JAHRESHEFT 2019/2020 - DAV-Sektion Tutzing
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JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Inhaltsverzeichnis JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Inhaltsverzeichnis I n h a l t s ve r z e i c h n i s 4 32 V O R W O R T D E S V O R S TA N D S BERICHTE WINTERTOUREN 7 58 MITGLIEDERVERSAMMLUNG BERICHTE SOMMERTOUREN 8 82 TUTZINGER HÜTTE KO N TA K T Z U R S E K T I O N 14 84 W E G E U N D N AT U R S C H U T Z GEBÜHREN 18 86 J U G E N D U N D FA M I L I E MITGLIEDER 20 91 AUS DEN ORTSGRUPPEN TOURENPROGRAMM Davoser Berge - siehe Bericht Seite 46. Foto: Philippe Steinmayr 2 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 3
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Vorwort des Vorstands JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Vorwort des Vorstands Vorwort des Vorstands Liebe Sektionsmitglieder, werte Freunde der Sektion Tutzing, unser abwechslungsreiches Sektionsjahr 2019 neigt nachtungen. Zum Erhalt und zur Erweiterung der famili- Für unser neues Hüttenteam um Thomas und Sabi- die Mitgliederzeitschrift „DAV-Panorama“ und www.al- sich dem Ende zu und so freut es mich, Ihnen unse- engerechten Ausstattung der Hütte wurden wieder Ihre ne Jauernig sowie Christine Seemüller war es nun die penverein.de. ren aktuellen Jahresbericht sowie das reichhaltige Pro- Spendengelder eingesetzt. zweite Saison. Sie ist reibungslos verlaufen, und das gramm für 2020 präsentieren zu können. Team hat dem Wanderboom auf die Benewand und un- Im Frühjahr haben wir die erste Jugendversammlung Einen logistischen Kraftakt erforderte im Laufe der Sai- sere Hütte gut standgehalten. Lernen Sie doch unsere unserer Sektion durchgeführt. Erfahren Sie mehr da- Schon das ungewohnte Format des neuen Jahres- son die komplette Erneuerung aller Trinkwasserleitun- Wirte kennen – am besten bei einer Hüttenwanderung zu im Bericht von Rupert Lang weiter hinten in diesem hefts lässt vermuten, dass sich im Redaktionsteam et- gen von den beiden Tiefbrunnen zum Hochbehälter mit Einkehr oder gar Übernachtung während der Vor- Heft. was geändert hat. Nach 40 (in Worten: vierzig) Jahren und zur Hütte hin. Wieder einmal hatten wir eine Heli- oder Nachsaison. der maßgeblichen Gestaltung des Jahreshefts hat sich kopterbaustelle und diesmal zusätzlich noch einen gro- So wunderbar der schneereiche Winter auch war, für Sepp Auer zurückgezogen. Für seine außergewöhnli- ßen Bagger. Die etwa zwei Monate dauernden Arbeiten Hinsichtlich der Sektionsverwaltung habe ich eine drin- unsere Wegebauer war es im Frühjahr Schwerstarbeit, chen Verdienste für die Sektion danke ich ihm auf das bei laufendem Hüttenbetrieb waren eine Art Operation gende Bitte an Sie alle. Seit letztem Jahr können Sie wenigstens die Hauptwege zur Tutzinger Hütte, zum Herzlichste. Konrad Kürzinger führt die Redaktion wei- am offenen Herzen. Dass sie reibungslos verlief, ist das unter https://mein.alpenverein.de Ihre Mitgliedsdaten Jochberg und zum Herzogstand begehbar zu machen. ter, für das Layout konnten wir mit Philippe Steinmayr Verdienst der Firmen Bernd Förster und Benedikt Gei- selbst einsehen und verwalten. Bitte kontrollieren Sie Lagen doch in allen Wegen große Stämme, die nicht professionelle Unterstützung gewinnen. Den Beiden ist ger sowie unseres Hüttenteams. Ihre Daten und hinterlegen Sie dort auch Ihre E-Mail- einfach beiseite gerückt werden konnten. Die letz- es hervorragend gelungen, interessante Berichte aus Adresse. Das erleichtert uns die Kommunikation mit Ih- ten Überreste werden uns auch noch in der kommen- den Referaten und Gruppen sowie von Kursen und Tou- Zwischendurch wurde unserer Energiezentrale mit nen und erlaubt es, Sie zeitnah z.B. auf Änderungen in den Saison beschäftigen. Ein herzliches Dankeschön an ren unserer Sektion Tutzing mit Ihren Ortsgruppen zu- hocheffizienten Lithiumionen-Akkus ausgestattet, was unserem Touren/Kurs-Programm hinzuweisen. unseren Wegereferenten Max Lantenhammer für die sammenzustellen. Wie gefällt Ihnen das neue Layout? unsere Energieeffizienz und Stromnetzstabilität noch- umsichtige Organisation und seinen Bericht mit mehr mals deutlich verbessert. Weitere Eindrücke können Damit wir unseren Mitgliederservice und die Sekti- Details. Nachfolgend das Sektionsjahr im Überblick. Sie dem Bericht von Hüttenreferent Michael Holzer onsarbeit weiter verbessern können, wurden von der entnehmen. Hauptversammlung des DAV umfangreiche Investiti- Im vergangenen Jahr wurde auch das 150jährige Ju- Zum Saisonbeginn gab’s auf der Tutzinger Hütte reich- onen im Projekt „alpenverein.digital“ beschlossen. Au- biläum des Hauptvereins gefeiert. Wir nahmen dies lich Schnee und nach einem nassen und kühlen Mai In 2019 wurde die Tutzinger Hütte auch wieder mit dem ßerdem wurde zur Umsetzung der auf der Haupt- zum Anlass, gemeinsam mit der Sektion Neuland aus konnten wir erst Anfang Juni so richtig durchstarten. Umweltgütesiegel des DAV ausgezeichnet, dessen Ver- versammlung 2019 in München verabschiedeten Penzberg, einen Filmabend in der Stadthalle Penzberg Danach war das Wetter dann überwiegend gut, ein gabe alle fünf Jahre kritisch überprüft wird. Damit wur- Klimaresolution die Einführung eines Klimabeitrags be- durchzuführen. Etwa 300 Zuschauer aus beiden Sek- herrlicher Bergsommer und ebensolcher Herbst führ- den nicht zuletzt auch die massiven Investitionen der schlossen. Beides führt dazu, dass wir unsere Jahres- tionen konnten als Ergebnis dieser tollen Zusammen- ten wieder zu einer sehr guten Hüttensaison. Weiterhin letzten Jahre in das Blockheizkraftwerk, die Erneuerung beiträge ab 2021 um durchschnittlich 4 bis 5 Euro er- arbeit wunderbare Bilder und Filmsequenzen aus 150 als familienfreundliche Hütte geführt, hatten wir auch der Batterieanlage, die neue Kläranlage und schließlich höhen müssen. Weitere Informationen sowie auch die Jahren Berggeschichte genießen. Unser Dank geht an dieses Jahr wieder eine große Anzahl an Familienüber- die Trinkwasserversorgung honoriert. Berichte zur DAV-Hauptversammlung erhalten Sie über die Organisatoren Konrad Kürzinger von der Sektion 4 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 5
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Vorwort des Vorstands JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung Einladung zur 120. Mitgliederversammlung der DAV Sektion Tutzing Tutzing und Alfred Sommer von der Sektion Neuland Sollte Ihnen die aktive Teilnahme nicht möglich sein, Liebe Sektionsmitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, und an die Helfer beim Auf- und Abbau. freuen wir uns natürlich auch über Ihre Spende. Jede finanzielle Unterstützung stärkt unsere Sektionsarbeit. hiermit möchte ich Sie einladen zu unserer Bei allen Vorhaben können wir uns immer auf unsere Sie können uns darüber hinaus auch über die neuen Partner im täglichen Sektionsgeschäft verlassen. Ob Medien unterstützen: „liken“ Sie uns bei Facebook, „be- 120. Mitgliederversammlung am Samstag, 25. April 2020 um 16:00 Uhr im Roncalli Haus in Tutzing dies unsere hoch flexiblen Handwerker und Lieferanten werten“ Sie uns bei www.alpenverein.de. Jeder Eintrag, aus der Region, die Ansprechpartner bei den Behörden jede Rückmeldung zählt! Tagesordnung zur 120. Mitgliederversammlung der DAV Sektion Tutzing und im Tourismusbereich, unsere Nachbarn vom Staats- forst, der Bergwacht und nicht zuletzt unsere Pächter Ich wünsche Ihnen Genuss beim Lesen des Jahres- 1. Eröffnung und Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden mit ihrem Hüttenteam sind: Bei ihnen allen möchte ich hefts und für das Bergjahr 2020 schöne und unfallfreie Wahl eines Protokoll-Prüfers mich an dieser Stelle für ihr Engagement und die her- Touren. 2. Bericht des Vorstands vorragende Zusammenarbeit bedanken! Bericht des 1. Vorsitzenden Jahresabschluss der Schatzmeisterin Den aktiven Mitgliedern möchte ich den Dank und die Bericht der Kassenprüfer Anerkennung der Sektion aussprechen für ihren vielfäl- Axel Reisacher Entlastung des Vorstands tigen Einsatz – als Referent, Beirat oder Fachübungs- 1. Vorsitzender 3. Berichte und Planungen der Referenten leiter, bei Arbeiten im Wegebau oder an der Hütte, bei 4. Haushaltsplanung 2020 der Durchführung von Sektionskursen oder sonstigen Haushaltsvorschlag Veranstaltungen. Ohne Euch wäre die Sektionsarbeit Genehmigung Haushaltsplan schlicht nicht möglich! 5. Satzungsänderung wegen steuerlicher Anforderungen 6. Beitragserhöhung ab 2021 wegen Klimabeitrag sowie Projekt alpenverein.digital Es mangelt uns dennoch an Ehrenamtlichen. Deshalb 7. Anträge, Wünsche, Fragen, Sonstiges möchte ich alle Sektionsmitglieder motivieren: Bringen Sie sich bitte aktiv in unsere Sektion ein, indem Sie sich Die Jahresabrechnung 2019 und der Haushaltsplan 2020 können nach Vorliegen in der Geschäftsstelle per E-Mail selbst an der Familien- und Jugendarbeit, an der Aus- (info@dav-sektion-tutzing.de) oder per Post abgerufen werden. bildung, an Veranstaltungen, an der Gremienarbeit oder Anträge zur Versammlung richten Sie bitte schriftlich an die Geschäftsstelle bis spätestens 11. April 2020. an punktuellen Arbeitseinsätzen beteiligen. Mit freundlichem Bergsteigergruß Axel Reisacher 1. Vorsitzender 6 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 7
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Tutzinger Hütte wie ein motiviertes Mitarbeiterteam (bis zu fünf Mitar- schächte gesetzt und schließlich ein neuer Hydrant in beiter) stünden. Für ihre Leistungen an dieser Stelle ein Hüttennähe errichtet. Bei alledem wurde „saubere Ar- herzliches „Vergelt‘s Gott!“ beit“ geleistet, wie das tadellose Ergebnis der Trinkwas- Bericht des seranalyse zeigt, die im Oktober durchgeführt wurde. Einer von mehreren Kontrollschächten: Dass trotz dieser enormen Baumaßnahmen der Hüt- Wasser-, Strom- und Datenleitungen Hütten- tenbetrieb reibungslos funktionierte, verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz der Firmen Bernd Förster (Haustechnik) und Benedikt Geiger (Elektro) sowie un- referenten serem Hüttenteam. Quasi nebenbei wurden in unserer Energiezentrale die altersschwachen Batterien durch Lithium-Ionen-Akkus ersetzt, was unsere Energiebilanz und Stromnetzstabili- tät nochmals deutlich verbessert. Soweit die nüchternen Zahlen für das vergangene Jahr. Noch vor Saisonbeginn war der Seilbahnwart Hans Lö- Doch ganz so nüchtern und routinemäßig lief das Jahr cherer gefordert. Infolge Schneedrucks lagen Bäume 2019 nicht. Es war vielmehr förmlich das „Jahr der Ver- gefährlich in der Seilbahntrasse und mussten freige- sorgungstechnik“. Auslöser dafür war ein erneuter Lei- schnitten werden. tungsschaden bei der Trinkwasserversorgung. Hier wurde schnell klar, dass eine wiederholte Reparatur nur Danksagung: Allen Helfern, die auch 2019 wieder Zeit zur vorübergehenden Schadensbehebung geführt, aber für den Unterhalt unserer Hütte mit ihren Anlagen ge- Gästezahlen: Etwa 5.000 Tagesgäste, also nicht die Ursache beseitigt hätte, nämlich das 38 Jahre opfert haben, sei hier herzlich Dank gesagt. ungefähr wie im Vorjahr. In der 191-tägigen alte Leitungsnetz. An dieser Stelle will ich mich auch bei den beauftrag- Öffnungszeit haben somit pro Tag durch- Daher wurde entschieden, das komplette Leitungsnetz ten Firmen bedanken, die notwendige Arbeiten fachge- schnittlich 26 Bergwanderer/Bergwande- auszuwechseln und darüber hinaus Kabel zur Fernüber- recht, zuverlässig und schnell erledigt haben. Nicht ver- rinnen der Hütte einen Kurzbesuch abge- wachung der Trinkwasserversorgung zu verlegen. Um gessen will ich an dieser Stelle auch den Seilbahnwart stattet. Mit knapp 10.000 Übernachtungen die Leitungen bei diesem schwierigen Untergrund vor Hans Löcherer, der sich in bewährter Manier, um die wurde wieder ein hervorragendes Ergebnis mechanischer Beschädigung zu schützen, sollten sie „Lebensader“ Materialseilbahn gekümmert hat. Beson- erzielt, das sogar ca. 18% über dem des Vor- noch mit Schutzrohren ummantelt werden. Mitte Juli derer Dank gilt dem Gebäudetechnik-Referenten Bernd jahres liegt – trotz einer schneebedingt spä- wurde das Material per Hubschrauber hinauf transpor- Förster. ten Saisoneröffnung und eines kühlen und tiert, in der Folgewoche arbeitete sich ein großer Bag- nassen Monats Mai. Natürlich wäre das alles ger über den früheren Telegrafensteig zur Hütte hin- Abschließend wünsche ich allen Mitgliedern ein gesun- nicht möglich, wenn dahinter nicht die sehr auf. Insgesamt wurden dann bis Mitte September knapp des und erfolgreiches Jahr 2020 engagierten Hüttenwirte Sabine und Tho- 500 m Graben ausgebaggert, etwa 4.700 Meter Lei- mas Jauernig und Christine Seemüller so- tungen, Kabel und Schutzrohre verlegt, einige Kontroll- Euer Hüttenwart Michael Holzer Feinarbeit beim Freilegen der alten Leitungen 8 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 9
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Tutzinger Hütte Hüttenepisoden Extremwinter: Noch am 22. Mai 2019 ist die Senke unter-halb der Tutzinger Hütte ein einziger Eissee Für Geld kann man nicht alles kaufen, Der zerstreute Professor: ist die Aufenthaltsdauer in diesem Be- manchmal muss man selber laufen! Professoren werden ja gerne als welt- reich so kurz wie möglich zu halten. Der Obiges Zitat durfte eine Gruppe junger fremd und zerstreut eingestuft. Freilich Messwert im Freien beträgt heutzutage Russen „live“ erleben. Diese Gruppe, 5 kann auch mancher Bergwanderer durch- in der Regel 0,8 bis 1. Personen stark, war bei Dunkelheit am aus professoral wirken. So geschehen im Abend des 31. Oktobers 2019 auf der Sommer 2019. Ein Wanderer betritt die Meine Messungen brachten nun für die Tutzinger Hütte eingetroffen. Schon bald Tutzinger Hütte, ordert ein Getränk und Tutzinger Hütte folgendes Ergebnis: wandte sich eine Russin an den Hütten- bestellt für später ein Essen, das er auch • Messwert im Freien nur 0,2! Also wirt Thomas mit der Bitte, ein Taxi an- gleich bezahlt. Danach setzt er sich auf nicht umsonst, wird die Tutzinger zurufen, das die Wanderer nach dem die Terrasse, genießt sein Getränk, ver- Hütte und ihre Umgebung als „Funk- Abendessen abholen soll. Geld würde da- gisst jedoch angesichts der Anziehungs- loch“ eingestuft. bei keine Rolle spielen. Nach dem Vernei- kraft der Benediktenwand das bestellte • Messwert im Energieraum, Abstand nen dieser Möglichkeit durch den Hüt- Essen. Ohne das Essen abzuwarten, setzt zu den Batterien und Wechselrichter tenwirt erforschte die Russin die Halter er seine Wanderung fort und ward nicht 50 cm und kleiner, beträgt 10 bis 15. der Fahrzeuge auf dem Parkplatz vor der mehr in der Hütte gesehen. • Messwert im unmittelbar darüber Talstation. Nachdem sie das geschaff- liegenden Gastraum, sowie in allen Korrosionsrisiko von Metallrohren im te hatte, versuchte sie, zunächst wie- Tutzinger Hütte – eine Elektrosmog-freie anderen Räumen nur 0,2! Leitungssystem, hat aber einen positi- der mit Geld einen Fahrer als Taxi zu kö- Zone ven Effekt auf die menschliche Gesund- dern. Zitat: „Was das kostet ist egal, wir Über schädlichen Elektrosmog wird über- Die Tutzinger Hütte empfiehlt sich daher heit. Dem Sulfat wird nämlich eine hei- können es bezahlen.“ Auch dieser Ver- all, auch am Hüttenstammtisch, regelmä- als Urlaubsort, will man sich einmal vom lende Wirkung nachgesagt. So gibt es such blieb erfolglos, ebenso die anschlie- ßig heftig diskutiert. Anlass für mich als Elektrosmog erholen! sogar spezielle Mineralwässer mit ei- ßende Charme Offensive der beiden (zu- Hüttenwart, das einmal mit einem ent- nem hohen Sulfatgehalt. Besonders Per- gegebenermaßen reizenden) Russinnen. sprechenden Messgerät, dem „Trifield- Trinkwasser-Kur auf der Tutzinger Hütte? sonen mit chronischen Verdauungspro- Nach diesen Fehlschlägen stärkte sich meter“, nachzuprüfen. Dieses Gerät misst Analysen des Trinkwassers der Tutzin- blemen wird empfohlen, sulfathaltiges die Gruppe mit einer Runde Schnaps und sämtliche elektrischen, magnetischen ger Hütte weisen mit 270 mg/L einen Wasser zu trinken. Zudem soll der Mine- begab sich anschließend auf den stun- und elektromagnetischen Felder („Elekt- sehr hohen Sulfatgehalt aus. Zum Ver- ralstoff die Festigkeit von Haut und Haa- denlangen Abstieg nach Benediktbeu- rosmog“) nach Feldstärke und Frequenz. gleich: Das Penzberger Wasser enthält ren verbessern. Wenn das kein Grund ist, Umgestürzte Fichte in den Seilen der Energiezentrale der Tutzinger Hütte: Materialbahn ern. Mangels Lampen oder Stirnleuch- Die Messergebnisse werden in einen In- 45mal weniger Sulfat. Der hohe Sulfat- ein paar Kurtage auf der Tutzinger Hütte Links die Schränke mit den Lithium-Bat- ten geschah dies unter der spartanischen dexwert umgerechnet. Wissenschaftliche gehalt rührt vermutlich her von Gipsge- einzulegen! terien, rechts vorne das Blockheizkraft- Beleuchtung durch die mitgeführten Studien lassen eine signifikante Belas- werk, hinten Elektriker Benedikt Geiger steinen (Kalziumsulfat) am Fuß der Be- Smartphones. tung ab einem Wert von 1 bis 3 erwarten. newand. Das Sulfat erhöht zwar das Michael Holzer Bei einem Wert von 3 bis 100 und größer 10 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 11
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Tutzinger Hütte Dem Himmel so nah Berggottesdienst auf der Tutzinger Hütte Unter dieses Motto stellte Pfarrerin Beate Franken- see um Barbara Melf begleitet wurde. In ihrer Anspra- berger den Berggottesdienst, den wir am Samstag, 22. che ging Frau Frankenberger auf die Wirkung der Berge September 2019, zusammen mit der evangelischen Kir- auf die Menschen ein. Relativieren sich doch viele Prob- chengemeinde Tutzing an der Tutzinger Hütte feierten. leme, die sich in der Hektik des Alltags ergeben und mit dem Abstand zum Tal immer kleiner werden. Einige Jahre hatten wir warten müssen, um mal wieder perfektes Wetter für unseren Gottesdienst zu haben. Nach dem Gottesdienst wurden wir von unserem Wir- Nachdem wir diesmal von unserem bisherigen Busun- tetrio mit Speisen verwöhnt, ganz besonders lobten die ternehmen kein Angebot bekommen hatten, griff ich Gäste Sabines g‘schmackigen Schweinsbraten mit sei- auf die Dienste des „Traubinger Reiseservice“ zurück. ner perfekten Kruste. Zum Essen spielte wieder die Da lag es nahe, den Bus gleich von Tutzing aus star- Stub’nmusi auf. ten zu lassen, was von den Leuten sehr gut angenom- men wurde. Beim Anblick der vielen Fahrgäste, die in Wenn’s am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhö- Tutzing einstiegen, kam ich leicht ins Schwitzen. Würde ren. So machten wir uns um 14 Uhr auf den Weg hin- ein Bus ausreichen? Ab Alpenwarmbad Benediktbeuern unter zum Bus. Es war ein wunderbarer, stimmiger Tag, war der Bus bis zum letzten Platz gefüllt. der noch lange in Erinnerung bleiben wird, wie es einige Teilnehmer ausdrückten. Frau Frankenberger hatte bereits auf der Hütte über- nachtet und ein schönes Plätzchen ausgesucht, an dem Hardy Geißler der Gottesdienst stattfinden sollte. Dazu wurden erst einmal Tische für den Altar und die Stub’nmusi unter der Bergwachthütte vorbei den Berg hinauf getragen. So konnten wir während des Gottesdienstes in der Son- ne sitzen und hatten einen traumhaften Ausblick über den Starnberger See bis nach Tutzing. Der wolkenlose Himmel und die tolle Landschaft wa- ren die perfekte Kulisse für den Gottesdienst, der sehr stimmungsvoll von der jungen Stub’nmusi aus Walchen- Perfektes Wetter für unseren Gottesdienst mit der Stub’nmusi Walchensee 12 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 13
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Wege und Naturschutz JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Wege und Naturschutz Bericht des Wegereferenten Erdrutsch am Weg zum Herzogstandhaus kreuz und quer. Den Serpentinenweg schnitten Thomas Jauernig und ich mit Unterstützung durch den Forst und die Bergwacht aus. Auch der Weg 445 (H5) vom Heimgarten zum Walchen- see musste von einem Helfer des Fremdenverkehrsver- eins und mir freigeschnitten werden. Wegesanierungen Angesichts dieser und anderer umfangreicher Notfall- maßnahmen blieb die eigentlich für 2019 geplante Sa- nierung des stark erodierten Wegs 451 in der Steilstufe zwischen Kochler Alm und Staffelalm liegen. Sie wird im nächsten Jahr nachgeholt. Ein weiterer Sanierungsfall für 2020 fiel erst im Herbst Chaos auf dem Serpentinenweg zur auf: Im Bereich der Klausen (Weg 455) ist eine Brücke Tutzinger Hütte über den Eibelsbach nicht mehr passierbar. Diese viel begangene Stelle muss gleich zu Saisonbeginn 2020 in- (Querrinnen zur seitlichen Entwässerung) frei gemacht. Die Wege 451, 455, 456 rund um Tutzinger Hütte und standgesetzt werden. Bei der Begehung des Wegs 451 musste ich feststellen, Benediktenwand wurden vom Schwaller Sepp wie je- Bei der Brücke am Weg 465 zwischen Bichler Hütte dass der im Oktober 2018 nach einem Windwurf provi- des Jahr im August in einem etwa dreiwöchigen Einsatz Winterschäden und Lehenbaueralm lohnte sich eine Sanierung nicht sorisch angelegte Weg zwischen Kotalm und Jocheralm begutachtet und überarbeitet. Dafür wieder ein ganz Das Jahr 2019 war gekennzeichnet von vielen unge- mehr. Sie wurde im Oktober in Zusammenarbeit mit der leider von vielen Wanderern ignoriert wird. So entstan- herzliches „Vergelt‘s Gott“! planten Notoperationen. Massive Schneemassen im Ja- Gemeinde Bichl erneuert. den einige Trampelpfade, die mittelfristig zu erhöhter nuar und spätere Stürme führten zu Schneebruch und Erosion führen können. Bedanken möchte ich mich auch bei den Wegepaten Windwurf bisher kaum gekannten Ausmaßes mit enor- Routinewartungen und allen anderen, die mich bei meiner Aufgabe als We- men Konsequenzen für das von der Sektion Tutzing be- Die verschiedenen Wegepaten haben wieder ihre We- Am Weg 446 (H2) vom Walchensee zum Herzogstand- gewart unterstützt haben. treute Wegenetz von ca. 130 km. Allein auf der Forst- ge begangen und zum Teil selbst ausgeschnitten. haus (vermutlich einer der meistbegangenen Bergwe- straße zur Tutzinger Hütte lagen ein Dutzend Bäume ge Bayerns) habe ich im Frühjahr zwei Erdrutsche ent- Max Lantenhammer auf der Straße. Die Straße wurde vom Forstamt frei- Im Bereich des Jochberg-Gipfels und der Jocheralm deckt, die den Weg blockierten. Diese beiden Stellen geschnitten. Auch im Steilhang zur Hütte lagen Bäume habe ich auf den Wegen 451 und 482 die Auskehren konnte ich selbst wieder instand setzen. 14 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 15
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Wege und Naturschutz JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Wege und Naturschutz Klimaschutz und Artenvielfalt Bericht der Naturschutzreferentin für 2019 „Wir lieben die Berge, wir schützen die ralität 2050 ein hoch gestecktes Ziel formu- nem ambitionierten Zeitraum zu errei- schutz veranstaltete und den ich mit or- leistung seine wirtschaftliche Existenz si- Natur“ ist ein zentrales Motto des DAV, liert, vor wesentlichen Maßnahmen wie ei- chen. Das kostet natürlich auch Geld, und ganisierte. Es gelang uns, auch die Kreis- chern kann. der nicht nur der weltgrößte Bergsport- ner tatsächlich wirksamen Abgabe auf den so wurde ein Klimabeitrag verabschiedet, gruppen Starnberg, Landsberg, Weilheim Insgesamt entwickelte sich durch diese verband ist, sondern sich auch als größ- CO2-Ausstoß aber zurückschreckt. Der im Rahmen dessen ab 2021 pro Mitglied und Garmisch des Bauernverbands als Veranstaltungen ein konstruktiver Ge- ter deutscher Natur- und Umweltschutz- Deutsche Alpenverein fordert die Bundesre- ein Euro pro Jahr in einen Fonds fließt, Mitveranstalter zu gewinnen. Trotz dankenaustausch darüber, wie man Ar- verband versteht. So waren auch für den gierung deshalb auf: Gestalten Sie eine kon- aus dem Klimaschutzprojekte finanziert schwieriger Diskussionen wurde dieser tenreichtum ermöglichen und was der DAV zwei der beherrschenden umwelt- sequentere und sozialverträgliche nationa- werden können. Tag von beiden Seiten als großer Erfolg Einzelne in allen gesellschaftlichen Berei- politischen Themen des vergangenen le Klimapolitik, die der Klimakrise als einer gewertet. chen dazu tun kann. Wir Konsumenten Jahres von zentraler Bedeutung: Klima- existentiellen Gefährdung entschieden ent- Ein umweltpolitischer Paukenschlag war können durch unser Einkaufsverhalten krise und Artenvielfalt. gegenwirkt! Setzen Sie sich gleichzeitig in im vergangenen Frühjahr auch das bay- einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der europäischen und weltweiten Klimapo- erische Volksbegehren Artenvielfalt – der Probleme leisten: Nicht primär auf Der Klimaschutz stand sogar im Mittel- litik dafür ein, dass die Staatengemeinschaft „Rettet die Bienen!“. Die Bauern werden den Preis, sondern auf Qualität und Regi- punkt der Jubiläums-Hauptversammlung an den gesteckten Klimaschutzzielen fest- beschuldigt, durch die intensive, teilwei- onalität unserer Lebensmittel achten. Das des DAV am 26. Oktober 2019 in Mün- hält und diese konsequent verfolgt. se industrielle Art des Wirtschaftens sichert unsere heimische, noch überwie- chen. Über 800 Delegierte diskutier- Diese Aufgabe verlangt eine mutige Politik die zugrundeliegende Misere maßgeb- gend kleinbäuerliche Landwirtschaft und ten drei Stunden lang, wie der DAV die- – und das notwendige Vertrauen der Ge- lich verschuldet zu haben. Die Landwir- damit auch die gewachsene, kleinstruk- ses auch und besonders für die Alpen sellschaft für eine solche Politik! Der Deut- te wiederum sind durch verschiedens- turierte Landnutzung, die wiederum eine und den Bergsport zukunftsentschei- sche Alpenverein ruft all seine Mitglieder te Einflussfaktoren Getriebene, so z.B. wesentliche Voraussetzung für Artenviel- dende Thema anpacken soll. Am Schluss und die Gesellschaft insgesamt auf, durch durch eine verfehlte Agrarpolitik, durch falt ist. verabschiedeten die Delegierten mit ca. persönliches Verhalten dem Voranschrei- die Agrochemie, die großen Lebensmit- Artenvielfalt auf einer Weise des Ferlhofs in Krün Bild links: Exkursion ins Friedergries 99 % der Stimmen eine starke Resoluti- ten der Klimakrise entgegenzuwirken und telkonzerne und Einzelhandelsketten und Der Prozess geht weiter: In 2020 fin- on, die sich an die deutsche Politik wen- wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu nicht zuletzt durch die Verbraucher, de- Dadurch ermutigt organisierten wir noch den am 7. März beim Bund Naturschutz det und eine konsequentere Klimapolitik unterstützen. ren „Geiz ist geil“-Mentalität die Prei- zwei Folgeveranstaltungen: eine Exkursi- in Wartaweil („Artenvielfalt am Acker – einfordert. Die Zeit des Zauderns ist vorbei, wir müs- se nach unten treibt und den Bauern die on ins Friedergries (eine geologisch und Wie kann es gelingen?“) und am 21. No- sen handeln. Jetzt!“ Existenzgrundlage entzieht. botanisch hoch interessante, alte Wei- vember in der Heimatbühne in Kochel Hier der Wortlaut: delandschaft) und eine Besichtigung des („Artenvielfalt im Grünland – So kann es „Der Deutsche Alpenverein wendet sich Auch an sich selbst – und damit an uns Es ist höchste Zeit, dass wir alle mitein- Ferlhofes der Familie Kramer in Krün. Da- gelingen“) zwei weitere Landwirtschafts- mit dieser Resolution an die Politikerinnen Alle – stellt die Hauptversammlung For- ander nach Lösungswegen suchen. „Ar- bei zeigte Alois Kramer den 30 Teilneh- tage statt. Dazu möchte ich alle Mit- und Politiker in den Ländern und Kommu- derungen und beschloss eine Selbstver- tenvielfalt auf Wiesen und Äckern – wie mern aus Politik, Landwirtschaft, Natur- glieder der Sektion schon jetzt herzlich nen und insbesondere im Bund: Die Bun- pflichtung zum Klimaschutz mit konkre- kann es gelingen?“ war denn auch das schutz, DAV und anderen Bereichen, wie einladen. desregierung hat ein Klimaschutzgesetz auf ten Maßnahmen bis auf Sektionsebene. Motto eines Landwirtschaftstags, den die er die Artenvielfalt auf seinen Wiesen er- den Weg gebracht, das mit der Klimaneut- Ziel ist, die eigene Klimaneutralität in ei- Kreisgruppe Starnberg des Bunds Natur- hält und trotzdem mit einer hohen Milch- Margret Hütt 16 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 17
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Jugend und Familie JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Jugend und Familie Jugendvollversammlung Erste Jungendversammlung mit Kletternachmittag Im Frühjahr 2019 haben wir die erste Jungendver- Danach stürmten die Kinder und Jugendlichen mit gro- sammlung der Sektion Tutzing durchgeführt. Diese In- ßem Eifer und voller Begeisterung die bestens präpa- stitution wurde vom DAV-Hauptverein verbindlich ein- rierten Kletterwände und tummelten sich noch lange in geführt, um die Jugend- und Familienarbeit sowie die der Halle. Dabei wurden sie von Rupert Lang, Thomas Position der Jugendlichen in den Sektionen zu stärken. Schütz und Philippe Steinmayr als Betreuer unterstützt. Alle Sektionsmitglieder bis zur Vollendung des 27. Le- Gemeinsam beschlossen die Teilnehmer, noch wei- bensjahres wurden eingeladen, zwölf Jugendliche und tere Aktivitäten durchzuführen und gründeten eine acht Erwachsene fanden sich am 16. März 2019 um 14 WhatsApp-Gruppe. Die nächste Jugendvollversamm- Uhr in der Kletterhalle am Trifthof in Weilheim ein. lung wird vor der nächsten Wahl des Sektionsvor- stands durchgeführt. Interessenten für die Tätigkeiten Mit viel Elan wurde die Jugendversammlung von Bar- der Jugend oder für Familientouren können sich gerne bara Heimerl, der derzeit gewählten Vertreterin der Ju- an Barbara Heimerl wenden (barbaraheimerl@gmx.de) gend im Sektionsvorstand, geführt. Sie berichtete aus oder sich zu den Terminen aus dem Jahresprogramm der Sektionsarbeit, insbesondere von den Aktivitäten anmelden. für die Jugend und die Familiengruppe und gab einen kurzen Abriss der bisherigen Touren und Kurse. An- Rupert Lang schließend wurde darüber gesprochen, welche weite- ren Aktionen interessant wären, z.B. eine Höhlentour, miteinander zelten gehen oder Kanu fahren. Diese An- regungen werden teilweise ins Tourenprogramm für 2020 aufgenommen. Der formale Teil mit der Vorstellung und Verabschie- dung der Sektionsjugendordnung wurde zügig absol- viert. Barbara Heimerl wurde mehrheitlich als Jugend- referentin bestätigt. Erste Kletterzüge in der Kletterhalle Weilheim 18 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 19
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Tutzing Tourenbericht der Ortsgruppe Tutzing 2019 Das Jahr 2019 war bergsteigerisch ein gu- waren ebenfalls warm mit viel Sonne, te Schneeverhältnisse, Sonne und eine Abfahrt nach Klais rundeten die- tes Jahr, zumindest vom Wetter her. Wir aber auch mit ausreichend Regen, zumin- grandiose Kulisse machten diese Tour zu sen super Tag ab. konnten alle Veranstaltungen durchfüh- dest bei uns. einem Ereignis. ren. Es gab reichlich Schnee in den Win- An der MTB Tour auf den Scha- termonaten, aber auf Grund der höheren Im Dezember 2018 führte uns die Nacht- Am 2. Mai führte Alex dann sechs begeis- chen nahmen bei etwas kühle- Temperaturen taute er auch schnell wie- wanderung am See entlang nach Bern- terte Bergwanderer auf den Rechelkopf rem und leicht bewölktem Wet- der weg. In den Bergen war die Schnee- ried in das Hotelrestaurant Seeblick. Wir (1330m) bei Bad Tölz. Der Rechelkopf ist ter drei Biker teil. Der Schachen decke in niedrigeren Höhen schon ab hatten eine große, festliche Tafel für uns eine oft einsame Tour mit schönen Aus- ist dank neuerdings besserer Mitte Februar beinahe durchgehend im Nebenzimmer und wurden sehr gut blicken ins Alpenvorland. Wir nutzten ein Wege eine klassische und sehr durchfeuchtet, weshalb die Lawinensitu- bewirtet. Wie immer war dies die mit ca. kleines Schönwetterfenster und wurden lohnende Tour, die in hochalpine ation manchmal tückisch und schwer ein- 35 Teilnehmern am besten besuchte Ver- vom späteren Regen verschont. Landschaften führt. schätzbar war. anstaltung, natürlich neben den Senio- Ab April war es dann mit den Schitouren rentouren, über die von Corinna Spies Ebenfalls Alex leitete dann am 16. Mai die Im September fuhren fünf E-Bi- schon fast vorbei. Sommer und Herbst berichtet wird. Mountainbike Saison mit einer Tour auf ker mit Gunter Lang in die Zug- Am 21. Februar die Elmauer Alm ein. Fünf E-motorisier- spitzregion auf die Hochtörle führte Hardy eine te und ein ehrlicher Biker nahmen diese Hütte. Der Rückweg über Ehr- Gruppe von 9 Teil- wunderschöne Tour in Angriff. Wir fuh- wald in das Friedergries rundete nehmern und Teil- ren zum Wagenbrüchsee (Geroldsee) und diese super Tour perfekt ab. nehmerinnen mit genossen tolle Ausblicke auf die Alpspit- Hilfe der Osterfel- ze, die dieses Jahr noch sehr viel Schnee Die Sektion bedankt sich bei den derbahn auf den hatte. Weiter ging es zum Barmsee, dann Tourenleitern und wünscht allen abgelegenen, aber über die Buckelwiesen nach Mittenwald, Mitgliedern ein erlebnisreiches umso schöneren zum Lauter- und Ferchensee und zum und unfallfreies Tourenjahr 2020. Mauerschar ten- Schloß Elmau. Ab Schloß Elmau ging es kopf (1920m) im dann auch teilweise steil zur Elmauer Alm Gottfried Schütz Alpspitzgebiet. Gu- hinauf. Eine gute Brotzeit und eine tolle Oben: Pause auf dem Weg zum Mauerschartenkopf. Unsere bunte Truppe auf der Elmauer Alm Unten: Geroldsee vor Karwendel. Foto: Sepp Auer 20 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 21
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen Senioren Tutzing Vom Kommen und Gehen: Das Wanderjahr der Tutzinger Senioren „Gruppen sind nicht so mein Ding.“ Den Satz hört man Es ist leicht, in der Seniorengruppe anzukommen, und gann bei schönem Wetter im März mit dem Kramer- der eine stattliche Anzahl von Teilnehmern. Schließ- öfter, auch in einem Ort wie Tutzing, der eigentlich schon nach kurzer Zeit will man sie nicht mehr missen. plateauweg und einer großen Portion Bergpanorama lich muss regelmäßig überprüft werden, ob das Bier in noch vom traditionellen Zusammenkommen in Verei- Körperliche Ertüchtigung und Naturerleben schön und als Augenschmaus. Die gemütliche Wanderung im Ap- Andechs noch schmeckt. Im positiven Befund war man nen, in den Kirchen und bei allen möglichen Events ge- gut – mit den Anderen zusammen macht das doppelt ril von Kleinweil zum Hofcafé Stern wurde ebenfalls mit sich einig und ging beruhigt wieder heim. prägt ist. Gruppen haben halt ihre schönen und manch- Freude. atemberaubenden Ausblicken und nicht zuletzt einem mal schwierigen Seiten, wie die Menschheit an sich bombastischen Kuchenangebot belohnt. Und manchmal geht man für immer. Dann ist die Kirche überhaupt. Der Zusammenhalt ist besonders wichtig, wenn das voll, die Tränen fließen, und du kannst dir gar nicht vor- Wetter wieder dauernd Zicken macht und man das Die nächste Tour, zum Schmutterweiher im Allgäu, fiel stellen, dass sie oder er nicht mehr kommen und dich Es hilft, wenn Gruppen einladend sind. Das fängt für in- nicht mal mehr allein auf Petrus schieben kann. Es ging ins Wasser, dafür ging der Mai als seit langem kühls- mit Handschlag begrüßen wird am sonnigen Morgen teressierte Senior*innen in der Tutzinger Sektion beim hin und her in diesem Wanderjahr, war mal zu kalt, mal ter und besonders nasser in die Wettergeschichte ein. vorm Sportlerstüberl: „Griaßdi, wie geht’s?“ Aber wenn Telefonat mit (bislang) Christl und (jetzt) Sophie von zu heiß, dann wieder goss es aus Kübeln, so manche Schön für ihn. Im Juni und Juli waren an den Osterseen du länger darüber nachdenkst, weißt du, dass er und sie der Geschäftsstelle an: „Naa, da brauchen’S ned extra Tour musste verschoben werden oder fiel auch einmal und am Alpsee bei Füssen nur hitzebeständige Klein- dich anlächeln und sagen: „Auf geht’s, weiter geht’s!“ kommen, ich schick’ Ihnen das alles.“ Brigitte und Wer- ganz aus. Teams unterwegs. ner sind die nächste Adresse: „Kommen’S einfach zum Das neue Hitzeniveau unserer Sommer – auch wenn Als der August-Termin nach regenbedingter Verschie- Corinna Spies Parkplatz beim Sportlerstüberl, bei irgendwem kön- der diesjährige nicht ganz so brutal war wie der letz- bung schließlich zustande kam, war die Gruppe wieder nen’S dann schon mitfahren.“ Nach dem Handshake mit te – macht gerade uns (etwas) Älteren zu schaffen, und groß und der Blick vom Aufkirchner Höhenweg auf den vielen fremden Leuten am Sammelpunkt der erste län- so waren es dann bisweilen nur ein paar besonders heimischen See ungetrübt und herzerwärmend. Die gere Ratsch auf der Wanderung mit Gitti und Heiner: Wetterfeste, die sich gemeinsam durch die Landschaft Wanderung im September zur St. Martins-Hütte muss- „Wir freuen uns über neue Leute, man will doch seinen schwitzten. Wenn aber alles passte, dann war der An- te wieder wetterbedingt verschoben werden und so Horizont erweitern und nicht einrosten.“ Und schließ- sturm groß. genossen nur Wenige den traumhaften Tag hoch über lich, nach dem ersten Tourenabschnitt, Franziska und Garmisch. Otto am Wirtshaustisch: „Setzen’S sich doch zu uns, bei Die Teilnehmerzahl schwankte über das Jahr zwischen uns ist Platz!“ Und schon ist man schnell beim Du und 6 und 36. Werner und Brigitte hatten wie immer ein ab- Den Heiligen Berg vor unserer Haustür erklomm dann lernt sich kennen. wechslungsreiches Tourenprogramm organisiert. Es be- im Oktober bei ebenfalls schöner Herbstsonne wie- 22 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 23
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Seeshaupt Wanderungen der Seeshaupter Senioren 2019 Donnerstag, 2. Mai: Zehn Teilnehmer sind bei gutem Mittwoch, 2. Oktober: Die geplante Wanderung am Wanderwetter von Murnau zur Wirtschaft Guglhör ge- Achensee fiel wegen Regens aus. laufen und auf dem gleichen Weg wieder zurück. Ich denke, wir sollten bezüglich der Wochentage noch flexibler werden und unsere Termine nach gutem Wet- Mittwoch, 31. Juli: Wir waren zu siebt und wollten ei- ter ausrichten. gentlich zum Wank. Nach dem Farchanter Tunnel aber hat´s dann nur noch geregnet. So wurde aus der Berg- Danke an alle Teilnehmer und Helfer bei der tour eine Weißwurstwanderung durch die Kottmüller- Organisation! allee in Murnau zum Ähndl, dem Gasthaus neben dem Ramsachkircherl im Murnauer Moos. Da sind wir ganz Auch im kommenden Jahr trifft sich die Ortsgruppe je- flexibel – und vorzüglich waren die Würscht auch. Am den letzten Montag im Monat um 19:30 Uhr im Stüberl Nachmittag haben uns heftige Schauer heim getrieben. des Seniorenheims Seeshaupt, Tiefentalweg 9. Zum Ratschen und um die nächsten Touren festzulegen. Mittwoch, 28. August: Zu fünft haben wir schließlich die Tour zum Wank nachgeholt. Wir sind zur Ecken- und Toni Schlosser Tannenhütte hinauf und zurück zur Talstation gelaufen. Bei sommerlichen Temperaturen war es gut, dass es auf der Südseite überwiegend bergab ging. Seeshaupter Senioren bei der Wanderung nach Guglhör 24 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 25
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Penzberg Nachruf Tourenbericht der Ortsgruppe Penzberg Werner Roßgotterer † 5.4.2019 Aus Altersgründen führen wir unsere Wintertouren Mit seinen Eltern war Werner Roßgott- ne Bergkulissen oder Blumen am Weg- meist als Pistenskitouren durch. Bei besten Schneever- erer schon als Kind viel in den Bergen un- rand, sein Fotografenblick fing die Schön- hältnissen starteten wir schon Mitte Dezember 2018 terwegs, und die dabei eingepflanzte Lie- heit der Natur mit feinem Gespür ein. aufs Brauneck. In der Weihnachtszeit ging es von Ehr- be zu den Bergen trieb ihn sein Leben wald auf den Issentalkopf, im Januar 2019 auf‘s Kreuz- lang an. Er war ein begeisterter Bergstei- Werner wurde 1936 in Penzberg gebo- eck, und im Februar war die Rotwand-Reib‘n dran. Der ger, ein exzellenter Kletterer und ein her- ren. 1953 begann er eine Elektrolehre, Kofelsattel war im März das Ziel und das Hörnle im vorragender Skifahrer. Von seinen vielen Anfang der 1960er heuerte er als Elek- April. Hochtouren in den Ost- und Westalpen triker beim Penzberger Kraftwerk der war die auf den Mont Blanc über die he- Bundesbahn an. Von dort verschlug es Darüber hinaus machten einige Senioren Skitouren z.B. rausfordernde Brenvasporn-Route wohl ihn 1969 im Rahmen des S-Bahn-Baus ins Dammkar, ins Brendlkar und ins Hochglückkar. Man- eine der schwierigsten. Werner forder- nach München, wo er bis zu seiner Pen- für die Sektion, sei es als Jugendleiter che bestiegen den Härmelekopf (Seefeld) oder den Bä- te nicht nur sich selbst, sondern förderte sionierung tätig war. 1961 heiratete Wer- (ab 1975), Tourenwart, Wegezuständiger, renkopf (Achensee). auch andere und gab seine Erfahrung und ner seine Frau Barbara (Betty), selbst ei- Obmann der Ortsgruppe Penzberg oder sein Wissen bereitwillig weiter. So war er ne ambitionierte Berggeherin. Die Liebe Organisator vieler Veranstaltungen. Auch Im Mai führte die erste Sommerwanderung auf unse- nicht nur bei den zahllosen gemeinsamen zu den Bergen haben sie an ihre Toch- bei Arbeitseinsätzen an der Tutzinger re Tutzinger Hütte, im Juni auf den Brunnenkopf und Touren ein stets kompetenter Führer und ter Marion weitergegeben. Mit ihr zu- Hütte packte Werner noch bis vor weni- im Juli zum Pürschling. Auch den Mayr Hans besuch- beliebter Kamerad, sondern engagierte sammen pflegte er in den letzten Jahren gen Jahren kräftig mit an. Für seine viel- ten wir im Juli auf der Orterer Alm. Im August waren sich über lange Jahre hinweg auch als Lei- seine kranke Frau, die ihn nur um weni- fältigen Verdienste wurde ihm 2013 die Soiernhaus mit Schöttlkarspitze unser Ziel, im Septem- ter der Jungmannschaft. ge Wochen überlebte. Er selbst schlief, Ehrennadel der Sektion verliehen, 2016 ber die Coburger Hütte und im Oktober schließlich die zuletzt gesundheitlich angeschlagen, mit- wurde er in den Ehrenrat berufen. Mit Pleisenhütte. Nicht nur an den Bergen, auch am Fahr- ten aus dem aktiven Alltag heraus fried- seiner immer ruhigen und freundlichen rad hing er mit Leidenschaft: Kunst- lich ein. Art war er allseits anerkannt und beliebt. Die Radbegeisterten unter uns haben im Sommer – wie radfahren im Saal, Rennradfahren über es nun schon seit langem Tradition ist – pro Monat zwei Alpenpässe und im höheren Alter schließ- Mit 16 Jahren trat Werner in die DAV- Dankschön und Servus Werner, schön bis drei Bergradtouren in unserer näheren und weiteren lich Bergradeln in der näheren und weite- Sektion Tutzing ein, wo er 2011 die sel- war‘s mit Dir! Heimat unternommen. ren Umgebung. tene Ehrung für 60 Jahre Sektionszuge- Werner war viel unterwegs, und immer hörigkeit entgegennehmen konnte. Er Gerhard Winzinger, für die Penzberger Gerhard Winzinger hatte er seine Kamera dabei. Seien es fer- engagierte sich zeitlebens in hohem Maße Bergkameraden Immer wieder ein Erlebnis: Pistenskitour aufs Brauneck. Foto: Gerhard Winzinger 26 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 27
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen Nachruf Alfred Huhn † 30.12.2018 Unser Fred, wie man ihn nannte, hat sich ger Hütte. Dabei kam ihm und der Sekti- sehr für die Sektion verdient gemacht. on zu Gute, dass die Firma Dorst immer Am 30. Dezember 2018 ist er im Alter bereit war, bei Reparaturen das Material von 91 Jahren gestorben. zu stellen und auch das eine oder ande- re zu fertigen. Geboren wurde Fred am 23. September 1927 in Thüringen. Im Jahr 1955 fing er Der Respekt, der Fred innerhalb der Sek- bei der Firma Dorst in Kochel an, wo er tion allenthalben entgegengebracht wur- schließlich als Konstruktionsleiter bis zu de, fand auch darin seinen Ausdruck, dass seiner Pensionierung mit 63 Jahren tätig er von 1990 bis 2002 als Ehrenrat tä- war. tig war. 2017 wurde er für 60 Jahre Mit- gliedschaft in der Sektion geehrt. Als er nach Kochel kam, wurden erst mal die heimischen Berge bestiegen, auch im Servus Fred, schön war´s mit Dir! Karwendel war er viel unterwegs. Spä- ter ging es oft in die Dolomiten, meistens Günther Stingl zusammen mit Herbert Ziegenhardt auf dem Motorrad. Mit der Ortsgruppe hat Fred voller Begeisterung viele Skitouren unternommen, und auch das Langlaufen betrieb er mit viel Freude. Am 1. Januar 1958 trat Fred in die Sek- tion Tutzing des DAV ein und leitete von 1961 bis 1997 – also 36 Jahre lang! – als Obmann die Ortsgruppe Kochel. Drüber hinaus engagierte er sich von 1990 bis 1997 als Hüttenreferent für die Tutzin- Herbstweg mit Benediktenwand. Foto: Gerhard Winzinger 28 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 29
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Kochel Tourenbericht der Ortsgruppe Kochel Bereits der Januar bescherte uns eine ordentliche Neu- rawanen von Skitourengehern dort hinauf. Die Früh- schneemenge, so dass wir wir bei unserer ersten Ski- jahrssonne brannte bereits kräftig vom Himmel, so dass tour auf den Rechelkopf (1330 m) bei Marienstein wir froh waren, als wir endlich an der Scharte ankamen. entlang der Forststraße zur Sigrizalm einige Verkehrs- Nach einer kurzen Querung zum Tajatörl hatten wir die schilder sogar von oben begutachten. Von der Alm aus lange Abfahrt zur Ehrwalder Alm vor uns. Nach einigen zeigte sich der freie Gipfelhang in seiner ganzen Pracht. passablen Pulverschnee- und Firnpassagen ging dann Voller Vorfreude auf die Abfahrt im teilweise unver- der Schnee allmählich in Bruchharsch und Sulz über, so spurten Pulverschnee erreichten wir den Gipfel, der mit dass die Abfahrt die Kondition nochmals auf eine har- einer beachtlichen Aussicht aufwarten kann. Nach der te Probe stellte. Gipfelrast stürzten wir uns dann ins Skivergnügen, das wir quasi vor unserer Haustüre geboten bekamen. Manfred Fischer Mitte Februar stand dann unser Lawinenverschütte- tensuche (LVS)-Kurs im Programm. Als Übungsgelände wählten wir das Brauneck. Dank der enormen Schnee- Grünstein-Umfahrung: Gemütliche Rast in der “Hölle” mengen konnten die LVS-Geräte sehr tief vergraben Im Sommer wurden keine Bergtouren unternommen. werden, zum Leidwesen der Suchenden, die dann sehr Da am Wochenende immer zu viel Betrieb ist, werden realitätsnah kräftig schaufeln mussten. Da das viele wir unsere Sommer-Bergfahrten künftig auf einen Mitt- Graben durstig machte, kehrten wir zum Abschluss des woch legen. Siehe dazu Seite 91 ff. den „Gemeinsamen Kurses noch in der Florianshütte ein und genossen die Tourenplan der Ortsgruppen für 2020“, der auch alle Aussicht von der Sonnenterrasse, bevor es über die Pis- Kochler Touren enthält, auch die wieder von Manfred te gen Tal ging. Fischer organisierten Skitouren. Zum Abschluss der Skitouren-Saison hatten wir uns Am 18. Januar 2020 um 19:00 Uhr findet im Gasthof im März noch die Grünstein-Umfahrung vorgenom- zur Post wieder unser Bergsteigerstammtisch mit Bil- men. Mit Liftunterstützung ging‘s zum Marienberg- dern vom vergangenen Bergjahr statt. Ich bitte um zahl- joch hinauf. Nach kurzer Abfahrt vom Hölltörl standen reiche Teilnahme. wir dann in der „Hölle“, wo man den Aufstieg zur Grün- steinscharte einsehen kann. Ameisengleich zogen Ka- Günther Stingl An der Sigrizalm: Pause auf dem Weg zum Rechelkopf 30 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 31
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Berichte Wintertouren Skiopening auf dem Stubaier Gletscher Ein Technikkurs mit Dieter Güntner ziehen wir weiter auf die andere Seite und werden mit Die immer wiederkehrenden Themen sind Vor- und strahlendem Dezembersonnenschein belohnt. Rücklage, der perfekte Stockeinsatz, Förderung der Be- Voller Begeisterung presche ich als erste – sieben Mo- weglichkeit sämtlicher Gelenke, die richtige Haltung: nate nach meiner Hüft-OP – die noch schmale, harte „Umarmt das Tal“, „ein kurzer, kräftiger Stockeinsatz be- Piste hinunter. Und erhalte gleich einen Dämpfer: Ein stimmt deinen Kurs und nicht dein Ski“, „die Stöcke sind Skifahrer bleibt mitten auf der Piste stehen, ängstlich immer im Sichtfeld der Hände“, „je steiler der Hang, um- weiche ich ihm aus und lande zwischen verharschten so kürzer die Schwünge“. Wir halten die Stöcke vor dem Spuren im Tiefschnee. Das Gehirn meldet sich und er- Bauch, am Rücken, schwingen sie von einer Seite zur innert mich an die neue Hüfte. Hält das künstliche Ge- anderen. Die Umsetzung der Instruktionen auf unter- lenk, wie es mein Operateur versprochen hat, oder be- schiedlichem Gelände und in ordentlichem Tempo er- halten die ewigen Pessimisten Recht, die mich vor den fordert Kraft, macht aber viel Spaß. Sogar das Fahren Gefahren der Piste gewarnt haben? mit offenen Schuhe gelingt. Meine anfängliche Skepsis, ob ich den ganzen Tag Ich entferne mich immer weiter von der Piste, sehe durch- und mithalten könne, verschwindet. Keine „Land“ in einem schmalen Pulverabschnitt, aber mit Schmerzen, nur eine gewisse Müdigkeit stellt sich ein. groben Steinblöcken durchsetzt, zwischen denen mei- Das Lob eines Teilnehmers, ob im Gegensatz zu Freitag ne Stöcke keinen Halt finden. Doch nach dem ersten eine andere Frau mitgefahren sei, macht mich stolz! Schreck rettet mich der gute, alte Stemmschwung aus der ungemütlichen Situation. Am Sonntag ist es etwas wärmer; der eisige Wind hat Am Schaufeljoch: Makellose Sicht bis zu den Dolo- nachgelassen, an der Bergstation Eisgrat ist es neb- miten. Foto: Leonhard Güntner Am Abend trifft unser Kursleiter Dieter mit Frau und lig und eine Fahrt nach oben lohnt nicht. Wir ma- Sohn ein. In gemütlicher Runde lassen wir den Tag bei chen kehrt und wenden das Gelernte bei der Abfahrt unseren Wirtsleuten Nagl und bei Verkostung von Frau in die Wilde Grub‘n an. Ich fahre als Vorletzte. Gleich Nagls köstlichen Weihnachtsplätzchen und Zirbenlikör am ersten Steilhang kann ich Dieters spritziges Tempo „Anfangsschwierigkeiten bringen erhabenes Gelingen“ Bereits am Freitagnachmittag erkundet eine private ausklingen. nicht einhalten, gebe Gas und lande bei einer Rechts- (mongolisches Sprichwort) oder „der sehr persönliche Vorhut, dick eingemummt, aber gut gelaunt, den Stu- kurve unsanft im Schnee. Bei der nächsten Rechtskur- Bericht einer Seniorin“ baier Gletscher, nachdem der Winter mit Eiseskälte Samstag: Ein reichhaltiges Frühstück stärkt uns für Die- ve dasselbe Dilemma: aufstehen, vom Schnee befreien, und etwas Pulver pünktlich eingetroffen war. „Führer- ters flotten Kurs. Auf dem Gletscher angekommen, geht beide Brillen putzen. Ab jetzt fährt Dieters Frau Dia- Mitte Dezember 2018, zehn Teilnehmer im Alter zwi- los“ verlegen wir die Aufwärmphase auf die blaue Piste. es nach einem lustigen Aufwärmtraining mit Kennlern- na „als private Skilehrerin“ vor, sie nimmt etwas Tem- schen 20 und 70 Jahren. Um dem Wind und dem kalten Schatten zu entkommen, spiel sofort zur Sache. po raus und wir erreichen ohne weitere Zwischenfäl- 32 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 33
Zwischenstopp in der Wild’n Grub’n. Foto: Maria Viert le kurz nach den anderen die Mittelstation. Erst dort stelle ich fest, dass ich bisher mit offenen Skischnallen und Walkfunktion der Tourenstiefel gefahren bin! Bis zur letzten Fahrt kann ich das volle Pro- gramm mitmachen. Nach zwei Jahren Ski- sport auf Sparflamme wegen Schmerzen und letztendlich einer Hüft-OP bringt mich Dieters Kurs auf „Vorderfrau“ und ich bin wieder für die Herausforderungen der fol- genden Saison gewappnet. „Neue Hüfte, neuer Schwung“: meinem Operateur, dem Kursleiter Dieter, seiner Frau Diana und seinem Sohn Leonhard als fachkundigen Hilfen ein herzliches Danke- schön sowie der Gruppe, die fühlen lässt, dass man trotz Titan im Körper, noch nicht zum „alten Eisen“ gehört. Text: Elisabeth Kiermeir 34 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 35
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren JA H R ESH EF T d e r DAV Se kti o n Tu tz i n g / Berichte Wintertouren Ein Wintermärchen – so nah! Skitour auf die Benediktenwand bei üppigem Schnee Mitte Januar war es wieder mal soweit – mehr als genug Schnee und Lawinenstufe 2 waren die perfekten Bedingungen für eine Skitour auf unseren Haus- und Sektionsberg. Wir wählen den langen Wander- weg zur Kohlstatt Alm, am Eibels- bach entlang bis zur Eibelsfleck- hütte, um dann rechtshaltend zur Tutzinger Hütte aufzusteigen. Auf der ganzen Route folgen wir einer einsamen Spur – da muss jemand früh aufgestanden sein! Jetzt nehmen wir den rechten Ausstieg aus dem Hochtal, um dann über den Kamm in Richtung Glaswandsattel zum „Kochler Eck“ zu queren. Am Telegraphen- hang begegnen uns Skitouren- gänger, die sich nicht an die offizi- elle Route gehalten haben. Auch bei der Abfahrt können wir nur schweren Herzens widerstehen. Ich kannte den Gipfelanstieg zur Benewand bisher nur als ewiges Auf und Ab zwischen Latschen. Die Tutzinger Hütte hat diesen heftigen Winter tief ein- geschneit, aber schadlos überstanden Jetzt bietet sich uns ein fast un- wirklicher Blick auf das Gipfel- Querung zum Kochler Eck – Bäume im Eismantel. Fotos: Stephan Glaser 36 / DAV Sekt i on Tu t zi ng DAV Se kt ion Tut zin g / 37
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