In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther

 
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In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
Nummer 3 · 69. Jahrgang · Mai / Juni 2022

                  in|takt
                  Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes

                                    160 Jahre FSB -
         Der Gedenkstein für den Gründungsort des Fränkischen Sängerbundes
                          in der Luitpoldstraße in Bamberg.
In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
DER BUNDESCHORLEITER
 INHALT                                HAT DAS WORT
 IN DIESER AUSGABE:
                                       Liebe Sängerinnen, liebe Sänger,
   2        Der Bundeschorleiter
            hat das Wort
                                       wenn im Juli bei der Bundesversammlung ein
                                       neues Präsidium und im Gesamtausschuss ein
   3
            160 Jahre Fränkischer
            Sängerbund                 neuer Musikausschuss gewählt werden, geht eine
                                       bemerkenswerte Wahlperiode zu Ende. Die Coro-

   4        Neuwahl des
            FSB-Präsidiums
                                       na-Pandemie mit ihren auch für die Chorszene
                                       verheerenden Auswirkungen war das bestimmen-
                                       de Thema und hat uns in vielen Feldern, nicht nur
   6        Neuwahl des FSB-
            Musikausschusses           in den einzelnen Chören, sondern auch in der Ver-
                                       bandsarbeit, erheblich beeinträchtigt. Einen de-

                                                                                                                                Foto: Ralf Rödel
   8        Die Komponistin
            Tsippi Fleischer
                                       taillierteren Rechenschaftsbericht wird es bei der
                                       offiziellen Versammlung geben, an dieser Stelle
                                       möchte ich einige Worte des Dankes ganz persön-

  10        Schumm empfiehlt
                                       lich formulieren.

                                       Ich möchte mich heute bei allen bedanken, die in Musikausschuss und Musikbeirat
  11        Aktuelle Nachrichten
                                       trotzdem nicht nachgelassen haben, an den vielen wichtigen musikalischen Baustel-
                                       len weiter zu arbeiten. Nur durch diesen unbeirrten, konstruktiven und optimistischen

  13        Termine                    Blick auf eine „Nach-Corona-Zukunft“ des FSB konnten so trotz aller Unbilden neue
                                       Standards für die Chorleiterausbildung, für das Leistungssingen, für den Valentin-
                                       Becker-Wettbewerb, für die Fortbildungen, die Öffentlichkeitsarbeit und für manch
  15        Interessantes aus
            den Sängerkreisen          Anderes geschaffen werden.

  18        Jugendsaiten               Für das große und entgegengebrachte Vertrauen gilt mein Dank unserem Präsidenten
                                       Prof. Dr. Brusniak und dem Präsidium, für die nie ermüdende Zusammenarbeit unse-
                                       rer Geschäftsstellenleiterin Susanne Osmani und ihrer Mitarbeiterin Sandra Essakhi

  20        Impressum                  und mit ihnen allen Mitarbeitern in unseren Reihen. Für die wirklich überragende Ar-
                                       beitsleistung gilt ein Dankeschön den beiden stellvertretenden Bundeschorleitern
                                       Wolfram Brüggemann und Timm Wisura sowie dem gesamten Team des Musikaus-
                                       schusses.

                                       Nur in Team-Arbeit können die zahlreichen Aufgaben der Zukunft sinnvoll angegan-
                                       gen werden - nehmen wir die Herausforderungen an und stellen uns der Realität. Die
                                       Wirklichkeit besteht nicht nur aus pandemischen und sozio-strukturellen Problemen,
                                       sondern vor allem auch aus einer großen Zahl von Menschen, die das Chorsingen mit
                                       Begeisterung und unglaublichem Engagement leben und weiterhin leben wollen. Dies
                                       konnte ich auch in den vergangenen Jahren mit ihren besonderen Schwierigkeiten
                                       immer wieder mit Staunen, Bewunderung und Freude erleben: Und nicht zuletzt dafür
                                       möchte ich mich am Ende dieser Wahlperiode bedanken! Nun haben die Delegierten
                                       die Entscheidung über die zukünftige personelle Aufstellung in der Hand, die Liste der
                                       Kandidat/innen finden Sie in diesem Heft.

                                       In diesem Sinne sendet
                                       herzliche Grüße
                                       Dr. Gerald Fink, Bundeschorleiter
       Titelbild: 160 Jahre FSB -
Der Gedenkstein für den Gründungsort
   des Fränkischen Sängerbundes
  in der Luitpoldstraße in Bamberg.
          Foto: Annette Schäfer
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AKTUELLE INFORMATIONEN                              3

160 JAHRE FRÄNKISCHER SÄNGERBUND
von Günter Dippold

Chorgesang hat eine lange Tradition.
Doch erst im frühen 19. Jahrhundert
wurde er mehr als nur Diener der kirch-
lichen Liturgie, Teil von Bühnenwerken
oder Element fürstlicher Repräsentati-
on. Männer – erhebliche Zeit später auch
Frauen – fanden sich jetzt zusammen,
um althergebrachtes Liedgut zu pflegen,
das damals auch Gegenstand gelehrter
Forschung war, oder um neue Werke
zeitgenössischer Dichter und Komponis-
ten aufzuführen.
Der Verein als freiwilliger Zusammen-             Der Erlanger Hof in Bamberg, Gründungsort des Fränkischer Sängerbundes. Stahlstich von P. Herwegen,
                                                  um 1860 (aus: Das Große Buch des Fränkischen Sängerbundes, Band 1, München 1991)
schluss von Männern, um sich gemein-
sam für eine Sache zu engagieren oder die Gemeinschaft zu pfle-            mehrheitlich dem Nationalgedanken ablehnend gegenüber. Mit
gen, war eine moderne Organisation. Er entsprang und entsprach             dem Scheitern der Revolution im Jahr 1849 starb vorerst die
liberalem Geist: Freie Männer vereinten sich, um einem Zweck               Hoffnung auf Reichseinheit. Doch blieb sie in der Turnbewegung
zu dienen, und zwar aus eigenem, freiem Willen, nicht auf obrig-           und, wenngleich weniger deutlich ausgeprägt, auch in den Chö-
keitliches Geheiß oder aus Pflicht.                                        ren wach.
Im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts, als die Zahl der Gesang-          Bezeichnend ist auch, dass ein Dachverband der Gesangvereine
vereine wuchs und selbst in Kleinstädten, ja sogar im einen oder           nicht für das gesamte Königreich Bayern oder einen einzelnen
anderen Dorf eine solche Gemeinschaft sich zusammenfand,                   „Kreis“ (heute Regierungsbezirk) entstand. Stattdessen fasste
veranstalteten die Vereine einer Region Sängerfeste, die dem               man die Vereine nach „Stämmen“ zusammen – letztlich ein
Wettstreit und der wechselseitigen Anregung dienten. So trugen             Rückgriff auf das verklärte, 1806 untergegangene Alte Reich.
anlässlich eines Volksfestes an einem Sommertag des Jahres                 Nach der Reichsgründung von 1871 wurde aus der von Fürsten
1841 Gesangvereine aus 14 fränkischen Städten in der ehema-                argwöhnisch beäugten nationalen Begeisterung vielfach eine ob-
ligen Dominikanerkirche zu Bamberg Lieder vor. Zu einem „Ge-               rigkeitstreue Deutschtümelei. Sie prägte für lange Zeit das Bild
sangfest“ in Fürth erschienen 1846 sogar 21 Vereine.                       von Gesangvereinen.
Im Juli 1861 fand dann in Nürnberg ein viertägiges Deutsches               Allerdings ließ die Freude am Chorgesang auch andersgeartete
Sängerfest statt, wie es bereits 1848 in Frankfurt hätte durchge-          Gruppierungen entstehen: Es gründeten sich von sozialdemo-
führt werden sollen; wegen der Revolution war es unterblieben.             kratischen Idealen durchdrungene Arbeitergesangvereine; Chö-
Um solche gesamtdeutschen Feste zu verstetigen, sollte ein                 re einzelner Berufsgruppen, etwa Eisenbahnergesangvereine
Deutscher Sängerbund ins Leben gerufen werden. Ihn sollten                 oder Betriebschöre, dienten nicht zuletzt dem Zusammenhalt
aber nicht einzelne Gesangvereine und Liedertafeln bilden – dies           einer differenzierten Belegschaft, vom Rangierarbeiter bis zum
hätte wohl einen nicht zu bewältigenden Aufwand bedeutet –,                Bahnhofsvorstand. Andererseits gab es auch Gesangvereine für
sondern regionale Zusammenschlüsse. Einer solcher Verband,                 einzelne Gruppen, so etwa den Malergesangverein der Porzell-
der bereits seit 1850 bestand und abertausende Sänger vereinig-            anfabrik Hutschenreuther.
te, sollte die Gründung vorbereiten: der Schwäbische Sänger-               Gerade die „bürgerlichen“ Gesangvereine pflegten beharrlich,
bund. In anderen Regionen waren solche Verbände erst noch zu               oft über viele Jahrzehnte, ihr hergebrachtes Repertoire des 19.
bilden.                                                                    Jahrhunderts. Das gravitätische Auftreten ließ sie manchem Be-
Um sich eine starke Stimme im gesamtdeutschen Konzert zu                   trachter – teils verdient, oft unverdient – als gestrige Organisati-
verschaffen, gründeten die zahlreichen fränkischen Vereine auf             onen erscheinen.
Initiative des Nürnberger Arztes Carl Gerster (1813–1892) im Er-           Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte lässt sich kaum über ei-
langer Hof zu Bamberg am 1. Mai 1862 den Fränkischen Sänger-               nen Kamm scheren. Das Bild der Gesangvereine ist heterogen:
bund. Er vertrat bereits zu Beginn 160 Chöre. Bamberg als Grün-            überalternd die einen, auch Junge begeisternd die anderen.
dungsort dürfte wegen seiner günstigen Bahnanbindung gewählt               Manche halten am Altbewährten fest, andere füllen geschickt al-
worden sein.                                                               ten Wein in neue Schläuche, wieder andere versuchen, in Lied-
Die regionalen Sängerbünde waren die Basis für einen deutschen             auswahl und Erscheinungsbild mit der Zeit zu gehen.
Dachverband. Denn die Sängerbewegung hatte schon früh eine                 Ein Problem stellen, so ist vielfach zu lesen, veränderte Arbeits-
nationale Seite. Viele Sänger, darin den Turnern ähnlich, erstreb-         bedingungen und gewandeltes Freizeitverhalten dar. Ganz gene-
ten anstelle des losen Staatenbunds, den der Deutsche Bund                 rell klagen viele Vereine, nicht nur musikalisch ausgerichtete,
darstellte, einen deutschen Nationalstaat. Da er die Herrschaft            über die geringe Bereitschaft potentieller Interessenten, sich zu
der deutschen Bundesfürsten geschwächt hätte, standen diese                binden: Für ein konkretes Vorhaben, für ein einzelnes Projekt fin-

                                                                                                                            Fortsetzung auf Seite 4 
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4               AKTUELLE INFORMATIONEN

de man durchaus helfende Hände, aber für die Übernahme von            scher Arbeit zusammenfin-
Vereinsämtern oder für regelmäßiges, dauerhaftes Engagement           den.
suche man die nötigen Kräfte oft vergebens.                           Gemeinschaft stiften und
Doch es gilt festzuhalten: Das Modell „Verein“ ist zwar gut und       Kultur schaffen – Beides tun
gern zwei Jahrhunderte alt, aber es hat sich nicht überlebt. Denn     Gesangvereine hierzulande
wenn ein Verein seinem eigentlichen, im Namen liegenden Zweck         seit zwei Jahrhunderten. Ihr
nachkommt – wenn er nämlich Menschen vereint –, dann ist er           Wirken zu erleichtern und
für das Funktionieren einer wahrhaft menschlichen Gemein-             ihre gesellschaftliche Be-
schaft unentbehrlich. Er ist Kitt, der Risse in der Gesellschaft zu   deutung herauszustellen, ist
schließen vermag.                                                     seit 160 Jahren die Aufgabe
Dies gilt in hohem Maß für Vereine, die sich der Kultur verschrie-    des Fränkischen Sängerbun-
ben haben. Hierzu zählen die Gesangvereine in besonderer Wei-         des. Ihm gebührt dafür Dank
se. Wenn ein Virtuose alleine musiziert, ist das Kunst – aber noch    und Anerkennung. Ad multos
lange keine Kultur. Kultur entsteht erst durch das Miteinander        annos!
von Menschen, etwa durch die Begegnung von Künstlern und Pu-          Auszug aus der Festrede, die für   Prof. Dr. Günter Dippold ist Historiker,
                                                                                                         seit 1994 Bezirksheimatpfleger von Ober-
blikum und durch die Interaktion zwischen ihnen. Noch mehr            den Festakt zum 160jährigen
                                                                                                         franken und Honorarprofessor an der
aber ist es kulturelles Tun, wenn Menschen, die aus unterschied-      Jubiläum des FSB am 1. Mai         Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
lichen Lebenswelten kommen, sich in gemeinsamer künstleri-            2022 vorgesehen war.

NEUWAHL DES FSB-PRÄSIDIUMS –
HIER SIND DIE KANDIDATINNEN UND KANDIDATEN:
Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 9. Juli 2022 wird              Vizepräsidenten
das Präsidium des FSB neu gewählt. Hier stellen wir Ihnen die
Kandidaten in ihren eigenen Worten vor:                               Wolfram Joh. Brüggemann *1966
                                                                      - Ausb.: BfM Kronach, Kons. u. HfM
Präsident                                                                Würzburg, Sem. Psychosomatik
                                                                         Bad Kissingen u. KJP FAU ER
                          Univ.-Prof. i.R. Dr. Friedhelm Brusniak     - Tätigkeiten: Musiklehrer, Fachbetreuer
                          Studium in Frankfurt a.M. (Schulmu-            Musik WvS Erlangen, Chorleiter,
                          sik, Geschichte, Musikwissenschaft);           Dozent, stv. Bundes-Chorleiter FSB
                          Schüler von Helmuth Rilling (Chorlei-       - Motto: Schön reden tut’s nicht, die Tat
                          tung); 1. und 2. Staatsexamen für das          ziert den Mann (Frau)! A. Kolping
                          Lehramt an Gymnasien, Promotion
                          (1980), Habilitation (1998), Prof. (1999)
                          bzw. erster Lehrstuhlinhaber für Mu-        Kerstin Homberg
                          sikpädagogik (2004 bis 2019) an der         1962 geboren, setzte ich mich erstmals
                          Universität Würzburg; chorpraktische        intensiver beim Studium für Schulmusik
                          Erfahrungen als Mitglied und Dirigent       mit der ganzen Bandbreite der Chorar-
mehrerer Laien- und Universitätschöre; historischer Chorfor-          beit auseinander.
scher; 1989-1999 Wissenschaftlicher Leiter des Sängermuseums,         Trotz meiner Selbständigkeit im Zahn-
seit 2010 der Stiftung Dokumentations- und Forschungszentrum          technikerhandwerk war immer Raum
des Deutschen Chorwesens in Feuchtwangen, seit 2018 des An-           fürs Singen. Selber singe ich mit Genuss
Instituts Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens an der           im Weidener Kammerchor, seit 12 Jah-
Universität Würzburg. Seit 2018 als Nachfolger von Peter Jacobi       ren unterstütze ich, erst als Beisitzerin
Präsident des Fränkischen Sängerbundes und kooptiertes Mit-           und seit vier Jahren als Vizepräsidentin das Präsidium des FSB
glied des Präsidiums des Deutschen Chorverbandes (DCV). Ich           und last but not least, tatkräftig die Entstehung vom Chorzent-
würde mich freuen, wenn ich die vertrauensvolle, konstruktive         rum Weißenohe.
Teamarbeit mit engagierten Präsidiumsmitgliedern fortsetzen
und die Chorkultur über Franken und die Nördliche Oberpfalz hi-
naus beim Deutschen Chorfest 2025 in Nürnberg zu einem neuen
Höhepunkt führen dürfte.
In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
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Günther Schubert                                                    fenwöhr. Seit 1992 Mitglied im Weidener Kammerchor, 21 Jahre
Der 1944 geborene – Polizeihauptkom-                                Vorsitzender. Seit 1998 Vorsitzender der Sängergruppe Weiden,
missar a.D. und Mann der ersten Stun-                               seit 2011 Schatzmeister des Sängerkreises Nord-Oberpfalz.
de des Polizeichores Nürnberg, den er
fast 40 Jahre als 1. Vorsitzender zu gro-
ßen Erfolgen führte, war in dieser Zeit                             Jan Meier
gleichzeitig 30 Jahre lang 1. Nürnberger                            Geboren 1979
Kreisvorsitzender. Sein organisatorisches                           Singen
wie musikalische Wirken widmete er seit                             - s eit 1996 in „Singgemeinschaft 1952 Lauf“
2000 als Beisitzer und seit 2010 bis heute als Vize-Präsident dem   - s eit 2013 in „Die Trällerpfeifen“, Nürnberg
Präsidium des FSB mit vollem Engagement. 2002 wurde ihm das         - seit 2018 im „Rock-Pop-Chor“, Schwaig
Verdienstkreuz am Bande verliehen. Er möchte den Chorverei-         - 2010 bis 2016 Vorsitzender SK Hersbruck
nen dabei helfen die musikalischen Begegnungen mit in- und          - seit 2011 stellv. Vorsitzender SG Moritzberg
ausländischen Chören zu forcieren. Das von ihm vorrangig un-        Kassenrevisor
terstützte neu installierte Nürnberger Adventssingen im Max-        - seit 2012 in der Chorjugend im FSB e.V.
Morlock-Stadion ist vielen bekannt.                                 - seit 2014 im FSB
                                                                    - seit ca. 2015 im Landesverband Singen und Musizieren e.V.
                                                                    - seit 2021 Vorsitzender SK Nürnberg
Schatzmeister                                                       - seit 2022 Vorsitzender Singgemeinschaft Lauf

Herbert Meier
geboren 1949, verheiratet, zwei Kinder,                             Norbert Mischke
24 Jahre Finanzbeamter, seit 09/1990                                66 Jahre, verheiratet, drei Enkelkinder
Steuerberater, seit 2004 Schatzmeis-                                - seit 1991 aktiver Sänger (Tenor)
ter im FSB, seit 2010 Geschäftsführer                                  bei Cantus-Vox, Niederndorf
der Stiftung Dokumentations- und For-                               - 1995 – 2005 Vorsitzender des ASV-Cho-
schungszentrum des Deutschen Chorwe-                                   res (heute Cantus Vox) Niederndorf
sens in Feuchtwangen, 2008 Initiator zur                            - 1995 – 2019 Kirchenpfleger St. Josef,
Gründung des „Fördervereins Choraka-                                   Niederndorf
demie des Fränkischen Sängerbundes im Benediktinerkloster           - 2003 – 2010 stellv. Vorsitzender der Aurach Sängergruppe
Weißenohe e.V.“ und dessen Schatzmeister, seit Gründung am          - seit 06/2010 Kreisvorsitzender des Sängerkreises Erlangen-
28.12.2013 der „Chorakademie des Fränkischen Sängerbundes              Forchheim
im Benediktinerkloster Weißenohe gGmbH“ deren Geschäftsfüh-         - seit 2011 Präsidiumsmitglied des Fränkischen Sängerbundes
rer, seit 1978 Mitglied im Männergesangverein Eckenhaid.               (Beisitzer)
                                                                    - seit 2011 Mitglied des Fränkischen Musikrates
                                                                    - seit 2016 ehrenamtliches aktives Mitglied der Tafel Erlangen/
Schriftführer                                                          Herzogenaurach
                                                                    - seit 2018 ehrenamtliches aktives Mitglied beim Bayerischen
Wolfgang Sittler                                                       Roten Kreuz Erlangen
Sänger seit 1962 im Schulchor der staatl.                           Ich stehe ab 2022 dem Fränkischen Sängerbund erneut als
Realschule Bad Kissingen, zeitgleich beim                           Beisitzer zur Verfügung.
Männerchor „Liederhort“ Ebenhausen. Ab
1983 Tenor im Gesangverein „Eintracht“
Heidenfeld. Ab 1986 stellv. Vorsitzender                            Rolf Schlegelmilch
der Sängergruppe SW – Land. Ab 2000 Vor-                            71 Jahre, verheiratet, drei Kinder. Vor-
sitzender der SG Schweinfurt- Land, und                             stand und Chormanager von VOICES
Protokollführer im SK Schweinfurt. Seit 2005 1. Vorstand vom GV     e.V., bekanntester Gospel-Rock-Pop
„Eintracht“ Heidenfeld. Seit 2018 Protokollführer des FSB. Seit     Chor Mainfrankens (80 Mitglieder) ab
2022 Vorsitzender des SK Schweinfurt.                               2003, dort Tenor seit 2001. Seit 2015
                                                                    stellvertretender Vorsitzender des Sän-
                                                                    gerkreises Würzburg e.V. Seit 2016
BeisitzerInnen                                                      Gründungsmitglied und Vorsitzender
                                                                    der Sängergruppe Würzburg-Stadt e.V.
Gerhard Huber                                                       Präsidiumsmitglied des FSB als Beisitzer seit 2018. Mitorga-
Geboren am 31.01.1957 in Weiding, verhei-                           nisator des Valentin-Becker-Kompositionswettbewerbs.
ratet, zwei Kinder. Fachoberlehrer an der
Berufsschule des St. Michaels-Werk Gra-

                                                                                                               Fortsetzung auf Seite 6 
In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
6                AKTUELLE INFORMATIONEN

Reinhold Stubrach
Geboren 1965 in Bamberg, verheiratet,                                  NEUWAHL DES FSB-
zwei Kinder.
Als gelernter Elektromeister bin ich als                               MUSIKAUSSCHUSSES –
Technischer Betriebsleiter an der Univer-
sitätsklinik in Erlangen beschäftigt. 1986                             HIER SIND DIE
                                                                       KANDIDATINNEN UND
begann ich als Sänger im 2. Tenor beim
Gesangverein im Steigerwald Burgebrach

                                                                       KANDIDATEN:
e.V., welchen ich seit 1999 als Chorleiter
übernehmen konnte. Von 1996 bis zur Auflösung 2015 aktives Mit-
glied beim Chor der Chorleiter im Fränkischen Sängerbund, bei
dem ich auch von 2006 bis 2015 Schatzmeister war. In der Sän-
gergruppe „Aurach Main Steigerwald“ im Sängerkreis Bamberg             Im Rahmen der Gesamtausschuss-Sitzung am 09. Juli 2022 wird
bin ich seit 2014 der 1. Vorsitzende. Seit 2017 singe ich aktiv als    der Musikausschuss des FSB neu gewählt. Hier stellen wir Ihnen
2.Tenor beim Leistungschor MGV Thüngersheim im Sängerkreis             die Kandidaten in ihren eigenen Worten vor:
Würzburg. Beim Sängerkreis Bamberg bin ich seit 2018 stellver-
tretender Kreisvorsitzender. Ich stehe für die Wahl als Beisitzer ab   Bundeschorleiter
2022 dem Fränkischen Sängerbund gerne zur Verfügung.
                                                                       Dr. Gerald Fink
Uta Walther                                                            geboren 1969 in Erlangen
Kandidatur als Beisitzerin des FSB-                                    - 1992 Kirchenmusik-Diplom
Präsidiums, Pianistin, Mag. art., Solistin,                               Musikhochschule Stuttgart
Kammermusikerin (inkl. Rundfunk u.                                     - 1994 Konzertreife-Diplom Orgel,
CD-Aufnahmen), Lied- u. Chorbegleiterin,                               - seit 1998 Leiter des Liederkranzes
Klavierpädagogin, Mitglied im erweiterten                                 1861 Herzogenaurach
Vorstand des Int. AK Archiv Frau u. Musik                              - 2000 Magister Artium
für den FSB tätig als                                                  - 2008 Promotion zum Dr. phil.
-D ozentin für chorpraktisches Klavierspiel,                             an der JMU Würzburg
  Autorin eines Übungsheftes                                           - seit 2009 Mitglied des Musikaus-
-K orrepetitorin beim FSB-Jugendchor und bei Chorseminaren               schusses des FSB
  (Klavier u. Orgel)                                                   - 2011 Kulturpreisträger der Stadt Herzogenaurach
-A utorin der „in I takt“ – Reihe „Da gibt’s was zu entdecken! –      - 2012 bis 2019 Kreischorleiter im FSB für Erlangen-Forchheim
  Komponistinnen und ihre Chorwerke“ www.uta-walther.de                - seit 2017 Bundeschorleiter des FSB
                                                                       - Künstlerischer Leiter Chorzentrum Kloster Weißenohe
Ursula Wetzstein                                                       - Kantor der Evangelischen Kirche Herzogenaurach
Geboren 1949, gelernte Bankkauffrau,
zwei Kinder, seit 1966 Chorsängerin, zehn
Jahre Vereinsvorsitzende, 1999-2022                                    Stellvertretender
Gruppenvorsitzende SG Rhön-Grabfeld,                                   Bundes­chorleiter
ab 2010 stellvertretende Kreisvorsitzen-
de im SK Schweinfurt, Wertschätzung für                                Timm Wisura
das Chorsingen sind mir immer ein gro-                                 41 Jahre, Musikpädagoge in Nürnberg
ßes Anliegen                                                           Arbeit im Fränkischen Sängerbund
                                                                       - seit 1998 Leitung zahlreicher Ensembles
                                                                       - seit 2009 Mitglied des
                                                                          Musikausschusses des FSB

                  PINNWAND                                             - seit 2012 Kreischorleiter
                                                                          des SK Schwabach
                                                                       - seit 2017 stellvertetender
                                                                          Bundeschorleiter
Chorleitung gesucht – Oberlangenstadt                                  - seit 2021 Leitung des FSB-Jugendchores

Der Männerchor des Gesangverein Harmonie Oberlangenstadt mit
19 Aktiven Sängern sucht zum baldmöglichsten Termin eine Chor-
leitung. Probentag ist der Donnerstag, aber auch Dienstag wäre
möglich. Kontakt: 1. Vorsitzender Helmut Martin Tel: 0 92 64-9 11 55
oder E-Mail: h.martin.nagel@web.de
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Weitere Mitglieder im Musikausschuss                                        Katharina Görtler
                                                                            Ich kandidiere für den Musikausschuss,
Joachim Adamczewski                                                         da für mich die Pflege des Chorgesangs
Geboren in Nürnberg. Erste musikalische                                     ein großes Anliegen ist. Damit verbunden
Ausbildung als Sänger im Windsbacher                                        bin ich bemüht, die stimmbildnerische
Knabenchor unter Hans Thamm. Nach                                           Arbeit von Astrid Schön im FSB fortzufüh-
dem Abitur am Musischen Wolfram-von-                                        ren und ihre funktionale, körperbezogene
Eschenbach Gymnasium in Schwabach                                           Technik weiter zu etablieren. Auch meine
folgte ein Studium in Sologesang bei Frau                                   Kenntnisse in theoretischen Zusatzfä-
Prof. Christa Degler und Herrn Kammer-                                      chern wie relative Solmisation bringe ich
sänger Manfred Capell, sowie das Studi-                                     gerne mit ein.
um der Schulmusik in Würzburg. Seit 1983 Musiklehrer in Erlan-              Lebenslauf
gen am Emmy-Noether-Gymnasium, seit 1995 Musiklehrer am                     Studium der Gesangs- und Instrumentalpädagogik, 1. Staatsex-
Christian-Ernst-Gymnasium. Erste Erfahrungen als Chorleiter                 amen in Schulmusik, Bachelor of Music Alte Musik Barockcello
beim MGV Gustenfelden mit knapp 16 Jahren. Ab 1980 Leitung                  u. Gesang, Seit 2013 Stimmbildnerin beim FSB, Seit 2021 freibe-
des „Schwaber Singkreis“. Daneben Chorleitertätigkeit beim                  rufliche Unterrichts- und Konzerttätigkeit mit Gesang, Klavier u.
Pfadfinderchor „MTA 62“. Seit 1985 Gründer und Leiter von „Vo-              Barockcello sowie Leiterin mehrerer Gesangsensembles
canta“, ehemals die „Erlanger Grillen“. Mit diesem Chor zahlrei-
che Rundfunk- und CD-Aufnahmen, Reisen im In- und Ausland.
Im Jahr 2013 Verleihung des Ehrenbriefs der Stadt Erlangen für              Bernhard Oberländer
die Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt.                           Geboren 1962 in Schweinfurt, Gesang-
                                                                            studium in Würzburg. Hat vier Chöre und
                                                                            zwei Musicalensembles. Stimmbildner
Katrin Ferenz                                                               an den Musikschulen Obernburg und
geb. in Passau, Besuch des musischen                                        Schweinfurt, Schule für Logopädie in
Gymnasiums St. Gotthard in Niederal-                                        Aschaffenburg. Kreischorleiter im Sän-
taich;                                                                      gerkreis Schweinfurt, seit 2017 Mitglied
Staatsexamen Schulmusik, Konzertdi-                                         des Musikausschusses.
plom Dirigieren (Chor), Abschluss Ge-
sangspädagogik (CRT)
Dozentin für Chorleitung an der Hoch-                                       Peter Pollinger
schule für Musik Würzburg, Leiterin der                                     Studiendirektor a.D.: geb. 1954, Studium
Chorleitungsausbildung an der Berufsfachschule für Musik MU-                in Würzburg (Schulmusik, Musikwissen-
SICATION in Nürnberg, Langjährige Erfahrung als Chorleiterin,               schaft). Bis 2018 Musiklehrer am Augus-
Stimmbildnerin und Mezzosopran, sowie als Dozentin zu chor-                 tinus-Gymnasium Weiden. Musikalischer
und gesangsspezifischen Themen                                              Leiter des Weidener Kammerchores. 2019
Schwerpunkte der Arbeit: Verbinden einer gesunden Gesangs-                  Gründung des Kinderchores „Die Weide-
technik mit einem weit gefächerten Repertoire, Mut zum Expe-                ner Stimmakrobaten“. Mitglied im Musik-
rimentieren, Erweitern des musikalischen Ausdruckspotentials                ausschuss. Dozent für Harmonielehre und
Chorleiterin des Frauenchores Thüngersheim und der Chöre und                Musikgeschichte im Rahmen des Chorlei-
des Vokalensembles der Berufsfachschule für Musik Nürnberg,                 tungslehrgangs des FSB.
Sängerin im Ensemble Syntagma XXI

          PINNWAND
             Chorleitung gesucht – Remlingen
                                                                                                                Chorleiter*in.
                                                             e.V., suchen für unseren Männerchor einen neuen
             Wir, der Männergesangverein 1871 Remlingen                                                     Repertoire reich
                                                           Sängern im Alter von 23 Jahren und älter. Unser
             Wir sind ein eher kleiner Chor mit 22 aktiven                                            , bis hin zu moderneren
                                                           und Dvořák, über die Comedian Harmonists
             von den klassischen Werken von z.B. Silcher
                                                           .
             Stücken von Max Raabe und den Toten Hosen
                                                                                                           n Sie sich bitte an
                                                             weitere Informationen benötigen, dann wende
              Falls wir Ihr Interesse geweckt haben oder Sie                                           .de
                                                              7 84 63 88, E-Mail: burkard-wehr@t-online
              unseren Kassier Burkard Wehr. Tel.: +49 (0) 170
In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
8                   AKTUELLE INFORMATIONEN

DA GIBT’S WAS ZU ENTDECKEN! –
KOMPONISTINNEN UND IHRE CHORWERKE
von Uta Walther

Tsippi Fleischer                                                                                              Am 20. Mai 1946 wurde Tsippi (Tsipora)
                                                                                                              Fleischer in Haifa als Tochter polnischer
„Das Werk Tsippi Fleischers ist in der isra-                                                                  Einwanderer jüdischen Glaubens geboren.
elischen Musik einzigartig. Die Zuhörenden                                                                    Ihr Umfeld war jüdisch-arabisch geprägt.
werden von Klangwelten und antiken se-                                                                        Als Dreijährige begann sie am Klavier zu
mitischen Sprachen, von Phantasiewelten                                                                       improvisieren, später erhielt sie Klavierun-
und menschlich-weiblicher Dramatik mit-                                                                       terricht am Rubin-Konservatorium in Hai-
gerissen, deren Synthese ein vielschichti-                                                                    fa. In der Schule belegte sie den orientalis-
ges Panorama bildet. Kultur und Geschichte                                                                    tischen Zweig. Sie studierte Musiktheorie
des Mittelmeerraumes und ein persönliches                                                                     und Komposition sowie Semitische Lingu-
weibliches Siegel sind charakteristische                                                                      istik, Hebräische und Arabische Philologie
Elemente im Werkschaffen Tsippi Fleischers                                                                    und Geschichte des Mittleren Ostens. An
und haben ihr zu internationaler Anerken-                                                                     der New York University schloss sie mit ei-
nung verholfen. In ihren Kompositionen                                                                        nem Master of Arts in Musikpädagogik ab,
überbrückt sie Differenzen. Sie verbindet                                                                     1995 wurde sie an der Bar-Ilan-Universität
arabische Poesie mit der Sprache zeitge-                                                                      Tel Aviv promoviert. 1978 heiratete sie den
                                                  Tsippi Fleischer                         Foto: Ygal Harari
nössischer Musik und hat darin eine origi-                                                                    später weltbekannten Linguistikprofessor
nelle Synthese von Orient und Okzident erreicht. Ihre Sensibilität                     Aharon Dolgopolsky. Ihr Sohn Yaakov kam 1982 zur Welt, nach-
für Klangfarben und Klangfülle wurde mit der von Maurice Ravel                         dem ihr erstes Kind 1979 kurz nach seiner Geburt verstarb.
verglichen. Die Werke Fleischers repräsentieren eine der bedeu-                        Fleischer erhielt in den vergangenen Jahrzehnten viele interna-
tendsten avantgardistisch-surrealistischen Bewegungen in Isra-                         tionale Auszeichnungen und Stipendien, u.a. den Unesco-Paris
el. Die surrealistischen Inspirationen schöpft sie hauptsächlich                       (Rostrum) Prize for Composition. Während ihrer pädagogischen
aus der Tradition arabischer Lieder, die sie mit spontanen, mik-                       Tätigkeit am Levinsky Institut Tel Aviv hat sie Generationen von
rotonalen Kompositionstechniken mischt.“1 Sie kombiniert Exo-                          SchülerInnen unterrichtet und geprägt. Zudem beteiligt sie sich
tismus mit „realem Regionalismus der modernen Gegenwart“2                              an der wissenschaftlichen Erforschung hebräischer Volkslieder
in sich ergänzender Weise. Traditionen u.a. Indiens, Chinas, Grie-                     und organisiert Veranstaltungen mit zeitgenössischer Musik in
chenlands, Grusiniens, der arabischen Halbinsel, Ägyptens, Sy-                         Israel.
riens und des Libanons fließen in ihre Musik ein. Die israelische                      Diejenigen Chorwerke Tsippi Fleischers, die für semiprofessi-
Landschaft, die Geschichte des jüdischen Volkes und die Kunst                          onelle und/oder sehr ambitionierte Laienchöre realisierbar er-
der jüdischen Welt sind ebenso bedeutende Inspirationsquellen.                         scheinen, seien hier zuerst aufgeführt: „Die älteste Liebe“ op.
Sprache(n) und Klänge verarbeitet Tsippi Fleischer sehr phanta-                        67 für Knabenchor (SSA) und Laute (2006, 8 min., FURORE-Edi-
sievoll, dadurch entstehen in ihren Werken reichhaltige und äu-                        tion 7660 www.furore-verlag.de ) ist dem Tölzer Knabenchor ge-
ßerst differenzierte Klangfarbenspektren.                                              widmet. „Der Text … basiert auf dem Hohelied Salomons und an-
Die Komponistin schreibt Sinfonien, Opern, Multimedia- und                             tiken Liebesliedern in biblischem Hebräisch, mittelalterlichem
Video-Kompositionen, Chorwerke, Bühnenmusiken, Ensemble-                               Deutsch, Französisch des 18. Jh. und palästinisch-arabischem
werke, Kammermusik, Lieder sowie Werke für Soloinstrumente.                            Dialekt.“3 „Alle Beschreibungen der in diesem Werk enthaltenen
Seit der Jahrtausendwende widmet sie sich intensiv dem Opern-                          Texte verstärken die emotionale Erfahrung, an der man sich in
genre. Hervorzuheben, auch bezüglich der wichtigen Rolle der                           den verschiedensten kulturellen Welten erfreuen kann.“4 In der
Chöre, seien zwei ihrer Opern: Ihre Grand Opera „Adapa“ op. 76                         Codetta der Komposition, welche Fleischer während des zweiten
in akkadischer Sprache, die mit Solisten, einem gemischten, ei-                        Libanonkrieges schrieb, erklingen alle vier Sprachen gleichzei-
nem Frauen- und einem Männerchor sowie Sinfonieorchester                               tig. „Avram“- An Oratorio Portraying the Birth of Monotheism
besetzt ist, sowie ihre Kinderoper „Oasis“ op. 71, die es in deut-                     op. 72 ist für Frauenchor, 3 Hrf., 5 Vl. gesetzt (2011, 20 min.). Die
scher, englischer und hebräischer Fassung gibt.                                        6 Sätze werden in Hebräisch, Arabisch und Griechisch gesun-

  ivka Elkoshi/ Übersetzung: Irith Neidhardt: Tsippi Fleischer, in Clara Mayer (Hrsg.): Annäherungen X - an sieben Komponistinnen, FURORE-Edition 897, Furore Verlag
1R
 Kassel, 1999, S. 111
2e  bd.
3 Tsippi
         Fleischer: „Die älteste Liebe“ op. 67, Vorwort S. 2, Furore-Edition 7660, Furore Verlag Kassel
4e  bd.; Quellen für den gesamten Beitrag: Elkoshi: T. Fleischer, Annäherungen X (Mayer), Furore 897, S. 108-124; www.tsippifleischer.com
In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
AKTUELLE INFORMATIONEN                                                                                                     9

                                                                        16

gen: Exposition of the Believers I, II; The Ecstasy                            ( f)                                                                                                                                                 œ œœ ˙
                                                                                 ˙        ˙                   ˙                   ˙               ˙ b˙                                ˙.          Œ 43
                                                             &c                                                                                                                                                         ∑
                                                            159

of the Believers; The Believers Struggle with One
Another A, B; As We Part; Coda-Chorale: Avram;                                 Que      ne                suis                   je               la           fou       -        gère                                              ia
„Girl-Butterfly-Girl“: Die Nr. 4 (3 min.) aus dem                              ( f)
gleichnamigen Zyklus op. 4 (1977, Text: Unsi al              & c b˙                       ˙                   ˙ b˙                            b˙ b˙                                   ˙.          Œ 43                  ∑           œ        œ bœ
Haj) gibt es in mehreren Versionen: u.a. für gem.
                                                                               ( f)
                                                                               Que      ne                suis                   je               la           fou       -        gère                                             schir     ha - schi -
Chor a capp. in arab. sowie für gem. Chor + Klav.
in hebr.; Aus den „Scenes of Israel“ - Sechs Ma-             &c ˙                         ˙                   ˙                   ˙               ˙ b˙                                            Œ 43                  ∑                    œ bœ
drigale für a-cappella-Chor op. 9-14 (1981-83,                                                                                                                                        ˙.                                            œ
                                                                               Que      ne                suis                   je               la           fou       -        gère                                             schir     ha - schi -
hebr.) wäre die Nr. 2 „Don‘t Belittle the Tears of
                                                             &c ˙                                                                                                                                 Œ 43 Œ œ œ ˙ .
                                                                                                          gg ˙˙˙
Today“ – to Tel Aviv (1,5 min., Text: B.-S. Sheriff)
                                                                         gg b ˙˙
                                                                          gg          gg ˙˙˙               gg
                                                                                                                            gg b ˙˙˙
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                                                                                                                                            gg             gg b ˙˙                ggg ˙ .                 œ œ ggg ˙ .
                                                                                                                                                                                                                 gg
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op. 10 für nichtprofessionelle Chöre realisierbar,
                                                                           gg ( f)                          gg                gg             gg              gg                     gg                            gg
                                                                                         gg                                                   ggg                                    gg
                                                             ? c gggg                     ggg                gg                gg                             ggg b ˙                 ggg ˙ .                      g
                                                                                                                                                                                                  Œ 43 œœ Œ Œ gggg ˙˙ ..
während die übrigen Sätze (Texte: Ben-Nahum,
                                                                            gg b ˙                            ggg               ggg             gg              gg
Ben-Meir, Grinberg, Raab, Fichman) eher profes-                                             g˙                  g˙                gg ˙           ggg b ˙         gg ˙                   gg ˙ .                     g
sionellen Chören zu empfehlen sind, da es dort                                                                                                                                           gg ˙ .
neben schwierigen Passagen z.B. auch eine bis
                                                                                                                                                                                                      = 80   Codetta (allocuzione)
                                                                                                                                                                                                                                                  Ï
                                                                                                                                                                                                  q

                                                                                                                                                                                                      ¿ƒ ¿
zu 20-stimmige Auffächerung des Chores gibt.
                                                                        œœœ                                                                                                                                                 ¿.             ¿.
                                                                                                                                                                                                                            rit.
Fleischer schrieb dieses Werk im Gedenken an                165
                                                                                      ˙                                 bœ œ œ ˙                                          ˙.
einen Jugendfreund, der im Jom-Kippur-Krieg                  &                                                                                                                                    1
fiel. Jeder Satz ist einer israelischen Landschaft                     na -                      -            -            ri                                                                         ia     na     -       ri

                                                                                                                                                                                                      ƒ                                           Ï
gewidmet. Weitere Werke: Für Kinderchor, teilw.
                                                                                                                                          œ bœ                            ˙.                          ¿ ¿ ¿                 ¿.             ¿.
4-st.: „The Judgement of Salomon“ op. 27 (Mul-               & ˙                                     œ                     œ                                                                      2
timedia), Begl.: Fl., Vl., Trp., Hrn., Perc., Tonband
                                                                                                                                                                                                     ƒ                                            Ï
                                                                       rim                           'a   -            scher             lisch - lo                 -    mo                       schir ha - schi - rim

                                                                                                                                                                                                  3Œ ¿ ¿                    ¿.             ¿.
(1995, 6 min., hebr., Text: Bibel, I Könige 3, 17-28);
                                                             & ˙                                                           œ              œ bœ                            ˙.
                                                                                                 bœ
Kinder- od. Frauenchor: „The Clock Wants to
Sleep“ op. 7 (1980, 7 min., hebr., Text: M. Yalan-                     rim                           'a   -            scher             lisch - lo                 -    mo                                  Dû   bist      mîn

Shtekelis): Stimmeffekte imitieren die Geräusche
                                                                                                                                                                          ˙˙@..
                                                                                                                                                                                                      = 80                  rit.

                                                                                                                                                                                                  4¿ ¿ ¿                    ¿.             ¿.
                                                                                                                                                                          bisb.
                                                                                                                                  .
                                                                                                                                                                                                  q

                                                             & ˙.                                                    gg ˙˙ .
                                                                  gg ˙ .
der Uhr; Frauenchor: „Lamentation“ op. 16 +
                                                                   gg                                                 gg                                                                              ƒ
                                                                                                                       ggg                                                                                                                       Ï
                                                                                                                                                                                                      se     re - po - se
                                                                    gg
Sopr. solo, 2 Hrf., Perc. (1985, 18 min., deutsch,
                                                             ? gggg ˙ ..                                                 gg
Text: E. Lasker-Schüler (auch in hebr. Fassung),                                                                          gg b ˙ .                                        ˙˙@..                       ¿ ¿ ¿            ¿æ.                 ¿æ.
biogr. Bezug: Der Tod des ersten Kindes der Kom-                     gb ˙                                                  gg b ˙ .                                                                   ¿ ¿ ¿            ¿.                  ¿.
ponistin; Männerchor: „We Shall Lie Naked“ op.                                                                                                                                                                        æ
                                                                                                                                                                                                  (non pitched noise) trem./bisb.
                                                                                                                                                                                                                                           æ
                                                                                                                                                                                                  L.H.
55 + A solo, Bar. solo, Elektronik (2005, 3,5 min.,
                                                            20                                                                             fue 7660 • ISMN: 979-0-50012-766-6
hebr.); „Daniel in the Den of Lions“ op. 29 (Multi-
                                                                                                                                            Schlussseite aus „Die älteste Liebe“ op. 67 für Knabenchor und
media), Männerchor, Bar. solo, Streichquint. (1995, 20 min., kop-                                                                        Laute von Tsippi Fleischer. Abdruck mit freundlicher Genehmigung
tisch, Text: Daniel 6, Psalmen 2 & 3) Gemischter Chor: „Oratorio                                                                                    des FURORE-Verlages (fue 7660) und der Komponistin.
1492-1992“ op. 25, 2 Chöre, Git.- u. Mandolinenens. + Sinf.orch.
(1991, 20 min., Text: mittelalterl. Quellen in hebr., span., arab.,
Thema: Jüd. Geschichte seit der Zeit der Vertreibung aus Spa-                             Herzlichen Dank an Tsippi Fleischer für den interessanten
nien 1492; Cantata op.24 „Like Two Branches“, original in Arab.                           Mailwechsel sowie an Bettina Weber und Mary Ellen Kitchens
f. Kammerchor, 2 Ob., Vc., Kanun/Klav., Perc. (tar dr.+suppl.),                           (www.archiv-frau-musik.de) und an Sabine Kemna (www.furore-
(1989, 42 min., Text: Al-Chansá [beduin. Lyrikerin des 6. Jh.]),                          verlag.de) für die vielen Auskünfte!
Thema: prä-islam. Welt der arab. Halbinsel; „Hexaptychon I“
op. 36, a capp. (1996/97, 5 min., arab., Text: „I’m sick of you“ v.
Jabra Ibrahim Jabra, Dichter u. Philosoph); „Avot Yeshurun“
(Three Poems) op. 58, + 4 Fl., 2 Ob., Bklar., Kb. (2004, 5 min.,
hebr.); „A Letter from Naguib Mahfouz“ op. 75, Chorfassg. 5-st.
(2012, 6 min., Text: N. Mahfouz, arab., hebr., engl., deutsch, frz.)

Für weiterführende Informationen sind folgende Links zu
empfehlen:
                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: Hilda Lobinger

Die Website der Komponistin: www.tsippifleischer.com. Zum
Notenmaterial ihrer Chorwerke: www.tsippifleischer.com/
compochoral.html sowie zur Ansicht vieler Partituren die Isra-
elische Nationalbibliothek: www.nli.org.il/en. Zudem sei auch
auf Tsippi Fleischers Facebook-Seite und ihren youtube-Kanal
                                                                                                                                                                        Die Autorin: Uta Walther
hingewiesen.
In|takt Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes - 160 Jahre FSB - Uta Walther
10              AKTUELLE INFORMATIONEN

SCHUMM EMPFIEHLT
„Du bist min“ (Mittelalterliches Liebeslied) für gemischten Chor und Instrumentalbegleitung

Satz, Melodie und Klavierbegleitung: Wolfgang König (*1947)
Texte: 12. Jahrhundert
Wolfgang König: 1947 geboren, Musikstudium an der Hoch-
schule für Musik und Tanz Köln in den Fächern Schulmusik und
Posaune, sowie an der Universität Köln in Musikwissenschaft,
Germanistik und Soziologie. Tätigkeiten als Musiker, Musikleh-
rer und Komponist zahlreicher Werke mit dem Schwerpunkt
Musiktheater.

Anmerkungen des Komponisten zum vorliegenden Werk:
„Dieser - sicher schönste - mittelalterliche Liebestext von Walter
von der Vogelweide(?) hat mich schon lange fasziniert. Deshalb
habe ich mich auch schon lange mit einer Vertonung beschäftigt
und überlegt, wie ich eine mittelalterliche „Note“ hineinbringen
könnte, ohne zu vergessen, dass wir uns im 21. Jahrhundert be-
finden. Die Entscheidung ging dann in die Richtung, dass ich quint-
parallele Akkorde eingebaut habe, die am ehesten ein mittelal-
terliches Flair verbreiten, und die gleichzeitige Verwendung von
Dur- und Mollakkorden der gleichen Stufe. Die phrygische kleine
Sekunde von oben in der Melodie war damals zudem ein Ausdruck
äußerster Emotionalität. Die doppelchörige Anlage von einem
Hoch- und einem Tiefchor vermittelt ebenso ein „antikes“ Gefühl
wie der Einbau eines Sopran-Saxophons durch die Assoziation zu
Soli von Jan Garbarek in Verbindung mit dem Hilliard-Ensemble
und Musik der Renaissance.“

Altes in neuem Gewand - eine höchst reizvolle, aber auch an-
spruchsvolle Herausforderung für Komponisten zeitgenös-
sischer Chorliteratur. Wenn es sich dabei auch noch um die
Vertonung eines der berühmtesten Gedichte des Mittelalters
handelt, macht dies doppelt neugierig. Wolfgang Königs „Du
bist min“ beginnt mit einem Motiv im kurzen Instrumentalintro,        Fazit:
das im weiteren Verlauf des Werkes quer durch alle Stimmen            Wolfgang König ist eine höchst interessante Bearbeitung des be-
immer wiederkehrt. Dabei setzt das Sopran-Saxophon als me-            rühmten Liebestextes aus dem 12. Jahrhundert gelungen. Das
lodische Komponente der beiden Begleitinstrumente einen ers-          teils solistisch, teils begleitend agierende Saxophon umschmei-
ten Kontrast zum mittelalterlichen Text, gehört es doch zu den        chelt die - in Anlehnung an die Entstehungszeit - zurückhaltend
jüngeren Erfindungen der Instrumentalgeschichte – tolle Idee!         harmonisierten Chorstimmen in wunderbarer Weise, ergänzt
Ein dreistimmig homophon gehaltener Chorsatz in den Frauen-           durch eine wohltuend zurückhaltende Klavierbegleitung. Ein
stimmen wiederholt die Phrase des Intros, die von einem quasi         Farbtupfer für jedes Konzertprogramm, aber auch gut vorstell-
als Echo wirkenden unisono Einsatz in den hohen Männerstim-           bar als Beitrag für das Leistungssingen des Fränkischen Sän-
men abgelöst wird. Dieser Wechsel der Männer- und Frauen-             gerbundes. Altes in neuem Gewand? Wohl gelungen – „des solt
stimmen wiederholt sich im weiteren Verlauf des Werkes - mit          du gewis sin“!
vertauschten Rollen von Motiv und Echo. Ein Zwischenspiel des
Saxophones – begleitet von der im gesamten Werk durchgehen-           Erhältlich sind die Noten bei Sheet-Music Direct.
den Klavierbegleitung – verbindet diesen Rollentausch fast als        /Erhard Schumm/
Beginn einer zweiten Strophe. Das Werk endet in einem nahezu
dahingehauchten, homophon gehaltenen Dur Schlussakkord –
wunderschön! Tonumfang und Harmonik bewegen sich durchge-
hend im für Laienchöre gut machbaren Bereich; die dezent ge-
haltenen dynamische Hinweise lassen der Chorleitung genügend
gestalterischen Freiraum.
AKTUELLE INFORMATIONEN                                  11

FRÄNKISCHER SÄNGERBUND UND
MUSIKHOCHSCHULEN UNTERZEICHNEN
KOOPERATIONSVERTRAG
Um das Singen und Musizieren in Kindergärten und Grundschu-
len zu fördern, haben die Hochschulen für Musik in Nürnberg
und Würzburg mit dem Fränkischen Sängerbund (FSB) einen
Kooperationsvertrag unterschrieben. Ziel sind regelmäßige
Fortbildungsveranstaltungen für Erzieher und Erzieherinnen,
Grundschullehrer und Grundschullehrerinnen, Musiklehrern
und Musiklehrerinnen sowie Chorleiter und Chorleiterinnen. Fe-
derführend von Hochschulseite sind Professorin Doris Hamann
(Hochschule für Musik Nürnberg) und Professor Michael Forster
(Hochschule für Musik Würzburg) in Zusammenspiel mit Studie-
renden der Elementaren Musikpädagogik beider Hochschulen.
Für die Hochschulen ist es von großem Interesse, die musika-
lische Arbeit mit Kindern als wichtigen Teil der Musikpädagogik
weiter zu festigen und zu stärken. „Darüber hinaus ist es für
Studierende in den höheren Semestern eine tolle Möglichkeit,
in der Fortbildungsarbeit erste Erfahrungen zu sammeln“, so
Michael Forster. Der Präsident des Fränkischen Sängerbundes,      Auf dem Bild von links nach rechts: Wolfram Joh. Brüggemann – Fortbildungskoor-
Friedhelm Brusniak, hebt den Stellenwert der Zusammenarbeit       dinator FSB, Prof.-in Doris Hamann – HfM Nürnberg, Prof. Dr. Friedhelm Brusniak –
                                                                  Präsident Fränkischer Sängerbund, Prof. Michael Forster – HfM Würzburg.
hervor: „Mit den Musikhochschulen haben wir hochkompetente
Partner gewinnen können, die unseren Wunsch unterstreichen,
auf allen Feldern des gemeinsamen Singens professionelle und      wichtigste und komplexeste Instrument ist die Stimme“, betont
passgenaue Angebote zu geben.“ „Für unseren Chorverband ist       der FSB-Fortbildungskoordinator Wolfram Brüggemann, und
die Kooperation ein weiterer wesentlicher Baustein im Bestre-     das gemeinsame Singen im Chor „macht einfach Spaß und för-
ben, das Singen in jedem Lebensalter aktiv zu unterstützen und    dert und stärkt die sozialen Kompetenzen.“ Und genau dies „ist
zu begleiten“, betont FSB-Bundeschorleiter Gerald Fink. „Das      wichtiger denn je“.

   BRINGT DIE KINOS ZUM SINGEN!
   Der Film „Unsere Herzen – ein Klang“ startet ab dem 22.        Kinopublikum – den Film an. Anschließend nimmt das En-
   September und lädt Chöre zu Mitsingaktionen in lokalen Ki-     semble den Schwung des Kinofilms von der Leinwand mit in
   nos ein                                                        den Kinosaal. Das Publikum wird so vom stummen Zuhörer
                                                                  zum aktiven Chormitglied. Der Chor kann ein eigenes, leicht
   Am 22. September startet „Unsere Herzen – ein Klang“ in        zu erlernendes Lied wählen oder einen vorgeschlagenen
   den Kinos: Ein Dokumentarfilm und eine Liebeserklärung         Kanon von der Website mit dem Kinopublikum einüben. Alle
   an das Chorsingen. Im „Jahr der Chöre“ laden der Deutsche      Infos zur Aktion, dem Film und zur Anmeldung unter: www.
   Chorverband und der Filmverleih Neue Visionen die Chöre in     unsereherzen-einklang.de
   ganz Deutschland dazu ein, ihre Freude am gemeinsamen
   Singen auch mit dem Filmpublikum zu teilen und die Kinos       Die Aktion steht im Zeichen der bundesweiten Initiative „Jahr
   zum Singen zu bringen. Alle interessierten Ensembles kön-      der Chöre 2022“, mit der der Deutsche Chorverband öffent-
   nen sich dafür ab sofort direkt beim Filmverleih melden und    lich und kulturpolitisch auf die Anliegen der Chorszene auf-
   werden dann mit ihrem lokalen Kino verknüpft. Wenn ein Ter-    merksam machen möchte. Mehr unter: www.jahr-der-choe-
   min gefunden ist, schaut sich der Chor – gemeinsam mit dem     re.de /Pressemitteilung des Deutschen Chorverbandes/
12              AKTUELLE INFORMATIONEN

DER MÄNNERCHOR DES FSB STARTET INS JAHR 2022
                                                                                                          bereits im Februar haben
                                                                                                          wir uns wieder getraut, die
                                                                                                          erste Probe des Jahres 2022
                                                                                                          unter     Coronabedingungen
                                                                                                          abzuhalten. Wir ließen uns
                                                                                                          auch durch einige Corona-
                                                                                                          Quarantäne-Ausfälle bei den
                                                                                                          Sängern nicht entmutigen.
                                                                                                          So konnte Ende März unsere
                                                                                                          jährliche Chorfreizeit in der
                                                                                                          Musikakademie Hammelburg
                                                                                                          erfolgreich stattfinden. Und
                                                                                                          als Abschluss dieses Chor-
                                                                                                          wochenendes erfolgte gleich
                                                                                                          die Mitgestaltung eines Got-
                                                                                                          tesdienstes in der Herz-Jesu-
                                                                                                          Kirche in Bad Kissingen.

Im November 2021 hatten wir ausführlich über das „Requiem“             Eine Woche später war schon die nächste Chorprobe in Mehl-
von Valentin Becker informiert und den Bericht mit dem Verspre-        meisel im Fichtelgebirge. Auch hier bildete die musikalische
chen beendet: „Auch im Jahr 2022 sollen weitere Aufführungen           Gestaltung des Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Johannes
folgen. Dieses Werk hat es verdient.“ Nun, da war ja überhaupt         von Mehlmeisel den Abschluss. Es war Fastenzeit. Wen wundert
nicht klar, wie sich die Coronasituation entwickeln würde. Aber        es also, dass neben weiteren Chorsätzen das genannte Requiem
                                                                       wieder im Zentrum der Aufführungen stand. Dabei wurde deut-
                                                                       lich, dass es nicht schadet, ein Werk mehrmals öffentlich zu prä-
                                                                       sentieren, denn die Chorsänger werden, bedingt durch die ge-
                                                                       forderten Coronaabstände beim Proben und Singen gezwungen,
                                                                       sich mehr und mehr auf wechselnde Klangumgebungen und
                                                                       sängerische Nachbarschaften mit Abstand einzustellen. Dazu
                                               CHORKONZERT             kommt die zunehmende Fähigkeit, wesentliche Teile auswendig
                                                                       zu singen.

              Eine Mutfrage                                            Aber: es ist nicht das ganze Sängerjahr „Requiemzeit“! Also wur-
               Chansons, Madrigale und Liedsätze                       den bereits Proben-Schritte hin zu einer Erweiterung des Reper-
   von H. Hartl, G. Fink, E. Häublein, O. di Lasso, G. Gastoldi u.a.   toires in weltliche Stücke und hier auch wieder (wie im Grün-
                                                                       dungsjahr 2014) mit Instrumentalbegleitung getan. Was treibt
                                                                       uns an? Wir wollen zeigen: der Männerchorgesang ist durch Co-
                  SONNTAG, 10. JULI 2022                               rona nicht „totzukriegen“. Damit möchten wir vielen Männerchö-
                       19.00 Uhr                                       ren Mut machen, auch mit erschwerten Coronarandbedingun-
                   Redoutensaal Erlangen,                              gen nicht die Freude am Männerchor-„Sound“ zu verlieren. So
                       Theaterplatz 1                                  schauen wir mal, was das Jahr 2022 noch alles bringt. Jedenfalls
                                                                       hoffen wir, dass wir das Coronathema bald überstanden haben…
                                                                       Für Oktober planen wir ein Konzert mit weltlichem, man könnte
          Chor                                   Leitung               auch sagen herbstlichem Chorgesang. Unser Chorleiter und wir
   VOCANTA Erlanger Chor                  Joachim Adamczewski          Sänger sind jedenfalls hoch motiviert, Neues zu entdecken. Wer
                                                                       hat Lust dabei zu sein? Wir freuen uns auf Euch.
                                  VVK:
                        E-Werk, Fuchsenwiese 1
                           www. reservix.de                            Alle Termine stehen auf unserer Homepage:
                     und an allen Vorverkaufsstellen
                                                                       http://www.fsb-maennerchor.de/ bzw. auch hier im InTakt-Heft.
                        oder an der Abendkasse
                                                                                                                    /Christof Meier/
                        EINTRITT: 12,- / 8,- €

                      W W W.VOCANTA.DE
TERMINE                 13

TERMINE, DIE SIE SICH VORMERKEN SOLLTEN!
Eine Terminübersicht der Fortbildungen finden Sie auch unter:
https://fsb-online.de/fortbildungen/fortbildungskalender/

         „Überregionale Chöre”
         FSB-Jugendchor – Leitung: Timm Wisura                            Mixtura Cantorum
               timm.wisura@fsb-online.de                                www.mixturacantorum.de

                                                                                               Habsberg (Velburg)
     3.-5. Juni 2022: Probenwochenende in Vohenstrauß   1.-3. Juli 2022: Probenwochenende in
                                                                                              Probenwochenende
            25. Juni 2022: Auftritt in Nürnberg,        1.- 4. September 2022: verlängertes
             Chorjugend feiert 25. Geburtstag                        21.-23. Oktober 2022: Proben- und
                16. -18. September 2022:                               Konzertwochenende in Barbing
              Probenwochenende in Amberg                          18.-20. November 2022: Proben- und
                                                                    Konzertwochenende in Pleystein

                                                                  27.-30. Dezember 2022: Probenwoche,
                                                                   Kloster Schwarzenberg (Scheinfeld)
                              g: Hermann Freibott
      FSB-Männerchor – Leitun
               www.fsb-maennerchor.de

                                       Sängerheim
           26. Juni 2022: Probentag,
                    in Langensendelbach
                   17. Juli 2022: Probentag,                    FSB-Kinderchor – Leitung: Mario Frei,
                  Pfarrheim in Heroldsbach                             www.fsb-kinderchor.de
                                               tag,
               18. September 2022: Proben
                   Pfarrh eim in Her old sba ch                   1.-3. Juli 2022: Probenwochenende
                                          – im Raum                      in Oberschlauersbach
            15. Oktober 2022: Konzert
                      Erlang en- Forchh eim
                                               tag,
                13. November 2022: Proben
                                 in Feu cht wan gen
               Sängermuseum

                                                                                                     n,
                                                                               itung: Sabine Hickman
                                                          FSB-Fr auenchor – Le
                                                                     www.fsb-frauenchor.de

                                                                                      g mit abschließendem
                                                           26. Juni 2022: Probenta
                                                                                           Sommerpause,
                                                              Grillfest zum Start in die
                 Sitzungstermine                          Roppelt Keller, Stiebarl
                                                                                   imbach, 91352 Hallernd
                                                                                           e am Chorfest
                                                                                                            orf

                                                                17. Juli 2022: Teilnahm
                                                                     des Sä  ng erk rei ses Ansbach
                                                                                        Probenwochenende
                    Fränkischer Sängerbund                    21.-23. Oktober 2022:
              Ansprechpartner: FSB-Geschäftsstelle,                              sw  eic htermin 28.-30.10.2022
                                                          in Kochel am See, Au
                 Susanne Osmani, 09561-94499,                                             bentag 10 – 16 Uhr
                                                              20. November 2022: Pro
                       info@fsb-online.de

               4. Juni 2022: 10 – 16 Uhr PR-Sitzung,
                     Hotel Göller in Hirschaid
                  1. Juli 2022: PR-Sitzung, digital
                9. Juli 2022: 10 – 12 Uhr Ga-Tagung
                   mit Neuwahl Musikausschuss.                     Die Geschäftsstelle ist
                ab 13 Uhr Mitgliederversammlung
                                                           vom 13. bis 17. Juni 2022 geschlossen.
                    mit Neuwahl des Präsidiums

                                                                                             Fortsetzung auf Seite 14 
14              TERMINE

                  Fortbildungen
               Fränkischer Sängerbund
 Ansprechpartner: FSB-Geschäftsstelle, Susanne Osmani,
          09561-94499, info@fsb-online.de und
     Fortbildungskoordinator Wolfram Brüggemann,                                         Sängerkreise
    wolfram.brueggemann@fsb-online.de oder unter
            www.fsb-online.de/Fortbildungen

                 Sa. 13. August: Online-Seminar                                                 Sängerkreis Fürth
                                                                                                          Sabine Schuband,
                für Chorpraktisches Klavierspiel                                        Anspre partnerin:
                                                                                              ch
                                                                                                          rk reis-fuerth.de
        22.-27. August 2022: 68. Chorleitungslehrgang                                     seminar@saenge
     im Diözesanhaus in Vierzehnheiligen, Bad Staffelstein
                                                                                                                                    Kindergarten,
                                                                                                          n und Chorarbeit im
        Sa. 17. September 10-13 Uhr: Online-Seminar                            16. Juli 2022: Singe                 rkiste in La enzenn
                                                                                                                                  ng
                                                                                       Kindergarten Plappe
                Von der Melodie zur Harmonie –                                                                         Maria Cunradi
                Begleitmöglichkeiten am Klavier                                              Referentin: Hanna
                                                                                                                                   dernachmittag.“
                                                                                       li 20 22 : „W  ir singen. Der Volkslie
                                                                               24 . Ju                                               e und Kuchen
                                                                                                            Austausch bei Kaffe
                                                                                mit anschließendem                      Maria Cunr i ad
                                                                                              Referentin: Hanna
                       Vorschau                                                      30. Juli 2022: Stim
                                                                                                               mbildung für alle St
                                                                                                  Diakoneo WfbM - Ob
                                                                                                                             ernzen  n
                                                                                                                                        immen,

                                                                                                         feren  tin : Er ika Bü rkel
                                                                                                    Re
                          Vorschau 2022-2023                                                                                             e Stimmen,
                                                                                      Se  pte mb   er  20 22 : Stimmbildung für all
                                                                                 24.
                    1.Oktober 2022: Verleihung der                                                          Kultur im Kolb
                             Zelterplakette,                                                                              Maria Cunradi
                                                                                               Referentin: Hanna
                     Altes Stadttheater in Eichstätt                                                                                  alle Stimmen,
                                                                                                              : Stimmbildung für
                                                                                  24. September 2022                     une in Cado urg
                                                                                                                                      lzb
                Mai 2023: Valentin-Becker-Wettbewerb                                         Haffnersgartensche
                    Preiskonzert in Bad Brückenau                                                      Referentin: Erika Bü
                                                                                                                                 rkel

                      3.-11. Juni 2023: Deutscher
                      Chorwettbewerb in Hannover
                        21.-24. September 2023:
                         chor.com in Hannover

                       PINNWAND UND CHORLEITERBÖRSE

                                                 Chorleitung gesucht – Schwand

                                                                          Stimmübungen, 160-Jähriges Jubiläum, Bundessingen in Nürn-
       Unter dem Motto „Hurra wir Leben noch“ für das Jahr 2022
                                                                          berg, Adventssingen und je nach Lage noch ein paar Auftritte.
       suchen wir, der Männerchor Liedertafel 1862 Schwand e.V.
       ab sofort eine/n Chorleiter -/in.
                                                                          Besuchen Sie gerne unsere Homepage: liedertafel-schwand.de
                                                                          Des Weiteren sind auf Instagram, Facebook, Twitter auch
       Der neue Vorstand bringt frischen Wind rein, und uns fehlt der
                                                                          seit kurzem präsent. Bei Interesse und Fragen dürfen sie
       dazu passende Chorleiter, der aus deutschen und Modernen
                                                                          sich gerne bei uns melden: 1. Vorstand Sven Hammerschmidt,
       Liedgut eine gute Mischung macht, der Spaß, Freude hat einen
                                                                          Kontaktadresse: Liedertafelschwand@gmail.com,
       Chor frischen Wind zu Verleihen. Wir sind 20 aktive Sänger und
                                                                          Tel.: 0 9170-7 75 99 49
       100 Mitglieder gesamt. Wir haben dieses Jahr viel zu tun, sei es
KONZERTBERICHTE UND INTERESSANTES AUS DEN SÄNGERKREISEN                                       15

KONZERTBERICHTE UND INTERESSANTES
AUS DEN SÄNGERKREISEN
Sängerkreis Ansbach                                                    Sängerkreis Bamberg
Horst Lindner, Falkenstraße 3, 91580 Petersaurach                      Am Sportplatz 22, 96103 Hallstadt
0170 2449729, lindner-petersaurach@t-online.de                         erwin.pager@t-online.de (www.saengerkreis-bamberg.de)

Eindrucksvolles „Singen für den Frieden“                               Altgewohnt und doch ganz neu

                                                                       Der Polizeisängerchor Bamberg hatte vor 45 Jahren mit seinem
                                                                       Dirigenten Franz Ullmann einen Glücksgriff gelandet, der nun
                                                                       auf Wunsch von ihm selbst 2021 seinen Abschied nahm.
                                                                       Aber wie schafft nun ein Chor einen Dirigentenwechsel nach
                                                                       dieser langen Zeit und in den Wirren einer Pandemie? Stellen-
                                                                       ausschreibung? Suche mit einem Headhunter? Werbung bei an-
                                                                       deren Chören? Die Lösung: Im Nachhinein eigentlich ganz ein-
                                                                       fach; der bisherige Chorleiter hält selbst Ausschau nach seinem
                                                                       Nachfolger, der ihm am besten als sein jugendliches „alter ego“
                                                                       begegnen sollte. Hier ist er: Maximilian Rüb. Jahrgang 1990.
                                                                       Werdegang: Aschaffenburger Stiftschorknaben, Windsbacher
                                                                       Knabenchor, Gesangklasse von Ute Büttner. Aktiv im: Kammer-
                                                                       chor Vokalprojekt Berlin, Monte Soprano Chor, Duo Piano Activo.
                                                                       Dozent bei: Seminartagen „Dies Musicus“. Chorleiter bei: Män-
                                                                       nerchor Windsbach, Männerchor Melkendorf, Polizeisängerchor
                                                                       Bamberg. Darüber hinaus: Pianist, Organist, Stimmbildner Wir
                                              Foto: Heiner Bierlein   freuen uns auf die Zusammenarbeit! Wir sind nach den ersten
                                                                       Probemonaten schon voll begeistert und fiebern den ersten ge-
Zum „Singen für den Frieden“ hatte der Gesangverein 1910 Sach-         meinsamen Auftritt entgegen. Und das positive Tüpfelchen auf
sen in die Ortsmitte geladen, um über Religionen, Ideologien und       dem „i“, Franz Ullmann bleibt uns als Sänger im Tenor erhalten.
politische Ansichten hinweg ein Zeichen zu setzen. In einer kur-       Er prägte über fast 45 Jahre einen Chor (bei durchschnittlich ei-
zen Ansprache bedankte sich Bürgermeister Bernd Meyer bei              ner Probe pro Woche sind das wie viele Proben, nicht dazuge-
den Vereinsmitgliedern für ihr Engagement für den Ort und bei          rechnet Konzerte, Gottesdienste, Ständchen, …?) Er stand Neu-
allen, die bisher und weiterhin Hilfs- und Aufnahmebereitschaft        erungen aufgeschlossen gegenüber, sofern sie nicht um ihrer
für die Menschen zeigten, die vor einem durch nichts zu recht-         selbst willen inszeniert wurden und wir verdanken ihm, uns nie
fertigenden Krieg ihre Heimat verlassen mussten. „Gleichzeitig         blamiert zu haben, weder in der Heimat noch auswärts, auf Kon-
möchten wir damit der Gemeinde Sachsen etwas zurückgeben,“             zerten, Ausflügen, Delegiertentagen, Chorreisen, Leistungssin-
so Vereinsvorsitzende Heidi-Katrin Schröter. Der Gesangverein,         gen und auch nicht am Stammtisch.
der seit Beginn der Pandemie unentgeltlich im Haus der Bäuerin                             /nach Reiner Pflaum und Gerald Mahlmeister/
proben darf und auch sonst immer ein offenes Ohr für seine An-
liegen in der Verwaltung findet, wollte neben dem gemeinsamen
Singen auf der Hauptstraße durch eine Spendenbitte die Arbeit
der Gemeinde für die im Ort untergebrachten 35 ukrainischen
Menschen unterstützen. Über 1200 Euro fanden sich dann auch
am Schluss in der Spendendose. Unter der Leitung von Helmut
Lammel präsentierten die Sängerinnen und Sänger – nach allzu
langer Auftritts-Pause – den etwa hundert Bürgerinnen und Bür-
gern einige schöne Lieder, die alle etwas mit Frieden und Frei-
heit zu tun hatten. Immer wieder animierte der Chorleiter die An-
wesenden zum Mitsingen bis hin zum vielstimmigen „Dona nobis
Pacem“ am Schluss. Wie Frieden wirklich funktioniert, zeigten
während des Gesangs der „Großen“ übrigens etliche Kinder, die
sich trotz des Windes nicht entmutigen ließen, gemeinsam und
geduldig ein Friedens-Zeichen aus hunderten Teelichtern anzu-
zünden.                                       /Susanne Hassen/        Franz Ullmann                    Maximilian Rüb
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