- für die Ausbildung und Beschäftigung preis 2019 Unternehmen auszeichnet, von Menschen mit Behinderung statt. Im Saal herrschte gespannte Erwartung die vorbildlich Menschen mit und ohne Die Auszeichnung wurde von der Se- als die Senatorin vor zahlreichen Gästen Behinderung zusammen und auf Augen- natskoordinatorin für die Gleichstellung aus Politik, Verbänden und Wirtschaft die höhe ausbilden bzw. beschäftigen. 14 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 7. 10.Jahrgang Jahrgang| |Heft HeftNr. Nr.44| |2016 2019 (XXXXXX) (inklusion) Hamburger Wirtschaft Die Jury hatte sich darauf geeinigt, drei Unternehmen zu ehren, die sich in ihren Arbeitsbereichen bzw. Unternehmen ganz besonders und persönlich enga- giert und verdient gemacht haben. Laudator Herbert Schalthoff stellte die Firma akquinet AG als Preisträger vor, ein IT-Beratungsunternehmen, das sich der Inklusion von Menschen mit Behin- derung verschrieben hat. Das Unter- nehmen wurde vor 16 Jahren als erstes deutsches Integrationsrechenzentrum gemeinsam mit der Evangelischen Stif- tung Alsterdorf gegründet. Speziell für Menschen mit Handicap bietet das Un- v.l.n.r.: Laudator Herbert Schalthoff, Ingrid Körner, Vertreter der Fa. akquinet AG, Jens ternehmen im Rahmen der Aktion „Zeit Nübel und Senatorin Dr. Melanie Leonhard für Inklusion“ einmal jährlich einen Tag der offenen Tür an, an dem Interessierte die Möglichkeit haben, das Unterneh- men außerhalb eines klassischen Be- werbungsgesprächs kennenzulernen. Bei der zweiten Preisträgerin handelte sich um Frau Inga Müller, Eigentümerin von EDEKA Müller. Sie hat sich mit gro- ßem Engagement dafür stark gemacht, neue Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Ihr ist es gelungen, diesen Menschen ein Arbeits- umfeld zu bieten, das auf deren Fähig- und Fertigkeiten abgestimmt ist. Damit fühlen sich nicht nur die Beschäftigten wohl, auch die Kundschaft möchte auf v.l.n.r.: Ingrid Körner, Laudator Jürgen Ehlers, Inge Müller mit ihrem Team, Senatorin Dr. deren Unterstützung nicht mehr verzich- Melanie Leonhard und Jens Nübel ten. Dank ihres Einsatzes ist es gelun- gen, das Team gut aufzustellen, so dass alle davon profitierten. Frau Müller wurde in einer Laudatio des stellvertretenden Vorsitzenden der ARGE VP - Hambur- ger Wirtschaft, Herrn Jürgen Ehlers, gewürdigt. Der Hamburger Gehörlosen Sportver- ein von 1904 e.V. kümmert sich seit vielen Jahren nicht nur um den sportli- chen Nachwuchs in Hamburg, sondern engagiert sich auch als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Seit 2017 bildet er regelmäßig junge Menschen mit Hörbe- reinträchtigung aus. Laudatorin Birgitt Ohlerich lobte dieses Engagement in ih- rer Rede ausdrücklich und würdigte das v.l.n.r.: Ingrid Körner, Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Geschäftsführung des HGS, Jens Nübel und Laudatorin Birgitt Ohlerich vorbildliche Unternehmen. www.hcp-journal.de 15
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (inklusion) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 Gastbeiträge und lebendige Portraits Buchvorstellung von Praktikern aus Betrieben und von Experten mit unterschiedlichem fachli- Inklusive Führung – So gelingt chen „Background“ liefern zusätzlichen Nutzen für den Leser und machen das die Inklusion von Menschen mit Buch insgesamt zu einer anregenden Lektüre. Es nimmt den Leser mit in die Herausforderungen der Führungsarbeit Behinderung im Unternehmen und ermutigt ihn, sich diesen Heraus- forderungen zu stellen. Dafür liefert es viele Anregungen und praktische Tipps. Das Buch fasst die Ergebnisse einer Zusammenarbeit mit über 2.000 Es zeigt auf, wie alle Beteiligten davon Unternehmen aus einem Zeitraum von drei Jahren zusammen und ist im lernen und profitieren können und gibt Rahmen des Projektes Unternehmens-Netzwerk INKLUSION entstanden. konkrete Handlungsempfehlungen, wie das im Alltag zu bewältigen ist. Nicht nur für Führungskräfte, sondern auch Das Autorenduo Manfred Otto-Albrecht Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis: für Beschäftigte mit einer Behinderung und Silke Becker zeigt, wie Führungs- • Inklusive Führung betrifft jedes Un- und für ihre Kolleginnen und Kollegen kräfte das Potential behinderter Men- ternehmen eine dankbare Lektüre, zeigt sie doch, schen optimal nutzen können und wie • Spezifische Rahmenbedingungen welche Unsicherheiten, Ängste und Be- Unternehmen von ihrer Beschäftigung inklusiver Führung dürfnisse im Alltag oft hinter Problemen profitieren. Außerdem bietet das Buch • Umgang mit Konflikten im Team und Konflikten stehen, und wie diese einen Überblick über die wichtigsten In- • Inklusive „Denke“ im Alltag bewältigt werden können. formationen zu den gesetzlichen Grund- • Inklusive Führung - sechs Erfolgs- lagen und Fördermöglichkeiten sowie faktoren Das Buch ist im Rahmen des Projekts eine umfassende Literaturliste zu Be- • Vorbeugen und Lösen von Konflik- „Unternehmens-Netzwerk INKLUSION“ hinderung, Arbeitsplatzgestaltung und ten entstanden. Es wird durchgeführt von Barrierefreiheit. den Mitgliedern der Bundesarbeitsge- meinschaft ambulante berufliche Reha- bilitation (BAG abR) e. V. in Zusammen- arbeit mit der Bundesvereinigung der Inklusive Führun Silke Becker Manfred Otto-A lbrecht g Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). So gelingt die Ink Das Projekt wird gefördert vom Bun- Menschen mit Beh lusion von desministerium für Arbeit und Soziales inderung im Unternehmen (BMAS). Umfang: 169 Seiten mit zahlreichen Illustrationen und Grafiken Weitere Inhalte: • Rechtliche Rahmenbedingungen • Hilfestellung, Unterstützung und Förderung • Umfangreiche Material- und Litera- turliste Gratis-Download des Buches (PDF): http://bit.ly/Buch_Inklusive_Fuehrung 16 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 7. 10.Jahrgang Jahrgang| |Heft HeftNr. Nr.44| |2016 2019 (XXXXXX) (recht) Hamburger Wirtschaft Bundesvereinigung Lebenshilfe Gute Nachricht für Familien mit behinderten Kindern Ministerin Franziska Giffey will im Frühjahr 2020 ein neues, inklusives Kinder- und Jugendstärkungsgesetz vorlegen. Nach einem umfangreichen Bera- sundheitsministerin, Ulla Schmidt, tungsprozess, an dem auch die Bun- MdB: „Für die Familien mit behin- desvereinigung Lebenshilfe beteiligt derten Kindern ist das eine gute war, hat gestern Familienministerin Nachricht. Sie warten schon lange Dr. Franziska Giffey den Abschluss- darauf, dass auch sie endlich die bericht zur Zukunft der Kinder- und vollen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe entgegengenommen. Jugendhilfe in Anspruch nehmen Auf dieser Grundlage will die Minis- können.“ terin im Frühjahr 2020 ein neues, inklusives Kinder- und Jugendstär- kungsgesetz vorlegen. Dazu erklärt die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und frühere Ge- www.lebenshilfe.de Unser Netzwerk - Ihr Nutzen Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte Akademiker - Vermittlung von Fach- und Führungskräften - Beratung bei allen Fragen zur Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung - Projekte für die Beschäftigung von schwerbehinderten Akademikern Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) AG-S für schwerbehinderte Akademiker Telefon: 0228 713-1375 E-Mail: zav.sbakademiker@arbeitsagentur.de zav.de/agssba www.hcp-journal.de 17 Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (inklusion) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 Hintere Reihe: Martin Rosenau, Martin Wangnick (Sanitätshaus Rosenau), Dr. Tobias Stephan Kaeding (Hamburg Wasser), Jens Witte (Deutsche Rentenversi- cherung Bund), Mathias Sutorius (Bundes- arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V.), Dr. Jochen Kriens (KVH), Peter Kleinsor- ge (PHH Personaldienstleistung GmbH). Vordere Reihe: Marianela von Schuler Alarcón (Zahnärztin), Caroline Roos (stellv. Vorstandsvorsitzende KVH), Nicole Plinz (Zentrum für Stressmedizin, Asklepios Klinikum Harburg und Asklepios Klinik St. Georg), Stefanie Schäfer (KVH), Moderatorin Dörte Maack (doertemaack.de), Michaela Hogg (KVH), Marlies Faedtke (FAW gGmbH) …und es geht doch! ten Kollegen, so Fock. Gleichwohl sei Return to Work – was alles geht! es für sie ungleich schwerer, wieder in Arbeit zu kommen.Er warb dafür, weiter daran zu arbeiten, Vorurteile abzubau- Die Kampagne „…und es geht doch“ war im November zu Gast im en. Der Arbeitsmarkt solle sich auch Ärztehaus der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Es ging haupt- auf die Bedürfnisse der Fachkräfte mit sächlich um die Frage: Wie gelingt der berufliche Wiedereinstieg von Behinderung einstellen. Den Trend zur Menschen mit Behinderung? von Natascha Blankenburg Digitalisierung beschrieb er als mögliche Chance für Menschen mit Handicap. Am 13. November fand im Ärztehaus der Caroline Roos, die stellvertretende Vor- Christian Böttger vom Arbeitgeberver- Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg standsvorsitzende der KVH, berichtete band der Ernährungsindustrie Ham- (KVH) die 16. Veranstaltung der Kampa- von der Umsetzung der Barrierefreiheit burg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg- gne „…und es geht doch“ zur beruflichen nicht nur in den Hamburger Arztpraxen, Vorpommern erhält fortlaufend Anfragen Inklusion von Menschen mit Behinderung sondern auch schon bei der Arztsuche von Mitgliedsunternehmen mit der Bitte statt. Sie ist 2004 gegründet worden, um auf den Internetseiten der KVH. Dort um rechtlichen Beistand. Oft gehe es Hamburger Arbeitgeber mit innovativen werde ab dem nächsten Jahr auch nach um Möglichkeiten, wie ein bestehendes Veranstaltungsformaten für die berufliche den verschiedenen Graden von Barrie- Arbeitsverhältnis trotz fortdauernder Inklusion schwerbehinderter Menschen zu refreiheit unterschieden. Und auch im Einschränkung möglichst weitergeführt gewinnen. Ziel ist, das Engagement von Gebäude des Ärztehauses in der Hum- werden kann. Nach seiner Erfahrung Unternehmen und Betrieben unter immer boldtstraße wurde Barrierefreiheit kon- würden jedoch nur die wenigsten Ar- neuen Blickwinkeln zu präsentieren und sequent umgesetzt. beitsverhältnisse aus Krankheitsgründen sie mit Experten und Betroffenen zusam- beendet. menzubringen. Schwerpunktthema der Digitalisierung als Chance diesjährigen Veranstaltung unter dem Mot- Konkrete Zahlen lieferte in seinem Gruß- Jens Witte von der Deutschen Ren- to „Return to Work“ war die Reintegration wort Sönke Fock, der Vorsitzende der tenversicherung Bund stellte die um- ins Arbeitsleben. Ganz gleich ob Fachkräf- Geschäftsführung der Agentur für Arbeit fassenden Angebote der Deutschen temangel, demografische Veränderungen Hamburg. Jede siebte Person in Ham- Rentenversicherung für Arbeitgeber vor. oder zunehmende psychische Belastun- burg habe eine Behinderung, trotzdem Besonderen Stellenwert habe die Prä- gen und Erkrankungen: Die erfolgreiche seien Menschen mit Behinderung antei- vention, denn die Teilhabe am Arbeitsle- Rückkehr an den Arbeitsplatz wird zur im- lig besser ausgebildet und im Vergleich ben solle möglichst lange erhalten wer- mer größeren Herausforderung. seltener krank als ihre nicht behinder- den („Reha vor Rente“). 18 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 (inklusion) Hamburger Wirtschaft Nicole Plinz, Leiterin des Zentrums für Stressmedizin im Asklepios Klinikum in Hamburg Harburg und an der Asklepi- os Klinik St. Georg, sprach zum Thema Wiedereingliederung nach psychischer Erkrankung. Die wichtigsten Faktoren für ein gutes Gelingen sind nach ihrer Erfahrung eine langsame Steigerung der Belastung und ein abgestimmter, detail- lierter Plan dafür, an den sich dann auch alle Beteiligten halten. Die Rückkehr sol- le nicht zu lange aufgeschoben werden. Anstatt Defizite oder Negatives zu beto- nen, empfahl sie eine „Positiv-Liste“. Der wichtigste Faktor ist für sie die normale Kommunikation miteinander, das Mitei- nander-Reden! Für sie sind die Bereit- schaft, Vorurteile fallen zu lassen, sowie eine aufgeschlossene Kultur im Unter- nehmen die wichtigsten Faktoren für das Gelingen von einer Rückkehr zur Arbeit. Was Arbeitgeber zum Teilhabeplanver- fahren der Rehabilitationsträger wissen müssen, erläuterte Mathias Sutorius von Das barrierefreie Hotel in der Lüneburger Heide 3 Ü/F ab EUR Oder einfach mal 139,- p. P. im en! Urlaub machang DZ Standard ebot: Unser Ken nen lern Frühstück, 3 Übernachtungen mit lbadkarte, zzgl. Kur taxe 1 Abendbuffet, 1 Therma Entspannte Tagungen und Seminare im Gästehaus: n nur eine Bahnstunde von Hamburg entfernt n Seminar- und Gruppenräume mit Tagungstechnik n 78 barrierefreie Zimmer mit Dusche/WC, Telefon, TV, Notruf n Vital-Zentrum mit Sauna, Bio-Sauna, Dampf bad und Gymnastikraum n vielfältiges Gastronomieangebot, auch Diätkost n Parkplatz und Tiefgarage www.hcp-journal.de 19 Gästehaus Bad Bevensen Alter Mühlenweg 7, 29549 Bad Bevensen, Telefon: 05821-959 0 Telefax: 05821-959 160, E-Mail: gaestehaus@fdst.de, Internet: www.gaestehaus-bad-bevensen.de
ARGE der Vertrauenspersonen Hamburger Wirtschaft (inklusion) 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 schwerbehinderter Menschen der KVH. Diese hatte nach dem Besuch der letzt- jährigen Veranstaltung bei Airbus vorge- schlagen, die Veranstaltung 2019 in das Ärztehaus der KVH einzuladen. Schon in den vergangenen Jahren hat- ten namhafte Unternehmen wie Otto, Airbus, Eurogate, Beiersdorf, das Uni- versitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und die Hamburger Hochbahn die Kam- pagne „…und es geht doch“ unterstützt. Ein Konzert des Hamburger Ärzteor- chesters unter der Leitung des Dirigen- ten Thilo Jaques hatte den hochkaräti- gen Auftakt des Abends mit rund 120 Gästen gemacht, durch den die blinde Moderatorin Dörte Maack fachkundig der Bundesarbeitsgemeinschaft für Re- zung, um sich in den Wirren der Zustän- und charmant führte. Das abschließen- habilitation e.V. digkeiten besser zurechtzufi nden. Sein de Get-together nutzten die Gäste zum Mitarbeiter Martin Wangnick berichtete, Netzwerken. Bundesverdienstkreuz für Inklusi- dass er aufgrund eines Verkehrsunfalls onsarbeit amputiert werden musste und seinen Ganz praxisnah wurde es in der Intervie- alten Beruf nicht mehr ausüben konnte. wrunde „Best Practice“ mit Vertreterin- Ein neuer Job musste her, und der soll- nen und Vertretern aus vier Unterneh- te wieder im Handwerk sein. Inzwischen men. Mit ansteckender Begeisterung hat Martin Wangnick seine Ausbildung berichtete die Zahnärztin Marianela von zum Orthopädietechnik-Mechaniker ab- Schuler Alarcón über ihre Arbeit, für die geschlossen und sein Selbstwertgefühl ihr gerade das Bundesverdienstkreuz zurückerobert. verliehen wurde. Sie hatte vor sechs Jahren begonnen, in ihrer Praxis auch Für Dr. Tobias Stephan Kaeding, Ab- gehörlose Patienten zu behandeln und teilungsleiter Health and Safety bei gehörlose junge Frauen zu zahnmedi- Hamburg Wasser, sind umfangreiche zinischen Fachangestellten auszubil- präventive Maßnahmen wichtig und die den. Um die ersten Auszubildenden zu reibungslose Zusammenarbeit aller Be- fi nden, drehte sie ein Video in Gebär- teiligten beim Betrieblichen Eingliede- densprache. Derzeit hat ihre Praxis 17 rungsmanagement (BEM). Beispiels- Mitarbeiterinnen, von denen 70 Prozent weise kommen die bei Hamburg Wasser Die Partner der Kampagne gehörlos sind. Die spezifischen zahnme- eingesetzten Hebehilfen allen Mitarbei- „…und es geht doch“: dizinischen Begriffe hat Frau von Schu- tern zugute. ler Alarcón erstmals in Gebärdensprache • Ausblick Hamburg GmbH/ übersetzt. Aber damit nicht genug: Sie Marlies Faedtke, Leiterin der Beratungs- Integrationsfachdienst Hamburg möchte auch andere Praxen animieren, und Inklusionsinitiative Hamburg (BIHA) • Fortbildungsakademie der Wirtschaft sich stärker für gehörlose Menschen zu der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH – Beratungs- und öff nen, und hat dafür den Verein In Deaf (FAW), dankte der KVH für die Einla- Inklusionsinitiative Hamburg (BIHA) Med gegründet. dung in das Ärztehaus. Eine Kampagne • PHH Personaldienstleistung GmbH wie „… und es geht doch“ ohne die groß- • Arbeitsgemeinschaft der Vertrauens- Für Martin Rosenau, Geschäftsführer zügige und professionelle Unterstützung personen – Hamburger Wirtschaft des Sanitätshauses Rosenau GmbH, von Unternehmen durchzuführen, sei • Unternehmens-Netzwerk INKLU- wird Inklusion schon seit Jahrzenten im schlicht nicht möglich, so Faedtke. Ins- SION (Bundesarbeitsgemeinschaft Unternehmen gelebt. Er dankte Stefanie besondere galt ihr Dank Caroline Roos, ambulante berufliche Rehabilitation Wöste, Inklusionslotsin der Handwerks- Dr. Jochen Kriens, Stefanie Schäfer und (BAG abR) e. V.) kammer Hamburg, für die Unterstüt- Michaela Hogg, der Vertrauensperson 20 www.hcp-journal.de
ARGE der Vertrauenspersonen 10. Jahrgang | Heft Nr. 4 | 2019 (recht) Hamburger Wirtschaft 100 Jahre Schwerbehindertengesetz (1920 - 2020) Entwicklung des Schwerbehindertenrechts und der Schwerbehindertenvertretung von Marina Marquardt 6. April 1920 Mit dem neuen Recht änderte sich erst- enthält über die bisherigen Regelungen Gesetz über die Beschäftigung mals dessen Orientierung von einem ent- des Schwerbehindertengesetzes hinaus Schwerbeschädigter – Schwerbe- schädigenden kausalen System der sozi- auch allgemeine Vorschriften zur Rehabi- schädigtengesetz und Kriegs- alen Sicherung, das bestimmte Ursachen litation behinderter Menschen, die immer beschädigtenfürsorge der Behinderung voraussetzt, hin zu einem dann eingreifen, wenn es keine spezielle- finalen System, das beim Vorliegen be- ren Regelungen in den anderen Büchern Seit der Weimarer Republik gab es gesetz- stimmter gesundheitlich bedingter Nach- des Sozialgesetzbuchs gibt. liche Regelungen für Nachteilsausgleiche teile bestimmte Ziele verfolgt. Zugleich von Behinderten, die zunächst das Ziel werden dem Betroffenen Rechte gewährt, Ziel ist es, das behinderte und von Behin- verfolgten, die große Zahl an Kriegsver- die unabhängig vom Grund seiner Be- derung bedrohte Menschen ihre Belange sehrten des Ersten Weltkriegs in das bür- nachteiligung geltend gemacht werden weitgehend selbst und eigenverantwortlich gerliche Leben wieder einzugliedern. Das können. Gleichzeitig galt das Gesetz nicht bestimmen. Zur Umsetzung werden Hilfen Schwerbeschädigtengesetz enthielt eine mehr länger nur für Deutsche, sondern für durch Leistungen zur medizinischen Reha- spezialgesetzliche Ausprägung des Rechts alle Menschen mit Behinderungen. bilitation, zur Teilhabe am Arbeitsleben und auf Arbeit gemäß Art. 163 der Weimarer zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft Reichsverfassung und erfasste auch die 26. August 1986 angeboten. Einführung der geschlechts- Opfer von Arbeitsunfällen. Es wurde eine Gesetz zur Sicherung der Eingliede- neutralen Begriffe „Vertrauensperson Beschäftigungspflicht der Arbeitgeber zu- rung Schwerbehinderter in Arbeit, der schwerbehinderten Menschen“ und gunsten der Schwerbeschädigten einge- Beruf und Gesellschaft (Schwerbe- „stellvertretendes Mitglied“ der Schwer- führt, soweit sie mehr als 20 Arbeitnehmer hindertengesetz – SchwbG) behindertenvertretung Einführung des beschäftigten. Das Ziel war, zwei Prozent geschlechtsneutralen Begriffes „schwer- aller Arbeitsplätze für Schwerbeschädigte Neufassung des Schwerbehindertenge- behinderte Menschen“ (anstelle Schwer- zur Verfügung zu stellen. Die Einstellungs- setzes, in dem die Regelungen teils dem behinderter) pflicht war flankiert durch eine Aufsichts- Arbeitsrecht, teils dem Sozialrecht zuge- und Kontrollbefugnis der zuständigen rechnet werden. Es regelte wesentliche Neudefinition von Behinderung Behörden. Zur Kündigung des Arbeitsver- Bereiche des Schwerbehindertenrechts Einer „Behinderung“ lag bisher sozial- hältnisses durch den Arbeitgeber musste in Deutschland, darunter die Feststellung rechtlich die Vorstellung einer Schädigung die Hauptfürsorgestelle zustimmen. des Grades der Behinderung, die Ver- zugrunde, die mit einer Fähigkeitsstörung pflichtung der Arbeitgeber zur Beschäfti- verbunden ist und zu einer Beeinträch- 12. Januar 1923 gung von Schwerbehinderten, den Kün- tigung der allgemeinen Lebensführung Schwerbeschädigtengesetz digungsschutz für Schwerbehinderte, die führt. Diese defizitorientierte Sichtweise (Weiterentwicklung) Schwerbehindertenvertretungen (Vertrau- ist in den zurückliegenden Jahren kritisiert 1923 wurden erstmals in den Betrieben ensmann / -frau) in Unternehmen sowie worden. Die Weltgesundheitsorganisati- Vertrauensmänner der Schwerbeschädig- die Werkstätten für behinderte Menschen on hat im Jahr 2001 diesen Argumenten ten von den Schwerbeschädigten gewählt. und die unentgeltliche Beförderung im folgend eine „Internationale Klassifikation Nahverkehr. der Funktionsfähigkeit, Behinderung und 16. Juni 1953 Gesundheit“ (ICF) verabschiedet, die jetzt Neufassung 1. Juli 2001 auch dem SGB IX zu Grunde liegt. Nun Schwerbeschädigtengesetz Einführung des Neunten Buch Sozi- kann eine Beeinträchtigung von Funktio- (Weiterentwicklung) algesetzbuch SGB IX - Rehabilitation nen auftreten, die zu einer Aktivitätsein- und Teilhabe behinderter Menschen schränkung führen kann und sich als 24. April 1974 Partizipationsstörung auswirkt (Lachwitz; Gesetz zur Weiterentwicklung Das bisherige Schwerbehindertenrecht Schellhorn; Welts 2001, S. 17f). des Schwerbeschädigtenrechts – wurde als Teil 2 in das Artikelgesetz ein- Schwerbehindertengesetz gegliedert und schafft einheitliche und Das SGB IX schränkt dieses Konzept al- („Gesetz des guten Willens“) vereinfachte Verfahrensvorschriften. Es lerdings ein und definiert Menschen als www.hcp-journal.de 21
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