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Tätigkeitsbericht 2017 Refbejuso Tätigkeitsbericht 2017 Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn Telefon 031 340 24 24 kommunikation@refbejuso.ch Altenbergstrasse 66 Postfach 3000 Bern 22
Impressum Herausgeberin Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn Altenbergstrasse 66 Postfach 3000 Bern 22 www.refbejuso.ch Telefon 031 340 24 24 Konzeption Kommunikationsdienst kommunikation@refbejuso.ch Redaktion und Administration Hans Martin Schaer (Redaktion) Heidi Hänni (Bildredaktion) Doria Bigler (Koordination, Produktion) Silvia Fueter (Administration, Versand) Sabine Schüpbach (Statistik) Renate Kinzl (Korrektorat), www.wort-spiegel.ch Gestaltung Cristina Mendieta, www.mendieta.ch Bilder Fotografenteam Refbejuso (Titelbild, Doppelpunkt 21) Michael Stahl, www.stahlphoto.ch (wo nichts anderes vermerkt) Mauro Mellone (Seite 3, 8, 9, 11, 14, 15, 33) Refbejuso (29, 30, 31, 34, 35, 38, 39, 46, 47, 50, 51, 52) Kirchlicher Bezirk Oberaargau (Seite 57) Übersetzungsdienst Bertrand Baumann Nadya Rohrbach Druck und Vertrieb Thomann Druck AG, Brienz www.thomann-druck.ch Auflage 2300 Exemplare
Inhaltsverzeichnis 4 2 Editorial von Andreas Zeller, Ein feierlicher Moment Präsident des Synodalrats 4 Die Synode und ihre Kommissionen Departemente/Bereiche 38 500 Jahre Reformation 8 Departement Präsidiales 16 Kirchenschreiber Daniel Inäbnit 17 Kirchenkanzlei 19 Synodalrat Jörg Haberstock zum Gedenken 20 Departement Zentrale Dienste 22 Statistiken 28 Synodalrätin Claudia Hubacher, Departementschefin Sozial-Diakonie 29 Departement Sozial-Diakonie 33 Fiire mit de 32 Synodalrat Iwan Schulthess, Chliine Departementschef Katechetik 33 Departement Katechetik 36 Synodalrat Lucien Boder, Departementschef Theologie 37 Departement Theologie 44 Synodalrat Stefan Ramseier, Departementschef Gemeindedienste und Bildung 46 HipHop-Gottesdienste 45 Departement Gemeindedienste und Bildung 48 Synodalrätin Pia Grossholz-Fahrni, Departementschefin OeME-Migration 49 Departement OeME-Migration 50 Bezirke Biblische Einsprüche in 54 Übersicht der Kirchlichen Bezirke populistischen Zeiten 55 Berichte der Kirchlichen Bezirke
Editorial Der Wandel ist in vollem Gang Drei Hauptereignisse prägten ein für unsere Kirche ausserordentlich bewegtes Jahr: das neue Landeskirchengesetz, die Vision Kirche 21 «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» und das Jubiläumsjahr «500 Jahre Reformation». Sie verändern unsere Kirche nachhaltig. Interessanterweise haben alle drei Er- 2017 führte: «500 Jahre Reformation – eignisse ihren Ursprung im Jahr 2013: Herausforderung und Bedeutung für Der Berner Regierungsrat stellte die Gegenwart». Kirchenleitende und dem Grossen Rat im Sommer 2013 Fachleute aus evangelischen Kirchen einen umfassenden Bericht über das rund um den Globus wurden vom Verhältnis zwischen Kirche und Staat Schweizerischen Evangelischen in geschichtlicher, rechtlicher und Kirchenbund und der Evangelischen finanzieller Hinsicht und über dessen Kirche in Deutschland eingeladen. Weiterentwicklung in Aussicht. Dieser Aus dem ursprünglich vorgesehenen Bericht, bekannt unter dem Namen «Lutherjahr 2017» wurde so das seiner Verfasser, der Herren Muggli «Reformationsjubiläumsjahr 2017». und Marti, wurde zusammen mit 8 Die drei Grossereignisse wurden zwar Leitsätzen des Regierungsrats zur alle im gleichen Jahr, 2013, ange- Weiterentwicklung des Verhältnisses stossen, aber aus völlig unterschied- Kirche–Staat 2015 publiziert und vom lichen Motiven: Das neue Landes- Grossen Rat behandelt. Damit war kirchengesetz wurde von aussen, vom die Grundlage für das neue Landes- Staat Bern, aus politischen Gründen Andreas Zeller kirchengesetz gelegt, welches im initiiert, die Vision Kirche 21 kam von Präsident des Synodalrats September 2017 in erster Lesung mit innen, aus kirchlich-ekklesiologischem grossem Mehr verabschiedet wurde. Interesse heraus, und das Reforma- Nach der zweiten Lesung im März 2018 tionsjubiläum hat seine Wurzeln in soll es Anfang 2020 in Kraft treten. der Geschichte. An der Gesprächssynode 2013 in Grenchen befasste sich das Kirchen- Wie entwickeln sich diese parlament mit Fragen wie: Wie lässt Prozesse weiter? sich Kirche weiterbauen? Was ist zu Beim Landeskirchengesetz ist es den tun, um die Kirche zukunftsfähig zu Kirchen gelungen, gemeinsam mit gestalten in einer Welt des Umbruchs mit gesellschaftlichen und demo- Die Vision kann nur grafischen Veränderungen? Aus dem zum Leben kommen, wenn «Geist von Grenchen» entstand dann die Motion «Kirche 21 – gemeinsam sie in den Gemeinden Zukunft gestalten». Mit deren ein- Wurzeln schlägt. stimmiger Überweisung beauftragte die Wintersynode 2013 den Synodalrat, eine Vision und Leitziele zu ent- wickeln, welche über den begrenzten Zeitraum einer Legislatur hinaus- gehen. Damit startete der mehrjährige, breit abgestützte Visionsfindungspro- zess. Im Berichtsjahr wurde die Vision «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» vorgelegt und anlässlich des grossen Kirchenfests im Septem- ber feierlich proklamiert. Schliesslich war es der Internationale Kirchenkongress im Oktober 2013 in Zürich, der zum Reformationsjubiläum 2
Editorial dem Staat einen Gesetzesentwurf und diskutiert. Die Sommersynode Das Reformationsjubiläum war in zu erarbeiten, welcher die Arbeit nahm den Text mit überwältigendem unserem Kirchengebiet ein grosser der Kirchen in unserem Kanton für Mehr an. Am grossen «Doppelpunkt 21» Erfolg. Dabei fanden die Aktivitäten die nächsten Jahre auf ein solides am 10. September in Bern wurde die vor allem in den Gemeinden statt. Das Fundament stellt. Gesichert sind die Vision mit Gottesdiensten, einem Angebot war überwältigend: Mehr als Finanzierung der Pfarrlöhne und Kirchenrisotto und einem fröhlich-feier- 300 Veranstaltungen wurden durch- wichtige Garantien für die kirchliche lichen Festakt auf dem Bundesplatz geführt, und zwar in vielen Fällen Arbeit wie zum Beispiel der Zugang zu gefeiert: ein noch nie da gewesenes ganze Vortrags- und Predigtreihen, bestimmten Daten, aber auch die Aus- Ereignis in unserer Kirche und ein Ausstellungen, Podien, Theater- bildung der Pfarrerinnen und Pfarrer starker Impuls, die Vision nun auch in aufführungen, Filmvorführungen, im Rahmen der Universität. unser kirchliches Leben hineinzutra- Ausstellungsbesuche und Reisen Neben der Arbeit am Gesetz und gen. Der Synodalrat versteht sich als zu Stätten der Reformation. Das den damit verbundenen kantonalen Botschafter für die Vision, er will sie Reformationsjubiläum hat es vielen Verordnungen wurde in den gesamt- samt den Leitsätzen in den nächsten kirchennahen und kirchenfernen kirchlichen Diensten bereits intensiv Jahren inhaltlich aktiv bearbeiten und Menschen ermöglicht, sich neu mit an der Umsetzung des Gesetzes ge- den Gemeinden bei der Umsetzung der Herkunft der reformierten Kirche arbeitet. In erster Linie geht es um die Materialien zur Verfügung stellen. Zu und mit unserer reformierten Identität Regelung der Übernahme der Pfarr- den wichtigsten Akteuren bei der Um- auseinanderzusetzen. Und es hat sehr dienstverhältnisse per 1. Januar 2020. setzung gehören sicher die Pfarrerin- geholfen, den Protestantismus als Diese Aufgabe ist komplex und wird in nen und Pfarrer. In vielen Gemeinden wichtiges Element der Geschichte der sechs Teilprojekten unter Beteiligung fanden und finden bereits Anlässe Neuzeit in den Blick zu rücken. der kirchlichen Verbände (KGV, PV, sdv statt, z.B. Predigtreihen. Die Vision Möge es uns gelingen, diesen grossen und VeK) bearbeitet, die wichtigsten kann nur zum Leben kommen, wenn strukturellen und inhaltlichen Wandel Erlasse gehen in eine Vernehmlas- sie in den Gemeinden Wurzeln schlägt. auf allen Ebenen des Kircheseins sung. Im Sommer 2018 werden erste Möge es der Pfarrschaft mit ihrer theo- gut zu bewältigen, damit unsere re- Synodeentscheide fallen. Das Ziel ist logischen Kompetenz gelingen, die formierte Landeskirche auch in einer unverändert: Die Kirche will ab 2020 Bedeutung dieses Textes zu vermitteln, veränderten Gesellschaft ihre Aufgabe für ihre Pfarrschaft eine verlässliche, der die wesentlichen Merkpunkte erfüllen kann: als Volkskirche die faire Arbeitgeberin sein. unseres Kirchenverständnisses in Anliegen der Menschen aufzunehmen, Die Vision und die sieben Leitsätze Erinnerung ruft: Volkskirchlichkeit, diese durch das Leben zu begleiten, wurden Anfang Jahr in den Regionen reformatorische Tradition, Bibelbezug zu ermutigen und sie im Licht des unseres Kirchengebiets vorgestellt und Bezug auf die Gesellschaft. Evangeliums zu unterstützen! Abschluss des Reformationsjahres: Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn feierten mit den Kirchgemeinden Biel und Nidau einen zweisprachigen Gottesdienst in der Stadtkirche Biel. 3
Synode und Kommissionen Zwischen Vergangenheit und Zukunft Der Titel «Zwischen Vergangenheit und Zukunft» ist für den Tätigkeitsbericht 2017 zutreffend. Die Landeskirchen, ganz besonders die Reformierten Kirchen Bern- Jura-Solothurn, befanden sich in einer entscheidenden Zwischenzeit. Hansruedi Schmutz Katechetischen Amt und zum Sozial- beim Verein Reformierte Medien Synodepräsident diakonischen Amt im Berner Münster und die Annahme einer Resolution sowie der Einsetzungsgottesdienst für betreffend Grossratsentscheid Der Synodalrat hat, in Abstimmung Prädikantinnen und Prädikanten in der für die Sparmassnahmen im mit Synode und Kirchgemeinden Kirche Worb zu erwähnen. Sozialbereich. und in Zusammenarbeit mit den An den gesamthaft drei Synode- Zum Schluss ist an dieser Stelle an- anderen Landeskirchen, zielführend tagen waren wichtige Geschäfte zu zuführen, dass Synode und Synodal- im Rahmen der grossen Vorarbeiten behandeln. Zu erwähnen sind die rat vom Tod des Synodalrats Jörg die Grundlagen für das neue Kirchen- Verabschiedung von Leitsätzen zur Haberstock kurz vor der Wintersynode gesetz erarbeitet. Parallel dazu kirchlichen Umsetzung des Landes- traurig betroffen waren. Im Namen der haben sich die Reformierten Kirchen kirchengesetzes, die Überweisung Synode seien an dieser Stelle noch- Bern-Jura-Solothurn mit der «Vision des Postulats für eine zweckmässige mals Ehre und Anerkennung bezeugt. Kirche 21» auch selber noch eine Öffentlichkeitsarbeit in den Medien, Zur Verhinderung einer längeren weitere grundlegende Orientierung die Ablehnung einer dringlichen Mo- Vakanz konnte an der Wintersynode für die Zukunft gegeben. Mit dem Titel tion betreffend Rückgängigmachung die Wahl von Roland Stach zum Nach- «Von Gott bewegt. Den Menschen ver- der Kündigung des Synodalrats folger im Synodalrat erfolgen. pflichtet.» sind für diese Vision sieben Leitsätze für deren Umsetzung durch die Synode verabschiedet worden. Am 10. September ist die Vision im Beisein von Tausenden Interessierten Ein feierlicher Moment: die Einsetzung der unter dem Motto «Doppelpunkt» als Prädikantinnen und Prädikanten in der Kirche eindrückliches Fest «eingeläutet» Worb. worden. Schade nur, dass dieser Grossanlass bei den Medien nicht mehr Beachtung gefunden hat. Ob die Umsetzung in den Kirchge- meinden auch erfolgen wird, wird noch von viel Überzeugungsarbeit und -willen abhängen. Wichtig wird aber auch sein, dass die Kirche immer auch flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen und Anforderungen reagiert sowie für konstruktive, auf- bauende Kritik von innen und aussen empfänglich bleibt. Das Jahr 2017 war natürlich stark geprägt durch das Jubiläum 500 Jahre Reformation. Ein vielfältiges Angebot von Anlässen und Veranstaltungen in der Schweiz hat stattgefunden. Von denen, die ich persönlich besucht habe, war ich tief beeindruckt. Zu den Feierlichkeiten im Jahre 2017 sind auch der Ordinationsgottes- dienst für Pfarrerinnen und Pfarrer, die zwei Beauftragungsfeiern zum 4
Synode und Kommissionen Geschäftsprüfungskommission (GPK) Im Haus der Kirche wird gute Arbeit geleistet Barbara Fankhauser Kirche 21» standen dabei im Zentrum Präsidentin des Interesses. Die GPK konnte sich von der guten Arbeit, die im Haus der Die Geschäftsprüfungskommission Kirche geleistet wird, überzeugen. Der (GPK) traf sich 2017 zu neun Sitzungen. auf den Besuchen basierende «Bericht Drei Sitzungen waren der Aufsichtstä- der Geschäftsprüfungskommission» tigkeit gewidmet, die restlichen sechs wurde im August an einer ganztägigen der Vorberatung der Traktanden der Sitzung überarbeitet, verabschiedet Synoden im Mai und im Dezember. und der Synode im Dezember zur Im Januar 2017 wurden die Fachstellen Kenntnis vorgelegt. bestimmt, die in der ersten Juniwoche Die Vorberatungen zu beiden Synoden besucht wurden. Bei allen besuchten erfolgten im üblichen Rahmen. Auf Stellen wurden die gleichen all- die Sommersynode hin trat Frank gemeinen Fragen gestellt, ergänzt Buchter (Roggwil) aus der Geschäfts- durch speziell auf die Fachstellen prüfungskommission zurück. Er abgestimmte Zusatzfragen. Das wurde ersetzt durch Eduard Fuhrer Reformationsjubiläum und die «Vision (Steffisburg). Finanzkommission (FiKo) Es naht die Stunde X… Robert Gerber Stellenaufstockungen sollen erst nach Präsident einer genaueren Analyse der Aus- wirkungen der Umsetzung des neuen Die Finanzkommission (FiKo) überprüft Landeskirchengesetzes erfolgen. die finanziellen Konsequenzen von Wintersynode: Der Voranschlag für Geschäften der Synode und nimmt die das Jahr 2018, welcher einen Aufwand- parlamentarische Finanzaufsicht wahr. überschuss von 511 050 Franken vor- Synode Sie hat Geschäftsprüfungsfunktion. sieht, wurde detailliert analysiert und Die FiKo traf sich 2017 zu zwei ganz- mit der Fachstellenleitung Finanzen Präsident tägigen Sitzungen für die Vorberatung inhaltlich geprüft. Bei der Beratung Hansruedi Schmutz, der Traktanden der Sommer- und des Voranschlags und des Finanzplans Geschäftsinhaber, Lyss Wintersynode und zur Abarbeitung für die Jahre 2018–2022 zeigte sich, Vizepräsident ihrer Aufsichtstätigkeit. Zudem fand dass für die Umsetzung des neuen Jean-Marc Schmid, Pfarrer, Court eine Abschlussbesprechung mit der Landeskirchengesetzes mit einem er- neuen Revisionsgesellschaft BDO zur höhten Mittelbedarf gerechnet werden Jahresrechnung 2016 statt. Der interne muss, und es herrscht Gewissheit, Synodebüro Revisionsbericht enthält keinerlei Hin- dass die «fetten» Jahre endgültig der Deutschsprachiges Sekretariat weise auf Mängel in der Führung der Vergangenheit angehören. Die nach Andreas U. Schmid, Finanzen des Synodalverbandes. wie vor zahlreichen finanzrelevanten Dr. phil., Apotheker, Bern Sommersynode: Die Rechnung 2016, Synodegeschäfte wurden der Synode – Französischsprachiges Sekretariat mit einem Einnahmenüberschuss von mit kleinen Änderungen – zur Geneh- Monika Kornmayer, 536 167.35 Franken, wurde eingehend migung empfohlen. Tourismus-Koordinatorin, Saignelégier erörtert und der Synode zur Geneh- Rückblickend war das Jahr 2017 Deutschsprachige Protokollführung migung empfohlen. Die Synode wies, für die Finanzkommission ein Erika Wyss, Grosshöchstetten auf Antrag der FiKo, das Geschäft des «normales» Jahr. Die FiKo ist für die Französischsprachige Synodalrats «Aufstockung der Stelle konstruktive Zusammenarbeit mit Protokollführung Gottesdienstentwicklung» (Erhöhung dem Synodalrat und den Zentralen Catherine Baumann, Bern um 90 Stellenpunkte) zurück. Allfällige Diensten dankbar. 5
Synode und Kommissionen Rekurskommission Unabhängigkeit und Fachwissen Hansruedi Schenk jene der Vorinstanzen bestätigte, Kirchen Bern-Jura-Solothurn sehr, Präsident erwuchs in Rechtskraft. dass sie sich im Vorfeld der Revision Wie der diesjährige, aber auch ein frü- des Gesetzes über die bernischen Im Berichtsjahr 2017 traf ein Be- herer Fall eindrücklich aufzeigen, ist Landeskirchen (LKG) erfolgreich für schwerdefall aus dem Synodalgebiet es insbesondere im innerkirchlichen den Erhalt unserer unabhängigen bei der Rekurskommission ein. Dabei Ausbildungsbereich wichtig und vor- Rekursinstanz eingesetzt haben. ging es – nebst Formellem – um Zu- teilhaft, über eine Rekurskommission Mit Befriedigung wird zur Kenntnis lassungsbedingungen zur Ausbildung zu verfügen: Das dreiköpfige Gremium genommen, dass der Grosse Rat die im Diakonie-Bereich. Über den Rekurs will nicht zuletzt Gewähr dafür bieten, Rechtspflege-Artikel (Art. 22 bis wurde in der ordentlichen Kommis- dass bei Beschwerden das not- 25 LKG) in 1. Lesung am 6. September sionsbesetzung nach durchgeführtem wendige Fachwissen vorhanden ist. 2017 ohne Wortmeldung angenommen Schriftenwechsel im Zirkularverfahren Die Kommission dankt deshalb den hat. Möge es auch in der 2. Lesung entschieden. Der Entscheid, welcher zuständigen Stellen der Reformierten so sein. Nichtständige Kommission «Kirche und Staat» Die grosse Arbeit wartet noch Christian Cappis unterbreitet werden. Sie hat das Recht, erarbeiteten. Es kam deshalb nur und Roland Stach Anträge zu stellen und der Synode noch zu zwei Informationssitzungen Co-Präsidenten eigene Vorlagen zu unterbreiten. am 2. Juni 2017 und am 8. Dezember Die nichtständige Kommission «Kirche 2017 mit zwei Vertretern des GPA. Der Auftrag der nichtständigen und Staat» traf sich im Berichtsjahr zu Erst Ende des Jahres lagen erste Kommission «Kirche und Staat» be- drei Sitzungen. An der ersten Sitzung Ergebnisse aus den Teilprojekten vor, steht darin, den Meinungsaustausch vom 31. März 2017 wurden die Leit- welche nun nach und nach in der zwischen Synodalrat und Synode zu sätze zur kirchlichen Umsetzung des nichtständigen Kommission «Kirche fördern sowie dafür zu sorgen, dass Landeskirchengesetzes behandelt. und Staat» diskutiert werden können. in den Fraktionen und in der Synode Diese Leitsätze wurden alsdann an der Als erstes Geschäft wird sich die eine gründliche Meinungsbildung im Sommersynode vom 30. Mai 2017 mit Kommission mit dem Entwurf zum Hinblick auf die Umsetzung des neuen 161 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und Personalreglement für die Pfarrerin- Landeskirchengesetzes (LKG) und die einer Enthaltung verabschiedet. nen und Pfarrer beschäftigen, welches damit verbundenen Synodegeschäfte Aufgrund der Projektorganisation ihr spätestens im Februar 2018 unter- stattfindet. Dieses Gesetz wird das lag das Schwergewicht der Arbeit breitet werden soll. Verhältnis zwischen Kirche und Staat danach bei den Teilprojekten, welche Das Co-Präsidium dankt den Kommis- neu regeln. Hierzu erörtert die Kom- zuhanden der Projektleitung und des sionsmitgliedern für die engagierte mission jene Fragestellungen, die ihr Gesamtprojektausschusses Kirche Mitarbeit und dem GPA für die kon- vom Synodebüro oder vom Synodalrat und Staat (GPA) erste Grundlagen struktive Zusammenarbeit. 6
Departemente/ Bereiche Präsidiales Kirchenkanzlei Zentrale Dienste Sozial-Diakonie Katechetik Theologie Gemeindedienste und Bildung OeME-Migration 7
Departement Präsidiales «Ein ausserordentliches Jahr» Die drei Hauptthemen Landeskirchengesetz und seine innerkirchliche Umsetzung, Vision Kirche 21 sowie Reformationsjubiläumsjahr führten zu einer im Vergleich mit den letzten zehn Jahren nie da gewesenen Zahl an Veranstaltungen, Ereignissen und Events aller Art. Konferenzen Handeln Refbejuso im Licht der Vision An sechs Pfarrkonferenzen unter dem Kirche 21» und ihre persönlichen Zu- Motto «Von Gott bewegt. Den Men- gänge zu Vision und Leitsätzen. Das schen verpflichtet.» wurde über «die Thema der Sozialdiakoniekonferenz Bedeutung der Vision für das Selbst- lautete: «Gesellschaftliche Verände- verständnis als Pfarrerin und Pfarrer» rungen – Sozialdiakonie von morgen». diskutiert. Die Veranstaltungen waren Die Konferenzen waren auch 2017 für viele Pfarrerinnen und Pfarrer mit eine wichtige Plattform, um mit den einem neuen Zugang zur Vision ver- Berufsgruppen und mit den Behörden bunden. im regelmässigen Informations- und Fünf Konferenzen im ganzen Kirchen- Meinungsaustausch zu stehen. gebiet mit den Kirchgemeinde- präsidien widmeten sich dem Thema Betriebsanlässe «Kirche der Zukunft – Wie gehen wir Das ZETI, der Mitarbeitendenausflug, als Kirchgemeinde mit den aktuellen führte uns 2017 nach La Neuveville. Entwicklungen in der Landeskirche Der französische Charme des Städt- um?». Die Katechetinnen und Kate- chens wurde uns auf einem Rund- Andreas Zeller cheten diskutierten an zwei Konferen- gang eindrücklich vorgestellt. In Präsident des Synodalrats zen über «Das religionspädagogische der wunderschönen Blanche Eglise Intensivstudium Theologie für Akademiker mit dem Berufsziel Pfarramt ITHAKA Eine wichtige Aufgabe: Diskussion an den 12 ITHAKA-Studierende haben den Ba- Pfarrkonferenzen über «die Bedeutung chelor abgeschlossen. Die Abschlüsse der Vision für das Selbstverständnis als lagen zwischen «gut» und «weniger Pfarrerin und Pfarrer». gut». Vier Studierende ersuchten um eine einjährige Verlängerung des Studiums. Anlässlich zweier Begeg- nungen zwischen den Studierenden und der Ausbildungskommission hat Letztere den Eindruck gewonnen, dass überdurchschnittlich viele der ITHAKA-Studierenden gute Pfarrperso- nen werden. Von den 17 Personen, die den ITHAKA-Studiengang absolvieren, werden 15 das Studium mit einem Vikariat in Bern abschliessen, zwei im Konkordat. Alle ITHAKA-Studierenden haben auf 2018/19 oder 2019/20 einen Vikariatsplatz. 2018/19 werden 9 Stu- dierende und 2019/20 6 Studierende ihr Vikariat absolvieren. 8
Departement Präsidiales wurden eintretende Mitarbeitende vier Tagen». Unter der kundigen Anlässen zum Reformationsjubiläum begrüsst sowie in Pension gehende Leitung des Leiters Weiterbildung, lag das Hauptgewicht auf dem Entwurf Mitarbeitende geehrt. Das Mittagessen Andreas Heieck, besuchten wir der neuen Verfassung, der in der nahmen wir in der Cave de Berne mit Erfurt, Eisenach, Eisleben, Halle und Herbst-AV in erster Lesung diskutiert ihren riesigen Weinfässern ein, bevor Wittenberg, gewannen viele neue wurde. Eintreten wurde einstimmig wir per Schiff via St. Petersinsel Biel Erkenntnisse und erhielten manch beschlossen. Trotz vieler Änderungs- erreichten. interessanten Eindruck. anträge setzte sich die Vorlage des Die Weihnachtsfeier für alle Mit- Rates SEK, deren Artikel 1–10 (von arbeitenden wurde vom Bereich Schweizerischer Evangelischer 41) behandelt wurden, weitgehend Sozial-Diakonie organisiert. Einem Kirchenbund SEK durch. Insbesondere fand die vom eindrücklichen Gottesdienst in der Unsere Kirche führte ausserordentli- Rat SEK vorgeschlagene Definition Kirche Bümpliz folgte das Essen im cherweise die Sommer-Abgeordneten- und Namengebung eine Mehrheit: historischen Sternensaal Bümpliz. versammlung (AV) durch und lud ins «Die Evangelisch-reformierte Kirche Im Oktober unternahm der Synodalrat Zentrum Paul Klee zum Abend der Schweiz (EKS) ist die Gemeinschaft eine Studienreise «Reformation in gastgebenden Kirche ein. Neben den Fortsetzung auf Seite 10 Synodalrat (2015 bis 2019) Departement Präsidiales, Synodalratspräsident Andreas Zeller, Pfarrer, Dr. theol., Münsingen Departement OeME-Migration, Vizepräsidentin Pia Grossholz-Fahrni, Kommunikations- frau/Gymnasiallehrerin, Muri Departement Zentrale Dienste Jörg Haberstock, Unternehmer, Grasswil (am 25. Oktober 2017 im Amt verstorben) Departement Gemeindedienste und Bildung Stefan Ramseier, Pfarrer, Bern Interessant und kurzweilig: Abend der gastgebenden Kirche an der Sommer- Departement Theologie Abgeordnetenversammlung des SEK Lucien Boder, Pfarrer, Vauffelin im Zentrum Paul Klee. Departement Katechetik Iwan Schulthess, Pfarrer, Büren zum Hof Departement Sozial-Diakonie Claudia Hubacher-Eggler, Lehrerin, Schwarzenburg 9
Departement Präsidiales Der Synodalrat Anfang 2018 (v.l.): Stefan Ramseier, Iwan Schulthess, Lucien Boder, Andreas Zeller, Pia Grossholz-Fahrni, Roland Stach, Claudia Hubacher. der evangelisch-reformierten und In andern Fraktionen wurde Ver- Arbeit und Besuche weiterer protestantischer Kirchen in besserungspotenzial geortet. Einzelne des Präsidiums der Schweiz.» bezweifelten den Sinn von thematisch An Anlässen im Berichtsjahr sind Die «Kirche Schweiz» will also vertiefenden Dossiers. Die Synode be- besonders zu erwähnen: der Besuch nicht mehr nur ein Kirchenbund auftragte schliesslich den Synodalrat, des Reformationstrucks und der sein, sondern eine Kirche, die auf das Konzept des Magazins weiterzu- Reformationsslalom in Bern am drei Ebenen lebt (Kirchgemeinde, entwickeln. Dazu soll, einem Antrag 3./4. Januar, die Feiern 600 Jahre Kantonalkirche, nationale Ebene). aus der Liberalen Fraktion folgend, Rathaus Bern, 1200 Jahre Kirche Die Eigenständigkeit der Kantonal- eine breit abgestützte Reflexions- Bürglen, der Gottesdienst zum Be- kirchen soll nicht geschmälert gruppe Erwartungen und Bedürfnisse zirkstag Solothurn in Biberist, der werden. Das Subsidiaritätsprinzip der Zielgruppen erheben, was die nationale Festakt des Reformations- wird ausdrücklich in der Verfassung Akzeptanz bei der Leserschaft jubiläums im Münster, die Reforma- verankert. Eine ausserordentliche AV erhöhen soll. tionsfeste in Kirchberg und Köniz, wurde auf April 2018 festgesetzt. der Festakt am Unspunnenfest, der Reformierte Medien Doppelpunkt zur Vision 21 auf dem «ENSEMBLE nous rassemble» Der zweite Synodetag im Herbst stand Bundesplatz, der Culte cantonale in Die Sommersynode nahm Kenntnis im Zeichen der Kommunikation: Eine Pruntrut und der Abschlussgottes- vom Bericht über die Einführung des kontroverse Diskussion löste der vom dienst zum Reformationsjubiläum Magazins ENSEMBLE, das seit Sommer Synodalrat beschlossene Austritt aus in Biel, die Sendung «nachgefragt» 2015 zehnmal pro Jahr an die Mit- dem Verein «Reformierte Medien» aus. bei Télébielingue/Téléglise zum arbeitenden, an Behördenmitglieder Mit einem knappen Mehr bestätigte selben Thema, all die Konferenzen, und ehrenamtlich und freiwillig Tätige die Synode diesen Austritt. Gespräche Vorträge sowie viele Predigten oder in Kirchgemeinden und kirchlichen über eine Beteiligung unserer Kirche Mitwirkungen in Gottesdiensten Bezirken verschickt wird. Aus der an der Radio- und Fernseharbeit landauf, landab. französischsprachigen Fraktion kamen sowie am Internetportal sind im Gang. lobende Worte über die Bemühungen Ein Postulat forderte den Synodalrat zur Zweisprachigkeit der Publikation. zudem dazu auf, der Synode innert Die anfängliche Skepsis sei rasch ge- Jahresfrist einen detaillierten Bericht wichen: «ENSEMBLE nous rassemble.» zur Öffentlichkeitsarbeit vorzulegen. 10
Departement Präsidiales Gesamtprojektausschüsse GPA GPA Messen Stand bedeutete aber auch, dass gesetz zu. Die zweite Lesung erfolgt Für die MariNatal 2017 wurde der Pfarrpersonen und Diakonissen ver- im März 2018, in Kraft treten soll das Stand der Berner Landeskirchen mit mehrt in teils intensive Gespräche Gesetz unverändert auf Anfang 2020. neuen Standbaumaterialien aus- verwickelt wurden. Andreas Zeller, Vorsitz gestattet. Plakate und Wände waren Andreas Zeller, Vorsitz Daniel Inäbnit, Geschäftsführung abgenutzt. Wiederum wurden jüngere Sitz RKK (vakant) Pia Grossholz-Fahrni Pfarrpersonen aus allen drei Landes- Christoph Schuler, CKK Stefan Ramseier kirchen eingesetzt, welche die Braut- Hans Martin Schaer, Christian Tappenbeck paare und Eltern über Trauung und Geschäftsführung Matthias Zeindler Taufe informierten. Die ökumenischen Jeannine Widmer, Protokoll Broschüren zur kirchlichen Trauung und zur Taufe waren sehr gefragt. GPA Kirche und Staat An der BEA traten die Kirchen unter Dieser Ausschuss war im Berichts- GPA Aufgaben- dem Standmotto «Kirche ist mehr als jahr enorm gefordert. Insbesondere und Ressourcenplanung du glaubst» auf, das Jahresthema 2017 musste die innerkirchliche Umsetzung Im Berichtsjahr fand keine Sitzung lautete: «Glaube verbindet – 600 Jahre des Landeskirchengesetzes voran- statt. Das Kontingent der Stellen- Bruder Klaus / 500 Jahre Reformation». getrieben werden, damit die Synode punkte ist sowohl bei den Fest- als Für die 27. Teilnahme wurde der Stand zeitgerecht die rund zehn Erlasse auch bei den zeitlich begrenzten weiter verbessert und zum Teil neu behandeln und beschliessen kann, Projektanstellungen ausgeschöpft. möbliert. Plakate und Stelen wurden welche ihr diesbezüglich unterbreitet Andreas Zeller, Vorsitz neu beschriftet. Die Plattform für werden müssen. Daniel Inäbnit, Geschäftsführung Tagesgäste wurde attraktiver. Die neue Auch die rund 25 Erlasse, welche der Pia Grossholz-Fahrni Selfie-Technik überzeugte. Ein neu Synodalrat in eigener Kompetenz Jörg Haberstock († 25.10.2017) gestaltetes 4-gewinnt-Spiel ersetzte behandeln und beschliessen kann, Roger Wyss das Mühlespiel. müssen rechtzeitig vorbereitet sein. Zum zweiten Mal wurde das Stand- Deshalb waren neben dem Gesamt- personal gezielt rekrutiert, an einem projektausschuss auch die operative GPA Reformationsjubiläum Workshop ausgebildet und entlohnt. Projektleitung und die sechs Teilpro- Zwischen den Veranstaltungen des Damit gelang es, aktiver auf die Be- jekte intensiv beschäftigt. Kirchenbundes und jenen unserer sucherinnen und Besucher zuzugehen Nach der ersten Lesung stimmte der Landeskirche waren wichtige Koordi- und auch jüngere Leute an den Stand Grosse Rat im September mit grossem nationsaufgaben zu erbringen. einzuladen. Mehr Interessierte am Mehr dem neuen Landeskirchen- Aus den von der Synode gesproche- nen Krediten wurden über 30 Projekte aus Kirchgemeinden und zehn Pro- jekte externer Partner unterstützt. Die Arbeit im GPA war aufgrund der vielen guten Projekte, der zahlreichen Kontakte mit Gemeinden und der vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten sehr angenehm. Das Reformations- jubiläum war eine Möglichkeit, sich neu mit der Herkunft der reformierten Kirche und mit der reformierten Identi- tät auseinanderzusetzen. Zudem hilft es, den Protestantismus als wichtiges Element der Geschichte der Neuzeit in den Blick zu rücken. Andreas Zeller, Vorsitz Damian Kessi, Geschäftsführung Pia Grossholz-Fahrni Lucien Boder Glaube verbindet: heitere Spiele und Matthias Zeindler ernsthafte Gespräche am Stand der Heinz Bichsel Berner Landeskirchen an der BEA. Barbara Trachsel, Protokoll 11
Departement Präsidiales GPA Kirche 21 GPA Religionspädagogisches cheten im Äquivalenzverfahren und «Von Gott bewegt. Den Menschen Handeln drei Katechetinnen/Katecheten aus verpflichtet.» Mit grosser Freude Im Sommer setzte der Synodalrat den der Freiburger reformierten Kirche. Die durfte der GPA im Januar die neu ge- GPA Religionspädagogisches Handeln Kommission RefModula bearbeitete fundene Vision, das Ergebnis langer (RpH) ein zur Begleitung der Neukon- die anfallenden Geschäfte in ins- und intensiver Arbeit von der Basis zipierung des religionspädagogischen gesamt vier Sitzungen und stellte her, dem Synodalrat präsentieren und Handelns. Diese Neukonzeption hat dabei immer wieder erfreut fest, zur Vorbereitung der Sommersynode zum Ziel, die Arbeit mit Kindern und wie gut die RefModula-Arbeit läuft. auch bei 14 Präsentationen im ganzen Jugendlichen im Generationenbogen Die zweite Abschlussfeier RefModula Kirchengebiet vorstellen. Die Sommer- im Licht der Vision Kirche 21 neu zu vom 19. Juni stand unter dem Thema synode machte dann die Vision zur denken und an die veränderten ge- «Beherzt in die Zukunft». Das kameru- gemeinsamen Vision, verbunden mit sellschaftlichen Rahmenbedingungen nische Sprichwort «Alle Stärke wird dem starken Wunsch, dass sie nun anzupassen. Dabei begleitet ihn eine nur durch Hindernisse erkannt, die auch umgesetzt würde. Damit war bereichsübergreifende Arbeitsgruppe. sie überwinden muss» aus der Würdi- der Weg frei zum Höhepunkt aller Im Herbst hat der GPA seine Arbeit gung der Abschliessenden durch die Arbeit im Visionsfindungsprozess: zur aufgenommen und sich vorab mit Ausbildungsleitung versinnbildlichte grossen Feier der Vision am «Doppel- Grundsatzfragen über Ziele und dabei den Weg, den die Absolven- punkt 21» vom 10. September 2017 in Ausrichtung der Religionspädagogik tinnen und Absolventen hinter sich Bern. Der GPA arbeitete dabei mit der beschäftigt. hatten – und hoffentlich beherzt Eventagentur Appalooza zusammen Iwan Schulthess, Vorsitz und durch die Ausbildung ermutigt und unterteilte die Organisation in Kurt Hofer, Geschäftsführung weiter gehen werden. Das Studienjahr drei Teilprojekte. In diesen Teilprojek- Lucien Boder 2017/18 mit 16 neuen Studierenden ten übernahmen Verantwortung: Stefan Ramseier wurde am 4. September feierlich Simon Jenni für den 1000-köpfigen Pia Moser eröffnet, mit der Vision im Zentrum: Chor und die Feier auf dem Bundes- Matthias Zeindler «Von Gott bewegt. Den Menschen platz, Alfred Aeppli für die neun Helga Baechler, Protokoll verpflichtet.». Gottesdienste in Stadtberner Kirchen Iwan Schulthess, Vorsitz und auf dem Bundesplatz und Karin Pia Moser, Geschäftsführung Spiess für das Risottoessen und alle Kommission RefModula Rosa Grädel Auf- und Abbauarbeiten mit freiwillig 2017 studierten 45 Frauen und Männer Christoph Kunz Mitarbeitenden. bei RefModula, der kirchlich-theolo- Eva Leuenberger-Schärer Iwan Schulthess, Vorsitz gischen und katechetischen Aus- Susanna Peter Pia Moser, Geschäftsführung und Weiterbildung der Reformierten Stephan Schranz Lucien Boder Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Katrin Wittwer Claudia Hubacher Darunter waren 22 Katechetinnen/ Matthias Zeindler Christian Tappenbeck Katecheten, neun Sozialdiakoninnen/ Stefan Zwygart, Protokoll Hans Martin Schaer Sozialdiakone, sechs Prädikantinnen/ Peter Gerber, Protokoll Prädikanten, fünf Katechetinnen/Kate- Delegationen Delegation für Genderfragen gesuche widmete sich die Delegation gesetzt, weil der Nutzen des Labels Prädikat UND: der Verlängerung des Qualitätslabels für die gesamtkirchlichen Dienste Re-Zertifizierung UND für Vereinbarkeit von Familie eindeutig überwiegt. Nach erfolgter und Beruf. Trotz Mehrbelastung durch Überprüfung durch die Fachstelle UND eingeleitet die grossen Geschäfte «Kirche und erarbeitete die Delegation einen Die Delegation traf sich im Februar, Staat» und «Vision Kirche 21» wurde neuen Massnahmenplan zuhanden Juni und November zu einer Sitzung. der Re-Zertifizierungs-Prozess vom des Synodalrats, worauf das Prädikat Neben der Beurteilung der Finanz- Synodalrat beschlossen und in Gang für drei weitere Jahre verlängert 12
Departement Präsidiales wurde. Der Beschluss des Massnah- nungsanpassungen um. Ebenfalls im Delegation Jura-CER liegt sehr daran, menplans und dessen Umsetzung ste- Zusammenhang mit dem Regional- dass im gegenseitigen Gespräch eine hen bei Redaktionsschluss noch aus. pfarramt wurde die Frage nach der Lösung gefunden werden kann, die Ein Anstoss aus dem Bereich Theo- geeigneten Höhe der Stellvertretungs- den seelsorgerlichen Anliegen best- logie führte zur Überprüfung der entschädigungen aufgeworfen; das möglich Rechnung trägt. Nachwuchsförderungsverordnung KES Kontaktgremium brachte hier die In der Westschweiz viel zu reden gab 58.020. Diese Arbeit geriet durch den solothurnische Sichtweise umgehend die neue «Haute Ecole de Théologie en Tod des Vorsitzenden Jörg Haberstock in die Gesamtprojektleitung zur Suisse» (HET-PRO). Diese vorwiegend ins Stocken. Sie wird im neuen Jahr Umsetzung des bernischen Landes- aus freikirchlichen Kreisen initiierte weitergeführt. Bis zur Aufnahme der kirchengesetzes ein. Fachhochschule will ein Theologie- Arbeit durch den Nachfolger von Als wichtige Scharnierstelle dient das studium mit einem Abschluss als Jörg Haberstock übernahm Claudia Kontaktgremium auch dem gegensei- Master of Arts (M.A.) ermöglichen. In Hubacher stellvertretend den Vorsitz. tigen Austausch und der Information. unserer Kirche wird auch nach dem Von den eingereichten Gesuchen für So wurden auch im Jahre 2017 die neuen bernischen Landeskirchen- finanzielle Unterstützung konnten im einzelnen Synodegeschäfte daraufhin gesetz nur als Pfarrerin oder Pfarrer Berichtsjahr Beiträge an die Jahres- untersucht, welche Bezüge zum solo- angestellt werden können, wer über tagung NGO post Beijing Schweiz, thurnischen Kirchengebiet bestehen. einen universitären oder gleich- an die Fachstelle Lys!strada und an Der Informationsaustausch gewährt wertigen Abschluss verfügt. das Projekt von Frabina, «Destination nicht zuletzt auch wertvolle Einblicke. In der Berichtsperiode war die Dele- Liebe – binationale Liebesgeschich- Als Beispiel erwähnt sei der im Kanton gation wiederum intensiv mit den Ge- ten», gesprochen werden. Abgelehnt Solothurn geplante neue «Finanz- schäften der Conférence des Eglises werden musste ein Gesuch, weil ausgleich Kirchen», der thematisch réformées de Suisse romande (CER) der Bezug zum Kirchengebiet von interessante Bezüge zur Revision des befasst. So hat die CER ihre neu- Refbejuso fehlte. bernischen Landeskirchengesetzes konzipierte Ausbildung zum Pfarramt Jörg Haberstock sei für sein Engage- aufweist. sowie zum Diakonat evaluiert und ment und die Arbeit in der Delegation Pfarrer Roland Stach ist an der Winter- namentlich das Verhältnis zwischen von Herzen gedankt! synode 2017 zum Mitglied des Synodal- ihrem Ausbildungsdepartement (opf) Jörg Haberstock, Vorsitz rates gewählt worden. Auch wenn und den Ausbildungskommissionen († 25.10.2017) das Kontaktgremium ein kompetentes geklärt. Beachtliche Erfolge erzielte Doris Marchesoni, und engagiertes Mitglied verliert, ist die CER in der Öffentlichkeitsarbeit. Geschäftsführung die Freude gross darüber, dass das So findet die Zeitschrift «Réformés» Claudia Hubacher solothurnische Kirchengebiet wieder- guten Anklang, die Web-Präsenz wird Matthias Zeindler um im Synodalrat vertreten ist. Ruedi laufend modernisiert, und auch als Köhli ist Ende 2017 als neuer Präsident Verlegerin ist die CER gefragt. Die CER der Bezirkssynode gewählt worden. hat sich erneut als Meinungs- und Er tritt die Nachfolge von Hans Koordinationsplattform bewährt. Kontaktgremium Solothurn Leuenberger an, der massgeblich zum Besonders die Vorberatung der Neu geschaffenes guten Gelingen im Kontaktgremium laufenden SEK-Verfassungsrevision beigetragen hat. hat es den reformierten Kirchen der Regionalpfarramt Pia Grossholz-Fahrni, Romandie erlaubt, ihre Anliegen Seit seiner Entstehung vor sieben Vorsitz wirkungsvoll einzubringen. Jahren hat sich das Kontaktgremium Christian Tappenbeck, Die erfreulichen Tätigkeiten der CER als zentrale Plattform zur Behandlung Geschäftsführung führen zu einem gesteigerten Finanz- solothurnischer Anliegen etabliert. In Andreas Zeller bedarf. Gegenwärtig können die Mit- der Berichtsperiode bildete insbeson- gliederbeiträge dank Entnahmen aus dere das neu geschaffene solothurni- Rückstellungen noch stabil gehalten sche Regionalpfarramt ein wichtiges werden. Spätestens ab dem Jahr 2020 Traktandum. Die Delegationen des Delegation Jura-CER steht diese Möglichkeit aber nicht Synodalrats und der Bezirkssynode CER mit höherem mehr zur Verfügung. erörterten etwa, wie das Regional- Lucien Boder, Vorsitz pfarramt in die gesamtkirchlichen Finanzbedarf Christian Tappenbeck, Strukturen eingebettet werden könnte. Die Gemeinde Moutier entschied sich Geschäftsführung Das Kontaktgremium sprach sich dafür im Juni 2017 für einen Wechsel in den Pia Grossholz-Fahrni aus, dass das solothurnische Regional- Kanton Jura. Dieser (zurzeit rechtlich Andreas Zeller pfarramt fachlich in das Team der angefochtene) Volksentscheid wirkt Philippe Paroz, CSJ übrigen Regionalpfarrpersonen der sich auch auf unseren Synodalver- Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solo- band aus, u.a. weil zur Kirchgemeinde thurn integriert wird. Der Synodalrat Moutier auch die bernischen Ge- setzte dieses Anliegen innert weniger meinden Belprahon, Perrefitte, Roches, Monate mit verschiedenen Verord- Schelten und Seehof gehören. Der 13
500 Jahre R 14
e Reformation 15
Kirchenschreiber Helfen mit Herz und Verstand Neulich fragte mich ein Kollege beim Mittagessen, ob ich mit der Bezeichnung «Effektiver Altruismus» etwas anfangen könne. Ich überlegte einen Moment, dann antwortete ich ihm, Altruismus bedeute doch, sich für eine Person oder eine Sache einzusetzen, ohne etwas für sich selbst zu wollen. Die Handlung erfolge also ohne Eigennutz. Das Wort «effektiv» heisse so viel wie «tatsächlich» oder «wirkungsvoll». Mein Gegenüber nickte zustimmend. sei, die es für ethisch zentral halte, Kritik einen Teil der eigenen Ressourcen da- Die neue Bewegung ist aber auch für einzusetzen, dass möglichst viele kritisch zu betrachten. «Effektiver Menschen davon profitieren können. Altruismus» wirkt auf den ersten Blick Bei der Auswahl der Strategie stütze doch sehr berechnend, irritiert durch man sich auf neuste wissenschaftliche seinen unpolitischen Charakter, das Erkenntnisse. Nützlichkeitsdenken und das damit Die Idee, mit «kalkulierter» Empathie verbundene Risiko, dass letztlich Men- die Welt verändern zu wollen, faszi- schenleben gegen Menschenleben niert und irritiert mich und deshalb aufgewogen werden könnten. Man schreibe ich hier darüber. kann der Bewegung vorhalten, dass sich Empathie nicht rechnen lasse Es gibt nichts Gutes, ausser und dass man doch die Ursachen des man tut es Elends bekämpfen müsse. Auch den Effektive Altruistinnen und Altruisten Vorwurf, dem «Effektiven Altruismus» sind bereit, für ihre Ziele Einschnitte fehle eine Vorstellung vom guten in ihrem Leben vorzunehmen, nämlich Leben, von den Werten also, die für Daniel Inäbnit weniger ressourcenverbrauchend und eine Gesellschaft kostbar sind und Kirchenschreiber nachhaltiger zu leben, einen namhaf- für den Einzelnen so etwas wie eine ten Betrag ihres Gehalts zu spenden, moralische Hintergrundlandschaft gegebenenfalls den beruflichen Weg bilden. Schliesslich kann eingebracht zu verändern. Die Bewegung, die im werden, das rigide Nützlichkeits- angelsächsischen Raum ihre Wurzeln denken stelle eine Provokation insbe- hat, wird vor allem von jungen sondere für das Leben handicapierter Menschen getragen. Ihr Engagement Menschen dar. geht aus ganz unterschiedlichen Effektive Altruistinnen Wertvorstellungen hervor. Grosse An- Würdigung und Altruisten sind bereit, erkennung für ihr Handeln steht nicht im Vordergrund. Indem sie das tun, Trotz der geäusserten Bedenken hat der «Effektive Altruismus» als für ihre Ziele Einschnitte was sie als richtig erachten, sehen sie Instrument und ethischer Ansatz in ihrem Leben sich als Gewinnerinnen und Gewinner. nach meinem Dafürhalten Zukunfts- potenzial. Als wertvoll erachte ich es, vorzunehmen. Helfen im christlichen Kontext ein gemeinnütziges Ziel zu formu- Tätige Nächstenliebe und Wohltätig- lieren, den eigenen Weg dorthin zu keit gelten als christliche Tugenden. finden, ihn für viele zu öffnen, ihm Diese werden konkretisiert im diako- einen institutionellen Rahmen zu nischen Handeln, in der Begleitung geben, und all dies jenseits des von Menschen mit körperlichen, eigenen Profits. Was meine Arbeit seelischen oder sozialen Nöten und für die Kirche anbetrifft: Auch wir von Menschen in Armut. Die Diakonie müssen uns überlegen, wie die Mit dem «Effektiven Altruismus» als gehört somit zum Wesensmerkmal Gelder, die uns anvertraut sind, Ganzes konnte ich allerdings nicht viel unserer Religion und der Kirche. Aus zum Wohl möglichst vieler am anfangen. Darauf erklärte mir mein christlicher Sicht ist das Engagement besten zukunftsgerichtet einge- Kollege, dass der «Effektive Altruis- der «Effektiven Altruisten» deshalb setzt werden. mus» eine junge soziale Bewegung durchaus begrüssenswert. 16
Kirchenkanzlei Rechtsdienst Christian Tappenbeck Beschwerden betrafen insbesondere Leiter Rechtsdienst Konfirmationsangelegenheiten, doch verfasste der Rechtsdienst zuhanden Das Bundesgericht wies im Dezember der Rekurskommission auch eine 2017 in einem vielbeachteten Ent- Stellungnahme zu einer Angelegen- scheid eine Beschwerde ab, die heit, welche die verweigerte Auf- sich gegen das Glockengeläute der nahme der Beschwerdeführerin in Zürcher Kirchgemeinde Wädenswil die Diakonatsausbildung betraf. Das richtete. Dieser erfreuliche Vorgang öffentliche Wirken der Landeskirche symbolisiert zwei Elemente, welche beschäftigte den Rechtsdienst insbe- die Tätigkeit des Rechtsdienstes sondere im Rahmen seiner Mitwirkung im Jahre 2017 geprägt haben: das bei der Erarbeitung kantonaler Rechts- Beschwerdewesen und den Einsatz texte (v.a. Landeskirchenverordnung zugunsten des öffentlichen Wirkens und Staatsexamensverordnung). Die der Landeskirche. Weil die Tendenz zur Revision der kantonalen Landes- Führung von Beschwerden auch die kirchengesetzgebung löst ausserdem Kirche erreicht hat, war der Rechts- komplexe kirchenrechtliche Umset- dienst wiederum mit verschiedenen zungsvorhaben aus. rechtlichen Streitsachen befasst. Die Fortsetzung auf Seite 18 KiKa Ein Tag als Lernende in der Kirchenkanzlei Kirchenkanzlei Alena Lea Bucher KV-Lernende Kirchenschreiber Daniel Inäbnit Ich geniesse meinen Arbeitsweg: Ich spaziere der Aare entlang und Christian R. Tappenbeck (Stellvertreter) höre meine Musik. Das ist eine schöne Art, in den Tag zu starten. Da ich vor den Bürozeiten ankomme, sind noch nicht alle Mitarbeitenden Kanzleidienst Ursula Furter da. Von den Anwesenden werde ich fröhlich begrüsst. Ich fühle mich Käthy Buntschu (bis 30. Juni 2017), willkommen. Nadine Röthlisberger (ab 1. August 2017), Am Arbeitsplatz schaue ich zuerst meine Mails an. Ich beantworte sie Barbara Trachsel und erledige ein paar kleinere Aufgaben, wie meine Schulnotentabelle Kommunikationsdienst zu aktualisieren oder das Intranet zu lesen. Um 8.00 Uhr kommt mein Hans Martin Schaer (Leiter) Ausbildner Adrian Hauser. Er ist für das ENSEMBLE verantwortlich und Bertrand Baumann (Leiter französisch- informiert mich, falls ich nicht schon Bescheid weiss, über den Tages- sprachige Kommunikation) ablauf. Oft suche ich dann Bilder für das nächste Magazin in diversen Adrian Hauser (verantwortlicher Bilddatenbanken oder helfe, Texte zu redigieren. Am liebsten schreibe Redaktor ENSEMBLE) und fotografiere ich aber selbst. Ich finde es spannend, so einen Einblick Nicolas Meyer (rédacteur ENSEMBLE, in den Journalismus zu erhalten und meinen Schreibstil zu verbessern. bis 30. April 2017), Nathalie Ogi, Ich durfte sogar schon zu Interviewterminen mitgehen und selber ein (rédactrice ENSEMBLE, ab 1. Mai 2017) Doria Bigler, Karin Freiburghaus, Interview führen. So ist mein Tag spannend und abwechslungsreich. Silvia Fueter, Heidi Hänni Auch Fremdsprachen kommen nicht zu kurz. Im Mailverkehr oder bei Treffen mit unserer Journalistin Nathalie Ogi aus Lausanne kann ich Rechtsdienst meine Französischkenntnisse aufbessern. Nebst diesen Dingen erledige Christian R. Tappenbeck (Leiter) Roger Juillerat, Anja Schöpfer ich die administrativen Arbeiten der Redaktion und bekomme einen (bis 31. August 2017), guten Einblick in die Kirchenkanzlei als Drehscheibe der Reformierten Ursula Sutter-Schärer, Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Mein Büro teile ich mit zwei weiteren Nicole Schrepfer Frauen, die im Kanzleidienst arbeiten, wir haben es gut zusammen. Übersetzungsdienst Auf Unterstützung kann ich hier auf jeden Fall zählen. Insgesamt ist Bertrand Baumann (Leiter) mein Aufenthalt in der Kirchenkanzlei sehr interessant und lehrreich. Nadya Rohrbach (ab 1. Juli 2017), Ich fühle mich wohl in dieser Abteilung. Doria Bigler (Koordination) 17
Kirchenkanzlei Ein weiteres Revisionsvorhaben, das Ebene sowie den Verzicht auf die schiedenste Rechtsgebiete betreffen den Rechtsdienst intensiv beschäf- Aus- und Weiterbildung als eigent- und z.T. eine erhebliche Komplexität tigte, bildete die neue Verfassung für liches EKS-Tätigkeitsfeld. Aufgrund aufweisen, gilt es zusätzlich zu den den Schweizerischen Evangelischen der bisherigen Stellungnahmen dürfte angestammten Aufgaben des Rechts- Kirchenbund. Es soll eine Kirchen- insbesondere die Ausgestaltung des dienstes als Stabsstelle zu bewältigen. gemeinschaft mit dem Namen EKS-Präsidialamtes noch Anlass zu Letztere präsentierten sich wiederum «Evangelisch-reformierte Kirche Diskussionen geben. sehr vielfältig: Sie reichten von An- Schweiz (EKS)» entstehen. Der Verfas- Die FAQ des Rechtsdienstes passungen kirchenrechtlicher Erlasse sungsentwurf hat dabei verschiedene (www.refbejuso.ch > Publikationen > (z.B. im Zusammenhang mit der neuen Anliegen der Reformierten Kirchen FAQ Recht) fanden eine positive Konferenz «Diakonie Schweiz»), über Bern-Jura-Solothurn aufgenommen, Aufnahme und wurden in der Berichts- kirchliche Stellungnahmen (z.B. zur wie die Verankerung des Subsidiari- periode weiter ausgebaut. Die Zahl Spitalhaftung oder zum solothurni- tätsprinzips, die Begrenzung der der Anfragen aus den Kirchgemeinden schen Finanzausgleich Kirchen) bis Vertretungsbefugnis der EKS auf nahm auch im Jahr 2017 erneut zu. Die hin zum markenrechtlichen Schutz für die internationale und nationale eingehenden Fragen, welche ver- den Visionsslogan. Kommunikations- und Übersetzungsdienst Hans Martin Schaer ENSEMBLE und die Beiträge aus dem In der Sommersynode 2017 themati- Leiter Kommunikationsdienst französischsprachigen Kirchengebiet siert wurde das Mitarbeitendenma- Bertrand Baumann für die Website und den wöchent- gazin ENSEMBLE. Nebst Anerkennung Leiter Übersetzungsdienst lichen Newsletter. für den geglückten Start wurde vor Die Kritik an der Internetpräsenz allem die Frage in den Raum gestellt, Bei der Umsetzung der Legislaturziele von Refbejuso nahm im Berichtsjahr wieweit das Printprodukt den Bedürf- «Vision Kirche 21» und «Reformations- zu. Die Website refbejuso.ch war im nissen der verschiedenen Zielgruppen jubiläum» ergaben sich wunderbare Jahr 2008 konzipiert worden. Sie entspreche. Der Synodalrat wurde Erlebnisse – aber auch Aufgaben, die ist dank regelmässigen Upgrades beauftragt, diese Fragen mit einer neben dem Courant normal zu erledigen technisch auf der Höhe der Zeit. So ist breit abgestützten Reflexionsgruppe waren. Speziell die Arbeiten an Druck- beispielsweise die Nutzung auch auf zu klären. sachen für den «Doppelpunkt 21» und mobilen Geräten möglich. Der Auftritt Sehr erfreulich war die ökumenische an der Website kirche21.refbejuso.ch ist jedoch bezüglich Aufbau, Inhalt Präsenz an den Ausstellungen konnten nur dank dem glücklichen und Design verstaubt und genügt MariNatal und BEA. Für die Publikums- Umstand bewältigt werden, dass der heutigen Ansprüchen an die On- messe BEA wurde ein Schwerpunkt Sommer ansonsten ruhig war. line-Kommunikation kaum mehr. Die auf die Animation und Betreuung des Für die im Vorjahr thematisierte hohe riesige Informationsmenge wird ohne Stands gelegt. Die Mitarbeitenden an Belastung im Übersetzungsdienst Führung und ohne emotionale Anspra- der Front wurden gezielt rekrutiert und wurde eine provisorische Lösung che zur Verfügung gestellt. Der Aufbau geschult. Damit gelang es, vermehrt gefunden durch den punktuellen Ein- bildet weitgehend die Strukturen der jüngere Leute und Familien anzu- satz einer professionellen Übersetze- Organisation ab, so dass der Eindruck sprechen. Neben Information, Spiel rin. Diese Verstärkung erwies sich als eines Insider-Angebots entsteht. Die und Erholung besteht auch ein Be- höchst willkommen, um die teilweise dezentrale Verantwortung für die In- dürfnis nach intensiveren Gesprächen. nicht geplanten Aufträge vor allem im halte erschwert die Einheitlichkeit des Dafür leisteten Pfarrpersonen und zweiten Semester zu erledigen. Dies Auftritts und den Blick fürs Ganze. Diakonissen grossartige Dienste. erlaubte es, auch im Laufe des Jahres Der Synodalrat hat deshalb beschlos- neu hinzugekommene Projekte zu be- sen, ein Konzept für einen neuen gleiten und neue Webinhalte zu über- Webauftritt zu erstellen. Die Arbeiten setzen. Das Mandat der Übersetzerin wurden Ende 2017 aufgenommen. wurde verlängert, vor allem um im Dabei wurde rasch klar, dass neben neuen Jahr die zu erwartenden Texte strukturellen und inhaltlichen Themen im Zusammenhang mit der Umsetzung auch organisatorische Fragen zu des Landeskirchengesetzes zu bewäl- klären sind. Die Synode wird sich tigen. Nach der Kündigung von Nicolas zum Konzept und zu den dazu benö- Meyer übernahm Nathalie Ogi die tigten finanziellen Mitteln äussern französischsprachige Redaktion von können. 18
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