DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing

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DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
DAV-Sektion Tutzing

Jahresheft 2018/19
DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
Inhaltsverzeichnis Jahresheft 2018/19                         Seite
Vorwort 1. Vorsitzender                                         1
Tutzinger Hütte                                                 4
Wege                                                            8
Naturschutz                                                    10
Jugend & Familie: Jugendvollversammlung 2019                   16
Aus den Ortsgruppen
   • Tutzing                                                   19
   • Seeshaupt                                                 24
   • Penzberg                                                  25
   • Kochel                                                    27
Ankündigung DAV Jubiläumsfilm                                  30
Berichte zum Ausbildungs- und Tourenprogramm 2018
   •   Skitechnik-/Tiefschnee-Kurse auf dem Stubaigletscher    31
   •   Eisklettern in Südtirol                                 37
   •   Risikomanagement auf Skitour, Jamtalhütte               42
   •   Skidurchquerung Albula-Alpen                            46
   •   Vaya con Dios: Alpenüberquerung für Paare, 2. Etappe    49
   •   Grundkurs Hochtouren, Gepatschhaus                      52
   •   Fortgeschrittenenkurs Hochtouren, Martelltal            55
   •   Hochtour Wiesbachhorn                                   57
   •   Hochtouren Schobergruppe                                60
Porträts
   •   Gunter Lang                                             63
   •   René Galus                                              66
   •   Doro Wehrle                                             67
Ferne Länder
   •   Vulkanbesteigung auf Java                               69
   •   Sahayata: Nepal und Tansania                            72
Sektion: Ansprechpartner, Gebühren, Mitglieder
    • Ansprechpartner, Gebühren                                75
    • Verstorbene                                              77
    • Neue Mitglieder                                          78
    • Jubilare                                                 80
Tourenpläne 2019
    • Gemeinsamer Tourenplan der Ortsgruppen                   82
    • Ausbildungs- und Tourenprogramm: Übersicht               85
Einladung Mitgliederversammlung 2019                           88
DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
Sektionsvorstand

Liebe Sektionsmitglieder,
werte Freunde der Sektion Tutzing,

gegen Ende eines ereignisreichen Sektionsjahres 2018 freut es mich, Ihnen unse-
ren aktuellen Jahresbericht sowie das umfangreiche Programm für 2019 vorzulegen.

Unser bewährtes Redaktionsteam Sepp Auer und Konrad Kürzinger haben für Sie
die interessanten Berichte aus den Referaten und Gruppen sowie von Kursen und
Touren unserer Sektion Tutzing mit Ihren Ortsgruppen zusammengestellt. Und hier
hätte ich gleich am Anfang eine Bitte an Sie: Wir suchen für die Beiden Verstärkung:
wenn Sie also Spaß daran, haben Texte zu bearbeiten oder gerne am Computer
layouten, dann melden Sie sich doch einfach bei uns – Konrad und Sepp freuen sich
auf Mitstreiter.

Zunächst eine kurze Zusammenfassung des Sektionsjahrs.

Auf unserer Tutzinger Hütte begann die Saison ideal; mit einem wunderbaren Früh-
ling, einem herrlichen Sommer und Herbst hatten wir eine sehr gute Hüttensaison.
Weiterhin als familienfreundliche Hütte geführt, hatten wir auch dieses Jahr wieder
eine große Anzahl von Familienübernachtungen. Zum Erhalt und zur Erweiterung
der familiengerechten Ausstattung der Hütte wurden wieder Ihre Spendengelder
eingesetzt.
Im Bereich der Wasserver- und Entsorgung haben wir erneut alle Auflagen erfüllt.
Dies verdanken wir den Optimierungen durch Konrad Kürzinger und Bernd Förs-
ter. Schon vor Saisonbeginn wurden auch dieses Jahr weitere Brandschutzauflagen
erfüllt. Beteiligt waren die Schlosserei Egidius Keller sowie die Firma Elektro Geiger.
Benedikt Geiger stand auch stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn das Blockheizkraft-
werk der Tutzinger Hütte mal wieder ins Stocken geriet. Hier werden wir in 2019 die
größte Investition mit einer neuen Lithiumionen-Batterieanlage tätigen müssen. Als
weitere Sanierungsmaßnahmen stehen die Optimierung der Trockenraumsituation
sowie die Fertigstellung der Sanierung der Talstation der Materialbahn an. Weiter
verbessert werden soll auch der Klettergarten an der Benediktenwand, was unter
anderem auch durch Ihre Spendengelder finanziert wird.

Spannend wurde natürlich der Hüttenstart unserer neuen Pächter erwartet. Die
früheren Pächter Elke und Hans hatten hier doch eine sehr hohe Messlatte hinter-
lassen, entsprechend hoch waren natürlich auch die Erwartungen. Begünstigt durch
optimale Wettervoraussetzungen haben das neue Hütten Trio Thomas und Sabine
                                                                                     1
DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
Sektionsvorstand

Jauernig sowie Christine Seemüller Anfang April den Betrieb auf der Tutzinger Hütte
begonnen. Bestens vorbereitet bewältigten sie den weiter anhaltenden Ansturm auf
die Benewand und unsere Hütte bestens. Jetzt, nach Ablauf der ersten Hüttensaison
können wir rückblickend den erfolgreichen Hüttenwirten zu ihrem tollen Start gratu-
lieren und ihnen eine gleichbleibend erfüllende Fortsetzung zum Jahreswechsel und
für die nächsten Jahre wünschen. Weitere Eindrücke können Sie dem Bericht von
Hüttenwart Michael Holzer entnehmen. Lernen Sie doch die neuen Wirte kennen –
am besten bei einer Hüttenwanderung mit Einkehr oder gar Übernachtung während
der Vor- oder Nachsaison.

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung konnten wir in einem würdigen Rahmen
Christl Ederer den schon länger gehegten Wunsch erfüllen und sie in den wohlver-
dienten Geschäftsstellen-Ruhestand verabschieden. Ohne ihren jahrzehntelangen
beispielhaften Einsatz wäre die Verwaltung der Sektion nicht machbar gewesen. In An-
erkennung ihrer Verdienste haben wir Christl zum Ehrenmitglied der Sektion ernannt.
Selbstlos unterstützt Sie weiterhin die Übergabe der Geschäftsstelle an Ihre Nach-
folgerin. In der Sektionsverwaltung können Sie seit diesem Jahr unter https://mein.
alpenverein.de Auszüge Ihrer Mitgliedsdaten auch selbst einsehen und verwalten.

Mit dem Rückzug von Gunter Lang als aktiver Fachübungsleiter und Vorsitzen-
der der Ortsgruppe Tutzing scheidet einer der ganz Großen der Sektion aus den
aktiven Ämtern. In Anerkennung seiner jahrzehntelangen, herausragenden Ver-
dienste und Leistungen haben wir ihn zum Ehrenmitglied der Sektion ernannt.

Auch in unseren Ortsgruppen tut sich einiges: Gottfried Schütz übernimmt den
Vorsitz der Ortsgruppe Tutzing von Gunter Lang und in der Ortsgruppe Seeshaupt
gibt es seit diesem Jahr wieder regelmäßige Treffen und Wanderungen. Dank ge-
bührt hier den Initiatoren Toni Schlosser, Alois Emmler und Dieter Schmidt. Leider
haben wir im Moment keinerlei Aktivitäten in den Ortsgruppen Feldafing und Bene-
diktbeuern – wir würden hier gerne die Sektionsarbeit unterstützen – einfach Kon-
takt mit uns aufnehmen.

Sehr wenige Aktivitäten haben wir leider auch im Bereich Jugend und Familie!
Dies ist umso bedauerlicher, als der DAV in diesem Jahr zur Stärkung der Jugend und
Familie in die Sektionsjugendordnung die Jugendvollversammlung aufgenommen
hat. Wir werden dies zum Anlass nehmen und den Jugendlichen mit einer eigenen
Jugendvollversammlung Anfang 2019 die Möglichkeit geben, ihre Intressen auf
Sektionsebene zu vertreten. Eine weitere Chance wurde uns von der Gemein-
2
DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
Sektionsvorstand

de Tutzing genommen – leider können wir wegen baulicher Mängel unseren be-
liebten Boulderraum in der alten Volksschule in Tutzing nicht mehr nutzen. Aus
diesem Grund suchen wir dringend Räumlichkeiten, um den Trainingsbetrieb
in Tutzing wieder aufnehmen zu können – einfach Kontakt mit uns aufnehmen.

Bei allen Vorhaben können wir uns immer auf unsere Partner im täglichen Sekti-
onsgeschäft verlassen. Ob dies unsere hoch flexiblen Handwerker und Lieferanten
aus der Region, die Ansprechpartner bei den Behörden und im Tourismusbereich,
unsere Nachbarn vom Staatsforst, der Bergwacht und nicht zuletzt unsere Pächter
mit Ihrem Hüttenteam sind: Bei Ihnen allen möchte ich mich an dieser Stelle für Ihr
Engagement und die hervorragende Zusammenarbeit bedanken!

Den aktiven Mitgliedern möchte ich den Dank und die Anerkennung der Sektion aus-
sprechen für ihren vielfältigen Einsatz – als Referent, Beirat oder Fachübungsleiter, bei
Arbeiten im Wegebau oder an der Hütte, bei der Durchführung von Sektionskursen oder
sonstigen Veranstaltungen. Ohne Euch wäre die Sektionsarbeit schlicht nicht möglich!
Es mangelt uns dennoch an Ehrenamtlichen. Deshalb möchte ich alle Sektionsmit-
glieder motivieren: Bringen Sie sich bitte aktiv in unsere Sektion ein, indem Sie
sich selbst an der Familien- und Jugendarbeit, an der Ausbildung, an Veranstaltun-
gen, an der Gremienarbeit oder an punktuellen Arbeitseinsätzen beteiligen.

Sollte Ihnen die aktive Teilnahme nicht möglich sein, freuen wir uns natürlich auch
über Ihre Spende. Jede finanzielle Unterstützung stärkt unsere Sektionsarbeit.
Sie können uns darüber hinaus auch über die neuen Medien unterstützen: „liken“
Sie uns bei Facebook, „bewerten“ Sie uns bei www.alpenverein.de oder geben
Sie Ihre Touren bei www.alpenvereinaktiv.com ein. Jeder einzelne Eintrag zählt!

Und nun wünsche ich spannende Unterhaltung beim Lesen dieses Jahreshefts
und für das Bergjahr 2019 schöne und erfolgreiche Touren.

Axel Reisacher, 1. Vorsitzender

PS: Bitte beachten Sie am Ende dieses Hefts die Einladung zur Mitglieder-
versammlung am 13. April 2019 in Tutzing. Über Ihre zahlreiche Teilnahme
würde ich mich freuen.
                                                                                       3
DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
Tutzinger Hütte

                     Bericht des Hüttenreferenten für 2018

Gästezahlen: Etwa 5.000 Tagesgäste. Mit ca. 8.500 Übernachtungen wurde ein Su-
perergebnis erreicht, zumal wenn man sich vor Augen hält, dass das neue Wirtstrio
förmlich „in das kalte Wasser“ gesprungen ist. Diese Festigung der Übernachtungs-
zahlen auf hohem Niveau beweist zum einen, wie sinnvoll die Einführung der Re-
servierungsgebühr war und zum anderen, dass auch die Ausstattung der Hütte so
ist, dass durch einen Pächterwechsel kein Einbruch bei den Übernachtungszahlen
erfolgt. --- Eine tröstliche Tatsache für die Sektion!

Natürlich ist das alles nur möglich, weil dahinter eine engagierte Hüttenwirtin Sabine
mit ihren Partnern Thomas und Christine sowie ein motiviertes Mitarbeiterteam (bis
zu fünf Mitarbeiter) steht. Für ihre Leistungen an dieser Stelle ein herzliches „Ver-
gelt‘s Gott!“
Wie mir von der Hüttenwirtin Sabine auf Nachfrage versichert wurde, haben sie
„den Sprung ins kalte Wasser“ bisher zu keiner Minute bereut. --- Als Hüttenwart
freut man sich natürlich sehr über eine derartige Aussage!

Neue Nottreppenanlage beim Hauptein- Neue Nottreppe mit Rückenschutz an der
gang der Tutzinger Hütte             Hausstattalm

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Tutzinger Hütte

Neu eingeführt auf der Hütte wurde vom Pächtertrio das Angebot einer Halbpen-
sion. Zur Übernachtung kann man das Frühstück und ein dreigängiges Abendmenü
zu einer Pauschale buchen. Dabei stehen für das Menü mind. 2 verschiedene Haupt-
gerichte zur Auswahl.

Doch auch mit weniger Erfreulichem mussten wir uns 2018 auseinandersetzten. Seit
dem verheerenden Brandunglück von 2015 in Schneizlreuth gibt es für die Land-
ratsämter keinen Bestandsschutz mehr für Brandschutzanlagen. Alles muss nun stän-
dig nach den neuesten Vorschriften um- und nachgerüstet werden. Da rennt auch
der Hauptverein mit seiner Auffassung, dass auf Hütten, die nur fußläufig erreichbar
sind, als Notausgang eine Notleiter ausreicht, gegen „Beamten-Betonwände“. Bei
Hütten in unserer Größenordnung ist nun ein umwehrtes Fluchtpodest mit Nottrep-
penanlage gefordert. Dieser Forderung sind wir zum Saisonende nachgekommen.
Auch für den kleinen Schulungsraum im Dachgeschoß der Hausstattalm, ist kein No-
tausstieg mit ausklappbarer Feuerleiter mehr zulässig. Hier mussten wir ebenfalls ei-
nen Fluchtbalkon mit Umwehrung und eine Notleiter mit Rückenschutz anbringen.

Ähnliches zeichnet sich
auch bei der Trink-
wasserversorgung ab.
Hier werden wir im Jahr
2019 nicht umhinkom-
men, nochmals einen
zusätzlichen Mikromem-
bran-Wasserfilter einzu-
bauen.

Nachdem in den letzten
Jahren die Baulichkeiten
um die Tutzinger Hütte
                          Wasserabweiswand bei der Talstation der Materialstation
herum saniert wurden,
stand in der vergangenen Saison die Sanierung der Talstation der Materialbahn an.
Diese Arbeiten wurden pünktlich zum Saisonende am 02.11.2018 in alt bewährter
Weise von der Firma Karl Gerg fertiggestellt.

Nach nunmehr 20 Jahren intensiver Nutzung der Hütte bleiben Sanierungsmaßnah-
men nicht aus. Für die kommende Saison sind folgende Maßnahmen, soweit jetzt
schon absehbar, erforderlich:
                                                                                   5
DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
Tutzinger Hütte

•   Erneuerung der Batterieanlage
•   Sanierung / Erneuerung der Photovoltaik-Anlage
•   Verbesserung der Trockenraumsituation
•   Erneuerung der Abluftanlage Waschräume Herren
•   Erneuerung Zugangstüre Süd als „Haustüre“
•   Erneuerung eines Dachflächenfensters
•   Erneuerung der Rückschankanlage (Vitrine)
•   Überarbeitung der Ausgabetheke Getränke
•   Erneuerung der Malerarbeiten insgesamt
•   Teilerneuerung der Spezialverfugung im Gastraum und Personalflur im Erdgschoß
•   Diverse Kleinreparaturen
Danksagung: Allen Helfern, die auch 2018 wieder Zeit für den Unterhalt unserer
Hütte mit ihren Anlagen geopfert haben, sei hier herzlich Dank gesagt.
An dieser Stelle will ich mich auch bei den beauftragten Firmen bedanken, die not-
wendige Arbeiten fachgerecht, zuverlässig und zeitnah erledigt haben. Nicht verges-
sen will ich an dieser Stelle auch den Seilbahnwart Hans Löcherer, der in bewährter
Manier auch im vergangenen Jahr die Wartung der Materialbahn durchgeführt hat.
Abschließend wünsche ich allen Mitgliedern ein gesundes und erfolgreiches Jahr
2019.
Euer Hüttenwart Michael Holzer

Unser Sektiongebiet vom Herzogstand aus in der Winter-Morgendämmerung
Quelle www.foto-webcam.eu./webcam/kochelsee
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Tutzinger Hütte

                                 Bergmesse 2018
                 – nach langem wieder am frisch restaurierten Kreuz –

Die für den 22. September angesetzte Bergmesse wurde auch 2018 wieder gemein-
sam mit der Tutzinger Pfarrgemeinde St. Joseph ausgerichtet. Zelebriert wurde die
Messe von unserem Pfarrer Peter
Brummer am frisch restaurierten
Kreuz, das im letzten Jahr von der
Bergwacht Benediktbeuern wieder
aufgestellt worden war.

Nach wochenlang schönem Wetter
war ausgerechnet für den Tag der
Bergmesse starker Regen vorherge-
sagt. Gott sei Dank ist dieser aber
dann ausgeblieben. Mit ca. 15 Grad
war es zwar relativ kühl, aber tro-
cken.

Leider fiel die schon traditionelle,
musikalische Begleitung durch die
Stubenmusi um Elisabeth Wörle
dieses Mal aus. Dankenswerter Wei-
se hat die Familie Seifert diese Auf-
gabe übernommen, sodass wir mit
etwa 50 Personen einen schönen
Gottesdienst feiern konnten.          Pfarrer Brummer überreicht eine Flasche St. Joseph
                                       Sekt an Hüttenwirt Thomas Jauernig
Pfarrer Brummer stellte in seiner Pre-
digt Überlegungen an, was es bedeutet, in den Bergen zu sein und kam zu dem
Schluss, dass unter Gottes Schutz jeder Wanderer gut an sein Ziel kommt.

Am Ende der Messe begrüßte Pfarrer Brummer noch unser neues Hüttenteam, ver-
treten durch Thomas Jauernig, und überreichte ihm eine Flasche Sankt Joseph Sekt.
Er dankte den Hüttenwirten für ihren Einsatz und diese bedankten sich bei den Gäs-
ten mit einer guten Mahlzeit.

Hardy Geissler
                                                                                      7
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Wege

                     Bericht des Wegereferenten für 2018

Im Laufe der gesamten Wandersaison sind einige Wegepaten und ich einen Großteil
unseres umfangreichen Wegenetzes abgegangen, um Zustand und Reparaturbedarf
der Wege zu erfassen. Insbesondere bei den extrem viel begangenen Wegen am
Rabenkopf und Herzogstand-Heimgarten
gibt es immer wieder Ausbesserungs- und Sa-
nierungsbedarf.

Schon im Januar musste im Aufstieg zum Her-
zogstandhaus (Weg 446/H2) ein Windwurf
beseitigt werden, was durch die Fa. Kiefer-
sauer aus Altlach erledigt wurde. Einen neu-
erlichen Windwurf am gleichen Weg weiter
oben konnte ich im März selbst entfernen. Ein
weiterer Windwurf konnte nach Absprache
durch die Herzogstandbahn im Laufe dieses
Sommers herausgeschnitten werden.

Gegen Ende April beschädigte ein später La-
winenabgang ein Stück des Serpentinenwegs
zur Tutzinger Hütte. Den Schaden konnte ich
zeitnah ausbessern.                         Lawine beschädigt Sepentinenweg
                                            Foto: Raimund Exinger

Auch am Klausenweg (455) zwischen Kohlstattalm und Eiblsfleck gab es Windbruch.
                                              Auf meine Meldung hin sollte
                                              der Baum vom Forstamt entfernt
                                              werden. Im Herbst 2017 hatten
                                              wir auf dem Zuweg 456 zur Tut-
                                              zinger Hütte übers Lainbachtal im
                                              Bereich „Elend“ einen Hangrutsch
                                              mit einer Schotterschüttung aus-
                                              gebessert. Diese notdürftige Sa-
                                              nierung erfüllt ihren Zweck bis
                                              heute erstaunlich gut. Wenn die
                                              Auskehren oberhalb dieser Stel-
                                              le weiterhin so gut funktionieren
Der aufgekieste Steig auf den Rabenkopf       und offen bleiben, sollten hier
8
Wege

keine großen Reparaturen notwendig werden. Im Frühjahr hat Josef Orterer, der
Bauer der Staffelalm, den stark ausgeschwemmten Steig von der Staffelalm zum Ra-
benkopf im unteren Drittel auf eigene Kosten mit einem Minibagger aufgeschottert.
Anfang August habe ich Rundhölzer
aus Akazienholz für den Wegebau zur
Tutzinger Hütte gebracht. Damit hat
Sepp Schwaller, der auch heuer wie-
der seinen Urlaub zum Wegebau an
der Benediktenwand verbracht hat,
die Wege rund um die Tutzinger Hüt-
te instandgesetzt. Ein herzliches Ver-
gelt‘s Gott dafür!
Anfang Oktober gab es einen großen
Windwurf am Weg 451 von der Joche-
ralm zur Kotalm. Innerhalb kürzester
Zeit wurden in Zusammenarbeit mit
einem Mitarbeiter der Gemeinde Ja-
chenau und in Abstimmung mit dem
Waldbesitzer einzelne umgestürzte
Bäume entfernt und der Weg proviso-
risch verlegt.
Der Weg 451 ist im Steilstück zwischen
Kochler Alm und Staffelalm durch
Starkregen erheblich ausgeschwemmt. Erodierter Weg 451 zwischen Kochler und
                                       Staffelalm
Den Schaden habe ich noch Anfang
November im Detail begutachtet, um die Sanierung des Steigs im Frühjahr 2019
schon mal vorbereiten zu können.
Im April habe ich an einer recht informativen DAV/ÖAV-Tagung für Wegewarte in
Kaprun teilgenommen.
Unabhängig von den Wegearbeiten habe ich im Mai beim Service an der Materi-
albahn mitgeholfen und im Frühjahr und Spätherbst bei Transport und Montage
zunächst der provisorischen und schließlich der endgültigen Fluchttreppe an der
Tutzinger Hütte.

Max Lantenhammer, Wegereferent
                                                                               9
Naturschutz

                  Nicht nur Berge – auch Gewässer schützen!
                   Bericht der Naturschutzreferentin für 2018

In den letzten Jahren entdeckten immer mehr Menschen die Isar als Erholungsraum.
Die Isar ist diesem Freizeitdruck nicht mehr gewachsen. Die obere Isar zwischen
der Quelle und München ist eine unseren letzten Wildflusslandschaften. Zudem
liegen die Flussabschnitte oberhalb des Sylvensteinspeichers sowie zwischen Tölz
und Schäftlarn in Naturschutzgebieten. Deshalb erarbeitete das Landratsamt eine
Verordnung, um Freizeitnutzung und Naturschutz in Einklang zu bringen. Diese Ver-
ordnung liegt in den nächsten Wochen im Landratsamt Tölz und in verschiedenen
Isargemeinden aus. Dort kann die Bevölkerung sie einsehen und Stellungnahmen
abgeben. Um die verschiedenen Nutzergruppen ins Gespräch zu bringen, fanden
im Oktober und November 2018 die „Flussgespräche“ in Benediktbeuern bzw. das
„Fachsymposium obere Isar“ des DAV statt.
                                                           Auch an der Loisach
                                                           tut sich was. Da der
                                                           Fischbestand an der
                                                           Loisach seit ihrer Be-
                                                           gradigung mit dem
                                                           Bau des Walchensee-
                                                           kraftwerks Anfang des
                                                           20. Jahrhunderts stark
                                                           zurückgeht, soll nun
                                                           im Mündungsbereich
                                                           des Lainbachs eine
                                                           Aufweitung       gebaut
                                                           werden um Flachwas-
                                                           serbereiche mit verrin-
                                                           gerter Fließgeschwin-
Loisach nahe Lainbach-Mündung                              digkeit und Kiesinseln
                                                           als Laichplätze, u.a. für
den Huchen, neu zu schaffen. Noch scheitert diese für die natürliche Vielfalt an der
Loisach wichtig Baumaßnahme an den Bedenken einiger Landwirte wegen der Be-
fahrung ihrer Wirtschaftswege mit schweren Baumaschinen.

Leider traut sich die bayrische Regierung nur sehr zögerlich an die drängenden Pro-
bleme ran, wie Umsetzung der Wasserschutzrahmenrichtlinie oder die Erstellung
eines Managementplans für das Loisach-Kochelseemoor. Der von der EU ver-
10
Naturschutz

bindlich festgelegte Zeitpunkt, zu dem diese Pläne zum Schutz unserer Gewässer
und der angrenzenden Landschaft greifen sollen, rückt immer näher. Es ist nun zu
befürchten, dass die Pläne aus Zeitnot ohne nennenswerte Beteiligung der Bevölke-
rung umgesetzt werden, um Strafzahlungen an die EU zu verhindern. Bayern – frü-
her ein Vorreiter in Sachen Landschaftsschutz – hängt nun deutlich sogar hinter den
EU-Richtlinien her.

Die EU führt gerade eine bis März laufende Befragung der Bevölkerung durch,
wie wichtig den Menschen selbst der Schutz ihrer Gewässer ist. Versucht doch die
bayrische Regierung diese Rahmenrichtlinie zu „verwässern“. Sich informieren und
die vom DAV unterstützte Befragung unterschreiben kann man unter dem Link
www.alpenverein.de/natur/protect-water-aid-32323.html .

Zum Schluss möchte ich daran erinnern, dass ich gerne bereit bin, Kurs- oder Tou-
rengruppen der Sektion über Themen wie umweltfreundliches Skibergsteigen, den
Wolf, Klimawandel in den Alpen oder Geologie und Vegetation in ihrem Tourenge-
biet zu informieren oder auch zu begleiten. Bei Interesse einfach bei mir melden!
Außerdem biete ich auch geologisch-botanische Exkursionen an, siehe nachfolgen-
der Bericht.
Margret Hütt, Naturschutzreferentin

Auch bei schönen Wetter strahlt das Friedergries eine fast unheimliche Stimmung aus
                                                                                      11
Naturschutz

                     Geologie im Zeitraffer und Kleinformat
                   Geologisch-botanische Exkursion ins Friedergries

Dass sich nordöstlich von Griesen an der Straße von Garmisch nach Ehrwald, am Ran-
de des Naturschutzgebiets Ammergebirge, mit dem Friedergries ein einzigartiges
Naturwaldreservat befindet, war mir nicht bewußt, als ich mich zu Margret Hütts
Exkursion anmeldete. An einem trüben Maitag starten wir, neun Teilnehmer aus Tut-
                                                      zing und Penzberg, am Rand
                                                      von Griesen und folgen etwa
                                                      1 km weit der Naidernach
                                                      bachaufwärts.

                                                          Irgendwo verlassen wir die
                                                          Straße nach Nordosten. Das
                                                          Naturwaldreservat Frieder-
                                                          gries ist vor Ort nicht aus-
                                                          geschildert. Es gibt dort
                                                          keinerlei Informationen für
                                                          Besucher, man tut also gut
                                                          daran, sich einer orts- und
Schotter und sterbende Bäume dominieren das Friedergries  n a t u r k u n d i g e n Fü h r u n g
                                                          anzuvertrauen. Weglos und
                                           leicht ansteigend geht es durch Schotter-
                                           reissen, über schüttere Wiesen und durch
                                           lichten Baumbestand – erlebbare Boden-
                                           bildung vom Schotter bis zum Waldboden.

                                            Je näher wir uns dem Zentrum dieses etwa
                                            900 m hoch gelegenen Kalkschuttkegels
                                            nähern, desto lebensfeindlicher erscheint
                                            er. Schließlich nur mehr abgestorbene, ste-
                                            hende und liegende Fichten – ein geradezu
                                            apokalyptisches Bild, noch verstärkt durch
                                            das diesige Wetter.

                                             Das ca. 1200 m x 600 m große Friedergries,
Im Nudelgraben: Schichten von Dolomit und entstanden durch Kies- und Schotterablage-
Mergel bilden leicht verwitternde Strukturen rungen der Friederlaine, zeigt beispielhaft

12
Naturschutz

das Wirken eines Wildbaches und bietet einige geologische und botanische Beson-
derheiten. Die Dynamik der Veränderungen hat auch damit zu tun, dass das dorti-

Sich rasch verändernde Flussterrassen entlang der Friederlaine: Geologie im Zeitraffer und
Kleinformat

ge Dolomitgestein schichtartig gelagert ist und leicht verwittert, sodass es in Form
handlicher Steinbrocken vom Wasser leicht transportiert werden kann.

Die Friederlaine tritt am oberen Rand des Friedergrieses aus einer Schlucht heraus
und ergießt den mitgeführten Dolomitschutt (Gries oder Grieß) auf den schwach
abfallenden,      Geländesattel
zwischen Ofenberg, Sunken-
berg und Friederspitz. Ab-
hängig von den gerade herr-
schenden Bedingungen gräbt
sich der Wildbach im Gries
in kurzer Zeit ein neues Bett,
schüttet bestehende Wasser-
läufe zu und bringt dabei Bäu-
me zum Absterben, während
gleichzeitig an anderen Stellen
neue nachwachsen. Man kann
hier quasi die Entstehung von
Landschaft auf einem kleinen Fichten mit Luftwurzeln
                                                                                            13
Naturschutz

Areal wie im Zeitraffer beobachten. Margret hat Fotos von früheren Begehungen
dabei, an Hand derer wir vor Ort sehen können, wie stark sich manche Gelände-
punkte innerhalb von ein/zwei Jahren verändert haben.

                                                       Die im Großen über Zehn-
                                                       tausende von Jahren sich hin-
                                                       ziehende Bildung von Flus-
                                                       sterrassen (siehe etwa Isartal
                                                       zwischen Lenggries und Tölz)
                                                       kann man entlang der Frie-
                                                       derlaine innerhalb weniger
                                                       Jahre verfolgen. Die häufige
                                                       Verlagerung des Bachbetts
                                                       führt auch dazu, dass Baum-
                                                       stämme bis zu einem Meter
                                                       hoch mit Schotter zugeschüt-
                                                       tet werden. Sie werden da-
                                                       bei teilweise entrindet und
Die Silberwurz klammert sich als Pionierpflanze an eine
                                                       bilden neue Wurzeln. Wird
Geländekante
                                                       später der Schotter wieder
weggespült, treten sie als Luftwurzeln zu Tage. Die meisten Bäume überstehen sol-
che Wechselbäder nicht lange und sterben ab. Weite Teile des Friedergrieses haben
deshalb das gespenstische Aussehen eines verbrannten Walds.

Aufgrund der ständigen Bewegung sind Griese für die Vegetation aber auch von
hohem Wert, denn diese Dynamik ermöglicht die Existenz von seltenen Pflanzen,
die z.T. ausschließlich bei häufiger Schuttbewegung konkurrenzfähig sind. Manche
Stellen innerhalb des Friedergrieses tragen aber auch bis zu 300 Jahre alten Berg-
wacholderbäume.

Nach fünf Stunden, acht Kilometern und nur 150 Höhenmetern kehren wir voller
begeisterter Eindrücke nach Griesen zurück. Im Grenzstüberl haben wir bei einer
kleinen Diaschau noch die Gelegenheit, das eine oder andere zu vertiefen.

Unglaublich, was so eine Geröllwüste alles offenbart, wenn man sich ihr mit der rich-
tigen Führerin nähert.

Herzlichen Dank an Margret!
14
Naturschutz

Herzblätterige Kugelblume

Ein Steinbrech Polster erobert sich
einen Platz zwischen Steinen und
Baumstümpfen

Übrigens: Am 11. Mai 2019 wiederholt Margret diese Exkursion (s. Tourenplan).

Konrad Kürzinger
                                                                                15
Jugend & Familie

                                                       Tutzing, den 01. Januar 2019

Liebe Sektionsjugend, liebe Jugendleiter und Leiter der Familiengruppe,

hiermit möchte ich Euch einladen zu unserer

                          1. Jugendvollversammlung
                  am Samstag, 16. März 2019 um 14:00 Uhr
                 in der Kletterhalle Trifthof, Boulderbereich

Tagesordnung zur 1. Jugendvollversammlung der DAV Sektion Tutzing

       1.      Eröffnung und Begrüßung durch die Jugendreferentin,
               Wahl eines Protokollführers
       2.       Berichte und Planungen
       3.       Vorstellung und Bestätigung Mustersektionsjugendordnung,
                Bestätigung Jugendreferentin
       4.       Anträge, Wünsche, Fragen, Sonstiges,
                Abschluss

 • Bitte bringt unbedingt Euren DAV-Mitgliedsausweis mit!
 • Auf unserer Sektions-Seite (www.dav-sektion-tutzing.de) findet Ihr den Link
   zur Einverständniserklärung Eurer Eltern für die Teilnahme an unserer Jugend
   vollversammlung, den Ihr bitte ebenfalls mitbringen müsst, wenn Ihr unter 16
 • Jahren alt seid. Dort findet Ihr auch die Mustersektionsjugendordnung. Noch
   Fragen? Dann wendet Euch am besten per Mail an Eure Jugendreferentin
   Barbara Heimerl barbaraheimerl@gmx.de

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme und eine tolle Jugendvollversammlung.

Herzliche Grüße,
gez. Barbara Heimerl
Jugendreferentin

16
Jugend & Familie

Jugendvollversammlung, Mustersektionsjugendordnung…
Hört sich alles verdammt „trocken“ an??
Ist es auch !! J

DARUM wollen wir uns ganz locker versammeln, in der „Höhle“
vom Trifthof in Weilheim, das ist der Aufenthalts- und Partybe-
reich der Kletterhalle…
Für Getränke und was zum Knabbern sorgen wir, dann wird die Jugendversamm-
lung auf jeden Fall nicht ganz so trocken J

                                     Sobald wir mit dem „Versammeln“ fertig sind,
                                     kommt das Beste vom Nachmittag:
                                     Wir laden Euch ein zum gemeinsamen Kin-
                                     der- und Jugendklettern in der Kletterhalle
                                     Weilheim!
                                     Wer eine eigene Kletterausrüstung hat, darf
                                     die Schuhe und den Gurt gleich mitbringen,
                                     alle anderen bekommen das Material von uns,
                                     und es ist auch egal ob Ihr schon mal geklettert
                                     seid, oder ob Ihr Euch das einfach mal nur
                                     anschauen und ausprobieren wollt – einfach
                                     kommen… unsere erfahrenen Betreuer und
                                     Trainer zeigen Euch alles Notwendige – ver-
                                     sprochen J

                                     Damit wir ein wenig planen können, wäre
                                     es echt super wenn Ihr uns kurz eine E-Mail
                                     schreibt, am besten an die Adresse info@
                                     dav-sektion-tutzing.de oder an die Barbara
                                     Heimerl über barbaraheimerl@gmx.de.
                                     Zum Abschluss gegen 17 Uhr machen wir
                                     dann noch ein Gruppenfoto mit viel „Cheese“
                                     und beenden dann den hoffentlich informati-
                                     ven und spannenden Nachmittag.

                                     Wir freuen uns jetzt schon auf Euer Kommen –
                                     meldet Euch einfach und macht mit!
Klettern in der Halle und im Fels

                                                                                  17
Naturschutz

HINWEISE zur Jugendvollversammlung:
 • Eingeladen und stimmberechtigt sind alle Sektionsmitglieder bis zur Vollen-
    dung des 27. Lebensjahres. Eine Stellvertretung ist nicht zulässig. Teilnahmebe-
    rechtigt sind ferner alle Jugendleiter/innen, alle gewählten JDAV-Funktionsträ-
    ger/innen, sowie alle Leiter/innen von Kinder- und Jugendgruppen der
    Sektion.
  • Die Jugendordnung wurde durch die JDAV entwickelt, durch den Bundesju-
    gendleitertag 2017 sowie die Hauptversammlung 2017 des DAV beschlossen.
    Die Musterjugendordnung des DAV für seine Sektionen soll zunächst mit den
    verpflichtenden Bestandteilen beschlossen werden. Anträge an die Jugendver-
    sammlung liegen zurzeit nicht vor.

                                                               Auf Kanufahrt

In der Frickenhöhle

18
Berichte aus den Ortsgruppen

                           Ortsgruppe Tutzing 2018

Das Jahr 2018 wird als eines der wenigen Supersommerjahre in die Historie einge-
hen, zumindest vorerst noch, solange dies durch die Klimaerwärmung nicht zum
Standard wird. Wobei es ja schon im April mit fast durchgehend schönem Wetter
losging und bis Ende Oktober anhielt. Zum Glück war es in unseren Breiten nicht so
trocken wie anderswo.

Begonnen hat das Tourenjahr aber schon vorher mit der wie immer sehr belieb-
ten gemeinsamen Nachtwanderung von Jung und Alt an einem herrlichen Winter-
abend im Dezember 2017. Gunter Lang führte die über 30 TeilnehmerInnen vom
Midgardhaus den schönen Seeuferweg entlang zum Strandbad Feldafing und auch
wieder zurück. Die gute fränkische Kost im Strandbad kam bei allen sehr gut an, und
das nicht zum ersten Mal.

Anschließend waren die Senioren und die (etwas) Jüngeren auf getrennten Wegen
unterwegs. Wobei die Senioren sowohl von der Zahl der Veranstaltungen, erst recht
aber von der Zahl der Teilnehmer deutlich vorne lagen. Mehr darüber im Bericht
von Corinna Spies.

Ich beschränke mich auf die wenigen anderen Touren.
Alex Hauber organisierte im Mai die 7-Seen MTB-Tour im Werdenfelser Land.
Bei leicht bewölktem Himmel fuhren wir durch eine atemberaubend schöne Kul-
turlandschaft meist mäßig steil auf und ab. Leider gab es nur drei Teilnehmer, die
aber kamen voll auf ihre
Kosten. Die Tour verlief
auf überwiegend leichten
Wegen und stellte auch für
E-Bikefahrer keinerlei Pro-
bleme dar. Hardy, obwohl
auch schon im Rentenalter,
konnte auch ohne E-Unter-
stützung prima mithalten.

D i e To u r a u f d e n B ä re n -
kopf startete im Juni von
Pertisau aus. Auf demTu-
nnelweg ging es wunder- Blick vom Bärenkopf auf den Achensee
                                                                                19
Berichte aus den Ortsgruppen

schön und total einsam auf die Bärenbadalm (1457 m). Von dort dann auf einem
guten Steig zum Gipfel des Bärenkopfs (1991 m). Es gibt nur einige Stellen, wo
Trittsicherheit wichtig ist. Am Gipfel hatte man eine fantastische Sicht auf Achen-
see und Berge. Der Abstieg wurde zur Hälfte mit der Bahn erledigt. Die vier
Teilnehmer waren begeistert von der schönen und abwechslungsreichen Tour.

Die Bergtour zu den Lainl Wasserfällen fand Anfang Oktober im goldenen Herbst-
licht statt. Zu fünft zogen wir von der Jachenau zunächst in Richtung Staffelalm, dann
weiter zu den Wasserfällen, die trotz der Trockenheit unerwartet viel Wasser führ-
ten. Ein Höhepunkt des Tages war die Einkehr auf der Lainlalm, wo uns die unter-
haltsame Sennerin aus Pfaffenhofen an der Ilm mit einer guten Brotzeit und Kuchen
verwöhnte.

Die Ortsgruppe Tutzing bedankt sich bei den Tourenleitern und wünscht allen Mit-
gliedern ein erlebnisreiches und unfallfreies Tourenjahr 2019.

Gottfried Schütz

Alex, Hardy, Georg, Gottfried und Christl an den Lainl-Fällen

20
Berichte aus den Ortsgruppen

                         Fein sein, beinander bleibn ...
                      Notizen von den Tutzinger Senior/innen

Die Melodie hat wohl jeder noch im Ohr und auch der Text des Volkslieds aus dem
19. Jahrhundert ist von aktueller Frische: Es geht natürlich um die Liebe, die „so zart
(is) wie a Soafnblasn“, weshalb man „treu sein, ned außigrasn“ sollte. Der Appell,
wenngleich oft vergeblich, hat seine Bedeutung nicht verloren, auch nicht – im über-
tragenen Sinn - für Wanderfreunde und Bergfexe, wie wir in dieser Saison wieder
bestätigt bekamen.

Hoaß war‘s im Sommer und da kam mancher Blutdruck, ob jung oder älter, biswei-
len ins Schwächeln. So geschehen auch auf einer unserer Wanderungen. Das Ganze
ging glimpflich ab, aber wir haben obige Erkenntnis wieder verinnerlichen müssen.
Denn wenn es Einen von den beiden Letzten erwischt und alle Anderen schon weit
vorgestürmt sind in ihrem Bewegungsdrang (und Werner als unendlich geduldiger
Gruppenhüter ausnahmsweise nicht dabei ist), dann hat der Partner an der Seite
ein Problem: bleiben oder nach vorne laufen, um Hilfe zu organisieren? Denn auch

Tutzinger Senioren auf dem Weg nach Andechs

                                                                                    21
Berichte aus den Ortsgruppen

mit der Handy-Akzeptanz hapert es bei uns. Doch die Freiheit von Technik und Re-
geln muss ihre Grenzen haben. Wir wollen uns nicht gegenseitig einengen, aber auf-
einander schauen. Das haben wir uns wieder fest vorgenommen.

Eine gewisse Gruppendisziplin ist umso wichtiger, als wir immer mehr werden: Eine
Teilnehmerzahl von 30 ist keine Seltenheit und bei der Wanderung im August von
Kochel über den Felsenweg nach Schlehdorf waren wir sogar 40. Die gute, abwechs-
lungsreiche Planung und Organisation durch Brigitte und Werner machen die Seni-
orengruppe einfach attraktiv.

Los ging es im März, wie immer am Anfang der Saison eher gemütlich, mit einer
Wanderung um den Großen Ostersee. Traumwetter bescherte unser Ehrenmitglied
Petrus im April für einen wunderschönen Frühlingsspaziergang auf dem Höhenweg
von Arzbach nach Lenggries, unter dem frischen Grün der Bäume neben der leise
plätschernden Isar, mit den noch schneebedeckten Bergen unter blankblauem Him-
mel. Viele kannten diese Strecke nicht und waren begeistert, auch von der Einkehr
im Garten eines Arzbacher Wirtshauses. Im Mai dann die beliebte Eckbauer-Tour:
sanfte Fahrt mit dem alten Bähnle, Sonne zwischen spektakulären Wolkentürmen,
Blütenpracht auf den Wiesen, ordentliche Lauf- und Schwitzleistung auf dem ab-
wechslungsreichen Weg und schließlich Kaffee und Kuchen in Klais.
Die Strecke zum Kochler Wasserfall im Juni forderte den ganzen Muskelapparat, ver-
wöhnte aber mit Waldschatten und schließlich dem kühlen Nass, an dessen Rand
die verdiente Brotzeit genossen wurde. Im Juli, auf einem der vielen Höhepunkte
der Hitzewelle, geriet der Anstieg über die Reschbergwiesen zur Ruine Werdenfels
zur rechten Plage. Im bereits erwähnten Volkslied ist ja vom „regn oder windn oder
aberschneibn“ die Rede und das reimt sich auch schön auf „bleibn“. In einer moder-
nen Fassung allerdings müsste noch das „aberbrenna“ hinzukommen. Dafür war’s im
August am Kochelsee ein leichter Hüpfer durch liebvertraute Landschaft, mit kleiner
Siesta am Schlehdorfer Seeufer vor dem Törn zurück in Richtung Trimini.

Im September eroberten wir wieder einmal die Höhen überm Tegernsee, Ziel war
die Siebenhüttenalm, in der man fein Brotzeit machen kann. Der Weg dorthin ein
bequemer Trab entlang der Hofbauernweißach, die sich erst durch den Ort schlän-
gelt, immer lebhafter wird und schließlich in ein schönes breites Tal mündet. Nach
der Pause auf der Alm strebten ein paar Tapfere noch Richtung Wolfsschlucht, die
Anderen flanierten auf dem Höhenweg zurück, am geschichtsträchtigen Tagungs-
haus Wildbad Kreuth vorbei, das auf eine neue Bestimmung wartet. Statt Politikern
und Journalisten tummelten sich dort ausgelassene junge Pferde auf der Wiese.
22
Berichte aus den Ortsgruppen

Als Saisonabschluss scheint sie zur Tradition zu werden, die schweißtreibende Trek-
kingtour im Oktober von Machtlfing zum Heiligen Berg. Ohne ausgiebige Pause am
Weiher und angemessenem Seufzen und Stöhnen ist diese Strecke nicht zu bewälti-
gen. Dann folgt die schwere Entscheidung zwischen Leberkäs’ und Schweinebraten
– und eventuell ein Streuselkuchen danach? Wenn nur im Klosterhof die Sonna ned
so aberbrenna dad!

Corinna Spies

Herbst-Weiher bei Andechs

                                                                                23
Berichte aus den Ortsgruppen

                              Ortsgruppe Seeshaupt 2018

Im vergangenen Jahr führten wir folgende Wanderungen durch:
 •   30. Mai − Rund um den Eibsee
 •   05. Juli – Von Elmau zum Ferchensee
 •   29. August – Auf dem Altherrenweg im Ammertal
 •   28. September – In das Gaistal
 •   31. Oktober – Kramerplateauweg
Anmerkungen
1. Wenn die Wanderschuhe lange nicht benutzt werden, dann kann man auch
   mal die Schuhsohle verlieren; so passiert bei der Eibseerunde.
     (Anmerkung: Mit Kabelbindern lassen sich lose Sohlen so fixieren, dass man damit z.B. noch
     von der Riffelscharte bis zum Eibsee absteigen kann J ; mir vor zwei Jahren so passiert, Kon-
     rad Kürzinger.)
2. Auf hohen Bergen gibt es eine weite Rundsicht, am Kramerplateauweg dage-
   gen kann man Eichkatzln beim Fangamandlspielen zuschauen.
Ein herzliches Danke den Teilnehmern und Organisatoren der Wanderungen.
Am letzten Montag im November werden Erinnerungsbilder gezeigt.
Auch im kommenden Jahr trifft sich die Seniorengruppe
jeden letzten Montag im Monat um 19:30 Uhr
im Stüberl des Seniorenheims Seeshaupt, Tiefentalweg 9.
Toni Schlosser

               Unsere Wandergruppe in Elmau

24
Berichte aus den Ortsgruppen

                          Ortsgruppe Penzberg 2018

Ein Bergjahr neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit, im Tourenbuch nachzulesen,
was wir alles unternommen haben.

Da der Schnee in den Bergen, anders als im Tal, meistens sehr reichlich war, konnten
wir wieder schöne Skitouren unternehmen.

Die Touren begannen mit dem
Isentalkopf (1925 m) bei Ehr-
wald, dann Osterfelderkopf,
Rotwandreibn,      Hermelekopf,
Seekarspitz im Rofan sowie Igels-
kar und Brendlkar, beides über
die Coburger Hütte. Außerdem
waren wir im Winter mehrmals
am Brauneck, an der Benedik-
tenwand, am Rabenkopf, Her-
zogstand, Heimgarten und Sim-
metsberg.

Die Sommertouren wurden mit
Bergrad-Unterstützung (ohne
„E“!) unternommen. Wir fingen
an mit dem Soiernhaus und der
Schöttelkarspitze, gefolgt von
Rotwand, Schachen/ Meilerhüt-
te, Coburger Hütte und dem
Brendlkar, Pleissenspitze sowie
Weilheimer Hütte/ Krottenkopf.

Obwohl wir alle nicht mehr die
jüngsten sind, hat sich in den
letzten Jahren eine „Senioren-
gruppe“ gebildet, die jeden Mo-
nat ein bis zwei Bergradtouren Lärche am Weg ins HochGlück
(auch mit „E“) unternimmt. Die
Teilnehmerzahl schwankt zwischen 9 und 14, die Kilometerleistung zwischen 60 und
                                                                                 25
Berichte aus den Ortsgruppen

100. Es handelt sich hier quasi um „Heimatkundetouren“: Frauenschuhtour Aschol-
ding, Forsthaus Aquila im Bächental, Staffelseeumfahrung, rund um den Walchensee
und und und …

Das Rasten und Einkehren wurde natürlich nicht vergessen. Außer Hunger, Durst und
Muskelkater hatten wir keine Beschwerden. In der Hoffnung, dass es 2019 so weiter-
geht, freuen wir uns aufs neue Jahr.

Werner Roßgotterer

Benediktenwand von Penzberg aus

26
Berichte aus den Ortsgruppen

                             Ortsgruppe Kochel 2018

Am 20. Januar 2018 trafen wir uns wieder traditionsgemäß zum Bergsteigerstamm-
tisch mit Bilderrückblick vom vergangenen Jahr im Gasthof zur Post.

Im Sommer wurde leider nur eine Bergtour auf den Guffert durchgeführt. Die restli-
chen geplanten Sommertouren fielen dem mangelnden Interesse zum Opfer.

Ganz schön was los auf unserer Guffert Tour!

Vorschau 2019:
Am 19. Januar 2019, 19:00 Uhr findet im Gasthof zur Post wieder unser Bergstei-
gerstammtisch mit Bildern vom vergangenen Bergjahr statt. Ich bitte um zahlreiche
Teilnahme.

Die für 2019 geplanten Unternehmungen der Ortsgruppe Kochel sind wieder im
gemeinsamen Tourenplan der Ortsgruppen enthalten, der sich weiter hinten in die-
sem Jahresheft findet. Manfred Fischer organisiert wieder die Skitouren.

Günther Stingl

                                                                              27
Berichte aus den Ortsgruppen

                              Kochler Schitouren 2018

Bei ganz passablen Schneeverhältnissen und bewölktem Wetter brachen wir Ende
Januar zu unserer ersten Schitour auf die Brünnsteinschanze im Sudelfeldgebiet auf.
Im gemütlichen Tempo ging es über Forststraßen und Waldlichtungen empor zum
breiten Gipfelplateau. Von dort genossen wir die schöne Aussicht auf den nahege-
legenen Wendelstein.

Die nächste Tour führte uns auf den Setzberg am Tegernsee. Vom Parkplatz Hufna-
gelstube gingen wir zunächst zur Rottach-Alm empor. Danach wurde das Gelände
                                                  freier, und ab dem Wallberg-
                                                  haus ging‘s dann etwas stei-
                                                  ler zum Gipfel des Setzbergs
                                                  empor. Bei der Abfahrt setzte
                                                  in der schon tiefverschnei-
                                                  ten Winterlandschaft leichter
                                                  Schneefall ein.

                                                   Ende Februar konnten wir
                                                   endlich unsere lang geplante
                                                   Schitour auf den Geigelstein,
                                                   einem Schitouren-Klassiker in
                                                   den Chiemgauer Alpen, anpa-
                                                   cken. Bei eisigen Temperatu-
                                                   ren ging es von Schleching aus
                                                   über die ehemalige Schipiste
                                                   zur Wuhrstein-Alm hinauf. Die
                                                   wärmende Sonne wurde zu-
                                                   nächst von einer dicken Hoch-
                                                   nebelschicht daran gehindert,
                                                   ihre Kraft zu entfalten. Ab der
                                                   Wirtsalm gingen wir dann
                                                   über schöne Hänge hinauf
                                                   zur Schulter, mittlerweile kam
                                                   auch die Sonne hervor. Zum
                                                   Schluss ging’s dann noch über
                                                   den Gipfelhang hinauf zum
"In eisigen Höhen" am Gipfel des Geigelsteins
                                                   höchsten Punkt. Da der Hoch-
28
Berichte aus den Ortsgruppen

Kurzpause im Brendlkar

nebel leider bald den Gipfel umhüllte, wurde es ungemütlich kalt und wir
machten uns schnell an die Abfahrt.

Unsere Frühjahrstour führte uns Anfang April in das Brendlkar in den Miemin-
ger Bergen. Geplant hatten wir eigentlich die Grünsteinumfahrung, doch die
Lifte zum Marienbergjoch fuhren nicht mehr. So mussten wir kurzfristig umdi-
sponieren, nutzten die Ehrwalder-Alm-Lifte als Aufstiegshilfe und genossen bei
strahlendem Sonnenschein den Aufstieg durch das tiefverschneite Brendlkar. Am
Hinteren Tajatörl, dem höchsten Punkt der Tour, gönnten wir uns noch ein aus-
giebiges Sonnenbad, bevor wir uns an die abwechslungsreiche Abfahrt machten.

Manfred Fischer

                                                                           29
DAV Jubiläumsfilm
       Freitag, 22. März 2019, 19:30 Uhr in der Stadthalle Penzberg
  – Eine gemeinsame Veranstaltung der DAV-Sektionen Tutzing und Neuland –

Zum Jubiläum „150 Jahre DAV“ deckt diese Auswahl aus den besten Bergfilmen
alle Facetten des Bergsports ab: Skifahren, Klettern, Bergsteigen und große Expedi-
tionen zu den höchsten Bergen der Welt – heute und damals. Eine abwechslungs-
reiche und unterhaltsame Tour durch die bewegende Geschichte des Bergsports.
                            Termin bitte vormerken!
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

                           Viel Schnee – wenig Powder
                Skitechnik- und Tiefschnee-Kurs im Januar im Stubai

Zuerst sah es nicht so gut aus für den Tiefschneekurs. Am Montag hatte der Lawinen-
lagebericht noch eine große Lawinengefahr (Stufe 4), über 1800 hm sogar eine sehr
große Lawinengefahr (5) angesagt. Doch zum Glück entspannte sich die Lage schnell
und somit starteten 20 Tiefschneebegeisterte am Freitag, 26. Januar 2018, in den
                                                 2½-tägigen Skitechnik-Kurs, der wie
                                                 jedes Jahr von Dieter Güntner und
                                                 Hannes Atze auf dem Stubaier Glet-
                                                 scher durchgeführt wurde.
                                                 Gestartet wurde mit einer lustigen
                                                 Aufwärm- und Kennenlernübung.
                                                 Nach Erläuterung des Unterschieds
                                                 zwischen Hannes‘ und Dieters
                                                 Kurstechnik, bildeten wir zwei
                                                 Gruppen.

                                                 Hannes‘ Gruppe übte zunächst an
                                                 der Fernauer Mauer, die ein teilwei-
Spieglein, Spieglein auf der Nas' ...
                                                 se perfektes Übungsgelände abgab
und viel Spaß gemacht hat. Das Gebiet war zwar anspruchsvoll, aber so, dass man sich
noch getraut hat. Hier wurde uns die passende Skifahrtechnik zu dem jeweiligen Ge-
                                                      lände gezeigt. Wie ist etwa der
                                                      Unterschied zwischen großen
                                                      und kleinen Schwüngen? Bei
                                                      welchem Gelände sollte man
                                                      eher den Außenski belasten
                                                      und wann eher beide gleich-
                                                      mäßig? Wann ist eine Hoch-
                                                      entlastung sinnvoll und wann
                                                      eventuell eine Tiefenentlas-
                                                      tung? Und wann nutzt man das
                                                      „Abdriften“? Auch wurden uns
Und drei Tage lang immer diese Fernsicht! Ganz links: ein paar Hilfen für den Tief-
Zuckerhütl!                                           schnee gezeigt. So übten wir
zum Beispiel den Doppelstockeinsatz. Dem einen hilft es, weil man dadurch besser
auf dem Ski steht, die andere ist dadurch koordinativ aber eher irritiert. Besonders
                                                                                  31
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

schön ist der Kurs auch
durch die bildlichen Be-
schreibungen von Hannes.
So hat er uns das mit der
Vorlage zum Beispiel an-
hand einer Ente erklärt, die
bei den Wellen immer et-
was in Vorlage geht, um sich
dann wieder aufzurichten.

Wie gewohnt ging es in
                               Dieters Gruppe in schwierigem Gelände
Dieters Gruppe tempo-
reich mit viel Gefühl anständig zur Sache! Klingt paradox – war aber so! Wir mussten
erst mal lernen, unsere Füße zu spüren, wo belasten wir richtig und warum. Dazu hat
er allerlei Tricks angewandt, sogar mit offenen Skischuhen waren wir, nach ersten
Protesten, erstaunlich sicher unterwegs. Die Vorlage bzw. Rücklage war ein immer
wiederkehrendes Thema. Ja und Schulter, Hüfte, Knöchel und sogar das Sprungge-

Die gesamte Gruppe morgens an der Eisgrat-Bahn

lenk braucht man zum Skifahren! Obwohl wir schon früh mit dem „Tiefschnee“ ge-
liebäugelt haben, wurde erst ganz konsequent auf der Piste geübt, was uns dann bei
32
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

der ersten Abfahrt im Gelände sofort zugutekam. Wir haben wunderbare Hänge
abseits der Piste mit wechselnden Schneequalitäten genossen und manche haben
den Tiefschnee ganz aus der Nähe „betrachtet“. Kaum wurde über Schwierigkeiten
geklagt, gab es schon eine Übung dazu. Immer wieder bekamen wir zu hören, dass
wir die beste Gruppe sind. Weil wir sehr viele waren, hat Teresa manchmal die Hälf-
te der Meute übernommen, was super war. Alles in Allem haben wir mit viel Spaß
jede Menge gelernt, das wir jetzt „nur“ noch umsetzen müssen – denn Zitat Dieter:
Skifahren lernt man nur durch Skifahren!!!

Leider riss sich Julia am Samstag das Kreuzband und musste operiert werden. Die
OP ist gut verlaufen, und Julia hat sich für den Kurs 2019 schon wieder angemeldet.

Aus dem Kurs konnte jeder etwas für seine eigene Skitechnik und auch ein
Gefühl für Piste und Ski mitnehmen. Auch die Organisation und die net-
ten Abendessen waren echt super! Herzlicher Dank an Dieter und Han-
nes! Ein Dankeschön aber auch an Dieters Tochter Teresa! Sie hat zeitweise
die Hälfte von Dieters Gruppe übernommen und eine Kursteilnehmerin aus
Hannes' Kurs kam in den Genuss, zwei Privatstunden bei ihr zu bekommen.

Dieters Gruppe: Christian, René, Anna, Kathi, Helmut, Michi, Conny, Isi, Sophia,
Leonhard, Daniela, Teresa.
Hannes‘ Gruppe: Anna, Claudia, Isa, Flo, Julia, Freia, Fiffa, Diana.

Cornelia Niederwieser-Lochmann, Claudia Czech

                                                                                   33
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

                           Pizza, Pasta, Powderrausch
                Skitechnik- und Tiefschnee-Kurs im März im Stubai

Die Sonne begrüßte uns an einem Freitagmittag im Stubaital und versüßte uns den
Tag mit besserem Wetter als angesagt war. Um die Zeit richtig zu nutzen, ging es für
einen Teil der Gruppe direkt um kurz nach 12 auf die Piste. Um ein wenig die vom
                                                  Autofahren steifen Glieder zu lo-
                                                  ckern und uns an die Verhältnis-
                                                  se zu gewöhnen, begannen wir
                                                  mit ein paar einfachen Übungen
                                                  auf der blauen Piste. Nach den
                                                  ersten Kurven standen alle bald
                                                  wieder sicher auf den Skiern
                                                  und unsere Trainer Teresa (Resi)
                                                  und Dieter Güntner teilten uns
                                                  in zwei Gruppen auf. Am Nach-
                                                  mittag übten wir mit großen und
Im siebten Tiefschneehimmel                       kleinen Schwüngen auf mehr
oder minder steilen Hängen. Das eigentliche Tiefschneefahren stand jedoch erst für
den nächsten Tag auf dem Programm.

Die ersten Erfolge wurden am Abend bei leckerer Pizza und Pasta aus der nahe-
gelegenen Pizzeria gefeiert und unter liebevoller Versorgung von Frau Nagel auch
der restliche Teil der Kursgruppe aus Bayreuth willkommen geheißen. Der Abend
wurde lustig, aber nicht sehr lang, denn die Abfahrt für den nächsten Morgen war
                                                  um acht Uhr geplant.

                                                 Mit vollen Bäuchen von einem
                                                 wunderbar reichlichen Frühstück
                                                 machten wir uns am Samstagmor-
                                                 gen auf den Weg zum Gletscher.
                                                 Das zeitige Aufstehen wurde mit
                                                 fast leeren Pisten belohnt. Leider
                                                 war das Wetter etwas schwierig,
                                                 hielt uns aber von den Übungen
                                                 neben der Piste nicht ab. Unter
Teresas Gruppe bei einem Feedback-Halt           Resis und Dieters Anleitungen
erkundeten wir die zahlreichen Freeride-Varianten des Skigebietes. Alle, ob mit viel
34
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

oder wenig Erfahrung, und auch unsere Snowboarder konnten dabei ihre Kenntnis-
se erweitern und auf ihre Kosten kommen.

Bei zunehmend schlechterer Sicht spaltete sich am Nachmittag die Gruppe noch ein-
mal auf. Die etwas Erschöpf-
teren genossen nach einigen
Abfahrten heißen Kakao und
Kaffee in der gemütlichen
Dresdner Hütte und erwar-
teten den Rest an der Talsta-
tion nach ihrer Talabfahrt. Am
Abend zuvor waren alle be-
geistert von ihrer Pizza- und
Pasta-Wahl gewesen, so dass
die Bestellung bei der Pizze-
ria auch am Samstagabend -
wiederholt wurde.In der ge-
mütlichen Stube der Pension
Nagel wurden also bei lecke- Da staubt's: Freeride-Abfahrt und ein heller Glanz
rem Essen, Wein und Bier die in der Ferne

                                   Bärig war's!
                                                                              35
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

Geschichten des Tages und noch Vieles mehr ausgetauscht. Auch das Kartenspielen
kam nicht zu kurz.

Die letzten 24 Stunden vergingen wie im Flug. Sonntagfrüh entzückte Rufe: Neu-
schnee! Selbst im Tal lagen einige Zentimeter und so beeilten sich alle beim Zusam-
menpacken ihrer Sachen in fröhlicher Erwartung der Verhältnisse am Gletscher. Wir
wurden nicht enttäuscht: Traumhafte Powderabfahrten, die jeden Sturz wie ein Kis-
sen abfingen! Am Vormittag konnte meine Gruppe sich sogar in unberührte Hänge
stürzen; unsere erste lange Tiefschneefahrt wurde zum puren Genuss.

Mit roten Gesichtern und einem Lächeln auf den Lippen kehrten wir mittags noch
mal ein, um Kraft für den letzten Skinachmittag zu tanken. Wir sollten sie brauchen.
Das Wetter schlug um, und minimale Sicht machte die Talabfahrt zu einer echten
Herausforderung. Trotzdem hätte jeder von uns sie noch einmal in Kauf genommen,
hätten wir dafür noch länger bleiben können.

Mit schönen Erinnerungen machten wir uns schweren Herzens am Nachmittag wie-
der auf den Weg nach Hause. Ich bin mir sicher, wir haben alle die Tage sehr genos-
sen.

Annelies Drossel

Loisach - Kochelsee - Moor                                    Foto: Konrad Kürzinger

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Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018

                                Livin' la vida loca!
              – sektionsübergreifendes Eiskletterwochenende mit „Fun Facts" –

Prolog
Beim Bier auf meiner Geburtstagsfeier:
Helli: Und was macht ihr nächstes Wochenende?
Geli: I fahr auf Südtirol und mach mit'm Hofi den Eiskletterkurs.
Helli: So a Schmarrn! Stellt's eich z'samm in de Kältn in so a Schattnloch. Und ringsum
gibt's an Powder zum Skifahrn. Geh – ihr spinnt's doch alle!

Februar 2018
Heuer ist es in der Tat schwer! Soll man eine (weitere) Skitour unternehmen oder
doch noch die Gelegenheit nutzen, um im Eis zu spielen? Eine Glaubensfrage, die
die Lager spaltet. Für die Teilnehmer der Gemeinschaftsproduktion „Eiskletterkurs“
der DAV-Sektionen Tutzing & Starnberg steht mit der Anmeldung jedenfalls fest: wir
wollen Letzteres. Markus und Geli sind das sektionsübergreifende Trainer-Team, das
für die Völkerverständigung rund um den Starnberger See sorgt.

Aber von vorne:
Wir 9 Teilnehmer + 2 Trainer treffen uns in Terenten (Pustertal) und sehen uns dort
teilweise zum ersten
Mal. Da es schon spät
ist, erfolgt die erste
L a g e b e s p re c h u n g
gleich bei Pizza und
Bier. Wir Teilneh-
mer dürfen uns wün-
schen, was wir die
nächsten drei Tage
lernen und erleben
wollen. Das Leben ist
für einen Augenblick
ein Wunschkonzert.
HURRA!

Tag 1 im Eis:
Das Ziel ist heute der
Möselegraben; mit ei- Im Möselegraben: ideales Übungsgelände

                                                                                    37
Berichte zum Ausbildung- & Tourenprogramm 2018

ner Stunde Anfahrt zwar relativ weit (Bergsport ist Motorsport!) – dafür sehr loh-
nend, weil einsam. Ein weiterer Vorteil: Alle müssen erst mal 30 m abseilen, bevor
                                                  man irgendeinen Meter klettern
                                                  kann. Das heißt im Umkehr-
                                                  schluss: Am Ende des Tages müs-
                                                  sen alle in der Lage sein, diese 30
                                                  m aus dem Kessel heraus zu pi-
                                                  ckeln. Das nenne ich Motivation!

                                                    Schnell sind vier Topropes ein-
                                                    gehängt und jeder darf sich an
                                                    unterschiedlichen Schwierigkeits-
                                                    graden probieren (WI2 bis WI5).
                                                    Das funktioniert je nach Vor-
                                                    wissen, Steilheit und Eisqualität
                                                    unterschiedlich gut. Alle haben
                                                    irgendwo ein Defizit; deshalb
                                                    sind wir hier. Von Geli und Hofi
                                                    gibt es Tipps zur Klettertechnik:
                                                    Dreieckstechnik!     Bogenspan-
                                                    nung! Hüfte ans Eis! Ferse tief!
                                                    Langer Arm! – so schallt es hie
Die schwere mixed Route zieht durch den Fels in die und da durch den Kessel. Wer
dünne Säule (S)                                     will, wird langsam an den Vor-
                                                    stieg herangeführt: Stand selber
bauen, Schrauben im Nachstieg drehen, Vorsteigen mit gesetzten Schrauben, bis hin
zur Kür, wo alles komplett selbst abgesichert werden muss! An einer Station wer-
den Abalakovs (oder Kalaschnikovs?) gebohrt und durch langsames Auspickeln der
gebohrten „Eisuhr“ die verbleibenden Haltekräfte demonstriert. Das Ergebnis: wir
müssen uns nie wieder Sorgen machen! Die Haltekräfte einer gut gesetzten Abala-
kov sind phänomenal. Das gibt Vertrauen ins Material, ins Eis und in die eigenen Fä-
higkeiten. Als Schmankerl hängt Geli für Interessierte noch eine lange Eisklettertour
mit kurzer Mixed-Passage ein. Hier dürfen sich die Mutigen probieren. Heureka!
Was für ein Spaß – wenn er vorbei ist. Die Übergänge vom Eis in den Fels und zurück
sind spannend, die Route ist anhaltend steil, die Arme dick, der Atem flach…. Wenn
man wieder sicheren Boden unter den Füßen hat, fühlt man sich definitiv ein paar
Zentimeter größer; dem blauen Himmel so nah!

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