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Märkte Japan Aktienmarktstudie Japans Wiedergeburt, für Japan geht die Sonne wieder auf von Michael C. Jakob 28. November 2020
Japan Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist vielen Investoren ein Geheimnis. In Deutsch- land liest man beinahe nie von japanischen Aktien. Bis in die 1980er Jahre war Japan die am schnellsten wachsende Wirtschaft der Welt und als High-Tech-Land bekannt. Japan war allen anderen Jahrzehnte voraus. Man lebte hier in der Zukunft. Amtssprache Japanisch 1990 begann jedoch eine dekadenwährende Wirtschaftskrise und das Land geriet für viele Hauptstadt Tokio Investoren in Vergessenheit. In der Zwischen- zeit hat sich viel geändert. Die Wirtschaft Einwohner 127 Mio. wurde durch ein Konjunkturprogramm wie- 98,5% davon der zu Wachstum bewegt, mit niedrigen Steu- mit japanischem ern und offenem Freihandel. Pass Bruttoinlandsprodukt 4.971 Mrd. USD Japan fokussiert sich auf spannende Mega- trends wie Wasserstoff, Blockchain, Robotik und künstliche Intelligenz. Der japanische Pro-Kopf BIP 40.256 USD Aktienmarkt hat für Anleger sehr viel zu bie- ten. Es gibt ein Universum von über 2.000 Währung Japanischer Yen Aktien, die für deutsche Investoren ohne JPY, ¥ ADR-Zertifikat handelbar sind. Echte Aktien. 1 EUR = 123 JPY Besonders Dividendeninvestoren sollten ein Internationales Kürzel JP Auge auf den japanischen Markt werfen. Hier Domain: .jp gibt es einige spannende Perlen, die deutlich günstiger sind als Unternehmen aus den USA Kreditrating des A+ (S&P) oder Europa — Warren Buffett hat das dieses Landes Jahr auch erkannt. Lies dir unsere in Deutsch- land einzigartige, tiefgehende Marktanalyse Japan Leitindex Nikkei 225 zu Japan durch und erfahre, welche Aktien Top 225 nach aktuell besonders spannend sind. Unsere Kurs sechs Favoriten haben wir eine Kurzanalyse unterzogen. Datum 27. November, 2020 2
Überblick: Japans Wiedergeburt — für Japan geht die Sonne wieder auf • Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die japanische Wirtschaft ist im letzten Jahrhundert auf eine beachtliche Größe angewachsen. Mit viel Kapitalismus, Fleiß und Innovationskraft schaffte es Japan, gegenüber den USA aufzuholen und von einem Schwellenland zu einer Weltmacht zu werden. • Seit 1990 im Dauerkrisenzustand. Nach dem starken Wirtschaftswachstum ist Japan 1990 in eine sehr lange Stagnation verfallen. Die Gesellschaft wurde immer älter, die Ge- hälter in Japan sind kaum gestiegen. Der japanische Aktienindex Nikkei konnte das Hoch aus 1989 seitdem nicht mehr wieder erreichen. Eine düstere Zeit begann in Japan. • Neues Japan. Heute ist Japan ein anderes Land. Der Ministerpräsident Shinzo Abe hat einen wirtschaftlich neuen Weg eingeschlagen. Wieder mehr Kapitalismus wagen. Die alte Bevölkerung in den Arbeitsmarkt zurückbringen und das Humankapital erhöhen. Japan entwickelt sich außerdem auch technologisch weiter. In der Vergangenheit war Japan bereits für Industrie und Technologie bekannt. Heute will Japan zu altem Glanz zurück. Es wird unter anderem in Roboter, erneuerbare Energien und Wasserstoff investiert. • Buffett beteiligt sich an Japan. Warren Buffett liebt die USA wie kein anderer. Trotz- dem hat er im September 2020 für 6,5 Mrd. USD in 5 japanische Unternehmen investiert: die sogenannten Sogo Shosha. Was macht diese Unternehmen eigentlich so besonders, dass er im Ausland investiert? • Japan bei Anlegern nicht präsent. Auch bei deutschen Anlegern ist Japan nicht wirk- lich präsent. Dabei ist die Tokyo Stock Exchange die drittgrößte Börse der Welt. Erfahre in dieser Marktanalyse, welche japanischen Aktien es gibt und was man als deutscher Investor in Japan beachten sollte. 3
1. Japan: Das Land der aufgehenden Sonne Eine kurze Geschichte Japans Japan war lange Zeit im Mittelalter gefangen 1853. Japans moderne Geschichte beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Japan schot- tete sich wirtschaftlich und kulturell nach außen ab. Japan lebte autark und wollte seine Kultur vor anderen Nationen beschützen. Das Land war noch im Mittelalter gefangen. 1853 landeten Schiffe der USA in Japan, die ein Handelsabkommen erreichen wollten und Japan in zähen Verhandlungen zwangen, seine Grenzen zu öffnen. Die sogenannte Meiji-Zeit begann. Japan führte ein neues liberaleres Wirtschaftssystem ein. Das Steuersystem wurde grundlegend reformiert, das Bildungswesen ausgebaut. Japan schloss Bündnisse mit um- liegenden Ländern ab und blühte auf. Als Lieferant im ersten Weltkrieg für die Alliierten konnte Japan seinen Industriesektor und Wohlstand aufbauen. Japan: Durch Krieg und Wiederaufbau geformt 1926. Kaiser Hirohito kommt auf den Kaiserthron und rüstet Japan stark auf. Japani- sche Industriekonglomerate werden aufgebaut und staatlich gefördert. Kleinere Unter- nehmen überstehen diesen Wettbewerbsdruck nicht und gehen bankrott. Japan agiert zunehmend nationalistischer und besetzt umliegende Länder wie Korea oder China. Das alles endet im zweiten Weltkrieg, wo Japan das amerikanische Pearl Harbour angreift, bis Japan den Krieg gegen die Alliierten verliert. Das Land ist eine Ruine und hat große Schäden erlitten. 4
Das Nachkriegsjapan wird eine Demokratie mit repräsentativer Monarchie. Hirohito ist weiterhin Kaiser, jedoch ohne politische Macht. Japans wirtschaftliche Erfolge sind durch den Krieg komplett zerstört und das Land von den USA besetzt. Jedoch schaff- te es Japan, wieder an die Spitze zu kommen. Sie investierten massiv in Bildung und bauten ein hervorragendes Bildungssystem auf, gleichzeitig profitierte das Land von der Bereitschaft der Bürger, härter zu arbeiten als in den meisten anderen Ländern der Welt. Als dritte Säule kam ein enormer Sparwille hinzu. In Japan wurden verschiedene Philo- sophien wie Kaizen entwickelt, die Ressourcen schonen sollten und die Effizienz der Unternehmen massiv erhöhte. Japan erhält nach dem Krieg eine neue Chance 1950. Der Koreakrieg bringt Japan als Zulieferer der Alliierten ins Spiel. Der Industrie- sektor beginnt wieder zu sprießen. Das wird auch durch die liberaldemokratische Partei (LDP) in Japan verstärkt. Sie kommt an die Macht und bringt liberale Politik über Japan. Die Steuern werden gesenkt, Bürokratie abgebaut, internationaler Handel gefördert. Die LDP fördert allerdings auch gezielt Industriekonglomerate mit ihrer Politik und ver- ringert so den Wettbewerb. 1970. Das japanische Wirtschaftswunder beginnt. Japans Wirtschaft wird durch die libe- rale Politik und den Welthandel beflügelt. Japan fokussiert sich ähnlich wie Deutschland auf den Export und verkauft Hochtechnologie wie Automobile, Schiffe und Stahl an die ganze Welt. Japan wächst in rasantem Tempo und wird zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und damit zu einem attraktiven Ziel für Investoren. Sehr viel nationales und inter- nationales Geld fließt nach Japan. Die Menschen wollen vom Aufstieg der Nation profitie- ren. Der japanische Aktienmarkt wird zeitweise zum größten Aktienmarkt der Welt, Im- mobilien in Japan werden teurer als alle Immobilien in den USA zusammengenommen. In Tokios Luxusviertel kostete ein Quadratmeter Grundstück teilweise bis zu 1,5 Mio. US-Dollar. Die Welt ist überzeugt: Japan wird die USA als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen. Eine der größten Wirtschaftsblasen aller Zeiten hat begonnen. In Japan wird diese Phase auch als “Baburu Keiki” (Blasenökonomie) bezeichnet. 5
„Blasenkökonomie: alle Zweige der Wirtschaft befinden sich in einer Blase. Spekulation und Gier dominiert das Denken.“ Die Blasenökonomie bricht zusammen 1989. Der Anfang vom Ende des japanischen Aufstiegs beginnt. Die Immobilien- blase platzt und in Japan endet das Wirtschaftswachstum schlagartig. Es gibt Massen- insolvenzen von Unternehmen, insbesondere Finanzinstituten. Die japanische Zentral- bank und Regierung reagieren mit Konjunkturprogrammen und investieren viel Geld in den Markt, jedoch können sie die Abwärtsspirale nicht aufhalten. Der stark gestiegene Yen machte es für japanische Unternehmen schwierig, international wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Sozialsystem beruhte in der Vergangenheit sehr stark auf den Arbeit- gebern — durch die Insolvenzen brach dieser Pfeiler weg. Die Konsumlaune der Japaner ist eingebrochen, stattdessen sparen die Japaner eisern ihr Geld. Die japanische Wirtschaft verfällt in eine Deflation und Stagnation und gerät inter- national ins Hintertreffen — selbst die Zentralbank von Japan kann mit einer extremen Geldpolitik an diesem Zustand nichts ändern. Die Folgen für Japan waren katastrophal. Das Land hat sich innerhalb von zwanzig Jahren kaum noch weiterentwickeln können. In Japan nennt man diese Zeit “ushinawareta jūnen”, was auf Deutsch “die verlorenen Dekaden” bedeutet. Die 30-jährige Aktienkursstagnation fußt auf geringer Inflation, geringem Produktivitätswachstum und schrumpfender Bevölkerung 1 2 3 Geringe Inflation hemmt Produktivität wächst Die arbeitende Schicht wird durch Wirtschaftswachstum nur noch durchschnittlich Überalterung immer kleiner 10% 160% 100% USA 90% 64+ Jahre 8% 150% 80% Japan 70% 6% 140% 60% Deutschland 4% 130% 50% 15-64 Jahre 40% 2% 120% 30% 110% 20% 0% 10%
Japan heute 2012. Shinzo Abe von der LDP wird der Ministerpräsident Japans. Er führt die so- genannten “Abenomics” als wirtschaftliches Programm ein. Unter seiner Regierung schafft es Japan, wieder zu wachsen. Der Konsum nimmt zu. Wichtige Arbeitsplätze kön- nen wieder besetzt werden. Eine neue Ära für Japan beginnt. Abenomics treiben Japans Wirtschaft weiter an. Die Deflation wird überwunden, Wachstum entsteht Erfolge der Abenomics bis 2020 im Vergleich zur Ausgangslage in 2012 Zahl der Angestellten (Frauen) n) Nominales BIP 62,8 Mio. (26,6 Mio.) -> 493 JPY Bio. -> 549 JPY Bio. 55,7 JPY Bio. 66,6 Mio. (29,5 Mio.) 3,8 Mio. (2,9 Mio.) Rekordhoch Unternehmensgewinn vor Steuern Arbeitslosenquote o. 39,7 JPY Bio. -> 81,0 JPY Bio. 41,3 JPY Bio. 4,5% -> 2,4% 2,4% % Rekordhoch Investitionen in Immobilien (ohne Wohnimmobilien) Steuereinnahmen o. 71,9 JPY Bio. -> 86,2 JPY Bio. 14,3 JPY Bio. 42,3 JPY Bio. -> 59,1 JPY Bio. 16,7 JPY Bio. Shinzo Abes Politik hat dazu geführt, dass es Japan deutlich besser als in der Vergangenheit geht. In nur acht Jahren hat Abe es geschafft, dem Land wieder neue Hoffnung zu schenken. 7
Geographie und Perspektive Japan ist ein Inselstaat, bestehend aus 6.852 Inseln im Pazifik, und der viertgrößte Inselstaat der Welt — was der Größe von Deutschland entspricht. Das Land liegt östlich von den Ländern Russland, Nord- und Südkorea, China und Taiwan. Eine große Besonderheit von Japan sind die vier tektonischen Platten, die unter dem Land auf- einandertreffen. Dadurch kommt es häufig zu starken Erdbeben, Zyklonen und Tsunamis, die das Land verwüsten können. Japans Bevölkerung hat sich durch diese harten Naturverhältnisse angepasst. Gebäude werden erdbebensicher gebaut und schon von klein auf lernen Japaner, wie man sich im Erdbebenfall verhalten muss. Nichtsdestotrotz können alle Sicherheitsvor- kehrungen solche Unglücke wie die Kernschmelze im Kernkraftwerk Fukushima in 2011 nicht vollständig verhindern. Diese Katastrophe hat das Land nachhaltig geprägt. Japan ist insgesamt ein sehr rohstoffarmes und bergiges Land, wodurch die Landwirtschaft und die Menge an Rohstoffen beschränkt wird. Ein Großteil der Nahrungsmittel und Rohstoffe wie Metalle oder fossile Brennstoffe, die die Japaner benötigen, muss deshalb importiert werden. Aus diesem Grund hat Japan den weltweiten Handel für sich erkannt und wurde eine der ersten großen Exportnationen der Welt. Japan ist auch für ein entwickeltes Land stark urbanisiert, im Einzugsgebiet von Tokio leben ca. 30% aller Japaner Gesamtbevölkerung: 126,5 Mio. Größenvergleich mit Deutschland maßstabsgetreu Bevölkerungsdichte nach Präfektur (Einwohner pro km²) 0 - 199 200 - 299 300 - 399 400 - 499 500 - 999 ≥ 1000 Tokio (9,6 Mio.) Yokohama (3,7 Mio.) Osaka (2,7 Mio.) Japans Bevölkerung wohnt in den Megastädten im Zentrum des Landes. Tokio selbst hat fast 10 Mio. Ein- wohner, aber inklusive des Großraums um Tokio herum wohnen rund 38 Mio. Menschen in der Region. Damit ist Tokio der einwohnerreichste Großraum der Welt. 8
Bevölkerung und Kultur Japans Bevölkerung gilt als sehr fleißig. Der typische Japaner arbeitet über 50 Stun- den pro Woche ohne Überstundenausgleich. Den wirtschaftlichen Aufschwung verdankt Japan vor allem der homogenen Bevölkerung. Nur 1,5% der in Japan lebenden Menschen haben keinen japanischen Pass (in Deutschland rund 12%). Die Menschen in Japan den- ken alle ähnlich und als Gemeinschaft. Die Arbeit ist ein Geschenk, weshalb der durch- schnittliche Japaner es als Ehre empfindet, so hart zu arbeiten. Gleichzeitig sind Japaner sehr höfliche und sympathische Menschen, die für ihre Gastfreundschaft bekannt sind. Dieser Eifer hat natürlich auch seine Schattenseiten. In Japan gibt es viele Probleme mit Depressionen und Alkoholsucht. Karoshi ist das japanische Wort für Tod durch Über- arbeitung — ein Phänomen, das in Asien leider keine Seltenheit ist. Durch den hohen Fokus auf die Arbeit ist außerdem die Kinderquote je Frau recht gering. Die durchschnitt- liche japanische Frau bekommt nur 1,43 Kinder. Dieser Wert ist ähnlich zu Deutschland (1,57), da es aber in Japan wenig Migration gibt, hat das zu einer alternden Gesellschaft ge- führt. Dies wird durch die sehr hohe Lebenserwartung von Japanern (84, zum Vergleich Deutschland: 81) begünstigt. Der Anteil der Leute, die über 65 Jahre alt sind, liegt in Japan bei über 25%. Dies hat zu Problemen mit dem Renten- und Krankenversicherungssystem geführt. Auch wenn Japans Bevölkerung die älteste der Welt ist, hindert es die Japaner nicht. Japans Be- völkerung lebt extrem gesund und mit 60 fängt bei vielen Japanern das Leben erst an. Es gibt kaum Fettleibigkeit in Japan und auch im hohen Alter sind viele Japaner sehr aktiv. Politik in Japan Japan war ursprünglich ein Kaiserreich. Bis zum zweiten Weltkrieg gab es einen Kaiser, auch “Tenno” genannt. Dieser erbte das Amt von seinem Vater und führte das Land. Seit der Kapi- tulation im zweiten Weltkrieg ist der Kaiser nur noch repräsentativ für Japan aktiv. Das Land wird seitdem vom Ministerpräsidenten Japans geführt, der demokratisch vom japanischen Volk gewählt wird. 10
Japan ist seitdem ein Rechtsstaat, vergleichbar mit den USA oder Deutschland. Es gibt also eine Teilung der verschiedenen Staatsorgane. Es gibt demokratisch gewählte Politi- ker, eine mittlerweile unabhängige Zentralbank und unabhängige Gerichte. Die Gesetze werden dort sowohl von der Bevölkerung als auch der Polizei gewissenhaft eingehalten. Deshalb existiert eine sehr hohe Rechtssicherheit für Bürger, Unternehmen und uns In- vestoren. Korruption ist in Japan kein Thema und unterschriebene Verträge sind gültig. Wirtschaft Japan ist eine liberale Marktwirtschaft, die teilweise noch staatlich gelenkt wird. Im Verhält- nis zu Deutschland sind die Steuern niedriger und Gesetze für Arbeitnehmer weniger strikt. Dies ist zum Teil auf die sogenannten Abenomics zurückzuführen. Eingeführt von Minister- präsident Shinzo Abe, der das Land seit 2012 führte. Er förderte den Wiedereinstieg von älteren Bürgern in die Wirtschaft, um so das Problem der alternden Bevölkerung zu korrigieren und Renten- sowie Gesundheitspolitik zu entlasten. Außerdem machte er es für Ausländer deutlich einfacher, in Japan zu arbeiten. Er spricht sich für mehr Einwanderung aus Ländern wie China, Indien oder Südkorea aus, wo talentierte junge Leute leben, die in Japan die Wirtschaft ent- fachen können. Seine Politik geht auf: Japan wächst wieder. Der ehemalige Ministerpräsident Shinzo Abe hat Japan mit seinen Reformen wieder auf den Wachstumspfad gebracht. Dabei hat er sich von den besten Unternehmern und Investoren beraten lassen um eine unter- nehmerische, zukunftsgerichtete Wirtschaft aufzubauen. 11
„Gebt uns eure jungen, qualifizierten und eifrigen Arbeiter.“ Shinzo Abe zu anderen asiatischen Staaten Im September 2020 ist Abe in den Ruhestand gegangen. Obwohl er nur acht Jahre im Amt war, war das die längste Zeit, die ein Ministerpräsident in Japan jemals das Volk geführt hat. Sein Nachfolger ist Yoshihide Suga. Er hat bereits angekündigt, dass er mit Abes Politik nicht brechen möchte. Die Furcht der Politik sitzt tief, dass man das zarte Wachstum der japani- schen Politik wieder beenden könnte. Das japanische Volk hat zu lange unter der schlechten wirtschaftlichen Lage gelitten. Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Allerdings mit deutlichem Abstand zu China Bruttoinlandsprodukt, in Mrd. USD 30.000 USA, 25.783 25.000 China, 23.030 20.000 15.000 10.000 Japan, 6.014 5.000 Deutschland, 3.594 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt trotz der langen Stagnation. Durch die Abenomics wächst Japan wieder in einem langsamen Tempo voran. Der Abstand zu den USA oder China ist allerdings nicht mehr aufzuholen. 12
Die Bank of Japan als Wirtschaftsförderer Japans Zentralbank, die “Bank of Japan” (BoJ), ist von besonderer Bedeutung für das Land. Ihre Aufgabe ist, für die japanischen Banken die finanziellen Ressourcen bereit- zustellen und die Stabilität des Finanzsystems in Japan zu gewährleisten. Dazu gehört, für eine angemessene Inflationsrate (2% p.a.) zu sorgen. Seit 1996 hat sie den Leitzins praktisch auf Null gesenkt, um die Wirtschaft und Verbraucher zu mehr Investitionen und Konsum zu bewegen. Da diese Maßnahmen erfolglos waren, fing sie zudem an, als erste Zentralbank der Welt so- genanntes “Quantitative Easing” einzusetzen. Die BoJ kauft Anleihen vom japanischen Staat und Unternehmen, um die Zinsen weiter zu senken und jedem Unternehmen eine günstige Verschuldung zu ermöglichen. Mittlerweile ist sie sogar dazu übergegangen, Aktien japanischer Unternehmen zu kaufen und besitzt 4,7% der japanischen Wirtschaft. Der japanische Staat hat diese Situation genutzt und sich ausgiebig verschuldet, um die japanische Wirtschaft anzu- kurbeln. Der japanische Staat ist vor der Coronakrise mit 238% des BIPs verschuldet gewesen. Ein weltweiter Höchstwert. Die Unternehmen blieben jedoch zurückhaltend, 60% der japani- schen Unternehmen sind schuldenfrei. Japan wurde das am höchsten verschuldete Land der Welt, in der Mission die Wirtschaft durch Subventionen wieder zu beleben Verschuldungsgrad (Staatsverschuldung / BIP), in % 250% Japan, 240% 200% 150% USA, 140% Frankreich, 125% 100% Deutschland, 60% 50% 0% 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 Japans Verschuldung ist seit 25 Jahren durchgehend gestiegen. Auch wenn die Verschuldung für viele In- vestoren besorgniserregend wirkt, ist Japan nicht überschuldet. 70% der Anleihen werden von inländischen Investoren gehalten, was dem Land mehr Stabilität gibt als Ländern, die vor allem im Ausland verschuldet sind. 13
Die japanische Wirtschaft ist ein großes Netzwerk von Unternehmen Die japanische Wirtschaft entstand zu einem Großteil aus Industriekonglomeraten. Unter- nehmen wie Mitsubishi, Mitsui und Co. fingen mit einem Produkt erfolgreich an und haben ständig neue Geschäftsbereiche eröffnet. Diese Konglomerate werden auch Keiretsu genannt und haben nach dem Krieg einen Großteil der japanischen Wirtschaft kontrolliert. Von Autos über Chemikalien und Finanzen bis zu Zahnpasta waren diese Konzerne in allen Wirtschafts- bereichen vertreten. Heute sind diese Konzerne teilweise entflochten. Sie wurden sehr büro- kratisch und konnten sich nicht schnell genug der Zeit anpassen. Jedoch besitzen die Unter- nehmen gegenseitig voneinander Anteile, um sich vor Übernahmen zu schützen und sich so als Ankeraktionäre zu stärken. Insgesamt ist die japanische Wirtschaft recht gleichmäßig aufgeteilt. Landwirtschaft und Roh- stoffabbau sind durch das karge Land schlecht möglich, allerdings sind der Dienstleistungs- und Industriesektor beide gut ausgeprägt und in sich diversifiziert. Der japanische Aktienmarkt ist sehr gleichmäßig diversifiert. Der Technologiesektor ist jedoch untergewichtet Gewicht der einzelnen Sektoren am japanischen Aktienmarkt Finanzen 13% Sonstige 22% Gebrauchsgüter 12% Einzelhandel 6% Verarbeitende Industrie 11% Verbrauchsgüter 6% Technologiedienstleistungen 7% Gesundheit 8% Kommunikation 7% Elektronikindustrie 8% Japan ist für seinen Industriesektor weltbekannt. Der größte Wirtschaftsbereich Japans ist jedoch der Finanzsektor. In Japan gibt es viele Großbanken und Versicherungen, die hierzulande eher unbekannt sind. Eines fällt auf: Der Technologiesektor ist in Japan nicht sehr groß. 7% der japanischen Unternehmen werden diesem Bereich zugeordnet. 14
2. Die Zukunft der japanischen Wirtschaft Trends in der japanischen Wirtschaft Japan ist eine Wirtschaft, die zumindest laut NIKKEI225 viele Jahre auf der Stelle getreten ist. Dadurch haben europäische und US-amerikanische Investoren komplett das Interesse ver- loren. Das habe ich auch bemerkt, als ich bei UBS in der Vermögensverwaltung gearbeitet habe. Oder man sieht sich einfach mal in Deutschland um, welche internationalen Aktien hier dis- kutiert werden. Von Japan ist so gut wie nie die Rede. Das Land und die Aktien wurden mental bereits abgehakt: “Hier gibt es keine Renditen mehr”. Das finde ich einerseits ziemlich schade. Andererseits ist genau das unsere Chance, hier Überrenditen zu erzielen, denn wir haben kaum Konkurrenz. Die Aktien werden wenig analysiert. 15
„Japan wurde von vielen westlichen Investoren und Analysten schon abgeschrieben und vergessen. Für informierte und weltoffene Investoren ergibt sich dadurch unglaublich viel Potential.“ Michael C. Jakob Dieses latente Übersehen der japanischen Wirtschaft mündet in zwei klaren Ergebnissen. Einerseits ist der NIKKEI225 im internationalen Vergleich tendenziell unterbewertet (weist also ein geringeres KGV und KUV aus). Andererseits schlummern unter diesen Aktien viele “Roh- diamanten”, die es gar nicht erwarten können, von uns Investoren entdeckt zu werden. Einige unserer vielversprechenden Japan-Picks stellen wir euch weiter unten vor. Drei Bereiche, auf die ich in Japan ganz genau achte: Robotik, Wasserstoff und erneuerbare Energien. In Robotik und Wasserstoff bleibt Japan weltweit führend, der Atomausstieg gelang in nur zehn Jahren Weltweite Roboterverkäufe Energiemix 2010 Wasserstoffpatente in Tsd. Stück 2009 - 2020 Erneuerbare Energien 11% 1.000 Erdöl 9% Erdgas 28% USA 43.591 800 Japan 33.089 . p.a 4,8% Deutschland 17.238 600 1 Nuklearenergie 25% Kohle 27% Großbritannien 14.390 400 China 12.596 Energiemix 2020 — Atomausstieg 200 Frankreich 12.326 Erneuerbare Energien 9% Erdgas 21% 25.000 50.000 18 19 21 23 20 22 20 20 20 20 20 20 Erdöl 41% Kohle 26% Nuklearenergie 3% Drei der vielleicht vielversprechendsten Branchen in Japan: Robotik, erneuerbare Energien und Wasser- stoff. Hier wird viel investiert und geforscht. Und das Wachstum ist konsistent hoch. 16
3. Japan aus der Sicht deutscher Aktionäre Welche Börsen gibt es? In Japan ist vor allem die Tokyo Stock Exchange (TSE teilweise auch TYO) von Bedeutung. Sie ist die größte Börse Japans und der drittgrößte Börsenplatz der Welt, bezogen auf die Markt- kapitalisierung der dort notierten Aktien (nach der New York Stock Exchange und NASDAQ). Die Osaka Exchange ist die zweitgrößte Wertpapierbörse Japans. Hier werden vor allem De- rivate wie Futures und Optionen gehandelt. Die zweitgrößte Börse für Aktien ist die Nagoya Stock Exchange. Der Handel in Japan konzentriert sich jedoch überwiegend auf die Tokyo Stock Exchange. Der Börsenhandel in Japan läuft relativ kurz. Zwischen 9:00 Uhr und 15:00 Uhr wird gehandelt mit einer Stunde Mittagspause. Also wird zwischen 01:00 Uhr und 07:00 Uhr deutscher Orts- zeit gehandelt, wenn unsere Börsen geschlossen sind. Dementsprechend sind Aktien aus Japan nur mit hohen Spreads in Deutschland handelbar. Deshalb empfiehlt es sich für Anleger, immer mit Limits zu handeln und sich auf größere Unternehmen aus Japan zu konzentrieren. 17
Welche Indizes gibt es? Der Nikkei 225 ist der bekannteste Index aus Japan und wird meistens als Leitindex behandelt. Seine Berechnung basiert darauf, dass die einzelnen Aktien im Index mit ihrem Preis gewichtet werden, statt der Marktkapitalisierung. Das heißt, je höher der Kurs ist, umso mehr trägt es zur Indexentwicklung bei. Dieses Gewichtungsverfahren ist heutzutage recht unüblich, weshalb der Nikkei-Index in der Kritik steht, die japanische Wirtschaft nicht richtig zu repräsentieren. Topix Der Topix-Index wird von der Tokioter Börse herausgegeben und gilt als großer Konkurrent zum Nikkei. Er misst die Performance von über 2.000 Unternehmen und wird nach der Markt- kapitalisierung gewichtet. Dadurch repräsentiert er die japanische Wirtschaft deutlich besser und ist besonders für ETF-Anleger eine deutlich geeignetere Variante, um in den japanischen Markt zu investieren. Der Topix repräsentiert die japanische Wirtschaft besser als der Nikkei 225. In der Rendite macht sich der Unterschied kaum bemerkbar Wertentwicklung der Kursindizes in Prozentpunkten seit Januar 1980 700 600 500 400 Nikkei 225 Topix 300 200 100 85 80 95 90 5 0 15 10 20 0 0 20 20 19 19 20 20 19 19 20 Der Topix repräsentiert den gesamten japanischen Aktienmarkt (2.174 Aktien) und wird nach der Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichtet Im direkten Vergleich hat der Topix-Index über die Zeit einen leichten Vorsprung erwirtschaftet. Die Be- rechnungsmethode des Index ist besser geeignet für langfristige Anleger. Eine Alternative zum Topix wäre der MSCI Japan, der in Deutschland häufig als ETF aufgelegt wird. Der Japan-Crash 1986 begann eine Zeit, die Japan seitdem schwer belasten sollte. Japaner sowie ausländische Investoren sahen sehr viel Potential im japanischen Markt und begannen, alle Vermögenswerte dort zu kaufen. Es entstand eine gewaltige Blase an Vermögenswerten. Gewöhnliche Unter- nehmen wurden mit KGVs von 100 und höher gehandelt. Der Nikkei 225 stieg auf einen Kurs von fast 39.000 Punkten. Diese Blase konnte sich fünf Jahre lang halten. 1992 kam es zum großen Crash in Japan und eine Menge Anlegergelder sind verloren gegangen. Seitdem hat sich der Nikkei-Index nicht mehr erholen können und die Wirtschaft wurde geschwächt. Der Konsum in Japan ist stark zurück- gegangen und es ist zu einer Deflation gekommen. Die Erholung von der Krise geht nur lang- sam voran. Im Gegensatz zu der Dotcom-Blase in Deutschland wurde hier ein ganzes Land auf Dauer heruntergezogen. 18
Nach dem raketenhaften Aktienboom der 80er hatte man mit Japan kaum Möglichkeiten für langfristige Renditen Kursverlauf des Nikkei 225-Kursindexes 50.000 40.000 -32% p.a. 19% p.a. 30.000 3,2% p.a. 0,0% p.a. 20.000 10.000 85 80 90 95 15 5 10 0 20 0 0 20 20 19 19 20 20 19 19 20 Der berühmte Nikkei-Index ist seit den 1990er Jahren seitwärts gelaufen. Generationen von Anlegergeldern gingen im Japan-Crash verloren. Trotzdem ist jeder dritte Japaner ein Aktionär. So tief sitzt die Liebe der Japaner zum Arbeitgeber. Der Nikkei sollte für alle Investoren ein Beispiel sein, dass internationale Diversi- fikation sehr wichtig ist. Dividenden und Besteuerung: Was ist zu beachten? Japanische Unternehmen zahlen natürlich auch Dividenden aus. Eigentlich ist Japan sogar besonders für Dividendeninvestoren ein sehr gutes Investmentziel. Hier locken oft hohe Dividendenrenditen von 3% oder mehr. In Japan werden diese üblicherweise zweimal im Jahr ausbezahlt. Theoretisch gibt es auch noch Sachdividenden in Japan, sogenannte Yutai. Diese sind jedoch nur Privatanlegern vor Ort vorbehalten. Man muss also in Japan leben, um Vorteile wie Eintrittskarten für Disney Land, Reissnacks oder Süßigkeiten von japanischen Aktiengesell- schaften zu erhalten. In Japan zahlen Aktionäre aus Deutschland einen Quellensteuersatz von 15,4%. Davon sind 15%-Punkte durch ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Japan auf die deutsche Kapitalertragssteuer anrechenbar. Das bedeutet, dass man praktisch 0,4% Steuern zu viel zahlt. Diese erstatten zu lassen, ist recht aufwendig und würde sich bei Privatanlegern nicht lohnen. Die Besteuerung sieht bei 100 EUR Dividende folgendermaßen aus (Kirchensteuer kommt bei Kirchenmitglieder hinzu): 19
Zahlung Steuersatz Bruttodividende 100,00 EUR — Steuer Japan -15,40 EUR -15,4% (15%-Punkte in Deutschland angerechnet) Kapitalertragssteuer -10,00 EUR -10% (25% abzgl. der 15%-Punkte) Deutschland Solidaritätszuschlag -0,55 EUR -0,55% (5,5% Zuschlag auf die Kapitalertragssteuer) Nettodividende 74,05 EUR Gesamter Steuersatz von 25,95% (Zum Vergleich: Deutsche Aktie 26,375%) Das heißt, eine japanische Dividende ist steuerlich leicht günstiger als Dividenden aus Deutsch- land, da man weniger Solidaritätszuschlag bezahlen muss. Warren Buffet in Japan Warren Buffett, der wohlhabendste Investor der Welt, hat 2020 wieder zugeschlagen. Hauptsächlich in- vestierte er in die großen Sogo Shosha Japans. Diese sind besonders günstig zu haben (KGV unter 12) und haben in den letzten Jahren zu neuem Wachstum zurück gefunden. Eine verblüffende Nachricht war dieses Jahr, dass Warren Buffett sich in den japanischen Aktienmarkt eingekauft hat. Von direkt fünf Unternehmen für zusammen 6,5 Mrd. USD hat er Aktien gekauft. Bei den Unternehmen handelt es sich um Sogo Shosha. Die großen Handelshäuser in Japan. Diese Unternehmen entstanden zum Großteil in den Industriekonglomeraten Japans, denn die Barriere zum Welthandel war für Japan früher sehr hoch. Die Sprache, das Rechtssystem, die Kultur. Das alles hat den Handel blockiert. Deshalb haben sich Sogo Shosha auf die Ver- mittlung spezialisiert. Zum Beispiel Nike hat erst durch das Sogo Shosha Nissho (heute Sojitz) die Möglichkeit bekommen, in Japan günstig zu produzieren und so das Überleben der Firma zu sichern. 20
Dabei gehen die Sogo Shosha mit ihren Kunden eine Partnerschaft ein und gewähren ihnen Zu- gang zu einem gewaltigen Netzwerk aus Beziehungen zu verschiedenen in- und ausländischen Firmen. Sie erhalten im Gegenzug einen Teil der Umsätze als Bezahlung für ihre Dienste. Das Modell war extrem erfolgreich. Mittlerweile sieht die Welt etwas anders aus. Japan ist eine Industrienation und viele Unternehmen kennen die Kultur. Die Dienste von Sogo Shoshas sind nicht mehr ganz so gefragt. Allerdings sind sie immer noch bedeutend für das Land. 33% der Importe werden von ihnen durchgeführt, 18% der Exporte laufen über Sogo Shosha. Warren Buffett hat in den Unternehmen ein Schnäppchen erkannt. Sie sind groß, etabliert und am Erfolg der japanischen Wirtschaft beteiligt. Außerdem sind die Bewertungen extrem nied- rig. KGVs von unter 10 und Dividendenrenditen von teilweise über 5% sind genau die Schnäpp- chen, die er jahrelang in den USA gesucht, aber nicht gefunden hat. Der japanische Aktienmarkt ist größtenteils vergessen worden. Es ist nicht unrealistisch, dass Buffett in Zukunft nochmals in Japan nachlegen wird. Die sieben großen Handelshäuser (Sogo Shosha) haben die Handelsbarrieren Japans reduziert Vergleich der sieben Sogo Shosha Logo Unternehmen WKN Marktkapita- Umsatz Gewinn Sogo Shosha lisierung in in Mio. in Mio. Sogo Shosha sind große Mio. EUR EUR EUR Handelsunternehmen aus Japan, die besonders Itōchū 855471 36.085 90.857 4.150 in der Nachkriegszeit für Japan relevant waren. Mitsubishi 857124 29.923 122.354 4.432 Sie helfen in- und ausländischen Unternehmen beim Handel, der Finanzierung und agieren als Mitsui & Co. 853656 25.780 56.998 3.241 Vermittler. Über Sogo Shosha findet ein großer Teil der japanischen Importe (33%) und Exporte (18%) statt. Sumitomo 860364 13.419 43.605 1.419 Durch die Globalisierung haben jedoch viele japanische Unternehmen Marubeni 860414 8.935 56.522 -1.667 angefangen, eigene Vertriebsnetze aufzubauen. Toyota Tsūshō 866920 10.415 55.417 1.122 Berkshire Hathaway ist in die rot Sojitz 255124 2.367 14.527 504 unterlegten Sogo Shosha investiert. Warren Buffett hat sich an fünf Sogo Shosha beteiligt. Vermutlich haben ihn die geringen Preise gereizt. Hier liegen versteckte Werte begraben. 21
Sechs spannende Japaner in der Kurzanalyse Wir haben uns sechs japanische Unternehmen herausgesucht, die wir für aktuell besonders vielversprechend halten: 1. Keyence 2. Itochu 3. SoftBank 4. Nintendo 5. Sony 6. KDDI 1. Keyence Keyence ist ein Hersteller von Messgeräten und Sensoren für verschiedene Industriebereiche. Die Produkte von Keyence werden in Laboren eingesetzt, um beispielsweise die Qualität von ge- fertigten Gütern zu messen und zu kontrollieren oder auch in industriellen Fertigungsstraßen, um Ausschussware zu erkennen und eine volle Automatisierung zu ermöglichen. Vor allem durch den Zukunftstrend Robotik kann Keyence in Zukunft auf mehr Nachfrage vertrauen. Keyence verdient seine Umsätze als Technologieführer für Mess- und Sensortechnik 100% Mess- und Sensortechnik Keyence entwickelt und produziert Geräte, die für Labore und Industrieautomatisierung genutzt werden. Keyences Mikroskope werden in Industrie- und Lebenswissenschaftslaboren eingesetzt, um zum Beispiel Materialfehler oder die Eigenschaften von Zellen zu erkennen. Keyences Sensoren unterstützen Industrieunternehmen bei der Automatisierung. Durch Sensoren können die Abstände von Material auf einem Fließband gemessen werden, Industrieroboter erhalten einen Sehsinn, Produktfehler können frühzeitig erkannt werden und Maschinenbediener vor Unfällen geschützt werden. Besonders an Keyence ist, dass sie fabriklos arbeiten. Alle Produkte werden bei qualifizierten Partnern hergestellt. Keyence umgeht somit hohe Kapitalbindung für die Produktion und die Zyklik des Marktes. Die Produkte werden dafür im Direktvertrieb an den Kunden verkauft. Die geschulten Vertriebsexperten haben dadurch keine Interessenskonflikte mit anderen Marken. Das Konzept geht auf: Auf zehn Jahre gesehen sind die Umsätze um 15% pro Jahr gewachsen und die EBIT-Marge liegt bei beeindruckenden 50%. Keyence ist wahrscheinlich das produzierende Unternehmen mit der höchsten operativen Marge der Welt. Das blieb natürlich am Aktienmarkt nicht unberücksichtigt. Keyence wird mit einem KGV von 70 für das laufende Geschäftsjahr gehandelt und zahlt eine Dividendenrendite von rund 0,4%. Für langfristige Investoren, die vom Robotik-Markt überzeugt sind und ein Industrie-Unter- nehmen der nächsten Generation suchen, ist Keyence dennoch ein spannender Wert für die Watchlist. 22
Keyence AlleAktien ISIN JP3236200006 WKN 874827 Ticker 6861.T Datum 27.11.2020 Kaufen, solange die Wachstumsstory 1. Marktführer für Messtechnik und Sensorik AA Kategorie Fast Grower intakt ist. Vorsicht bei dauerhaft Burggraben 2. Fabrikloses Konzept sorgt für weniger Zyklik nachlassendem Wachstum. 3. Direktvertrieb an Kunden Kennzahlen Umsatz 552 Mrd. JPY Renditeerwartung Hauptsitz Japan 800 FCF-Rendite 2020e 1,2% 8,8% p.a. Marktkapitalisierung 12.985 Mrd. JPY 700 Wachstum EBITe 10,9% Gewinn (2020) 185 Mrd. JPY 600 Erwartete Rendite 12,1% Gewinn/Aktie (2020) 762 JPY 500 15,0% p.a. Kurs 54.000 JPY 400 KGV (2020) 70,9 300 Bewertung 200 ✓ ☐ Umsatzwachstum (10J) >5% 100 ✓ ☐ Umsatzwachstum (3Je) >5% Rentabilität ✓ ☐ EBIT-Wachstum (10J) >5% Eigenkapital 1.758 Mrd. ✓ ☐ EBIT-Wachstum (3Je) >5% 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e Eigenkapital (tangible) 1.753 Mrd. 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 ✓ ☐ Verschuldung 15% 350 ✓ ☐ Renditeerwartung >10% 300 Risiko 17,3% p.a. 250 Nettoliquidität 944 Mrd. 200 AlleAktien Qualitätsscore Nettoliquidität/EBIT 3,4x 150 Zinsdeckungsgrad — 100 Gewinnkontinuität (10J) 10J 50 Drawdown EBIT (10J) -13% Drawdown Erholungszeit — 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e /10 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 9
2. Itochu Itochu ist eines der Handelshäuser, die Warren Buffetts Berkshire Hathaway dieses Jahr ins Investment-Portfolio gekauft hat. Itochu ist im Gegensatz zu den anderen Sogo Shosha nicht aus einem Industriekonglomerat entstanden, sondern als eigenständiges Unternehmen, indem sie als Textilunternehmen in China sehr erfolgreich waren. Itochu ist heute als eines der größten Handelsunternehmen der Welt aktiv. Die Aktivitäten lassen sich in sechs Bereiche unterteilen: 1. Nahrungsmittel 2. Maschinenbau 3. Energie & Chemikalien 4. Andere Aktivitäten wie zum Beispiel Metalle, Rohstoffe, Textilien und Immobilien Itochu ist ein Großhandelskonzern aus Japan, der in allen Wirtschaftsbereichen aktiv ist 30% 35% Sonstige Nahrungsmittel Itochu hilft Unternehmen bei der In diesem Segment betreibt Itochu sowohl Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit und Großhandel mit Lebensmitteln als auch handelt mit weiteren Produkten wie Direktvertrieb in eigenen Supermärkten der Metallen, Rohstoffen und Textilien Marke FamilyMart 11% 24% Maschinenbau Energie und Chemikalien Itochu unterstützt Industrieunternehmen Itochu unterstützt andere Unternehmen bei bei der Realisierung von Projekten und beim der Entwicklung von Öl- und Gasprojekten, Einkauf und Verkauf der Produkte handelt mit fossilen Brennstoffen und Chemikalien. AlleAktien Das Geschäftsmodell sieht so aus, dass Itochu für andere Unternehmen aus dem In- und Aus- land den Einkauf oder Vertrieb übernimmt. So können japanische Unternehmen direkt auf das große Netzwerk von Itochu zugreifen und müssen nicht selbstständig zähe Verhandlungen mit Zulieferern oder Kunden führen. Itochu erhält im Gegensatz eine kleine Umsatzbeteiligung. Auf die Weise hat es Itochu geschafft, Textilfirmen wie Converse oder Laura Ashley und Industrie- unternehmen wie Mazda und Toshiba als Kunden zu gewinnen und gemeinsame Projekte zu realisieren. Warum Warren Buffett bei Itochu zugegriffen hat? Itochu konnte auf die letzten zehn Jahre ge- sehen um 12% pro Jahr wachsen. Die operative Marge liegt für ein Handelsunternehmen bei ziemlich guten 5,1%. Die größte Motivation wird wahrscheinlich das KGV von 10 für das laufen- de Geschäftsjahr und die Dividendenrendite von 3,1% gewesen sein. Sogo Shosha sind inter- national nicht sehr bekannt und das Geschäftsmodell wirkt sehr langweilig. Dabei wirtschaften die meisten Sogo Shosha sehr gut und können weiterhin wachsen. Für einen Value-Investor wie Buffett natürlich ein tolles Schnäppchen. 24
Itochu AlleAktien ISIN JP3143600009 WKN 855471 Ticker 8001.T Datum 27.11.2020 Kaufen, wenn die Wachstumsaussichten 1. #2 Handelsunternehmen Japan AA Kategorie Average Grower intakt sind und die Bewertung im Burggraben 2. Riesiges Netzwerk aus Handelsbeziehungen historischen Schnitt liegt. Kennzahlen Umsatz 10.975 Mrd. JPY Renditeerwartung Hauptsitz Japan FCF-Rendite 2020e 9,5% 14.000 0,5% p.a. Marktkapitalisierung 4.209 Mrd. JPY Wachstum EBITe 4,7% 12.000 12,4% p.a. Gewinn (2020) 413 Mrd. JPY Erwartete Rendite 14,2% Gewinn/Aktie (2020) 282 JPY 10.000 Kurs 2.800 JPY 8.000 KGV (2020) 9,9 6.000 Bewertung 4.000 ✓ ☐ Umsatzwachstum (10J) >5% 2.000 ☐ Umsatzwachstum (3Je) >5% Rentabilität ✓ ☐ EBIT-Wachstum (10J) >5% Eigenkapital 3.841 Mrd. ☐ EBIT-Wachstum (3Je) >5% 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e Eigenkapital (tangible) 2.678 Mrd. 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 15% ☐ ROCE 400 10,5% p.a. ✓ >10% 350 ☐ Renditeerwartung Risiko 300 Nettoverschuldung 3.436 Mrd. 250 200 AlleAktien Qualitätsscore Nettoverschuldung/EBIT 8,7x 150 Zinsdeckungsgrad 6,6x 100 Gewinnkontinuität (10J) 10J 50 Drawdown EBIT (10J) -21,7% Drawdown Erholungszeit 4J 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e /10 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 6
3. SoftBank Softbank ist der größte Startup-Investor der Welt mit 200 Mrd. USD auf der Brust. Rund 100 Mrd. USD davon sind Eigenkapital. Weitere 100 Mrd. hat man sich von verschiedenen Banken zu ca. 2-4% langfristigem Zins geliehen. Die Strategie von SoftBank ist ziemlich clever: Sie in- vestieren in Startup-Geschäftsmodelle, die sich schon viele Jahre auf dem Markt etabliert aber gleichzeitig noch enormes Potential nach oben haben. SoftBank investiert als klassischer “Ven- ture Capitalist” relativ spät innerhalb der Startup-Phase. Meist sind die Firmen schon mit meh- reren Milliarden USD bewertet. Kleinere Investments wären bei einem Fonds von 200 Mrd. USD zu kompliziert und hätten kaum einen Einfluss auf die Performance. Softbank ist ein Telekommunikationskonzern, der seine Cashflows einsetzt, um andere Unternehmen zu finanzieren 14% 86% Sonstige Softbank Softbank investiert seine Cashflows in Softbanks Kerngeschäft ist der Betrieb des Unternehmen, die das Potential haben, eine drittgrößten japanischen Mobilfunknetzes. Branche zu disruptieren. Der Vision Fund Softbank vertreibt Mobilfunkverträge unter von Softbank ist einer der größten Fonds für der Marke Softbank. Ergänzend betreibt Risikokapital und ist in Unternehmen wie Softbank eCommerce und Onlinewerbung Alibaba, Uber, Didi Chuxing, Nvidia, Bright mit seiner 48%igen Tochter Z Holdings, die Star oder ARM investiert. unter anderem Yahoo Japan betreibt. Das Logo entstammt einer alten japanischen Handelsfirma und ist gleichzeitig ein “Ist-Gleich”- Zeichen aus der Mathematik: SoftBank will für Klienten und Investoren eine Antwort auf die wichtigsten Probleme haben, die es gerade zu bewältigen gibt. Der größte Erfolg von SoftBank war sicherlich, dass Gründer und CEO Masayoshi Son schon im Jahr 2000 in Alibaba investiert hat. Zu einer Bewertung von 20 Mio. USD. Heute ist Alibaba 750 Mrd. USD wert. SoftBank hält immer noch knapp 30% an Alibaba. Neben Alibaba (~30%) hält SoftBank große Beteiligungen an Yahoo Japan (~50%), Uber und Didi Chuxing (je ~18%), Nvidia (~5%), Slack (~5%), Boston Dy- namics (100%), ARM (~75%), WeWork und viele weitere. Etwa 45% aller Investments sind in den USA und ca. 55% der Investments sind Tech-Unternehmen. SoftBank investiert das eingesammelte Geld global, vorrangig natürlich dort, wo die meisten disruptiven Firmen entstehen: USA und China. Dass der Firmensitz nun gerade in Japan ist, ist eigentlich unerheblich. Mit der japanischen Wirtschaft hat das eigentlich wenig zu tun. Ein hervorragendes Unternehmen ist es dennoch. Besonders geeignet ist es für Investoren, die am liebsten breit gestreut in die disruptivsten Startups der Welt investieren wollen. Jedes Startup für sich ist ziemlich riskant. Breit diversifiziert entstehen langfristig tolle Renditen. SoftBank ermöglicht Privatanlegern, in private, nicht-börsennotierte Startups zu investieren, auf die wir sonst als Einzelpersonen gar keinen Zugriff hätten. Eine tiefgehende SoftBank Aktienanalyse gibt es bereits auf AlleAktien.de.1 Eines meiner Lieblingsvideos auf YouTube ist ein Interview mit CEO Masayoshi Son. Hier spricht er über seine Unternehmensstrategie, seine wichtigsten Meilensteine mit SoftBank und wo er SoftBank in den nächsten zehn Jahren sieht. Gleichzeitig ist das Video auch sehr unterhaltsam.2 1 SoftBank als Innovationsmaschine & hochprofitable Investmentgesellschaft? alleaktien.de/softbank-als-innovationsmaschine-hochprofitable-investmentgesellschaft/ 2 The David Rubenstein Show: Masayoshi Son | youtube.com/watch?v=Sa2_VBu0d7k 26
Softbank AlleAktien ISIN JP3436100006 WKN 891624 Ticker 9984.T Datum 27.11.2020 Kaufen, wenn die Wachstumsaussichten 1. Telekommunikationsgeschäft mit stetigen Erträgen AA Kategorie Average Grower intakt sind und die Bewertung im Burggraben 2. Großer Venture Capital-Fonds mit Beteiligungen wie Alibaba historischen Schnitt liegt. Kennzahlen Umsatz 6.185 Mrd. JPY Renditeerwartung Hauptsitz Japan 12.000 FCF-Rendite 2020e 8,4% -0,1% p.a. Marktkapitalisierung 13.625 Mrd. JPY Wachstum EBITe 24,7% 10.000 8,4% p.a. Gewinn (2020) 1.593 Mrd. JPY Erwartete Rendite 33,1% Gewinn/Aktie (2020) 997 JPY 8.000 Kurs 7.250 JPY 6.000 KGV (2020) 7,3 Bewertung 4.000 ✓ ☐ Umsatzwachstum (10J) >5% 2.000 ☐ Umsatzwachstum (3Je) >5% Rentabilität ☐ EBIT-Wachstum (10J) >5% Eigenkapital 6.876 Mrd. ✓ ☐ EBIT-Wachstum (3Je) >5% 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e Eigenkapital (tangible) 680 Mrd. 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 100% Operativer Gewinn (EBIT) 573 Mrd. JPY ✓ 15% 1.800 24,7% p.a. ☐ Eigenkapitalrendite ROCE 3,4% 1.600 >15% ☐ ROCE 1.400 2,1% p.a. ✓ ☐ Renditeerwartung >10% 1.200 Risiko 1.000 Nettoverschuldung 11.160 Mrd. 800 AlleAktien Qualitätsscore Nettoverschuldung/EBIT 19,5x 600 Zinsdeckungsgrad 1,9x 400 Gewinnkontinuität (10J) 10J 200 Drawdown EBIT (10J) -49,8% Drawdown Erholungszeit — 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e /10 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 6
4. Nintendo Nintendo ist vielleicht das bekannteste Gaming-Unternehmen der Welt. Und eines der ganz wenigen, die wirklich viele Jahrzehnte Bestand haben. Ähnlich wie Disney hat es Nintendo ge- schafft, Figuren und Marken zu schaffen, die unsere gesamte menschliche Kultur prägen: Super Mario, Donkey Kong, Legend of Zelda, Animal Crossing, Super Smash Bros und natürlich Poke- mon. Das Medium ist beinahe egal: Spielkarten, Gameboy, Wii, Nintendo DS, Nintendo Switch oder eine App (Pokémon GO). Im Gegensatz zu etwa Sony investiert man bei Nintendo in ein “pure play”, also nur Gaming. Man kauft die zeitlosen Marken ein. Nintendo hat es sehr gut verstanden, mit neuen Techno- logien die gleichen Marken und den gleichen Hype von Generation zu Generation weiter zu transportieren. Eine weitere Gemeinsamkeit zu Disney. Aktuell werden 93% der Umsätze mit Nintendo Switch erwirtschaftet: Hardware (Nintendo Switch), eigene Spiele, Lizenzgebühren von Drittentwickern und dem eigenen Online-Store. Nur 7% der Umsätze fallen auf Smart- phone-Apps (Pokémon Go), Wii oder Nintendo 3DS. Entscheidend ist für uns Investoren also fast alleine, wie es mit der Nintendo Switch weiter geht. Was man bei Nintendo unterschätzt: Sie haben viele der wertvollsten Gaming Brands. Mario, Pokemon, Zelda. Das sind reale Vermögenswerte. Praktisch eine Lizenz zum Geld drucken. Ähnlich wie Fifa kann man regelmäßig neue Hits rausbringen, die sich fundamental nur in Details unterscheiden. Leider, leider wurde das bisher bei Nintendo alles aber noch ohne Abo- Modell umgesetzt. Das wäre vermutlich der einzige Gedanke, den ich dem Nintendo-Geschäfts- führer Shuntaro Furukawa für die kommenden Jahre auf den Weg geben würden. Nintendo ist ein Gaming-Unternehmen und erwirtschaftet Umsätze mit einer eigenen Plattform für Spiele 7% 93% Sonstige Nintendo Switch Plattform Nintendo fasst in diesem Segment die Nintendos Hauptgeschäft ist die Plattform Aktivitäten mit alten Konsolengenerationen Nintendo Switch. Die Nintendo Switch ist und Smartphone-Apps zusammen. Vor eine der beliebtesten Spielekonsolen der allem Umsätze mit den früher sehr beliebten Welt. Nintendo entwickelt Hardware und Nintendo DS-Geräten sind in diesem Spiele mit beliebten Marken wie Pokemon, Segment enthalten sowie die Umsätze der Super Mario, Zelda, Animal Crossing und App Pokemon Go. Co. und verkauft sie teilweise über einen eigenen Onlineshop. Eine weitere Parallele sehe ich zu Apple, bei denen der Kunde an erster Stelle steht. Keine Wer- bung. Hoher Schutz der Privatsphäre. Wenn ein Produkt veröffentlicht wird, dann muss es per- fekt sein. Die Switch Plattform bekommt sehr viel einzigartigen Content, den Nintendo selbst entwickelt. Gleichzeitig wurde das System nach und nach für unabhängige Software-Entwickler und Studios geöffnet. Spiele wie Fortnite und Call of Duty gibt es hier jetzt auch. Das Nummer 1 Risiko? Konsolen können floppen, wie beispielsweise die Wii U. Das wirft Nin- tendo um einige Jahre zurück und man kann sich solche fundamentalen Fehler nicht all zu oft hintereinander erlauben. Das zweite Risiko ist die Konkurrenz zu Smartphones: Mittlerweile gibt es mehr als 400.000 Gaming-Apps für iPhone und iPad. Braucht man da wirklich noch eine separate Gaming-Konsole? Hardcore-Gamer sagen “definitiv ja”. Zum einen aus Emotion, zum anderen kann man mit physischen Knöpfen einfach viel besser und schneller reagieren. Mit mehr Emotion spielen. Den Controller aus Frust auch mal gegen den Boden schmettern — und er überlebt. 28
Nintendo AlleAktien ISIN JP3756600007 WKN 864009 Ticker 7974.T Datum 27.11.2020 Kaufen, solange die Wachstumsstory 1. Erfolgreiche Gaming-Plattform mit Netzwerkeffekt AA Kategorie Fast Grower intakt ist. Vorsicht bei dauerhaft Burggraben 2. Einzigartige Spiele und ikonische Marken nachlassendem Wachstum. Kennzahlen Umsatz 1.309 Mrd. JPY Renditeerwartung Hauptsitz Japan 2.000 FCF-Rendite 2020e 5,4% Marktkapitalisierung 6.932 Mrd. JPY 1.800 4,7% p.a. Wachstum EBITe 15,7% 1.600 -0,9% p.a. Gewinn (2020) 374 Mrd. JPY Erwartete Rendite 21,1% 1.400 Gewinn/Aktie (2020) 3.089 JPY 1.200 Kurs 58.000 JPY 1.000 KGV (2020) 18,8 800 Bewertung 600 ☐ Umsatzwachstum (10J) >5% 400 200 ☐ Umsatzwachstum (3Je) >5% Rentabilität ☐ EBIT-Wachstum (10J) >5% Eigenkapital 1.541 Mrd. ✓ ☐ EBIT-Wachstum (3Je) >5% 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e Eigenkapital (tangible) 1.526 Mrd. 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 ✓ ☐ Verschuldung 100% Operativer Gewinn (EBIT) 352 Mrd. JPY ✓ Drawdown EBIT (10J) 15% 600 15,7% p.a. ☐ ROCE >100% 500 ✓ ☐ ROCE >15% -0,1% p.a. 400 ✓ ☐ Renditeerwartung >10% Risiko 300 Nettoliquidität 1.215 Mrd. 200 AlleAktien Qualitätsscore Nettoliquidität/EBIT 3,5x 100 Zinsdeckungsgrad — Gewinnkontinuität (10J) 7J -100 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e Drawdown EBIT (10J) >-100% 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 /10 Drawdown Erholungszeit — 6
5. Sony Sony ist der größte Elektronikkonzern Japans und ein echtes Konglomerat im Elektronikmarkt. Sony stellt Elektronikprodukte wie Kameras, Fernseher oder Smartphones her, hat ein gro- ßes Finanzierungsgeschäft, einen Musikverlag und ist eine der größten Gaming-Firmen der Welt. Sonys Playstation 5 ist vor Kurzem auf dem Markt erschienen und ist bereits überall aus- verkauft. Die Playstation ist eine der erfolgreichsten Spielekonsolen aller Zeiten und schafft es, mit dem Gaming-Markt mitzuwachsen. Sony ist ein breit diversifizierter Elektronik- und Medienkonzern mit Umsätzen aus sechs Kernsegmenten 10% Musikverlag 25% Sony Music ist einer der drei großen Elektronikprodukte Musikverlage der Welt. In diesem Segment entwickelt und 12% produziert Sony verschiedene Geräte für Konsumenten wie Fernseher, Smartphones, Filmproduktion Kameras und Kopfhörer. Sony Pictures ist eines der größten Filmstudios der Welt und produziert Filme 24% wie zum Beispiel Marvel‘s Spiderman. 13% Gaming und Netzwerkdienste Sensorlösungen Dieses Segment fasst alle Aktivitäten rund Sony entwickelt Sensoren für die Industrie. um die PlayStation zusammen. Sony entwickelt Gaming-Hardware, Spiele und 16% betreibt einen eigenen Onlineshop (PlayStation Store), um im Direktvertrieb die Finanzdienstleistungen Inhalte an Konsumenten zu verkaufen. Sony ist eine Bank und bietet verschiedene Bankdienstleistungen sowieso Versicherungen an. Operativ muss man sagen, dass es bei Sony nicht immer perfekt gelaufen ist. Das große Pro- blem ist, dass es in einigen Segmenten extrem gut lief wie dem Gaming-Bereich oder dem Musikgeschäft, aber dafür andere Märkte wie beispielsweise Laptops, Fernseher, Kameras oder Smartphones durch den Konkurrenzdruck für Sony nicht ganz so einfach waren. Deshalb liegt der Fokus von Sony in Zukunft besonders auf dem Gaming-Bereich, in dem Sony auf attraktives Wachstum trifft und durch Abonnements, Lizenzen und einen Onlineshop sehr gut Geld ver- dienen kann. Für Investoren, die vom Gaming-Markt profitieren und sich am Nummer-1-Unternehmen in diesem Markt beteiligen wollen, ist Sony eine interessante Aktie mit Aufwärtspotential, denn die aktuelle Bewertung liegt bei einem KGV von nur 16, während im Gaming-Bereich deutlich höhere Multiples gezahlt werden. 30
Sony AlleAktien ISIN JP3435000009 WKN 853687 Ticker 6758.T Datum 27.11.2020 Kaufen, wenn die Wachstumsaussichten 1. Breit diversifiziertes Unternehmen: Kameras, Gaming, Musik… AA Kategorie Average Grower intakt sind und die Bewertung im Burggraben 2. #1 Gaming-Plattform weltweit mit Netzwerkeffekt historischen Schnitt liegt. Kennzahlen Umsatz 8.238 Mrd. JPY Renditeerwartung Hauptsitz Japan 12.000 FCF-Rendite 2020e 3,8% Marktkapitalisierung 12.104 Mrd. JPY 4,6% p.a. Wachstum EBITe 5,0% 10.000 1,3% p.a. Gewinn (2020) 746 Mrd. JPY Erwartete Rendite 8,8% Gewinn/Aktie (2020) 614 JPY 8.000 Kurs 9.812 JPY 6.000 KGV (2020) 16,0 Bewertung 4.000 ☐ Umsatzwachstum (10J) >5% 2.000 ☐ Umsatzwachstum (3Je) >5% Rentabilität ✓ ☐ EBIT-Wachstum (10J) >5% Eigenkapital 4.797 Mrd. ✓ ☐ EBIT-Wachstum (3Je) >5% 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e Eigenkapital (tangible) 3.170 Mrd. 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 ✓ ☐ Verschuldung 15% 1.000 ☐ ☐ Renditeerwartung >10% 800 14,4% p.a. Risiko Nettoliquidität 1.512 Mrd. 600 AlleAktien Qualitätsscore Nettoliquidität/EBIT 1,8x 400 Zinsdeckungsgrad 77x 200 Gewinnkontinuität (10J) 10J Drawdown EBIT (10J) -96% Drawdown Erholungszeit 4J 09 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 20e 21e 22e /10 20 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 20 20 5
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