Hessischer Turn- und Sportkongress
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Magazin des Hessischen Turnverbandes · 72. Jahrgang · www.htv-online.de Ausgabe 164 Dezember 2018 Einzelheft 3 € Turntag: Seite 4 — onstruktive Debatten K WAGC: Seite 11 — ronze Hessen holen B Seite 9 — LBO: Doppeltes Konzerterlebnis 5. Hessischer Turn- und Sportkongress — Seite 14
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TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • EDITORIAL / INHALT • 3 Schnappschuss des Monats Impressum Herausgeber Hessischer Turnverband e. V. Otto-Fleck-Schneise 8 60528 Frankfurt am Main Verantwortlich für den Inhalt Hessischer Turnverband e. V. Redaktion Joachim Schuchardt, Christine Maier Tel.: 06 9 / 677 377 2-25 Fax: 06 9 / 677 377 2-99 E-Mail: presse@htv-online.de Layout und Satz design13 Thomas Szameitpreuksch www.design13.de Bilder Soweit nicht anders vermerkt, stammen alle Fotos, Bilder und Grafiken aus dem HTV-Archiv. Druck Wetterauer Druckerei und Verlag, Auf Landesturnfest freuen sich alle – und sind glücklich. Foto: Steffen Maurer Am Kindergarten 1–3, 61169 Friedberg Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge Inhalt stellen nicht in jedem Fall die Meinung des Hessischen Turnverbandes dar. Turnen in Hessen erscheint am 1. jeden Monats. Nachdruck aller Originalbeiträge ist nur mit 4 Turnerparlament bestätigt Präsidenten 12 Hessen im Synchronturnen spitze ausdrücklicher Quellenangabe gestattet. und stimmt neuer Beitragsstruktur zu 13 Medaillen gibt’s immer … Bestellung 6 Personal Sanja Benci, benci@htv-online.de 13 Nur im Fußball Sieger ISSN 1861-1338 7 Ergebnisreiches Symposium in Maulbronn 14 Kongress-Spezial Abo-Preis 8 Connected – Sinnbild für ein 24,– Euro im Jahr; Kündigungsfrist jährlich, vielfältiges Netzwerk 16 Schu schreibt spätestens bis 30.09. 9 Treffen zweier hessischer Spitzenorchester 17 Flexibilität pur: Fachmodul Auflage 3.000 wird weiter modularisiert und 10 Goldmedaille geht nach Nordhessen – Kurzschulung eingeführt Titelbild Saisonfinale der Orientierungsläufer Tim Dannenberg in der Nassauischen Schweiz 18 Showtanzgruppe „Expression“ sichert sich den dritten Platz 10 Starkes hessisches Team beim D-Cup beim Bundesfinale TujuStars 11 Hessische Sportgymnastinnen stellen 19 Jahresrückblick sich der internationalen Konkurrenz 23 Turngaue Kinzig/Lahn-Dill/Main-Rhein/ 11 Bronze für Christine Schuldt Main-Taunus/Mitteltaunus/Nordhessen/ und Charmaine Buchholz Odenwald/Offenbach-Hanau/Werra
4 • POLITIK • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN Gespannt zuhören, weise entscheiden: Landesturntag in Langen. Fotos: Martin Mohr Turnerparlament bestätigt Präsidenten und stimmt neuer Beitragsstruktur zu Der 41. Landesturntag des Hessischen Turnverbandes e. V. in Langen war geprägt von intensiven Diskussionen um die inhaltlichen Aufgaben des größten hessischen Sportfachverbandes. Die etwa 140 Delegierten aus allen Teilen des bert Kartmann (Butzbach) über seine einstim- burg) verantwortlich. Ergänzt wird das Präsi- Bundeslandes nutzten die Debatte um eine mige Wahl als Präsident genauso freuen wie dium um einen Vizepräsident Turngau-Ange- vom Präsidium angeregte Beitragserhöhung der Vizepräsident Finanzen und Wirtschaft, Ul- legenheiten. Die Versammlung hatte zuvor für eine Standortbestimmung: Erst nach einem rich Müller (Hanau). Für den Wettkampfsport durch eine Satzungsänderung bestimmt, die- 60minütigen Wortstreit und einer differenzier- zeichnet weiter Lothar Ohl (Bürstadt) sowie für sen neu zu installieren. Das Amt wird Helmut ten Offenlegung nicht nur der künftigen Ent- Aus- und Fortbildung Rainer Schremb (Mar- Reith (Frankfurt) bekleiden. wicklung des Haushalts und seiner Schwer- punkte, sondern auch ihrer Bedeutung für die verbandliche Arbeit entschloss sich die über- wältigende Mehrheit des Turnerparlaments zur Anpassung der Beiträge. Eingeführt wird demnach ein Vereins-Grundbetrag von 50 Euro und eine Beitragserhöhung von je einem Euro in 2019 und 2020 pro Mitglied. Gestärkt werden soll mit den Mitteln künftig die regio- nale Arbeit in den Turngauen genauso wie der Leistungssport in den olympischen Disziplinen Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen, die Bildungsarbeit so- wie die Beratung der Turnvereine. Wahlen: Mehr als nur Bestätigung Trotz dieser Diskussionen gerieten die Wahlen nicht in den Hintergrund. So durfte sich Nor- Die Alten sind auch die Neuen: Das frisch im Amt bestätigte HTV-Präsidium.
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • POLITIK • 5 Ebenfalls durch eine Satzungsänderung stärkte der Turntag die Rolle der Hessischen Turnjugend (HTJ). So werden künftig beide HTJ-Vorsitzende mit Sitz und Stimmrecht im HTV-Präsidium vertreten sein. Bislang war der Interessensvertretung von mehr als 250.000 Kindern und Jugendlichen in hessischen Turn- vereinen nur eine Stimme im HTV-Präsidium zugestanden worden. Bestätigt wurden die HTJ-Vorsitzenden Tamara Logemann (Frank- furt) und Annalena Mickel (Florstadt) durch die Versammlung. Den Abschluss der siebenstündigen Ver- sammlung bildete die Einstimmung der Reprä- sentanten der etwa 600.000 hessischen Turne- rinnen und Turner aus 2.200 Vereinen auf das 16. Hessische Landesturnfest in Bensheim und Heppenheim (19. bis 23. Juni 2019). Manfred Schweiger neues Ehrenmitglied KOMMENTIERT Außerdem wurde dem Bürstädter Manfred Schweiger eine besondere Ehrung zuteil. Der Schwerpunkt beim Landesturntag in Langen: Landesturntag ernannte ihn zum Ehrenmit- Die Zukunftsfähigkeit der Vereine sichern glied und ehrte ihn für sein turnerisches Le- benswerk in Verein, Turngau und beim HTV. Der Landesturntag 2018 zog sich über sieben Stunden hin; Anlass, zwischen- Manfred Schweiger war nicht nur Vereinsvor- durch auch einmal ungeduldig zu werden. Aber: Gleich mehrere Ergebnisse kön- sitzender und Präsident des Turngaus Berg- nen die Delegierten als hilfreich und wichtig in ihren Turnalltag mitnehmen. In- straße, sondern blickt auf viele Jahrzehnte als tensive Diskussionen gab es nämlich über die gesellschaftspolitischen und über Kampfrichter mit internationaler Lizenz im Ge- die fachlichen Aufgaben, die zu lösen sind. rätturnen sowie als Vizepräsident Leistungs- Angestoßen durch ein Eröffnungsreferat des Hessischen Ministers des Inne- sport auf Landesebene. ren und für Sport, Peter Beuth, ging es zum einen um die soziale Bedeutung der Vereine für unsere Gesellschaft. Das ist eine Aufgabe, die Turnen und Sport seit Minister Beuth bei den Turnern ein mehr als 200 Jahren wahrnehmen: Angestoßen durch Jahn ging es ja schon auf gern gesehener Gast der Hasenheide in Berlin seit 1811 darum, öffentlich, demokratisch und selbstfi- Besondere Beachtung bei den Delegierten fan- nanziert, vor allem aber über alle Standesgrenzen hinweg das zu organisieren, den zu Beginn der Veranstaltung die Grußwor- was dann zu einer Vereinslandschaft mit mehr als 25 Millionen Mitgliedern im te des Hessischen Ministers des Innern und heutigen DOSB führte. für Sport, Peter Beuth. Nicht nur weil er dem Und: Immer schon haben unsere Vereine Menschen aus anderen Ländern auf- Präsidium auch finanzielle Unterstützung für genommen. Wir erinnern uns an die Arbeitskräfte, die aus Osteuropa ins Ruhrge- das 16. Hessische Landesturnfest im nächs- biet kamen und Bergarbeiter wurden, an die sieben Millionen Vertriebenen, die ten Jahr mittels eines Bewilligungsbeschei- nach dem Krieg im Westen integriert wurden, auch an die „Gastarbeiter“, die die des zusicherte. Der Minister erntete viel Ap- Wirtschaft benötigte: Für sie alle war der Verein nicht Abgrenzung gegenüber plaus für seine konsequente Haltung in Sachen Fremden, sondern Anfang für ein Aufeinanderzugehen. Integration und Inklu- E-Sports. Er stellte sich hinter die Entscheidung sion sind also keine Fremdworte für uns. des DOSB, E-Sports nicht als Sport anzuerken- Der zweite Schwerpunkt ergab sich aus dem vom Präsidium vorgelegten Auf- nen. Aber er sagte auch weiterhin den Turnern gabenkatalog für die nächsten Jahre: Der HTV hat sich kürzlich zusammen mit Unterstützung bei ihren Projekten zu, darunter dem Landessportbund und dem Hessischen Fußballverband die Unterstützung auch beim Beratungsprojekt Starker Sport. durch das Sportministerium des Landes gesichert, um mit dem Programm „Star- Starker Verein, in dem sich der HTV besonders ker Sport. Starker Verein“ seiner Aufgabe „Vereinsberatung“ gerecht zu werden. engagiert. Ein besonderes Anliegen des Minis- Das ist ein guter Schritt. Denn Ziel ist es, dass die Vereine entschlossener als ters ist die Stärkung der ehrenamtlichen Struk- bisher auf die gesellschaftlichen Wandlungen reagieren. Genauer: ständig ihre turen im Sport, besonders angesichts der ge- Angebotsstruktur überprüfen, „Trends“ aufgreifen, angesichts der Tendenzen im samtgesellschaftlichen Aufgaben, vor denen Freizeit- und Gesundheitssport das richtige „Profil“ finden und insgesamt zu- der Sport angesichts von Integration und Inklu- kunftsorientiert wirken. Insgesamt also ein Turntag, der uns voranbringt. sion in Vereinen steht. Hansgeorg Kling Joachim Schuchardt
6 • POLITIK • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN Malin Hoster Seit Mitte November unterstützt Malin Hos- Nach ihrem Studium der Anglistik, Ameri- ter als Referentin das Öffentlichkeitsreferat kanistik sowie der Deutschen Sprachwissen- des Hessischen Turnverbands. Sie lebt in Gie- schaft absolvierte sie zunächst ein Volontariat ßen und war seit frühester Kindheit in verschie- im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Veranstal- denen Sportvereinen aktiv, wobei das Turnen tungsorganisation bei einem Kinderbuchver- beim TV Oberndorf immer einen besonderen band, bevor sie als Öffentlichkeitsreferentin Stellenwert hatte. Dort war sie zunächst selbst beim Allgemeinen Deutschen Hochschulsport- aktive Turnerin, bevor sie mit 16 eigene Grup- verband anfing. Dort war sie in den letzten bei- pen übernahm und trainierte. Während dieser den Jahren tätig. Seit dem 15. November ist Zeit nahm sie an vielen Wettkämpfen, Turnfes- Malin nun beim Hessischen Turnverband und ten und Veranstaltungen teil. wird von Alsfeld aus den Verband in der Öffent- lichkeitsarbeit begleiten. Foto: Kai Peters Christian Bach Hallo, ich heiße Christian Bach, die meisten 2013 dann der Aufbruch als Nachwuchs- nennen mich „Bachi“, und seit dem 1. Novem- trainer an den Bundesstützpunkt Bad Kreuz- ber 2018 bin ich neuer Landestrainer Trampo- nach. Und nun freue ich mich auf neue linturnen in Hessen. Geboren bin ich in Cottbus, Herausforderungen. aufgewachsen allerdings in der Turnhalle. Mit Ich bin 30 Jahre, habe selbst sehr viele er- vier Jahren bereits kam ich zum Turnen und folgreiche Wettkämpfe als Sportler und Trainer seitdem kann ich einfach nicht mehr ohne. hinter mir, war dadurch auch schon in der gan- Bereits während des Abiturs absolvierte ich zen Welt unterwegs, aber nein – genug habe die ersten Trainerausbildungen. Nach dem Ab- ich noch lange nicht. Ich hoffe, den HTV mit itur ging es zur Bundeswehr und schließlich zur meiner ganzen Energie weiter zu bringen und Uni. Selbstverständlich kam nur ein Sportstu- mit voller Motivation alles heraus zu holen, da- dium für mich in Frage. mit ich mir persönlich den großen Wunsch er- Foto: Kai Peters füllen kann und irgendwann ganz ganz oben stehen darf … Kai Peter Mein Name ist Kai Peters, ich bin 24 Jahre alt ich aus der Leichtathletik, genauer gesagt aus und habe Mitte November beim HTV als Werk- dem Laufbereich. Als Ausgleich ist Laufen für student in der Öffentlichkeitsarbeit begonnen. mich unverzichtbar. Ehrenamtlich engagiere Daneben studiere ich Onlinekommunikation ich mich seit mehreren Jahren in verschiede- an der Hochschule Darmstadt. Zuvor habe ich nen Projekten im Sport. eine Ausbildung zum Fotografen absolviert Kai Peters und als solcher gearbeitet. Sportlich komme Foto: Malin Hoster
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • KULTUR • 7 Die Teilnehmer des Jubiläums-Symposiums vor der Maulbronner Klosterkirche. Fotos: IfSG Ergebnisreiches Symposium in Maulbronn Das 8. Symposium der DAGS (der Deutschen Arbeitsgemeinschaft der Sportmuseen, Sportarchive und Sportsammlungen) war ein Jubiläums-Symposium: Seit 15 Jahren gibt es die DAGS. Kombiniert war die Veranstaltung mit dem 25-jährigen Bestehen des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg. Veranstaltungsort: das Kloster Maulbronn, das seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Als Thema war diesmal gewählt: „Kunst – Sport – Literatur“. Und so kreisten die Diskussionen und die 16 Skilaufen ins Blickfeld rücken, wurden vorge- Sammeln und Archivieren vor Ort mühsame Vorträge (in fünf Sektionen) um antike Va- stellt. Auch einen Vortrag über den „Sport im Alltagsarbeit ist und wie weitgehend sie ge- senbilder und Skulpturen ebenso wie um die modernen deutschen Roman“ gab es, aufge- rade auch von Ehrenamtlichen getragen wird. Kunstwettbewerbe, die es bei den Olympi- zeigt am Beispiel von Juli Zeh: „Nullzeit“, wo es Die von einem Team um Martin Ehlers lie- schen Spielen zwischen 1912 und 1948 gab, um das Tauchen/den Tauchsport geht. bevoll vorbereitete Veranstaltung war geprägt um Sportstätten-Architektur und um den Sport Eröffnet wurde die Zweitageveranstaltung durch eine freundschaftliche Atmosphäre und in der politischen Karikatur. durch keinen geringeren als DOSB-Präsident durch das Ambiente: Maulbronn und sein Klos- Ein Referent beschäftigte sich mit der erbit- Alfons Hörmann, der darauf hinwies, dass ter können mit allem aufwarten, was Besucher terten Feindschaft zwischen Heine und Jahn; Sport und Kunst spätestens seit Coubertin eng zu verzaubern vermag. Immerhin lebten hier sein Fazit: Die beiden hätten sich als Gegner zusammengehören. Darüber hinaus machte zeitweise als Seminaristen Friedrich Hölderlin, der herrschenden Obrigkeit eigentlich zusam- er deutlich, warum es gilt, Tradiertes zu erhal- Georg Herwegh und Hermann Hesse. mentun müssen. Am abschließenden Fest- ten und das „Gedächtnis des Sports“ (im DOSB Hansgeorg Kling abend ging es im Festvortrag um den „beweg- hoch angesiedelt als Projekt) zu pflegen. Mi- ten Mensch“ in der Literatur. Insbesondere chael Krüger (Münster) hob als neu gewählter Romane, die den Radsport, das Boxen und das Vorsitzender der DAGS hervor, wie stark das Immer aktuell informiert Der Newsletter des Hessischen Turnverbandes erscheint monatlich. Dort erfahren Sie Neuigkeiten und Wissenswertes aus den Rubriken Aus- und Fortbildung, Wettkampf- und Leistungssport, Verbandspolitik und der Hessischen Turnjugend. Melden Sie sich unter www.htv-online.de an und Sie bekommen den Newsletter per E-Mail zugesendet. jetzt abonnieren
8 • KULTUR • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN Künstlern und Gruppen einfach, dass sie uns immer wieder besonders hohe Qualität bie- ten. Manche von ihnen sind kreativ und über- raschen uns mit ihren neuen Shows. Sie sind darüber hinaus flexible und können sich in fast jedes Thema einfügen“, erklärt Heidi Agui- lar. Oftmals existiere zu Einzelnen eine bereits jahrelange Verbindung, eine vertrauensvolle und sehr konstruktive Zusammenarbeit. „Das ist natürlich für das Gelingen einer Show be- sonders wichtig“, sagt Wolfram Wehr-Reinhold. So arbeitet das Feuerwerk-Team seit vielen Jahren mit den Turnern aus Japan zusammen. Die Gruppe hat zwar immer wieder Zu- und Abgänge, kennt aber die Anforderungen des „Feuerwerk“ und trifft exakt den Nerv der jewei- ligen Tournee. Ebenso die Catwall Acrobats, die zuletzt 2017 mit ihrem spektakulären But- terfly-Trampolin für Furore sorgten, aber auch die Tumbler aus Dänemark, die Dancefloor Destruction Crew sowie selbstverständlich die deutschen Bundesliga-Gerätturner. Irgendwie verbunden: Circolombia zählt zu den spektakulärsten Darbietungen der HTV-Gala. Foto: TSF Circolombia – eine fragile Verbindung Connected – Sinnbild für Die Connected Tournee 2019 feiert indessen ein Wiedersehen mit der Gruppe Circolombia. ein vielfältiges Netzwerk Neben einer höchst spektakulären Darbietung mit dem Russischen Barren präsentieren sie ein vollkommen neues Gerät. Francisco Hur- Als Artist oder Akrobat hat man es mitunter nicht leicht. Man ist viele tado und Sandra Ibanez Ramirez zeigen einen Wochen im Jahr in der Welt unterwegs, um Teil der unterschiedlichsten weltweit einzigartigen Balance-Act am soge- nannten „Perch-Ring”. Während Francisco ein Showproduktionen zu sein. Im besten Fall macht man sich einen Namen, ist eisernes, ringförmiges Metallgerüst in luftiger im Showbusiness extrem gefragt und muss sich um das Folge-Engagement Höhe auf dem Kopf balanciert, zelebriert San- keine Gedanken machen. Viele dieser gefragten und renommierten dra darin grazile, spektakuläre Turnübungen. Bewegungskünstler vereint die HTV-Gala Feuerwerk der Turnkunst bei der Ein absolut atemberaubender Balance-Akt, der höchste Konzentration und ein harmoni- Connected Tournee 2019 unter seinem Dach. Dabei sind einige von ihnen sches Zusammenspiel beider Turner erfordert. wahrlich nicht das erste Mal dabei, sondern können sich – ganz im Sinne des Sie sind durch den Perch-Ring miteinander Titels Connected – mit Fug und Recht als Teil des wachsenden Netzwerkes verbunden, stellen jedoch eine höchst fragi- betrachten, das die „Feuerwerk“-Verantwortlichen seit vielen Jahren knüpfen. le Verbindung dar. Ein Sinnbild für Connected – intensiv, voller Vertrauen und dabei absolut zerbrechlich. Doch warum werden zuweilen dieselben kann, muss er eben warten. In der Tat treten Heike Werner Künstler oder Gruppen erneut verpflichtet? inzwischen sehr viele Artisten und Akrobaten Was zeichnet sie aus, dass sie vor anderen aus der ganzen Welt an die „Feuerwerk“-Ma- hochkarätigen Artisten – die sich oftmals wie- cher heran und bewerben sich für einen Auf- der und wieder für einen Auftritt bewerben – tritt. „Wir können da eigentlich aus dem Vollen Tickets und Infos den Zuschlag erhalten? schöpfen“, schmunzelt Aguilar und meint da- mit nicht nur Turner, die Teil des Feuerwerk der Tickets online platzgenau buchen Gesucht: Qualität und Innovation Turnkunst Showteams werden wollen. Euro- unter www.feuerwerkderturnkunst.de, „Natürlich muss eine Darbietung zu unserem pas erfolgreichste Turnshow ist nach 32 Jahren 01806/570056 (0,20 €/Anruf aus dem jeweiligen Tournee-Titel passen“, betonen Re- eine Produktion, die unter Artisten inzwischen Festnetz; max. 0,60 €/Anruf aus Mobil- gisseurin Heidi Aguilar und Produktions-Chef weltbekannt und extrem angesehen ist. funknetzen) sowie in allen bekannten Vor- Wolfram Wehr-Reinhold. Wenn ein Künst- Den Verantwortlichen geht es jedoch um verkaufsstellen. Tickets zwischen 12,00 € ler, den beide durchaus interessant finden, da mehr als um eindrucksvolle und atemberau- und 42,00 €, zzgl. Vorverkaufsgebühr. gerade nicht die gesuchte Nummer anbieten bende Darbietungen. „Wir wissen bei einigen
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • KULTUR • 9 Den Auftakt machte der MVA mit der „First Suite in Es“ von Gustav Holst. Für umfangreich besetzte Blasorchester der heutigen Zeit be- steht dabei insbesondere die Herausforderung, die drei Sätze in schlankem, kammermusika- lischem Stil vorzutragen. Dass dies den Alten- mittlauern mit Bravour gelang, davon zeug- ten im Anschluss auch die anerkennenden Worte von Moderator Jürgen K. Groh. Mit viel Witz und allerhand hilfreichen Informationen zu den einzelnen Stücken führte er durch das Programm. Anschließend folgte mit Marcel Peeters’ „Charles Chaplin (Selection for Concert Band)“ Filmmusik in großem, sinfonischem Gewand. Als Besonderheit präsentierte der MVA zu Be- ginn des Werks nicht etwa die verlegte Varian- te von „Limelight Theme“, sondern eine un- gekürzte Fassung aus dem Manuskript von Peeters. Sie ist Basis für eine Aufnahme, die 1996 mit der Königlichen Militärkapelle (KMK) der Niederlande entstand. Außergewöhnliche Ergänzung: Akkordeonistin Carina Lutz sorgte für das französische Flair. Foto: Tim Pagana Ihren Auftritt rundeten die Altenmittlauer Treffen zweier hessischer mit einer weiteren Rarität für Blasorchester ab, denn „Rhapsody for Trombone“ aus der Feder Spitzenorchester von Gordon Langford ist eigentlich in der bri- tischen Brass-Band-Szene beheimatet. Als So- list konnte hierfür Norwin Hahn, der seit 2017 Solo-Posaunist des hr-Sinfonieorchesters ist, Ein Konzert der besonderen Art erlebten kürzlich Zuhörerinnen und gewonnen werden. In Langenselbold beein- Zuhörer im Main-Kinzig-Kreis: Mit dem Musikverein „Viktoria“ Altenmittlau druckte der 23-Jährige mit virtuosem Spiel (MVA) und dem Sinfonischen Landesblasorchester (LBO) des Hessischen und scheute, im Gegensatz zu vielen Kolle- gen, selbst die mit jazzigen Rhythmen unter- Turnverbands teilten sich gleich zwei hessische Spitzenorchester die Bühne legte Solo-Kadenz nicht. Starker Applaus und der Klosterberghalle Langenselbold. Zusammen mit Dirigent Oliver Nickel, teilweise stehende Ovationen seitens des fach- musikalischer Leiter beider Klangkörper, boten die über 100 Musikerinnen kundigen Publikums waren Ausdruck der Be- und Musiker ein britisch-französisches Programm und zeigten das breite geisterung für die Interpretation der komple- Spektrum sinfonischer Blasmusik auf. xen Komposition, mit dem sich der MVA von entlang der Seine verträumt vor sich hinläuft der Bühne und in die Pause verabschiedete. und fast überfahren wird. Das LBO hatte sich Das LBO begann seine Konzerthälfte mit „Le für dieses Werk mit der Akkordeonistin Carina chant de l’arbre“, einer Tondichtung von Serge Lutz verstärkt und brachte so Pariser Flair auf Lancen über das Leben eines Baumes im Jah- die Bühne. resverlauf. Von tänzerischen Motiven, die das Den außergewöhnlichen Abschluss die- Sprießen der Knospen im Frühling beschreiben, ses tollen Konzertnachmittags bildete der be- über stürmische Herbstwinde, die das Holzre- rühmte „Bolero“ von Ravel. Seine Wirkung gister treffend imitierte, bis zum eisigen und entfaltet das Stück durch die ständige Wieder- einsamen Winter, von einer melancholischen holung zweier Themen in unterschiedlichen Oboe dargestellt, konnten die Zuhörer*innen Klangfarben und durch ein groß angelegtes dem Verlauf der Jahreszeiten musikalisch fol- Crescendo vom leisen Pianissimo bis zum ge- gen. Dem Auswahlorchester gelang eine aus- waltigen Abgang im Fortissimo. Bei der Urauf- drucksstarke Interpretation dieses abwechs- führung 1928 rief eine Zuschauerin „Hilfe, ein lungsreich komponierten Stückes. Verrückter“, worauf Ravel nur „Die hat’s kapiert“ Im Kontrast dazu beschrieb die Tondich- antwortete. Die Aufführung in Langenselbold tung „Listening to Paris“ einen Spaziergänger wurde mit „Bravo“-Rufen bedacht. Norwin Hahn verstärkte das LBO mit seiner Posaune. in Paris, der verschiedene Stadtviertel besucht, Raphael Müller, Silke Gundlach
10 • WETTKÄMPFE • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN ORIENTIERUNGSLAUF König in der Klasse ab 55 Jahren. Helmut Blumenstein vom OSC Kassel versilberte mit Platz zwei seinen Lauf in der Altersklasse ab 60 Jahren. Goldmedaille geht nach Mit einem erfreulichen dritten Rang beendete Ulla Horst vom SC Kö- Nordhessen – Saisonfinale nigstein als einzige Hessin erfolgreich ihren Lauf in der Klasse der Schü- lerinnen bis zwölf Jahre. der Orientierungsläufer in der Caroline Hoffmann Nassauischen Schweiz Rund 850 Läuferinnen und Läufer aller Altersklassen RHÖNRADTURNEN aus ganz Deutschland starteten am 29. September 2018 bei den Deutschen Meisterschaften im Orientierungs- Starkes hessisches Team lauf über die Langdistanz in Langenhain im Taunus. Am beim D-Cup darauf folgenden Tag stand mit dem Deutschlandcup- Beim Deutschland-Cup 2018 in Ansbach durften sich Staffellauf ein weiteres Highlight auf dem Programm. die besten Turnerinnen und Turner der Landesklasse deutschlandweit miteinander messen. Wer an diesem Wettkampf teilnehmen darf, gehört schon zu den bes- ten Turnern aus seinem Landesturnverband. Schließ- lich qualifizieren sich je nach Altersklasse maximal nur zwei bis drei Turner. Gerade im HTV, wo Rhönrad so breit vertreten ist, ist dies also nicht einfach. Und auch beim Deutschland Cup zeigten die hessischen Starterin- nen und Starter tolle Leistungen und fanden sich in der Mannschaftswertung, wofür alle Ergebnisse der Starter aus einem Bundesland zusammen gezählt werden, auf Platz vier wieder. Bojan Blumenstein bei der DM Lang-Orientierungslauf. Foto: Fred Härtelt Bereits am Freitagabend hatten die über 850 Teilnehmerinnen und Teil- nehmer die Möglichkeit, den Burgstadt-Sprint im malerischen Ort Epp- stein zu absolvieren, wobei Start und Ziel dieses besonderen Orien- tierungslaufs auf der Burg lagen und dabei im hohen Tempo durch verwinkelte Gassen und steile Treppen orientiert werden musste. Das Wettkampfgelände der Meisterschaftsläufe am Samstag lag bei Langenhain in Sichtweite des europaweit einzigartigen Bahá’í-Tempels. Vom Start- und Zielgelände bot sich den Teilnehmern bei herrlichem Wetter außerdem ein märchenhafter Blick auf die „Skyline Mainhattans“ am fernen Horizont in südöstlicher Richtung. Das teilweise sehr steile Laub- und Nadelwaldgelände forderte den Athleten einiges ab: In den Die hessischen Jugendturner beim D-Cup. Sie gehören zu den besten Turnern der Lan- Hauptklassen waren bei den Damen 9,3 Kilometer sowie 410 Höhen- desklasse. Foto: Nadja Eiche. meter zu bewältigen, bei den Herren waren es sogar 15,2 Kilometer bei 565 Höhenmetern. Bojan Blumenstein vom nordhessischen OSC Kassel Hessen erreichte dabei hervorragende 147 Punkte, und nur der Westfäli- sicherte sich dabei auf einer anspruchsvollen Strecke erfreulicherweise sche Turnerbund, der Bayrische Turnverband und der Rheinische Turner- den Deutschen Meistertitel. Weitere hessische Athleten konnten eben- bund konnten für die Gesamtwertung noch mehr Punkte sammeln. Maß- falls gute Platzierungen erringen: Sabine Rothaug (ebenfalls OSC Kassel) geblich zu dem Erfolg der Hessen trugen die Erfolge einzelner Starter bei, erreichte in der Hauptklasse der Damen den sechsten Rang, Toby Scott die sich in ihren Einzelwertungen sogar aufs Treppchen turnen konnten. vom OLV Steinberg verpasste mit Platz vier in der Hauptklasse der Her- Bero Schröter von der SG GW Darmstadt gewann in der AK 11/12 männ- ren nur knapp einen Medaillenrang. lich den ersten Platz in der Geradewertung. In der AK 13/14 schaffte es Aus hessischer Sicht waren außerdem auch in den Altersklassen Me- Ben Müller vom TSV Stadtallendorf mit einer sehr sauberen Geradekür daillenerfolge zu verzeichnen: Ingo Horst vom SC Königstein siegte in die Silbermedaille zu gewinnen. Jana Kachel von der TGS Bieber trat in der Klasse ab 40 Jahren ebenso wie Michael Thierolf von der TSC Bad der AK 17/18 im Sprung an und freute sich ebenfalls über eine Silberme-
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • WETTKÄMPFE • 11 daille. In der Spirale der AK 15/16 konnte Liv Tizia Kaiser vom TSV Groß- ihrer Leistung ihre erste Goldmedaille in der jüngsten Kategorie des Ta- Eichen eine starke Leistung abrufen und gewann den ersten Platz. Bei ges. Ihre Vereinskameradin Anastasia Alekseikina (2011 B) freute sich den Erwachsenen tat sich vor allem Lara Rühling vom TSV Stadtallendorf über den fünften Platz, Melena Müller (TSG Neu-Isenburg) über den hervor. Sie gewann den ersten Platz in der Spirale der Klasse 25+. Rang sechs im Jahrgang 2012 B. Der D-Cup, der wegen der hohen Teilnehmerzahlen immer an zwei Mit zwei Übungen erturnte sich Emily Maier, ebenfalls TTS Sprendlin- Tagen stattfindet, wird samstagsabends durch die Deutschen Vereins- gen, in der Kategorie 2010 B die Bronzemedaille unter acht Teilnehme- mannschaftsmeisterschaften der Bundesklasse ergänzt: dieses Mal im rinnen, dicht gefolgt von ihren Vereinskameradinnen Victoria Fischer (5.) Rahmen einer schön gestalteten Showveranstaltung. So wurden die ein- und Marina Lopotenco (6.). In der Einzelwertung erreichte Victoria Fi- zelnen Wettkampfrunden durch gelungene Turn-, Tanz und Akrobatik- scher mit ihrer Ohne-Handgerät-Übung und Emily Maier mit dem Reifen shows ergänzt. ebenfalls den dritten Platz. Der SV Taunusstein Neuhof ging dort als einziger Verein aus Hessen Von der TSG Neu-Isenburg ging im Jahrgang 2008 B Emma Pauline an den Start. Die Mannschaft aus Darmstadt, die eigentlich auch qualifi- Hempel an den Start und wurde für ihre Seilübung mit Gold belohnt. Die ziert war, musste leider wegen einer Verletzung von Lilia Lessel kurzfris- Neu-Isenburgerin Leana Müller erreichte in der Einzelwertung Seil den tig absagen. Die Turnerinnen aus Taunusstein, Kassandra Geyer, Laura Rang drei. Hartig, Annika und Sarah Metz, rechneten sich keine großen Chancen Am zweiten Wettkampftag starteten die älteren Gymnastinnen. Hier auf den Titel aus, turnten aber alle souverän ihre Übungen und mach- sicherte sich Larissa Baba aus Sprendlingen (Jg.2006 B) trotz einiger Ver- ten damit die große Überraschung perfekt. Sie wurden deutscher Mann- luste im Mehrkampf den dritten Platz, mit den Keulen und Reifen sogar schaftsmeister mit nur 0,25 Punkten Vorsprung vor dem SV Rugenber- den Sieg. Darja Kostukov (Jg.2005 B) erreichte Rang acht, Aurelia Baba gen. Die Rugenbergener Turner hatte in den letzten drei Jahren immer (2004 B) erturnte sich mit dem Band Gold und im Mehrkampf den fünf- den Mannschaftstitel gewinnen können, ließen diesmal jedoch auf- ten Platz. grund von einigen Patzern Punkte liegen und mussten sich somit den Für eine Überraschung sorgte dann Katrin Maier, die zwei verlustfreie Taunussteinern knapp geschlagen geben. Auf dem dritten Platz landete Übungen präsentierte und sich damit Bronze im Mehrkampf und Reifen der TSV Bayer 04 Leverkusen. holte. Sarah Metz In der ältesten Kategorie, den Seniors B, gingen zwei Gymnastinnen der TSG Neu-Isenburg an den Start: Janna Hirsch erreichte hier Rang sechs. Mit ihrem vierten Platz verpasste Regina Gomer nur knapp das RHYTHMISCHE SPORTGYMNASTIK Treppchen und freute sich über den Bronze in der Ballwertung. Das Turnier in Ulm bot für die Gymnastinnen und angereisten Zu- Hessische Sportgymnastinnen schauer neben einem spannenden Wettkampf auch ein Showprogramm stellen sich der internationalen des Heimatvereins TV Wiblingen, sowie eine Gala der als Ehrengast ein- geladenen Olympiateilnehmerin Alina Maksimenko, die am Ende des Konkurrenz Turniers zudem eine Masterclass für die Gymnastinnen anbot. Ilona Kostukov Gleich mehrere hessische Sportgymnastinnen nahmen in der Wettkampfklasse am internationalen „Scanplus Ulm Donau Rhythmic Cup“ teil. Zum Turnier in Ulm reis- ten über 200 Gymnastinnen aus zehn verschiedenen TRAMPOLINTURNEN Ländern an. Bronze für Christine Schuldt und Charmaine Buchholz Die Junioren-Weltmeisterschaft im Trampolinturnen (WAGC) im russischen St. Petersburg startete für die hes- sischen Trampolinturnerinnen mit einem Paukenschlag. Christine Schuldt (Frankfurt Flyers) und Charmaine Buch- holz (DTV Die Kängurus) gewannen die Bronzemedaille im Synchronturnen der 17- bis 21-jährigen Turnerinnen. Aber auch das Ergebnis von Maya Möller (TG Dietzenbach) kann sich se- Holte sich ihre erste Goldmedaille: Luna Lee aus Sprendlingen. Foto: Bernd Thierolf hen lassen. Mit gerade mal elf Jahren ist sie die Jüngste im hessischen Team und das erste Mal bei einem großen Wettkampf dabei. Sie konn- In der „Categorie Silver“ stellten sich aus Hessen zwei Vereine der inter- te mit einer tollen Pflichtübung und einer herausragenden Kür-Übung nationalen Konkurrenz: Im Jahrgang 2013 überzeugte Luna Lee von der überzeugen und sich den neunten Platz erturnen. Am Ende fehlten ihr TTS Sprendlingen mit ihrer Ohne-Handgerät-Übung und sicherte sich mit nur 0,05 Punkte zum Erreichen des Finals.
12 • WETTKÄMPFE • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN Hessen im Synchronturnen spitze Erstmals überhaupt wurden die Deutschen Meister schaften im Synchronturnen nicht mit den Einzelmeis- terschaften zusammen an einem Wochenende aus- getragen sondern in diesem Jahr parallel zu den Mannschaftsmeisterschaften. Für die hessischen Akti- ven war diese Entscheidung ein Glücksfall, während es bei den Einzelmeisterschaften nicht ganz optimal lief, klappte es bei den Synchronmeisterschaften super. Holten sich die Bronzemedaille: Charmaine Buchholz (l.) und Christine Schuldt. Für Matthias Schuldt (Frankfurt Flyers) verlief der erste Wettkampf an- ders als geplant. In der Startliste stand er noch mit seinem Synchron- partner Moritz Best, doch dieser konnte nicht starten. Kurzfristig sprang Manuel Rösler als Synchronpartner ein. In kürzester Zeit erarbeiteten die Ein besonderer Hingucker sind die Meisterschaften im Synchron. Foto: Tim Dannenberg beiden eine Kür. Im Wettkampf zeigten die beiden eine sehr synchrone schöne Übung. Einziges Problem: Ihre Konkurrenten zeigten bis zu fünf Quer durch die Republik hatten die Hessen nach passenden Synchron- Punkte mehr Schwierigkeit, was in der Kürze der Zeit leider nicht mach- partnern gesucht und waren sehr erfolgreich fündig geworden. So ging bar war. Am Ende konnten beide mit Platz 14 zufrieden sein. schon der Titel der jüngsten Turnerinnen an ein länderübergreifendes Am zweiten Tag stand für Maya Möller der Synchron-Wettbewerb auf Paar: Maya Möller (TG Dietzenbach) gewann mit ihrer Partnerin Aure- dem Programm. Mit Hannah Ronsiek-Niederbröker hatte sie zuvor noch lia Eislöffel (MTV Bad Kreuznach) in der Klasse der 11- bis 12-Jährigen. nie geturnt, gepaart mit der Aufregung, klappte es dann auch nicht so Auch Bronze ging an ein hessischen/rheinhessisches Paar: Emmy Kaupp synchron, wie sie es im Training gezeigt hatte. Insgesamt belegten die (Frankfurt Flyers) konnte nach langer Verletzungspause gemeinsam mit beiden den 13. Platz. Jule Kelm (MTV Bad Kreuznach) den Sprung aufs Podest schaffen. Felizi- Miguel Feyh (DTV Die Kängurus) und Valentin Risch (SG Frank- tas Cremer (TSG Darmstadt) und Sarah Tuttas (Frankfurt Flyers) erturnten furt-Nied) turnten im Einzel der 13- bis 14-jährigen Jungs aus aller Welt. sich den fünften Platz. Valentin zeigte eine gute Pflichtübung, musste dann aber seiner Kür be- Auch bei den Jungs gab es Edelmetall: Das Team der Kängurus mit Paul reits nach drei Sprüngen abbrechen. Am Ende Platz 62 für ihn. Dousa/Paolo Feyh (DTV Die Kängurus) gewann den Vize-Meistertitel. Für Miguel lief es besser: Es zeigte eine tolle Pflicht- und Kürübung. Für einen Doppel-Sieg sorgten die Nieder Trampolinturner in der Klas- Mit insgesamt 93,440 Punkten kam er auf den 15. Platz. se der 13- bis 14-Jährigen: Valentin Risch (SG Frankfurt Nied) konnte mit Der dritte Wettkampftag sollte ein langer für Christine Schuldt wer- Miguel Feyh (DTV Die Kängurus), der trotz Fußprobleme antrat, den den. Sie turnte ihren Vorkampf bereits in der zweiten von sechs Gruppen Meistertitel erturnen. Vizemeister wurde Jan Dannenberg (SG Frankfurt und musste lange zittern, ob ihre Leistung fürs Finale reicht. Mit 93.880 Nied) mit seinem Partner Michael Gladjuk (SV Ostfildern). Bei den Mä- Punkten erreichet sie den achten Platz und damit das Finale. Auch im Fi- dels dieser Altersklasse kamen Eva Amrein (TG Dietzenbach) und Fran- nale konnte sie ihre Leistung abrufen und belegte den 6. Platz der 15- bis ziska Peters (TV Breckenheim) als beste Hessen auf den fünften Platz, 16-jährigen Turnerinnen. knapp dahinter Laura Brischke und Laura Epp (TV Dillenburg) auf dem Im Synchronwettbewerb starteten Miguel Feyh (DTV Die Kängurus) siebten Platz. Knapp am Finale vorbei erturnten sich Cecile Fenkl (SV und Valentin Risch (SG Frankfurt-Nied). Sie zeigen eine solide Leistung Weiskirchen) und Rosalie Schmidt (TV Gernsbach) den neunten Platz. und belegen den zwölften Platz. Maya Köcher (SG Frankfurt Nied) und Finja Weyershausen (TV Dillen- Der vierte und letzte Wettkampftag gehört den ältesten Trampolin- burg) belegten den 13. Platz. turnern. In der Klasse der 17- bis 21-Jährigen turnten Charmaine Buch- Auch in der Altersklasse der 15- bis 16-Jährigen gab es Gold für Hes- holz und Matthias Schuldt. Beide sind erst 18 Jahre alt und hatten daher sen: Saskia Lauhöfer (Frankfurt Flyers) gewann mit Nina Pape (SC Reis- schon aufgrund der Altersspanne eine schwere Aufgabe. lingen) den Titel. Loreena König (TG Dietzenbach) und Leonie Schubert Matthias turnte souverän und schöne Übungen, erhielt dafür insge- (SG Frankfurt-Nied) belegten Rang fünf. samt 99.190 Punkte, was bei der starken Konkurrenz einen sehr guten In der Offenen Klasse 17+ gingen gleich beide Titel nach Hessen: Chris- 20. Platz bedeutete. Charmaine schaffte mit 94.585 Punkten sensatio- tine Schuldt (Frankfurt Flyers) und Charmaine Buchholz (DTV Die Kängu- nell den Sprung ins Finale der besten acht von insgesamt 50 Turnerinnen. rus) siegten überraschend bei den Damen, Cüneyt Emir (Frankfurt Flyers) Am Ende reichte es für den sechsten Platz. und Lars Fritzsche (TG Salzgitter) gelang gleiches bei den Herren. Die Anke Dannenberg letzte Medaille des Tages ging an Matthias Schuldt (Frankfurt Flyers) mit
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • WETTKÄMPFE • 13 seinem Synchronpartner Tim-Oliver Gesswein (MTV Stuttgart); sie ge- wannen Bronze. Jan Eike Horna (TV Dillenburg) und Simon Gerlach (MTV Bad Kreuznach) belegten Rang fünf. Nelia Steib (Frankfurt Flyers) wurde gemeinsam mit Antonia Quindel (Bramfelder SV) Neunte. Mit strahlenden Gesichtern verließen die Hessen die tolle Halle in Worms, ein rundum gelungener Wettkampftag lag hinter ihnen. An die- ser Stelle noch einmal ein großes Lob an den örtlichen Ausrichter für die nette Atmosphäre und die Gastfreundschaft. Anke Dannenberg Medaillen gibt’s immer … Am zweiten Tag in Worms wurden die Deutschen Mann- schaftsmeisterschaften ausgetragen. Insgesamt waren Spaß macht‘s trotzdem: Die hessischen und tschechischen Turner. Foto: Tim Dannneberg. 40 Mannschaften gemeldet, darunter sechs Hessische. ten werden, so dass eine Reihe Aktive absagen mussten. Erneute präsentierte sich der TV Leiselheim als toller Insgesamt mussten zehn(!) Turnerinnen und Turner aus terminlichen Gastgeber und hatte die Halle bestens vorbereitet. Gründen die Teilnahme am Länderkampf absagen, was allerdings Sport- lern die Chance auf eine Länderkampf-Erfahrung gab, die sonst nicht in Wie am Tag zuvor gab es für die Hessen in jeder Altersklasse eine Me- die Auswahl-Mannschaften gekommen wären. daille. Los ging es mit den Mädchen (12/13). Hier holten sich die Frank- Geturnt wurde in zwei Altersklassen jeweils nach Mädchen und Jun- furt Flyers mit Emmy Kaupp, Sarah Tuttas, Felizitas Cremer und Nika Neu- gen getrennt: Bis 15 Jahre und bis 18 Jahre. Bei den Mädchen bis 15 Jah- maier den Vizemeister-Titel. ren turnten Eva Amrein (TG Dietzenbach), Laura Epp (TV Dillenburg) und Eine Altersklasse höher gab es Bronze für die Jungs der SG Frank- Leonie Schubert (SG Frankfurt-Nied) für die hessische Auswahl. In der furt-Nied mit Valentin Risch, Jan Dannenberg, Sean Fenkl und Jonathan zweiten Kürübung mussten gleich zwei Mädels ihre Übung vorzeitig ab- Kitz. Der Abstand von 0,4 Punkte zu Silber war am Ende denkbar knapp. brechen, womit die tschechische Mannschaft den Vergleich deutlich mit Einen guten sechsten Platz erturnten sich die Mädels des TV Dillenburg 260,315:225,385 Punkten gewannen. Beste Hessin war Eva Amrein auf mit Laura Epp, Laura Brischke, Maya Köcher und Finja Weyershausen. dem zweiten Platz. Einen weiteren Vizemeistertitel gab es für die Damen der Frankfurt Den einzigen Einzelsieg für Hessen holte sich Jan Dannenberg bei den Flyers. In der Mannschaft turnten Christine Schuldt, Charmaine Buchholz, Youth Boys bis 15 Jahren. Seine Mannschaft startete mit einem Sieg im Nelia Steib und Saskia Lauhöfer. Die Männer der Frankfurt Flyers konnten Pflichtdurchgang in den Wettkampf. Allerdings reichte das nicht für den aufgrund eines Fehlers in der Meldung der Mannschaft nur zu dritt an- Sieg im Hessisch-Tschechischen Vergleich dieser Altersklasse, die Gäs- treten. Der fehlende Streichwert verhinderte dann auch das Projekt Titel- te gewannen mit 258,585:254,110 Punkten. Für Hessen am Start waren verteidigung. Am Ende wurden Matthias Schuldt, Cüneyt Emir und Niklas Paul Dousa (DTV Die Kängurus), Pascal Kern (SKV Mörfelden) und Jan Oellig aufgrund eines Übungsabbruches nur Vierter. Bei ihrer DMM-Pre- Dannenberg (SG Frankfurt-Nied). miere kam die Mannschaft der TG Dietzenbach auf den elften Platz. Deutlich fiel der Sieg der tschechischen Junior Girls mit 271,760:259,055 Anke Dannenberg Punkten gegen die Hessinnen Franziska Peters (TV Breckenheim), Laura Brischke (TV Dillenburg) und Loreena König (TG Dietzenbach) aus. In die- ser Altersklasse war besonders deutlich zu spüren, dass einige Athleten Nur im Fußball Sieger absagen mussten, denn sowohl Franziska als auch Laura hätten vom Al- ter her in der jüngeren Klasse starten können. Franziska wurde als beste Mit einem deutlichen Sieg der Gäste endete der Hessin Dritte in der Einzelwertung. Jugend-Länderkampf Hessen gegen Tschechien, Spannender ging es bei den Junior Boys zu. Hier turnten für Hessen Jan Eike Horna (TV Dillenburg), Joshua Tuttas und Yannick Ernst (bei- dennoch war der Wettkampf ein Erfolg. de Frankfurt Flyers). Nach dem Pflichtdurchgang hatten die drei nur einen knappen Rückstand, leider klappte es in der ersten Kür nicht so Aber von vorn: Sowohl bei den Landestrainern als auch im Landesfach- souverän, allerdings konnten drei im letzten Durchgang noch einmal ausschuss waren diejenigen, die den letzten Länderkampf organisiert alles zeigen und diesen Durchgang für sich entscheiden. Insgesamt hatten, nicht mehr verfügbar. Dazu kam, dass keiner von den neuen Or- reichte das jedoch nicht. Die tschechische Mannschaft gewann mit 281, ganisatoren einen der vorherigen Länderkämpfe miterlebt hatte. Das 995:278,195 Punkten. Bester Hesse war Jan Eike Horna auf Platz drei der machte es insgesamt schwierig und in der Entscheidungsfindung sehr Einzelwertung. langwierig. Zwar stand der Termin bereits seit den Sommerferien fest, Nach dem gemeinsamen Pizza-Essen gab es das Fussball-Länderspiel bis zur letzten offiziellen Genehmigung und der zugehörigen Nominie- Hessen gegen Tschechien mit den Aktiven und Trainern beider Mann- rung der Athleten gingen noch einmal drei Monate ins Land. Unglückli- schaften. Dieses Mal konnten die Hessen mit viel Spaß und Lachern auf cherweise fand dann auch noch zeitgleich ein Vorbereitungslehrgang für allen Seiten den Sieg erringen. die Spitzen-Athleten statt, die Deutschland bei der Junioren-WM vertre- Anke Dannenberg
14 • AKTIV • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN Kongress-Spezial
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • AKTIV • 15 Fotos: Philipp Heller, Benjamin Heller, Tim Dannenberg und Kai Peters
16 • AKTIV • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN SCHU SCHREIBT Wenn der Kongress tanzt, turnt und Sport treibt Die Älteren unter uns erinnern sich: Der Kongress tanzt. Im alten UFA-Film von 1931 brachten Lilian Harvey und Willi Fritsch den Wiener Kongress zum Tanzen. Nun ist Darmstadt nicht Wien und der Kongress nach Napoleons (erster) Niederlage auch schon mehr als 200 Jahre her. Aber getanzt wurde am letzten November-Wochenende in der Wissenschaftsstadt reichlich. Und geturnt noch mehr. Aber es wurde auch zugehört, Asanas durchgeführt, geschwommen oder Ball gespielt. Kurz: Es wurde sich fachkundigst bewegt und viel gelernt. Voneinander. Drei Tage lang. Zum Nutzen aller. Im Filmklassiker werden die Obrigkei- bewegenden Vortrags, den sie mit einer For- gehört dazu und muss honoriert werden. Ge- ten, die gerade Europa unter sich aufteilen, derung an die Politik abschloss (und die war nau wie die vielen, oft wenig spektakulären zu Romanzen und zum Tanze verführt. Zu- ja reichlich vertreten, wenn auch der „richti- Workshops, die für die mehr als 1.100 Trainer mindest Letzteres wurde aber beim Jubilä- ge“ Minister fehlte): mehr Sportstunden in den und Übungsleiter wirklich spannende Impul- ums-Turn-und-Sport-Kongress eher gepflegt, Schulen, am besten täglich, besonders in den se für ihre Arbeit in den Vereinen mitgaben. Es wenn auch in einem moderneren Anlitz, als Grundschulen. spielt keine Rolle, ob Stabgymnastik oder Fas- der eher höfisch anmutenden Walzer in Wien. Ja, Schu mag das, wenn’s (sport)politisch zientraining, Ninja Warriors oder Mentale Stär- Modern, Jazz, Burlesque oder HipHop. Die wird. Da gefällt’s umso mehr, wenn der In- ke. Wir benötigen diese Impulse, um in unse- Bandbreite, was insbesondere Übungsleiterin- nen- und Sportminister bei der Frage um die ren Vereinen sinnvolle Bewegung anzubieten. nen in und ums darmstadtium an Schrittfolgen Anerkennung von E-Games als Sport sich nicht Füreinander und Miteinander. oder Bewegungsabläufen in die Vereine mit- zurückhält. Mit Verve verteidigt er seine Hal- Übrigens: Der Wiener Kongress begann im nehmen konnten, ist durchaus ein wenig ab- tung, dass Daddeln aber auch gar nichts mit selben Jahr, in dem Jahn zum ersten Mal auf wechslungsreicher, als das, was in der Donau- Sport zu tun hat. Da zeigt sich unser gar nicht der Hasenheide turnte. Der Kongress endete metropole nach den napoleonischen Kriegen mehr so kleiner, aber umso feinerer Kongress nach einem Jahr mit einer umfassenden Akte geboten wurde. von seiner allerbesten Seite. Es wird diskutiert, und der Restauration Europas. In Darmstadt Aber auch sonst ging’s moderner zu als vor Argumente ausgetauscht und Neues gelernt. benötigten wir nur drei Tage um uns darauf zu gut 200 Jahren. Ist auch gut so. Hatte man Denn Turnen und Sport ist viel mehr als Felg- einigen, dass wir in Turnen und Sport viel von- in Wien eher restauratives im Sinn, ging’s in aufschwung, World Jumping oder Animal Flow. einander lernen können. Auch wenn Lilian Har- Darmstadt eher innovativ zu. Auch in Sachen Das zeigten die drei Tage in Darmstadt. vey am Ende des UFA-Films singt: „Das gab’s Lernen. Das lag auch und unter anderem an Dass zum Lernen auch Spaß gehört, erfuh- nur einmal, das kommt nie wieder“. UFA-Filme Prof. Renate Zimmer. Sie war eine der wesent- ren wir am Samstagabend, als die Danish Fly- sind halt doch nur Fiktion. Wir sehen uns wohl lichen Protagonisten des Kongresses, sozusa- ing Super Kids die Gäste bewegten. Applaus in zwei Jahren wieder. Eben weil’s so schön gen der Fürst Metternich des darmstadtiums. im Stehen und bis die Hände schmerzen. Ver- war. „Bewegung ist genauso wichtig wie Zähneput- dientermaßen. Action, Lebensfreude, einfach zen“, lautete ihr dezidiertes Fazit eines wirklich tolle und bewegende Unterhaltung. Auch das
TURNEN IN HESSEN • Dezember 2018 • AKTIV • 17 Flexibilität pur: Fachmodul wird weiter modularisiert und Kurzschulung eingeführt Der HTV reagiert auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder und bietet daher im nächsten Jahr neben den Fachmodulen Eltern-Kind-Turnen/Kleinkinderturnen sowie Kinderturnen auch eine Kurzschulung für alle Interessierten im Bereich Eltern-Kind-Turnen/Kleinkinderturnen an. ÜL-C Breitensport EKT/KKT Lernerfolgskontrolle ÜL-C Breitensport Kinderturnen 20 LE Allgemeines Kinderturnen + EKT/KKT separat buchbar als 25 LE Kinderturnen 35 LE EKT/KKT Kurzschulung EKT/KKT 35 LE Algemeines Kinderturnen + EKT/KKT 30 LE Grundmodul In den letzten Jahren hat sich immer weiter he- gleiteten Fachmodule nicht in Frage kommen, buchbar und können somit ohne vorher ab- rauskristallisiert, dass sich die Bedürfnisse von weiterhin eine Möglichkeit zu bieten, sich zu solviertes Grundmodul besucht werden! Damit Ehrenamtlichen im Rahmen der Übungsleiter- qualifizieren. wird Interessierten die Möglichkeit geboten, ausbildung verändert haben: Insbesondere im Bereits im Februar soll das Pilotprojekt star- sich zu qualifizieren ohne eine komplette Aus- Eltern-Kind- und Kleinkinderbereich haben die ten, bei dem insgesamt vier der sechs Ab- bildung absolvieren zu müssen. Für diese Teil- Freiwilligen häufig nicht die Zeit oder aufgrund schnitte der Fachmodule Eltern-Kind-Turnen/ nehmer, die natürlich keine Übungsleiterlizenz, eigener zu betreuender Kinder nicht die Mög- Kleinkinderturnen und Kinderturnen gemein- aber eine Teilnahmebescheinigung erhalten, lichkeit, eine komplette Übungsleiterausbil- sam in Gründau/Rothenbergen und Steinau ist ihr Lehrgang nach diesen beiden Wochen- dung mit Grund- und Fachmodul (120 Lernein- absolviert werden. Zunächst werden zwei enden beendet. Diejenigen, die das komplet- heiten) zu absolvieren. Trotzdem sind sie aber Abschnitte, bei denen vor allem Grundlagen- te Fachmodul absolvieren, um eine Lizenz zu motiviert, Kompetenzen zu erwerben oder zu themen, die ohnehin bereits in beiden Fach- erwerben, treffen sich an zwei weiteren Lehr- erweitern. modulen gleich oder sehr ähnlich unterrich- gangsabschnitten erneut mit dem Fachmodul Gleichzeitig sind die Teilnehmerzahlen die- tet wurden, gemeinsam durchgeführt. Im Kinderturnen, um die Modellstunden sowie ser Bereiche in den Fachmodulen, die ab 16 Anschluss hat jedes Fachmodul für sich zwei die Lernerfolgskontrolle durchzuführen. Jahren angeboten werden, hoch, in den Fach- Lehrgangswochenenden. Diese finden im Kin- Die Anmeldung ist wie gewohnt über das modulen ab 18 Jahren im Gegenzug allerdings derturnen ebenfalls in Gründau/Rothenber- Gymnet möglich. Bitte beachten: Zur Teilnah- gering. Daher sollen ab dem nächsten Jahr gen und Steinau, im Eltern-Kind-Turnen/Klein- me an den kompletten Fachmodulen ist nach Synergieeffekte genutzt werden, um auch In- kinderturnen in Büttelborn statt. wie vor das erfolgreich absolvierte Grundmo- teressierten, die innerhalb der Woche bzw. in Diese beiden Abschnitte in Büttelborn dul Voraussetzung. den Ferien keine Zeit haben, einen Lehrgang sind auch als sogenannte „Kurzschulung El- Ann-Kathrin Bender zu besuchen und für die somit die HTJ-be- tern-Kind-Turnen/Kleinkinderturnen“ separat
18 • HESSISCHE TURNJUGEND • Dezember 2018 • TURNEN IN HESSEN Expression! Ausdrucksvoller Auftritt bedeutete Bronze im Finale. Fotos: Tim Dannenberg Showtanzgruppe „Expression“ sichert sich den dritten Platz beim Bundesfinale TujuStars Ausgerichtet vom Hammer SportClub 2008 e. V. fand das Bundesfinale der Tuju Stars in der Westpress Arena in Hamm statt. Teams aus ganz Deutschland hatten sich im Vorfeld für dieses Ereignis qualifiziert. Darunter auch die zwei hessischen Gruppen „G-Town-Girls“ und „Expression“. Der Vorentscheid für das große Finale fing be- welt mit der Show „Mortifero – aus den grünen reits am Mittag an. Alle 16 Teams entführten Feuern der Unterwelt“ von der Gruppe „Expres- die Zuschauer in ihre eigenen fantasievollen sion“ aus Hofgeismar. Welten. Ob im Land der Zebras, im Monster- Danach hieß es Daumen drücken für unse- labor oder bei den Zwergen, überall wurden re beiden hessischen Teams. Das Niveau aller anspruchsvolle und mitreißende Choreogra- Gruppen war hoch, doch im Finale durften nur phien dargeboten. Die erste hessische Gruppe acht Gruppen weiter um den Titel kämpfen. „G-Town-Girls“ von der SG Götzenhain 1945 e. V. Die „G-Town-Girls“ bekamen die Chance, am zeigte mit ihrer Show „Herzblut“ einen atem- Abend als Opener außer Konkurrenz auf der beraubenden Einblick in das Leben unserer Bühne zu stehen und die Gruppe „Expression“ Blutkörperchen. Weiter ging es in die Unter- schaffte die Qualifikation und durfte sich eben- falls noch einmal präsentieren. Somit waren beide hessischen Gruppen im Finale vertreten und die Freude war groß. Am Abend füllten sich die Zuschauertribü- nen und die Spannung in der Westpress Are- na stieg. Als Opener stellten die „G-Town-Girls“ ihr Können erneut unter Beweis und ließen Die hessischen Vertreter waren beim die Blutkörperchen durch die Arena tanzen, Bundesfinale ganz oben mit dabei. wirbeln und fliegen. Es folgten zwei Stunden Showdarbietungen höchster Klasse. Die Teams sich hinter den „Avanti Chicks“ und den „Green begeisterten mit eindrucksvollen Showeinla- Spirits“ Platz drei! gen, gekonnter Akrobatik und schauspieleri- Nach dem Bundesfinale ist vor dem Landes- scher Kreativität. Auch die Gruppe „Expression“ finale: Der Termin für den hessischen Landes- konnte sich noch einmal selbst übertreffen und entscheid 2019 steht bereits fest: Am 30. März riss das Publikum mit in die Unterwelt. sind wieder alle Showgruppen des Hessischen Kurz vor der Siegerehrung war die Anspan- Turnverbandes eingeladen, ihr Können unter nung sowohl bei den Teilnehmern, als auch bei Beweis zu stellen. Alle weiteren Infos, sowie den Zuschauern zu spüren. Dann standen end- die Ausschreibung findet ihr auf der Home- Mit viel Herzblut bei der Sache: lich die heiß umkämpften Podiumsplätze fest: page der Hessischen Turnjugend www.htj.de. Ein Götzenhainer G-Town-Girl Die Gruppe „Expression“ aus Hessen sicherte Victoria Münch
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