INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
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I N H A LT Vorwort . ......................................................................................03 V e r m i e t u ng / Mit g li e d e r b e t r e u u ng Ausgewählte Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020 . .........05 Grundsicherung .........................................................................34 Ehemaliger Hausbesorger Klaus Blume . .............................14 Wir bilden Immobilienkaufleute aus ......................................35 Vertreterwahl 2021 ...................................................................15 Weihnachtsbalkonkonzerte am 16.12.2020 . ......................36 Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. 20 Jahre Mitgliedertreff ...........................................................37 Wir fragen uns: Werden auch wir morgen enteignet? .......16 Mitgliederkonzert der Genossenschaften am 10.10.2021 (Freikarten) . ..................................................37 Bauabt e ilu ng Bauleistungen 2021 . ................................................................17 H au s v e rwalt u ng Verabschiedung in den Ruhestand: Herr Schulz ................20 Alles Gute für den Ruhestand, Frau Krüger .........................38 Ein neuer Bauleiter stellt sich vor . ........................................20 Als neue Leiterin für den Bereich Hausverwaltung Eins, zwei, drei, im Sauseschritt – die Preise steigen, stellt sich vor: Silke Kagemann ..............................................38 wer hält mit? Baupreise 2020/2021 . ....................................21 Ein neuer Mitarbeiter in der Hausverwaltung Errichtung von Solarstromanlagen stellt sich vor ..............................................................................38 im Bereich der Wohnanlagen Köpenicker Landstraße und Galileistraße .......................................................................22 Überfüllte Müll- und Wertstoffcontainer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie? ................39 Turnusmäßige Trinkwasseruntersuchung auf Legionellen ..........................................................................23 Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder … ..........................40 Neue Regelungen für Energieausweise Singvögel und andere Tiere in unseren Wohngebieten .....41 bei Vermietung ab 1. Mai 2021 ..............................................25 F inan z b u chhalt u ng I n e i g e n e r Sach e Verabschiedung von der Finanzbuchhalterin Herzlich willkommen und alle guten Wünsche Frau Worm ...............................................................................27 dem Nachwuchs in unserer Genossenschaft! . ..................42 Eine neue Finanzbuchhalterin stellt sich vor ....................27 Herzlichen Glückwunsch den Jubilaren unserer Genossenschaft .......................................43 Wissenswertes zum Thema Steuern ..................................28 B e t r i e b s ko s t e n V e r s chi e d e n e s Gebührenbescheide der BSR ab 2021 ..................................29 Farbinspirationen – Ausstellung von Frank Boesler CO2-Bepreisung .........................................................................30 in der WBG-Geschäftsstelle ....................................................44 Mitarbeiterübersicht .................................................................45 R e cht s f r ag e n Zuständigkeiten Hausverwaltung und Vermietung ...........46 Berliner Mietendeckel ...............................................................32 Was ist bei Inanspruchnahme von Notdiensten Änderung der Mietvertragsparteien zu beachten? .............................................................................48 bedarf einer Einigung aller Vertragspartner . .......................33 40 neue Mietwohnungen entstehen Instandsetzungsarbeiten in der Hänselstraße 43 ..............................................................49 während der Corona-Pandemie .............................................33 Mitgliederzuschriften ................................................................50 Was ist eigentlich … Instandsetzung, Instandhaltung, Modernisierung? . ......................................................................33 Impressum ..................................................................................52 02 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
Sehr geehrte Mitglieder, Mieter und Bewohner unserer Genossenschaft, das Geschäftsjahr 2020 haben wir bereits hinter uns gelassen und sind mit der Umsetzung der gestellten Sanierungs- und Modernisierungsziele sowie der sehr konkreten Vorbereitung des Neubaus in der Eichbuschallee 9a beschäftigt. Der Jahresabschluss für 2020 ist erstellt und die Wirtschaftsprüfung zum Geschäftsjahr 2020 ist erfolgt. Dem Vorstand wurde die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung testiert und dem Aufsichtsrat bestätigt, dass er seinen Pflichten entsprechend den geltenden gesetzlichen Bestimmungen nachgekommen ist. Die begleitenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren nicht ideal. Hierzu gehören zum Bei- spiel steigende Baupreise, zunehmende Kapazitätsengpässe bei den Baufirmen, eine fortschreitende Verschuldung der Kommunen sowie des Landes- und Staatshaushaltes aufgrund der geleisteten Corona- Hilfen, aber auch Negativzinsen für Guthaben als Kehrseite der seit Jahren andauernden Niedrigzins- phase. Als wenn das nicht schon ausreichend wäre, begleiteten uns die arbeitsaufwendigen Heraus- forderungen zur Umsetzung des Gesetzes zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin (MietenWoG Bln) und die Anforderungen an die Arbeitsorganisation zur Sicherung der Betriebs- bereitschaft der Geschäftsstelle sowie an die Umsetzung der geplanten Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen unter den jeweils aktuell geltenden, coronabedingten Hygiene- vorschriften. Für das laufende Jahr wird es keine wesentliche Entspannung geben. Eine stei- gende Inflation und weiter steigende Baupreise, begleitet von Materialengpässen und fehlenden Baukapazitäten in Folge der Corona-Pandemie, werden zusätzliche Herausforderungen bei der Umsetzung unserer Aufgaben sein. Allein die Corona-Pandemie hat aktuell zu einem Verlust an Miet- einnahmen in Höhe von ca. 50,0 T€ geführt und zusätzliche Kosten zur Organisation der Arbeitsfähig- keit der Verwaltung in Höhe von 75,0 T€ verursacht. Trotz allem konnten im letzten Jahr die Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen planmäßig umgesetzt werden. Gleichzeitig haben wir den Neubau in der Eichbuschallee 9a weiter vorbereitet. Die laufende Instandhaltung und Modernisierung sowie die Vorbereitung gekündigter Wohnungen zur Wei- tervermietung wurden durch den Bereich Hausverwaltung erfolgreich abgearbeitet. Insgesamt wurden 7,9 Mio. € in den Wohnungs- und Hausbestand der Genossenschaft für die Erhaltung und Verbesserung investiert. In der Hausverwaltung wurden für die laufenden Reparaturen Leistungen in Höhe von 1.044,8 T€ und für die Vorbereitung gekündigter Wohnungen zur Vermietung Leistungen in Höhe von 2.177,5 T€ erbracht. Bei einer Wiedervermietung von insgesamt 214 Wohnungen entspricht das einer durchschnittlichen Investitionssumme von 10.157,15 € pro Wohnung. Trotz MietenWoG und kontinuierlich steigender Bau- und Materialpreise sowie höherer Anforderungen an die technische Ausstattung der einzelnen Wohnung haben wir in den meisten Fällen den bisher üblichen Standard bei der Ausstattung der Wohnung weiter umgesetzt und die Auswirkungen des MietenWoG nicht auf die Schultern unserer Mitglieder abgewälzt bzw. diesen Umstand bei der Berechnung der Neuvertragsmieten nach BGB bereits berücksichtigt. Wir hatten ausführlich berichtet, dass am 23.02.2020 das Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungs- wesen in Berlin (MietenWoG Bln) in Kraft gesetzt wurde, welche Auswirkungen dieses Gesetz haben wird und welche rechtlichen Bedenken es dazu gab. Nun hat sich mit dem Urteil des Bundesverfassungsge- richtes (BVerfG) bestätigt, was alle seriösen Fachleute vorhergesagt haben: Die Mietrechtsgestaltung WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 03
unterliegt der Verantwortung des Bundes und fällt nicht in die Zuständigkeit der Länder. Das MietenWoG Bln wurde mit sofortiger Wirkung für nichtig erklärt. Auch wir haben als Vertreter der Genossenschaften in einer Vielzahl von Gesprächen mit den Vertretern fast aller Parteien, mit dem Regierenden Bürgermei- ster, Senatoren und Fraktionsvertretern eindringlich darauf hingewiesen, welche Auswirkungen und Risiken ein solches Gesetz insgesamt für die Wohnungswirtschaft, insbesondere für die soziale Woh- nungswirtschaft hat. Dafür erhielten wir ein Achselzucken, wurden auf Kollateralschäden verwiesen und sogar an den Pranger gestellt. Wir mussten enorme Anstrengungen unternehmen, um die Anforderungen des Gesetzes verwaltungstechnisch und EDV-technisch umzusetzen, und nun muss alles rückabge- wickelt werden. Aus unserer Sicht war das eine absolute politische Fehlleistung. Sie reiht sich in eine Vielzahl von Fehlentscheidungen ein, wozu zum Beispiel der Bau des Flughafens BER, die Privatisierung von kommunalem Eigentum für „einen Appel und ein Ei“, der überteuerte Rückkauf von Wohnungen und Wohnhäusern, der überteuerte Ankauf von Wohnungen im Zuge der Ausübung von Vorkaufsrechten (gefördert mit Steuermitteln) oder auch die unkoordinierte Verkehrspolitik im Land Berlin gehören, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Ärgerliche daran ist, dass für solche Fehlleistungen niemand zur materiellen oder zumindest zur ideellen Verantwortung gezogen wird. Früher hatten die Verantwort- lichen, die solche Fehlleistungen zu vertreten hatten, Anstand und sind zurückgetreten. Heute dagegen spricht man von juristischem Neuland oder einem Test und meint, jetzt könne man ja mal sehen, was auf der Bundesebene zu machen ist. Zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der Gleichbehandlung aller Mitglieder wird das MietenWoG Bln in unserer Genossenschaft rückabgewickelt. Das bedeutet, dass die Mietberech- nungen auf der Grundlage des BGB erfolgen und umgesetzt werden. Konkret heißt das in den meisten Fällen: Nachzahlungen. Die betroffenen Mitglieder und Mieter waren detailliert von Beginn an informiert und für diesen Fall aufgefordert, entsprechende Rücklagen zu bilden. Nach Bekanntwerden des Beschlusses des BVerfG wurden alle Betroffenen umgehend schriftlich informiert. Dass eine solche Bearbeitung mit genossenschaftlichem Augenmaß, sozial verantwortlich und unter Beachtung von Satzung und geltendem Recht erfolgt, ist eine Selbstverständlichkeit, auf die uns im Übrigen kein Politiker hinweisen muss. Als Nächstes werden wir uns mit der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ zu beschäftigen haben. Die Initiative strebt eine Vergesellschaftung bzw. Enteignung großer Wohnungsunternehmen an. Das betrifft entsprechend den Forderungen der Initiative Wohnungsunternehmen mit mehr als 3.000 Wohnungen. Abgesehen davon, dass eine solche Zahl scheinbar der reinen Willkür entspringt, bleibt fest- zuhalten, dass auch Wohnungsgenossenschaften davon betroffen sein könnten. Vertreter der Initiative beteuern in der letzten Zeit, dass Genossenschaften davon nicht betroffen sein werden, was sehr zu begrüßen ist. Ein Aber bleibt: Entscheidend ist, was im späteren Gesetz stehen wird, wenn ein entspre- chendes Gesetz erlassen wird. Die negativen Erfahrungen der Genossenschaften mit der Einführung und Umsetzung des MietenWoG Bln gegen die wirtschaftlichen Interessen der sozialsten Vermieter haben sehr deutlich gezeigt, dass man mit solchen Versprechen sehr vorsichtig sein und die Entwicklung außer- ordentlich aufmerksam verfolgen muss, um negative Einflüsse auf die Entwicklung unserer genossen- schaftlichen Gemeinschaft zu vermeiden. Für das aktuelle Jahr können wir Ihnen mitteilen, dass die geplanten Baumaßnahmen zur Sanierung und Modernisierung bisher termingerecht umgesetzt werden, trotz der Corona-Pandemie. Schwerpunkt für uns ist der Neubau in der Eichbuschallee 9a. Alle Garagenverträge sind zum 30.06.2021 gekündigt, danach beginnen die ersten Bauvorbereitungen/Baufreimachungen, sodass voraussichtlich ab Oktober mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann. Wir möchten uns für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung trotz Corona-Pandemie recht herzlich bedan- ken und wünschen Ihnen in dieser Zeit vor allem Gesundheit! Georg Petters Henrike Hanke Vorstand Vorstand 04 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
Au s g e wä h lt e E rg e b n i s s e z u m G e s ch ä ft s jah r 2 0 2 0 Gesamtwirtschaftliche Lage Auch in Berlin (-0,2 %) und Brandenburg (-1,1 %) gingen die Zahlen der Erwerbstätigkeit in 2020 gegenüber dem Vor- Insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie, aber auch auf- jahresniveau zurück. Nach Angaben des Amtes für Statistik grund der anhaltenden Auswirkungen der Finanz- und Wirt- Berlin-Brandenburg waren in Berlin 2.058.600 Personen schaftskrise, ist die deutsche Wirtschaft nach 10 Jahren kon- und in Brandenburg 1.117.000 Personen erwerbstätig. tinuierlichen Wachstums in eine Rezession geraten. Das Im Jahr 2020 stieg die Arbeitslosenquote in Berlin deutlich Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich nach Angaben von 7,8 % auf 9,7 % und in Brandenburg von 5,8 % auf 6,2 %. des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 4,9 % Die Einkommen haben sich in beiden Bundesländern trotz im Vergleich zum Vorjahr. Für 2021 wird nur noch mit einem allem leicht positiv entwickelt. Wachstum von 3,0 % bis 3,5 % gerechnet. Die Prognose ist allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, da die Demografische Entwicklung Dauer und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona- Pandemie noch nicht abschätzbar sind. Die Einwohnerzahl Deutschlands beträgt nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes zum 31.12.2020 ca. 83,2 Die stärksten Einbrüche gegenüber dem Vorjahr waren in Mio. Menschen. Die Bevölkerung hat erstmals seit 2011 den sonstigen Dienstleistungsbereichen (-11,0 %), dem pro- aufgrund einer geringeren Zuwanderung, gestiegener Ster- duzierenden Gewerbe – ohne Bauwirtschaft – (-9,7 %), dem befälle und einer voraussichtlich geringeren Geburtenrate verarbeitenden Gewerbe (-10,4 %), den Unternehmens- nicht zugenommen. dienstleistungen (-7,9 %) und in Handel, Verkehr und Gast- gewerbe (-6,3 %) zu verzeichnen. In Berlin blieb die Einwohnerzahl 2020 gegenüber dem Vor- Die privaten Konsumausgaben sanken um 6,0 %. Leicht sta- jahr fast unverändert. Am 31.12.2020 waren laut dem Amt bilisierend wirkte der Anstieg der staatlichen Konsumaus- für Statistik Berlin-Brandenburg 3.769.962 Einwohner gaben. Der inländische Verbrauch reduzierte sich um 4,1 %. gemeldet. In Brandenburg wird für das Kalenderjahr 2020 Im Außenhandel gingen im gleichen Zeitraum der Export ein leichter Bevölkerungszuwachs erwartet. Ursächlich um 9,9 % und der Import um 8,6 % zurück. dafür sind insbesondere Wanderungsgewinne aus Berlin, bei einer gleichzeitig geringeren Geburtenrate und einem Die Corona-Krise hat nach Berechnungen des Statistischen Sterbeüberschuss. Bundesamtes zu einem Finanzierungsdefizit in Höhe von 139,6 Mrd. € geführt. Das entspricht einer Defizitquote von Im Bezirk Treptow-Köpenick wird abermals eine positive 4,2 %. Die Folge ist ein pandemiebedingter Einnahmerück- Entwicklung erwartet. Laut dem Amt für Statistik Berlin- gang von 3,0 %. Die Ausgaben erhöhten sich gleichzeitig Brandenburg lebten am 31.12.2019 273.689 Personen im um ca. 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Für eine gegenläu- Bezirk. fige Entwicklung sorgte das weiterhin niedrige Zinsniveau. Die Zinsaufwendungen sanken dadurch um 20,7 % im Vor- Wohnungswirtschaftliche Lage jahresvergleich. Die Auswirkungen der Pandemie auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Aus- Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft verlor 0,5 % ihrer wirkung der enormen Staatsverschuldung aufgrund Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr. Die Rückgänge gewährter Staatshilfen, können noch nicht sicher abge- sind im Wesentlichen der Gewerbevermietung geschuldet. schätzt werden und bleiben abzuwarten. In der Wohnungsvermietung sind trotz der Corona-Pande- mie bisher keine wesentlichen Mietrückstände oder Rück- Arbeitsmarkt gänge bei der Wohnungsnachfrage zu verzeichnen. Der Einbruch der Wirtschaftsleistungen wirkte sich direkt Die Bauwirtschaft konnte als einziger Wirtschaftszweig mit auf den Arbeitsmarkt aus. Die Zahl der Erwerbstätigen lag +1,4 % Wachstum ein positives Fazit ziehen. Insbesondere mit 44,8 Mio. Menschen im Jahresdurchschnitt 2020 erst- der Wohnungsbau und der öffentliche Bau expandierten mals seit 14 Jahren niedriger als im Vorjahr, und zwar um deutlich. Die Investitionen in der Wohnungswirtschaft stie- 477.000 Personen oder 1,1 %. Gleichzeitig stieg die Arbeits- gen um 2,1 %. Der öffentliche Hoch- und Tiefbau verzeich- losenquote im Jahresdurchschnitt um 19,6 % auf 5,8 %. nete eine Wachstumsrate von 1,7 %. Auch für das Jahr WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 05
2021 wird ein deutliches Anziehen der Bauinvestitionen für nalen und genossenschaftlichen Wohnungswirtschaft ent- diesen Bereich erwartet. zogen werden. Bei einem unterstellten unveränderten Steuersatz von 19,0 % 2020 war eine deutliche Zunahme der Baugenehmigungen wären die Baupreise 2020 in Berlin rein rechnerisch um 4,4 % und Baufertigstellungen für Wohngebäude zu beobachten. Im und in Brandenburg um 4,6 % gestiegen. Dagegen sind die Jahr 2020 wurden in Deutschland 374.000 Wohnungen Nettokaltmieten im gleichen Zeitraum um 0,1 % gesunken. genehmigt (+3,7 % gegenüber dem Vorjahr) und über 300.000 Wohnungen (+2,8 % gegenüber dem Vorjahr) fertiggestellt. Wirtschaftliche Entwicklung der Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohnge- Genossenschaft bäude in Deutschland sind im November 2020 gegenüber November 2019 um 0,1 % gefallen (2019: +3,8 %). Ausschlag- Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit waren 2020 die lau- gebend für die Preisentwicklung war die pandemiebedingte fende Bestandsbewirtschaftung, die Durchführung von Mehrwertsteuerabsenkung im 2. Halbjahr 2020. Ohne Mehr- Instandsetzungen und Modernisierungen des Gebäudebe- wertsteuerabsenkung stiegen die Baupreise um 2,5 %. standes, der Wohnungen und Gewerbeeinheiten sowie des Wohnumfeldes mit dem Ziel der Werterhaltung und der In Berlin leidet die Wohnungswirtschaft, insbesondere die Werterhöhung und die Vorbereitung eines weiteren Neubau- sozial orientierten Wohnungsunternehmen, zusätzlich projekts in der Eichbuschallee 9a zur Erweiterung unseres unter den Auswirkungen des Gesetzes zur Mietenbegren- Wohnungsbestandes. Eine besondere Herausforderung zung im Wohnungswesen Berlin (MietenWoG Bln), vor allem bestand in der Umsetzung der vielen Bau- und Instandhal- den damit verbundenen Ertragsausfällen und dem erhöh- tungsmaßnahmen trotz erhöhter Hygieneanforderungen ten Verwaltungsaufwand. Im Ergebnis sind am Wohnungs- aufgrund der Corona-Pandemie. markt deutliche Angebotsreduzierungen zu beobachten. Mit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom Das Bilanzvolumen nach Vermögenslage hat sich im Geschäfts- 25.03.2021 hat der 2. Senat das Gesetz für nichtig erklärt. jahr 2020 positiv entwickelt und ist von 162.450,6 T€ um Für die Wohnungswirtschaft bedeutet das einerseits end- 1.154,6 T€ auf 163.605,2 T€ gestiegen. Maßgeblich war auf lich wieder Rechtsklarheit für die tägliche Arbeit. Anderseits der Passivseite die Erhöhung des Eigenkapitals durch den sind enorme Anstrengungen für die Rückabwicklung und Jahresüberschuss in Höhe von 4.807,2 T€ sowie die Auf- die erneute Umstellung der internen Arbeitsprozesse auf nahme eines Darlehens in Höhe von 2.000,0 T€ bei gleich- das geltende Mietrecht nach BGB notwendig. zeitiger Tilgung langfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von 5.541,0 T€. Auf der Aktivseite stieg das Anlagevermögen Der aktuelle Wohnungsbedarf, welcher im Wesentlichen auf um 108,6 T€. Den Zugängen im Anlagevermögensbereich den Bevölkerungszuwachs der letzten Jahre zurückzufüh- in Höhe von 3.357,7 T€ stehen Abschreibungen von 3.240,8 T€ ren ist, konnte durch den Wohnungsneubau nicht ausgegli- gegenüber. chen werden. Der politisch geförderte Ankauf von Wohn- Der Vermögensaufbau der Genossenschaft war zum 31. häusern im Rahmen von Vorkaufsrechten erhöht die Anzahl Dezember 2020 und ist auch weiterhin hinsichtlich der Fris- der Wohnungen am Markt nicht, sondern sorgt dafür, dass tigkeit von Vermögens- und Schuldteilen vollständig ausge- wichtige Investitionsmittel für Instandsetzung, Modernisie- glichen. Die dem Unternehmen langfristig zur Verfügung rung und Neubau durch überteuerte Ankäufe der kommu- stehenden Mittel (162.155,8 T€/99,1 %) finanzieren neben Entwicklung der Eigenkapitalquote pro Jahr in % * … vorläufiger Wert Berliner Durchschnitt (WU > 4.000 VE) WBG „Treptow Nord“ eG Berliner Durchschnitt 06 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 145.816,1 T€ Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beträgt (89,1 %) auch Vermögenswerte im mittel- und kurzfristigen 61,5 % und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr erneut um Bereich in Höhe von 16.339,7 T€. 2,6 Prozentpunkte. Absolut erhöhte sich das Eigenkapital Der Anteil des langfristigen Vermögens am Bilanzvolumen von 95,7 Mio. € auf 100,6 Mio. €. ist von 89,7 % auf 89,1 % gesunken und der Anteil der lang- fristigen Finanzierung ist von 99,0 % auf 99,1 % gestiegen. Im 4-Jahresvergleich stellt sich die Entwicklung wie folgt dar: 2020 2019 2018 2017 Eigenkapital nominal (T€) 100.589,4 95.726,2 91.193,8 87.546,7 prozentual 61,5 % 58,9 % 56,3 % 53,3 % Langfristiges Kapital (T€) 162.155,8 160.833,6 159.943,2 160.467,1 Langfristiges Vermögen (T€) 145.816,1 145.707,5 146.626,4 147.891,1 Quote 1,11 1,10 1,09 1,09 Die Finanz- und Vermögenslage wurde planmäßig auf der von 200,0 T€ und im HeidekampEck in Höhe von 50,0 T€ Grundlage des zehnjährigen Finanz- und Erfolgsplanes wei- sowie 6,5 Mio. € für den Beginn des Neubaus in der Eichbusch- terentwickelt und ist ausgeglichen. Die Zahlungsfähigkeit allee 9a eingeplant. der Genossenschaft war jederzeit gegeben. Für das Geschäftsjahr 2021 wurden für Instandsetzungs- Der Finanzmittelbestand hat sich zum Ende des Geschäfts- und Modernisierungsmaßnahmen insgesamt 5,7 Mio. € jahres von 16.613,2 T€ auf 17.429,5 T€ erhöht. Die Zunahme sowie für die Instandhaltung 3,4 Mio. € eingeplant. Zum ist im Wesentlichen auf das erreichte Jahresergebnis Ende des Geschäftsjahres 2021 wird mit einem Finanzmit- zurückzuführen. telbestand in Höhe von mindestens 13,05 Mio. € geplant. Baukosten wurden in Höhe von 2,8 Mio. € aktiviert. Gegen- Der Kapitaldienst hat sich mit 7,143 Mio. € (7,214 Mio. €) über dem Vorjahr ist das eine Zunahme um 0,6 Mio. €. gegenüber dem letzten Jahr leicht verringert. Die Investitionen erfolgten auch im Geschäftsjahr 2020 ent- Der geringere Aufwand für den Kapitaldienst ergibt sich aus sprechend den geplanten Modernisierungs- und Instand- geringeren Zinsleistungen (-122,8 T€) bei gleichzeitig stei- setzungsmaßnahmen. Für 2021 sind hierfür Maßnahmen genden Tilgungsleistungen (51,5 T€). Die Liquidität der mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 2,3 Mio. €, Genossenschaft ist entsprechend unserem mehrjährigen Reservemittel für Restleistungen im HumboldtEck in Höhe Finanzplan von 2021 bis 2030 auch für die Zukunft gesi- Liquiditätsentwicklung Finanzanlage Lebensversicherung Wertpapiere u. Schuldscheindarlehen F estgelder t ägl. fällig. Guthaben T€ WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 07
Wohnhäuser und Wohnungen per 31.12. WIE % WIE Gebäude % Geb. VE % VE Fläche % Fläche WBS70 7 5,30 26 5,26 259 5,66 16.613,45 6,29 Q3A 72 54,55 304 61,54 2.719 59,36 150.151,59 56,83 TB 50 37,88 151 30,57 1.418 30,96 82.687,66 31,31 NB 3 2,27 13 2,63 184 4,02 14.736,05 5,57 Summe 132 100,00 494 100,00 4.580 100,00 264.188,75 100,00 WIE - Wirtschaftseinheit; VE - Verwaltungseinheit / Wohnung chert. Das langfristige Fremdkapital hat nach der planmä- beeinheiten (VJ 14). Auf drei verpachteten Grundstücken ßigen Tilgung in Höhe von 5,5 Mio. € und einer Neukredit- befinden sich 6 Garagen (VJ 10), die sich im Eigentum der aufnahme in Höhe von 2,0 Mio. € ein Volumen von 61,57 Pächter befinden. Des Weiteren betreibt die Genossen- Mio. € (VJ 65,11 Mio. €). schaft für ihre Mitglieder drei Ferienwohnungen sowie einen Mitgliedertreff. Das Geschäftsjahr 2020 konnte mit einem positiven Jah- resüberschuss in Höhe von 4.807,2 T€ abgeschlossen wer- Per 31.12.2020 hat die Genossenschaft 77 Heizanlagen den. Auf der Grundlage eines Beschlusses von Vorstand (VJ 78) unterschiedlicher Art und Größe zur Wärme- und und Aufsichtsrat wurden mit der Aufstellung des Jahresab- Warmwasserversorgung betrieben. Im Zuge der Heizungssa- schlusses 480.723,94 € in die gesetzliche Rücklage einge- nierungen wurden 2 Aufgangsheizungen zu einer Wohnblock- stellt. Für den verbleibenden Überschuss haben Vorstand heizung zusammengelegt. 2.531 Wohnungen (VJ 2.519) wer- und Aufsichtsrat der Vertreterversammlung vorgeschlagen, den über zentrale Anlagen mit Wärme und 2.532 (VJ 2.520) gemäß § 28 Buchst. k) der Satzung zu beschließen, den mit Warmwasser versorgt. Bis auf einige Ausnahmen sind die ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 4.326.515,48 € verbleibenden Wohnungen mit modernen Einzelheizungen in andere Ergebnisrücklagen einzustellen. ausgestattet. Per 31.12.2020 verwaltet unsere Genossenschaft 4.580 3.446 Wohnungen (VJ 3.430) bzw. 75,24 % des Wohnungs- Wohnungen, davon zwei Gästewohnungen, 691 Pkw-Stell- bestandes sind mit Kaltwasserzählern ausgestattet und plätze (VJ 673), 342 Mietgaragen (VJ 334) und 16 Gewer- werden verbrauchsabhängig abgerechnet. Entwicklung der Heizfläche in m2 pro Jahr Entwicklung der Wohnfläche in m2 pro Jahr 08 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
Fluktuation im Vergleich mit Mitgliedsunternehmen des BBU pro Jahr WBG „Treptow Nord“ eG Treptow-Köpenick Genossenschaften Gesellschaften Berlin * vorläufige Zahlen für den Bezirk Treptow-Köpenick und Berlin Die Wohnfläche der 132 Wohnhäuser der Genossenschaft fast 30 Jahren Verhandlung voraussichtlich im Geschäfts- betrug im Dezember 2020 264.188,75 m². Die Zunahme jahr 2021 erfolgen. gegenüber dem Vorjahr um 147,98 m² ist auf den Erstan- bau von Balkonen und die damit verbundene Vergrößerung Vermietung der Wohnfläche zurückzuführen. Die Wohnfläche der zen- tral beheizten Wohnungen hat sich im selben Zeitraum um Auch im Geschäftsjahr 2020 war der gesamte Wohnungs- 816,59 m² auf 139.814,10 m² erhöht. Der Zuwachs der zen- bestand vollständig vermietet. Die Anzahl der Neuvermie- tral beheizten Wohnfläche ist auf den Anschluss weiterer tungen hat sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 5 12 Wohnungen an zentrale Heizanlagen zurückzuführen. Wohnungen auf insgesamt 214 Wohnungen (VJ 209) Die von der Genossenschaft vermietete Wohnfläche konnte erhöht. Im gleichen Zeitraum wurden 214 Wohnungen durch verschiedenste Maßnahmen seit dem Jahr 2004 um gekündigt (VJ 221). Das sind 7 Wohnungen weniger als im 19.480,57 m² und die zentral beheizte Wohnfläche um Vorjahr. 28.311,97 m² erhöht werden. Die Fluktuationsrate der zu vermietenden Wohnungen im Die im Eigentum der Genossenschaft befindlichen Grund- Bestand betrug 4,67 % (VJ 4,56 %). Die Fluktuation bewegt stücke haben eine Gesamtfläche von 412.159,00 m². Die sich auf einem niedrigen Niveau und liegt deutlich unter- Zunahme um 11,0 m² gegenüber dem Vorjahr resultiert aus halb der durchschnittlichen Fluktuationsrate der Berliner dem Verkauf einer Kleinstfläche zur Grundstücksbereini- Mitgliedsunternehmen des BBU. gung im Bereich Sonnenallee 410/412, bei einer gleichzei- Der Wohnungsleerstand entstand ausschließlich im Zuge tigen Flächenzunahme aufgrund der Neuvermessung des der Wohnungswechsel und der damit verbundenen notwen- betroffenen Grundstücks. Der Abschluss des Grundstücks- digen Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten für kaufs in der Lohmühlenstraße 51/52 (803,0 m²) wird nach die betroffenen Wohnungen. Bezogen auf die Anzahl der 1 und 2 ½ und 4 und Zimmer 1 ½ Zimmer 2 Zimmer 3 Zimmer 5 Zimmer Summe Vermietung 2020 2 84 99 29 214 Anteil Vermietung 2020 0,94 % 39,25 % 46,26 % 13,55 % 100,00 % WE absolut je 441 999 2.402 738 4.580 Zimmeranzahl Anteil am Gesamtbestand 9,63 % 21,81 % 52,45 % 16,11 % 100,00 % Anteil Vermietung / Gesamtbe- 0,04 % 1,83 % 2,16 % 0,63 % 4,66 % stand Anteil der Vermietung / WE 0,45 % 8,41 % 4,12 % 3,93 % absolut je Zimmeranzahl WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 09
Wohnungsvermietung nach Zimmeranzahl pro Monat in 2020 Anzahl der Wohnungen 1-Zimmer 1 ½-Zimmer 2-Zimmer 2 ½-Zimmer 3-Zimmer 4 - und 5-Zimmer Wohnungen lag der monatliche Leerstand durchschnittlich Der Berliner Wohnungsmarkt ist durch eine Bevölkerungs- bei 0,29 % (VJ 0,30 %) und befindet sich wie in den Vorjah- und Haushaltszunahme gekennzeichnet, die in einer stei- ren auf einem sehr niedrigen Niveau. genden Wohnungsnachfrage mündet. Zum 31.12.2020 waren 99,65 % der Wohnungen vermietet. In der Genossenschaft waren Nachfrage und Vermietung Zum Stichtag standen 16 Wohnungen leer. Für alle diese der Wohnungen unterschiedlicher Größe ausgewogen. Wohnungen waren zu diesem Zeitpunkt bereits neue Nut- zungsverträge abgeschlossen. Mitgliederentwicklung Die Service- und Dienstleistungsangebote der Genossen- schaft konnten durch die Mitglieder aufgrund der Corona- Im Berichtsjahr wurden 242 Mitglieder aufgenommen, Pandemie nur sehr beschränkt genutzt werden. Die Vermie- davon 217 durch Beitritt. Für 25 Mitglieder erfolgte der Bei- tung der Ferienwohnungen im Ostseebad Dierhagen tritt durch Übertragung, Teilübertragung oder durch Ein- reduzierte sich auf eine Auslastung von 29,86 % (VJ 37,99 %) tritt in die Erbfolge. Im gleichen Zeitraum endeten 233 Mit- und die Vermietung der Gästewohnungen im Ortsteil Baum- gliedschaften. Gekündigt wurden 103 Mitgliedschaften. schulenweg auf eine Auslastung von 27,27 % (VJ 62,12 %). 118 Mitgliedschaften endeten aufgrund von Todesfällen, Aufgrund der zeitweisen pandemiebedingten Schließung 11 durch Übertragung der Mitgliedschaft und eine durch des Mitgliedertreffs konnten im Geschäftsjahr nur 168 Ver- Ausschluss. anstaltungen (VJ 463) mit Mitgliedern und Interessenten durchgeführt werden. Für private Veranstaltungen wurde Die Mitgliederzahl ist im Geschäftsjahr 2020 annähernd der Mitgliedertreff 15-mal genutzt (VJ 23-mal). gleichgeblieben. Diese Entwicklung ist durch den gegen- wärtigen Aufnahmestopp bestimmt. Neue Mitglieder wer- Durch unsere Mitarbeiterin für soziale Aufgaben wurden die den erst aufgenommen, wenn eine Wohnungsversorgung hilfebedürftigen Mitglieder und Mieter im Rahmen der sozi- erfolgen kann. Per 31.12.2020 gehörten der Genossen- alen Fürsorge und Betreuung unterstützt. schaft 5.895 Mitglieder (VJ 5.886) an. Beitritte, Kündigungen, Beendigungen und Zugänge pro Jahr Zugänge Beitritte Beendigungen Kündigungen 10 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
Entwicklung der Mitgliederanzahl und des Geschäftsguthabens 2001 bis 2020 Mitgliederanzahl Geschäftsguthaben in T€ Die Anzahl der gezeichneten Geschäftsanteile erhöhte sich von Das sind 0,28 % (VJ 0,19 %) der Jahresbruttomiete und ist 46.686 auf 47.047 Anteile. Das Geschäftsguthaben der verblei- eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 23.833,26 € benden Mitglieder stieg von 7.236,33 T€ auf 7.292,29 T€. (VJ 2.538,02 €). Auf der Grundlage der Bewertung der Forderungen erfolgte Umsatzentwicklung eine Wertberichtigung in Höhe von 36.005,97 € (VJ 28.092,18 €). Die verbleibenden Forderungen nach Abschrei- Die Bruttosollmieten für Wohnungen sind gegenüber dem bung, Zuschreibung und Wertberichtigung betragen Vorjahr um 190,03 T€ (VJ 217,81 T€) von 22.908,19 T€ auf 30.582,31 € (VJ 14.662,84 €). Die verbleibenden Forde- 23.098,22 T€ gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von rungen entsprechen 0,13 % (VJ 0,06 %) der Unternehmens- 0,83 % (VJ 0,96 %). bruttomiete. Die Erlösschmälerungen aus Vermietung sind gegenüber Die Vorauszahlungen für Betriebskosten konnten das dritte dem Vorjahr um 6.188,09 € gesunken und betragen zum Mal in Folge gesenkt werden. Sie verringerten sich um Ende des Geschäftsjahres 57.806,29 € (VJ 63.994,38 €). Sie -46,99 T€ (VJ -122,18 T€). Das entspricht einer Absenkung setzen sich aus Erlösschmälerungen aufgrund von Leer- um 0,88 % (VJ -2,23 %). Die Absenkung erfolgt im Rahmen stand in Höhe von 57.452,89 € (VJ 59.638,68 €) und Miet- der Anpassung der Vorauszahlung an die abgerechneten minderungen in Höhe von 353,40 € (VJ 4.355,70 T€) zusam- Betriebskosten für das vorherige Geschäftsjahr. men. Im Wesentlichen sind die Erlösschmälerungen auf dem vermietungsbedingten Wohnungswechsel und den Die Nettokaltmieten und pauschale Betriebskosten haben dafür notwendigen Arbeitszeiten für Instandsetzung- und um 1,35 % (VJ 1,98 %) zugenommen, absolut sind das Modernisierungsmaßnahmen geschuldet. 236,43 T€ (VJ 339,99 T€). Der Zuwachs resultiert aus der Zum Ende des Jahres bestanden Verbindlichkeiten aus Ver- Vollauswirkung der Vermietung aus Mietanhebungen für Kom- mietung in Höhe von 88.394,98 € (VJ 71.542,29 €). plex- und Einzelmodernisierungen sowie aus der Wiederver- mietung von Wohnungen. Der Rückgang des Mietzuwachses Betriebskosten ist auf die Inkraftsetzung des MietenWoG Bln zurückzuführen. Die umlagefähigen kalten und warmen Betriebskosten für den Im Vergleich der Monate Dezember 2019 und 2020 hat sich Wohnungsbestand betragen 5.480,31 T€ (VJ 5.330,05 T€). die Nettokaltmiete für Wohnungen im Durchschnitt von Gegenüber dem Vorjahr haben sie sich um 150,26 T€ (VJ 5,57 €/m² Wohnfläche und Monat auf 5,62 €/m² Wohnflä- 247,45 T€) erhöht. Das entspricht einer Zunahme um 2,82 % che und Monat erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von (VJ 4,64 %). Pro Quadratmeter Wohnfläche sind die umlage- 0,90 % (VJ 1,64 %). Die jährliche Bruttomiete einschließlich fähigen Betriebskosten von 2,06 € auf 2,09 € gestiegen. Pachteinnahmen und Gewerbemieten betrug 23.635,80 T€ (VJ 23.429,71 T€). Die umlagefähigen kalten Betriebskosten erhöhten sich im Abrechnungsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 187,60 T€ Forderungen und Erlösschmälerungen (VJ 179,37 T€) auf 4.226,92 T€ (VJ 4.039,32 T€). Die höheren Kosten sind vor allem auf Mehrkosten bei den Zum 31.12.2020 bestanden Forderungen aus der Woh- Kostenarten Rauchwarnmelder (96,98 T€), Wasser /Abwas- nungsvermietung in Höhe von 66.588,28 € (VJ 42.755,02 €). ser (44,86 T€), Wartung Gasgeräte (46,15 T€), Müllabfuhr WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 11
(17,71 T€), Grünlandpflege (12,61 T€) und Hausreinigung Insgesamt wurden Bau- und Instandhaltungsleistungen mit (7,95 T€) zurückzuführen. Der Kostenanstieg ist durch einem Wertumfang von 7.862,36 T€ (VJ 7.211,55 T€) höhere Kosten infolge von Preisänderungen, steigende erbracht. Lohn- und Gehaltskosten bei den Dienstleistungsfirmen, zum Teil auch durch höhere Verbräuche und Mehrleistun- Im Einzelnen wurden im Bereich Instandsetzung Leistungen gen begründet. Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung zur in den folgenden Sparten erbracht: Ausstattung aller Wohnungen mit Rauchwarnmeldern wer- den erstmals Betriebskosten für Rauchwarnmelder für die 3.222,23 T€ für den Bereich der Instandhaltung und Bestandswohnungen umgelegt. Modernisierung (VJ 3.089,20 T€), davon: Dem gegenüber standen Kostenreduzierungen in den Kosten- 1.044,75 T€ für die laufende Instandhaltung arten Hauslicht (-15,48 T€), Grundsteuern (-7,56 T€), Schorn- (VJ 945,42 T€) und steinfegergebühren (-6,11 T€), Kosten der Aufzugswartung (-5,21 T€) und für Niederschlagswasser (-4,712 T€). 2.177,48 T€ für die technische Vorbereitung der Woh- Die umlagefähigen Kosten für Heizung und Warmwasser- nungen zur Wiedervermietung bereitung verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um (VJ 2.143,78 T€) sowie 37,34 T€ (VJ 68,08 T€) auf 1.253,39 T€. Die Kostenreduzie- rung ist die Folge gesunkener Energiepreise und geringerer 4.640,13 T€ für Instandsetzungsmaßnahmen ein- Verbräuche für Fernwärme und Heizgas, bei einer gleichzei- schließlich Wohnumfeld und Nebenkosten tigen leichten Zunahme der abzurechnenden Heizfläche. (VJ 4.122,35 T€), davon: Grundstücksangelegenheiten 1.128,8 T€ Balkonanbau, 210,0 T€ Dachsanierung, Der Kaufvertragsabschluss für das Grundstück Lohmüh- 914,2 T€ Fassadendämmung einschl. Abdichtung, lenstraße 51/52 konnte im Jahr 2020 nach fast 30 Jahren 41,3 T€ Kellerdeckendämmung, abgeschlossen werden. Um die Grundbucheintragung voll- 207,6 T€ Fassadenanstrich bereits gedämmter ziehen zu können, müssen durch die Verkäuferseite noch Fassaden, fehlende Vollmachten nachgereicht werden. Für 2021 219,0 T€ Treppenhausinstandsetzung, erwarten wir den endgültigen Vollzug des Eigentumswech- 498,5 T€ E-Steigestrangerneuerung, Erneuerung sels mit der Eintragung in das Grundbuch. E-Hausanschlüsse, 65,7 T€ Erneuerung Wechselsprechanlagen, Der bereits im Jahr 2018 beurkundete Grundstückstausch- 469,8 T€ Erneuerung, Instandsetzung, Optimierung vertrag im Bereich Galileistraße 57–67/Dammweg konnte von Heizungsanlagen und Klimatechnik, im Jahr 2020 in das Liegenschaftskataster und das Grund- 27,0 T€ Erneuerung Briefkastenanlagen, buch eingetragen werden. Der Tausch der gleichgroßen 16,7 T€ Instandsetzungen von Fassaden und Flächen diente der Bereinigung des Grenzverlaufes und der Balkonbereichen, Graffitientfernung, Herstellung der baurechtlich notwendigen Abstandsflächen. Vordächer, Kleinreparaturen, Im Bereich Sonnenallee 410 wurde zur Flurstücksbereini- 14,1 T€ Reparaturen Ferienobjekt Dierhagen, gung eine Teilfläche von 17,0 m² verkauft. Im Zuge der Dachinstandsetzung, kleinere Reparaturen, gleichzeitig erfolgten Neuvermessung des verbleibenden 27,5 T€ Balkonverglasungen, Flurstücks wurde festgestellt, dass das verbleibende Flur- 18,1 T€ Instandsetzung Kellertüren, stück 11,0 m² größer ist als bisher ausgewiesen. 12,5 T€ Umsetzung TrinkwV, Erneuerung Abwasser- anschlüsse, Instandsetzung und Modernisierung 5,0 T€ Übernahme Straßenbeleuchtung, 190,0 T€ Instandsetzungsmaßnahmen im Die Instandsetzung und Modernisierung des Gebäudebe- Wohnumfeld, standes und des Wohnumfeldes, die laufende Instandhal- 16,1 T€ Ingenieur- und Planungsleistungen tung einschließlich der technischen Vorbereitung der Woh- Baumaßnahmen 2021, nungen auf die Vermietung sowie die Fortsetzung der 523,7 T€ Neubau Eichbuschallee 9a, energetischen Sanierung des Gebäudebestandes bildeten 23,9 T€ Neubau HumboldtEck, den Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2020. 10,6 T€ Neubau HeidekampEck. 12 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
Aufgrund der bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen Im Geschäftsjahr 2020 wurden sieben Heizungsanlagen zur Ausstattung aller Wohnungen mit Rauchwarnmeldern erneuert bzw. instandgesetzt. Sechs Aufgangsheizungen wurden die restlichen ca. 1.312 Wohnungen mit Rauch- wurden im Zuge der Anlagenmodernisierung in 5 Blockhei- warnmeldern ausgestattet. zungen umgebaut. Zwei Aufgangsheizungen wurden im Zuge des Umbaus zusammengelegt. Eine Blockheizung Die Finanzierung der Instandsetzungsmaßnahmen im wurde erweitert. Mit der Modernisierung und der Erweite- Bestand erfolgte vorrangig mit Eigenmitteln und zusätzlich rung der Heizungsanlagen wurden die Voraussetzungen mit Fremdmitteln in Höhe von 2,0 Mio. €. geschaffen, um künftig weitere Wohnungen an die zentra- len Anlagen anzuschließen. Weitere 12 Wohnungen wurden Trotz der Corona-Pandemie konnten die Instandsetzungs- an vorhandene zentrale Anlagen angeschlossen. und Modernisierungsmaßnahmen mehrheitlich plan- und termingerecht umgesetzt werden. Eine Ölheizung wurde durch eine moderne Gasheizungsan- lage ersetzt. Laufende Instandhaltung Vier Wohnhäuser mit 102 Wohnungen wurden mit einer Fas- Für die laufende Instandhaltung und Modernisierung wur- saden- und Sockeldämmung ausgestattet. An drei Wohnge- den 3.222,23 T€ (VJ 3.089,2 T€) aufgewendet. Das ist ein bäuden erfolgte eine Verstärkung der Fassadendämmung Zuwachs von 133,03 T€ (VJ -559,2 T€) gegenüber dem im Giebelbereich. Zwei Wohnhäuser wurden mit einer Keller- Vorjahr. Die höheren Aufwendungen sind auf umfang- deckendämmung ausgestattet. 12 Wohnungen wurden im reichere Leistungen bei gleichzeitig steigenden Baukosten Zuge des Balkonanbaus mit dreifach isolierverglasten Fen- zurückzuführen. stern ausgestattet. Durch diese Maßnahmen wurde der Wär- Die Aufwendungen für die Wiedervermietung erhöhten sich mebedarf weiter gesenkt und die wärmetechnische Bewer- leicht um 33,7 T€ (VJ -561,0 T€) auf 2.177,48 T€. Die Anfor- tung dieser Wohnhäuser verbesserte sich um bis zu 30 %. derungen zur Herstellung der Wohnungen zur Wiederver- mietung haben sich unwesentlich gegenüber dem Vorjahr Bei allen Gebäudesanierungen und Modernisierungen der verändert. Dagegen haben sich die Aufwendungen für die Genossenschaft werden die Vorgaben der Energieeinspar- laufende Instandhaltung gegenüber dem Vorjahr um 99,33 T€ verordnung (EnEV) 2014 erfüllt bzw. unterschritten. auf 1.044,75 T€ (VJ 945,42 T€) deutlich erhöht. Für die Instandsetzung und Modernisierung der zu vermietenden Im Wirtschaftsjahr 2020 wurden die durchschnittlichen 214 Wohnungen (VJ 209) wurden im Durchschnitt pro Woh- Werte für den Primärenergie- und Endenergiebedarf der nung 10.157,15 € (VJ 10.257,33 €) aufgewendet. Wohnhäuser, bezogen auf die gesamte Nutzfläche aller Häuser, auf 95,61 kWh/m²a (-1,05 %) bzw. 95,66 kWh/m²a Der Anteil der Modernisierungsaufwendungen betrug (-0,94 %) und die CO2-Emissionen auf 25,21 kg/m²a 22,15 % (VJ 21,79 %) der Investitionen im Bereich der Haus- (-0,90 %) reduziert. verwaltung. In die Modernisierungsmaßnahmen wurden 694,68 T€ (VJ 645,42 T€) investiert. Mit dem Abschluss der energetischen Sanierungen konn- ten 2020 Energieeinsparungen und Reduzierungen der CO2- Umweltschutz und Ökologie Emissionen erreicht werden: Die Umsetzung der Anforderungen an eine ökologische 1. Berechnete Primärenergieeinsparung: Ausführung sowie die Verwendung von schadstofffreien 306.121,0 kWh/a (VJ 166.290,0 kWh/a) und recycelbaren Materialien ist ein ständiger Schwerpunkt 2. Berechnete Endenergieeinsparung: bei der Durchführung der geplanten Instandsetzungs- und 272.111,0 kWh/a (VJ 111.663,0 kWh/a) Instandhaltungsmaßnahmen. 3. Berechnete Reduzierung der CO2-Emissionen: 68.556,8 kg/a (VJ 41.450,0 kg/a) Zur weiteren Absenkung der Heizenergieverbräuche wer- den die Heizungsanlagen systematisch instandgesetzt Weitere, geringfügigere energetische Maßnahmen bezogen bzw. erneuert. Darüber hinaus erfolgt eine regelmäßige Ver- sich auf die Heizungsanlagenmodernisierungen, die Um- brauchsüberwachung, eine Überwachung der Anlagenein- stellung von der Einzelanlagenbeheizung auf die Beheizung stellung und eine begleitende Optimierung der Einstel- mittels zentraler Anlagen und eine Erneuerung einzelner lungen aller Anlagen. Fenster. WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 13
Die bedarfsorientierten Energieausweise wurden für den meisten Fällen die notwendigen Aufwendungen zur Refi- Gebäudebestand auf der Grundlage der 2020 durchge- nanzierung nicht aus. führten energetischen Sanierung fortgeschrieben. Mit der Erfassung und Bewertung aller Bauteile und heiztech- Ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz wird nischen Anlagen verfügt die Genossenschaft über eine durch sachgerechte Entsorgung von Leichtverpackungen, solide energetische Gebäudediagnostik. Papier, Pappe und Kartonage geleistet. Allein im Geschäfts- Die Verbrauchsreduzierung im Ergebnis der energetischen jahr 2019 konnten durch die fachgerechte Entsorgung ca. Sanierungen führt zu einer relativen Reduzierung der 1.239,0 t (VJ 1.357,0 t) an Materialressourcen und zusätz- Betriebskosten. Allerdings gleichen die Einsparungen in den lich 166,0 t (185,0 t) Treibhausgas eingespart werden. Entwicklung der energetischen Kennwerte (End- und Primärenergie) des Wohngebäudebestandes infolge von Modernisierungsmaßnahmen in den Jahren 2010 bis 2020 Primärenergie Endenergie kWh/m2a Eh e m ali g e r H au s b e s o rg e r K l au s B l u m e Im Oktober 2020 hat Herr Blume aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit als Hausbesorger beenden müssen. Er war für die Häuser in der Frauenlobstraße 20–26 zuständig und sorgte dort u. a. mit der Ausführung kleinerer Reparatur- und Wartungsarbeiten für Ordnung. Leider verstarb Herr Blume im November 2020. Wir behalten ihn als einen fleißigen und immer zuverlässigen Hausbesorger und Mieter in Erinnerung. 14 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
V e r t r e t e rwa h l 2 0 21 Entsprechend unserer Satzung fand im Frühjahr 2021 die Wahl der Vertreter und Ersatzvertreter statt. Hierfür wurden bereits in der Ordentlichen Vertreterversammlung am 16.06.2020 die Mitglieder des Wahlvorstandes gewählt. Seit September letzten Jahres hatte der Wahlvorstand unter der Leitung von Frau Francke die Vertreter- wahl vorbereitet. In der Zeit vom 01.03.21 bis 07.03.2021 waren dann die 5.857 wahl- berechtigten Mitglieder aufgefordert, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und ihre Stimme den zukünftigen Vertretern per Briefwahl zu geben. Genau 100 Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt, von denen dann 61 Vertreter und 21 Ersatzvertreter gewählt wurden. Mit 34,33 % lag die Wahlbeteiligung nur geringfügig unter der von 2016 und stellt ein gutes Ergebnis für unsere Genossenschaft dar. Die Wahlbeteiligung war in den sechs Wahlbezirken homogen und lag zwischen 32 % und 39 %. Bei der Auszählung der Stimmzettel konnten 92,8 % der abgegebenen Stimmen als gültig festgestellt werden. Dies spricht für eine sehr gute Vorbereitung der Wahl. Die Bekanntmachung des Wahlergebnisses in der Geschäftsstelle und in den Wohnhäusern der Genossenschaft erfolgte seit dem 19.03.2021. Die Bekanntmachung der Auslegung der Liste der gewähl- ten Vertreter und Ersatzvertreter in der Berliner Zeitung vom 27./28.03.2021 und die Übergabe der Niederschrift der Wahl an den Vorstand der Genossenschaft stellten den Abschluss der Wahl dar und der Wahlvorstand löste sich auf. Der Vorstand der Genossen- schaft möchte sich an dieser Stelle nochmals herzlich beim Wahlvor- stand unter der Leitung von Frau Francke für die geleistete Arbeit bedanken. Die neue Vertreterversammlung, die ihre Arbeit in der außerordent- lichen Versammlung im November 2021 aufnehmen wird, setzt sich aus 43 % weiblichen und 57 % männlichen Vertretern und Ersatzver- Mitglieder des tretern zusammen. Der Altersdurchschnitt der gewählten Vertreter Wahlvorstandes und Ersatzvertreter liegt bei 60 Jahren und damit etwas unter dem der letzten Vertreterversammlung. Mit dieser Wahl wurden 44 % der Herr Berger gewählten Vertreter/Ersatzvertreter neu in die Vertreterversamm- Herr Bessel lung gewählt. Herr Böhme Frau Francke Wir gratulieren allen gewählten Vertretern und Ersatzvertretern Frau Hanke unserer Genossenschaft herzlich und freuen uns auf die gemein- Herr Ullrich same Arbeit. WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 15
I nitiativ e „ D e u t s ch e Wo hn e n & C o e nt e i g n e n “ Wi r f r ag e n u n s : W e r d e n au ch w i r m o rg e n e nt e i gn e t ? Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ ist mit Hier stand angeblich der Gleichbehandlungsgrundsatz im ihrem Anliegen schon länger unterwegs. Jetzt hat sie Grundgesetz dagegen. deutlich sichtbar in Berlin plakatiert und sammelt Unter- schriften für das Volksbegehren. Da stellt sich die Frage: Volksbegehren » Volksentscheid Sollen auch wir enteignet werden? Wenn das Volksbegehren erfolgreich ist, dann stimmen alle Durch einen Volksentscheid will die Initi- Berliner zeitgleich mit der Bundestagswahl darüber ab. ative erreichen, dass der Berliner Senat Wenn dann der Volksentscheid (so heißt die nächste Stufe) Maßnahmen einleitet, Immobilien zur erfolgreich wäre, dann müsste der nächste Senat darüber Vergesellschaftung in Gemeineigentum entscheiden, ob er das Volksbegehren umsetzen wird. Dann zu überführen. Das heißt hier: enteignen müsste das Abgeordnetenhaus ein konkretes Gesetz – alle Unternehmen mit mehr als 3.000 beschließen und die entsprechenden Wohnungsunterneh- Wohnungen, gleich welcher Rechts- men könnten enteignet werden. form. Ausgenommen sollen Unterneh- men sein, die sich im öffentlichen Eigen- Das Problem und die Lösung tum oder kollektiven Besitz befinden oder die gemeinwirtschaftlich verwal- Berlin hat viel zu wenige Wohnungen. Damit sich Angebot tet werden. und Nachfrage wieder ausgleichen, müssen alle deutlich mehr bauen als bisher. Dies geht nur, wenn alle Akteure Der Unterschied zwischen kollektiv wertgeschätzt werden und sich weiter in Berlin engagieren. und genossenschaftlich Nur gemeinsam sind sie in der Lage, die fehlenden 200.000 Wohnungen zu bauen. Enteignungsbestrebungen helfen da Kollektiv klingt irgendwie nach Gemeingut. Aber Vorsicht. nicht – im Gegenteil. Genossenschaften sind kein Gemeingut. Sie gehören über Mit- Wer investiert nach Enteignungen künftig noch in Berlin? gliedsanteile den Mitgliedern. Sie sind privatwirtschaftliche Auch in anderen Branchen? Die Politik muss endlich alle Unternehmen, formal eine juristische Person – eine eingetra- Partner auf Augenhöhe behandeln und bei einzelnen gene Genossenschaft (eG). Sie erzielen Gewinne zur Reinvesti- schwarzen Schafen genauer hinsehen. tion in den Bestand und können Dividenden an ihre Mitglieder ausschütten, die als Gegenleistung ja ihr „Kapital“ in der Form Zahlen zum Thema von Mitgliedsanteilen der Genossenschaft anvertrauen. Eigentlich war es nicht die Absicht der Initiative, Genossen- 9 Berliner Wohnungsbaugenossenschaften haben 2 schaften zu enteignen, aber leider steht das so deutlich jeweils über 3.000 Wohnungen. nicht im Amtsblatt. Zusammen haben sie 140.000 Wohnungen und Und ganz ohne Kollektiv: Die Genossenschaften haben mit 225.000 Mitglieder. Folglich würden nicht nur 29 5,66 Euro/m² die günstigsten Durchschnittsmieten der Genossenschaften enteignet, sondern gleichzeitig Stadt und bieten dazu noch ein lebenslanges Wohnrecht. auch deren Mitglieder. Der Senat hat für die Enteignung von „Deutschen Wie steht die Politik zur Enteignung? Wohnen & Co.“, mit gegenwärtig ca. 243.000 Woh- nungen, eine Entschädigungssumme von rund 38,5 Verschiedene Genossenschaften haben Politiker auf das Milliarden Euro* ermittelt. Damit ließen sich allein um Thema angesprochen. DIE LINKE unterstützt die Initiative die 155.000 Sozialwohnungen neu bauen. und die Grünen zeigen Bereitschaft zur Übernahme der Übrigens: Der Berliner Haushalt* umfasst für 2021 Ziele der Initiative. Und die wohnungspolitische Sprecherin dagegen nur 32,3 Milliarden und die Schulden* liegen der SPD, Iris Spranger, hat bereits erklärt, dass man Genos- bei knapp 54 Milliarden (Stand 2019). senschaften von der Enteignung nicht ausnehmen könne. Dies ging auch schon beim Mietendeckel rechtlich nicht. *Quelle: berlin.de 16 WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021
Bau l e i s t u ng e n 2 0 21 Die geplanten Baumaßnahmen zur Instandsetzung und neue Herausforderung für die Firmen und die Organisation Modernisierung unserer Wohngebäude und des Wohnum- der Arbeiten allgemein stellen Engpässe und Zeitverzöge- feldes umfassen in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von rungen bei Materiallieferungen und längere Bestellzeiten für 5.934.840 €. Material als Auswirkung der weltweiten Pandemie dar. Dies muss auch weiterhin durch die Baufirmen beachtet und ent- Die seit März letzten Jahres mit kurzen Unterbrechungen sprechend eingetaktet werden. bestehenden Einschränkungen durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie strahlen auch weiterhin Begonnen haben die Arbeiten zur Fassadendämmung und auf unsere Bauvorhaben aus. Alle geplanten Arbeiten für zur Aufdopplung der vorhandenen Giebeldämmungen an 2021 werden umgesetzt, jedoch mit einem Mehraufwand in der Kiefholzstraße 153–153b sowie an der Springborn- der Vorbereitung und Organisation der Baustelle zum einen straße 136–142. Hier erfolgt (bzw. ist bereits abgeschlos- durch uns als Bauherren und zum anderen durch die Firmen sen) das Versetzen der Bestandskragbalkone um ca. 14 cm selbst. Alle Baumaßnahmen müssen sorgfältig geplant und von der Fassade weg, um die Verringerung der Tiefe des überwacht werden und über ein Hygienekonzept verfügen, Balkons durch die Fassadendämmung auszugleichen. was dem Schutz der Arbeitnehmer sowie auch dem Schutz Neben den Fassadendämmarbeiten begannen an der Eich- der Mieterinnen und Mieter dient. buschallee 11c–11f die umfangreichen Balkonrückbauar- Das Umsetzen und Einhalten der Schutzmaßnahmen entspre- beiten. Nach dem Komplettrückbau der Bestandsbalkone chend der Hygienekonzepte ist insbesondere bei den Strang- erhält die Fassade eine Dämmung. Sobald diese Arbeiten sanierungsarbeiten einzuhalten und umzusetzen, da hier eine fertig gestellt sind, werden die neuen Balkone, bestehend Anwesenheit der Firmen in der Wohnung notwendig ist. aus Stahlbetonplatten, die von Stahlstützen und/oder Mit- teltrennwänden getragen werden, vor der neuen Fassade Die Bauvorhaben sind planmäßig angelaufen und einige errichtet. Komplettiert werden die Balkone mit einer Metall- konnten schon termingerecht abgeschlossen werden. Eine brüstung, Seitenelementen als Wind- und Sichtschutz sowie Überdachungen. Weiterhin haben die Arbeiten an der Hans-Thoma-Straße 13 begonnen. Neben den Maßnahmen der Fassadendäm- mung und Balkoninstandsetzungsarbeiten werden Strang- sanierungsarbeiten ausgeführt, die gekoppelt sind mit einer Kiefholzstraße 241 Kiefholzstraße 153 –153b WBG „Treptow Nord“ eG Mitglieder-Information Juni 2021 17
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