WEITBLICK magazin - Wenn viele Hirne sich vernetzen Digitale Medizin Die Zukunft ist jetzt - m:con - mannheim:congress GmbH

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WEITBLICK

           Wenn viele Hirne sich
           vernetzen                 ab Seite 6

           Digitale Medizin         ab Seite 12

           Die Zukunft ist jetzt    ab Seite 20
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Professor Dr. Christof von Kalle

                                                                                                                                   Vorwort
ist Direktor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT)
Heidelberg und leitet die Abteilung Translationale Onkologie am NCT

                                                                                                     © NCT / Philip Benjamin
und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Digitalisierung zum Wohle der Patienten
Liebe Leserinnen und Leser,

unser Alltag wird heute stark mitbestimmt von den Möglichkeiten der digitalen Medizin. Der Einfluss auf die moderne
Forschung wächst: biologische Formgebung, digitales Modellieren, neue Medikamente durch Computermodelle –
die Digitalisierung hat in allen Bereichen Einzug gehalten. Und auch wenn noch kein Allheilmittel gefunden wurde,
konnten doch beachtliche Erfolge erzielt werden: So ist es gelungen, viele unterstützende Medikamente zu entwi-
ckeln und auf den Markt zu bringen, die es erlauben, Patienten besser zu behandeln als das früher der Fall war.

Fortschritte gibt es insbesondere in der Tumortherapie. In den Medien wird die sogenannte Immuntherapie bereits
als Revolution gefeiert: Der Körper bekämpft und vernichtet die Krebstumore quasi selbst. Diese in der Krebsbe-
handlung völlig neue Therapieform wirkt zwar nicht bei allen Krebserkrankungen, ist aber beispielsweise erfolgreich
bei Lungen- und Hautkrebs im Einsatz.

Vor allem das Thema Big Data steht heute stellvertretend für das hohe Tempo des digitalen Wandels: Hochdurch-
satzdatenbanken, Bildgebungsdatenbanken, Sequenzdaten – schon längst arbeitet man im Terabyte-Bereich.
Gewaltige Datenmengen können in Sekundenschnelle abgerufen und miteinander verglichen werden.

Inzwischen werden die Fakten über jeden einzelnen Patienten in einer Genauigkeit erhoben, die vom menschlichen
Gehirn oder Auge nicht mehr erfasst werden können. Eine Kernspin- oder Computertomographie ermöglicht, in den
menschlichen Körper in sehr hoher Auflösung hineinzuschauen. Dabei entstehen tausende Bilder vom Patienten,
die wiederum als Daten abgespeichert werden können.

Angetrieben wird diese Entwicklung unter anderem durch die Erfolge der modernen Molekulargenetik und die
verbesserten Möglichkeiten, die DNA Baustein für Baustein zu sequenzieren und zu analysieren. Vor etwa 20 Jahren
begann man in der Medizin mit der Entschlüsselung des genetischen Zellcodes. Experten erwarten, dass es in
wenigen Jahren möglich ist, das gesamte menschliche Genom in nur 15 Minuten zu entschlüsseln. Wenn man weiß,
wie der normale Code eines Genoms aussieht, können Patientendaten damit verglichen und Veränderungen oder
Immunantworten festgestellt werden.

Die Digitalisierung steht aber immer noch am Anfang. In der Krebsforschung stehen wir vor vielen Herausforde-
rungen. Aber in den nächsten Jahren werden revolutionäre Entwicklungen in vielen Bereichen vorkommen und
unsere Behandlungsmöglichkeiten deutlich verbessern – zum Wohle der Patienten.

Prof. Dr. Christof von Kalle

                                                                                                                               3
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In kleinen und manchmal auch in großen Schritten spüren und erleben wir
die Folgen des

„medizinischen Aufbruchs in
digitale Welten“.
Big Data lässt neue Behandlungsmethoden entstehen, tausende Gesund-
heits-Apps bestimmen unseren Alltag und Kollege Roboter ist auf dem Weg
in die Krankenhäuser. In der neuesten Ausgabe unseres Kundenmagazins
„Weitblick“ widmen wir uns diesmal dem Themenkomplex der digitalen
Medizin. Was bringt uns die Zukunft und wie halten wir die Balance
zwischen Optimierung und Datenschutz? Wir hoffen wieder einige
interessante Aspekte zusammengetragen zu haben und wünschen
Ihnen viel Spaß beim Lesen und Horizont erweitern.

Marion Treu, Unternehmenskommunikation

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Inhalt
Vorwort                                   3
Wenn viele Hirne sich vernetzen           6
Digitale Medizin –
von Online-Diagnose bis Pflegeroboter    12
Hätten Sie's gewusst?                    16
Gotthardt Healthgroup		                    18
Die Zukunft ist jetzt                    20
News und Events                          24
In der Garderobe mit Hans Klok           32
Hier zwitschert das Team / Impressum     34

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Wenn
viele Hirne
sich vernetzen
6                © thinkstock/PhonlamaiPhoto
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Wenn in Heidelberg an einem Freitagnachmittag           Zunächst werden die Probleme analysiert: Was genau
viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Qualifi-      sind die Bedingungen im OP? Schnell kommt man auf
kationen, Wissenschaftler aus medizinischen Berei-      das Thema Hygiene: Ärzte können, sobald sie beispiels-
chen, aus der Informationstechnologie, Designer         weise einen Monitor anfassen, ihre Hände nicht benut-
und Wirtschaftsexperten zusammenkommen, dann            zen, ohne sie erst wieder zu waschen. Wertvolle Zeit
haben sie ein gemeinsames Ziel: Sie alle wollen         verstreicht. Die Lösung: Der Einsatz einer Hardware aus
Herausforderungen („Challenges“) meistern, tech-        dem Konsolenmarkt (Microsoft Kinect) als Grundlage
nische Lösungen für medizinische Fragestellungen        für ein System, mit dem der Trainer mit seinen Händen
finden. Dazu bringen sie ihre eigenen Ideen mit         und Gesten steuert, ohne etwas zu berühren.
oder nehmen sich medizinischen Problemstellungen
aus der Industrie oder aus dem Krankenhaus an.          Über dem Endoskop ist ein optischer Erfassungsbe-
Das Ganze nennt sich Hackathon – ein Kunstwort          reich. Ein erfahrener Arzt kann mit den Händen darüber
aus Hacking und Marathon.                               gehen und – ohne etwas anzufassen – mit seinen Fin-
                                                        gern und Gesten über dem Endoskop die Operation
Eine Studentin mit Datenbrille an einem 3-D-Drucker,    simulieren. Der operierende junge Arzt sieht Pfeile oder
ein Chirurg an einem Endoskop umringt von Note-         Hinweise auf dem Kamerabild von dem erfahrenen
books und Kabeln, daneben ein hektisch diskutieren-     Kollegen, weiß dadurch genau, welche Handgriffe er
des Entwicklerteam – wenn der Hackathon erst mal        als nächstes machen sollte.
läuft, dann geht es zu wie im Bienenstock. Von außen
betrachtet herrscht völliges Chaos, Leute hängen in     Eine andere Challenge befasst sich mit der Frage, wie
Trauben um verschiedene Arbeitsinseln, eilen hin        man chronisch kranke Kinder dazu bringen kann, regel-
und her. Doch das Ganze hat System: „Wir stellen die    mäßig ihre Tabletten einzunehmen. Die Lösung ist ein
Unterstützungs-Infrastruktur für die Veranstaltung,     Videospiel, das ähnlich funktioniert wie das bekannte
beispielsweise 3-D-Drucker, und liefern den techni-     virtuelle Haustier Tamagotchi: Eine Handy-App weist
schen Support“, erläutert Dr. Thomas Prexl, Mitveran-   regelmäßig auf Einnahme der Tablette hin. Sobald
stalter und Geschäftsführer der Heidelberg Start Up     die Kinder der Aufforderung nachgekommen sind,
Partners GmbH. Das System ist selbst organisiert und    wird auf dem Handy als kleine Belohnung ein Spiel
zielorientiert. „Die Atmosphäre ist absolut energeti-   freigeschaltet.
sierend“, beschreibt ein Teilnehmer.
                                                        „Hohe Bereitschaft, uns zu unterstützen“
Aus der großen Unordnung entstehen erste Strukturen,    Wenn ein Hackathon terminiert ist, läuft eine breite
spontan bilden sich Teams. Und dann wird gearbeitet,    Kommunikationsmaschinerie an. Die Infos fließen
mehr oder weniger rund um die Uhr, zwei Tage lang.      über alle Kanäle. Flyer, Plakate an Hochschulen und
                                                        Forschungseinrichtungen, Internet und Social Media.
Alles dreht sich um die Challenges. Zum Beispiel um     „Darüber hinaus wenden wir uns gezielt an Unterneh-
die Frage, wie man die Ausbildung von Chirurgen im      men, die das Event sponsern und qualifizierte Mitar-
Bereich der Minimalinvasiven Chirurgie verbessern       beiter schicken können“, erklärt Dr. Thomas Prexl.
kann? Oder: Wie kann eine Plattform aussehen, mit
der der erfahrene Chirurg die OP verfolgt?

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Meist wollen mehr dabei sein, als es Plätze gibt. Das
    größte Ticketkontingent geht an IT-Entwickler, dann fol-
    gen Experten aus dem medizinischen Bereich. Kleinere
    Kontingente werden an Wirtschaftsexperten, Manager
    und Designer vergeben. „Es ist nicht einfach, motivier-
    ten Bewerbern abzusagen, aber es ist wichtig, dass die
    Mischung stimmt“, weiß Prexl.

    Eine wichtige Rolle spielen Mentoren: Sie kommen
    aus dem Netzwerk der „Heidelberg Start Up Partners“
    oder werden direkt angesprochen und akquiriert.
    „Zu bestimmten relevanten Themen haben wir auch
    gezielt Fachleute rekrutiert“, so Prexl. „Es gibt eine
    hohe Bereitschaft, uns zu unterstützen.“

    Für die Ausrichtung des Hackathons spielt der Standort
    eine zentrale Rolle: „Heidelberg ist ein hervorragender
    Platz, um Lebenswissenschaften und Informations-
    technologie miteinander zu verknüpfen“, sagt Prexl.
    Hier sind nicht nur exzellente Forschungseinrichtungen
    ansässig, sondern in unmittelbarer Umgebung auch
    wichtige Softwareunternehmen wie SAP, die sich mit
    dem Thema Gesundheit beschäftigen. Das ist ein guter
    Mix für Innovationen.“

    Im Vorfeld werden verschiedene Challenges eingereicht,
    entweder von Teilnehmern oder Unternehmen und For-
    schungseinrichtungen. Diese werden genau überprüft.
    „Wir wollen wissen: Können wir das machen, haben
    wir die technische Ausrüstung, ist das ein praxisbezo-
    genes Problem“, erläutert Prexl. Doch die Qualität der
    eingereichten Ideen ist hoch: Bis auf wenige Ausnahmen
    konnten bislang alle Challenges angenommen werden.
    Ein Hackathon behandelt 15 bis 20 Herausforderungen.
    Unternehmen oder Forschungseinrichtungen müssen
    einen Challenge-Owner benennen, der idealerweise
    vor Ort ist und den Teilnehmern beratend zur Seite
    stehen kann.

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Jeder Teilnehmer muss als „Startgeld“ 49 Euro bezahlen.   Damit sich qualifizierte Kandidaten bewerben, müssen
„Das ist leider unvermeidlich, um das Problem der         gleich mehrere Faktoren berücksichtigt werden:
„No-Shows“ zu verringern“, sagt Prexl. Pro Veranstal-     • Werbung an der richtigen Stelle
tung werden 80 Tickets vergeben, davon 25 an              • Räume, die eine angenehme wie kreative
Mentoren. Einschließlich der Organisatoren sind             Atmosphäre schaffen
insgesamt knapp 100 Menschen auf dem Gelände              • ein reibungsloser Ablauf
unterwegs.                                                • und ein richtig anständiges Catering.

Der Erfolg eines Hackathon hängt natürlich von dem        „Wer viel arbeitet, bekommt Hunger – und deshalb
Zusammenspiel der Teilnehmer und der Mentoren ab.         legen wir Wert auf hochwertige Verpflegung“, betont
„Gute Teilnehmer und gute Mentoren sind entschei-         Prexl. Es gibt nur gesundes Essen, wir versuchen immer
dend für den Erfolg“, bestätigt Prexl.                    etwas Besonderes zu machen. Stichwort Foodtruck:
                                                          Beim Essen geht es nicht nur um Nahrungsaufnahme:
                                                          Die Teilnehmer tauchen aus der Arbeit auf und mischen
                                                          sich, tauschen Informationen aus, erfahren, wie die
                                                          anderen Projekte vorankommen. Auf schwere Kost wird
                                                          verzichtet, denn ein voller Bauch denkt nicht gern.

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Den geeigneten Rahmen für die Veranstaltung bieten
                          die von der Universität Heidelberg zur Verfügung
                          gestellten Marsilius-Arkaden. Die offene Struktur der
                          Räume eignet sich für Plenumssitzungen, schafft aber
                          auch vernünftige Arbeitskonstellationen für Teams
                          von vier bis 15 Personen. Zur Standard-Ausstattung
                          gehören Whiteboards, jede Menge Stromanschlüsse
                          und natürlich eine WLAN-Verbindung.

                          Auch die Organisatoren sind gefordert. Der Ablauf ist
                          minutiös geplant, Methoden und Tools werden zur
                          Verfügung gestellt. „Man muss an einigen Stellen ein-
                          greifen, z. B. wenn sich die Teams formieren“, erklärt
                          Prexl. Ausgewogene Teams mit unterschiedlichen
                          Stärken und Qualifikationen sind besonders erfolg-
                          versprechend.

                          Körperliche Höchstleistungen
                          54 Stunden Dauereinsatz – ein Hackathon fordert auch
                          die Physis der Teilnehmer. „Wir müssen die Gebäude
                          zwar irgendwann räumen“, sagt Prexl. „ Aber wir garan-
                          tieren, dass mindestens bis 1 Uhr nachts die Räume
                          genutzt werden können.“ Im Gegensatz zur Schule, wo
                          die Kinder dem Pausenklingeln entgegen fiebern, führt
                          die Atmosphäre beim Hackathon dazu, dass die Sperr-
                          stunde regelmäßig überschritten wird. Und morgens um
                          8 Uhr wollen die ersten dann schon wieder loslegen.

                          Am Ende werden die entwickelten High-Tech-Lösungen
                          vor dem Plenum präsentiert. Es ist Sonntagnachmittag.
                          Die besten Ideen werden prämiert. Den Gewinnern
                          winken Sachpreise wie beispielsweise Swobots –
                          ferngesteuerte Bälle. Der Hauptpreis ist eine vom
                          ET Health gesponserte Firmenfinanzierung: Dabei
                          wird ein komplettes Unternehmen bereitgestellt
                          inklusive 10.000 EUR Startkapital.

                          www.lifesciencemeetsit.eu
© Life Science Meets IT

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© thinkstock/PhonlamaiPhoto

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Digitale
                    Medizin
                    von Online-Diagnose
                    bis Pflegeroboter

Prof. Dr. med. Gerd Hasenfuß
Vorsitzender des Heart Research Centers
Göttingen und Vorstandsmitglied des                         Herr Prof. Hasenfuß, was bedeutet die Digitalisie-
Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauffor-                   rung in der Medizin?
schung. Für Professor Dr. med. Gerd P. Hasenfuß,            Lassen Sie mich das Thema in vier Bereiche aufteilen:
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere             Mobile Health, Informationstechnologie, Big Data
Medizin, ist das Thema Digitalisierung eines der            und Robotik.
Kernthemen in der Zukunft der Medizin über-
haupt. Er fordert, dass die Mediziner den digitalen         Das müssen Sie uns erläutern. Beginnen wir mit
Wandel aktiv begleiten und die sich bietenden               dem Thema Mobile Health, der mobilen Gesund-
Chancen nutzen müssen. Passivität, so seine                 heit: Erleben wir die medizinische Betreuung
Ansicht, könnte bedeuten, dass das wichtige                 künftig nur noch online?
Feld der Digitalisierung den Medizinern von                 Ich beobachte zwei Trends: Derzeit gibt es 300.000
außen „übergestülpt“ werde. Im Interview                    Gesundheits-Apps, und täglich werden es mehr. Diese
skizziert er die Chancen und Risiken, die sich              sind größtenteils völlig unbewertet. Ein Teil davon sind
aus der Digitalisierung ergeben und                         Medizinprodukte, beispielsweise Diagnose-Apps, die
fordert, diese in die tägliche Arbeit                       einer Evaluation bedürfen. Aber während konventio-
einzubeziehen:                                              nelle Medizinprodukte eine BfArM-Prüfung (vom
                                                            Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte
                                                            durchgeführte klinische Prüfung für die Entwicklung
                                                            und Zulassung von Arzneimitteln) und eine CE-Mark
                                                            (EU-Kennzeichnung) für die Zulassung bekommen
                                                            haben, sieht das bei den Apps ganz anders aus. Das
                                                            Geschäftsmodell basiert auf einem über Werbung fin-
                                                            anzierten Ansatz. Die Nutzer müssen sich gar nicht mit
                                                    ingen

                                                            dem Medizinprodukt kritisch auseinandersetzen, sie
                                                Gött

                                                            entscheiden eigenständig ohne ärztlichen Rat, ob sie es
                                              izin
                                            ed

                                                            verwenden, also herunterladen. Da haben wir eine kon-
                                          sm

                                            t
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                                   nive                     krete Aufgabe, nämlich in die Bewertung einzusteigen.
                                 ©U
                                                            Auf der anderen Seite sehe ich bei der Mobile Health-

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© iStock/exdez

Technologie eine Riesenmöglichkeit, Patientendaten       Ein Risiko ist der leichtsinnige Umgang mit Daten. Vor
online zu übermitteln und zu übertragen. Viele Infor-    zehn Jahren gab es noch kein iPhone, das kam erst
mationen sind bereits vorhanden oder fallen teilweise    2007 auf den Markt. Heute gibt es mehr iPhones als
automatisch an, da Menschen Gesundheits- und             Menschen auf der Welt. Selbst unter den Senioren sind
Bewegungsdaten aufzeichnen. Daraus ergeben sich          über 50 Prozent online. Und in Umfragen sind bis zu 90
auch für die Tele-Medizin neue Möglichkeiten.            Prozent aller chronisch kranken Menschen willens, ihre
                                                         Daten über die Systeme zur Verfügung zu stellen. Phar-
Können Sie uns Beispiele nennen?                         makonzerne suchen nach Wegen, ohne Einschaltung
Sicher: In einer aktuellen Machbarkeitsstudie werden     von Ärzten mit den Patienten Studien durchzuführen.
Patienten mit iPhones ausgestattet. Sie geben regel-     Wenn Google Patienten mit Asthma oder Brustkrebs
mäßig Daten ein, diese werden überprüft um festzu-       dazu aufruft, ihre Daten zur Verfügung zu stellen, dann
stellen, ob man auf diese Weise herzinsuffiziente        schaffen sie es, innerhalb von Stunden zehntausend
Patienten überwachen könnte. Oder ein Beispiel aus       Patienten zu rekrutieren. Das ist erstaunlich, aber
dem Segment Sensorik: Heute passt ein komplettes         letztlich entscheiden die Menschen selbst, welche
Labor auf einen Chip. Dieser Chip kann theoretisch       Informationen sie preisgeben wollen oder nicht.
auch implantiert werden. Das funktioniert schon bei
verschiedenen Blutzucker-Messmethoden, bei denen         Was versprechen Sie sich von der modernen
ein kleiner Streifen auf den Arm aufgebracht wird, der   IT-Technologie?
über die Hautschicht den Blutzucker misst. Oder es       Die IT wird dazu führen, dass die Krankenakten elek-
gibt Blutzucker-Messungen über die Kontaktlinse, die     tronisch vernetzt werden, ein Datenaustausch mit den
die Ergebnisse direkt auf das iPhone übermittelt. Auf    niedergelassenen Ärzten wird möglich. Voraussetzung
diese Weise kann man im Vorfeld erkennen, ob sich        ist die Gesundheitskarte, die auch eine einfache Mög-
eine Komplikation entwickelt oder nicht. Und natür-      lichkeit der Qualitätskontrolle darstellt. Wir werden
lich kann man durch die Übermittlung dieser Daten        auch die Möglichkeit bekommen, Daten für die For-
dem Patienten den Arztbesuch ersparen.                   schung gezielt zu extrahieren. Wir werden Medika-
                                                         menten-Interaktionen automatisch erkennen. Und
Das hört sich doch alles sehr positiv an. Sehen Sie      wir werden durch Hinzuziehen von IT-Programmen
auch Risiken beim Thema Mobile Health?                   die Diagnostik völlig neu betreiben.
                                                                                                                 >
                                                                                                                13
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                     © neyro2008/

>
Die Entwicklungen auf dem IT-Sektor unterliegen einer       Ein Beispiel: PCSK9 Hemmer, neue Cholesterinsenker,
extrem hohen Dynamik. Lassen Sie mich an dieser             sind entstanden, weil man erkannt hat, dass Patienten,
Stelle, an der wir über die Zukunft reden, Datenschutz-     die eine Mutation in diesem PCSK9-Gen im Sinne einer
Themen nicht bewerten. Aber eine Bemerkung sei              verminderten Aktivität haben, ein niedrigeres Herz-
gestattet: Der Datenschutz kann ein extremer Hemm-          Kreislauf-Risiko besitzen. Aus dieser Information wurde
schuh sein! Die Gesundheitskarte war für 2008 inten-        in weniger als zehn Jahren eine neue vielversprechende
diert, jetzt ist sie für 2018 vorgesehen. Lassen Sie mich   Medikamentengruppe.
betonen: Wir wollen keinen gläsernen Patienten. Und
viele Dinge, vor denen die Menschen Angst haben,            Unter Big Data verstehe ich aber auch die weltweite
kann man gesetzlich regeln. Und bei Mobile Health           Nutzung von Informationen aus Computer-Tomogra-
entscheiden die Patienten selbst, was in das Internet       phien der Lunge, um daraus Algorithmen zu erarbeiten,
gestellt wird und was nicht.                                unter welchen Konstellationen z. B. eine Tumorstruktur
                                                            in der Lunge eher bösartig oder gutartig ist. Und ob
Kommen wir zum Thema Big Data: Woher stammen                Zufallsbefunde weiterverfolgt werden oder je nach
die Daten in der Medizin und wie kann man künftig           Konstellation nicht weiterverfolgt werden müssen.
von den enormen Datenmengen profitieren?
Da sind zum einen die ganzen Daten, die jetzt im            Betrachten wir die Tumor-Genomanalyse − dahinter
Gesundheitssystem anfallen können, z. B. aus dem            verbirgt sich ein riesiger Datensatz von Patienten mit
Krankenhaus-IT-System über den Patienten. Auf der           deren Krankengeschichte: Welche Mutationen hat der
anderen Seite gibt es die genetische Analyse aus dem        Tumor? Wenn wir das wissen, kann man ganz gezielt
Patientenmaterial (Blut- und Gewebeproben, CT, etc.),       Medikamente einsetzen, um diese Mutation anzuge-
die Aufschluss über den Patienten gibt. Das ist jetzt       hen. Das führt zu neuen Präventionserkenntnissen.
erst richtig möglich durch die technische Revolution
in der IT. Dadurch wird es gelingen, Krankheiten, über      Schließlich ermöglicht Big Data auch ganz neue Labor-
die wir heute noch nicht viel wissen, zu verstehen und      methoden. Die für eine Analyse benötigten Mengen
zu behandeln.                                               werden sich drastisch reduzieren. Brauchte man früher
                                                            drei Blutröhrchen genügt heute noch ein Blutstropfen,
                                                            um alle relevanten Untersuchungen durchzuführen.

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;
                                                                                                                     ck
                                                                                                                  sto
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                                                                                         © macro tor/iStock
                                                                                                vec

Die virtuelle Welt der Daten ist für viele Menschen       Und wann kommen die Roboter in die deutschen
schwer zu verstehen. Einfacher sind da Roboter,           Krankenhäuser?
die wir aus Science-Fiction-Filmen kennen, und            Das wird in zehn Jahren der Fall sein.
mit denen wir bestimmte Dinge verbinden. Welche
Rolle wird die Robotik künftig spielen?                   Wie beeinflusst die Digitalisierung das Verhältnis
In Deutschland hinken wir der Entwicklung ein ganzes      Patient – Arzt?
Stück hinterher. In Japan gehört es schon zur Routine,    Die Patienten sind heute natürlich über das Internet
dass Roboter die Pflege von Patienten oder alten Men-     vorinformiert. Sie kommen aber häufig mit der Fülle
schen unterstützen. Da agieren aber nicht solche          der Informationen nicht zurecht oder machen sich
Roboter, wie wir sie aus den Filmen kennen, sondern       unnötige Sorgen um ihre Gesundheit. Es ist für den
funktional hochwertige Maschinen, die zum Teil auch       Laien fast unmöglich, korrekte Informationen aus
menschliches Aussehen haben, zum Teil auch spre-          dem riesigen Angebot herauszufiltern. Der Arzt muss
chen können, und die – das ist leicht vorstellbar −       oftmals wieder beruhigen: Der Befund ist meist weit-
Tätigkeiten verrichten wie Transportieren, Dinge holen,   aus harmloser als zunächst gegoogelt.
bei der Mobilität oder der Lagerung von Patienten
helfen. Konkret bedeutet das: Der Roboter hebt den        Gefährlich sind aus meiner Sicht auch sogenannte Sym-
Patienten hoch auf eine Liege, holt für ihn den Saft      ptom-Checker mit Handlungsanweisungen. Im Internet
aus dem Kühlschrank oder fährt ihn im Rollstuhl im        wird der Suchende konkret aufgefordert, sich in die Not-
Garten spazieren. Die modernen Roboter muss man           aufnahme zu begeben. Das sehe ich kritisch. Es darf
nicht mehr programmieren, sie lernen durch Nach-          nicht sein, dass man sich in der Notaufnahme mit Fällen
ahmung. Man macht den Prozess vor, dann machen            beschäftigen muss, die dort nichts zu suchen haben.
sie das nach. Roboter werden aber Schritt für Schritt
immer mehr und komplexere Tätigkeiten übernehmen.         Informieren ist in Ordnung, aber man muss wissen,
                                                          dass man auf einer falschen Fährte sein kann. Also
Fehlt da nicht die menschliche Wärme?                     lieber einen Arzt kontaktieren und wenn dieser fest-
Der Patient kommt vielleicht mit diesem Roboter viel      gestellt hat, was vorliegt, dann kann man sich an-
besser zurecht als mit einer genervten Pflegekraft, die   schließend immer noch im Internet informieren.
nur wenige Minuten Zeit hat für den Hausbesuch.
                                                          Das Interview führte Martin Büllesbach
                                                                                                                           15
Digitale Medizin
 Hätten Sie's gewusst?

                                                Der drittwichtigste Grund für Ärzte,
                                                die Online-Terminvereinbarung
      Die Novartis Pharma GmbH                  anzubieten, ist die erfolgreiche
      und die Hexal AG haben den                Patientenakquise. Jeder dritte
 „Digitalen Gesundheitspreis“                   Mediziner mit Online-Terminbuchungs-
                                                funktion ist der Meinung, darüber mehr
   ausgelobt. Ziel des Preises ist es,
                                                Patienten zu gewinnen. (jameda GmbH)
 innovative Ideen zu fördern, die vor
  allem die Gesundheitskompetenz
      bei Patienten und Risiko-
          gruppen steigern.
             (e-health.com)

Digitale Gesundheit, intelligente Vernetzung
sowie digitale Transformation von Wirtschaft und
Verwaltung waren die Schwerpunktthemen des
                                                                Im Jahr 2016 wurden weltweit
              im Pfalzbau Ludwigshafen.                         rund 6,75 Milliarden US-Dollar in
                                                                Digital Health-Unternehmen
                                                                investiert. (Statista)

                              Insgesamt fanden sich im
                              Dezember 2016 rund
                              1,2 Millionen downloadbare        HEALTH
                              Health Apps im iTunes Store.
                              (Statista)

                                                Laut Experten könnte der Markt für
                                                Mobile Health-Produkte im
                                                Zeitraum zwischen 2013 und 2020
                                                jährlich um durchschnittlich
                                                36 Prozent wachsen. (Statista)
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Ihrer Versicherung
                                                                würden 72 Prozent der
                                                              Befragten keinen Zugang
                                                                zu den eigenen Daten
                                                              geben, wenn diese die Beiträge
                                                                  dem eigenen Lebensstil
                                                                  entsprechend anpasst.                Im Vergleich zu
                                                                       (TNS Infratest)           Sportartikelherstellern oder
                                                                                                Internetunternehmen haben
                                                                                                  Verbraucher das größte
                                                                                                       Vertrauen in
                                                                                                Gesundheits-Apps von

                                              53 %                                                  Krankenkassen.
                                                                                                              (YouGov)
                                              der befragten Europäer, insbe-
                                              sondere 18-29-Jährige, würden
                                              sogar persönliche und identi-                      Für die Übermittlung
                                              fizierbare Daten zur Verfügung
                                              stellen, um eigene oder anderer                    der Daten an die
                                              Menschen Krankheiten (besser)                     Krankenkasse oder
                                              heilen zu können. (TNS Infratest)             -versicherung werden am
                                                                                         häufigsten Beitragsersparnisse
                                                                                                oder Gutscheine für
                                                                                                  privatärztliche Leistungen
                                                                                                         gewünscht.
                                                                                                              (YouGov)

              Der Umsatz im Bereich Wireless Health im Jahr 2020 wird
             auf weltweit rund 110 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
            (TNS Infratest)

                                               Auch das Thema Datenschutz beschäftigt die Befragten:
                                               So glauben rund drei Viertel, dass die einmal
                                               erfassten Daten auch für andere Zwecke
                                               verwendet werden. (YouGov)

Ab 1. Juli 2017 fließt die Video-
                                          60 Prozent aller Bundesbürger                  Online-Therapien werden immer
Sprechstunde in die vertrags-
                                          können sich vorstellen, ihren Gesund-          häufiger für die Behandlung
ärztliche Regelversorgung ein.
                                          heitszustand im Krankheitsfall tele-           von Depressionen eingesetzt.
(HealthDataSpace)
                                          medizinisch überwachen zu lassen.              (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
                                          (Bitkom Research)

                                                                                                                                 17
Gotthardt
Healthgroup
Digitale Dienste für die
Gesundheitsbranche

                                                                                                              © Gotthardt Healthgroup AG
Unser Alltag ist längst in der digitalen Welt angekommen. Wir
kaufen online ein, buchen unsere Reisen online, checken online
ein bevor wir überhaupt am Flughafen sind – das Gesundheits-
wesen erscheint vor diesem Hintergrund oft wie ein Relikt des
Offline-Universums. Aber auch die Akteure des Gesundheits-
wesens – Ärzte, Kliniken, Apotheker – erkennen immer mehr
die enormen Möglichkeiten und wollen sie in der Ausübung         Dr. Tim Züwerink,
ihres Berufs nutzen.                                             CEO der Gotthardt Healtgroup AG

                                                                                     gotthardt.com

                                                                                     ten-event.de

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Dr. Tim Züwerink ist CEO der Gotthardt Healthgroup AG      stets die Entscheider über die Verwendung ihrer per-
mit Sitz in Heidelberg und Experte für E-Health-Lösun-     sonenbezogenen Daten sein. Wer Daten lesen und
gen: „Wir entwickeln und vermarkten digitale Lösungen      schreiben kann, bestimmen allein sie. E-Health-Lösun-
für Patienten und Leistungserbringer, die sie in ihren     gen aus Deutschland, die sich an diesen Ansprüchen
Entscheidungen und Handlungen unterstützen. Wir            ausrichten, können zu wahren Exportschlagern wer-
helfen etwa Ärzten mit dem GHG Praxisdienst dabei,         den, da die Bedeutung des Datenschutzes in diesem
seltene Erkrankungen zu erkennen, passende klinische       sensiblen Bereich immer offensichtlicher wird.“
Studien für ihre Patienten zu finden oder auch die ihnen
vorliegenden Daten einfacher zur Erkennung von             Mit intelligenter IT Erkrankungen schneller
Risiken nutzen zu können.“ So verwenden Patienten          erkennen
beispielsweise die App Mediteo um ihre Medikamente         Dr. Tim Züwerink ist überzeugt, dass E-Health die
zu verwalten und vor allem um an die Einnahme zu           Versorgungsqualität in unserem Gesundheitssystem
denken, um so den Empfehlungen des Arztes besser           erheblich verbessern wird: „Nehmen Sie die Erken-
folgen zu können. „All dies gemäß unserem Slogan           nung seltener Erkrankungen. Etwa 8.000 davon sind
‚Medical Evidence To Action.‘“, so Züwerink.               für Deutschland relevant. Nur von etwa 1.000 hat ein
                                                           Medizinstudent typischerweise in seinem Studium
E-Health braucht Pioniere                                  gehört. In einem sieben- bis achtminütigen Patienten-
Mit den regelmäßigen Treffen von TEN. – The E-Health-      gespräch wird man eine Prüfung all dieser Erkrankun-
Network hat die Gotthardt Healthgroup außerdem ein         gen nicht unterbringen. Intelligente IT in den Händen
Netzwerktreffen ins Leben gerufen, das es Entscheidern     des Arztes kann aber genau das wesentlich erleichtern
der Gesundheitsbranche ermöglicht, sich über digitale      durch eine Analyse der klinischen Parameter des
Technologien auszutauschen. Dr. Tim Züwerink weiß,         Patienten.“
„E-Health braucht Pioniere, die neue Felder zum Wohl
aller Beteiligten eröffnen und nutzbar machen. Wir alle    Neue Energien für innovative Lösungen freisetzen
profitieren sehr davon, Erfahrungen auszutauschen und      Um E-Health den Durchbruch zu verschaffen müsse
uns zu vernetzen. Entscheider aus der Branche kommen       laut Züwerink vor allem die Qualität in der Versorgung
zusammen, weil sie eine gemeinsame Überzeugung             belohnt werden: „In Deutschland arbeitet man heute
teilen und diese auch zur Umsetzung bringen wollen.“       mit Vorschriften und Saktionen, um E-Health-Lösungen
                                                           zu verbreiten. Andere Länder zeigen hier bessere An-
Keine Kompromisse bei der Datensicherheit                  sätze: Wenn Ärzte stärker für den Erfolg ihrer Behand-
Züwerink schätzt die Bereitschaft, sich mit E-Health       lung belohnt werden, zum Beispiel für die Verhinderung
Lösungen auseinanderzusetzen, sowohl bei Ärzten als        von Krankenhauseinweisungen, werden neue Energien
auch Patienten als hoch ein. Gleichzeitig betont er,       frei, um innovative Lösungen zu Prävention und Versor-
dass es im Sinne einer größeren Akzeptanz keinerlei        gung zu finden. Davon profitiert E-Health unmittelbar.
Kompromisse bei der Qualität, Datensicherheit und          Ich hörte zum Beispiel, dass sich auch in Ruanda seit
Integrität der Lösungen geben darf. „Das Vertrauen al-     kurzem Ansätze zur qualitätsbezogenen Vergütung
ler Beteiligten muss verdient und nachhaltig gesichert     etablieren. Warum sollten wir da in Deutschland
werden.“ Dies sei nur durch Transparenz und starker        zurückstehen?“
Kommunikation erfolgreich umzusetzen: „Die Men-
schen wollen verstehen und in ihren Sorgen verstan-        Das Gesundheitssystem der Zukunft sieht Züwerink
den werden. Hier ist die E-Health-Branche gefragt, mit     geprägt von besser informierten und bewussteren Pati-
gutem Beispiel voranzugehen.“                              enten sowie glücklicheren Ärzten, die sich wieder mehr
                                                           auf ihr „Arztsein“ konzentrieren können. Er sieht einen
Das Bundesdatenschutzgesetz gibt hier einen Rahmen         Schub in der Verfügbarkeit hochqualitativer Versorgung:
vor, den alle einhalten müssen. „Und diese Maßstäbe        „Zur Realisierung dieser Vision wird E-Health einen
werden sich meines Erachtens auch international            wesentlichen Beitrag leisten. Wir von der GHG dienen
durchsetzen.“, so Züwerink. „Die Patienten müssen          allen, die diese Zukunft Wirklichkeit werden lassen.“

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Die Zukunft
ist jetzt
Science Fiction wird Wirklichkeit
Als die Crew der Enterprise am 8. September            neu erleben. Aktuell richtet sich Microsoft HoloLens
1966 erstmals über die Bildschirme amerikani-          primär an Entwickler sowie Unternehmen.“
scher Wohnzimmer flimmerte, ahnten nur die
wenigsten, dass in „Star Trek“ weitaus mehr als        Was ist der Unterschied zwischen Virtual, Aug-
Science Fiction verborgen liegt. Seitdem stand         mented und Mixed Reality? Warum setzt Microsoft
die Kultserie Pate für diverse Erfindungen, auf        auf Mixed Reality?
die wir heute nicht mehr verzichten wollen. Ob         „Virtual Reality simuliert Anwendern eine in sich ge-
Smartphone, Tablet oder Spracherkennung –              schlossene, computergenerierte Welt. Diese ist völlig
was in den 1960ern noch leise Zukunftsmusik            entkoppelt von der physischen Realität. Augmented
war, ist mittlerweile fester Bestandteil unseres       Reality ermöglicht die Einblendung von digitalen
Alltags. Doch die Wissenschaft und Forschung           Inhalten und Informationen auf den Bildschirm –
haben ihre Grenzen längst nicht erreicht. Die          ein schönes Beispiel hierfür ist Pokémon Go. Mixed
Technologien rund um Mixed Reality sind mehr           Reality vermischt ebenfalls die physische mit der
denn je auf dem Vormarsch. Michael Zawrel, Se-         digitalen Welt, geht aber einen Schritt weiter: Die
nior Product Manager Mixed Reality & HoloLens          Technologie erlaubt beispielsweise erstmals die Ein-
bei Microsoft, spricht im Interview über deren         blendung von Hologrammen in der realen Welt sowie
vielfältige Einsatzmöglichkeiten.                      eine Interaktion mit den 3D-Objekten. Windows Mixed
                                                       Reality umfasst das gesamte Spektrum zwischen der
Zum Einstieg: Was ist die HoloLens?                    rein physischen Realität und der vollständig digitalen
„Microsoft HoloLens ist der weltweit erste kabellose   bzw. virtuellen Realität. Eine einheitliche Plattform,
 und eigenständige holografische Computer auf          die sowohl Geräte unterstützt, die sich von ihrer Funk-
Basis der Windows Mixed Reality Plattform. Die         tionalität eher im VR-Bereich befinden, als auch sol-
leistungsstarke Hardware erlaubt die Einblendung       che, die sich näher im Bereich der physischen Realität
von hochauflösenden 3D-Hologrammen in der realen       bewegen – wie z. B. Microsoft HoloLens. Microsoft
Welt, ohne dabei auf eine Kabelverbindung oder eine    sieht in dieser Kombination der digitalen und physi-
separate Hardware angewiesen zu sein. Darüber          schen Welt den nächsten Schritt in der Entwicklung
hinaus ermöglicht Microsoft HoloLens die Interaktion   des Personal Computing. Die HoloLens holt digitale
mit holografischen Objekten via Sprach-, Blick- und    Inhalte vom Bildschirm in die reale Welt und erlaubt
Gestensteuerung. So lassen sich Hologramme bei-        Anwendern, sich bei der Interaktion mit der digitalen
spielsweise über gezielte Handgriffe im physischen     Welt frei zu bewegen. Damit birgt die Technologie das
Raum völlig frei bewegen, positionieren oder in der    Potential, die Art und Weise wie wir künftig kommu-
Größe verändern. Auch gewohnte PC-Anwendungen          nizieren, arbeiten, lernen oder spielen grundlegend
wie Skype-Anrufe lassen sich über Hologramme völlig    zu verändern.“
                                                                                                              >
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© Microsoft
              Michael Zawrel,
              Senior Product Manager Mixed Reality &
              HoloLens bei Microsoft

                                                        © thinkstock/venimo/sanchesnet1

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>
Wie weit ist die Entwicklung derzeit, was kann            primär an Entwickler und kommerzielle Endkunden.
aktuell bereits mit der HoloLens umgesetzt werden?        Einer der Schwerpunkte liegt aktuell auf industriellen
„Wie gesagt, Microsoft HoloLens richtet sich aktuell      Anwendungen. Hier sehen wir bereits ein großes Inter-
an Unternehmen und Entwickler. Seitdem wir mit der        esse und vielfältige Einsatzbeispiele. Wir wollen unseren
Auslieferung der Microsoft HoloLens Development Edi-      Kunden die Potentiale der neuen Windows Mixed
tion begonnen haben, erhalten wir eine unglaubliche       Reality Plattform weiter aufzeigen und gemeinsam mit
Resonanz von Entwicklern, welche über die Kombina-        unseren Partnern Möglichkeiten für Kunden schaffen,
tion von realer und digitaler Welt innovative Lösungen    die Technologie auszuprobieren. Denn Mixed Reality
kreieren – von Fluggesellschaften, die ihre Mechaniker    muss man erleben, um die Chancen der Plattform zu
und ihr Bordpersonal mit Microsoft HoloLens trainieren,   begreifen. Ergänzend hierzu hat Microsoft gemeinsam
über Medizinstudenten die Anatomie auf eine völlig        mit seinen Partnern auf der Berliner IFA-Messe den
neue Weise lernen, bis hin zu Astronauten, die den Mars   Startschuss gegeben, Mixed Reality für jedermann
damit erkunden. Unternehmenskunden erlaubt das            zugänglich zu machen. So haben wir bekanntgegeben,
Gerät beispielsweise auch die Entwicklung von „Digital    dass preiswerte Windows Mixed Reality Headsets von
Twins“ – virtuelle Kopien von physischen Objekten – die   Partnern wie Acer, Dell, Lenovo, HP und ASUS mit dem
als Prototypen genutzt werden können. Das Potential       Rollout des Windows 10 Fall Creators Update am 17.
von Mixed Reality jedoch ist unbegrenzt und Anwen-        Oktober 2017 verfügbar werden.
dungsbeispiele für alle Lebensbereiche und Industrie-
zweige denkbar.                                           Wie kann die HoloLens auf Kongressen genutzt
                                                          werden und wie kann sie zukünftig auch den
Welche Hürden müssen noch überwunden werden?              beruflichen Alltag bereichern?
„Mit Microsoft HoloLens befinden wir uns am Anfang        „Das Faszinierende an Mixed Reality ist, dass Anwen-
einer langen Reise und wenden uns im ersten Schritt       dungsbeispiele für alle Bereiche denkbar sind. Bereits

22
© Microsoft

heute lernen Medizinstudenten der Case Western                                   notwendig sein. Bedeutet, dass die neuen Devices
Reverse Universität die menschliche Anatomie mit                                 einfach via „Plug and Play“ an einen kompatiblen PC
Microsoft HoloLens auf eine völlig neue Weise. Ein wei-                          angeschlossen werden – und schon kann es losgehen.
teres Beispiel des University College London zeigt, wie                          Wir sehen in Mixed Reality somit vielmehr die nächste
Chirurgen dreidimensionale, anatomische Hologramme                               Entwicklungsstufe im Bereich des Personal Computing,
nutzen können, um komplizierte Operationen vorzube-                              keinen Ersatz für eine physische Realität. Als ergänzende
reiten. Solche und ähnliche Szenarien sind natürlich                             Technologie besitzt sie das Potential, Menschen einen
auch für Kongresse denkbar, bei denen Hologramme                                 echten Mehrwert in den unterschiedlichsten Bereichen
genutzt werden könnten, um komplizierte medizinische                             ihres Lebens zu bieten.“
Sachverhalte zu visualisieren.“
                                                                                 Ist das Holodeck* also irgendwann mehr als nur
Ein Blick in die Zukunft: Werden Hologramme                                      Science-Fiction?
schon bald Teil unseres Alltags? Werden wir in                                   „Das Potential von Mixed Reality ist nahezu unbegrenzt
einer permanenten „Mixed Reality“ leben?                                         und macht vieles denkbar. Ein Beispiel: Holoportation
„Mixed Reality steht noch am Anfang. Gemeinsam mit                               ist bereits heute mehr als Science-Fiction. Unsere Kol-
unseren Partnern gehen wir jedoch zum diesjährigen                               legen bei Microsoft Research beschäftigt das Thema
Weihnachtsgeschäft den nächsten Schritt, um die                                  schon seit einiger Zeit. Ihre Forschungen haben schon
Technologie für jedermann zugänglich zu machen.                                  interessante Ergebnisse hervorgebracht – beispiels-
Zukunftsweisende Partner-Headsets werden den                                     weise ein mobiles Holoportations-System. Vielleicht
Einstieg nicht nur über günstige Preispunkte attraktiv                           kommen wir der Technologie des Star Trek-Univer-
machen, die Geräte kommen auch mit einer deutlich                                sums schneller näher, als mancher vermuten würde.“
vereinfachten Einrichtung: Mit den Windows Mixed
Reality Headsets werden keine externen Tracker mehr                              Das Interview führte Sarah Gröhbühl

* Raum in den Star-Trek-Serien, in dem Sehen, Schmecken und Fühlen virtuell repräsentiert sind.                                         23
News & Events

                                                                                                                            © m:con

                m:con für Terex
                Bereits zum zweiten Mal ist die m:con – mannheim:-         Kunden über die Jahre hinweg mit gleichbleibender
                congress GmbH für den amerikanischen Kunden Terex          Qualität begleitet und auch beratend in Zukunftsfragen
                Corporation im Einsatz. Der weltweit tätige Hersteller     zur Seite steht“, so Fiedler weiter. „Dass man uns nun
                von Hubtechnologie, Höhenzugangstechnik und                auch über das europäische Ausland hinaus als Agentur
                Maschinen zur Materialaufbereitung mit Hauptsitz in        beauftragt, freut uns natürlich besonders und bestärkt
                Westport tagte im Juni mit über 1200 Teilnehmern im        uns in unserer Arbeit. Dies zeigt auch, dass wir mit unse-
                Congress Center Rosengarten. Darüber hinaus war das        rem ganzheitlichen Ansatz und der Umstellung auf eine
                m:con Team für Terex auch im Rahmen der Tagung in          zukunftsorientierte Registrierungssoftware die richtige
                Dallas vor Ort in Amerika und betreute dort die Teilneh-   Entscheidung getroffen haben. “
                merregistrierung. Damit übernimmt die Mannheimer
                Kongress- und Eventagentur erstmals einen Auftrag,         Kevin Janco, Vice President Marketing bei Terex, ist
                der über das europäische Ausland hinausgeht.               begeistert vom Tagungsstandort Mannheim und der
                                                                           Zusammenarbeit mit der m:con: „Für Mannheim als
                Geschäftsführer Bastian Fiedler zeigt sich erfreut: „Die   internationalen Kongressstandort spricht die her-
                m:con ist im internationalen Markt angekommen, was         vorragende Erreichbarkeit auf allen Verkehrswegen
                nicht zuletzt der Flexibilität und dem Engagement           und vor allem vom Frankfurter Flughafen. Auch der
                unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken      herausragende Service der m:con und die Expertise
                ist. Wir haben ein äußerst motiviertes, erfahrenes und     der Mitarbeiter haben uns überzeugt. Deshalb war es
                innovatives Team, das mit Kongressen, Tagungen und         für uns klar, das Team auch für unsere Veranstaltung
                Events aller Größenordnungen vertraut ist.“                in den USA mit ins Boot zu holen.“

                „Dadurch können wir den Veranstaltern ein professi-
                oneller, kompetenter Ansprechpartner sein, der den

                24
News & Events
   Willkommen im Team
   Das m:con Team freut sich, dass es in den letzten Monaten
   gleich sechs neue KollegInnen begrüßen durfte.

Patricia Wunsch studierte angewandte Medienwirtschaft (B.A.) am Europa Campus in Mannheim. Im Anschluss
war sie sieben Jahre für die Karlsruher Messe- und Kongress GmbH in verschiedenen Bereichen tätig und leitete
dort zuletzt das Team für die Projektbetreuung der Gastkongresse. Bei der m:con ist sie nun im Business Develop-
ment unter anderem für die Recherche und Akquise zur Gewinnung von Kongressen und Tagungen im Verbands-
bereich (insbesondere medizinwissenschaftliche Kongresse) sowie Messeaktivitäten zuständig.

Um der anhaltenden Nachfragesituation gerecht zu werden und das Vertriebsteam weiter auszubauen, erfährt
das Business Development zudem weitere Unterstützung durch Carolina Dreier, die bereits seit April als Assis-
tentin für die Abteilung tätig ist. Im Rahmen ihres Medizinstudiums war sie von Münster in die Metropolregion
Rhein-Neckar gekommen. Nun bereichert sie die m:con durch wertvolles Fachwissen aus der Praxis und erweitert
damit das Know-how der m:con im medizinwissenschaftlichen Umfeld.

Der gebürtige Frankenthaler Bernhard Selzer hat unter anderem Veranstaltungstechnik und -management
studiert und arbeitete zuletzt neun Jahre in der Schweiz bevor er im Frühsommer 2017 als technischer Projektleiter
zur m:con kam. Ein weiteres neues Gesicht in der Technik-Abteilung ist Bernd Wohlleben. In der Vergangenheit
war er als Freelancer immer wieder für die m:con tätig und wurde dieses Jahr schließlich als Lagerist fest an-
gestellt. Er managt das komplette Material aus den Bereichen Ton, Licht und Video und sorgt dafür, dass alle
Veranstaltungen pünktlich und mit dem richtigen Equipment stattfinden.

Sarah Treiter ist ausgebildete Versicherungskauffrau und war die letzten sechs Jahre im Innen- und Außendienst
in Heidelberg und Mannheim tätig. Nun war es Zeit für neue Herausforderungen. Deshalb unterstützt Frau Treiter
ab sofort in Teilzeit das Event Services Team und absolviert nebenbei ihr BWL Studium.

Außerdem wurde Sophie Stolle nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Büro-
management als Sachbearbeiterin in der Accounting-Abteilung übernommen.

Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen
und heißen sie herzlich willkommen im Rosengarten.
                                                                                                                      © m:con/Ben van Skyhawk

v.l.n.r.: Patricia Wunsch, Carolina Dreier, Bernhard Selzer, Bernd Wohlleben, Sarah Treiter, Sophie Stolle

                                                                                                                 25
Mittelstandspreis für soziale Verantwor-
News & Events

                tung in Baden-Württemberg 2017
                m:con für gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet

                                                           Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr konnte die
                                                           Partnerschaft mit "Anpfiff ins Leben e.V." im Rahmen des Tanzfesti-
                                                           vals m)))motion auch 2017 fortgesetzt werden. Der Verein hat neben
                                                           der ganzheitlichen Jugendsportförderung einen gleichberechtigten
                                                           Organisationsbereich unter dem Namen „Bewegungsförderung für
                                                           Amputierte“. Die Tänzerinnen und Tänzer der Organisation gestalteten
                                                           den Rosengartenball in diesem Jahr erneut mit.

                                                           Für diese erfolgreiche Partnerschaft wurde die m:con – mannheim:-
                                                           congress GmbH in der vergangenen Woche beim Mittelstandspreis
                                                           für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg mit einer Urkunde
                                                           ausgezeichnet.

                                                           Hier möchte die m)))motion auch zukünftig anknüpfen, um sich auch
                                                           dieser Tanzsportart zu widmen und sie nachhaltig in das Veranstal-
                                                           tungskonzept zu integrieren.

                                                           Das Tanzfestival ist weltweit einmalig, denn hier tanzen Tanzschüler
                                                           und Weltmeister Seite an Seite. Auch das Projekt der „Bewegungsför-
                                                           derung für Amputierte“ ist im Tanzbereich bisher noch ein Unikat, da
                                                           es aktuell keine speziell ausgebildeten Tanzlehrer für Menschen mit
                                                           einer Amputation gibt.

                                                           Seit 2007 zeichnen die Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas
                                                           und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-
                                                           Württemberg mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung
                                                           in Baden-Württemberg“ – Leistung, Engagement, Anerkennung (LEA)
                                                           jährlich kleine und mittlere Unternehmen aus, die sich in vorbildlicher
                                  © m:con/Maria Schumann
                                                           Weise gesellschaftlich engagieren.

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m:con

                                                                                                             News & Events
                      investiert in neue
                      Leuchtmittel
                      Im Rahmen der Sanierungsarbeiten investierte die m:con – mannheim:congress
                      GmbH in die Beleuchtung des Congress Centers Rosengarten und stellte die
                      Leuchtmittel auf umweltfreundliche LEDs um.

                      Die Sommerpause des Congress Centers Rosengarten stand auch 2017 im
                      Zeichen der Instandhaltung und Modernisierung. So wurden in drei Wochen
                      im August diverse Arbeiten in und am Haus vorgenommen. Im Rahmen dessen
                      wurden auch die Deckenbeleuchtung sowie die 27 x 3 m große Lichtwand im
                      Foyer der dritten Ebene des Gebäudes auf den neusten Stand gebracht. Damit
                      folgte die m:con dem Trend, den sie bereits mit der Umstellung der Leuchtmittel
                      auf LEDs in den speziell designten Lichtkissen an den Decken und Wänden
                      der Seitenfoyers gesetzt hatte. Dieser erste Schritt wurde auch beim diesjäh-
                      rigen Meeting Experts Green Award des Europäischen Verbands der Veranstal-
                      tungs-Centren e. V. (EVVC) und des GCB German Convention Bureau e.V. von
                      der Jury mit einer Nominierung gewürdigt.

                      „Mit der Nominierung und dem bereits jetzt sichtbar positiven Auswirkungen der
                      Erneuerung der Leuchtmittel in den Lichtkissen war die Umstellung der restli-
                      chen Lichtanlage die logische Konsequenz“, erklärt Raphael Grädler, Technischer
                      Leiter bei der m:con. „Den vorherigen Verbrauch der Anlage von 11.070 kWh bei
                      Vollauslastung konnten wir mit dem Austausch und einem jetzigen Verbrauch
                      von 5076 kWh mehr als halbieren“, so Grädler weiter. „Aber auch optisch ge-
                      winnen wir an Flexibilität. Die neuen LEDs können alle Farben des Spektrums
                      abbilden und ermöglichen es uns damit, jeden Kundenwunsch zu erfüllen.“

                      Insgesamt wurden in den Decken und an den Wänden über 730 Lichtröhren
                      durch LED-Stripes ersetzt. Diese bestehen aus umweltfreundlichen Leuchtmit-
                      teln. Neben dem wesentlich geringeren Stromverbrauch besitzen die LEDs
                      eine signifikant höhere Lebensdauer sowie geringere Ausfallquoten und führen
                      damit auch zu einer Ersparnis bei den Wartungs- und Instandhaltungskosten
© thinkstock/Tailex

                      der Anlage.

                                                                                                        27
News & Events

                                                                                                                                © m:con/Ben van Skyhawk

                v.l.n.r.: Dr. Jens Graf, Michael Schenk, Johann W. Wagner, Dr. Michael Karremann, Prof. Dr. Horst Schroten, Dr. Matthias Dürken,
                Arno Pender, Bastian Fiedler

                Versteigerung für den guten Zweck
                Im Rahmen des traditionellen m:con Benefizgolfturniers zugunsten der Neuroblastomforschung fand in
                diesem Jahr erneut eine Charity Versteigerung statt. Unter anderem konnten die Gäste Werke von Armin
                Mueller-Stahl und Otto Waalkes ersteigern. Diese wurden der m:con exklusiv durch Frank-Thomas Gaulin
                vom Kunsthaus Lübeck sowie durch die Hamburger Galeristin Susanne Colo zur Verfügung gestellt.

                Arno Pender, Geschäftsführer der Mannheimer Firma                    Die Übergabe der Bilder fand nun im Nachgang an
                medipro Ärztebedarf GmbH ersteigerte das Bild von                    das Golfturnier auf der Kinderonkologiestation am
                Otto Waalkes. Armin Mueller-Stahls „Porträt John                     Uniklinikum Mannheim statt. Auch m:con Geschäfts-
                Lennon“ ging an Michael Schenk, Geschäftsführer des                  führer Johann W. Wagner und Bastian Fiedler sowie
                Veranstaltungstechnik-Dienstleisters epicto GmbH.                    Prof. Horst Schroten, Direktor der Klinik für Kinder- und
                Auch die kleinen PatientInnen der Kinderonkologiesta-                Jugendmedizin, und Dr. Matthias Dürken, leitender
                tion von Prof. Schroten und PD Dr. Dürken haben in                   Oberarzt der Kinderonkologie-Station waren vor Ort.
                diesem Jahr eigens für die Versteigerung ein Gemein-                 Schroten und Dürken widmen sich durch ihre Arbeit
                schaftswerk gestaltet, das Rechtsanwalt Dr. Jens Graf                mit den Neuroblastomen einer Krebsart, die vor allem
                für seine Kanzlei ersteigerte.                                       im frühen Kindesalter auftritt.

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Wenn auch Sie das Neuroblastom-Projekt
                                                          fördern möchten:

                                                          Empfänger: Medizinische Fakultät Mannheim
                                                          IBAN: DE40600501010004616342
                                                          BIC: SOLADEST600
                                                          Verwendungszweck: Projektnummer 784368

Insgesamt konnten dem Projekt in den vergangenen       W. Wagner. „Wir sind froh und stolz, die Forschung
Jahren bereits über 500.000 € zugeführt werden. In     der beiden bereits im achten Jahr in Folge fördern zu
diesem Jahr kamen weitere 40.000 € zusammen.           können, denn die m:con sieht sich nicht nur in Kon-
Damit können Laborpersonal und Forschungsinhalte       gressthemen als Partner der Medizin. Um die wertvolle
auch weiterhin unterstützt werden. Gemeinsam mit       Forschungsarbeit von Prof. Schroten und Dr. Dürken zu
den Spendengeldern der Golfer trägt die großzügige     unterstützen, wird die m:con alle Möglichkeiten, die ihr
Unterstützung der Adler Mannheim, der Lieblang         zur Verfügung stehen, nutzen.“
Dienstleistungsgruppe sowie des Dorint Kongress-
hotels Mannheim dazu bei, dass solch eine Summe        Geschäftsführer Bastian Fiedler ergänzt: „Das Neurob-
erreicht werden konnte. Darüber hinaus konnten in      lastom – Benefizturnier hat sich in den vergangenen
diesem Jahr erstmals Sponsoren für die Abschläge       Jahren zu einer traditionsreichen Charity-Veranstal-
auf dem Golfplatz gewonnen werden. Auch die Erlöse     tung in der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt
aus der Charity-Versteigerung am Abend fließen in      und konnte bereits nachhaltige Erfolge für das Projekt
die Summe mit ein. „Die Förderung des Projektes von    erzielen. Deshalb müssen wir hier weitermachen, um
Prof. Schroten und Dr. Dürken ist eine Herzensange-    auch in Zukunft positiv zu wirken.“
legenheit für die m:con.“, so Geschäftsführer Johann

                                                                                                            29
News & Events

                     Future Meeting Space

                Um Veranstaltungen weiterhin erfolgreich durchführen zu können, ist es unerlässlich, sich
                regelmäßig mit Zukunftsthemen und Trends zu beschäftigen. Aus diesem Grund haben das GCB
                German Convention Bureau e.V. und der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungscentren
                e.V. gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) den
                Innovationsverbund „Future Meeting Space“ gegründet. Als Experte ist auch die m:con als Ko-
                operationspartner gemeinsam mit dem VDE in der zweiten Projektphase weiterhin involviert.

                Die Megatrends mit dem größten Einfluss auf die Kongress-Branche sind die Technisierung und die
                Globalisierung. Aus diesen Parametern wurde das Projekt Future Meeting Space abgeleitet mit den
                Zielen, die Zukunft gemeinsam zu gestalten, strukturiert zu analysieren, Ideen zu entwickeln und
                Navigationshilfen zu leisten.

                Um Teilnehmertypen und die Wirkung von Veranstaltungselementen zu ermitteln, hat der Innovations-
                verbund Future Meeting Space eine Umfrage gestartet.

                Fragebogen ausfüllen, direkt Feedback erhalten
                Die Beantwortung des Fragebogens dauert ca. 15-20 Minuten und richtet sich an
                Tagungs- und Kongressteilnehmende. Neben demografischen Daten und individuellen
                Verhaltensweisen gibt es auch Fragen zur zuletzt besuchten Veranstaltung, den dort
                eingesetzten Methoden und Medien sowie den Erfolgsfaktoren wie Wissensvermittlung
                und Interaktion. Und es lohnt sich für Sie! Im Anschluss erhalten Sie eine persönliche
                Auswertung über ein Sofort-Feedback. Damit können Sie sich direkt mit der wachsen-
                den Anzahl von Teilnehmenden vergleichen und bestimmen Ihren Teilnehmertyp.

                Ihre Meinung zählt
                Durch Ihre Teilnahme helfen Sie nicht nur dabei, die zukünftige Veranstaltungsor-
                ganisation zu verbessern, sondern unterstützen ein wichtiges Forschungsprojekt             Hier geht’s zur
                                                                                                           Umfrage
                für die Veranstaltungsbranche. Selbstverständlich werden Ihre Angaben vertraulich
                behandelt, anonym durch das Fraunhofer IAO ausgewertet und ausschließlich zu
                Forschungszwecken verwendet. Die Erhebung läuft bis zum 28. Februar 2018.
                                                                                                                             © GCB

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News & Events
  Terminticker

                                                                                                         © thinkstock/conejota
Congress Center Rosengarten:

24.01.18 – 25.01.18 |   FONDS professionell KONGRESS 2018
02.03.18 – 03.03.18 |   Pro Medico – Geburtshilfe im Dialog 2018
14.03.18 – 15.03.18 |   VDI - Kunststoffe im Automobilbau 2018
04.04.18 – 07.04.18 |   84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
14.04.18 – 17.04.18 |   124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)
25.04.18 – 27.04.18 |   30. Finanzsymposium 2018
06.06.18 – 08.06.18 |   Deutscher Anwaltstag 2018
16.06.18 – 17.06.18 |   Tanzturnier m)))motion
03.08.18 – 05.08.18 |   Animagic 2018

m:con unterwegs für Medizin und Wissenschaft:

26.04.18 – 28.04.18 | 68. Wissenschaftlicher Kongress des BVÖGD und BZÖG (Osnabrück)
07.06.18 – 09.06.18 | 44. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische
                      Intensivmedizin (GNPI) (Rostock)

                                                                                                  31
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