Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein

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Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
JÄHRLICHES MAGAZIN DES ALPENVEREIN THALGAU

                                                                                           JAH
                                                                                         KALE RES-
                                                                                       MIT T NDER
                                                                                       P R O GO U R E N -
                                                                                              RAMM
                                                                                      IM HE
                                                                                            FT BE
                                                                                                  IG   ELEG
                                                                                                              T

                                                                                                                  Foto: AV Thalgau
2021
Jahreszeitschrift für Mitglieder

SCHOBER
gams                                     AUSGABE   3              A L P E N V E R E I N . AT/ T H A L G A U

        ZEIT FÜR NEUES               FÜR AV-THALGAU-KIDS                 TEAMVORSTELLUNG

     Alpines Ausbildungs-           Rätsler, Entdecker und            Neu im Vorstand und
        programm 2021               Abenteurer aufgepasst             weitere Tourenführer
                         SEITE 27                      SEITE 36                                  SEITE 48
Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Wir laden herzlich ein zu unserer

J A H R E S H A U P T-
VERSAMMLUNG
 2020
 am Samstag, 23. Jänner 2021 um 19.00 Uhr,
 im Landhotel Eichingerbauer in St. Lorenz/Mondsee.

       TAGESORDNUNG
                                                                                            Der A
                                                                                        wird      bend
       •   Begrüßung durch den Obmann                                                        musi
       •   Gemeinsames Abendessen                                                                 kalisc
                                                                                           umra          h
       •   Verlesung des Protokolls der Hauptversammlung 2019
                                                                                                hmt.
       •   Bericht des Obmanns
       •   Berichte der Vorstandsmitglieder
       •   Bericht des Kassiers
       •   Berichte der Rechnungsprüfer
       •   Genehmigung des Jahresabschlusses 2020
           und Entlastung des Kassiers und Vorstands
       •   Genehmigung des Jahresvoranschlags 2021
       •   Grußworte
       •   Mitgliederehrungen
       •   Allfälliges
       •   Verlosung von Sachpreisen

Gemäß § 11 Absatz 9 der Satzung ist die Hauptversammlung ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesenden
Mitglieder bei Beginn in allen Punkten beschlussfähig. Anträge zur Hauptversammlung sind schriftlich per Post
oder per Mail einzubringen und müssen acht Tage vor der Hauptversammlung beim Vorstand eingelangt sein.

Es ist möglich, dass aufgrund der Covid-19-Pandemie die Jahreshauptversammlung
2020 gänzlich abgesagt bzw. verschoben werden muss. Wir werden uns jedenfalls an
die aktuellsten Vorgaben der Regierung halten.

            Der Vorstand des Alpenverein Thalgau
                 freut sich auf Euren Besuch!
Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Liebe Mitglieder und Freunde
des Alpenverein Thalgau
Die Corona-Pandemie hat uns         Reihen zu haben.
nach wie vor fest im Griff. Der     Natürlich wurde
Lockdown im letzten Frühjahr        darauf     Bedacht
hatte   weitreichende    Auswir-    genommen,       für
kungen auf unser Vereinsleben.      alle     Mitglieder
Der Betrieb in unseren Kletter-     anspruchsvolle
anlagen musste abrupt einge-        und auch mehr-

                                                                                                             Foto: Atelier Lichtblicke / Thalgau
stellt werden. Ausgeschriebene      tägige      Touren
Schitouren konnten nicht mehr       anzubieten. Ver-
durchgeführt   werden.     Diszi-   mehrt      werden
pliniert folgten die ehrenamt-      aber kleine und
lich für unseren Verein Tätigen     feine „Schman-
dem Aufruf der Rettungsorga-        kerltouren“     im
nisationen und des Hauptver-        Programm stehen, um dem we-          derzeitiger Sicht steht aller-
eins, auf Schitouren und grö-       sentlichen Auftrag nachzukom-        dings in den Sternen, ob am 23.
ßere    Unternehmungen       mit    men, unsere schöne Heimat auf        Jänner die gesetzlichen Voraus-
längerer Anfahrt zu verzichten.     einfachen Wegen zu durchwan-         setzungen für diese Großveran-
Die Ressourcen der Rettungs-        dern. Es wird sich zeigen, ob alle   staltung erfüllt werden können.
organisationen und der Ge-          Veranstaltungen aus unserem          Wir bleiben aber optimistisch,
sundheitseinrichtungen sollten      Ausbildungsprogramm durch-           planen nicht nur für 2021, son-
damit weitestgehend geschont        geführt werden können. Auf wie       dern schon jetzt für unser Jubi-
und für Corona-Patienten frei-      viele Teilnehmer die jeweiligen      läumsjahr 2022. Das 50jährige
gehalten werden.                    Gruppen dabei beschränkt wer-        Bestehen unseres Vereins soll
                                    den kann man jetzt nicht sagen.      mit mehreren Veranstaltungen
Bei allem Stillstand und Inne-      Unsere optimistische Planung         und Vorträgen gebührend ge-
halten konnte man sich wäh-         ist darauf ausgerichtet, dass        feiert werden.
rend dieser belastenden Zeit auf    diese, unser gesamtes Leben be-
das Wesentliche besinnen. Kurze     einflussende Pandemie irgend-        Mit diesen optimistischen Aus-
Ausflüge in der nächsten Umge-      wann – hoffentlich früher –          sichten auf eine Zukunft ohne Vi-
bung, soweit überhaupt mög-         ein gutes Ende findet.               rus und dem Dank für Eure Treue
lich, gewannen an Bedeutung.                                             bleibt nur noch eines zu sagen:
                                    Auf alle Fälle wollen wir die an-    Bleibt gesund!
Während diese Zeilen verfasst       gebotenen Touren und Ausbil-
wurden, entstand gerade das         dungen, wenn notwendig, auch
Tourenprogramm für 2021. Wir        in kleinen, erlaubten Gruppen
schätzen uns sehr glücklich,        durchführen.
viele kompetente und gut aus-
gebildete   Tourenführer     und    Ein Termin für die Jahreshaupt-      Euer Obmann,
Tourenführerinnen in unseren        versammlung wurde fixiert. Aus       Rudi Schrofner

                                                                                                        1
Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Vorstellung                         Inhaltsverzeichnis
ALPENVEREIN THALGAU                           3     News und Info
                                              4     Der versteinerte Heuschober
                                              7     Präsentation 2. Thalgauer Sagenbuch
                                              8     Rund um den Großglockner
Obmann                                       10     Sechs Tage Tourenführer Mountainbike 2.0
Rudi Schrofner
                                             17     Kletterwochenende im Gesäuse
Hütten- und Wegereferent Schober
Tel.: 0664/1445444                           18     Drei Tage Wandern in den Kärntner Nockbergen
E-Mail: obmann.thalgau@sektion.              20     Rückblick auf unsere Jahreshauptversammlung 2019
alpenverein.at
                                             22     Schitourentage Nockberge
Obmann-Stellvertreter                        24     Die Watzmann-Überschreitung
Thomas Schruckmayr                           27     Alpine Ausbildungen 2021
Alpinreferent
Tel.: 0664/1449988                           28     Unterwegs mit unseren Kleinsten in der Krax'n!
E-Mail: alpinreferent.thalgau@               30     Mein erstes Jahr als Naturschutzreferentin
sektion.alpenverein.at
                                             32     … ein bisserl besonders ist er für mich schon, der Schober …
Schriftführerin                              36     Rätsler, Entdecker und Abenteurer aufgepasst
Maria Fenninger                              38     Auf geht´s zum WewuBruBi #3.0
Tel.: 0664/4870394
E-Mail: schriftfuehrer.thalgau@              39     Unsere Kletteranlagen
sektion.alpenverein.at                       40     Eine Weitwanderung von Linz nach Krumau
                                             44     Jugendaktivtag: Erlebnisschlucht Salzachöfen
Finanzreferent
Erwin Lenz                                   46     Schitouren leicht gemacht, was steckt dahinter?
Tel.: 0664/6444022                           47     Kinderkletterkurse und Kletterbetreuer
E-Mail: finanzreferent.thalgau@
sektion.alpenverein.at                       48     Vorstellung neuer Vorstandsmitglieder
                                             49     Die Gams
Jugendteamleiter
                                             50     Die Kletterspatzen
Schurly Greisberger
Tel.: 0664/2823788                           52     Schobersteighackler
E-Mail: jugendteamleiter.thalgau@            55     Bergmesse am Schober, 26. Oktober
sektion.alpenverein.at
                                             56     Triglav-Rundtour, 7. – 9. August 2020
Naturschutzreferentin                        59     „Gib Covid-19 im Bergsport keine Chance“ – darum: SCHOBER
Christiane Ebner
                                             60     Simonykees
Tel.: 0664/4824126
E-Mail: naturschutz.thalgau@                 62     Action Adventure Camp 2020
sektion.alpenverein.at                       66     Impressionen 2020

Kletterreferent                              67     Mitgliedschaft
Florian Diemling                             68     Interessant zu wissen – die Alpenvereinsversicherung
Tel.: 0699/17273175
E-Mail: klettern.thalgau@sektion.

                                    Unser Vorstand
alpenverein.at

Zeugwart Kletterbetrieb
Roland Hold
Tel.: 0664/88453799
E-Mail: rolandhold@hotmail.com

Web Master
Rudolf Johann Schrofner
                                                                                                                                    Foto: Atelier Lichtblicke / Thalgau

Hemma Schrofner

Datenschutzkoordinator
Rudolf Johann Schrofner
E-Mail: datenschutz.thalgau@
sektion.alpenverein.at

Mitgliederbetreuung/Office
Maria Klug                          Von links nach rechts: Schurly Greisberger (Jugendteamleiter), Christiane Ebner (Naturschutz-
E-Mail: office.thalgau@sektion.     referentin), Rudi Schrofner (Obmann), Thomas Schruckmayr (Alpinreferent), Maria Fenninger
alpenverein.at                      (Schriftführerin), Erwin Lenz (Finanzreferent)
Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Vorankündigung
AV-Thalgau-Gemeinschaftsausflug 2021
Hinterstoder, Steyr, Enns vom 16. – 17. Oktober 2021
Treffpunkt: Thalgau · Übernachtung: Hotel in Steyr
                                                                 Bei S
                                                                         c
                                                                wett hlecht-
                                                           ents er ist für
                                                                                      Unser
                                                                                      Newsletter
  PROGRAMM:                                                        p
                                                          E r s a re c h e n d
                                                                 t z p ro      es
                                                                geso gramm
  Tag 1:                                                                rg t .
  Bergbahnfahrt auf die Hutter Böden, 1.380 m
  • Wanderung Hutter Almen – Hutterer Höß Speichersee – Aussichtswarte
    oder
  • Bergtour Schafkögel, 1.990 m, oder Schrocken, 2.288 m, und retour,
                                                                                    … HÄLT DICH AM
    mit anschließender Talfahrt                                                     LAUFENDEN
  Weiter entlang des Flusses nach Steyr mit Übernachtung und
  geführter Stadttour.                                                              IMMER TOP INFORMIERT:
                                                                                    Unser Newsletter informiert Dich
  Tag 2:                                                                            stets zu allen aktuellen Alpenver-
  Fahrt nach Enns, wo wir nach dem Mittagessen entlang des histori-                 einsthemen, Programmen und
  schen Rundwegs der Stadt spazieren bevor wir die Heimreise antreten.              sämtlichen Touren.
                                                                                    Melde Dich auf unserer Homepage
                                                                                    für den Newsletter an:
Anmeldung bei Erwin Lenz, siehe Tourenprogramm!                                     www.alpenverein.at/thalgau
Wir freuen uns auf rege Beteiligung!

   Jahreskalender
   MIT TOURENPROGRAMM

                                                                                                                         Foto: © polesnoy – Stock.Adobe.com
   DIESMAL WIEDER DABEI:
   der Jahreskalender des Alpenverein Thalgau. Mit
   allen wichtigen Terminen und integriertem Tou-
   renprogramm. So behältst Du die Aktivitäten des
   AV Thalgau ideal im Überblick.

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Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Der versteinerte
Heuschober                                                 Text: © Bernhard Iglhauser
                                                           Zeichnung: © Heilgard Bertel

Vor vielen Jahren trieb sich auf    sein falsches Gold zu sieden. Im           nem Gewitter zu rechnen hatte.
der Egger Hochfläche häufig der     Dunkel der Nacht stahl er nicht            Man beeilte sich nun, und es
Leibhaftige herum. Aus den Stei-    selten eine harte Wagendeichsel            bedurfte      keiner   Ermahnung
nen der Kienbergwand gewann         von einem Egger Bauern. Damit              des Bauhofers mehr. Zwei sei-
der böse Bube Mehl und buk sich     rührte er, heftig pfeifend, den            ner Buben führten die Tiere, die
heimlich in den Mühlen der Ge-      flüssigen Brei im vergeblichen             Knechte aber schoben mit ih-
gend goldene Taler daraus, mit      Bemühen, endlich echte, herr-              ren Holzgabeln große Binkeln
denen er die Jäger ködern wollte.   lich glänzende Goldstücke zu               zusammen und hoben sie flugs
Dies gelang ihm aber nie, weil      erhalten.                                  hinauf zu den Mägden, die sie
die Geldstücke aus falschem         Als der Höllenfürst eines Tages            geübt auf dem wuchtigen Wagen
Gold waren und durch das graue      wieder mürrisch um die Mit-                verstauten.
Steinmehl nie richtig glänzten.     tagszeit die falschen Goldstücke           Dahinter tummelten sich die
Manchmal schuf er sich klei-        in ein hell glucksendes Gewässer           Töchter der Bauersleute als die
ne Kieselwannen, in denen er        unweit des prächtigen „Bau-                Nachrecher, um die liegenge-
oft übermütig badete und neue       hofergutes“ warf, hörte er vom             bliebenen Reste einzusammeln
Pläne schmiedete. Während er        nahen Felde ein Fluchen und                und sie den Aufladern nachzu-
ständig die unechten Metallstü-     Schimpfen. Es lag eine spätsom-            bringen. Das kurze Zeug war oft
cke in der Sonne zum Glänzen        merliche Schwüle über der Eg-              schwer zu fassen und zu bändi-
bringen wollte, bereiteten ihm      ger Hochebene, und viele flei-             gen, und in der Eile rutschte gar
besonders trockene Felsrinnen       ßige Hände waren bemüht, das               manche halbe Fuhre ab.
ein großes Vergnügen. Übermü-       Grummet einzubringen.                      Nachdem der Bauhofer die Zug-
tig bespritzte er sie mit Wasser    Oft waren Lieder und Späße Be-             tiere mit dem Ochsenziemer zur
und benützte die glitschigen Ril-   gleiter der schweren Arbeit, an            Heimfahrt angetrieben hatte,
len als Rutschbahnen.               diesem heißen Tage aber fan-               wurde die Riesenfuhre am Bau-
Da krähte der Pelzebub vor Ver-     den sich nur lästige Fliegen und           ernhof abgeladen.
gnügen so laut, dass die Bauern     Bremsen als Gäste auf den aus-             Anschließend sagte der Bau-
der umliegenden Gehöfte glaub-      getrockneten Erdschollen ein.              er zu seiner Vormagd: „Lisl, bis
ten, ihre Hähne seien verrückt      Um es in den Stall einfahren zu            zum Abend wird das Wetter noch
geworden.                           können, wurde das Grummet                  aushalten. Geh‘ nochmals auf
Häufig ging er auch auf den         vom Hang heruntergerecht und               das Feld hinunter, und reche es
holprigen Bachsteinen auf und       zu einer Zeile gehäuft. Die feinen         fertig!“
ab, wie ein vermeintlicher Fürst    Dunstwolken am Himmel hatten               Die Vormagd hatte kräftige Arme
auf einer unsichtbaren Palast-      sich schon leicht zu Wolkenbän-            und wollte sich gerade anschi-
treppe. An manchen Tagen mei-       dern verdichtet, und als die zwei          cken, wieder den Hang abwärts
ßelte er sogar Schalen in die       störrischen     Ochsengespanne             zu laufen, um das Grummet zu-
vorhandenen     Felsstücke   der    ans Ende des Walles trotteten,             sammenzuhäufen, als sie am
Ufer und füllte die Vertiefun-      war abzusehen, dass man noch               Hofbrunnen einen schwarzen
gen mit Wasser. Dann begann er      vorm finster werden mit ei-                Kerl sitzen sah.

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Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Einen kurzen Augenblick be-         gann sofort in höflicher Manier      „Wie recht du hast“, seufzte da
trachtete sie neidvoll den frem-    ein Gespräch: „Wie anstrengend       das Mädchen, ,,aber wer wür-
den Gesellen, wie er in der Kühle   muss es wohl sein, bei dieser Hit-   de mit meiner schweren Arbeit
des Dachvorsprunges Goldstücke      ze wieder den Rechen schwingen       schon tauschen?“
in den Steintrog warf. Der schwe-   zu müssen. Ich kann nicht leug-      Da überlegte der Höllenfürst
felige Schlaukopf schien ihre Ge-   nen, dass ich die Behaglichkeit      blitzschnell bei sich: „Vielleicht
danken schier zu erraten und be-    des Brunnens vorziehe.“              werden meine Taler goldglän-

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Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
zend, wenn sie einmal von einer      Auch die Magd begann sofort,         Fuschler Kirche zum Abend-
tüchtigen Jungfrau geputzt und       mit dem kalten Wasser die Me-        gebet, und bald antworteten in
gewaschen werden?“ Verlegen          tallstücke zu säubern. Es war        klaren Tönen auch die Glöcklein
kratzte er sich in seinen klebri-    schon später Nachmittag, als sie     der anderen Gotteshäuser der
gen Zottelhaaren und meinte:         mit Schrecken feststellte, dass      Umgebung.
„Es fröstelt mich ohnehin schon      der fremde Kerl schon fast die       Wütend erkannte der schwefeli-
durch das lange Sitzen hier im       ganze Arbeit erledigt hatte.         ge Kerl, dass er sein böses Spiel
Schatten.“                           Schober um Schober zeigten sich      verloren hatte. Gierig wollte er
„Wollen wir nicht unsere Arbeit      auf den Feldern. Da begann sie       sich zumindest mit seinen nun
tauschen?“ fragte die Magd la-       noch flinker die Goldstücke zu       so hellglänzenden Goldstücken
chend und fuhr fort: „Ich muss       schrubben, aber sooft die Magd       trösten.
jetzt wieder viele Heuschober        diese auch in die Sonne hielt, es    Als er jedoch zum Brunnen
errichten, du aber hockst nur        erstrahlte kein Glänzen. In lo-      kam, bemerkte er den Betrug
faul am Brunnentrog!“                hender Flammenröte schickte          und die Täuschung durch die
Eilig hüpfte da der Teufel von       sich der Glutball am fernen Ho-      Glasperlen.
der Steinkante herunter und zog      rizont bereits an unterzugehen.      Wutentbrannt fegte er auf ei-
hinterm     klobigen   Wasserbe-     In diesem Augenblick lief die lis-   ner Schwefelwolke zu den Fel-
hälter eine grüne Truhe hervor.      tige Magd in größter Verzweif-       dern hinunter und zerfetzte mit
Blitzschnell öffnete er mit einem    lung in ihre Kammer und holte        bloßen Händen alle aufgetürm-
Tritt den Deckel, und erstaunt       aus einem Schrank ein Kästchen       ten Haufen. Heulend und mit
sah das Mädchen die schmut-          mit Glasperlen hervor.               vor Zorn roten Hörnern rechte
ziggelben Taler.                     Beim Brunnen wieder ange-            er dann das ganze Grummet zu
„Du wäscht mir bis zum Abend-        langt, schloss sie den Deckel der    einem mächtigen, wie ein riesi-
geläut meine Geldstücke, ich         schweren Truhe und leerte da-        ger Klotz aussehenden Heuberg.
aber türme die Haufen auf.           rauf die Schatulle mit farblosen     Dann fuhr er mit einer Holzga-
Wenn der Glanz dieser Gold-          Kugeln aus.                          bel unter den gewaltigen Scho-
stücke mich am Felde früher          Zur gleichen Zeit tauchte die        ber und wirbelte diesen, beglei-
blendet, als ich wieder hier am      Sonne im Westen in das Far-          tet von orkanartigem Gurgeln
Brunnen bin, hast du gewonnen!       benmeer    der      herannahenden    und Pfeifen, weit durch die Luft.
Schaffst du es aber nicht vor        Gewitterwolken ein und misch-        Berstend und krachend fiel der
meiner Rückkehr, musst du mir        te sich in rote, blaue und vio-      ungeheure Brocken aus Hal-
dein ganzes Leben lang die Taler     lette Firmamentbänder. Gerade        men und getrockneten Stängeln
säubern.“                            als der Teufel schweißtriefend       nicht unweit des Bauhofgutes zu
Schon etwas ermüdet von der          und siegessicher den schma-          Boden.
Hitze des Tages dachte die Magd      len Schotterweg zum Bauhofgut        Sobald Staub und Gestank ver-
an die Kühle beim Brunnen. Au-       heraufeilte, bestrahlte die Sonne    zogen waren, konnte man in-
ßerdem erschien ihr das Wa-          mit ihrem letzten Goldlicht das      mitten der Egger Waldland-
schen der Geldstücke um vieles       Häuflein der Glaskugeln.             schaft einen aus Heu zu Stein
leichter als die harte Plagerei am   Glitzern und Blitzen ließen den      gewordenen Schober erkennen.
Feld. Frohgemut willigte sie in      Bergrücken    bis    zum   letzten   Seit diesem Ereignis wacht nun
die Wette ein. Wie von Zauber-       Baumwipfel aufleuchten, und          der bizarre und geheimnisvolle
hand geführt, schleuderte der        das glänzende Bild spiegelte         Felsriese wie ein gütiger König
Höllenbruder den Rechen aus,         sich in tausend und abertau-         über Täler, Wiesen und Seen des
und in Windeseile fegte er wie       send Tautropfen der hereinbre-       Voralpenlandes und erhielt, wie
ein Sturm über die stoppeligen       chenden Dämmerung. Augen-            könnte es anders sein, den Na-
Wiesen.                              blicke später schlug es von der      men „Schober“.

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Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Samstag, 10. Juli 2021,

                     Präsentation
                                                                                                          um 20.30 Uhr,
                                                                                                          Freilichtbühne Thalgau

                     2. Thalgauer Sagenbuch

                                                                                                                                              Zeichnung: Heilgard Bertel · Foto: mockups-design.com
                     1994 erschien das erste Thalgau-        Elfen, Ni-
                     er Sagenbuch „Goldbrünnlein und         xen und
                     Wettervogel“ und ist bereits seit       Riesen
                     Jahren vergriffen. Dadurch wurden       dieses Wun-
                     der Wunsch und das Drängen der          derlandes sind
                     Bevölkerung sowie Gästen nach           ihm aber genauso
                     einem Nachdruck immer größer.           vertraute Wesen wie
                     Zum 80. Geburtstag der Illus-           der Teufel, der dann und
                     tratorin Heilgard Bertel und 70.        wann auf Erden erscheint.
                     Geburtstag des Autors Bernhard          Die Zauberhand der Künstle-
                     Iglhauser präsentieren das Land         rin Heilgard Bertel verwirklicht
                     Salzburg (LH-Stv. LR Dr. Heinrich       ein fast feenhaftes Schweben
                     Schellhorn) und die Marktgemein-        über singende Seen, verfallene
                     de Thalgau (Bürgermeister Jo-           Ruinen im Mondlicht, geheimnis-       Ihre Stimmen glänzen wie Son-
                     hann Grubinger) 2021 die neue,          volle Berge mit unermesslichen        nenstrahlen in einem Gletscher-
                     erweiterte Zweitauflage.                Goldschätzen, und offenbart mit       bach und erheben sich rauschend
                     Die märchenhafte Sagenreise des         Gefühl und Fantasie die stille Grö-   aus der Tristesse der Welt.
                     Erzählers Bernhard Iglhauser öff-       ße dieser einzigartigen Voralpen-     Seit ihrer Gründung 2013 schwebt
                     net Kindern und Erwachsenen das         landschaft.                           ein Hauch von sanfter Melodie
                     Tor in ein besonderes Reich der         „Goldbrünnlein    und   Wettervo-     um sie herum. Ihre Lieder sind
                     herrlichen Salzburger Landschaf-        gel“ ist zum Preis von € 20,– am      eine Mischung aus Intensität,
                     ten.                                    Veranstaltungsabend und beim          Schönheit und Hoffnung.
                     An der Schwelle stehen scharlach-       TVB Thalgau und bei der Raiba         Die Band wurde zwar aus dem
                     rote Wettervögel, feuerspeiende         Thalgau erhältlich.                   Schnee geboren, ist aber zu Wär-
                     Drachen,     Wasserkobolde        und   Die Präsentation erfolgt im Rah-      me und Licht für jede Jahreszeit
                     furchterregende Höllenhunde.            men des Konzertes der Schwei-         geworden.
                                                             zer Formation „Wintershome“.          Seit    mehr   als    sieben    Jah-
                                                             Sie sind Kinder des Schnees. Man      ren    begeistert    die   Zermatter
                                                             könnte fast sagen, sie fielen am      Folk-Pop-Formation „Wintersho-
                                                             Rücken von Schneeflocken auf          me“ durch ihre Leichtigkeit und
                                                             die Erde.                             eine beschwingte Musikalität.
                                                             Mit ihrer Musik kann man den bei-     Sie spielten an prestigeträch-
                                                             ßenden Wind spüren und in den         tigen Festivals wie dem „Mon-
                                                             blauen Himmel blicken, der sich       treux Jazz“, „Gurtenfestival“ oder
                                                             bis zum Horizont erstreckt.           „Moon & Stars“ in Locarno.
Foto: ©Wintershome

                                                             Die Kinder der Schweizer Schile-
                                                             gende Pirmin Zurbriggen kamen         „Wintershome“ – ein Schnee-
                                                             von den Bergen herab, um mit          märchen im Sommer 2021 in
                     Die Folk-Pop-Formation „Wintershome“    uns über die Natur zu sprechen.       Thalgau!

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Gams SCHOBER 2021 - Österreichischer Alpenverein
Rund um den Großglockner                                                                           Auf der Pasterze
Text und Fotos: Markus Schintlmeister

Ziel dieser Tour war es, ein-           auf der Hütte sitzen, stiegen wir      nenschein das Highlight der
mal den höchsten Berg unseres           noch einmal in die Bergschuhe          Tour – die Romariswandkopf-
Landes von allen Seiten zu be-          und nahmen den Mittleren Bä-           überschreitung. Über Nacht ließ
trachten. Zuerst um einen Ein-          renkopf ins Visier. Der Mittlere       uns der liebe Wettergott etwas
blick in die Nordwand mit Pal-          Bärenkopf ist mit seinen 3.359         Neuschnee da, somit waren alle
lavicini- und Berglerrinne zu           Metern zwar nicht der höchste          Gipfel rund herum herrlich weiß
bekommen und dann am selben             Gipfel in der Umgebung, aber           angezuckert. Eine Kulisse wie
Tag von unten auf den Stüdlgrat         dafür einer, der am leichtesten        man sie oft im Herbst vorfin-
zu blicken.                             erreichbaren, (fast) gletscher-        det! Angeseilt ging es über die
Die Wetterprognose war alles            freien Hochtourenziele in der          flache Pasterze in den Schnee-
andere als atemberaubend, denn          Glocknergruppe.         Oben   ange-   winkel und weiter hinauf un-
mit viel Schnee an den Vorta-           kommen fing es auch schon an           ter der Romariswand vorbei in
gen und großen Regenmengen              zu schneien – aber allemal bes-        die Schneewinkelscharte. Der
am Tourenwochenende bleibt              ser als Regen!                         Nordwestgrat war im Nebel,
man normalerweise am besten             Am nächsten Morgen erwar-              somit konnten wir nicht sehen,
zu Hause. Wir entschlossen uns          tete uns bei wärmendem Son-            wie steil es links und rechts hi-
aber, dem Wetter zu trotzen und
starteten am Freitag in der Früh
unsere Tour auf der Franz-Jo-
sef-Höhe. Anfangs folgt man
gemütlich dem Gamsgruben-
weg hoch über der Pasterzen-
zunge und gelangt dann in einer
Art Klettersteig auf die Ober-
walderhütte. Da wir wussten,
dass der Tag lang wird, wenn
wir ab 10 Uhr vormittags lustig         Verschneite Oberwalderhütte

 8
nunter ging, was die Rettung
für manche Nerven bedeutete.
Über schöne Felskraxelei ging
es recht einfach auf den Vor-
gipfel, von diesem hinunter
wurde es ausgesetzter, so ha-
ben wir ein Fixseil angebracht
und sind dann weiter auf den
Gipfel vom Romariswandkopf.
Nach einer Stärkung stocherten
wir in tiefem Schnee über den
breiten Rücken hinüber auf das
Teufelskamp, von dem man ei-
nen guten Einblick in die Glock-
nerwand erhält. Am Gletscher
hinunter zur Stüdlhütte mach-
te sich dann die Sonne wieder
breit, und wir sahen über lange
Zeit den Stüdlgrat von unten bis
zum Glocknergipfel im Profil.
Der Sonntag startete wieder mit
wunderbarem        Sonnenschein,
aber anders als alle anderen
Gruppen machten wir uns nicht
fertig für den Glockner, son-
dern entschlossen uns, über den
Höhenweg über Pfortscharte,
Salmhütte und Stockerscharte
zum Glocknerhaus zu wandern.
Ein Gipfel durfte nicht feh-        Nordwestgrat auf den Romariswandkopf

len, somit machten wir auf der
Pfortscharte noch einen kurzen
Abstecher auf die Glatzschneid
mit Fernsicht in den Osten. Kurz
darauf trafen wir in der Salm-
hütte für ein zweites Frühstück
ein. Am Weiterweg zur Stocker-
scharte bat sich uns ein seltener
Anblick an, denn am Wegesrand
blühten unzählige Edelweiß.
Glücklich, aber doch etwas er-
schöpft stärkten wir uns zum
Abschluss    der    wunderbaren
Rundtour    noch    einmal    am
Glocknerhaus und ließen das
Wochenende ausklingen.

                                                                           9
Sechs Tage Tourenführer
Mountainbike 2.0
Text und Fotos: Christoph Klug

Tag 1: Kennenlernen                              Lacher der Gruppe. Nach der                Übungsleiter vorne, dann kamen
Zuerst bezogen wir unsere Zim-                   Vorstellungsrunde wussten wir:             wir und hintennach der Rest. Die
mer, zu unserem Glück erhielten                  Wir sind zehn Herren (davon                meisten waren unsicherer am
wir ein Apartment mit einem                      fünf AV-Thalgauer), eine Dame              Trail als wir. Aufgefallen ist uns
großen Tisch und dazugehöriger                   und ein Engelbert mit Gamsbart             hier schon der 20-jährige Lu-
Eckbank, perfekt für Nachbe-                     am Helm.                                   kas Fink, Spitzname „Finsch“,
sprechungen.                                     Danach kam der Bike-Check mit              der brav mit uns mithielt! Lei-
Bei der Kennenlernrunde mit                      Setup, es war für uns nicht viel           der hatte ich kurz vor Ende des
Besprechung der Erwartungen                      Neues dabei, jedoch ein paar               Trails den ersten Patschen, der
und Ziele dieser Woche fielen wir                Verbesserungen, die wir umset-             erste seit zweieinhalb Jahren,
bereits das erste Mal auf, da wir                zen konnten. Abschließend fuh-             und es sollte diese Woche nicht
von unserm AV-Office brav mit                    ren wir einen kleinen Trail. Zur           mein letzter sein … Zurück im
den richtigen Funktionen ausge-                  Abfahrt legten alle ihre Schüt-            Hotel, also Upgrade der Bikes,
stattet wurden wie z. B. Chaos-                  zer an, Knieschoner, Ellbogen-             zwei neue Mäntel und Schlauch
truppe und Schoberhackler. Da                    schützer, Helm und Handschu-               für mich und für Hans ebenfalls
diese Bezeichnungen außerhalb                    he. Wir legten ebenfalls unsere            einen neuen Mantel. Hier konnte
des Kletterbetriebs bzw. des AV                  gesamte Schutzausrüstung an:               man den sehr guten Gruppen-
Thalgau nicht jedem bekannt                      Helm, Handschuhe und aus.                  zusammenhalt beim AV Thalgau
sind, sorgten wir für die ersten                 Bei     der      Abfahrt       war   der   sehen. Bei einem gemeinsamen
                                                                                            Bier aus den eigenen Reserven
                                                                                            halfen wir alle zusammen, den
                                                                                            Umbau     durchzuführen!    Auch
                                                                                            Übungsleiter Wolfi leistete uns
                                                                                            dabei Gesellschaft.
                                                                                            Beim Wirt ließen wir bei einem
                                                                                            gemeinsamen Abendessen den
                                                                                            Tag ausklingen. Wir benötigten
                                                                                            jedoch noch ein weiteres Bier im
                                                                                            Apartment, um gut schlafen zu
                                                                                            können.

                                                                                            Tag 2: Verbessern der Fertig-
                                                                                            keiten
                                                                                            Ausschlafen und das ganz ohne
                                                                                            Kindergeschrei in der Nacht war
                                                                                            ungewohnt für Flo und mich.
                                                                                            Um 8 Uhr waren wir Thalgau-
Tourenplanung mit eigenen Vorräten: Hansi, Andy, Gü, Flo, Finsch, Wolfi, Christoph          er schon bereit, die Abfahrt war

 10
Abstimmung am gefährlichen Schotterplatz

jedoch erst auf ca. 9 Uhr geplant.         Übungen für die Bremstechnik.      ten. Nach Stoppen der Blutung
Also starteten wir vorab zum               Wieder sind wir in der Grup-       bei Andy und einem weiteren
lokalen Pumptrack, schließlich             pe aufgefallen, jedoch nicht so    Patschen verließen wir das ge-
wussten wir nicht, ob wir diese            positiv. Andy „schwerverletzt“     fährliche Übungsgelände.
Woche noch genug zum Radfah-               durch einen Biss vom Pedalbären    Abfahrt der gesamten Gruppe
ren kommen!                                in die Kniekehle, Hansi muss-      Richtung Leiterbergalm, geplant
Das erste Ziel der Gruppe war ein          te sich im Eifer des Wettkampfs    war nur eine Teilstrecke, damit
Schotter-Übungsplatz für ein               durch die Ziellinie schmeißen,     wir rechtzeitig zum Theorieteil
Fahrtechniktraining. Wir mach-             und auch bei Gü kamen unge-        im gebuchtem Seminarraum ka-
ten lustige Geschicklichkeits-             ahnte Kräfte frei, die sogar das   men (beim schönsten Wetter).
übungen mit Tennisbällen und               Ritzel seiner Kassette zerstör-    Bei der ersten Trinkpause und
                                                                              einer Intervention der Mehrheit
                                                                              der Gruppe (zur Erinnerung:
                                                                              zwölf Teilnehmer, davon fünf
                                                                              AV-Thalgauer) stand fest, dass
                                                                              wir die Leiterbergalm doch noch
                                                                              besuchen werden!
                                                                              Dort genossen wir kurz die wun-
                                                                              derschöne   Aussicht   Richtung
                                                                              Sölden und ins Windachtal, dann
                                                                              mussten wir aber schnell was

                                                                                                          11
gegen das „Unterhopft sein“                   rauf, und auch wir legten un-       kein Heimspiel. Die Geschwin-
unternehmen. Gesagt getan, vier               sere   „Schutzausrüstung“    an.    digkeit in Verbindung mit Steil-
Bier für uns, Hans saß bei einem              Nach den ersten 20 Metern am        kurven mussten wir erst einmal
anderen Tisch und musste fest-                Naturtrail sahen wir schon die      gewohnt werden. Im Tal ange-
stellen, dass wir damit leich-                ersten Piloten, die ihre „Down-     kommen schnell ins Hotel für
tes Entsetzen bei dem Rest der                hill Boliden“ den Trail hinun-      einen kurzen Boxenstopp zum
Gruppe auslösten. „Man kann                   ter trugen. Wir grüßten sie brav    frischmachen. Aus Sicherheits-
nicht Bier trinken und Trails                 und fuhren mit der 14 Personen      gründen haben wir dabei erneut
fahren“ wurde gemurmelt. Auch                 starken Gruppe schön geschlos-      unseren privaten Vorrat ange-
wir waren schockiert, dass sonst              sen vorbei. Die Optik sagt eben     zapft.
nur Saft getrunken wurde und                  nichts über das Können aus. Der     Nach dem Theorieteil „Tou-
dass wir kein zweites Bier trin-              Trail hatte die Schwierigkeit S2,   renplanen“ wurden wir in zwei
ken sollten, um nicht alle Rah-               somit hielten sich die Heraus-      Gruppen geteilt, um das Ge-
men zu sprengen. Nach dem                     forderungen für uns in Gren-        lernte gleich in der Praxis tes-
Verzehr     von     Hauswurst        und      zen, was nicht für die gesamte      ten zu können und planten die
Co. stellten wir die Abfahrts-                Gruppe galt. Danach fuhren wir      Tour für den nächsten Tag. Die
bereitschaft wieder her. Also                 weiter über den Shaped Trail ins    Aufteilung wurde einfach gere-
alle wieder sämtliche Schützer                Tal. Dieser war für uns hingegen    gelt, die Chaostruppe blieb zu-

Auch mit dem Bike kann man die Lifte nutzen

12
sammen und suchte sich einen
Übungsleiter aus. Da die Grup-
pe sechs Personen fassen sollte
haben wir Finsch noch wort-
gewandt überredet, zu uns zu
kommen: „Finsch geh her do!“
Als Übungsleiter haben wir den
BIO-Biker Wolfi gewählt, da uns
Christoph mit seinem E-Bike zu
viel Luft bei der Auffahrt hatte.
Die Planung fand im Apartment
mit gemütlicher Bierbegleitung
statt. Schon jetzt war klar, wir
wollten nicht nur im Bike-Park
Liftfahren, sondern auch berg-
auf treten. Es stand somit bald
fest: acht verschiedene Trails,
ca. 1.200 Höhenmeter und ca.
acht Stunden Spaß!                   Auch das Biketragen muss gelernt sein

Tag 3: die erste selbstgeplante      technik-Trainingseinheit                am   alt war wie Finsch. So, also auch
Tour                                 nahegelegenen Parkplatz. Beim                noch die Kassette wieder einbau-
Vom Hotel ging es zur Mittelsta-     Üben von Wheelie, Bunnyhop                   en und endlich wieder Fahrbe-
tion der Gondelbahn. Es gab erst     und Co. habe ich mir den nächs-              reitschaft herstellen.
ein wenig Kartenkunde, um sich       ten Patschen gefahren, aber egal,            Anschließend fuhren wir das ers-
zu orientieren und die Gipfel in     dank eines selbstklebenden Fli-              te Mal mit dem Bike in der Gon-
Sichtweite bestimmen zu kön-         ckens sollte die Reparatur nicht             del hinauf, mit leichten anfäng-
nen. Den Beginn macht der „Nene      lange dauern. Also weiter mit der            lichen Schwierigkeiten wie z. B.:
Trail“, weiter zum „Löple Trail“     Übung „Überfahren von Hinder-                Wie kommt man mit dem Rad
und hinein in den „Bodenegg          nissen, ohne diese zu berühren“.             durch ein Drehkreuz?
Trail“. Die einzige Frage, die uns   Doch bald schon hatte ich wie-               Und wegen Covid-19 durften wir
dann noch quälte: Welcher war        der im Hinterreifen relativ wenig            eine Maske beim Gondelfahren
der Schönste von den drei! Alle      Luft. Also erneut überprüfen was             benutzen!
Naturtrails waren sowohl optisch     es da hat, leicht genervt baute ich          Danach ging es weiter über
als auch fahrtechnisch die ca. 800   erneut den Hinterreifen aus und              Trails zu einem Sessellift, damit
Höhenmeter Aufstieg leicht wert!     konnte gleich feststellen, dass              wir ganz rauf auf die 2.666 m
Zwischendurch noch eine Fahr-        meine Kassette am Hinterrad                  kamen, um uns einen Shaped
                                     nicht verschraubt, sondern nur               Trail anzuschauen.
                                     aufgesteckt ist. Bemerkt habe ich            Zum     gemütlichen      Ausklang
                                     dies, weil die Kassette samt den             nochmal ganz hinauf und über
                                     Bauteilen für den Leerlauf in der            zwei weitere Trails zur Leiter-
                                     Wiese lag. Erstmal den Schlauch              bergalm. Auf dem letzten Trail
                                     austauschen, da der selbstkle-               merkte man schnell, die Grup-
                                     bende     Flicken     seine     Aufgabe      pe ist sehr durstig, die Bremsen
                                     nicht optimal ausführte, wahr-               wurden wesentlich weniger be-
                                     scheinlich, weil der Flicken so              nutzt, und die Reifen berührten

                                                                                                                13
den Boden nur noch beim Rich-                  der nehmen, da diese die letz-      den lassen, die leider nicht ganz
tungswechsel.                                  ten Tage ziemlich beansprucht       unser Geschmack war, aber für
Auf der Alm erfuhren wir, dass                 wurden. Die nächste Tour führte     stolze € 8,80 muss man so etwas
die zweite Gruppe vom ganztä-                  uns von Sölden Richtung Huben       genießen.
gigen Liftfahren müde ist und                  und hinauf zur Polltalalm, beim     Nun suchten wir die Einfahrt für
Richtung Unterkunft unterwegs                  Zurückfahren wollten wir noch       den am Vortag auf der Karte be-
war. Wir tranken noch gemütlich                die Feuersteinhütte besuchen.       stimmten Trail, den wir Richtung
aus und flogen über den Leiter-                Unterwegs klärten wir auf einer     Sölden befahren wollten. Uns fiel
bergalmtrail hinunter ins Tal.                 Forststraße die rechtlichen The-    auf, dass dieser Weg nicht sehr
Bei unserem Wirt besprachen                    men rund um das Mountain-           oft begangen bzw. schon gar
wir den erlebten Tag und glichen               biken in Österreich, dies ist ja    nicht befahren wird. Wir ließen
unseren Tagesplan mit der Rea-                 nicht immer einfach.                uns davon nicht abhalten und
lität ab. Bei der Planung für den              Auf der Polltalalm machten wir      fuhren unserem momentanen
nächsten Tag fiel mir auf, dass                einen Rucksack-Check und ver-       Tourenführer Gü brav nach. Es
unser Übungsleiter Wolfi nun                   glichen, welche Ausrüstung wir      wurde interessant, über und un-
wesentlich entspannter war als                 beim Mountainbiken so mitfüh-       ter Bäume, quer über Brennnes-
am Vortag. Die Zeit wurde nun                  ren sollten.                        selfelder direkt nach „Mücken-
nicht mehr im Detail berechnet,                Bei der Abfahrt kreuzte der Trail   hausen“ und weiter über einen
sondern von uns laut Adam Rie-                 immer wieder die zuvor befah-       Wildbach. Natürlich war dies
se geschätzt.                                  rene Forststraße, und wir übten     nicht alles mit dem Mountain-
                                               die richtige Kurventechnik. Nun     bike befahrbar, und wir konnten
Tag 4: Natur pur                               ging es wieder rauf zur Feuer-      auch das richtige Radtragen im
Am Morgen mussten wir uns                      steinhütte. Wir haben uns dort      Kurs unterbringen. Wir ließen
dringend Zeit für die Fahrrä-                  zur Hüttenspezialität überre-       uns die gute Laune nicht ver-
                                                                                   derben, ganz im Gegenteil, je
                                                                                   unwegsamer das Gelände, umso
                                                                                   mehr Spaß hatten wir!
                                                                                   Doch alles hat ein Ende, und so
                                                                                   fanden wir auch wieder zurück
                                                                                   in die Zivilisation und auf den
                                                                                   Radweg Richtung Sölden. Wir
                                                                                   stoppten noch beim Waschplatz
                                                                                   in Sölden, um uns und die Bikes
                                                                                   zumindest vom groben Schmutz
                                                                                   zu befreien.

                                                                                   Tag 5: E-Mountainbike
                                                                                   Der Tag startete beim Sportge-
                                                                                   schäft, wo wir E-Mountainbi-
                                                                                   kes ausfassten, die wir einen Tag
                                                                                   testen durften. Nach einer Ein-
                                                                                   führung durch Christoph Milan,
                                                                                   unserem zweiten Kursleiter und
                                                                                   E-Bike-Guru der AV-Akademie,
                                                                                   fuhren wir in ein Parkhaus, um
Die Wege waren nicht immer ganz so einfach zu finden                               dem starken Regen zu entkom-

14
men. Dort machten wir uns mit
den E-Bikes vertraut und mach-
ten Aufwärmspiele.
Wir konnten erhebliche Unter-
schiede feststellen, E-Bike ist
nicht gleich E-Bike. Teilweise
war das Alter der Bikes bzw. die
Motorgeneration      Schuld    und
teilweise auch „nur“ die Aus-
stattung bzw. der Hersteller.
Kurzgesagt: Andy, Hansi, Gü
Top-Bikes, ich auf Mittelklas-
se, und Flo und Finsch kämpften
um den letzten Platz.
Nun also rein in die Regenhaut
und raus ins Freie. Wir fuh-
ren auf der stillen Seite Söl-
dens Richtung Talschluss des
Windachtals.   Auf      Höhe   der
Windachalm haben wir dann auf
Grund der bescheidenen Wet-
terlage beschlossen, unser Ziel
zu ändern und Richtung Kleb-
lealm, etwas weiter draußen im
Tal, aufzubrechen. Kaum hatten
wir unser Ziel erreicht, hörte es
auf zu regnen, und wir konnten
uns in der Sonne stärken und         Beim „schönsten“ Wetter mit den E-Bikes unterwegs
trocknen lassen. Währenddes-
sen wurde das erste Fazit über       getestet werden, also fuhren                  mit einem der besseren E-Bikes
die E-Bikes gezogen. „Bergauf        wir den Kleblealm-Trail runter                ab. Andy nahm ihn mit Hilfe ei-
echt lustig mit den verschie-        ins Tal. Unten kontrollierten wir             nes Gurts und eines alten Rad-
denen Unterstützungsstufen“,         erneut die Akkustände der Bikes               schlauchs (davon hatten wir ja
wieder bemerkbar die starken         und wollten die Bikes erst abge-              schon genug) in Schlepptau. Mit
Unterschiede   der      Unterstüt-   ben, wenn der erste Akku leer ist.            vereinten Kräften schafften wir
zungsleistungen und der Akku-        Wir fuhren Richtung Goldegg-                  es zur Goldegg-Alm. Dort war die
leistungen.    Zum      Vergleich,   Alm auf der lauten Seite Söldens,             „Mondrakete“ mit dem Akku am
Andy hatte noch 80 % Akku und        um zu schauen, ob wir diese                   Ende, und auch Flo war erschöpft,
mehr Unterstützung als Flo bei       noch mit den E-Bikes erreichen                da er im Anstieg wesentlich mehr
seiner „Mondrakete“, der nur         können.                                       leisten musste. Bei einem kurzem
noch drei von fünf Balken Akku       Am Weg durch Sölden stieg                     Bier-Doping-Stopp zogen wir
hatte.                               Wolfgang noch schnell auf sein                Bilanz: 470 Höhenmeter in ca.
Uns wurde klar, heute hatten un-     BIO-Bike um, da sein E-Bike                   30 Minuten, mit einem Biker im
sere bzw. Flos und Finsch‘ Bikes     mit der Bremse Probleme mach-                 Schlepptau und trotzdem fitter
die limitierende Leistung. Die       te. Damit wir nicht auf ihn war-              als am Vortag. Das geht nur mit
E-Bikes mussten auch am Trail        ten mussten, schleppten wir ihn               einem E-Bike!

                                                                                                                 15
Jetzt noch schnell über den                     Wolfi   den    steilsten     Anstieg       so freigegebenen Weg geplant
Trail     zurück          zum     Sportge-      für den letzten Tag aufgespart             war. Nach anfänglichen Über-
schäft, damit wir die Bikes vor                 hatte. Unterwegs machten wir               legungen wie wir doch noch hin
Ladenschluss abgeben konn-                      immer wieder Stopps, um un-                kommen könnten, ohne ent-
ten. Am Abend losten wir die                    sere Lehrauftritte durchführen             deckt zu werden, mussten wir
Themen der Lehrauftritte für                    zu können. Andy erzählte uns               uns eingestehen, die letzte Ab-
den nächsten Tag aus. Ich hatte                 etwas über die richtige Positi-            fahrt der Woche wird über die
das Glück, eines der schwersten                 on am Bike, Flo über das rich-             zuvor bezwungene Schotter-
Themen zu ziehen: „Aufwär-                      tige Bremsen, und wir bekamen              straße sein. Unten bekamen wir
men in der Gruppe“.                             durchwegs positives Feedback               von Wolfgang und Christoph
                                                aus der Gruppe und von Wolfi.              die Zertifikate über das positive
6 Tag: letzter Tag                              Knapp unter der Hütte warfen               Bestehen des Kurses.
Heute wollten wir noch eine                     wir noch einen Blick auf den
letzte gemeinsame Bike-Tour                     Fundussee bevor wir die letz-              Fazit der Woche:
machen, Ziel war die Hintere                    ten Höhenmeter zurücklegten.               155 km, 6200 Höhenmeter,
Fundusalm von Umhausen aus.                     Oben hatte die Jägerschaft eine            drei     bis   fünf       nennenswer-
Gestartet wurde mit meinem                      Schulung, und 25 Hüter des                 te Verletzungen, eine kaputte
Lehrauftritt: Aufwärmen. Nach                   Waldes saßen dort bei Bier und             Schaltkassette und vier Pat-
zwei      Runden              „Schwänzchen      Speisen. Unser Pech war, dass              schen, aber trotzdem war es
fangen“         konnten          wir   star-    die geplante Abfahrt auf einem             eine    erfolg-      und    lehrreiche
ten. Wir stellten fest, dass sich               für Mountainbiker nicht ganz               Woche mit vielen Erlebnissen.

                                               Wenn‘s um Sport geht,
                                                 ist nur eine Bank meine Bank.
                                                  An die 4 Millionen Österreicher tun in ihrer Freizeit regelmäßig
                                                  etwas für ihre Gesundheit und treiben Sport. Wir finden
                                                  das gut. So gut sogar, dass wir sie dabei unterstützen,
                                                  wo’s nur geht. thalgau.raiffeisen.at

 © SalzburgerLand Tourismus

16
Nächstes Kletterwochenende
                                                                                               in der Wachau:
                                                                                                 1. – 3. 10. 2021

Kletterwochenende im Gesäuse
Text und Fotos: Christian Monz

Am Freitag, 31. Juli, brechen wir,          uns     einquartieren         und   den   am Nachmittag zurück auf die
acht ambitionierte Kletterer der            nächsten Tag planen.                      Hütte, wo wir uns auf ein Bier
Erwachsenenklettergruppe, auf               Am Samstag brechen wir Rich-              freuen.
Richtung Johnsbach. Das Wetter              tung Kalbling auf, wo wir uns             Die Wettervorhersage für Sonn-
ist schön vorhergesagt, und so              für die Route Herbst-Scholz 4+            tag ist nicht mehr so stabil, und
freuen wir uns auf unsere ge-               entschieden haben. Wir genie-             so lassen wir im Klettergarten
meinsame Zeit.                              ßen die Kletterei und kommen              unser Wochenende ausklingen.
Unser Ziel ist vorerst der Klet-
tergarten „Gsengstein“ im Na-
tionalpark Gesäuse, alles Wei-
tere werden wir gemeinsam
planen.
Der Kletterpark hat viel Ab-
wechslung zu bieten, und wir
merken,          dass       die   Routen
schwieriger sind als wir erwar-
tet haben. Dies spornt uns an,
und wir nutzen den ganzen Tag
so richtig aus.
Nach       dem        Abendessen       in
Admont         geht’s        hinauf   zur
Oberst-Klinke-Hütte, wo wir                 Genusskletterei „Herbst-Scholz“

                                                                                                                    17
Drei Tage Wandern in
den Kärntner Nockbergen
Text: Pia Seiser
Fotos: Sepp Büchsner

In diesem Jahr war’s wieder            starteten    wir    gleich    unsere   Millstättersee, vorbei an der
soweit. Wie schon in den Jahren        zweite Tour. Bei sehr gutem            Alexander-Hütte, wieder hin-
2016 und 2018 standen wieder           Wanderwetter stiegen wir über          auf zur Millstätterhütte. Am
die Nockberge am Programm.             das Millstätter Törl hinauf zum        Abend überraschte uns Maria
Diesmal ging’s an den Mill-            Hochpalfennock, 2.099 m. Am            noch    mit     selbstgebundenen
stättersee. Zehn wanderhung-           Höhenwanderweg ging’s weiter           Kräuterbüscherln      für    jeden,
rige Mitglieder des Thalgauer          im gemütlichen Auf und Ab hin-         und    die    Hüttenwirtin   Edith
Alpenvereins brachen am 10.            über zum Tschiernock, 2.088 m.         spendierte eine Runde von ih-
August 2020 frühmorgens, mit           Dazwischen, bei einer Rast ne-         rem ausgezeichneten Zirberl.
guter Laune im Gepäck, zur             ben einer kleinen Lacke, las           So klang ein lustiger Abend der
Fahrt nach Kärnten auf.                uns Maria eine spannende Ge-           Gruppe 55+ aus.
Am Millstättersee angekom-             schichte aus einem Buch vom            Am letzten Tag in den Nock-
men ging’s gleich rauf auf den         Jahr 1811 vor, was noch mehr           bergen machten wir uns nach
Mirnock, 2.110 m, ein recht            zur guten Stimmung beitrug.            dem Frühstück auf den Weg
aussichtsreicher       Gipfel   zwi-   Am Rückweg gingen wir hinun-           zum Kamplnock, 2.101 m. Dann
schen dem Millstättersee und           ter zur Sommeregger Hütte, wo          marschierten wir weiter am
dem Afritzer See, am südli-            wir uns zu Mittag stärkten. Wei-       „Weg der Liebe“ über die Mill-
chen Rand der Kärntner Nock-           ter ging’s auf einem wunder-           stätter Alpe hinüber zum Gra-
berge. Die Tour war als Rund-          schönen Steig hoch über dem            nattor (ein Wahrzeichen hoch
wanderung angelegt, und so
stiegen wir auf einem ande-
ren Steig hinunter ins Tal. Da-
nach ging’s mit dem Auto an
die andere Seite des Sees nach
Millstatt und auf der Mill-
stätter Almstraße hinauf zum
Parkplatz bei der Schwaiger-
hütte. Von dort wanderten wir
noch eine gute halbe Stunde zu
unserem Quartier, zur Millstät-
terhütte auf ca. 1.880 m. Gleich
belegten wir unsere Betten in
den sehr schönen Zimmern
und ließen den langen Tag nach
dem Abendessen noch gemüt-
lich ausklingen.
Nach einem ausgiebigen Früh-
stück     am     nächsten   Morgen     Rast am Höhenweg zum Tschiernock

18
Am Weg zum Granattor

Mirnock, 2.110 m                                                Fußbad beim Millstätter Almkreuz

über Millstatt) und zum Gro-   ging’s zurück zur Millstätter-   Wieder einmal waren drei wun-
ßen Stoamandl am Lammers-      hütte, wo wir nach einer Stär-   derschöne Tage in den Nock-
dorfer Berg, 2.063 m. Nach     kung unsere Rucksäcke packten    bergen vorbei, und wir bedan-
einer ausgiebigen Rast beim    und den Abstieg und die Heim-    ken uns beim Sepp für die vielen
Obermillstätter    Almkreuz    reise antraten.                  erlebnisreichen Wanderungen.

                                                                                                   19
Rückblick auf unsere
Jahreshauptversammlung 2019
Text: Maria Fenninger
Fotos: Peter Radauer, Rudi Schrofner

Unsere am 1. Februar 2020                      der vielen Aktivitäten - denn       Aufgrund zweier Umbesetzun-
stattgefundene               Jahreshaupt-      erst dadurch wird unsere ganze      gen im Vorstand im Jahr 2019
versammlung 2019 im Landho-                    Arbeit entsprechend gewürdigt!      (Naturschutz und Schriftfüh-
tel Eichingerbauer in St. Lorenz               Einen besonderen Dank richtete      rung) waren bei dieser JHV ent-
war wieder bestens besucht.                    er auch an unsere vielen Unter-     sprechende Ergänzungswahlen
An die 200 Vereinsmitglieder,                  stützer und an unsere Sponsoren.    durchzuführen. Beide Umbeset-
Funktionäre            und     Ehrengäste                                          zungen wurden von allen anwe-
durfte      unser       Obmann          Rudi   Es folgten Berichte des Ob-         senden Mitgliedern per Hand-
Schrofner         an    diesem         Abend   manns (Rückblick auf das Jahr       zeichen einstimmig genehmigt
willkommen heißen.                             2019 und eine Vorschau auf          (keine     Gegenstimmen,    keine
Besonders erfreut zeigte sich                  2020) und weiterer Mitglieder       Enthaltungen).
der Obmann darüber, dass sich                  des Vorstandes.
bei dieser JHV auch wieder et-                 Anhand einer Powerpoint-Prä-        Unsere Frau Vizebürgermeis-
liche Kinder und Jugendliche                   sentation    wurden   Veranstal-    ter Lisa Kirchdorfer zeigte sich
unter den Anwesenden befan-                    tungen und Fakten des abge-         in ihren Grußworten von der
den. Als kleine Anerkennung für                laufenen     Jahres   interessant   geleisteten Arbeit des Alpen-
deren Teilnahme wurde unser                    aufbereitet und dokumentiert.       vereins überaus angetan. Be-
AV-Nachwuchs mit kleinen Ge-                   Dabei wurde auch eine Grafik        sonders lobte sie unsere her-
schenken bedacht.                              über die erfreuliche Entwick-       vorragende Arbeit im Kinder-,
Obmann Rudi Schrofner be-                      lung des Mitgliederstandes der      Jugend- und Familienbereich
dankte sich in seinen Gruß-                    letzten Jahre präsentiert. So hat   sowie die besonders gelungene
worten in erster Linie bei allen               sich der Mitgliederstand von        Gestaltung unserer Vereinszeit-
Mitgliedern des AV Thalgau für                 2009 bis Ende 2019 beinahe ver-     schrift „Schobergams“.
ihre Treue und der Annahme                     vierfacht!
                                                                                   Auch zur diesjährigen Jahres-
                                                                                   hauptversammlung         wurden
                                                                                   wieder alle zu ehrenden Mit-
                                                                                   glieder mit einer persönlichen
                                                                                   Einladung eingeladen, um ihre
                                                                                   25-jährige,    40-jährige    und
                                                                                   50-jährige Mitgliedschaft ent-
                                                                                   sprechend zu würdigen.
                                                                                   Rudi bedankte sich auf das Al-
                                                                                   lerherzlichste für ihre langjäh-
                                                                                   rige Treue und ihr Engagement
                                                                                   und nahm im Anschluss die Eh-
                                                                                   rungen aller anwesenden Jubil-
Gut besuchte Jahreshauptversammlung                                                are vor:

20
25 Jahre:
Antonia Götzendorfer
Nicht anwesend waren:
Barbara Posch, Elfriede Hagn,
Anton Paarhammer, Elisabeth
Posch, Ing. Richard Sterzinger,
Andreas Wörndl

40 Jahre:
Gerhard Kunz
Wilhelm Schruckmayr

50 Jahre:                           Jugendtombola

Ing. Walter Achleitner
(Gründungsmitglied),
aus gesundheitlichen Gründen
nicht anwesend:
Martin Roither

Den Abschluss unserer Jahres-
hauptversammlung, welche von
unseren Musikanten Lukas und
David   musikalisch    umrahmt
wurde, bildete auch heuer wie-
der die durch Rudi und Schurly
humorvoll gestaltete Verlosung
vieler schöner Sachpreise.          Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft, Gründungsmitglied Walter Achleitner

Ehrung unseres Gründungsmitglieds Martin Roither
Aus gesundheitlichen Gründen
war es unserem Gründungsmit-
glied Martin Roither leider nicht
möglich, an der Jahreshauptver-
sammlung 2019 teilzunehmen.
Aus diesem Grund besuchten
wir „unseren“ Jubilar im heuri-
gen Sommer zuhause und ließen
ihm dabei seitens des Vorstands
die entsprechende Ehrung zu-
teilwerden.
Nochmals herzlichen Dank auch
Dir, lieber Martin, für Deine
langjährige Treue und Deinen
Einsatz für den AV Thalgau!         Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft, Gründungsmitglied Martin Roither

                                                                                                              21
Nächste Schitourentage:
                                                                         29. 1. – 31. 1. 21 Tuxer Alpen
                                                                      7. 3. – 10. 3. 21 Villgratener Berge

                                                                      Nur noch wenige Minuten bis zum Gipfel

Schitourentage Nockberge
Text: Riki Seiwald
Fotos: Rudi Schrofner

Datum: 7. - 9. Februar 2020,    Also war unser erstes Ziel auch    Bier genossen. Unserem Hans
Freitag bis Sonntag             der Eisenhut. Vom Parkplatz        ein herzliches Danke für diese
Ziel: Eisenhut, 2.441 m,        gings gleich mit den Schiern auf   schöne Tour.
1.200 Hm, Nockberge             einem Forstweg durch einen
Teilnehmer: AV Thalgau, Hans    Waldgürtel zu einer Jagdhüt-       Datum: 8. Februar 2020
Schrofner, insgesamt neun       te und dann auf freien Hängen      Ziel: Malnock, 2.226 m, 900 Hm
Teilnehmer                      zum Gipfel mit Traumaussicht.      Teilnehmer: Hans, Rudi, Hem-
                                Auf herrlichen Pulverschnee-       ma und der Rest der Gruppe
Eine kleine, aber feine Grup-   hängen fuhren wir wieder zur       Mit dem Auto bis St. Oswald,
pe machte sich von Thalgau      Jagdhütte und am Forstweg          Talstation       Gondelbahn,          und
bei Traumwetter auf Richtung    zum Parkplatz.                     vom Parkplatz bis zur Mar-
Lungau zum Parkplatz Liftsta-   Anschließend fuhren wir weiter     kierung Rundwanderweg. Wir
tion Turracherhöhe. In dieser   zu unserem Quartier nach Bad       kommen dann in einen schönen
Gegend wurde ab 1660 Bergbau    Kleinkirchheim, wo wir auf der     Kessel mit freien Hängen zum
betrieben und Eisen abgebaut.   Sonnenterrasse die erste Runde     Gipfelgelände des Malnock. Die
                                                                   Pulverschneegeilen              wollten
                                                                   noch unberührte Hänge zum
                                                                   Falknerhaus genießen, während
                                                                   sich der Rest der Gruppe für die
                                                                   herrliche Aussicht vom Triglav
                                                                   bis zum Dachstein entschied.
                                                                   Gemeinsam fuhren wir dann
                                                                   bereits    auf    Firnhängen          zur
                                                                   Sonnenterrasse der Bergstati-
                                                                   on Gondelbahn.
                                                                   Von Julia wurden wir auf ein
                                                                   Spezialgetränk eingeladen, und
                                                                   warm ums Herz ging’s auf der

22
Piste zum Parkplatz. Wieder ein
                          ausgefüllter Tourentag und alle
                          waren zufrieden.
                          Das Abendessen und die Küche
                          waren sehr gut, und man kann
                          dieses   Hotel    weiterempfeh-
                          len. Der Abend war dann noch
                          feuchtfröhlich – kein Wunder
                          nach diesem schönen Tag.

                          Datum: 9. Februar 2020
                          Ziel: Falkert, 2.226 m, 890 Hm
                          Teilnehmer: Hans, Rudi,
                          Hemma und der Rest der            Am Gipfel des Malnock
                          Gruppe

                          Mit dem Auto wieder nach Döl-
                          sach bis Parkplatz Schlitten-
                          bahn Falkerthütte. Aufstieg auf
                          dem Sommerweg zur Hütte,
                          weiter auf freien Hängen zur
                          Bergstation Falkertlift und zum
                          höchsten Punkt. Abfahrt teil-
                          weise Firn oder Pulver bis zur
                          Schlittenbahn und Parkplatz.
                          In Bad Kleinkirchheim kehr-
                          ten wir noch ein, und nach drei
                          wunderschönen Tagen ging’s        Nette Leute, herrliches Panorama
                          wieder heimwärts.
                          Die Schitouren in de Nockberg,    Bei dieser Gelegenheit noch        Gruppe,   das    lawinengemäße
                          de san fei voi geil,              ein herzliches Danke an den        Verhalten beim Aufstieg sowie
                          do gibts nur die Devise           rührigen Obmann und unseren        auch bei der Abfahrt, es passte
                          auf de Berg muaß ma auffi!        Hans, der alles optimal organi-    einfach alles.
                          Schi Heil                         siert hat. Die Harmonie in der     Nochmals vielen Dank!
Foto: GraphicBurger.com

                                                                                                                           23
Am Grat angekommen ist der Ausblick unglaublich

Die Watzmann-Überschreitung
Südspitze 2.712 m – Mittelspitze 2.713 m – Hocheck 2.651 m
Text: Mario Greisberger
Fotos: Florian und Andrea Diemling

Am Samstag, dem 5. September,                 einmal im Uhrzeigersinn übers    bis zum hintersten Wimbach-
war es soweit, die Watzmann-                  Watzmannhaus     und   einmal    grieß. Vorbei an der riesigen
überschreitung mit 2.400 Hm                   verkehrt über die Wimbach-       Schottermoräne der Schnee-
und 24 km stand im Kalen-                     grießhütte auf die Südspitze     schmelze    und   den   sonnen-
der. Mit Tourenführer Flori-                  und er die verkehrte Variante,   aufgangsbeleuchteten Gipfeln
an Diemling und dessen Frau                   am Anfang das Wimbachtal zu      vergingen die zwei Stunden
Andrea trafen wir, Mario G. und               absolvieren, als lohnenswer-     und der 9 km lange Anstieg von
Stefan N., uns um 5 Uhr mor-                  ter fand, entschieden wir uns    634 m auf die 1.327 hohe Wim-
gens und fuhren gemeinsam                     auch, die Tour „verkehrt“ her-   bachgrießhütte wie im Flug.
zur Wimbachbrücke zum gro-                    um anzugehen.                    Bis dahin war der Anstieg eher
ßen Wandererparkplatz, wo wir                 Bei   blauem,   wolkenfreiem     moderat flach, aber ab diesen
um 6 Uhr übers Wimbachtal                     Himmel gingen wir östlich des    Zeitpunkt ging es steil bergauf.
starteten.                                    Hochkalters auf dem anfangs      Die nächsten Höhenmeter er-
Da Tourenführer Florian die                   breiten und immer schmaler       forderten    gute    Kondition,
Tour      in     der     Vergangenheit        werdenden gut geschotterten      leichte Kletterkenntnisse und
schon zweimal absolviert hatte,               Wanderweg des Wimbachtals        sicheres Bergsteigen, da der

 24
Untergrund von teils locke-       der 2.713 hohen Mittelspitze
ren Abbruchschotter bis hin zu    für uns zu ergattern und legten
glatten Felsen alles bot. Man     eine kurze Trinkpause ein. Das
befindet sich auch immer im       um 60 m niedrigere Hocheck
Steinschlag gefährdeten Ge-       und den Überschreitungsweg
lände, also ab der Wimbach-       dafür konnte man von hier aus
grießhütte „Helmpflicht“!         gut erkennen und war in gut 30
Es ist sicher lohnenswerter,      Minuten erreichbar.
die 1.000 Höhenmeter, die den     Auf dem Anstieg befand sich
Großteil des Aufstiegs ausma-     sogar ein fest montiertes Ei-
chen, von hier aus zu gehen, da   sengeländer mit Stahlseil, das
der Aufstieg sich noch zu die-    den alpinen Grat ein wenig
ser Jahreszeit im Schatten des    verunstaltete, aber auch der
Watzmanns befindet. Für die-      Sicherheit   diente.     Aufgrund
sen Anstieg brauchten wir gute    der Schönwetterlage war das
zwei Stunden und trafen um        Hocheck-Plateau        Ziel   vieler
11 Uhr auf der 2.712 m hohen      Bergwanderer und gut besucht.
Südspitze des Watzmanns ein.      Das Watzmannhaus, auf 1.915 m          Zur Südspitze geht es steil hinauf
Es bot sich ein gewaltiger Aus-   gelegen, schien schon in Griff-
blick bei herrlichstem Wetter.    weite und den Weg dahin, 700           Bei dem einen oder anderen
Da wir gut in der Zeit lagen,     Hm Abstieg, kann man schier            Tritt merkte man schon leich-
machten wir eine 45-minütige      geradeaus über steile glatte           te Druckstellen an den Füßen,
Gipfelrast, bei der wir uns mit   Kalksteinkaskaden       absteigen.     die schon seit 6 Uhr morgens
Speck und einer hopfenhalti-
gen Kaltschale stärkten.
Gut gestärkt ging es über die
Gratwanderung zur Mittelspit-
ze, die gefährlicher aussah als
sie wirklich war. Wir freuten
uns über jede Schlüsselstelle,
die ein wenig durch die Natur-
belassenheit zum Klettern ein-
lud und wunderten uns über so
manche der vielen Bergsteiger,
die schon am Ende ihrer Kräf-
                                                      Was zählt,
te waren und trotzdem zitternd
den Überschreitungsgrat folg-
                                                       ist Ihr
ten.
Von hier aus sah man gut runter
                                                      Ausblick.
auf den Weg zur Watzmannfrau
und deren Kinder. Auch in die
                                                          heuberger-fenster.at
Ostwand sah man gut hinein,                         Salzburger Straße 109 / 5303 Thalgau
bis hin zu St. Bartholomä und                                   T 06235 7766

dem Königssee mit den Rund-
fahrtschiffen. Wir hatten sogar
das Glück, das kleine Plateau

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