HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden

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HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
HIMMEL
  Erde
UND

      DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG

      www.lutherkirche-wiesbaden.de November – Februar 2020
HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Editorial                              U N D I N H A LT

 Liebe Leserinnen
 und Leser,
 die Buchstaben A und O, mit denen das griechische Al-
 phabet beginnt bzw. endet, symbolisieren Anfang und
 Ende. Gleichzeitig bezeichnet das „A und O“ etwas ele-
 mentar Wichtiges. In dieser doppelten Bedeutung stehen
 auch die Beiträge in der vor Ihnen liegenden Ausgabe
 von Himmel und Erde. Marianne Sengebusch beschreibt
 am Beispiel von Deutsch-Intensivkursen im Dichtervier-
 tel die zentrale Bedeutung von Sprache für die Teilhabe                 Arbeit durch Andreas Keller ist ebenso in dieser Ausgabe
 an der Gesellschaft. Das A und O einer guten Nachbar-                   enthalten wie ein Beitrag, in dem sein Nachfolger Niklas
 schaft thematisiert Dorethee Bücher-Legeland in ihren                   Sikner vorstellt wird. Und Lisa Niemeyer erzählt in ihrem
 Antworten auf die Fünf Fragen, die Petra Müller-Wille ge-               Artikel von einem neuen Anfang mit guten Vorsätzen,
 stellt hat. Volker Thedens-Jekel beleuchtet zentrale Fra-               ganz passend zur Jahreszeit dieser Ausgabe. Denn das
 gen des Glaubens, die gleichzeitig Fragen nach dem An-                  Jahr 2019 geht zu Ende und ein neues, ereignisreiches
 fang und dem Ende des Lebens sind. Etta Duckert berich-                 Jahr steht vor der Tür. Das gilt nicht zuletzt für die Luther-
 tet über Brigitte Endres, die die Buchhandlung erLesen in               kirche, zumal Pfarrer Volkmar Thedens-Jekel Ende Januar
 der Niederwaldstraße aufgebaut hat und jetzt in neue                    2020 in den Ruhestand verabschiedet wird.
 Hände übergibt.                                                         Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für die-
 Ende und neuer Anfang kennzeichnen auch die aktuelle                    ses neues Jahr Gesundheit und Freude, zunächst aber ei-
 Situation bei der musikalischen Leitung der Lutherkirche.               ne schöne und gesegnete Weihnachtszeit.
 Jörg Endebrock wechselt nach mehr als zehnjähriger er-
 folgreicher Tätigkeit als Kantor in Wiesbaden zum Januar                Für die Redaktion grüßt Sie
 2020 an den Hamburger Michel. Eine Würdigung seiner                     Stefan Brings

 Inhalt
    Editorial                                   2                       Lichterfeier in der Lutherkirche                    13
    Fünf Fragen an Dorethée Bücher-Legeland     3                       Aus dem Kirchenvorstand                             14
    Abschied von Jörg Endebrock4                                        Nach dem Abschied kommt der Neuanfang                15
    Mendelssohn und Maultaschen                 5                       Musik in der Lutherkirche                        16–17
    Zeit und Ewigkeit                         6–7                       Mittagsangebote für ältere Menschen                  17
    Anfang – Ende – Anfang                      8                       Gottesdienste und Veranstaltungen                18–19
    Sprache – A und O der Integration           9                       Einladung zur Adventsfeier                          20
    Vom Gehen – Ein Selbstversuch           10–11                       Kreativtreff                                        20
    Der Anfang und das Ende bei Kindern        12                       Deutscher Schwerhörigenbund                         20
                                                                         Anzeigen                                        20–22
    Termine und Veranstaltungen                                         Impressum/Anzeigen                                  23
    Alle Jahre wieder „Weihnachtsfreude“ aus der Tüte 13                A & Os von Wiesbaden                                24
    St. Martinsumzug                                  13

 Auf den Seiten 20 bis 22 finden Sie Anzeigen von Firmen, mit denen unsere Gemeinde gut und gerne zusammenarbeitet –
 wir bitten um freundliche Beachtung!

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HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
FÜNF

Fragen                              AN ...

Dorethée Bücher-Legeland (verheiratet, drei erwach-
sene Söhne und zwei Enkelkinder) lebt seit 35 Jahren
in der Klopstockstraße, ist in der Lutherkirche aktiv
(u. a. im Kirchenvorstand), ist im Vorstand der AG
kinderfreundliches Dichterviertel und vielen als Er­
zieherin oder als Betreuerin von Spielkreisgruppen
begegnet. Mit Himmel und Erde sprach sie darüber,
was wesentlich in ihrem Leben in der Lutherkirchen-
gemeinde ist.

HuE Erinnerst du dich an deine erste Begegnung
mit der Lutherkirche?
DBL Ja – das war der Gemeindebrief, der im
Briefkasten steckte, als wir frisch von Berlin hier-     Dorethée
                                                         Bücher-Legeland
hergezogen waren. Da habe ich mich gefreut und
fand erste Angebote für Kinder. Im Kindergarten
wurde ich gefragt, ob ich für den Kirchenvorstand
kandidiere. Zuerst war ich unsicher, ob ich ausrei-         gestellt von Petra Müller-Wille
chend gläubig bin. Dann habe ich das gemacht
und seither bin ich mit Spaß dabei.
HuE Was gibt dir die Kraft für dein unermüdliches E­ nga-
gement?                                                        DBL Ich wünsche mir, dass die Plätze belebter werden
DBL So engagiert fühle ich mich gar nicht. Aber mir und dass stadtplanerisch eine Mitte entsteht, zum Bei-
geht es gut. Ich bin dankbar für ein bislang gesundes Le- spiel an der Ecke Wieland-/Kleiststraße, mit Aufenthalts-
ben. Daraus leite ich die Verpflichtung ab, mich zu enga- qualität für Menschen. Der Eingang zum Gutenberg-
gieren. Ich liebe den Alltag und ich kann Dinge nicht lie- schulhof könnte viel freundlicher sein. Auch der Hof und
gen sehen, die gemacht werden müssen. Da muss ich die Außenanlage der Luki könnten einladender sein. Ge-
einfach zupacken.                                              rade für ältere Menschen werden mehr Sitzmöglich-
HuE Wie politisch muss eine Kirchengemeinde sein?              keiten im öffentlichen Raum benötigt. Hier braucht es
DBL Ein alter Spruch besagt richtig: „Das Private ist po- Balance zwischen beiden Interessen: Begegnung zulas-
litisch und das Politische ist privat.“ Ich denke, Kirche sen und Ruhe ermöglichen.
muss sich positionieren – nicht parteipolitisch, aber um HuE Was ist deiner Meinung nach das A und O einer
Schöpfung zu bewahren. Da sind auch kleine Dinge wich- guten Nachbarschaft?
tig: Zum Beispiel gibt es in der Luki fairen Kaffee. Manch- DBL Ansprechbar sein, Zuhören, Hingucken, sich in an-
mal vermisse ich sogar ein bisschen mehr Politik, aktuell dere hineinversetzen, Hilfsbereitschaft im Kleinen und
für Fridays for future. Bei zentralen Themen wie Frieden Großen, anpacken, ins Tun kommen. Ein solches Zusam-
muss die Kirche laut sein. Und der diakonische Auftrag menleben ist eine Bereicherung für alle, bei dem jeder eine
einer Gemeinde ist politisch: die Schwächsten unterstüt- Menge zurückbekommt. Es ist wichtig zu wissen, dass
                                                                                                                           Fotos: rsrdesign

zen, für Familien da zu sein. Da geschieht in der Luki viel, Menschen da wären, wenn man selbst einmal in Not gerät.
aber es gibt immer Luft nach oben.                             Wir leben im Dichterviertel in einem guten nachbarschaft-
HuE Was wünschst du dir für die Zukunft im Dichter- lichen Miteinander. Mir gefällt das Motto: „Vom Ich zum
viertel?                                                       Wir kommen“.

                                                                                                               Ü
HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Abschied von
von Ursula Kuhn,
Volkmar Thedens-Jekel
und Andreas Keller           Jšrg Endebrock
Unser Kantor Jörg Endebrock verlässt die Lutherkirche     immer das Publikum berührt und begeistert: Nahezu alle
und Wiesbaden Ende 2019 Richtung Norden. Er geht ei-      Konzerte waren in den vergangenen Jahren ausverkauft.
nen großen Schritt hin zu einem der bedeutendsten Orte    Dass mit Jörg Endebrock auch ein begnadeter und über-
evangelischer Kirchenmusik in Deutschland und wird        aus vielseitiger Organist unsere Lutherkirche verlässt,
Kantor an der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg.       steht außer Frage. Beide großen Orgeln lagen ihm immer
Die Lutherkirchengemeinde verliert mit ihm einen gro­     sehr am Herzen. Sein Engagement bei der R  ­ enovierung
ßen Musiker, dem sie eine herausragende und vielfältige   der Walcker-Orgel zum 100jährigen Jubiläum 2011 ist da-
Entwicklung im kirchenmusikalischen Bereich zu verdan-    bei besonders hervorzuheben. Er selbst spielt diese In-
ken hat.                                                  strumente mit großer Leidenschaft – zahlreiche Mati-
                                                          neen, Orgelkonzerte und die Einführung des Orgelsom-
Jörg Endebrock zeichnet ein sehr hoher Anspruch an die    mers mit weniger bekannten und zum Teil international
Qualität sämtlicher musikalischer Darbietungen aus.       renommierten Organisten zeugen davon. Besonders er-
Durch seine gewinnende Art ist es ihm stets gelungen,     wähnenswert sind die Konzerte für zwei Orgeln, oft mit
sowohl Mitwirkende als auch Zuhörende für diesen An-      der Kollegin Susanne Rohn aus Bad Homburg gespielt.
spruch immer wieder neu zu begeistern.
Das zeigte sich in jedem Gottesdienst am Sonntagmor-      Als Jörg Endebrock seine Tätigkeit am 1. November 2008
gen genauso wie in denen mit besonderem musika-           begann, fand er auch eine kleine Kinder- und Jugendkan-
lischem Schwerpunkt bis hin zu großen Festgottesdiens-    torei vor. Ähnlich wie beim Bachchor weckte er auch bei
ten der Landeskirche, zum Beispiel dem 500-jährigen       den Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für quali-
Reformationsjubiläum 2017. So wird er auch von den Got-   tätsvolles Singen. Aus dieser Arbeit entstand gemeinsam
tesdienstbesuchern wahrgenommen und geschätzt. Sehr       mit dem Dekanat die Evangelische Singakademie Wies-
deutlich ist das mit der Einführung des „Choral Even-     baden mit Sitz an der Lutherkirche. Unter seiner Leitung
song“ durch ihn spürbar geworden.                         arbeitet heute ein Team von Chorleitern und Stimmbild-
                                                          nern mit rund 250 Kindern und Jugendlichen von fünf bis
Unter der Leitung von Jörg Endebrock haben sich Bach-     19 Jahren. Matineen, Gottesdienste und Musicals mit ih-
chor und Kammerchor stetig weiterentwickelt. Dabei        nen gehören inzwischen zum festen Bestand des musika-
­kamen neben den klassischen Werken von Bach, Men-        lischen Stadtlebens. Außerdem ist die Jugendkantorei
 delssohn, Brahms und Händel auch                                             seit der Spielzeit 2018/2019 offizi-
 unbekannte Werke wie das „War Re-                                            eller Jugendchor des Staatstheaters
 quiem“ von Benjamin Britten, Mon-                                            Wiesbaden.
 teverdis „Marienvesper“, die „Jesus-                                         Nach den beiden großen Abschieds-
 passion“ von Oskar Gottlieb Blarr                                            konzerten am 23. und 24. November
 und Werke anderer selten aufge-                                              werden wir uns in einem Kantaten-
 führter Komponisten wie Lili Boulan-                                         gottesdienst zum 1. Advent mit an-
 ger oder jetzt im Abschiedskonzert                                           schließendem Empfang im Luthersaal
 „Belshazzar‘s Feast“ von William                                             von Jörg Endebrock verabschieden.
 Walton zu Gehör.                                                             Die Lutherkirchengemeinde dankt
 Seine fordernde und fördernde Art                                            Jörg Endebrock für eine segensreiche
 den Chören gegenüber hat dazu ge-                                            Zeit eindrucksvoller und berühren­
 führt, dass diese inzwischen auf                                             der musikalischer Verkündigung und
 einem neuen, anerkannt hohen Ni-                                             wünscht ihm alles Gute und Gottes
 veau singen. Davon war spürbar auch                                          reichen Segen im Norden.

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HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Mendelssohn
       und Maultaschen
von Susanne Böhme

„Machen ist wie Wollen, nur krasser“. Dieser Satz passt
perfekt zu Niklas Sikner. Denn erstens weiß er, was er
will, und zweitens macht er es dann auch. Als er sich auf
die Kantorenstelle an der Lutherkirche bewarb, kannte er
noch nicht einmal die Stadt Wiesbaden. Aber er warf sei-
nen Hut in den Ring. Mit 29 Jahren. Und überzeugte. Mit
einer Mischung aus jugendlicher Energie, Offenheit und
klarer Linie.
Und jetzt gestaltet Niklas Sikner sein erstes Jahrespro-
gramm für alle musikalischen Gewerke der Lutherkirche.
Das Antrittskonzert ist für Karfreitag geplant. Ein zeitge-
nössisches Werk hat der „Neue“ ausgesucht: „Seven Last
Words from the Cross“ von James MacMillan. Und den
„Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy möchte er bald auf-
führen. „Dieses Stück liebe ich ganz besonders“.
Niklas Sikner und die Musik – das war von Anfang an ei-
ne kraftvolle Verbindung: Mit vier Jahren sang er im Kin-
derchor. „Bevor ich alle Worte richtig aussprechen konn-
te – aber die Töne waren korrekt“. Als Jugendlicher fing
er an, zu komponieren. „Gebrauchsmusik“, wie er sagt,         nachdem er sie eine halbe Minute lang gehört hat. Die
vor allem für Bläserensembles. Und das Leben von Lud-         Zusammenarbeit geht natürlich weiter!“ Das gilt auch für
wig van Beethoven gibt es als Singspiel aus seiner Feder.     Yumi Fujimoto, die den Kantor als Korrepetitorin unter-
Auch als Chorleiter war er früh dran. Im zweiten Studien-     stützt. Aufeinander hören ist Niklas Sikner ein Herzens­
semester übernahm Sikner einen Kirchenchor. Und hat           anliegen. Besonders beim Musizieren, aber nicht nur da.
den Taktstock eigentlich nicht wieder aus der Hand ge-        Jetzt erforscht er erstmal seine neue Wirkungsstätte. Die
legt. Dazu kam die Orgel als Hauptinstrument. Vor allem       Stadt, die Gemeinde. Er schaut und hört sich aufmerk-
die Vielseitigkeit fasziniert Niklas Sikner. Die beiden Or-   sam um, bespricht sich mit dem Team der Lutherkirche.
geln der Lutherkirche hat er beim Auswahlverfahren ja         Eine Wohnung ist auch schon gefunden. Für die Zeit bis
schon kennengelernt, und für den warmen Klang der             zum Umzug hat er den prächtigen Innenraum der Luther-
Walckerorgel schwärmt er regelrecht: „Ein traumhaftes         kirche als Bildschirmhintergrund seines Computers im-
Instrument“.                                                  mer im Blick.
Der neue Luki-Kantor möchte jede Konzert-Aufführung           Und – was tut Niklas Sikner, wenn er nicht auf der Orgel-
als großes Ganzes verstanden wissen. Dazu gehören in          bank sitzt, probt, dirigiert oder Konzertprogramme
der Probenphase Informationen über den Hintergrund            schreibt? „In der Sonne sitzen, schwimmen, Rad fahren.
eines Werkes. Außerdem natürlich gründliches Üben und         Gut essen. Indisch oder – ganz bodenständig geschmälz-
Stimmbildung. Dass die Chöre hier mit Rouwen Huther           te Maultaschen mit Zwiebeln wie bei den Großeltern“.
einen ausgezeichneten Fachmann haben, freut Niklas            Die machen den neuen Kantor fast so glücklich wie
Sikner sehr. „Der kann fundiert eine Stimme einschätzen,      ­Musik.

                                                                                                              °
HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Zeit
  Ewigkeit                          &
                 von Volkmar Thedens-Jekel

                                                                      ­Segnung damals gewesen ist. Es kann sehr be-
                                                                        rührend sein, mit all den Hoffnungen, Unsi-
                                                                          cherheiten, Ideen und Gefühlen der eigenen
                                                                           Jugend Kontakt aufzunehmen und nachzu-
                                                                             spüren, was im Lauf der Jahrzehnte da-
                                                                              raus geworden ist – ein Lebensspan-
                                                                                nungsbogen, der zunächst bis zu der
Wenn man auf den Jahreskreis schaut,                                             Person reicht, die man in der Gegen-
scheint sich alles zu wiederholen:                                                wart ist. Dieser Bogen ist aber noch
Die Monate kehren nach einem Jahr                                                  nicht abgeschlossen, wir schauen
wieder, die Jahreszeiten folgen                                                      ja auch in die Zukunft mit Hoff-
seit Urzeiten in gleicher Weise                                                        nung und Resignation, mit Ge-
aufeinander und die Feste und                                                           lassenheit und Sorgen und
Feiern haben ihren festen                                                                 mit einer kräftigen Portion
Platz im Jahr, kommen re-                                                                    Abgeklärtheit.
gelmäßig wieder. Aber
die Zeit dreht sich                                                                              Es kann sehr wohl-
nicht, sie schreitet fort. Und im verlässlichen Kreis der   tuend sein, in dieser ­Situation den Segen Gottes ganz
Jahresereignisse erleben wir immer wieder Momente, in       persönlich durch die Pfarrerin oder den Pfarrer zugesagt
denen uns das Fortschreiten der Zeit bewusst wird, ganz     zu bekommen – da bröckelt die Abgeklärtheit und der
besonders, wenn wir ein Jubiläum feiern. Ein Geburts-       Segen durch die größte Macht des Universums rührt das
tagsfest zum Beispiel macht deutlich, dass die Zeit ver-    Herz an. Für eine g
                                                                              ­ ute und gelingende Zukunft ist der Se-
geht und alles Leben einen Anfang und ein Ende hat,         gen Gottes eminent wichtig.
auch das unsere. Wir alle sind Teil eines Gewebes, das
vor allem in der Gegenwart lebt, in dem aber auch immer     Ein Jubiläum motiviert zur Bilanz und zum Feiern. Es er­
wieder Altes zu Ende geht und Neues beginnt und des-        innert uns aber auch daran, dass wir in der Zeit stehen,
sen Fäden bis in Vergangenheit und Zukunft reichen.         zwischen Anfängen und Endstationen. Mancher Anfang
                                                            ist tatsächlich zauberhaft (der erste Kuss!?), aber in viele
Wer das Fest der Jubiläumskonfirmation begeht, zu der       Anfänge wird der Zauber erst nachträglich hineinerin-
wir auch in diesem Sommer wieder in die Lutherkirche        nert. Eigentlich sind Anfänge höchst ambivalent, voller
eingeladen hatten, kann diese Verbindung von Vergan-        Hoffnungen zwar, aber doch auch mit vielen Unsicher-
genheit, Gegenwart und Zukunft auf besonders schöne         heiten gespickt, eine Wette auf eine Zukunft, die man
Weise erleben. Das Jubiläum führt die Gedanken zurück       nicht packen kann. „Aller Anfang ist schwer!“ ist nicht
zu dem jungen Menschen, der man bei der feierlichen         umsonst zum Sprichwort geworden.

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HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Ähnlich ambivalent sind die Erfahrungen der verschie-
denen Endstationen im Leben zum Beispiel bei beruf-
lichen Veränderungen. Oft sind sie eine Mischung aus
Wehmut und Erleichterung, aus tiefer Trauer und großer
Dankbarkeit, aus Stolz und Einsicht in das Fragmenta-
rische. Vor allem konfrontieren sie uns mit unserer End-
lichkeit.
                                                               Jeder Anfang und jedes Ende ist in Gottes Ewigkeit ein-
Und dazwischen spielt sich das Leben ab – in der Gegen-        gebettet und dort gut aufgehoben, die kleinen Anfänge
wart. Sie soll prall gefüllt sein mit gutem Leben, mit Freu-   ebenso wie der Anfang des Universums, die kleinen End-
de und Genuss und all den anderen schönen Dingen.              stationen ebenso wie das Ende des Universums. Gottes
­Dabei ist die Gegenwart bei genauem Hinsehen nur ein          Ewigkeit war schon „vor“ allen Anfängen und Gottes
 äußerst kurzer Zeitraum, eigentlich nur die momentane         Ewigkeit wird auch „nach“ dem Ende des Alls sein.
 Sekunde, die sofort wieder vergangen ist. Unentwegt
 und manchmal rasend schnell bewegt sich die Zeit von          Ewigkeit – ein Begriff, mit dem wir das Unbegreifbare zu
 der Zukunft in die Vergangenheit, manchmal so kräftig,        fassen versuchen. Er führt uns an die Grenzen unserer
 dass es einem den Boden unter den Füßen wegzuziehen           Vorstellungskraft, in eine Art Strudel, wenn wir es doch
 droht. Damit kann man pragmatisch umgehen, indem              versuchen. Aber wir geraten immer wieder an die Ewig-
 man sich gut in seiner eigenen Geschichte verankert, die      keit, wenn wir in die Weite denken: Was war davor? Und
 Gegenwart bewusst gestaltet und genießt und immer             davor? Und davor? Und: Was kommt danach? Und da-
 auch einen planenden Blick in die Zukunft wirft. Trotz-       nach? Und danach? Kinder können uns hervorragend in
 dem bleibt das eigene Leben ein winziger Abschnitt im         diese Fragerichtung bewegen; wir Erwachsenen haben
 Raum der Zeit, kaum hat es begonnen, schon fliegt es          sie uns eigentlich als nutzlos abgewöhnt, selbst die
 wieder davon.                                                 ­Astronomen, die in riesigen Zeiträumen zu denken ge-
                                                                lernt haben. Denn wir können das, was über Anfang und
Da ist es wohltuend zu wissen: Dieser Zeitabschnitt liegt       Ende hinausgeht, nur in unserer zeitlichen Begrenztheit
wie alle Zeitabschnitte des Universums in Gottes Hand.          oder höchstens in mathematischen Formensprachen be-
Er schaut aus seiner überzeitlichen Warte, aus seiner hö-       greifen, aber die Ewigkeit müssen wir Gott überlassen.
heren Dimension auf unsere kleinen Zeitschnipsel, er hat        Gott spricht: „Ich bin das Alpha und das Omega, der An-
eine Vorstellung von einer sinnvollen Ord-                                  fang und das Ende.“ In jedem Gottesdienst
nung dessen, was uns ziemlich chao-                                                können wir spätestens beim Segen die
tisch oder schwer in Ordnungen                                                         Stärkung aus Gottes Ewigkeit in
zu bringen erscheint. Gott ist                                                            unser kleines Leben hineinneh-
der Herr über die Zeit und in                                                                men. Und auch im persön-
keiner Weise von ihr ab-                                                                       lichen Gebet haben wir die
hängig. Er kann aus sei-                                                                         Möglichkeit, uns der
ner Ewigkeit heraus auf                                                                           Kraft anzuvertrauen, die
jeden beliebigen Punkt                                                                             unsere Zeit überschaut
des Zeitstrahls des Uni-                                                                           und liebevoll umfängt.
versums schauen, er ist                                                                            Es tut gut zu wissen:
jeder-zeit ansprechbar                                                                             Mit unseren kleinen
und wir können ihn im-                                                                             Zeitschnipseln sind wir
mer wieder hören und                                                                              in ihm geborgen und
erleben, zum Beispiel in                                                                         bes­tens aufgehoben.
Gebet, Musik und Segen
im Gottesdienst.

                                                                                                                 à
HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Anfang Ende Anfang
von Etta Duckert

Zu den großen Vorzügen des Dichterviertels gehört die ausgezeich-
nete Infrastruktur, die das Leben hier so angenehm macht: Arzt,
Apotheke, Änderungsschneiderei, Bahnhof, Bäcker, Buchhandlung,
Glascontainer, Kindertagesstätten, Kirchen, Metzger, Obst-und Ge-
müsegeschäft. Nach dem 0, dem Endbuchstaben des griechischen
Alphabets, geht es mit dem uns Vertrauten weiter: Kiosk mit Post-
shop, Reinigung, Restaurants, Schulen, Tauschbox, Winzerstübchen,
Zebrastreifen.

Voller Sorge waren deshalb Leser und Buchverschenker, als es
hieß, dass Frau Endres sich nach 10 Jahren aus ihrer Buchhandlung
„erLesen“ in den Ruhestand zurückzieht. Der Anfang war 2009, im-
mer in der Niederwaldstraße, nur einmal ein Seitenwechsel in die
NR. 3, das Ende 2019.

Dann aber die gute Nachricht: Ein
Anfang ohne Zwischenpause mit der
langjährigen Mitarbeiterin und Buch-
händlerin, Frau Elisabeth Heinz, un-
terstützt, zur Freude aller, von Herrn
Daniel Ebbeke, ebenfalls Buchhänd-
ler und auch schon bekannt.

Von hier aus viele gute Wünsche für
den Neuanfang!

Frau Heinz, gefragt nach einem aktu-
ellen Buchtipp, schickte uns folgende
Zeilen:

Alte Sorten von Ewald Arenz
In seinem Roman legt der Autor be-
hutsam die Geheimnisse seiner bei-
den Protagonistinnen frei und er-
zählt, wie zwei verwundete Seelen
gegenseitig heilsam aufeinander wir-
ken. Die Geschichte ist rau und zart,
spröde und doch herrlich poetisch,
mit wunderbar bildhaften Naturbe-
schreibungen.
Ein wunderschönes Buch, das ab so-
fort in unserem Laden liegt.

     ¡
HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Sprache � ስፕራጨ                            A und O der Integration
von Marianne Sengebusch

Verstehen, sprechen, lesen, schreiben, wer das
alles kann, beherrscht eine Sprache buchstäb-
lich von A bis Z.
Viele Menschen kommen nach Deutschland.
Sie müssen Deutsch lernen, um sich verständ-
lich zu machen, und natürlich auch, um unsere
Lebensumstände, unsere Werte zu verstehen.
Bei Schulkindern ist das einfach geregelt: Auch
wenn Politiker fordern, nur sprachlich fitte Kin-
der einzuschulen, müssen auch sprachunkun-
dige Schulkinder jeglichen Alters unterrichtet
werden, und zwar so, dass sie alsbaldigst am re-
gulären Unterricht teilnehmen können: Es kom-
men eben auch nichtdeutsche Familien mit ih-
ren Kindern aus beruflichen Gründen hierher
oder Jugendliche auf der Flucht. In der Mittelstufenschu-      der eritreischen Schrift Tigrinya. Als er sieht, dass ich das
le Dichterviertel gibt es zwei Sprach-Intensiv-Klassen mit     interessiert beobachte, ist ihm das zunächst peinlich.
28 Schülern aus sage und schreibe 18 Nationen! Sechs bis       Dann, als er merkt, dass ich das ziemlich clever finde, fasst
acht Monate wird mit Frau Litvinka die deutsche Sprache        er Vertrauen. Er lässt mich meinen Namen in sein Smart-
trainiert. Sie kann sich sehr gut in ihre Schüler einfühlen.   phone tippen und schon erscheint im Display ein gänzlich
Als junge Erwachsene kam sie aus Weißrussland hierher,         fremder Schriftzug: „Marianne“ in Tigrinya. So kann er sich
musste sich ihren Platz in der Gesellschaft erobern. Mit       die Aussprache z. B. von meinem Namen besser merken.
leuchtenden Augen erzählt sie, wie ihre Schülerinnen
und Schülern ohne Sprachkenntnisse starteten und nun           Er hat also eine Schule besucht, kann lesen und schrei-
das Fachabitur machen, einer sogar einen Ausbildungs-          ben. Damit hat er gute Chancen, schnell die deutsche
platz als Softwareentwickler ergattert hat.                    Sprache zu erlernen. Denn alle, die schon mal lernen ge-
                                                               lernt haben, irgendein Schriftsystem kennen, lernen
Was aber passiert mit Erwachsenen, die ohne Sprach-            schneller und besser als die, die zum ersten Mal einen
kenntnisse nach Deutschland kommen? Oftmals haben              Stift in der Hand halten, Bücher und Hefte nicht kannten.
sie niemals eine Schule besucht oder haben eine ganz an-       Alle Schülerinnen und Schüler hier sind hochmotiviert.
dere Schrift gelernt, haben traumatische Erlebnisse hin-       Viel verstehen sie schon und vor allem trauen sie sich, zu
ter sich, sorgen sich um die Daheimgebliebenen und bli-        sprechen und zu schreiben, Fehler hin, Fehler her. Auch
cken in eine ungewisse Zukunft. Wie kann man unter             wenn der Sprachkurs versucht, echte Situationen zu trai-
solchen Umständen eine neue Sprache lernen?                    nieren: Verabredungen treffen, Informationen heraus­
                                                               filtern, Zeitung lesen – nichts hilft so gut beim Lernen
In Wiesbaden werden Sprachkurse für geflüchtete Er-            wie wirklich echte Gespräche mit Deutschen. Vielleicht
wachsene von „Angekommen-Wiesbaden e.V.“ organisiert.          möchten Sie sich engagieren?
In der Lutherkirche besuche ich den Donnerstagskurs bei
Frau Gerloff. Acht Köpfe sind über die Lehrbücher ge-          Wenn Sie Patin oder Pate werden wollen:
beugt, konzentriert lauschen sie einem Telefongespräch,        be-welcome.de oder Tel.: 0611 97 55 99 98
zu dem es Fragen zu beantworten gibt. Merhauwi ist neu         Wenn Sie auch unterrichten wollen:
in der Gruppe. Ich helfe ihm und er macht sich Notizen in      info@angekommen-wiesbaden.de

                                                                                                                  á
HIMMEL UNDErde DIE LUTHERKIRCHENZEITUNG - Lutherkirche Wiesbaden
Vom Gehen                                            von Lisa Niemeyer

Ich liebe gute VorsŠtze. Alle hal-
be Jahre bekomme ich einen Rappel: gesünder,
bewusster, umweltfreundlicher will ich leben, so-
fort, spätestens ab morgen – schreibe lange Lis-
ten, stehe um 6 Uhr auf, kaufe übermüdet wo-
chenlang nur noch Joghurt in Gläsern in weit
entfernten Biomärkten, gehe über zwei Wochen
jeden Tag ins Fitnessstudio. Und nach acht Wo-
chen sitze ich wieder gehetzt im Auto mit einem Coffee-­ und befehlend aufzusetzen, zu der man kein bescheidenes
to-go im Berufsverkehr und träume vom einfachen Leben. oder niedergeschlagenes Gesicht machen kann. (...) Wie
So ist das, wenn man sich zu viel auf einmal vornimmt.    der Fuß den Takt schlägt, müssen die Augen tanzen.“
                                                          Das möchte ich ausprobieren, also gehe ich los. Quer
Mein neuester Vorsatz ist deshalb ein ganz kleiner, aber durch die Stadt, von meinem Haus bis ins Café. Zunächst
einer, der große Vorzüge verspricht: Ich will mehr gehen. viel zu schnell. Schließlich bin ich verabredet und weiß
In der Stadt, im Alltag, mit den Kindern.                 gar nicht genau, wie lange mein Weg dauern wird. Und
Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard mahnte seine die Schuhe sind schick, aber nicht gut gefedert. Da gibt
Mitmenschen schon vor über 150 Jahren: „Vor allem aber es Nachholbedarf in der Vorbereitung. Nach und nach
verliert nicht den Wunsch zu laufen. Jeden Tag laufe ich werde ich langsamer, es pendelt sich ein Rhythmus ein.
mich selbst in einen Zustand des Wohlbefindens hinein Das tut schon mal gut. Das nächste, was mir auffällt:
und laufe damit jeder Krankheit davon.“ Das klingt doch Autos überall. Auf dem Bürgersteig wird es ständig eng,
vielversprechend. Und er ist nicht der einzige Leumund Autos parken den Weg und die Ecken zu und schränken
fürs Gehen. Im späten 19. Jahrhundert beschrieb der Wie- meine Sicht ein, wenn ich über die Straße gehen möchte.
ner Feuilletonist Hermann Bahr anschaulich und amüsant, Selbst in der Fußgängerzone laufe ich um die Liefer­
wie sein Arzt ihm das Gehen verord-                                                  wagen herum. Und das sind
nete. „Erst habe ich mich wohl gelang-                                               nur die stehenden. Die fahren-
weilt,“ klagt er, doch dann beobachtet                                               den bestimmen meine Route.
er, wie das Gehen ihn auf allerhand                                                  Von Ampel zu Ampel geht
Gedanken bringt:                                                                     mein Weg, entlang der langen
                                                                                     Frankfurter Straße, dann der
„Ja, der Gang scheint eine besondere,                                                breiten Rheinstraße.
Gedanken schaffende, Gefühle wir-
kende Kraft in sich zu tragen: Er kann                                               Ich laufe die Route, die ich sonst
Trauer bannen, Leidenschaft mäßi-                                                    fahre. Auch hier kann ich nach-
gen, Würde geben (...) Es gibt eine Art,                                             bessern, da muss es doch schö-
die Füße frohlockend, selbstbewußt                                                   nere Strecken, versteckte Trep-

    Úâ
– ein Selbstversuch
                                pen und Querverbindungen
                                geben. Aber querfeldein lau-
                                fen gestaltet sich schwierig,
                                weil ich im Berufsverkehr
                                kaum über die großen Stra-
                                ßen komme, und ich merke,
                                die Stadt ist vor allem für
                                Autofahrer geplant. Dabei
                                gibt es sogar eine Spazier-
                                gangswissenschaft, angesie-
                                delt in der Stadtplanung
                                zwischen Architektur und
                                Kunst. Gute Stadtplaner lau-
                                fen, lese ich. Denn erst lau-
                                fend könne man eine Stadt
                                richtig erkunden, merke
                                man, ob sie für ihre Bürger
 gebaut worden und lebenswert sei. Sind Straßen gut be-         zu entschleunigen, in einer schnellen Umgebung. Beim
 leuchtet, wachsen hier Bäume, sind Plätze belebt und la-       Fahren denke ich meistens daran, was ich noch erledigen
 den zum Verweilen ein, gibt es Bänke und genügend Zeb-         muss, was im Kühlschrank fehlt oder ob die Kinder neue
 rastreifen? Wie sicher fühlt man sich in einer Stadt? Kön-     Turnschuhe für die Schule brauchen. Beim Laufen ist das
 nen Kinder gut zur Schule laufen? All das sind Fragen, auf     anders, hier bestimme ich meinen eigenen Takt. Da wer-
 die man eigentlich erst als Fußgänger eine Antwort findet.     den die Gedanken schnell grundsätzlicher, beweglicher,
                                                                haben mehr Tiefe. Damit bin ich in guter Gesellschaft, so
 In Wiesbaden, so scheint es mir, spielen sie in den Überle-    hat zum Beispiel der französische Denker Rousseau be-
 gungen wohl keine große Rolle. Es laufen auch wenige           merkt: „Ich kann nur beim Gehen nachdenken. Bleibe ich
 Leute. Die meisten von Bushaltestelle oder Parkplatz zu        stehen, tun dies auch meine Gedanken“. Mir fällt ein, dass
                                                                                                                             Fotos: rsrdesign
 Arbeit oder Geschäft. Im Wohnviertel gibt es noch ein          ich früher immer am besten im Gehen gelernt habe. Der
 paar müde Mütter mit Kinderwagen und Hundegassige-             gleichmäßige Takt der Schritte hat schon oft Gelesenes in
 her. Dabei gibt es so viel zu entdecken. Kleine Lädchen, die   Gedanken, Fragen, Meinungen sortiert. Als ich im Café an-
 mir noch nie aufgefallen sind, schöne Vorgärten oder Blu-      komme, fühle ich mich erholt und ausgeglichen. Fünf Mi-
 menkästen am Fenster. Baumhäuser in den Gärten, Kin-           nuten bin ich zu früh,
 dermalereien auf dem Pflaster. Die Schilder an den Brief-      meine Verabredung ist
 kästen sehe ich mir an – wer wohnt und arbeitet hier ei-       weit und breit nicht zu
 gentlich. Und ich schaue mir die Leute an, die mir             sehen. Zufrieden nippe
 entgegenkommen. Manche grüßen freundlich, andere               ich an meinem wohl-
 schauen verlegen zur Seite. Eine Frau läuft mir mit einem      verdienten Milchkaffee
 langen, wehenden Seidenschal in Regenbogenfarben ent-          als mein Telefon piept.
 gegen – wie ein Umhang für Superhelden denke ich mir           Eine Nachricht: „Kom-
 und muss schmunzeln.                                           me 10 Minuten später.
                                                                Stehe noch im Stau auf
 Überhaupt werden meine Gedanken viel mehr aufs Hier            der Schiersteiner, hoffe
 und Jetzt gelenkt, um dann langsam abzuschweifen. Es ist       ich finde schnell einen
 eine wohltuende Erfahrung, sich langsam fortzubewegen,         Parkplatz“.

                                                                                                                ÚÚ
Der Anfang und
das Ende bei Kindernvon Nicole Hübel

Die Frage, wie ich den Anfang und das Ende mit der Kin-      Wir möchten damit erreichen, dass die Kinder zu starken
dertagesstätte verknüpfe, hat mich sehr zum Nachden-         Persönlichkeiten heranwachsen. Sie sollen ihre Meinung
ken gebracht. Bei genauerem Betrachten fällt mir auf,        frei äußern und selbstbestimmt handeln dürfen. Denn
dass es mehrfach einen Anfang und ein Ende im Kita-          ­irgendwann hat die Zeit in der Kindertagesstätte ein En-
alltag gibt. Sei es die festgelegten Öffnungszeiten, der      de und die Kinder stehen vor der Aufgabe, sich neuen
Morgenkreis, die Spielzeit im Haus, das Spiel mit einem       Herausforderungen zu stellen.
Spielpartner, die Gartenzeit, das Einnehmen der Mahl-
zeiten oder viele andere Situationen und Momente, die        Ein Anfang und ein Ende erleben die Kinder nicht nur un-
die Kinder im Alltag in der Kindertagesstätte begleiten.     ter sich. Sie erleben ein Ende zum Beispiel auch, wenn
In manchen Angelegenheiten können allerdings weder           Praktikanten kommen, eine gewisse Zeit bleiben und die
die Kinder noch wir Erwachsene bestimmen, wann etwas         Kita wieder verlassen, weil ihre Zeit vorbei ist. Mitarbei-
beginnt oder endet, da die äußeren Bedingungen uns lei-      ter suchen sich einen neuen Wirkungskreis und verab-
der keine Wahl lassen. Uns ist es jedoch wichtig, dass die   schieden sich von der Einrichtung. In solchen Momenten
Kinder in einem vertretbaren Rahmen für sich entschei-       treffen wir uns mit allen Kindern und Erwachsenen in der
den können, wann sie gewissen Situationen einen An-          Turnhalle und verabschieden diesen Menschen. Wir le-
fang und ein Ende setzen möchten.                            sen die Tageslosung vor und erläutern sie den Kindern.
                                                             Derjenige, der verabschiedet wird, erhält von drei Kin-
Dabei berufen wir uns auf die Kinderrechtskonvention,        dern im Namen aller mit einem goldverzierten Reifen
die am 20. November 1989 von der Generalversammlung          den Segen, damit die nächste Aufgabe unter Gottes
der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.                  Schutz starten kann.

    ÚÛ
TERMINE
                                  Veranstaltungen
                                                                                     UND

                                                                        IN DER LUTHERKIRCHE

                             Alle Jahre wieder „Weihnachtsfreude
                             aus der Tüte“                                                                 Ein Aufruf von Dorethée Bücher-Legeland

                             Seit neun Jahren beteiligen sich viele                                       Homepage der Lutherkirchengemeinde.
                             Menschen sowohl aus unserer Lutherkir-                                       Ihre wertvolle Tüte nehmen wir ab dem
                             chengemeinde als auch aus dem gesamt-                                        1. Advent entgegen. Bitte legen Sie auf
                             en Stadtgebiet an unserer Aktion „Weih-                                      ­jeden Fall auch eine Karte mit persön-
                             nachtsfreude aus der Tüte“. So ist diese                                      lichen Weihnachtswünschen bei. „Für
                             Aktion inzwischen eine gute Tradition ge-                                     viele Menschen, die in die Teestube kom-
                             worden, und auch dieses Jahr rufen wir                                        men, stellt die Karte den wertvollsten Teil
                             wieder dazu auf, eine liebevoll zusam-                                        des Geschenks dar. Sie vermittelt das Ge-
                             mengestellte Tüte für die Besucher der                                        fühl, da denkt jemand an mich, ich bin
                             Teestube der Diakonie in der Dotzheimer                                       nicht vergessen“, betont auch der Leiter
                             Straße zu packen. Der Inhalt sollte mit nützlichen und le-   der Teestube, Matthias Röhrig.
                             ckeren Sachen gefüllt sein und den Wert von 25 Euro nicht    Wenn Sie die Aktion unterstützen möchten, aber selbst
                             überschreiten.                                               keine Zeit oder Möglichkeit haben, eine Tüte zu packen,
                             Wir freuen uns sehr über die bisherige positive Resonanz     freuen wir uns auch über Geldzuwendungen, um fehlende
                             zu dieser Aktion. Viele denken an die in Not geratenen       oder noch benötigte Geschenketüten zu packen.
                             Menschen und helfen mit, ein Licht für sie anzuzünden,
                             die Bedürftigkeit zu lindern und Freude zu bereiten. Dafür   Wir freuen uns, wenn auch Sie denen eine Freude bringen,
                             ein herzliches Dankeschön!                                   die sonst wenig Freude haben. Helfen Sie mit, wir freuen
                             Die Handzettel mit Geschenkevorschlägen erhalten Sie ab      uns auf Ihre Weihnachtstüte! Vielen Dank für Ihre Unter-
                             Mitte November im Foyer der Lutherkirche oder auf der        stützung.

                             Die Kinder­tagesstätten der Dreifaltigkeits- und der         Lichterfeier in der Lutherkirche
                                           ­Lutherkirchengemeinde laden ein:
                                                                                          Am 1. Sonntag im Advent (1. 12. 2019 um 17 Uhr) gibt es
                                                  Montag 11. November 2019
                                                                                          auch in diesem Jahr wieder die „Lichterfeier“. Es wird ein
                                                  zum St. Martinsumzug
                                                                                          stimmungsvoller Gottesdienst für Kinder und Erwachse-
                                                 Wir beginnen um 17 Uhr mit einem         ne sein, bei dem wieder Hunderte von Kerzen die Kirche
                                             Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche.   in ihr warmes Licht tauchen. Im Mittelpunkt steht die
© Trueffelpix – Fotolia.de

                             Nach dem Gottesdienst gehen wir gemeinsam zum                Einstimmung in die Adventszeit mit schönen Liedern,
                             Schulhof des Gutenberg-Gymnasiums. Dort wird, wie in         Gebeten und einer Geschichte. Wir laden Sie ein: Kom-
                             den vergangenen Jahren auch, von der „Arbeitsgemein-         men Sie – ob allein oder mit Kindern – und freuen Sie
                             schaft kinderfreundliches Dichterviertel“ die Martins-       sich an der schönen Kirche, am Licht der Kerzen und an
                             gans versteigert.                                            der frohen Botschaft in Wort und Musik!

                                                                                                                                            ÚÜ
AUS D E M

Kirchenvorstand
Nach der Entlastung für das letzte Ge-                                      zung der freiwerdenden Pfarrstelle zu
schäftsjahr schied Herr Peter Klein auf                                     treffen. In einem ersten Schritt wurde
eigenen Wunsch aus dem Vorstand der                                         die Amtsführung und Entwicklung der
Lutherkirchenstiftung aus. Seit der                                         Gemeinde bilanziert, anschließend
Gründung der Stiftung im Jahr 2004                                          wurde die Ausschreibung erarbeitet,
durch den Kirchenvorstand unter dem                                         beschlossen und im Amtsblatt veröf-
damaligen Vorsitzenden Friedrich Chri-                                      fentlicht.
stoph von Bismarck gehörte Herr Klein dem Stiftungs-       Pfarrer Volkmar Thedens-Jekel wird im Gottesdienst zu
vorstand an und begleitete die Stiftung als Vorsitzender   Kirchweih am 26. Januar 2020 und in einem anschlie-
des Vorstands. Mithilfe seiner fachliche Expertise und     ßenden Empfang feierlich aus dem Amt verabschiedet.
Erfahrung entwickelte sich die Lutherkirchenstiftung       Dieser Gottesdienst findet nicht wie üblich um 10 Uhr,
sehr erfolgreich, sein Wirken in diesem Ehrenamt geriet    sondern um 17 Uhr statt. Der Kirchenvorstand lädt sehr
zum Segen für die Gemeinde.                                herzlich zu Gottesdienst und Empfang ein!
Der Kirchenvorstand dankte Herrn Peter Klein ausdrück-
lich für die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit und        Nach gründlicher Vorbereitung hat der Kirchenvorstand
wünschte ihm und seiner Familie weiterhin einen gesun-     beschlossen, eine Umwelt- und Nachhaltigkeitszertifi­
den Un­ruhestand.                                          zierung unter dem Label „Ökoprofit“ für die Kirchen­
                                                           gemeinde anzustreben. Los geht es im Januar mit einer
Unsere Kindertagesstätte Sternenzelt hat eine neue Lei-    Gemeindeversammlungam 21. Januar 2020, zu der der
terin. Nach der Verabschiedung von Frau Caesar in den      ­Kirchenvorsand herzlich einlädt. Bitte entnehmen sie wei-
Ruhe­stand stimmte der Kirchenvorstand als Trägerver-       terführende ­Informationen zu „Ökoprofit“ und dem
treter sehr gerne zu, Frau Su-                                                        ­Streben nach mehr Nachhal-
sanne Finn ab November in                                                              tigkeit in unserem Handeln im
der Einrichtung begrüßen zu                                                            Beitrag von Frau Pfarrerin
können. In dieser Ausgabe                                                              Kuhn hier in Himmel und Erde.
von Himmel und Erde wird
Frau Finn gesondert vorge-                                                            Diese Ausgabe von Himmel
stellt. Wir wünschen ihr viel                                                         und Erde erreicht die Gemein-
Kraft und Erfolg in der so                                                            de im November und somit in
wichtigen Arbeit mit den Kin-                                                         der beginnenden V    ­orweih-
dern.                                                                                 nachtszeit. Wir freuen uns auf
                                                                                      die beiden Abschiedskonzerte
Für unseren langjährigen Lu-                                                          von Jörg Endebrock und müs-
therkirchenpfarrer Volkmar                                                            sen ihn dann am 1. Advent in
Thedens-Jekel begann bereits                                                          Richtung Hamburg verab-
das letzte Amtsjahr, er erwar-                                                        schieden.
tet seine Ruhestandsverset-
zung im Februar 2020. Der                                                             Der Kirchenvorstand wünscht
Kirchenvorstand hat auf sei-                                                          allen Lesern einen besinn-
ner Sitzung im September un-                                                          lichen und gesegneten Advent.
ter der Leitung von Propst                                                            Wir dürfen uns schon freuen
Oliver Albrecht begonnen, die                                                         auf die kommende Weihnacht
Vorbereitungen zur Beset-                                                             und ihre Verheißung.

    ÚÝ
Nach dem Abschied
		kommt der Neuanfang
Susanne Finn wird neue Leiterin der Kindertagesstätte Sternenzelt

von Pfarrerin Ursula Kuhn

Als am 18. August Barbara Caesar nach fast 30 Jahren           Wie die Zukunft der Kita Sternenzelt mit ihrem Hort-
Dienst in der Kita Sternenzelt, davon fast 24 Jahre als Lei-   schwerpunkt aussehen wird, steht noch in den Sternen.
tung, in den Ruhestand verabschiedet wurde, da stand es        Da sind wir auf die Entwicklungen der Schulkindbetreu-
schon fest: Die neue Leitung der Kita Sternenzelt ist ab       ung der umliegenden Schulen angewiesen. Doch wie die-
dem 1. November 2019 Susanne Finn.                             se Zukunft auch aussehen wird: Susanne Finn freut sich
                                                               darauf, mit einem hoch motivierten Team all die vor uns
Aufgewachsen in der ehemaligen DDR lernt sie dort den          liegenden Herausforderungen anzunehmen und zu ge-
Beruf der Erzieherin. Dann kommt der Umzug ins Hes-            stalten.
sische. Seit 1996 ist die überzeugte Christin in Kinder­
tagesstätten und Einrichtungen unserer Landeskirche            Wir, die Lutherkirchengemeinde, das Team, die Kinder
tätig, zuletzt als Leitung der Kindertagesstätte in der        und die Eltern der Kita Sternenzelt heißen Susanne Finn
Ev. Erlöserkirchengemeinde Bad Homburg.                        herzlich willkommen und wünschen ihr Gottes reichen
                                                               Segen für ihre neue Aufgabe.
Privat hat es Susanne Finn nun in die Nähe Wiesbadens
verschlagen – und so hat sie sich auf die Suche gemacht        Am 3. November 2019 wird Susanne Finn um 10 Uhr im
speziell nach Kitas in der EKHN. Denn das ist klar: „Ich       Gottesdienst in der Lutherkirche durch Pfarrerin Ursula
will in jedem Fall wieder in einer evangelischen Einrich-      Kuhn und Dekan Dr. Mencke in ihr neues Amt eingeführt.
tung arbeiten!“

Die Ausschreibung, Telefonate und der Internetauf-
tritt des Sternenzelts haben sie neugierig gemacht.
Sie hospitiert – und ist überzeugt: „Wenn die Verant-
wortlichen sich für mich entscheiden, dann ist das
Sternenzelt meine neue Kita!“

Und auch wir, die Verantwortlichen des Kirchenvor-
standes und des Dekanats, sind überzeugt: Mit Susan-
ne Finn bekommen wir eine kompetente und enga-
gierte Leiterin.

„Dass hier die GüT (Gemeindeübergreifende Träger-
schaft) schon umgesetzt ist, finde ich großartig. Ent-
lastet es doch viel in der Verwaltung und lässt Spiel-
raum, besonders auch den religionspädagogischen
Schwerpunkt umzusetzen“, ist sie überzeugt. Und
dass die Lutherkirchengemeinde eine „Musikge-
meinde“ ist, kommt der Musikliebhaberin besonders
zugute.

                                                                                                            Ú°
Musik
  IN DER LUTHERKIRCHE                      K A N TAT E N - G OT T E S D I E N S T E , KO N Z E RT E U N D M AT I N E E N

    onntag, 3. November,
   S                                          amstag, 23. November,
                                             S
   17 Uhr                                    19.30 Uhr                                     ADVENT
Kammerchorkonzert                            Sonntag, 24. November,
Werke von Frank Martin, Max Reger,           17 Uhr                                      onntag, 1. Dezember,
                                                                                        S
Benjamin Britten u. a.                    Abschiedskonzerte Jörg Endebrock              17 Uhr
Kammerchor des Bachchors Wiesbaden        William Walton: Belshazzar’s Feast         Lichterfeier
Leitung und Orgel: Jörg Endebrock         Francis Poulenc: Gloria,                   mit den Spatzen, Lerchen und
Die Messe für Doppelchor von Frank        Orgelkonzert                               Füchsen der Ev. Singakademie
Martin gehört zu den klangschönsten       Sheva Tehoval, Sopran                      Wiesbaden
und eindrucksvollsten Kompositionen       Simon Bailey, Bariton                      Leitung: Lena Naumann und
der a-cappella-Literatur. Das Werk        Stefan Viegelahn, Orgel                    Jud Perry
ist ein Frühwerk aus den Jahren           Bachchor Wiesbaden
1922–1926 und steht noch ganz in der      Bachorchester Wiesbaden                        onntag, 1. Dezember,
                                                                                        S
Tradition des französischen Impres­       Leitung: Jörg Endebrock                       10 Uhr
sionismus. Doch schimmert der             Jörg Endebrock verabschiedet sich          Kantatengottesdienst zum
­eigenwillige Personalstil Martins auch   mit diesem Konzert nach 11 Jahren          1. Advent mit Verabschiedung von
 hier schon hervor. Die Messe ist zu      als Kantor der Lutherkirche und            Jörg Endebrock
 Recht eine der meistaufgeführten         ­Leiter des Bachchors von seinem           J. S. Bach: „Schwingt freudig euch
 a-cappella-Vertonungen des Messe-         Wiesbadener Publikum. Auf dem             empor“ BWV 36
 textes überhaupt. Ergänzt wird das        Programm stehen klangprächtige,           Solisten, Bachchor und Bachorchester
 Programm durch Motetten von Max           fröhliche und effektvolle Werke des       Wiesbaden
 Reger und Benjamin Britten, dessen        frühen 20. Jahrhunderts.                  Leitung: Jörg Endebrock
 „Hymn to St. Cecilia“ zu den herr­        Sir William Walton (1902–1983) gilt       anschließend Empfang im Luthersaal
 lichsten Chorwerken des englischen        als einer der wichtigsten englischen
 Repertoires zählt.                        Komponisten seiner Zeit.                      amstag, 14. Dezember,
                                                                                        S
 Eintritt: 10 Euro                         Sein hinreißendes Kurzoratorium              17 Uhr
 (Schüler und Studenten 7 Euro)            „Belshazzar’s Feast“ aus dem Jahr         Adventsmusik im Kerzenschein
                                           1931 erzählt mit filmreifer Musik die     Adventskonzert der
                                           biblische Geschichte des babylo­          Ev. SingakademieWiesbaden
                                           nischen Königs Belshazzar und der         Leitung: Jud Perry und Lena Naumann
                                           ­geheimnisvollen Erscheinung des          Das große Adventskonzert der Sing-
                                            „Menetekels“. Musikalisch ist das        akademie ist inzwischen schon zur
                                            Werk ein Schmaus für die Ohren, mit      Tradition geworden: Alle Chorgrup-
                                            vollem Orchestersound, zahlreichen       pen, die Spatzen, Lerchen und
                                            Percussion-Instrumenten und              ­Füchse, die Kinder- wie die Jugend-
                                            ­rhythmischen Jazzklängen. Francis        kantorei sowie der Elternchor singen
                                             Poulenc (1899–1963) schuf mit            weihnachtliche Chormusik. Aber
                                             ­seinem „Gloria“ eines der beliebtes-    auch das Publikum darf einstimmen
                                              ten und meistaufgeführten Chor­         in so manches wohlbekannte und
                                              werke des letzten Jahrhunderts, das     geliebte Weihnachtslied.
                                              durch seinen lichten Charme und         Eintritt frei – Spende am Ausgang
                                              seine Ausgelassenheit bezaubert.        erbeten
                                              Eintritt: 12–38 Euro

    Ú6
L­ utherkirche. In der Regel feiern wir
                                         Evensongs einmal monatlich auf der
                                         „Sängerbühne“, der vorderen Em­
                                         pore. Sie eignet sich besonders für
                                         diese Form, bei der die Gemeinde –
                                         wie im Chorgestühl der englischen
                                         Kathedralen – um den Chor herum
                                         sitzt und sozusagen „mittendrin“ ist.

                                           Sonntag 9. Februar
                                        10.00 Uhr
                                        Gottesdienst mit Vorstellung eines        MITTAGSANGEBOTE
                                        Pfarrbewerbers                            für ältere Menschen
                                        Die Bewerber um die Nachfolge von
                                        Pfarrer Thedens-Jekel stellen sich im     Fällt Ihnen die Zubereitung der
                                        Februar und März der Gemeinde vor,        täglichen Mahlzeiten schwer?
                                        indem sie einen Sonntagsgottes-           Essen Sie nicht gerne allein?
                                        dienst feiern. Dem Profil der Luther-
                                        gemeinde entsprechend wird jeder          „Die Johanniter“ bereiten im Auftrag der
                                        dieser Gottesdienste musikalisch          Landeshauptstadt Wiesbaden täglich
                                        ­besonders ausgestaltet.                  ­wechselnde und immer f­ rische Gerichte
                                                                                   zu. Der Mittagstisch wird in verschiedenen
                                            onntag 16. Februar
                                           S                                       Altenwohn­anlagen im dortigen Gemein-
   Sonntag 26. Januar                 10.00 Uhr                                  schaftsraum vom J­ ohanniter-Küchenteam
17.00 Uhr                               Gottesdienst mit Einführung von            ausgegeben.
Gottesdienst mit Verabschiedung         Kantor Sikner                              Das Angebot steht allen älteren
von Pfarrer Thedens-Jekel               Bachchor Wiesbaden                         ­Mitbürgern offen.
Bläserensemble Joachim Tobschall        Leitung: Niklas Sikner                      Für die Mittagstischangebote w  ­ erden
Bachchor Wiesbaden                      Gruppen der Evangelischen Sing­             ­Essensmarken benötigt, die Sie zu
Leitung: Niklas Sikner                  akademie Wiesbaden                           ­bestimmten Terminen vor Ort kaufen
Mit festlichen und strahlenden          Nachdem er im Mai 2019 zum                    ­können.
­Klängen wird der langjährige Pfarrer   ­Kantor der Lutherkirche gewählt               Eine Bezuschussung ist unter bestimmten
 der Luthergemeinde in den Ruhe-         wurde und an Neujahr 2020 seinen              Voraussetzungen möglich.
 stand verabschiedet.                    Dienst angetreten hat, wird Niklas
                                         Sikner in diesem Gottesdienst unter      Weitere Auskünfte gibt es unter:
   Samstag 8. Februar                   Mitwirkung der musikalischen             Amt für Soziale Arbeit
18.00 Uhr                                ­Gruppen offiziell in sein neues Amt     Abteilung Altenarbeit
Evensong                                  eingeführt.                             Konradinerallee 11
mit dem Kammerchor des Bachchors                                                  65189 Wiesbaden
Wiesbaden                                                                         Telefon 0611 31-2656 und 31-3807
Leitung: Niklas Sikner)
Die Tradition der englischen Even-
songs ist inzwischen fester Bestand-
teil der liturgischen Feiern in der

                                                                                                           Úà
Gottesdienste
                                                                        Leider haben sich auf Seite 18 in diesem
                                                                        Heft einige Fehler eingeschlichen.
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         UND ANDERE TERMINE                                             Korrekturen.

   November 2019                      So 8. Dezember 2. Advent            Januar 2020
  Sa 2. November 10–12 Uhr             10 Uhr                             Mi 1. Januar 17 Uhr
Kinderkirche                        Gottesdienst                        Andacht zum neuen Jahr
Kinderkirchen-Team                  Dekan Dr. Mencke                    Pfarrerin Kuhn
                                    im Anschluss Kirchencafé
  So 3. November 10 Uhr                                                   So 5. Januar 10 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl            So 15. Dezember 3. Advent        Gottesdienst mit Abendmahl
Konfis backen 5.000 Brote              10 Uhr                           Pfarrer Thedens-Jekel
Brotverkauf im Anschluss an den     Gottesdienst
                                    Pfarrer Thedens-Jekel                 So 12. Januar 10 Uhr
Gottesdienst
                                    im Anschluss Kirchencafé            Gottesdienst
Pfarrer Thedens-Jekel
                                                                        Pfarrer Thedens-Jekel
  So 10. November 10 Uhr              So 22. Dezember 4. Advent        im Anschluss Kirchencafé
Gottesdienst ohne Abendmahl            10 Uhr
                                    Gottesdienst                          So 19. Januar 10 Uhr
Dekan Dr. Mencke
                                    Pfarrerin Kuhn                      Gottesdienst
im Anschluss Kirchencafé
                                                                        Dekan Dr. Mencke
  So 17. November 10 Uhr              Di 24. Dezember Hl. Abend           So 26. Januar 17 Uhr
Gottesdienst                        Krabbelgottesdienst 15 Uhr          Gottesdienst
Pfarrer Thedens-Jekel               Pfarrer Thedens-Jekel               Verabschiedung Pfarrer Thedens-Jekel
  So 24. November 10 Uhr            Familiengottesdienst                mit Propst Albrecht
Gottesdienst mit Abendmahl          mit Krippenspiel                    danach Empfang im Luthersaal
zum Ewigkeitssonntag                Kinder- u. Jugendkantorei 16 Uhr
Pfarrerin Kuhn und                  Pfarrerin Kuhn
Pfarrer Thedens-Jekel               Christvesper mit dem Bachchor          Februar 2020
                                    18 Uhr
                                                                          Sa 1. Februar 10–12 Uhr
                                    Pfarrer Thedens-Jekel
                                                                        Kinderkirche
   Dezember 2019                    Gospelmette mit
                                                                        Kinderkirchen-Team
  So 1. Dezember 1. Advent         New-Spirit-Gospel-Choir 23 Uhr
   10 Uhr                           Dekan Dr. Mencke                      So 2. Februar 10 Uhr
Kantatengottesdienst ohne                                               Gottesdienst mit Abendmahl
                                      Mi 25. Dezember 10 Uhr
Abendmahl zur Verabschiedung                                            Pfarrerin Kuhn
                                    Gottesdienst mit Abendmahl zum
von Kantor Jörg Endebrock           1. Weihnachtstag
Dekan Dr. Mencke, Pfarrerin Kuhn,                                         So 9. Februar 10 Uhr
                                    Pfarrerin Kuhn
Pfarrer Thedens-Jekel                                                   Gottesdienst
danach Empfang im Luthersaal          Do 26. Dezember 10 Uhr            Probegottesdienst oder Pfarrerin Kuhn
                                    Gottesdienst zum 2. Weihnachtstag   ohne Kirchencafé
  So 1. Dezember 1. Advent         Pfarrer Thedens-Jekel
   17 Uhr                                                                 So 16. Februar 10 Uhr
Lichterfeier zum 1. Advent            So 29. Dezember 10 Uhr            Gottesdienst
Pfarrer Thedens-Jekel               Kein Gottesdienst in der            Einführung Niklas Sikner
  Sa 7. Dezember 10–12 Uhr          Luther­kirche, Einladung in die     Dekan Dr. Mencke und Pfarrerin Kuhn
Kinderkirche                        Markt­kirche                        danach Empfang im Luthersaal
Kinderkirchen-Team                    Di 31. Dezember 17 Uhr              So 23. Februar 10 Uhr
                                    Gottesdienst mit Abendmahl zum      Gottesdienst
                                    Altjahresabend                      NN
Änderungen vorbehalten              Pfarrer Thedens-Jekel               im Anschluss Kirchencafé

    Ú8
 G OT TESDIENSTE                       KIRCHENMUSIK                             Senior*innengymnastik
    IN ALTENHEIMEN                                                               Do 10 Uhr im Bach-Saal
                                       Ansprechpartner: Jörg Endebrock
                                                                                 Ansprechpartnerin:
mit Pfarrerin Kuhn oder                Tel.: 89067313
                                                                                 Annette Aschenbrenner
Pfarrer Thedens-Jekel
                                    	Bachchor Wiesbaden                         Tel.: 06196 83560
Kursana Villa, Mosbacher Straße 4a Donnerstag, 19.45 Uhr
1. und 3. Donnerstag im Monat           	Evang. Singakademie Wiesbaden                   F RAUEN DER
16 Uhr                                   Jugendkantorei (ab 13 Jahren)                     LUTHERKIRCHE
                                       Mi 17.00–18.30 Uhr                        Frauenfrühstück im Linnemannsaal
Clemenshaus, Biebricher Allee 41       (Mädchen und Jungen)                      Ansprechpartnerin:
2. und 4. Donnerstag im Monat            Kinderkantorei (10–12 Jahre)            Marion Ohrenberg Tel.: 376778
16 Uhr                                 Mi 15.00–16.00 Uhr (Jungen)               EMail: m.ohrenberg@t-online.de
                                       Mi 16.00–17.00 Uhr (Mädchen 1)            09.11. | 14.12. | 11.01. | 08.02.
                                       Do 17.45–18.45 Uhr (Mädchen 2)            jeweils um 9.30 Uhr
   A BENDVESPERN
    IM VORRAUM                           Lerchen (7–9 Jahre)
                                       Do 16.00–16.45 Uhr (Mädchen 1)                     K ONFIRMATIONS­
Ansprechpartnerin: Annegret Dietz      Do 16.50–17.35 Uhr (Mädchen 2)                      UNTERRICHT
Tel.: 1713393                          Fr 15.00–15.45 Uhr (Mädchen 3)
Fr 18 Uhr                                                                        Ansprechpartner*in:
                                         Füchse (7–9 Jahre)
                                                                                 Pfrin. Ursula Kuhn
                                       Mi 15.00–16.00 Uhr (Jungen)
                                                                                 Pfr. Volkmar Thedens-Jekel,
   B IBELKREIS                          Spatzen (5–6 Jahre)
                                                                                 Di 15.45 und 17.30 Uhr
Ansprechpartner:                         4 Gruppen à 30 Minuten
Pfr. Volkmar Thedens-Jekel             Di 15.00, 15.35, 16.10, 16.45 Uhr
                                                                                            KONFI-TEAM
13.11. 	Hiob 14, 1–17                  Ansprechpartnerin: Monika Schmid
04.12. 	Lk 21, 25–33                   schmid@singakademie-wiesbaden.de          Mitarbeit im Konfirmations-
08.01. Mt 3, 13–17                                                               unterricht
                                                                                 Mi 18.30 Uhr
                                          SENIOREN
   O FFENE LUTHERKIRCHE                                                         Ansprechpartner*in: Pfrin. Ursula
                                         Ruheständler                           Kuhn, Pfr. Volkmar Thedens-Jekel
Ansprechpartner: Joachim Tobschall     04.11. Bildervortrag
Tel.: 541360                           von den Tages- und Mehrtages-
                                                                                                                                                              Design: © www.magascreen.com – 2018

                                       fahrten

   OFFENER SPIELKREIS                  05.12. Adventsfeier
                                       im Luthersaal
für Kinder von 1–3 Jahren mit Eltern
                                       Alle Seniorinnen und Senioren
Do 16–18 Uhr Linnemannsaal
                                       (ab 60 Jahren) aus der Dreifaltigkeits-
Information: Gemeindebüro
                                       gemeinde und der Lutherkirchen­
                                       gemeinde sind herzlich eingeladen!
   KREATIV-TREFF                       Auch Gäste sind willkommen!
                                       Um schriftliche Anmeldung wird
In netter Runde kreativ sein
                                       ­gebeten!
im Café Luther
Ansprechpartner: Gemeindebüro          10.02. Kreppelkaffee im Luthersaal,        Eine bundesweite Aktion von Erntedank bis 1. Advent 2018    WWW.5000-BROTE.DE

2. Mittwoch im Monat ab 17 Uhr         Sartoriusstraße 16
13.11. | 11.12. | 08.01. | 12.02.      Beginn: 15.11 Uhr!                                   www.5000-brote.de
                                       Um Anmeldung, Telefon 0611 87549,          TRÄGER DER AKTION:
                                                                                  Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks
                                                                                  Evangelischer Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA)

                                       wird gebeten!

                                                                                                                                              Úá
Kreativ                                                -Treff
                                                                                                         Wenn Sie Lust haben in netter Runde kreativ zu sein,
                                                                                                         dann laden wir Sie herzlich ein, jeden 2. Mittwoch im
                                                                                                         ­Monat ab 17 Uhr dabei zu sein.
                                                                                                          Hier treffen sich Strickerinnen und Stickerinnen,
                                                                                                          Bastler und alle, die Lust haben kreativ zu sein.
                                                                                                          In entspannter und genussvoller Atmosphäre ver-
                                                                                                          bringen wir diesen Abend. Gegenseitig unterstützen
                                                                                                          wir uns mit Ideen und Erfahrungen. Meist ist eine
             EINLADUNG ZUR
                                                                                                          dabei, die weiterhelfen kann.

         v e n tsfeie                                                                                     Neugierig geworden? Dann vorbeikommen!

  A    d              r
      An alle Gemeindemitglieder ab 70!
                                                                                                          Immer am 2. Mittwoch im Monat im Café Luther.

     Sehr verehrte, liebe Damen und Herren,
           wir laden Sie herzlich ein für                                                                                                       Deutscher Schwerhörigenbund
        Donnerstag, 5. Dezember 2019,                                                                                                           Ortsverein Wiesbaden e.V.
    15.00 bis 17.00 Uhr, in den Luthersaal.                                                            Seit vielen Jahren zu Gast in der Lutherkirchengemeinde
Ihre Anmeldung wollen Sie uns bitte zuschicken                                                         Unser Programm in der Lutherkirche, jeweils freitags:
        oder im Gemeindebüro abgeben.                                                                  Mundabsehtraining 15.30 Uhr; Sitzgymnastik 15 Uhr;
      In der Hoffnung, Sie zur Adventsfeier                                                            Offenes Treffen 15.45 Uhr.
          begrüßen zu können, sind wir
                                                                                                       November XX.XX.                         Mundabsehtraining
                      Ihre
                                                                                                                16.11.                         Sitzgymnastik/Offenes Treffen
   Pfarrerin Ursula Kuhn            Pfarrer Volkmar Thedens-Jekel                                      Dezember 07.12.                         Mundabsehtraining
                                                                                                                15.12.                         Samstag Adventsfeier
                                                                                                       Januar   11.01.                         Neujahrstreff
                                                                                                                18.01.                         Mundabsehtraining
                                                                                                                25.01.                         Sitzgymnastik/Offenes Treffen
                                                                                                       Februar  01.02.                         Mundabsehtraining
                                                                                                                08.02.                         Sitzgymnastik/Offenes Treffen
                                                                                                                15.02.                         Mundabsehtraining
                                                                                                                22.02.                         Sitzgymnastik/Offenes Treffen
                                                                                                       Gäste sind herzlich willkommen!

                                                                                                       Unser Programmpunkt im Gesundheitsamt
                                                                                                       Beratungsangebot an jedem 1. Dienstag eines Monats
                                       Qualität, die sich                                              14 bis 16 Uhr im Raum 1.017, Konradiner Allee 11 A
                                        herumspricht.
                                                      Viele unserer Kundenkontakte
                                                      beruhen auf Empfehlungen.                       Rembser_Logo für Kalender mit Adressen_Handztl_Fil_010606.qxd 05.03.14 09:39 Seite 1
                                                      Das ist für uns die beste
                                                      Werbung, denn es beweist,
                                                      dass wir offensichtlich vieles
                                                      richtig machen. Und wann
                                                      empfehlen Sie uns weiter?

                                                                                                           Ihre Metzgerei für stets frische Fleisch- und Wurstwaren
                                                                                                                                   Unsere Filialen finden Sie in:
                                                                                                                                   55252 Mainz-Kastel, Peter-Sander-Str., Tel. 06134/719421, Fax. 06134/719417
                                                                                                                                   65187 Wiesbaden, Kleiststr. 19/Ecke Wielandstr., Tel./Fax. 0611/85848
                                                                                                                                   65201 Wiesbaden-Schierstein, Reichsapfelstr. 22, Tel. 0611/29555
                              wvb.de/weitersagen                                                                                   65439 Flörsheim, Dalbergerstr. 4, Tel./Fax. 06145/540994
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