Februar 2020 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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Februar 2020 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Februar 2020
Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung .................................................................................................................. 1

Coronavirus: wenig Angst vor Ansteckung .......................................................................... 2

Lebensmittelpreise beim Einkauf nicht an erster Stelle .................................................... 3

Aber: Lebensmittel sind für 43 Prozent keineswegs zu billig ........................................... 5

Wohnungsmarkt: große Unterstützung für regulative Eingriffe ........................................ 6

Wirtschaftliche Stimmung leicht eingetrübt ......................................................................... 9

Regierungszufriedenheit: Berliner Koalition weiter mit Problemen ............................... 10

Politikerzufriedenheit: Merkel vor Maas und Spahn ........................................................ 11

Sonntagsfrage: Geringe Veränderungen bis zur Wochenmitte ..................................... 12

Studieninformation................................................................................................................. 14
Zusammenfassung

Die Bundesregierung aus Union und SPD tut sich auch im zweiten Jahr der laufenden Legislaturpe-
riode schwer, bei den Bundesbürgern zu punkten. Ein knappes Drittel ist aktuell zufrieden mit der
Arbeit der Berliner Koalition, zwei Drittel üben Kritik. Damit ist der Zuspruch zur Regierungsarbeit
gegenüber Anfang Januar sogar leicht zurückgegangen. In der bundespolitischen Stimmung hat
sich bis zur Mitte dieser Woche nur wenig bewegt. Die CDU/CSU käme aktuell wie im Vormonat
auf 27 Prozent. Die SPD legt um 1 Punkt auf 14 Prozent zu, die Grünen geben im gleichen Zeitraum
1 Punkt ab und hätten aktuell 22 Prozent in Aussicht. Für die AfD würden sich unverändert 14
Prozent entscheiden. Während sich die Linke um 1 Punkt auf 9 Prozent verbessert, verliert die FDP
1 Punkt. Die Liberalen kämen damit auf 8 Prozent. Alle anderen Parteien würden zusammen ge-
nommen 6 Prozent erzielen. Mögliche bundespolitische Folgen der Ministerpräsidentenwahl
in Thüringen sind im aktuellen ARD-DeutschlandTREND nicht berücksichtigt.

Der Kampf gegen den in China ausgebrochenen neuartigen Coronavirus bestimmt derzeit weltweit
die Schlagzeilen. Ungeachtet erster Krankheitsfälle auch in Deutschland bleiben die Bundesbürger
alles in allem gelassen: Für acht von zehn haben die deutschen Behörden und Gesundheitseinrich-
tungen die Situation bislang unter Kontrolle. Eine mögliche Ansteckung mit dem neuen Coronavirus
bereitet in der Bundesrepublik aktuell nur jedem Zehnten große bzw. sehr große Sorgen.

Zu Wochenbeginn sind im Kanzleramt Vertreter des Einzelhandels und der Ernährungsindustrie zu
einem Spitzentreffen über faire Handelspraktiken und höhere Lebensmittel-Preise zusammenge-
kommen. Die zentrale Erwartung der Bundesbürger an die hiesige Landwirtschaft betrifft die Be-
reitstellung gesunder und hochwertiger Lebensmittel, die knapp die Hälfte als die wichtigste Auf-
gabe bezeichnet. An zweiter Stelle nennen die Bundesbürger die Gewährleistung des Tierwohls,
gefolgt vom Umwelt- und Klimaschutz. Die Erzeugung möglichst preisgünstiger Lebensmittel heben
dagegen nur 4 Prozent als wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft hervor. Dem entspricht, dass die
Bundesbürger den Lebensmittelpreis nicht zwangsläufig als das entscheidende Kriterium für die
eigene Kaufentscheidung ansehen. Im Gegenteil. Dass der Lebensmitteleinkauf an der Kasse nicht
zu teuer wird, ist für 12 Prozent der entscheidende Aspekt beim Einkauf von Fleisch, Wurst, Käse,
Obst oder Gemüse. Dies lässt jedoch nicht den Schluss zu, dass höhere Preise von überragenden
Mehrheiten in Deutschland unterstützt werden würden. Das aktuelle Preisniveau bei Lebensmitteln
ist zwar aus Sicht gut jedes zweiten Bundesbürgers eher zu niedrig. 43 Prozent aber widersprechen:
Sie betrachten die bestehenden Lebensmittelpreise als bereits angemessen oder zu hoch.

Der angespannte Immobilienmarkt sorgt anhängerübergreifend für Unmut gegenüber der Woh-
nungspolitik von Bund und Ländern. Mit den Anstrengungen der Politik in Deutschland zur Schaf-
fung von bezahlbarem Wohnraum ist gerade einmal jeder siebte Bundesbürger zufrieden. 80 Pro-
zent üben Kritik. Das Unbehagen an der Wohnungspolitik geht einher mit der Unterstützung für
stärkere regulative Eingriffe in den Wohnungsmarkt. So findet der zu Jahresbeginn in Berlin be-
schlossene Mietendeckel, der ein Einfrieren von Mieten für die kommenden fünf Jahre sowie die
Einführung von Mietobergrenzen vorsieht, bundesweit bei sieben von zehn Zustimmung.

                                                               A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____1
Coronavirus: wenig Angst vor Ansteckung

Der Kampf gegen den in China ausgebrochenen neuartigen Coronavirus bestimmt derzeit weltweit
die Schlagzeilen. Ungeachtet erster Krankheitsfälle auch in Deutschland bleiben die Bundesbürger
alles in allem gelassen: Für acht von zehn (82 Prozent) haben die deutschen Behörden und Ge-
sundheitseinrichtungen die Situation bislang alles in allem unter Kontrolle. Nur jeder Siebte (14
Prozent) meldet Zweifel an. Eine mögliche Ansteckung mit dem neuen Coronavirus bereitet in der
Bundesrepublik aktuell nur jedem Zehnten (10 Prozent) große bzw. sehr große Sorgen. Neun von
zehn (89 Prozent) sind weniger (31 Prozent) oder gar nicht besorgt (58 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Corona-Virus

    Deutsche Behörden und Gesundheitseinrichtungen…                                                     Angst vor Ansteckung

                         82
                                                                                                                                                                                         58

                                                                                                                                                                 31

                                                                         14
                                                                                                                                          7
                                                                                                                  3

         haben die Situation unter                    haben die Situation nicht unter                       sehr groß                  groß               weniger groß                  klein
                Kontrolle                                       Kontrolle

   In China sind mehrere tausend Personen an einer neuartigen Lungenkrankheit erkrankt, die
   durch das sogenannte Corona-Virus verursacht wird. Mittlerweile sind Fälle auch in anderen
   Ländern aufgetreten, darunter in Deutschland. Wie sehen Sie das: Haben die Behörden und
   Gesundheitseinrichtungen in Deutschland die Situation bislang alles in allem unter Kontrolle oder   Wie groß ist Ihre Sorge, dass Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit dem neuen
   nicht?                                                                                              Corona-Virus anstecken?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____2
Lebensmittelpreise beim Einkauf nicht an erster Stelle

Zu Wochenbeginn sind im Kanzleramt Vertreter des Einzelhandels und der Ernährungsindustrie zu
einem Spitzentreffen über faire Handelspraktiken und höhere Lebensmittelpreise zusammenge-
kommen. Die zentrale Erwartung der Bundesbürger an die hiesige Landwirtschaft betrifft die Be-
reitstellung gesunder und hochwertiger Lebensmittel, die knapp die Hälfte (49 Prozent) als die
wichtigste Aufgabe bezeichnet. An zweiter Stelle nennen die Bundesbürger die Gewährleistung
des Tierwohls (29 Prozent), gefolgt vom Umwelt- und Klimaschutz (16 Prozent). Die Erzeugung
möglichst preisgünstiger Lebensmittel heben dagegen nur 4 Prozent als wichtigste Aufgabe der
Landwirtschaft hervor.

  ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
  Ziele von Landwirtschaft

   gesunde und hochwertige Lebensmittel erzeugen                                                             49

   das Tierwohl gewährleisten                                                              29

   Umwelt und Klima schützen                                                          16

   preisgünstige Lebensmittel erzeugen                                  4

  Was sollte die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft bei uns in Deutschland sein?

  Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
  Werte in Prozent
  Fehlende Werte: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____3
Vor diesem Hintergrund finden Vorschläge wie das Verbot von Preisen, bei denen Lebensmittel
unterhalb der Herstellerkosten angeboten werden, eine breite Unterstützung in der Bevölkerung:
Sieben von zehn (73 Prozent) sprechen sich für derartige Verbote aus, nur jeder Vierte (24 Prozent)
ist dagegen. Dem entspricht, dass die Bundesbürger den Lebensmittelpreis nicht zwangsläufig als
das alles überragende Kriterium für die eigene Kaufentscheidung ansehen. Im Gegenteil. Dass der
Lebensmitteleinkauf an der Kasse nicht zu teuer wird, ist für 12 Prozent der entscheidende Aspekt
beim Einkauf von Fleisch, Wurst, Käse, Obst oder Gemüse. Vier von zehn Bundesbürgern (41 Pro-
zent) geben stattdessen an, dass sie vor allem auf die regionale Herkunft achten würden. Für ein
gutes Drittel (35 Prozent) müssen die Lebensmittel in erster Linie den persönlichen Qualitätsvor-
stellungen entsprechen. Dass die Lebensmittel auf jeden Fall Bio-Produkte sein müssen, ist dage-
gen in Deutschland nur für 12 Prozent ausschlaggebend.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Kriterien des Lebensmitteleinkaufs

    dass die Lebensmittel aus Ihrer Region stammen                                                                    41

    dass die Qualität stimmt                                                                                 35

    dass der Einkauf nicht zu teuer wird                                       12

    dass die Lebensmittel Bio-Produkte sind                                    12

   Wenn Sie Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst oder Käse einkaufen: Worauf achten Sie beim Einkauf besonders?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                        A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____4
Aber: Lebensmittel sind für 43 Prozent keineswegs zu billig

Ein aus Sicht der Bundesbürger eher nachrangiger Wert des Lebensmittelpreises in der Kaufent-
scheidung lässt jedoch nicht den Schluss zu, dass höhere Preise von überragenden Mehrheiten in
Deutschland unterstützt werden würden. Das aktuelle Preisniveau bei Lebensmitteln ist zwar aus
Sicht gut jedes zweiten Bundesbürgers (54 Prozent) eher zu niedrig. 43 Prozent aber widerspre-
chen: Sie betrachten die bestehenden Lebensmittelpreise als bereits angemessen (36 Prozent) o-
der zu hoch (7 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Lebensmittelpreise in Deutschland

                             Gesamt                                              Parteianhänger
                                                 Grüne        Linke           CDU               SPD              FDP              AfD

   eher zu niedrig               54                 72         66               58               56               50               26

   angemessen                    36                 23         24               36               39               41               54

   eher zu hoch                       7                  1          5                5                5                9           20

   Derzeit wird in Deutschland über die Preise für Lebensmittel diskutiert. Was denken Sie: Sind die Preise für Lebensmittel bei uns grundsätzlich…?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

Wichtig für die Bewertung der hiesigen Lebensmittelpreise ist die jeweilige Einkommenssituation.
In Haushalten mit einem Netto-Einkommen von weniger als 1.500 EUR sind 64 Prozent der Mei-
nung, die derzeitigen Lebensmittelpreise seien keineswegs zu niedrig. Die Debatte um höhere Le-
bensmittelpreise birgt neben sozialem auch politischen Konfliktstoff: Zwar überwiegt die Wahrneh-
mung zu niedriger Preise in den Reihen der Koalitionsparteien. Immerhin gut vier von zehn Unions-
(41 Prozent) und SPD-Anhängern (44 Prozent) aber teilen diese Meinung nicht. Klar überzeugt von
zu niedrigen Lebensmitteln sind insbesondere die Anhänger der Grünen mit 72 Prozent. Ihnen ge-
genüber stehen die Wähler der AfD, von denen nur jeder Vierte die deutschen Lebensmittelpreise
als zu niedrig ansieht.

                                                                                                               A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____5
Wohnungsmarkt: große Unterstützung für regulative Eingriffe

Der angespannte Immobilienmarkt sorgt anhängerübergreifend für Unmut gegenüber der Woh-
nungspolitik von Bund und Ländern. Mit den Anstrengungen der Politik in Deutschland zur Schaf-
fung von bezahlbarem Wohnraum ist gerade einmal jeder siebte Bundesbürger (14 Prozent) zu-
frieden. 80 Prozent üben Kritik.

  ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
  Zufriedenheit Wohnungspolitik in Deutschland

                                                                                        Parteianhänger

                                                                                                        sehr zufrieden / zufrieden       weniger / gar nicht zufrieden

                                                                                        CDU/CSU                             18                              76
                                                         44
                                                                                        SPD                                 18                              75
                                                                   36
                                                                                        FDP                                  17                               82

                                  13                                                    Grüne                                16                              81

            1                                                                           Linke                                14                             78
         sehr                 zufrieden              weniger    gar nicht               AfD                                       8                           83
       zufrieden                                    zufrieden   zufrieden

  Wie zufrieden sind Sie mit den Anstrengungen der Politik in Deutschland zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum?

  Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
  Werte in Prozent
  Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                        A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____6
Das Unbehagen an der Wohnungspolitik geht einher mit der Unterstützung für stärkere regulative
Eingriffe in den Wohnungsmarkt. So findet der zu Jahresbeginn in Berlin beschlossene Mietende-
ckel, der ein Einfrieren von Mieten für die kommenden fünf Jahre sowie die Einführung von Mie-
tobergrenzen vorsieht, bundesweit mehrheitliche Unterstützung: Sieben von zehn (71 Prozent) fin-
den die Berliner Maßnahmen eher gut, 24 Prozent eher schlecht. Unter den deutschen Mietern
selbst sind 81 Prozent von den Berliner Maßnahmen überzeugt. Der Zuspruch zum Mietendeckel
überwiegt in den Reihen aller Parteien, insbesondere unter den Anhängern von Linken (85:11 Pro-
zent), Grünen (83:15 Prozent) und der SPD (79:13 Prozent), aber auch bei den Wählern von Union
(68:27 Prozent) und AfD (60:33 Prozent). Allein unter den FDP-Anhängern halten sich Zustimmung
und Ablehnung aktuell etwa die Waage (47:44 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Bewertung des Berliner Mietendeckels

                                                                                            Parteianhänger

                                                                                                                               eher gut      eher schlecht
                                81
                  71
                                                                                            Linke             85                              11

                                                                                            Grüne             83                               15

                                                                                            SPD                79                             13
                                                               24
                                                                                            CDU/CSU                 68                              27
                                                                             14
                       Gesamt

                                                                    Gesamt
                                     Mieter

                                                                                            AfD                      60                              33
                                                                             Mieter

                    eher gut                                  eher schlecht                 FDP                           47                              44

   Berlin hat als erstes Bundesland einen so genannten Mietendeckel und Mietobergrenzen beschlossen. Bei Wohnungen, die vor 2014 gebaut wurden, dürfen die Mieten in
   Berlin für fünf Jahre nicht erhöht werden. Gleichzeitig gelten Mietobergrenzen. Falls Mietverträge deutlich über diesen Grenzen liegen, können Mieter eine Absenkung
   verlangen. Finden Sie diese Berliner Maßnahmen eher gut oder eher schlecht?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                            A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____7
Bei einem Teil der Mieter bestehen durchaus existenzielle Sorgen. Drei von zehn Mietern (29 Pro-
zent) machen sich sehr große bzw. große Sorgen, dass sie sich ihre Wohnung in 10 Jahren nicht
mehr leisten können. Entsprechende Sorgen sind in Deutschland vor allem bei den mittleren Ein-
kommensgruppen verbreitet.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Mieter-Sorge vor finanzieller Überforderung

                                                                                                         Demographische Gruppen

                                                                                                                                             sehr groß / groß                 gering / gar keine

                                                                                                                      < 1.500 €                        28                                   69

                                                                                                          Einkommen
                                                                                                                      < 3.000 €                             36                              63
                                                                               37
                                                         31
                                                                                                                      3.000 € und mehr                25                                    70
                                   19
                                                                                                                      < 20.000                       23                                     74
                                                                                                          Ortsgröße

            10
                                                                                                                      < 100.000                             37                              62

        sehr groß                groß                 gering               gar keine                                  100.000 und mehr                 28                                   69

   [An Menschen, die in Miete wohnen]
   Haben Sie Sorge, dass Sie sich in zehn Jahren Ihre jetzige Wohnung bzw. Ihr jetziges Haus nicht mehr leisten können? Machen Sie sich hier sehr große, große, geringe
   oder gar keine Sorgen?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kaufe demnächst Eigentum / ziehe demnächst in Eigentumswohnung, eigenes Haus / weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                                 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____8
Wirtschaftliche Stimmung leicht eingetrübt

Meldungen zu steigenden Kurzarbeiter- und Arbeitslosenzahlen sowie über Probleme in der deut-
schen Industrie- und Bankenlandschaft haben in der wirtschaftlichen Stimmung der Bundesbürger
erste Spuren hinterlassen. Zwar bewertet mit 69 Prozent weiterhin eine große Mehrheit der Bun-
desbürger die wirtschaftliche Lage in Deutschland positiv. Das Urteil fällt allerdings weniger gut aus
als in den vorangegangenen sechs Jahren. Ein positives Bild überwiegt in den Reihen von SPD
(84:14 Prozent), Grünen (83:15 Prozent), Union (82:18 Prozent) und Linken (70:29 Prozent), weni-
ger deutlich auch bei den FDP-Anhängern (56:44 Prozent). Die Wähler der AfD (49:51 Prozent) sind
in ihrem Urteil gespalten.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Wirtschaftliche Lage in Deutschland

     100

      90

      80

      70                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          69 sehr gut / gut
      60

      50

      40

      30                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      30 weniger gut / schlecht
      20

      10

        0
                                Feb. 99

                                                                        Feb. 02

                                                                                                                Feb. 05

                                                                                                                                                        Feb. 08

                                                                                                                                                                                                Feb. 11

                                                                                                                                                                                                                                        Feb. 14

                                                                                                                                                                                                                                                                                Feb. 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Feb. 20
            Aug. 97

                      Mai. 98

                                          Nov. 99

                                                    Aug. 00

                                                              Mai. 01

                                                                                  Nov. 02

                                                                                            Aug. 03

                                                                                                      Mai. 04

                                                                                                                          Nov. 05

                                                                                                                                    Aug. 06

                                                                                                                                              Mai. 07

                                                                                                                                                                  Nov. 08

                                                                                                                                                                            Aug. 09

                                                                                                                                                                                      Mai. 10

                                                                                                                                                                                                          Nov. 11

                                                                                                                                                                                                                    Aug. 12

                                                                                                                                                                                                                              Mai. 13

                                                                                                                                                                                                                                                  Nov. 14

                                                                                                                                                                                                                                                            Aug. 15

                                                                                                                                                                                                                                                                      Mai. 16

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nov. 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aug. 18

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mai. 19

   Wie beurteilen Sie die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Mai 2019 „Deutschland vor der Europawahl“
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                                                                                                                                                       A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____9
Regierungszufriedenheit: Berliner Koalition weiter mit Problemen

Die Bundesregierung aus Union und SPD tut sich auch im zweiten Jahr der laufenden Legislaturpe-
riode schwer, bei den Bundesbürgern zu punkten. Ein knappes Drittel (32 Prozent; -4) ist aktuell
zufrieden mit der Arbeit der Berliner Koalition, zwei Drittel (68 Prozent; +5) üben Kritik. Damit ist
der Zuspruch zur Regierungsarbeit gegenüber Anfang Januar sogar leicht zurückgegangen. In den
Reihen von Union (46:53 Prozent) und SPD (52:48 Prozent) halten sich Zuspruch und Ablehnung die
Waage. Unter den Anhängern der Bundestagsopposition überwiegt die Kritik an der Berliner Regie-
rungsarbeit, am deutlichsten bei den Anhängern der AfD.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Zufriedenheit mit der Bundesregierung

                                                                                   Parteianhänger

                                                                                                   sehr zufrieden / zufrieden       weniger / gar nicht zufrieden

                                                                                   SPD                        52                               48
                                                         47
                                                                                   CDU/CSU                      46                               53

                                   32                                              Grüne                           39                               60

                                                                          21       FDP                             38                               62

                                                                                   Linke                                24                               76

             0                                                                     AfD                                          1                             99
     sehr zufrieden           zufrieden               weniger          gar nicht   Keine Partei                         24                               76
                                                     zufrieden         zufrieden
             -1                    -3                     +2              +3

   Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2020
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                  A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____10
Politikerzufriedenheit: Merkel vor Maas und Spahn

CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt wie im Januar mit 53 Prozent Zustimmung den Spit-
zenplatz im bundesweiten Politikerranking ein. SPD-Außenminister Heiko Maas steht mit einem
Zuspruch von 47 Prozent (+2) an zweiter Stelle, gefolgt von CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn
(44 Prozent; +2 zu Dezember) und von SPD-Vizekanzler Olaf Scholz (43 Prozent; -1). Im vorderen
Mittelfeld platzieren sich mit identischer Bewertung (37 Prozent) FDP-Vorsitzender Christian Lindner
(+1) und CSU-Innenminister Horst Seehofer (-7). Im hinteren Mittelfeld liegen Grünen-Chefin An-
nalena Baerbock (29 Prozent; -1 zu Dezember) und CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner
(29 Prozent).

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Politikerzufriedenheit
                                                                                                                                                                          Be-
                                                                                    sehr zufrieden / zufrieden                         weniger / gar nicht zufrieden kanntheit
   Angela Merkel                                   CDU                        ±0                                               53                                   45          98

   Heiko Maas                                      SPD                        +2                                          47                                        39          86

   Jens Spahn*                                     CDU                        +2                                     44                                             39          83

   Olaf Scholz                                     SPD                        -1                                     43                                             40          83

   Christian Lindner                               FDP                        +1                                37                                                  45          82

   Horst Seehofer                                  CSU                        -7                                37                                                  57          94

   Annalena Baerbock*                              Grüne                      -1                           29                                                       26          55

   Julia Klöckner                                  CDU                                                     29                                                       42          71

   Annegret Kramp-Karrenbauer                      CDU                        -2                    21                                                              70          91

   Alexander Gauland**                             AfD                        ±0               15                                                                   70          85

   Norbert Walter-Borjans                          SPD                                       14                                                                     28          42

   Bernd Riexinger                                 Linke                                  11                                                                        19          30
   Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder ni cht beurteilen können, geben Sie das bitte
   an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Januar 2020 / *zu Dezember 2019 / **zu November 2019
   Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe

Das hintere Drittel wird angeführt von der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer (21 Pro-
zent; -2). AfD-Fraktionschef Alexander Gauland erfährt wie Ende letzten Jahres einen Zuspruch von
15 Prozent. Der neue SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans wird ähnlich bewertet wie
seine Co-Vorsitzende zu Jahresbeginn: 14 Prozent äußern sich zustimmend zu seiner Person, 28
Prozent üben Kritik. Wie bei Saskia Esken trauen sich jedoch auch bei Norbert Walter-Borjans sechs
von zehn Bundesbürgern derzeit noch keinerlei Urteil zu. Auf dem letzten Platz im aktuellen Urteil
der Bundesbürger landet Linken-Parteivorsitzender Bernd Riexinger (11 Prozent). Obwohl genauso
lange im Amt wie Katja Kipping, erreicht er nicht ansatzweise deren Bekanntheit. Nur drei von
zehn Bundesbürgern können mit seinem Namen etwas anfangen.

                                                                                                                      A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____11
Sonntagsfrage: Geringe Veränderungen bis zur Wochenmitte

In der bundespolitischen Stimmung hat sich bis zur Mitte dieser Woche nur wenig bewegt. Die
CDU/CSU käme aktuell wie im Vormonat auf 27 Prozent. Die SPD legt um 1 Punkt auf 14 Prozent
zu, die Grünen geben im gleichen Zeitraum 1 Punkt ab und hätten aktuell 22 Prozent in Aussicht.
Für die AfD würden sich unverändert 14 Prozent entscheiden. Während sich die Linke um 1 Punkt
auf 9 Prozent verbessert, verliert die FDP 1 Punkt. Die Liberalen kämen damit derzeit auf 8 Prozent.
Alle anderen Parteien würden zusammen genommen 6 Prozent erzielen. Mögliche bundespoliti-
sche Folgen der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen sind im aktuellen ARD-
DeutschlandTREND nicht berücksichtigt.

   ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

             27
                                                                                                                                     22

                                     14                      14
                                                                                      8                        9
                                                                                                                                                           6

       CDU/CSU                      SPD                     AfD                     FDP                     Linke                   Grüne              Andere
             ±0                      +1                       ±0                      -1                      +1                      -1                   ±0

   Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswah l
   Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 09. Januar 2020

                                                                                                                              A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____12
ARD-DeutschlandTREND Februar 2020
   Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf

                     BTW‘05                                                                                BTW‘09                                                                               BTW‘13                                                                                  BTW‘17
                     CDU/CSU: 35,2                                                                         CDU/CSU: 33,8                                                                        CDU/CSU: 41,5                                                                           CDU/CSU: 32,9
     50              SPD: 34,2                                                                             SPD: 23,0                                                                            SPD: 25,7                                                                               SPD: 20,5
                     Linke: 8,7                                                                            FDP: 14,6                                                                            Linke: 8,6                                                                              AfD: 12,6
                     Grüne: 8,1                                                                            Linke: 11,9                                                                          Grüne: 8,4                                                                              FDP: 10,7
                     FDP: 9,8                                                                              Grüne: 10,7                                                                          FDP: 4,8                                                                                Linke: 9,2
     45                                                                                                                                                                                         AfD: 4,7                                                                                Grüne: 8,9

     40

     35

     30
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             27 CDU/CSU
     25
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             22 Grüne
     20

     15
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             14 SPD / Af D
     10
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             9   Linke
      5
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             8   FDP

      0
                       Feb. 06

                                            Feb. 07

                                                                 Feb. 08

                                                                                      Feb. 09

                                                                                                            Feb. 10

                                                                                                                                 Feb. 11

                                                                                                                                                      Feb. 12

                                                                                                                                                                           Feb. 13

                                                                                                                                                                                                  Feb. 14

                                                                                                                                                                                                                       Feb. 15

                                                                                                                                                                                                                                            Feb. 16

                                                                                                                                                                                                                                                                   Feb. 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                         Feb. 18

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Feb. 19

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Feb. 20
          Aug . 05

                                 Aug . 06

                                                      Aug . 07

                                                                           Aug . 08

                                                                                                Aug . 09

                                                                                                                      Aug . 10

                                                                                                                                           Aug . 11

                                                                                                                                                                Aug . 12

                                                                                                                                                                                     Aug . 13

                                                                                                                                                                                                            Aug . 14

                                                                                                                                                                                                                                 Aug . 15

                                                                                                                                                                                                                                                      Aug . 16

                                                                                                                                                                                                                                                                             Aug . 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Aug . 18

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Aug . 19
   Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

   Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
   Werte in Prozent

Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches
Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke-
rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit
nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung
hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh-
lern.

                                                                                                                                                                                                                                                                 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____13
ARD–DeutschlandTREND Februar 2020
Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Studieninformation
____________________________________________________________________________
Grundgesamtheit                 Wahlberechtigte in Deutschland

Stichprobe                      Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame
                                (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40)

WDR-Autorin                     Ellen Ehni            0221 220-1800
WDR-Redakteur                   Florian Riesewieck    0221 220-1800

Wissenschaftliche Betreuung /
Durchführung infratest dimap Roberto Heinrich         030 533 22 - 0

Erhebungsverfahren              Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl                        1.003 Befragte
                                Sonntagsfrage: 1.503 Befragte

Gewichtung                      nach soziodemographischen Merkmalen
                                Sonntagsfrage mit separater Gewichtung

Erhebungszeitraum               03. bis 04. Februar 2020
                                Sonntagsfrage. 03. Bis 05. Februar 2020

Schwankungsbreite               1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
                                * bei einem Anteilswert von 5 Prozent
                                ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut:        Infratest dimap

Ihre Ansprechpartner:           Michael Kunert        030 53322-0
                                Reinhard Schlinkert   0228 32969-3

                                                                A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D F E B R U A R 2 0 2 0 _____14
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