Holz ist in Bestform und modern wie eh und je - Als Werkstoff, für den Leichtbau, in der Forschung: VDI
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
w w w. i q - j o u r n a l . d e Ausgabe 3/2021 Als Werkstoff, für den Leichtbau, in der Forschung: Holz ist in Bestform und modern wie eh und je 8 9 13 BS Energy: Smart Forestry: Jugend forscht: Auf dem Weg in Richtung Wenn der Wald zu Unser Bezirksverein zeichnet Kohleausstieg uns spricht Jungforscher aus
2 iQ-Journal 3/2021 zur sache Bernd-Christian Hölscher, Nerea Meinicke und Solveigh Foisel-Tidau, Mitglieder des Vorstands des VDI Braunschweig Liebe Leserinnen und Leser, 2 editorial wo auch immer Sie gerade sitzen, schauen Sie sich einmal um. Vielleicht liegt dieses Magazin gerade auf einer hölzernen Tischplatte? Oder neben Ihnen Zur Sache steht ein Schrank aus Holz? Dieses Material umgibt uns im täglichen Leben und ist schon seit langer Zeit ein nicht mehr wegzudenkender Werkstoff. Die Idee, Holz zur Energieversorgung, etwa für die Bereitstellung von Wär- 3 titel me, zu verwenden, ist beinahe so alt wie der Mensch selbst. Dass dieses Konzept nun wieder Verwendung in großen Kraftwerken findet, zeigt Landesforsten setzen auf LÖWE Ihnen der Artikel von BS Energy. Sandwich aus Furnieren Vielleicht haben Sie einmal das Mühlenmuseum in unserer Region besich- Neue Perspektiven im Hochbau tigt. Die riesigen Stämme der Hausbäume, mit denen eine ganze Mühle Recycelte Wärme aus Altholz getragen und gedreht wird, oder die imposanten Zahnräder für die Über- Smart Forestry: Sensorik und 5G setzung der Flügelumdrehungen zeigen eindrucksvoll die Bedeutung von Neuer, alter Leichtbauwerkstoff Holz für diese frühen Maschinen der Menschheit. Auch in der Schifffahrt oder dem Hausbau war und ist Holz sehr präsent. Dabei erscheint vor dem geistigen Auge schnell das Bild verheerender 12 inter n Brände aus der Geschichte. Diese Ausgabe des iQ-Journal zeigt Ihnen, wie heutzutage mit dem Brandschutz in Holzbauten umgegangen wird, um Neuer Vorstand stellt sich vor solche Bilder zu verhindern. Für den Flugzeugbau gewinnt Holz als leichter Bezirksverein kürt Jungforscher Werkstoff wieder an Bedeutung, wie Sie heute erfahren werden. Jobstart in Corona-Zeiten Die erhöhte Nachfrage in vielen verschiedenen Bereichen spiegelt sich auch in der Marktsituation durch eingeschränkte Verfügbarkeit und erhöhtem Preis wider. Das Pflanzen und Fällen von Bäumen beeinflusst zudem maß- geblich unsere Umwelt. Vorausschauendes Handeln ist dabei besonders 14 vdi young engineers gefordert, da der Lebenszyklus eines Baums mehr als eine menschliche Young Engineers in der Schule Generation betrifft. Wälder bieten wichtige Lebensräume, sind für die un- Kaminabend: Feuer und Flamme terschiedlichsten Ökosysteme von essenzieller Bedeutung, binden schäd- liches CO2 und versorgen die Erde mit Sauerstoff. In diesem Zusammen- hang zeigt Ihnen ein weiterer Artikel, wie die Verwendung von Holz zum Klimaschutz beiträgt und die Forstwirtschaft nachhaltig betrieben werden 15 ingenieurregion.de kann. Zukunftsorientierte und innovative Entwicklungen in der Land- und Forstwirtschaft durch Einsatz neuer Technologien aus den Bereichen Sen- Die Zukunft der Ingenieurregion sorik und Mobilfunk präsentieren wir ebenfalls. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen! 16 termine & gratulationen Unsere neuen Mitglieder Herzlichen Glückwunsch! Veranstaltungen: Hier geht’s hin Kongress der Young Engineers Ankündigung: Unser Titelthema
iQ-Journal 3/2021 3 Titel Mit Vergangenheit und Zukunft Landesforsten setzen auf Waldbauprogramm LÖWE Lag die Verwendung von Holz im Mittel- Führte die große Bedeutung des Holzes das die Waldfunktionen vereint und alter, dem hölzernen Zeitalter, im Mangel und die vielfältige Nutzung des Waldes harmonisiert. Die Bewirtschaftung fo- an Alternativen und der guten Verfüg- im Mittelalter zu Übernutzung, zu kussiert hierbei nicht ausschließlich auf barkeit begründet, sind es vor allem die Waldflächenverlusten und letztlich zur die Holzerzeugung, sondern bedenkt ökologische Vorteilhaftigkeit und die Holzknappheit, ist die Erzeugung des die dauerhafte Leistungs- und Funkti- positive Klimabilanz, die die derzeitige nachwachsenden Rohstoffs heute – zu- onsfähigkeit des Waldes als Ökosystem Renaissance des Holzes und dessen Vor- mindest soweit sie die hiesige Forstwirt- stets mit. Dies bedeutet, natürliche Pro- dringen in Bereiche erklären, in denen schaft und nicht die Exploration bore- zesse wann immer möglich und sinn- bisher überwiegend andere Materialien aler oder tropischer Primärwälder betrifft voll einzubeziehen, aber auch sich der eingesetzt wurden. – vom Grundprinzip der Nachhaltigkeit Bedeutung des Waldes als Lebensraum Als Produkt atmosphärischen CO2, Son- bestimmt. Weit über den ursprünglich zahlloser Arten, als Wasserspeicher und nenlichts und Wassers binden Bäume im Jahr 1713 vom Bergmann von Car- -filter und als Erholungsraum der Men- in ihrem Holz Kohlenstoff. Dessen Ver- lowitz geprägten Gedanken hinaus, die schen bewusst zu sein. wendung anstelle von Stahl, Alumini- Versorgung mit dem für den Bergbau es- Zentrales Ziel ist es, die historisch be- um, Kunststoff oder Beton hilft, end- senziellen Holz dauerhaft sicherzustellen, dingt oft noch wenig gemischten Wäl- liche fossile Rohstoffe zu schonen. In wird das Nachhaltigkeits-Prinzip heute der in vielfältige und leistungsfähige der Summe aus Wachstum der Wälder umfassender verstanden. Dem Ansatz Mischwälder zu entwickeln. Diese einerseits und Verwendung des Holzes der nachhaltigen, multifunktionalen sind nicht nur angesichts der zu er- als Kohlenstoffspeicher und als Substi- Forstwirtschaft folgend gilt es, den Wald wartenden Klimaveränderungen vor- tut energieintensiver Materialen ande- so zu bewirtschaften, dass dessen viel- teilhaft, da sie stabiler sind und über rerseits, ergibt sich die klimaschützende fältige wirtschaftliche, ökologische und höhere Resilienz verfügen. Sie liefern Wirkung von Wald und Holz. Gleichzei- soziale Funktionen gegenwärtig genauso auch unterschiedlichstes Holz, das vom tig ermöglichen technische Verfahren erfüllt werden wie in Zukunft. Streichinstrument über den Dachstuhl, heute, Holz in Bereichen einzusetzen, die Treppenstufe, den Fußbodenbelag die bisher anderen Materialien vorbehal- Lebens- und Erholungsraum und das Papier bis hin zur Viskose-Faser ten waren – etwa als Rohstoff für Texti- Die Niedersächsischen Landesforsten fol- verwendet werden kann. lien, als Verbundwerkstoff im konstruk- gen hierbei den naturnahen Grundsätzen tiven Bereich oder als Ausgangsstoff in des Programms zur „Langfristigen Öko- Mathias Aßmann, der chemischen Industrie. logischen Waldentwicklung“ (LÖWE), Niedersächsische Landesforsten Foto: Niedersächsische Landesforsten Vielfältig gemischte und strukturreiche Wälder sind auf kommende Klimaveränderungen besser angepasst und liefern den vielfältig einsetzbaren Rohstoff Holz.
4 iQ-Journal 3/2021 titel Gefragtes Sandwich aus Furnieren Holzbasierte Hybridmaterialien eröffnen neue Chancen Die Nutzung des Rohstoffs Holz steht wendungen nimmt die Kaskadennut- Richtlinie 2000/53/EG des Europäischen in Deutschland seit Jahrhunderten im zung – die wiederholte stoffliche Nut- Parlaments und des Rates über Altfahr- Zeichen der Nachhaltigkeit und des zung des Rohstoffs Holz über mehrere zeuge. Die Richtlinie besagt, dass minde- wirtschaftlichen Erfolgs der Forst- und Produkt-Lebenszyklen – eine zentrale stens 85 Prozent des durchschnittlichen Holzwirtschaft. Das gesamte Cluster Rolle in der Entwicklung und Anwen- Fahrzeuggewichts recyclingfähig sowie Forst und Holz setzte in mindestens 95 Prozent Deutschland im Jahr 2018 wiederverwendbar und knapp 187,5 Mrd. Euro „In verschiedenen Forschungsvorhaben wird derzeit der Ein- verwertbar sein müssen. um, erwirtschaftete eine satz von Holz für strukturrelevante Bauteile untersucht. Holz Insbesondere durch nach- Bruttowertschöpfung von bietet durch seine besonderen dichtespezifischen mechani- wachsende Rohstoffe und 58,5 Mrd. Euro und bot schen Kennwerte ein außerordentliches Leichtbaupotenzial.“ den Einsatz von Multima- rund eine Mio. Beschäf- terialverbunden können tigten einen Arbeitsplatz. die Anforderungen zur Die Branche leistet somit einen nennens- dung holzbasierter Produkte ein. In der Steigerung der Ressourceneffizienz und werten Beitrag zur Schaffung von Ar- Fahrzeugindustrie wächst der Anspruch, zur Verbesserung der Recyclingfähig- beitsplätzen, aber auch zu Klimaschutz leichte und vor allem nachhaltige Lö- keit erfüllt werden. Naturfaserverstärkte sowie Ressourceneffizienz. sungen zu entwickeln. Bedingt wird dies Kunststoffe finden im Automobilbau Aufgrund der enormen Nachfrage nach durch immer strenger werdende Kli- bereits seit Jahren Anwendung im Interi- der Ressource Holz für vielfältige An- maschutzrichtlinien, aber auch durch die eur, werden dort aber durch optisch an- Holzschäume sind leicht, offenporig, druckfest – und gut für die Umwelt.
iQ-Journal 3/2021 5 titel Wie ein Sandwich in Form gebracht: Furnierbasierte Multimaterialformteile können in Straßen- und Schienen- fahrzeugen zum Einsatz kommen. liegen in den Be- reichen der Dämmstoffe, Verpackungsmaterialien und Mit- telschichten in Sandwichelementen. Um einen stabilen Werkstoff herzustel- leichten me- len, nutzt man die holzeigenen Binde- tallischen Deckla- kräfte, die bei der Aufschäumung einer gen und/oder verschiedenen Holzfasersuspension mit natürlichen Ad- technischen Textilien zur Anwendung ditiven und der anschließenden Trock- sprechendere Oberflächen wie hoch- zu bringen. Um hohe mechanische Ei- nung aktiviert werden. Dieser kann in wertige Messerfurniere verkleidet. Im genschaften zu erreichen, zugleich Rohdichten von ca. 60 bis 200 kg/m³ Exterieur hat sich der Einsatz nachwach- aber auch komplexe Bauteilgeome- mit guten physikalisch-technologischen sender Rohstoffe aufgrund fehlender trien zu realisieren, ist der Aufschluss- Eigenschaften produziert werden. So- Erfahrungen in der technisch-konstruk- grad des Holzes (Furnier, Strand, Span, wohl bei wärmedämmenden als auch tiven Anwendung und der Integration in Faser) entscheidend und bauteilspezi- bei physikalisch-technologischen Eigen- großindustriellen Fertigungsprozessen fisch zu wählen. Je nach Einsatz müs- schaften werden erfolgsversprechende bisher noch nicht durchgesetzt. In ver- sen die Baugruppen zudem Anforde- Ergebnisse erzielt. Die dichteabhän- schiedenen Forschungsvorhaben wird rungen hinsichtlich des Brandschutzes, gigen Wärmeleitfähigkeiten liegen bei derzeit der Einsatz von Holz für struktur- der Emissionen, Dauerhaftigkeit und niedrigen Dichten unter 0,04 W/mK und relevante Bauteile untersucht. Möglichkeiten zur Integration in beste- sind somit mit den Werten von Poly- Holz bietet durch seine besonderen hende Produktionsabläufe erfüllen. Die styrol und Holzfaserdämmplatten ver- dichtespezifischen mechanischen Kenn- Eignung holzbasierter Hybridmaterialien gleichbar. Die Holzschäume zeigen sich werte ein außerordentliches Leichtbau- bezüglich dieser Anforderungen konnte auch nach Wasserlagerung formstabil. potenzial. Die Vorteile liegen ferner in in Forschungsprojekten bereits nachge- seinen hohen Dämpfungseigenschaften, wiesen werden. Hohe Schallabsorption der geringen Wärmeleitfähigkeit, den Das Brandverhalten ähnelt dem von Na- guten Dämmeigenschaften und der Op- Fraunhofer WKI arbeitet turfaserdämmstoffen, sie brennen und tik, die eine zusätzliche Verkleidung von an neuer Werkstoffgeneration glimmen und die Flamme erlischt zum Tragstrukturen überflüssig macht. Die Neben der bisher beschriebenen Anwen- Teil von selbst. Aufgrund der offenpo- Fotos: Fraunhofer WKI/Manuela Lingnau Nachteile des Naturmaterials, wie die dung für den hochwertigen Einsatz von rigen Struktur zeigt der Holzschaum reduzierte Reproduzierbarkeit und das Holz im Mobilitätssektor bilden die vom eine hohe Schallabsorption. Bei der komplexe Versagensverhalten, können Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Bewertung von Produkten nach ihren beispielsweise durch Hybridisierung und Wilhelm-Klauditz-Institut WKI entwi- klimaschädigenden CO2-Äquivalenten den Einsatz von Furnier-Mehrschichtver- ckelten Holzschäume eine neue Gene- bzw. ihres Carbon-Footprints ist ge- bunden ausgeglichen werden. ration von Werkstoffen, die auch aus schäumtes Holz als vollständig natür- schwachen Holzsortimenten, Resthöl- licher Werkstoff sehr attraktiv. Entscheidender Aufschlussgrad zern und anderen lignocellulosehaltigen Trag-, Seiten- und Dachstrukturen sowie Rohstoffen hergestellt werden können. Dr. Dirk Berthold, Dr. Nina Ritter und Türen von Straßen- und Schienenfahr- Holzschäume sind leichte, offenporige Claudia Burgold M.Sc., Fachbereich zeugen eignen sich aufgrund ihrer flä- und druckfeste Werkstoffe, die ohne Holzwerkstoff- und Naturfaser- chigen, wenig gekrümmten Ausgestal- synthetische Bindemittel gefertigt wer- Technologien, Fraunhofer- tung besonders, um die Vorteile eines den und somit klimafreundlich und re- Institut für Holzforschung, Sandwichs aus Furnieren, dünnen bzw. cycelbar sind. Mögliche Einsatzgebiete Wilhelm-Klauditz-Institut WKI
6 iQ-Journal 3/2021 titel Neue Perspektiven im Hochbau Wie brandgefährdet sind mehrgeschossige Holzgebäude? Brandschutzmaßnahmen sind für Bau- Energiewende, die Nachhaltigkeitsdis- zeit auf massive Bauweisen gesetzt. herren, Architekten und Planer häufig kussion und die Digitalisierung führen Holzbauten waren auf Gebäude geringer Kostentreiber und Bremser einer inno- dazu, dass sich die künftigen Konzepte Höhe und Holzbauteile im Wesentlichen vativen Bauweise. Auf der anderen Seite für den Brandschutz moderner Wohn- auf Dachtragwerke beschränkt. Zu Be- sind wir in Deutschland stolz auf unser gebäude verändern. Standardbauweisen ginn dieses Jahrtausends wurde durch hohes Sicherheitsniveau im Bauwesen und Standardkonzepte nach heutigen Einführung der Gebäudeklasse 4 in den und im Brandschutz. Die Anzahl der jähr- Maßstäben werden deutlich seltener ge- Bauordnungen der Länder mit der An- lich zu beklagenden Brandopfer sinkt er- fragt sein. forderung „hochfeuerhemmend“ und freulicherweise seit einigen Jahren stetig. der Muster-Holzbaurichtlinie, welche die Das vorhandene hohe Sicherheitsniveau Renaissance des Holzbaus Holztafelbauweise bei Verwendung ei- wird daher grundsätzlich auch nicht in- Infolge neuer Forschungsergebnisse und ner sogenannten brandschutztechnisch frage gestellt. veränderter bauaufsichtlicher Anfor- wirksamen Bekleidung ermöglichte, der derungen erlebt der Holzbau im Woh- Anwendungsbereich der Holzbauweise Kurswechsel im Bauwesen nungsbau eine Renaissance. Nach dem auf bis zu viergeschossige Gebäude er- Gleichwohl ist in den nächsten Jahren Zweiten Weltkrieg, indem als Folge des weitert. Die brandschutztechnisch wirk- im Bauwesen ein Wandel zu erwarten. Luftkriegs in vielen deutschen Städten same Bekleidung ist dabei so ausgelegt, Aktuelle gesellschaftliche Megatrends die traditionellen Fachwerk-Innenstädte dass eine Entzündung der Holzbauteile wie der Klimawandel, die anstehende abbrannten, hat man in der Nachkriegs- sicher verhindert wird. Dies führt zu ei- Foto: TU Braunschweig In Großbrandversuchen untersucht die TU Braunschweig, ob mehrgeschossige Holzgebäude auch bei Feuer genauso sicher sind wie Gebäude aus Stahlbeton.
iQ-Journal 3/2021 7 Titel ner entsprechenden Bekleidungsdicke, eurs bezeichnet. Die Untersuchungen Decke bzw. eine Wand beschränkt. Die welche in der Praxis häufig nicht wirt- zeigten, dass sich im Falle einer unge- anderen Wände müssen bekleidet wer- schaftlich darstellbar ist. Des Weiteren schützten strukturellen Brandlast eine sig- den, jedoch nicht zwingend mit einer ist eine Anwendung für die Gebäude bis nifikante Veränderung der Branddyna- brandschutztechnisch wirksamen Beklei- zur Hochhausgrenze (bis acht Geschosse) mik ergibt, die einen Einfluss über den dung. Auch für die Holztafelbauweise nicht möglich. gesamten Brandverlauf aufweist. Die wird es künftig Erleichterungen bezüg- Die Vorteile des Baustoffs Holz hinsicht- Versuche signalisieren, dass Brandräume lich der erforderlichen Bekleidungen ge- lich der Ressourceneffizienz ben. Grundsatz dieser und seiner Eigenschaft als CO2- Erleichterungen ist der Speicher (ein durchschnittliches „Diese aktuellen Forschungsergebnisse sind Grundlage der Ansatz einer Vergleich- fünfgeschossiges Gebäude in zurzeit erfolgenden Überarbeitung der bauaufsichtlichen barkeit zum Massiv- Holzbauweise kann über seine Regelungen für Holzgebäude, sodass künftig Holzbauten bauteil, welches in Lebensdauer bis zu 500 Tonnen bis zur Hochhausgrenze ermöglicht werden, ohne dass das feuerbeständiger Bau- CO speichern) sowie die geringe vorhandene Sicherheitsniveau abgesenkt wird.“ weise einen Vollbrand 2 Masse und die vergleichsweise auch ohne Löschmaß- kurzen Bauzeiten von Holzkonstrukti- mit nur einer Wand oder der Decke als nahmen überstehen kann. Die Beklei- onen führen dazu, dass die Holzbauwei- ungeschützte Holzoberfläche ohne einen dung der Holzbauteile muss daher so se auch der bevorzugte Baustoff für Auf- Löschangriff selbstverlöschend sein kön- ausgelegt werden, dass bei dem wahr- stockungen im Wohnungsbau ist. nen. Werden mehrere brennbare Bau- scheinlichen sogenannten natürlichen teiloberflächen ungeschützt ausgeführt, Brandverlauf ein Versagen des Holzbau- Auswirkung auf Branddynamik können sich die brennenden Oberflächen teils verhindert wird. In dem Verbundforschungsvorhaben TIM- aufgrund der Wärmestrahlung (Kreuz- puls der TU Braunschweig gemeinsam mit oder Rückstrahlung) gegenseitig beein- Fazit: Weniger Hindernisse der TU München, der Hochschule Mag- flussen, infolgedessen wird in der Regel Moderne Konzepte für den Wohnungs- deburg-Stendal sowie dem Institut für kein Selbstverlöschen eintreten. bau erfordern auch innovative Ansätze Brand- und Katastrophenschutz in Hey- Diese aktuellen Forschungsergebnisse für den Brandschutz. Aufgrund neuer Er- rothsberge bei Magdeburg wurden mit- sind Grundlage der zurzeit erfolgenden kenntnisse werden die bauaufsichtlichen hilfe einer Vielzahl von Brandversuchen Überarbeitung der bauaufsichtlichen Re- Anforderungen den Entwicklungen an- und theoretischen Untersuchungen wis- gelungen für Holzgebäude, sodass künf- gepasst. Insbesondere der erweiterte senschaftliche Grundlagen zur Erweite- tig Holzbauten bis zur Hochhausgrenze Anwendungsbereich der Holzbauweise rung der bauaufsichtlichen Brandschutz- ermöglicht werden, ohne dass das vor- ermöglicht einen Abbau der Hemmnisse regelungen für Holzbauten geschaffen. handene Sicherheitsniveau abgesenkt für Aufstockungen und Nachverdich- Im Fokus der Forschungsarbeiten stan- wird. tungen und stellt somit eine Vorausset- den insbesondere die Auswirkungen der Da durch die sogenannten immobilen zung für die Schaffung des dringend er- im Vergleich zu Massivbauten in Holz- Brandlasten der massiven Holzbauteile forderlichen neuen Wohnraums und die gebäuden strukturbedingten höheren wie Brettschichtholz- oder Brettsperr- Senkung von Baukosten dar. Brandlasten sowie das sogenannte Nach- holzbauteile die Brandlasten insgesamt brandverhalten, welches das Brandver- im Gebäude im Vergleich zur klassischen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß, halten der Konstruktion nach Abbrand Massivbauweise deutlich höher sind, ist Institut für Baustoffe, Massivbau und bzw. Ablöschen des brennbaren Interi- der Anteil des sichtbaren Holzes auf die Brandschutz, TU Braunschweig Impressum Herausgeber & Redaktion Fach- und redaktionsbeirat Eine Haftung für die Richtigkeit der Verein Deutscher Ingenieure Bernd-Christian Hölscher M.Sc. (Schriftleiter) Veröffentlichungen kann trotz Prüfung Braunschweiger Bezirksverein e.V. Prof. Dr. techn. Reinhard Leithner durch die Redaktion nicht übernommen Vertretungsberechtigter Vorstand: Markus Mejauschek M.Sc. werden. Mit Übergabe von Manuskrip- Dipl.-Ing. Rüdiger Wendt, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtschaftsing. Peter Peckedrath ten und Abbildungen an die Redaktion Markus Mejauschek M.Sc., Dipl.-Ing. Mario Schlömann oder den Verlag erteilt der Verfasser Dr.-Ing. Martin Bartuschat Dipl.-Ing. Josef Thomas (Schriftleiter) dem Verlag das Recht zur Veröffentli- v.i.S.d.P.: Stefan Boysen (boy) Tjark Tiesler chung. Namentlich gekennzeichnete E-Mail: redaktion@vdi-bs.de Dipl.-Ing. Rüdiger Wendt Artikel geben nicht unbedingt die Anschrift: Brabandtstraße 11, Meinung des Herausgebers wieder. Für 38100 Braunschweig unverlangt eingesandte Manuskripte, E-Mail: kontakt@vdi-bs.de Layout Fotos oder Grafiken keine Gewähr. Alle Ilka Isensee, isidesign Tel: 0531 - 473 76 76, Fax: 0531 - 473 75 67 Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher titelfoto Druck Genehmigung des Herausgebers. Maul-Druck GmbH & Co. KG Pixabay
8 iQ-Journal 1/2017 3/2021 titel Recycelte Wärme aus Altholz BS Energy ist auf dem Weg in Richtung Kohleausstieg BS Energy setzt in Braunschweig auf eine gebaute, weitverzweigte Fernwärmenetz entsprechen. Bei der Verbrennung im klimafreundliche Zukunft und beendet mit einer Länge von aktuell 255 Kilome- Wirbelschichtkessel herrschen Tempera- bereits im Jahr 2022 die Wärme- und tern, das rund 50.000 Braunschweiger turen von mehr als 850 Grad Celsius, so- Stromerzeugung aus Steinkohle. Das Vor- Haushalte mit Wärme versorgt. dass die meisten dieser Schadstoffe sofort haben stellt die größte Investition in der Die geplante Fernwärmeleistung des Bio- verbrannt werden. Den Rest übernimmt Firmengeschichte dar. masse-Heizkraftwerks mit dem Haupt- eine mehrstufige Rauchgasreinigung nach brennstoff Altholz liegt bei 53 Megawatt dem neuesten Stand der Technik. Neuer Elektrokessel nutzt thermisch, die elektrische Leistung bei 22 Etwa 184.000 Tonnen Altholz werden überschüssigen Strom Megawatt. Die neue Anlage deckt die jährlich zum Einsatz kommen, das vor- Das flexible und nachhaltige Kraftwerks- Grundlast und soll ganzjährig laufen. Im zugsweise aus einem Umkreis von 250 konzept besteht aus vier wesentlichen Biomasse-Heizkraftwerk kommen im We- Kilometern um Braunschweig herum Teilen: den Hauptbestandteilen Biomasse- sentlichen Altholz der Klassen A II bis stammt. Das Ausschreibungsverfahren Heizkraftwerk mit Hauptbrennstoff Alt- A IV sowie kleinere Mengen Landschafts- für die Brennstoffversorgung läuft aktuell holz samt Biomasselager und Gasturbinen- pflegeholz als Brennstoff zum Einsatz. Bei noch, erste Angebote liegen bereits vor. Heizkraftwerk. Darüber hinaus gehören der Verbrennung von Altholz wird nicht Mit dem Bau der neuen Anlage kann BS die bestehende, 2011 in Betrieb genom- mehr Treibhausgas freigesetzt, als es bei Energy über Kraft-Wärme-Kopplung etwa mene Gas- und Dampfturbinen-Anlage seinem Wachstum aufgenommen und 90 Prozent der im Holz gespeicherten zum Konzept sowie ein neu zu errich- gespeichert hat. Energie nutzen und ist damit deutlich effi- tender Elektrokessel, um Überschussstrom Weil im verwendeten Altholz auch ent- zienter als bestehende Altholzkraftwerke, zur Wärmeerzeugung zu nutzen. Weitere sprechende Mengen an Schadstoffen ent- die oft nur Strom produzieren. Durch die Bestandteile sind die bestehenden Wär- halten sind, wird das Heizkraftwerk den kurzen Transportwege des Hauptbrenn- mespeicher auf dem Kraftwerksgelände strengen Anforderungen der 17. Bundes- stoffes Altholz werden die Logistik-Emis- sowie das engmaschige, sternförmig auf- Immissionsschutzverordnung (BImSchV) sionen gegenüber den bisherigen Kohle- transporten deutlich reduziert. Vorteile im Winter Das Gasturbinen-Heizkraftwerk mit Ab- hitze-Wärmetauscher zur Strom- und Fernwärme-Erzeugung ist die zweite neue Säule des Konzepts. Die geplante Fern- wärmeleistung liegt bei 72 Megawatt, die elektrische Leistung bei 61 Megawatt. Die Anlage unterstützt die Erzeugung vor allem flexibel in der kälteren Jahreszeit – dies hat große Vorteile in einem Umfeld mit zunehmender, oft wechselnder Ein- speisung von Wind- und Solarstrom. Im Sommer 2020 ist der Bau der Anlagen gestartet, spätestens im Dezember 2022 will BS Energy mit den neuen Anlagen si- cher am Netz sein. Das Kohlekraftwerk Foto: BS|ENERGY wird dann 2023 sukzessive vom Netz ge- nommen und abgebaut. Dipl.-Ing. Jens-Uwe Freitag, Die Modernisierungsarbeiten auf dem Gelände des HKW Mitte an der BS|ENERGY Braunschweiger Hamburger Straße sind in vollem Gange. Versorgungs-AG & Co. KG
iQ-Journal 3/2021 9 titel Wenn der Wald zu uns spricht Smart Forestry: Wie Sensorik und 5G dem Holz guttun Das vom Bund mit vier Millionen Euro geförderte Projektvorhaben „Smart Country“ aus der 5x5G-Strategie des Bundesministeriums für Verkehr und di- gitale Infrastruktur (BMVI) soll die Poten- tiale des leistungsfähigen Mobilfunks im ländlichen Raum sichtbar machen und wissenschaftsbasierte Anwendungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft unter realen Bedingungen erproben. In den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt entsteht so derzeit eine digi- tale Pionierregion. Partnerschaft für den Wald Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist mit einem Forscher- team aus den Fakultäten Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau vorrangig im Teilprojekt „Smart Forestry“ involviert. Dabei werden Anwendungsszenarien Holzverarbeitung, Umweltschutz und Naherholung, dazu Kommunikation und aus den Bereichen Waldvitalitätssensorik Information: In den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt entwickelt und -frühwarnsysteme, einem Bürgerin- sich eine digitale Pionierregion für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft. formationssystem sowie der vernetzten Wer dem QR-Code folgt, erhält weitere Infos zu Smart Forestry. Online-Holzernte mit den Querschnitts- themen 5G-Kommunikation und einer wertet – noch bevor erste Schäden für Pflanzungen) gesperrt? Mit dem Bür- Datenplattform verknüpft. Die Projekte den versierten Forstwirt sichtbar sind. Da- gerinformationssystem ist der Wald als werden an den Standorten in Wolfenbüt- rüber hinaus werden auch ortsbezogene Naherholungsgebiet in der Lage, digital tel (Lechlumer Holz, Staatsforsten) und Frühwarnsysteme für die Brandgefahr sprechen zu können, die Bevölkerung für Lucklum (Privatwald) platziert und sollen und den Borkenkäferbefall (zum Beispiel das Waldleben zu sensibilisieren und aktiv zukünftig sowohl forstlichen Stakehol- eine digitalisierte Borkenkäferfalle) entwi- am Monitoring zu beteiligen. Über digi- dern als auch Besuchern den Lebensraum ckelt und implementiert. tale Informationstafeln an Waldeingän- Wald und dessen Ökosystem näherbrin- gen, über Internetseiten oder interaktive gen. Unterstützt werden die Teilvorhaben Eintauchen in das Waldleben Augmented-Reality-Apps erfolgt die In- zusätzlich von den niedersächsischen Der Wald ist für viele Menschen zugleich teraktion zwischen Forst und Besuchern. Landesforsten, der Landwirtschaftskam- Naherholungs-, Sport- und Lehr-, Lern- Zusätzlich werden die Formate in beste- mer, der Stiftung „Zukunft Wald“, dem und Wanderumgebung und wird nahezu hende Konzepte wie den Löwe-Pfad oder Thünen-Institut sowie einigen forstlichen ganzjährig von einem Großteil der Bevöl- die bereits etablierten Schulwälder in den Industrieunternehmen. kerung genutzt. So liegt es nahe, die pro- Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel Das 5G-Netz wird dabei helfen, die Vor- fessionell erfassten Daten in vereinfacht integriert. Kinder, Schulklassen und auch gänge im Wald noch besser verstehen zu aufbereiteter Form allen interessierten Familien können den Wald so spielerisch lernen. Ausschlaggebende Stressfaktoren Personen zur Verfügung zu stellen und sie vor Ort oder bis in den Klassenraum Grafik: Ostfalia und sich verändernde Aufwuchsbedin- unmittelbar ins Waldleben einzubinden. hinein auf eine neue Weise und zusätz- gungen werden frühzeitig mittels ge- Wie geht es dem Wald heute? Wie ist lich digital erleben. eigneter energiesparender IoT-Sensoren der Zustand der Wege und des Bodens? (Internet of Things) in Kombination mit Welche Waldwege sind beispielsweise Prof. Dr.-Ing. Andreas Ligocki, Fakultät künstlicher Intelligenz erfasst und ausge- aufgrund von Forstarbeiten (Fällungen, Maschinenbau, Ostfalia Hochschule
10 iQ-Journal 3/2021 Titel Neuer, alter Leichtbauwerkstoff Warum die Attraktivität von Holz im Flugzeugbau steigt Seit Anbeginn der Luftfahrt wird stetig an unbemannte Fliegen, darunter Leichtbau, müssen. In den vergangenen Jahrzehnten neuen Technologien gearbeitet, die das Leitstände und Betriebskonzepte. Im Fo- konnten mit neuen Bauweisen, Ferti- Fliegen sicherer und effizienter machen kus stehen qualifizierte Lösungen, die in gungsprozessen und Materialien beacht- sollen. Und seit jeher spielen viele kleine konkreten Anwendungen unmittelbar liche Fortschritte erzielt werden. Insbe- und mittelständische Unternehmen da- Einzug in die Industrie finden. In allen sondere die faserverstärkten Kunststoffe bei eine zentrale Rolle. Diese Rolle wurde Projekten ist Leichtwerk Research in ein (FVK) ermöglichen ultraleichte Konstruk- zuletzt verstärkt durch das anhaltende enges Netzwerk namhafter Partner ein- tionen mit einem hohen Maß an Funk- Wachstum der unbemannten Luftfahrt, gebettet. Dazu zählen TU Braunschweig, tionsintegration. Auf der anderen Seite welche maßgeblich durch den Mittel- Fraunhofer-Institute, Deutsche Flugsiche- weisen konventionelle FVK wie glasfaser- stand vorangetrieben wird. rung, Deutscher Wetterdienst und Indus- verstärkter (GFK) und kohlenstofffaser- Um seine Innovationskraft und For- trieunternehmen. stärker Kunststoff (CFK) einige Defizite schungsbemühungen weiter zu stär- bezüglich ihrer Nachhaltigkeit auf. ken, hat der Braunschweiger Luftfahrt- Mehr Nachhaltigkeit und Bei ihrer Herstellung kommen energiein- zulieferer Leichtwerk AG im Jahr 2018 Umweltschutz im Leichtbau tensive Verfahren zum Einsatz, und sie die Forschungsgesellschaft Leichtwerk Wie auch andere Disziplinen steht der umfasst neben fossilen Rohstoffen (Po- Research GmbH gegründet. Als System- Leichtbau vor der Herausforderung, lymere aus Propen) auch sogenannte kri- haus arbeitet sie an neuen Technologien nachhaltigere und umweltfreundlichere tische Rohstoffe (Katalysatoren aus Bismut in verschiedenen Disziplinen rund um das Lösungen für die Zukunft entwickeln zu oder Platin). Am Ende der Lebensdauer Abbildungen: Martin Pietrek und Lajos Fohlmeister Leichtwerk Research entwickelt neuartige Leichtbauweisen aus nachwachsenden Materialien, hier für einen Multicopter im Projekt HerMes.
iQ-Journal 3/2021 11 Titel auf Holzfurnierverbünde gut angewendet werden können. Dabei ist zu beachten, dass die Materialeigenschaften von Holz und anderen naturbasierten Produkten größeren Streuungen unterliegen als in- dustriell hergestellte FVK. Außerdem ver- hält sich Holz unter Druckbelastung eher duktil-plastisch, sodass Versagenskriterien entsprechend angepasst werden müssen. Eine ganz besondere Herausforderung bei der Verwendung von Holzfurnier- verbünden ist die Herstellung mehrfach gekrümmter Bauteile (etwa Freiformscha- Oben: Um Holzfurnierverbünde zu charakterisieren, werden Materialversuche len). Da Holzfurniere wie bereits ausge- durchgeführt und mit Computersimulationen verglichen (Finite-Elemente- härtete, unidirektionale Faserverbund- Methode). Unten: Moderne Messmethoden wie die digitale Bildkorrelation laminate eine Schubsteifigkeit besitzen, helfen, das Materialverhalten zu verstehen. kommt es bei mehrfach gekrümmten Bauteilen zur Kopplung der Verformungs- von FVK-Bauteilen ist die mangelhafte tierten Lagen bestehen und so für jedes richtungen, die im ungünstigsten Fall zu Wiederverwertbarkeit problematisch, da Bauteil eine anwendungsspezifische Ein- Rissen und Stauchungen während der noch keine stofflichen Recyclingverfahren stellung der Steifigkeiten und Festigkeiten Fertigung führen kann. Hier helfen mo- existieren. Eine Restverwertung erfolgt erlauben. Hierfür macht man sich die Ei- derne Fertigungsverfahren gut weiter, die bestenfalls in Form des Schredderns und genschaft zunutze, dass Holz ebenso wie Bestimmung geeigneter Prozessparame- der Verarbeitung als Füllstoff (Downcyc- andere FVK in Faserrichtung fester und ter ist aber schon fast eine Wissenschaft ling). Schließlich sind konventionelle FVK steifer ist als quer dazu. für sich. Wie bei allen holzbasierten Kon- für all jene Anwendungen quasi überqua- Allgemein verfügen Holzwerkstoffe über struktionen ist selbstredend der Oberflä- lifiziert, in denen ihre hohen spezifischen hervorragende spezifische (auf die Dichte chenschutz von besonderer Bedeutung, Festigkeiten und Steifigkeiten die mode- bezogene) Festigkeiten und Steifigkeiten, um negative Feuchtigkeitseinflüsse zu raten Lastanforderungen deutlich über- die vergleichbar mit denen von Alumi- vermeiden. treffen. Als Beispiel aus der Luftfahrt seien nium und Stahl sind. Damit werden sie hier kleinere unbemannte Flugsysteme bis insbesondere für die oben genannten Neue Leichtigkeit etwa 150 kg Abflugmasse genannt. Anwendungen mit moderaten Lastanfor- Aktuell arbeitet Leichtwerk Research an Unter anderem aus diesen Gründen rückt derungen interessant und können dabei innovativen Projekten zur Anwendung die Nutzung nachhaltigerer Materialien sogar zu leichteren Strukturen führen. von holz- und naturfaserbasierten Mate- seit Jahren verstärkt in den Fokus. Ein al- In kluger Kombination mit naturfaser- rialien. So wird im Vorhaben HerMes (ge- ter und zugleich neuer nachwachsender verstärkten Kunststoffen lässt sich die- fördert durch das Bundesministerium für Faserverbundwerkstoff ist Holz. Fester Be- ser Vorteil noch weiter ausbauen. Durch Ernährung und Landwirtschaft) ein Multi- stand in den ersten Jahrzehnten des Flug- niedrigere Material- und Prozesskosten copter mit einer maximalen Abflugmasse zeugbaus, wurde es bald verdrängt durch lassen sich Leichtbaustrukturen je nach von 25 kg entwickelt, dessen Struktur- die Metalle und später die Kunststoffe. Anwendung auch günstiger produzieren. zelle nahezu vollständig aus nachwach- Ganz verschwunden aus der Luftfahrt ist senden Leichtbaumaterialien besteht und das Holz jedoch nie, siehe die Robin DR Interessante Erkenntnis gegenüber vergleichbaren Geräten nicht 400. Dank neuer und verbesserter Ferti- Um die Materialeigenschaften von FVK zu nur nachhaltiger, sondern auch leichter gungsverfahren kann Holz zu fortschritt- berechnen, bedient man sich erprobter ist. Aktuell ist ein wachsendes Interesse zu licheren Verbundmaterialien verarbeitet Verfahren wie die klassische Laminatthe- erkennen, Holz und andere naturbasier- werden und so eine Wiederbelebung im orie oder die Puck‘schen Bruchkriterien. te Leichtbaumaterialien auch in andere Leichtbau erfahren. Eingebettet in Computersimulationen Bereiche der Strukturkonstruktion einflie- Neben anderen nachwachsenden Leicht- (Finite-Elemente-Methode) können da- ßen zu lassen. Für die Zukunft zeichnet baumaterialien erforscht Leichtwerk Re- mit auch für komplexe Bauteile und sich also eine Renaissance für das älteste search die Anwendung von Holzfurnier- Baugruppen präzise Vorhersagen zum Leichtbaumaterial der Welt ab. verbünden für dünnwandige Bauteile. Verformungs- und Versagensverhalten Dabei handelt es sich um mehrschichtige getroffen werden. Interessanterweise Dipl.-Ing. Martin Pietrek, Laminate, die ähnlich zu konventionellen zeigt sich, dass diese Berechnungsverfah- Geschäftsführer FVK aus mehreren verschieden orien- ren in Abhängigkeit der Furnierdicke auch Leichtwerk Research GmbH
12 iQ-Journal iQ-Journal 3/2021 2/2019 intern Gestalten, bewirken, ausprobieren Unsere neuen Vorstandsmitglieder stellen sich vor „Ehrenamtlich etwas zu bewirken, mit „In fünf aktiven Jahren im Bezirksverein „Zum Ende meines Bachelorstudiums engagierten Menschen ein Event auf die hat mich die personelle und thematische des Bioingenieurwesens bin ich zu den Beine zu stellen oder Erfahrungen mit Vielfalt des VDI immer beeindruckt. Die VDI Young Engineers gekommen und anderen zu teilen, das macht mir Spaß! Bandbreite sowohl bei den vielen For- habe während meines Masters in Che- Schon bei den VDI Young Engineers maten der VDI Young Engineers als auch mieingenieurwesen bei vielen interes- konnte ich in einem tollen Team viel er- in der Redaktion des iQ-Journals oder bei santen und lustigen Veranstaltungen leben und ermöglichen. Das möchte ich verschiedensten Vortragsreihen der Ar- mitgemacht. Lange Zeit hatte ich we- nun für den gesamten Bezirksverein fort- beitskreise ergänzt sich hervorragend mit nig Kontakt über die Young Engineers setzen. der sehr fokussierten Arbeit an meiner hinaus, wodurch ich auch auf die Idee Braunschweig ist eine wunderschöne Promotion. Ich habe den VDI hier auch eines Netzwerkabends innerhalb des Be- Stadt und hat ingenieurwissenschaftlich als Sandkasten im besten Sinne kennen zirksvereins kam und diese mit einem viel zu bieten. Viele Unternehmen, For- und schätzen gelernt, in dem ich mich an Team umsetzen konnte. So kamen der schungseinrichtungen und Hochschulen verschiedensten Herausforderungen aus- Kontakt und auch die Begeisterung für bieten vielfältige Möglichkeiten. Der VDI probieren kann, dafür aber auch immer die Vielfalt des VDI zustande. macht diese sichtbar, vernetzt interes- Mitstreiter finde. Ich war erstaunt, was der VDI in Braun- sierte Menschen und unterstützt jedes Ich habe mich daher ebenso sehr über schweig alles macht und wie reichhal- Mitglied in persönlicher Laufbahn und die Anfrage gefreut, ob ich mir eine Mit- tig das Angebot an Veranstaltungen Entwicklung. Diese Potentiale möchte ich arbeit im Vorstand des Bezirksvereins vor- ist. Dies ist einer der Punkte, den ich als Technik-Begeisterten zeigen und sie er- stellen könnte, wie über die erfolgte Wahl Vorstandsmitglied angehen möchte: das muntern, Teil dieses unglaublichen Netz- bei der Jahresmitgliederversammlung im Angebot besser aufzuzeigen! Ein Weg werks zu werden. März. Zum einen möchte ich unseren dazu ist der Newsletter des Bezirksver- Zudem werde ich unsere faszinierenden Bezirksverein in Digitalisierungsthemen eins, dessen Gelingen ich unterstützen Veranstaltungen unterstützen und aus- voranbringen, sei es bei der (Weiter-)Ent- werde. Des Weiteren erarbeite ich mit bauen. So können wir vielseitiges Interes- wicklung von Formaten oder der Online- Karin Brandt zusammen einen Willkom- se fördern und die Highlights der Regi- Präsenz. Zum anderen möchte ich natür- mensabend für (neue) Mitglieder, um sie on verdeutlichen. Ich freue mich darauf, lich auch in den nächsten drei Jahren im zu begrüßen und eine Möglichkeit zu Fotos: privat eine spannende Zukunft mit vielen neuen Vorstand mein Sammeln von Eindrücken bieten, unseren Bezirksverein kennen- Themen zu gestalten!“ und Bekanntschaften fortsetzen.“ zulernen.“ Nerea Meinicke, B.Sc. Bernd-Christian Hölscher, M.Sc. Solveigh Foisel-Tidau, M.Sc.
iQ-Journal 3/2021 13 intern Präzise Forschung wie ein Uhrwerk VDI Braunschweig zeichnet Jungforscher aus Es ist gute Tradition: Seit Jahren unter- Sechs Schülerinnen und Schüler er- stützt der VDI Braunschweig den Regi- hielten vom VDI Braunschweig Sonder- onalwettbewerb „Jugend forscht und preise – darunter Kai Schmidt-Brauns Schüler experimentieren“. Auch dieses vom Phoenix-Gymnasium Wolfsburg Gewusst wie: Mal hat unser Bezirksverein zum Gelin- für die originellste Arbeit. In seinem Jobstart in gen der Veranstaltung einen wichtigen Forschungsprojekt entwickelte er ein Corona-Zeiten Beitrag geleistet – mit Preisen für die Sie- selbstkonstruiertes mechanisches Uhr- ger und durch die Einbindung in die Jury. werk inklusive eines raffinierten Me- Abstand statt Einstand: Wer der- So zeichneten wir vier Schulen aus, de- chanismus für die Hemmung. Mit dem zeit einen Job beginnt, startet ren Engagement für die Veranstaltung 3-D-Drucker stellte der Jungforscher die anders in die neue Herausforde- beispielhaft ist: Je 250 Euro gingen an Bauteile selbst her und setzte sie zu- rung. Welche Erfahrungen haben die Hoffmann-von-Fallersleben Schule, sammen. Mit seiner Messreihe bewies wir in der Pandemie gesammelt? das Wilhelm-Gymnasium (beide Braun- er, dass mathematische Kalkulationen Und wie gelingt der Einstieg in schweig), die Neue Schule Wolfsburg und physikalische Wirklichkeit gut zu- ein neues Unternehmen? Darum und die Georg-Christoph-Lichtenberg- sammenpassen – so gut sogar, dass der ging es in einem Online-Work- Gesamtschule (Göttingen). Schüler auch beim Bundeswettbewerb shop der Regionalgruppe des Insgesamt beteiligten sich rund 100 in Heilbronn weit vorne landete, 1000 deutschen ingenieurinnenbunds Schülerinnen und Schüler an dem Wett- Euro erhielt und zur Expo-Sciences nach (dib) und der VDI-Frauen im Inge- bewerb, den die Braunschweigische Luxemburg eingeladen wurde. nieurberuf. Stiftung in Zusammenarbeit mit der Aus dem Einzugsgebiet des VDI Braun- Ein großes Thema war vor allem Braunschweigischen Landessparkasse schweig schaffte mit Laurenz Lemke das Vermitteln von informellem ausrichtete. Die Jury kürte die Gewin- (Wilhelm-Gymnasium) ein zweiter Schü- Wissen, das sonst in Teeküchen ner in Bereichen wie Arbeitswelt, Physik ler den Sprung zum Bundeswettbewerb. und „im Vorbeigehen“ stattfin- und Technik. Jurorin und Juroren aus un- Im Rahmen seines Projektes baute er det. Dazu gehören Namen und serem Bezirksverein waren: Dr. Martin eine Multispektralkamera aus möglichst Kontaktdaten hilfreicher An- Bartuschat, Prof. Holger Brüggemann, günstigen Komponenten und setzte sie sprechpersonen, die für eine Auf- Bernd Diekmann, Thomas Drees, Insa für die Vegetationsanalyse ein. gabe aber nicht unbedingt offizi- Harms, Prof. Andreas Ligocki, Prof. Ar- ell verantwortlich sind, oder auch Foto: Die Braunschweigische Stiftung/Andreas Greiner-Napp min Lohrengel und Julian Schmiemann. Stefan Boysen persönliche Details wie das Lieb- lingsheißgetränk der Kollegen. Patinnensysteme und der Blick in Prozess-Handbücher wurden hier als existierende Lösungen genannt sowie neue Ideen wie das Schreiben gegenseitiger „Gebrauchsanleitungen“ zusam- mengetragen. Als grundlegender Tipp kristal- lisierte sich heraus: alles mit Humor nehmen, da auch nach einem Jahr immer noch unbe- kannte Stolperfallen in der Re- mote Work lauern können. Helga C. Hansen, dib-Regionalgruppe Jungforscher trifft auf Juror: In diesem Jahr fand der Regionalwettbewerb Braunschweig, und Karin Brandt, online statt. Frauen im Ingenieurberuf
14 iQ-Journal 3/2021 V DI YOUNG ENGINEERS Young Engineers in der Schule Service für Abi-Jahrgänge: Studieren in der Pandemie Durch den pandemiebedingten Ausfall unser Konzept zu verbessern, und unter- Weise man neben dem Studium arbeiten der Berufsinformationsmessen kommen stützte mit seinem Netzwerk der Schüler- kann und wie die digitale Lehre in der Pan- bei neuen Abiturjahrgängen viele Fragen Ingenieur-Akademie Braunschweig. Hier- demie aussieht. auf, die FAQ-Seiten im Internet nicht be- für noch einmal herzlichen Dank! Für folgende Veranstaltungen konnten wir antworten können. Daher machen wir mitnehmen, dass es gerade bei kleineren Schulen ein Angebot: Ihre Schülerinnen Lessons learned Gruppen für die Atmosphäre wichtig ist, und Schüler können Fragen bezüglich des Bei den ersten Veranstaltungen haben wenn jeder über eine Webcam verfügt. Studierens direkt an uns, die Young Engi- sich je zwei bis drei Mitglieder aus unseren Auch noch einmal bewusst geworden ist neers, richten. Reihen verschiedenen Schülergruppen uns, wie wichtig der emotionale Aspekt Hierzu haben wir Mathematik-, Physik- vorgestellt, ihren Weg in und durch das des Studiums ist: Neue Leute kennenler- und Technik-LK-Lehrer in Braunschweig Studium geschildert und erklärt, wer die nen und gemeinsam mit Studierenden und Umgebung mit dem Vorschlag kon- Young Engineers sind. Das Interesse war lernen und feiern, fehlt und ist nicht zu taktiert, sich mit ihren Schülern und uns groß und die Themen vielfältig. So ging ersetzen. in einem Web-Raum zusammenzusetzen. es darum, wie sich die Uni von der Schu- Eine große Hilfe war Ulrich Rode von der le unterscheidet oder was man in einem Wie geht es weiter? Stiftung Niedersachsenmetall. Er half uns, Praktikum macht; und auf welche Art und Zu guter Letzt bleibt noch zu sagen, dass wir zukünftig weitere Veranstaltungen Screenshot: Bernd-Christian Hölscher anbieten werden und weiterhin den Aus- tausch mit Schülern aus der Region su- chen. Über Kontaktaufnahmen freuen wir uns sehr. Ansprechpartnerin ist Nerea Mei- nicke, n.meinicke@vdi-bs.de. . Finn Ringel, VDI Young Engineers Braunschweig Informationsabend mit der Schüler-Ingenieur-Akademie. Feuer und Flamme für den Kaminabend Jedes Semester aufs Neue begeistert der Philipp Gesner von der Mercedes-Benz ten. Besonders Nachhaltigkeitsthemen Kaminabend die Young Engineers und AG gewinnen. Insgesamt 13 Young En- wie die Rohstoffproblematik, Lebens- deren Gäste. Bei einem Gläschen Wein gineers löcherten die beiden mit Fragen dauerprognosen oder Wiederverwen- oder Bier wird üblicherweise in gemüt- und tauschten sich mit ihnen zum The- dung und Recycling waren für die jungen licher Atmosphäre mit Experten über ein ma Wasserstoff- vs. Batterieantrieb aus. Leute von Interesse. Über zwei Stunden Thema, etwa Arbeiten im Ausland oder In dieser Gruppengröße konnte selbst kamen unaufhörlich neue Fragen auf, Karrieren in Industrie und Forschung, online eine abwechslungsreiche und sodass wir noch viel länger hätten wei- diskutiert. Letztes Jahr fiel dieses Event rege Diskussion entstehen. termachen können. Rege Beteiligung, aus. Und dieses Mal? Wir wagten uns Die angesprochenen Themen waren spannende Antworten, viel Diskussions- an unsere erste Umsetzung im Online- vielfältig: von dem grundsätzlichen Po- stoff – der Abend war ein voller Erfolg! Format! tential beider Antriebe für verschiedene Als Gäste konnten wir Prof. Dr. Thomas Anwendungsbereiche über Sicherheitsa- Nerea Meinicke und Marco Diedrich, von Unwerth von der TU Chemnitz und spekte bis hin zu Infrastruktur und Kos- VDI Young Engineers Braunschweig
IQ-Journal 3/2021 iQ-Journal 4/2012 15 ingenieurregion.de Die Zukunft der Ingenieurregion Ostfalia übergibt an VDI Braunschweig und Hannover Jüngst bekamen wir, das Projektteam ihr Herz schließen; und im Besonderen vor ihrer Haustür entwickelt werden von ingenieurregion.de, Post. In der Mail die Unternehmen, die gute Mitarbeite- und wie spannend der Ingenieurberuf von Lars Ahrendt stand: „Voller Interesse rinnen und Mitarbeiter benötigen, um ist; Studierende können sich informie- habe ich mir als Ingenieur den mir noch ihre Aufgabe erfüllen und sich weiterent- ren, an welcher regionalen Hochschule nicht so geläufigen Begriff Ingenieurre- wickeln zu können. ingenieurwissenschaftliche Studienrich- gion auf der entsprechenden Website Weiterentwicklung ist ein gutes Stich- tungen angeboten werden und welche angeschaut. Es freut mich, dass wir un- wort: Nach Ende der Förderung durch interessanten Arbeitgeber hier zu Hause sere Region mit diesem Begriff so in Ver- das Amt für regionale Landesentwicklung sind; und die Unternehmen sollen sich bindung bringen, dass für Interessierte Leine-Weser betritt ingenieurregion.de sicher sein, dass ingenieurregion.de ein Mehrwerte entstehen! Wahrscheinlich die nächste Stufe. Für eine von den Pro- wichtiges Medium für sie ist – denn hier können wir in unserer Region viel mehr, jektpartnern angestrebte Verstetigung können sie Young Engineers zeigen, was als wir selber und andere es dieser Regi- über das formale Projektende hinaus ist sie so alles drauf haben. on zuordnen.“ als perspektivisch aussichtsreiches Modell Schön, dass wir mit Lars Ahrendt einen in der Prüfung, dass die VDI-Bezirksver- Unzählige Protagonisten weiteren Mitstreiter gewonnen haben, eine aus Hannover und Braunschweig Es wird wichtig sein, die Plattform mit der die Geschehnisse auf ingenieurregi- am 1. November den technischen Betrieb ihren Inhalten in die Fläche zu tragen, so- on.de aufmerksam verfolgt. Und der sich der Plattform von der Ostfalia nahtlos dass außer Zweifel steht: ingenieurregi- gut in unsere Ziele hineindenken kann, übernehmen. Der weitere Kurs sieht vor, on.de spricht für die gesamte Metropol- die lauten: in der Metropolregion Hanno- ingenieurregion.de zum Branchenpor- region. Für Wissenschaft und Forschung ver-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg tal für (angehende) Ingenieurinnen und bedeutet das: ingenieurregion.de vertritt junge Menschen für Technik zu begeis- Ingenieure auszubauen. Hier sollen sich alle Hochschulen von der Ostfalia über tern, sie für ein ingenieurwissenschaft- alle Zielgruppen rund um das Thema Stu- die TU Braunschweig und die Leibniz Uni- liches Studium zu gewinnen und die dium und Arbeit wiederfinden: Schüle- versität bis zur Georg-August-Universität. Young Engineers in der Region zu halten. rinnen und Schüler, Studierende, Young Und für die Wirtschaft heißt das: Vom Davon profitieren soll im Allgemeinen Engineers, Hochschulen und besonders Automobilzulieferer in Wolfsburg über unser Beruf, indem Kinder und Jugend- innovationstreibende Unternehmen. den Maschinen- und Anlagenbauer in liche die Ingenieurinnen, Ingenieure und So sollen Schülerinnen und Schüler er- Celle bis hin zum Ingenieurbüro in Hildes- ihre Welt kennenlernen und Technik in fahren, dass viele Erfindungen direkt heim gibt es unzählige Protagonisten in der Ingenieurregion. Unterstützt werden soll die Seite von Unternehmen, die dieselben Ziele haben wie die beiden Bezirksvereine: Fachkräf- te für die Ingenieurregion zu begeistern. Gemeinsam zeigen wir, dass sie jungen Menschen attraktive Zukunftsperspekti- ven bietet – und dass es sich bei uns nicht nur gut arbeiten, sondern auch hervorra- gend leben lässt. Stefan Boysen, für den VDI Screenshot: Ostfalia Braunschweiger Bezirksverein, und Angelina Capelle M.A., Projektteam ingenieurregion.de, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Ingenieur oder Ingenieurin werden ist ein lohnenswertes Ziel. Warum das so ist, zeigt ingenieurregion.de.
16 iQ-Journal 3/2021 N e u z u g ä n g e / G r at u l at i o n e n / T ERMINE neuzugänge gratulationen Wir begrüßen herzlich unsere neuen Mitglieder (bis 1. Juni) in unserem Be- Juli zirksverein. Schön, dass Sie da sind. Wir wünschen Ihnen viele neue Kontakte 85 Jahre: Ing. Manfred Wiesatzky, Braunschweig • und einen interessanten Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen. Dipl.-Ing. Karl Nachbar, Wolfsburg • 80 Jahre: Dipl.-Ing. Ulrich Sturzebecher, Gifhorn • Dipl.-Ing. Jürgen Nie- Daniel Beese, Braunschweig • Patrick Bergmann, Braunschweig • Katharina Bessler, meyer, Wolfsburg • Ing. (grad.) Gerhard Kemmer, Salz- Wolfsburg • Luyang Bian, Braunschweig • Dipl.-Ing. Franziska Bockelmann, Braun- gitter • 70 Jahre: Dr.-Ing. Detlev Wulff, Braunschweig • schweig • Justine Böthführ, Wolfsburg • Stefan Bruns, Braunschweig • Susan Bühling, 65 Jahre: Dipl.-Ing. Wolf-Rüdiger Landschoof, Braun- Braunschweig • Stefan Burkhardt, Winnigstedt • Mercedes Isabel Doepmann, Braun- schweig • Dr.-Ing. Hans-Dieter Geckler, Lehre • Dipl.- Ing. Gottfried Tertilt, Braunschweig • Dipl.-Ing. Helmut schweig • Nhuy Fahlbusch, Braunschweig • Marco Franz, Braunschweig • Michele Gensi- Dohle, Braunschweig cke, Braunschweig • Kok Ho Guan, Braunschweig • Peer Ole Hansen, Braunschweig • Karl Hering, Edemissen • Katja Holzkamm-Döbel, Hohenhameln • Florian Knoll, Wolfenbüttel August • Wiebke Kroll, Braunschweig • Kristina Lachmann, Wasbüttel • Dietrich Lamparth, 85 Jahre: IIng. Wilhelm Saalmann, Schwülper • Dipl.-Ing. Braunschweig • Henrik Lampe, Braunschweig • Andreas Lindermeir, Bad Harzburg • Albrecht Zühlsdorff, Lengede • Dipl.-Ing. Hans Jürgen Claudia Matthies, Ehra-Lessien • Daniel Mitzlaff, Rühen • Mayen Nang, Braunschweig Wilke, Wolfsburg • Ing. Ulrich Kunze, Wolfenbüttel • • Marius Nawo, Seesen • Bhaskar Sah, Braunschweig • Simon Schäfer, Braunschweig • Prof. Dr.-Ing. Udo Stark, Braunschweig • 80 Jahre: Dipl.- Marie Schwarz, Braunschweig • Bianca Weißbach, Braunschweig • Oliver Welke, Braun- Ing. Dieter Drescher, Gifhorn • Ing. (grad.) Jens-Uwe schweig • Dave Samuel Widyaatmadja, Braunschweig • Peer Wittmer, Braunschweig • Bahns, Wolfsburg • Ing. (grad.) Joost Honhold, Wolfen- Volker Wittstock, Braunschweig büttel • Ing. (grad.) Joachim Lerch, Braunschweig • 70 Jahre: Dipl.-Ing. Wieslaw Szary, Königslutter • 65 Jahre: Prof. Dr.-Ing. Thomas Gänsicke, Erkerode • Dipl.-Ing. Axel Ringhandt, Heere • Prof. Dr.-Ing. Manfred Heiser, Wolfenbüttel Alle Veranstaltungen finden online per Videokonferenz statt. September Für mehr Infos zu diesen und weiteren Terminen scannen Sie 80 Jahre: Dipl.-Ing. Winrich Scherres, Gifhorn • 70 Jahre: einfach den QR-Code oder besuchen Sie unsere Internetseite Dr.-Ing. Hans-Joachim Baade, Salzgitter • 65 Jahre: Prof. www.vdi-bs.de, wo Sie sich auch zu den Veranstaltungen Dr. Ekkehard Boggasch, Wolfenbüttel • Dipl.-Ing. Ralph- Andreas Matzeit, Braunschweig • Dipl.-Ing. Lothar Pres- anmelden können. ser, Salzgitter TERMINE JULI 13. Juli, 18.30 Uhr September 1. Juli, 17.30 Uhr Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing. Rü- 27. September, 19 Uhr Landesverband Niedersachsen, VDI.TECHNIK. diger Wendt. Vortragsreihe „Ein gutes System Arbeitskreis Luft- und Raumfahrt, Leitung: Dipl.- TALK.ONLINE: Kaltmachen am laufenden Band noch besser machen – Ansätze für eine noch kli- Ing. Josef Thomas. Vortragsreihe „Luftfahrt der – Wozu benötigen wir die Kryotechnik in der maverträglichere Eisenbahn“: Großprojekte in Zukunft“ in Zusammenarbeit mit DLR, DGLR und Medizin? Referenten: Dipl.-Ing. Tim Rittinghaus Deutschland und deren Beitrag zur Verkehrs- NFL: MOSAiC – Polarexpedition aus der Luft- (Institut für Mehrphasenprozesse, Leibniz Univer- wende. Referent: Dr. Felix Jancke (DB Netz AG). perspektive. Referent: Dr. Falk Pätzold (Institut sität Hannover) und Dr. rer. nat. Claudia Dettmer- für Flugführung, TU Braunschweig). Richardt (PetBioCell GmbH, Osterode). 13. Juli, 19.30 Uhr Willkommensabend des Braunschweiger Be- 5. Juli, 18 Uhr zirksvereins: Für Neumitglieder und auch für lang- VDI-Dialog Innovativer Braunkohleausstieg in Zusam- jährige Mitglieder, die sich in ihrem Bezirksverein neu menarbeit von acht Bezirksvereinen, darunter VDI orientieren wollen. An diesem Abend möchten wir Braunschweig: Effiziente und stabile Stromver- Ihnen unsere Arbeitskreise, Netzwerke und Aktivi- sorgung aus volatilen Quellen erfordert Spei- täten vorstellen. Das offizielle Ende des Abends ist cher sehr großer Ladung; Vorstellung eines für 21 Uhr geplant. Im Anschluss bieten wir allen Verfahrenskonzeptes. Referent: Dr. rer. nat. Peter Teilnehmern an, noch gemeinsam zu spielen oder an Volkmer (IGUS GmbH, Dresden). der virtuellen Bar zu klönen. Kongress mit Kneipenquiz und Karriere-Lobby Nerea Meinicke und Sven Schuhen, VDI Unter dem Motto „1,5° – Gemeinsam für das ellen Schlendern von Gesprächsrunde zu Ge- Young Engineers Braunschweig und Köln, Klimaziel“ fand der Deutsche Ingenieurtag in sprächsrunde einlud. vom Moderationsteam des bundesweiten diesem Jahr in einem digitalen Format statt. Wie üblich fand im Zuge des Ingenieurtags Screenshot: Marco Diedrich Kongresses der VDI Young Engineers. Ein wichtiges, zukunftsweisendes Thema be- der bundesweite Kongress der VDI Young En- kam damit eine Plattform, die zur Diskussi- gineers statt. Eingeläutet durch ein virtuelles den Kontakt zwischen Moderation – darunter on zwischen Ingenieuren aller Altersklassen Kneipenquiz, konnte bereits am Abend das Nerea Meinicke aus unserem Bezirksverein – anregte. Die insgesamt 6.000 Teilnehmer Netzwerk gestärkt werden. Am Kongress- und den rund 500 Teilnehmern auf. Auch der konnten Vorträgen, Podiumsdiskussionen tag konnte man den Präsentationen von Dr. Austausch mit Unternehmen kam durch die und fachspezifischen Breakout-Sessions (Be- Hubert Zitt (Hochschule Kaiserslautern) über Karriere-Lobby nicht zu kurz. arbeitung von Themen in kleineren Gruppen) künstliche Intelligenz und Jochim Selzer (Cha- folgen. Abgerundet wurde das Programm os Computer Club) über Datenschutz bei- Marco Diedrich, durch einen Netzwerkabend, der zum virtu- wohnen. Umfragen und Emoticons bauten VDI Young Engineers Braunschweig
Sie können auch lesen