Info links - DIE LINKE. Lichtenberg

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                                                                                                                                                                Juni 2015
                                                                                                                                                   Die Zeitung des Bezirks-
                                                                                                                                                    verbandes Lichtenberg
                                                                                                                                                      der Partei DIE LINKE

                                                                                                                    FOTO: JOACHIM PAMPEL
                                                                                                                                            Ich
                                                                                                                                            sag
                                                                                                                                            mal
                                                                                                                                            ...

                                                                                                                                           Für viele Kinder in Deutschland ist
                                                                                                                                           der Kindertag ein Grund zum Feiern.
                                                                                                                                           Sie bekommen Geschenke, es gibt
                                                                                                                                           viele Feste und Veranstaltungen. Ich
                                                                                                                                           möchte keinem Kind einen Vorwurf
                                                                                                                                           machen, aber eigentlich sollte uns
                                                                                                                                           der Kindertag an die Kinder in ande-
                                                                                                                                           ren Ländern oder an die Verhältnisse
                                                                                                                                           früher in Deutschland erinnern.
                                                                                                                                              Bis zum Jahr 2000 durften Kinder
                                                                                                                                           von ihren Eltern noch geschlagen
                                                                                                                                           werden, und die Abschaffung der
                                                                                    Den Daumen drauf:
                                                                                                                                           Kinderarbeit in Deutschland ist auch
                                                                                    Junge Kiezdetektive im Quartier
                                                                                                                                           noch nicht so lange her, wie man
                                                                                    Frankfurter Allee-Nord unterwegs.
                                                                                                                                           denkt.
                                                                                    (Siehe auch Artikel auf Seite 2.)

Verharmlosendes Gedenken
                                                                                                                                              Ich finde, zum Kindertag sollte es
                                                                                                                                           Aufgabe der Schulen sein, uns über
                                                                                                                                           die Geschichte der Kinderrechte zu
                                                                                                                                           informieren. Es gibt viele Organisatio-
                                                                                                                                           nen, wie z. B. UNICEF oder das Kin-
                                                                                                                                           derhilfswerk, die auch Materialien für
                                                                                                                                           Schüler/-innen und Lehrer/-innen
Wenn die Kanzlerin, der Bund der Ver-     von Flucht und Vertreibung begangen         Die „Charta der deutschen Heimat-                    bereitstellen. Er wäre auch eine gute
triebenen und geladene Gäste sich am      und dabei „insbesondere“ an die          vertriebenen“ liest sich, als habe es                   Gelegenheit, Aktionen für Kinder in
20. Juni im Schlüterhof des Deutschen     „deutschen Vertriebenen“ erinnert        den Holocaust, den deutschen An-                        anderen Ländern zu machen, z. B. ei-
Historischen Museums versammeln,          werden. DIE LINKE hat als einzige Par-   griffskrieg und Millionen Kriegstote                    nen Spenden- oder Kuchenbasar zu
geschieht das keineswegs, um der          tei gegen dieses Vorhaben gestimmt.      nicht gegeben. Vielmehr bezeichnen                      veranstalten oder zusammen mit Kin-
über 50 Millionen Menschen zu ge-             Der vom Bund der Vertriebenen        sich die Vertriebenen als die „vom                      dern aus Flüchtlingsheimen etwas zu
denken, die sich gegenwärtig auf der      seit langem gewünschte nationale Ge-     Leid dieser Zeit am schwersten Betrof-                  unternehmen.
Flucht befinden. Es wird an diesem        denktag soll Flucht und Vertreibung      fenen“. Das Land der Täter so in ein                       Es gibt viele Möglichkeiten, am
Tag, dem Weltflüchtlingstag der UNO,      von Deutschen in der Folge des Zwei-     Land der Opfer umzudeuten, führt zu                     Kindertag an die historischen Ereig-
kaum um die Tausenden Menschen            ten Weltkrieges endlich zu einem         einem Paradigmenwechsel in der Ge-                      nisse zu erinnern und trotzdem Spaß
gehen, die auf der Flucht vor Krieg und   Staatsakt verhelfen. Dieser Gedenk-      schichtsbewertung, vor dem Histori-                     zu haben.
Katastrophen hilflos auf dem Mittel-      tag ist schändlich, denn durch unter-    ker warnen und den unsere europäi-                         Viel Erfolg dabei wünscht
meer treiben oder dort gestorben          schiedsloses Gedenken wird der Ge-       schen Nachbarn mit Besorgnis verfol-
sind. Dabei wäre es wichtig, innezuhal-   denktag an die Opfer des Holocaust       gen. Der Antrag der LINKEN für einen
ten, zu trauern und etwas zu tun.         am 27. Januar entwertet und die deut-    Gedenktag zur Befreiung vom Faschis-
    Doch am 20. Juni, im Schlüterhof,     sche Schuld und Verantwortung für        mus am 8. Mai passt nicht in eine sol-
wird erstmalig der im vergangenen         den einmaligen faschistischen Ver-       che Geschichtsbetrachtung und wird
Jahr von der Bundesregierung be-          nichtungskrieg durch die Betonung        daher wohl wieder keine Mehrheit im                                                PAUL ROST
schlossene Gedenktag für die Opfer        der deutschen Opfer relativiert.         Bundestag finden. KATRIN FRAMKE                                                     (15 Jahre)

Savannengefühl:                           Bundesverdienstkreuz:                    Aktionswoche:                                           Erinnerungskultur:
Interview mit Tierparkchef Dr. Knie-      Das Ehepaar Klarsfeld wird für           „Das muss drin sein!“ Die Aktions-                      Junge Genossen pflegen die
riem über künftige Vorhaben               seine Lebensleistung geehrt.             woche der LINKEN startet am 8. Juni.                    Gräber von Antifaschisten.

  03                                        04                                       06                                                      07
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
02        NEUES AUS LICHTENBERG                                                                                 I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5

  KURZ GEMELDET                             Kiezdetektive im Einsatz                                                              gend und Gesundheit unter Leitung
                                                                                                                                  von Bezirksstadträtin Dr. Sandra Ober-
                                                                                                                                  meyer (parteilos, für DIE LINKE) ini-
BAUFREUDEN                                                                                                                        tiiert, dem Büro „die raumplaner“
                                                                                                                                  übertragen worden ist. Es soll die Si-

                                          FOTO: JOACHIM PAMPEL
Auch nach dem Richtfest Anfang Mai                                                                                                tuation der Quartiere für Kinder und
kommen die Bauarbeiten der neuen                                                                                                  Jugendliche verbessern helfen.
Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung                                                                                                 Als „Expert/-innen ihrer eigenen
in der Gotlindestraße 38 gut voran.                                                                                               Lebenswelt“ zeigen die Mädchen und
Vom Architekturbüro Kersten & Kopp                                                                                                Jungen den Planern jene Stellen, die
entwickelt, wird es in Holzbauweise                                                                                               tatsächlich für sie bedeutsam sind
bis Ende des Jahres fertiggestellt. Die                                                                                           und werden damit zu unverzichtbaren
Baukosten belaufen sich auf etwa                                                                                                  Akteuren des Sanierungsprozesses im
1,86 Millionen Euro. Für die im Früh-                                                                                             Gebiet Frankfurter Allee Nord. Bereits
jahr 2016 beginnenden Arbeiten an                                                                                                 vor Jahren sorgten Schülerinnen und
der Freifläche wird ein Wettbewerb                                                                                                Schüler der „Schule auf dem lichten
Kunst am Bau ausgelobt, teilt Bauherr                                                                                             Berg“ für die Beseitigung von „Dreck-
Bezirksstadtrat Dr. Andreas Prüfer                                                                                                ecken“ am Bahnhof Lichtenberg und
(DIE LINKE) mit. Wie seine Kollegin,                                                                                              brachten sich aktiv in die Gestaltung
Jugendstadträtin Dr. Sandra Ober-                                                                                                 des Freiaplatzes ein.
meyer (parteilos, für DIE LINKE), freue                                                                                               Der jüngste Streifzug führte auch
er sich „besonders auf die kreative                                                      Im Kiez unterwegs:                       hinter der REWE-Kaufhalle Gotlinde-
Umsetzung der Ideen, die Kinder und                                                      Die Kiezdetektive bewerten die           straße zur Bornitzstraße. Bevor die
Jugendliche bereits in den Planungs-          „Der Park ist an sich schön, aber nicht    „Dreckecken“ und die Lieblings-          jungen Leute aber vor dem beliebten
prozess eingebracht haben“.                   sicher. Es ist hier abends immer dun-      orte in ihrem Kiez.                      Bowling-Center den Daumen aufwärts
                                              kel, weil einige Lampen nicht funktio-                                              richten konnten, mussten sie sich
DAS GRÜNE NETZ                                nieren. Außerdem sind es zu wenige.
                                              Ständig sitzen Trinker auf den Bänken,    sam zu machen. Sie liegen oft dicht
                                                                                                                                  durch einen Mülldschungel kämpfen.
                                                                                                                                  Das Gelände des ehemaligen Arbeiter-
Vom Stefan-Heym-Platz bis zum                 Hunde streunen herum“. So schätzt         beieinander. Während vor dem Gym-         wohnheims mit seinen privatisierten
Grabmal des ersten Lichtenberger              Klassensprecher Clemens aus der           nasium noch das Bewertungsschild          Gebäuden ist im wahrsten Sinne des
Bürgermeisters Oscar Ziethen auf              Grundschule „Auf dem lichten Berg“        „Daumen runter“ zum Einsatz kam,          Wortes „brennpunktverdächtig“. Elli:
dem ehemaligen Friedhof – einen               den Park vor dem Kreativitätsgym-         führte der Weg an dem zur Kindes-         „Der Durchgang ist gefährlich – es
solchen Kulturwanderweg entwarf               nasium in der Rüdigerstraße ein. Mit      wohloase mutierten „Hinterhof“ des        liegt überall Müll herum und es stinkt.
Herr Arno Wienert im Frühjahr auf             seinen Amtsbrüdern und -schwestern        Areals vorbei, dem inzwischen eröff-      Auch Spritzen habe ich schon im Ge-
der 5. Frankfurter-Allee-Nord-Kon-            der Klassen 4 bis 6 führte er Anfang      neten Wohngebietspark Hagenstraße.        büsch gesehen. Als ich mit Freunden
ferenz. Die Idee wurde von der AG             Mai durch das Quartier „Frankfurter          Die Kiezdetektive waren im Rah-        hier lang gelaufen bin, wurde nach uns
Freiraum des Beirates entwickelt. Als         Allee Nord“, um auf Problemstellen        men des Projektes „Spielleitplanung“      mit einer Flasche geworfen.
sogenanntes „Grünes Netz“ wäre es             sowie Lieblingsorte im Kiez aufmerk-      unterwegs, das von der Abteilung Ju-                           JOACHIM PAMPEL

                                            Runder Tisch mit Ecken
mit Bänken, Informationstafeln und

                                                                                                                                  Kleine weiße
Schildern mit entsprechendem Logo
ausgestattet. Mit Hilfe eines Handy-

                                                                                                                                  Friedenstaube
codes und einer Website könnten
Informationen über bestimmte Orte
der Route sowie der aktuelle Stand-           Die Siedlung Wartenberg in meinem         waren. Deshalb kam als eine praktika-
punkt abgerufen werden.                       Wahlkreis hat zwar eine herrliche Na-     ble Teillösung die Revitalisierung der    ... ist laut Wikipedia der Titel eines in
                                              tur, aber kein intaktes Abwassersys-      einstmals vorhandenen und seit der        der DDR bekannten Kinderliedes. Es
LICHTENBERG 47 VORN                           tem. Eine große Anzahl der Siedler
                                              muss regelmäßig ihre Sickergruben
                                                                                        Wende verrotteten Abwässer- und Be-
                                                                                        wässerungsgräben auf den Tisch. Sie
                                                                                                                                  wurde vor allem in der Schule und zu
                                                                                                                                  besonderen Anlässen gesungen. Das
Für die neue Oberligasaison des SV            leeren lassen, was doppelt so teuer       wurden von der LPG „1. Mai“ einge-        Lied wurde 1948 von der Kindergärt-
Lichtenberg 47 können derzeit Jah-            und zudem sehr unangenehm ist. Des-       richtet und führten dazu, dass es in      nerin Erika Schirmer aus Nordhausen
reskarten in der Geschäftsstelle              halb ist der Anschluss der gesamten       der und um die Siedlung nie Abwas-        verfasst. Die Friedenstaube von Picas-
Ruschestraße 90 (Dienstag und Don-            Siedlung an das Abwassersystem hier       serstaus oder – wie gegenwärtig – Be-     so, die er im gleichen Jahr für die Pari-
nerstag 18 – 21 Uhr) bestellt und             ein besonders akutes Problem.             wässerungsprobleme auf den Feldern        ser Weltfriedenskonferenz entworfen
erworben werden. Die Jahreskarte                 Nach mehreren separaten Beratun-       gab. Und der Weg, dieses Grabensys-       hatte, inspirierte sie zu diesem Lied.
kostet 90 Euro, ermäßigt 60 Euro.             gen mit dem sachkundigen Siedler-         tem wieder in Gang zu setzen, würde           Wird das Lied heute noch gesun-
Frühentschlossenen wird bis zum               beirat und mit den Wasserbetrieben        lediglich seine regelmäßige Pflege vor-   gen, und singen es die Großeltern und
6. Juni ein Rabatt von 10 Prozent ge-         machte ich den Vorschlag, einen Run-      aussetzen, dafür aber deutlich weni-      Eltern noch mit ihren Heranwachsen-
währt. Auch bei Heimspielen und               den Tisch zu konstituieren, an dem        ger kosten.           EVRIM SOMMER        den? Man müsste doch annehmen,
Freundschaftsspielen                          Wasserbetriebe, Siedler, die verant-                                                dass bei den LINKEn Omas und Opas
wird verkauft. Be-                            wortlichen Verwaltungen, Experten                                                   das Gang und Gäbe wäre. Der Frieden
sucher des letzten                            und die Abgeordneten gemeinsam be-                                                  ist, das beteuern wir doch immer wie-
Heimspiels der                                raten und zuvor vereinbarte Probleme                                                der, das höchste Gut und eines unse-
Saison gegen den                              systematisch angehen. Dieser Runde                                                  rer hehren Ziele. Wie, wenn nicht spie-
SV Waren 09 am                                Tisch wurde eingerichtet und hat in-                                                lerisch in den prägenden jungen Jah-
7. Juni 2015 können                           zwischen dreimal getagt.                                                            ren, kann der Friedensgedanke besser
die Namenstrikots des Kaders erstei-             Dabei gab es durchaus Holprigkei-       Getagt wird vor Ort!                     vermittelt werden. Noch dazu, da wir
gern. Nach einem erfolgreichen Spiel-         ten, weil sich die Terminprognosen re-     Der Runde Tisch tagt im Siedler-         oftmals etwas ungläubig auf die hie-
jahr wird die erste Männermann-               gelmäßig nach hinten verschoben und        vereinshaus Wartenberg und för-          sige aktuelle Politik schauen, deren
schaft auf einem vorderen Tabellen-           die umzulegenden Kosten mit 12 Mil-        dert lösungsorientierte Debatten.        Folgen vor allem die Jüngsten auszu-
platz in die Sommerpause gehen.               lionen Euro exorbitant hoch angesetzt                                               halten hätten. JÜRGEN STEINBRÜCK
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5                                                                                        IM GESPRÄCH                             03

    Afrika macht den Anfang
                                                                                                                                   nengefühl möglich. Tiere, die wir
                                                                                                                                   schon haben, können wir gemein-
                                                                                                                                   schaftlich auf Anlagen pflegen, sie
                                                                                                                                   müssen dann etwas anders sortiert
                                                                                                                                   werden. Auf keinen Fall werden wir
     Über künftiges Savannengefühl und jetzt drängende Aufgaben. Tierparkchef                                                      mal eben Leoparden und Gazellen zu-
     Dr. Andreas Knieriem (49) ist seit dem 1. April 2014 im Amt. | Von STEFAN RICHTER                                             sammensetzen, Löwen, Großantilopen
                                                                                                                                   und Zebras. Das funktioniert definitiv
                                                                                                                                   nicht.

                                                                                                                                   ■ Wann soll es losgehen?
                                                                                                                                      Ginge es nach mir: morgen. Das
                                                                                                                                   kann ich aber nicht. Die Haushalts-
                                                                                                                                   periode beginnt 2016/2017. Wir ver-
                                                                                                                                   suchen, das zu integrieren. Drücken
                                                                                                                                   Sie die Daumen, dass das was wird!

                                                                                                                                   ■ Was erwarten Sie überhaupt von
                                                                                                                                   der Politik?
                                                                                                                                      Dass sie erkennt: Der Tierpark ist
                                                                                                                                   für alle da, unsere Tiere sind apoli-
                                                                                                                                   tisch. Und man muss Vertrauen ha-
                                                                                                                                   ben – Vertrauen in diese Institution, in
                                                                                                                                   die Mitarbeiter, in die Bevölkerung,
                                                                                                                                   dass sie tatsächlich gern in den Tier-
                                                                                                                                   park geht. So schön es ist, dass die
                                                                                                                                   Lichtenberger uns die Treue halten –
                                                                                                                                   aber es reicht nicht als Tierpark Lich-
                                                                                                                                   tenbergs. Wir müssen der Tierpark
                                                                                                                                   Berlins und Brandenburgs sein.

                                                                                                                                   ■ Wie viele Besucher hatte der
FOTO: TIERPARK BERLIN

                                                                                                                                   Tierpark 2014?
                                                                                                                                      1,116 Millionen, 12 Prozent mehr
                                                                                                                                   als 2013.

                                                                                          Dr. Andreas Knieriem:                    ■ Für nicht wenige (Familien) ist
                                                                                          Der 49-jährige Tierarzt ist seit         der Besuch auch eine Frage des
                                                                                          einem Jahr der Direktor des Zoos         Preises.
     ■ Sie sind von Hause aus Tierarzt.        beiter und mehr als 25 000 Tiere. Wir      und des Tierparks in Berlin.                 Der ist seit 2010 stabil. Wenn er
     Könnten Sie auch, wenn Not am             müssen dringend versuchen, die wirt-                                                angepasst werden muss, dann mit Au-
     Mann wäre, Elefanten oder Stachel-        schaftlichen Aspekte unter einen Hut                                                genmaß. Was ich hier umsetzen möch-
     schweine verarzten?                       zu bringen. Das heißt nicht, dass wir     cher tatsächlich etwas verwöhnt mit       te, soll nicht dazu führen, dass sich in
        Ich würde das dann sogar sehr gern     Gewinne machen müssen. Das heißt          dem heutigen Zeitgeist. Er möchte das     zehn Jahren keiner die Eintrittspreise
     tun – muss es aber nicht, weil wir hier   „nur“, mit den Zuschüssen keine Ver-      Tier nicht nur in einem Gehege, son-      leisten kann. Ich nehme die Politik
     zwei gute Kollegen haben. Vor allem       luste zu machen. Meine Fragen derzeit     dern in einem Lebensraum sehen, er        nicht aus der Pflicht. Damit der Tier-
     jedoch lässt mir das Führen der bei-      sind: Wie lassen sich die Energiekos-     möchte das Gefühl haben, einen Tag        park ein Tierpark der Bürger bleibt,
     den zoologischen Einrichtungen nicht      ten (allein für den Tierpark sind das     in Afrika oder in Asien zu verbringen.    können wir die Kosten für die notwen-
     die nötige Zeit dafür.                    zwei Millionen Euro) reduzieren, wie                                                dige Sanierung nicht über den Ein-
                                               sind unsere Abwasserkosten, wie ist       ■ Der Tierpark ist groß ...               trittspreis generieren.
     ■ Wofür müssen Sie denn jetzt Zeit        das mit der Instandhaltung, wie mit          … und bietet viele Möglichkeiten.
     haben?                                    der Gastronomie …?                        Wir wollen sein Gelände so für die Tie-
        Meine Aufgabe ist es sozusagen,           Von Tierpark und Zoo führen wir        re nutzen, dass man das Gefühl hat,
     am Spielfeldrand zu stehen und zu         Dinge zusammen, die zusammengehö-         die Tiere leben in dieser Landschaft,
     schauen, dass in unserer Mannschaft       ren, und Dinge, die wir getrennt wis-     die Gehege sind darin verschmolzen.
     alle das Richtige können.                 sen wollen, bleiben getrennt. So hat      Also keine harten Barrieren mit Zäu-
                                               der Tierpark eine eigenständige Zoolo-    nen, sondern fließende Übergange,
     ■ Wie viele „Spieler“ sind im Tier-       gische Leitung – durch den Sohn von       Barrieren, die gar nicht als Barrieren
     park aktiv?                               Prof. Dathe, Falk Dathe.                  wirken: Gräben, Wassergräben, Wälle,
        Etwas über 200. Allerdings muss                                                  Berge. Dann fühlt man sich innerhalb
     man verstehen, dass ich eben auch         ■ Als der Tierpark eröffnet wurde,        der Anlage und nicht außen vor. Das        1956:
     Direktor des Zoos bin. Eben darin be-     war jeder Besuch eine aufregende          Ganze wird eine Mischung aus dem al-       Motiv aus der ersten Briefmarken-
     steht die Herausforderung: Ich habe       Sache. Welche Chancen hat heut-           ten Tierpark und modernen Zoos wie         serie zum Thema Tierpark
     das Wohl beider Institutionen in eine     zutage das gewöhnliche Trampel-           in Leipzig und Hannover werden.
     Richtung zu lenken. Das ist machbar,      tier oder die gemeine Schlange?
     aber anspruchsvoll.                          Erst einmal ist weder das Trampel-     ■ Welcher Kontinent macht den             ■ Auf zum Tierparkfest:
                                               tier gewöhnlich noch ist die Schlange     Anfang?                                     Am 4. Juli lädt der Tierpark zum
     ■ Worin besteht das Problem?              gemein, das sind faszinierende Tiere.       Afrika, mit dem großen Dickhäuter-        großen Geburtstag ein. Vor 60
       Zoo und Tierpark haben mehr als         Die Frage ist, wie wir sie als Faszina-   haus und den riesigen Flächen drum-         Jahren, am 2. Juli 1955, wurde er
     190 Hektar Fläche, knapp 500 Mitar-       tion empfinden. Und da ist der Besu-      herum. Dort ist ein typisches Savan-        eröffnet.
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
04         BUNDESTAG                                                                                                                I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5

Nazi, Nazi, Nazi!                                                                                      Demonstration in Köln, an der viele

                                                                                                                                                                 3
                                                                                                       Kinder deportierter Juden teilnahmen,
                                                                                                       als letztlich entscheidende Wendung
                                                                                                       an. Dieser öffentliche Druck führte
Während des CDU-Parteitags in Berlin           1971 spürten Beate und ihr Mann                         schließlich dazu, dass Lischka zu zehn
am 7. November 1968 bestieg Beate           Serge den ehemaligen SS-Obersturm-                         Jahren Haft verurteilt wurde.
                                                                                                                                                                      S
Klarsfeld das Podium, ohrfeigte Kie-        bannführer Lischka auf, der für die De-                        Die Klarsfelds haben mit detaillier-               S MONAT
                                                                                                                                                      ZAHL DE
singer und rief: „Nazi, Nazi, Nazi!“ Sie    portation von 76 000 Juden verant-                         ten Dokumentationen auf zahlreiche
wurde zu einer Gefängnisstrafe verur-       wortlich war und auf dessen Anwei-                         unbehelligt lebende nationalsozialis-
teilt. Beate sagte zu dieser Aktion:        sung tausende Menschen in Paris er-                        tische Täter hingewiesen, wie Alois         Das millionenfache Sterben sowjeti-
„Das war natürlich eine symbolische         schossen wurden. Der Mann lebte                            Brunner, Klaus Barbie, Ernst Ehlers         scher Soldaten in deutscher Kriegsge-
Tat. Ein Symbol für die Haltung der         unbehelligt und wohl situiert mitten in                    und Kurt Asche.                             fangenschaft während des Zweiten
jungen Generation gegenüber der Na-         Köln. Beate und Serge empfanden es                             Mit ihrer politischen Aktivität mach-   Weltkrieges ist historisch singulär. So
zigeneration.                               empörend, dass Lischka nach wie vor                        ten sich die Klarsfelds natürlich nicht     stellte es die Mehrheit der Sachver-
   Ich bin seitdem unentwegt politisch      auf freiem Fuß lebte. Nach einem ge-                       nur Freunde. Im Jahr 1972 bekamen           ständigen einer Anhörung im Bundes-
aktiv gewesen, aber diese Ohrfeige ist      scheiterten Entführungsversuch kam                         sie mit der Post eine Paketbombe ge-        tag Mitte Mai fest. Die gefangenen
tatsächlich das, was in die Geschichte      schließlich Bewegung auch in diesen                        schickt. Sieben Jahre später explodier-     Soldaten keiner anderen am Krieg be-
und die Schulbücher eingegangen ist.“       Fall. Beate sieht vor allem die große                      te ihr Auto. Zum Glück hatten sie keine     teiligten Nation wurden derart syste-
                                                                                                       Verletzungen erlitten.                      matisch zu Tode gebracht, wie die der
                                                                                                           Im Jahr 2009 wurde Beate Klars-         Sowjetunion. Mehr als 3 Millionen
                                                                                                       feld von der Bundestagsfraktion der         Rotarmisten starben in deutschen La-
                                                                                                       LINKEN für das Bundesverdienstkreuz         gern an Hunger, Krankheit und Ent-
                                                                                                       vorgeschlagen. Das von Bundesau-            kräftung. Ihr Schicksal entsprach dem
                                                                                                       ßenminister Westerwelle (FDP) gelei-        von KZ-Insassen. Etliche Zehntausend
                                                                                                       tete Auswärtige Amt, das für die Ver-       wurden von Wehrmacht und SS er-
                                                                                                       leihung an im Ausland lebende deut-         mordet.
                                                                                                       sche Staatsangehörige zuständig ist,            Dass sich der Deutsche Bundestag
                                                                                                       lehnte ab. Auch in der Amtszeit von         nun, gut 70 Jahre nach der Befreiung
                                                                                                       Fischer (Grüne) als Außenminister war       vom Faschismus, für eine symbolische
                                                                                                       die Verleihung schon einmal abge-           Entschädigung der noch circa 2 500
                                                                                                       lehnt worden. 2012 war Beate unsere         lebenden ehemaligen sowjetischen
                                                                                                       Kandidatin für das Amt der Bundes-          Kriegsgefangenen durchgerungen hat
                                                                                                       präsidentin.                                (etwa 4 000 Euro pro Person), ist allein
                                                                                                           In diesem Jahr werden Beate und         der Opposition zu verdanken. LINKE
                                                                              FOTO: KLAUS SINGER

                                                                                                       Serge Klarsfeld auf Vorschlag der LIN-      und Grüne hatten Anträge einge-
                                                                                                       KEN das Bundesverdienstkreuz be-            bracht, eine öffentliche Anhörung or-
                                                                                                       kommen. Damit wird endlich die Le-          ganisiert und damit – dann doch et-
                                                                                                       bensleistung des Ehepaars Klarsfeld         was überraschend – offensichtlich
                                                                                                       auch in Deutschland anerkannt. Es           auch die Regierung überzeugt. Oppo-
                                                                                                       wird Zeit, dass nicht nur die Ohrfeige      sition wirkt!
 Bundesverdienstkreuz für die Klarsfeds                                                                in Erinnerung bleibt, sondern auch,             Die Betonung der Singularität des
 2014 begleitete Beate Klarsfeld unsere Antifa-Reise nach Frankreich.                                  dass Beate Klarsfeld die bundesdeut-        Schicksals der sowjetischen Kriegsge-
 Zusammen mit den Jugendlichen besuchte sie Oradour-sur-Glane, wo die                                  sche Justiz zwingen musste, Nazi-           fangenen hat allerdings weniger damit
 SS 1944 fast alle Einwohner umgebracht hatte.                                                         Kriegsverbrecher zu verfolgen.              zu tun, dass sie in der Erinnerung an
                                                                                                                              GESINE LÖTZSCH       den Zweiten Weltkrieg eine herausra-
                                                                                                                                                   gende Rolle spielen sollen. Mit der
                                                                                                                                                   Entscheidung für die Entschädigung
Lebensgeschichten                           setzt. Meine Ururgroßeltern wurden in                                                                  soll nämlich nicht etwa ein „für

sichtbar machen
                                            den Konzentrationslagern ermordet.                                                                     Deutschland nachteiliger völkerrecht-
                                                                                                   FOTO: KLAUS SINGER

                                            Auch drei ihrer sechs Kinder überleb-                                                                  licher Präzedenzfall“ geschaffen wer-
                                            ten den Faschismus nicht. Ich habe an                                                                  den, der weitere Ansprüche abzuleiten
Zum 10. Mal in Folge veranstaltete der      Hand von alten Dokumenten, Fotos                                                                       erlaube.                TINKO HEMPEL
Verein Zivilcourage vereint e.V. den        und eigenen Recherchen versucht, ih-
gleichnamigen antifaschistischen Ju-        ren Lebensweg nachzuzeichnen. Ich
gendwettbewerb. Gesine Lötzsch hat          wollte wissen, was für Menschen sie                                                                       SPRECHSTUNDE
einen Jugendlichen aus Lichtenberg          waren und was ihnen persönlich und
für die Reise nominiert – inzwischen        politisch wichtig war. Ich habe ver-                                                                   Die Lichtenberger Bundestags-
ein bekanntes Gesicht im Bezirk: An-        sucht, hinter den bloßen Fakten eine                                                                   abgeordnete Dr. Gesine Lötzsch ist
tonio ist 20 Jahre alt, wohnt in Lichten-   spannende Lebensgeschichte sichtbar                                Preisträger:                        erreichbar:
berg und studiert Rechtswissenschaft        zu machen, die sich nicht nur auf ihr                              Antonio Leonhardt am Tag der
                                                                                                               Befreiung am 8. Mai in Karlshorst   ■ Bürgerbüro, Zingster Straße 12
an der Humboldt-Uni. Über seine Ar-         tragisches Ende reduzieren lässt.“
                                                                                                                                                   ■ Telefon: 22 7717 87, E-Mail:
beit in der Lichtenberger LINKEN ist er        Für die Studienreise mit neun an-
                                                                                                                                                     gesine.loetzsch@bundestag.de
auf den Wettbewerb aufmerksam ge-           deren jungen Menschen aus ganz
worden und wollte sich in diesem Jahr       Deutschland und Gesine Lötzsch nach                        Reise wird die Gruppe die Spuren des        ■ Bürgersprechstunde:
selbst bewerben.                            Serbien und Kroatien wünscht er sich                       antifaschistischen Widerstandes er-           Donnerstag, 25.6., 17–19 Uhr,
    „Ich habe einen Text über meine         „mehr über die NS-Zeit in Kroatien                         kunden, Zeitzeugen und engagierte Ju-         Verein für ambulante Versorgung,
Ururgroßeltern Clara und Leo Ficht-         und die jugoslawische Partisanenbe-                        gendliche beider Länder treffen.              Ribnitzer Straße 1 b, Raum 2.06,
mann geschrieben. Sie und ihre Fami-        wegung zu erfahren, da die deutschen                                           ANIKA TASCHKE             2. Etage (Wie immer Anmeldung
lie waren als aktive Kommunisten und        Verbrechen auf dem Balkan sonst nur                        ■ Weitere Infos unter:                        über: Telefon: 22 7717 86 oder
Juden der Verfolgung der Nazis ausge-       selten thematisiert werden.“ Auf der                         www.zivilcouragevereint.de                  über die o. g. Mail.)
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
FRAKTIONS-REPORT
        Fraktion DIE LINKE in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg                                           Juni 2015

                                                                                                                                      KOMMENTAR

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FOTO: NORMAN WOLF

                                                                                                                                      Eine (un)endliche
                                                                                                                                      Geschichte
                                                                                                                                      Was lange währt wird – manchmal –
                                                                                                                                      gut. Das könnte man im Sinne der
                                                                                                                                      unbefriedigenden Verkehrssituation
                                                                                                                                      im Bereich Zingster/Ribnitzer Straße
                                                                                                                                      (zwischen Prerower Platz und Darßer
                                                                                                                                      Straße) in Hohenschönhausen hof-
                                                                                                                                      fen. Seit Jahren bemühen sich Politik,
                                                                                                                                      Verwaltung und Bürger um eine Lö-
                                                                                                                                      sung für das Problem der abknicken-
                                                                                                                                      den Hauptstraße im Verbund mit
                                                                                                                                      der Überfahrt über die Straßenbahn-
                                                                                                                                      gleise. Die Zingster Straße lädt zum
                                                                                                                                      Rasen ein, die Sichtverbindungen
                                                                                                                                      sind schwierig und die Vorfahrtsrege-
                                                                                                                                      lung führt regelmäßig zu Staus über

Mietpreisbremse
           Neubaumieten wie hier in den Treskowhöfen in                                                                               die Gleise der Straßenbahn hinweg.
           Karlshorst sind nicht für jeden bezahlbar.                                                                                 Unfälle oder Beinahe-Unfälle an die-
                                                                                                                                      ser Stelle gab es auch – vor Jahren
                                                                                                                                      auch einen mit tödlichem Ausgang.
                                                                                                                                         Sogar für eine Lösung „Kreisver-

ausgebremst
                                                                                                                                      kehr“ gab es schon Planungen. Dies
                                                                                                                                      scheiterte am Einspruch von Interes-
                                                                                                                                      sensvertretern, die Benachteiligung
                                                                                                                                      von Menschen mit Behinderungen
                                                                                                                                      voraussahen.
                                                                                                                                         Am Ende der letzten Wahlperiode
                                                                                                                                      hatte sich die BVV auf eine Lösung
                                                                                                                                      verständigt: Kreuzung gleichrangiger
                                                                                                                                      Straßen unter Einbeziehung der
                                                                                                                                      Zingster und Ribnitzer Straße in das
                                                                                                                                      Tempo-30-Netz. Dies scheiterte an
    Am 21. April beschloss der Bundestag das Mietrechtsno-                Gegen die Wirksamkeit des Berliner Mietspiegels richten     der Ignoranz der zuständigen Senats-
    vellierungsgesetz (MietNovG), das die „Mietpreisbremse“            sich daher mehrere Klagen von Vermietern. Sie wenden           verwaltung und der mangelnden
    mit sich bringt. Es tritt am 1. Juni in Kraft und gilt in Gebie-   ein, dass der Berliner Mietspiegel kein qualifizierter Miet-   Hartnäckigkeit der BVV.
    ten mit angespannten Wohnungsmärkten. Durch die „Miet-             spiegel sei und nicht repräsentativ die ortsübliche Miete         Als die SPD-Fraktion in dieser
    begrenzungsverordnung“ vom 28. April gilt dieses Gesetz            darstelle. Vielmehr solle die ortsübliche Miete durch Ver-     Wahlperiode einen weiteren Anlauf
    im gesamten Stadtgebiet von Berlin.                                gleichswohnungen oder Sachverständigengutachten dar-           nahm, die Verkehrssituation im Be-
        Bei der Wiedervermietung von preisfreien Wohnungen             gestellt werden.                                               reich der Zingster Straße zum Thema
    darf demnach künftig die zulässige Miete höchstens 10                 Entgegen des einen, in der Öffentlichkeit dargestellten     zu machen, sahen wir eine Chance,
    Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die          Urteils des Amtsgerichts Charlottenburg haben mehrere          die alte Idee erneut aufzugreifen. Und
    sogenannte ortsübliche Vergleichsmiete richtet sich in Ber-        Abteilungen desselben Amtsgerichts sehr wohl bestätigt,        so entstand nach monatelangen De-
    lin nach dem jeweiligen aktuellen Mietspiegel. Trotz des er-       dass der Berliner Mietspiegel die ortsüblichen Mieten in       batten ein Antrag, der den Lösungs-
    klärten Ziels, den Mietenanstieg bei Neuvermietungen zu            Berlin darstellt und für die hierfür zutreffenden Wohnungen    vorschlag der vorigen Wahlperiode
    begrenzen, weist dieses Gesetz erhebliche Mängel und               das Begründungsinstrument für Mieterhöhungen ist. Alle         aufgreift. Fast wäre er diesmal an der
    Lücken auf. Erstens bleiben nach dem 1.10.2014 erstmals            diese hier genannten Urteile sind jedoch noch nicht rechts-    Fraktion „Freie Fahrt für freie Bürger“
    vermietete Wohnungen bei der Mietpreisbremse außen vor,            kräftig. Es ist zu erwarten, dass jeweils Berufung vor dem     und an den Mehrheitsverhältnissen
    zweitens gilt die Mietpreisbremse nicht für die erste Ver-         Landgericht Berlin eingelegt werden wird. Dessen Recht-        im Hauptausschuss gescheitert. Aber
    mietung nach einer umfassenden Modernisierung, drittens            sprechung ist also abzuwarten. Ich selbst gehe auch aus        manchmal funktioniert Kommunal-
    darf eine höhere, als nach dem MietNovG zulässige Miete            meiner langjährigen Praxis davon aus, dass der Berliner        politik auch fraktionsübergreifend
    vereinbart werden, wenn bereits durch den Vormieter diese          Mietspiegel, auch der jetzt aktuelle Mietspiegel von 2015,     und Dank des Engagements einzelner
    höhere Miete gezahlt wurde.                                        den Anforderungen an einen qualifizierten Mietspiegel ent-     Verordneter der Zählgemeinschaft.
        Besonders kritisch aus Mietersicht ist aber auch die Re-       spricht. Eine tatsächliche Mietpreisbremse könnte jedoch          Nun heißt es erneut abwarten, ob
    gelung zur Rückforderung überhöhter Mieten durch die               nur wirksam werden, wenn ausreichend bezahlbarer Wohn-         die Senatsverwaltung bereit ist, die-
    Mieter/-innen zu sehen. Zu viel gezahlte Mieten können             raum zur Verfügung steht. Dann kann auch von einem Woh-        sen Teil der Straßen aus dem Haupt-
    nicht rückwirkend ab Vertragsbeginn zurückverlangt wer-            nungsmarkt, an dem das Angebot die Nachfrage über-             straßennetz zu entlassen und an den
    den, sondern erst ab dem Zugang einer sogenannten „qua-            steigt, gesprochen werden.                                     Bezirk zu übergeben. Und die BVV
    lifizierten Rüge“ beim Vermieter.                                     Mein persönlicher Ausblick: Eine tatsächliche Mietpreis-    sollte mehr Stehvermögen zeigen.
        Für die Wirksamkeit der „Mietpreisbremse“ kommt es             bremse ist es nicht, kann jedoch bei engagierter Anwen-        Dann sind auch weitere Ideen bei der
    daher besonders auf die im Berliner Mietspiegel dargestell-        dung durch Betroffene zu einer Dämpfung des Anstieges          Umsetzung gefragt. Machen sie mit!
    ten „ortsüblichen Mieten“ an.                                      der Neuvertragsmieten führen.                 BIRGIT STENZEL                          PETER FISCHER
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
AUS DER BVV                                                                                                        FRAKTIONS-REPORT
 02                                                                                                                                   J U N I 2 015

 Schulentwicklungsplan                                                                 hat. Denn ein zentraler Grundsatz der      denen einzelne Bau- und Sanierungs-

 ohne Finanzierung?
                                                                                       Berliner Verwaltung ist die sogenannte     maßnahmen bewilligt oder abgelehnt
                                                                                       Subsidiarität. Die Senatsverwaltung        werden können, ohne dass der Bezirk
                                                                                       soll dabei nur Aufgaben von gesamt-        selbst entscheiden dürfte. Die Links-
                                                                                       städtischer Bedeutung übernehmen.          fraktion fordert eine verlässliche fi-
                                                                                       Die Bezirke erledigen den Rest und         nanzielle Ausstattung und das Ende
   Am 21. Mai 2015 wurde die Lichten-       vielbeschworene „Politik der ausge-        müssen dafür finanziell ausgestattet       einer Landespolitik, die für Lichten-
   berger Schulentwicklungsplanung mit      streckten Hand“ der neuen Bürger-          werden.                                    berg entscheidet, den Bezirk aber an-
   den Stimmen der SPD, CDU und von         meisterin umrissen ist, bleibt jeden-         Derzeit ist Lichtenbergs Schulnetz      scheinend nur aus Akten und Indizien
   Bündnis 90/Die Grünen zur Kenntnis       falls abzuwarten.                          allerdings weitgehend abhängig von         kennt. Eine bürgernahe Stadt sieht an-
   genommen. Die Linksfraktion äußerte          Die regierende Berliner SPD be-        Sonderprogrammen des Senates, in           ders aus.      MICHAEL NIEDWOROK
   hingegen Kritik. Man konnte sich zwar    weist damit abermals eine irrationale
   darauf verständigen, was getan wer-      Haltung zu ihrer sogenannten „Spar-
   den muss. Die Frage der Finanzierung     politik“. Der jetzt entstehende Mangel
   bleibt aber besorgniserregend unge-      an Schulplätzen ist nämlich hausge-
   klärt: Bis zu 100 Mio. Euro an zusätz-   macht. Die Landesebene zwang den
   lichen Mitteln braucht der Bezirk in     Bezirk seit der Jahrtausendwende zur
   den nächsten Jahren, um den erwar -      Abgabe von zahlreichen Schulgebäu-
   teten Ansturm auf das Schulnetz zu       den durch die „Kosten-Leistungs-
   bewältigen. Dabei hat Lichtenberg im     Rechnung“. Für die Bezirke wurde so

                                                                                                                                                                    FOTO: MICHAEL NIEDWOROK
   Jahr 2015 nicht einmal 6 Mio. Euro für   das Vorhalten von Schulgebäuden un-
   die Hochbauunterhaltung zur Verfü-       möglich, da es künstlich unwirtschaft-
   gung – und dies wohlgemerkt für den      lich gerechnet wurde.
   gesamten Querschnitt der Aufgaben.           Die Rechnung dafür wird jetzt begli-
      Die Linksfraktion forderte deswe-     chen, und es darf als offen gelten, ob
   gen, dass die im Januar neugewählte      sich zu all der über Jahre vorgeschütz-
   Bezirksbürgermeisterin Birgit Montei-    ten Sparabsicht in der Verwaltung der
   ro einen Brandbrief schreiben müsse,     Schul- und Sportgrundstücke noch ein
   um den Senat an seine Verantwortung      nennenswerter Sparerfolg gesellen           Nicht so schlimm?
   zu erinnern. Die Zählgemeinschaft aus    wird. Besonders problematisch ist ins-      Die Turnhalle der Richard-Wagner-Schule erhält dieses Jahr keine Mittel
   SPD, CDU und Grünen lehnte dies je-      besondere, dass der Berliner Senat          aus dem „Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt“.
   doch offenbar ab. Ob damit schon die     bislang nichts aus der Misere gelernt

 Personalmangel an                                                                         Doch nun fehlt Personal in den zwei
                                                                                                                                  Parkraum-
 Jugendverkehrsschulen
                                                                                                                                  bewirtschaftung –
                                                                                       Lichtenberger Jugendverkehrsschulen
                                                                                       Baikalstraße und Malchower Weg. Ab

                                                                                                                                  Ja oder Nein?
                                                                                       14 Uhr muss der Verein die Türen
                                                                                       schließen. Bisher wurden die Betreu-
                                                                                       ungsangebote überwiegend im Rah-
                                                                                       men von Qualifizierungsmaßnahmen           Seit August 2014 wird diskutiert, ob
                                                                                       gesichert, also durch das Jobcenter.       nördlich und südlich der Frankfurter
FOTO: SILKE WENK

                                                                                       Das ist nicht ungewöhnlich im Bezirks-     Allee eine Parkraumbewirtschaftung
                                                                                       vergleich. Doch diese Maßnahmen            eingeführt werden soll. Hintergrund ist
                                                                                       wurden erstmalig nicht ausreichend         die Verschärfung der Parkplatznot,
                                                                                       bewilligt. Zuständig ist das Lichtenber-   seitdem Friedrichshain-Kreuzberg ei-
                                                                                       ger Schulamt. Das Bezirksamt selbst        ne Parkraumbewirtschaftung in den
                                                                                       zahlt dem Träger bisher nichts für das     angrenzenden Gebieten installiert hat.
                                                                                       notwendige Personal. Es stellt das         Bürgerinnen und Bürger stellten die
                                                                                       Gelände mit dem Gebäude zur Verfü-         Frage, ob es nicht möglich wäre, we-
                                                                                       gung, das ist also gesichert. Dazu gibt    gen der „Fremdparker“ aus Friedrichs-
                                                                                       es einen Vertrag zwischen dem Be-          hain gleiches in ihren Wohngebieten
                                                                                       zirksamt und dem Träger. Dieser Ver-       einzuführen. Das Bezirksamt hat dazu
                                                                                       trag verlangt, dass die Schulen täglich    eine Online-Fragerunde gestartet, um
                                                                                       (Mo. bis Fr.) von 9 bis 19 Uhr Angebo-     ein Meinungsbild einzuholen (im Netz
                                                                                       te für die schulische und außerschu-       unter: www.buergerhaushalt-lichten-
                                                                                       lische Verkehrsbildung machen.             berg.de). Derzeit gibt es eine knappe
                                             Ab 14 Uhr ...                                 Auf Initiative unserer Fraktion wur-   Mehrheit, die der Parkraumbewirt-
                                             wird es ruhig in der Lichtenbeger         de in der BVV ein Antrag beschlossen,      schaftung kritisch gegenübersteht.
   Ein Drittel der Schwerverletzten bei      Jugendverkehrsschule                      dass der Betrieb sichergestellt werden                         HENDRIKJE KLEIN
   Verkehrsunfällen in Berlin sind Rad-                                                soll. 20 000 Kinder und Jugendliche
   fahrer/-innen. Eine von drei Risiko-                                                sind jedes Jahr in den Lichtenberger
   gruppen sind Schulkinder von 11 bis      umfassenden Schulung von Wahrneh-          Jugendverkehrsschulen und lernen,
   14 Jahren, die Rad fahren. Aus Ver-      mung, Motorik und Sicherheitsverhal-       wie sie sich im Straßenverkehr verhal-
   kehrssicherheitssicht ist die schuli-    ten während der gesamten Schullauf-        ten sollen. Dieses Angebot gehört
   sche Verkehrs- und Mobilitätserzie-      bahn. In Berlin findet die Radfahraus-     zwingend zur Gestaltung eines kinder-
   hung ein wichtiges Thema. Mehr und       bildung mit einer Prüfung in der vier-     und familienfreundlichen Bezirks. Die-
   mehr Schulkinder haben Defizite bei      ten Klasse flächendeckend statt – und      ser Bildungsauftrag der Jugendver-
   den motorischen Fähigkeiten. Dieser      das nicht in den Grundschulen, son-        kehrsschulen ist keine wirklich freiwil-
   Fakt belegt die Notwendigkeit einer      dern in den Jugendverkehrsschulen.         lige Aufgabe.         HENDRIKJE KLEIN
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
FRAKTIONS-REPORT                                                                                               FRAKTION VOR ORT
        J U N I 2 015                                                                                                                                          03

Können wir die Bürger vor
Verdrängung schützen?
Auf diese Frage gibt es eine Menge        Bezirksamt soll prüfen, wo und in wel-
Antworten. Sie klingen kompliziert und    chen Gebieten von Lichtenberg eine
sind für jeden, der sich damit noch nie   Milieuschutzsatzung sinnvoll ist.
oder nur am Rande beschäftigt hat,           Fahrstühle und Balkone als Moder-
sehr verwirrend.                          nisierungsmaßnahmen, deren Kosten
    Was soll sich Herr Mustermann un-     auf die Miete aufgeschlagen werden,
ter Milieuschutzsatzung, Erhaltungs-      kann man nicht verhindern, und ich
verordnung, Umwandlungsverordnung         glaube, dass will auch keiner. Unsere
oder Umstrukturierungssatzung vor-        Bevölkerung wird älter. Aber die Ge-
stellen? Und er fragt sich, bringt das    nehmigung vom Zusammenlegen von
auch was für meine Wohnung, für mei-      zwei kleinen Mietwohnungen in eine
nen Kiez? Oder ist dies wieder nur Po-    große Wohnung, verbunden mit dem
litikergerede?                            Einbau eines Gäste-WC, kann bei ei-
    Seit 2011 bin ich in der BVV, habe    ner Milieuschutzsatzung versagt wer-
mich seit 1997 als Sprecherin der Bür-    den. Und da, wo das Bezirksamt eine
gervertretung des Sanierungsgebietes      Milieuschutzsatzung ausgesprochen
Victoriastadt mit solchen Fragen wie      hat, kann der Berliner Senat eine Um-
bezahlbarem Wohnraum und Verhin-          wandlungsverordnung erlassen. Diese
                                                                                   FOTO: FOTOLIA

derung von Verdrängung der nicht so       Verordnung schafft die Möglichkeit,
zahlungskräftigen Bewohner beschäf-       den Verkauf teuer sanierter Mietwoh-
tigt. Jetzt sah ich die Chance, eine      nungen an einzelne Investoren zu ver-
zweite Modernisierungswelle, z. B. Lu-    hindern.                                                                                Noch bezahlbar?
xussanierung in den ehemaligen Lich-         Um eine Milieuschutzsatzung zu er-                                                   Wohnungsmodernisierung darf
tenberger Sanierungsgebieten und die      lassen, hat das Bezirksamt jedoch sei-      die für das Gebiet Weitlingkiez erstellt    nicht zur Verdrängung von
Umwandlung von Mietwohnungen in           ne Hausaufgabe zu machen. Es sind           werden. Wir müssen in der nächsten          Mietern aus ihrem Kiez führen.
Eigentumswohnungen durch eine Mi-         für diese Gebiete Studien anzuferti-        Sitzung der BVV mal wieder nachfra-
lieuschutzsatzung zu verhindern. Aber     gen, die Sozialstruktur, Einkommens-        gen, wie weit die Dinge gediehen sind.
die Mitglieder der BVV hatten von die-    größen und vieles mehr untersuchen             Nun denke ich, hat der boomende         nenstadt angebunden und werden
sen Dingen noch nie etwas gehört,         müssen.                                     Bezirk noch mehr interessante Wohn-        durch durchgeführte Investitionen
und ich kam mir vor wie der Rufer in         Diese Ausgaben hat der Baustadt-         gebiete, die Begehrlichkeiten hervor-      plötzlich für „Verwerter“ interessant.
der Wüste.                                rat Nünthel gescheut. In der Zwi-           rufen. Die Altbaugebiete in Karlshorst     Wir müssen aufpassen und die ange-
    Nach vier Jahren sind wir weiter,     schenzeit, so hat Herr Nünthel in der       und in der Konrad-Wolf-Straße sind         stammte Bevölkerung versuchen zu
auch die anderen Parteien sagen, das      BVV angekündigt, soll eine solche Stu-      citynah, mit dem ÖPNV gut an die In-       schützen.           DAGMAR MÜLLER

Neugestaltung                                                                         Sportabzeichen abgelegt
des Stefan-Heym-Platzes
Vor einigen Monaten wurde im Aus-            Jetzt kommen wir, die Bürger, ins
schuss für ökologische Stadtentwick-      Spiel. Unsere Kreativität ist gefragt.
lung das Bauvorhaben der HOWOGE           Unter der Leitung von STATTBAU, die
an der Frankfurter Allee/Ecke Möllen-     sich mit dem Gebiet Frankfurter Allee
dorffstraße „Wohnen am Rathaus-           Nord beschäftigt, hat es mehrere Tref-
park“ vorgestellt. Hier entstehen 220     fen gegeben, der Platz wurde ausge-
Wohnungen einschließlich Tiefgarage,      messen und siehe da, er bleibt 2 500
aber auch Büroflächen für die HOWO-       Quadratmeter groß. Nur dass die
GE sowie Geschäfte und Gaststätten.       Platzkante nicht mehr von Bäumen be-
Das ist das Gute.                         grenzt wird, sondern von einem Hoch-
   Aber wo viel Licht ist, ist auch       haus, in das Cafés und Boutiquen ein-
                                                                                   FOTO: NORMAN WOLF

Schatten. Zu den Schattenseiten des       ziehen sollen. STATTBAU ist mit uns zu
Projektes gehören das Fällen der vor-     vielen Stadtplätzen gefahren, um uns,
handenen Bäume, die Schließung des        den „neuen Platzplanern“, zu zeigen,
vorhandenen Stadtplatzes, der Abbau       wie so ein Platz aussehen kann, wel-                                                    Kugelstoßen ...
des Brunnens, denn der Platz wird         che Materialien verwendet werden                                                        musste auch Gesine Lötzsch für
während der Bauzeit die notwendige        können und vieles mehr.                                                                 das Sportabzeichen absolvieren.
Baustelleneinrichtung beherbergen.           Diese Treffen sind sehr innovativ        Am 11. Mai legten 120 Schüler der
   In einem Vertrag hat sich die HO-      und die Kreativität der Bürgerinnen         Puschkin-Oberschule das Sportabzei-
WOGE verpflichtet, diesen Platz im        und Bürger groß. Ich denke, wir wer-        chen ab. Norman Wolf und Tinko Hem-        Luch nahmen daran teil und gewannen
Zusammenhang mit dem Investitions-        den 2019 einen schönen Stadtplatz           pel hatten zu diesem Sportevent ein-       einen Pokal. Mit stolz geschwellter
vorhaben neu zu gestalten und die         erhalten mit einer großen Aufenthalts-      geladen. Dabei hatte der Termin auch       Brust und leichtem Sonnenbrand en-
Kosten der Umbaumaßnahmen zu              qualität in dessen Mitte der Brunnen        integrativen Charakter. 20 Willkom-        dete für die Schüler dieser Schultag
übernehmen.                               stehen wird.        DAGMAR MÜLLER           menskinder der Schule Am Breiten           einmal ganz anders. NORMAN WOLF
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VORGESTELLT                                                                                                                            FRAKTIONS-REPORT
04                                                                                                                                               J U N I 2 015

Gesetz und Genuss                                                                                                                              WANN UND WO

                                                                                                                                            ■ Besuche im Rahmen der Kieztour
Birgit Stenzel im Porträt | Von ROMAN VERESSOV                                                                                                der Lichtenberger LINKEN:
                                                                                                                                            – Dienstag, 9.6., 18.30 Uhr
                                                                                                 ständlich zuerst unmittelbar vor Ort         Besuch des AWO-Jugendclubs
                                                                                                 geschehen muss. In der Lichtenberger         „Judith Auer“, Otto-Marquardt-

                                                                             FOTO: NORMAN WOLF
                                                                                                 Kommunalpolitik für die PDS bzw. DIE         Straße 6– 8
                                                                                                 LINKE ist Birgit Stenzel schon seit ih-    – Freitag, 12.6., 14 Uhr
                                                                                                 rer Niederlassung aktiv, gehörte von         Besuch des Dong-Xuan-Centers
                                                                                                 1999 bis 2011 der BVV an und war             Herzbergstraße 128 –139
                                                                                                 dort in verschiedenen Ausschüssen,         ■ Donnerstag, 18.6., 17 Uhr
                                                                                                 vor allem für Jugendhilfe, Rechnungs-        Tagung der Bezirksverordneten-
                                                                                                 prüfung, Kultur, Integration und So-         versammlung; Max-Taut-Aula,
                                                                                                 ziales tätig. Seit Mai 2013 ist sie wie-     Fischerstraße 36
                                                                                                 der Mitglied der LINKE-Fraktion und

                                                                                                                                            „Was ihr wollt“ von
                                                                                                 hat im April dieses Jahres den Vorsitz
                                                                                                 des Integrationsausschusses über-
                                                                                                 nommen. Ihr Hauptanliegen für die
                                                                                                 verbleibende Legislatur ist es, „nicht
                                                                                                                                            William Shakespeare
                                                                                                 nur eine gute Arbeit für, sondern eine     Nichts ist wie es ist in dem von
                                                                                                 gute Zusammenarbeit mit den Flücht-        William Shakespeare im Jahr 1600
                                                                                                 lingen“ zu erreichen.                      geschriebenen Stück. Es ist ein Spiel
                                                                                                    „Menschen miteinander zu verbin-        der Geschlechter. Wer liebt wen?
                                                                                                 den“ ist nicht nur Birgits privates Ta-    Olivia, Orsino, Viola, Sebastian? Es
                                                                                                 lent, sondern nach einer Mediato-          ist schwer, die Übersicht zu behalten.
                                                                                                 renausbildung inzwischen auch eine         Das Liebeskarussell dreht sich ra-
                                                                                                 Qualifikation, weshalb ihr nicht nur die   sant. Wer ist Frau, wer ist Mann? Es
                                                                                                 Ausschussarbeit, sondern auch die Tä-      ist letztendlich egal, wenn die Gren-
                                                                                                 tigkeit in der Bundesschiedskommis-        zen in zuweilen etwas derber Erotik
                                                                                                 sion der Partei, die sie seit 2011 aus-    verschwimmen.
                                                                                                 übt, sehr entgegenkommt.                       Dieses Chaos bietet den perfekten
                                           Im Bezirk unterwegs:                                     Momentan „tanze ich auf allen           Nährboden für Intrigen. Soziale Auf-
                                           Birgit Stenzel verteilt am 8. März                    Hochzeiten, bloß nicht auf meiner“,        steiger sind unerwünscht. Man möch-
„Zwischen dem Starken und dem              Rosen anlässlich des Internatio-                      lautet Birgits scherzhafter Kommentar      te schon fast Mitleid mit Olivias
Schwachen ist es die Freiheit, die un-     nalen Frauentages.                                    zur Doppelbelastung durch Kommu-           Haushofmeister Malvolio haben, der
terdrückt, und das Gesetz, das be-                                                               nal- und Bundespolitik. Rettenden          gnadenlos einem bösen
freit.“ Diese Maxime Jean-Jacques                                                                Ausgleich findet sie darin, „an einem      Spiel zum Opfer fällt.
Rousseaus ist für Birgit Stenzel kein     nach einer zwischenzeitlichen Studi-                   Sommertag am See zu baden, ein gu-             Der Narr verkündet
bloßes Bonmot, sondern die harte          enreform mit einem Jura-Diplom ab-                     tes Buch zu lesen und mit Freunden zu      dem Publikum: „Narr-
Realität ihrer inzwischen zwanzigjäh-     schließen konnte. In den folgenden                     kochen und zu essen“. Nicht zuletzt        heit mein Herr wandert
rigen Anwaltspraxis, in der sie – gera-   drei Jahren hat sie ein Referendariat                  aus dieser persönlichen Erfahrung ist      über die Erde wie die Sonne, irgend-
de angesichts der Übermacht des Ka-       absolviert und unter anderem in Brüs-                  sie der festen Überzeugung, dass man       wo geht sie immer auf“. Shakespeare
pitals und der Demontage von Sozial-      sel beim Europäischen Metallgewerk-                    „gerade als Linke auch genießen kön-       hat nichts an Aktualität verloren.
systemen, Arbeitnehmer- und Mieter-       schaftsbund, dem europäischen Dach-                    nen muss“.                                                        DANIELA FUCHS
rechten – den „Schwachen“ unserer         verband der IG Metall, gearbeitet.                                                                ■ Nächste Vorstellungen:
Gesellschaft mit Rechtsvertretung und                                                                                                           Deutsches Theater, 31. Mai und
-beratung zur Seite steht.                Politik mit Genuss                                                                                    28. Juni

Vom Ural nach Brüssel                     Soziale Gerechtigkeit im Sinne einer
                                          vollkommenen Gleichheit der Lebens-                                                               IMPRESSUM
Die Anwaltszulassung war der gebore-      chancen ist für Birgit Stenzel der Glut-
nen Lichtenbergerin jedoch weder in       kern der linken Weltanschauung und
die Wiege gelegt noch in den Schoß        war der Hauptgrund, auch in der Wen-                                                              Herausgeber:
                                                                                                                                            DIE LINKE in der BVV Lichtenberg
gefallen. Nach ihrem Abitur 1979 hat      dephase nach elf Jahren SED-Mit-                                                                  V. i. S. d. P. Hendrikje Klein, Daniel Tietze
sie zunächst nicht studiert, sondern      gliedschaft nicht auszutreten, sondern                                                            (Fraktionsvorsitzende)
eine Lehre als Fachverkäuferin ge-        voller Überzeugung den Übergang in                                                                Adresse der Redaktion:
macht, sich aber gleichzeitig in der      die PDS mitzumachen. Bloß weil der                                                                Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
FDJ engagiert und von 1983 bis 1984       Staatskörper aufgelöst wurde, war für                                                             E-Mail: fraktion@die-linke-lichtenberg.de
an deren Jugendhochschule am Bo-          die eifrige Marx-Leserin die „Idee des                                                            Web: www. linksfraktion-lichtenberg.de
gensee gelernt. Nach einer dreijähri-     Sozialismus nicht tot“, vielmehr muss-                                                            Telefon: (030) 90 296 31 20
gen Arbeit an der Erdgastrasse im         te gerade jetzt eine reformierte Partei                                                           Fax: (030) 55 92 307
Ural, wo sie unter anderem für Kultur     für Demokratie und soziale Gerechtig-                                                             Redaktionsschluss:
und Touristik verantwortlich war, hat     keit „als Gegenkraft zum Kapitalismus                                                             28. Mai 2015
Birgit im Jahr 1988 schließlich doch      erhalten werden“.                                       Birgit Stenzel:
                                                                                                                                            Gestaltung: Jörg Rückmann
ein Hochschulstudium der „Staatswis-         Ihr Kredo lautet, „Politik nicht nur                 Als Anwältin steht sie den
                                                                                                                                            Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH
senschaften“ an der Universität Pots-     für, sondern vor allem mit den Men-                     „Schwachen“ zur Seite.
dam aufgenommen, das sie 1992             schen zu machen“, was selbstver-
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5                                                                                                             AKTUELLES                          05

Braucht unser Bezirk die                                                                gen im Kiez führen würde. Derzeit
                                                                                                                                             Energieversorgung
Autobahn A100?
                                                                                                                                             in öffentlicher
                                                                                        werden für den insgesamt drei Kilome-
                                                                                        ter langen Abschnitt 531,2 Mio. Euro

                                                                                                                                             Hand? Fehlanzeige!
                                                                                        Steuergelder veranschlagt.
                                                                                           Die Mehrheit der Anwohner teilte
                                                                                        diese Bedenken und schlug vor, die
Diese Streitfrage diskutierte ich mit      kämpft DIE LINKE gegen dieses Bau-           Mittel besser in den Ausbau des Nah-
Anwohnern im Wohngebiet Frankfur-          vorhaben.                                    verkehrs und in den Lärmschutz bei
ter Allee Süd, Vertretern der Bürgerini-      Nach den bisher bekannten Plänen          bestehenden Autobahnen zu stecken.
tiative „A100 stoppen!“, Martin Schle-     soll sich der letzte Teil der Trasse ober-      Wir LINKE bleiben an dem Thema
gel vom BUND und Rico Apitz von der        irdisch durch den westlichen Teil des        dran. Entscheidend für uns ist, dass
FDP Lichtenberg.                           Wohngebietes Frankfurter Allee Süd           gerade bei großen Bauprojekten nicht
   Die A 100, sie ist leider wieder ak-    schneiden – von der Wilhelm-Gud-             über die Köpfe der Menschen hinweg
tuell geworden, denn Lichtenbergs          dorf-Straße bis zur geplanten An-            entschieden wird. Das sollten SPD
ehemaliger SPD-Kurzzeit-Bürgermeis-        schlussstelle Frankfurter Allee. Was         und CDU spätestens seit dem Volks-
ter Andreas Geisel setzt sich jetzt ge-    das für den Kiez bedeutet, sahen wir         entscheid zum Tempelhofer Feld ge-
meinsam mit SPD und CDU für einen          uns bei einer Ortsbegehung an, bei           lernt haben.                                         Rund 600 000 Berliner/-innen stimm-
schnellen Weiterbau ein. Die BVV Lich-     der wir den möglichen Verlauf mit Ab-                SEBASTIAN SCHLÜSSELBURG                      ten am 3. November 2013 in einem
tenberg hingegen lehnt den Weiterbau       sperrbändern zeigten. Martin Schlegel                                                             Volksentscheid für den Aufbau eines
auf Initiative der LINKEN ab. Auch im      machte deutlich, dass dies zu enor-                                                               Stadtwerks und für eine Übernahme
Abgeordnetenhaus und im Bundestag          men Verkehrs- und Umweltbelastun-             Oertsbegehung:                                      der Energienetze durch das Land. Der
                                                                                         Sebastian Schlüsselburg in einem                    Volksentscheid scheiterte knapp am
                                                                                         Gespräch mit Anwohnern zwi-                         Zustimmungsquorum von 25 Prozent.
                                                                                         schen der S-Bahntrasse und der                      Viele glaubten damals dem Senat und
                                                                                         Wilhelm-Guddorf-Straße                              den beiden Regierungsparteien CDU
                                                                                                                                             und SPD, der Volksentscheid sei über-
                                                                                                                                             flüssig, denn der Senat baue bereits
                                                                                                                                             ein Stadtwerk auf und wolle die Netze

                                                                                                                        FOTO: JULIA MÜLLER
                                                                                                                                             in öffentliches Eigentum überführen.
                                                                                                                                                Aber bekanntlich sind Worte das
                                                                                                                                             eine, Taten das andere. So wurde dem
                                                                                                                                             Stadtwerk von CDU und SPD gesetz-
                                                                                                                                             lich verboten, mit Strom zu handeln.
                                                                                                                                             Bis heute hat dieses Stadtwerk keine
                                                                                                                                             Kunden. Die Übernahme des Gasnet-
                                                                                                                                             zes durch das landeseigene Unterneh-
                                                                                                                                             men „Berlin Energie“ ist vor Gericht
                                                                                                                                             gescheitert. Da das Verfahren zur Ver-
                                                                                                                                             gabe des Stromnetzes die gleichen
                                                                                                                                             Mängel wie das Gasverfahren auf-
                                                                                                                                             weist, hat es der Senat zunächst auf
                                                                                                                                             „Eis gelegt“. Jetzt will er mit den Eigen-

8. Mai: ein Toast auf den Frieden!
                                                                                                                                             tümern der GASAG – Vattenfall, E.ON
                                                                                                                                             und Gaz de France – über eine ener-
                                                                                                                                             giepolitische „Partnerschaft“ verhan-
                                                                                                                                             deln. Das Grundproblem aber bleibt:
                                                                                                                                             Während die SPD zumindest eine
Die Lichtenberger LINKE gedachte am                                                                                                          Mehrheitsbeteiligung Berlins an der
8. Mai 2015 gemeinsam mit hunder-                                                                                                            Energieversorgung will, möchte die
ten Bürgerinnen und Bürgern an den                                                                                                           CDU, dass die privaten Eigentümer die
verschiedenen Gedenkorten in Lich-                                                                                                           Mehrheit und damit den bestimmen-
tenberg dem 70. Jahrestag der Befrei-                                                                                                        den Einfluss behalten.
ung Deutschlands vom Faschismus.                                                                                                                DIE LINKE bleibt dabei: Die Energie-
Das Fest am Deutsch-Russischen Mu-                                                                                                           versorgung muss unter öffentliche,
seum in Karlshorst endete wie auch                                                                                                           demokratische Kontrolle kommen. Die
schon in den vergangenen Jahren mit                                                                                                          Beschränkungen des Stadtwerks müs-
dem Toast auf den Frieden: „Sa mir!“                                                                                                         sen fallen. Das rechtlich zweifelhafte
An der Birke, die an den ersten sowje-                                                                                                       Verfahren zur Stromnetzvergabe muss
tischen Stadtkommandanten von Ber-                                                                                                           aufgehoben und neu ausgeschrieben
lin, Nikolai Bersarin, erinnert, legten                                                                                                      werden. „Berlin Energie“ muss endlich
die Vorsitzenden der Lichtenberger                                                                                                           mit Personal und Kapital ausgestattet,
LINKEN, Evrim Sommer und Michael                                                                                                             werden, damit es Vattenfall ernsthaft
Grunst, Blumen nieder.                                                                                                                       herausfordern kann. Wir wollen, dass
    Skandalös und eine Fehlleistung                                                                                                          der Senat die anstehende Änderung
des Innensenators war, dass am                                                                                                               der Eigentumsverhältnisse bei der GA-
Deutsch-Russischen Museum an ei-                                                                                                             SAG nutzt, um Mehrheitseigentümer
nem solch wichtigen Tag eine Kund-           Ehrung für Nikolai Bersarin:                                                                    zu werden. Wir werden weiter Druck
gebung der Nazis genehmigt und das           Evrim Sommer und Michael Grunst legen für die Lichtenberger LINKE                               machen, damit der Willen der 600 000
Gedenken erheblich gestört wurde.            an der Bersarin-Birke ein Blumengebinde nieder.                                                 Berliner/-innen endlich auch in Taten
                    MICHAEL GRUNST                                                                                                           ernst genommen wird. HARALD WOLF
Info links - DIE LINKE. Lichtenberg
06         PARTEILEBEN                                                                                                            I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5

Immer wieder samstags
Die Berliner LINKE traf sich am 30. Mai zur 2. Tagung des 5. Landesparteitags
Es ist wieder mal soweit. Die Berliner     kus zu rücken – so der Tenor unseres                          Hier muss DIE LINKE konkrete Ange-
LINKE trifft sich zum Landesparteitag,     Parteitags. Das Wachstum Berlins darf                         bote machen.
und nicht nur die Sonne lacht. Doch        nicht in die soziale Spaltung führen.                            Ein Senat, der Bürgerinitiativen und
jeder weiß: Wo viel Licht ist, da muss     Die Unterschiedlichkeit der Kieze muss                        Initiatoren von Volksbegehren für so-
auch Schatten sein. Es reicht nicht,       bewahrt sein. Dass Menschen aus ih-                           ziale Mietenpolitik und ein kommuna-
den Menschen nur von der wachsen-          ren sozialen Zusammenhängen und                               les Stadtwerk als Klientelpolitik de-
den Stadt zu erzählen, sondern auch        Kiezen gedrängt werden, darf von der                          nunziert, bezeugt seine Arroganz. Des-
die Schattenseiten Berlins in den Fo-      Politik nicht unterschlagen werden.                           halb ist es wichtig, dass das Volksbe-
                                                                                                         gehren Mietenpolitik zum Erfolg wird.       Harald Wolf
                                                                                                         2 000 gesammelte Unterschriften für         stellt das Konzept eines sozialen
                                                                                                         dieses Volksbegehren wurden an das          und fahrscheinlosen ÖPNV vor.
                                                                                                         Bündnis überreicht und die Unterstüt-
                                                                                                         zung der Ziele des Volksbegehrens be-
                                                                                                         schlossen.                                 soll weiter verfolgt, mit der Bevölke-
                                                                                                            Mit dem Antrag „Mobilität die Beine     rung diskutiert und bis 2016 konkreti-
                                                                             FOTOS: ANTJE SCHIWATSCHEW

                                                                                                         machen“ hat der Parteitag ein Rah-         siert werden.
                                                                                                         menkonzept für ein öffentliches, inklu-       Eine Ausweitung der A 100, so vom
                                                                                                         sives und soziales Mobilitätskonzept       Senat mit dem 17. Bauabschnitt an-
                                                                                                         beschlossen. Mit der Forderung nach        gestrebt, wird abgelehnt.
                                                                                                         einem öffentlichen Personen- und              Neben den inhaltlichen Fragen hat
                                                                                                         Nahverkehr, der seinen Namen ver-          der Landesparteitag mit großer Mehr-
                                                                                                         dient, wurde auch ein Paradigmen-          heit Kriterien für Wahlkandidaturen
                                                                                                         wechsel eingeläutet. Mit einer „Öffi-      beschlossen und bestätigt, dass DIE
 Mit guter Laune                                                                                         Flat“ soll jeder Berliner für 30 Euro im   LINKE zu den Abgeordnetenhauswah-
 war die Lichtenberger Delegation auf dem Parteitag vertreten.                                           Monat den Nahverkehr nutzen kön-           len mit einer Landesliste antritt.
                                                                                                         nen. Dieser viel diskutierte Vorschlag         MICHAEL GRUNST, DANIEL TIETZE

Das muss drin sein                                                                                       Gesicht zeigen:
Jetzt aktiv werden für gutes Leben und gute Arbeit!
                                                                                                         Für Kinder – gegen Armut
                                                                                                         „Nein! Wie bitte? Jedes dritte Kind in     worten müssen, inwieweit ein Umver-
                                                                                                         Lichtenberg lebt in Armut? Da muss         teilungsprozess in Gang gesetzt wird,
                                                                                                         man doch was tun.“ Das waren viele         an dessen Ende eine Mehrbelastung
                                                                                                         Reaktionen auf die Kampagne der            von Kapitalerträgen und hohen Ein-
                                                                                                         Lichtenberger LINKEN „Für Kinder –         kommen steht.
                                                                                                         gegen Armut“.                                  Aber auch der Bezirk muss sich be-
                                                                                                            Viele haben sofort mitgemacht.          kennen. Armut nimmt Kindern und Ju-
                                                                                                         Wolfram Friedersdorff und Christina        gendlichen gesellschaftliche Teilhabe.
                                                                                                         Emmrich, Gesine Lötzsch organisierte       Weniger Geld zu haben, zieht meist
                                                                                                         Kinderfeste, die Linksfraktion eine        geringere Bildungschancen und eine
                                                                                                         Fachtagung, viele Bürgerinnen und          schlechtere Gesundheit nach sich.
                                                                                                         Bürger sowie Vereine waren bei der         Hier braucht es eine Erhöhung der Un-
                                                                                                         Fotoaktion, Gesicht zu zeigen gegen        terstützung für Familien. Hier was zu
                                                                                                         Kinderarmut, dabei. Die Fotoaktion         tun, ist für die Lichtenberger LINKE
Viel zu viele Beschäftigte arbeiten im     selbstverständlich sein sollte, ist für                       wird der Bezirksvorstand fortführen.       selbstverständlich. Versprochen! Die
Dauerstress zu schlechten Löhnen.          immer mehr Menschen Luxus. Wir                                   Soweit, so gut. Was sind weitere        bezirklichen Haushaltsberatungen im
Gerade junge Leute hangeln sich von        aber meinen: Das muss drin sein! Mit                          Maßnahmen, um Kinderarmut in un-           September 2015 werden zeigen, ob
einem befristeten Job zum nächsten,        unserer Kampagne wollen wir Selbst-                           serer Gesellschaft zu bewältigen. Ein      die anderen Parteien im Bezirk es ge-
oder halten sich mit Teilzeit- und Mini-   verständliches wieder selbstverständ-                         notwendiger Maßnahmenplan weist            nauso sehen         MICHAEL GRUNST
jobs über Wasser. Denjenigen, die aus      lich machen.                                                  weit über den bezirklichen Tellerrand
dem Hamsterrad rausfallen, droht mit          Deswegen will DIE LINKE aktiv wer-                         hinaus. Kinderarmut kann letztlich nur     ■ Wer sich an der Fotoaktion
Hartz IV Armut per Gesetz. Dass das        den – zusammen mit allen, deren Ho-                           durch Maßnahmen des Bundes, des              beteiligen möchte meldet sich
Geld gerade noch für die ständig stei-     rizont nicht das Wohlbefinden der Fi-                         Landes, aber auch des Bezirkes über-         bitte unter Telefon 512 20 47.
gende Miete und die dicke Stromrech-       nanzmärkte ist. Vom 8. bis 14. Juni                           wunden werden. Die Gesellschaft ins-         Weitere Informationen unter:
nung reicht, geht in Berlin vielen so.     startet die erste bundesweite Aktions-                        gesamt wird für sich die Frage beant-        www.kinderarmut-lichtenberg.de
   Ein Kinobesuch mit der ganzen Fa-       woche „Das muss drin sein!“
milie? Ein paar Tage Urlaub an der                       CHRISTIAN PETERMANN
See? Ein unbefristeter Arbeitsvertrag,
womöglich nach Tarif bezahlt? Was in       ■ Infos zur Aktionswoche gibt’s
einem der reichsten Länder der Welt          unter www.das-muss-drin-sein.de
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