Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund

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Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
Spielzeit 2021/22

      9. Philharmonisches
                  Konzert

Himmlische
   Sphären
Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
Frauke
    Hansen
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Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
9. Philharmonisches Konzert                                           Di, 10. 05. 22

Himmlische
                                                                      Mi, 11. 05. 22
                                                                              20.00 Uhr
                                                                  Konzerthaus Dortmund

Sphären                                                                Markus Schirmer
                                                                                  Klavier
                                                                       Christian Drengk
                                                                                   Orgel
                                                                           Dortmunder
Josef Strauß                                                            Philharmoniker
                                                                         Marie Jacquot
„Sphären-Klänge“ op. 235                                                          Dirigat

Ludwig van Beethoven                                                       tdo.li/philko9
Konzert für Klavier und Orchester                                           #tdoPhilKo9

Nr. 3 c-Moll op. 37
I.     Allegro con brio
II.    Largo
III.   Allegro

Pause (25 Minuten)

Camille Saint-Saëns
Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78
„Orgelsinfonie“                                                             Sponsor der
                                                              Philharmonischen Konzerte
I.     Adagio – Allegro moderato – Poco adagio
II.    Allegro moderato – Presto – Maestoso – Allegro

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                                                            ­akkreditierte Bild- und Tonauf­-
                                                            nahmen während des Konzerts
                                                         aus urheberrechtlichen Gründen
                                                                             untersagt sind.

                                                                                                3
Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
9. Philharmonisches Konzert

    Himmlische
    Sphären
    Im Wonnemonat Mai entführt Sie unser            Wenn es um die Klänge des Himmels geht,
    9. Philharmonisches Konzert in himmlische       darf natürlich ein Instrument nicht fehlen:
    Sphären! Zum Auftakt erklingt mit Sphären-­     die Orgel. In Saint-Saëns Sinfonie Nr. 3
    Klänge ein Walzer von Josef Strauß, dem         kommt ihr eine so prominente Rolle zu,
    jüngeren und ebenso talentierten Bruder         dass das Stück den Beinamen „Orgelsin­
    des Wiener „Walzerkönigs“ Johann Strauß.        fonie“ erhielt. Der Komponist, der selbst
                                                    fast 20 Jahre als Organist an der Pariser
    Ebenfalls eine Lichtgestalt der Wiener          Madeleine tätig gewesen war, warf für
    ­Musikwelt war Ludwig van Beethoven. Mit        ­diese letzte Sinfonie noch einmal all sein
     seinem 3. Klavierkonzert konnte er sich im      musikalisches Können in die Waagschale
     April 1803 als der begnadete Virtuose und       und verhalf der „Königin der Instrumente“
     Improvisator präsentieren, als den ihn das      zu einem wahrhaft majestätischen Auftritt
     Publikum feierte. Zugleich markierte es         im Konzertsaal.
     ­einen großen Entwicklungsschritt in Rich-
      tung zunehmend sinfonisch angelegter
      Konzertstücke (wie auch das drei Jahre
      später folgende Violinkonzert). Mit dem
      anrührenden Largo offenbarte es zugleich
      einen Beethoven, wie man ihn selten
      ­gehört hatte: gefühlvoll, zart, innerlich.

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Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
Sphärenmusik                                  Ein rational-philosophisches Welt(raum)-
                                                          bild hatte der antike Gelehrte Pythagoras
            Die Vorstellung, dass es Musik gibt, die      bei seiner Theorie der Sphärenmusik vor
            nicht menschengemacht, sondern über­          Augen: er glaubte mathematisch beweisen
            irdisch ist, existiert seit Anbeginn der      zu können, dass ätherische, für uns Men-
            Menschheitsgeschichte. Schon frühe Hoch­      schen nicht hörbare Klänge entstünden,
            kulturen sahen in der Musik nicht nur das     wenn sich zwei Planeten auf ihren Bahnen
            Medium, das eine Verbindung zwischen          durch das All begegneten. Im vom Christen-
            ­ihnen und ihren Göttern herzustellen ver-    tum geprägten Mittelalter wird die as­
             mag, sondern sie versuchten auch die         tronomische Sphärenmusik zur religiösen
             ­Entstehung des Universums selbst als ein    Engelsmusik. So wie die Engel mit ihrem
              magisches Klangphänomen zu erklären:        Gesang im Himmel Gott lobten, sollten die
              dem altägyptischen Mythos nach entstand     Menschen es auf der Erde tun. Auch wenn
              die Welt aus einem geheimnisvollen Klang,   die Sphärenmusik schließlich mit der Auf-
              der durch den Lichtschrei der singenden     klärung und durch den naturwissenschaftli-
              Sonne und das gewaltige Lachen von Thot,    chen Fortschritt ihre Position als Welterklä-
              dem Gott der Musik, unterbrochen wurde.     rungsmodell aufgeben musste, ging von ihr
                                                          weiterhin eine Faszination aus, die zahlrei-
                                                          che Komponist*innen dazu inspirierte, auf
                                                          unterschiedliche Weise „himmlische Sphä-
Agostino Carracci: Harmonie der Sphären                   ren“ in „irdische Töne“ fassen zu ­wollen.
(1598 –1592, nach Andrea Boscoli)

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Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
Josef Strauß (1827 – 1870)
                 „Sphären-Klänge“ op. 235

                 Morbide Walzerseligkeit                              ausgerechnet auf dem Medizinerballe an’s
                 „Walzer ist“, so kann man es in der Text-            ,Jenseits‘ erinnert zu werden.“ Wenn auch
                 sammlung Wiener Humor (1889) lesen, „der             hier und dort ein Anflug an Melancholie
                 populärste Tanz. Er existiert in allen Welt-         durchschimmern mag, so ist dieser große
                 teilen, ist in alle Sprachen übersetzt und           Konzertwalzer, der gleichzeitig Tanzmusik,
                 wird bei festlichen Gelegenheiten sogar im           unterhaltsame Hintergrundmusik und
                 Himmel getanzt … Man dreht sich mit seiner           ernstzuneh­mender Hörgenuss sein will,
                 Tänzerin in rasender Geschwindigkeit um              weit entfernt von Traurigkeit. Über dem
                 die eigenen und die fremden Achsen – was             wiegenden Grundrhythmus reiht sich eine
                 einem in den Weg kommt, wird niederge-               nachsingbare Melodie an die nächste,
                 tanzt – rechts und links werden Rippenstöße          ohne dabei in Monotonie zu verfallen, denn
                 ausgeteilt …“ Den Wiener „Schmäh“, diese             Josef Strauß verstand es, jedem Abschnitt
                 charmante Kombination aus leichtfüßiger              dieser Komposition durch unterschiedliche
                 Vergnüglichkeit und zynischer Boshaftig-             Instrumen­tenkombinationen eine eigene
                 keit, die uns hier entgegenlacht, dürfte             Färbung zu geben.
                 auch der Geiger und Komponist Josef Strauß
                 besessen haben. Es würde zumindest er-
                                                                      „Populärer mag ich
                 klären, weshalb er seinen Auftragswerken
                 gerne blumige Titel gab, um einen Bezug zu            ­vielleicht sein, aber der
                 den Auftraggebern herzustellen: Künstler-              Begabtere war doch mein
                 gruß für die Musikgesellschaft, Frauenwürde            Bruder Josef.“
                 für die Juristen, Allerlei für Journalisten.
                                                                      Johann Strauß (Sohn) über seinen
                                  Nachdem er schon zuvor für
                                                                      jüngeren Bruder Josef
                                  den jährlich zur Faschings-
    Besetzung
    2 Flöten, 2 Oboen,
                                  zeit stattfindenden Medizi-
    2 Klarinetten,                nerball Walzer mit den amü-         Schwanenritter im Dreivierteltakt
    2 Fagotte, 2 Hörner,          santen Titeln Heilmethoden,         Nicht der Titel allein, sondern auch die ers-
    4 Trompeten,                  Günstige Prognosen und Deli-        ten Takte der Sphären-Klänge dürften den
    3 Posaunen, Tuba,
                                  rien komponiert hatte, sorgte       Rezensenten zu seiner Kritik bewogen
    Pauken, Schlagwerk,
    Harfe, Streicher
                                  er schließlich mit seinen           ­haben: Diese buchstäblich sphärischen,
                                  Sphären-­Klängen für völlige         hellleuchtenden Holzbläser-, Streicher-
                                  Irritation. Am Tag nach dem          und Harfenklänge wollen im ersten Moment
    Dauer                         Ball war im Wiener Fremden-          so gar nicht zur sich anschließenden Walzer­
    ~ 9 Minuten
                                  blatt zu lesen: „Die Melodien        musik passen. Wenn man allerdings weiß,
                                  dieses Walzers waren besser          dass Josef Strauß musikalisch vielseitig­
    Uraufführung                  als ihr Titel, da es einen eigen­    interessiert war und immer wieder Kompo-
    21. Januar 1868, Wien         tümlichen Eindruck machte,           sitionen von Zeitgenossen erstmals in

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Himmlische Sphären 9. Philharmonisches - Spielzeit 2021/22 - Theater Dortmund
Wien aufführte – beispielsweise fand unter     Stücks statt, lange bevor die Oper in Mün-
           seiner Leitung im Sommer 1860 im Wiener        chen ihre Uraufführung erlebte –, wird klar,
           Volksgarten mit einer instrumentalen           woher diese Klänge stammen: aus dem
           ­Version von Richard Wagners Tristan und       Vorspiel von Wagners Lohengrin.
            Isolde die inoffizielle Weltpremiere des

           Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
           Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37

                                 Christian Horneman:    der Musikmetropole Fuß fassen zu können.
                                 Ludwig van Beethoven   Neben dem Oratorium Christus am Ölberge
                                 im Alter von 23 Jahren
                                                        standen die 2. Sinfonie und das 3. Klavier-
                                                        konzert auf dem Programm. Damit, dass
                                                        seine neuen Werke bei den Zuhörer*innen
                                                        für Verwirrung sorgen würden, hatte Beet­
                                                        hoven bestimmt gerechnet, nicht aber mit
                                                        den zurückhaltenden Rezensionen in der
                                                        Presse: Als Dirigent habe ihm Präzision
                                                        ­gefehlt, als Solist am Flügel habe er „nicht
                                                         zu voller Zufriedenheit des Publikums“
                                                         ­gespielt, die Kompositionen seien zu lang
                                                          und unverständlich und vor allem das Kla-
                                                          vierkonzert nur wenig gelungen gewesen.
                        Künstlerische Selbst­             Was die Kritiker nicht wussten: Die Kon-
Besetzung
Solo-Klavier, 2 Flöten, behauptung     mit  Augenringen   zertvorbereitungen waren alles andere als
2 Oboen, 2 Klarinetten, Für sein erstes Akademie-Kon- gut verlaufen. Beethoven soll, wie so oft,
2 Fagotte, 2 Hörner,    zert im April 1803 hatte sich     bis zum allerletzten Moment an seiner Mu-
2 Trompeten, Pauken,    der 32-jährige Ludwig van Beet­ sik gefeilt und die Noten erst in der Nacht
Streicher
                        hoven Großes vorgenommen:         vor dem Konzert fertiggestellt haben. Au-
                        Nachdem er sich bereits einen ßerdem waren die besten Musiker Wiens
Dauer                   Namen als Klaviervirtuose ge-     kurz zuvor für eine Konkurrenzveranstal-
~ 35 Minuten            macht hatte, wollte er sich nun tung verpflichtet worden, weshalb noch
                        dem Wiener Publikum mit aus- am Tag der Aufführung stundenlange Ex­
                        schließlich neuen, eigenen        traproben angesetzt wurden, um das ambi-
Uraufführung
5. April 1803, Wien     Werken   auch  als innovativer,
Solist: Ludwig          selbstbewusster Komponist
van Beethoven           präsentieren, um endgültig in

                                                                                                         7
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tionierte Programm überhaupt stemmen            daran, dass Beethoven aus „fast lauter
              zu können. Beinahe wäre es zu einer             ­leeren Blättern“ spielte und „höchstens
              ­„Meuterei“ gekommen, als Beethoven nach         auf einer oder der anderen Seite ein paar,
               der Marathonprobe sein Oratorium noch-          nur ihm zum erinnernden Leitfaden die-
               mals mit dem Orchester durchgehen woll-         nende, rein unverständliche ägyptische
               te. Allein durch das Eingreifen seines          ­Hieroglyphen hingekritzelt“ gewesen seien.
               ­Mäzens Fürst von Lichnowsky, der ein im-
                provisiertes Büffet für die müden Musiker     Neue Wege
                organisierte, konnte die Situation gerettet   Wie Beethoven ganz unbescheiden um das
                werden. Selbst übernächtigt und erschöpft,    Jahr 1803 selbst verlauten ließ, wollte er
                machte es sich Beethoven zusätzlich noch      künftig nicht mehr nur neue, sondern auch
                schwerer, indem er den Solopart auf dem       neuartige, maßstabsetzende Werke schrei-
                Klavier zu großen Teilen auswendig spielte:   ben. Das Dritte Klavierkonzert gehört zu
                besser gesagt, auswendig spielen musste,      diesem „neuen Weg“, der zwar noch Spuren
                denn sein Assistent und „Umblätterer“         zum Vorbild Mozart und dessen c-Moll-­
                ­Ignaz von Seyfried erinnerte sich später     Klavierkonzert KV 491 aufweist, gleichzeitig
                                                              aber eigene musikalische Ideen ins Ram-
                                                              penlicht rückt – allen voran die der steten
    „Ich bin nur wenig zufrieden                              Steigerung – und das Verhältnis von Klavier
     mit meinen bisherigen Arbeiten,                          und Orchester neu definiert. Beethoven
                                                              versteht es, beide Parteien miteinander
     von heute an will ich einen neuen
                                                              verschmelzen zu lassen, ohne dabei dem
     Weg einschlagen.“                                        Klavier die Gelegenheit zu nehmen, virtuos
    Beethoven um das Jahr 1803                                zu glänzen.

              Camille Saint-Saëns (1835 – 1921)
              Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78 „Orgelsinfonie“

              Wie die Orgel in den Konzertsaal kam            das profane, unterhaltende Orchester im
              „Orgel und Sinfonieorchester – das passt        Konzertsaal auf der anderen Seite – schie-
              nicht zusammen“, so die gängige Meinung         nen unvereinbar zu sein, sondern auch die
              von Musikschaffenden und -theoretikern in       typischen Klänge der beiden. Zu einem
              der Mitte des 19. Jahrhunderts: nicht nur       Umdenken kam es erst, als zum einen in
              die Funktionen der Klangkörper – die sak-       Frankreich der Orgelbau durch technische
              rale Orgel im Gottesdienst auf der einen,       und klangliche Errungenschaften revolutio-

8
„Ich habe in diesem
                                                                        Werk alles gegeben,
                                                                        was ich ­geben konnte …
                                                                        Was ich hier gemacht
                                                                        habe, werde ich nie
                                                                        ­wieder machen.“
                                                                        Camille Saint-Saëns
                                                                        über seine 3. Sinfonie

                                                                  Opus perfectum et absolutum
                                                            Dass sich Saint-Saëns bei seiner dritten
                                                            Sinfonie für eine Komposition mit Orgel­
                                                            beteiligung entschied, hatte mehrere
                                                            Gründe: Die Komposition entstand im
                                                            ­Auftrag der Londoner Royal Philharmonic
                                                             Society, durch deren monumentale Orgel
                                                             in der St. James’ Hall Saint-Saëns bei sei-
 Camille Saint-Saëns an der Orgel
                                                             nem Besuch in London offenbar inspiriert
                                                             worden war. Gleichzeitig ist das Werk mit
                                                             Franz Liszt einem Komponisten gewidmet,
               niert wurde, und zum anderen sich die Mu- der selbst Kompositionen für Orchester
               sikzentren auf dem europäischen Festland mit Orgel schrieb – mit Sicherheit kein
               die großen Konzertorgeln in den Concert       ­Zufall. Zugegeben, der Untertitel Orge­l­
               Halls auf den britischen Inseln zum Vorbild sinfonie ist irreführend, denn wer einen
                             nahmen. Über die starke          majestätisch-virtuosen Auftritt der
 Besetzung                   Pflege der Werke Georg           ­„Königin der Instrumente“ erwartet, muss
 3 Flöten, 2 Oboen,          Friedrich Händels ­hatte die      enttäuscht werden. Die Orgel, die zwi-
­Englischhorn,               Orgel als Begleit­instrument      schen ihrer Rolle als Begleit- und Solo­
 2 Klarinetten,
 Bass-Klarinette,
                             oder  auch  Solistin ihren Weg    instrument schwankt, übernimmt eine
 2 Fagotte, Kontrafagott,    in die dortigen  Konzerthallen    ­dramaturgische Funktion, indem sie an
 4 Hörner, 3 Trompeten,      gefunden. ­Gerade noch un-         zentralen Scharnier- und Schlüsselstellen
 3 Posaunen, Schlagzeug, vorstellbar, wurden Orgeln in der Sinfonie zum Einsatz kommt und
 Streicher, ­Orgel,          kürzester Zeit zu einem un­        ­diesen ein prägnantes Kolorit sowie der
 Klavier (vierhändig)
                             erlässlichen architektonisch-­ ganzen Komposition einen sakralen
                             repräsentativen, prestige-          ­Charakter verleiht.
 Dauer                       bringenden und musikalisch-
 ~ 40 Minuten                klanglichen Bestandteil in al-
                             len berühmten europäischen
 Uraufführung
                             Konzert­sälen.
19. Mai 1886, London

                                                                                                            9
Biografien

                                                           London, Tokyo Symphony Orchestra,

           Markus Schirmer                                 ­Mariinsky Orchestra St. Petersburg, Cham-
                                                            ber Orchestra of Europe sowie Sir Neville
           Klavier                                          Marriner, Lord Yehudi Menuhin, Jukka
                                                            ­Pekka Saraste, Michael Gielen, John Axel-
           Sein Publikum ist stets fasziniert von sei-       rod, Fabio Luisi oder Philippe Jordan.
           nem Charisma und seiner Fähigkeit, auf
           dem Instrument lebendige Geschichten zu         Auch jenseits der „etablierten Klassik“
           erzählen. Eine seiner Rezensionen bringt        weiß er für Aufsehen erregende Ereignisse
           es auf den Punkt: „Ein Rattenfänger auf         zu sorgen: Egal ob mit „Scurdia“, einem
           dem Klavier … Musik, die aus Herz, Hirn         ­Improvisationsprojekt, welches außer­
           und Fingerspitzen kommt.“                        gewöhnliche Musiker aus allen Teilen der
                                                            Welt auf einer Bühne vereint oder mit
           Schon früh eroberte er die wichtigsten           ­eigenwilligen, von Publikum und Presse
           Konzertserien und Festivals im Sturm:             einhellig gefeierten Programmen mit
           ­Wiener Musikverein, Suntory Hall/Tokio,          Schauspielern wie Wolfram Berger, der
            Wigmore Hall/London, Gewandhaus/Leip-            US-Sängerin Helen Schneider oder Austro-
            zig, Philharmonie/Berlin, Bozar/Brüssel,         poplegende Schiffkowitz – Markus Schir-
            Lucerne Festival, Rheingau Musik Festival,       mer besticht durch seine ungewöhnliche
            die internationalen Klavierfestivals „La         künstlerische Vielseitigkeit.
            ­Roque d’Antheron“ und Ruhr, Schubertia-
             de, Styriarte, Bregenzer Festspiele, Stars    Seine CD-Einspielungen mit Werken von
             of White Nights Festival St. Petersburg und   Schubert, Haydn, Beethoven, Ravel und
             viele mehr.                                   Mussorgsky oder „The Mozart Sessions“
                                                           gemeinsam mit A FAR CRY, einem der
           Schirmer arbeitet mit bedeutenden Or-           spannendsten jungen Kammerorchester
           chestern und Dirigenten: Wiener Philhar-        der USA, sind international preisgekrönt
           moniker, Royal Philharmonic Orchestra           worden, u. a. mit dem „Preis der deutschen
                                                           Schallplattenkritik“.

                                                           Die Student*innen seiner Solistenklasse
                                                           für Klavier an der Kunstuniversität Graz
                                                           ­erringen regelmäßig Preise bei renommier-
                                                            ten internationalen Klavierwettbewerben.
                                                            Markus Schirmer ist außerdem künstleri-
                                                            scher Leiter des Internationalen Musik­
                                                            festes ARSONORE, welches jährlich im
                                                            September die Weltelite der Kammermusik
                                                            auf die Bühne des Planetensaales im Gra-
                                                            zer Schloß Eggenberg (UNESCO Weltkultur­
                                                            erbe) bittet.

10
T­ enerife, Dortmunder Philharmoniker,
                                                Stuttgarter Kammerorchester, Akademi-
                                                sches Orchester Freiburg, Balthasar-­
                                                Neumann-Ensemble, Monteverdi-Chor
                                                Hamburg, Knabenkantorei Basel, Frei­
                                                burger Bachchor.

                                             Konzertverpflichtungen als Organist und
                                             Dirigent führten ihn u. a. in die Thomas­
                                             kirche Leipzig, die Gedächtniskirche Berlin
                                             und den Hamburger Michel sowie zu Festi-
                                             vals im In- und Ausland (u. a. ION „Musica

Christian Drengk                             sacra“ Nürnberg, Lux-Festspiele sowie
                                             Festival für Alte Musik „Güldener Herbst“
Orgel                                        Thüringen, Mozarteum Salzburg, „Orgel-
                                             kring“ Roermond/NL, Music Festival
Christian Drengk wurde in Weimar geboren ­Ankara/TR, Arthur-Schnabel-Festival
und studierte in Freiburg Master Kirchen-    ­Nowogrodzeic/PL). Eine pädagogische
musik bei Prof. Martin Schmeding, Master ­Tätigkeit im Fach Chorleitung an der
Orchesterleitung bei Prof. Lutz Köhler, Ba- ­Musikhochschule Freiburg sowie Rund-
chelor Klavier bei Prof. Gilead Mishory und funkaufnahmen (u. a. MDR Figaro, Bayeri-
Solistendiplom im Konzertfach Orgel, das      scher Rundfunk) ergänzen sein künstle­
er mit Auszeichnung abschloss.                risches Profil.

Nach acht Bundespreisen bei „Jugend           Von 2009 bis 2015 war er Kantor an der
­musiziert“ wurde er Preisträger bei Orgel-   Auferstehungskirche in Freiburg und
 wettbewerben in Ljubljana, Regensburg,       ­wurde im März 2015 auf die Stelle als
 Freiburg und Vaduz. 2011 gewann er den        hauptamtlicher A-Kirchenmusiker an der
 VII. Internationalen Tariverdiev-Wettbewerb   Freiburger Ludwigskirche gewählt. Von
 im russischen Kaliningrad verbunden mit       2010 – 2015 war er Dirigent des Universi-
 Konzerteinladungen nach Hamburg, den          tätschores der Albert-Ludwigs-Universität
 Niederlanden und den USA.                     und hatte die künstlerische Leitung des
                                               „bachensemble freiburg“ inne. Seit Januar
Er besuchte Meisterkurse für Orgel bei         2019 ist Drengk Reinoldikantor in Dort-
­Daniel Roth, Jaques van Oortmerssen,          mund und künstlerischer Leiter des
 ­Edgar Krapp und verdankt wichtige dirigen- ­Dortmunder Bachchores an St. Reinoldi.
  tische Impulse der Arbeit mit Manfred
  Schreier, Nicolas Pásquet und Hans Michael
  Beuerle. Als Dirigent, Assistent und Orga-
  nist arbeitete er mit namhaften Orchestern
  und Chören, u. a. Orquesta Sinfónica de

                                                                                           11
Biografien

                                                          Orchestre de Chambre de Lausanne, dem

           Marie Jacquot                                  Rhode Island Philharmonic Orchestra, dem
                                                          Orchestre de Chambre de Luxembourg, der
           Dirigat                                        Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem
                                                          Münchner Rundfunkorchester und dem
            Marie Jacquot sticht aus der Gruppe junger    ­Orchester der Opéra national de Lorraine.
            Dirigierbegabungen durch ihre Entdeckungs­
            ­freude im gesamten Repertoire und ihre       Die aktuelle Saison eröffnete sie mit der
             konsequente Probenarbeit gepaart mit         Premiere von Gounods Faust am Royal
             überbordender Lust am Musizieren heraus. ­Danish Theatre in Kopenhagen, ihrer ersten
                                                          Produktion an diesem Haus, die phantas-
             Seit Herbst 2019 ist sie Erste Kapellmeis-   tisch aufgenommen wurde. Weiters debü-
             terin an der Deutschen Oper am Rhein         tiert sie 2021/22 bei der Dresdner Phil­
             Düsseldorf/Duisburg, wo sie Samson et        harmonie, an der Deutschen Oper Berlin
             Dalila, Hänsel und Gretel, Roméo et Juliette sowie der Semperoper Dresden (Carmen,
             und La traviata sowie Konzerte der Düssel- Der goldene Drache), und kehrt u. a. zum
             dorfer Symphoniker und Duisburger Phil-      DSO Berlin, dem mdr-SO Leipzig und zur
             harmoniker dirigiert. In der Spielzeit       Staatsoper Stuttgart (Don Giovanni) zurück.
             2021/22 ist sie u. a. in den Neuproduktio-
             nen La Clemenza di Tito, Orpheus in der      Zwischen 2016 und 2019 war Marie Jacquot
           ­Unterwelt und Der Nussknacker zu erleben. erste Kapellmeisterin und Stellvertreterin
                                                          des GMD am Mainfranken Theater Würz-
             In den vergangenen Spielzeiten gab Marie     burg. Hier leitete sie u.a. die Neuproduktio­
             Jacquot mit Begeisterung aufgenommene        nen Nabucco, Die Csardasfürstin, King Art-
             Debüts beim Deutschen Symphonie-Orches­ hur, Il barbiere di Siviglia und Hänsel und
             ter Berlin, den Wiener Symphonikern, an      Gretel und die Wiederaufnahme Idomeneo.
             der Staatsoper Stuttgart (Cherubinis
             ­Medea), beim MDR-Musiksommer, dem           Nach dem Studium der Posaune in Paris
                                                          studierte Marie Jacquot Dirigieren in Wien
                                                          und Weimar (Nicolas Pasquet und Ekhart
                                                          Wycik) und nahm an mehreren Meister­
                                                          kursen teil. Seit 2019 ist sie in die zweite
                                                          Förderstufe des Dirigentenforums des Deut­
                                                          schen Musikrates aufgenommen worden.

                                                          Zu ihren Auszeichnungen zählen der
                                                          „Ernst-Schuch-Prize“ in 2019 sowie eine
                                                          Nominierung als „Newcomer of the Year“
                                                          bei den International Opera Awards.

12
Orchester­                  Cello
                            N.N.
                                                     Trompete
                                                     Balázs Tóth
besetzung                   Emanuel Matz             Daniel Hufnagl
                            Hauke Hack               Mitsugu Hotta
1. Violine                  Markus Beul              Florian Rast
Alexander Prushinskiy       Denis Krotov
Yang Li                     Florian Sebald           Posaune
Bianca Adamek               Andrei Simion            Berndt Hufnagl
Nemanja Belej               Reinis Apsitis           Johannes Leitner
Ilsaben Arndt                                        Paul-Georg Galke
Andreas Greuer              Kontrabass
Gesa Renzenbrink            Tomoko Tadokoro          Tuba
Branca Weller               Frank Kistner            Thomas Kerstner
Beata Weber                 Michael Naebert
Joo Won Park                Dirk Nolte               Pauke
Lisa Trautmann              Manuela Uhlmann          Frank Lorenz
Anna Straub                 Junsu Chun               Roland Krebs
Ayca Ugural                                          Louis-Pierre Janquin
N.N.                        Harfe
                            Alexandra Mikhailova     Klavier
2. Violine                                           Tatiana Prushinskaya
Oleguer Beltran Pallarés    Flöte                    Karsten Scholz
Sanjar Sapaev               Felix Reimann
Onyou Kim                   Ulrike Günther           (Kurzfristige Besetzungs-
Renate Morocutti            Britta Schott            änderungen möglich)
Elke Hies
Ulrike Grosser-Krotzinger   Oboe
Vera Plum                   Volkmar Schöller
Iris Plettner               Stefanie Dietz
Martin Westerhoff           Christiane Dimigen
Dariusz Wisniewski
Natalie Breuninger          Klarinette
Susanne Schmidt             Frauke Hansen
                            Matthias Grimminger
Viola                       Martin Bewersdorff
Hindenburg Leka
Min Gwan Kim                Fagott
Mechthild Berief            Maximilian Bartel
Armin Behr                  Jörg Wehner
Juan Ureña Hevia            Roland Grabert
Seul-Ki Ha
Ecehan Tanyolaç             Horn
Charis Tin-Wai Lai          Monika Lorenzen
Dahee Kwon                  Shukuko Okamoto-Farges
Vanja Tantikova             Florian Winkelmann
                            Arnd Schmitt

                                                                                 13
Vorschau

                                       Stummfilmkonzert

                                       Die Nibelungen, Teil 1:
                                       Siegfrieds Tod
                                       Do, 02. 06. 2022, 19.00 Uhr, Konzerthaus Dortmund

                                       Die Nibelungen ganz ohne Richard Wagner? Das geht! Wir präsen-
                                       tieren Ihnen den monumentalen Stummfilm-Erfolg von 1924 mit
                                       der originalen, live gespielten Filmmusik, die das dramatische Ge-
                                       schehen perfekt in Szene setzt.

                                       Fritz Lang Regie
                                       Gottfried Huppertz Musik
                                       Gabriel Feltz Dirigat

                                       tdo.li/stummfilm
     Sponsoren, Förderer
     & Partner
     Sparkasse Dortmund,
     ­Theater- und Konzertfreunde      5. Kammerkonzert

                                       Sieben letzte Worte
      Dortmund e.V., Ministerium für
      Kultur und Wissenschaft des
      Landes Nordrhein-Westfalen,
      Konzerthaus Dortmund,            Mo, 13. 06. 2022, 19.00 Uhr, Orchesterzentrum | NRW
      Orchesterzentrum|NRW,
      WDR 3 Kulturpartnerschaft        Joseph Haydn
                                       Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
     Impressum                         Bearbeitung für Streichquartett Hob. XX/1B
     Theater Dortmund Spielzeit
     2021/2022                         Bianca Adamek, Susanne Schmidt Violine
     Geschäftsführender Direktor:      Hindenburg Leka Viola
     Tobias Ehinger                    Andrei Simion Violoncello
     Generalmusikdirektor:
     Gabriel Feltz                     tdo.li/kako5
     Text: Felix Dieterle
     Redaktion: Kristina Pott,
     Maria Dimitriadou
     Gestaltung: Mohr Design
     Fotos: Jürgen Altmann (Hansen),
     Christian Jungwirth (Jacquot,
     Schirmer), privat (Drengk)
     Druck: Druck & Verlag Kettler
     GmbH, Bönen
     Redaktionsschluss: 03.05. 2022

14
Beethoven-
   Marathon
    1 Dirigent
    2 Städte
    2 Orchester
    9 Sinfonien
    10 Konzerte
    250 Mitwirkende

    19. 06. 2022
    Konzerthaus Dortmund
    26. 06. 2022
    Novi Sad, Serbien

Informationen
& Tickets:
                           © Jürgen Altmann, shutterstock.com/UGChannel/Mohr Design

 tdo.li/
 beethoven

                           15
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