JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing

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JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JA H R E S H E F T
2019/ 2020

Jahresheft der Sektion Tutzing
des Deutschen Alpenvereins
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Inhaltsverzeichnis                                 JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Inhaltsverzeichnis

                                                                                                                                                        I n h a l t s ve r z e i c h n i s

                                  4                                                                                                                                                                                              32
                V O R W O R T D E S V O R S TA N D S                                                                                                                                                           BERICHTE WINTERTOUREN

                                  7                                                                                                                                                                                              58
                MITGLIEDERVERSAMMLUNG                                                                                                                                                                          BERICHTE SOMMERTOUREN

                                  8                                                                                                                                                                                              82
                        TUTZINGER HÜTTE                                                                                                                                                                           KO N TA K T Z U R S E K T I O N

                                14                                                                                                                                                                                               84
                 W E G E U N D N AT U R S C H U T Z                                                                                                                                                                          GEBÜHREN

                                18                                                                                                                                                                                               86
                     J U G E N D U N D FA M I L I E                                                                                                                                                                         MITGLIEDER

                                20                                                                                                                                                                                               91
                   AUS DEN ORTSGRUPPEN                                                                                                                                                                               TOURENPROGRAMM

                                                                                     Davoser Berge - siehe Bericht Seite 46. Foto: Philippe Steinmayr

2 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                        DAV Se kt ion Tut zin g / 3
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Vorwort des Vorstands                                                            JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Vorwort des Vorstands

            Vorwort des Vorstands
            Liebe Sektionsmitglieder, werte Freunde der Sektion Tutzing,

            unser abwechslungsreiches Sektionsjahr 2019 neigt                    nachtungen. Zum Erhalt und zur Erweiterung der famili-     Für unser neues Hüttenteam um Thomas und Sabi-                         die Mitgliederzeitschrift „DAV-Panorama“ und www.al-
            sich dem Ende zu und so freut es mich, Ihnen unse-                   engerechten Ausstattung der Hütte wurden wieder Ihre       ne Jauernig sowie Christine Seemüller war es nun die                   penverein.de.
            ren aktuellen Jahresbericht sowie das reichhaltige Pro-              Spendengelder eingesetzt.                                  zweite Saison. Sie ist reibungslos verlaufen, und das
            gramm für 2020 präsentieren zu können.                                                                                          Team hat dem Wanderboom auf die Benewand und un-                       Im Frühjahr haben wir die erste Jugendversammlung
                                                                                 Einen logistischen Kraftakt erforderte im Laufe der Sai-   sere Hütte gut standgehalten. Lernen Sie doch unsere                   unserer Sektion durchgeführt. Erfahren Sie mehr da-
            Schon das ungewohnte Format des neuen Jahres-                        son die komplette Erneuerung aller Trinkwasserleitun-      Wirte kennen – am besten bei einer Hüttenwanderung                     zu im Bericht von Rupert Lang weiter hinten in diesem
            hefts lässt vermuten, dass sich im Redaktionsteam et-                gen von den beiden Tiefbrunnen zum Hochbehälter            mit Einkehr oder gar Übernachtung während der Vor-                     Heft.
            was geändert hat. Nach 40 (in Worten: vierzig) Jahren                und zur Hütte hin. Wieder einmal hatten wir eine Heli-     oder Nachsaison.
            der maßgeblichen Gestaltung des Jahreshefts hat sich                 kopterbaustelle und diesmal zusätzlich noch einen gro-                                                                            So wunderbar der schneereiche Winter auch war, für
            Sepp Auer zurückgezogen. Für seine außergewöhnli-                    ßen Bagger. Die etwa zwei Monate dauernden Arbeiten        Hinsichtlich der Sektionsverwaltung habe ich eine drin-                unsere Wegebauer war es im Frühjahr Schwerstarbeit,
            chen Verdienste für die Sektion danke ich ihm auf das                bei laufendem Hüttenbetrieb waren eine Art Operation       gende Bitte an Sie alle. Seit letztem Jahr können Sie                  wenigstens die Hauptwege zur Tutzinger Hütte, zum
            Herzlichste. Konrad Kürzinger führt die Redaktion wei-               am offenen Herzen. Dass sie reibungslos verlief, ist das   unter https://mein.alpenverein.de Ihre Mitgliedsdaten                  Jochberg und zum Herzogstand begehbar zu machen.
            ter, für das Layout konnten wir mit Philippe Steinmayr               Verdienst der Firmen Bernd Förster und Benedikt Gei-       selbst einsehen und verwalten. Bitte kontrollieren Sie                 Lagen doch in allen Wegen große Stämme, die nicht
            professionelle Unterstützung gewinnen. Den Beiden ist                ger sowie unseres Hüttenteams.                             Ihre Daten und hinterlegen Sie dort auch Ihre E-Mail-                  einfach beiseite gerückt werden konnten. Die letz-
            es hervorragend gelungen, interessante Berichte aus                                                                             Adresse. Das erleichtert uns die Kommunikation mit Ih-                 ten Überreste werden uns auch noch in der kommen-
            den Referaten und Gruppen sowie von Kursen und Tou-                  Zwischendurch wurde unserer Energiezentrale mit            nen und erlaubt es, Sie zeitnah z.B. auf Änderungen in                 den Saison beschäftigen. Ein herzliches Dankeschön an
            ren unserer Sektion Tutzing mit Ihren Ortsgruppen zu-                hocheffizienten Lithiumionen-Akkus ausgestattet, was       unserem Touren/Kurs-Programm hinzuweisen.                              unseren Wegereferenten Max Lantenhammer für die
            sammenzustellen. Wie gefällt Ihnen das neue Layout?                  unsere Energieeffizienz und Stromnetzstabilität noch-                                                                             umsichtige Organisation und seinen Bericht mit mehr
                                                                                 mals deutlich verbessert. Weitere Eindrücke können         Damit wir unseren Mitgliederservice und die Sekti-                     Details.
            Nachfolgend das Sektionsjahr im Überblick.                           Sie dem Bericht von Hüttenreferent Michael Holzer          onsarbeit weiter verbessern können, wurden von der
                                                                                 entnehmen.                                                 Hauptversammlung des DAV umfangreiche Investiti-                       Im vergangenen Jahr wurde auch das 150jährige Ju-
            Zum Saisonbeginn gab’s auf der Tutzinger Hütte reich-                                                                           onen im Projekt „alpenverein.digital“ beschlossen. Au-                 biläum des Hauptvereins gefeiert. Wir nahmen dies
            lich Schnee und nach einem nassen und kühlen Mai                     In 2019 wurde die Tutzinger Hütte auch wieder mit dem      ßerdem wurde zur Umsetzung der auf der Haupt-                          zum Anlass, gemeinsam mit der Sektion Neuland aus
            konnten wir erst Anfang Juni so richtig durchstarten.                Umweltgütesiegel des DAV ausgezeichnet, dessen Ver-        versammlung 2019 in München verabschiedeten                            Penzberg, einen Filmabend in der Stadthalle Penzberg
            Danach war das Wetter dann überwiegend gut, ein                      gabe alle fünf Jahre kritisch überprüft wird. Damit wur-   Klimaresolution die Einführung eines Klimabeitrags be-                 durchzuführen. Etwa 300 Zuschauer aus beiden Sek-
            herrlicher Bergsommer und ebensolcher Herbst führ-                   den nicht zuletzt auch die massiven Investitionen der      schlossen. Beides führt dazu, dass wir unsere Jahres-                  tionen konnten als Ergebnis dieser tollen Zusammen-
            ten wieder zu einer sehr guten Hüttensaison. Weiterhin               letzten Jahre in das Blockheizkraftwerk, die Erneuerung    beiträge ab 2021 um durchschnittlich 4 bis 5 Euro er-                  arbeit wunderbare Bilder und Filmsequenzen aus 150
            als familienfreundliche Hütte geführt, hatten wir auch               der Batterieanlage, die neue Kläranlage und schließlich    höhen müssen. Weitere Informationen sowie auch die                     Jahren Berggeschichte genießen. Unser Dank geht an
            dieses Jahr wieder eine große Anzahl an Familienüber-                die Trinkwasserversorgung honoriert.                       Berichte zur DAV-Hauptversammlung erhalten Sie über                    die Organisatoren Konrad Kürzinger von der Sektion

4 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                 DAV Se kt ion Tut zin g / 5
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Vorwort des Vorstands                                                          JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Mitgliederversammlung

                                                                                                                                            Mitgliederversammlung
                                                                                                                                            Einladung zur 120. Mitgliederversammlung der DAV Sektion Tutzing

            Tutzing und Alfred Sommer von der Sektion Neuland                     Sollte Ihnen die aktive Teilnahme nicht möglich sein,     Liebe Sektionsmitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
            und an die Helfer beim Auf- und Abbau.                                freuen wir uns natürlich auch über Ihre Spende. Jede
                                                                                  finanzielle Unterstützung stärkt unsere Sektionsarbeit.   hiermit möchte ich Sie einladen zu unserer
            Bei allen Vorhaben können wir uns immer auf unsere                    Sie können uns darüber hinaus auch über die neuen
            Partner im täglichen Sektionsgeschäft verlassen. Ob                   Medien unterstützen: „liken“ Sie uns bei Facebook, „be-   120. Mitgliederversammlung am Samstag, 25. April 2020 um 16:00 Uhr im Roncalli Haus in Tutzing
            dies unsere hoch flexiblen Handwerker und Lieferanten                 werten“ Sie uns bei www.alpenverein.de. Jeder Eintrag,
            aus der Region, die Ansprechpartner bei den Behörden                  jede Rückmeldung zählt!                                   Tagesordnung zur 120. Mitgliederversammlung der DAV Sektion Tutzing
            und im Tourismusbereich, unsere Nachbarn vom Staats-
            forst, der Bergwacht und nicht zuletzt unsere Pächter                 Ich wünsche Ihnen Genuss beim Lesen des Jahres-               1.   Eröffnung und Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden
            mit ihrem Hüttenteam sind: Bei ihnen allen möchte ich                 hefts und für das Bergjahr 2020 schöne und unfallfreie             Wahl eines Protokoll-Prüfers
            mich an dieser Stelle für ihr Engagement und die her-                 Touren.                                                       2.   Bericht des Vorstands
            vorragende Zusammenarbeit bedanken!                                                                                                      Bericht des 1. Vorsitzenden
                                                                                                                                                     Jahresabschluss der Schatzmeisterin
            Den aktiven Mitgliedern möchte ich den Dank und die                                                                                      Bericht der Kassenprüfer
            Anerkennung der Sektion aussprechen für ihren vielfäl-                Axel Reisacher                                                     Entlastung des Vorstands
            tigen Einsatz – als Referent, Beirat oder Fachübungs-                 1. Vorsitzender                                               3.   Berichte und Planungen der Referenten
            leiter, bei Arbeiten im Wegebau oder an der Hütte, bei                                                                              4.   Haushaltsplanung 2020
            der Durchführung von Sektionskursen oder sonstigen                                                                                       Haushaltsvorschlag
            Veranstaltungen. Ohne Euch wäre die Sektionsarbeit                                                                                       Genehmigung Haushaltsplan
            schlicht nicht möglich!                                                                                                             5.   Satzungsänderung wegen steuerlicher Anforderungen
                                                                                                                                                6.   Beitragserhöhung ab 2021 wegen Klimabeitrag sowie Projekt alpenverein.digital
            Es mangelt uns dennoch an Ehrenamtlichen. Deshalb                                                                                   7.   Anträge, Wünsche, Fragen, Sonstiges
            möchte ich alle Sektionsmitglieder motivieren: Bringen
            Sie sich bitte aktiv in unsere Sektion ein, indem Sie sich                                                                      Die Jahresabrechnung 2019 und der Haushaltsplan 2020 können nach Vorliegen in der Geschäftsstelle per E-Mail
            selbst an der Familien- und Jugendarbeit, an der Aus-                                                                           (info@dav-sektion-tutzing.de) oder per Post abgerufen werden.
            bildung, an Veranstaltungen, an der Gremienarbeit oder                                                                          Anträge zur Versammlung richten Sie bitte schriftlich an die Geschäftsstelle bis spätestens 11. April 2020.
            an punktuellen Arbeitseinsätzen beteiligen.
                                                                                                                                            Mit freundlichem Bergsteigergruß

                                                                                                                                            Axel Reisacher
                                                                                                                                            1. Vorsitzender

6 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                           DAV Se kt ion Tut zin g / 7
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte                                                                                                                JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Tutzinger Hütte

                                                                                                                                                                                                   wie ein motiviertes Mitarbeiterteam (bis zu fünf Mitar-                 schächte gesetzt und schließlich ein neuer Hydrant in
                                                                                                                                                                                                   beiter) stünden. Für ihre Leistungen an dieser Stelle ein               Hüttennähe errichtet. Bei alledem wurde „saubere Ar-
                                                                                                                                                                                                   herzliches „Vergelt‘s Gott!“                                            beit“ geleistet, wie das tadellose Ergebnis der Trinkwas-

                                                                                                           Bericht des
                                                                                                                                                                                                                                                                           seranalyse zeigt, die im Oktober durchgeführt wurde.

                                                                                                                                                           Einer von mehreren Kontrollschächten:
                                                                                                                                                                                                                                                                           Dass trotz dieser enormen Baumaßnahmen der Hüt-

                                                                                                                                                           Wasser-, Strom- und Datenleitungen
                                                                                                           Hütten-
                                                                                                                                                                                                                                                                           tenbetrieb reibungslos funktionierte, verdanken wir
                                                                                                                                                                                                                                                                           dem unermüdlichen Einsatz der Firmen Bernd Förster
                                                                                                                                                                                                                                                                           (Haustechnik) und Benedikt Geiger (Elektro) sowie un-

                                                                                                           referenten
                                                                                                                                                                                                                                                                           serem Hüttenteam.

                                                                                                                                                                                                                                                                           Quasi nebenbei wurden in unserer Energiezentrale die
                                                                                                                                                                                                                                                                           altersschwachen Batterien durch Lithium-Ionen-Akkus
                                                                                                                                                                                                                                                                           ersetzt, was unsere Energiebilanz und Stromnetzstabili-
                                                                                                                                                                                                                                                                           tät nochmals deutlich verbessert.

                                                                                                                                                                                                   Soweit die nüchternen Zahlen für das vergangene Jahr.                   Noch vor Saisonbeginn war der Seilbahnwart Hans Lö-
                                                                                                                                                                                                   Doch ganz so nüchtern und routinemäßig lief das Jahr                    cherer gefordert. Infolge Schneedrucks lagen Bäume
                                                                                                                                                                                                   2019 nicht. Es war vielmehr förmlich das „Jahr der Ver-                 gefährlich in der Seilbahntrasse und mussten freige-
                                                                                                                                                                                                   sorgungstechnik“. Auslöser dafür war ein erneuter Lei-                  schnitten werden.
                                                                                                                                                                                                   tungsschaden bei der Trinkwasserversorgung. Hier
                                                                                                                                                                                                   wurde schnell klar, dass eine wiederholte Reparatur nur                 Danksagung: Allen Helfern, die auch 2019 wieder Zeit
                                                                                                                                                                                                   zur vorübergehenden Schadensbehebung geführt, aber                      für den Unterhalt unserer Hütte mit ihren Anlagen ge-
                                                                                                           Gästezahlen: Etwa 5.000 Tagesgäste, also                                                nicht die Ursache beseitigt hätte, nämlich das 38 Jahre                 opfert haben, sei hier herzlich Dank gesagt.
                                                                                                           ungefähr wie im Vorjahr. In der 191-tägigen                                             alte Leitungsnetz.                                                      An dieser Stelle will ich mich auch bei den beauftrag-
                                                                                                           Öffnungszeit haben somit pro Tag durch-                                                 Daher wurde entschieden, das komplette Leitungsnetz                     ten Firmen bedanken, die notwendige Arbeiten fachge-
                                                                                                           schnittlich 26 Bergwanderer/Bergwande-                                                  auszuwechseln und darüber hinaus Kabel zur Fernüber-                    recht, zuverlässig und schnell erledigt haben. Nicht ver-
                                                                                                           rinnen der Hütte einen Kurzbesuch abge-                                                 wachung der Trinkwasserversorgung zu verlegen. Um                       gessen will ich an dieser Stelle auch den Seilbahnwart
                                                                                                           stattet. Mit knapp 10.000 Übernachtungen                                                die Leitungen bei diesem schwierigen Untergrund vor                     Hans Löcherer, der sich in bewährter Manier, um die
                                                                                                           wurde wieder ein hervorragendes Ergebnis                                                mechanischer Beschädigung zu schützen, sollten sie                      „Lebensader“ Materialseilbahn gekümmert hat. Beson-
                                                                                                           erzielt, das sogar ca. 18% über dem des Vor-                                            noch mit Schutzrohren ummantelt werden. Mitte Juli                      derer Dank gilt dem Gebäudetechnik-Referenten Bernd
                                                                                                           jahres liegt – trotz einer schneebedingt spä-                                           wurde das Material per Hubschrauber hinauf transpor-                    Förster.
                                                                                                           ten Saisoneröffnung und eines kühlen und                                                tiert, in der Folgewoche arbeitete sich ein großer Bag-
                                                                                                           nassen Monats Mai. Natürlich wäre das alles                                             ger über den früheren Telegrafensteig zur Hütte hin-                    Abschließend wünsche ich allen Mitgliedern ein gesun-
                                                                                                           nicht möglich, wenn dahinter nicht die sehr                                             auf. Insgesamt wurden dann bis Mitte September knapp                    des und erfolgreiches Jahr 2020
                                                                                                           engagierten Hüttenwirte Sabine und Tho-                                                 500 m Graben ausgebaggert, etwa 4.700 Meter Lei-
                                                                                                           mas Jauernig und Christine Seemüller so-                                                tungen, Kabel und Schutzrohre verlegt, einige Kontroll-                 Euer Hüttenwart Michael Holzer

            Feinarbeit beim Freilegen der alten Leitungen

8 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                                                                            DAV Se kt ion Tut zin g / 9
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte                                                                                                   JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Tutzinger Hütte

                Hüttenepisoden
                                                                                                                                                               Extremwinter: Noch am 22. Mai 2019 ist
                                                                                                                                                               die Senke unter-halb der Tutzinger Hütte
                                                                                                                                                               ein einziger Eissee

                                       Für Geld kann man nicht alles kaufen,                              Der zerstreute Professor:                    ist die Aufenthaltsdauer in diesem Be-
                                       manchmal muss man selber laufen!                                   Professoren werden ja gerne als welt-        reich so kurz wie möglich zu halten. Der
                                       Obiges Zitat durfte eine Gruppe junger                             fremd und zerstreut eingestuft. Freilich     Messwert im Freien beträgt heutzutage
                                       Russen „live“ erleben. Diese Gruppe, 5                             kann auch mancher Bergwanderer durch-        in der Regel 0,8 bis 1.
                                       Personen stark, war bei Dunkelheit am                              aus professoral wirken. So geschehen im
                                       Abend des 31. Oktobers 2019 auf der                                Sommer 2019. Ein Wanderer betritt die        Meine Messungen brachten nun für die
                                       Tutzinger Hütte eingetroffen. Schon bald                           Tutzinger Hütte, ordert ein Getränk und      Tutzinger Hütte folgendes Ergebnis:
                                       wandte sich eine Russin an den Hütten-                             bestellt für später ein Essen, das er auch   • Messwert im Freien nur 0,2! Also
                                       wirt Thomas mit der Bitte, ein Taxi an-                            gleich bezahlt. Danach setzt er sich auf         nicht umsonst, wird die Tutzinger
                                       zurufen, das die Wanderer nach dem                                 die Terrasse, genießt sein Getränk, ver-         Hütte und ihre Umgebung als „Funk-
                                       Abendessen abholen soll. Geld würde da-                            gisst jedoch angesichts der Anziehungs-          loch“ eingestuft.
                                       bei keine Rolle spielen. Nach dem Vernei-                          kraft der Benediktenwand das bestellte       • Messwert im Energieraum, Abstand
                                       nen dieser Möglichkeit durch den Hüt-                              Essen. Ohne das Essen abzuwarten, setzt          zu den Batterien und Wechselrichter
                                       tenwirt erforschte die Russin die Halter                           er seine Wanderung fort und ward nicht           50 cm und kleiner, beträgt 10 bis 15.
                                       der Fahrzeuge auf dem Parkplatz vor der                            mehr in der Hütte gesehen.                   • Messwert im unmittelbar darüber
                                       Talstation. Nachdem sie das geschaff-                                                                               liegenden Gastraum, sowie in allen             Korrosionsrisiko von Metallrohren im
                                       te hatte, versuchte sie, zunächst wie-                             Tutzinger Hütte – eine Elektrosmog-freie         anderen Räumen nur 0,2!                        Leitungssystem, hat aber einen positi-
                                       der mit Geld einen Fahrer als Taxi zu kö-                          Zone                                                                                            ven Effekt auf die menschliche Gesund-
                                       dern. Zitat: „Was das kostet ist egal, wir                         Über schädlichen Elektrosmog wird über-      Die Tutzinger Hütte empfiehlt sich daher           heit. Dem Sulfat wird nämlich eine hei-
                                       können es bezahlen.“ Auch dieser Ver-                              all, auch am Hüttenstammtisch, regelmä-      als Urlaubsort, will man sich einmal vom           lende Wirkung nachgesagt. So gibt es
                                       such blieb erfolglos, ebenso die anschlie-                         ßig heftig diskutiert. Anlass für mich als   Elektrosmog erholen!                               sogar spezielle Mineralwässer mit ei-
                                       ßende Charme Offensive der beiden (zu-                             Hüttenwart, das einmal mit einem ent-                                                           nem hohen Sulfatgehalt. Besonders Per-
                                       gegebenermaßen reizenden) Russinnen.                               sprechenden Messgerät, dem „Trifield-        Trinkwasser-Kur auf der Tutzinger Hütte?           sonen mit chronischen Verdauungspro-
                                       Nach diesen Fehlschlägen stärkte sich                              meter“, nachzuprüfen. Dieses Gerät misst     Analysen des Trinkwassers der Tutzin-              blemen wird empfohlen, sulfathaltiges
                                       die Gruppe mit einer Runde Schnaps und                             sämtliche elektrischen, magnetischen         ger Hütte weisen mit 270 mg/L einen                Wasser zu trinken. Zudem soll der Mine-
                                       begab sich anschließend auf den stun-                              und elektromagnetischen Felder („Elekt-      sehr hohen Sulfatgehalt aus. Zum Ver-              ralstoff die Festigkeit von Haut und Haa-
                                       denlangen Abstieg nach Benediktbeu-                                rosmog“) nach Feldstärke und Frequenz.       gleich: Das Penzberger Wasser enthält              ren verbessern. Wenn das kein Grund ist,
Umgestürzte Fichte in den Seilen der                                                                                                                                                                                                                                           Energiezentrale der Tutzinger Hütte:
Materialbahn
                                       ern. Mangels Lampen oder Stirnleuch-                               Die Messergebnisse werden in einen In-       45mal weniger Sulfat. Der hohe Sulfat-             ein paar Kurtage auf der Tutzinger Hütte                             Links die Schränke mit den Lithium-Bat-
                                       ten geschah dies unter der spartanischen                           dexwert umgerechnet. Wissenschaftliche       gehalt rührt vermutlich her von Gipsge-            einzulegen!                                                          terien, rechts vorne das Blockheizkraft-
                                       Beleuchtung durch die mitgeführten                                 Studien lassen eine signifikante Belas-                                                                                                                              werk, hinten Elektriker Benedikt Geiger
                                                                                                                                                       steinen (Kalziumsulfat) am Fuß der Be-
                                       Smartphones.                                                       tung ab einem Wert von 1 bis 3 erwarten.     newand. Das Sulfat erhöht zwar das                 Michael Holzer
                                                                                                          Bei einem Wert von 3 bis 100 und größer

10 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                                                  DAV Se kt ion Tut zin g / 11
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte                                      JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Tutzinger Hütte

                                                                                                                         Dem Himmel so nah
                                                                                                                         Berggottesdienst auf der Tutzinger Hütte

                                                                                                                         Unter dieses Motto stellte Pfarrerin Beate Franken-                   see um Barbara Melf begleitet wurde. In ihrer Anspra-
                                                                                                                         berger den Berggottesdienst, den wir am Samstag, 22.                  che ging Frau Frankenberger auf die Wirkung der Berge
                                                                                                                         September 2019, zusammen mit der evangelischen Kir-                   auf die Menschen ein. Relativieren sich doch viele Prob-
                                                                                                                         chengemeinde Tutzing an der Tutzinger Hütte feierten.                 leme, die sich in der Hektik des Alltags ergeben und mit
                                                                                                                                                                                               dem Abstand zum Tal immer kleiner werden.
                                                                                                                         Einige Jahre hatten wir warten müssen, um mal wieder
                                                                                                                         perfektes Wetter für unseren Gottesdienst zu haben.                   Nach dem Gottesdienst wurden wir von unserem Wir-
                                                                                                                         Nachdem wir diesmal von unserem bisherigen Busun-                     tetrio mit Speisen verwöhnt, ganz besonders lobten die
                                                                                                                         ternehmen kein Angebot bekommen hatten, griff ich                     Gäste Sabines g‘schmackigen Schweinsbraten mit sei-
                                                                                                                         auf die Dienste des „Traubinger Reiseservice“ zurück.                 ner perfekten Kruste. Zum Essen spielte wieder die
                                                                                                                         Da lag es nahe, den Bus gleich von Tutzing aus star-                  Stub’nmusi auf.
                                                                                                                         ten zu lassen, was von den Leuten sehr gut angenom-
                                                                                                                         men wurde. Beim Anblick der vielen Fahrgäste, die in                  Wenn’s am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhö-
                                                                                                                         Tutzing einstiegen, kam ich leicht ins Schwitzen. Würde               ren. So machten wir uns um 14 Uhr auf den Weg hin-
                                                                                                                         ein Bus ausreichen? Ab Alpenwarmbad Benediktbeuern                    unter zum Bus. Es war ein wunderbarer, stimmiger Tag,
                                                                                                                         war der Bus bis zum letzten Platz gefüllt.                            der noch lange in Erinnerung bleiben wird, wie es einige
                                                                                                                                                                                               Teilnehmer ausdrückten.
                                                                                                                         Frau Frankenberger hatte bereits auf der Hütte über-
                                                                                                                         nachtet und ein schönes Plätzchen ausgesucht, an dem                  Hardy Geißler
                                                                                                                         der Gottesdienst stattfinden sollte. Dazu wurden erst
                                                                                                                         einmal Tische für den Altar und die Stub’nmusi unter
                                                                                                                         der Bergwachthütte vorbei den Berg hinauf getragen.
                                                                                                                         So konnten wir während des Gottesdienstes in der Son-
                                                                                                                         ne sitzen und hatten einen traumhaften Ausblick über
                                                                                                                         den Starnberger See bis nach Tutzing.

                                                                                                                         Der wolkenlose Himmel und die tolle Landschaft wa-
                                                                                                                         ren die perfekte Kulisse für den Gottesdienst, der sehr
                                                                                                                         stimmungsvoll von der jungen Stub’nmusi aus Walchen-

             Perfektes Wetter für unseren Gottesdienst mit der Stub’nmusi Walchensee

12 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                              DAV Se kt ion Tut zin g / 13
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Wege und Naturschutz                                                            JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Wege und Naturschutz

            Bericht des Wegereferenten                                                                                                     Erdrutsch am Weg zum
                                                                                                                                           Herzogstandhaus

                                                                              kreuz und quer. Den Serpentinenweg schnitten Thomas
                                                                              Jauernig und ich mit Unterstützung durch den Forst
                                                                              und die Bergwacht aus.

                                                                              Auch der Weg 445 (H5) vom Heimgarten zum Walchen-
                                                                              see musste von einem Helfer des Fremdenverkehrsver-
                                                                              eins und mir freigeschnitten werden.

                                                                              Wegesanierungen
                                                                              Angesichts dieser und anderer umfangreicher Notfall-
                                                                              maßnahmen blieb die eigentlich für 2019 geplante Sa-
                                                                              nierung des stark erodierten Wegs 451 in der Steilstufe
                                                                              zwischen Kochler Alm und Staffelalm liegen. Sie wird im
                                                                              nächsten Jahr nachgeholt.
                                                                              Ein weiterer Sanierungsfall für 2020 fiel erst im Herbst
Chaos auf dem Serpentinenweg zur                                              auf: Im Bereich der Klausen (Weg 455) ist eine Brücke
Tutzinger Hütte
                                                                              über den Eibelsbach nicht mehr passierbar. Diese viel
                                                                              begangene Stelle muss gleich zu Saisonbeginn 2020 in-      (Querrinnen zur seitlichen Entwässerung) frei gemacht.                Die Wege 451, 455, 456 rund um Tutzinger Hütte und
                                                                              standgesetzt werden.                                       Bei der Begehung des Wegs 451 musste ich feststellen,                 Benediktenwand wurden vom Schwaller Sepp wie je-
                                                                              Bei der Brücke am Weg 465 zwischen Bichler Hütte           dass der im Oktober 2018 nach einem Windwurf provi-                   des Jahr im August in einem etwa dreiwöchigen Einsatz
            Winterschäden                                                     und Lehenbaueralm lohnte sich eine Sanierung nicht         sorisch angelegte Weg zwischen Kotalm und Jocheralm                   begutachtet und überarbeitet. Dafür wieder ein ganz
            Das Jahr 2019 war gekennzeichnet von vielen unge-                 mehr. Sie wurde im Oktober in Zusammenarbeit mit der       leider von vielen Wanderern ignoriert wird. So entstan-               herzliches „Vergelt‘s Gott“!
            planten Notoperationen. Massive Schneemassen im Ja-               Gemeinde Bichl erneuert.                                   den einige Trampelpfade, die mittelfristig zu erhöhter
            nuar und spätere Stürme führten zu Schneebruch und                                                                           Erosion führen können.                                                Bedanken möchte ich mich auch bei den Wegepaten
            Windwurf bisher kaum gekannten Ausmaßes mit enor-                 Routinewartungen                                                                                                                 und allen anderen, die mich bei meiner Aufgabe als We-
            men Konsequenzen für das von der Sektion Tutzing be-              Die verschiedenen Wegepaten haben wieder ihre We-          Am Weg 446 (H2) vom Walchensee zum Herzogstand-                       gewart unterstützt haben.
            treute Wegenetz von ca. 130 km. Allein auf der Forst-             ge begangen und zum Teil selbst ausgeschnitten.            haus (vermutlich einer der meistbegangenen Bergwe-
            straße zur Tutzinger Hütte lagen ein Dutzend Bäume                                                                           ge Bayerns) habe ich im Frühjahr zwei Erdrutsche ent-                 Max Lantenhammer
            auf der Straße. Die Straße wurde vom Forstamt frei-               Im Bereich des Jochberg-Gipfels und der Jocheralm          deckt, die den Weg blockierten. Diese beiden Stellen
            geschnitten. Auch im Steilhang zur Hütte lagen Bäume              habe ich auf den Wegen 451 und 482 die Auskehren           konnte ich selbst wieder instand setzen.

14 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                            DAV Se kt ion Tut zin g / 15
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Wege und Naturschutz                                                                                             JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Wege und Naturschutz

                Klimaschutz und Artenvielfalt
                Bericht der Naturschutzreferentin für 2019

„Wir lieben die Berge, wir schützen die           ralität 2050 ein hoch gestecktes Ziel formu-                      nem ambitionierten Zeitraum zu errei-        schutz veranstaltete und den ich mit or-         leistung seine wirtschaftliche Existenz si-
Natur“ ist ein zentrales Motto des DAV,           liert, vor wesentlichen Maßnahmen wie ei-                         chen. Das kostet natürlich auch Geld, und    ganisierte. Es gelang uns, auch die Kreis-       chern kann.
der nicht nur der weltgrößte Bergsport-           ner tatsächlich wirksamen Abgabe auf den                          so wurde ein Klimabeitrag verabschiedet,     gruppen Starnberg, Landsberg, Weilheim           Insgesamt entwickelte sich durch diese
verband ist, sondern sich auch als größ-          CO2-Ausstoß aber zurückschreckt. Der                              im Rahmen dessen ab 2021 pro Mitglied        und Garmisch des Bauernverbands als              Veranstaltungen ein konstruktiver Ge-
ter deutscher Natur- und Umweltschutz-            Deutsche Alpenverein fordert die Bundesre-                        ein Euro pro Jahr in einen Fonds fließt,     Mitveranstalter zu gewinnen. Trotz               dankenaustausch darüber, wie man Ar-
verband versteht. So waren auch für den           gierung deshalb auf: Gestalten Sie eine kon-                      aus dem Klimaschutzprojekte finanziert       schwieriger Diskussionen wurde dieser            tenreichtum ermöglichen und was der
DAV zwei der beherrschenden umwelt-               sequentere und sozialverträgliche nationa-                        werden können.                               Tag von beiden Seiten als großer Erfolg          Einzelne in allen gesellschaftlichen Berei-
politischen Themen des vergangenen                le Klimapolitik, die der Klimakrise als einer                                                                  gewertet.                                        chen dazu tun kann. Wir Konsumenten
Jahres von zentraler Bedeutung: Klima-            existentiellen Gefährdung entschieden ent-                        Ein umweltpolitischer Paukenschlag war                                                        können durch unser Einkaufsverhalten
krise und Artenvielfalt.                          gegenwirkt! Setzen Sie sich gleichzeitig in                       im vergangenen Frühjahr auch das bay-                                                         einen wesentlichen Beitrag zur Lösung
                                                  der europäischen und weltweiten Klimapo-                          erische Volksbegehren Artenvielfalt –                                                         der Probleme leisten: Nicht primär auf
Der Klimaschutz stand sogar im Mittel-            litik dafür ein, dass die Staatengemeinschaft                     „Rettet die Bienen!“. Die Bauern werden                                                       den Preis, sondern auf Qualität und Regi-
punkt der Jubiläums-Hauptversammlung              an den gesteckten Klimaschutzzielen fest-                         beschuldigt, durch die intensive, teilwei-                                                    onalität unserer Lebensmittel achten. Das
des DAV am 26. Oktober 2019 in Mün-               hält und diese konsequent verfolgt.                               se industrielle Art des Wirtschaftens                                                         sichert unsere heimische, noch überwie-
chen. Über 800 Delegierte diskutier-              Diese Aufgabe verlangt eine mutige Politik                        die zugrundeliegende Misere maßgeb-                                                           gend kleinbäuerliche Landwirtschaft und
ten drei Stunden lang, wie der DAV die-           – und das notwendige Vertrauen der Ge-                            lich verschuldet zu haben. Die Landwir-                                                       damit auch die gewachsene, kleinstruk-
ses auch und besonders für die Alpen              sellschaft für eine solche Politik! Der Deut-                     te wiederum sind durch verschiedens-                                                          turierte Landnutzung, die wiederum eine
und den Bergsport zukunftsentschei-               sche Alpenverein ruft all seine Mitglieder                        te Einflussfaktoren Getriebene, so z.B.                                                       wesentliche Voraussetzung für Artenviel-
dende Thema anpacken soll. Am Schluss             und die Gesellschaft insgesamt auf, durch                         durch eine verfehlte Agrarpolitik, durch                                                      falt ist.
verabschiedeten die Delegierten mit ca.           persönliches Verhalten dem Voranschrei-                           die Agrochemie, die großen Lebensmit-                                                                                                                               Artenvielfalt auf einer Weise des Ferlhofs in Krün
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bild links: Exkursion ins Friedergries
99 % der Stimmen eine starke Resoluti-            ten der Klimakrise entgegenzuwirken und                           telkonzerne und Einzelhandelsketten und                                                       Der Prozess geht weiter: In 2020 fin-
on, die sich an die deutsche Politik wen-         wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu                             nicht zuletzt durch die Verbraucher, de-     Dadurch ermutigt organisierten wir noch          den am 7. März beim Bund Naturschutz
det und eine konsequentere Klimapolitik           unterstützen.                                                     ren „Geiz ist geil“-Mentalität die Prei-     zwei Folgeveranstaltungen: eine Exkursi-         in Wartaweil („Artenvielfalt am Acker –
einfordert.                                       Die Zeit des Zauderns ist vorbei, wir müs-                        se nach unten treibt und den Bauern die      on ins Friedergries (eine geologisch und         Wie kann es gelingen?“) und am 21. No-
                                                  sen handeln. Jetzt!“                                              Existenzgrundlage entzieht.                  botanisch hoch interessante, alte Wei-           vember in der Heimatbühne in Kochel
Hier der Wortlaut:                                                                                                                                               delandschaft) und eine Besichtigung des          („Artenvielfalt im Grünland – So kann es
„Der Deutsche Alpenverein wendet sich             Auch an sich selbst – und damit an uns                            Es ist höchste Zeit, dass wir alle mitein-   Ferlhofes der Familie Kramer in Krün. Da-        gelingen“) zwei weitere Landwirtschafts-
mit dieser Resolution an die Politikerinnen       Alle – stellt die Hauptversammlung For-                           ander nach Lösungswegen suchen. „Ar-         bei zeigte Alois Kramer den 30 Teilneh-          tage statt. Dazu möchte ich alle Mit-
und Politiker in den Ländern und Kommu-           derungen und beschloss eine Selbstver-                            tenvielfalt auf Wiesen und Äckern – wie      mern aus Politik, Landwirtschaft, Natur-         glieder der Sektion schon jetzt herzlich
nen und insbesondere im Bund: Die Bun-            pflichtung zum Klimaschutz mit konkre-                            kann es gelingen?“ war denn auch das         schutz, DAV und anderen Bereichen, wie           einladen.
desregierung hat ein Klimaschutzgesetz auf        ten Maßnahmen bis auf Sektionsebene.                              Motto eines Landwirtschaftstags, den die     er die Artenvielfalt auf seinen Wiesen er-
den Weg gebracht, das mit der Klimaneut-          Ziel ist, die eigene Klimaneutralität in ei-                      Kreisgruppe Starnberg des Bunds Natur-       hält und trotzdem mit einer hohen Milch-         Margret Hütt

16 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                                                                     DAV Se kt ion Tut zin g / 17
JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Jugend und Familie                                     JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Jugend und Familie

                                    Jugendvollversammlung
                                 Erste Jungendversammlung mit Kletternachmittag

                                                                                                                           Im Frühjahr 2019 haben wir die erste Jungendver-                      Danach stürmten die Kinder und Jugendlichen mit gro-
                                                                                                                           sammlung der Sektion Tutzing durchgeführt. Diese In-                  ßem Eifer und voller Begeisterung die bestens präpa-
                                                                                                                           stitution wurde vom DAV-Hauptverein verbindlich ein-                  rierten Kletterwände und tummelten sich noch lange in
                                                                                                                           geführt, um die Jugend- und Familienarbeit sowie die                  der Halle. Dabei wurden sie von Rupert Lang, Thomas
                                                                                                                           Position der Jugendlichen in den Sektionen zu stärken.                Schütz und Philippe Steinmayr als Betreuer unterstützt.

                                                                                                                           Alle Sektionsmitglieder bis zur Vollendung des 27. Le-                Gemeinsam beschlossen die Teilnehmer, noch wei-
                                                                                                                           bensjahres wurden eingeladen, zwölf Jugendliche und                   tere Aktivitäten durchzuführen und gründeten eine
                                                                                                                           acht Erwachsene fanden sich am 16. März 2019 um 14                    WhatsApp-Gruppe. Die nächste Jugendvollversamm-
                                                                                                                           Uhr in der Kletterhalle am Trifthof in Weilheim ein.                  lung wird vor der nächsten Wahl des Sektionsvor-
                                                                                                                                                                                                 stands durchgeführt. Interessenten für die Tätigkeiten
                                                                                                                           Mit viel Elan wurde die Jugendversammlung von Bar-                    der Jugend oder für Familientouren können sich gerne
                                                                                                                           bara Heimerl, der derzeit gewählten Vertreterin der Ju-               an Barbara Heimerl wenden (barbaraheimerl@gmx.de)
                                                                                                                           gend im Sektionsvorstand, geführt. Sie berichtete aus                 oder sich zu den Terminen aus dem Jahresprogramm
                                                                                                                           der Sektionsarbeit, insbesondere von den Aktivitäten                  anmelden.
                                                                                                                           für die Jugend und die Familiengruppe und gab einen
                                                                                                                           kurzen Abriss der bisherigen Touren und Kurse. An-                    Rupert Lang
                                                                                                                           schließend wurde darüber gesprochen, welche weite-
                                                                                                                           ren Aktionen interessant wären, z.B. eine Höhlentour,
                                                                                                                           miteinander zelten gehen oder Kanu fahren. Diese An-
                                                                                                                           regungen werden teilweise ins Tourenprogramm für
                                                                                                                           2020 aufgenommen.
                                                                                                                           Der formale Teil mit der Vorstellung und Verabschie-
                                                                                                                           dung der Sektionsjugendordnung wurde zügig absol-
                                                                                                                           viert. Barbara Heimerl wurde mehrheitlich als Jugend-
                                                                                                                           referentin bestätigt.

            Erste Kletterzüge in der Kletterhalle Weilheim

18 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                               DAV Se kt ion Tut zin g / 19
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen                                                                                      JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen

                Ortsgruppe Tutzing
                Tourenbericht der Ortsgruppe Tutzing 2019

Das Jahr 2019 war bergsteigerisch ein gu-                waren ebenfalls warm mit viel Sonne,                              te Schneeverhältnisse, Sonne und eine                                                                                                                       Abfahrt nach Klais rundeten die-
tes Jahr, zumindest vom Wetter her. Wir                  aber auch mit ausreichend Regen, zumin-                           grandiose Kulisse machten diese Tour zu                                                                                                                     sen super Tag ab.
konnten alle Veranstaltungen durchfüh-                   dest bei uns.                                                     einem Ereignis.
ren. Es gab reichlich Schnee in den Win-                                                                                                                                                                                                                                               An der MTB Tour auf den Scha-
termonaten, aber auf Grund der höheren                   Im Dezember 2018 führte uns die Nacht-                            Am 2. Mai führte Alex dann sechs begeis-                                                                                                                    chen nahmen bei etwas kühle-
Temperaturen taute er auch schnell wie-                  wanderung am See entlang nach Bern-                               terte Bergwanderer auf den Rechelkopf                                                                                                                       rem und leicht bewölktem Wet-
der weg. In den Bergen war die Schnee-                   ried in das Hotelrestaurant Seeblick. Wir                         (1330m) bei Bad Tölz. Der Rechelkopf ist                                                                                                                    ter drei Biker teil. Der Schachen
decke in niedrigeren Höhen schon ab                      hatten eine große, festliche Tafel für uns                        eine oft einsame Tour mit schönen Aus-                                                                                                                      ist dank neuerdings besserer
Mitte Februar beinahe durchgehend                        im Nebenzimmer und wurden sehr gut                                blicken ins Alpenvorland. Wir nutzten ein                                                                                                                   Wege eine klassische und sehr
durchfeuchtet, weshalb die Lawinensitu-                  bewirtet. Wie immer war dies die mit ca.                          kleines Schönwetterfenster und wurden                                                                                                                       lohnende Tour, die in hochalpine
ation manchmal tückisch und schwer ein-                  35 Teilnehmern am besten besuchte Ver-                            vom späteren Regen verschont.                                                                                                                               Landschaften führt.
schätzbar war.                                           anstaltung, natürlich neben den Senio-
Ab April war es dann mit den Schitouren                  rentouren, über die von Corinna Spies                             Ebenfalls Alex leitete dann am 16. Mai die                                                                                                                  Im September fuhren fünf E-Bi-
schon fast vorbei. Sommer und Herbst                     berichtet wird.                                                   Mountainbike Saison mit einer Tour auf                                                                                                                      ker mit Gunter Lang in die Zug-
                                                                               Am 21. Februar                              die Elmauer Alm ein. Fünf E-motorisier-                                                                                                                     spitzregion auf die Hochtörle
                                                                               führte Hardy eine                           te und ein ehrlicher Biker nahmen diese                                                                                                                     Hütte. Der Rückweg über Ehr-
                                                                               Gruppe von 9 Teil-                          wunderschöne Tour in Angriff. Wir fuh-                                                                                                                      wald in das Friedergries rundete
                                                                               nehmern und Teil-                           ren zum Wagenbrüchsee (Geroldsee) und                                                                                                                       diese super Tour perfekt ab.
                                                                               nehmerinnen mit                             genossen tolle Ausblicke auf die Alpspit-
                                                                               Hilfe der Osterfel-                         ze, die dieses Jahr noch sehr viel Schnee                                                                                                                   Die Sektion bedankt sich bei den
                                                                               derbahn auf den                             hatte. Weiter ging es zum Barmsee, dann                                                                                                                     Tourenleitern und wünscht allen
                                                                               abgelegenen, aber                           über die Buckelwiesen nach Mittenwald,                                                                                                                      Mitgliedern ein erlebnisreiches
                                                                               umso     schöneren                          zum Lauter- und Ferchensee und zum                                                                                                                          und unfallfreies Tourenjahr 2020.
                                                                               Mauerschar ten-                             Schloß Elmau. Ab Schloß Elmau ging es
                                                                               kopf (1920m) im                             dann auch teilweise steil zur Elmauer Alm                                                                                                                   Gottfried Schütz
                                                                               Alpspitzgebiet. Gu-                         hinauf. Eine gute Brotzeit und eine tolle

                                                                                                                                                                        Oben: Pause auf dem Weg zum Mauerschartenkopf.
            Unsere bunte Truppe auf der Elmauer Alm
                                                                                                                                                                        Unten: Geroldsee vor Karwendel. Foto: Sepp Auer

20 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                                                       DAV Se kt ion Tut zin g / 21
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen                                                            JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen

            Senioren Tutzing
            Vom Kommen und Gehen: Das Wanderjahr der Tutzinger Senioren

            „Gruppen sind nicht so mein Ding.“ Den Satz hört man                 Es ist leicht, in der Seniorengruppe anzukommen, und      gann bei schönem Wetter im März mit dem Kramer-                       der eine stattliche Anzahl von Teilnehmern. Schließ-
            öfter, auch in einem Ort wie Tutzing, der eigentlich                 schon nach kurzer Zeit will man sie nicht mehr missen.    plateauweg und einer großen Portion Bergpanorama                      lich muss regelmäßig überprüft werden, ob das Bier in
            noch vom traditionellen Zusammenkommen in Verei-                     Körperliche Ertüchtigung und Naturerleben schön und       als Augenschmaus. Die gemütliche Wanderung im Ap-                     Andechs noch schmeckt. Im positiven Befund war man
            nen, in den Kirchen und bei allen möglichen Events ge-               gut – mit den Anderen zusammen macht das doppelt          ril von Kleinweil zum Hofcafé Stern wurde ebenfalls mit               sich einig und ging beruhigt wieder heim.
            prägt ist. Gruppen haben halt ihre schönen und manch-                Freude.                                                   atemberaubenden Ausblicken und nicht zuletzt einem
            mal schwierigen Seiten, wie die Menschheit an sich                                                                             bombastischen Kuchenangebot belohnt.                                  Und manchmal geht man für immer. Dann ist die Kirche
            überhaupt.                                                           Der Zusammenhalt ist besonders wichtig, wenn das                                                                                voll, die Tränen fließen, und du kannst dir gar nicht vor-
                                                                                 Wetter wieder dauernd Zicken macht und man das            Die nächste Tour, zum Schmutterweiher im Allgäu, fiel                 stellen, dass sie oder er nicht mehr kommen und dich
            Es hilft, wenn Gruppen einladend sind. Das fängt für in-             nicht mal mehr allein auf Petrus schieben kann. Es ging   ins Wasser, dafür ging der Mai als seit langem kühls-                 mit Handschlag begrüßen wird am sonnigen Morgen
            teressierte Senior*innen in der Tutzinger Sektion beim               hin und her in diesem Wanderjahr, war mal zu kalt, mal    ter und besonders nasser in die Wettergeschichte ein.                 vorm Sportlerstüberl: „Griaßdi, wie geht’s?“ Aber wenn
            Telefonat mit (bislang) Christl und (jetzt) Sophie von               zu heiß, dann wieder goss es aus Kübeln, so manche        Schön für ihn. Im Juni und Juli waren an den Osterseen                du länger darüber nachdenkst, weißt du, dass er und sie
            der Geschäftsstelle an: „Naa, da brauchen’S ned extra                Tour musste verschoben werden oder fiel auch einmal       und am Alpsee bei Füssen nur hitzebeständige Klein-                   dich anlächeln und sagen: „Auf geht’s, weiter geht’s!“
            kommen, ich schick’ Ihnen das alles.“ Brigitte und Wer-              ganz aus.                                                 Teams unterwegs.
            ner sind die nächste Adresse: „Kommen’S einfach zum                  Das neue Hitzeniveau unserer Sommer – auch wenn           Als der August-Termin nach regenbedingter Verschie-                   Corinna Spies
            Parkplatz beim Sportlerstüberl, bei irgendwem kön-                   der diesjährige nicht ganz so brutal war wie der letz-    bung schließlich zustande kam, war die Gruppe wieder
            nen’S dann schon mitfahren.“ Nach dem Handshake mit                  te – macht gerade uns (etwas) Älteren zu schaffen, und    groß und der Blick vom Aufkirchner Höhenweg auf den
            vielen fremden Leuten am Sammelpunkt der erste län-                  so waren es dann bisweilen nur ein paar besonders         heimischen See ungetrübt und herzerwärmend. Die
            gere Ratsch auf der Wanderung mit Gitti und Heiner:                  Wetterfeste, die sich gemeinsam durch die Landschaft      Wanderung im September zur St. Martins-Hütte muss-
            „Wir freuen uns über neue Leute, man will doch seinen                schwitzten. Wenn aber alles passte, dann war der An-      te wieder wetterbedingt verschoben werden und so
            Horizont erweitern und nicht einrosten.“ Und schließ-                sturm groß.                                               genossen nur Wenige den traumhaften Tag hoch über
            lich, nach dem ersten Tourenabschnitt, Franziska und                                                                           Garmisch.
            Otto am Wirtshaustisch: „Setzen’S sich doch zu uns, bei              Die Teilnehmerzahl schwankte über das Jahr zwischen
            uns ist Platz!“ Und schon ist man schnell beim Du und                6 und 36. Werner und Brigitte hatten wie immer ein ab-    Den Heiligen Berg vor unserer Haustür erklomm dann
            lernt sich kennen.                                                   wechslungsreiches Tourenprogramm organisiert. Es be-      im Oktober bei ebenfalls schöner Herbstsonne wie-

22 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                 DAV Se kt ion Tut zin g / 23
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen                                    JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen

                                    Ortsgruppe Seeshaupt
                                  Wanderungen der Seeshaupter Senioren 2019

                                                                                                                       Donnerstag, 2. Mai: Zehn Teilnehmer sind bei gutem                    Mittwoch, 2. Oktober: Die geplante Wanderung am
                                                                                                                       Wanderwetter von Murnau zur Wirtschaft Guglhör ge-                    Achensee fiel wegen Regens aus.
                                                                                                                       laufen und auf dem gleichen Weg wieder zurück.                        Ich denke, wir sollten bezüglich der Wochentage noch
                                                                                                                                                                                             flexibler werden und unsere Termine nach gutem Wet-
                                                                                                                       Mittwoch, 31. Juli: Wir waren zu siebt und wollten ei-                ter ausrichten.
                                                                                                                       gentlich zum Wank. Nach dem Farchanter Tunnel aber
                                                                                                                       hat´s dann nur noch geregnet. So wurde aus der Berg-                  Danke an alle Teilnehmer und Helfer bei der
                                                                                                                       tour eine Weißwurstwanderung durch die Kottmüller-                    Organisation!
                                                                                                                       allee in Murnau zum Ähndl, dem Gasthaus neben dem
                                                                                                                       Ramsachkircherl im Murnauer Moos. Da sind wir ganz                    Auch im kommenden Jahr trifft sich die Ortsgruppe je-
                                                                                                                       flexibel – und vorzüglich waren die Würscht auch. Am                  den letzten Montag im Monat um 19:30 Uhr im Stüberl
                                                                                                                       Nachmittag haben uns heftige Schauer heim getrieben.                  des Seniorenheims Seeshaupt, Tiefentalweg 9. Zum
                                                                                                                                                                                             Ratschen und um die nächsten Touren festzulegen.
                                                                                                                       Mittwoch, 28. August: Zu fünft haben wir schließlich
                                                                                                                       die Tour zum Wank nachgeholt. Wir sind zur Ecken- und                 Toni Schlosser
                                                                                                                       Tannenhütte hinauf und zurück zur Talstation gelaufen.
                                                                                                                       Bei sommerlichen Temperaturen war es gut, dass es auf
                                                                                                                       der Südseite überwiegend bergab ging.

            Seeshaupter Senioren bei der Wanderung nach Guglhör

24 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                         DAV Se kt ion Tut zin g / 25
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen                                                                               JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen

            Ortsgruppe Penzberg                                                                                                                         Nachruf
            Tourenbericht der Ortsgruppe Penzberg                                                                                                       Werner Roßgotterer † 5.4.2019

            Aus Altersgründen führen wir unsere Wintertouren                                                                                    Mit seinen Eltern war Werner Roßgott-            ne Bergkulissen oder Blumen am Weg-
            meist als Pistenskitouren durch. Bei besten Schneever-                                                                              erer schon als Kind viel in den Bergen un-       rand, sein Fotografenblick fing die Schön-
            hältnissen starteten wir schon Mitte Dezember 2018                                                                                  terwegs, und die dabei eingepflanzte Lie-        heit der Natur mit feinem Gespür ein.
            aufs Brauneck. In der Weihnachtszeit ging es von Ehr-                                                                               be zu den Bergen trieb ihn sein Leben
            wald auf den Issentalkopf, im Januar 2019 auf‘s Kreuz-                                                                              lang an. Er war ein begeisterter Bergstei-       Werner wurde 1936 in Penzberg gebo-
            eck, und im Februar war die Rotwand-Reib‘n dran. Der                                                                                ger, ein exzellenter Kletterer und ein her-      ren. 1953 begann er eine Elektrolehre,
            Kofelsattel war im März das Ziel und das Hörnle im                                                                                  vorragender Skifahrer. Von seinen vielen         Anfang der 1960er heuerte er als Elek-
            April.                                                                                                                              Hochtouren in den Ost- und Westalpen             triker beim Penzberger Kraftwerk der
                                                                                                                                                war die auf den Mont Blanc über die he-          Bundesbahn an. Von dort verschlug es
            Darüber hinaus machten einige Senioren Skitouren z.B.                                                                               rausfordernde Brenvasporn-Route wohl             ihn 1969 im Rahmen des S-Bahn-Baus
            ins Dammkar, ins Brendlkar und ins Hochglückkar. Man-                                                                               eine der schwierigsten. Werner forder-           nach München, wo er bis zu seiner Pen-                                für die Sektion, sei es als Jugendleiter
            che bestiegen den Härmelekopf (Seefeld) oder den Bä-                                                                                te nicht nur sich selbst, sondern förderte       sionierung tätig war. 1961 heiratete Wer-                             (ab 1975), Tourenwart, Wegezuständiger,
            renkopf (Achensee).                                                                                                                 auch andere und gab seine Erfahrung und          ner seine Frau Barbara (Betty), selbst ei-                            Obmann der Ortsgruppe Penzberg oder
                                                                                                                                                sein Wissen bereitwillig weiter. So war er       ne ambitionierte Berggeherin. Die Liebe                               Organisator vieler Veranstaltungen. Auch
            Im Mai führte die erste Sommerwanderung auf unse-                                                                                   nicht nur bei den zahllosen gemeinsamen          zu den Bergen haben sie an ihre Toch-                                 bei Arbeitseinsätzen an der Tutzinger
            re Tutzinger Hütte, im Juni auf den Brunnenkopf und                                                                                 Touren ein stets kompetenter Führer und          ter Marion weitergegeben. Mit ihr zu-                                 Hütte packte Werner noch bis vor weni-
            im Juli zum Pürschling. Auch den Mayr Hans besuch-                                                                                  beliebter Kamerad, sondern engagierte            sammen pflegte er in den letzten Jahren                               gen Jahren kräftig mit an. Für seine viel-
            ten wir im Juli auf der Orterer Alm. Im August waren                                                                                sich über lange Jahre hinweg auch als Lei-       seine kranke Frau, die ihn nur um weni-                               fältigen Verdienste wurde ihm 2013 die
            Soiernhaus mit Schöttlkarspitze unser Ziel, im Septem-                                                                              ter der Jungmannschaft.                          ge Wochen überlebte. Er selbst schlief,                               Ehrennadel der Sektion verliehen, 2016
            ber die Coburger Hütte und im Oktober schließlich die                                                                                                                                zuletzt gesundheitlich angeschlagen, mit-                             wurde er in den Ehrenrat berufen. Mit
            Pleisenhütte.                                                                                                                       Nicht nur an den Bergen, auch am Fahr-           ten aus dem aktiven Alltag heraus fried-                              seiner immer ruhigen und freundlichen
                                                                                                                                                rad hing er mit Leidenschaft: Kunst-             lich ein.                                                             Art war er allseits anerkannt und beliebt.
            Die Radbegeisterten unter uns haben im Sommer – wie                                                                                 radfahren im Saal, Rennradfahren über
            es nun schon seit langem Tradition ist – pro Monat zwei                                                                             Alpenpässe und im höheren Alter schließ-         Mit 16 Jahren trat Werner in die DAV-                                 Dankschön und Servus Werner, schön
            bis drei Bergradtouren in unserer näheren und weiteren                                                                              lich Bergradeln in der näheren und weite-        Sektion Tutzing ein, wo er 2011 die sel-                              war‘s mit Dir!
            Heimat unternommen.                                                                                                                 ren Umgebung.                                    tene Ehrung für 60 Jahre Sektionszuge-
                                                                                                                                                Werner war viel unterwegs, und immer             hörigkeit entgegennehmen konnte. Er                                   Gerhard Winzinger, für die Penzberger
            Gerhard Winzinger                                                                                                                   hatte er seine Kamera dabei. Seien es fer-       engagierte sich zeitlebens in hohem Maße                              Bergkameraden

                                                                                                Immer wieder ein Erlebnis: Pistenskitour aufs
                                                                                                Brauneck. Foto: Gerhard Winzinger

26 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                                               DAV Se kt ion Tut zin g / 27
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen                                                JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen

                                                                                                             Nachruf
                                                                                                             Alfred Huhn † 30.12.2018

                                                                                                     Unser Fred, wie man ihn nannte, hat sich        ger Hütte. Dabei kam ihm und der Sekti-
                                                                                                     sehr für die Sektion verdient gemacht.          on zu Gute, dass die Firma Dorst immer
                                                                                                     Am 30. Dezember 2018 ist er im Alter            bereit war, bei Reparaturen das Material
                                                                                                     von 91 Jahren gestorben.                        zu stellen und auch das eine oder ande-
                                                                                                                                                     re zu fertigen.
                                                                                                     Geboren wurde Fred am 23. September
                                                                                                     1927 in Thüringen. Im Jahr 1955 fing er         Der Respekt, der Fred innerhalb der Sek-
                                                                                                     bei der Firma Dorst in Kochel an, wo er         tion allenthalben entgegengebracht wur-
                                                                                                     schließlich als Konstruktionsleiter bis zu      de, fand auch darin seinen Ausdruck, dass
                                                                                                     seiner Pensionierung mit 63 Jahren tätig        er von 1990 bis 2002 als Ehrenrat tä-
                                                                                                     war.                                            tig war. 2017 wurde er für 60 Jahre Mit-
                                                                                                                                                     gliedschaft in der Sektion geehrt.
                                                                                                     Als er nach Kochel kam, wurden erst mal
                                                                                                     die heimischen Berge bestiegen, auch im         Servus Fred, schön war´s mit Dir!
                                                                                                     Karwendel war er viel unterwegs. Spä-
                                                                                                     ter ging es oft in die Dolomiten, meistens      Günther Stingl
                                                                                                     zusammen mit Herbert Ziegenhardt auf
                                                                                                     dem Motorrad. Mit der Ortsgruppe hat
                                                                                                     Fred voller Begeisterung viele Skitouren
                                                                                                     unternommen, und auch das Langlaufen
                                                                                                     betrieb er mit viel Freude.

                                                                                                     Am 1. Januar 1958 trat Fred in die Sek-
                                                                                                     tion Tutzing des DAV ein und leitete von
                                                                                                     1961 bis 1997 – also 36 Jahre lang! – als
                                                                                                     Obmann die Ortsgruppe Kochel. Drüber
                                                                                                     hinaus engagierte er sich von 1990 bis
                                                                                                     1997 als Hüttenreferent für die Tutzin-

                                Herbstweg mit Benediktenwand. Foto: Gerhard Winzinger

28 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                              DAV Se kt ion Tut zin g / 29
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen                                                            JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen

            Ortsgruppe Kochel
            Tourenbericht der Ortsgruppe Kochel

            Bereits der Januar bescherte uns eine ordentliche Neu-               rawanen von Skitourengehern dort hinauf. Die Früh-
            schneemenge, so dass wir wir bei unserer ersten Ski-                 jahrssonne brannte bereits kräftig vom Himmel, so dass
            tour auf den Rechelkopf (1330 m) bei Marienstein                     wir froh waren, als wir endlich an der Scharte ankamen.
            entlang der Forststraße zur Sigrizalm einige Verkehrs-               Nach einer kurzen Querung zum Tajatörl hatten wir die
            schilder sogar von oben begutachten. Von der Alm aus                 lange Abfahrt zur Ehrwalder Alm vor uns. Nach einigen
            zeigte sich der freie Gipfelhang in seiner ganzen Pracht.            passablen Pulverschnee- und Firnpassagen ging dann
            Voller Vorfreude auf die Abfahrt im teilweise unver-                 der Schnee allmählich in Bruchharsch und Sulz über, so
            spurten Pulverschnee erreichten wir den Gipfel, der mit              dass die Abfahrt die Kondition nochmals auf eine har-
            einer beachtlichen Aussicht aufwarten kann. Nach der                 te Probe stellte.
            Gipfelrast stürzten wir uns dann ins Skivergnügen, das
            wir quasi vor unserer Haustüre geboten bekamen.                      Manfred Fischer

            Mitte Februar stand dann unser Lawinenverschütte-
            tensuche (LVS)-Kurs im Programm. Als Übungsgelände
            wählten wir das Brauneck. Dank der enormen Schnee-
                                                                                                                                                                                                                                  Grünstein-Umfahrung: Gemütliche Rast in der “Hölle”
            mengen konnten die LVS-Geräte sehr tief vergraben                                                                              Im Sommer wurden keine Bergtouren unternommen.
            werden, zum Leidwesen der Suchenden, die dann sehr                                                                             Da am Wochenende immer zu viel Betrieb ist, werden
            realitätsnah kräftig schaufeln mussten. Da das viele                                                                           wir unsere Sommer-Bergfahrten künftig auf einen Mitt-
            Graben durstig machte, kehrten wir zum Abschluss des                                                                           woch legen. Siehe dazu Seite 91 ff. den „Gemeinsamen
            Kurses noch in der Florianshütte ein und genossen die                                                                          Tourenplan der Ortsgruppen für 2020“, der auch alle
            Aussicht von der Sonnenterrasse, bevor es über die Pis-                                                                        Kochler Touren enthält, auch die wieder von Manfred
            te gen Tal ging.                                                                                                               Fischer organisierten Skitouren.

            Zum Abschluss der Skitouren-Saison hatten wir uns                                                                              Am 18. Januar 2020 um 19:00 Uhr findet im Gasthof
            im März noch die Grünstein-Umfahrung vorgenom-                                                                                 zur Post wieder unser Bergsteigerstammtisch mit Bil-
            men. Mit Liftunterstützung ging‘s zum Marienberg-                                                                              dern vom vergangenen Bergjahr statt. Ich bitte um zahl-
            joch hinauf. Nach kurzer Abfahrt vom Hölltörl standen                                                                          reiche Teilnahme.
            wir dann in der „Hölle“, wo man den Aufstieg zur Grün-
            steinscharte einsehen kann. Ameisengleich zogen Ka-                                                                            Günther Stingl

                                                                                 An der Sigrizalm: Pause auf dem Weg zum Rechelkopf

30 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                           DAV Se kt ion Tut zin g / 31
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren                                                           JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Berichte Wintertouren

     Skiopening auf dem Stubaier Gletscher
                                            Ein Technikkurs mit Dieter Güntner

                                                                                                                                                  ziehen wir weiter auf die andere Seite und werden mit                  Die immer wiederkehrenden Themen sind Vor- und
                                                                                                                                                  strahlendem Dezembersonnenschein belohnt.                              Rücklage, der perfekte Stockeinsatz, Förderung der Be-
                                                                                                                                                  Voller Begeisterung presche ich als erste – sieben Mo-                 weglichkeit sämtlicher Gelenke, die richtige Haltung:
                                                                                                                                                  nate nach meiner Hüft-OP – die noch schmale, harte                     „Umarmt das Tal“, „ein kurzer, kräftiger Stockeinsatz be-
                                                                                                                                                  Piste hinunter. Und erhalte gleich einen Dämpfer: Ein                  stimmt deinen Kurs und nicht dein Ski“, „die Stöcke sind
                                                                                                                                                  Skifahrer bleibt mitten auf der Piste stehen, ängstlich                immer im Sichtfeld der Hände“, „je steiler der Hang, um-
                                                                                                                                                  weiche ich ihm aus und lande zwischen verharschten                     so kürzer die Schwünge“. Wir halten die Stöcke vor dem
                                                                                                                                                  Spuren im Tiefschnee. Das Gehirn meldet sich und er-                   Bauch, am Rücken, schwingen sie von einer Seite zur
                                                                                                                                                  innert mich an die neue Hüfte. Hält das künstliche Ge-                 anderen. Die Umsetzung der Instruktionen auf unter-
                                                                                                                                                  lenk, wie es mein Operateur versprochen hat, oder be-                  schiedlichem Gelände und in ordentlichem Tempo er-
                                                                                                                                                  halten die ewigen Pessimisten Recht, die mich vor den                  fordert Kraft, macht aber viel Spaß. Sogar das Fahren
                                                                                                                                                  Gefahren der Piste gewarnt haben?                                      mit offenen Schuhe gelingt.
                                                                                                                                                                                                                         Meine anfängliche Skepsis, ob ich den ganzen Tag
                                                                                                                                                  Ich entferne mich immer weiter von der Piste, sehe                     durch- und mithalten könne, verschwindet. Keine
                                                                                                                                                  „Land“ in einem schmalen Pulverabschnitt, aber mit                     Schmerzen, nur eine gewisse Müdigkeit stellt sich ein.
                                                                                                                                                  groben Steinblöcken durchsetzt, zwischen denen mei-                    Das Lob eines Teilnehmers, ob im Gegensatz zu Freitag
                                                                                                                                                  ne Stöcke keinen Halt finden. Doch nach dem ersten                     eine andere Frau mitgefahren sei, macht mich stolz!
                                                                                                                                                  Schreck rettet mich der gute, alte Stemmschwung aus
                                                                                                                                                  der ungemütlichen Situation.                                           Am Sonntag ist es etwas wärmer; der eisige Wind hat
Am Schaufeljoch: Makellose Sicht bis zu den Dolo-                                                                                                                                                                        nachgelassen, an der Bergstation Eisgrat ist es neb-
miten. Foto: Leonhard Güntner                                                                                                                     Am Abend trifft unser Kursleiter Dieter mit Frau und                   lig und eine Fahrt nach oben lohnt nicht. Wir ma-
                                                                                                                                                  Sohn ein. In gemütlicher Runde lassen wir den Tag bei                  chen kehrt und wenden das Gelernte bei der Abfahrt
                                                                                                                                                  unseren Wirtsleuten Nagl und bei Verkostung von Frau                   in die Wilde Grub‘n an. Ich fahre als Vorletzte. Gleich
                                                                                                                                                  Nagls köstlichen Weihnachtsplätzchen und Zirbenlikör                   am ersten Steilhang kann ich Dieters spritziges Tempo
            „Anfangsschwierigkeiten bringen erhabenes Gelingen“                         Bereits am Freitagnachmittag erkundet eine private        ausklingen.                                                            nicht einhalten, gebe Gas und lande bei einer Rechts-
            (mongolisches Sprichwort) oder „der sehr persönliche                        Vorhut, dick eingemummt, aber gut gelaunt, den Stu-                                                                              kurve unsanft im Schnee. Bei der nächsten Rechtskur-
            Bericht einer Seniorin“                                                     baier Gletscher, nachdem der Winter mit Eiseskälte        Samstag: Ein reichhaltiges Frühstück stärkt uns für Die-               ve dasselbe Dilemma: aufstehen, vom Schnee befreien,
                                                                                        und etwas Pulver pünktlich eingetroffen war. „Führer-     ters flotten Kurs. Auf dem Gletscher angekommen, geht                  beide Brillen putzen. Ab jetzt fährt Dieters Frau Dia-
            Mitte Dezember 2018, zehn Teilnehmer im Alter zwi-                          los“ verlegen wir die Aufwärmphase auf die blaue Piste.   es nach einem lustigen Aufwärmtraining mit Kennlern-                   na „als private Skilehrerin“ vor, sie nimmt etwas Tem-
            schen 20 und 70 Jahren.                                                     Um dem Wind und dem kalten Schatten zu entkommen,         spiel sofort zur Sache.                                                po raus und wir erreichen ohne weitere Zwischenfäl-

32 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                                        DAV Se kt ion Tut zin g / 33
Zwischenstopp in der Wild’n Grub’n.
                                Foto: Maria Viert

            le kurz nach den anderen die Mittelstation.
            Erst dort stelle ich fest, dass ich bisher mit
            offenen Skischnallen und Walkfunktion der
            Tourenstiefel gefahren bin!

            Bis zur letzten Fahrt kann ich das volle Pro-
            gramm mitmachen. Nach zwei Jahren Ski-
            sport auf Sparflamme wegen Schmerzen
            und letztendlich einer Hüft-OP bringt mich
            Dieters Kurs auf „Vorderfrau“ und ich bin
            wieder für die Herausforderungen der fol-
            genden Saison gewappnet.

            „Neue Hüfte, neuer Schwung“: meinem
            Operateur, dem Kursleiter Dieter, seiner
            Frau Diana und seinem Sohn Leonhard als
            fachkundigen Hilfen ein herzliches Danke-
            schön sowie der Gruppe, die fühlen lässt,
            dass man trotz Titan im Körper, noch nicht
            zum „alten Eisen“ gehört.

            Text: Elisabeth Kiermeir

34 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                         DAV Se kt ion Tut zin g / 35
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren                                                   JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Berichte Wintertouren

                                Ein Wintermärchen – so nah!
                                Skitour auf die Benediktenwand bei üppigem Schnee                                                                                                                                                           Mitte Januar war es wieder mal
                                                                                                                                                                                                                                            soweit – mehr als genug Schnee
                                                                                                                                                                                                                                            und Lawinenstufe 2 waren die
                                                                                                                                                                                                                                            perfekten Bedingungen für eine
                                                                                                                                                                                                                                            Skitour auf unseren Haus- und
                                                                                                                                                                                                                                            Sektionsberg.
                                                                                                                                                                                                                                            Wir wählen den langen Wander-
                                                                                                                                                                                                                                            weg zur Kohlstatt Alm, am Eibels-
                                                                                                                                                                                                                                            bach entlang bis zur Eibelsfleck-
                                                                                                                                                                                                                                            hütte, um dann rechtshaltend zur
                                                                                                                                                                                                                                            Tutzinger Hütte aufzusteigen.
                                                                                                                                                                                                                                            Auf der ganzen Route folgen wir
                                                                                                                                                                                                                                            einer einsamen Spur – da muss
                                                                                                                                                                                                                                            jemand früh aufgestanden sein!

                                                                                                                                                                                                                                            Jetzt nehmen wir den rechten
                                                                                                                                                                                                                                            Ausstieg aus dem Hochtal, um
                                                                                                                                                                                                                                            dann über den Kamm in Richtung
                                                                                                                                                                                                                                            Glaswandsattel zum „Kochler
                                                                                                                                                                                                                                            Eck“ zu queren. Am Telegraphen-
                                                                                                                                                                                                                                            hang begegnen uns Skitouren-
                                                                                                                                                                                                                                            gänger, die sich nicht an die offizi-
                                                                                                                                                                                                                                            elle Route gehalten haben. Auch
                                                                                                                                                                                                                                            bei der Abfahrt können wir nur
                                                                                                                                                                                                                                            schweren Herzens widerstehen.

                                                                                                                                                                                                                                            Ich kannte den Gipfelanstieg zur
                                                                                                                                                                                                                                            Benewand bisher nur als ewiges
                                                                                                                                                                                                                                            Auf und Ab zwischen Latschen.
                                           Die Tutzinger Hütte hat diesen heftigen Winter tief ein-
                                                    geschneit, aber schadlos überstanden
                                                                                                                                                                                                                                            Jetzt bietet sich uns ein fast un-
                                                                                                                                                                                                                                            wirklicher Blick auf das Gipfel-

                                                                                                                 Querung zum Kochler Eck – Bäume im Eismantel. Fotos: Stephan Glaser

36 / DAV Sekt i on Tu t zi ng                                                                                                                                                                                                                             DAV Se kt ion Tut zin g / 37
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