DAV-Sektion Tutzing - Jahresheft 2018/19 - DAV Sektion Tutzing
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhaltsverzeichnis Jahresheft 2018/19 Seite Vorwort 1. Vorsitzender 1 Tutzinger Hütte 4 Wege 8 Naturschutz 10 Jugend & Familie: Jugendvollversammlung 2019 16 Aus den Ortsgruppen • Tutzing 19 • Seeshaupt 24 • Penzberg 25 • Kochel 27 Ankündigung DAV Jubiläumsfilm 30 Berichte zum Ausbildungs- und Tourenprogramm 2018 • Skitechnik-/Tiefschnee-Kurse auf dem Stubaigletscher 31 • Eisklettern in Südtirol 37 • Risikomanagement auf Skitour, Jamtalhütte 42 • Skidurchquerung Albula-Alpen 46 • Vaya con Dios: Alpenüberquerung für Paare, 2. Etappe 49 • Grundkurs Hochtouren, Gepatschhaus 52 • Fortgeschrittenenkurs Hochtouren, Martelltal 55 • Hochtour Wiesbachhorn 57 • Hochtouren Schobergruppe 60 Porträts • Gunter Lang 63 • René Galus 66 • Doro Wehrle 67 Ferne Länder • Vulkanbesteigung auf Java 69 • Sahayata: Nepal und Tansania 72 Sektion: Ansprechpartner, Gebühren, Mitglieder • Ansprechpartner, Gebühren 75 • Verstorbene 77 • Neue Mitglieder 78 • Jubilare 80 Tourenpläne 2019 • Gemeinsamer Tourenplan der Ortsgruppen 82 • Ausbildungs- und Tourenprogramm: Übersicht 85 Einladung Mitgliederversammlung 2019 88
Sektionsvorstand Liebe Sektionsmitglieder, werte Freunde der Sektion Tutzing, gegen Ende eines ereignisreichen Sektionsjahres 2018 freut es mich, Ihnen unse- ren aktuellen Jahresbericht sowie das umfangreiche Programm für 2019 vorzulegen. Unser bewährtes Redaktionsteam Sepp Auer und Konrad Kürzinger haben für Sie die interessanten Berichte aus den Referaten und Gruppen sowie von Kursen und Touren unserer Sektion Tutzing mit Ihren Ortsgruppen zusammengestellt. Und hier hätte ich gleich am Anfang eine Bitte an Sie: Wir suchen für die Beiden Verstärkung: wenn Sie also Spaß daran, haben Texte zu bearbeiten oder gerne am Computer layouten, dann melden Sie sich doch einfach bei uns – Konrad und Sepp freuen sich auf Mitstreiter. Zunächst eine kurze Zusammenfassung des Sektionsjahrs. Auf unserer Tutzinger Hütte begann die Saison ideal; mit einem wunderbaren Früh- ling, einem herrlichen Sommer und Herbst hatten wir eine sehr gute Hüttensaison. Weiterhin als familienfreundliche Hütte geführt, hatten wir auch dieses Jahr wieder eine große Anzahl von Familienübernachtungen. Zum Erhalt und zur Erweiterung der familiengerechten Ausstattung der Hütte wurden wieder Ihre Spendengelder eingesetzt. Im Bereich der Wasserver- und Entsorgung haben wir erneut alle Auflagen erfüllt. Dies verdanken wir den Optimierungen durch Konrad Kürzinger und Bernd Förs- ter. Schon vor Saisonbeginn wurden auch dieses Jahr weitere Brandschutzauflagen erfüllt. Beteiligt waren die Schlosserei Egidius Keller sowie die Firma Elektro Geiger. Benedikt Geiger stand auch stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn das Blockheizkraft- werk der Tutzinger Hütte mal wieder ins Stocken geriet. Hier werden wir in 2019 die größte Investition mit einer neuen Lithiumionen-Batterieanlage tätigen müssen. Als weitere Sanierungsmaßnahmen stehen die Optimierung der Trockenraumsituation sowie die Fertigstellung der Sanierung der Talstation der Materialbahn an. Weiter verbessert werden soll auch der Klettergarten an der Benediktenwand, was unter anderem auch durch Ihre Spendengelder finanziert wird. Spannend wurde natürlich der Hüttenstart unserer neuen Pächter erwartet. Die früheren Pächter Elke und Hans hatten hier doch eine sehr hohe Messlatte hinter- lassen, entsprechend hoch waren natürlich auch die Erwartungen. Begünstigt durch optimale Wettervoraussetzungen haben das neue Hütten Trio Thomas und Sabine 1
Sektionsvorstand Jauernig sowie Christine Seemüller Anfang April den Betrieb auf der Tutzinger Hütte begonnen. Bestens vorbereitet bewältigten sie den weiter anhaltenden Ansturm auf die Benewand und unsere Hütte bestens. Jetzt, nach Ablauf der ersten Hüttensaison können wir rückblickend den erfolgreichen Hüttenwirten zu ihrem tollen Start gratu- lieren und ihnen eine gleichbleibend erfüllende Fortsetzung zum Jahreswechsel und für die nächsten Jahre wünschen. Weitere Eindrücke können Sie dem Bericht von Hüttenwart Michael Holzer entnehmen. Lernen Sie doch die neuen Wirte kennen – am besten bei einer Hüttenwanderung mit Einkehr oder gar Übernachtung während der Vor- oder Nachsaison. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung konnten wir in einem würdigen Rahmen Christl Ederer den schon länger gehegten Wunsch erfüllen und sie in den wohlver- dienten Geschäftsstellen-Ruhestand verabschieden. Ohne ihren jahrzehntelangen beispielhaften Einsatz wäre die Verwaltung der Sektion nicht machbar gewesen. In An- erkennung ihrer Verdienste haben wir Christl zum Ehrenmitglied der Sektion ernannt. Selbstlos unterstützt Sie weiterhin die Übergabe der Geschäftsstelle an Ihre Nach- folgerin. In der Sektionsverwaltung können Sie seit diesem Jahr unter https://mein. alpenverein.de Auszüge Ihrer Mitgliedsdaten auch selbst einsehen und verwalten. Mit dem Rückzug von Gunter Lang als aktiver Fachübungsleiter und Vorsitzen- der der Ortsgruppe Tutzing scheidet einer der ganz Großen der Sektion aus den aktiven Ämtern. In Anerkennung seiner jahrzehntelangen, herausragenden Ver- dienste und Leistungen haben wir ihn zum Ehrenmitglied der Sektion ernannt. Auch in unseren Ortsgruppen tut sich einiges: Gottfried Schütz übernimmt den Vorsitz der Ortsgruppe Tutzing von Gunter Lang und in der Ortsgruppe Seeshaupt gibt es seit diesem Jahr wieder regelmäßige Treffen und Wanderungen. Dank ge- bührt hier den Initiatoren Toni Schlosser, Alois Emmler und Dieter Schmidt. Leider haben wir im Moment keinerlei Aktivitäten in den Ortsgruppen Feldafing und Bene- diktbeuern – wir würden hier gerne die Sektionsarbeit unterstützen – einfach Kon- takt mit uns aufnehmen. Sehr wenige Aktivitäten haben wir leider auch im Bereich Jugend und Familie! Dies ist umso bedauerlicher, als der DAV in diesem Jahr zur Stärkung der Jugend und Familie in die Sektionsjugendordnung die Jugendvollversammlung aufgenommen hat. Wir werden dies zum Anlass nehmen und den Jugendlichen mit einer eigenen Jugendvollversammlung Anfang 2019 die Möglichkeit geben, ihre Intressen auf Sektionsebene zu vertreten. Eine weitere Chance wurde uns von der Gemein- 2
Sektionsvorstand de Tutzing genommen – leider können wir wegen baulicher Mängel unseren be- liebten Boulderraum in der alten Volksschule in Tutzing nicht mehr nutzen. Aus diesem Grund suchen wir dringend Räumlichkeiten, um den Trainingsbetrieb in Tutzing wieder aufnehmen zu können – einfach Kontakt mit uns aufnehmen. Bei allen Vorhaben können wir uns immer auf unsere Partner im täglichen Sekti- onsgeschäft verlassen. Ob dies unsere hoch flexiblen Handwerker und Lieferanten aus der Region, die Ansprechpartner bei den Behörden und im Tourismusbereich, unsere Nachbarn vom Staatsforst, der Bergwacht und nicht zuletzt unsere Pächter mit Ihrem Hüttenteam sind: Bei Ihnen allen möchte ich mich an dieser Stelle für Ihr Engagement und die hervorragende Zusammenarbeit bedanken! Den aktiven Mitgliedern möchte ich den Dank und die Anerkennung der Sektion aus- sprechen für ihren vielfältigen Einsatz – als Referent, Beirat oder Fachübungsleiter, bei Arbeiten im Wegebau oder an der Hütte, bei der Durchführung von Sektionskursen oder sonstigen Veranstaltungen. Ohne Euch wäre die Sektionsarbeit schlicht nicht möglich! Es mangelt uns dennoch an Ehrenamtlichen. Deshalb möchte ich alle Sektionsmit- glieder motivieren: Bringen Sie sich bitte aktiv in unsere Sektion ein, indem Sie sich selbst an der Familien- und Jugendarbeit, an der Ausbildung, an Veranstaltun- gen, an der Gremienarbeit oder an punktuellen Arbeitseinsätzen beteiligen. Sollte Ihnen die aktive Teilnahme nicht möglich sein, freuen wir uns natürlich auch über Ihre Spende. Jede finanzielle Unterstützung stärkt unsere Sektionsarbeit. Sie können uns darüber hinaus auch über die neuen Medien unterstützen: „liken“ Sie uns bei Facebook, „bewerten“ Sie uns bei www.alpenverein.de oder geben Sie Ihre Touren bei www.alpenvereinaktiv.com ein. Jeder einzelne Eintrag zählt! Und nun wünsche ich spannende Unterhaltung beim Lesen dieses Jahreshefts und für das Bergjahr 2019 schöne und erfolgreiche Touren. Axel Reisacher, 1. Vorsitzender PS: Bitte beachten Sie am Ende dieses Hefts die Einladung zur Mitglieder- versammlung am 13. April 2019 in Tutzing. Über Ihre zahlreiche Teilnahme würde ich mich freuen. 3
Tutzinger Hütte Bericht des Hüttenreferenten für 2018 Gästezahlen: Etwa 5.000 Tagesgäste. Mit ca. 8.500 Übernachtungen wurde ein Su- perergebnis erreicht, zumal wenn man sich vor Augen hält, dass das neue Wirtstrio förmlich „in das kalte Wasser“ gesprungen ist. Diese Festigung der Übernachtungs- zahlen auf hohem Niveau beweist zum einen, wie sinnvoll die Einführung der Re- servierungsgebühr war und zum anderen, dass auch die Ausstattung der Hütte so ist, dass durch einen Pächterwechsel kein Einbruch bei den Übernachtungszahlen erfolgt. --- Eine tröstliche Tatsache für die Sektion! Natürlich ist das alles nur möglich, weil dahinter eine engagierte Hüttenwirtin Sabine mit ihren Partnern Thomas und Christine sowie ein motiviertes Mitarbeiterteam (bis zu fünf Mitarbeiter) steht. Für ihre Leistungen an dieser Stelle ein herzliches „Ver- gelt‘s Gott!“ Wie mir von der Hüttenwirtin Sabine auf Nachfrage versichert wurde, haben sie „den Sprung ins kalte Wasser“ bisher zu keiner Minute bereut. --- Als Hüttenwart freut man sich natürlich sehr über eine derartige Aussage! Neue Nottreppenanlage beim Hauptein- Neue Nottreppe mit Rückenschutz an der gang der Tutzinger Hütte Hausstattalm 4
Tutzinger Hütte Neu eingeführt auf der Hütte wurde vom Pächtertrio das Angebot einer Halbpen- sion. Zur Übernachtung kann man das Frühstück und ein dreigängiges Abendmenü zu einer Pauschale buchen. Dabei stehen für das Menü mind. 2 verschiedene Haupt- gerichte zur Auswahl. Doch auch mit weniger Erfreulichem mussten wir uns 2018 auseinandersetzten. Seit dem verheerenden Brandunglück von 2015 in Schneizlreuth gibt es für die Land- ratsämter keinen Bestandsschutz mehr für Brandschutzanlagen. Alles muss nun stän- dig nach den neuesten Vorschriften um- und nachgerüstet werden. Da rennt auch der Hauptverein mit seiner Auffassung, dass auf Hütten, die nur fußläufig erreichbar sind, als Notausgang eine Notleiter ausreicht, gegen „Beamten-Betonwände“. Bei Hütten in unserer Größenordnung ist nun ein umwehrtes Fluchtpodest mit Nottrep- penanlage gefordert. Dieser Forderung sind wir zum Saisonende nachgekommen. Auch für den kleinen Schulungsraum im Dachgeschoß der Hausstattalm, ist kein No- tausstieg mit ausklappbarer Feuerleiter mehr zulässig. Hier mussten wir ebenfalls ei- nen Fluchtbalkon mit Umwehrung und eine Notleiter mit Rückenschutz anbringen. Ähnliches zeichnet sich auch bei der Trink- wasserversorgung ab. Hier werden wir im Jahr 2019 nicht umhinkom- men, nochmals einen zusätzlichen Mikromem- bran-Wasserfilter einzu- bauen. Nachdem in den letzten Jahren die Baulichkeiten um die Tutzinger Hütte Wasserabweiswand bei der Talstation der Materialstation herum saniert wurden, stand in der vergangenen Saison die Sanierung der Talstation der Materialbahn an. Diese Arbeiten wurden pünktlich zum Saisonende am 02.11.2018 in alt bewährter Weise von der Firma Karl Gerg fertiggestellt. Nach nunmehr 20 Jahren intensiver Nutzung der Hütte bleiben Sanierungsmaßnah- men nicht aus. Für die kommende Saison sind folgende Maßnahmen, soweit jetzt schon absehbar, erforderlich: 5
Tutzinger Hütte • Erneuerung der Batterieanlage • Sanierung / Erneuerung der Photovoltaik-Anlage • Verbesserung der Trockenraumsituation • Erneuerung der Abluftanlage Waschräume Herren • Erneuerung Zugangstüre Süd als „Haustüre“ • Erneuerung eines Dachflächenfensters • Erneuerung der Rückschankanlage (Vitrine) • Überarbeitung der Ausgabetheke Getränke • Erneuerung der Malerarbeiten insgesamt • Teilerneuerung der Spezialverfugung im Gastraum und Personalflur im Erdgschoß • Diverse Kleinreparaturen Danksagung: Allen Helfern, die auch 2018 wieder Zeit für den Unterhalt unserer Hütte mit ihren Anlagen geopfert haben, sei hier herzlich Dank gesagt. An dieser Stelle will ich mich auch bei den beauftragten Firmen bedanken, die not- wendige Arbeiten fachgerecht, zuverlässig und zeitnah erledigt haben. Nicht verges- sen will ich an dieser Stelle auch den Seilbahnwart Hans Löcherer, der in bewährter Manier auch im vergangenen Jahr die Wartung der Materialbahn durchgeführt hat. Abschließend wünsche ich allen Mitgliedern ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2019. Euer Hüttenwart Michael Holzer Unser Sektiongebiet vom Herzogstand aus in der Winter-Morgendämmerung Quelle www.foto-webcam.eu./webcam/kochelsee 6
Tutzinger Hütte Bergmesse 2018 – nach langem wieder am frisch restaurierten Kreuz – Die für den 22. September angesetzte Bergmesse wurde auch 2018 wieder gemein- sam mit der Tutzinger Pfarrgemeinde St. Joseph ausgerichtet. Zelebriert wurde die Messe von unserem Pfarrer Peter Brummer am frisch restaurierten Kreuz, das im letzten Jahr von der Bergwacht Benediktbeuern wieder aufgestellt worden war. Nach wochenlang schönem Wetter war ausgerechnet für den Tag der Bergmesse starker Regen vorherge- sagt. Gott sei Dank ist dieser aber dann ausgeblieben. Mit ca. 15 Grad war es zwar relativ kühl, aber tro- cken. Leider fiel die schon traditionelle, musikalische Begleitung durch die Stubenmusi um Elisabeth Wörle dieses Mal aus. Dankenswerter Wei- se hat die Familie Seifert diese Auf- gabe übernommen, sodass wir mit etwa 50 Personen einen schönen Gottesdienst feiern konnten. Pfarrer Brummer überreicht eine Flasche St. Joseph Sekt an Hüttenwirt Thomas Jauernig Pfarrer Brummer stellte in seiner Pre- digt Überlegungen an, was es bedeutet, in den Bergen zu sein und kam zu dem Schluss, dass unter Gottes Schutz jeder Wanderer gut an sein Ziel kommt. Am Ende der Messe begrüßte Pfarrer Brummer noch unser neues Hüttenteam, ver- treten durch Thomas Jauernig, und überreichte ihm eine Flasche Sankt Joseph Sekt. Er dankte den Hüttenwirten für ihren Einsatz und diese bedankten sich bei den Gäs- ten mit einer guten Mahlzeit. Hardy Geissler 7
Wege Bericht des Wegereferenten für 2018 Im Laufe der gesamten Wandersaison sind einige Wegepaten und ich einen Großteil unseres umfangreichen Wegenetzes abgegangen, um Zustand und Reparaturbedarf der Wege zu erfassen. Insbesondere bei den extrem viel begangenen Wegen am Rabenkopf und Herzogstand-Heimgarten gibt es immer wieder Ausbesserungs- und Sa- nierungsbedarf. Schon im Januar musste im Aufstieg zum Her- zogstandhaus (Weg 446/H2) ein Windwurf beseitigt werden, was durch die Fa. Kiefer- sauer aus Altlach erledigt wurde. Einen neu- erlichen Windwurf am gleichen Weg weiter oben konnte ich im März selbst entfernen. Ein weiterer Windwurf konnte nach Absprache durch die Herzogstandbahn im Laufe dieses Sommers herausgeschnitten werden. Gegen Ende April beschädigte ein später La- winenabgang ein Stück des Serpentinenwegs zur Tutzinger Hütte. Den Schaden konnte ich zeitnah ausbessern. Lawine beschädigt Sepentinenweg Foto: Raimund Exinger Auch am Klausenweg (455) zwischen Kohlstattalm und Eiblsfleck gab es Windbruch. Auf meine Meldung hin sollte der Baum vom Forstamt entfernt werden. Im Herbst 2017 hatten wir auf dem Zuweg 456 zur Tut- zinger Hütte übers Lainbachtal im Bereich „Elend“ einen Hangrutsch mit einer Schotterschüttung aus- gebessert. Diese notdürftige Sa- nierung erfüllt ihren Zweck bis heute erstaunlich gut. Wenn die Auskehren oberhalb dieser Stel- le weiterhin so gut funktionieren Der aufgekieste Steig auf den Rabenkopf und offen bleiben, sollten hier 8
Wege keine großen Reparaturen notwendig werden. Im Frühjahr hat Josef Orterer, der Bauer der Staffelalm, den stark ausgeschwemmten Steig von der Staffelalm zum Ra- benkopf im unteren Drittel auf eigene Kosten mit einem Minibagger aufgeschottert. Anfang August habe ich Rundhölzer aus Akazienholz für den Wegebau zur Tutzinger Hütte gebracht. Damit hat Sepp Schwaller, der auch heuer wie- der seinen Urlaub zum Wegebau an der Benediktenwand verbracht hat, die Wege rund um die Tutzinger Hüt- te instandgesetzt. Ein herzliches Ver- gelt‘s Gott dafür! Anfang Oktober gab es einen großen Windwurf am Weg 451 von der Joche- ralm zur Kotalm. Innerhalb kürzester Zeit wurden in Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter der Gemeinde Ja- chenau und in Abstimmung mit dem Waldbesitzer einzelne umgestürzte Bäume entfernt und der Weg proviso- risch verlegt. Der Weg 451 ist im Steilstück zwischen Kochler Alm und Staffelalm durch Starkregen erheblich ausgeschwemmt. Erodierter Weg 451 zwischen Kochler und Staffelalm Den Schaden habe ich noch Anfang November im Detail begutachtet, um die Sanierung des Steigs im Frühjahr 2019 schon mal vorbereiten zu können. Im April habe ich an einer recht informativen DAV/ÖAV-Tagung für Wegewarte in Kaprun teilgenommen. Unabhängig von den Wegearbeiten habe ich im Mai beim Service an der Materi- albahn mitgeholfen und im Frühjahr und Spätherbst bei Transport und Montage zunächst der provisorischen und schließlich der endgültigen Fluchttreppe an der Tutzinger Hütte. Max Lantenhammer, Wegereferent 9
Naturschutz Nicht nur Berge – auch Gewässer schützen! Bericht der Naturschutzreferentin für 2018 In den letzten Jahren entdeckten immer mehr Menschen die Isar als Erholungsraum. Die Isar ist diesem Freizeitdruck nicht mehr gewachsen. Die obere Isar zwischen der Quelle und München ist eine unseren letzten Wildflusslandschaften. Zudem liegen die Flussabschnitte oberhalb des Sylvensteinspeichers sowie zwischen Tölz und Schäftlarn in Naturschutzgebieten. Deshalb erarbeitete das Landratsamt eine Verordnung, um Freizeitnutzung und Naturschutz in Einklang zu bringen. Diese Ver- ordnung liegt in den nächsten Wochen im Landratsamt Tölz und in verschiedenen Isargemeinden aus. Dort kann die Bevölkerung sie einsehen und Stellungnahmen abgeben. Um die verschiedenen Nutzergruppen ins Gespräch zu bringen, fanden im Oktober und November 2018 die „Flussgespräche“ in Benediktbeuern bzw. das „Fachsymposium obere Isar“ des DAV statt. Auch an der Loisach tut sich was. Da der Fischbestand an der Loisach seit ihrer Be- gradigung mit dem Bau des Walchensee- kraftwerks Anfang des 20. Jahrhunderts stark zurückgeht, soll nun im Mündungsbereich des Lainbachs eine Aufweitung gebaut werden um Flachwas- serbereiche mit verrin- gerter Fließgeschwin- Loisach nahe Lainbach-Mündung digkeit und Kiesinseln als Laichplätze, u.a. für den Huchen, neu zu schaffen. Noch scheitert diese für die natürliche Vielfalt an der Loisach wichtig Baumaßnahme an den Bedenken einiger Landwirte wegen der Be- fahrung ihrer Wirtschaftswege mit schweren Baumaschinen. Leider traut sich die bayrische Regierung nur sehr zögerlich an die drängenden Pro- bleme ran, wie Umsetzung der Wasserschutzrahmenrichtlinie oder die Erstellung eines Managementplans für das Loisach-Kochelseemoor. Der von der EU ver- 10
Naturschutz bindlich festgelegte Zeitpunkt, zu dem diese Pläne zum Schutz unserer Gewässer und der angrenzenden Landschaft greifen sollen, rückt immer näher. Es ist nun zu befürchten, dass die Pläne aus Zeitnot ohne nennenswerte Beteiligung der Bevölke- rung umgesetzt werden, um Strafzahlungen an die EU zu verhindern. Bayern – frü- her ein Vorreiter in Sachen Landschaftsschutz – hängt nun deutlich sogar hinter den EU-Richtlinien her. Die EU führt gerade eine bis März laufende Befragung der Bevölkerung durch, wie wichtig den Menschen selbst der Schutz ihrer Gewässer ist. Versucht doch die bayrische Regierung diese Rahmenrichtlinie zu „verwässern“. Sich informieren und die vom DAV unterstützte Befragung unterschreiben kann man unter dem Link www.alpenverein.de/natur/protect-water-aid-32323.html . Zum Schluss möchte ich daran erinnern, dass ich gerne bereit bin, Kurs- oder Tou- rengruppen der Sektion über Themen wie umweltfreundliches Skibergsteigen, den Wolf, Klimawandel in den Alpen oder Geologie und Vegetation in ihrem Tourenge- biet zu informieren oder auch zu begleiten. Bei Interesse einfach bei mir melden! Außerdem biete ich auch geologisch-botanische Exkursionen an, siehe nachfolgen- der Bericht. Margret Hütt, Naturschutzreferentin Auch bei schönen Wetter strahlt das Friedergries eine fast unheimliche Stimmung aus 11
Naturschutz Geologie im Zeitraffer und Kleinformat Geologisch-botanische Exkursion ins Friedergries Dass sich nordöstlich von Griesen an der Straße von Garmisch nach Ehrwald, am Ran- de des Naturschutzgebiets Ammergebirge, mit dem Friedergries ein einzigartiges Naturwaldreservat befindet, war mir nicht bewußt, als ich mich zu Margret Hütts Exkursion anmeldete. An einem trüben Maitag starten wir, neun Teilnehmer aus Tut- zing und Penzberg, am Rand von Griesen und folgen etwa 1 km weit der Naidernach bachaufwärts. Irgendwo verlassen wir die Straße nach Nordosten. Das Naturwaldreservat Frieder- gries ist vor Ort nicht aus- geschildert. Es gibt dort keinerlei Informationen für Besucher, man tut also gut daran, sich einer orts- und Schotter und sterbende Bäume dominieren das Friedergries n a t u r k u n d i g e n Fü h r u n g anzuvertrauen. Weglos und leicht ansteigend geht es durch Schotter- reissen, über schüttere Wiesen und durch lichten Baumbestand – erlebbare Boden- bildung vom Schotter bis zum Waldboden. Je näher wir uns dem Zentrum dieses etwa 900 m hoch gelegenen Kalkschuttkegels nähern, desto lebensfeindlicher erscheint er. Schließlich nur mehr abgestorbene, ste- hende und liegende Fichten – ein geradezu apokalyptisches Bild, noch verstärkt durch das diesige Wetter. Das ca. 1200 m x 600 m große Friedergries, Im Nudelgraben: Schichten von Dolomit und entstanden durch Kies- und Schotterablage- Mergel bilden leicht verwitternde Strukturen rungen der Friederlaine, zeigt beispielhaft 12
Naturschutz das Wirken eines Wildbaches und bietet einige geologische und botanische Beson- derheiten. Die Dynamik der Veränderungen hat auch damit zu tun, dass das dorti- Sich rasch verändernde Flussterrassen entlang der Friederlaine: Geologie im Zeitraffer und Kleinformat ge Dolomitgestein schichtartig gelagert ist und leicht verwittert, sodass es in Form handlicher Steinbrocken vom Wasser leicht transportiert werden kann. Die Friederlaine tritt am oberen Rand des Friedergrieses aus einer Schlucht heraus und ergießt den mitgeführten Dolomitschutt (Gries oder Grieß) auf den schwach abfallenden, Geländesattel zwischen Ofenberg, Sunken- berg und Friederspitz. Ab- hängig von den gerade herr- schenden Bedingungen gräbt sich der Wildbach im Gries in kurzer Zeit ein neues Bett, schüttet bestehende Wasser- läufe zu und bringt dabei Bäu- me zum Absterben, während gleichzeitig an anderen Stellen neue nachwachsen. Man kann hier quasi die Entstehung von Landschaft auf einem kleinen Fichten mit Luftwurzeln 13
Naturschutz Areal wie im Zeitraffer beobachten. Margret hat Fotos von früheren Begehungen dabei, an Hand derer wir vor Ort sehen können, wie stark sich manche Gelände- punkte innerhalb von ein/zwei Jahren verändert haben. Die im Großen über Zehn- tausende von Jahren sich hin- ziehende Bildung von Flus- sterrassen (siehe etwa Isartal zwischen Lenggries und Tölz) kann man entlang der Frie- derlaine innerhalb weniger Jahre verfolgen. Die häufige Verlagerung des Bachbetts führt auch dazu, dass Baum- stämme bis zu einem Meter hoch mit Schotter zugeschüt- tet werden. Sie werden da- bei teilweise entrindet und Die Silberwurz klammert sich als Pionierpflanze an eine bilden neue Wurzeln. Wird Geländekante später der Schotter wieder weggespült, treten sie als Luftwurzeln zu Tage. Die meisten Bäume überstehen sol- che Wechselbäder nicht lange und sterben ab. Weite Teile des Friedergrieses haben deshalb das gespenstische Aussehen eines verbrannten Walds. Aufgrund der ständigen Bewegung sind Griese für die Vegetation aber auch von hohem Wert, denn diese Dynamik ermöglicht die Existenz von seltenen Pflanzen, die z.T. ausschließlich bei häufiger Schuttbewegung konkurrenzfähig sind. Manche Stellen innerhalb des Friedergrieses tragen aber auch bis zu 300 Jahre alten Berg- wacholderbäume. Nach fünf Stunden, acht Kilometern und nur 150 Höhenmetern kehren wir voller begeisterter Eindrücke nach Griesen zurück. Im Grenzstüberl haben wir bei einer kleinen Diaschau noch die Gelegenheit, das eine oder andere zu vertiefen. Unglaublich, was so eine Geröllwüste alles offenbart, wenn man sich ihr mit der rich- tigen Führerin nähert. Herzlichen Dank an Margret! 14
Naturschutz Herzblätterige Kugelblume Ein Steinbrech Polster erobert sich einen Platz zwischen Steinen und Baumstümpfen Übrigens: Am 11. Mai 2019 wiederholt Margret diese Exkursion (s. Tourenplan). Konrad Kürzinger 15
Jugend & Familie Tutzing, den 01. Januar 2019 Liebe Sektionsjugend, liebe Jugendleiter und Leiter der Familiengruppe, hiermit möchte ich Euch einladen zu unserer 1. Jugendvollversammlung am Samstag, 16. März 2019 um 14:00 Uhr in der Kletterhalle Trifthof, Boulderbereich Tagesordnung zur 1. Jugendvollversammlung der DAV Sektion Tutzing 1. Eröffnung und Begrüßung durch die Jugendreferentin, Wahl eines Protokollführers 2. Berichte und Planungen 3. Vorstellung und Bestätigung Mustersektionsjugendordnung, Bestätigung Jugendreferentin 4. Anträge, Wünsche, Fragen, Sonstiges, Abschluss • Bitte bringt unbedingt Euren DAV-Mitgliedsausweis mit! • Auf unserer Sektions-Seite (www.dav-sektion-tutzing.de) findet Ihr den Link zur Einverständniserklärung Eurer Eltern für die Teilnahme an unserer Jugend vollversammlung, den Ihr bitte ebenfalls mitbringen müsst, wenn Ihr unter 16 • Jahren alt seid. Dort findet Ihr auch die Mustersektionsjugendordnung. Noch Fragen? Dann wendet Euch am besten per Mail an Eure Jugendreferentin Barbara Heimerl barbaraheimerl@gmx.de Wir freuen uns auf Eure Teilnahme und eine tolle Jugendvollversammlung. Herzliche Grüße, gez. Barbara Heimerl Jugendreferentin 16
Jugend & Familie Jugendvollversammlung, Mustersektionsjugendordnung… Hört sich alles verdammt „trocken“ an?? Ist es auch !! J DARUM wollen wir uns ganz locker versammeln, in der „Höhle“ vom Trifthof in Weilheim, das ist der Aufenthalts- und Partybe- reich der Kletterhalle… Für Getränke und was zum Knabbern sorgen wir, dann wird die Jugendversamm- lung auf jeden Fall nicht ganz so trocken J Sobald wir mit dem „Versammeln“ fertig sind, kommt das Beste vom Nachmittag: Wir laden Euch ein zum gemeinsamen Kin- der- und Jugendklettern in der Kletterhalle Weilheim! Wer eine eigene Kletterausrüstung hat, darf die Schuhe und den Gurt gleich mitbringen, alle anderen bekommen das Material von uns, und es ist auch egal ob Ihr schon mal geklettert seid, oder ob Ihr Euch das einfach mal nur anschauen und ausprobieren wollt – einfach kommen… unsere erfahrenen Betreuer und Trainer zeigen Euch alles Notwendige – ver- sprochen J Damit wir ein wenig planen können, wäre es echt super wenn Ihr uns kurz eine E-Mail schreibt, am besten an die Adresse info@ dav-sektion-tutzing.de oder an die Barbara Heimerl über barbaraheimerl@gmx.de. Zum Abschluss gegen 17 Uhr machen wir dann noch ein Gruppenfoto mit viel „Cheese“ und beenden dann den hoffentlich informati- ven und spannenden Nachmittag. Wir freuen uns jetzt schon auf Euer Kommen – meldet Euch einfach und macht mit! Klettern in der Halle und im Fels 17
Naturschutz HINWEISE zur Jugendvollversammlung: • Eingeladen und stimmberechtigt sind alle Sektionsmitglieder bis zur Vollen- dung des 27. Lebensjahres. Eine Stellvertretung ist nicht zulässig. Teilnahmebe- rechtigt sind ferner alle Jugendleiter/innen, alle gewählten JDAV-Funktionsträ- ger/innen, sowie alle Leiter/innen von Kinder- und Jugendgruppen der Sektion. • Die Jugendordnung wurde durch die JDAV entwickelt, durch den Bundesju- gendleitertag 2017 sowie die Hauptversammlung 2017 des DAV beschlossen. Die Musterjugendordnung des DAV für seine Sektionen soll zunächst mit den verpflichtenden Bestandteilen beschlossen werden. Anträge an die Jugendver- sammlung liegen zurzeit nicht vor. Auf Kanufahrt In der Frickenhöhle 18
Berichte aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Tutzing 2018 Das Jahr 2018 wird als eines der wenigen Supersommerjahre in die Historie einge- hen, zumindest vorerst noch, solange dies durch die Klimaerwärmung nicht zum Standard wird. Wobei es ja schon im April mit fast durchgehend schönem Wetter losging und bis Ende Oktober anhielt. Zum Glück war es in unseren Breiten nicht so trocken wie anderswo. Begonnen hat das Tourenjahr aber schon vorher mit der wie immer sehr belieb- ten gemeinsamen Nachtwanderung von Jung und Alt an einem herrlichen Winter- abend im Dezember 2017. Gunter Lang führte die über 30 TeilnehmerInnen vom Midgardhaus den schönen Seeuferweg entlang zum Strandbad Feldafing und auch wieder zurück. Die gute fränkische Kost im Strandbad kam bei allen sehr gut an, und das nicht zum ersten Mal. Anschließend waren die Senioren und die (etwas) Jüngeren auf getrennten Wegen unterwegs. Wobei die Senioren sowohl von der Zahl der Veranstaltungen, erst recht aber von der Zahl der Teilnehmer deutlich vorne lagen. Mehr darüber im Bericht von Corinna Spies. Ich beschränke mich auf die wenigen anderen Touren. Alex Hauber organisierte im Mai die 7-Seen MTB-Tour im Werdenfelser Land. Bei leicht bewölktem Himmel fuhren wir durch eine atemberaubend schöne Kul- turlandschaft meist mäßig steil auf und ab. Leider gab es nur drei Teilnehmer, die aber kamen voll auf ihre Kosten. Die Tour verlief auf überwiegend leichten Wegen und stellte auch für E-Bikefahrer keinerlei Pro- bleme dar. Hardy, obwohl auch schon im Rentenalter, konnte auch ohne E-Unter- stützung prima mithalten. D i e To u r a u f d e n B ä re n - kopf startete im Juni von Pertisau aus. Auf demTu- nnelweg ging es wunder- Blick vom Bärenkopf auf den Achensee 19
Berichte aus den Ortsgruppen schön und total einsam auf die Bärenbadalm (1457 m). Von dort dann auf einem guten Steig zum Gipfel des Bärenkopfs (1991 m). Es gibt nur einige Stellen, wo Trittsicherheit wichtig ist. Am Gipfel hatte man eine fantastische Sicht auf Achen- see und Berge. Der Abstieg wurde zur Hälfte mit der Bahn erledigt. Die vier Teilnehmer waren begeistert von der schönen und abwechslungsreichen Tour. Die Bergtour zu den Lainl Wasserfällen fand Anfang Oktober im goldenen Herbst- licht statt. Zu fünft zogen wir von der Jachenau zunächst in Richtung Staffelalm, dann weiter zu den Wasserfällen, die trotz der Trockenheit unerwartet viel Wasser führ- ten. Ein Höhepunkt des Tages war die Einkehr auf der Lainlalm, wo uns die unter- haltsame Sennerin aus Pfaffenhofen an der Ilm mit einer guten Brotzeit und Kuchen verwöhnte. Die Ortsgruppe Tutzing bedankt sich bei den Tourenleitern und wünscht allen Mit- gliedern ein erlebnisreiches und unfallfreies Tourenjahr 2019. Gottfried Schütz Alex, Hardy, Georg, Gottfried und Christl an den Lainl-Fällen 20
Berichte aus den Ortsgruppen Fein sein, beinander bleibn ... Notizen von den Tutzinger Senior/innen Die Melodie hat wohl jeder noch im Ohr und auch der Text des Volkslieds aus dem 19. Jahrhundert ist von aktueller Frische: Es geht natürlich um die Liebe, die „so zart (is) wie a Soafnblasn“, weshalb man „treu sein, ned außigrasn“ sollte. Der Appell, wenngleich oft vergeblich, hat seine Bedeutung nicht verloren, auch nicht – im über- tragenen Sinn - für Wanderfreunde und Bergfexe, wie wir in dieser Saison wieder bestätigt bekamen. Hoaß war‘s im Sommer und da kam mancher Blutdruck, ob jung oder älter, biswei- len ins Schwächeln. So geschehen auch auf einer unserer Wanderungen. Das Ganze ging glimpflich ab, aber wir haben obige Erkenntnis wieder verinnerlichen müssen. Denn wenn es Einen von den beiden Letzten erwischt und alle Anderen schon weit vorgestürmt sind in ihrem Bewegungsdrang (und Werner als unendlich geduldiger Gruppenhüter ausnahmsweise nicht dabei ist), dann hat der Partner an der Seite ein Problem: bleiben oder nach vorne laufen, um Hilfe zu organisieren? Denn auch Tutzinger Senioren auf dem Weg nach Andechs 21
Berichte aus den Ortsgruppen mit der Handy-Akzeptanz hapert es bei uns. Doch die Freiheit von Technik und Re- geln muss ihre Grenzen haben. Wir wollen uns nicht gegenseitig einengen, aber auf- einander schauen. Das haben wir uns wieder fest vorgenommen. Eine gewisse Gruppendisziplin ist umso wichtiger, als wir immer mehr werden: Eine Teilnehmerzahl von 30 ist keine Seltenheit und bei der Wanderung im August von Kochel über den Felsenweg nach Schlehdorf waren wir sogar 40. Die gute, abwechs- lungsreiche Planung und Organisation durch Brigitte und Werner machen die Seni- orengruppe einfach attraktiv. Los ging es im März, wie immer am Anfang der Saison eher gemütlich, mit einer Wanderung um den Großen Ostersee. Traumwetter bescherte unser Ehrenmitglied Petrus im April für einen wunderschönen Frühlingsspaziergang auf dem Höhenweg von Arzbach nach Lenggries, unter dem frischen Grün der Bäume neben der leise plätschernden Isar, mit den noch schneebedeckten Bergen unter blankblauem Him- mel. Viele kannten diese Strecke nicht und waren begeistert, auch von der Einkehr im Garten eines Arzbacher Wirtshauses. Im Mai dann die beliebte Eckbauer-Tour: sanfte Fahrt mit dem alten Bähnle, Sonne zwischen spektakulären Wolkentürmen, Blütenpracht auf den Wiesen, ordentliche Lauf- und Schwitzleistung auf dem ab- wechslungsreichen Weg und schließlich Kaffee und Kuchen in Klais. Die Strecke zum Kochler Wasserfall im Juni forderte den ganzen Muskelapparat, ver- wöhnte aber mit Waldschatten und schließlich dem kühlen Nass, an dessen Rand die verdiente Brotzeit genossen wurde. Im Juli, auf einem der vielen Höhepunkte der Hitzewelle, geriet der Anstieg über die Reschbergwiesen zur Ruine Werdenfels zur rechten Plage. Im bereits erwähnten Volkslied ist ja vom „regn oder windn oder aberschneibn“ die Rede und das reimt sich auch schön auf „bleibn“. In einer moder- nen Fassung allerdings müsste noch das „aberbrenna“ hinzukommen. Dafür war’s im August am Kochelsee ein leichter Hüpfer durch liebvertraute Landschaft, mit kleiner Siesta am Schlehdorfer Seeufer vor dem Törn zurück in Richtung Trimini. Im September eroberten wir wieder einmal die Höhen überm Tegernsee, Ziel war die Siebenhüttenalm, in der man fein Brotzeit machen kann. Der Weg dorthin ein bequemer Trab entlang der Hofbauernweißach, die sich erst durch den Ort schlän- gelt, immer lebhafter wird und schließlich in ein schönes breites Tal mündet. Nach der Pause auf der Alm strebten ein paar Tapfere noch Richtung Wolfsschlucht, die Anderen flanierten auf dem Höhenweg zurück, am geschichtsträchtigen Tagungs- haus Wildbad Kreuth vorbei, das auf eine neue Bestimmung wartet. Statt Politikern und Journalisten tummelten sich dort ausgelassene junge Pferde auf der Wiese. 22
Berichte aus den Ortsgruppen Als Saisonabschluss scheint sie zur Tradition zu werden, die schweißtreibende Trek- kingtour im Oktober von Machtlfing zum Heiligen Berg. Ohne ausgiebige Pause am Weiher und angemessenem Seufzen und Stöhnen ist diese Strecke nicht zu bewälti- gen. Dann folgt die schwere Entscheidung zwischen Leberkäs’ und Schweinebraten – und eventuell ein Streuselkuchen danach? Wenn nur im Klosterhof die Sonna ned so aberbrenna dad! Corinna Spies Herbst-Weiher bei Andechs 23
Berichte aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Seeshaupt 2018 Im vergangenen Jahr führten wir folgende Wanderungen durch: • 30. Mai − Rund um den Eibsee • 05. Juli – Von Elmau zum Ferchensee • 29. August – Auf dem Altherrenweg im Ammertal • 28. September – In das Gaistal • 31. Oktober – Kramerplateauweg Anmerkungen 1. Wenn die Wanderschuhe lange nicht benutzt werden, dann kann man auch mal die Schuhsohle verlieren; so passiert bei der Eibseerunde. (Anmerkung: Mit Kabelbindern lassen sich lose Sohlen so fixieren, dass man damit z.B. noch von der Riffelscharte bis zum Eibsee absteigen kann J ; mir vor zwei Jahren so passiert, Kon- rad Kürzinger.) 2. Auf hohen Bergen gibt es eine weite Rundsicht, am Kramerplateauweg dage- gen kann man Eichkatzln beim Fangamandlspielen zuschauen. Ein herzliches Danke den Teilnehmern und Organisatoren der Wanderungen. Am letzten Montag im November werden Erinnerungsbilder gezeigt. Auch im kommenden Jahr trifft sich die Seniorengruppe jeden letzten Montag im Monat um 19:30 Uhr im Stüberl des Seniorenheims Seeshaupt, Tiefentalweg 9. Toni Schlosser Unsere Wandergruppe in Elmau 24
Berichte aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Penzberg 2018 Ein Bergjahr neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit, im Tourenbuch nachzulesen, was wir alles unternommen haben. Da der Schnee in den Bergen, anders als im Tal, meistens sehr reichlich war, konnten wir wieder schöne Skitouren unternehmen. Die Touren begannen mit dem Isentalkopf (1925 m) bei Ehr- wald, dann Osterfelderkopf, Rotwandreibn, Hermelekopf, Seekarspitz im Rofan sowie Igels- kar und Brendlkar, beides über die Coburger Hütte. Außerdem waren wir im Winter mehrmals am Brauneck, an der Benedik- tenwand, am Rabenkopf, Her- zogstand, Heimgarten und Sim- metsberg. Die Sommertouren wurden mit Bergrad-Unterstützung (ohne „E“!) unternommen. Wir fingen an mit dem Soiernhaus und der Schöttelkarspitze, gefolgt von Rotwand, Schachen/ Meilerhüt- te, Coburger Hütte und dem Brendlkar, Pleissenspitze sowie Weilheimer Hütte/ Krottenkopf. Obwohl wir alle nicht mehr die jüngsten sind, hat sich in den letzten Jahren eine „Senioren- gruppe“ gebildet, die jeden Mo- nat ein bis zwei Bergradtouren Lärche am Weg ins HochGlück (auch mit „E“) unternimmt. Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen 9 und 14, die Kilometerleistung zwischen 60 und 25
Berichte aus den Ortsgruppen 100. Es handelt sich hier quasi um „Heimatkundetouren“: Frauenschuhtour Aschol- ding, Forsthaus Aquila im Bächental, Staffelseeumfahrung, rund um den Walchensee und und und … Das Rasten und Einkehren wurde natürlich nicht vergessen. Außer Hunger, Durst und Muskelkater hatten wir keine Beschwerden. In der Hoffnung, dass es 2019 so weiter- geht, freuen wir uns aufs neue Jahr. Werner Roßgotterer Benediktenwand von Penzberg aus 26
Berichte aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Kochel 2018 Am 20. Januar 2018 trafen wir uns wieder traditionsgemäß zum Bergsteigerstamm- tisch mit Bilderrückblick vom vergangenen Jahr im Gasthof zur Post. Im Sommer wurde leider nur eine Bergtour auf den Guffert durchgeführt. Die restli- chen geplanten Sommertouren fielen dem mangelnden Interesse zum Opfer. Ganz schön was los auf unserer Guffert Tour! Vorschau 2019: Am 19. Januar 2019, 19:00 Uhr findet im Gasthof zur Post wieder unser Bergstei- gerstammtisch mit Bildern vom vergangenen Bergjahr statt. Ich bitte um zahlreiche Teilnahme. Die für 2019 geplanten Unternehmungen der Ortsgruppe Kochel sind wieder im gemeinsamen Tourenplan der Ortsgruppen enthalten, der sich weiter hinten in die- sem Jahresheft findet. Manfred Fischer organisiert wieder die Skitouren. Günther Stingl 27
Berichte aus den Ortsgruppen Kochler Schitouren 2018 Bei ganz passablen Schneeverhältnissen und bewölktem Wetter brachen wir Ende Januar zu unserer ersten Schitour auf die Brünnsteinschanze im Sudelfeldgebiet auf. Im gemütlichen Tempo ging es über Forststraßen und Waldlichtungen empor zum breiten Gipfelplateau. Von dort genossen wir die schöne Aussicht auf den nahege- legenen Wendelstein. Die nächste Tour führte uns auf den Setzberg am Tegernsee. Vom Parkplatz Hufna- gelstube gingen wir zunächst zur Rottach-Alm empor. Danach wurde das Gelände freier, und ab dem Wallberg- haus ging‘s dann etwas stei- ler zum Gipfel des Setzbergs empor. Bei der Abfahrt setzte in der schon tiefverschnei- ten Winterlandschaft leichter Schneefall ein. Ende Februar konnten wir endlich unsere lang geplante Schitour auf den Geigelstein, einem Schitouren-Klassiker in den Chiemgauer Alpen, anpa- cken. Bei eisigen Temperatu- ren ging es von Schleching aus über die ehemalige Schipiste zur Wuhrstein-Alm hinauf. Die wärmende Sonne wurde zu- nächst von einer dicken Hoch- nebelschicht daran gehindert, ihre Kraft zu entfalten. Ab der Wirtsalm gingen wir dann über schöne Hänge hinauf zur Schulter, mittlerweile kam auch die Sonne hervor. Zum Schluss ging’s dann noch über den Gipfelhang hinauf zum "In eisigen Höhen" am Gipfel des Geigelsteins höchsten Punkt. Da der Hoch- 28
Berichte aus den Ortsgruppen Kurzpause im Brendlkar nebel leider bald den Gipfel umhüllte, wurde es ungemütlich kalt und wir machten uns schnell an die Abfahrt. Unsere Frühjahrstour führte uns Anfang April in das Brendlkar in den Miemin- ger Bergen. Geplant hatten wir eigentlich die Grünsteinumfahrung, doch die Lifte zum Marienbergjoch fuhren nicht mehr. So mussten wir kurzfristig umdi- sponieren, nutzten die Ehrwalder-Alm-Lifte als Aufstiegshilfe und genossen bei strahlendem Sonnenschein den Aufstieg durch das tiefverschneite Brendlkar. Am Hinteren Tajatörl, dem höchsten Punkt der Tour, gönnten wir uns noch ein aus- giebiges Sonnenbad, bevor wir uns an die abwechslungsreiche Abfahrt machten. Manfred Fischer 29
DAV Jubiläumsfilm Freitag, 22. März 2019, 19:30 Uhr in der Stadthalle Penzberg – Eine gemeinsame Veranstaltung der DAV-Sektionen Tutzing und Neuland – Zum Jubiläum „150 Jahre DAV“ deckt diese Auswahl aus den besten Bergfilmen alle Facetten des Bergsports ab: Skifahren, Klettern, Bergsteigen und große Expedi- tionen zu den höchsten Bergen der Welt – heute und damals. Eine abwechslungs- reiche und unterhaltsame Tour durch die bewegende Geschichte des Bergsports. Termin bitte vormerken!
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 Viel Schnee – wenig Powder Skitechnik- und Tiefschnee-Kurs im Januar im Stubai Zuerst sah es nicht so gut aus für den Tiefschneekurs. Am Montag hatte der Lawinen- lagebericht noch eine große Lawinengefahr (Stufe 4), über 1800 hm sogar eine sehr große Lawinengefahr (5) angesagt. Doch zum Glück entspannte sich die Lage schnell und somit starteten 20 Tiefschneebegeisterte am Freitag, 26. Januar 2018, in den 2½-tägigen Skitechnik-Kurs, der wie jedes Jahr von Dieter Güntner und Hannes Atze auf dem Stubaier Glet- scher durchgeführt wurde. Gestartet wurde mit einer lustigen Aufwärm- und Kennenlernübung. Nach Erläuterung des Unterschieds zwischen Hannes‘ und Dieters Kurstechnik, bildeten wir zwei Gruppen. Hannes‘ Gruppe übte zunächst an der Fernauer Mauer, die ein teilwei- Spieglein, Spieglein auf der Nas' ... se perfektes Übungsgelände abgab und viel Spaß gemacht hat. Das Gebiet war zwar anspruchsvoll, aber so, dass man sich noch getraut hat. Hier wurde uns die passende Skifahrtechnik zu dem jeweiligen Ge- lände gezeigt. Wie ist etwa der Unterschied zwischen großen und kleinen Schwüngen? Bei welchem Gelände sollte man eher den Außenski belasten und wann eher beide gleich- mäßig? Wann ist eine Hoch- entlastung sinnvoll und wann eventuell eine Tiefenentlas- tung? Und wann nutzt man das „Abdriften“? Auch wurden uns Und drei Tage lang immer diese Fernsicht! Ganz links: ein paar Hilfen für den Tief- Zuckerhütl! schnee gezeigt. So übten wir zum Beispiel den Doppelstockeinsatz. Dem einen hilft es, weil man dadurch besser auf dem Ski steht, die andere ist dadurch koordinativ aber eher irritiert. Besonders 31
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 schön ist der Kurs auch durch die bildlichen Be- schreibungen von Hannes. So hat er uns das mit der Vorlage zum Beispiel an- hand einer Ente erklärt, die bei den Wellen immer et- was in Vorlage geht, um sich dann wieder aufzurichten. Wie gewohnt ging es in Dieters Gruppe in schwierigem Gelände Dieters Gruppe tempo- reich mit viel Gefühl anständig zur Sache! Klingt paradox – war aber so! Wir mussten erst mal lernen, unsere Füße zu spüren, wo belasten wir richtig und warum. Dazu hat er allerlei Tricks angewandt, sogar mit offenen Skischuhen waren wir, nach ersten Protesten, erstaunlich sicher unterwegs. Die Vorlage bzw. Rücklage war ein immer wiederkehrendes Thema. Ja und Schulter, Hüfte, Knöchel und sogar das Sprungge- Die gesamte Gruppe morgens an der Eisgrat-Bahn lenk braucht man zum Skifahren! Obwohl wir schon früh mit dem „Tiefschnee“ ge- liebäugelt haben, wurde erst ganz konsequent auf der Piste geübt, was uns dann bei 32
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 der ersten Abfahrt im Gelände sofort zugutekam. Wir haben wunderbare Hänge abseits der Piste mit wechselnden Schneequalitäten genossen und manche haben den Tiefschnee ganz aus der Nähe „betrachtet“. Kaum wurde über Schwierigkeiten geklagt, gab es schon eine Übung dazu. Immer wieder bekamen wir zu hören, dass wir die beste Gruppe sind. Weil wir sehr viele waren, hat Teresa manchmal die Hälf- te der Meute übernommen, was super war. Alles in Allem haben wir mit viel Spaß jede Menge gelernt, das wir jetzt „nur“ noch umsetzen müssen – denn Zitat Dieter: Skifahren lernt man nur durch Skifahren!!! Leider riss sich Julia am Samstag das Kreuzband und musste operiert werden. Die OP ist gut verlaufen, und Julia hat sich für den Kurs 2019 schon wieder angemeldet. Aus dem Kurs konnte jeder etwas für seine eigene Skitechnik und auch ein Gefühl für Piste und Ski mitnehmen. Auch die Organisation und die net- ten Abendessen waren echt super! Herzlicher Dank an Dieter und Han- nes! Ein Dankeschön aber auch an Dieters Tochter Teresa! Sie hat zeitweise die Hälfte von Dieters Gruppe übernommen und eine Kursteilnehmerin aus Hannes' Kurs kam in den Genuss, zwei Privatstunden bei ihr zu bekommen. Dieters Gruppe: Christian, René, Anna, Kathi, Helmut, Michi, Conny, Isi, Sophia, Leonhard, Daniela, Teresa. Hannes‘ Gruppe: Anna, Claudia, Isa, Flo, Julia, Freia, Fiffa, Diana. Cornelia Niederwieser-Lochmann, Claudia Czech 33
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 Pizza, Pasta, Powderrausch Skitechnik- und Tiefschnee-Kurs im März im Stubai Die Sonne begrüßte uns an einem Freitagmittag im Stubaital und versüßte uns den Tag mit besserem Wetter als angesagt war. Um die Zeit richtig zu nutzen, ging es für einen Teil der Gruppe direkt um kurz nach 12 auf die Piste. Um ein wenig die vom Autofahren steifen Glieder zu lo- ckern und uns an die Verhältnis- se zu gewöhnen, begannen wir mit ein paar einfachen Übungen auf der blauen Piste. Nach den ersten Kurven standen alle bald wieder sicher auf den Skiern und unsere Trainer Teresa (Resi) und Dieter Güntner teilten uns in zwei Gruppen auf. Am Nach- mittag übten wir mit großen und Im siebten Tiefschneehimmel kleinen Schwüngen auf mehr oder minder steilen Hängen. Das eigentliche Tiefschneefahren stand jedoch erst für den nächsten Tag auf dem Programm. Die ersten Erfolge wurden am Abend bei leckerer Pizza und Pasta aus der nahe- gelegenen Pizzeria gefeiert und unter liebevoller Versorgung von Frau Nagel auch der restliche Teil der Kursgruppe aus Bayreuth willkommen geheißen. Der Abend wurde lustig, aber nicht sehr lang, denn die Abfahrt für den nächsten Morgen war um acht Uhr geplant. Mit vollen Bäuchen von einem wunderbar reichlichen Frühstück machten wir uns am Samstagmor- gen auf den Weg zum Gletscher. Das zeitige Aufstehen wurde mit fast leeren Pisten belohnt. Leider war das Wetter etwas schwierig, hielt uns aber von den Übungen neben der Piste nicht ab. Unter Teresas Gruppe bei einem Feedback-Halt Resis und Dieters Anleitungen erkundeten wir die zahlreichen Freeride-Varianten des Skigebietes. Alle, ob mit viel 34
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 oder wenig Erfahrung, und auch unsere Snowboarder konnten dabei ihre Kenntnis- se erweitern und auf ihre Kosten kommen. Bei zunehmend schlechterer Sicht spaltete sich am Nachmittag die Gruppe noch ein- mal auf. Die etwas Erschöpf- teren genossen nach einigen Abfahrten heißen Kakao und Kaffee in der gemütlichen Dresdner Hütte und erwar- teten den Rest an der Talsta- tion nach ihrer Talabfahrt. Am Abend zuvor waren alle be- geistert von ihrer Pizza- und Pasta-Wahl gewesen, so dass die Bestellung bei der Pizze- ria auch am Samstagabend - wiederholt wurde.In der ge- mütlichen Stube der Pension Nagel wurden also bei lecke- Da staubt's: Freeride-Abfahrt und ein heller Glanz rem Essen, Wein und Bier die in der Ferne Bärig war's! 35
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 Geschichten des Tages und noch Vieles mehr ausgetauscht. Auch das Kartenspielen kam nicht zu kurz. Die letzten 24 Stunden vergingen wie im Flug. Sonntagfrüh entzückte Rufe: Neu- schnee! Selbst im Tal lagen einige Zentimeter und so beeilten sich alle beim Zusam- menpacken ihrer Sachen in fröhlicher Erwartung der Verhältnisse am Gletscher. Wir wurden nicht enttäuscht: Traumhafte Powderabfahrten, die jeden Sturz wie ein Kis- sen abfingen! Am Vormittag konnte meine Gruppe sich sogar in unberührte Hänge stürzen; unsere erste lange Tiefschneefahrt wurde zum puren Genuss. Mit roten Gesichtern und einem Lächeln auf den Lippen kehrten wir mittags noch mal ein, um Kraft für den letzten Skinachmittag zu tanken. Wir sollten sie brauchen. Das Wetter schlug um, und minimale Sicht machte die Talabfahrt zu einer echten Herausforderung. Trotzdem hätte jeder von uns sie noch einmal in Kauf genommen, hätten wir dafür noch länger bleiben können. Mit schönen Erinnerungen machten wir uns schweren Herzens am Nachmittag wie- der auf den Weg nach Hause. Ich bin mir sicher, wir haben alle die Tage sehr genos- sen. Annelies Drossel Loisach - Kochelsee - Moor Foto: Konrad Kürzinger 36
Berichte zum Ausbildungs- & Tourenprogramm 2018 Livin' la vida loca! – sektionsübergreifendes Eiskletterwochenende mit „Fun Facts" – Prolog Beim Bier auf meiner Geburtstagsfeier: Helli: Und was macht ihr nächstes Wochenende? Geli: I fahr auf Südtirol und mach mit'm Hofi den Eiskletterkurs. Helli: So a Schmarrn! Stellt's eich z'samm in de Kältn in so a Schattnloch. Und ringsum gibt's an Powder zum Skifahrn. Geh – ihr spinnt's doch alle! Februar 2018 Heuer ist es in der Tat schwer! Soll man eine (weitere) Skitour unternehmen oder doch noch die Gelegenheit nutzen, um im Eis zu spielen? Eine Glaubensfrage, die die Lager spaltet. Für die Teilnehmer der Gemeinschaftsproduktion „Eiskletterkurs“ der DAV-Sektionen Tutzing & Starnberg steht mit der Anmeldung jedenfalls fest: wir wollen Letzteres. Markus und Geli sind das sektionsübergreifende Trainer-Team, das für die Völkerverständigung rund um den Starnberger See sorgt. Aber von vorne: Wir 9 Teilnehmer + 2 Trainer treffen uns in Terenten (Pustertal) und sehen uns dort teilweise zum ersten Mal. Da es schon spät ist, erfolgt die erste L a g e b e s p re c h u n g gleich bei Pizza und Bier. Wir Teilneh- mer dürfen uns wün- schen, was wir die nächsten drei Tage lernen und erleben wollen. Das Leben ist für einen Augenblick ein Wunschkonzert. HURRA! Tag 1 im Eis: Das Ziel ist heute der Möselegraben; mit ei- Im Möselegraben: ideales Übungsgelände 37
Berichte zum Ausbildung- & Tourenprogramm 2018 ner Stunde Anfahrt zwar relativ weit (Bergsport ist Motorsport!) – dafür sehr loh- nend, weil einsam. Ein weiterer Vorteil: Alle müssen erst mal 30 m abseilen, bevor man irgendeinen Meter klettern kann. Das heißt im Umkehr- schluss: Am Ende des Tages müs- sen alle in der Lage sein, diese 30 m aus dem Kessel heraus zu pi- ckeln. Das nenne ich Motivation! Schnell sind vier Topropes ein- gehängt und jeder darf sich an unterschiedlichen Schwierigkeits- graden probieren (WI2 bis WI5). Das funktioniert je nach Vor- wissen, Steilheit und Eisqualität unterschiedlich gut. Alle haben irgendwo ein Defizit; deshalb sind wir hier. Von Geli und Hofi gibt es Tipps zur Klettertechnik: Dreieckstechnik! Bogenspan- nung! Hüfte ans Eis! Ferse tief! Langer Arm! – so schallt es hie Die schwere mixed Route zieht durch den Fels in die und da durch den Kessel. Wer dünne Säule (S) will, wird langsam an den Vor- stieg herangeführt: Stand selber bauen, Schrauben im Nachstieg drehen, Vorsteigen mit gesetzten Schrauben, bis hin zur Kür, wo alles komplett selbst abgesichert werden muss! An einer Station wer- den Abalakovs (oder Kalaschnikovs?) gebohrt und durch langsames Auspickeln der gebohrten „Eisuhr“ die verbleibenden Haltekräfte demonstriert. Das Ergebnis: wir müssen uns nie wieder Sorgen machen! Die Haltekräfte einer gut gesetzten Abala- kov sind phänomenal. Das gibt Vertrauen ins Material, ins Eis und in die eigenen Fä- higkeiten. Als Schmankerl hängt Geli für Interessierte noch eine lange Eisklettertour mit kurzer Mixed-Passage ein. Hier dürfen sich die Mutigen probieren. Heureka! Was für ein Spaß – wenn er vorbei ist. Die Übergänge vom Eis in den Fels und zurück sind spannend, die Route ist anhaltend steil, die Arme dick, der Atem flach…. Wenn man wieder sicheren Boden unter den Füßen hat, fühlt man sich definitiv ein paar Zentimeter größer; dem blauen Himmel so nah! 38
Sie können auch lesen