PROVINZ SCHREI 19 - provinzkultur.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Begeistern ist einfach. rhoen-rennsteig-sparkasse.de Wenn man einen Partner in der Region hat, der etwas von Kultur versteht.
I N H A L T s v e r z e i c hni s 4 Impressum 5 Wir waren schon hier! 6 Editorial 7 Grußwort 8 Rückschau Provinzschrei 2019 10 Veranstaltungsorte 13 Konzert: Hirsch im Museum — DOTA 14 Lesung und Film: Wolfgang Bauer und »Seefeuer« 15 Lesung: Jens Weißflog 16 12. Kulturfrühschoppen: Burgen-Jazz-Band 17 Lesung: Marion Brasch 18 Musikalische Lesung: Esther Esche und Andreas Greger 19 Konzert: Katharina Franck und der Club der toten Dichter 20 Lesung: Martin Brambach und Christine Sommer 21 KinderProvinzschrei: Knalltheater 22 Lesung und Gespräch: Thomas Thieme und Frank Quilitzsch 23 Lesung: Daniela Dahn 24 Konzert: Jasmin Tabatabai und David Klein Quartett 26 Chorkonzert: Heavenly Voices 27 Konzert: Falkenberg 28 Programmübersicht 30 Provinzschrei-Abschlußabend: Meret Becker und The Tiny Teeth 32 KinderProvinzschrei 34 ProvinzKultursalon 36 ProvinzKulturkino 37 Querdenken 39 Vereinsinformation 42 Hotels und Übernachtungen 44 Sponsoren und Partner 48 Kartenpreise und Service 3
Provinzkultur Kino Impressum Herausgeber: Provinzkultur e.V., Suhl | Redaktion: Hendrik Neukirchner Satz / Layout: Seefeuer & HollandKonzept | Druck: Suhler Verlagsgesell- schaft mbH und Co. KG | © 2019 Provinzkultur e.V. Kontakt Provinzkultur e.V. | Meininger Str. 107 | 98529 Suhl Claudia Neukirchner, Vereinsvorsitzende Tel.: 0 36 81 / 8 07 44 67 | Fax: 0 36 81 / 8 07 44 68 Mail: kontakt@provinzkultur.de | Web: www.provinzkultur.de Bildnachweise: Die Urheberrechte liegen bei den abgebildeten Personen bzw. den jeweiligen Fotografen, Verlagen und Agenturen. Copyright: Festivalfotos 2018 © Günter Giese, Manuela Hahnebach und Hendrik Neukirchner; Daniela Dahn © Hermann Willers; Dota Kehr © Annika Weinthal; Martin Brambach und Christine Sommer © Niko S. Reich; Jasmin Tabatabai © Felix Broede. Für nicht gesetzte Bildnachweise lagen leider keine Informationen über mögliche Ur- heberrechte vor. Wir bitten um Verständnis und Nachsicht für nicht erwähnte Urheber und danken für die großzügige Überlassung des Bildmaterials. 4
19 JAHRE PROVINZSCHREI – WIR WAREN SCHON DA: KATJA RIEMANN DENIS SCHECK ADELE NEUHAUSER PURPLE SCHULZ Dominique Horwitz EVA MATTES JÖRG SCHÜTTAUF & HOLGER UMBREIT ILJA RICHTER FRANK SCHÄFER ADRIANA ALTARAS WOLFGANG WINKLER & BASTIENNE VOSS ANN-KATHRIN KRAMER IRIS BERBEN PETER LOHMEYER Karoline Eichhorn GESINE CUKROWSKI Elias Bierdel Leipziger Synagogalchor Shida Bazyar Edi Nulz Hella von Sinnen JOHANN VON BÜLOW ANDREAS SCHMIDT-SCHALLER Linda Sixt MIROSLAV NEMEC KNALLTHEATER BEN BECKER SUZANNE VON BORSODY EROL SANDER JOACHIM GAUCK ANDREA SAWATZKI MARTINA GEDECK ROLF HOCHHUTH RALPH GIORDANO GÜNTHER WALLRAFF HARRY ROWOHLT SEBASTIAN KRUMBIEGEL SERDAR SOMUNCU KATJA FLINT HANNELORE ELSNER VOLKER BRAUN CHRISTOPH HEIN FRITZ PLEITGEN JAKOB HEIN HELLMUTH KARASEK UWE STEIMLE ULRICH TILGNER GÜNTER RÖSSLER EVA-MARIA HAGEN WILLI SITTE JOE BAUSCH HANS JOACHIM MAAZ HEINZ KAHLAU ULLA MEINECKE HEINZ RUDOLF KUNZE ALEXANDER OSANG MARTIN SEMMELROGGE ERICH LOEST WIGLAF DROSTE KATHARINA FRANCK MARIANNE SÄGEBRECHT HELGE TIMMERBERG LILO WANDERS ANNEKATHRIN BÜRGER MAX GOLDT FRIEDRICH SCHORLEMMER THALBACHS ANDREAS CESKA LANDOLF SCHERZER OSKAR LAFONTAINE WINFRIED GLATZEDER FRIDO MANN ARNO FUNKE KNORKATOR DER CLUB DER TOTEN DICHTER KÜF KAUFMANN JAZZ-LYRIK-PROSA KARSTEN TROYKE REGINE SYLVESTER CHRISTOPH DIECKMANN ABINI ZÖLLNER MARKUS HEITZ NICO PEACH MARTINA RELLIN IC FALKENBERG CLEMENS MEYER DR. GERALD HÜTHER WOLFGANG TORKLER KARLHEINZ LEMKEN OLGA KAMINER GUNTER BÖHNKE PETER FINGER ANDREAS GLÄSER ROBERT STADLOBER DAS ARCHIV RASTA PACEY & SHARP AXE BUBA JAMMEH & HIS BARRAWULO-BAND ACOUSTICA GUNTER SCHOSS & FRANK FRÖHLICH ROLF BECKER MYRDHIN DESPERADO 5 EL HOUSSAINE KILLI KLAUS GIETINGER NOORALDEEN HAMA SAZÓN RIDDIM POSSE SABINE RENNEFANZ CISTHER-ENSEMBLE-SUHL ACHIM HESS VOLKER KLUGE THOMAS STÄDTLER MANFRED FLÜGGE GERT ANKLAM ULRICH KIENZLE THOMAS THIEME FRANK QUILITZSCH ROGER TRASH LEN KUDRJAWIZKI CHRISTIAN GEORGI PATERNOSTER PANIKKOMPLIZEN TOM TEUER FRISCH GEPRESST BOLSCHEWISTISCHE KURKAPELLE SCHWARZ-ROT MEDIA-NOX DIXIELANDERS SUNSHINE BRASS BOTCHKOV GROUP AYDAR GAYNULLIN ELISABETH HEINEMANN ANDREJ HERMLIN FALK ZENKER DAMENSALONORCHESTER BONBONIERE SÜDTHÜRINGER LITERATURVEREIN MAX PROSA BALLETT KREATIV HOLGER MANTEY URSULA SCHÜTT GNADENLOS SCHICK DUO JAZZNAH GISELA KRAFT VOLKER KLUGE HANS-JÜRGEN DÖRING HOLGER USKE JENS FIETJE DWARS ENSEMBLE NOISTEN NINA HOGER MARKUS ERMERT JOACHIM B. SCHULZE FOUR AND MORE CLAUDIA-KATRIN LEY DER KUBUS SUHLEIKAS MICHAEL PEMPELFORTH STEFAN GROSS MAD EBEL ULRICH HARTMANN ZARA ARNOLD ANGELIKA NEUTSCHEL WOLFGANG ADAMS 5
Liebe Besucher des 19. Provinzschrei! e d i to r i a l Aus einer Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft geht hervor: Suhl ist die älteste Stadt Deutschlands. Damit ist gemeint: die Suhler sind am ältesten - im Durchschnitt. Älter zu werden, wird zu wenig positiv gelebt. Ich sehe es differenzierter: die Suhler wer- den älter als andere Bürger im Bundesgebiet, weil die Lebensqualität hier höher ist und da- mit meine ich nicht nur die gute Thüringer Wald-Luft. Damit eine Stadt atmen kann, die Claudia Neukirchner Vorsitzende Menschen sich in ihr entfalten und auch alt Provinzkultur e.V. werden können, braucht es auch gute Kul- tur. Kultur beflügelt, inspiriert und hält jung! Wie schon seit 18 Jahren, so beweisen auch die diesjährigen Künstler des Provinzschrei Mut und scheuen nicht den langen Weg zu uns in die Provinz, zu den Ältesten zu kommen. Das ist doch positiv! Auf der anderen Seite der Medaille steht der Bevölkerungsrückgang hier in der Region. Auch die weichen Standortfaktoren für Suhl müssen stim- men. Dazu habe ich selbst seit 20 Jahren mit Kulturarbeit im Provinzkul- tur e.V. beigetragen, viele Menschen begeistert – dies habe ich gerne und mit viel Liebe und Freude getan. Nun möchte ich Sie aufrufen, auch selbst mit dazu beizutragen, den Alltag hier für jedermann lebendig zu gestalten, damit wir weiterhin jung bleiben, auch wenn die Jahreszahl eine andere Sprache spricht. Und »Jung zu sein« ist in erster Linie keine Frage des Alters, sondern des eigenen (guten) Gefühls. Sie wissen ja, vor dem Provinzschrei ist nach dem Provinzschrei … und so planen wir bereits seit dem Herbst 2018 das Programm für dieses Jahr. Ich kann Ihnen versprechen: es ist wieder sehr fein geworden. Für mich ist 2019 das letzte Jahr in der Organisation und als Vorstand. Ich freue mich mit Ihnen auf unser vielfältiges Programm, in diesem Jahr mit sehr viel Prominenz – lesen Sie selbst und ordern Sie am besten gleich die Tickets, denn die Platzanzahl ist begrenzt! Ich danke Ihnen für Ihre Treue, Ihre Liebe zur Kultur und Kunst sowie Ihre Offenheit und Begeisterungsfähigkeit und sage zugleich »Willkommen und bis bald, an anderer Stelle«, Ihre Claudia Neukirchner Vorsitzende des Vereins PROVINZKULTUR e.V. 6
Grußwort zum 19. Provinzschrei g r u ss wo rt von Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Liebe Gäste des Kulturfestivals »Provinzschrei 2019«, es ist ein kluges und hintergründiges Zeichen, wenn ein Kunst- und Literaturfest im Titel mit Vorurteilen spielt - und diese dann kunst- voll unterläuft: Christine Sommer, Martin Brambach, Marion Brasch, Jens Weißflog, Dota Kehr, Esther Esche, Meret Becker, Jasmin Tabatabai, Thomas Thieme und einige Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff mehr - der Provinzschrei bietet das deutli- che Gegenteil eines provinziellen Programms. Auch die 19. Ausgabe belegt die ausgeprägte kuratorische Empathie der Macherinnen und Macher: Die gut ausgewählten künstlerischen Programme wurzeln oft in der jüngeren Geschichte - und verweisen doch auch immer darüber hinaus. Dieser Qualitätsanspruch ist ein Mar- kenzeichen des Provinzschreis, der längst auch weit über die Region vernommen wird. Ob Lesungen, Theater, Musik, Vorträge oder Kinder- programm: Es ist wirklich für jeden Geschmack und jeden Anspruch das Richtige dabei und es verwundert nicht, dass viele Besucherinnen und Besucher den Provinzschrei als unumstößlichen Termin im Kalen- der eingetragen haben. Ich danke den Programmverantwortlichen des Vereins Provinzkultur, den Sponsorinnen und Sponsoren und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für den 19. Provinzschrei. Ihr Engagement bereichert unsere Kulturlandschaft in Südthüringen. Den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern wünsche ich viel Erfolg und den Gästen anregenden Kulturgenuss! Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten 7
2 0 18 Heinz Strunk Provin zsch r e i Stadtbücherei Suhl Frank Schäfer Rückschau Viva la Musica Lilo Wanders Ilja Richter Adriana Altaras Guido Knopp 8
Jörg Hildebrandt und Max Goldt Danuta Schmidt Carmen Maja Antoni Gerno Knall Eva Mattes Andreas Schmidt-Schaller 9
Domberg ( 675m ) VERANSTALTUN G SORTE er tt we Lau ße ße tra t ra ns üs se -S eg ig Hopfenbergwe bergw n R Dom Kö Str . h- er d ric Go tha F ri e Burgw H ohe R er öd Dö g ße llstr. eg tra der Str. 5 ße bin -S t ra er n Hofl ele eite S g- u nga Se ni ba Kö sse W.- ch- 9 eu dri 1 Frie eg r-N nw ei St do heo Pfa rrst raß or-T e 2 Rim g Dokt we ba chs ein . str tra St St ße ch ad os 3 els e R traß ße tr. ens r. Au 4 Ju tra St l üge di th er S st hh rg Bahnhof e ra r raß Würzbu ge bac ße fst St ho ur Rim hn ra zb Ba ße 10 singer Straße ür de Am Fr 6 7 W rO ied Ke tr. pf en lle ns er ss rst an de tra um ra sF Na ße ße 8 as Schleu ch ism e nft us Se erstra ße Werth Das Kunst- und Kulturfestival »Provinzschrei« bespielt im 19. Jahr in Folge gleichwohl traditionelle wie außergewöhnliche Veranstaltungs- orte im Thüringer Wald. Unternehmenssitze werden genauso zur Kul- tur- und Begegnungsstätte, wie Kirchen, Büchereien und Museen. An insgesamt zehn unterschiedlichen Orten verwandeln sich die Akteure aus den Bereichen Kunst und Literatur, Tanz und Musik, Film und Per- formance so zu Raumpionieren mit besonderer Bedeutung. 1 Congress Centrum Suhl Touristik und Congress GmbH Friedrich-König-Straße 7 98527 Suhl 2 Filiale der Rhön-Rennsteig-Sparkasse Steinweg 18–22 98527 Suhl 3 IHK Südthüringen Suhl Bahnhofstraße 4-8 98527 Suhl 10
4 Stadtbücherei Suhl Bahnhofstraße 10 98527 Suhl 5 AWG Geschäftsstelle Suhl Friedrich-König-Straße 11 98527 Suhl 6 Hennebergisches Museum Kloster Veßra Anger 35 98660 Kloster Veßra 7 Historisches Fabrikensemble »Simson-Gewerbepark Suhl« Meininger Straße 222 98529 Suhl 8 Volkshochschule »Karl Mundt« Suhl Meininger Str. 89 98529 Suhl 9 Waffenmuseum Suhl Friedrich-König-Straße 19 98527 Suhl 10 Kirche St. Ulrich Suhl-Heinrichs An der Kirche 1 98529 Suhl 11
29. Meininger Kleinkunsttage – Das Thüringer Kleinkunstfestival – 29. Februar bis 05. April 2020 mit einem Nachspiel am 24. April Mit Basta, Helmut Schleich, Katie Freudenschuss, Han's Klaffl, Nikita Miller, Ingolf Lück u.v.m. Mit Verleihung des Thüringer Kleinkunstpreises 12 www.meininger-kleinkunsttage.de
»Die Freiheit« ko n z e rt Open Air-Konzert mit Dota Kehr und Band Samstag 24.08.2019| 19.30 Uhr | Hennebergisches Museum Kloster Veßra Die Ruine der Klosterkirche im Hennebergischen Museum ist in die- sem Jahr der Schauplatz eines besonderen sommerlichen Konzerts. Am frühen Abend bezaubern DOTA ihr Publikum Open Air im einmaligen Ambiente der Ruine der mittelalterlichen Klosterkirche Veßra. »Die Freiheit« ist das dritte Studioalbum von DOTA. Anfang der 2000er- Jahre veröffentlichte die Berliner Sängerin Dota Kehr ihre Lieder unter dem Pseudonym »Kleingeldprinzessin«, später als »Dota & Die Stadt- piraten«. Seit sechs Jahren nun ist Dota gemeinsam mit Jan Rohrbach (Gitarre), Janis Görlich (Drums) und Patrick Reising (Keys) als »DOTA« unterwegs. Mit dem letzten Album »Keine Gefahr« erreichten sie Platz 14 der Charts. Über 100.000 verkaufte Tonträger und Jahr für Jahr an die hundert, meist ausverkauften Konzerte im gesamten deutschsprachigen Raum sprechen für sich. Mit Begeisterung schließt ihre stetig wachsende Fangemeinde jedes ihrer neuen Lieder ins Herz, erfreut sich an ihrer pointierten Poesie, ihrer musikalischen Vielfältigkeit und nicht zuletzt an ihrer unverwechselbaren Stimme. Die Faszination, die von DOTA aus- geht, beschrieb Liedermacher Sebastian Krämer treffend: »Überall, wo Sänger gelobt werden, fallen die Vokabeln Authentizität und Natürlich- keit. Und dann hört man Dota und denkt: Ach so! Ich nehme das mit der Natürlichkeit und Authentizität im Bezug auf alle anderen zurück.« DOTA präsentieren im Kloster ihr aktuelles Album »Die Freiheit«. Sie werden u. a. fantastisch-verträumte Liebeslieder, unheimliche Zukunfts- visionen und ironisch-gewitzte Großstadt-Songs im Gepäck haben. www.kleingeldprinzessin.de Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Hennebergischen Museum Kloster Veßra. Aufgepasst! Ab 18 Uhr gibt es die Möglichkeit, die Museumsanlage bei einer kostenfreien Sonderführung kennenzulernen. Dota Kehr 13
»Über das Meer ... Mit Syrern auf w e lt f r i e d e n s ta g der Flucht nach Europa.« Lesung und Diskussion: Wolfgang Bauer Sonntag 01.09.2019| 18.00 Uhr | Cineplex Suhl Vor unseren Augen spielt sich eine doppelte humanitäre Katastrophe ab: Der syrische Bürgerkrieg fordert nach wie vor zahllose Menschenleben. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Einige von ihnen wagen von Ägypten aus die Überfahrt nach Europa. Bei diesem Unterfangen sterben Jahr für Jahr Hunderte Menschen, das Mittelmeer ist damit die gefährlichste Seegrenze der Welt. Der Zeit-Reporter Wolfgang Bauer hat syrische Flüchtlinge begleitet. In ihren Verstecken in Ägypten, im Boot, auf den Straßen Europas. Er schildert die Schicksale, die sich hinter den abstrak- ten Zahlen verbergen, und die dramatischen Umstände der Flucht. Ein authentisches Dokument und zugleich ein leidenschaftlicher Appell für eine humanitärere Flüchtlingspolitik. www.wolfgang-bauer.info Wolfgang Bauer: geboren 1970, arbeitet für die Wochenzeitung »Die Zeit«. Für seine Reportagen wurde er u.a. mit dem Katholischen Me- dienpreis und dem »Prix Bayeux-Calvados des Correspondants de Guerre« ausgezeichnet. 20:30 Uhr: Dokumentarfilm »Seefeuer« Im Anschluss zeigen wir den Film »Seefeuer« (Originaltitel: »Fuoco- ammare«, italienisch für Feuer auf See). Der italienische Dokumentar- film von Gianfranco Rosi aus dem Jahr 2016 spiegelt das Leben auf der italienischen Flüchtlingsinsel Lampedusa wieder, die seit Jahren das Ziel vorwiegend afrikanischer Flüchtlinge ist. Der Film wurde bei der Berlinale 2016 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet und erhielt eine Oscar-Nominierung. Filmplakat »Seefeuer« 14
»Geschichten meines Lebens ...« D e n k m a lta g Lesung: Jens Weißflog Freitag 06.09.2019| 19.30 Uhr | Fabrikensemble Simson-Gewerbepark Suhl Er war Olympiasieger 1984, er war Doppel-Olympiasieger 1994, er ge- wann insgesamt vier Mal die deutsch-österreichische Vierschanzentour- nee - kurz: Jens Weißflog war der beste Skispringer, den Deutschland, Ost wie West und vereint, je hatte. Der Oberwiesenthaler, der als »Floh vom Fichtelberg« in die Geschichtsbücher seines Sports einging, hat viel zu erzählen. Immerhin war er sowohl im Parallel-Stil erfolgreich als auch später im V-Stil, immerhin musste auch er sich einem neuen politischen System anpassen, als aus dem DDR-Sportler der Skispringer eines ge- einten Deutschlands wurde. Die Geschichten, die er erzählt, handeln von seinen Anfängen als Ski- springer in Pöhla und Oberwiesenthal, sie beschreiben Weißflogs Weg zur Spitze und vernachlässigen auch die schweren Momente seiner Kar- riere nicht - als er beispielsweise in Lillehammer von 30.000 Zuschauern gnadenlos ausgepfiffen wurde. Nicht zu kurz kommen die persönlichen Geschichten aus seinem Leben, in dem Frauen und Kinder eine große Rolle spielen. Nicht zu kurz kom- men auch all seine außersportlichen Aktivitäten. Und nicht zu vergessen sein Job als erfolgreicher Hotelier in Oberwiesenthal. www.jens-weissflog.de Freuen Sie sich auf einen spannenden Abend! Die Lesung wird gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Hör mal im Denkmal«. Jens Weißflog 15
12. Dixieland-Kulturfrühschoppen k u l t u r f r ü h s c h o pp e n Konzert: Burgen-Jazz-Band Sonntag 08.09.2019| 11.00 Uhr | Freihof im Waffenmuseum Suhl Sie sind gern gesehene Gäste beim Provinzschrei und schaffen es im- mer wieder aufs Neue, ihr Publikum mit auf eine Reise tief hinein in das Rhythmusgefüge des Dixielands zu nehmen – die Burgen-Jazz-Band. Mit einigen neuen Mitgliedern 2010 als Nachfolger der Watzdorfer Barrel- House-Band gegründet, spielt die Burgen-Jazz-Band neben dem tradi- tionellen Dixieland auch Oldtime Jazz und Schlager der 20er und 30er Jahre. Der Name leitet sich von den »Drei Gleichen« ab, da alle Mitspie- ler hier im Umfeld zu Hause sind. Ob als Marching Band oder auf der Bühne unterwegs, Spaß und gute Laune sind immer garantiert. Die Besetzung: Ronald Petrasch - Kornett | Genadi Bykouski - Posaune Ralf-Dieter Lehwald - SopranSax | Thomas Krannich - Banjo | Achim Unbehaun - Tuba www.burgen-jazz-band.de. Zum 12. Dixieland-Kulturfrühschoppen laden wir unsere Gäste traditi- onell in den wunderschönen Freihof des Suhler Waffenmuseums ein, bieten neben dem musikalischen- auch einen gastronomischen Genuss mit original Thüringer Bratwürsten vom Grill. Burgen-Jazz-Band 16
»Lieber woanders« Le s u ng Lesung: Marion Brasch Dienstag 22.10.2019 | 19.30 Uhr | Stadtbücherei Suhl Toni und Alex kennen sich nicht und sind doch auf verhängnisvolle Weise miteinander verbunden. Toni leidet unter dem Verlust ihres kleinen Bru- ders, für dessen Tod sie sich verantwortlich macht. Alex führt ein Dop- pelleben und trägt an einer Schuld, über die er nie gesprochen hat. 24 Stunden bewegen sich die beiden aufeinander zu, bis sich ihre Wege trotz skurriler Begegnungen und komischer Zwischenfälle schließlich kreuzen. Marion Brasch erzählt diese Geschichte vom Leben und Überleben in einem klaren, aufmüpfigen und warmen Ton und mit großem Gespür für die Augenblicke, die über Glück oder Unglück entscheiden. Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie. Groß sind die Fußstapfen der Schriftsteller-Brüder. »Die Buddenbrooks des Ostens« nannte die »FAZ« einmal Familie Brasch. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Drucke- rei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR, später für den Radiosender DT64. Bei S. Fischer erschienen die Romane »Ab jetzt ist Ruhe« und »Wunderlich fährt nach Norden«. www.marionbrasch.de »Marion Brasch schreibt erfrischend und amüsant. Unterhaltsam, aber ohne Neigung zum Trivialen. Der Sprachgestus erinnert zuweilen an Erich Kästner, zuweilen an Hans Fallada.« Ulf Heise, MDR Figaro »In ›Lieber woanders‹ geht es um Schuld und Erlösung, Vergebung und Geständnis. (…) Brasch gibt der Schwere ihrer Geschichte bezaubernde Kontrapunkte. Der Roman wird an diesen Stellen feenhaft.« focus.de Marion Brasch 17
»Der Hase im Rausch spielt Cello« l e s u ng Musikalische Lesung: Esche liest Esche – Greger spielt Bach Mittwoch 23.10.2019| 19.00 Uhr | Rhön-Rennsteig-Sparkasse, Filiale Suhl Esther Esche liest erfrischend komische Texte aus dem Leben ihres Musikalische Vaters, der Schauspielerlegende Eberhard Esche, Andreas Greger spielt dazu berauschend Cello. Eberhard Esche gehört zu denen, deren Ver- lust mit den Jahren immer empfindlicher fühlbar wird. Mag die Kunst des Schauspielers flüchtig sein, mit seinen Büchern hat er sich einen bedeutenden Gedenkstein gesetzt und den Nachgeborenen ein Werk der lebendigen Erinnerung, einer gediegenen Kunstauffassung und un- beugsamen politischen Haltung hinterlassen. Seine autobiographischen Geschichten handeln natürlich vom Theater, aber sie erzählen auch von den gesellschaftlichen Zuständen, unter denen Theater blüht oder ve- getiert, und von den Leuten, die Theater machen. Esther Esche studierte an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin. Ihr erstes Engagement erhielt sie nach Abschluss ih- res Studiums am Theater Senftenberg, wo sie zwei Jahre im Ensem- ble blieb. Anfang der 1990er Jahre kehrte sie nach Berlin zurück und gastierte in der Folgezeit u.a. am Deutschen Theater, dem Berliner Ensemble, der Volksbühne und dem Maxim Gorki Theater. Seit Mitte der 1990er Jahre ist Esther Esche vorrangig in zahlreichen Film- und Fernsehrollen zu sehen. 2003 erhielt sie den Darstellerpreis als »Beste Schauspielerin« des Europäischen Filmfestes in Brest. Sie arbeitet als Dozentin für Schauspiel an verschiedenen Schauspielschulen. Andreas Greger ist seit 1986 Solocellist der Staatskapelle Berlin. Er studierte bei Joseph Schwab an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Als Solist trat Andreas Greger mehrfach bei Rundfunk- aufnahmen sowie bei Konzerten im In- und Ausland in Erscheinung und erspielte Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Weitere Zwischenstationen waren die Staatskapelle Berlin, das Berliner Sinfonie-Orchester und das Große Rundfunkorchester Berlin. Mit dem Streichtrio Berlin absolviert er seit 1992 eine internationale Karriere. Andreas Greger ist Professor für Violoncello an der Hochschule für Mu- sik »Hanns Eisler« Berlin. www.esther-esche.de Esther Esche 18
»So und nicht anders«, Fontane neu vertont Ko n z e rt Konzert: Club der toten Dichter feat. Katharina Franck Donnerstag 24.10.2019| 20.00 Uhr | CCS Suhl, »Saal Simson« »Sie taucht in jeden Song ein wie in tiefes Wasser«, schrieb die Journa- listin Regine Buddeke einmal über Katharina Franck. Seit einigen Jahren lebt die Sängerin und Songwriterin, deren unverwechselbare Stimme seit den Erfolgen ihrer Band »Rainbirds« fast jeder kennt, in der Nähe von Neuruppin, dem Geburtsort Theodor Fontanes. In der »Grafschaft Ruppin«, in der die berühmten »Wanderungen durch die Mark Branden- burg« ihren Anfang nahmen, am Wasser des Molchowsees in Alt Ruppin, vertonte Reinhardt Repke, Gründer und Komponist des Club der toten Dichter, die ersten Gedichte Fontanes neu. Vor einigen Jahren waren Franck und Repke bereits mit einem Rilke-Programm sehr erfolgreich in ganz Deutschland unterwegs – übrigens auch bei einem vielumjubelten Konzert zum Provinzschrei in Suhl. Nun treffen sie sich wieder, zwischen all den Seen des Ruppiner Landes, um erneut miteinander zu arbeiten. Reinhardt Repkes »Club der toten Dichter« geht im Jubiläumsjahr 2019 – Fontane wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden – mit Neuverto- nungen des Dichters und Schöpfers berühmter Frauenfiguren, wie Effie Briest, Jenny Treibel, Grete Minde auf Tournee. Nach Heine, Busch, Rilke, Schiller und Bukowski ist Fontane nun der sechste Dichter, der auf CD veröffentlicht wird. In bisher rund 350 Kon- zerten hat sich der CdtD ein begeistertes Publikum in ganz Deutschland erspielt. Neben Katharina Franck (voc, git), werden die Akkordeonistin Cathrin Pfeifer und der Bassist Markus Runzheimer das Quartett um Reinhardt Repke (voc, git) bilden. www.club-der-toten-dichter.de Katharina Franck (2. v.r.) und der Club der toten Dichter 19
»Love Letters ... ein Briefwechsel« l e s u ng Lesung: Martin Brambach und Christine Sommer Freitag, 25.10.2019 | 20.00 Uhr | IHK Südthüringen Suhl Ein sehnsüchtiges »Was wäre wenn« präsentieren Christine Sommer und Martin Brambach in ihrer ausdrucksstarken Lesung von Albert Ramsdell Gurneys »Love Letters«. Erzählt wird eine außergewöhnliche Geschichte über eine lebenslange Freundschaft, ja eine Liebe, die aber platonisch bleibt, und eine Achterbahnfahrt durch das Leben: mitrei- ßend, leidenschaftlich, lustig und tieftraurig. Christine Sommer wurde von 1986 bis 1990 am Max-Reinhardt-Se- minar in Wien zur Schauspielerin ausgebildet. Es folgten diverse En- gagements an Theaterhäusern in Wien, Tübingen, Braunschweig sowie bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Heute lebt sie zusammen mit ihren Kindern und dem Schauspieler Martin Brambach in Reckling- hausen. Martin Brambach wuchs bei seiner Mutter und dem Regisseur Karl- heinz Liefers in Ost-Berlin auf. Jan Josef Liefers ist sein Stiefbruder. 1984 folgte er seiner Mutter, die Kostümbildnerin war, nach West- deutschland. Hier folgte die Ausbildung an der Westfälischen Schau- spielschule Bochum. Ab 1985 ist er Ensemblemitglied des Bochumer Schauspielhauses. Engagements führten ihn zum Schauspielhaus Köln, zum Wiener Burgtheater und zur Berliner Schaubühne. Seit 2001 ist Brambach als freier Schauspieler tätig. Durch zahlreiche Rollen, die er mit seiner markanten Schauspielerei prägte, ist er einer der beliebtes- ten deutschen TV-Schauspieler. Seit 2016 ist Brambach für den MDR in der Fernsehreihe Tatort als Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel zu sehen. www.christinesommer.net www.martinbrambach.de Martin Brambach und Christine Sommer 20
Schon wieder Knalltheater? Na klar! k i n d e rp rovin zschr ei König Drosselbrat mit Pappe und Papier für Nasen ab 4 Samstag, 26.10.2019 | 15.00 Uhr | CCS Suhl, »Türmchen« Die Geschichte spielt sich in einer Flohschachtel ab. Da trällert eine Drossel, da meckert eine Prinzessin und da verzweifelt ein König. Gerno Knall erzählt und spielt alles Gesehene vor. Dazu kleidet er sich in den König, in die Prinzessin und natürlich in den jungen Prinzessinnenfreier, den diese frecherweise Drosselbrat nennt, weil er sein Bart wie eine Drossel und die Farbe wie etwas Gebratenes hat. Und da verfolgt un- ser geprellter Papierkönig einen tollkühnen, pädagogischen Plan. Eines kann schon mal verraten werden: zum Schluss gibts eine Flohparty. Weil viele Kinder seit dem Knalltheater-Auftritt des vergangenen Jahres noch immer dauerlachen, konnten wir nicht anders – und haben Clown Gerno Knall schon wieder nach Suhl eingeladen. Lasst‘s knallen – Ihr kleinen und großen Nasen! Dauer: 45 Minuten Das Knalltheater ist ein 2003 ins Leben gerufenes Label, das für große und kleine Nasen komisches Theater macht. Mobil und mit einfachen Mitteln, wenig Ausstattung, Mime, einfache Spielkleidung und aus dem Stehgreif tritt das Knalltheater im Ensemble, in Kooperationen und so- listisch, hier meist als Clownfigur Gerno Knall (bürgerlich Larsen Se- chert), auf. www.knalltheater.de König Drosselbrat mit Gerno Knall 21
»Ich Hoeneß Kohl« l e s u ng Lesung und Gespräch: Thomas Thieme und Frank Quilitzsch Samstag, 26.10.2019 | 15.00 Uhr | CCS Suhl, »Saal Simson« Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Delling und Netzer, ein bisschen auch wie Waldorf und Statler aus der Muppet-Show – der Schauspie- ler Thomas Thieme und sein Kritiker, der Thüringer Feuilletonist Frank Quilitzsch. Seit nunmehr achtzehn Jahren »verhört« Quilitzsch den vom »Faust« besessenen Weimarer Schauspieler Thomas Thieme am Tele- fon: »Herr Thieme, wo sind Sie?« Die mehr als 200 Interviews beleuch- ten facettenreich das Leben des Theater- und Filmstars. Vor zehn Jah- ren mischten sie mit ihrem ersten Band »Ich Faust – Thomas Thieme« die Theaterwelt auf. Nun folgte der zweite Streich, bei dem sich alles um Thiemes Filmrollen dreht. Vor allem seine Rollen als Kanzler der deutschen Einheit, Helmut Kohl, und gefallener Fußballgott Uli Hoeneß rückten ins Zentrum der Befragung. Thomas Thieme, geboren 1948 in Weimar. Spielte an allen großen deutschsprachigen Bühnen. 2000 Schauspieler des Jahres für seine Rolle in »Schlachten!«. Ob als Weimarer Faust, Münchner Othello oder Protagonist im Salzburger Molière-Marathon - Thieme leistet stets Au- ßergewöhnliches. Im Kino war er u.a. in »Das Leben der Anderen«, »Der Untergang« und »Kundschafter des Friedens« zu erleben. Im Fernsehen sorgte er zuletzt als pensionierter Kommissar im Erfurter Schlöndorff-Krimi »Der namenlose Tag«, als Polizeipräsident in »Baby- lon Berlin« und als Unternehmer in »Die Affäre Borgward« für Furore. Frank Quilitzsch, geboren 1957 in Halle (Saale), ist Erzähler, Publizist, Reiseschriftsteller und Redakteur. Er lebt seit 1994 in Ulla bei Weimar, ist Vorstandsmitglied im Verband deutscher Schriftsteller Thüringen, Mitglied des Thüringer Literatur Quintetts (TLQ) und Autor zahlreicher Bücher. www.frank-quilitzsch.de Frank Quilitzsch und Thomas Thieme 22
»Der Schnee von gestern ist die l e s u ng Sintflut von heute« Lesung: Daniela Dahn Samstag 26.10.2019 | 17.30 Uhr | CCS Suhl, »Kultkeller« Drei Jahrzehnte ist der Fall der Mauer her, aber die innere Spaltung zwischen Ost und West ist nicht überwunden. Trotz der Anpassung an das westliche Lebensmodell zeichnen sich auf der sozialen, mentalen und politischen Landkarte die einstigen Staatsgrenzen der DDR noch trennscharf ab. Warum? - Es wird Zeit, so Daniela Dahn, nicht mehr nur das DDR-Erbe aufzuarbeiten, sondern auch die 30 Jahre danach. Denn so manche Kluft ist mit der Vereinigung überhaupt erst entstanden, ob es um Integration, Medien und Kulturindustrie oder den Verfall unserer Werte geht. Daniela Dahn sieht keinen Anlass für ein »Weiter so«; sie plädiert vielmehr für »Vernunftmaximierung statt Profitmaximierung«. Wir freuen uns, dass Daniela Dahn uns erstmals zum Provinzschrei be- sucht. Daniela Dahn, geboren in Berlin, studierte Journalistik in Leipzig und war Fernsehjournalistin. 1981 kündigte sie und arbeitet seitdem als freie Schriftstellerin und Publizistin. Sie war Gründungsmitglied des »Demo- kratischen Aufbruchs« und hatte mehrere Gastdozenturen in den USA und Großbritannien. Sie ist Trägerin unter anderem des Fontane-Prei- ses, des Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publizistik, der Luise- Schroeder-Medaille der Stadt Berlin und des Ludwig-Börne-Preises. Bei Rowohlt sind bislang elf Essay- und Sachbücher erschienen, zuletzt »Wir sind der Staat!« (2013) und in diesem Jahr »Der Schnee von ges- tern ist die Sintflut von heute / Die Einheit - eine Abrechnung«. www.danieladahn.de Daniela Dahn 23
»Was sagt man zu den Menschen, ko n z e rt wenn man traurig ist« Konzert: Jasmin Tabatabai und David Klein Quartett Samstag 26.10.2019 | 20.30 Uhr | CCS Suhl, »Saal Simson« Selten zeigten sich Hörer, Presse und Fachleute so einig: Das 2011 erschienene Liederalbum »Eine Frau«, auf dem sich die Schauspie- lerin, Sängerin und Autorin Jasmin Tabatabai zum ersten Mal in einem von dem Schweizer Saxofonisten, Komponisten und Arran- geur David Klein maßgeschneiderten Jazzgewand präsentierte, war eine Offenbarung. Die »Süddeutsche Zeitung« nannte Tabatabai in einem Atemzug mit Marlene Dietrich und Hildegard Knef, beim »Echo Jazz« wurde die Jazz-Newcomerin 2012 als »beste nationale Sängerin« ausgezeichnet. Fünf Jahre und an die hundert Konzerte später ist aus der prickelnden Affäre zwischen Jasmin Tabatabai und dem Jazz eindeutig mehr geworden. Dieses Verständnis ist in jedem Takt, in jedem Atemzug auf »Was sagt man zu den Men- schen, wenn man traurig ist« zu hören, dem zweiten gemeinsamen Album von Tabatabai und ihrem kongenialen Musikpartner David Klein, der unter anderem schon mit Hannelore Elsner, Xavier Nai- doo, Joy Denalane oder Herbert Grönemeyer zusammenarbeitete. Noch vielschichtiger und mutiger als beim Erstling ist die von Klein vorgenommene Stückauswahl, die diesmal einen Bogen von den 30er Jahren und Kurt Weill über englische Rock-Hymnen aus den 90ern bis hin zum französischen Chanson und einem persischen Folk-Song schlägt. Die Lieder erstrahlen nun in einem radikal an- deren Licht: Klein und sein mit Olaf Polziehn (Piano), Ingmar Heller (Bass), Peter Gall (Drums) und Matthieu Michel (Trompete) hervorra- gend besetztes Quintett erinnert an die goldene Zeit des legendären »Blue Note«-Labels und an Künstler wie Miles Davis, John Coltra- ne, Horace Silver oder Lee Morgan. Die zarte Zerbrechlichkeit, mit Max Goldt 24
der Tabatabai den Puhdys-Klassiker »Wenn ein Mensch lebt« aus dem DDR-Kultfilm »Die Legende von Paul und Paula« interpretiert, ist genau so faszinierend, wie die müde, seelenwehende Laszivi- tät, mit der sie Kurt Tucholskys »Anna Luise« aus der »Gripsholm«- Verfilmung wiederbegegnet. Die Aktualität, die das Album trotz seiner musikalischen Zeitlosigkeit birgt, manifestiert sich deutlich an mehreren Stellen. Zuallererst natürlich im Titelstück. »Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist« stammt von Georg Kreisler, den Klein gut kannte. »Wahnsinnig zeitgemäß« findet Ta- batabai die ungemein stille Abrechnung mit der Spaßgesellschaft. »In einer Gegenwart, in der sich alles zu radikalisieren scheint und in der sich jeder sofort reflexhaft gegenseitig beschimpft, würde ein bisschen mehr Zurückhaltung, ein bisschen mehr Schweigen gut tun«, glaubt die Sängerin. Und auch »Youkali«, Kurt Weills 1934 im französischen Exil verfasstes Stück über ein utopisches Land, in dem sich jeder geachtet, geliebt und frei fühlen darf, bekommt an- gesichts der Flüchtlingsströme eine aktuelle Dimension. »Ich kann es nachvollziehen, dass man in ein anderes Land geht, weil man Freiheit und Menschenrechte möchte«, erklärt die in Teheran gebo- rene Deutsch-Iranerin, die 1979 mit ihrer Familie aus dem Iran aus- wanderte, »genau das haben damals meine Eltern getan, damit ihre Kinder in Freiheit aufwachsen können. Alles das, was ich heute bin – Sängerin, Schauspielerin – wäre für mich nicht möglich gewesen, wenn wir im Iran geblieben wären.« Es ist ein Segen. Vor allem für den Jazz. »Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist« – Jasmin Tabatabai und David Klein finden berührende Antworten auf diese Frage. www.jasmin-tabatabai.com | www.davidklein.tv 25 Jasmin Tabatabai
»Don’t stop us now!« Cho r ko n z e rt Konzert: Heavenly Voices Sonntag, 27.10.2019 | 17.00 Uhr | Suhl-Heinrichs, Kirche St. Ulrich Nach ihren umjubelten Auftritten bei den beiden vergangenen Südthü- ringer Chorfestivals im Suhler Congress Centrum vor jeweils über 1.500 Gästen haben wir erstmals die »Himmlischen Stimmen« zum Provinz- schrei eingeladen. Die gemütliche Kirche St. Ulrich in Suhl-Heinrichs ist für dieses Chorsingen der Extraklasse genau der passende Ort. Der Chor »Heavenly Voices« besteht seit 1998, hat derzeit 24 Mitglieder im Alter von 14 bis 55 Jahren und ist hervorgegangen aus dem ökume- nischen Jugendchor der beiden Pfarrgemeinden in Dermbach/Rhön. Lag der Schwerpunkt des Chorgesangs anfangs noch im Bereich Gospel, so hat sich das musikalische Interesse der »Himmlischen Stimmen« in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert — von Gospel, Rock und Pop über klassische und romantische bis hin zu moderner Kirchenmusik. »Alles, was uns anspricht«, beschreiben die Sängerinnen und Sänger ihr Re- pertoire. »So wie unser Chor ist auch unser Publikum: generationsun- abhängig, kirchlich gebunden oder auch nicht, aber während unserer Konzerte, die wir oft in Kirchen der Region geben, voller Emotionen und Begeisterung. Das ist unser eigentliches Ziel: Gefühle wecken und Bot- schaften, die uns selbst wichtig sind, an unsere Hörer übermitteln, die sich durch unsere Lieder und deren Inhalte mitreißen lassen.« Man kann ohne Übertreibung sagen, dass dieser Anspruch jederzeit er- füllt wird – aber davon können Sie sich ja am Sonntagnachmittag dann selbst überzeugen. Heavenly Voices 26
»Im leisen Verschwinden der Landschaft« ko n z e rt Konzert: Falkenberg Dienstag, 29.10.2019 | 20:00 Uhr | Geschäftsstelle der AWG in Suhl Weil es einfach immer wieder schön ist und so anregend für sein Pu- blikum, haben wir in diesem Jahr zum wiederholten Mal Falkenberg eingeladen. Der sensible Musiker schreibt, und singt, und argumentiert, und spricht – und natürlich spielt er auch Klavier. Er reibt sich an den großen Themen und nimmt diese mit in seine reale Welt jenseits der Partyhochburgexzesse – so auch in seinem neuen Programm: »Im lei- sen Verschwinden der Landschaft«. Und er bezieht Stellung, offen und ohne Ausflüchte. Über 30 Jahre Bühnenpräsenz und 20 Alben sprechen für sich, ebenso die musikalische Vielfalt von Falkenberg. Falkenberg steht seit seinem zehnten Lebensjahr auf der Bühne. In den Achtzigern war er der Sänger, Komponist und Texter von Stern Meissen. Schnell avanciert er, Mitte der 80er, unter dem Künstlerna- men Falkenberg zu einem der erfolgreichsten und populärsten Künstler im Osten Deutschlands und verkauft in dieser Zeit von seinen ersten beiden Soloalben jeweils über 250.000 Exemplare. Die Konzerte von Falkenberg sind nicht wiederholbare Momente, ihre offenherzige Inti- mität und berührende Melancholie durchwebt er mit humorvollen Ge- schichten. Trotz seiner anspruchsvollen Themen bleibt er dabei in einer unaufdringlichen Leichtigkeit. Er meistert den Grat, klingt empfindsam, aber niemals sentimental. www.falkenberg-musik.de »Ein Dichter, der hier singt, in Stücken, die stilistisch so weit weg sind von gewöhnlichen Rocksongs wie der Mond von den Sternen. Falken- berg verbindet die elegische Stimmung mit dem literarischen Anspruch von Leonhard Cohen und Nick Cave.« Mitteldeutsche Zeitung »Solche Lieder braucht das Land.« Süddeutsche Zeitung Falkenberg 27
prog rammü b e r s i ch t Samstag, 24.08.2019 Hennebergisches Museum Kloster Veßra 19.30 Uhr: Hirsch im Museum, Open Air-Konzert mit DOTA »Freiheit« Sonntag, 01.09.2019 — Weltfriedenstag Cineplex Suhl 18.00 Uhr: Lesung mit Wolfgang Bauer »Über das Meer« und 20.30 Uhr: Filmvorführung »Seefeuer« Freitag, 06.09.2019 — Denkmaltag Historisches Fabrikensemble Simson-Gewerbepark 19.30 Uhr: Lesung mit Jens Weißflog Sonntag, 08.09.2019 — Denkmaltag Freihof im Waffenmuseum Suhl 11.00 Uhr: 12. Suhler Dixieland-Kulturfrühschoppen mit der Burgen-Jazz-Band Dienstag, 22.10.2019 Stadtbücherei Suhl 19.30 Uhr: Lesung mit Marion Brasch »Lieber woanders« Mittwoch, 23.10.2019 Rhön-Rennsteig-Sparkasse, Filiale Suhl 19.00 Uhr: Musikalische Lesung mit Esther Esche »Der Hase im Rausch spielt Cello« und Andreas Greger spielt Bach Donnerstag, 24.10.2019 Congress Centrum Suhl, »Saal Simson« 20.00 Uhr: Konzert mit Katharina Franck und dem Club der toten Dichter »So und nicht anders« – Fontane neu vertont Freitag, 25.10.2019 IHK Südthüringen Suhl 20.00 Uhr: Martin Brambach und Christine Sommer lesen aus »Love Letters« von Albert Ramsdell Gurney 28
1 9 . provinzschrei Samstag, 26.10.2019 Congress Centrum Suhl, »Türmchen« 15.00 Uhr: KinderProvinzschrei: Knalltheater »König Drosselbrat« Congress Centrum Suhl, »Saal Simson« 15.00 Uhr: Im Gespräch: Thomas Thieme und Frank Quilitzsch »Ich Hoeneß Kohl« Congress Centrum Suhl, »Kultkeller« 17.30 Uhr: Lesung mit Daniela Dahn »Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute« Congress Centrum Suhl, »Saal Simson« 20.30 Uhr: Konzert mit Jasmin Tabatabai und dem David Klein Quartett »Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist?« Sonntag, 27.10.2019 Kirche St. Ulrich, Suhl-Heinrichs 17.00 Uhr: Konzert mit dem Chor Heavenly Voices »Don't stop us now!« Dienstag, 29.10.2019 Geschäftsstelle AWG Suhl 20.00 Uhr: Konzert mit Falkenberg »Im leisen Verschwinden der Landschaft« Samstag, 09.11.2019 Volkshochschule Suhl-Heinrichs ganztags: Kinderprovinzschrei mit aktiven Workshops für Kinder aller Altersklassen, Kinostunde, Kinderlesung und Improtheater Samstag, 23.11.2019, Provinzschrei-Abschlußabend Congress Centrum Suhl, »Saal Simson« 20.00 Uhr: Konzert mit Meret Becker und The Tiny Teeth »Le grand Ordinaire« Änderungen vorbehalten – aktuelle Informationen zum Programm erhalten Sie auch unter www.provinzschrei.de. 29
»Le Grand Ordinaire« A b schlu ssa b e n d Konzert: Meret Becker und The Tiny Teeth Samstag, 23.11.2019 | 20.00 Uhr | CCS, »Saal Simson« Meret Becker ist nicht nur Schauspielerin, sondern auch Musike- rin. Die Berlinerin stammt aus einer Künstlerfamilie mit deutschen, dänischen und polnisch-jiddischen Wurzeln. Musikalisch begibt sie sich in eigene Welten, die sich um Realitätsverschiebungen, Vergänglichkeit, die Liebe zu menschlichen Fehlern und unstillbare Sehnsüchte drehen. Im Laufe der Jahre kreierte sie ihren eigenen Klangkosmos, dem man deutlich anmerkt, dass ihre musikalische Karriere einst im Varieté und den Cabarets Berlins begann. 2014 erschien ihr viertes selbstgeschriebenes Album »Deins & Done«. Ein Album, das stilistisch dem Country und Singer-Songwriting zuzuordnen ist, wenngleich es den Meret-typischen Sound hat, sphärisch, bildhaft und mit singender Säge beweint. So trifft das Direkte auf den surrealen Moment, Country wie auf einer Eisschol- le gesungen. www.meretbecker.de Zaubern für das Publikum »Le Grand Ordinaire« ist nun eine Collage aus musikalischen Bil- dern und surrealen Liedern, die von Reisenden erzählen. Die Sehn- sucht nach dem miteinander Weglaufen, Aufbruch, Flucht - innen wie außen, das niemals Ankommen, die Angst vor dem Fremden und Angst vor dem Fremdsein ... Wiederkehrendes Thema ist ein Zirkus, eben »Le Grand Ordinaire«, der sich wie eine vage Erinnerung, seinen Weg bahnt. »Der Zau- berer macht Tricks, zaubern tut das Publikum.«, sagt Meret. Was zunächst wie eine kitschige Behauptung klingt, ist eine Tatsache. Der Zauberer manipuliert Gegenstände und nutzt die menschlichen Wahrnehmungsschwächen aus. Für das Publikum aber können Din- ge im Raum schweben, verschwinden, wiederkommen und vieles mehr. Der Zuschauer ist der eigentliche Zauberkünstler. Diese Fä- higkeit will Meret nutzen und bringt, gemeinsam mit ihrer Band »The Tiny Teeth« musikalische Bilder auf die Bühne, vergleichbar mit einem Soundtrack zu einem inneren Film. Der besteht zum einen aus Miniaturen, die wie aus einer Spieldose oder in einer Schneekugel musiziert klingen. Im Gegensatz dazu stehen schep- pernde Songs, die mit Bläsersatz, Banjo, Akkordeon, Archtop-Gi- tarre und Schlagwerk instrumentiert sind. Sie erzählen von den Seemännern unter den Bühnenmenschen, die alle Sprachen sprechen, gern auch gleichzeitig und die mit voller Kraft auf die Klippen zu halten, aufrecht stehend, mit wirrem Haar. Und das Zelt knarzt und ächzt wie ein sinkendes Schiff, aber nicht eine einzige Ratte geht von Bord, denn es riecht -nein- stinkt nach Abenteuer. »Wenn der Zirkus in der Stadt war, dann bleibt da so ein riesiger, trau- riger, heller Fleck im Rasen zurück. Mit ein wenig Sägespäne darin. 30
Und da bleibt ein trauriger junger Mann zurück, der weint bitterlich ob der Kontorsionistin, in die er so verliebt ist und die weiterzog. Und die Kontorsionistin ihrerseits sitzt im Zug und weint bitterlich ob des jungen Mannes, in den sie so verliebt ist. Und die Tränen rinnen ihre Wangen herunter und sie schaut aus dem Fenster und der Regen prasselt an die Scheiben und die Telegrafenmasten sausen vorbei. Und sie stellt sich vor, welche Nachrichten durch die Kabel geflossen sind: Liebesnachrichten. Und auf den Kabeln sitzen kleine Schwalben, wie Noten auf Notenlinien zu Liebesliedern. Und bald verwandeln sich die riesigen Telegrafenmasten in die Masten von riesigen Segelschiffen, die davon ziehen auf dem endlosen Meer.... Und er sprach, Sie sind schön, und er sprach, Sie sind stark. Und sie sprach, ich liebe Sie, schon immer. Dann wickelte sie sich ihm um seinen kleinen Finger und sie sprachen lange Zeit nichts.« Auszug »Le Grand Ordinaire«, Text: Meret Becker Meret Becker: Gesang, Säge, Homophone | Ben Jeger: Glasharfe, Piano, Akkordeon | Buddy Sacher: Gitarre, Banjo, Mandoline | Pe- ter Wilmanns: Saxophone, Klarinette, Bassklarinette | Uwe Langer: Trompete, Tuba, Posaune, Euphonium | Dirk Peter Kölsch: Schlagzeug Meret Becker 31
Ein ganzer Tag für die Kinder kin d er provi n z sch r e i Das historische Heinrichser Rathaus wird zur Spiel- und Wissensburg Samstag, 09.11.2019 | Volkshochschule Suhl-Heinrichs Ein ganzer Tag für die Kinder – Der KinderProvinzschrei Was am Samstag, den 9. November 2019, abläuft, das gab es so in Suhl noch nie – Kinder entern das altehrwürdige historische Heinrich- ser Rathaus und übernehmen die Macht. Ein Kulturnachmittag in einem Haus für die Kinder dieser Stadt – und natürlich auch für alle anderen interessierten Kinder aus der nahen und weiten Umgebung. Es wird kreative Workshops für Kinder geben, Puppentheater, Filmvorführun- gen, Lesungen, Essen, Trinken, Spaß, Spannung, garantiert gute Laune und noch vieles, vieles mehr. Wir bespielen das Rathaus von oben bis unten, von links bis rechts und lang bis quer. Es wird wackeln und knar- ren bis sich die Balken biegen. Den 9. November haben wir übrigens mit Bedacht ausgewählt, ist er doch einer der Schicksalstage der Deutschen. Wir dachten uns: Warum diesen Tag also inhaltlich nicht neu ausrichten und mit der Unbekümmertheit und Friedfertigkeit der Kindheit belegen? Warum soll die so wunderbare und grundehrliche Naivität der Kinder uns Erwachsene nicht anstecken, die Welt ab und an wieder mit kindlichen Augen zu sehen und somit eigene Ressentiments und aufgestaute Alltagsnervereien zu vergessen? Hier die bislang geplanten Aktivitäten. Workshops für Kinder: Gerhard Renner – Malerei Angelika Beuger – Drucken Birgit Boden – Filzen Provinzkultur e.V. – Papierschöpfen Max Strobel – Trommeln Der KinderProvinzschrei zu Gast in der Autohaus Ehrhardt AG 32
Begleitendes Kulturprogramm: Rahmenprogramm durch den Suhler Knabenchor Puppentheater für »kleine Kinder« Filmvorführung »Der kleine Maulwurf“ für »kleine Kinder« Buchlesung für »junge Kinder« Improtheater für »alle Kinder« Weitere Infos zum großen KinderProvinzschrei folgen in Kürze. Suhler Knabenchor Theater beim KinderProvinzschrei 33
«Le Paris d'autrefois« André Kudernatsch A u s d e m F r e i t a g s s a l on wird der ProvinzKultursalon D e r F re i t a g s s a l o n w a r s eit 2012 auf Wanderschaft durch den Th ü r i n g e r Wa l d u n d b o t abwechslungsreiche Angebote aus L i t e ra t u r, K u l t u r, K u n s t , Wissenschaft, Geschichte und Philoso - p h i e, w o b e i d e r S c h w e r punkt auf Literatur lag. Da es aber auf D a u e r s c h w i e r i g i s t , t e r mingebunden spannende Kulturakteu - re z u e n g a g i e re n , h a b e n wir uns entschieden, den Freitags - s a l o n z u m i n d e s t t e r m i n lich flexibler zu gestalten. Somit wird a u s d e m t ra d i t i o n s re i c h en Freitagssalon nur der ProvinzKul - t u r s a l o n . N a c h w i e v o r möchten wir mit diesem Nischenan - g e b o t e i n e Ko m m u n i k a t ionsplattform schaffen, welche den B e s u c h e r n d i e M ö g l i c h k eit bietet, neben der Nutzung von K u n s t - , K u l t u r- u n d p o p ulärwissenschaftlichen Bildungsan - g e b o t e n e i n e n i d e e l l e n Raum zu finden, in dem man sich mit G l e i c h g e s i n n t e n z u d e n vorgegebenen Themen austauschen, Ko n t a k t e k n ü p f e n u n d persönlich und körperlich miteinander 34 t re f f e n k a n n . H i e r z u l a d en wir Sie herzlich ein! A k t u e l l e u n d w e i terführende Informationen auf ...
U n s e r e k o m m e n d e n P r o vinzKultursalons 2019: 2 8 . S e p t e m b e r / 1 9 . 3 0 U hr / Bibliothek Zella-Mehlis L e s u n g a u s d e m » M a g a z in« » H i n t e r h e r i s t m a n i m m er schlauer!« Andreas Lehmann (Chefredakteur) und Nadja Klinger (Redak- teurin) lesen große Magazin-Geschichten, Kleingedrucktes, Kontaktanzeigen und eigenartige Nachrichten an die Redaktion. 1 6 . N o v e m b e r / 1 6 . 3 0 U hr / Oberrathaussaal Suhl K a m m e r m u s i k a l i s c h e s Tangokonzert » M i t a n g o q u e r i d o – m i tango loco« D i e G ä s t e e r w a r t e t e i n e L i ebeserklärung an den Tango: von h e i t e r b i s d ra m a t i s c h . E i n l eidenschaftliches und abwechs - lu n g s re i c h e s Ko n z e r t m i t k raftvoll farbenprächtigen und sinn - li c h l e i s e n T ö n e n u n d S t i m mungen, Vals, Milonga und Tango in k a m m er m u s i k a l i s c h e r Form für Herz und Ohr, mit kleinen A n e k d o t e n g e w ü r z t - m i t B ettina Born (Akkordeon, Gesang) u n d W o l f ra m B o r n ( P i a n o ) 1 3 . D e z e m b e r / 1 9 . 3 0 U hr / Gagarinsaal Suhl L e s u n g m i t A n d r e Ku d e r natsch » A u w e i a , We i h n a c h t e n . « W e i h n a c h t e n m i t d e m S c h neeschieber auf der Couch, mit der S c h w i e g e r m u t t e r i m K n o l l en-Ballett oder mit Fresslähmung b e i F re u n d e n – e s g i b t v i e l e Möglichkeiten, den Heiligen A b e n d t o t z u s c h l a g e n . I n d i esem Buch stehen die besten, gar- n i e r t m i t S t e r n e n , E l c h e n , Kartoffelsalat und Gurken. Kuder- n a t s c h k l ä r t a u f, w e r w i r k l i ch die Weihnachtsmärkte heim - s u c h t , w a r u m H ü h n e r f ü r weiße Weihnachten stehen und was d a s d i g i t a l e S c h r o t t w i c h t e l n bedeutet - ziemlich nikolausige G e s c h i c h t e n m i t K l a v i e r m u sik von Andreas Groß. 35 . . . u n s e r e r H o m e page: www.provinzkultur.de
Lust auf großes Kino? P r ov i n z k u lt u r k i n o 29. August und 02. September 2019 | Capernaum – Stadt der Hoffnung Zain (Zain Al Rafeea) ist im Knast gelandet, weil er jemanden erstochen hat. Doch nun steht er als Kläger vor Gericht. Die Angeklagten: seine Eltern. Zain verklagt seine Eltern, weil sie ihn auf diese Welt gebracht haben. Diese Welt ist ein »Capharnaüm« - ein Ort voller Chaos und Wahnsinn, in dem Zain und all die anderen, denen wir in diesem Film begegnen, kaum eine Chance haben. (2018) 26. und 30.September 2019 | Der illegale Film – Wem gehört eigentlich ein Bild? Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Schnitt haben Claus Wischmann und Martin Baer etwa fünf Jahre an ihrem neuen Dokumentarfilm ge- arbeitet, in dem es um unser Verständnis von (Ab-)Bildern und Realität geht. Eine Realität, die stärker als je zuvor eine Bilderwelt ist. (2016) 17. und 21. Oktober 2019 | Zwei Familien auf Weltreise Zwei Familien mit insgesamt fünf Kindern lassen alles hinter sich und reisen ein Jahr lang um die Welt. Sie lernen neben vielen Ländern auch sich selbst und ihre Kinder ganz neu kennen. (2019) 21. und 25. November 2019 | Die Architekten Der Film erzählt die Geschichte eines Projekts: Junge Architekten sollen für ein riesiges Neubaugebiet ein gesellschaftliches Zentrum entwer- fen. Für sie alle ist es nach Jahren der Routine die erste wirkliche Chan- ce. Die Dreharbeiten zum Drama »Die Architekten« von Peter Kahane fanden ab Oktober 1989 inmitten der gesellschaftspolitischen Umbrü- che statt, so dass der regimekritische DEFA-Film erst 1990 beim letzten Nationalen Spielfilmfestival der ehemaligen DDR uraufgeführt und dort mit dem Spezialpreis der Jury prämiert wurde, aber bei seinem folgen- den Kinostart nur wenig Resonanz seitens der Zuschauer erfuhr. (1990) 19. Dezember 2019 | Anderswo in Afrika Ein Film über eine Entdeckungsreise, die Suche nach dem Abenteuer und nach dem Ich. Nur mit dem Fahrrad ist Anselm durch den afri- kanischen Kontinent gefahren. 15.000 Kilometer, 414 Tage, 15 Länder. (2018) Veranstaltungsort: Clubkino Schauburg 2go, Bahnhofstr. 14, Zella-Mehlis Karten telefonisch unter: 0 36 82 / 46 46 47 oder 01 57 / 7 05 44 88 4 per Mail: kontakt@kinozm.de Beginn immer um 19.30 Uhr. 36
Wirtschaftswachstum, Klimawandel, Völkerwanderung, (Rechts)Populismus: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Die Zukunft ist näher, als wir glauben Q uerdenken Tickets in den Geschäftsstellen von Freies Wort und unter www.provinzkultur.de Querdenken ist eine neue Veranstaltungsreihe Ihrer Tageszeitung mit dem Projekt Aufwind, dem Verein Querdenken für unsere Provinzkultur Zukunft! e.V. und der HCS Medienwerk GmbH. Angesichts weltweiter globaler Umwälzungen, tiefgrei- fender gesellschaftlicher Veränderungen und unsicheren Zukunftsszenarien regen wir den intermedialen Diskurs Querdenken ist eine Veranstaltungsreihe unseres Vereins in Koopera- in unserer Heimatregion an, um alternative Denk-, Wirt- schafts-, Bildungs- und Lebensmodelle vorzustellen. tion mit der Suhler Verlagsgesellschaft und mit dem Projekt Aufwind – freundlich unterstützt von der WTA Carsten Weser GmbH. Ange- sichts weltweiter globaler Umwälzungen, tiefgreifender gesellschaftli- Südthüringens starke Seiten cher Veränderungen und unsicheren Zukunftsszenarien regen wir mit Foto: Wolfgang Schmidt/S.-Fischer-Verlag diesem Veranstaltungsformat den intermedialen Diskurs in unserer Heimatregion an und stellen alternative Denk-, Wirtschafts-, Bildungs- und Lebensmodelle vor. 27. September 2019 (Ort und Uhrzeit werden rechtzeitig bekannt gegeben) Simon Marian Hoffmann im Vortrag und Gespräch »Möchte eine Gesellschaft jung und dynamisch bleiben, dann muss sie sich der Kraft der Jugend bedienen. Ihre Innovationen erkennen und die Jugend nicht als Konsumenten, Produzenten oder Reproduzenten des eigenen Systems verstehen. Sondern als Innovatoren, Impulsgeber und Architekten ihres ›Hauses der Zukunft‹.« Simon Marian Hoffmann, Querdenker und Gründer des Vereins »De- mokratische Stimme der Jugend« (DSDJ), kommt nach Südthüringen! Er richtet klare Worte an die Welt der Erwachsenen und fordert ge- meinsam mit seinen Mitstreiter/innen eine Gesellschaft, die jungen Menschen ermöglicht, sich zu beteiligen, mitzugestalten und ihr Po- tential zu entfalten. Der Verein hat für sein Engagement bereits etliche Auszeichnungen und Preise erhalten. »Wir wählen statt einer Opferrol- le, die alles als gegeben akzeptiert, die kraftvolle Entscheidung, Haupt- rolle und Gestalter des eigenen Lebens uns Umfelds zu sein.« Simon Marian Hoffmann 37
Sie können auch lesen