INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern

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INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung

INTERREG in Hessen
Transnationale und interregionale
Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG in Hessen | VORWORT

                                                                    3

VORWORT
des Wirtschaftsministers

Wie können wir den Verkehr in den Ballungsräumen flüssig
halten? Und wie den Bewohnern ländlicher Regionen auch
in Zukunft Mobilität zu bezahlbaren Preisen gewähren? Wie
sichern wir die Attraktivität unserer Innenstädte und die
Lebensqualität unserer Dörfer? Solche Fragen stellen sich
überall in Europa, in Frankfurt und Antwerpen, in Nord-
hessen genauso wie in Wales. Gemeinsam Antworten zu
suchen, sich auszutauschen, voneinander zu lernen – das ist
der Sinn von INTERREG, einer sehr erfolgreichen Förder-
struktur der Europäischen Union. Seit 1990 werden in den
grenzüberschreitenden INTERREG-Projekten Lösungsmo-
delle entwickelt und Investitionen angestoßen.

Internationale Vernetzung und Zusammenarbeit sind für
unser wirtschaftsstarkes, im Herzen Europas gelegenes Bun-
desland von jeher unerlässlich. INTERREG eröffnet eine neue
Dimension europaweiter Kooperation, indem es nicht nur
Akteure aus unterschiedlichen Ländern, sondern auch aus
unterschiedlichen Institutionen zusammenführt. INTERREG-
Projekte vereinen Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft
und Forschung, und sie sind auch für die Bürger offen, sich
einzubringen. So wird Europa erfahrbar. Die Förderung der
Zusammenarbeit in Europa durch die INTERREG-Programme
ist ein gewichtiger Bestandteil der europapolitischen Strate-
gie der Hessischen Landesregierung.

An diesem Programm beteiligen sich viele hessische Partner
mit großem Engagement. Die vorliegende Broschüre gibt
einen Überblick darüber und zeigt, wie politische Ziele in
konkrete Projekte übersetzt und damit greifbar werden. Ich
würde mich freuen, wenn diese Beispiele Schule machen
und weitere Akteure in Hessen dazu bewegen, dieses Pro-
gramm und seine Entwicklungschancen zu nutzen – für sich
selbst wie für das Land Hessen.
Eine informative und anregende Lektüre wünscht Ihnen

Florian Rentsch
Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
4   INTERREG-PROJEKTE
    in Hessen

                                                                 Kassel

                                        Marburg

                              Wetzlar

                                                           Wächtersbach

                                            Offenbach         Jossgrund
                                Frankfurt
                Wiesbaden Hofheim
                         am Taunus

                                                                          Standorte der hessischen
                                                                          Projektpartner

                                                  Erbach
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG in Hessen | INHALTSVERZEICHNNIS

INHALTSVERZEICHNIS                                                                                          5

 INTERREG im europäischen Kontext                                                                    6
 Für Hessen relevante INTERREG IV-Programme                                                          8

 INTERREG-Projekte in Hessen                                                                        12
       BAPTS                     Boosting Advanced Public Transport Systems                         14
       C-Change                  Changing Climate, Changing Lives                                   16
       CODE24                    Corridor 24 Development Rotterdam – Genoa                          18
       BioenNW                   Delivering Local Bioenergy to NW Europe                            21
       DEMARRAGE 	Developing the economic potential of the territorial
                    assets of the Rhine corridor                                                    22
       ICMA 	Bridging Mobility Gaps: Improving Connectivity and
              Mobility Access                                                                       24
 	CREATING PURE HUBS	Supporting Pioneers in Urban-Rural Entrepreneurship
                       to create vital new hubs                                                     26
       ENEVATE 	European Network on Electric Vehicles and
                 Transferring Expertise                                                             28
       SINTROPHER 	Sustainable Integrated Tram-Based Transport Options
                    for Peripheral European Regions                                                 30
       IOIT                      Open Innovation Project                                            33
       MANDIE                    Managing District Centres in North West Europe                     34
 	Rural Alliances		                                                                                36

 	PIMMS TRANSFER                TRansferring Actions iN Sustainable mobility For European Regions 39
       PIMMS CAPITAL             Capitalising on Partner Initiatives in Mobility Management Services 39
       WATER CoRe 	Water scarcity and droughts, coordinated actions
                    in European regions                                                             43
       EUROSCAPES	Green management plans for European urban and
                   peri-urban Landscapes                                                            46
       ENTREDI                   Entrepreneurial Diversity                                          48

 Einblicke in die Praxis – Interview mit einem hessischen Lead Partner                              50
 Informationen zur Teilnahme an INTERREG                                                            52
 Impressum                                                                                          54
 Nutzerhinweis                                                                                      55
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG | im europäischen Kontext

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    INTERREG im europäischen Kontext
    Die Europäische Union strebt eine Strukturpolitik an, die das   Seit 1994 teilt sich die INTERREG-Förderung in drei unter-
    Zusammenwachsen Europas fördert. Dazu gehört neben              schiedlich ausgerichtete Förderstränge. So lassen sich für
    der allgemeinen Stärkung Europas der gezielte Abbau der         die aktuelle Förderperiode die folgenden drei Programm-
    wirtschaftlichen, sozialen und räumlichen Unterschiede. Die     linien unterscheiden:
    Europäische Union definiert daraus für ihre Arbeit folgende
    drei Ziele, die jeweils mit Strukturhilfen hinterlegt sind:     ■■   INTERREG IVA: Entwicklung von wirtschaftlichen
                                                                         und sozialen Projekten zur grenzübergreifenden
    1.	Konvergenz: In den Staaten bzw. Regionen mit dem                 Zusammenarbeit
        größten wirtschaftlichen Rückstand sollen die Konditionen
        und Voraussetzungen für Beschäftigung und Wachstum          ■■   INTERREG IVB: Schaffung und Förderung der trans-
        verbessert und darüber die regionalen Unterschiede               nationalen Zusammenarbeit
        verringert werden.
    2.	Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung:           ■■   I NTERREG IVC: Stärkung der Effizienz der Regional-
        In diesem Sinne sollen die Entwicklung von Beschäfti-             politik durch die Förderung der interregionalen
        gungsmöglichkeiten gefördert sowie die betroffenen                Zusammenarbeit.
        Regionen für Investoren und Unternehmer interessanter
        und damit insgesamt wettbewerbsfähiger werden.              Alle drei Ausrichtungen des INTERREG IV-Programms decken
    3.	Europäische Territoriale Zusammenarbeit: Hierbei geht       sich in der Absicht, die Europäische Territoriale Zusammen-
        es um die Kooperation von Regionen über Landesgrenzen       arbeit zwischen Städten, Regionen und Mitgliedstaaten zu
        hinweg, die Förderung der Entwicklung dieser ländlichen     fördern. Aus ihnen ergeben sich im Rahmen der europäi­
        und städtischen Regionen und die Zusammenarbeit             schen Zusammenarbeit internationale Kooperationen. Die
        verschiedenster Akteure zu international relevanten         INTERREG-Programme zielen darauf ab, nationale Grenzen
        Themenstellungen.                                           zu überwinden, gemeinsam eine regional ausgewogene Ent­­
                                                                    wicklung zu fördern und die Integration des euro­päischen
    Das Ziel 3 der EU-Regionalpolitik findet seine Umsetzung        Raumes voranzutreiben. Mit Hilfe finanzieller Unter­s tützung
    im Förderprogramm INTERREG. Hierbei handelt es sich             durch EU-Mittel werden Regionen mit besonderen wirtschaft-
    um ein bewährtes Instrument, welches schon seit 1990 zur        lichen, sozialen und geographischen Problemen unterstützt.
    Förderung der Zusammenarbeit in der Europäischen Union          Damit leisten die Programme einen wichtigen Beitrag zur
    eingesetzt wird. In der aktuellen Förderperiode von 2007        Umsetzung der Kohäsionspolitik der Europäischen Union.
    bis 2013 werden bereits in der vierten Auflage Projekte über    Gemeinsam sollen mit allen Akteuren die Weichen für ein
    INTERREG, genauer das INTERREG IV-Programm, gefördert.          starkes Europa und eine abgestimmte euro­päische Raument-
    Es wird finanziell aus dem Europäischen Fonds für Regionale     wicklung gestellt werden. Die in 2010 formulierten Ziele der
    Entwicklung (EFRE) gespeist und ist europaweit mit insgesamt    Europa 2020-Strategie der Europäischen Union finden sich
    rund 7,8 Milliarden Euro ausgestattet.                          ebenfalls in den Zielsetzungen der INTERREG-Programme
                                                                    wieder. Bei der Europa 2020-Strate­gie handelt es sich um
                                                                    eine Wachstumsstrategie, die auf eine intelligente, nach-
                                                                    haltige und integrative Wirtschaft für Europa abzielt.

                                                                    Die drei Förderlinien A, B und C des INTERREG IV-Pro-
                                                                    gramms unterteilen sich jeweils in verschiedene Koopera-
                                                                    tionsräume bzw. Programmräume. Hier finden sich Partner
                                                                    aus unterschiedlichen Ländern zusammen, um in einem
                                                                    thematisch eingegrenzten Projekt zusammenzuarbeiten
                                                                    und die gesteckten Zielsetzungen der Europäischen Union
                                                                    in die Praxis umzusetzen. Abhängig vom einzelnen Programm
                                                                    können durch die INTERREG-Projekte sowohl Akteure der
                                                                    öffentlichen Verwaltung (z. B. aus Ministerien, Kommunen,
                                                                    Regionalverbänden), Hochschulen, For­schungseinrichtungen
                                                                    als auch Nichtregierungsorganisationen gefördert werden.
                                                                    In einigen Projekten können sich darüber hinaus private
                                                                    Einrichtungen und Unternehmen beteiligen. So werden
                                                                    Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu Partnern,
                                                                    die im europäischen Kontext gemeinsam nach Problem-
                                                                    lösungen für verschiedenste Herausforderungen suchen.
                                                                    Nähere Informationen, wie Sie gegebenenfalls Partner in
                                                                    einem INTERREG Projekt werden können, erfahren Sie auf
                                                                    Seite 52.
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG | im europäischen Kontext

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Die Themenvielfalt in den Projekten reicht beispielsweise
vom Klimaschutz und erneuerbaren Energien über Mobilität
und innovative Verkehrssysteme bis hin zur Erschließung
wirtschaftlicher Potenziale und Prozessoptimierungen. Es
handelt sich also folglich um Themen, die uns alle betreffen
und bei denen mit einem gemeinschaftlichen Engagement
und Austausch wesentlich mehr erreicht werden kann.

Die Zusammenarbeit aus den vorangegangenen INTERREG-
Förderperioden hat gezeigt, dass dieses Förderinstrument
maßgeblich zu einer intensiven Vernetzung und Koopera­tion
der Städte und Regionen in Europa beiträgt. Die integrierte
Herangehensweise an Problemstellungen von internatio­
naler Relevanz liefert praxisorientierte Lösungsansätze.
Die Projektergebnisse präsentieren sich dabei sowohl in
Konzepten, Planungen und Studien, aber auch in investiven
Maßnahmen, die dann vielfach auch für die Bevölkerung
sichtbar und erfahrbar werden. Nicht selten werden durch
die Pro­­jekte Folgeinvestitionen angestoßen und ein opti­
mierter Ressourceneinsatz erreicht. Gute Ansätze und Er­
gebnisse zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Potenzial
haben, auf ein anderes geographisches Gebiet übertrag-
bar zu sein. Auf diese Weise profitieren weit mehr als die
ursprünglichen Projektpartner von dem Wissenstransfer.
Die sich daraus ergebenden Synergieeffekte nutzt auch das
Land Hessen für sich und wirbt für eine Teilnahme hessischer
Akteure an internationalen Kooperationsprojekten.

Jeder der drei Programmlinien in der INTERREG IV-Förder-
periode kommt eine entscheidende räumliche Komponente
zu. Deutschland ist in allen Ausrichtungen, INTERREG IVA,
INTERREG IVB und INTERREG IVC, mit Projektpartnern
be­­teiligt. Die Mitwirkung hessischer Projektpartner ist
aufgrund der geographischen Lage Hessens in Europa auf
transnationale (INTERREG IVB) und interregionale (INTERREG
IVC) Projekte beschränkt.
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
INTERREG in Hessen | RELEVANTE PROGRAMME

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    Für Hessen relevante INTERREG IV-Programme
                                                                   INTERREG IVB gliedert sich in insgesamt 13 staatenübergrei-
                                                                   fende Kooperationsräume, wobei Deutschland an den fünf
                                                                   Programmräumen Alpenraum, Nordseeraum, Ostseeraum,
                                                                   Nordwesteuropa und Mitteleuropa partizipiert. Hessen ist
                                                                   primär am Kooperationsraum Nordwesteuropa beteiligt.
                                                                   Die Partnerstaaten dieses Kooperationsraumes, von denen
                                                                   zum Teil nur einzelne Regionen, zum Teil das gesamte Staats-
                                                                   gebiet zugerechnet werden, sind die EU-Mitgliedstaaten
                                                                   Belgien, Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich,
                                                                   Irland, Luxemburg, Niederlande sowie, als Nichtmitglied-
                                                                   staat, die Schweiz. Bis zum Ende der aktuellen Förder-
                                                                   periode stehen für die Projekte in diesem Kooperations-
                                                                   raum 355 Millionen Euro zur Verfügung. Mindestens 50 %
                                                                   der gesamten Projektkosten müssen von den Antragstellern
                                                                   selbst finanziert werden.

                                                                   Fünf Eigenschaften charakterisieren grundsätzlich die
                                                                   transnationalen Projekte des INTERREG IVB-Programms.
                                                                   Sie sind beispielgebend, d. h. es werden Beispiellösungen
                                                                   entwickelt, die der Generalisation dienen. Die Ergebnisse
                                                                   und Lösungen sind übertragbar, wodurch ein Mehrwert für
                                                                   viele Regionen entsteht. Wichtig ist auch die transnationale
                                                                   Komponente, die in einem Projekt verschiedene Partner aus
    Kooperationsraum Nordwesteuropa im INTERREG IVB-Programm |     mehreren Ländern zusammenführt. Zudem hat das Projekt-
    Abgrenzung des Kooperationsraums auf Grundlage BBR Bonn 2006   thema territoriale Bedeutung und/oder Auswirkungen auf
                                                                   den gesamten Kooperationsraum bzw. auf einen Großteil
                                                                   dessen. Und fünftens ist der prozessuale Charakter der
    INTERREG IVB                                                   transnationalen Projekte zu nennen, über den die gemein-
    Das Programm INTERREG IVB rückt die transnationale             same Entwicklung, Durchführung und Finanzierung des
    Dimension in den Mittelpunkt der staatenübergreifenden         Projekts gewährleistet wird.
    Zusammenarbeit. Es zielt auf eine integrierte territoriale
    Entwicklung und auf eine Stärkung des gesamten Gebietes        Die Projekte im Kooperationsraum Nordwesteuropa leisten
    der Europäischen Union ab. Dabei spielt die Integration        im Sinne der Europa 2020-Strategie bzw. der vorangegan-
    neuer Mitgliedstaaten eine wichtige Rolle.                     genen Lissabon-Agenda einen Beitrag zur wirtschaftlichen
                                                                   Wettbewerbsfähigkeit dieses Kooperationsraumes, erhöhen
    Neben der Förderung aus dem Europäischen Fonds für             die ökologische Nachhaltigkeit entsprechend der Göteborg-
    Regionale Entwicklung hat das Bundesministerium für            Agenda und befördern zugleich eine ausgewogene territoriale
    Verkehr, Bau und Stadtentwicklung das Bundesprogramm           Entwicklung gemäß den Zielen der EU-Kohäsionspolitik.
    „Transnationale Zusammenarbeit“ aufgelegt. Über dieses         Zur Erreichung dieser Ziele wurden vier Prioritäten formu-
    Programm werden nationale Partner der INTERREG IVB-            liert, an denen sich die einzelnen Projekte des Programms
    Projekte ge­fördert, deren Projektansätze von besonderem       INTERREG IVB – Nordwesteuropa ausrichten:
    Bundesinteresse sind. Demnach wird sowohl auf europäi­
    scher wie auch auf nationaler Ebene das wichtige Thema         1.	Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft durch Akti-
    der territorialen Zusammenarbeit in Europa in den Fokus            vierung der Innovationskapazität,
    gerückt. Ein Projektbeispiel für das Bundesprogramm            2.	Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen sowie
    „Transnationale Zusammenarbeit“ ist MANDIE, welches                natürlicher und technischer Risiken,
    auf den Seiten 34 und 35 näher vorgestellt wird.               3.	Intelligente und zukunftsfähige Verkehrs- und Informa-
                                                                       tions- und Kommunikationstechnologielösungen und
                                                                   4.	Förderung starker und erfolgreicher Städte und Regionen.

                                                                   Zu jeder dieser Zielsetzungen ist mindestens ein Projekt mit
                                                                   hessischer Beteiligung vertreten, wobei die meisten Projekte
                                                                   den Prioritäten drei und vier zuzuordnen sind. Einen detail-
                                                                   lierten Einblick in das Spektrum der Themen, die sich im
                                                                   Einzelnen hinter diesen Zielsetzungen verbergen, bieten die
                                                                   Projektprofile ab Seite 14.
INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
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INTERREG in Hessen Transnationale und interregionale Kooperationen mit hessischen Partnern
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                                                                 Der Know-how-Transfer trägt zur Optimierung regionaler
                                                                 Politikansätze bei. Bei den Projekten der Programmlinie
                                                                 INTERREG IVC handelt es sich um ein sogenanntes Kapitalisie-
                                                                 rungsprogramm. Darunter ist zu verstehen, dass auf bereits
                                                                 bekannte Gute Beispiele zurückgegriffen wird und diese über
                                                                 INTERREG IVC ermittelt, untersucht und zur Verbreitung und
                                                                 Übertragung auf andere Regionen aufbereitet werden. Die
                                                                 Ergebnisse sollen in die weiteren Programme der Struktur-
                                                                 fonds (d. h. Konvergenz, Regionale Wettbewerbsfähigkeit und
                                                                 Beschäftigung sowie andere Programme der Europäischen
                                                                 Territorialen Zusammenarbeit) übernommen und darüber
                                                                 umgesetzt werden. Demzufolge handelt es sich bei INTER-
                                                                 REG IVC nicht um ein Programm, in dem das Erproben oder
                                                                 die Umsetzung im Vordergrund stehen, sondern vielmehr der
                                                                 Austausch bestehender Erfahrungen und Praktiken auf poli-
                                                                 tischer Ebene. Dabei geht es nicht um investive Maßnahmen.
                                                                 Die Ergebnisse der Projekte aus der Programmlinie INTERREG
                                                                 IVC haben daher einen stark prozessorientierten Charakter
                                                                 und Formate wie Fallstudien, politische Empfehlungen,
                                                                 Aktionspläne oder Leitlinien. Dass auch Hessen in solchen
                                                                 Projekten Vorbildfunktionen aufweist, zeigt beispielsweise
                                                                 das Projekt ENTREDI, in dem der hessische Partner zudem
                                                                 die Federführung übernommen hat. Ein Interview mit diesem
     Programmraum im INTERREG IVC-Programm                       Partner auf den Seiten 50 und 51 gibt zusätzliche Einsichten
                                                                 in die gelebte Praxis eines INTERREG IVC-Projekts.

     INTERREG IVC                                                Das INTERREG IVC-Programm leistet im Sinne des Kohä­sions­­
     In der Programmlinie INTERREG IVC, die einen interregio-    ziels und der Europa 2020-Strategie einen wichtigen Beitrag
     nalen Charakter trägt, geht es um die Generierung neuer     zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Ge-
     Erkenntnisse sowie um die Verbreitung von Wissen und        meinschaft. Zur Erreichung der Zielsetzungen wurden zwei
     Innovationen. Auf diese Weise werden die Vernetzung von     Handlungsfelder identifiziert, an denen sich die einzelnen
     Akteuren auf kommunaler wie regionaler Ebene und der        Projekte orientieren:
     internationale Erfahrungsaustausch gefördert. Über die
     Projekte bilden sich Kooperationsnetzwerke aus, durch die   1. Innovation und wissensbasierte Wirtschaft und
     die Wirksamkeit bestehender Instrumente der Regionalent-    2. Umweltschutz und Risikoprävention.
     wicklung verbessert wird.
                                                                 Das erste Handlungsfeld umfasst die Themenbereiche
                                                                 Innovation, Forschung und Technologieentwicklung sowie
                                                                 Informationsgesellschaft. Weiterhin werden darunter Pro-
                                                                 jekte zu den Themen Unternehmertum sowie kleine und
                                                                 mittlere Unternehmen, Beschäftigung, Humankapital und
                                                                 Bildung gefasst. Zum zweiten Handlungsfeld zählen die The-
                                                                 men Vermeidung natürlicher und technologischer Gefahren,
                                                                 Klimawandel, Wasser- und Abfallwirtschaft, Energie und
                                                                 nachhaltiger Verkehr, Biodiversität sowie Erhalt des Natur-
                                                                 und Kulturerbes. In welchen dieser Themengebiete sich
                                                                 hessische Akteure engagieren, können Sie in den Projekt-
                                                                 profilen ab Seite 14 erfahren.

                                                                 INTERREG IVC ist nicht in einzelne Kooperationsräume
                                                                 unterteilt, sondern umfasst das gesamte EU-Gebiet. In der
                                                                 Folge können alle 27 Mitgliedstaaten der Europäischen
                                                                 Union und ebenfalls die Drittstaaten Schweiz und Norwegen
                                                                 am Programm teilnehmen. Für die initiierten Projekte im
                                                                 INTERREG IVC-Programm stehen von 2007 bis 2013 rund
                                                                 302 Millionen Euro zur Verfügung. Die Projektförderrate
                                                                 beträgt in Deutschland 75 %.
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INTERREG | Projekte in Hessen

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     INTERREG | Projekte in Hessen
     Diese vorliegende Broschüre präsentiert alle INTERREG IV-        Hessische Akteure wirken insbesondere an dem Themen-
     Projekte aus den Programmlinien INTERREG IVB (Koopera-           feld Mobilität und Logistik mit. Damit wird über INTERREG
     tionsraum Nordwesteuropa) und INTERREG IVC, in denen             ein Thema intensiviert, welches, basierend auf Hessens
     hessische Partner vertreten sind (Stand November 2011).          zentraler Lage in Europa und dem Verkehrsknotenpunkt
     Auf Landesebene werden diese Projekte der transnationa-          Rhein-Main mit dem Frankfurt Airport, die Profilbildung
     len und interregionalen Zusammenarbeit vom Hessischen            und wirtschaftliche Entwicklung Hessens weiter stärkt.
     Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung        Doch vor allem das Thema Nahmobilität und Vernetzung
     betreut. Es handelt sich um 12 Projekte aus INTERREG IVB,        mit der Region spielt eine große Rolle. Des Weiteren bringen
     die allesamt dem Kooperationsraum Nordwesteuropa                 sich die hessischen Partner intensiv in Themenfelder der
     zugeordnet werden können, und um 4 Projekte, die dem             Wirtschaftsförderung ein, und auch Inhalte des Ressourcen-
     Programm INTERREG IVC angehören. Insgesamt nehmen                und Landschaftsschutzes sowie des Klimawandels werden
     26 hessische Partner an diesen 16 Projekten teil. Sie koope-     behandelt. Mittels all dieser Kooperationen werden Netz­
     rieren dabei mit über 200 internationalen Partnern, sodass       werke gespannt, Beziehungen aufgebaut und Wissen
     durchschnittlich eine Kooperation aus 14 Partnern besteht.       aus­getauscht, wodurch die Europakompetenz hessischer
     Die hessischen Partner gehören somit zu weitreichenden           Institutionen und Unternehmen gefördert wird. Hierbei
     Netzwerken, die sowohl die EU-Zielsetzungen für eine             handelt sich um einen entscheidenden Standortfaktor, der
     gemeinsame Entwicklung Europas als auch die Stärkung             heutzutage die Entwicklungschancen und internationale
     Hessens in Europa vorantreiben.                                  Positionierung einer Region bzw. eines Landes in Europa
                                                                      und darüber hinaus immens beeinflusst.
     In den Projekten WATER CoRe, CODE 24, PIMMS CAPITAL
     und ENTREDI übernehmen sogar vier der hessischen Partner         Im Folgenden werden die einzelnen INTERREG IV-Projekte
     die Funktion des Lead Partners, der die inhaltliche, organisa-   präsentiert. Darunter sind auch Projekte, die erst kurz zuvor
     torische und finanzielle Gesamtverantwortung des entspre-        ihre Arbeit aufgenommen hatten und deren Thematiken und
     chenden Projekts trägt.                                          Vorhaben in einem Kurzprofil vorgestellt werden. In jedes
                                                                      Profil ist eine Karte integriert, die die einzelnen Projektpart-
                                                                      ner im jeweiligen Programmraum verortet. Die Lead Partner
                                                                      sind im Vergleich zu den anderen Partnern vergrößert dar-
                                                                      gestellt. Die hessischen Projektpartner werden durch eine
                                                                      rote Markierung hervorgehoben.

                                                                      Das folgende Schaubild gibt einen Gesamtüberblick über
                                                                      die hessischen Partner und ordnet sie den entsprechenden
                                                                      Projekten zu. Auf einen Blick wird deutlich, dass Akteure
                                                                      aus den verschiedensten Regionen Hessens in INTERREG-
                                                                      Kooperationen vertreten sind.
INTERREG | Projekte in Hessen

                                                                                                                          INTERREG IVB-Projekte        13
                                                                                                                          mit hessischer Beteiligung
                                                                                                                          INTERREG IVC-Projekte
                                                                                                                          mit hessischer Beteiligung
SINTROPHER | S. 30                                                                                                        Standorte der hessischen
■■    asseler Verkehrs-Gesellschaft Aktienge-
     K                                                                                                                    Projektpartner
     sellschaft (KVG)
■■   Nordhessischer Verkehrsverbund NVV
■■   Regionalmanagement Nordhessen GmbH
■■   Universität Kassel

Rural Alliances | S. 36
■■    hillips-Universität Marburg,
     P
     Fachbereich Geographie                                                               Kassel

                                                               IOIT | S. 33                                          ENEVATE | S. 28
CODE 24 | S. 18                                                ■■   Universität Kassel                              ■■    egionalmanagement
                                                                                                                          R
■■    egionalverband FrankfurtRheinMain
     R                                                                                                                    Nordhessen GmbH
■■   TransCare AG
■■   (Verband Region Rhein-Neckar, Mannheim)

           EUROSCAPES | S. 46                                                                      CREATING PURE HUBS | S. 26
           ■■   Stadt Wetzlar                                                                     ■■    essischer Bauernverband: Kreisbauern-
                                                                                                        H
                                                                                                        verband Main-Kinzig e.V.
                                                   Marburg                                         ■■   SPESSARTregional –Verband zur Ent-
                                                                                                         wicklung des hessischen Spessart e.V.

                                                                                                                MANDIE | S. 34
                                                                                                                ■■    tadt Frankfurt am Main,
                                                                                                                     S
                                        Wetzlar                                                                      Stadtplanungsamt

           WATER CoRe | S. 43                                                                                   C-Change | S. 16
           ■■    essisches Ministerium für Umwelt, Energie,
                H                                                                                               ■■    egionalverband
                                                                                                                     R
                Landwirtschaft und Verbraucherschutz                                                                 FrankfurtRheinMain
           ■■   Hessisches Landesamt für Umwelt und
                 Geologie
                                                                                 Wächtersbach

                                                                                      Jossgrund
                                                           Offenbach
                                      Frankfurt
                     Wiesbaden Hofheim
                              am Taunus                                                            PIMMS TRANSFER | S. 39
                                                                                                   ■■   t raffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft 
                                                                                                         Frankfurt am Main mbH
                                                                                                   PIMMS capital | S. 39
                                                                                                   ■■   t raffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft 
           BAPTS | S. 14                                                                                 Frankfurt am Main mbH
           ■■    hein-Main-Verkehrs-
                R                                                                                  ■■    Rhein-Main-Verkehrsverbund Service-
                verbund GmbH                                                                              gesellschaft mbH

          ENTREDI | S. 48                                            Erbach                        ICMA | S. 24
          ■■     ompass – Zentrum für Existenz-
                K                                                                                  ■■    iO – Nahverkehr in Offenbach GmbH
                                                                                                        N
                gründungen gGmbH                                                                   ■■   traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft
                                                                                                         Frankfurt am Main mbH

DEMARRAGE | S. 22
■■    A Hessen Agentur GmbH
     H                                                                                             BioenNW | S. 21
■■   Hessisches Ministerium für Wirtschaft,                                                       ■■    denwald-Regional-Gesellschaft mbH 
                                                                                                        O
      Verkehr und Landesentwicklung                                                                     (OREG)
INTERREG-Projekte | IVB | BAPTS

14

     BAPTS | Boosting Advanced Public Transport Systems
     Moderne und umweltfreundliche öffentliche Verkehrssysteme für Europa

                                                                   Ziele & Kooperationsvorteile
                                                                   Durch die Zusammenarbeit aller Projektpartner sollen
                                                                   Lö­sungen für die künftigen Anforderungen an den ÖPNV
                                                                   in europäischen Städten entwickelt werden. Der Einsatz
                                                                   fortschrittlicher Techniken sowie eine bessere räumliche
                                                                   Koordinierung werden dabei hoch qualitative ÖPNV-Systeme
                                                                   entstehen lassen. Der städtische ÖPNV soll insgesamt attrak­
                                                                   tiver, bequemer, sicherer, zugänglicher und zuverlässiger
                                                                   werden. Die Bedürfnisse der Reisenden stehen dabei im
                                                                   Mittelpunkt. Aber auch Aspekte wie Kostenreduzierungen
                                                                   durch das Ausschöpfen von Kapazitäten werden thematisiert.
                                                                   Zentrales Anliegen des Projekts BAPTS ist es darüber hinaus
                                                                   ein umweltfreundliches ÖPNV-Angebot zu etablieren, welches
                                                                   weniger Emissionen im Hinblick auf Lärm- und Luftver­
                                                                   schmut­zungen erzeugt. Die erarbeiteten Lösungsansätze
                                                                   werden dazu beitragen, das Bewusstsein der Menschen für
                                                                   eine nachhaltige Form der Mobilität zu sensibilisieren.

                                                                   Die Partner identifizierten fünf Hauptthemenfelder zur Leis-
                                                                   tungs- und Qualitätsverbesserung des ÖPNV, die sich in fünf
                                                                   Arbeitspaketen widerspiegeln:
                                                                   1.	Förderung des Umstiegs auf umweltfreundliche
                                                                       Verkehrsmittel
                                                                   2. Integrierte Verkehrsplanung für alle Verkehrsmittel
     Hintergrund                                                   3.	Zielgruppenorientiertes Marketing für besondere
     Der Faktor Mobilität spielt für unsere Lebensqualität unbe­       Nutzergruppen
     stritten eine entscheidende Rolle. Er stellt eine wichtige    4.	Intelligente Informations- und Verkehrsmanagement-
     Komponente zur Teilhabe am sozialen Leben einer Gesell-           systeme
     schaft dar. Um möglichst allen Bevölkerungsgruppen ein        5.	Internationale Zusammenarbeit über überregionales
     mobiles Leben zu ermöglichen, bedarf es eines modernen            Lernen, den Austausch von Wissen und die Verbreitung
     Systems öffentlicher Verkehrsmittel. Durch stete technische       von Innovationen.
     Weiterentwicklungen ergeben sich fortwährend neue
     Möglichkeiten, die wesentlich zur Stärkung des öffentlichen   Regionales Wissen wird im Projekt BAPTS international
     Personennahverkehrs (ÖPNV) beitragen können. Hier gilt        diskutiert und zu Lösungsvorschlägen mit Modellcharakter
     es, das sich eröffnende Potenzial auszuschöpfen. Denn noch    für ganz Nordwesteuropa und darüber hinaus zusammen-
     immer bestehen Hürden und Schwächen bezüglich der             gefügt. Die transnationale Zusammenarbeit in BAPTS bietet
     Nutzung von ÖPNV-Angeboten, die die Möglichkeiten eines       eine einzigartige Plattform, um auf kommunaler, regionaler
     umweltverträglichen Verkehrs ausbremsen. Ein effizientes      und nationaler Ebene mit europäischen Partnern Erfahrungen
     ÖPNV-Angebot zählt heute zu einer wichtigen Vorausset-        auszutauschen, erfolgreiche Arbeitsmethoden, Strategien
     zung für wettbewerbsfähige und nachhaltig wachsende           und Arbeitsinstrumente zu übertragen sowie modellhafte
     Regionen in Europa. Neun Städte und Regionen aus sieben       Lösungen für kommunale beziehungsweise regionale Pro­­
     Ländern Nordwesteuropas haben sich im Projekt BAPTS –         bleme zu entwickeln und zu erproben.
     Boosting Advanced Public Transport Systems zusammenge-
     schlossen, um genau in diesem Handlungsfeld Fortschritte      BAPTS bildet gemeinsam mit drei weiteren INTERREG-Pro-
     anzutreiben. Darunter ist auch der Rhein-Main-Verkehrs-       jekten, die sich mit dem Thema Mobilität auseinandersetzen,
     verbund (RMV), der als Mobilitätsanbieter der Rhein-Main-     ein so genanntes „NWE-Strategic Mobility Cluster“. Ziel dieses
     Region eine zentrale Figur im öffentlichen Nahverkehr         Clusters ist es, bis Ende 2013 die Rahmenbedingungen für
     Hessens darstellt und sein ÖPNV-Angebot durch das             die Förderung und Stärkung einer nahtlosen und integrierten
     BAPTS-Projekt weiter optimieren wird.                         „Tür zu Tür“-Mobilität in Nordwesteuropa zu untersuchen
                                                                   und Modell-Lösungen für die Zukunft zu empfehlen.

                                                                   Aufgaben & Ergebnisse
                                                                   Jeder Projektpartner ist unterschiedlich stark in die ein­
                                                                   zelnen Arbeitspakete eingebunden. Der RMV konzentriert
                                                                   sein Engagement insbesondere auf die Themenfelder
INTERREG-Projekte | IVB | BAPTS

                                                                                                                            15

„Marketing und Mobilitätsbewusstsein“ und „Intelligente       Eckdaten BAPTS
Verkehrssysteme“ und damit auf die Verbesserung der Kun-      INTERREG IVB
deninformation mit Fokus auf eine individuelle Information.   Kooperationsraum Nordwesteuropa
Beispielsweise setzt er gezielt so genannte Mobility Scouts   Priorität 3: Intelligente und zukunftsfähige Verkehrs- und
ein. Sie verkörpern die Strategie eines spezifischen Marke-   Informations- und Kommunikationstechnologielösungen
tingkonzepts, welches die besonderen Erfordernisse durch      Themenschwerpunkt: Mobilität & Technologie
den demografischen Wandel berücksichtigt. Die Mobility        Laufzeit: 01/2008 bis 12/2011
Scouts beraten in persönlichen Gesprächen z. B. unsichere,
ältere Fahrgäste und leisten ihnen individuelle Hilfestel-    Projektpartner:
lungen bei der Nutzung des ÖPNV-Angebotes. Über diese         ■■ Lead Partner: Stadt Bielefeld (DE)
Maßnahme wird die Kundenbindung gestärkt und es ergibt        ■■ Darlington Borough Council (UK)
sich die Möglichkeit im direkten Kontakt Kundenmeinungen      ■■ Dublin Transportation Office (IE)
abzufragen. Weiterhin hat der RMV Seniorinnen und Seni-       ■■ Gemeente Eindhoven (NL)
oren geschult, damit diese in ihren Vereinen und sonstigen    ■■ Lille Métropole Communauté Urbaine (FR)
Netzwerken andere bei der Nutzung des ÖPNV unterstüt-         ■■ Nantes Métropole Communauté Urbaine (FR)
zen können. Im Themenfeld “Intelligente Verkehrssysteme“      ■■ Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (DE, Hessen)
testet der RMV in Teilbereichen seines Verbundgebietes        ■■ Southend-on-Sea Borough Council (UK)
den Einsatz intelligenter elektronischer Informations- und    ■■ Ville de Liège (BE)
Kommunikationssysteme. In diesem Themenfeld arbeitete
der RMV eng mit der Metropolregion Lille zusammen, die        Kontaktinformationen des hessischen Partners:
auch Informations- und Infotainmentangebote installiert       Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH
hat. Dabei setzt der RMV auf das Zusammenspiel von Push-      Frau Gisela Gräfin von Schlieffen
Informationen, die den Fahrgästen über Monitore in den        Alte Bleiche 5
Verkehrsmitteln zur Verfügung gestellt werden sollen, und     65719 Hofheim
Pull-Informationen, die die Fahrgäste über ihr Mobiltelefon   Tel: +49 (0)6192 294425
anfordern können. Das System der dynamischen mobilen          G_Schlieffen@rmv.de
Fahrgastinformation beinhaltet die Möglichkeit, via Handy
personalisierte Auskünfte zu aktuellen Reisemöglichkeiten     Quellen und weitere Informationen:
abzurufen. Über Monitore in Bussen und Bahnen können          www.bapts.eu
später Verkehrsinformationen, die ggf. Alternativrouten bei   www.rmv.de
Planänderungen beinhalten, ergänzt um Reiseinformatio-        www.interreg.de
nen zu Sehenswürdigkeiten und Events in der Region zur
Verfügung gestellt werden. Weiterhin wurden im Verbund-
gebiet innovative integrierte Ticketsysteme über Near Field
Communication-Technology installiert. Diese ermöglichen
dem Nutzer den leichteren Bezug von Fahrscheinen über
das eigene Mobiltelefon. Alle diese Maßnahmen konnten für
die Rhein-Main-Region bereits einen wichtigen Beitrag zu
einem modernen Verkehrsmanagement leisten.
INTERREG-Projekte | IVB | C-CHANGE

16

     C-Change | Changing Climate, Changing Lives
     Bewusstseinswandel zum Klimawandel

                                                                    Ziele & Kooperationsvorteile
                                                                    C-Change steht für Climate Change, Klimawandel, und aus-
                                                                    gesprochen wie „sea change“ im englischsprachigen Raum
                                                                    auch für „grundlegende Veränderung“. Ziel des Projekts ist
                                                                    es, dass erstens der Klimawandel von den Menschen als eine
                                                                    zentrale Herausforderung erkannt wird und in einem zweiten
                                                                    Schritt Maßnahmen zum Klimaschutz und zur -anpassung
                                                                    angestoßen werden. Hierzu werden klimarelevante Raum-
                                                                    planungen, die gesteigerte Bedeutung städtischer Frei-
                                                                    räume und neue Formen der Öffentlichkeitsarbeit und des
                                                                    Bürgerengagements angesprochen. Dabei richten sich die
                                                                    Strategien und Projekte von C-Change insbesondere auch
                                                                    an die Bewohner der Stadtregionen, um gezielt bei diesen
                                                                    das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels zu sensibi-
                                                                    lisieren. Zentrales Anliegen des Projekts ist es, die Menschen
                                                                    zu einem Überdenken gewohnter Verhaltensweisen anzure-
                                                                    gen, um über diesen Weg die Intensität des Klimawandels
                                                                    abzuschwächen.

                                                                    Der Regionalverband FrankfurtRheinMain konnte bereits auf
                                                                    gelungene internationale Projektarbeiten des INTERREG-
                                                                    Programms zurückblicken und sah daher auch für dieses
                                                                    Projekt große Chancen in einer internationalen Zusammen­
                                                                    arbeit. Gemeinsam mit vier Subpartnern – den Städten
     Hintergrund                                                    Offenbach am Main, Mühlheim am Main, Frankfurt am Main
     Es ist ein Thema, an dem heute keiner mehr vorbeikommt.        und der Regionalpark RheinMain SÜDWEST GmbH – wurde
     Die Rede ist vom Klimawandel, seiner Entstehung und            der Fokus auf das Thema Klimawandel in Flussregionen
     seinen Auswirkungen für europäische Stadtregionen. In          gelegt. So gilt es, den Main als maßgebliches Segment zu
     Nordwesteuropa müssen wir uns regional differenziert u. a.     begreifen, um den Herausforderungen des Klimawandels
     auf zunehmende Niederschläge, Überschwemmungen,                gewachsen zu sein. Jeder Partner des C-Change-Projekts
     einen ansteigenden Meeresspiegel und vermehrt auftretende      nimmt sich eines anderen Themas, welches im Kontext des
     Sturmfluten einstellen. In den lokalen Planungen werden        Klimawandels relevant ist, an. Der Austausch der Ergebnisse
     diese Aspekte vielerorts bereits seit einigen Jahren berück-   wird vor allem mittels vier international besetzter Experten-
     sichtigt und doch ist es ein Thema, welches verstärkt auf      gruppen sichergestellt.
     internationaler Ebene behandelt werden muss. Aus diesem
     Grund fördert die Europäische Union das Projekt C-Change       Aufgaben & Ergebnisse
     – Changing Climate, Changing Lives, in welchem Vertreter       In allen Partnerregionen von C-Change werden beispiel-
     unterschiedlicher Regionen aus fünf Ländern zusammenar-        haft Vorhaben umgesetzt, die Wege aufzeigen sollen, wie
     beiten. Darunter befindet sich auch der Regionalverband        dem komplexen Thema Klimawandel in Stadtregionen
     FrankfurtRheinMain, der die Raumplanung des Rhein-Main-        neu begegnet werden kann. Darüber soll eine veränderte
     Gebietes maßgeblich mitbestimmt. Gemeinsam wollen die          Einstellung und Herangehensweise der Bürger und der
     insgesamt neun Partner dem globalen Klimawandel mit            anderen Akteure gefördert werden. Der Regionalverband
     Klimaschutzmaßnahmen und Anpassungen an die Folgen             FrankfurtRheinMain setzt dabei auf gezielte Öffentlich-
     begegnen. Damit greift das Projekt eine der weltweit wich-     keits- und Aufklärungsarbeit. Kernstück ist die sogenannte
     tigsten Herausforderungen unserer Zeit auf.                    Klimaroute. Sie verläuft über 25 km am Mainufer von
                                                                    Mühlheim bis Kelsterbach und enthält insgesamt neun
                                                                    Klimastationen. Jede der Stationen lädt Passanten ein, auf
                                                                    spielerische Art und Weise mehr zum Thema Klimawandel
                                                                    zu erfahren. Die Stationen behandeln dabei sowohl zu
                                                                    erwartende regionale als auch globale Auswirkungen des
                                                                    Klimawandels. Um den Bekanntheitsgrad von C-Change zu
                                                                    erhöhen, werden zusätzliche Informationskampagnen wie
                                                                    eine Wanderausstellung, ein mobiler Infostand und Vorträ-
                                                                    ge initiiert. Eine sehr erfolgreiche und gelungene Begleit­
                                                                    aktion stellt der Wetter- und Klimaexperimentekoffer für
INTERREG-Projekte | IVB | C -CHANGE

                                                                                                                       17

Kinder dar. Über diesen Koffer, der in Schulen und anderen   Kontaktinformationen des hessischen Partners:
Bildungsstätten eingeführt wird, wird bereits den Kindern    Regionalverband FrankfurtRheinMain
das Wissen über klimarelevante Zusammenhänge vermit-         Herr Reinhard Henke
telt. Denn nur wer die Hintergründe versteht, wird sein      Poststraße 16
Verhalten ändern. Neben gezielter Öffentlichkeitsarbeit      60329 Frankfurt am Main
prüfen die hessischen Partner zudem ihre regionalräumli-     Tel: +49 (0)69 2577-1611
chen Planungen in der Hinsicht, ob diese den Herausfor-      henke@region-frankfurt.de
derungen des Klimawandels gewachsen sind. Gemeinsam
entwickeln sie eine dem Klimawandel entsprechende            Quellen und weitere Informationen:
Raumplanungsstrategie Rhein-Main. Über die initiierten       www.cchangeproject.org
Maßnahmen konnten bereits jetzt viele Menschen, darun-       www.region-frankfurt.de/Region
ter auch viele Kinder in der Region, erreicht und für das    www.klimaroute.de
Thema Klimawandel sensibilisiert werden. C-Change folgt      www.interreg.de
den erfolgreichen INTERREG-Projekten SAUL und SOS,
die einen wesentlichen Beitrag zur Freiraumentwicklung
in der Region FrankfurtRheinMain geleistet haben. Der
Regional­verband holt so Europa in die Region und bringt
die Region nach Europa.

Eckdaten C-Change
INTERREG IVB
Kooperationsraum Nordwesteuropa
Priorität 4: Förderung starker und
erfolgreicher Städte und Regionen
Themenschwerpunkt: Klimawandel
Laufzeit: 10/2007 bis 12/2012

Projektpartner:
■■  Lead Partner: Groundwork London (UK)
■■  Dienst Ruimtelijke Ordening Amsterdam (NL)
■■ Forestry Commission (UK)
■■ Greater London Authority (GLA) (UK)
■■ Ministère de l´Intérieur et de l´Aménagement
    du Territoire (LU)
■■ Ministerium für Umwelt des Saarlandes (DE)
■■ Provincie Gelderland (NL)
■■ Région Ile-de-France (FR)
■■ Regionalverband FrankfurtRheinMain
    (DE, Hessen)
INTERREG-Projekte | IVB | CODE24

18

     CODE24 | Corridor 24 Development Rotterdam – Genoa
     Transregionale Koordination einer Verkehrsachse durch Nordwesteuropa

                                                                   Ziele & Kooperationsvorteile
                                                                   Da bereits jetzt einzelne Engpässe auf dieser Verkehrsachse
                                                                   die Leistungsfähigkeit der gesamten Verbindung und damit
                                                                   die Wirtschaftskraft aller beteiligten Regionen beschränken,
                                                                   besteht seitens der Betroffenen ein großes Interesse an
                                                                   einer abgestimmten Entwicklung des Korridors. Akteure aus
                                                                   Verwaltung und Politik sowie aus Betrieben und Einrichtun-
                                                                   gen der Bereiche Eisenbahn, Schifffahrt und Logistik haben
                                                                   sich als Partner in diesem Projekt das Ziel gesetzt, die vor-
                                                                   gesehenen Ausbauprojekte der Transversale sicherzustellen.
                                                                   Es gilt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bezüglich des
                                                                   Frachttransportes und der Logistiknetze zu steigern und da-
                                                                   bei gleichzeitig eine Reduzierung der negativen Auswirkun-
                                                                   gen auf Bevölkerung und Umwelt herbeizuführen. Dazu zäh-
                                                                   len auch ein Rückgang oder wenigstens eine Dämpfung der
                                                                   Zunahme der Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr und
                                                                   die Bewusstseinsschärfung für eine von der angestrebten
                                                                   wirtschaftlichen Entwicklung entkoppelte verkehrliche Ent-
                                                                   wicklung. Insgesamt zielen die Partner auf eine abgestimmte
                                                                   Entwicklung der Bereiche Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und
                                                                   Raumplanung ab. Gerade für internationale Verkehrstrassen
                                                                   gilt es zur Erreichung der Ziele länderübergreifend Lösungen
                                                                   zu entwickeln. Die Federführung von CODE24 liegt beim
                                                                   Verband Region Rhein-Neckar in Mannheim, in dem auch
     Hintergrund                                                   der hessische Landkreis Bergstraße eingebunden ist. Die
     Bei dem Korridor 24 handelt es sich um eine transeuropäi-     Vertretung und Koordination der südhessischen Kreise
     sche Verkehrsachse, die als Nord-Süd-Schienenverbindung       und kreisfreien Städte im Korridor hat darüber hinaus der
     mehrere starke Wirtschaftsräume, wie Rotterdam, die           Regionalverband FrankfurtRheinMain vom Land Hessen
     Region FrankfurtRheinMain und die Region Basel miteinan-      übertragen bekommen. Ein weiterer hessischer Partner ist
     der verknüpft. Die Trasse verbindet die Seehäfen Rotter-      das Beratungsunternehmen TransCare AG, ein Spezialist bei
     dam und Genua und quert damit Regionen in den Nieder-         der Entwicklung von Logistiklösungen mit Einbeziehung des
     landen, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Italien.     Verkehrsträgers Schiene.
     Jährlich werden rund 700 Mio. Tonnen Waren zwischen
     diesen einzelnen Räumen transportiert. Dies entspricht        Aufgaben & Ergebnisse
     ca. 50 % des gesamten Nord-Süd-Frachtaufkommens auf           Um eine effiziente Leistungssteigerung des Korridors zu
     der Schiene. Mit der Öffnung von zwei Alpenbasistunneln       erzielen und dabei die räumliche Entwicklung nachhaltig zu
     in der Schweiz – 2007 der Lötschberg-Tunnel und 2017          gestalten, wurden von den Partnern gemeinsam vier zen-
     der Gotthard-Tunnel – wird eine Hochleistungsachse des        trale Handlungsfelder identifiziert. Das erste Handlungsfeld
     europäischen Nord-Süd-Bahnverkehrs entstehen. Doch            „Raum- und Infrastrukturentwicklung“ umfasst u. a. den Auf-
     während damit die Kapazitäten der Schiene im Alpenraum        bau eines internetbasierten Korridor-Informationssystems.
     erhöht werden, verstärken sich darauf in anderen Regionen     In dieses werden fortwährend alle wichtigen räumlichen und
     der Strecke Engpässe.                                         zeitlichen Daten des Korridors eingepflegt, sodass darauf
                                                                   aufbauend Modellierungen und Planungen beispielsweise
     Als Folge ist zukünftig in einigen Abschnitten mit erhöhten   für Problemgebiete der Strecke abgeleitet werden können.
     Lärmemissionen, Erschütterungen und anderen negativen         Hierüber können für die Engpässe der Strecke Entwicklungs-
     Umwelteinflüssen sowie mit weiteren Nutzungskonflikten        möglichkeiten identifiziert und Lösungen aufgezeigt werden.
     wie der Verdrängung des Personenverkehrs durch den
     Güterverkehr zu rechnen. Hinzu kommt aufgrund internati-      Das zweite Handlungsfeld beschäftigt sich mit den Proble-
     onaler Beschränkungen des Warenverkehrs ein steigender        matiken in den Bereichen „Lärm und Umwelt“. Hier gilt es
     Koordinationsbedarf zwischen allen Akteuren. Um den           neue Verfahren des Lärmschutzes zu entwickeln als auch
     steigenden Güterverkehr zu bewältigen, rückt das Projekt      umzusetzen und so Belastungen für Mensch und Umwelt
     CODE24 primär die Schiene als Lösung für eine raumver-        merklich zu reduzieren. Das Management von ökologischen
     trägliche Abwicklung des Verkehrs in den Fokus.               Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte soll in diesem Sinne
                                                                   ebenfalls verbessert werden. Mit der Steigerung des regio-
                                                                   nalen ökonomischen Nutzens ist das dritte Handlungsfeld
INTERREG-Projekte | IVB | CODE24

                                                                                                                                19

Lärmsituation bei Assmannshausen

„Güterverkehr und Logistik“ betraut. Kapazitätsanalysen zur     mit rund 30 Teilnehmern von Bahnen, Logistikdienstleistern
besseren Nutzung der Infrastruktur und der Aufbau einer         und Industrie- und Handelsunternehmen veranstaltet, die an
Online-Transportbörse für den Austausch von Informationen       einer stärkeren Nutzung der Schiene interessiert sind. Das
über vorhandene Transportvolumen bzw. verfügbare freie          Ziel bestand darin, zu klären, welche Funktionen, Inhalte und
Transportkapazitäten im Schienengüterverkehr stellen hier       Voraussetzungen eine solche Online-Transportbörse erfüllen
zentrale Maßnahmen dar.                                         muss, damit Nutzer aus der Praxis in Zukunft schneller und
                                                                einfacher als heute Schienentransporte organisieren können.
Auf das Thema „Kommunikation und dauerhafte Zusammen-           Die Ergebnisse dieses Workshops fließen derzeit in die Ver-
arbeit“ bezieht sich das vierte Handlungsfeld. Es umfasst die   besserungs- und Erprobungsphase eines vom Projektpartner
Verbreitung der Ergebnisse der Projektarbeit bzw. Vorberei-     Universität Duisburg-Essen entwickelten Prototyps einer
tungen zur Gründung eines Europäischen Verbunds für terri-      Online-Transportbörse ein.
toriale Zusammenarbeit (EVTZ), die die dauerhafte Zusam-
menarbeit auch nach Ende der Projektlaufzeit sicherstellen      Eckdaten CODE24
soll. Dadurch soll erstens eine Akzeptanzsteigerung bei der     INTERREG IVB
Bevölkerung entlang der Trasse erreicht werden. Zweitens        Kooperationsraum Nordwesteuropa
konnte das Projekt den Korridor 24 bereits stärker in das       Priorität 3: Intelligente und zukunftsfähige Verkehrs- und
Blickfeld der europäischen und nationalen Politik rücken.       Informations- und Kommunikationstechnologielösungen
Die Aktivitäten zur Vorbereitung und Gründung einer EVTZ        Themenschwerpunkt: Verkehr & Logistik
laufen unter der Federführung des Verbands Region Rhein-        Laufzeit: 01/2010 bis 12/2013
Neckar (u. a. Hessen).
                                                                Projektpartner:
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain ist neben der Mit-       ■■   ead Partner: Verband Region Rhein-Neckar
                                                                    L
wirkung am Korridor-Informationssystem und der gesamt-              (DE, u. a. Hessen)
planerischen Betrachtung im ersten Arbeitspaket insbe-          ■■ Autorità portuale di Genova (IT)
sondere in den Arbeitspaketen zwei und drei engagiert. Im       ■■ E TH Zürich, Institut für Raum- und Landschafts-
zweiten Arbeitspaket hat er die Federführung inne und ist an        entwicklung (CH)
der Entwicklung von innovativen Strategien zum Lärmschutz       ■■ Havenbedrijf Rotterdam N.V. (NL)
beteiligt. Im dritten Arbeitspaket nimmt er gemeinsam mit       ■■ Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl (DE)
der TransCare AG an der Entwicklung der Online-Transport-       ■■ PTV AG France (FR)
börse teil und bindet dabei viele Praxispartner wie z. B. die   ■■ Regionalverband FrankfurtRheinMain (DE, Hessen)
dem Regionalverband als Partner angegliederte Internatio-       ■■ Regionalverband Ruhr (DE)
nale Eisenbahnspedition Transpetrol GmbH ein. Erste kon-        ■■ SiTI – Istituto Superiore sui Sistemi Territoriali per
krete Ergebnisse bilden die im Rahmen eines Workshops im            l‘Innovazione (IT)
Jahre 2010 von hessischer Seite an das Projekt herangetra-      ■■ Stadt Mannheim (DE)
genen Erwartungen an die Korridorentwicklung. Der Regio-        ■■ TechnologieRegion Karlsruhe GbR (TRK) (DE)
nalverband FrankfurtRheinMain hat zudem gemeinsam mit           ■■ TransCare AG (DE, Hessen)
TransCare für den Aufbau einer Online-Transportbörse im         ■■ UNIONTRASPORTI (IT)
Schienengüterverkehr die Ermittlung der Marktanforderun-        ■■ Universität Duisburg-Essen (DE)
gen durchgeführt. Dazu wurde im März 2011 ein Workshop          ■■ Universiteit Utrecht (NL)
INTERREG-Projekte | IVB | CODE24

20

     Kontaktinformationen der hessischen Partner:              Quellen und weitere Informationen:
     Verband Region Rhein-Neckar                               www.code-24.eu
     Herr Jörg Saalbach                                        www.region-frankfurt.de/Region/Europa/
     P7, 20/21                                                 Europaprojekte/Code-24
     68161 Mannheim                                            www.vrrn.de
     Tel: +49 (0)621 10708-43 ■ joerg.saalbach@vrrn.de         www.interreg.de

     Regionalverband FrankfurtRheinMain
     Herr Peter Endemann
     Poststraße 16
     60329 Frankfurt am Main
     Tel: +49 (0)69 2577-1588 ■ endemann@region-frankfurt.de

     TransCare AG
     Herr Thomas Kaspar
     Kreuzberger Ring 62
     65205 Wiesbaden
     Tel: +49 (0)611 7634-160 ■ t.kaspar@transcare.de
INTERREG-Projekte | IVB | BioenNW

                                                                                                                             21

BioenNW | Delivering Local Bioenergy to NW Europe
                                                                Eckdaten BioenNW
                                                                INTERREG IVB
                                                                Kooperationsraum Nordwesteuropa
                                                                Priorität 2: Nachhaltiges Management natürlicher
                                                                Ressourcen sowie natürlicher und technischer Risiken
                                                                Themenschwerpunkt: Bioenergie & Technologie
                                                                Laufzeit: 09/2011 bis 03/2015

                                                                Projektpartner:
                                                                ■■   ead Partner: Aston University (LP) (UK)
                                                                    L
                                                                ■■  Birmingham City Council (UK)
                                                                ■■ Birmingham City University (UK)
                                                                ■■ Cluster TWEED (Technologie Wallonne Energie,
                                                                    Environnement et Développement durable) (BE)
                                                                ■■ EnergyHills (DE)
                                                                ■■ European Biomass Industry Association (BE)
                                                                ■■ Fondation Européenne pour des Territoires
                                                                    Durables – Fondaterra (FR)
                                                                ■■ HI3 GmbH (DE)
                                                                ■■ John Pointon & Sons (UK)
                                                                ■■ Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (DE)
                                                                ■■ Maire Des Mureaux (FR)
                                                                ■■ Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) (DE, Hessen)
                                                                ■■ RITTMO Agroenvironnement (FR)
Hintergrund & Zielsetzungen                                     ■■ Samenwerkingsverband Regio Eindhoven (NL)
In dem im Herbst 2011 neu gestarteten Projekt BioenNW
haben sich 14 Partner aus fünf Ländern zusammengeschlos-        Kontaktinformationen des hessischen Partners:
sen, um gemeinsam die Anwendung lokaler Bioenergie in           Herr Florian Voigt
Nordwesteuropa voranzubringen. Dabei soll eine Technik          Helmholtzstraße 1
zum Einsatz kommen, die auf einer neuen Kombination             64711 Erbach
von Vergasungstechnologie mit mittelschneller Pyrolyse          Tel: +49 (0)6062 8097-15
basiert. Ein Vorteil hierbei ist das breite Einsatzstoffspek-   florian.voigt@energiegenossenschaft-odenwald.de
trum verschiedener Biomassearten. Das Projekt konzentriert
sich dabei auf fünf urbane wie ländliche Regionen, je eine      Quellen und weitere Informationen:
pro teilnehmendes Land. Für Deutschland handelt es sich         www.bioenergy-nw.eu
dabei um die Odenwaldregion. In jeder Region soll ein           www.interreg.de
sogenanntes Bioenergy Support Centre (BSC) eingerichtet
werden, welches über neue Bioenergieprojekte informiert.
Für Hessen wird die Odenwald Regional Gesellschaft mbH
das Bioenergiepotenzial der Odenwaldregion ausloten und
anschließend mit den weiteren deutschen Partnern fünf
Standorte für die geeignete Errichtung von Vergasungsan-
lagen ableiten. Alle Projektpartner wollen darüber hinaus
zusammen an einem Energiebereitstellungskonzept für
Nordwesteuropa arbeiten und die Relevanz von Bioenergie-
systemen breiter kommunizieren.

Die Synergieeffekte der Projektarbeit von BioenNW liegen
darin, dass in einigen Partnerregionen diese Technologien
bereits etabliert sind, während andere noch Nachholbe-
darf aufweisen. Mittels Erfahrungsaustausch kann der
Einsatz dieser Technologien in Europa beschleunigt und
vereinfacht werden. Das Projekt BioenNW wird damit einen
signifikanten Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung
Europas leisten, zu einer Reduzierung der Kohlendioxid-
emissionen beitragen und darüber hinaus die Schaffung
von Arbeitsplätzen unterstützen.
INTERREG-Projekte | IVB | DEMARRAGE

22

     DEMARRAGE | Developing the economic potential of
     the territorial assets of the Rhine corridor
     Transnationale Vermarktungsstrategien des Rheinradweges von der Quelle
     bis zur Mündung

                                                                        Ziele & Kooperationsvorteile
                                                                        Die Projektpartner von DEMARRAGE haben die gemein-
                                                                        same, internationale Vermarktung des Rheinradweges als
                                                                        Ganzes zum Ziel. Insbesondere für die Entwicklung des Wirt-
                                                                        schaftspotenzials im Tourismussektor Radfernverkehr ist eine
                                                                        länderübergreifende Zusammenarbeit von großem Nutzen.
                                                                        Die transnationale Kooperation der regionalen klein- und
                                                                        mittelständischen Unternehmen des Dienstleistungssektors
                                                                        im Rheinkorridor muss gefördert werden. Dazu gehört der
                                                                        Ausbau des Dienstleistungsangebotes für Langstrecken-
                                                                        Radtouristen. Das Angebot entlang des Rheins soll folglich
                                                                        erweitert, dabei besser koordiniert und breiter kommuni-
                                                                        ziert werden. Auf diese Weise wird nicht nur ein Mehrwert
                                                                        für Radreisende geschaffen, sondern für die Regionen und
                                                                        Gemeinden entlang des Rheins ein zusätzlicher wirtschaft-
                                                                        licher Nutzen generiert. Analysen haben ergeben, dass die
                                                                        potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen auf radrelevante
                                                                        Branchen wie Beherbergung, Gastronomie, Produktion,
                                                                        Handel, Transport und Unterhaltung enorm sind. Diese
                                                                        Chancen sollen auch von den hessischen Akteuren zukünftig
                                                                        umfassender ausgeschöpft werden. Der Konkurrenzgedanke
                                                                        der Rheinregionen wird durch DEMARRAGE abgebaut und
                                                                        das gemeinsam zu erschließende Potenzial genutzt. Über
                                                                        ein abgestimmtes Marketing können Synergieeffekte für
     Hintergrund                                                        den gesamten Korridor erzielt werden. Wichtiges Ziel für
     Dass sich thematische Korridore in Europa nicht in die einzelnen   die Vermarktung des Rheinradweges ist zudem dessen feste
     Territorien von Nationalstaaten einteilen lassen, wird insbeson-   Etablierung als „EuroVelo“-Route.
     dere bei natürlichen Wegeverbindungen wie beispielsweise
     Flussläufen deutlich. Doch gerade im Bereich des Fahrradtou-       Aufgaben & Ergebnisse
     rismus entlang von Flüssen, der lange vornehmlich regionale        Die Zielsetzungen des Projekts wurden in vier Arbeitspakete
     Bedeutung besaß, zeigen sich Defizite bezüglich einer interna-     übertragen. Als erste Aufgabenstellung wurde der Aufbau
     tionalen Abstimmung. Um den Trend des Radfernverkehrs als          eines gemeinsamen Marketing- und Vertriebsprogramms
     wachsenden Markt zu nutzen, müssen länderübergreifende             und einer länderübergreifenden Managementstruktur für
     Maßnahmen ergriffen werden. Über die Jahre hat sich entlang        die Entwicklung ökonomischer Aktivität im Zusammenhang
     des Rheins eine Vielzahl von Radwegenetzen gebildet, die von       mit Langstrecken-Fahrradwegen definiert. Wichtig dabei ist
     Radtouristen sehr gut angenommen werden. Bisher findet in          der nachhaltige Charakter der Zusammenarbeit in DEMMA-
     den Regionen des Rheinkorridors bezüglich der touristischen        RAGE, da auch über die Projektlaufzeit hinaus gemeinsam
     Vermarktung allerdings keine gemeinsame Marktbearbeitung           die Vermarktung des Rheinradweges vorangetrieben wer-
     statt. Die Fördermaßnahmen der Vergangenheit bezogen sich          den soll. Zudem soll ein gemeinsamer europäischer Zertifi-
     auf die Ausweitung des Wegenetzes und ließen die wirtschaft-       kationsstandard für Langstrecken-Fahrradwege entwickelt
     liche Bedeutung der Route außen vor. Hier setzt das Projekt        werden. Im zweiten Arbeitspaket geht es um die Entwicklung
     DEMARRAGE an. Um das ökonomische Potenzial eines von der           eines einheitlichen Marketingkonzepts. Eine Marktanalyse
     Quelle bis zur Mündung gemeinsam vermarkteten Rheinrad-            dazu ist bereits fertig gestellt. Sie zeigt das große Potenzial
     weges auszuschöpfen und dazu einen gemeinsamen organi-             des Rheinradweges auf und gibt den Rahmen für zukünftige
     satorischen Rahmen zu schaffen, haben sich daher Partner aus       Maßnahmen. Der grenzüberschreitende Einsatz innovativer
     der Schweiz, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden          Produkte und Dienstleistungen wird im dritten Arbeitspaket
     zusammengeschlossen. Das Projekt vereint alle relevanten           vorangetrieben. In diesem Zusammenhang steht auch die
     Behörden und Körperschaften im Korridor. Insgesamt sind 18         Entwicklung eines Corporate Designs, um die Bildung einer
     Partner beteiligt, darunter das Hessische Ministerium für Wirt-    Marke „Rheinradweg“ zu stärken. Das vierte Arbeitsfeld wid-
     schaft, Verkehr und Landesentwicklung sowie die landeseigene       met sich den wirtschaftlichen Potenzialen der Rhein-Route,
     Wirtschaftsförderungsgesellschaft HA Hessen Agentur GmbH.          indem auf transnationaler Ebene Kooperationen der touris-
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