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InfoPlus Das Magazin für Pensionierte der Credit Suisse Technologie und Tempo Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse (Schweiz) AG, über die Bank der Gegenwart und der Zukunft. Sammlerpioniere Was faszinierte Arthur und Hedy Hahnloser an der Kunst Vallottons, Bonnards und anderer Postimpressionisten? Change wie Chance Zwei Generationen im Gespräch über fast 60 Jahre an Juli 2017 der Geschäftsstelle Flughafen Zürich.
Editorial Liebe Leserinnen Inhalt und Leser Das Thema Ver- änderung zieht sich konsequent durch dieses Magazin: So treffen Sie hier neu auf michb– mehr über diese Veränderung erfahren Sie auf Seite 7. Auch im lebendigen Gespräch über unsere Flughafen- 08 — Austausch unter Pensionier ten Geschäftsstelle und im Wanderungen, Gesundheit Artikel über 20 Jahre Online oder Politikb– die Solothurner Banking steht der Wandel tauschen sich gerne aus. Organisiert sind sie über ihre im Zentrum. Veränderung eigene Website. bedeutet nicht, alte Werte aufzugeben, sondern sich zu rüsten, um den Anforderungen der Zeit einen Schritt voraus zu sein. Wie die Credit Suisse dem technologischen und gesellschaftlichen Wandel begegnen will, erfahren Sie im Interview mit Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse (Schweiz) AG. Ich wünsche Ihnen erfrischende Sommertage und grüsse Sie herzlich. Sabine Heller Leiterin Departement Staff Clients & Swiss Nationals 10 — Insiderin und Exper tin Die Kunsthistorikerin Margrit Hahnloser-Ingold über das Leben und die Sammlung von Arthur und Hedy Hahnloser. 2 InfoPlus 01/2017
Inhalt 04 — Technologie und Tempo Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse (Schweiz) AG, über die Bank der Gegenwart und der Zukunft. 07 — Neue Leitung Pensionier tenbetreuung Sabine Heller stellt sich und ihre Abteilung vor. 08 — Kaffee, Computer und Ausflüge Die Pensioniertentreffen ehemaliger Credit Suisse Mitarbeitender sind beliebt. Die Solothurner informieren sich auf der eigenen Website. 10 — Sammlerpioniere Was faszinierte Arthur und Hedy Hahnloser 20 — Alzira Pinto und Kur t Schär: Flughafengeschichten an der Kunst Vallottons, Bonnards und anderer Seit den 50er-Jahren hat sich in Postimpressio nisten? der Geschäftsstelle Flughafen 15 — Pensionskasse vieles verändertb– geblieben ist Performance, Deckungsgrad und Anzahl die einzigartige Atmosphäre Renten bezüger: die wichtigsten Resultate und dieses Ortes. Entwicklungen im Überblick. 16 — Eine eigene Stiftung Gaby und Silvio Inderbitzin verhelfen mit ihrer Stiftung Jugendlichen in Kenia zu einem Schul abschluss. 18 — Reisen und geniessen Vier Ziele und zwei Verlosungen für eine Reise in die Romandie. 20 — Change wie Chance Zwei Generationen im Gespräch über fast 60 Jahre an der Geschäftsstelle Flughafen Zürich. 23 — Online und Mobile Banking Ein Geburtstag, viele Tipps und eine Einladung. 23 — Licht auf unseren neuen Auftritt! Entdecken Sie unser neues 26 — Agenda 2017 Online Banking mit vielen Alle Anlässe im Überblick. praktischen Neuerungen. Impressum Herausgeber: Credit Suisse (Schweiz) AG, Retired Staff Management (Fachstelle Pensioniertenbetreuung), pensionierte.csg@credit-suisse.com Kontakt bei Fragen: Monika Federer, monika.federer@credit-suisse.com, Telefon 044 333 77 61, oder Alexandra Fuchs, alexandra.fuchs@credit-suisse.com, Telefon 044 333 40 30 Chefredaktion: Regula Brechbühl, regula.brechbuehl@credit-suisse.com Redaktion und Projektleitung: Mariska Beirne Mitarbeit an dieser Ausgabe: Fatima Bakari, Susanne Reisacher Konzeption und Gestaltung: SwisscontentbAG, Zürich Fotografie: Robert Aebli: 2(2 – 3), 3(1), 8 – 9, 13, 16 –17, 21, 22(1), 25(2) / Credit Suisse: 23 / Hervé Deprez: 18 / Eigentum Hahnloser/Jäggli Stiftung: 11, 14 / Eigentum Hotel Beaulac: 19(1) / Eigentum Hotel Einstein, St. Gallen: 27 / Hotel-Restaurant Jardin, Bern, PD: 26(2) / iStock: 3(2), 25(1) / Eric Marin: 19(2) / Eigentum Kurt Schär: 22 (2 – 3) / Eigentum Stiftung E. G. Bührle, Zürich: 19(3) / Robert Unternährer: 26(1) / Helmut Wachter: Cover, 5 – 6 / zVg: 2(1), 7 Übersetzungen: Credit Suisse Language & Translation Services Services Sprachversionen: nc ag, Urdorf Druck: Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf InfoPlus 01/2017 3
«Die persönliche Beratung Universal Bank: Wie heisst die neue Einheit denn nun? bleibt trotz Digitalisierung Die Credit Suisse (Schweiz) AG ist eine juristisch selbstständige Bank innerhalb wichtig.» unseres Konzerns. Dort sind alle unsere Kundenbeziehungen gebucht, so treten wir gegenüber unseren Kunden auf. Als «Swiss Universal Bank» wird die entsprechende Division der Gruppe bezeichnet. Sie reflek- Wie kann die Credit Suisse den tiert, wie wir das Schweizer Geschäft hohen Anforderungen der Gegen- managenb– also mehr eine interne Sicht. Die beiden sind aber inhaltlich heute über- wart und der Zukunft gerecht wiegend deckungsgleich. werden und gleichzeitig das Beste Weshalb wurde diese neue Schweizer aus der Vergangenheit erhalten? Einheit gegründet? Der ursprüngliche Treiber war ein regulato- Thomas Gottstein, CEO der rischer. Im Rahmen der «Too big tobfail»- Gesetzgebung wurde von den Grossbanken Credit Suisse (Schweiz) AG, verlangt, ihr Schweizer Geschäft in eine über strategische Schwerpunkte eigene Einheit zu überführen, die notfalls vom Rest der Gruppe abgekoppelt werden der Bank und rasante techno- könnte. Für mich stellt sie aber vor allem ein Bekenntnis zum Heimmarkt Schweiz logische Veränderungen. dar. Hier sind unsere Wurzeln, hier wollen wir investieren und wachsen. Wir fokus- — Regula Brechbühl sieren uns auf Schweizer Kunden, können ihnen zugleich aber das globale Netzwerk und internationale Expertise bieten. Also eine Rückbesinnung auf die Ursprünge? Ja. Und wir sind noch schweizerischerbge- Sie treffen im Lift auf eine Person, fragen sind per Definition persönlich. Wir worden. Es gibt seit Einführung der neuen die Ihnen gesteht, dass sie nicht mehr decken bei der Gestaltung unserer Ange- Strategie Ende 2015 jemanden, der sich Kunde bei der Credit Suisse bleiben bote und der Betreuung heute mehr denn auf Geschäftsleitungsstufe zu 100 % aus- möchte. Sie haben vier Stockwerke je individuelle Bedürfnisse der Kunden ab. schliesslich um das Schweizer Geschäft lang Zeit. Was sagen Sie ihr? Der Kunde kann wählen, über welchen kümmert. Ich mache dies mit Leidenschaft Wo genau drückt der Schuh? Was haben Kanal er mit uns kommunizieren will und und will auf der DNA der Bank, dem Unter- wir nicht gut genug gemacht?bKommen wann und wo er seine Bankgeschäfte nehmertum, aufbauen. Unser Gründer, Sie, wir gehen einen Kaffee trinken. erledigt: vom persönlichen Kontakt in einer Alfred Escher, war wohl der bedeutendste Geschäftsstelle über das Telefon bis hin Unternehmer seiner Zeit. Daraus ergibt Unsere Leserschaft schwärmt oft zum Online Banking. Und mit unseren sich fast automatisch unsere Ambition, die davon, dass «früher alles einfacher barrierefreien Geschäftsstellen und Web- Bank für Unternehmer zu sein. Wir wollen und persönlicher war». Sehen sites tragen wir auch den Menschen diese gesamtheitlich betreuen, also sowohl Sie das auch so, und wie kann die Rechnung, die in ihren Möglichkeiten ein- bezüglich ihrer Bedürfnisse auf Firmenseite heutige Credit Suisse diesem geschränkt sind. als auch bezüglich ihrer privaten Finanz- Anspruch gerecht werden? fragen. 2016 haben wir beispielsweise die Nun gut, das ist vermutlich etwas, das Seit 2016 sind Sie Chef der neubge- Zahl unserer Standorte, die ein dediziertes jede Generation irgendwann von sich sagt gründeten Credit Suisse (Schweiz)bAG. Beraterteam für Unternehmer haben, von (lacht). Aber ja, die neuen Technologien Man spricht auch von der Swiss 9 auf 20 erhöht und fast 40 neue Kunden- bringen schon eine rasante Entwicklung in fast allen Dimensionen des Lebens. Ich bin aber davon überzeugt, dass für die Vermögensverwaltung trotz allen digi- talen Fortschritten der Mensch immer «Wir möchten, dass unsere wichtig bleiben wird. Denn Vermögens- Kunden ‹ein Extra› erhalten.» 4 InfoPlus 01/2017
Interview Thomas Gottstein Die neue Schweizer Einheit stellt für ihn ein Bekenntnis zum Heimmarkt dar: Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse (Schweiz) AG berater angestellt. Und bereits jetzt sehen verständlich und lebenserleichternd sein. Personal. Es geht quasi darum, im Vorder- wir erste erfreuliche Ergebnisse. Wenn der Kunde aus der Bank kommt, grund das Kundenbedürfnis möglichst soll er das mit einem positiven Gefühl tun individualisiert abdecken zu können, aber Ihre Vision ist es, eine Bank zu und denken: «Diese Bank versteht mich.» im Hintergrund eher standardisiert und sein, die ihre Kunden «begeistert». automatisiert zu funktionieren. Was verstehen Sie darunter? Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Wir möchten, dass unsere Kunden «ein Ja, und wir arbeiten hart daran. Eine Bank Wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Extra» erhalten. Wir wollen nicht nur ist ein komplexes Gebilde. Viele Bereiche Neben der rein technologischen Seite sehe einfach ihre Erwartungen erfüllen, sondern sind involviert und müssen optimal zusam- ich es als zentral, dass man als Team darüber hinaus etwas liefern, das sie menarbeiten, damit wir attraktive Produkte arbeitet, sich gegenseitig zuhört und Mit- po sitiv überrascht. Unsere Lösungen, Pro- und einen reibungslosen Service bieten arbeitende anspornt, eigene Ideen einzu- dukte und Dokumente sollen, besonders könnenb– zudem brauchen wir die besten bringen und für den Kunden die Extrameile im digitalen Bereich, intuitiv, simpel, schnell technischen Lösungen und ein motiviertes zu gehen. Erfolg bedeutet, die individuellen InfoPlus 01/2017 5
Interview Thomas Gottstein «Ein wichtiger Wert, den wir bewahren wollen, ist das unter- nehmerische Denken und Handeln, das wir auch von unseren Mitarbeitenden erwarten.» Stärken der Mitarbeitenden so zu verbin- mehr unter den ersten zehn führenden noch 35 Jahre oder sogar mehr weiterlebt, den, dass in der Summe ein sehr gutes Finanzplätzen aufgeführt. Es braucht Augen- muss man dafür sorgen, dass man aktiv Resultat entsteht. mass bei der Regulierung und Investitio- bleibt, auch wenn das Leben hoffentlich nen in die Bildung, um den Liga-Erhalt zu nicht mehr im ganz so schnellen Rhythmus Wie will die Bank mit der rasend sichern. Auch politische Geschehnisse und abläuft wie heute. Ich würde aber gerne voranschreitenden Digitalisierung Wahlen im Ausland, deren Auswirkungen meine Erfahrungen weitergeben und so mithalten? uns noch nicht bekannt sind, verunsichern weiterhin einen Beitrag zum Erfolgsmodell Die Banken haben zu Beginn vielleicht die Kunden. Gleichzeitig ist das eine Schweiz leisten. Vielleicht in Form eines allgemein etwas zu langsam auf die Verän- Chance für unsere Bank. Denn nie war gesellschaftlichen Engagements oder derungen reagiert. Heute aber investieren persönliche Beratung wichtiger als heute. einer Mentorentätigkeit für einen Jung- wir sehr viel in digitale Projekteb– allein unter nehmer. dieses Jahr rund 100 Millionen Franken. Wenn Sie an Ihre eigene Pensionierung Dennoch: Wir verfügen bereits über ein denken, die ja noch in einiger Entfer- Haben Sie jetzt bereits Zeit für breites digitales Angebot. Zum Beispiel nung liegt: Wohin wird sich die Credit persönliches Engagement? kann ein Privatkunde neu in wenigen Mi- Suisse bis dann bewegt haben? Meine Funktion bringt viele Verpflichtungen nuten ein Konto online eröffnen, inklusive Wenn ich eine Kristallkugel hätte, würde mit sich, sodass ich meine freie Zeit Videochat oder Identifikation per Pass- mir die Antwort auf Ihre Frage leichter primär mit meiner Familie, meiner Frau Scan. Früher mussten bei einer Konto- fallen (lacht). Ernsthaft, ich glaube, dass und meinen zwei Söhnen, und meinen eröffnung zahllose Dokumente ausgefüllt wir gute Voraussetzungen geschaffen Freunden verbringen möchte. Mir ist das werden. haben, um unsere Ziele in naher Zukunft sehr wichtig. zu erreichen. In den letzten fünf Quar- Wie wird man hier den älteren Kunden talen konnten wir den Vorsteuergewinn gerecht? der Schweizer Division jedes Mal steigern. Indem wir ganz unterschiedliche Kommu- Das ist das Verdienst unserer Mitarbei- nikationskanäle anbieten. Jeder Kunde tenden, die jeden Tag ihr Bestes geben. Fragen an Thomas Gottstein kann so, wie es für ihn am einfachsten Und darauf dürfen wirb– so meine ichb– geht und er sich am wohlsten fühlt, mit auch ein bisschen stolz sein. Haben Sie Fragen an Thomas Gottstein? uns Kontakt aufnehmen: egal, ob über Schreiben Sie uns ein E-Mail. Beantwor- E-Mails, das Online Banking, die Ge- Beschäftigen Sie sich manchmal mit tet werden alle relevanten Fragen, nicht schäftsstelle oder das Telefon. Ihrer Pensionierung? aber reine Kommentare oder nicht Nein, eigentlich nicht, das ist mir noch dem gängigen Kommunikationsstandard Die Entwicklungen im Bankensektor zu weit weg. Ausserdem glaube ich auch, entsprechend formulierte Texte. sind ja sehr herausfordernd. Bereiten dass wir das Konzept der Pensionierung Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten. sie Ihnen manchmal Sorgen? angesichts der demografischen Entwick- Mich beschäftigt zum Beispiel die Entwick- lung vielleicht auch etwas relativieren müs- E-Mail: lung des Finanzplatzes Schweiz. Laut ei- sen. Wenn man heute nach dem ordentli- swissuniversalbank.ceo@credit-suisse.com nem globalen Index ist die Schweiz nicht chen Pensionierungsalter unter Umständen 6 InfoPlus 01/2017
Staff Clients Neue Leitung bei der Pensionierten- betreuung Sabine Heller stellt sich selbst und die Abteilung «Staff Clients & Swiss Nationals» vor; diese ist neu auch an die Pensioniertenbetreuung angegliedert. «Seit 20 Jahren arbeite ich für die Credit Suisse in verschiedenen Funktionen in der Frontorganisation. Ich habe hier meine kaufmännische Lehre absolviert und später berufsbegleitend Wirtschaftsrecht studiert. Als Leiterin von ‹Staff Clients & Swiss Nationals› bin ich für 120 Mitarbeitende verantwortlichb– gemeinsam betreuen wir mehr als 30 000 Kunden. Seit einigen Monaten gehört auch die Pensionierten- betreuung zum Departement ‹Staff Clients & Swiss Nationals›, womit es im kleinen Team der Pensio niertenbetreuung zu einer Änderung kam: Der bisherige Leiter, Daniel Schweizer, bleibt bei Human Re- sources. An dieser Stelle möchte ich ihm für seine grossartige Arbeit danken. Ihre Ansprechpersonen bleiben wie bisher Sabine Heller, seit 1. Februar 2017 für die Pensioniertenbetreuung Monika Federer und Alexandra Fuchsb– verantwortlich. auf Seite 25 dieser Ausgabe stellen sie sich kurz vor. Gerne möchte ich Ihnen unser Departement ebenfalls kurz vorstel- len, denn als Bankkunden kann es für Sie zusteht: Durch das eigene Departement einen oder die andere von Ihnen vielleicht kleine, durchaus positive, Ver änderungen können wir einen einheitlichen Service einmal an einem Pensioniertenanlass per- geben: Staff Clients kennen Sie vermutlich bieten und gezielt auf die Bedürfnisse von sönlich begrüssen zu dürfen.» schonb– das sind unsere Kundenberater- Mitarbeitenden und Pen sionierten ein- Teams, welche die Mitarbeitenden der gehen. Die Kommunikation erfolgt direk- Credit Suisse und deren Familienmitglie- ter, schneller und überall zur selben Zeit. Haben Sie Fragen zu der betreuen. Zu dieser Kundengruppe Unser grösstes Ziel ist es, dass unsere Ihren Banklösungen? gehören nicht nur die aktiven Angestellten, Kunden mit unserem Service so zufrieden sondern auch Sie, unsere pensionierten sind, dass sie uns überall weiterempfeh- Ihr Kundenberater oder das Staff Clients Mitarbeitenden. Wir haben die Staff Clients lenb– ihren Familien, Freunden, Kollegen Service Center hilft gerne weiter. an den regionalen Standorten gestärkt, und Nachbarn. SIE, unsere pensionierten und sie werden neu unter meiner Leitung Kunden, verbinden viele Jahre, oft Jahr- Postfach 1765, 8021 Zürich geführt. Mit der neuen gebündelten Auf- zehnte der Arbeit mit der Credit Suisse. Telefon 044 657 65 90 stellung räumt die Credit Suisse dieser Sie sind als Bot schafter unserer Bank ganz clientsrcs.staff@credit-suisse.com Kundengruppe die Bedeutung ein, die ihr besonders wichtig. Ich freue mich, den InfoPlus 01/2017 7
Kaffee, Computer schen Volksbank-Filiale in Solothurn emp- fangen und erfahren alles Wichtige zur und Ausflüge Organisation der Solothurner Credit Suisse Senioren. Neben den erwähnten Kaffee- höcks treffen sich die Rentner jährlich im Februar zu einem Treberwurstessen und im Was beschäftigt die Mitglieder der August zu einem Ausflug. Dieses Jahr geht es auf eine Wanderung auf den Megalith- zahlreichen Pensioniertengruppen weg. «Das leibliche Wohl ist bei unseren Ausflügen immer von grosser Bedeutung, ehemaliger Credit Suisse Mitarbei- deshalb steht am Ende ein gemeinsames tender? Die Solothurner geben Essen, zu dem auch jene dazustossen können, die nicht mehr so gut zu Fuss Einblick in ihr Tun und überraschen sind», sagt Hans Weichlinger. Andere Ver- anstaltungen, auf welche die Website mit der Vielfalt ihres Angebots. hinweist, sind ein Fitnesskurs, der wö- chentlich eigens für pensionierte Credit — Mariska Beirne Suisse Senioren stattfindet, oder die «Computeria Solothurn», ein Angebot, das allen Solothurnern im Rentenalter offen- steht. Dort erfahren die Teilnehmer bei- spielsweise, was eine «Cloud» ist und wie Die Sonne wärmt die engen Gassen der mann» für die Organisation der Solothurner Solothurner Altstadt, ein laues Lüftchen Gruppe zuständig ist. Wichtige Gesprächs- weht durch die weit geöffneten Fenster ins themen an den Zusammenkünften sind Café, wo fünf Senioren angeregt bei einer Gesundheit, Familiäres, Ausflugsziele, Tasse Kaffee diskutieren: «… Kreditanstalt! Tipps und Tricks sowie immer wieder die … Ständerat, AHV, 70 Franken! … Volks- Kreditanstalt und die Volksbank, die vor bank! … Treberwurst!» Solche Stichworte dem Zusammenschluss der beiden Banken sind aus dem Gespräch herauszuhören, das auf dem Platz Solothurn die grössere war. mal ruhiger, aber je nach Thema durchaus Rosmarie Brunner-Sieber erzählt: «Uns auch mal hitzig geführt wird. Was die zwei verbindet viele Jahre, oft Jahrzehnte der Frauen und die drei Männer am Tisch ver- gemeinsamen Arbeit. Wir reden gerne über bindet: Sie sind pensionierte Mitarbeitende die alten Zeit und häufig lachen wir über der Credit Suisse und gehören zum harten Erlebnisseb– oder jemand bringt ein Thema Kern der Pensioniertengruppe Solothurn. auf, das man längst vergessen hat.» Abtauchen in vergangene Zeiten Pensionierte mit eigener Website «Zu unserer Gruppe gehören im Moment Die Solothurner schwelgen aber nicht nur 79 Personenb– an die monatlichen Kaffee- nostalgisch in Erinnerungen; in ihrer Kom- höcks kommen jeweils rund 20 Pensionier- munikation sind sie sehr zeitgemäss unter- te, in wechselnder Zusammensetzung. Uns wegs. Einen bedeutenden Beitrag dazu geht es darum, den Kontakt mit geselligen leistet einer der Jüngsten im Bunde, Martin Aktivitäten zu erhalten, eine Informations- Hauser. Er hat vor gut einem Jahr eine plattform zu bieten und natürlich die Nähe Website für die Pensioniertenvereinigung zum ehemaligen Arbeitgeber zu pflegen», erstellt. Die Besucher der Seite werden erklärt Hans Weichlinger, der als «Ob- mit einem stimmungsvollen Bild der histori- «Unsere Website findet Beachtung: Sie zählt nach einem Jahr schon über 3000bKlicks!» 8 InfoPlus 01/2017
Pensioniertentreffen man sie einrichtet und nutzt, welche Tricks Jahr besuchten wir die eben umgebaute helfen, wenn das Internet nicht mehr funk- Geschäftsstelle Solothurn. Dass über tioniert oderb– für etwas Fortgeschrittene – 30 Rentner teilnahmen, zeugt von grossem wie man einen eigenen Internetauftritt kre- Interesse.» Zu den beliebtesten Jahres- iert. Die Website der pensionierten Credit anlässen der Vereinigung gehören der von Suisse Mitarbeitenden werde natürlich der Bank organisierte regionale Pensio- nicht von allen konsultiert, sagt Martin niertenanlass und das Weihnachtsessen, Hauser. Aber: «Wir haben schon über das die Geschäftsstelle Solothurn un- 3000 Klicks» freut er sich. Für diejenigen, terstützt. Selbst wenn am Kaffeetisch Eine eigene Website für Ihre die mit dem Internet weniger anfangen manchmal über Kürzungen und Verände- Pensionierten gruppe? können, verschickt Hans Weichlinger zwei- rungen hitzig diskutiert wird, sind sich die mal jährlich einen Newsletter mit allen Pensionierten grundsätzlich einig, dass Möchten Sie für Ihre Regionalgruppe Neuigkeitenb– ganz traditionell auf Papier. sie ziemlich privilegiert sind. Martin Hauser auch eine Website kreieren? Martin meint: «Neben der Rente haben wir die Hauser hat diese Website erstellt und Die Credit Suisse in Reichweite Reka-Checks, gutebKondi tionen auf Hypo- betreut sie auch. Gerne steht er in- Beim Ausdrucken und Verschicken des thekenb– allein das ist doch viel und teressierten Nachahmern mit Rat zur Newsletters wird der Obmann von der keine Selbstverständlichkeit! Im Vergleich Seite: martin.hauser@gawnet.ch Credit Suisse Geschäftsstelle in Solothurn zu manchem aus der Industrie oder unterstützt, was die Gruppe sehr schätzt. Privatwirtschaft stehen wir sehr gut da.» Die Website der Pensionierten- Überhaupt wird die Entwicklung des ehe- Die Runde nickt, und nur eine Minute vereinigung Solothurn: maligen Arbeitgebers aufmerksam ver- später wird erörtert, welches die schönsten http://senioren-cs-so.ch folgt. Hans Weichlinger berichtet: «Letztes Spazierwege am Weissenstein sind. Der harte Kern des Solothurner Kaffeehöcks: v. l. n. r.: Martin Hauser, Hans Weichlinger, Hans Zollinger, Rosmarie Brunner-Sieber, Mercia Forcella. InfoPlus 01/2017 9
Eine Kunstsammlung vereins Winterthur, der das Kunstmuseum Winterthur betrieb, regte Arthur Hahnloser mit Pioniercharakter zusammen mit Richard Bühler und Georg Reinhard den Vorstand an, sich mit der geht nach Bern französischen zeitgenössischen Kunst zu beschäftigen und Werke zu erwerbenb– rückblickend eine Pionierleistung. Die beiden Kinder von Hedy und Arthur Hahn- Bonnard, Vallotton, Matisse oder loser machten es zu ihrer Aufgabe, das Erbe ihrer Eltern zu bewahren: Sohn Hans Redonb– das Ehepaar Hahnloser Robert wurde in den 30er-Jahren als Ordinarius für Kunstgeschichte an die Uni aus Winterthur legte zu Beginn des Bern berufen. Er war Stiftungsratsmitglied 20. Jahrhunderts eine beispielhafte des Kunstmuseums Bern und konnte, wie einst sein Vater in Winterthur, das Kunst- Sammlung postimpressionistischer museum Bern dazu bewegen, die Samm- lungstätigkeit auf die französische Kunst Kunst an. Wie kam es, dass der ab dem Impressionismus auszuweiten. Die Augenarzt und die Kunstgewerblerin Tochter Lisa Jäggli-Hahnloser übernahm die elterliche Villa Flora in Winterthur und mit ihrer Art zu sammeln bedeu- betreute die Sammlung. Ihre Nachkommen gründeten später die Hahnloser/Jäggli tende Museen beeinflussten? Ab Stiftung. August ist die Sammlung Hahnloser Die Sammlung Hahnloser im Kunstmuseum Bern zu sehen. im Kunstmuseum Bern In der Winterthurer Villa Flora kann die — Mariska Beirne Sammlung derzeit nicht ausgestellt werden, weil dazu ein Ausbau der Liegenschaft unerlässlich ist und die entsprechenden politischen Entscheidebausstehen. In den vergangenen zwei Jahren war die Samm- lung deshalb auf Europatournee und Eine Reise nach Paris im Jahre 1908 und tiert, dem Wohnort des Ehepaars. Die begeisterte über 350 000 Besucher. Ab die Begegnung mit Künstlern in ihren Ate- Wände des herrschaftlichen Hauses füllten Sommer 2017 stellt die Hahnloser/Jäggli liers veränderten das Leben eines jungen sich, Umbauten wurden getätigt, ein Ober- Stiftung die über 100 Werke dem Kunst- Ehepaars aus Winterthurb– die Kunst stand lichtsaal etwa, damit die Werke noch bes- museum Bern als Leihgabe für mindes- fortan im Mittelpunkt ihres Lebens. Arthur ser zur Geltung kamen. Um das Wesen und tensbzehn Jahre zur Verfügung, wo sie ab und Hedy Hahnloser, zu jenem Zeitpunkt die Entwicklung ihres Sammlungsschwer- 11.bAugust 2017 in einer Sonderausstellung 35 und 37 Jahre alt, hatten sich zwar punkts aufzeigen zu können, ergänzten sie zu sehen sein werden. Die Stiftung ist über schon früh für Schweizer Künstler interes- die Sammlung im Laufe der Jahre um die die Lösung mit dem Kunstmuseum Bern siert, für Hodler oder Giovanni Giacometti Wegbereiter «ihrer» Künstler, zu denen van sehr erfreut, denn einerseits pflegte die etwab– Letzterer war es denn auch, der zur Gogh, Cézanne oder Manet, Monet und Familie über Jahrzehnte einen engen Kon- Reise nach Paris inspiriert hatte. Doch erst Renoir gehörten. Das Sammeln zeitgenös- takt mit diesem Museum und andererseits die Begegnung mit den Künstlern in den sischer Kunst war damals neub– insbeson- ist damit erfüllt, was das Sammlerpaar Pariser Salons und Ateliers, die Entde- dere die Museen sammelten noch sehr Arthur und Hedy Hahnloser einst umtrieb: ckung der zeitgenössischen Kunst, weckte rückwärtsgerichtet. Als Mitglied des Kunst- Ihre Passion für diese Kunst zu teilen. ihre Sammelleidenschaft. Der Einfluss der Familie Hahnloser auf die Museen Gemälde von Bonnard, Vallotton, Vuillard, «Ein erster Schlüsselmoment Redon, Matisse, Marquet, Hodler und Giovanni Giacometti, aber auch einzelne auf dem Weg zum Sammeln Werke von Rodin, Toulouse-Lautrec oder Daumier wurden nach solchen Besuchen war die Raumkunst-Ausstellung nach Winterthur in die Villa Flora transpor- 1908 in Zürich.» — Margrit Hahnloser-Ingold 10 InfoPlus 01/2017
Sammlung Hahnloser Félix-Edouard Vallotton: La Blanche et la Noire, 1913, Öl auf Leinwand, 114 × 147 cm, Kunstmuseum Bern, Eigentum: Hahnloser/ Jäggli Stiftung. Vincent van Gogh: Le semeur, 1888, Öl auf Leinwand, 72 × 91,5 cm, Kunstmuseum Bern, Eigentum: Hahnloser/Jäggli Stiftung. InfoPlus 01/2017 11
Kunsthistorikerin Margrit Hahnloser-Ingold ist mit einem Sie haben natürlich von jenen Künstlern Enkel von Arthur und Hedy Hahnloser verheiratet. gesammelt, die sie kannten. Aber an erster Stelle stand immer das Werk und erst dann Im Gespräch beschreibt sie, was die Grosseltern ihres kam der Künstler. Sie kauften nicht aus Mannes zum Sammeln antrieb und sie von anderen Nettigkeit. Beide brachten ein sehr kriti- Kunstsammlern unterschied. sches Auge wie eine gute Intuition mit. Und sie lernten ständig dazu. Arthur und Hedy Hahnloser verfolgten einen limitierten Kreis von Künstlern über Jahre hinweg in Frau Hahnloser, wie würden Sie das Wirkungb– Arthur und Hedy Hahnloser deren Entwicklung. Das machte ihr Sam- Ehepaar Arthur und Hedy Hahnloser reisten nach Paris. meln einzigartig. Immer, wenn einer etwas charakterisieren? Was hat sie für die Neues schuf, einen Entwicklungsschritt damalige Zeit ausgezeichnet? Wie gingen sie dort vorb– sie kannten vollzog, versuchten sie, diesen zu verste- Margrit Hahnloser-Ingold: Die Villa Flora sich ja nicht aus in der Kunstszene? hen und zu dokumentieren. Wichtig waren war eine Art Open House: Arthur war Augen- Carl Montag, ein Winterthurer Künstler, ihnen auch die Zeichnungen, da von diesen arzt und hatte bis 1907 seine Praxis in den sie bereits kannten, begleitete sie. die erste Inspiration ausgeht. Ebenso Gra- einem Teil des Wohnhauses. Dadurch gab Er führte sie durch Galerien und stellte das fiken, wie die wunderbaren Serien von es ein stetes Kommen und Gehen. Hedy Ehepaar Künstlerfreunden vor. Einer von Bonnard. Sie waren traurig, wenn sie sich war Kunstgewerblerin im Sinne der Arts and ihnen war Felix Vallotton, von ihm kauften das Spätwerk nicht mehr zu leisten ver- Craft Movement. Sie hatte in München sie auf dieser ersten Reise einen Akt. Auf mochten, weil sie mit der Preisentwicklung Kurse in Malerei besucht, pflegte Kontakte weiteren Reisen benötigten sie die Hilfe nicht mithalten konnten. Da fehlte dann zur Kunst gewerbeschule und zu Archi tek- Montags nicht mehr, weil sie sich rasch etwas. Bei Bonnard beispielsweise wissen ten, sie entwarf Kissen, Vorhänge und Tisch - mit einer Reihe von Künstlern befreundet wir aus Briefen, dass sich Hedy sehr um tücher und verkaufte diese. Es herrsch te hattenb– Bonnard, Marquet, Matisse, ein Bild aus seinem späten Werk bemühte, ins gesamt eine sehr kreative Atmosphäre. Vuillard und Maillolb– die sie nun in ihren doch wegen des Zweiten Weltkriegs reiste Ateliers in Paris besuchten, später in sie nicht mehr nach Frankreich. Er ver- Wann begannen die Hahnlosers, Kunst Südfrankreich. sprach ihr, ein Bild zur Seite zu legenb– sie zu kaufen? plante, es im Frühjahr 1947 abzuholen. Sie interessierten sich zwar früh für Künstler Gingen die meisten Sammler so vor? Leider starb der Künstler im Januar, und wie Giovanni Giacometti oder Hodlerb– in Tatsächlich waren die Hahnlosers sehr nah als sie ankam, war das Atelier leer ge- der Zeit nicht unumstrittenb–, aber das war an den Künstlern. Das lag wohl hauptsäch- räumt. anfangs noch kein aktives Sammeln. Ein lich an Hedy, die selber sehr künstlerisch erster Schlüsselmoment auf dem Weg zum veranlagt warb– da bestand eine Art Ver- Wie finanzierten die Hahnlosers ihr doch Sammeln war die Raumkunst-Aus stellung wandtschaft. Das mit ihnen befreundete recht exzessives Sammeln? Reichte der 1908 in Zürich, organisiert vom Schweizeri- Ehepaar Brown in Baden hingegen war Lohn Arthur Hahnlosers als Arzt? schen Werkbund und derbKunstgewerbe- vermögender und kaufte eher in den promi- Hedy stammte aus der Textilfabrikanten- schule Zürich. Die Ausstellung zeigte unter nenten Pariser Galerien und hatte so etwas familie Bühler und die Familie Hahnloser anderem den neuen Salon der Villa Flora, mehr Distanz zu den Künstlern. waren Kaufleute im Baumwollgeschäft. bevor er in die Villa eingebaut wurde. Hedy Sie waren also von Anfang an gut situiert, Hahnloser hatte diesen im Sinne des neuen Gab es Kriterien, eine Art Konzept, wenn auch nicht reich. Arthur war der Wohnens mit viel Licht und Holz gestalten nach denen die Hahnlosers ihre einzige von vier Brüdern, der Medizin lassen. Künstler wie Carl Montag und Sammlung aufbauten? studierte und sich nicht für den Handel Giovanni Giacometti stellten auf Anfrage von Hedy Hahnloser Bilder während der Ausstellung zur Verfügung, um die leeren Wände zu dekorieren. Sie sprechen von einem der Schlüssel- momente. Was waren weitere? «Arthur und Hedy Hahnloser Giovanni Giacometti reiste 1907 nach verfolgten einen limitierten Paris und besuchte die grosse Retrospek- tive nach Cézannes Todb– und Giacometti Kreis von Künstlern über Jahre war überwältigt. In einem Brief an Hedy Hahnloser schrieb er, diese Kunst sei hinweg in deren Entwicklung. eine der reinsten Künste, die es je gege- ben habe. Der Brief wirkte wie ein Be- Das machte ihr Sammeln kenntnisb– und verfehlte nicht seine einzigartig.» 12 InfoPlus 01/2017
Sammlung Hahnloser Margrit Hahnloser-Ingold, Kunsthistorikerin und profunde Kennerin der Sammlung, untersucht derzeit den Briefkorpus Hedy Hahnlosers. interessierte. Die intensivste Zeit des versuchten auch, die Sammlungstätigkeit Was sind das für Werke, und weshalb Sammelns war für die Hahnlosers die der Museen zu be einflussen. sammelten sie auch fürs Museum? Zeit vor und unmittelbar nach dem Ersten Ein typisches Beispiel ist das grossformati- Weltkrieg, bevor die Kunstpreise sehr Auf welche Weise beeinflussten Sie ge Bild «La Blanche et la Noire» von Vallot- anstiegen. In diesem Zeitraum florierte die Museen? ton. Dieses Bild polarisiert. Auch die ex- das Familiengeschäft in Alexandria, Arthur war Mitglied des Kunstvereins in pressive Kunst von Bonnard oder Matisse das der Bruder betrieb, und warf für die Winterthur, und er animierte diesen zusam- war damals sehr revolutionär. Allerdings Familie Dividenden ab. Diese flossen men mit anderen jungen Sammlern wie stiess die Offenheit von Arthur und Hedy bei Arthur und Hedy ohne Umwege in Richard Bühler dazu, auch zeitgenössische Hahnloser an ihre Grenzen, wenn es um die Kunst. Der Bruder in Alexandria, Emil, Kunst zu erwerben. Auch er und seine Frau kubistische oder dadaistische Werke ging. liess sich von den beiden vom Sammeln erwarben oft bewusst Werke, die sich als Das konnten sie nicht verstehen, was auch anstecken; er hatte grosses Vertrauen in Leihgaben ausstellen liessen. Sie liehen sein Gutes hatte: Die Sammlung wäre das Urteil seiner Schwägerin. Wenn sich damals beispielsweise dem Kunsthaus sonst wahrscheinlich weniger homogen als eine gute Gelegenheit bot, ein Werk zu Zürich einige Werke für erste Bonnard- sie heute ist. Die Hahnlosers waren ja erstehen, das für das Ehepaar eigentlich und Vuillard-Ausstellungen. Manche Bilder bereits sehr progressiv, indem sie die zu teuer war, baten sie ihn manchmal um der Sammlung Hahnloser waren von An- Kunstvereine veranlassten, weniger rück- Unterstützung. Die Hahn losers sammel- fang an, vom Format her aber auch inhalt- wärtsgewandt zu agieren und sich auch ten aber nicht nur für sich selbst, sondern lich, zum Ausstellen gedacht. mit zeitgenössischer Kunst zu beschäftigen InfoPlus 01/2017 13
Sammlung Hahnloser kommen, auch Ihr Mann und Sie, in die Fussstapfen des Sammlerpaars? Die zweite Generation war eher die bewah- rende. Die folgende, also die Enkelgenera- tion, zu der mein Mann gehört, wurde wieder aktiver, was das Sammeln angeht. Auch bei den Jungen gibt es einige, die das Virus geerbt haben, vor allem im Ber- ner Zweig der Familie. Was macht eine Sammlerpersönlich- keit aus? Der Sammler oder die Sammlerin ist neu- gierig, will immer mehr erfahren und ist stets auf der Jagd. Neben der Liebe zum Objekt benötigt man dieses Gespür, das man sich nur teilweise aneignen kann. Erst im Nachhinein weiss man, ob gewisse Hedy und Arthur Hahnloser, um 1925. Entscheidungen, künstlerisch und finan- ziell gesehen, die richtigen waren. Jeder Sammler besitzt auch ein imaginäres Museumb– gefüllt mit allem, was er ver- passt hat. und diese zu erwerben. Das war bis dahin was sie gesehen haben, wo sie gewesen nicht selbstverständlich. sind. Man erfährt also mehr über ihren Was raten Sie jemandem, der eine Alltag als über die Kunst. Sammlung aufbauen möchte? Inwiefern war Winterthur als Standort Das, was ich meinen Kindern sage: Geht an für die Entwicklung einer solchen Sammelten Arthur und Hedy Hahnloser Ausstellungen und in Galerien, an viele, und Sammlung von Bedeutung? bis an ihr Lebensende? wenn euch ein Künstler gefällt, dann beob- Das habe ich mich auch schon mehrmals Nein, Hedy überlebte Arthur um 16 Jahre. achtet ihn über zwei oder drei Jahre. Wenn gefragt. Winterthur war damals eine Indus- Nach seinem Tod 1936 kaufte sie fast ein Werk nicht so teuer ist und ihr damit trie- und Handelsstadt, es war eine Auf- nichts mehr. Vielleicht brauchte es zwei leben möchtet, dann kauft es. Sammeln bruchszeit, die jungen Kaufleute reisten dazu. Natürlich waren auch schon viele der braucht aber viel Zeit, dessen muss man nach London, Paris, Indien. Auch die Künstler ihres Kreises gestorben oder zu sich bewusst sein. Geld natürlich auch, aber Hahnlosers besassen ja anfänglich ein teuer geworden. ich spreche hier von zeitgenössischer Kunst, Baumwollgeschäft in Alexandria. Es gab die noch bezahlbar ist. Vallotton hat das einen grossen Kreis von Leuten, die sich Die Enkel und Erben des Ehepaars einst sehr treffend formuliert: «Ein mittel- für alles Neue interessierten. gründeten die heutige Hahnloser/ mässiges Bild ist immer zu teuer. Ein gutes Jäggli Stiftung, um die Sammlung zu Werk kann den Preis halten. Und ein sehr Hedy Hahnloser pflegte mit den erhalten. Inwiefern treten die Nach- gutes Kunstwerk ist nie zu teuer.» Künstlern den Kontakt per Briefpost. Sie edieren diesen Briefkorpus. Wie wichtig ist diese Korrespondenz für das Verständnis der Sammlung? Die Briefe braucht es nicht, um die Samm- Nehmen Sie an unserer Verlosung teil! lung zu verstehen. Aber sie liefern interes- santes Hintergrundwissen. Es ist allerdings Die Ausstellung «Van Gogh bis Cézanne, Bonnard bis Matisse. Die Samm- eine echte Detektivarbeit, denn die Briefe lung Hahnloser. Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen …» wird vom sind meist nicht datiert. Anhand der er- 11.bAugust 2017 bis 11.bMärz 2018 im Kunstmuseum Bern zu sehen sein. wähnten Kunstwerke und anderen Anhalts- punkte, wie zum Beispiel Aufenthaltsorte, Gestiftet vom Kunstmuseum Bern und Frau Margrit Hahnloser-Ingold konnte ich eine Chronologie erstellen. verlosen wir zwei Ausstellungskataloge sowie ein Exemplar des Kunstbands «Die Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser. Mit den Augen der Künstler.» Brachten diese Briefe überraschende Erkenntnisse? Um an der Verlosung teilzunehmen, melden Sie sich bitte bis 7. August 2017 unter Vielleicht, dass die Künstler wenig über pensionierte.csg@credit-suisse.com oder der Telefonnummer 044 333 77 61. ihre Kunst schreiben. Sie berichten eher, 14 InfoPlus 01/2017
Pensionskasse Jahresabschluss 2016 sicherten von 18 782 gegenüber dem Vor- jahr von 19 073. Dies entspricht einer der Pensionskasse Reduktion von 1,5 %. Im Gegensatz dazu baute sich die Anzahl der Rentenbezüger weiter um 3,6 % auf einen Totalbestand von 11 407 aus. Das ergibt einen Zuwachs Per Ende 2016 realisierte die Pensionskasse von 399 Personen. der Credit Suisse Group (Schweiz) eine Performance von 3,7 % (Vorjahr 1,6 %). Teuerungszulagen Seit dem Inkrafttreten der Rechnungs- Gegenüber dem Vorjahr stieg derbDeckungs- legungsvorgaben von Swiss GAAP FER 26 grad um 0,7 % auf 108,5 %. Die Anzahl werden Teuerungszulagen für Rentner nur der aktiven Versicherten verringerte sich noch zulasten der freien Stiftungsmittel von 19 073 auf 18 782. Der Bestand an ausgerichtet. Der Stiftungsrat prüft jährlich die Gewährung einer (freiwilligen) Teue- Rentenbezügern hingegen erhöhte sich um rungszulage. Die Pensionskasse verfügt 399 Personen auf neu 11 407. — Fatima Bakari zurzeit über keine freien Stiftungsmittel. Vor diesem Hintergrund der nach wie vor tiefen Marktzinsen, der tiefen Inflation sowie der künftig weiter sinkenden Umwandlungssätze hat der Stiftungsrat entschieden, per 1.bJanuar 2017 keine Teuerungszulage auf Renten zu gewähren. Die globalen Aktienmärkte starteten tenbezügern erneut an. Dieses nahm um Die letzte Rentenanpassung erfolgte per schwach in das Jahr 2016. Insbesondere rund 4,5 % zu und überschritt gemessen 1.bJanuar 2007. Seither beläuft sich die war dies auf den Beginn des Zinserhö- am Gesamtvermögen erstmals die Grenze kumulierte Teuerung auf 0,7 %. hungszyklus in den USA, die Konjunktur- von 50 %. Neu beträgt das Vorsorge- ängste der Marktteilnehmer und auf die kapital der Rentner 50,4 % des gesamten unsichere Lage in China zurückzuführen. Vorsorgevermögens der Pen sionskasse. Den detaillierten Jahresbericht 2016 finden Sie auf der Website der Pensionskasse unter Im weiteren Verlauf des Jahres erholte sich Weiter verzeichnete die Pen sionskasse per der Markt jedoch immer wieder von sol- Ende Jahr einen Bestand an aktiven Ver- www.credit-suisse.com/pensionskasse. chen Schwächephasen. Schliesslich hatte der Entscheid über den Austritt Grossbri- tanniens aus der EU und die Wahl des neuen Präsidenten der USA, Donald Trump, wider Erwarten nur begrenzt Einfluss auf die globalen Märkte. Die Pensionskasse sah sich im vergangenen Anlagejahr mit vielerlei Marktturbulenzen und den sich 30 189 Aktive Versicherte und Rentenbezüger stetig ändernden Rahmenbedingungen konfrontiert. Angesichts dessen bewährte es sich erneut, dass die Pensionskasse 108,5 % konsequent eine Anlagestrategie umsetzt, der ein robustes Kernportfolio mit Fokus auf ein ausgewogenes Risiko/Rendite- Deckungsgrad Verhältnis zugrunde liegt. Wichtige Kennzahlen Die Bilanzsumme der Pensionskasse der Credit Suisse Group (Schweiz) erhöhte sich 3,7 % im Vorjahresvergleich um CHFb346,5bMil- lionen auf knapp über CHFb16 Milliarden. Während sich das Vorsorgekapital der aktiven Versicherten um CHFb351,9bMillio- nen auf etwa CHFb6,2 Milliarden redu- zierte, stieg das Vermögen der Rentner Performance aufgrund der wachsenden Anzahl an Ren- InfoPlus 01/2017 15
Eine eigene Stiftung ohne Aufwand Silvio und Gaby Inderbitzin gründeten vor zwei Jahren unter der Dachstiftung Symphasis der Credit Suisse ihre eigene Stiftung Edusiga. Heute verhilft ihr Kapital jährlich einer Reihe von kenianischen Jugendlichen zu einem Gymnasialabschluss und damit zu einem Leben mit mehr Optionen. — Mariska Beirne Vor drei Jahren haben Sie Ihr Unter- Dafür nehmen Sie einen grösseren wofür wir das Geld im folgenden Jahr ein- nehmen verkauft und anschliessend bürokratischen Aufwand in Kauf? setzen wollen. Auch andere Banken bieten eine Stiftung gegründet. Was bewog Das dachten wir erst auch! Nun haben wir solche Dachstiftungen, aber bei der Credit Sie dazu? unsere Substiftung aber unter einer der Suisse waren wir bei der Wahl des Stif- Dank unternehmerischem Erfolg geht es Dachstiftungen der Credit Suisse, der tungszwecks komplett frei. uns finanziell gut. Als Schweizer durften Symphasis, gegründet. Die Dachstiftung wir hier von den ausgezeichneten Startbe- übernimmt die gesamte Verwaltung, auch Und wofür haben Sie sich dingungen profitieren, diese Möglichkeit das Regulatorische gegenüber den Behör- entschieden? haben nicht alle! Wir möchten gerne auch den, inklusive der meisten Kosten. Uns Unser Stiftungszweck heisst: «Unterstüt- anderen Menschen, die nicht dieses Glück bleibt nur das Angenehme: Die jährliche zung der Bildung bedürftiger Kinder, spe- hatten, eine Starthilfe bieten. Vergabesitzung, an der wir bestimmen, ziell in Entwicklungsländern». Ausschlag- Warum haben Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung entschieden? Sie hätten ja auch bestehende Spendenorganisationen «Wir können zwar keinen Krieg unterstützen können? verhindern, aber mit einem Das tun wir bereits seit Jahren. Wir möch- ten nun einen grösseren Betrag mit nach- höheren Bildungsstand kann haltiger Wirkung einsetzen. Dabei ist uns wichtig, mitbestimmen zu können, wie das die Chance für eine selbst- Geld verwendet wird. Mit einer eigenen Stiftung ist das möglich. bestimmte Existenzgrundlage erhöht werden.» — Silvio Inderbitzin 16 InfoPlus 01/2017
Symphasis Verlosung: Aiducation International Impact Dinner 2017 Die Dachstiftung Symphasis verlost sechs Tickets im Wert von je CHFb100 für das jährlich stattfindende Aiducation International Impact Dinner 2017 an der ETH Zürich. Datum: 25. Oktober 2017 (Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.) Um an der Verlosung teilzu- nehmen,bmelden Sie sich bitte bis 30. Septemberb2017 unter pensionierte.csg@credit-suisse.com oder der Telefonnummer 044 333 77 61. Die gemeinnützige Dachstiftung Symphasis ist eine von drei Dachstiftun- gen der Credit Suisse in der Schweiz. Wünschen Sie weitere Informationen zur Symphasis? Gerne beantwortet Herr Guido Braschler Ihre Fragen: info@symphasis.ch, Telefon 044 333 79 00, www.symphasis.ch Silvio und Gabriela Inderbitzin, beide Pharmazeuten, diskutieren gerne miteinander. Über den Zweck ihrer eigenen Stiftung waren sie sich indes rasch einig. gebend war das Flüchtlingselend, das uns prüft. Aiducation ermöglicht Jugendlichen Beeindruckt von den Leistungen, bin ich bewegte. Wir wollten aber nicht einfach nur in Kenia den Besuch der privat zu be- heute selber Ambassador für Aiducation. Nothilfe leisten, sondern haben uns über- zahlenden Gymnasien und schliesst damit legt, was die Situation nachhaltig verbes- eine Lücke zum Universitäts zugangb– Erfahren Sie von den Schülern, die sern könnte, und kamen zu folgendem aber ausschliesslich für motivierte Schüler momentan von Ihnen unterstützt Schluss: Mit Bildung kann langfristig eine aus den Top Ten des Jahrgangs. werden, wo sie gerade stehen? bessere Ausgangslage geschaffen werden. Ja. Über ein persönliches Log-in können Ihnen war es ja anfangs wichtig zu wir auf der Website von Aiducation halb- Auch um politisch etwas bewegen zu sehen, was genau mit Ihrem Kapital jährlich die neuen Zeugnisse und Berichte, können? passiert. Inwiefern ist das nun oft auch Videobotschaften der Schüler Indirekt vielleicht schon. Wir können zwar möglich? einsehen. keinen Krieg verhindern, aber mit einem Wir erhalten einen sehr detaillierten Ein- höheren Bildungsstand kann die Chance blick. Aber bevor wir eine definitive Ent- Die Glücksforschung sagt, Geben für eine selbstbestimmte Existenzgrundlage scheidung fällten, war es uns wichtig, die mache glücklich. Empfinden Sie das erhöht werden. Das ist noch keine Garan- Arbeits weise von Aiducation kennenzuler- auch so? tie, aber eine wichtige Voraussetzung für nen, ebenso das Schweizer Management Das können wir auf jeden Fall bestätigen! ein friedliches Zusammenleben. und einen kenianischen Jugendlichen im Geben kann in vielen Formen sehr befriedi- Programm. So trafen wir einen Absolven- gend sein, es muss auch nicht immer Geld Welche Organisationen unterstützen ten, der nach Abschluss der Schule einen sein. Wenn man zum Beispiel Studenten Sie zurzeit? Velokurierdienst mit heute drei Angestellten als Mentor seine Erfahrung weitergeben, Das ist hauptsächlich Aiducation. Wir profi- in Mombasa aufgebaut hat. Eine andere bei Start-ups mithelfen und diese weiter- tieren auch hier von der Erfahrung von Absolventin studiert an der Uni und baute bringen kann, wenn man für jemanden über Symphasis, die schon länger mit Aiducation daneben in ihrem Heimatdorf mit einem Kontakte Türen öffnet, dann ist das sehr zusammenarbeitet und deren Arbeit über- Kredit von Aiducation eine Fischzucht auf. beglückend. InfoPlus 01/2017 17
Eine kleine Atemberaubende Bergkulisse und Spitzensport in Crans-Montana «Tour de Romandie» Das vom 7. bis 10. September 2017 statt findende Omega European Masters ist Teil der PGA European Tour und eines der prestige trächtigsten Golfturniere für Professionals in Europa. Hier geht es um nicht Man braucht nicht weit zu weniger als 2,7 Millionen Euro Preisgeld und natürlich reisen, um etwas zu erleben: um die Herausforderung, sich mit den Besten zu messen. Die Walliser Bergluft und das beeindruckende Wir schlagen vier Ziele in Panorama machen diesen Anlass zum favorisierten Turnier für viele Weltklassegolfer. der Westschweiz vor, die – www.omegaeuropeanmasters.com aneinandergereiht – eine hübsche Reise ergeben. Mit etwas Glück gewinnen Möchten Sie dabei sein? Melden Sie sich bei uns! Sie sogar den einen oder Wir verlosen fünfmal zwei Eintritte für den anderen Eintritt. ersten Spieltag vom 7.bSeptember 2017. Bitte melden Sie sich bis 31.bJuli 2017 unter pensionierte.csg@credit-suisse.com oder der Telefonnummer 044 333 77 61. 18 InfoPlus 01/2017
Reisen und geniessen Hotel Beaulac in Neuenburg Das Städtchen Neuenburg bietet eine für die Schweiz aussergewöhnliche Geschichte. Vor mehr als 1000 Jahren in Besitz des Königreichs Burgund, blieb die Stadt noch bis weit ins 19.bJahrhundert hinein preussi- sches Fürstentum. Nur einen Steinwurf vom histori- schen Zentrum entfernt, und direkt am Yachthafen, befindet sich das Best Western Hotel Beaulac. Das elegant eingerichtete Haus liegt ideal, um die Gegend Dürrenmatts und Rousseaus zu entdecken. www.beaulac.ch L’Orchestre de la Suisse Romande Das seit über 25 Jahren von der Credit Suisse unter- stützte Orchestre de la Suisse Romande (OSR) gehört zu den heraus ragenden Klangkörpern des Landes. Die rund 110 Musikerinnen und Musiker geben in der Region Genf und Lausanne mehr als 80 Konzerte pro Saison, zusätzlich sorgen regelmässige Aus land- tourneen für internationale Präsenz. Seit Januar 2017 ist Jonathan Nott musikalischer und künstlerischer Direktor des OSR. Diese Saison hat das Orchester wunderbare Soireen im Programm, aber auch die Sonntagsmatineen im Bâtiment des Forces Motrices sind einen Besuch wert. www.osr.ch «Der Knabe mit der roten Weste»: Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Dieser Cézanne geriet 2008 in die Schlagzeilen, als er zusammen mit drei weiteren Kunstwerken aus dem Museum der Stiftung Bührle geraubt wurde. Zum Glück konnten letztlich alle Meisterwerke wieder- gefunden werden. Berühmt war die Sammlung des Industriellen und Kunstliebhabers Emil Georg Bührle, der von 1937 bis 1956 eine der weltweit wichtigsten privaten Sammlungen der europäischen Malerei auf- baute, aber schon vor diesem Ereignis. Ausgewählte Meisterwerke dieser einzigartigen Sammlung sind noch bis 29. Oktober 2017 in der Fondation de l’Hermitage, Lausanne zu bestaunen. www.fondation-hermitage.ch Eintrittstickets zu gewinnen! Wir verlosen fünfmal zwei Tickets für die Ausstellung «Meisterwerke der Sammlung Bührle. Manet, Cézanne, Monet, vanbGogh …». Bitte melden Sie sich bis 31. Juli 2017 unter pensionierte.csg@credit-suisse.com oder der Telefonnummer 044 333 77 61. Der Knabe mit der roten Weste, um 1888/1890, Paul Cézanne (1839 – 1906), Stiftung E. G. Bührle, Zürich. InfoPlus 01/2017 19
Vom Flughafenvirus Mitarbeitende, die man immer wieder sieht, fragt man auch mal: «Hey, hast du eigent- angesteckt lich ein Konto bei uns?» KS: Die Flughafenmitarbeitenden hatten früher fast alle ihr Salärkonto bei uns, viele auch ein Sparkonto. Nicht wenige Der heute 90-jährige Kurt Schär Swissair-Mitarbeitende kamen regelmässig arbeitete von 1958 bis 1990 für während ihrer Arbeitszeit bei uns vorbei, um ihre Börsengeschäfte zu machen. die Schweizerische Kreditanstalt Worin unterscheidet sich die Ge- am Flughafen; Alzira Pinto ist seit schäftsstelle am Flughafen sonst noch drei Jahren Leiterin der heutigen von anderen Geschäftsstellen? AP: Als ich vor drei Jahren an den Flug- Credit Suisse Geschäftsstelle. hafen wechselte, sagte mir jemand: «Schau, wir sind alle Flughafen-Mitarbei- Im heiteren Gespräch unterhalten tende. Der eine arbeitet am Kiosk, die sich die beiden über erstaunliche andere beim Bäcker und du bei der Credit Suisse. Gemeinsam verfolgen wir das Unterschiede und sind sich Ziel, dem Passagier einen möglichst guten Service zu bieten.» Und obwohl heute doch einig: Der Flughafen ist ein etwa 27 000 Menschen hier arbeiten und einzigartiger Arbeitsort. — Mariska Beirne es unmöglich ist, alle zu kennen, verbin- det uns diese ganz besondere Flughafen- atmosphäre. KS: Diese Flughafenluft prägt freilich je- den, der hier arbeitet. Und in den ersten Jahren kannte man wirklich noch alle Mit- arbeitenden. Frühmorgens kamen die Flü- ge an, und dann herrschte zwei Stunden lang reger Betrieb. Wer aber danach einen Wir sind hier zu Besuch bei der AP: Der Geldwechsel ist immer noch wich- Schaltermitarbeitenden suchte, musste Geschäftsstelle Flughafen, die Frau tigb– wir haben etwa 40 Wechsel wäh- ans «Löligländer» gehenb– so hiess die Bar- Pinto leitet. Herr Schär, was ist hier run gen auf Lager, andere können wir auf theke, die zugleich Café war. Das Fliegen heute anders als früher? Wunsch bestellen. Unser Fokus liegt heute hatte früher zudem dieses Flairb– man Kurt Schär (KS): Fast alles! Ich begann aber auf der Beratung. Hier stehen Konto- begegnete auf dem Flughafengelände 1950, am Flughafen Zürich-Kloten zu eröffnungen, Bonviva Pakete, Anlagen und vielen Berühmt heiten. Ich habe ein arbeiten, der 1948 eröffnet worden war. Vorsorge im Vordergrund. Büchlein mit Autogrammen von Elisabeth Der Flughafen bestand damals aus einem KS: Schon damals verlagerte sich bei Schwarzkopf, Herbert von Karajan, Ba rackendorf am Flugfeld. Mein Arbeitge- uns der Schwerpunkt unserer Tätigkeiten. Josephine Baker sowie Edmund Hillary ber war anfangs die Swissair, die einen Mit dafür verantwortlich war der legen- und Sherpa Tenzing, den Erstbesteigern Banker gesucht hatte, um eine Wechsel- därebRico Meier. Er führte die Flughafen- des Mount Everest 1953, auf deren stube einzurichten. Speziell im Transitbe- Geschäftsstelle von den 50er-Jahren bis Unterschriften ich besonders stolz bin. reich wechselte man Währungen aus aller 1985. Ihm verdankten wir viele Neukunden, Welt. Wir verkauften an unserem Schalter und indirekt war er auch für die Entwick- Auf die Bank bezogen: Gibt es Dinge, auch Bus- und Flugtickets. Zudem war es lung des Flughafens mitverantwortlich. die heute komplett anders sind? meine Aufgabe, die Uhren zu verstellen, Er brachte beispielsweise den Marinello AP: Dass ich als Frau die Geschäftsstelle welche die geplanten Ankunftszeiten der an den Flug hafen. Anfangs dachten die Flughafen leite, wäre zu den Zeiten Flugzeuge anzeigten. 1958 übernahm die meisten skeptisch: «Wer geht schon am Kurt Schärs vermutlich undenkbar gewe- Schweizerische Kreditanstalt (SKA) die Flughafen Gemüse einkaufen?» Doch es sen. Dazu arbeite ich mit 80 % Teilzeit Wechselstube mitsamt den Angestellten funktionierte, und es folgten die Apotheke, und werde bald mein zweites Kind bekom- und baute die Schalter aus. der Käser, der Schuhladen … Und alle menb– und nach dem Mutterschafts urlaub Alzira Pinto (AP): Also Flugtickets verkau- eröffneten sie ein Konto bei uns. zurückkehren. fen wir heute nicht mehr (lacht). AP: Das ist auch heute noch so: Viele KS: Das war schon ganz anders bei uns. Geschäfte zahlen die Tageseinnahmen bei Meine Frau arbeitete nicht, sondern be- Was sind heute die wichtigstenbTätig - uns einb– auch wenn wir nicht mehr die treute zu Hause die Kinder. Und der Leiter keiten der Flughafen-Geschäftsstelle? einzige Bank am Flughafen sind. Laden- der Geschäftsstelle war ein Mann. 20 InfoPlus 01/2017
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