INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG

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INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
    Juni
    2021    INFORMATION

             Wohnungsbau-Genossenschaft
             „Treptow Nord“ eG
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
I N H A LT

Vorwort . ......................................................................................03   V e r m i e t u ng / Mit g li e d e r b e t r e u u ng
Ausgewählte Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020 . .........05                                          Grundsicherung .........................................................................34

Ehemaliger Hausbesorger Klaus Blume . .............................14                                Wir bilden Immobilienkaufleute aus ......................................35

Vertreterwahl 2021 ...................................................................15             Weihnachtsbalkonkonzerte am 16.12.2020 . ......................36

Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“.                                                         20 Jahre Mitgliedertreff ...........................................................37
Wir fragen uns: Werden auch wir morgen enteignet? .......16
                                                                                                     Mitgliederkonzert der Genossenschaften
                                                                                                     am 10.10.2021 (Freikarten) . ..................................................37
Bauabt e ilu ng
Bauleistungen 2021 . ................................................................17
                                                                                                     H au s v e rwalt u ng
Verabschiedung in den Ruhestand: Herr Schulz ................20
                                                                                                     Alles Gute für den Ruhestand, Frau Krüger .........................38
Ein neuer Bauleiter stellt sich vor . ........................................20
                                                                                                     Als neue Leiterin für den Bereich Hausverwaltung
Eins, zwei, drei, im Sauseschritt – die Preise steigen,
                                                                                                     stellt sich vor: Silke Kagemann ..............................................38
wer hält mit? Baupreise 2020/2021 . ....................................21
                                                                                                     Ein neuer Mitarbeiter in der Hausverwaltung
Errichtung von Solarstromanlagen
                                                                                                     stellt sich vor ..............................................................................38
im Bereich der Wohnanlagen Köpenicker Landstraße
und Galileistraße .......................................................................22          Überfüllte Müll- und Wertstoffcontainer
                                                                                                     im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie? ................39
Turnusmäßige Trinkwasseruntersuchung
auf Legionellen ..........................................................................23         Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder … ..........................40

Neue Regelungen für Energieausweise                                                                  Singvögel und andere Tiere in unseren Wohngebieten .....41
bei Vermietung ab 1. Mai 2021 ..............................................25

F inan z b u chhalt u ng                                                                             I n e i g e n e r Sach e
Verabschiedung von der Finanzbuchhalterin                                                            Herzlich willkommen und alle guten Wünsche
Frau Worm ...............................................................................27          dem Nachwuchs in unserer Genossenschaft! . ..................42

Eine neue Finanzbuchhalterin stellt sich vor ....................27                                  Herzlichen Glückwunsch den
                                                                                                     Jubilaren unserer Genossenschaft .......................................43
Wissenswertes zum Thema Steuern ..................................28

B e t r i e b s ko s t e n                                                                           V e r s chi e d e n e s
Gebührenbescheide der BSR ab 2021 ..................................29                               Farbinspirationen – Ausstellung von Frank Boesler
CO2-Bepreisung .........................................................................30           in der WBG-Geschäftsstelle ....................................................44

                                                                                                     Mitarbeiterübersicht .................................................................45
R e cht s f r ag e n
                                                                                                     Zuständigkeiten Hausverwaltung und Vermietung ...........46
Berliner Mietendeckel ...............................................................32
                                                                                                     Was ist bei Inanspruchnahme von Notdiensten
Änderung der Mietvertragsparteien
                                                                                                     zu beachten? .............................................................................48
bedarf einer Einigung aller Vertragspartner . .......................33
                                                                                                     40 neue Mietwohnungen entstehen
Instandsetzungsarbeiten
                                                                                                     in der Hänselstraße 43 ..............................................................49
während der Corona-Pandemie .............................................33
                                                                                                     Mitgliederzuschriften ................................................................50
Was ist eigentlich … Instandsetzung, Instandhaltung,
Modernisierung? . ......................................................................33           Impressum ..................................................................................52

02             WBG „Treptow Nord“ eG
               Mitglieder-Information Juni 2021
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
Sehr geehrte Mitglieder, Mieter und
Bewohner unserer Genossenschaft,
das Geschäftsjahr 2020 haben wir bereits hinter uns gelassen und sind mit der Umsetzung der
gestellten Sanierungs- und Modernisierungsziele sowie der sehr konkreten Vorbereitung des
Neubaus in der Eichbuschallee 9a beschäftigt.

Der Jahresabschluss für 2020 ist erstellt und die Wirtschaftsprüfung zum Geschäftsjahr 2020
ist erfolgt. Dem Vorstand wurde die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung testiert und dem
Aufsichtsrat bestätigt, dass er seinen Pflichten entsprechend den geltenden gesetzlichen
Bestimmungen nachgekommen ist.

Die begleitenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren nicht ideal. Hierzu gehören zum Bei-
spiel steigende Baupreise, zunehmende Kapazitätsengpässe bei den Baufirmen, eine fortschreitende
Verschuldung der Kommunen sowie des Landes- und Staatshaushaltes aufgrund der geleisteten Corona-
Hilfen, aber auch Negativzinsen für Guthaben als Kehrseite der seit Jahren andauernden Niedrigzins-
phase. Als wenn das nicht schon ausreichend wäre, begleiteten uns die arbeitsaufwendigen Heraus-
forderungen zur Umsetzung des Gesetzes zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin
(MietenWoG Bln) und die Anforderungen an die Arbeitsorganisation zur Sicherung der Betriebs-
bereitschaft der Geschäftsstelle sowie an die Umsetzung der geplanten Instandsetzungs- und
Modernisierungsmaßnahmen unter den jeweils aktuell geltenden, coronabedingten Hygiene-
vorschriften. Für das laufende Jahr wird es keine wesentliche Entspannung geben. Eine stei-
gende Inflation und weiter steigende Baupreise, begleitet von Materialengpässen und fehlenden
Baukapazitäten in Folge der Corona-Pandemie, werden zusätzliche Herausforderungen bei der
Umsetzung unserer Aufgaben sein. Allein die Corona-Pandemie hat aktuell zu einem Verlust an Miet-
einnahmen in Höhe von ca. 50,0 T€ geführt und zusätzliche Kosten zur Organisation der Arbeitsfähig-
keit der Verwaltung in Höhe von 75,0 T€ verursacht.

Trotz allem konnten im letzten Jahr die Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen planmäßig
umgesetzt werden. Gleichzeitig haben wir den Neubau in der Eichbuschallee 9a weiter vorbereitet. Die
laufende Instandhaltung und Modernisierung sowie die Vorbereitung gekündigter Wohnungen zur Wei-
tervermietung wurden durch den Bereich Hausverwaltung erfolgreich abgearbeitet. Insgesamt wurden
7,9 Mio. € in den Wohnungs- und Hausbestand der Genossenschaft für die Erhaltung und Verbesserung
investiert.
In der Hausverwaltung wurden für die laufenden Reparaturen Leistungen in Höhe von 1.044,8 T€ und
für die Vorbereitung gekündigter Wohnungen zur Vermietung Leistungen in Höhe von 2.177,5 T€ erbracht.
Bei einer Wiedervermietung von insgesamt 214 Wohnungen entspricht das einer durchschnittlichen
Investitionssumme von 10.157,15 € pro Wohnung. Trotz MietenWoG und kontinuierlich steigender
Bau- und Materialpreise sowie höherer Anforderungen an die technische Ausstattung der einzelnen
Wohnung haben wir in den meisten Fällen den bisher üblichen Standard bei der Ausstattung der
Wohnung weiter umgesetzt und die Auswirkungen des MietenWoG nicht auf die Schultern unserer
Mitglieder abgewälzt bzw. diesen Umstand bei der Berechnung der Neuvertragsmieten nach BGB bereits
berücksichtigt.

Wir hatten ausführlich berichtet, dass am 23.02.2020 das Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungs-
wesen in Berlin (MietenWoG Bln) in Kraft gesetzt wurde, welche Auswirkungen dieses Gesetz haben wird
und welche rechtlichen Bedenken es dazu gab. Nun hat sich mit dem Urteil des Bundesverfassungsge-
richtes (BVerfG) bestätigt, was alle seriösen Fachleute vorhergesagt haben: Die Mietrechtsgestaltung

                                                                                           WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                  Mitglieder-Information Juni 2021   03
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
unterliegt der Verantwortung des Bundes und fällt nicht in die Zuständigkeit der Länder. Das MietenWoG Bln
              wurde mit sofortiger Wirkung für nichtig erklärt. Auch wir haben als Vertreter der Genossenschaften in
              einer Vielzahl von Gesprächen mit den Vertretern fast aller Parteien, mit dem Regierenden Bürgermei-
              ster, Senatoren und Fraktionsvertretern eindringlich darauf hingewiesen, welche Auswirkungen und
              Risiken ein solches Gesetz insgesamt für die Wohnungswirtschaft, insbesondere für die soziale Woh-
              nungswirtschaft hat. Dafür erhielten wir ein Achselzucken, wurden auf Kollateralschäden verwiesen und
              sogar an den Pranger gestellt. Wir mussten enorme Anstrengungen unternehmen, um die Anforderungen
              des Gesetzes verwaltungstechnisch und EDV-technisch umzusetzen, und nun muss alles rückabge-
              wickelt werden. Aus unserer Sicht war das eine absolute politische Fehlleistung. Sie reiht sich in eine
              Vielzahl von Fehlentscheidungen ein, wozu zum Beispiel der Bau des Flughafens BER, die Privatisierung
              von kommunalem Eigentum für „einen Appel und ein Ei“, der überteuerte Rückkauf von Wohnungen und
              Wohnhäusern, der überteuerte Ankauf von Wohnungen im Zuge der Ausübung von Vorkaufsrechten
              (gefördert mit Steuermitteln) oder auch die unkoordinierte Verkehrspolitik im Land Berlin gehören, um
              nur einige Beispiele zu nennen. Das Ärgerliche daran ist, dass für solche Fehlleistungen niemand zur
              materiellen oder zumindest zur ideellen Verantwortung gezogen wird. Früher hatten die Verantwort-
              lichen, die solche Fehlleistungen zu vertreten hatten, Anstand und sind zurückgetreten. Heute dagegen
              spricht man von juristischem Neuland oder einem Test und meint, jetzt könne man ja mal sehen, was
              auf der Bundesebene zu machen ist.

              Zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der Gleichbehandlung aller Mitglieder
              wird das MietenWoG Bln in unserer Genossenschaft rückabgewickelt. Das bedeutet, dass die Mietberech-
              nungen auf der Grundlage des BGB erfolgen und umgesetzt werden. Konkret heißt das in den meisten
              Fällen: Nachzahlungen. Die betroffenen Mitglieder und Mieter waren detailliert von Beginn an informiert
              und für diesen Fall aufgefordert, entsprechende Rücklagen zu bilden. Nach Bekanntwerden des Beschlusses
              des BVerfG wurden alle Betroffenen umgehend schriftlich informiert. Dass eine solche Bearbeitung mit
              genossenschaftlichem Augenmaß, sozial verantwortlich und unter Beachtung von Satzung und geltendem
              Recht erfolgt, ist eine Selbstverständlichkeit, auf die uns im Übrigen kein Politiker hinweisen muss.

              Als Nächstes werden wir uns mit der Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ zu beschäftigen
              haben. Die Initiative strebt eine Vergesellschaftung bzw. Enteignung großer Wohnungsunternehmen an.
              Das betrifft entsprechend den Forderungen der Initiative Wohnungsunternehmen mit mehr als 3.000
              Wohnungen. Abgesehen davon, dass eine solche Zahl scheinbar der reinen Willkür entspringt, bleibt fest-
              zuhalten, dass auch Wohnungsgenossenschaften davon betroffen sein könnten. Vertreter der Initiative
              beteuern in der letzten Zeit, dass Genossenschaften davon nicht betroffen sein werden, was sehr zu
              begrüßen ist. Ein Aber bleibt: Entscheidend ist, was im späteren Gesetz stehen wird, wenn ein entspre-
              chendes Gesetz erlassen wird. Die negativen Erfahrungen der Genossenschaften mit der Einführung und
              Umsetzung des MietenWoG Bln gegen die wirtschaftlichen Interessen der sozialsten Vermieter haben
              sehr deutlich gezeigt, dass man mit solchen Versprechen sehr vorsichtig sein und die Entwicklung außer-
              ordentlich aufmerksam verfolgen muss, um negative Einflüsse auf die Entwicklung unserer genossen-
              schaftlichen Gemeinschaft zu vermeiden.

              Für das aktuelle Jahr können wir Ihnen mitteilen, dass die geplanten Baumaßnahmen zur Sanierung und
              Modernisierung bisher termingerecht umgesetzt werden, trotz der Corona-Pandemie. Schwerpunkt für
              uns ist der Neubau in der Eichbuschallee 9a. Alle Garagenverträge sind zum 30.06.2021 gekündigt,
              danach beginnen die ersten Bauvorbereitungen/Baufreimachungen, sodass voraussichtlich ab Oktober
              mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann.

              Wir möchten uns für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung trotz Corona-Pandemie recht herzlich bedan-
              ken und wünschen Ihnen in dieser Zeit vor allem Gesundheit!

                                        Georg Petters                              Henrike Hanke
                                           Vorstand                                   Vorstand

04   WBG „Treptow Nord“ eG
     Mitglieder-Information Juni 2021
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
Au s g e wä h lt e E rg e b n i s s e
z u m G e s ch ä ft s jah r 2 0 2 0

Gesamtwirtschaftliche Lage                                      Auch in Berlin (-0,2 %) und Brandenburg (-1,1 %) gingen die
                                                                Zahlen der Erwerbstätigkeit in 2020 gegenüber dem Vor-
Insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie, aber auch auf-       jahresniveau zurück. Nach Angaben des Amtes für Statistik
grund der anhaltenden Auswirkungen der Finanz- und Wirt-        Berlin-Brandenburg waren in Berlin 2.058.600 Personen
schaftskrise, ist die deutsche Wirtschaft nach 10 Jahren kon-   und in Brandenburg 1.117.000 Personen erwerbstätig.
tinuierlichen Wachstums in eine Rezession geraten. Das          Im Jahr 2020 stieg die Arbeitslosenquote in Berlin deutlich
Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich nach Angaben        von 7,8 % auf 9,7 % und in Brandenburg von 5,8 % auf 6,2 %.
des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 4,9 %           Die Einkommen haben sich in beiden Bundesländern trotz
im Vergleich zum Vorjahr. Für 2021 wird nur noch mit einem      allem leicht positiv entwickelt.
Wachstum von 3,0 % bis 3,5 % gerechnet. Die Prognose ist
allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, da die      Demografische Entwicklung
Dauer und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-
Pandemie noch nicht abschätzbar sind.                           Die Einwohnerzahl Deutschlands beträgt nach Aussagen
                                                                des Statistischen Bundesamtes zum 31.12.2020 ca. 83,2
Die stärksten Einbrüche gegenüber dem Vorjahr waren in          Mio. Menschen. Die Bevölkerung hat erstmals seit 2011
den sonstigen Dienstleistungsbereichen (-11,0 %), dem pro-      aufgrund einer geringeren Zuwanderung, gestiegener Ster-
duzierenden Gewerbe – ohne Bauwirtschaft – (-9,7 %), dem        befälle und einer voraussichtlich geringeren Geburtenrate
verarbeitenden Gewerbe (-10,4 %), den Unternehmens-             nicht zugenommen.
dienstleistungen (-7,9 %) und in Handel, Verkehr und Gast-
gewerbe (-6,3 %) zu verzeichnen.                                In Berlin blieb die Einwohnerzahl 2020 gegenüber dem Vor-
Die privaten Konsumausgaben sanken um 6,0 %. Leicht sta-        jahr fast unverändert. Am 31.12.2020 waren laut dem Amt
bilisierend wirkte der Anstieg der staatlichen Konsumaus-       für Statistik Berlin-Brandenburg 3.769.962 Einwohner
gaben. Der inländische Verbrauch reduzierte sich um 4,1 %.      gemeldet. In Brandenburg wird für das Kalenderjahr 2020
Im Außenhandel gingen im gleichen Zeitraum der Export           ein leichter Bevölkerungszuwachs erwartet. Ursächlich
um 9,9 % und der Import um 8,6 % zurück.                        dafür sind insbesondere Wanderungsgewinne aus Berlin,
                                                                bei einer gleichzeitig geringeren Geburtenrate und einem
Die Corona-Krise hat nach Berechnungen des Statistischen        Sterbeüberschuss.
Bundesamtes zu einem Finanzierungsdefizit in Höhe von
139,6 Mrd. € geführt. Das entspricht einer Defizitquote von     Im Bezirk Treptow-Köpenick wird abermals eine positive
4,2 %. Die Folge ist ein pandemiebedingter Einnahmerück-        Entwicklung erwartet. Laut dem Amt für Statistik Berlin-
gang von 3,0 %. Die Ausgaben erhöhten sich gleichzeitig         Brandenburg lebten am 31.12.2019 273.689 Personen im
um ca. 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Für eine gegenläu-       Bezirk.
fige Entwicklung sorgte das weiterhin niedrige Zinsniveau.
Die Zinsaufwendungen sanken dadurch um 20,7 % im Vor-           Wohnungswirtschaftliche Lage
jahresvergleich. Die Auswirkungen der Pandemie auf die
künftige wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Aus-     Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft verlor 0,5 % ihrer
wirkung der enormen Staatsverschuldung aufgrund                 Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahr. Die Rückgänge
gewährter Staatshilfen, können noch nicht sicher abge-          sind im Wesentlichen der Gewerbevermietung geschuldet.
schätzt werden und bleiben abzuwarten.                          In der Wohnungsvermietung sind trotz der Corona-Pande-
                                                                mie bisher keine wesentlichen Mietrückstände oder Rück-
Arbeitsmarkt                                                    gänge bei der Wohnungsnachfrage zu verzeichnen.

Der Einbruch der Wirtschaftsleistungen wirkte sich direkt       Die Bauwirtschaft konnte als einziger Wirtschaftszweig mit
auf den Arbeitsmarkt aus. Die Zahl der Erwerbstätigen lag       +1,4 % Wachstum ein positives Fazit ziehen. Insbesondere
mit 44,8 Mio. Menschen im Jahresdurchschnitt 2020 erst-         der Wohnungsbau und der öffentliche Bau expandierten
mals seit 14 Jahren niedriger als im Vorjahr, und zwar um       deutlich. Die Investitionen in der Wohnungswirtschaft stie-
477.000 Personen oder 1,1 %. Gleichzeitig stieg die Arbeits-    gen um 2,1 %. Der öffentliche Hoch- und Tiefbau verzeich-
losenquote im Jahresdurchschnitt um 19,6 % auf 5,8 %.           nete eine Wachstumsrate von 1,7 %. Auch für das Jahr

                                                                                               WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                      Mitglieder-Information Juni 2021   05
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
2021 wird ein deutliches Anziehen der Bauinvestitionen für       nalen und genossenschaftlichen Wohnungswirtschaft ent-
diesen Bereich erwartet.                                         zogen werden.
                                                                 Bei einem unterstellten unveränderten Steuersatz von 19,0 %
2020 war eine deutliche Zunahme der Baugenehmigungen             wären die Baupreise 2020 in Berlin rein rechnerisch um 4,4 %
und Baufertigstellungen für Wohngebäude zu beobachten. Im        und in Brandenburg um 4,6 % gestiegen. Dagegen sind die
Jahr 2020 wurden in Deutschland 374.000 Wohnungen                Nettokaltmieten im gleichen Zeitraum um 0,1 % gesunken.
genehmigt (+3,7 % gegenüber dem Vorjahr) und über 300.000
Wohnungen (+2,8 % gegenüber dem Vorjahr) fertiggestellt.
                                                                 Wirtschaftliche Entwicklung der
Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohnge-      Genossenschaft
bäude in Deutschland sind im November 2020 gegenüber
November 2019 um 0,1 % gefallen (2019: +3,8 %). Ausschlag-       Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit waren 2020 die lau-
gebend für die Preisentwicklung war die pandemiebedingte         fende Bestandsbewirtschaftung, die Durchführung von
Mehrwertsteuerabsenkung im 2. Halbjahr 2020. Ohne Mehr-          Instandsetzungen und Modernisierungen des Gebäudebe-
wertsteuerabsenkung stiegen die Baupreise um 2,5 %.              standes, der Wohnungen und Gewerbeeinheiten sowie des
                                                                 Wohnumfeldes mit dem Ziel der Werterhaltung und der
In Berlin leidet die Wohnungswirtschaft, insbesondere die        Werterhöhung und die Vorbereitung eines weiteren Neubau-
sozial orientierten Wohnungsunternehmen, zusätzlich              projekts in der Eichbuschallee 9a zur Erweiterung unseres
unter den Auswirkungen des Gesetzes zur Mietenbegren-            Wohnungsbestandes. Eine besondere Herausforderung
zung im Wohnungswesen Berlin (MietenWoG Bln), vor allem          bestand in der Umsetzung der vielen Bau- und Instandhal-
den damit verbundenen Ertragsausfällen und dem erhöh-            tungsmaßnahmen trotz erhöhter Hygieneanforderungen
ten Verwaltungsaufwand. Im Ergebnis sind am Wohnungs-            aufgrund der Corona-Pandemie.
markt deutliche Angebotsreduzierungen zu beobachten.
Mit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom             Das Bilanzvolumen nach Vermögenslage hat sich im Geschäfts-
25.03.2021 hat der 2. Senat das Gesetz für nichtig erklärt.      jahr 2020 positiv entwickelt und ist von 162.450,6 T€ um
Für die Wohnungswirtschaft bedeutet das einerseits end-          1.154,6 T€ auf 163.605,2 T€ gestiegen. Maßgeblich war auf
lich wieder Rechtsklarheit für die tägliche Arbeit. Anderseits   der Passivseite die Erhöhung des Eigenkapitals durch den
sind enorme Anstrengungen für die Rückabwicklung und             Jahresüberschuss in Höhe von 4.807,2 T€ sowie die Auf-
die erneute Umstellung der internen Arbeitsprozesse auf          nahme eines Darlehens in Höhe von 2.000,0 T€ bei gleich-
das geltende Mietrecht nach BGB notwendig.                       zeitiger Tilgung langfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von
                                                                 5.541,0 T€. Auf der Aktivseite stieg das Anlagevermögen
Der aktuelle Wohnungsbedarf, welcher im Wesentlichen auf         um 108,6 T€. Den Zugängen im Anlagevermögensbereich
den Bevölkerungszuwachs der letzten Jahre zurückzufüh-           in Höhe von 3.357,7 T€ stehen Abschreibungen von 3.240,8 T€
ren ist, konnte durch den Wohnungsneubau nicht ausgegli-         gegenüber.
chen werden. Der politisch geförderte Ankauf von Wohn-           Der Vermögensaufbau der Genossenschaft war zum 31.
häusern im Rahmen von Vorkaufsrechten erhöht die Anzahl          Dezember 2020 und ist auch weiterhin hinsichtlich der Fris-
der Wohnungen am Markt nicht, sondern sorgt dafür, dass          tigkeit von Vermögens- und Schuldteilen vollständig ausge-
wichtige Investitionsmittel für Instandsetzung, Modernisie-      glichen. Die dem Unternehmen langfristig zur Verfügung
rung und Neubau durch überteuerte Ankäufe der kommu-             stehenden Mittel (162.155,8 T€/99,1 %) finanzieren neben

                                    Entwicklung der Eigenkapitalquote pro Jahr in %
                                                                                                                                * … vorläufiger Wert Berliner Durchschnitt (WU > 4.000 VE)

                                   WBG „Treptow Nord“ eG               Berliner Durchschnitt

06       WBG „Treptow Nord“ eG
         Mitglieder-Information Juni 2021
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 145.816,1 T€            Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beträgt
(89,1 %) auch Vermögenswerte im mittel- und kurzfristigen         61,5 % und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr erneut um
Bereich in Höhe von 16.339,7 T€.                                  2,6 Prozentpunkte. Absolut erhöhte sich das Eigenkapital
Der Anteil des langfristigen Vermögens am Bilanzvolumen           von 95,7 Mio. € auf 100,6 Mio. €.
ist von 89,7 % auf 89,1 % gesunken und der Anteil der lang-
fristigen Finanzierung ist von 99,0 % auf 99,1 % gestiegen.       Im 4-Jahresvergleich stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:

                                                                  2020                  2019                2018                     2017
 Eigenkapital
   nominal (T€)                                             100.589,4                95.726,2           91.193,8               87.546,7
   prozentual                                                   61,5 %                58,9 %              56,3 %                    53,3 %

 Langfristiges Kapital (T€)                                 162.155,8           160.833,6              159.943,2             160.467,1
 Langfristiges Vermögen (T€)                                145.816,1           145.707,5              146.626,4             147.891,1

 Quote                                                             1,11                 1,10                 1,09                     1,09

Die Finanz- und Vermögenslage wurde planmäßig auf der             von 200,0 T€ und im HeidekampEck in Höhe von 50,0 T€
Grundlage des zehnjährigen Finanz- und Erfolgsplanes wei-         sowie 6,5 Mio. € für den Beginn des Neubaus in der Eichbusch-
terentwickelt und ist ausgeglichen. Die Zahlungsfähigkeit         allee 9a eingeplant.
der Genossenschaft war jederzeit gegeben.
                                                                  Für das Geschäftsjahr 2021 wurden für Instandsetzungs-
Der Finanzmittelbestand hat sich zum Ende des Geschäfts-          und Modernisierungsmaßnahmen insgesamt 5,7 Mio. €
jahres von 16.613,2 T€ auf 17.429,5 T€ erhöht. Die Zunahme        sowie für die Instandhaltung 3,4 Mio. € eingeplant. Zum
ist im Wesentlichen auf das erreichte Jahresergebnis              Ende des Geschäftsjahres 2021 wird mit einem Finanzmit-
zurückzuführen.                                                   telbestand in Höhe von mindestens 13,05 Mio. € geplant.

Baukosten wurden in Höhe von 2,8 Mio. € aktiviert. Gegen-         Der Kapitaldienst hat sich mit 7,143 Mio. € (7,214 Mio. €)
über dem Vorjahr ist das eine Zunahme um 0,6 Mio. €.              gegenüber dem letzten Jahr leicht verringert.
Die Investitionen erfolgten auch im Geschäftsjahr 2020 ent-       Der geringere Aufwand für den Kapitaldienst ergibt sich aus
sprechend den geplanten Modernisierungs- und Instand-             geringeren Zinsleistungen (-122,8 T€) bei gleichzeitig stei-
setzungsmaßnahmen. Für 2021 sind hierfür Maßnahmen                genden Tilgungsleistungen (51,5 T€). Die Liquidität der
mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 2,3 Mio. €,             Genossenschaft ist entsprechend unserem mehrjährigen
Reservemittel für Restleistungen im HumboldtEck in Höhe           Finanzplan von 2021 bis 2030 auch für die Zukunft gesi-

                                                 Liquiditätsentwicklung
            Finanzanlage Lebensversicherung   Wertpapiere u. Schuldscheindarlehen       F
                                                                                          estgelder     t ägl. fällig. Guthaben
       T€

                                                                                                       WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                              Mitglieder-Information Juni 2021      07
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
Wohnhäuser und Wohnungen per 31.12.

                                   WIE        % WIE Gebäude       % Geb.             VE         % VE           Fläche % Fläche
 WBS70                                7         5,30        26       5,26           259          5,66      16.613,45           6,29
 Q3A                                 72        54,55       304      61,54        2.719          59,36 150.151,59              56,83
 TB                                  50        37,88       151      30,57        1.418          30,96      82.687,66          31,31
 NB                                   3         2,27        13       2,63           184          4,02      14.736,05           5,57
 Summe                             132        100,00       494    100,00         4.580        100,00 264.188,75             100,00
                                                                            WIE - Wirtschaftseinheit; VE - Verwaltungseinheit / Wohnung

chert. Das langfristige Fremdkapital hat nach der planmä-        beeinheiten (VJ 14). Auf drei verpachteten Grundstücken
ßigen Tilgung in Höhe von 5,5 Mio. € und einer Neukredit-        befinden sich 6 Garagen (VJ 10), die sich im Eigentum der
aufnahme in Höhe von 2,0 Mio. € ein Volumen von 61,57            Pächter befinden. Des Weiteren betreibt die Genossen-
Mio. € (VJ 65,11 Mio. €).                                        schaft für ihre Mitglieder drei Ferienwohnungen sowie einen
                                                                 Mitgliedertreff.
Das Geschäftsjahr 2020 konnte mit einem positiven Jah-
resüberschuss in Höhe von 4.807,2 T€ abgeschlossen wer-          Per 31.12.2020 hat die Genossenschaft 77 Heizanlagen
den. Auf der Grundlage eines Beschlusses von Vorstand            (VJ 78) unterschiedlicher Art und Größe zur Wärme- und
und Aufsichtsrat wurden mit der Aufstellung des Jahresab-        Warmwasserversorgung betrieben. Im Zuge der Heizungssa-
schlusses 480.723,94 € in die gesetzliche Rücklage einge-        nierungen wurden 2 Aufgangsheizungen zu einer Wohnblock-
stellt. Für den verbleibenden Überschuss haben Vorstand          heizung zusammengelegt. 2.531 Wohnungen (VJ 2.519) wer-
und Aufsichtsrat der Vertreterversammlung vorgeschlagen,         den über zentrale Anlagen mit Wärme und 2.532 (VJ 2.520)
gemäß § 28 Buchst. k) der Satzung zu beschließen, den            mit Warmwasser versorgt. Bis auf einige Ausnahmen sind die
ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 4.326.515,48 €            verbleibenden Wohnungen mit modernen Einzelheizungen
in andere Ergebnisrücklagen einzustellen.                        ausgestattet.
Per 31.12.2020 verwaltet unsere Genossenschaft 4.580             3.446 Wohnungen (VJ 3.430) bzw. 75,24 % des Wohnungs-
Wohnungen, davon zwei Gästewohnungen, 691 Pkw-Stell-             bestandes sind mit Kaltwasserzählern ausgestattet und
plätze (VJ 673), 342 Mietgaragen (VJ 334) und 16 Gewer-          werden verbrauchsabhängig abgerechnet.

                                           Entwicklung der Heizfläche in m2 pro Jahr

                                           Entwicklung der Wohnfläche in m2 pro Jahr

08      WBG „Treptow Nord“ eG
        Mitglieder-Information Juni 2021
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
Fluktuation im Vergleich mit Mitgliedsunternehmen des BBU pro Jahr
                   WBG „Treptow Nord“ eG       Treptow-Köpenick                Genossenschaften
                   Gesellschaften              Berlin

                                                                       * vorläufige Zahlen für den Bezirk Treptow-Köpenick und Berlin

Die Wohnfläche der 132 Wohnhäuser der Genossenschaft         fast 30 Jahren Verhandlung voraussichtlich im Geschäfts-
betrug im Dezember 2020 264.188,75 m². Die Zunahme           jahr 2021 erfolgen.
gegenüber dem Vorjahr um 147,98 m² ist auf den Erstan-
bau von Balkonen und die damit verbundene Vergrößerung       Vermietung
der Wohnfläche zurückzuführen. Die Wohnfläche der zen-
tral beheizten Wohnungen hat sich im selben Zeitraum um      Auch im Geschäftsjahr 2020 war der gesamte Wohnungs-
816,59 m² auf 139.814,10 m² erhöht. Der Zuwachs der zen-     bestand vollständig vermietet. Die Anzahl der Neuvermie-
tral beheizten Wohnfläche ist auf den Anschluss weiterer     tungen hat sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 5
12 Wohnungen an zentrale Heizanlagen zurückzuführen.         Wohnungen auf insgesamt 214 Wohnungen (VJ 209)
Die von der Genossenschaft vermietete Wohnfläche konnte      erhöht. Im gleichen Zeitraum wurden 214 Wohnungen
durch verschiedenste Maßnahmen seit dem Jahr 2004 um         gekündigt (VJ 221). Das sind 7 Wohnungen weniger als im
19.480,57 m² und die zentral beheizte Wohnfläche um          Vorjahr.
28.311,97 m² erhöht werden.
                                                             Die Fluktuationsrate der zu vermietenden Wohnungen im
Die im Eigentum der Genossenschaft befindlichen Grund-       Bestand betrug 4,67 % (VJ 4,56 %). Die Fluktuation bewegt
stücke haben eine Gesamtfläche von 412.159,00 m². Die        sich auf einem niedrigen Niveau und liegt deutlich unter-
Zunahme um 11,0 m² gegenüber dem Vorjahr resultiert aus      halb der durchschnittlichen Fluktuationsrate der Berliner
dem Verkauf einer Kleinstfläche zur Grundstücksbereini-      Mitgliedsunternehmen des BBU.
gung im Bereich Sonnenallee 410/412, bei einer gleichzei-    Der Wohnungsleerstand entstand ausschließlich im Zuge
tigen Flächenzunahme aufgrund der Neuvermessung des          der Wohnungswechsel und der damit verbundenen notwen-
betroffenen Grundstücks. Der Abschluss des Grundstücks-      digen Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten für
kaufs in der Lohmühlenstraße 51/52 (803,0 m²) wird nach      die betroffenen Wohnungen. Bezogen auf die Anzahl der

                                         1 und                               2 ½ und              4 und
 Zimmer                               1 ½ Zimmer        2 Zimmer            3 Zimmer            5 Zimmer             Summe

Vermietung 2020                                2                  84                99                  29                  214

Anteil Vermietung 2020                     0,94 %        39,25 %              46,26 %             13,55 %          100,00 %

WE absolut je
                                             441              999               2.402                  738              4.580
Zimmeranzahl

Anteil am Gesamt­bestand                   9,63 %        21,81 %              52,45 %             16,11 %          100,00 %

Anteil Vermietung / Gesamtbe-
                                           0,04 %           1,83 %             2,16 %              0,63 %              4,66 %
stand
Anteil der Vermietung / WE
                                           0,45 %           8,41 %             4,12 %              3,93 %
absolut je Zimmeranzahl

                                                                                                  WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                         Mitglieder-Information Juni 2021   09
INFORMATION - "Treptow Nord" eG Wohnungsbau-Genossenschaft - WBG "Treptow Nord" eG
Wohnungsvermietung nach Zimmeranzahl pro Monat in 2020

      Anzahl der Wohnungen

                                    1-Zimmer        1 ½-Zimmer    2-Zimmer   2 ½-Zimmer      3-Zimmer       4 - und 5-Zimmer

Wohnungen lag der monatliche Leerstand durchschnittlich                      Der Berliner Wohnungsmarkt ist durch eine Bevölkerungs-
bei 0,29 % (VJ 0,30 %) und befindet sich wie in den Vorjah-                  und Haushaltszunahme gekennzeichnet, die in einer stei-
ren auf einem sehr niedrigen Niveau.                                         genden Wohnungsnachfrage mündet.

Zum 31.12.2020 waren 99,65 % der Wohnungen vermietet.                        In der Genossenschaft waren Nachfrage und Vermietung
Zum Stichtag standen 16 Wohnungen leer. Für alle diese                       der Wohnungen unterschiedlicher Größe ausgewogen.
Wohnungen waren zu diesem Zeitpunkt bereits neue Nut-
zungsverträge abgeschlossen.                                                 Mitgliederentwicklung
Die Service- und Dienstleistungsangebote der Genossen-
schaft konnten durch die Mitglieder aufgrund der Corona-                     Im Berichtsjahr wurden 242 Mitglieder aufgenommen,
Pandemie nur sehr beschränkt genutzt werden. Die Vermie-                     davon 217 durch Beitritt. Für 25 Mitglieder erfolgte der Bei-
tung der Ferienwohnungen im Ostseebad Dierhagen                              tritt durch Übertragung, Teilübertragung oder durch Ein-
reduzierte sich auf eine Auslastung von 29,86 % (VJ 37,99 %)                 tritt in die Erbfolge. Im gleichen Zeitraum endeten 233 Mit-
und die Vermietung der Gästewohnungen im Ortsteil Baum-                      gliedschaften. Gekündigt wurden 103 Mitgliedschaften.
schulenweg auf eine Auslastung von 27,27 % (VJ 62,12 %).                     118 Mitgliedschaften endeten aufgrund von Todesfällen,
Aufgrund der zeitweisen pandemiebedingten Schließung                         11 durch Übertragung der Mitgliedschaft und eine durch
des Mitgliedertreffs konnten im Geschäftsjahr nur 168 Ver-                   Ausschluss.
anstaltungen (VJ 463) mit Mitgliedern und Interessenten
durchgeführt werden. Für private Veranstaltungen wurde                       Die Mitgliederzahl ist im Geschäftsjahr 2020 annähernd
der Mitgliedertreff 15-mal genutzt (VJ 23-mal).                              gleichgeblieben. Diese Entwicklung ist durch den gegen-
                                                                             wärtigen Aufnahmestopp bestimmt. Neue Mitglieder wer-
Durch unsere Mitarbeiterin für soziale Aufgaben wurden die                   den erst aufgenommen, wenn eine Wohnungsversorgung
hilfebedürftigen Mitglieder und Mieter im Rahmen der sozi-                   erfolgen kann. Per 31.12.2020 gehörten der Genossen-
alen Fürsorge und Betreuung unterstützt.                                     schaft 5.895 Mitglieder (VJ 5.886) an.

                                            Beitritte, Kündigungen, Beendigungen und Zugänge pro Jahr
                                                 Zugänge         Beitritte   Beendigungen       Kündigungen

10                     WBG „Treptow Nord“ eG
                       Mitglieder-Information Juni 2021
Entwicklung der Mitgliederanzahl und des Geschäftsguthabens 2001 bis 2020
                                           Mitgliederanzahl     Geschäftsguthaben in T€

Die Anzahl der gezeichneten Geschäftsanteile erhöhte sich von     Das sind 0,28 % (VJ 0,19 %) der Jahresbruttomiete und ist
46.686 auf 47.047 Anteile. Das Geschäftsguthaben der verblei-     eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 23.833,26 €
benden Mitglieder stieg von 7.236,33 T€ auf 7.292,29 T€.          (VJ 2.538,02 €).
                                                                  Auf der Grundlage der Bewertung der Forderungen erfolgte
Umsatzentwicklung                                                 eine Wertberichtigung in Höhe von 36.005,97 € (VJ
                                                                  28.092,18 €). Die verbleibenden Forderungen nach Abschrei-
Die Bruttosollmieten für Wohnungen sind gegenüber dem             bung, Zuschreibung und Wertberichtigung betragen
Vorjahr um 190,03 T€ (VJ 217,81 T€) von 22.908,19 T€ auf          30.582,31 € (VJ 14.662,84 €). Die verbleibenden Forde-
23.098,22 T€ gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von          rungen entsprechen 0,13 % (VJ 0,06 %) der Unternehmens-
0,83 % (VJ 0,96 %).                                               bruttomiete.
                                                                  Die Erlösschmälerungen aus Vermietung sind gegenüber
Die Vorauszahlungen für Betriebskosten konnten das dritte         dem Vorjahr um 6.188,09 € gesunken und betragen zum
Mal in Folge gesenkt werden. Sie verringerten sich um             Ende des Geschäftsjahres 57.806,29 € (VJ 63.994,38 €). Sie
-46,99 T€ (VJ -122,18 T€). Das entspricht einer Absenkung         setzen sich aus Erlösschmälerungen aufgrund von Leer-
um 0,88 % (VJ -2,23 %). Die Absenkung erfolgt im Rahmen           stand in Höhe von 57.452,89 € (VJ 59.638,68 €) und Miet-
der Anpassung der Vorauszahlung an die abgerechneten              minderungen in Höhe von 353,40 € (VJ 4.355,70 T€) zusam-
Betriebskosten für das vorherige Geschäftsjahr.                   men. Im Wesentlichen sind die Erlösschmälerungen auf
                                                                  dem vermietungsbedingten Wohnungswechsel und den
Die Nettokaltmieten und pauschale Betriebskosten haben            dafür notwendigen Arbeitszeiten für Instandsetzung- und
um 1,35 % (VJ 1,98 %) zugenommen, absolut sind das                Modernisierungsmaßnahmen geschuldet.
236,43 T€ (VJ 339,99 T€). Der Zuwachs resultiert aus der          Zum Ende des Jahres bestanden Verbindlichkeiten aus Ver-
Vollauswirkung der Vermietung aus Mietanhebungen für Kom-         mietung in Höhe von 88.394,98 € (VJ 71.542,29 €).
plex- und Einzelmodernisierungen sowie aus der Wiederver-
mietung von Wohnungen. Der Rückgang des Mietzuwachses             Betriebskosten
ist auf die Inkraftsetzung des MietenWoG Bln zurückzuführen.
                                                                  Die umlagefähigen kalten und warmen Betriebskosten für den
Im Vergleich der Monate Dezember 2019 und 2020 hat sich           Wohnungsbestand betragen 5.480,31 T€ (VJ 5.330,05 T€).
die Nettokaltmiete für Wohnungen im Durchschnitt von              Gegenüber dem Vorjahr haben sie sich um 150,26 T€ (VJ
5,57 €/m² Wohnfläche und Monat auf 5,62 €/m² Wohnflä-             247,45 T€) erhöht. Das entspricht einer Zunahme um 2,82 %
che und Monat erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von            (VJ 4,64 %). Pro Quadratmeter Wohnfläche sind die umlage-
0,90 % (VJ 1,64 %). Die jährliche Bruttomiete einschließlich      fähigen Betriebskosten von 2,06 € auf 2,09 € gestiegen.
Pachteinnahmen und Gewerbemieten betrug 23.635,80 T€
(VJ 23.429,71 T€).                                                Die umlagefähigen kalten Betriebskosten erhöhten sich im
                                                                  Abrechnungsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 187,60 T€
Forderungen und Erlösschmälerungen                                (VJ 179,37 T€) auf 4.226,92 T€ (VJ 4.039,32 T€).
                                                                  Die höheren Kosten sind vor allem auf Mehrkosten bei den
Zum 31.12.2020 bestanden Forderungen aus der Woh-                 Kostenarten Rauchwarnmelder (96,98 T€), Wasser /Abwas-
nungsvermietung in Höhe von 66.588,28 € (VJ 42.755,02 €).         ser (44,86 T€), Wartung Gasgeräte (46,15 T€), Müllabfuhr

                                                                                                   WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                          Mitglieder-Information Juni 2021   11
(17,71 T€), Grünlandpflege (12,61 T€) und Hausreinigung         Insgesamt wurden Bau- und Instandhaltungsleistungen mit
(7,95 T€) zurückzuführen. Der Kostenanstieg ist durch           einem Wertumfang von 7.862,36 T€ (VJ 7.211,55 T€)
höhere Kosten infolge von Preisänderungen, steigende            erbracht.
Lohn- und Gehaltskosten bei den Dienstleistungsfirmen,
zum Teil auch durch höhere Verbräuche und Mehrleistun-          Im Einzelnen wurden im Bereich Instandsetzung Leistungen
gen begründet. Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung zur      in den folgenden Sparten erbracht:
Ausstattung aller Wohnungen mit Rauchwarnmeldern wer-
den erstmals Betriebskosten für Rauchwarnmelder für die         3.222,23 T€	für den Bereich der Instandhaltung und
Bestandswohnungen umgelegt.                                                  Modernisierung (VJ 3.089,20 T€), davon:

Dem gegenüber standen Kostenreduzierungen in den Kosten-        1.044,75 T€	für die laufende Instandhaltung
arten Hauslicht (-15,48 T€), Grundsteuern (-7,56 T€), Schorn-                (VJ 945,42 T€) und
steinfegergebühren (-6,11 T€), Kosten der Aufzugswartung
(-5,21 T€) und für Niederschlagswasser (-4,712 T€).             2.177,48 T€	für die technische Vorbereitung der Woh-
Die umlagefähigen Kosten für Heizung und Warmwasser-                         nungen zur Wiedervermietung
bereitung verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um                      (VJ 2.143,78 T€) sowie
37,34 T€ (VJ 68,08 T€) auf 1.253,39 T€. Die Kostenreduzie-
rung ist die Folge gesunkener Energiepreise und geringerer      4.640,13 T€	für Instandsetzungsmaßnahmen ein-
Verbräuche für Fernwärme und Heizgas, bei einer gleichzei-                   schließlich Wohnumfeld und Nebenkosten
tigen leichten Zunahme der abzurechnenden Heizfläche.                        (VJ 4.122,35 T€), davon:

Grundstücksangelegenheiten                                       1.128,8 T€ Balkonanbau,
                                                                   210,0 T€ Dachsanierung,
Der Kaufvertragsabschluss für das Grundstück Lohmüh-               914,2 T€ Fassadendämmung einschl. Abdichtung,
lenstraße 51/52 konnte im Jahr 2020 nach fast 30 Jahren             41,3 T€ Kellerdeckendämmung,
abgeschlossen werden. Um die Grundbucheintragung voll-             207,6 T€	Fassadenanstrich bereits gedämmter
ziehen zu können, müssen durch die Verkäuferseite noch                       Fassaden,
fehlende Vollmachten nachgereicht werden. Für 2021                 219,0 T€ Treppenhausinstandsetzung,
erwarten wir den endgültigen Vollzug des Eigentumswech-            498,5 T€	E-Steigestrangerneuerung, Erneuerung
sels mit der Eintragung in das Grundbuch.                                    E-Hausanschlüsse,
                                                                    65,7 T€ Erneuerung Wechselsprechanlagen,
Der bereits im Jahr 2018 beurkundete Grundstückstausch-            469,8 T€	Erneuerung, Instandsetzung, Optimierung
vertrag im Bereich Galileistraße 57–67/Dammweg konnte                        von Heizungsanlagen und Klimatechnik,
im Jahr 2020 in das Liegenschaftskataster und das Grund-            27,0 T€ Erneuerung Briefkastenanlagen,
buch eingetragen werden. Der Tausch der gleichgroßen                16,7 T€	Instandsetzungen von Fassaden und
Flächen diente der Bereinigung des Grenzverlaufes und der                    Balkonbereichen, Graffitientfernung,
Herstellung der baurechtlich notwendigen Abstandsflächen.                    Vordächer, Kleinreparaturen,
Im Bereich Sonnenallee 410 wurde zur Flurstücksbereini-             14,1 T€	Reparaturen Ferienobjekt Dierhagen,
gung eine Teilfläche von 17,0 m² verkauft. Im Zuge der                       Dachinstandsetzung, kleinere Reparaturen,
gleichzeitig erfolgten Neuvermessung des verbleibenden              27,5 T€ Balkonverglasungen,
Flurstücks wurde festgestellt, dass das verbleibende Flur-          18,1 T€ Instandsetzung Kellertüren,
stück 11,0 m² größer ist als bisher ausgewiesen.                    12,5 T€	Umsetzung TrinkwV, Erneuerung Abwasser-
                                                                             anschlüsse,
Instandsetzung und Modernisierung                                    5,0 T€ Übernahme Straßenbeleuchtung,
                                                                   190,0 T€	Instandsetzungsmaßnahmen im
Die Instandsetzung und Modernisierung des Gebäudebe-                         Wohnumfeld,
standes und des Wohnumfeldes, die laufende Instandhal-              16,1 T€	Ingenieur- und Planungsleistungen
tung einschließlich der technischen Vorbereitung der Woh-                    Baumaßnahmen 2021,
nungen auf die Vermietung sowie die Fortsetzung der                523,7 T€ Neubau Eichbuschallee 9a,
energetischen Sanierung des Gebäudebestandes bildeten               23,9 T€ Neubau HumboldtEck,
den Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2020.                              10,6 T€ Neubau HeidekampEck.

12       WBG „Treptow Nord“ eG
         Mitglieder-Information Juni 2021
Aufgrund der bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen          Im Geschäftsjahr 2020 wurden sieben Heizungsanlagen
zur Ausstattung aller Wohnungen mit Rauchwarnmeldern           erneuert bzw. instandgesetzt. Sechs Aufgangsheizungen
wurden die restlichen ca. 1.312 Wohnungen mit Rauch-           wurden im Zuge der Anlagenmodernisierung in 5 Blockhei-
warnmeldern ausgestattet.                                      zungen umgebaut. Zwei Aufgangsheizungen wurden im
                                                               Zuge des Umbaus zusammengelegt. Eine Blockheizung
Die Finanzierung der Instandsetzungsmaßnahmen im               wurde erweitert. Mit der Modernisierung und der Erweite-
Bestand erfolgte vorrangig mit Eigenmitteln und zusätzlich     rung der Heizungsanlagen wurden die Voraussetzungen
mit Fremdmitteln in Höhe von 2,0 Mio. €.                       geschaffen, um künftig weitere Wohnungen an die zentra-
                                                               len Anlagen anzuschließen. Weitere 12 Wohnungen wurden
Trotz der Corona-Pandemie konnten die Instandsetzungs-         an vorhandene zentrale Anlagen angeschlossen.
und Modernisierungsmaßnahmen mehrheitlich plan- und
termingerecht umgesetzt werden.                                Eine Ölheizung wurde durch eine moderne Gasheizungsan-
                                                               lage ersetzt.
Laufende Instandhaltung
                                                               Vier Wohnhäuser mit 102 Wohnungen wurden mit einer Fas-
Für die laufende Instandhaltung und Modernisierung wur-        saden- und Sockeldämmung ausgestattet. An drei Wohnge-
den 3.222,23 T€ (VJ 3.089,2 T€) aufgewendet. Das ist ein       bäuden erfolgte eine Verstärkung der Fassadendämmung
Zuwachs von 133,03 T€ (VJ -559,2 T€) gegenüber dem             im Giebelbereich. Zwei Wohnhäuser wurden mit einer Keller-
Vorjahr. Die höheren Aufwendungen sind auf umfang-             deckendämmung ausgestattet. 12 Wohnungen wurden im
reichere Leistungen bei gleichzeitig steigenden Baukosten      Zuge des Balkonanbaus mit dreifach isolierverglasten Fen-
zurückzuführen.                                                stern ausgestattet. Durch diese Maßnahmen wurde der Wär-
Die Aufwendungen für die Wiedervermietung erhöhten sich        mebedarf weiter gesenkt und die wärmetechnische Bewer-
leicht um 33,7 T€ (VJ -561,0 T€) auf 2.177,48 T€. Die Anfor-   tung dieser Wohnhäuser verbesserte sich um bis zu 30 %.
derungen zur Herstellung der Wohnungen zur Wiederver-
mietung haben sich unwesentlich gegenüber dem Vorjahr          Bei allen Gebäudesanierungen und Modernisierungen der
verändert. Dagegen haben sich die Aufwendungen für die         Genossenschaft werden die Vorgaben der Energieeinspar-
laufende Instandhaltung gegenüber dem Vorjahr um 99,33 T€      verordnung (EnEV) 2014 erfüllt bzw. unterschritten.
auf 1.044,75 T€ (VJ 945,42 T€) deutlich erhöht. Für die
Instandsetzung und Modernisierung der zu vermietenden          Im Wirtschaftsjahr 2020 wurden die durchschnittlichen
214 Wohnungen (VJ 209) wurden im Durchschnitt pro Woh-         Werte für den Primärenergie- und Endenergiebedarf der
nung 10.157,15 € (VJ 10.257,33 €) aufgewendet.                 Wohnhäuser, bezogen auf die gesamte Nutzfläche aller
                                                               Häuser, auf 95,61 kWh/m²a (-1,05 %) bzw. 95,66 kWh/m²a
Der Anteil der Modernisierungsaufwendungen betrug              (-0,94 %) und die CO2-Emissionen auf 25,21 kg/m²a
22,15 % (VJ 21,79 %) der Investitionen im Bereich der Haus-    (-0,90 %) reduziert.
verwaltung. In die Modernisierungsmaßnahmen wurden
694,68 T€ (VJ 645,42 T€) investiert.                           Mit dem Abschluss der energetischen Sanierungen konn-
                                                               ten 2020 Energieeinsparungen und Reduzierungen der CO2-
Umweltschutz und Ökologie                                      Emissionen erreicht werden:

Die Umsetzung der Anforderungen an eine ökologische            1. Berechnete Primärenergieeinsparung:
Ausführung sowie die Verwendung von schadstofffreien               306.121,0 kWh/a (VJ 166.290,0 kWh/a)
und recycelbaren Materialien ist ein ständiger Schwerpunkt     2. Berechnete Endenergieeinsparung:
bei der Durchführung der geplanten Instandsetzungs- und            272.111,0 kWh/a (VJ 111.663,0 kWh/a)
Instandhaltungsmaßnahmen.                                      3. Berechnete Reduzierung der CO2-Emissionen:
                                                                   68.556,8 kg/a (VJ 41.450,0 kg/a)
Zur weiteren Absenkung der Heizenergieverbräuche wer-
den die Heizungsanlagen systematisch instandgesetzt            Weitere, geringfügigere energetische Maßnahmen bezogen
bzw. erneuert. Darüber hinaus erfolgt eine regelmäßige Ver-    sich auf die Heizungsanlagenmodernisierungen, die Um-
brauchsüberwachung, eine Überwachung der Anlagenein-           stellung von der Einzelanlagenbeheizung auf die Beheizung
stellung und eine begleitende Optimierung der Einstel-         mittels zentraler Anlagen und eine Erneuerung einzelner
lungen aller Anlagen.                                          Fenster.

                                                                                              WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                     Mitglieder-Information Juni 2021   13
Die bedarfsorientierten Energieausweise wurden für den        meisten Fällen die notwendigen Aufwendungen zur Refi-
Gebäudebestand auf der Grundlage der 2020 durchge-            nanzierung nicht aus.
führten energetischen Sanierung fortgeschrieben. Mit der
Erfassung und Bewertung aller Bauteile und heiztech-          Ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz wird
nischen Anlagen verfügt die Genossenschaft über eine          durch sachgerechte Entsorgung von Leichtverpackungen,
solide energetische Gebäudediagnostik.                        Papier, Pappe und Kartonage geleistet. Allein im Geschäfts-
Die Verbrauchsreduzierung im Ergebnis der energetischen       jahr 2019 konnten durch die fachgerechte Entsorgung ca.
Sanierungen führt zu einer relativen Reduzierung der          1.239,0 t (VJ 1.357,0 t) an Materialressourcen und zusätz-
Betriebskosten. Allerdings gleichen die Einsparungen in den   lich 166,0 t (185,0 t) Treibhausgas eingespart werden.

                 Entwicklung der energetischen Kennwerte (End- und Primärenergie) des
        Wohngebäudebestandes infolge von Modernisierungsmaßnahmen in den Jahren 2010 bis 2020
                                              Primärenergie        Endenergie
          kWh/m2a

Eh e m ali g e r H au s b e s o rg e r
K l au s B l u m e

Im Oktober 2020 hat Herr Blume aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit
als Hausbesorger beenden müssen. Er war für die Häuser in der Frauenlobstraße
20–26 zuständig und sorgte dort u. a. mit der Ausführung kleinerer Reparatur-
und Wartungsarbeiten für Ordnung.

Leider verstarb Herr Blume im November 2020. Wir behalten ihn als einen
fleißigen und immer zuverlässigen Hausbesorger und Mieter in Erinnerung.

14       WBG „Treptow Nord“ eG
         Mitglieder-Information Juni 2021
V e r t r e t e rwa h l 2 0 21

Entsprechend unserer Satzung fand im Frühjahr 2021 die Wahl der
Vertreter und Ersatzvertreter statt. Hierfür wurden bereits in der
Ordentlichen Vertreterversammlung am 16.06.2020 die Mitglieder
des Wahlvorstandes gewählt. Seit September letzten Jahres hatte
der Wahlvorstand unter der Leitung von Frau Francke die Vertreter-
wahl vorbereitet.

In der Zeit vom 01.03.21 bis 07.03.2021 waren dann die 5.857 wahl-
berechtigten Mitglieder aufgefordert, von ihrem Wahlrecht Gebrauch
zu machen und ihre Stimme den zukünftigen Vertretern per Briefwahl
zu geben. Genau 100 Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt, von
denen dann 61 Vertreter und 21 Ersatzvertreter gewählt wurden.

Mit 34,33 % lag die Wahlbeteiligung nur geringfügig unter der von
2016 und stellt ein gutes Ergebnis für unsere Genossenschaft dar.
Die Wahlbeteiligung war in den sechs Wahlbezirken homogen und
lag zwischen 32 % und 39 %. Bei der Auszählung der Stimmzettel
konnten 92,8 % der abgegebenen Stimmen als gültig festgestellt
werden. Dies spricht für eine sehr gute Vorbereitung der Wahl.

Die Bekanntmachung des Wahlergebnisses in der Geschäftsstelle und
in den Wohnhäusern der Genossenschaft erfolgte seit dem
19.03.2021. Die Bekanntmachung der Auslegung der Liste der gewähl-
ten Vertreter und Ersatzvertreter in der Berliner Zeitung vom
27./28.03.2021 und die Übergabe der Niederschrift der Wahl an den
Vorstand der Genossenschaft stellten den Abschluss der Wahl dar
und der Wahlvorstand löste sich auf. Der Vorstand der Genossen-
schaft möchte sich an dieser Stelle nochmals herzlich beim Wahlvor-
stand unter der Leitung von Frau Francke für die geleistete Arbeit
bedanken.

Die neue Vertreterversammlung, die ihre Arbeit in der außerordent-
lichen Versammlung im November 2021 aufnehmen wird, setzt sich
aus 43 % weiblichen und 57 % männlichen Vertretern und Ersatzver-     Mitglieder des
tretern zusammen. Der Altersdurchschnitt der gewählten Vertreter      Wahlvorstandes
und Ersatzvertreter liegt bei 60 Jahren und damit etwas unter dem
der letzten Vertreterversammlung. Mit dieser Wahl wurden 44 % der     Herr Berger
gewählten Vertreter/Ersatzvertreter neu in die Vertreterversamm-      Herr Bessel
lung gewählt.                                                         Herr Böhme
                                                                      Frau Francke
Wir gratulieren allen gewählten Vertretern und Ersatzvertretern       Frau Hanke
unserer Genossenschaft herzlich und freuen uns auf die gemein-        Herr Ullrich
same Arbeit.

                                                                                   WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                          Mitglieder-Information Juni 2021   15
I nitiativ e „ D e u t s ch e Wo hn e n & C o e nt e i g n e n “
Wi r f r ag e n u n s :
W e r d e n au ch w i r m o rg e n e nt e i gn e t ?

Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ ist mit           Hier stand angeblich der Gleichbehandlungsgrundsatz im
ihrem Anliegen schon länger unterwegs. Jetzt hat sie              Grundgesetz dagegen.
deutlich sichtbar in Berlin plakatiert und sammelt Unter-
schriften für das Volksbegehren. Da stellt sich die Frage:                Volksbegehren » Volksentscheid
Sollen auch wir enteignet werden?
                                                                  Wenn das Volksbegehren erfolgreich ist, dann stimmen alle
                   Durch einen Volksentscheid will die Initi-     Berliner zeitgleich mit der Bundestagswahl darüber ab.
                   ative erreichen, dass der Berliner Senat       Wenn dann der Volksentscheid (so heißt die nächste Stufe)
                   Maßnahmen einleitet, Immobilien zur            erfolgreich wäre, dann müsste der nächste Senat darüber
                   Vergesellschaftung in Gemeineigentum           entscheiden, ob er das Volksbegehren umsetzen wird. Dann
                    zu überführen. Das heißt hier: enteignen      müsste das Abgeordnetenhaus ein konkretes Gesetz
                    – alle Unternehmen mit mehr als 3.000         beschließen und die entsprechenden Wohnungsunterneh-
                    Wohnungen, gleich welcher Rechts-             men könnten enteignet werden.
                    form. Ausgenommen sollen Unterneh-
                     men sein, die sich im öffentlichen Eigen-              Das Problem und die Lösung
                     tum oder kollektiven Besitz befinden
                     oder die gemeinwirtschaftlich verwal-        Berlin hat viel zu wenige Wohnungen. Damit sich Angebot
                      tet werden.                                 und Nachfrage wieder ausgleichen, müssen alle deutlich
                                                                  mehr bauen als bisher. Dies geht nur, wenn alle Akteure
       Der Unterschied zwischen kollektiv                         wertgeschätzt werden und sich weiter in Berlin engagieren.
            und genossenschaftlich                                Nur gemeinsam sind sie in der Lage, die fehlenden 200.000
                                                                  Wohnungen zu bauen. Enteignungsbestrebungen helfen da
Kollektiv klingt irgendwie nach Gemeingut. Aber Vorsicht.         nicht – im Gegenteil.
Genossenschaften sind kein Gemeingut. Sie gehören über Mit-       Wer investiert nach Enteignungen künftig noch in Berlin?
gliedsanteile den Mitgliedern. Sie sind privatwirtschaftliche     Auch in anderen Branchen? Die Politik muss endlich alle
Unternehmen, formal eine juristische Person – eine eingetra-      Partner auf Augenhöhe behandeln und bei einzelnen
gene Genossenschaft (eG). Sie erzielen Gewinne zur Reinvesti-     schwarzen Schafen genauer hinsehen.
tion in den Bestand und können Dividenden an ihre Mitglieder
ausschütten, die als Gegenleistung ja ihr „Kapital“ in der Form                    Zahlen zum Thema
von Mitgliedsanteilen der Genossenschaft anvertrauen.
Eigentlich war es nicht die Absicht der Initiative, Genossen-             9 Berliner Wohnungsbaugenossenschaften haben
                                                                         2
schaften zu enteignen, aber leider steht das so deutlich                 jeweils über 3.000 Wohnungen.
nicht im Amtsblatt.                                                     Zusammen haben sie 140.000 Wohnungen und
Und ganz ohne Kollektiv: Die Genossenschaften haben mit                  225.000 Mitglieder. Folglich würden nicht nur 29
5,66 Euro/m² die günstigsten Durchschnittsmieten der                     Genossenschaften enteignet, sondern gleichzeitig
Stadt und bieten dazu noch ein lebenslanges Wohnrecht.                   auch deren Mitglieder.
                                                                        Der Senat hat für die Enteignung von „Deutschen
     Wie steht die Politik zur Enteignung?                               Wohnen & Co.“, mit gegenwärtig ca. 243.000 Woh-
                                                                         nungen, eine Entschädigungssumme von rund 38,5
Verschiedene Genossenschaften haben Politiker auf das                    Milliarden Euro* ermittelt. Damit ließen sich allein um
Thema angesprochen. DIE LINKE unterstützt die Initiative                 die 155.000 Sozialwohnungen neu bauen.
und die Grünen zeigen Bereitschaft zur Übernahme der                     Übrigens: Der Berliner Haushalt* umfasst für 2021
Ziele der Initiative. Und die wohnungspolitische Sprecherin              dagegen nur 32,3 Milliarden und die Schulden* liegen
der SPD, Iris Spranger, hat bereits erklärt, dass man Genos-             bei knapp 54 Milliarden (Stand 2019).
senschaften von der Enteignung nicht ausnehmen könne.
Dies ging auch schon beim Mietendeckel rechtlich nicht.                                                         *Quelle: berlin.de

16       WBG „Treptow Nord“ eG
         Mitglieder-Information Juni 2021
Bau l e i s t u ng e n 2 0 21

Die geplanten Baumaßnahmen zur Instandsetzung und             neue Herausforderung für die Firmen und die Organisation
Modernisierung unserer Wohngebäude und des Wohnum-            der Arbeiten allgemein stellen Engpässe und Zeitverzöge-
feldes umfassen in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von          rungen bei Materiallieferungen und längere Bestellzeiten für
5.934.840 €.                                                  Material als Auswirkung der weltweiten Pandemie dar. Dies
                                                              muss auch weiterhin durch die Baufirmen beachtet und ent-
Die seit März letzten Jahres mit kurzen Unterbrechungen       sprechend eingetaktet werden.
bestehenden Einschränkungen durch die Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie strahlen auch weiterhin        Begonnen haben die Arbeiten zur Fassadendämmung und
auf unsere Bauvorhaben aus. Alle geplanten Arbeiten für       zur Aufdopplung der vorhandenen Giebeldämmungen an
2021 werden umgesetzt, jedoch mit einem Mehraufwand in        der Kiefholzstraße 153–153b sowie an der Springborn-
der Vorbereitung und Organisation der Baustelle zum einen     straße 136–142. Hier erfolgt (bzw. ist bereits abgeschlos-
durch uns als Bauherren und zum anderen durch die Firmen      sen) das Versetzen der Bestandskragbalkone um ca. 14 cm
selbst. Alle Baumaßnahmen müssen sorgfältig geplant und       von der Fassade weg, um die Verringerung der Tiefe des
überwacht werden und über ein Hygienekonzept verfügen,        Balkons durch die Fassadendämmung auszugleichen.
was dem Schutz der Arbeitnehmer sowie auch dem Schutz         Neben den Fassadendämmarbeiten begannen an der Eich-
der Mieterinnen und Mieter dient.                             buschallee 11c–11f die umfangreichen Balkonrückbauar-
Das Umsetzen und Einhalten der Schutzmaßnahmen entspre-       beiten. Nach dem Komplettrückbau der Bestandsbalkone
chend der Hygienekonzepte ist insbesondere bei den Strang-    erhält die Fassade eine Dämmung. Sobald diese Arbeiten
sanierungsarbeiten einzuhalten und umzusetzen, da hier eine   fertig gestellt sind, werden die neuen Balkone, bestehend
Anwesenheit der Firmen in der Wohnung notwendig ist.          aus Stahlbetonplatten, die von Stahlstützen und/oder Mit-
                                                              teltrennwänden getragen werden, vor der neuen Fassade
Die Bauvorhaben sind planmäßig angelaufen und einige          errichtet. Komplettiert werden die Balkone mit einer Metall-
konnten schon termingerecht abgeschlossen werden. Eine        brüstung, Seitenelementen als Wind- und Sichtschutz
                                                              sowie Überdachungen.

                                                              Weiterhin haben die Arbeiten an der Hans-Thoma-Straße
                                                              13 begonnen. Neben den Maßnahmen der Fassadendäm-
                                                              mung und Balkoninstandsetzungsarbeiten werden Strang-
                                                              sanierungsarbeiten ausgeführt, die gekoppelt sind mit einer

Kiefholzstraße 241                                            Kiefholzstraße 153 –153b

                                                                                                  WBG „Treptow Nord“ eG
                                                                                         Mitglieder-Information Juni 2021   17
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