Heimat - ALLES GUTE UND GESUNDHEIT 2023 Frohe Weihnachten - Kreis Borken
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INHALT 03 Kreisheimatpflege- gremium 04 Persönliches 10 Preise 14 Tagungen 19 Vereinsnachrichten 38 WHB – Westfälischer Heimatbund 40 kult – Kultur und lebendige Tradition 50 Publikationen 56 Plattdütske Ecke 80 Museen im Kreis Borken 90 Impressum KREISHEIMATPFLEGEGREMIUM 03 Grußwort des Kreisheimatpflegegremiums
HEIMAT 3 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER KREISHEIMATPFLEGEGREMIUM Ernst Bennemann (links), Christel Höink und Leo Engenhorst wünschen allen Lesern*innen ein frohes Weihnachtsfest und eine guten Rutsch ins Jahr 2023. VORWORT DES In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrer Fa- KREISHEIMATPFLEGE- milie eine besinnliche Adventszeit und ein geseg- netes Weihnachtsfest. Lassen Sie sich trotz aller GREMIUMS Widrigkeiten des Lebens von dem Fest Weihnach- ten berühren und verzaubern. Liebe Damen und Herren in der Heimatpflege, „Der Zauber der Hoffnung kennt unendlich viele sehr geehrte Leserinnen und Leser! Lichter, die sich nicht löschen lassen“, diesen Ge- danken von Monika Minder soll Sie durch das Jahr In diesem Jahr wurden Begegnungen wieder ein- 2023 begleiten. Wir wünschen uns allen friedliche- facher, Feste und Jubiläen und Umzüge konnten re Zeiten und bleiben Sie gesund und munter. wieder stattfinden. Zahlreiche Aktionen, Projekte, Umzüge und Feste zeigen, wie aktiv die Heimatver- „Holt ue kreggel un bliewt gesund!“ eine im Kreis Borken sind, damit Heimatgeschichte bewahrt und wertgeschätzt wird. Viele Heimat- Ihr Team der Kreisheimatpflege mit häuser, Mühlen, Heimatstuben und Museen wer- den von Ihnen gepflegt und mit Leben gefüllt. Sie Christel Höink führen Menschen und sogar Generationen zusam- Ernst Bennemann men, um gemeinsam Kultur und Zusammenleben Leo Engenhorst in dieser Region zu fördern. Sie alle sorgen dafür, dass Brauchtum und Tradition bewahrt und Neues Walter Schwane, in Ihr Dorf, Ihre Stadt gestaltet und wertgeschätzt Redakteur Heimatbrief wird. Wir danken Ihnen für Ihr zahlreiches Engage- ment. Seien Sie weiterhin zuversichtlich und schau- Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege en Sie zukunftsorientiert nach vorne. Ulrike Brandt und Antonius Böing
HEIMAT BRIEF I 4 270 I OKTOBER- DEZEMBER PERSÖNLICHES PERSÖNLICHES 5 Mit Herz und Verstand für Ammeloe – Bernhard Rolvering ist gestorben 6 Bernhard Robers verstorben 7 Trauer um Rudolf Hegemann 8 Reinhold Pries ist seit zwölf Jahren Werths Dorfausrufer
HEIMAT 5 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER PERSÖNLICHES MIT HERZ UND VERSTAND FÜR AMMELOE – BERNHARD ROLVERING IST GESTORBEN AMMELOE. Als er sich Anfang 2011 nach lang- jähriger engagierter Tätigkeit als Vorsitzender ver- abschiedete, da ließ der Heimatverein Ammeloe Bernhard Rolvering nicht einfach so gehen. Im Ge- genteil: Unter großem Beifall, so berichtete die Münsterland Zeitung damals, wurde er zum Ehren- vorsitzenden gewählt. Bernhard Rolvering ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Er ist vielen Vredenern als ehemaliger Sparkassendirektor bekannt. Am 6. Oktober ist Bernhard Rolvering gestorben. Doch er hat seine Spuren hinterlassen. Bis zu sei- nem Ausscheiden als Vorsitzender blickte er auf viele bewegte Jahre mit dem Heimatverein Amme- vereins 2005 zuteil. Anlässlich des Antrittsbesuches loe zurück. Dazu gehörte 1993 und 1994 die Kirch- des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler platzrenovierung in Ammeloe und die Herrichtung in Düsseldorf hatte Peer Steinbrück (damals Mi- der Gaststätte und des Ladenlokales Noldes. Die nisterpräsident) rund 400 Ehrenamtliche aus NRW finanziellen Mittel für die Materialien zur Renovie- eingeladen, um den Dank für die uneigennützige rung an den Häusern hatte das Amt für Agrarord- Arbeit entgegenzunehmen. nung übernommen, die Arbeitskraft stemmten die Mitglieder des Heimatvereins – ehrenamtlich. Ehrenamtlich war Bernhard Rolvering auch lange als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvor- Im Jahr 2000 erfolgte die Renovierung und Einrich- stands aktiv, darüber hinaus war er als ehrenamtli- tung der Heimatscheune. Seit der Errichtung 1994 cher gerichtlicher Betreuer für Mitmenschen im Ein- bis zum Ausscheiden von Bernhard Rolvering als satz. Nicht zu vergessen sein Engagement für die Vorsitzender zählte das Heimathaus Noldes rund Sportfreunde Ammeloe, dort war er mehr als zwei 50.000 Besucher. Mittlerweile dürften einige Tau- Jahrzehnte Vorsitzender und Ehrenvorsitzender. send dazugekommen sein. „Die Arbeit hat mir sehr viel Freude bereitet, vor allem im Team mit den an- Aber nicht nur privat und als Vorsitzender des Hei- deren Vorstandsmitgliedern“, betonte Rolvering matvereins wird Rolvering in Erinnerung bleiben. 2011. 2010 durfte er zusammen mit dem Heimatver- Über viele Jahre prägte er maßgeblich die Ge- ein das 20-jährige Jubiläum feiern. „Einerseits ein schicke der Sparkasse Vreden mit. 1956 begann noch unbedeutendes Jubiläum für einen Verein, er seinen Dienst (damals noch bei der Verbund- andererseits kann mit Blick auf die zurückliegen- sparkasse Vreden). Er war lange Leiter der Zweig- den Jahre eine sehr aktive und vor allem erfolg- stelle in Ammeloe. 1984 wurde er Vorstandsmit- reiche Arbeit für das Dorf festgestellt werden“, so glied der Sparkasse Vreden und war bis zu seinem Rolvering damals. Ruhestand 1996 Sparkassendirektor in Vreden. _____________________________ Eine besondere Ehrung wurde ihm als Vorsitzender Quelle/Autorin: Carina Strauss in der Münsterlandzeitung stellvertretend für alle Ehrenamtlichen des Heimat- vom 14. Oktober 2022, Foto: privat
HEIMAT BRIEF I 6 270 I OKTOBER- DEZEMBER PERSÖNLICHES deren Leiter er viele Jahre war. Bernhard Robers kommt auch das Verdienst zu, zusammen mit ei- nigen Mitgliedern des Heimat- und Altertumsver- eins die Totenzettelsammlung im Kreis Borken an- gestoßen zu haben. Er hat mit akribischem Fleiß für die Genealogie ein Lebenswerk sondergleichen hinterlassen. Vielen Vredenern, aber auch auswär- tigen Familien hat er bei der Erstellung eines Stamm- baums geholfen. Dabei bat er für seine Mühe aber nur um Spenden für gemeinnützige Zwecke. Er erfasste auch die Familiendaten der evangeli- schen und jüdischen Mitbürger in Vreden. Seinem Engagement und seinen Kontakten ist es wesent- lich zu verdanken, dass 1989 die Stadt Vreden die ehemaligen jüdischen Mitbürger/innen anlässlich Bernhard Robers des Stadtjubiläums nach Vreden eingeladen hat. Ihm ist es gelungen, dass fast alle auch dieser Ein- ladung folgten und manche erstmals seit Jahr- BERNHARD ROBERS zehnten wieder ihre Geburtsstadt besuchten. VERSTORBEN Der Familienforscher Bernhard Robers wurde auch im Vorstand des Heimat- und Altertumsverein aktiv, dessen Schatzmeister er von 1973 bis 1998 war. VREDEN. Der Heimat- und Altertumsverein der Der Verein hat ihm diese jahrelangen Arbeiten mit Vredener Lande e.V. trauert um sein langjähriges der Ernennung zum Ehrenmitglied des Beirates Vorstands- und späteres Ehrenmitglied des Beirates gedankt. Der Heimat- und Altertumsverein ist Bernhard Robers (*10. Juni 1930 - † 31. Juli 2022). seinem verdienten Mitglied zu großem Dank ver- pflichtet und wird ihm ein ehrendes Andenken Der 13jährige Bernhard Robers musste für seine Be- bewahren. werbung um eine Lehrstelle bei der Westfälischen Landeseisenbahn einen sogenannten „Ariernach- _____________________________ weis“, also einen Stammbaum, vorlegen. Als er spä- Quelle/Autor/Foto: Heimat- und Altertumsverein der Vredener Lande e.V. ter diesen Stammbaum ergänzen wollte, war sein Interesse für die Familienforschung und damit für die Heimatgeschichte geweckt. Diese Begeiste- rung für die Genealogie hat er ein Leben lang be- halten. Seit etwa 1955 hat er die Kirchenbücher der Pfarrei St. Georg in mühevoller Arbeit abgeschrie- ben, zunächst noch in Vreden und später nach der Abgabe der Bücher ins Bistumsarchiv in Münster. Die umfangreiche Buchreihe des Heimat- und Al- tertumsvereins verdankt ihm viele genealogische Hinweise und ist von ihm mitgeprägt worden. 1976 hat er die Arbeitsgemeinschaft der Genea- logen im Kreis Borken angeregt und gegründet,
HEIMAT 7 03I BRIEF Rudolf Hegemann – hier bei der Präsentation einer seiner ungezählten Veröffentlichungen – ist tot. Mit ihm haben die Stadt und ihre Be- wohner einen schier unerschöpflichen Wissensspeicher zur Ahauser Geschichte verloren. TRAUER UM wesen – so wie das Stadtschützenfest 2016. Damit RUDOLF HEGEMANN sei für den langjährigen General des Bürger- und Junggesellenschützenfestes ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Ahaus verliert Bewahrer Wissensspeicher ist verloren und Wegbereiter Und dann sind da die Chroniken, Bücher und Ver- AHAUS. Ahaus trauert um Rudolf Hegemann: Mit öffentlichungen, die Rudolf Hegemann über die dem allseits beliebten Heimatforscher und Schüt- Jahre für und mit dem Heimatverein Ahaus aber zen verliert die Stadt ein echtes Original. Ein Nachruf. auch ungezählten anderen Vereinen und Gruppie- rungen erarbeitet hat. Im Rückblick erinnert sich Mit Rudolf Hegemann hat Ahaus einen besonderen der Heimatvereinsvorsitzende Ralf Büscher an ein Menschen verloren: Bereits am 12. Oktober ist er beliebtes Vereinsmitglied und einen hochengagier- im Alter von 80 Jahren gestorben. Am 28. Oktober ten Heimatforscher. wurde er beerdigt. „Ein Mensch, der viel Wert auf Tradition legte, aber immer offen für Neues war“, Mit ihm habe der Heimatverein einen schier unend- sagt Andreas Nienhaus, Oberst des Bürger- und lichen Wissensspeicher der Ahauser Geschichte ver- Junggesellenschützenvereins. loren. „Uneigennützig, eigenmächtig ehrenamtlich, aber auch fordernd wissenschaftlich, lustig und kol- Rudolf Hegemann habe immer weitergedacht als legial“, so beschreibt ihn Ralf Büscher. Rudolf He- alle anderen. Etwa als er die Idee für den Platz für gemann habe nie lockergelassen und mit seinem das Schützenfestzelt im Schlossgarten vorantrieb. markanten Lachen viele Ahauser begeistert und mit- Oder als er als treibende Kraft die Schützenverei- gerissen. Der Heimatverein habe ihm zu verdanken, ne untereinander vernetzte: „Er hat dafür gesorgt, dass es die Räume im Schloss überhaupt gebe. dass wir Schützenvereine uns gegenseitig bei un- _____________________________ seren Festen besuchen“, schildert Andreas Nien- Quelle/Autor: Stephan Rape in der Münsterlandzeitung haus. Sein Traum sei ein riesiges Schützenfest ge- am 29. Oktober 2022, Foto: Heimatverein Ahaus
HEIMAT BRIEF I 8 270 I OKTOBER- DEZEMBER PERSÖNLICHES Dorfausrufer Reinhold Pries läutet die Glocke. Dann heißt es: Ohren spitzen! REINHOLD PRIES IST SEIT Tätigkeit, so berichtet Pries, verdanke er einem Zei- tungsaufruf. „Der Werther Heimatverein hat 2010 ZWÖLF JAHREN WERTHS im BBV durch einen Artikel einen Dorfausrufer ge- sucht“, erzählt Pries. Für den Artikel stellte er sich DORFAUSRUFER gemeinsam mit seinem Enkel Felix und einer Glo- cke in der Hand für ein Foto zur Verfügung. „Ge- In traditionellem Gewand holfen hat der Artikel zunächst nicht, denn es mel- dete sich auch da kein Interessent“, sagt Pries. nimmt Pries regelmäßig an Bei einer später stattfindenden Besprechung im Meisterschaften teil Heimathaus erhielt Friedhelm Scheewel vom Hei- matverein einen Anruf des Fernsehsenders RTL, der WERTH. Die Tätigkeit des Dorfausrufers stammt für eine Abendschau über dieses seltene Thema noch aus Zeiten, als amtliche Nachrichten und Be- des Dorfausrufers berichten wollte. „Also musste kanntmachungen in einer Gemeinde mündlich durch ich noch einmal ran“, blickt Pries zurück. Er berich- einen Gemeindediener verbreitet wurden. In man- tet, dass es im Heimathaus eine passende Kluft ge- chen Gegenden wurden solche Gemeindediener geben habe. Das war dann wohl die Initialzündung darum auch „Ausrufer“ genannt. Um sich Gehör zu dafür, dass Reinhold Pries seit dem 15 Oktober verschaffen, nutzen sie häufig eine Handglocke. 2010 Werther Dorfausrufer ist. „Meine erste Amts- handlung war die Eröffnung des Plattdeutschen Im Zeitalter moderner Massenmedien werden Dorf- Abend“, erinnert sich Pries. Freilich ist er nicht der ausrufer eigentlich nicht mehr benötigt. Aber in vie- erste Dorfausrufer Werths, denn dieser Posten ist len Regionen – auch im Ausland – wird die Tradition nachweislich mit Unterbrechungen schon seit 1935 der Dorfausrufer weiterhin gepflegt. Reinhold Pries besetzt gewesen – und wahrscheinlich auch schon aus Werth ist einer von ihnen. Diese ehrenamtliche in früheren Jahrhunderten.
HEIMAT 9 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 PERSÖNLICHES Seit 2010 ist Reinhold Pries in seiner Eigenschaft PREISE als Dorfausrufer schon ein bisschen herumgekom- men. Es gibt jährlich verschiedene Treffen in stets unterschiedlichen Städten und auch die Deutsche 10 „Unser Dorf hat Meisterschaft, die alle drei Jahre in Neustadtgö- Zukunft“: dens (Landkreis Friesland) stattfindet. Reinhold Kreis Borken freut sich Pries ist bislang immer dabei gewesen. „Ich war nie mit Marbeck über Erfolg unter den ersten Dreien, allerdings auch noch nie auf Landesebene unter den letzten Dreien“, sagt Pries und lächelt. 11 Die „Noabershop“ in Ge- Besonders gefallen haben ihm die Treffen in den dichten niederländischen Gemeinden Hattem und Kam- 12 Gesellschaft für pen 2016 und 2017. „Die holländischen Veranstal- historische Landes- tungen waren schon klasse“, sagt der Werther. Das kunde zeichnete nächste Treffen soll 2023 in Ottendorf bei Cuxha- Projektarbeiten aus ven stattfinden. „Das Hotel dafür habe ich schon gebucht“, sagt der Werther Dorfausrufer. Teilneh- men will er auch an der nächsten Meisterschaft, die für 2025 geplant ist. Gedanklich steuert Reinhold Pries auch schon auf das Jahr 2026 zu, denn dann feiert Werth die Verleihung der Stadtrechte vor 600 Jahren. „Da würde ich gern alle Dorfausrufer als besondere Attraktion nach Werth einladen“, er- klärt Pries. Enttäuschend findet er allerdings, dass in Werth kaum einer Notiz von der Tätigkeit als Dorfausrufer nehme. Bis 2017 hat Pries im Ort an 10 bis 15 fes- ten Punkten seine Nachrichten verkündet – egal, ob es um Veranstaltungen der Feuerwehr ging, des Schützenvereins oder des Heimatvereins. Das macht er jetzt nicht mehr. „Es interessiert keinen mehr“, stellt Pries etwas frustriert fest. Unterkrie- gen lassen will er sich aber nicht: „Ich mach’ das gern, und deshalb mach ich auch weiter.“ _____________________________ Quelle/Autor/Foto: Frithjof Nowakewitz im Bocholt-Borkener-Volkblatt vom 18. Oktober 2022
HEIMAT BRIEF I 10 270 I OKTOBER- DEZEMBER 269 I J U LI -SEPTEMBER 2022 PERSÖNLICHES PERSÖNLICHES Landrat Dr. Kai Zwicker (5. v. l.) überreichte die Urkunde des Kreises - verbunden mit einem finanziellen Zuschuss - an Uwe Rottbeck von der Marbecker Initiative, rechts daneben (halbverdeckt) Ortsvorsteher Günter Stork und Bürgermeisterin Mechthild Schulze Hessing. „UNSER DORF kennung der großartigen Leistung überrreichte er bei der Gelegenheit auch ein Preisgeld des Kreises HAT ZUKUNFT“: Borken in Höhe von 1.500 Euro. „Betrachten Sie dies bitte als kleine ‚Finanzspritze‘ für die weitere Kreis Borken freut sich Arbeit, vor allem für die Umsetzung der vielen Ideen zur Dorfentwicklung“, betonte er dabei. mit Marbeck über Erfolg Der Landrat zeigte sich zudem sicher, dass der Er- auf Landesebene folg auf Landesebene zusätzlichen Schwung geben werde für den demnächst anstehenden Bundes- MARBECK. In Anerkennung dieser großartigen wettbewerb. Schließlich hätten die Marbeckerin- Leistung überreichte Landrat Dr. Kai Zwicker im nen und Marbecker beim Bezirks- und beim Lan- Beisein von Borkens Bürgermeisterin Mechtild desentscheid eindrucksvoll unter Beweis gestellt, Schulze Hessing der Initiative „Wir in Marbeck“ dass ihr Dorf außerordentlich lebendig ist und vol- eine kleine „Finanzspritze“ für die weitere Arbeit. ler Aktivitäten steckt. „Der Slogan ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ wird hier gelebt und die Zukunft aktiv ge- Das Dorf Marbeck hatte sich im Bezirksentscheid staltet“, unterstrich Dr. Zwicker. Marbeck sei ein des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ für hervorragendes Beispiel für moderne, innovative den Landeswettbewerb 2022 qualifiziert und dort und integrative Dorfkultur. Damit sei das Dorf dann gleich einen ersten Platz und damit die Pla- auch ein gutes Vorbild für andere Orte. „All das kette in Gold gewonnen. Zu diesem Erfolg gratu- sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche lierte nun Landrat Dr. Kai Zwicker im Beisein von Teilnahme am Bundeswettbewerb“, sagte der Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing Landrat abschließend und erklärte: „Wir drücken im Marbecker Heimathaus dem Initiativkreis „Wir dafür ganz fest die Daumen!“ in Marbeck“, der gemeinsam mit vielen örtlichen _____________________________ Institutionen, Vereinen und Gruppierungen die Quelle/Autor/Foto: Pressemitteilung Kreis Borken Bewerbung auf den Weg gebracht hatte. In Aner- vom 20. Oktober 2022
HEIMAT 11 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 270 I OKTOBER- DEZEMBER PREISE PERSÖNLICHES Georg Frieler wurde für sein Gedicht „Dänn Europastiärn/Dänn Drilandsteen“ in der Kategorie Dialekt ausgezeichnet. Dick Schlüter (rechts) war in der Jury, die die Einsendungen bewertete. DIE „NOABERSHOP“ Die Teilnehmenden reichten 61 Gedichte ein. Die Jury bestand aus Dick Schlüter, Stadtdichter von IN GEDICHTEN Enschede, Goaitsen van der Vliet, Enscheder Pu- blizist, Verleger und Koordinator der „Taalbank van de Oudheidkamer Twente“, Gerrit Klaassen, Stadt Enschede richtete Mundartautor, und Peter Jansen, Lehrer für Nieder- ländisch und Übersetzer. Wettbewerb aus Dick Schlüter: „Aus den eingereichten Gedichten ging hervor, dass das Thema breit gefächert und GRONAU/ENSCHEDE. Nachbarschaft wird in zuweilen überraschend interpretiert wurde. Das der Region beiderseits der Grenze großgeschrie- hat in der Jury zu Diskussionen geführt, aber am ben. Ein guter Nachbar ist schließlich besser als ein Ende waren wir uns einig, welche Gedichte in den ferner Freund. In den Niederlanden wird alljährlich drei Kategorien die besten waren.“ sogar der „beste Nachbar“ oder die „beste Nach- barin“ gekürt. Der erste Preis pro Kategorie betrug 150 Euro, der zweite Preis 100 und der dritte Preis 75 Euro. Zu- Als Thema für einen Wettbewerb im Rahmen der sätzlich erhielten die Preisträgerinnen Bücher im Tollen Woche in Enschede bot sich Nachbarschaft Wert von 50 Euro. Niederländischsprachig: Erster denn auch an. Menschen aus dem Euregio-Gebiet Preis: Stevine Groenen, zweiter Preis: Vera Berkvens, waren aufgerufen, Gedichte zu schreiben. Auf dritter Preis: Sanne van Megen; Deutschsprachig: Niederländisch, Deutsch oder auf Platt. Am Sams- erster Preis: Antje Köller, zweiter Preis: Gebhard tag, 1. Oktober, war die Siegerehrung – auch ein Goller, dritter Preis: Karin Bogaarts, Dialekt: erster Gronauer war darunter. Mit dem Wettbewerb Preis: „Dänn Europastiärn/Dänn Drilandsteen“ von wollte die Stadt Enschede auch den Fokus auf Georg Frieler aus Gronau, zweiter Preis: Alie van der „grenzenlose Kultur“ lenken: die regionale Spra- Veer, dritter Preis: Bennie Sieverink. che und die Noaberschap, die über Grenzen hin- _____________________________ weg verbinden. Quelle/Autor/Foto: Martin Borck in den Westfälischen Nachrichten vom 05. Oktober 2022
HEIMAT BRIEF I 12 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 PREISE Landrat Dr. Kai Zwicker (l.), Markus Thesing (Sparkasse Westmünsterland, r.) sowie Ingeborg Höting (stellvertretende Vorsitzende der GhL) gratulierten den Gewinnern des Jugendgeschichtspreises; hier die Schüler*innen der Gesamtschule Gronau. GESELLSCHAFT FÜR HISTORISCHE LANDESKUNDE ZEICHNETE PROJEKTARBEITEN AUS Schüler vermitteln Geschichte auf lebendige Weise VREDEN/KREIS BORKEN. Sie haben in Archi- Antworten auf die Frage „Wie veränderte sich das ven recherchiert, Bücher gelesen, Quellen studiert Leben der jüdischen Bevölkerung in Borken nach – und am Ende ihre Ergebnisse in schriftlichen Ar- der ‚Machtergreifung‘ Hitlers im Jahr 1933?“. Der beiten und – erstmals in der Geschichte des Wett- zweite Preis ging an den Projektkurs Geschichte bewerbs – auch in einem Film verarbeitet. Den der Gesamtschule Gronau zum Thema „Max Weyl: Lohn für ihren Mühe bei der Aufarbeitung von The- Ausgrenzung, Vertreibung und Rückkehr eines jü- men zur Landeskunde des westlichen Münsterlan- dischen Gronauers“. des bekamen am Mittwoch, 23. November, eine Reihe von Schülern bei einer Feierstunde im Kult „Es ist schon eindrucksvoll, wie lebendig Geschich- in Vreden. Dort wurde zum mittlerweile 17. Mal der te vermittelt wird“, lobte Landrat Dr. Kai Zwicker. Jugendgeschichtspreis der Gesellschaft für histori- Er nannte die Preisverleihung eine „wichtige Ver- sche Landeskunde (GhL) verliehen. anstaltung“. Als „gelungene Zusammenschau“ be- zeichnete in ihrer Laudatio die stellvertretende Den ersten Preis zuerkannt bekam Wiebke Triptrap Vorsitzende der GhL, Ingeborg Höting, die Arbeit vom Gymnasium Remigianum in Borken für ihre von Wiebke Triptrap. Diese war nach eigenen An-
HEIMAT 13 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 PREISE gaben vor vier Jahren über ein Schulprojekt zur jü- dischen Familie Gans aus Borken zum Thema ihrer jetzt ausgezeichneten Projektarbeit gekommen. Der Umgang mit Quellen und historischer Litera- tur scheint ihr dabei so gefallen zu haben, dass sie das eventuell einmal zum Beruf machen will, wie sie sagte: „Geschichtslehrerin oder Historikerin“, das käme für sie durchaus in Frage. Als „besondere Form“ einer Projektarbeit und ei- nes Videos, „in dem Haltung vermittelt wird“, be- zeichnete Höting den zweitplatzierten Beitrag der Gronauer Schüler. „Wir haben viel über die Fami- lie Weyl erfahren“, sagte Josefine vom Projektkurs stellvertretend für die Schüler, die in drei Gruppen gearbeitet, recherchiert, ein Skript erstellt und das gut achtminütige Video geschnitten haben. Die Gewinnerin des Jugendgeschichtspreises be- kommt 300 Euro, die Zweitplatzierten 200 Euro. Das Geld stellt die Sparkasse Westmünsterland zur Verfügung. Dazu gibt es eine Urkunde. Zudem werden die Sieger-Arbeiten im Jahrbuch der GhL veröffentlicht. Dessen sechster Band wurde eben- falls bei der Feierstunde am Mittwoch vorgestellt. _____________________________ Quelle/Autor/Foto: Josef Barnekamp, Borkener Zeitung
HEIMAT BRIEF I 14 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 TAGUNGEN TAGUNGEN ALLJÄHRLICHES HERBST- 14 Alljährliches Herbst- TREFFEN DER HEIMAT- treffen der Heimatvereine Bereich Ahaus VEREINE BEREICH AHAUS 16 Herbsttagungen in Burlo Vorstände tagten in Gronau und Anholt 17 Familienwurzeln, ganz tief ergründet GRONAU. Auf Einladung der Kreisheimatpflege- rin Christel Höink trafen sich Vorstandsmitglieder und Vertreterinnen der Geschäftsstelle der Kreis- heimatpflege zur turnusmäßigen Herbsttagung. Die Ausrichtung des diesjährigen Treffens lag in den Händen des Heimatvereins Gronau, der hier- für seine Räumlichkeiten bereitstellte. Zur Einstim- mung für die Gäste hielt Stadtarchivar Gerhard Lippert einen rund halbstündigen Vortrag über die in den letzten Jahren im Gronauer Stadtzentrum erfolgten archäologischen Grabungen. Dabei stell- te er zahlreiche herausragende Funde im zeitlichen Kontext zur Stadtgeschichte vor, die unbedingt einer künftigen musealen Würdigung bedürfen. Zum eigentlichen Tagungsbeginn begrüßte Cordi Oberrecht als 1. Vorsitzende des Heimatvereins Gronau die Gäste. An dieser Stelle ging sie auch kurz auf die derzeitige Vereinsunterkunft ein, die leider ein Provisorium darstellt und den Ansprü- chen und Bedürfnissen des Vereins nicht gerecht wird. Nach der anschließenden Begrüßung durch die Kreisheimatpflegerin und Leiterin der Ver- anstaltung Christel Höink referierte der Ahauser Wilhelm Wilming über Schatzungslisten und ihre Bedeutung für die Ahnenforschung. Diese „Steu- erverzeichnisse“ enthalten in der Regel die Namen der Steuerpflichtigen, manchmal auch das Alter und die Verwandtschaftsverhältnisse oder die Her- kunft. Danach berichteten die jeweiligen Vertreter der Heimatvereine über Neuigkeiten und verschiede- ne Aktivitäten in den Vereinen, aber auch über co- ronabedingte Probleme in der Vereinsarbeit. Aus- gefallene Mitgliederversammlungen und Jubiläen konnten jedoch nachgeholt werden. Inzwischen
HEIMAT 15 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 TAGUNGEN Kreisheimatpflegerin Christel Höink (hinten, stehend) begrüßte die Vertreter*innen der Heimatvereine des Bereichs Ahaus in den derzeitigen Vereinsräumen des Heimatverein Gronau zur Herbsttagung. ist wieder Normalität eingetreten, wie das breit Die Kreisheimatpflegerin sprach danach sogenann- gefächerte Spektrum der Aktivitäten und wieder- te „Afriet-Riemsels“ an. Es handelt sich dabei um belebten Aufgabenfelder bei den Heimatvereinen Abreißblätter, die mit plattdeutschen Gedichten aufzeigte. bedruckt sind und Veranstaltungstipps enthalten. Diese Idee wird in Münster bereits sehr gut ange- Begrüßen durfte die Kreisheimatpflegerin auch den nommen und könnte auch in unseren Heimatverei- Enscheder Geert Bekkering vom historischen Kring/ nen genutzt werden. Verein. Er berichtete den Heimatvereinen aus dem Altkreis Ahaus von einer Fotosammlung eines ehe- Mit Themen wie Digitalisierung von Schriften, Er- maligen Direktors der Germania. Der Nachlass aus stellung von Online-Archiven, Internetauftritten der den 1930er Jahren umfasst rund 480 Aufnahmen Vereine sowie Bildung von WhatsApp-Gruppen aus den grenznahen Gemeinden, eine örtliche Zu- endete das rund zweistündige Herbsttreffen. Als ordnung und Bildbeschreibung ist in Arbeit. Damit Gastgeber für die beiden nächsten Tagungen im diese Zuordnung möglichst genau und detailliert Jahr 2023 haben sich die Heimatvereine Stadtlohn erfolgen kann, wurden die betroffenen Heimatver- und Ammeloe angeboten. eine um Mitarbeit gebeten. Die Bitte wurde sehr positiv aufgenommen und so wurde am Abend _____________________________ schon über die ersten Bilder diskutiert. Quelle /Autor/Foto: Heimatverein Gronau
HEIMAT BRIEF I 16 Im Heimathaus in Burlo trafen sich die Vereinsvertreter*innen der Heimatvereine Bereich Borken. HERBSTTAGUNGEN IN BURLO UND ANHOLT BURLO/ANHOLT. Auf Einladung der Stellvertre- tenden Kreisheimatpfleger Ernst Bennemann und Leo Engenhorst trafen sich Vereinsvertreter*innen der Bereiche Borken und Bocholt-Isselburg-Rhe- de am Donnerstag, 06. Oktober am Heimathaus Im Heimathaus in Anholt fand die Tagung der Vereine Bereich Bocholt-Isselburg-Rhede statt. in Burlo bzw. am Mittwoch, 26. Oktober im Hei- v.l.n.r.: Walter Schwane, Leo Engenhorst, Marianne Meyer, Ulrike mathaus in Anholt. Gäste waren auch Kreishei- Brandt und Silke Röhling matpflegerin Christel Höink, Heimatbriefredak- teur Walter Schwane (in Anholt), die neue Leiterin der kult Westmünsterland Silke Röhling und Mit- arbeiter*innen der Geschäftsstelle der Kreishei- matpflege In Burlo begrüßten Vereinsvorsitzender Werner Sten- kamp und Vorstandsmitglied Johannes Klein-Heß-
HEIMAT 17 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 TAGUNGEN ling die ca. 25 Gäste. Zunächst stellten sie das Projkt „Errichtung eines Heimathauses“ vor, an- schließend führten sie in zwei Gruppen über das Außengelände und durch das Haus. Alle waren begeistert und angetan, was der Verein hier in den letzten fünf Jahren für Werte geschaffen hat. Die Tagung in Anholt besuchten ca. 20 Vereins- vertreter*innen. Vorsitzende Marianne Meyer be- grüßte und sprach ein kleines Grußwort für den Verein, der im Juli und August sein 75jähriges Be- stehen gefeiert hat. Zudem bot der Verein die Möglichkeit, die Räumlichkeiten des Heimathau- ses zu besichtigen. Georg Weitenberg (links) und Bernd Theo Grimmelt – zwei „Frontkämpfer“ für die WMGEN Wie auch bei der Tagung in Gronau berichteten die Vertreter*innen der Heimatvereine über Neu- igkeiten und die vielfältigen Aktivitäten in den Vereinen, aber auch über coronabedingte Proble- FAMILIENWURZELN, GANZ me in der Vereinsarbeit (personell und finanziell). Ausgefallene Mitgliederversammlungen und Ju- TIEF ERGRÜNDET biläen konnten jedoch nachgeholt werden. Inzwi- schen ist wieder Normalität eingetreten, wie das STADTLOHN. Im Otgerus-Haus in Stadtlohn- breit gefächerte Spektrum der Aktivitäten und trafen sich am Samstag, 29. Oktober 2022 Fami- wiederbelebten Aufgabenfelder bei den Heimat- lienforscher und Interessierte zur 78. Tagung der vereinen aufzeigte. Sorge macht die ungewisse AG WMGEN (Arbeitsgemeinschaft Westmüns- Entwicklung der Energiepreise sowie andere Aus- terland-Genealogie). Bernd Theo Grimmelt aus wirkungen des Ukrainekrieges. Gescher, Sprecher der AG, konnte ca. 65 Besu- cher begrüßen und wies darauf hin, dass die Hei- Silke Röhling stellte sich kurz vor und auch die matvereine zur Zusammenarbeit und Ergänzung Aktivitäten, die im Spätherbst und in der Winter- des Datenbestandes willkommen sind und dass zeit im kult in Vreden geplant sind. Aus der Ge- Forscher, auch für die Mitarbeit im Organisati- schäftsstelle gab es aktuelle Informationen zu ons-Team, dringend gesucht werden. den Broschüren Heimatbrief und Querbeet, dem „Westmünsterland – Jahrbuch des Kreises Borken Als Betreuer der WMGEN-Datenbank erklärte 2023, dem Projekt „Nedersaksisch heeft er een Ewald Werger aus Gronau neue Funktionen für die Woord voor – Niedersächsich hat ein Wort dafür“ Suche in diesem System. Für Ahnenforscher, die – Ausstellung und Publikation. Hier wird nach Or- sich aktiv an der Erweiterung des Datenstammes ten gesucht, die die Ausstellung im Frühjahr 2023 beteiligen wollen, steht eine neue Programmver- präsentieren möchten. Interessenten melden sich sion zur Erfassung von Personendaten und Bilddo- bitte bei der Geschäftsstelle. kumenten zum Download auf der Webseite www. wmgen.de zur Verfügung. Hiermit können Namen, _____________________________ Daten und Scans von mehreren Ereignissen (z.B. Quelle/Autor/Fotos: Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege Totenzettel, Trauerbriefe, Traueranzeigen) für eine Person gleichzeitig eingegeben werden. Danach erfolgt der Online-Versand an den Datenbank- Server, wo Ewald Werger vor der Veröffentlichung
HEIMAT BRIEF I 18 „Ahnen blicken auf Georg Weitenberg!“ das korrekte Datenformat überprüft. Aus Gründen tereinander bewusst viel Zeit eingeräumt wurde. des Datenschutzes ist die Einsichtnahme in die Da- Auch eigene Forschungsergebnisse hatten einige tenbank nur bei (kostenloser) Mitgliedschaft möglich, Gäste per Laptop oder in Papierform mitgebracht. ein Antrag ist unter Web-Adresse oben zu finden. Nach der Tagung konnte sich die AG über mehrere Neuanmeldungen freuen. Der Gemeindesaal des Otgerus-Hauses war mit einer meterlangen Familientafel geschmückt, die Die beliebte Tradition der WMGEN-Tagung soll die Familie Weitenberg an vielen Orten, nicht nur auch in Zukunft fortgesetzt werden, das nächste im Münsterland, darstellte. Der Zeitstrahl dieser Treffen ist im Herbst 2023 vorgesehen. Eine Be- Forschung reicht zurück bis in das 17. Jahrhundert. nachrichtigung hierzu wird rechtzeitig veröffentlicht. Die Quellen hierfür sind Kirchenbücher, Familien- dokumente sowie amtliche Statusaufzeichnungen Eine ebenfalls sehr beliebte Veranstaltung für Fa- und Steuerlisten. milienforscher ist der Westfälische Genealogen- tag der WGGF, der alle zwei Jahre in Altenberge Der Referent und Sprecher der Arbeitsgemein- bei Münster stattfindet und eine der größten Ver- schaft Georg Weitenberg aus Stadtlohn, konnte anstaltungen seiner Art in Deutschland ist mit je- mit Hilfe von Internet-Recherchen und DNA-Ana- weils zwischen 1.200 und 1.500 Besuchern*innen. lysen, die heute bei der Genealogie gebräuch- Hier können Anfänger und Fortgeschrittene in lich sind, eine Menge Daten und Randinforma- Sachen Familienforschung mit Vereinen, Archiven tionen zusammentragen. Um auch der Namens- und gewerblichen Anbietern ins Gespräch kom- herkunft näher zu kommen, fand er Kontakt zu men. Das Vortragsprogramm bietet Hintergrund- mehreren Namensforschern. Mit großem Beifall wissen und aktuelle Informationen aus erster Hand. wurde sein Vortrag bedacht, der manchen Fami- Es ist angedacht, die AG WMGEN mit einem Info- lienforscher weitere Anregungen für die eigene stand am 18. März 2023 in Altenberge zu präsen- Arbeit vermittelte. tieren (siehe Terminkalender unter www.wmgen.de). _____________________________ Dies zeigte sich in den nachfolgenden Gesprächen Quelle/Autor/Fotos: Pressemitteilung von Josef Wilkes der Teilnehmer, weil dem Erfahrungsaustausch un- für die WMGEN vom 16. Oktober 2022
HEIMAT 19 03I BRIEF VEREINSNACHRICHTEN 19 Generalversammlung des Heimatvereins Vreden 21 Heimatverein Raesfeld ehrt langjährige Mitglieder 24 Generalversammlung des Heimatvereins Lünten 23 Ausstellung im Haus Noldes 24 Heimatverein Lünten Guido Leeck dankt Petra Depenbrock für die Mitarbeit im Vorstand. trifft wichtige Entscheidungen 26 Viele Besucher GENERALVERSAMMLUNG DES HEIMATVEREINS beim Apfelfest in Heelden 27 Vorsitzender des Heimatvereins Heelden ist unzufrieden VREDEN 29 Ein „Meer“ von VREDEN. Gut 70 Mitglieder folgten der Einladung Laternen beim zur Generalversammlung des Heimat- und Alter- St. Martinsumzug in tumsvereins der Vredener Lande e.V. am 17. Ok- Hochmoor tober 2022 in den Räumlichkeiten des kult-West- münsterland. Aufgrund der Corona-Pandemie 30 Fahrradroute, fand die diesjährige Versammlung erneut erst im Buch und Bier Herbst anstatt im Frühjahr des laufenden Jahres 32 Blick in eine vergangene statt. Geschäftswelt in Raesfeld Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Gui- 34 „Die jüdische Gemeinde do Leeck und im Anschluss an das Totengeden- Reken bis 1938“ ken gaben die einzelnen Gruppen im Heimatver- ein einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2021. Fast 35 Modell der Stiftskirche alle Gruppen – Möllenkring, Schmiedegruppe, 36 Skulptur mit Archäologie- und Sondengängergruppe, Trecker- Symbolcharakter truppe sowie die wieder neu gegründeten Fahr- radgruppen – berichteten von eingeschränkten Aktivitäten im vergangenen Jahr. Im laufenden Jahr konnten bereits wieder einzelne Aktionen und Ausflüge zur Pflege von Tradition und Handwerk angeboten werden. Es wurde deutlich, dass für alle
HEIMAT BRIEF I 20 Hermann Tenhumberg und Ewald Deckeling vom Verein „Mit Hand und Herz“, Guido Leeck und Bruno Visser waren an der Schaffung des Modells beteiligt (v.l.) Altersgruppen etwas geboten wird. Das Themen- Kontinuität bei den übrigen Wahlen: Die beiden feld Denkmalpflege zählt zu den zentralen Aufga- Kassenprüfer Bernd Dost und Christel Tschuschke, ben des Vereins, wie Begleitung von Restaurie- die Schatzmeister Hubert Krandick eine einwand- rung historischer Gebäude oder Organisation von freie Kassenführung bescheinigten, wurden wieder- Georadar-Untersuchungen im Bodendenkmalbe- gewählt. In den Vorstand wiedergewählt wurden reich. Guido Leeck, Sandra Lentfort und Hubert Krandick. Andreas Hartmann und Michael Cluse wurden in Veröffentlicht wurden Ende 2021 die Bände 102 den Beirat wiedergewählt. und 103 „Jugendarbeit in Vreden“ sowie „Mosaik- steinchen zur Vredener Geschichte“. Mit dem Ge- Im Anschluss an die Regularien wurde ein detail- schäftsbericht verband Vorsitzender Guido Leeck liertes Modell der Stiftskirche St. Felicitas vorge- den Dank an die vielen ehrenamtlichen Helferin- stellt, das den baulichen Zustand der Kirche in der nen und Helfer, die diese vielfältige Arbeit erst Zeit um das Jahr 1100 zeigt. Es wurde von Mitglie- möglich machen. dern des Vredener Vereins „Mit Hand und Herz“ sowie von Bruno Visser aus Stadtlohn in Zusam- Petra Depenbrock, die sich im Vorstand nicht mehr menarbeit mit dem Vredener Heimat- und Alter- für die Wiederwahl aufstellen ließ, wurde vom tumsverein angefertigt. Das Modell soll zeitnah Vorsitzenden Guido Leeck Dank für ihre engagier- auch der Öffentlichkeit zur Ansicht zur Verfügung te Arbeit ausgesprochen. Sie wurde in den Beirat gestellt werden. gewählt und übernimmt den Platz von Birgit Kem- _____________________________ per, die als Schriftführerin neu in den Vorstand Quelle/Autor: Pressemitteilung des Heimatvereins Vreden gewählt wurde. vom 23. Oktober 2022, Fotos: Sandra Lentfort
HEIMAT 21 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 VEREINSNACHRICHTEN HEIMATVEREIN RAESFELD EHRT LANGJÄHRIGE MITGLIEDER Jahreshauptversammlung im Pfarrheim RAESFELD. Zur Jahreshauptversammlung be- grüßte der Vorsitzende Hans Brune am Sonntag, 23. Oktober, die Mitglieder des Heimatvereins im Pfarrheim. Er dankte u.a. den zahlreichen Hel- Jubilarehrung (v.l.n.r.): Hubert Hüging, Edith Stenert, Karl Huge, fern, die die Arbeit im Verein unterstützen. Im An- Hermann Burbaum mit dem Vorsitzenden Hans Brune. Auf dem schluss daran berichteten die einzelnen Gruppen Bild fehlt Agnes Niehues. (Genealogen, Natur- und Vogelschutz, Wander- gruppe) im Heimatverein über ihre Arbeit im ver- gangenen Jahr. Finanzen: Der Kassenbericht von Heinz Rickert zeig- adventliche Abend im Museum am Schloss statt- te im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung. finden. Der Vereinsvorsitzende hofft, dass im Jahr Da die Kassenprüfer Paula Nagel und Helmut Hater 2023 wieder ein größeres Veranstaltungsprogramm den Jahresabschluss 2021 ohne Beanstandungen angeboten werden kann. geprüft hatten, erteilte die Versammlung dem Vor- stand Entlastung. Bei Kaffee und Kuchen und mit Bildern von Ignaz Bö- ckenhoff fand die Jahreshauptversammlung einen Ehrungen: Auch in diesem Jahr hatte der Vorsitzen- gemütlichen Abschluss. de Hans Brune wieder einige Mitglieder zu ehren, _____________________________ die dem Verein über Jahrzehnte die Treue gehalten Quelle /Autor/Foto: Pressemitteilung des Heimatvereins Raesfeld haben. So wurden Karl Huge für 25 Jahre, Hubert vom 24. Oktober 2022 Hüging, Agnes Niehues und Edith Stenert für 30 Jahre sowie Hermann Burbaum für 35 Jahre Ver- einszugehörigkeit geehrt. Rückblick und Ausblick: Hans Brune teilte mit, dass der Natur- und Vogelschutz innerhalb der St. Sebas- tian-Grundschule umgezogen ist. Außerdem wird weiterhin an der Digitalisierung der Fotos von Ig- naz Böckenhoff gearbeitet, die noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Aufgrund der Corona- Pandemie konnten nicht alle vorgesehenen Ver- anstaltungen im vergangenen Vereinsjahr durch- geführt werden. Allerdings sollen in diesem Jahr noch das Bratapfelessen im Pölleken sowie der
HEIMAT BRIEF I 22 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 VEREINSNACHRICHTEN dem wurde ein Rückblick auf die Naturtour 2022, die Apfelpressung, die Führungen auf dem Gelän- de des Munitionsdepots, die Dorfsäuberungsaktion, das Friedensfest in Buurse, die Führung im Lüntener Wald mit Christoph Lünterbusch und den Vertellao- bend gehalten. Nachdem Christian Seeler stellvertretend für die Kassiererin Vera Beyer den Kassenbericht gehalten hatte und der Vorstand auf Antrag der Kassenprüfer einstimmig entlastet wurde, hat die Versammlung über eine formale Satzungsänderung abgestimmt. Danach wurden die alle zwei Jahre anstehenden Der Vorstand des Heimatvereins Lünten (v.l.n.r.): Heinrich Ahler, Michael Tenhumberg, Stefanie und Christian Seeler, Gregor Olbe- Wahlen durchgeführt: Michael Tenhumberg wurde ring, Michael Hilbring, Margret Hoffschlag, Jutta Resing, Christel ein neuer stellvertretender Vorsitzender. Hermann Höink, Maria Steinhoff, Werner Grotholt und Berthold Hildering. Hildring stellte sich nach 20 Jahren im Vorstand Es fehlt Vera Beyer. nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Außer- dem wurden Gregor Olbering und Michael Hilbring für die Fachgruppe Dorferneuerung/Mühle in den Vorstand gewählt. Ludger Lepping wurde für Josef HEIMATVEREIN LÜNTEN Beuting zum Kassenprüfer gewählt. Stefanie Seeler (Naturkindergruppe) und Werner Grotholt (Schrift- TRIFFT WICHTIGE führer) wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt. Hilbring und Beuting wurden mit großem Dank und ENTSCHEIDUNGEN einem Präsent verabschiedet. Nachdem der offizielle Teil der Versammlung erle- LÜNTEN. Christel Höink konnte am Sonntagvor- digt war, hat Winfried Schroer als Lüntener Vertre- mittag, 20. November 2022, als erste Vorsitzende ter im Vredener Stadtrat die Vereinsmitglieder über des Heimatvereins Lünten 52 Mitglieder zur Jahres- die aktuellen Themen aus der Politik informiert. An- hauptversammlung im Saal Hoffschlag begrüßen. schließend hat Daniel te Vrugt, der an der Uni Müns- ter Landes- und Wirtschaftsgeschichte studiert hat, Nach den einleitenden Worten der Vorsitzenden ha- ein sehr interessantes Referat über die Textilindustrie ben die Verantwortlichen der einzelnen Fachgrup- in unserer Region sowie Ysaac und Jan van Delden, pen ihre Aktivitäten des vergangenen Geschäfts- die an der Industrialisierung in Ahaus stark beteiligt jahres präsentiert. Berthold Hildering berichtete von waren, gehalten. den monatlichen Fahrradtouren und der schönen _____________________________ Tagestour in der Region Twente. Margret Hoffschlag Quelle/Autor/Fotos: Pressemitteilung des Heimatvereins Lünten informierte über die Tanzgruppe des Vereins und vom 29. November 2022 Jutta Resing über die Aktionen der Fachgruppe Dorferneuerung. Stefanie Seeler freute sich über die gut besuchten Aktionen der Naturkindergrup- pe (Besichtigung der neuen Feuerwache in Amme- loe, das Lüntener Camp und die Besichtigung des Munitionsdepots) und Werner Grotholt gab einen Ausblick zur Nutzung der Lüntener Mühle. Außer-
HEIMAT 23 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 VEREINSNACHRICHTEN Beim Aufbau der 25. Krippenausstellung wurden viele helfende Hände benötigt. Ehrenamtliche des Heimatvereins gestalteten die Schau mit viel Liebe zum Detail. AUSSTELLUNG mit beleuchteten Glasmalereien als strahlenden Hintergrund können die Besucher auf der Krippen- IM HAUS NOLDES ausstellung im Ammeloer Kring bestaunen. Krippen aus Maisblättern Nachdem die Krippenausstellung aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren und auf Eierkartons ausfallen musste, ist die Vorfreude bei allen Betei- ligten in diesem Jahr besonders groß. Bereits vor zwei Wochen begannen laut Hermann Völkering, AMMELOE. Rund 30 Krippen, die Familien und dem Vorsitzenden des Heimatvereins Ammeloe, Einzelpersonen aus Vreden und Umgebung sowie die umfangreichen Vorbereitungen. Die Aktiven aus den Niederlanden zur Verfügung gestellt ha- des Heimatvereines trafen sich zum Auftakt im ben, bilden den wunderschönen Rahmen der 25. Wald, um Äste und Zapfen zu sammeln, die als De- Krippenausstellung im Haus Noldes in Ammeloe. korationsmaterial benötigt wurden. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die große Krippe der Wallfahrtskirche aus Eggerode. Ein be- Am Montag starteten die Arbeiten im Heimathaus sonderer Anziehungspunkt ist unter anderen eine Noldes. Roswitha Effing, Marlies Waning, Anni Krippe, die aus Maisblättern gefertigt wurde. Sie Huning, Maria Noldes, Toni und Konrad Esseling, stammt laut ihrer niederländischen Besitzerin aus Franzis und Berni Bennink, Elisabeth Tenbeitel, Tschechien. Auch mehrere selbst gebaute Krippen Daniela und Herbert Icking, Josef Lösing, Thomas
HEIMAT BRIEF I 24 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 VEREINSNACHRICHTEN und Agnes Ostendorf, Wil de Marie, Hermann Völ- kering, Angelika Volks, Leni Blaß, Angelika Hebel, WAS GIBT’S NEUES Claudia Lau, Maria Rensing und Johannes Haase beteiligten sich an den fast eine Woche dauernden IN DER STADT? Aufbau- und Gestaltungsarbeiten. Der Bürgermeister zu Gast „Am Donnerstagvormittag überreichten uns zwei beim Heimatverein Epe Klassen der Hamaland-Schule Ammeloe ihre selbst gebastelten Krippen“, erzählt Hermann Völkering. Diese Krippen auf Eierkartons können die Gäste im EPE. Der Bürgermeister Rainer Doetkotte war gut gleichen Raum bestaunen, in dem sich ein sehr de- vorbereitet: Karteikarte für Karteikarte arbeite- tailgetreu angefertigtes Modell der Rosenkranzka- te er beim Besuch im Heimatverein Epe ab: Alle pelle und der Rosenkranzstationen befindet. „Das relevanten Themen kamen wenigstens kurz zur Modell der Rosenkranzstationen vom Langen Diek Sprache: Ob die Bülten, Energievorsorge, Flücht- stammt aus dem Nachlass von Albert Claushues linge, Kita-Plätze, Regen- und Schmutzwassersys- und wurde von Bernd Ridder aus Epe aus Streich- tem, Baugebiete und Schulen. In der Kürze der hölzern gefertigt“, erläutert der Heimatvereinsvor- Zeit konnten natürlich nicht alle Themen umfäng- sitzende. Dieses ganz besondere Modell wird auf lich behandelt und diskutiert werden. Einzelne der Krippenausstellung erstmals öffentlich präsen- Bereiche fanden jedoch ein besonderes Interesse tiert. im Gespräch mit dem Bürgermeister. In den nächsten Tagen werden die Aktiven des Da Gronau – anders als viele andere Städte – eine Heimatvereines Ammeloe zudem noch ihre Hei- wachsende Stadt sei, sei es nur natürlich, dass vor matscheune herausputzen. Denn dort findet am allem der Kita- und Schulbereich fortwährende 3. und 4. Dezember ein kleiner Weihnachtsmarkt Investitionen erforderlich mache. Zwar werde ge- der Ammeloer Frauengemeinschaft statt. Die Am- rade die Astrid Lindgren Kindertagesstätte neu meloer Frauen werden zwischen 14 und 20 Uhr in eingeweiht, doch reichen die Kapazitäten sowohl der Scheune Liköre, Plätzchen, Marmelade, Weih- in Epe wie auch in Gronau keineswegs aus. Hier nachtsdeko und vieles mehr zugunsten der Kinder- gelte es zu erneuern, zu erweitern und auch ganz krebshilfe Weseke verkaufen. Aber zunächst ein- neu zu bauen. Da der Gesetzgeber auch die ganz- mal dürfen sich alle Gäste auf die Eröffnung der tägige Betreuung in den Grundschulen immer Krippenausstellung im Heimathaus Noldes freu- mehr verpflichtend mache, komme man an In- en. Kaffee und selbst gebackenen Kuchen gibt es vestitionen in den Grundschulen nicht vorbei. Da selbstverständlich auch. „alles mit allem zusammenhängt“ (BM Doetkotte) kommt man bei einer wachsenden Stadt auch an _____________________________ Quelle/Autorin/Fotos: Anne Rolvering in der Münsterlandzeitung Um-, Erweiterungs- und Neubauten von Schulen vom 18. November 2022 nicht umhin. „Zum ersten Mal gibt es jetzt auch eine Schule in Epe, die zum Abitur führt“, ergänzt der Bürgermeister. Bald werden wir das neue Er- weiterungsgebäude der Gesamtschule Epe an der Gasstraße (ehemals Hauptschule Epe) ein- weihen können. „Der Stadtteil Epe verfüge damit auch über ein komplettes Schulsystem, das es auch zu frequentieren gelte.“ Eine Besucherin meldete sich daraufhin zu Wort und begründete den Besuch der Kinder an der
HEIMAT 25 03I BRIEF 270 269 I OKTOBER- J U LI -SEPTEMBER DEZEMBER 2022 2022 VEREINSNACHRICHTEN JUBILÄEN Wilhelm Kemper überreicht einen Blumenstrauß am Ende der Veranstaltung an den Bürgermeister Rainer Doetkotte. Realschule in Gronau: „Sie sei froh, dass es wei- Folge. Aussicht auf Verbesserung der Situation auf terführende Schulen gebe, die nicht als Ganztags- dem Bahnhof werde es wohl erst ab 2026 (!) ge- schule geführt werden. Schließlich gebe es viele ben. Eltern die Wert darauf legten, dass ihr Kinder am Nachmittag nicht auch noch an der Schule sondern Natürlich ging es auch um die Pläne des Synago- zu Hause sein könnten. Und was die Grundschulen genvereins, um die Entflechtung der Abwasserka- betrifft: Die Hermann - Löns - Schule stehe keines- näle, um weitere Baugebiete (Vor der Steenkuhle wegs zur Disposition wie ehedem befürchtet: Auch soll ja jetzt doch kommen!), um den Verkehr an der dieser Schulraum werde gebraucht! Bernhardstraße und an der Dorotheenstraße, um den Radverkehr, um den Sport und um weitere klei- Diskussionen in Epe löst immer wieder die Ver- ne und große Anliegen. kehrssituation im Kern des Stadtteils aus. Das Rat- tern der LKW und vermehrt auch die der großen Am Ende des dichten zweistündigen Gesprächs Traktoren durch die Gronauer Straße verstehen die bedankte sich der Vorsitzende des Heimatver- Anlieger nicht mehr. Das Problem sei seit Jahren be- eins Epe, Wilhelm Kemper, für die rege Teilnah- kannt – grundsätzliches habe sich nichts verbes- me und die Sachlichkeit der Diskussion. Es wäre sert. Letztlich helfe nur die geplante Umgehungs- zu wünschen, wenn noch mehr Bürgerinnen und straße, die nach Meinung des Bürgermeisters auch Bürger die Gelegenheit nutzen würden, um mit kommen müsse. Alles dauere schließlich etwas län- dem Bürgermeister ins Gespräch zu kommen. Er ger, das seien alles „Dicke Bretter“ – genauso wie überreichte ihm als Dank einen Blumenstrauß. die Sanierung des schon so oft bemängelte Bahn- Doetkotte seinerseits bedankte für die Einladung hofs in Epe. „Wer es mit der Bahn zu tun habe, wis- des Heimatvereins, der er jedes Jahr erneut ger- se, das alles noch längere Zeit in Anspruch neh- ne folge. Es sei sein Anliegen mit den Bürgern ins me“. „Bei der Bahn“ schlug der BM vor, „wäre es Gespräch zu kommen. Beim Heimatverein Epe sicher hilfreich, wenn dort unkonventionell Anträge gelinge das immer wieder. gestellt würden“. Ein Abriss des total maroden Ge- _____________________________ bäudes auf dem Gelände der Bahn habe eventuell Quelle/Autor/Foto: Pressemitteilung des Heimatvereins Epe eine „Nichtförderung“ des gesamten Areals zur
HEIMAT BRIEF I 26 An der Saftpresse hatten Oskar und Anton (stehend von links) sowie die Thea Böing viel zu tun. VIELE BESUCHER BEIM bekuchen mit Apfelmuss, die Saftpresse und eine Pommes-Currywurst-Station. APFELFEST IN HEELDEN „Bei uns dreht sich alles in vielerlei Form um den Interessierte genossen beim Apfel“, erzählte Johannes Epping als Vorsitzen- der des Vereins. Die Möglichkeiten sind vielfältig, Fest des Heimatvereins die denn zum Kaffee gehen Apfelkuchen und Apfel- torte, zum Reibekuchen geht Apfelkompott und Frucht in all ihren Facetten Apfelsaft geht ohnehin immer. Vor allem, wenn er frisch gepresst ist. Ein ganzer Pkw-Anhänger mit HEELDEN. „Ich glaube, wir müssen demnächst unterschiedlichen Apfelsorten stand bereit, um anbauen“, meinte der Vorsitzende des Heelde- daraus Saft zu machen. Die Geschwister Oskar, ner Heimatvereins, Johannes Epping angesichts Anton und Thea Böing stückelten die Äpfel zu- der vielen Besucher, die sich zum Apfelfest des nächst, um sie anschließend in die Presse zu ge- Heimatvereins am Vereinsheim des FC Heelden ben. Die war übrigens nicht motorisiert, sondern eingefunden hatten. Und dies waren nicht nur es wurde noch mit Muskelkraft gepresst. Die drei Heeldener, sondern die Besucher kamen auch Geschwister hatten durchweg zu tun, denn der aus dem näheren Umland. Es gab Epping zufol- Saft war gerade bei den Kindern heiß begehrt. ge sogar Besuch aus Nassau an der Lahn, der ex- Es bestand auch die Möglichkeit, Äpfel mitzubrin- tra zum Apfelfest nach Heelden gekommen war. gen und davon dann Saft pressen zu lassen. Für Im Prinzip gab es fünf unterschiedliche Bereiche: einen Euro konnten Besucher aber auch fünf oder Kaffee und Kuchen, Apfelgewicht schätzen, Rei- sechs Äpfel kaufen und dann daraus Saft pressen
HEIMAT 27 03I BRIEF 270 I OKTOBER- DEZEMBER 2022 VEREINSNACHRICHTEN zu lassen. Einzige Bedingung: Die entsprechen- den Behälter für den Saft mussten mitgebracht VORSITZENDER DES werden. HEIMATVEREINS HEELDEN Am Stand von Traudel Feldhaus und Monika Tan- gelder ging es darum, gegen einen Einsatz von 50 IST UNZUFRIEDEN Cent möglichst genau das Gewicht eines dicken Verein könne Apfels zu schätzen. Hin und wieder schmunzelte Traudel Feldhaus ein bisschen, wobei nicht klar deutlich aktiver sein wurde, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen für den „Schätzer“ war. Jedenfalls wurde genau Buch geführt, wer wie viel geschätzt hatte. HEELDEN. Aus gesundheitlichen Gründen, aber Wer das Gewicht genau traf, oder dem tatsäch- auch, weil er mit der Aktivität des Vereins nicht lichen Gewicht am nächsten kam, erhielt einen zufrieden ist, hat Johannes Epping dem Vorstand kleinen Siegerpreis. des Heimatvereins Heelden angeboten, sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung zu stellen. Im kom- Viel zu tun gab es am Kuchenbuffet, denn der menden Februar stehen im Verein Neuwahlen auf Andrang war enorm. Das Angebot reichte vom der Tagesordnung. Spätestens dann wird die Ent- Apfelkuchen in den verschiedensten Variationen, scheidung fallen, ob der 57-Jährige die Geschicke über Kuchen mit anderen Obstsorten, bis hin des Vereins weiterhin leitet oder ob ein anderer zu richtigen Torten, die alle von verschiedenen das Ruder an der Vereinsspitze übernimmt. Ep- Haushalten gespendet wurden. „Kaffee und Ku- ping selbst würde weitermachen, wenn auch „mit chen null Euro“, stand auf einem Plakat, allerdings mehr Zurückhaltung als bisher“, wie er sagt. waren Spenden sehr willkommen. Auch am Stand von Jürgen Epping kehrte keine Langeweile ein, Seiner Meinung nach könnte und müsste der Hei- denn die Reibekuchen gingen im wahrsten Sinn matverein deutlich mehr machen. Er habe nicht des Wortes weg wie warme Semmeln – je nach selten das Gefühl, dass viele Ideen und Vorschlä- Wunsch mit oder ohne Apfelkompott. ge letztlich nicht umgesetzt würden, auf der Stre- cke blieben und mögliche Unternehmungen vom Eine besondere Aktion hat sich der Heimatverein Vorstand „ausgebremst“ würden.Epping hatte auch in Bezug auf Obstbäume einfallen lassen. den Vorsitz im Heeldener Heimatkreis 2019 von „Jeder neue Heeldener Erdenbürger bekommt seiner langjährigen Vorgängerin Traudel Feldhaus von uns einen Obstbaum geschenkt“, erklärte übernommen und wurde Anfang 2020 in seinem Johannes Epping und fügte hinzu, dass sich die Amt bestätigt, als der Verein gemeinnützig und in Eltern beim Heimatverein melden können. Die den „Heimatverein Heelden“ umbenannt wurde. Bäume müssen bis zum August bestellt werden, Dem Verein gehören 41 Haushalte an. damit sie im November ausgegeben werden kön- nen. Neben Apfel- und Birnenbaum können auch Jetzt plant der Heimatverein für Freitag, 25. No- Pflaumen- und Quittenbäume bestellt werden. vember, ab 17 Uhr am Vereinsheim des 1. FC Heel- Und dies sowohl als Hoch- oder Halbstamm. den ein öffentliches Adventssingen. „Wir mussten die ursprünglich für den 27. November geplante _____________________________ Veranstaltung aus Termingründen um zwei Tage Quelle/Autor/Foto: Frithjof Nowakewitz im Bocholt-Borkener-Volkblatt vom 03. Oktober 2022 vorverlegen“, berichtet Epping. Gesungen werde vor dem Vereinsheim am Tannenbaum, dazu gebe es Glühwein und Punsch. Für das Adventssingen hofft er, dass sich noch freiwillige Helfer finden, die am 25. November bereit sind, mitzuhelfen.
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