HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld

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HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
AUSGABE 25
JANUAR 2020

HANDWERK
IM WESTMÜNSTERLAND

                                                                          HANDWERKERFORUM

                                                                   DIGITALES
                                                              DENKEN WAGEN!

                                                                                  AUSBILDUNG

                                                     ENGAGEMENT FÜR DIE
                                                    NÄCHSTE GENERATION

                                                                                        COEMBO

                                                                 EINE HALLE
                                                         VOLLER HANDWERK

Zeitschrift der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und des Handwerks-Bildungsstätten e.V.
HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
WIR LASSEN DAS MAGAZIN LEBEN!

                                                            JE T Z T H IE R
                                                           IM M A G A Z IN
 02                                                          T ES T EN
             Mithilfe der CAPTUM App können wir
EDITORIAL

             einige unserer Fotos zum Leben erwecken
             und Ihnen mehr Inhalte zur Verfügung
             stellen.

             Auf den Seiten 3, 22 und 33 sehen Sie unten
             rechts das CAPTUM Logo. Scannen Sie diese
             Seite mit der CAPTUM App und lassen Sie
             sich überraschen was passiert...

            STEP 1: C
                     APTUM App im passenden Store
                    herunterladen.

            STEP 2: C
                     APTUM App starten und über die
                    Fotos halten, die unten rechts in
                    der Ecke mit dem Logo versehen
                    sind.

            STEP 3: A
                     lle ergänzenden Inhalte im drei-
                    dimensionalem Raum live erleben.
HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
VORWORT

Sehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser,

wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr!

Wir hoffen, dass Sie gut und gesund ins neue Jahr gestartet sind, mit jeder Menge
Schwung, guten Plänen und motivierenden Vorsätzen. In ein Jahr, in dem Sie viel-
leicht neue Wege einschlagen werden hin zu mehr Digitalisierung, wie wir im Schwer-       03

                                                                                        HANDWERK COESFELD
punktthema dieser Ausgabe zeigen. Denn es steht fest: Jedes Gewerk für sich kann
bereits jetzt schon von der Vielzahl digitaler Anwendungen und Lösungen profitieren
und dadurch etwas schneller, direkter, hoffentlich effizienter werden und Zeit für
sich sparen. Voraussetzung dafür ist Offenheit und Experimentierfreude. Wir alle
müssen digital (mit-) denken lernen.

Die Kreishandwerkerschaft wird Sie auf diesem Weg begleiten, hierzu Angebote
machen und gemeinsam mit Ihnen Wege finden und ausprobieren. Wir wollen ver-
netzen, motivieren und einen lebendigen, konstruktiven Dialog anfeuern. So lebendig
übrigens wie dieses Magazin: Via „Augmented Reality“ verbinden wir in dieser Aus-
gabe erstmals das haptische Erlebnis eines gedruckten Magazins mit den dynami-
schen Inhalten der virtuellen Realität. Diesen Neujahrsgruß können Sie zum Beispiel
als Video auf Ihrem Smartphone ansehen. Wenn Sie möchten, können Sie auch im
Film einen Streifzug über die Berufsorientierungsmesse CoeMBO unternehmen oder
die Irland-Reise unserer Obermeister miterleben. Wie das geht, verrät Ihnen die Seite
links. Und, Sie ahnen es schon: Auch dafür ist digitale Unterstützung notwendig.

Sagen Sie uns Ihre Meinung! Die Mittel der Kommunikation sind vielfältig wie nie,
der Digitalisierung sei Dank: Sie erreichen uns natürlich nach wie vor konventionell,
freuen würden wir uns auch über Ihre Nachricht via Facebook oder Messenger, über
unsere KH-App und bald auch via Instagram.

Ferdinand Limberg                  Ulrich Müller
Kreishandwerksmeister              Hauptgeschäftsführer
HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
„Vernetzt Euch, tauscht Euch aus, und

                               vor allem: Nutzt die übergeordneten

                               Organisationen wie die Kreishandwerkerschaft.

                               So entstehen die besten Anwendungsideen!

  04
INHALTSVERZEICHNIS

                     BETRIEBE BEWEGEN

                     AUS DEN INNUNGEN

                     AUSBILDUNG GESTALTEN

                     HANDWERK IM DIALOG

                                                   08
                     SERVICE

                     MENSCHEN IN DER KH

                                                TITELTHEMA
                     HINGEGUCKT!
HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
02                                                    24
                     VORWORT                                    NEUES AUS DER RECHTSPRECHUNG

                                                                                  26
                                                                    DENKMAL FÜR HOLTERMANN

                     06                                                        27
        SICHERHEIT GROSS GESCHRIEBEN                              BETRIEBE SOLLTEN SICH ÖFFNEN
   Sicherheitstag des Netzwerks „Zuhause sicher“
   Interview mit Ulrike Twiehoff, Polizei-Expertin für                            28
                    Einbruchschutz                                   ENERGIE AUS EINER HAND
                                                                                                                    05
                                                                               29

                                                                                                                  HANDWERK COESFELD
                                                              EINFACH, DIREKT, NÄHER AM MITGLIED

                       08                                                   30
            DIGITALES DENKEN WAGEN                             CYBER-ANGRIFFE ALLE 16 SEKUNDEN
      Kompetenzzenztrum Digitales Handwerk
         zu Gast beim HandwerkerForum                                          31
                                                                    MEHR ZEIT FÜR HANDWERK
                     10
           MUT MACHEN, ANZUFANGEN
     Interview Alexander Hanatschek vom KDH

                        12                                                      32
               WIE DIGITAL SIND SIE?                                   DUBLIN IN VIER TAGEN
Unterwegs auf dem Weg zur Digitalen Transformation:        Die Obermeister entdecken die irische Metropole
      Drei Handwerksunternehmer berichten.
                                                                             34
                                                                      HANDWERK HÄLT JUNG
                                                         Wir gratulieren Diamantenen und Goldenen Meistern

                   16
    ENGAGEMENT FÜR DIE AUSZUBILDENDEN
          Lehrlingswarte im Kreis Coesfeld
                                                                              36
                       19                                         „EINE LÖSUNG GIBT ES IMMER“
              BESTE AUSZUBILDENDE                        Siegfried Hericks über das Projekt Marktplatz Voerde .
   Tim Volle und Sarah Burmeister sind Sieger im
               Leistungswettbewerb                                            39
                                                           „NO LIMITS - WIE SCHAFFE ICH MEIN ZIEL?“
                   20                                     Joey Kelly ist Sprecher beim nächsten Handwerker
      JEDES HANDWERK EIN TRAUMBERUF                                      Forum am 3. März 2020
   Ein Rückblick auf unsere Medien-Kampagne zur
                 Nachwuchswerbung

                                                                             40
                      22                                            WAS MACHT EIGENTLICH ...
         EINE HALLE VOLLER HANDWERK                                    Waltraud Arends in der
                Ein Streifzug über die                         Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung
         Berufsorientierungsmesse CoeMBO

                                                                               42
                                                                        SEMINARÜBERSICHT

                                                                                47
                                                                          NEUE MITGLIEDER
                                                                            IMPRESSUM
HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
Betriebe bewegen

                                                                                                       Netzwerk Zuhause s
                                                                                                       Autohaus Zumbusc

  06
BETRIEBE BEWEGEN

                             SICHERHEIT GROSS
                             GESCHRIEBEN
                   Beim Sicherheitstag im Autohaus
                   Zumbusch in Dülmen zeigten sich die
                   Partner des „Zuhause sicher“-Netzwerks.                                        WAS HEISST DAS KONKRET?

                   Auch die Polizei war mit von der Partie.                                       Wenn wir als Polizei im Rahmen ei-
                                                                                                  ner Beratung Empfehlungen für
                                                                                                  eine bestimmte Sicherheitstechnik
                                                                                                  geben, können wir sicher sein, dass
                                                                                                  die Handwerksbetriebe dies ähn-
                                                          Wir sprachen mit Ulrike Twiehoff,       lich sehen und nicht in eine ganz
                                                          Kriminalhauptkommissarin in der         andere Richtung beraten. Wer sich
                   Sich selbst als potenzielle „Einbre-
                                                          Kriminalprävention der Kreispolizei-    von uns beraten lässt, das sind der-
                   cher“ versuchen, das konnten die
                                                          behörde Coesfeld über das Netz-         zeit mehr als 100 Haushalte jährlich,
                   Besucher des Sicherheitstages im
                                                          werk „Zuhause sicher“.                  bekommt ein Protokoll der poli­
                   Autohaus Zumbusch, organisiert
                                                                                                  zeilichen Beratung und die ent-
                   vom „Zuhause sicher“- Netzwerk.
                                                          FRAU TWIEHOFF, DAS NETZWERK             sprechenden Sicherheitsempfeh-
                                                          „ZUHAUSE SICHER“ GIBT ES SEIT FAST      lungen. Handwerksbetriebe, die in
                   Das Netzwerk existiert seit 2005. Es
                                                          15 JAHREN. WAS KONNTEN SIE IN           unserem Netzwerk sind bzw. auf der
                   wurde auf Initiative von Polizeibe-
                                                          DIESER ZEIT ERREICHEN?                  Errichterliste des Landeskriminal-
                   hörden ins Leben gerufen und ist als
                                                          Unser Fokus liegt auf dem Einbruch-     amtes stehen, setzen diese um.
                   gemeinnütziger Verein organisiert.
                                                          schutz und wir stellen fest, dass das
                   Das Ziel, das die Polizei gemein-
                                                          Thema präsenter geworden ist. Wir       WAS MACHT EIN HAUS EINBRUCH-
                   sam mit Kommunen, Handwerks-
                                                          tauschen uns im Netzwerk regel-         SICHER?
                   organisation sowie Unternehmen
                                                          mäßig aus, wir erreichen vor allem,     Das ist vor allem eine entspre-
                   aus Handwerk, Industrie und Versi-
                                                          dass wir gemeinsam mit den Hand-        chende Sicherheitstechnik wie ab-
                   cherungswirtschaft verfolgt, ist die
                                                          werksbetrieben in dieselbe Rich-        schließbare Fenster und Türen. Wer
                   „Stärkung der Kriminalprävention in
                                                          tung beraten und arbeiten.              die Plakette des Netzwerks „Zuhause
                   der Bevölkerung“. Ein Schwerpunkt
                   ist der Einbruchschutz.
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sicher: Sicherheitstag
ch

                                                                                                                                     07

                                                                                                                                   HANDWERK COESFELD
                                                                 www.zuhause-sicher.de/partner/lokale-unternehmen/sg-coesfeld/

      sicher“ an seinem Haus anbringen        und sind auch auf der Errichterliste        schaft im Netzwerk „Zuhause sicher“
      möchte, muss eine entsprechende         des LKA verzeichnet. Das ist eine           schafft bei Kunden viel Vertrauen,
      zertifizierte Technik Rauchmelder,      gute Empfehlung und Akquise­                auch über die eigenen Stadtgrenzen
      eine sichtbare Hausnummer und           möglichkeit. Sie sind regelmäßig im         hinaus.
      ein Telefon am Bett nachweisen. Die     Austausch mit anderen Betrieben,
      Plakette signalisiert einen hohen       Dienstleistern, der Polizei und den
      Standard. In Plakettenhäuser gibt es    Herstellern und damit immer sehr
      zu fast 100 Prozent keine Einbrüche.    aktuell informiert. Eine Mitglied-

      Für die Bürgerinnen und Bürger                                                        Expertin für Einbruchschutz
      gibt es noch einen weiteren Vor-                                                      Ulrike Twiehoff (Mitte) mit Polizei-
      teil, nämlich Nachlässe bei der                                                       Kollegen
      Hausratversicherung. Und wer vor
      Kosten bei der Installation zurück-
      schreckt: Es gibt Zuschüsse von der
      KfW, wenn ich in Einbruchschutz
      und Sicherheitstechnik investiere.

      WIE KÖNNEN BETRIEBE MITGLIED IM
      NETZWERK WERDEN UND WAS HA-
      BEN SIE DAVON?
      Wir laden Handwerksbetriebe, aber
      auch Versicherer ein, dabei zu sein.
      Für die Aufnahme muss man eini-
      ges an Unterlagen beibringen, um
      die entsprechende Fachkenntnis
      nachzuweisen. Wir erwarten die
      Teilnahme an regelmäßigen Fort-
      bildungen und die Beteiligung an
      unseren Veranstaltungen wie zum
      Beispiel dem Sicherheitstag. Für Be-
      triebe hat die Mitgliedschaft einige
      Vorteile: Sie können sich auf unserer
      Liste als Dienstleister präsentieren
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DIGITALES
                     DENKEN
  08
                     WAGEN
HANDWERK IM DIALOG

                         Die digitale Transformation
                         erfasst die gesamte
                         Gesellschaft. Das Handwerk
                         sucht nach individuellen
                         Strategien – und findet
                         passende Lösungen, so auch
                         beim HandwerkerForum der
                         Kreishandwerkerschaft.

                         Wie wichtig der digitale Fortschritt für ihre tägliche Arbeit
                         ist, haben unsere Betriebe längst erkannt. Anregungen
                         zum Weiterdenken gab unseren Mitgliedern jüngst das
                         HandwerkerForum der Kreishandwerkerschaft, gemein-
                         sam organisiert mit den Volksbanken im Kreis Coesfeld.
                         „Gestalte deine digitalen Sinne“, lautete der Titel der
                         Veranstaltung, bei dem Referent Alexander Hanatschek,
                         Digitalisierungsexperte vom Kompetenzzentrum Digita-
                         les Handwerk (KDH), unseren Gästen eine Fülle zünden-
                         der Ideen für ihr digitales Geschäftsmodell lieferte.
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V. l.: Stellv. Kreishandwerksmeister Andreas Baumeister,                                                                     09
Digitalisierungsexperte des KDH Alexander Hanatschek,

                                                                                                                           HANDWERK COESFELD
Sprecher der Volksbanken im Kreis Coesfeld Dirk Spanderen,
Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulrich Müller.

 Fundamentale Veränderung                                       Das Handwerk muss mitgehen.

 „Wir erleben eine Revolution: Nach der Industrialisierung,     Das Handwerk muss diesen Weg mitgehen, so der Kern
 der Elektrifizierung und schließlich der Computerisierung,     seiner Ausführungen. Hanatscheks Aufruf: „Haben Sie
 die den Menschen in Teilbereichen körperlich ersetzt           Mut und wagen Sie digitales Denken.“ Am effektivsten sei
 haben, ersetzt die Digitalisierung jetzt auch in Teilen die    es, so seine Erfahrung, Handwerker aus verschiedenen
 geistige Arbeit. Und das mit einer Geschwindigkeit, die        Gewerken mit IT-Experten zusammenzubringen. In der
 noch nie dagewesen ist“, ordnete der Digitalisierungs-         Gemeinschaft werde besonders effizient neues digitales
 experte die augenblicklichen Veränderungen ein. Die            Wissen auch gewerkeübergreifend generiert. „Vernetzt
 Folge: Die Erwartungen des Marktes ändern sich funda-          Euch, tauscht Euch aus, und vor allem: Nutzt die über-
 mental. Eine funktionierende Website ist heutzutage            geordneten Organisationen wie die Kreishandwerker-
 eine absolute Selbstverständlichkeit, das intelligente         schaft: So entstehen die besten Anwendungsideen“,
 Heim - „Smart Home“ - gehört beinahe schon zum all-            empfahl Hanatschek.
 täglichen Standard. Moderne Technik wird erschwing-
 lich für alle und bietet unendliche Möglichkeiten, die der     Eines müsse dem Handwerksunternehmer bei seinen
 Markt jetzt sukzessive nutzt. „Nehmen wir uns ein Bei-         Digitalisierungsaktivitäten jedoch immer klar sein,
 spiel an dem Unternehmen Banovo im Sanitär-Bereich“,           mahnte Hanatschek: DIE Generallösung für den Hand-
 führte Hanatschek aus. „Es bietet dem Kunden innerhalb         werksbetrieb gebe es nicht, vielmehr müsse jede Lö-
 von wenigen Minuten ein Richtpreis-Angebot für ein             sung individuell konzipiert sein. Das Kompetenzzentrum
 neues Bad.“ Das wird in Zukunft auch zunehmend vom             Digitales Handwerk leistet den Betrieben dabei Hilfe-
 Handwerker vor Ort erwartet. Das Internet of Things (IoT -     stellung und begleitet die Betriebe auf ihrem Weg. Das
 Internet der Dinge) ermöglicht eine Kommunikation mit          Handwerk habe großes Potenzial, machte Hanatschek
 alltäglichen Gegenständen. „Dabei fallen nie dagewe-           abschließend Mut. „Kein Wirtschaftszweig ist so vertraut
 sene Informationen an, die wir unterschiedlich nutzen          mit seinen Kunden wie das regionale Handwerk. Das ist
 können“, so Hanatschek weiter. „Immer mehr Unter-              Ihr zentraler Wettwerbsvorteil.“
 nehmen erkennen jetzt dieses Potenzial und entwickeln
                                                                     QR-Code: www.handwerkdigital.de
 neue Geschäftsmodelle, um es auszuschöpfen.“

                „Vernetzt Euch, tauscht Euch aus, und vor allem:
                Nutzt die übergeordneten Organisationen wie die Kreishand­
                werkerschaft: So entstehen die besten Anwendungsideen!“

                Alexander Hanatschek, Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
HANDWERK IM WESTMÜNSTERLAND - DIGITALES DENKEN WAGEN! - Kreishandwerkerschaft Coesfeld
andere Gewerke noch eher am Anfang. Bei den Or-
                                                                                thopädie-Schuhtechnikern sieht man im Moment ei-
                                                                                nen schönen Wandel. Hier werden sowohl altbewährte
                                                                                Methoden zum Erstellen eines Fußmodelles, aber auch
                                                                                moderne digitale Lösungen eingesetzt. Generell kann
                                                                                man sagen: Es bewegt sich im Moment sehr viel im
                                                                                Handwerk, aber es ist auch noch sehr viel Luft nach oben.
                                                                                Das Handwerk hat schon lange erkannt, dass Digital-
                              Interview                                         isierung kein abstraktes Gebilde ist, sondern dass jeder
                                                                                von uns jeden Tag Berührungspunkte damit hat. Jeder
                                                                                Betrieb hat mit Sicherheit bereits die ein oder andere
                                                                                digitale Unterstützung im Einsatz, der eine mehr, der
                                                                                andere weniger. Digitalisierung fordert vor allem neue
                                                                                        Denkprozesse. Den einen fällt dieses neue Denken
                                                                                        einfacher, den anderen schwerer. Aber niemand
                                                                                        kann sich davor verschließen.
  10
                                                                                               WAS IST DIE AUFGABE DES KDH?
HANDWERK IM DIALOG

                                                                                               Das Kompetenzzentrum Digitales Hand-
                                                                                               werk (KDH) ist eine vom Bundeswirt-
                                                                                               schaftsministerium für Wirtschaft und Ene-
                                                                                               gie geförderte Initiative zur Stärkung der
                                                                                Digitalen Kompetenz in Handwerksbetrieben. Das KDH
                                                                                agiert deutschlandweit, stellt Expertenwissen zur Ver-
                     Drei Fragen an Alexander                                   fügung und führt Schulungen durch, informiert und sen-
                     Hanatschek vom Kompetenzzent-                              sibilisiert Handwerksbetriebe bezüglich der konkreten
                                                                                Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien. Es gibt
                     rum Digitales Handwerk (KDH).                              nützliche Hilfestellungen zur praktischen Umsetzung
                                                                                von Digitalisierungsmaßnahmen. Handwerksbetriebe
                                                                                können sich auf www.handwerkdigital.de über das ge-
                     WO STEHEN DIE HANDWERKSUNTERNEHMEN BEI DER DIGI-
                                                                                samte kostenfreie und anbieterneutrale Angebot infor-
                     TALISIERUNG NACH IHRER BEOBACHTUNG?
                                                                                mieren.
                     Es gibt Handwerksbetriebe, die schon sehr weit sind bei
                     der Digitalisierung. Hier sehen wir aber je nach Gewerk
                                                                                WO SEHEN SIE DAS HANDWERK IN FÜNF JAHREN? WOR-
                     große Unterschiede. Während Sanitär und Heizungs-
                                                                                AUF SOLLTEN BETRIEBE BESONDERS ACHTEN?
                     bauer aber auch die Elektriker, bedingt durch die Tech-
                                                                                Eine ideale Vorstellung ist es, wenn das Handwerk
                     nologie, die sie einsetzen, schon sehr weit sind, stehen
                                                                                so bestehen bleibt wie es ist, nur eben durchdigitali-
                                                                                siert. Denn die Digitalisierung bietet Chancen, um dem
                                                                                Fachkräftemangel entgegen zu wirken, aber auch, um
                                                                                junge Menschen wieder zu motivieren, eine Ausbil-
                                                                                dung im Handwerk zu beginnen. Zudem ermöglichen
                                                                                neue Produktionstechnologien wie der 3D Druck ei-
                                                                                nige Gewerke wiederzubeleben, die eigentlich so gut
                                                                                wie ausgestorben waren. Dass ideale Vorstellungen aller-
                                                                                dings selten real werden, wissen wir alle. Das Handwerk
                                                                                ist extrem gut vernetzt in seiner Region und hat oft starke
                                                                                persönliche Kontakte mit seinen Kunden. Diesen Wett-
                                                                                bewerbsvorteil muss das Handwerk pflegen. Sicherlich
                                                                                werden einige große Unternehmen versuchen, das Hand-
                                                                                werk als standardisierte Dienstleistung nach den Vor-
                                                                                bildern von Thermondo oder Banovo zu etablieren, aber
                                                                                ich sehe darin dennoch keine Gefahr für das gesamte
                                                                                Handwerk. Wir sehen im Gegenteil, dass es unter den
                                                                                Handwerksunternehmern schon jetzt eine ganze Reihe
                                                                                von digitalen Machern gibt. Diese vernetzen sich unter-
                                                                                einander, um gemeinsam Lösungen für ihre Kunden zu
                                                                                erarbeiten. Eine bedeutende Rolle kommt an dieser Stelle
                                                                                den Handwerksorganisationen zu. Sie feuern den
                                                                                Prozess an, motivieren, vermitteln und beglei-
                                                                                     ten ihre Mitglieder bei sämtlichen Herausforde-
                                                                                        rungen des digitalen Wandels.
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                                                                                                                      HANDWERK COESFELD
      SEHEN – ANFASSEN –
      AUSPROBIEREN
      2020: Innovationspfad Digitales Bauen
      in der Kreishandwerkerschaft Coesfeld

                                        Thema Innovationspfad digitales Bauen

Speziell für die Unternehmen in den       tales Werkzeug im Mittelpunkt, das     Mehr Informationen zu diesem
Bau- und Ausbaugewerken hat das           an typische betriebliche Abläufe an-   Projekt unter folgenden Links
Kompetenzzentrum Digitales Hand-          gelehnt ist – immer mit einem Ex-
werk den Innovationspfad Digitales        perten, der Rede und Antwort stehen    https://www.bzb.de/projekte/
Bauen geschaffen: Als ein begehba-        kann. Die Verweildauer beträgt 20      nationale-projekte/digitales-bauen
rer Parcours bietet er Mitarbeitern       Minuten pro Station. Ganz nach dem
im Bauhandwerk die Möglichkeit,           Motto: »Sehen. Anfassen. Auspro-       www.kh-coesfeld.de
nützliche Anwendungen und Werk-           bieren.« können die Teilnehmenden
zeuge zum Thema Digitales Bauen           nach einer kleinen Einführung an-      KH App
live und hautnah zu erleben. Der          hand von Anwendungsbeispielen
Parcours besteht aus maximal 15           die praktische Umsetzung aus-          www.youtube.com/
Stationen, die in geführten Gruppen       probieren und erste Fragen sofort      watch?v=GSWtjptObfw
komplett durchlaufen werden. An           klären Wir planen, den Innovati-
jeder Station steht ein anderes digi-     onspfad in diesem Jahr in unserer
                                          Kreishandwerkerschaft anzubieten.
12
HANDWERK IM DIALOG

                              WIE DIGITAL
                               SIND SIE?

                         Unterwegs auf dem Weg zur digitalen
                        Transformation: Drei Betriebe berichten.

                           Aufmaß und Baustellendokumentation, durchgängig digital?
                               Touren- und Einsatzplanung, transparent für alle?
                         Kundenkommunikation mit Facebook, WhatsApp und Instagram?

                        Die Möglichkeiten und Anwendungen durch digitale Technik sind
                     unendlich. Wie erreiche ich noch mehr Effizienz, Transparenz und digitale
                                          Intelligenz in meinem Betrieb?

                          Eine kurze Bestandsaufnahme aus drei Handwerksbetrieben.
CHRISTIAN FLEER, JUWELIER WICHELHAUS, AHAUS, nutzt
                besonders in der Kundenkommunikation und –beratung umfang-
                reiche digitale Unterstützung. Grenzen? Keine in Sicht.

                + Bei Facebook und Instagram ist Juwelier Wichelhaus schon lange
                präsent. Wie war Ihr Weg dorthin?
                Wir haben Social Media schon früh genutzt, weil wir festgestellt
                haben, dass wir unsere Kunden und auch potenzielle Neu-Kunden
                damit sehr gut erreichen. Seit 2012 posten wir auf Facebook und
                Instagram in regelmäßigen Abständen: Mal stellen wir eine neue
                besondere Uhr vor, zeigen Schmuck-Kollektionen anlässlich der
                Ahauser Traumhochzeitstage oder begleiten Aktionen der Stadt
                Ahaus. Inzwischen haben wir eine beachtliche Anzahl Follower hinter
                uns gesammelt. Gut 500 User erreichen wir regelmäßig mit unseren
                Posts. Ergänzt wird unsere Social Media-Kommunikation durch die
                Wichelhaus App, basierend auf der Software des bekannten Digitali-
                sierungspioniers unserer Stadt. Viele Einzelhändler am Ort verfügen        13
                über diese Anwendung, dadurch lassen sich gemeinsame Werbe-

                                                                                         HANDWERK COESFELD
                Aktionen einfach und schnell umsetzen. Zum Beispiel läuft seit Mitte
                des Jahres die Aktion „Quizzen macht Ah“, die auch auf unseren Kanä-
                len bis heute für immer mehr Visits sorgt. Für ein überschaubares
                Budget können wir dort Werbung schalten und erreichen damit ziel-
                genau unsere Kunden und potenzielle Neukunden. In wenigen Wochen
                sind die Userzahlen von 1.000 auf inzwischen 20.000 angestiegen. Als
                besonders komfortabel erweist sich dieses Tool für unser Gutschein-
                geschäft. Die Verwaltung der Papier-Gutscheine war früher sehr auf-
                wändig. Mit der App wird das zum Kinderspiel.

                + Welche Rolle spielt Digitalisierung bei Ihnen im Verkauf?
                Ganz klar, eine immer größere Rolle! Denken Sie allein an die Her-
                stellerkataloge oder andere Verkaufsunterlagen: Wir führen 20 ver-
                schiedene Uhrenhersteller. Eine Menge Kataloge erhalten wir nun
                digital. Wir haben ein Kernsortiment im Haus, via Tablet können inter-
                essierte Kunden das erweiterte Sortiment des jeweiligen Herstellers
                einsehen und über uns ordern. Besonders hilfreich z.B. für den Ver-
                kauf von Smartwatches ist unser „Easyadvizer“. Bei der Menge an
                Angeboten in diesem Produktsektor ist es inzwischen auch für uns
                kaum mehr möglich, einen Überblick über die Besonderheiten jedes
                Modells zu behalten. Jetzt hilft dieser Terminal: Er bündelt die Daten
                aller bei uns verfügbarer Smartwatch-Modelle und aktualisiert sie
                kontinuierlich. Das ist für unser Personal beinahe unverzichtbar, und
                zusätzlich ein besonderer Anziehungspunkt für unsere männliche
                Kundschaft. Hier werden nämlich gern die technik-interessierten
                Ehemänner „geparkt“….

Gemeinsam       + Was steht als nächster „digitaler Meilenstein“ auf dem Plan?

statt einsam.   Unser Web-Shop nach dem Prinzip Click & Reserve. Kunden können
                sich ihr Wunschprodukt bei uns online reservieren. Damit bieten
                wir einen ähnlich leichten Einkauf, wie sie es von den großen Web-
                Anbietern kennen. Als Handwerks-Mehrwert bekommen sie unsere
                Expertise und unseren Service on top. Auf diese Weise bleibt der Ein-
                kauf am Ort und geht nicht verloren an den Online-Handel. Sicher,
                die Pflege der Website ist zunächst aufwändig, aber es lohnt sich.

                + Was raten Sie anderen Handwerksunternehmern?
                Wir müssen auf das bauen, was das Handwerk so besonders und
                einzigartig macht und was das Internet nicht kann: Beratung und
                Service. Im Internet bekomme ich keinen Schmuck oder Uhr, dessen
                Armband auf den Träger perfekt abgestimmt ist, dort bekomme ich
                auch für meine neue Uhr keine Einweisung oder auch nur eine Batterie
                gewechselt. Direkter Kontakt und Service kann und wird das Internet
                nicht ersetzen. Das ist unser großes Plus!
KARSTEN TELLMANN , ROSENDAHL-DARFELD, stattet seinen
                                          SHK-Betrieb seit Jahren konsequent und kontinuierlich mit digitaler
                                          Technik aus. Sein Ziel: Arbeitsabläufe so transparent wie möglich
                                          für alle Beteiligten zu gestalten.

                                          + Was ist in Ihrem Betrieb bereits digitalisiert und wie war die Ent-
                                          wicklung dahin?
                                          Schon seit mehr als acht Jahren haben wir RFID-Technik für die Kun-
                                          dendienstfahrzeuge im Einsatz. Wir schicken den neuen Auftrag
                                          direkt auf das Navi im Kundendienstfahrzeug, so können sowohl un-
                                          sere Monteure als auch wir in der Zentrale schnell reagieren und
                                          die Monteure flexibel einsetzen. Anfang des Jahres mussten wir in
                                          neue Hardware investiere. Aktuell führen wir ein komplettes Soft-
                                          warepaket ein, das den Einkauf, die Projekt- und Montageplanung
                                          in unserem Betrieb durchgängig digital abbildet, darin ist jetzt auch
                                          die Einsatzplanung für die Fahrzeuge vernetzt. Zukünftig können un-
  14                                      sere Monteure ihre Arbeitsstunden direkt auf ihrem Handy angeben.
                                          Dadurch entfällt das händische Einpflegen völlig. Unsere Monteure
HANDWERK IM DIALOG

                                          können via Handy Materialien, die auf ihren Baustellen noch fehlen,
                                          dort vermerken. Da sowohl die Arbeitsstunden, wie auch die Mate-
                                          rialien direkt im System erfasst werden, läuft die Nachkalkulation
                                          automatisch mit. Eingangsrechnungen von Großhändlern erhalten
                                          eine Projektnummer und gehen sofort in ein bestimmtes Daten-
                                          format, und werden dann projektbezogen automatisch weiterver-
                                          arbeitet. Kurz: Wir decken mit der neuen Software all die kleinen
                                          Schritte ab, die sonst in der alltäglichen Kommunikation verloren zu
                                          gehen drohen. Sogar bis hin zur Aufbereitung für den Steuerberater –
                                          das alles ist mit dieser Lösung für uns erledigt. Die Einrichtung dauert
                                          zwar einige Monate und verursacht erstmal etwas Mehrarbeit, auf
                                          mittelfristige Sicht wird uns das auf alle Fälle sehr entlasten.

                                          + Was steht als nächstes auf Ihrem Digitalisierungsplan?
                                          Der nächste Schritt ist die digitale Projektmappe: Sämtliche Unter-
                                          lagen sind darin einsortiert zur jeweiligen Baustelle. Auch kann jeder
                                          Mitarbeiter jederzeit darauf zugreifen und die Daten zur jeweiligen
                                          Baustelle abrufen, so sind die Monteure viel flexibler einsetzbar. Jedes
                                          Projekt wird so für uns, unsere Monteure und auch für die Kunden
                                          maximal transparent.

                                          + Worauf sollte man Ihrer Meinung nach besonders achten bei der
                                          Einführung von digitaler Technik?
                                          Wichtig ist, dass die Anwendung auch zu den Bedürfnissen des Un-
                                          ternehmens passt. Uns war es besonders wichtig, die Einführung
                                          gut zu strukturieren und vor allem umfassend zu begleiten, so dass

                        Auf dem Weg       auch alle Funktionalitäten der neuen Anwendung allen Mitarbeitern
                                          klar sind und sie sie sinnvoll einsetzen können. Daher kommen jetzt
                     zur größtmöglichen   mehrtägige Schulungen für unsere Mitarbeiter, so dass wir uns bald

                         Transparenz      alle hoffentlich gut und sicher in der neuen Technik bewegen können.

                                          + Wo sehen Sie die größte Herausforderung für Ihren Betrieb, für
                                          Ihr Gewerk in Sachen Digitalisierung? Hier auf Dauer mit den Ent-
                                          wicklungen der Branche mitzuhalten, auf dem neuesten Stand zu
                                          bleiben. Thermondo und Banovo machen es vor: Der Kunde kann
                                          sich online in wenigen Minuten sein neues Bad planen oder ein An-
                                          gebot zusammenstellen. Da brauchen wir noch zu lange. Das wird
                                          die nächste Herausforderung sein. Wir möchten dahin kommen,
                                          dass wir direkt an Ort und Stelle ein Angebot abgeben können, zu-
                                          mindest bei Standard-Projekten. Trotzdem stelle ich mir mittelfristig
                                          vor, dass unsere Kunden zukünftig ähnlich wie bei den großen Online-
                                          Händlern ihr Angebot sofort online kalkulieren können.
MALER MARKUS MASSMANN, LÜDINGHAUSEN, ist in Sachen
                   Digitalisierung ein Vordenker. Seit Jahren berichtet er über seinen
                   digitalen Weg in Vortragsveranstaltungen. Zur Zeit arbeitet er mit
                   Bundeseinrichtungen an einer Einstiegssoftware für Handwerks-
                   kleinbetriebe und einer gewerkeübergreifenden Cloud-Lösung.

                   + Was ist in Ihrem Betrieb bereits digitalisiert und wie war die Ent-
                   wicklung dahin?
                   Die ersten Schritte taten wir vor zehn, zwölf Jahren. Ziemlich früh,
                   das liegt wohl an meiner großen Affinität für Technik. Wir sind ge-
                   startet mit einer Fakturierungssoftware, sie bietet das Grundgerüst.
                   Schritt für Schritt haben wir ab diesem Startpunkt unsere Arbeits-
                   prozesse digitalisiert. Mit dem Fortschreiten der Technik sind wir in-
                   zwischen an einem Punkt, an dem wir sagen können, wir digitalisieren
                   alles. Meine Meister und ich fahren nur noch papierlos zu den Bau-
                   stellen. Möglich wird dies durch eine komplexe, auf unseren Betrieb
                   optimierte interne Prozesssteuerung, die sämtliche Betriebsvorgänge        15
                   abdeckt: digitale Zeiterfassung, digitales Aufmaß, digitale Dokumen-

                                                                                            HANDWERK COESFELD
                   tation über alle Vorgänge an der Baustelle zur Erfassung von Stunden-
                   lohnarbeiten und Ablage von Fotos über die Baustellenentwicklung,
                   bis hin zur automatischen Zwischen- und Nachkalkulation. Am Ende
                   des Tages gehen alle Dokumente in den eigenen Ordner, so können
                   wir allen am Projekt Beteiligten eine umfangreiche Dokumentation
                   anbieten.

                   + In aller Kürze: Was sind in Ihren Worten die größten Vorteile Ihrer
                   digitalen Organisation?
                   Unsere Kommunikation ist erheblich einfacher, intensiver, effektiver
                   geworden und vor allem besser zu steuern. Die Infos sind da, wo man
                   sie braucht. Wir haben an Flexibilität und an Stabilität gewonnen und
                   ich beobachte sogar, dass unsere Mitarbeiter unternehmerischer
                   denken und insgesamt motivierter sind.

                   + Worauf sollten Handwerksunternehmer sich einstellen, wenn sie
     Mehr          ihre nächsten digitalen Schritte planen?

Disziplin in der   Wichtig ist eine größere Disziplin in der Vorbereitung. Die Baustellen
                   müssen gut vorbereitet sein, ich muss meinen Leuten die Baustelle
Vorbereitung       vor Beginn digital zur Verfügung stellen und alle Baustellenpläne,
                   alle Arbeitsvorgänge und Leistungsverzeichnisse definieren. Wich-
                   tig ist es auch, sich immer wieder klar zu machen, dass die Digita-
                   lisierung des Betriebs ein dauernder Prozess ist, den man nie ganz
                   abschließen wird und die Etappen in kleinen Schritten zu definieren.
                   Digitalisierung muss wachsen.

                   + Was steht aktuell auf Ihrem Digitalisierungsplan?
                   In den vergangenen zwei, drei Monaten haben wir uns mit digitalem
                   Planaufmaß beschäftigt: Mit den Daten können wir aus jedem Projekt
                   ein Building Information Modeling erstellen, ein 3 D Modell, das sich
                   drehen, wenden und digital begehen lässt. Das setzen wir nicht für
                   jedes Projekt ein, aber wir erstellen jetzt die Voraussetzungen dafür.
                   In der Beratung werden wir zukünftig auch Augmented Reality ein-
                   setzen.

                   + … und der nächste große Schritt?
                   Der nächste große Schritt ist in meinen Augen der Einsatz von künst-
                   licher Intelligenz auf der Baustelle. Drohnen, die Fassaden spritzen,
                   werden schon erprobt, sind derzeit noch zu teuer und viel zu aufwändig
                   zu programmieren. Aber, wer weiß? Vielleicht stehen in ein paar
                   Jahren hier einige Docking-Stationen für Roboter, die Säcke trans-
                   portieren oder Wände schleifen können. Trotz aller digitalen Unter-
                   stützung bin ich mir aber auch sicher: Künstliche Intelligenz kann
                   sinnvoll unterstützen, aber wird niemals einen Facharbeiter ersetzen.
                   Unser Handwerk wird sich dadurch nicht grundsätzlich ändern.
ENGAGEMENT FÜR
                    DIE AUSZUBILDENDEN
                   Lehrlingswarte betreuen Lehrlinge im Handwerk

  16               Die Lehrlingswarte sind die Ausbildungsexperten der Innung. Ihre Aufgabe ist es, die in ihrem Innungsbezirk ausgebil-
                   deten Lehrlinge zu betreuen. Sie stehen den Auszubildenden bei Problemen in der Schule und im Betrieb beratend und
AUS DEN INNUNGEN

                   gegebenenfalls vermittelnd zur Seite und halten Kontakt zu Berufsschulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten.
                   Zudem kommen unzählige Aufgaben, die der Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung dienen.

                            Albert Eikenbusch: Lehrlingswart der Fachinnung für Elektrotechnik
                            Elektrotechnik Eikenbusch, Billerbeck

                   WAS SIND IHRE HAUPTAUFGABEN              tion auf den Berufsinformationsmes-      die Lehrer manchmal mit den Schü-
                   ALS LEHRLINGSWART?                       sen, wie zum Beispiel der COEmbo         lern haben. Der persönliche Kon-
                   EIKENBUSCH: Wenn Auszubildende           abgedeckt.                               takt zu den Auszubildenden ist mir
                   Schwierigkeiten mit Ihrer Ausbil-        Wichtig ist der Lehrlingswart als Bin-   sehr wichtig und ich stehe auch bei
                   dung haben, helfe ich als Vermittler.    deglied zwischen Berufsschule, Be-       Fragen und Problemen mit den
                   Meine Aufgabe ist es auch, bei der       trieben und Auszubildenden. Wir          Lehrmeisten zur Verfügung.
                   Berufsfindung lenkend einzugreifen,      treffen in den Prüfungsausschüssen       In diesem Lehrjahr haben wir aktuell
                   wobei die Funktion kaum mehr ge-         laufend zusammen bei Gesellen-           15 Auszubildende zur Prüfung. Die
                   fordert wird. Normalerweise sollte       prüfungen. Ich habe früher auch an       Auszubildenden kenne ich zum Teil
                   der Lehrling sich ja über den Beruf      der Berufsschule Unterricht gegeben,     persönlich und man sieht sie auch
                   informieren. Jetzt wird die Informa-     daher kenne ich die Probleme, die        nach der Ausbildung immer wieder.
WARUM SOLLEN JUGENDLICHE GE-            tag gestaltet. Man muss die Auszu-       riger, gute Handwerker zu finden. Es
RADE DAS ELEKTRO-HANDWERK ER-           bildenden mitnehmen und für eine         muss den Kunden bewusst werden,
LERNEN?                                 gewisse Abwechslung in der Ausbil-       dass bei Aufträgen auch ein Lehr-
EIKENBUSCH: Zunächst ist erstmal        dung sorgen.                             lingsstundenlohn mit abgerechnet
die Eignung für den Beruf wichtig.                                               werden muss, um eine vernünftige
Ich frage immer zuerst: Wie bist du     WAS WÜNSCHEN SIE SICH FÜR DIE            Ausbildung zu gewährleisten.
auf die Idee gekommen, diesen Be-       ZUKUNFT IHRES GEWERKS?                   Wir brauchen nicht nur Häuptlinge
ruf zu erlernen? Gerade im Elekt-       EIKENBUSCH: Dass die Akzeptanz           sondern auch Indianer.
ro-Handwerk gibt es ja sehr viele       des Handwerks in der Öffentlichkeit
unterschiedliche Bereiche. Wichtig      besser dargestellt wird. Die Hand-
ist mir, dass die Jugendlichen vor-     werker werden weniger und es
ab wissen, wie sich der Berufsall-      wird in der Zukunft immer schwie-

                                                                                                                            17

                                                                                                                          HANDWERK COESFELD
        Michael Vormann: Lehrlingswart der Fleischer-Innung.
        Fleischerei Vormann, Lüdinghausen.

WAS SIND IHRE HAUPTAUFGABEN             WIE SEHEN SIE DIE ZUKUNFT IHRES          und gesunde Lebensmittel her-
ALS LEHRLINGSWART?                      HANDWERKS?                               zustellen, dabei ist die oberste
VORMANN: Ich bin als Lehrlingswart      VORMANN: Vor fünf Jahren hätte ich       Pflicht besonders sauber und krea-
zuständig für die Vermittlung zwi-      noch gesagt, dass es nicht so rosig      tiv zu arbeiten. Es lohnt sich, Flei-
schen Auszubildenden und Lehr-          aussieht - aber mittlerweile ist ein     scher zu werden! Die späteren
meistern, und auch bei Unstimmig-       Umbruch da. Das Verbraucher-             Gesellen müssen nicht in großen
keiten mit der Schule greifen wir       verhalten verändert sich, die Men-       Fabriken arbeiten, in den Kleinbetrie-
mit ein. Wenn ein Lehrling sich zum     schen wollen wieder wissen, wo           ben haben sie, auch in der Zukunft,
Beispiel schulisch überfordert fühlt,   ihr Fleisch herkommt. Wir führen         allerbeste Chancen.
oder in seinem Lehrbetrieb Streitig-    immer mehr Hausschlachtungen
keiten über Arbeitszeiten oder Lern-    durch, können speziell für Allergiker    WAS MACHT IHR HANDWERK SO
inhalten hat. Wir haben in unserem      arbeiten und zum Beispiel auch           ATTRAKTIV?
Beruf ja nur noch wenige Auszubil-      Wurst in kleineren Mengen herstel-       VORMANN: Wir sind wichtig als Liefe-
dende. In meiner langjährigen Tätig-    len ohne Inhaltsstoffe, die für man-     rant von Lebensmitteln, und damit
keit als Lehrlingswart hatte ich        che Menschen unverträglich sind.         unverzichtbar für alle. Außerdem
noch keine wirklich „schweren“ Fälle    Da sehe ich bei uns kleineren Be-        arbeitet man als Fleischer beson-
zu vermitteln. Das ist grundsätzlich    trieben die Möglichkeit, wir werden      ders kreativ und sorgfältig. Ich mag
doch ein gutes Zeichen: In unserem      wieder mehr wertgeschätzt.               die abwechslungsreiche Arbeit!
Beruf funktioniert es so gut. Offen-    Vom Beruf her ist es eine schöne
bar wissen unsere Ausbilder ganz        Tätigkeit. Unsere Aufgabe ist es, gute
genau, was sie machen.
18
AUS DEN INNUNGEN

                               Dieter Bronstering: Lehrlingswart der Friseur-Innung.
                               Salon Bronstering, Rosendahl-Holtwick.

                   WAS SIND IHRE HAUPTAUFGABEN              auch annehmen und tatsächlich           WIE BEURTEILEN SIE DIE QUALITÄT
                   ALS LEHRLINGSWART?                       umsetzen: Super! Das freut mich         DER AUSBILDUNG IN IHREM HAND-
                                                            dann sehr. Ich würde den Beruf          WERK?
                   BRONSTERING: Bei Lehrlingsstreitig-      auch immer wieder lernen, ich könnte
                   keiten stehe ich quasi zwischen          nicht im Büro sitzen.                   BRONSTERING: Es gibt leider ganz
                   den Fronten, zwischen Arbeitgeber-                                               starke Unterschiede, von unterir-
                   und Arbeitnehmerseite. Ich musste        WAS IST DAS BESONDERE IHREM             disch schlecht bis sehr, sehr gut.
                   aber bis jetzt noch nichts Schwer-       HANDWERK?                               Weil ich ja auch als Prüfer mitwir-
                   wiegendes vermitteln. Dadurch,                                                   ke, bekomme ich zum Beispiel mit,
                   dass ich in engem Kontakt mit den        BRONSTERING: Es gibt nichts Schö-       wenn in der Prüfung der erste Her-
                   Lehrern der Berufsschule stehe und       neres, als direkt am und mit dem        renhaarschnitt gemacht werden
                   auch durch meine Auszubildenden          Kunden zu arbeiten.                     muss. Die Auszubildenden müssen
                   einiges mitbekomme, kann ich oft         Einen Haarschnitt kann man zudem        zuerst mit den Augen lernen, dann
                   schon im Vorfeld Schwierigkeiten         nicht im Internet kaufen. Dadurch       an Modellen. Als Ausbilder muss ich
                   ausräumen.                               sehe ich bei uns noch keine Kon-        mit viel Zeit und Geduld dahinter-
                   Ich bin als Prüfer im Prüfungsaus-       kurrenz zum Internet, da wir ja nicht   stehen und es den Auszubildenden
                   schuss ehrenamtlich einige Tage          vom Verkauf, sondern von der guten      beibringen. Einen Berufseinstieg
                   im Jahr unterwegs. Ich mache die-        Dienstleistung leben.                   über ein Praktikum kann ich nur
                   se Arbeit sehr gerne, ich habe Spaß                                              empfehlen, denn dann können bei-
                   daran mit den jungen Leuten zu-                                                  de Seiten feststellen, ob es passt.
                   sammen zu arbeiten. Wenn ich dann
                   noch feststelle, dass ich etwas ver-
                   mitteln kann und die Azubis dies
BESTE
 AUSZUBILDENDE
           Tim Volle und Sarah Burmeister
           sind im Traumberuf angekommen

                                                            macht habe, war der Umgang mit Neukunden, weil ich               19
                                                            da zunächst noch unsicher war und ich sehr hohe An-

                                                                                                                           HANDWERK COESFELD
                                                            sprüche an mich selber stelle“, erzählt sie.
                                                            Bis zu ihrer Gesellenprüfung war es allerdings ein langer
                                                            Weg, berichtet sie. „Nach der Schulzeit habe ich tatsäch-
                                                            lich erst eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht,
                                                            aber das war nicht meine Richtung.“
                                                            Der Impuls für die Ausbildung zur Friseurin kam von
                                                            meiner Mutter, die ebenfalls als Friseurin tätig ist. Im Sa-
                                                            lon Bronstering habe sie sich sofort wohl gefühlt, „Hier
                                                            ist ein tolles Team, ich kenne mittlerweile meine Kunden
                                                            und mein Chef achtet sehr auf das Zwischenmenschli-
                                                            che. Das gefällt mir sehr gut.“
                                                            Sarah Burmeister will auf jeden Fall im Salon weiter-
                                                            arbeiten. Die Meisterprüfung hat sie allerdings auch
SARAH BURMEISTER                                            schon in Auge gefasst. „Durch den Landes- und den
Siegerin im Leistungswettbewerb und                         Bundeswettbewerb habe ich die Möglichkeit gehabt,
dritte im Bundeswettbewerb                                  mich für ein Stipendium zu bewerben und damit wird
                                                            der Meisterkurs finanziert. Aber erstmal möchte ich jetzt
                                                            ohne Prüfungsdruck arbeiten.“
Über die Gratulation zu Ihren Erfolgen freut sich Sarah
Burmeister sichtlich. Die jetzt fertig ausgebildete Fri-    „Das Besondere an meinen Beruf ist, dass man sehr
seurin arbeitet mit Leib und Seele als Friseurin im Salon   wertgeschätzt wird. Man erschafft etwas mit seinen
Bronstering in Holtwick. „Ich bin auf Umwegen zu meinem     Händen, das man dann sogar noch essen kann und das
Ausbilder Dieter Bronstering gekommen, aber hier            gut schmeckt.“
stand ich am Ende der ersten Lehrjahres schon im            „Ich wollte eigentlich schon immer Fleischer werden,
Herrensalon und habe Haare geschnitten, weil ich das        zwischen durch hatte ich versucht in den Holzbereich zu
Wissen hier so schnell vermittelt bekommen habe“. „Mir      gehen aber das war nichts für mich“, erzählt Tim Volle.“
macht das Arbeiten mit Farbe, Freihandtechniken, viel       „An meinem Beruf gibt es nichts was, mir nicht gefällt
Spaß ich schneide aber auch supergerne mal einen            und ich kann es auch anderen empfehlen, diese Ausbil-
schönen Bob. Was ich am Anfang nicht so gerne ge-           dung zu machen, weil sie so vielseitig ist“.

                                                            TIM VOLLE
                                                            Sieger im Leistungswettbewerb

                                                            In der Landfleischerei Feldkamp, Lüdinghausen hat Tim
                                                            Volle seine Ausbildung zum Fleischer gemacht. Ausbilder
                                                            Helmut Feldkamp kann stolz auf Tim sein, der nun als
                                                            Geselle im Familienbetrieb Volle arbeitet.
Jedes Handwerk ein
 20
                                          „Traumberuf“
AUSBILDUNG

                                 Vielfältig und kreativ, traditionell und
                         dennoch innovativ: Wie spannend das Handwerk in
                          all seinen Facetten ist, bringt unsere Kampagne
                                     „ Traumberufe“ auf den Punkt.

             Wie kann man Jugendliche von einer Ausbildung im            regelmäßigen Rhythmus ein Handwerksberuf in Radio
             Handwerk überzeugen, wie sie neugierig machen auf           und Zeitung vorgestellt. Im Podcast kommen eine Stun-
             Handwerk: Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer         de lang Handwerksmeister und Auszubildende zu Wort
             Arbeitsgruppe zum Thema „Nachwuchswerbung im                und erzählen, warum sie ihren Beruf gewählt haben und
             Handwerk“ in Coesfeld.                                      ihn so lieben. In den Streiflichtern laufen die Geschich-
                                                                         ten in jeweils einer Sonderausgabe. Begleitet wird die
             Zusammen mit den Innungen der Kreishandwerker-              Veröffentlichung jedes Gewerks in den Streiflichtern
             schaft Hellweg-Lippe haben unsere Innungen die Nach-        durch die Kolumne der Obermeister „Drei gute Gründe“.
             wuchsaktion „Traumberufe“ organisiert. Seit Juni wird im

                           Vielen Dank an alle,

                           die diese Aktion so tatkräftig und auskunftsfreudig unterstützt
                           haben. Sie haben dazu beigetragen, die Vielfalt unserer
                           Gewerke ein bisschen mehr greif- und erlebbar zu machen.

                         Weitere Informationen finden             Ausführliche Berichte zu den Traumberufen inklusive aller
                         Sie in unserer KH-App unter der          Interviews finden Sie auf www.traumberufe-nrw.de
                         Rubrik Traumberufe
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                      Ein Überblick über alle bereits veröffentlichten „Traumberufe“
 1 Sarah Burmeister aus dem Salon von Dieter Bronstering mag die Vielseitigkeit des Friseur-Berufes 2 Gestalten
mit Farbe macht Lucas Wießenthaner, Azubi Maler und Lackierer bei Dieter Meiners in Billerbeck großen Spaß
 3 SHK, Johannes Möllers „Am ganzen Prozess beteiligt“ 4 „Ein allumfassender Beruf mit Perspektive“, Land- und
Baumaschinenmechatroniker, Anthony Limberg             5 Steinmetz und -bildhauer Azubi Michelle Schneider im Betrieb
von Karl Heilkenbrinker, Coesfeld, arbeitet gern kreativ 6 Welche Technik steckt unter der Kühlerhaube, das inter-
essiert Azubi KfZ-Mechatroniker René Treptow bei Autocenter Rietmann Leifkes in Coesfeld 7 Fleischer-Azubi und
Meister mit nur 19 Jahren: Tim Volle in der Fleischerei Feldkamp, Lüdinghausen will das Ergebnis seiner Arbeit sehen
können 8 „In unserem Produkt ist Leben drin“, Ausbildungsmeister Bastian Mey, Bäckerei Mey, Coesfeld 9 Ak-
kurat arbeitet Tischler-Azubi Luis Böck bei Kuhmann Innenausbau in Dülmen 10 „Kein Tag wie jeder andere“, sagt
Jannik Fleige, Elektroniker-Azubi bei Miltrup in Billerbeck 11 Ein „Gefühl von Freiheit auf dem Dach“, meint Jörg Wel-
ling, stellvertretender Obermeister der Dachdecker
Schon mal vormerken:
Die nächste CoeMBO
findet am 14. November
2020 statt.

                  EINE HALLE VOLLER
                     HANDWERK
            Zum 9. Mal fand die Berufsorientierungsmesse CoeMBO
           in Coesfeld statt. Mit überwältigendem Erfolg: Über 3.800
                 Besucher zählten die mehr als 150 Aussteller.

  Von Dachdecker, Bäcker, Friseur,      dagogischen Zentrum und ver-            Organisator der Kreishandwerker-
  KfZ über Maurer, Maler und Metall-    zeichnete jede Menge interessierter     schaft. „Auch die Darstellung der
  bau bis hin zu Tischler, Steinmetz,   Besucher an ihren Ständen.              Unternehmen wird immer profes-
  Schornsteinfeger und Zimmerer –                                               sioneller.“
  das Handwerk im Westmünsterland       „Die Aussteller sind von den guten
  zeigte sich geschlossen zur Berufs-   Gesprächen mit den Besuchern be-
  orientierungsmesse CoeMBO im Pä-      geistert“, freut sich Josef Fels, der
„Comedian und Friseur Dennis Grundt
sorgte bei den Friseuren für Stimmung“

                                                                                                                               23
 Handwerk hautnah

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 Am Stand der Dachdecker zum Bei-          Auch am Stand unserer Kreishand-        Durch die vielen interessanten An-
 spiel konnten Besucher selbst Hand        werkerschaft blieben viele Gäs-         gebote haben beide lange und in-
 anlegen und eine Schiefertafel in         te stehen, um dort per VR-Brille ein    formative Gespräche mit Ausstel-
 Herzform bringen – nicht nur für die      Autorennen zu fahren.                   lern geführt. „Wir haben uns dann
 vielen Jugendlichen eine Attrakti-                                                einfach entschieden, noch länger
 on. Bei den Friseuren sorgte Dennis       „Wir wollten eigentlich ins Kino und    auf der CoeMBO zu bleiben, weil uns
 Grundt, Stand up-Comedian und             vorher nur ganz kurz auf der Messe      so viel geboten wird“, fährt Phil fort.
 selbst gelernter Friseur für die rich-    vorbeischauen“, erzählt Adrian, der     CoeMBO statt Kino – der Besuch
 tige Ansprache der Gäste. Friseur-        auf der Suche nach einem Ausbil-        habe sich definitiv gelohnt, meinen
 Obermeisterin Christin Flüchter           dungsplatz ist.                         beide.
 zeigte eine kleine Kostprobe ihres
 handwerklichen Könnens.

       Bei der Tischlerei Wigger konnten                            „Wir zeigen Aktion hier bei uns am Stand und
       Gäste Mini-Magnete für die Pinnwand                          haben einen richtig guten Zulauf. So wird Hand-
       zu Hause fertigen.                                           werk hautnah.“ Stefan Hericks,
                                                                    Dachdeckermeister und Obermeister der
                                                                    Dachdecker-Innung

Unsere Leser sehen hier nur einen kleinen Ausschnitt der CoeMBO. In der Augmented Reality App sehen Sie ein paar
mehr Eindrücke. Dazu scannen Sie einfach das Titelbild dieses Artikels in der App.

 Auch wir möchten an dieser Stelle allen herzlich Danke sagen, die dazu beigetragen haben, dass das Handwerk sich
 so gut präsentieren konnte. Die Bäcker-Innung vertreten durch die Geiping Bäckerei & Café, die Baugewerken-Innung
 durch die Bauunternehmung Steinberg, die Dachdecker durch den Dachdeckerbetrieb Stefan Hericks, die Innung
 Elektrotechnik durch die Firma Hörbelt. Die Landfleischerei Feldkamp für die Fleischer-Innung die Stellung, Haarmo-
 nie am Dom - Hairstyling by Isa Bussmann für die Friseure, Richter GmbH Lackierungen für die Maler und Lackierer,
 die Firma Heilkenbrinker für die Steinmetze und Steinbildhauer, Wigger Fenster + Fassaden GmbH für die Tischler,
 die Zimmerei Ueding für die Zimmerer. Krampe Kipper und Heimann Fahrzeugbau waren vor Ort für die Metall-In-
 nung, die Beresa für die Innung des Kraftfahrzeughandwerks, Raumausstatter Nienhaus für die Raumausstatter und
 die Innung für modeschaffende Handwerke, präsentiert haben sich auch die Innung für Land- und Baumaschinen-
 technik und die Schornsteinfeger. Wir hoffen auf eine Neu-Auflage mit Ihnen im nächsten Jahr?
NEUES AUS DER
RECHTSPRECHUNG
          Arbeitszeiterfassung der Mitarbeiter:
          Neue Regeln für Arbeitgeber?

  Das große Thema Mitte des Jahres in allen Medien war das Urteil des Ge-
  richtshofs der Europäischen Union zur Erfassung der Arbeitszeit: Der EuGH
  entschied, dass die Mitgliedstaaten Arbeitgeber dazu verpflichten müs-
  sen, ein „objektives, verlässliches und zugängliches“ System zur täglichen
  Arbeitszeiterfassung der Mitarbeiter einzurichten. Eine solche generelle
  Aufzeichnungspflicht gibt es in Deutschland bisher (– außer für besondere
  Arbeitnehmergruppen, wie nach dem Mindestlohngesetz für geringfügig
  Beschäftigte, nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz sowie für die Ar-
  beitnehmerüberlassung –) nicht. Die Reaktionen auf diese Entscheidung
  waren deshalb erheblich, weil es das “Aus“ für die heutige, in den meisten
  Betrieben gelebte Vertrauensarbeitszeit bedeutet. Allerdings: Dieses Er-
  gebnis soll auch die Entscheidung des EuGH bezwecken. Nur auf diese
  Weise könne - so das Gericht - kontrolliert und durchgesetzt werden, dass
  die Arbeitszeitregeln eingehalten, Überstunden konkret erfasst und der be-
  zweckte Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer gewährleistet würde.
MÜSSEN ARBEITGEBER NUN HANDELN?

Nein – bzw. richtiger: noch nicht. Höchstrichterliche Entscheidungen deut-
scher Gerichte, die das nationale Arbeitszeitgesetz im Lichte dieser EuGH –
Entscheidung auslegen, gibt es noch nicht. Auch ist das EuGH-Urteil noch
nicht in ein deutsches Gesetz umgesetzt. Eine solche Umsetzung durch ein
Gesetz scheint mit Blick auf die Rechtssicherheit erforderlich. Ob und wie der
deutsche Gesetzgeber diese Verpflichtung zur Arbeitszeiterfassung für alle
Arbeitnehmer künftig ausgestalten wird, ist noch nicht absehbar. Der EuGH
hat hinsichtlich des Wie „den Mitgliedstaaten einen Spielraum zur konkreten
Ausgestaltung der Arbeitszeiterfassung eingeräumt und erlaubt, die Beson-
derheiten des jeweiligen Tätigkeitsbereichs sowie der Unternehmensgröße
zu berücksichtigen“.

WIE KÖNNTE ALSO EINE SOLCHE ARBEITSZEITERFASSUNG IM WESENTLICHEN
AUSSEHEN?

Der EuGH verlangt dreierlei: Das vom Arbeitgeber einzurichtende Arbeitszeit-
erfassungssystem muss objektiv, verlässlich und zudem zugänglich sein.

WAS BEDEUTET DIES KONKRET?

Arbeitnehmer müssen zum einen eine Einsichts- bzw. Kontrollmöglichkeit ha-
ben. Zum anderen muss das System (im Rahmen des technisch Möglichen)
fehlerunauffällig sein. Hierbei muss die tatsächlich geleistete Arbeitszeit in-
haltlich zutreffend abgebildet sein, also nach der Zahl der geleisteten Arbeits-
stunden, deren zeitliche Lage sowie die Dauer und Lage von Pausenzeiten.
Ferner ist auch eine zeitliche Nähe zwischen der tatsächlich geleisteten Ar-
beitszeit und ihrer Aufzeichnung erforderlich.

Wie damit umzugehen ist, dass viele Handwerksbetriebe aufgrund ihrer oft-
mals geringeren Betriebsgröße diese Aufzeichnung zunächst den Arbeitneh-
mern überlassen und nur nachträglich überprüfen oder in ihre Unterlagen
übertragen, bleibt abzuwarten. Soweit der Arbeitgeber nur die Pflicht zur bloßen
Einrichtung eines Arbeitszeiterfassungssystems hat, bleibt wohl die Fortfüh-
rung dieser Praxis möglich. Ihn würde ja gerade dann nicht die Pflicht zur tat-
sächlichen Messung treffen.

Anders verhält es sich bei der sogenannten Vertrauensarbeitszeit. Hier wer-
den Arbeitszeitdaten eben nicht erfasst, jedenfalls nicht vom Arbeitgeber.
Sobald der Arbeitnehmer hier doch die Gestaltung seiner tatsächlichen Ar-
beitszeit (inkl. Überstunden) erfasst, entsteht ein hoher bürokratischer Auf-
wand für den Arbeitgeber. Folge: Das Modell der Vertrauensarbeitszeit wäre
inhaltsleer.

FAZIT

Wir müssen wachsam sein, ob und wie der deutsche Gesetzgeber auf das
EuGH-Urteil reagiert. ALLERDINGS können die Betriebe sich bereits jetzt darauf
einstellen, dass je nach Gestaltung des Arbeitszeitmodells in ihren Betrieben
Änderungen in der Handhabung der Zeiterfassung – bis hin zur Einführung
von neuen Zeiterfassungssystemen – erforderlich sein werden.

KONTAKT:
Rechtsabteilung der Kreishandwerkerschaft Coesfeld
Özlem Reddig / Kathrin Lühl
Tel.: 02541-94 56-25
E-Mail: reddig@kh-coesfeld.de / E-Mail: luehl@kh-coesfeld.de
Lä ch el n is t
                                                                                                                      bi lli ge r al s
                                                                                                                el ek tr is ch er St
                                                                                                                                      ro m
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                                                                Denkmal für
                                                                                                                     m eh r Li ch t

                                                                Holtermann
                                                                Die Stadt Lüdinghausen
                                                                würdigt seinen 1. Ehrenbürger
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                                                                und ehrenamtlichen Bürger-
                                                                meister Josef Holtermann mit
AKTUELLES

                                                                einer Bronze-Büste.
                                                                Holtermann war
                                                                Kreishandwerksmeister
                                                                von 1996 bis 2005.

            Eine „herausragende Persönlichkeit“    „Über-Bürgermeister“, „Ikone“, „Jahr-    jemanden, den seine Erfahrungen
            bekam posthum eine besondere           hundertpolitiker“ - mit diesen Titeln    höchst sensibel gemacht hatten
            Würdigung: In einer Feierstunde        bedachte sein Nachfolger im Bür-         für gesellschaftliche Verwerfungen.
            wurde eine Bronze-Büste des Ehren-     germeisteramt Richard Borgmann           Die Liste seiner Ämter ist lang: Holter-
            bürgers der Stadt Josef Holter-        den im Alter von 81 Jahren verstor-      mann war Bürgermeister und Ehren-
            mann feierlich enthüllt. Die von der   benen Holtermann in seiner Rede vor      bürger von Lüdinghausen, Träger des
            Lüdinghausener Künstlerin Annette      den zahlreichen Gästen der Feier-        Bundesverdienstkreuzes der Bun-
            Wittkamp-Fröhling      geschaffene     stunde.                                  desrepublik Deutschland. Holter-
            Büste zeigt Holtermann in jüngeren                                              mann war Obermeister der Bäcker-
            Jahren als einen freundlichen und      „Josef Holtermann war ein Mann           Innung von 1996 bis 2003. Als Kreis-
            herzlichen Menschen. Holtermanns       des Dialogs. Entscheidungsfreude         handwerksmeister der Kreishand-
            Wahlspruch „Lächeln ist billiger als   und Entscheidungsfähigkeit, Selbst-      werkerschaft Coesfeld amtierte er
            elektrischer Strom und gibt mehr       bewusstsein und innere Stärke            von Januar 1993 bis August 2005. Er
            Licht“ bekommt so eine ganz neue       machten für ihn den Dialog nicht         engagierte sich als Lehrlingswart
            Deutung.                               überflüssig, sondern setzten ihn für     und im Ausschuss für Lehrlingsstrei-
                                                   sich voraus“, beschrieb Borgmann         tigkeiten, im Gesellenprüfungsaus-
                                                   weiter. Er habe ihn kennen gelernt       schuss und im Prüfungsausschuss
                                                   als einen Politiker, der über das po-    für Verkäuferinnen.
                                                   litische Geschäft hinausdachte und

                                                                                     Josef Kersting moderierte die Feierstunde zur
                                                                                     Enthüllung der Holtermann-Büste, die vor der
                                                                                     Stadtbücherei aufgestellt wurde. Bürgermeister
                                                                                     Richard Borgmann fand die passenden Worte für
                                                                                     das Wirken seines Amtsvorgängers.

                                                                                     Das Konterfei des ehemaligen Stadtoberhauptes
                                                                                     hat die Künstlerin Annette Wittkamp-Fröhling
                                                                                     geschaffen
„Die Betriebe sollten
       sich öffnen“
Rolf Heiber, Geschäftsführer Operativ der
Agentur für Arbeit Coesfeld, über Qualifizierung
als Fachkräftestrategie, Personalentwicklung
im Handwerk und individuelle Lösungen

                                                                                                                                   27

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  HERR HEIBER, MIT WELCHEN FRAGEN           während der Beschäftigung, um die         WIE SCHAFFEN SIE ES, DIE BETRIEBE
  WENDEN SICH HANDWERKSBETRIEBE             Leute auf Fachkräfteniveau zu brin-       ZU MOTIVIEREN, NICHT NUR DIE DUALE
  AN DEN ARBEITGEBERSERVICE DER             gen. Wir haben zum Teil bis zu 20 Pro-    AUSBILDUNG ALS FACHKRÄFTE-
  AGENTUR FÜR ARBEIT?                       zent ungelernte Kräfte in den Betrie-     STRATEGIE ZU SEHEN?
  Bei den Betrieben steht in aller Regel    ben im Kreis Coesfeld. Hier steckt ein    Wir bieten zum Beispiel Demografie-
  zunächst im Vordergrund, Stellen für      enormes Potenzial.                        analysen an, so dass die Unterneh-
  Fachkräfte oder Ausbildungsplätze                                                   men sehen können: Wie sind unsere
  zu besetzen. Die Auftragslage im          WIE KÖNNEN BETRIEBE VORGEHEN,             Personalstrukturen? Welche Leis-
  Handwerk ist gut, Nachwuchs zu re-        UM DIESES POTENZIAL BESSER ZU ENT-        tungsträger gehen in den nächsten
  krutieren und Fachkräfte zu gewin-        WICKELN?                                  Jahren von Bord? Sichtbar wird hier
  nen, sind aktuell die größten Heraus-     Sie sollten genau schauen, wo Men-        immer: Allein mit Auszubildenden
  forderungen. Hier unterstützen wir        schen motiviert und in der Lage sind,     werden wir den Fachkräftebedarf
  auch heute schon sehr gerne. Den          sich fachlich weiterzuentwickeln.         angesichts des demografischen
  Unternehmen und uns ist dabei aber        Dann sollten wir ins Gespräch kom-        Wandels nicht auffangen können.
  sehr bewusst, dass in vielen Bereichen    men und nach guten Wegen suchen,          Um hier neue Wege zu gehen, muss
  die kurzfristige Vermittlung vor dem      die dem Unternehmen und den Be-           man sich auch als Unternehmen öff-
  Hintergrund des bestehenden Fach-         schäftigten entgegenkommen. Sie           nen.
  kräftemangels nicht immer möglich         müssen auf diese Kräfte während
  ist. Da heißt es über Alternativen ge-    einer Qualifizierung nicht verzichten,    WARUM SIND ALL DIESE ANGEBOTE
  zielt gemeinsam nachzudenken und          das ist oftmals eine Sorge der Arbeit-    NOCH NICHT WIRKLICH IN DER BREITE
  nach mittelfristigen Lösungen und         geber. Es gibt zahlreiche flexible        ANGEKOMMEN UND IN DEN BETRIEBEN
  Wegen zu schauen.                         Möglichkeiten und individuelle Lösun-     VERANKERT?
                                            gen, so dass die Leute, wie bei einer     In vielen kleineren Betrieben, tritt die
  WELCHE WEGE MEINEN SIE?                   dualen Ausbildung, weiter im Betrieb      strategische Personalentwicklung im
  Zur Fachkräftegewinnung steht die         arbeiten. Neben dem Durchlaufen           Tagesgeschäft leider des Öfteren in
  duale Ausbildung natürlich im Mittel-     der Qualifizierung ein einem Stück        den Hintergrund. Wir werben hier in-
  punkt; dies unterstützen wir im Wege      ist zum Beispiel die Möglichkeit der      tensiv, den Blick zu weiten. Wir haben
  von ausbildungsvorbereitenden, vor        Teilqualifizierung interessant, bei       die gesetzlichen Instrumente, um
  allem aber auch mit ausbildungsbe-        der die Inhalte einer Ausbildung          dies zu begleiten und die finanziellen
  gleitenden Unterstützungen, um den        über einen längeren Zeitraum in           Mittel, um die Betriebe zu unterstüt-
  Erfolg der Ausbildung sicherzustellen.    Module gesplittet werden. Die theo-       zen. Das ist nicht „Qualifizierung von
  Wir machen konkrete Angebote an           retische Qualifizierung kann dann         der Stange“, sondern das sind indivi-
  Unternehmen, den Blick zu weiten          gegebenenfalls auch in auftrags-          duelle Lösungen, die wir gemeinsam
  und neben der dualen Ausbildung           ärmeren Zeiten durchgeführt wer-          mit den Betrieben ermitteln. Arbeit-
  weitere Säulen zur Fachkräftegewin-       den. Manchmal sind auch die Be-           geberservice unterstützt dabei im
  nung zu nutzen, dies vor allem dann,      schäftigten selbst unsicher, ob sie       Detail.
  wenn Ausbildungsplätze nicht auf          eine Qualifizierung bewältigen kön-
  dem „klassischen Weg“ zu besetzten        nen. Auch hier können wir im Vorfeld      INFO:
  sind. So gibt es in vielen Unternehmen    unterstützen. Bei Freistellung für eine   Der Arbeitgeberservice der Agentur
  un- oder angelernte Kräfte, die im        solche Qualifizierung stellt sich auch    für Arbeit Coesfeld ist über die zent-
  Sinne bester Personalentwicklung          die Frage, ob neue angelernte Ar-         rale Service Nummer 0800-4-555520
  weiterentwickelt werden können.           beitnehmer für die dann freie Stelle      (gebührenfrei) erreichbar. Die brau-
  Möglich sind dafür betriebliche Einzel-   gefunden werden können, ggf. auch         chen Sie allerdings nur für die erste
  umschulungen oder Qualifizierungen        mit erforderlicher Vorqualifizierung.     Kontaktaufnahme.
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