460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
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SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers Schweizerische Ärztezeitung 459 Editorial 464 FMH 494 «Zu guter Letzt» Vertrauen ist gut, Erster SAQM Qualitäts von Piet van Spijk 15 11. 4. 2018 Kontrolle ist besser? bericht 2017 veröffentlicht! Die Probleme der Medizin – welch spannende Heraus forderung! 460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services Organ ufficial da la FMH e da la FMH Services Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
INHALTSVERZEICHNIS 457 Redaktion Redaktion Ethik Dr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli, Mitglied FMH (Chefredaktor); Prof. Dr. theol. Christina Aus der Au; Prof. Dr. med. Lazare Benaroyo, Dipl.-Biol. Tanja Kühnle (Managing Editor); Mitglied FMH; PD Dr. phil., dipl. Biol. Rouven Porz Dr. med. vet. Matthias Scholer (Redaktor Print und Online); Redaktion Medizingeschichte Dr. med. Werner Bauer, Mitglied FMH; Prof. Dr. med. Samia Hurst; Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann; Prof. Dr. rer. soc. Eberhard Wolff Dr. med. Jean Martin, Mitglied FMH; Dr. med. Jürg Schlup, Redaktion Recht Präsident FMH; Prof. Dr. med. Hans Stalder, Mitglied FMH; Hanspeter Kuhn, Leiter Rechtsdienst der FMH Dr. med. Erhard Taverna, Mitglied FMH FMH EDITORIAL:Yvonne Gilli 459 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? SIWF: Adrian Ritter 460 Durchblick in der Bildung Wie weiter mit der ärztlichen Bildung? Dieser Frage widmet sich die jährliche Journée de réflexion. Zu reden gaben Ende Januar vor allem der Ärztemangel und die zu grosse Distanz zwischen ärztlicher Ausbildung und Weiterbildung. DDQ/SAQM: Roxane Kübler, Esther Kraft, Christoph Bosshard 464 Erster SAQM Qualitätsbericht 2017 veröffentlicht! NACHRUFE 467 In memoriam Frank Gafner (1921–2018) 468 Personalien Organisationen der Ärzteschaft KKA: M onique Lehky Hagen, Peter Wiedersheim 470 Plädoyer für datenbasierte Entscheidungen in der Gesundheitspolitik Weitere Organisationen und Institutionen FMC: U rs Zanoni, Peter Berchtold 474 Integrierte Versorgung: Mehr oder weniger Staat? Briefe / Mitteilungen 477 Briefe an die SÄZ 478 Facharztprüfungen / Mitteilungen Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
INHALTSVERZEICHNIS 458 FMH Services 480 Stellen und Praxen (nicht online) Tribüne RECHT: M arco Weiss 488 Verfahrensrechte bei m edizinischen Begutachtungen Horizonte STREIFLICHT: D aniel Oertle 491 Zukunft nach der Praxis Viele Ärztinnen und Ärzte arbeiten über das Pensionierungsalter hinaus. Soll man? Darf man? «Ärzte sind Heil-Künstler: Künstler werden nie pensioniert», sagen die einen. «Piloten werden auch mit 60 pensioniert», sagen die andern. Nun? Eine P olemik. BUCHBESPRECHUNGEN: F elix Schürch 493 Zeitgeschichte trifft auf Seelenkunde Zu guter Letzt Piet van Spijk 494 Die Probleme der Medizin – welch spannende Herausforderung! ANNA Impressum Schweizerische Ärztezeitung «Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»: Abonnementspreise: Jahresabonne- ausdrücklicher vorgängiger Erlaubnis Offizielles Organ der FMH Matteo Domeniconi, Inserateannahme ment CHF 320.– zzgl. Porto. von EMH und auf der Basis einer und der FMH Services Stellenmarkt, Tel. +41 (0)61 467 86 08, schriftlichen Vereinbarung zulässig. Redaktionsadresse: Elisa Jaun, Fax +41 (0)61 467 85 56, ISSN: Printversion: 0036-7486 / Redaktionsassistentin SÄZ, stellenmarkt@emh.ch elektronische Ausgabe: 1424-4004 Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift pu EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG, «Stellenvermittlung»: FMH Consulting Erscheint jeden Mittwoch blizierten Angaben wurden mit der Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Services, Stellenvermittlung, grössten Sorgfalt überprüft. Die ange- Tel. +41 (0)61 467 85 72, Postfach 246, 6208 Oberkirch, Tel. +41 © FMH gebenen Dosierungen, Indikationen Fax +41 (0)61 467 85 56, (0)41 925 00 77, Fax +41 (0)41 921 05 86, Die Schweizerische Ärztezeitung ist und Applikationsformen, vor allem von redaktion.saez@emh.ch, www.saez.ch mail@fmhjob.ch, www.fmhjob.ch aktuell eine Open-Access-Publikation. Neuzulassungen, sollten in jedem Fall FMH hat daher EMH bis auf Widerruf mit den Beipackzetteln der verwende- Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte- Abonnemente FMH-Mitglieder: ermächtigt, allen Nutzern auf der Basis ten Medikamente verglichen werden. verlag AG, Farnsburgerstrasse 8, FMH Verbindung der Schweizer der Creative-Commons-Lizenz Herstellung: Schwabe AG, Muttenz, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55, Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, «Namensnennung – Nicht kommer- www.schwabe.ch Fax +41 (0)61 467 85 56, www.emh.ch 3000 Bern 15, Tel. +41 (0)31 359 11 11, ziell – Keine Bearbeitung 4.0 inter Fax +41 (0)31 359 11 12, dlm@fmh.ch national» das zeitlich unbeschränkte Marketing EMH / Inserate: Recht zu gewähren, das Werk zu ver Dr. phil. II Karin Würz, Leiterin Andere Abonnemente: EMH Schweize- vielfältigen und zu verbreiten und Marketing und Kommunikation, rischer Ärzteverlag AG, Abonnemente, öffentlich zugänglich zu machen. Tel. +41 (0)61 467 85 49, Fax +41 Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Der Name des Verfassers ist in jedem (0)61 467 85 56, kwuerz@emh.ch Tel. +41 (0)61 467 85 75, Fax +41 Fall klar und transparent auszuweisen. (0)61 467 85 76, abo@emh.ch Die kommerzielle Nutzung ist nur mit Titelbild: Adrian Ritter Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Editorial 459 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Dr. med. Yvonne Gilli Mitglied des FMH-Zentralvorstandes, Departementsverantwortliche Digitalisierung/eHealth Der Fall Facebook und Cambridge Analytics hat uns in ein tendenzielles Vertrauen. Im Umkehrschluss bedeu- eindrücklicher Weise vor Augen geführt, in welchem tet das, dass 46% der Ärztinnen und Ärzte den Stellen Umfang persönliche Daten in einem komplizierten eher weniger oder überhaupt nicht vertrauen. Ihre Netz von Datenhändlern illegal und manipulativ ent- Wahrnehmung des Sicherheitsaspektes spielt für die wendet werden können. Anfang März wurde bekannt, Entscheidung, ob sie für oder gegen das EPD sind, eine dass im Jahr 2014 Daten von 50 Millionen Facebook- wichtige Rolle. Nutzern ohne deren Einwilligung systematisch erfasst In den letzten Tagen war zu lesen, dass die Westschwei- und ausgewertet wurden, um Profile nach sexueller zer Kantone sich in der interkantonalen Vereinigung Orientierung oder politischen Interessen zu erstellen. Cara zusammengeschlossen haben, die das Ziel ver- Zwar hat Facebook bereits 2015 die Löschung der Daten folgt, die Entwicklung des EPD in der Westschweiz vor- durchgesetzt, aber eine nachträgliche Überprüfung anzutreiben. Zuletzt hat sich der Kanton Wallis zu ei- des Falls fand nicht statt. nem Beitritt entschlossen. Dabei werden Erinnerungen an das Jahr 2015 wach, als bekannt wurde, dass das Wal- Das Vertrauen in die Datensicherheit ist liser Patientendossier «Infomed» den Dienst Google entscheidend für die Akzeptanz des elektro Analytics verwendet, um seine Zahlen und Nutzer nischen Patientendossiers. daten zu analysieren – notabene ohne die Nutzer zu informieren. Daneben wurde noch über angebliche Dass die Angst vor Datenmissbrauch hoch ist, zeigt Sicherheitslücken berichtet. Im Fall Cara ist man zu eine im Januar 2017 durchgeführte Studie von Compa- versichtlicher, da die Systeme regelmässig auditiert ris, bei der 1000 Personen nach ihrem Vertrauen in würden und es somit keine Datenschutzverletzungen Online-Dienste befragt wurden.1 Obwohl das Vertrauen gebe («Aucun problème de sécurité des données n’est à in Social-Media-Plattformen mit etwa 12% gering ist, déplorer2»). Eine Zertifizierung und eine jährliche Audi- stieg der Umsatz von Facebook im Jahr 2017 um mehr als 40% und täglich loggen sich mehr als Der Fall «Cambridge Analytics» zeigt, dass die 1 Milliarde Menschen mindestens einmal am Tag Einhaltung von Datenschutzvereinbarungen ein. Offenbar schätzen Nutzer den individuellen überprüft werden muss. Nutzen höher ein als die Gefahr, die von einer Datenweitergabe ausgeht. tierung von Gemeinschaften, wie sie im Bundesgesetz In der diesjährigen Befragung des Swiss eHealth Baro- über das elektronische Patientendossier vorgesehen meters wurden Ärztinnen und Ärzte sowie Bürgerin- ist, kann jedoch nicht sicherstellen, dass die gesetzlichen nen und Bürger über ihr Vertrauen in die Einhaltung Bestimmungen im Einzelfall tatsächlich auch einge- des Datenschutzes im Zusammenhang mit dem elek halten werden. Die Verpflichtung liegt also bei den Ge- tronischen Patientendossier (EPD) befragt. 16% der be- meinschaften, welche laut Verordnung als sicherheits- 1 https://www.comparis. ch/comparis/press/ fragten Bürger vertrauen den Stellen, welche mit den relevant eingestufte Vorfälle dem Bundesamt für medienmitteilungen/ Patientendaten arbeiten, voll und ganz, dass sie den Gesundheit melden müssen. Vertrauen ist also gut und artikel/2017/digital/ datenvertrauensindex-2017/ Datenschutz rund um das EPD einhalten. Dahingegen Kontrolle ist bekanntlich besser. Aber die entschei- datenvertrauensindex haben 49% nur ein tendenzielles Vertrauen. Die Ärzte- dende Frage lautet: Wer übt eigentlich die Kontroll- 2 Zitat von Aurélie Rosemberg, Artikel schaft hingegen ist eher kritischer eingestellt: Nur 4% funktion aus, wenn es um das elektronische Patienten- 24heures vom 29.3.2018. der befragten Ärzte haben volles Vertrauen und 46% dossier geht? SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):459 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH SIWF 460 Journée de réflexion 2018 Durchblick in der Bildung Adrian Ritter Freier Journalist Wie weiter mit der ärztlichen Bildung? Dieser Frage widmet sich die jährliche Jour- née de réflexion. Zu reden gaben Ende Januar vor allem der Ärztemangel und die zu grosse Distanz zwischen ärztlicher Ausbildung und Weiterbildung. «Mit Seeblick zum Durchblick»: Unter diesem Motto Doyens (Kollegium der Dekane) jährlich die Journée veranstalten das Schweizerische Institut für ärztliche de réflexion in der Nähe von Luzern. Beim Seeblick ist Weiter- und Fortbildung (SIWF) und das Collège des demnach der Vierwaldstättersee gemeint. Beim Durch- blick geht es darum, die Gegenwart und die Zukunft der ärztlichen Bildung zu reflektieren. Rund 30 Perso- nen nahmen an der diesjährigen Veranstaltung teil. Moderiert wurde sie von SIWF-Präsident Werner Bauer und Henri Bounameaux, Präsident des Collège des doyens. Werner Bauer stellte bei der Begrüssung klar: «Das Medizinstudium sowie die Weiter- und Fortbil- dungsangebote in der Schweiz sind exzellent. Deren Qualität ist aber weder selbstverständlich noch garan- tiert.» Die Herausforderungen seien zahlreich, um nur einige zu nennen: Der ökonomische Druck erhöhe das Spannungsfeld der Spitäler zwischen Lehranstalt und Dienstleistungsbetrieb, die Digitalisierung schaffe neue Berufsbilder und die Lernziele seien immer w ieder auf ihren Realitätsbezug zu prüfen. Zudem Moderierten die Journée de réflexion: Henri Bounameaux (links), Präsident des Collège des Doyens, und Werner Bauer, Präsident des Schweizerischen Instituts für ärztliche müsse die Finanzierung der Weiterbildung neu disku- Weiter- und Fortbildung (SIWF). tiert werden. SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):460– 463 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH SIWF 461 Entsprechend lancierte die Gesundheitsdirektoren- konferenz die Idee einer interkantonalen Vereinba- rung. Als sich abzeichnete, dass nicht alle Kantone daran teilnehmen, stiegen immer mehr Kantone aus der bestehenden Ostschweizer Vereinbarung aus. Die Solidarität kam an ihre Grenzen. Derzeit ist offen, ob die interkantonale Vereinbarung zustande kommt, denn gemäss Bundesrecht müssen sich mindestens 18 Kantone daran beteiligen. Bis heute haben erst 13 Kantone die Vereinbarung ratifiziert. «Wir führen intensive Gespräche und hoffen immer noch, dass die Vereinbarung Anfang 2019 in Kraft tre- ten kann», berichtete Hanselmann. Unabhängig davon sei der Kanton St. Gallen auch auf anderen Ebenen aktiv geworden, um die medizini- Referierte über die Finanzierung der ärztlichen Aus- und Wei- sche Bildung zu stärken. Ab 2020 bieten die Univer terbildung: Regierungsrätin Heidi Hanselmann. sität St. Gallen und das Kantonsspital St. Gallen ge- meinsam mit der Universität Zürich einen «Joint Solidarität mit Grenzen Medical Master» mit 40 Studienplätzen an. Finanziert Was die Finanzierung anbelangt, berichtete Regie- wird das Angebot aus dem Sonderprogramm des rungsrätin Heidi Hanselmann in ihrem Referat von Bundesrates im Rahmen seiner Strategie gegen den interessanten Entwicklungen. Hanselmann ist Ge- Ärztemangel. sundheitsdirektorin des Kantons St. Gallen und Vize- präsidentin der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Medizinischer Röstigraben «Das Ziel muss es sein, die Finanzierung der ärztlichen Ausbildung und Weiterbildung solidarischer zu gestal- Mit dem Ärztemangel hat sich auch Laurent Bern- ten – indem sich auch Kantone ohne medizinische heim, Vizedekan für Lehre an der Medizinischen Fakultät daran beteiligen», sagte Hanselmann. Fakultät der Universität Genf, vertieft auseinander Mit dieser Idee hatten sieben Kantone der Ostschweiz gesetzt. In seinem Referat kam er zu überraschenden 2011 aus eigenem Antrieb beschlossen, sich an den Kos- Schlussfolgerungen. Auf der Grundlage des Berichts ten für universitäre Lehre und Forschung zu beteili- des Bundesrates von 2011 (Strategie gegen Ärzteman- gen. Die Absicht war, mittelfristig eine gesamtschwei- gel und zur Förderung der Hausarztmedizin) berech- zerische Lösung zu finden, unter Berücksichtigung der nete er, dass in der Schweiz jährlich rund 1300 neue Finanzkraft der einzelnen Kantone. Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden sollten. Bernheim zeigte auf, dass in der Schweiz diesbezüg- lich ein Röstigraben besteht: In der Romandie werden genügend neue Ärztinnen und Ärzte ausgebildet – 325 wären nötig, 400 werden ausgebildet. Anders in der Deutschschweiz und im Tessin – dort liegt der Bedarf bei 975 Personen, ausgebildet werden aber nur 720. Diesen Unterschied zwischen den Sprach regionen zu beachten sei wichtig, weil Ärztinnen und Ärzte den Röstigraben für eine berufliche Tätigkeit nur sehr selten überqueren. Besteht in der Romandie somit kein Ärztemangel? Weit gefehlt, wie Laurent Bernheim weiter aufzeigte. Die Verteilung der Ärztinnen und Ärzte auf die einzel- nen Fachgebiete stimme auch in der französisch sprachigen Schweiz nicht mit dem Bedarf überein. Es mangle im Kanton Genf an Allgemeinmedizinern und gebe zu viele Fachärzte beispielsweise der Psychiatrie, Setzte sich mit dem Ärztemangel auseinander: Laurent Bern- heim, Vize-Dekan für Lehre an der Medizinischen Fakultät der Radiologie, orthopädischen Chirurgie und Kardiologie. Universität Genf. Was tun? Die Aufwertung der Hausarztmedizin an den SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):460– 463 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH SIWF 462 man eine Steuerung der Anzahl Ärzte, die pro Fach- richtung weitergebildet werden, befürwortet. Die Lei- terinnen und Leiter der Weiterbildungsstätten spra- chen sich mehrheitlich dagegen aus (52 Prozent Nein, 40 Prozent Ja, 8 Prozent «Weiss nicht»). Anders sah es bei den Assistenzärztinnen und -ärzten aus: 38 Prozent befürworteten eine gezielte Steuerung, 32 Prozent wa- ren dagegen und 30 Prozent hatten keine Meinung zu dieser Frage. Praktiker einbeziehen «Der Bedarf an Ärzten in der Praxis wird weiter zuneh- men», zeigte sich Jürg Lareida, Präsident des Aargaui- schen Ärzteverbandes, in seinem Referat überzeugt. «E-Health wird nicht weniger, sondern mehr administrativen Der Aargauische Ärzteverband beispielsweise habe Aufwand mit sich bringen»: Jürg Lareida, Präsident des zwar seit 1994 seine Mitgliederzahl verdoppeln kön- A argauischen Ärzteverbandes. nen. Viele Neueintretende – zumeist aus dem Aus- land – seien allerdings bereits dem Pensionsalter nah. Universitäten, finanzielle Anreize über den TARMED Wenn es in Zukunft immer häufiger an Arztpraxen und Änderungen bei der Fortbildung werden nicht mangle, bestehe die Gefahr, dass die Spitäler von reichen, ist Bernheim überzeugt. Es werde auch einen Patienten überhäuft werden, sagte Lareida. Die demo- gewissen Zwang brauchen, die jungen Ärzte in eine be- graphische Entwicklung verlange nach mehr Ärzten, stimmte Richtung zu lenken: «Ich bin nicht begeistert in der Realität aber g eschehe das Gegenteil: Zuneh- davon, aber wir sollten darüber nachdenken, bevor mende administrative Arbeiten und häufigere Teilzeit- Politik und Krankenkassen uns dies aufzwingen.» pensen insbesondere von Ärztinnen verringerten die Interessant in diesem Zusammenhang ist die Befra- verfügbare Zeit für die Patienten. «Dass die adminis gung der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, wel- trative Belastung abnehmen wird, ist Wunschdenken», che die ETH Zürich für das SIWF jeweils durchführt. so Lareida. Schon jetzt zeige sich, dass etwa E-Health In der Umfrage 2017 wurde unter anderem gefragt, ob nicht weniger, sondern noch mehr administrativen Aufwand mit sich bringe. Einen Lösungsansatz sieht Lareida darin, die Aus bildung flexibler zu gestalten – mit einem modularen Aufbau. So könnten die angehenden Ärzte selber bestimmen, wie schnell sie die einzelnen Lernziele erreichen wollen. Wichtig wäre zudem, die niederge lassenen Ärztinnen und Ärzte mehr einzubeziehen, etwa durch Weiterbildung in den Arztpraxen. Europäische Standards schaffen Was in der Schweiz ein Thema ist, beschäftigt auch Europa, wie Vassilios Papalois in seinem Referat auf- zeigte. Der Professor für Transplantationschirurgie ist auch Generalsekretär der Union Européenne des Mé- decins Spécialistes (UEMS), des Dachverbandes der nationalen medizinischen Gesellschaften. Bis 2020 werden gemäss Europäischer Kommission eine Million Fachkräfte im Gesundheitswesen fehlen, sagte Papa- lois. Im Gegensatz zum innerschweizerischen Rösti- graben sind die Ärztinnen und Ärzte sowie die Patien- Plädierte für europaweite Qualitätsstandards: Vassilios Papa- lois, Generalsekretär der Union Européenne des Médecins ten innerhalb Europas sehr mobil, zeigte Papalois auf. Spécialistes (UEMS) Gemeinsame Qualitätsstandards in der medizinischen SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):460– 463 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH SIWF 463 helfe – sie werde Vor- und Nachteile mit sich bringen. Nötig sei aber, dass Mediziner die neuen Technolo- gien in der Aus- und Weiterbildung kennen, aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel beurteilen und anwen- den lernen. Um die Vorteile der digitalen Medizin nut- zen zu können, gelte es gerade in der Schweiz noch Hin- dernisse zu beseitigen. Die oft fehlende Kompatibilität der Daten sei weniger ein technisches als ein semanti- sches Problem. Der Austausch von Daten sei nur mög- lich, wenn alle dieselben präzisen Begriffe verwenden. Entsprechende Instrumente der Interoperabilität wie die Referenzdatenbank SNOMED würden in der Schweiz im Vergleich zum Ausland noch zu wenig genutzt. Gemeinsame Module Die Digitalisierung nutzen lernen: Christian Lovis, Professor für Medizinische Informatik an der Universität Genf. Im zweiten Workshop ging es um die Frage, wie die Kontinuität zwischen der Aus- und der Weiterbildung verbessert werden kann. Dabei wurde unter anderem Bildung seien deshalb sehr wichtig. Bis heute existie- die Idee von Modulen diskutiert, die sowohl für Studie- ren in vielen europäischen Ländern noch keine oder rende wie Personen in der Weiterbildung wählbar nur rudimentäre Assessments für die medizinische wären. Insbesondere die «Entrustable Professional Aus- und Weiterbildung. Activities» (EPAs) hätten das Potential, die Kontinuität zwischen Aus- und Weiterbildung zu verbessern, so die Rückmeldung aus dem Workshop ins Plenum. Vorteile der Digitalisierung nutzen Zum Abschluss einer Journée de réflexion wird jeweils Zwei Workshops an der Journée de réflexion widmeten eine To-do-Liste bis zum nächstjährigen Event erstellt. sich der Kontinuität der ärztlichen Bildung und der Einige Themen vom vergangenen Jahr haben weiteren «Medizin 4.0». Geleitet wurde der letztere Workshop Diskussions- und Handlungsbedarf und bleiben auf von Christian Lovis, Professor für Medizinische Infor- der Liste. Hier eine Auswahl: Die Lernziele überprü- matik an der Universität Genf und Leiter der Division fen, die Anzahl der Weiterbildungsstellen und die of Medical Information Sciences an den Universitäts- Fachärzte-Verteilung diskutieren, die Finanzierung spitälern Genf. Er erläuterte, dass die Medizin seit jeher der Weiterbildung sicherstellen, die Weiterbildung ver- ein hochgradig regulierter Bereich sei – von der Ausbil- mehrt in Netzwerken organisieren sowie die Frage der dung bis zu den Medikamenten. Mit der Digitalisie- Übernahme ärztlicher Tätigkeiten durch andere Fach- rung sei ein zusätzlicher, unregulierter Markt entstan- personen. In der Schlussdiskussion wurde beschlos- den. So könnten Patienten heutzutage beispielsweise sen, bis zur nächsten Journée de réflexion den Schwer- Bilder ihrer Krankheitssymptome online hochladen punkt auf folgende Frage zu setzen: Wie kann die zu und erhalten eine Diagnose, die mittels Algorithmen grosse Trennung zwischen Ausbildung und Weiterbil- zur Bildauswertung erstellt wurde. Das Ganze für dung überwunden werden? Das Collège des doyens manchmal nur einen Dollar! und das Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung Christian Lovis plädierte für einen pragmatischen, rea- (SIWF) wollen dazu in den kommenden Monaten auch listischen Ansatz. Noch sei schwierig abzuschätzen, das Gespräch mit den Fachgesellschaften und den me- adrianritter[at]gmx.ch inwiefern die Digitalisierung die Medizin verbessern dizinischen Fakultäten suchen. SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):460– 463 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH DDQ /SAQM 464 Vielfältige Qualitätsarbeit der Ärzteschaf t Erster SAQM Qualitätsbericht 2017 veröffentlicht! Roxane Kübler a , Esther Kraft b , Christoph Bosshard c a MA, Operative Leiterin der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medizin SAQM der FMH; b lic. rer. oec., Leiterin Abteilung Daten, Demographie und Qualität DDQ der FMH; c Dr. med., Vizepräsident der FMH, Departementsverantwortlicher Daten, Demographie und Qualität Der erste Qualitätsbericht der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medi- zin SAQM ist nun veröffentlicht. Der Bericht weist aus, wie vielfältig die Qualitäts- arbeit der Ärzteschaft ist, und schafft Transparenz gegen innen und aussen und da- mit auch die Möglichkeit, dass sich Organisationen untereinander vernetzen und Synergien nutzen. Für die FMH ist zentral, dass auch bei der Qualitätsarbeit auf Bestehendem aufgebaut und das vorhandene Wissen sinnvoll genutzt wird. Damit dies nachhaltig gewährleistet werden kann, ist mitunter eine gesicherte Finanzie- rung – über das KVG hinaus – unabdingbar. Mit der Unterzeichnung der Qualitäts- Charta SAQM verpflichten sich aktuell 69 Ärzteorganisationen zu Transparenz, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit. Dazu gehört auch die Erstellung eines Quali- tätsberichts und einer Qualitätsstrategie. 2017 veröffentlichte die SAQM die eigene Qualitätsstrategie. Darauf aufbauend erarbeitete sie den vorliegenden SAQM Quali- tätsbericht für das Jahr 2017. Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM Sie haben sich entschieden, dem Qualitätsbericht der SAQM, der Qualitätsorganisation der FMH, Ihre Auf- merksamkeit zuzuwenden. Dafür danken wir Ihnen und sind überzeugt, dass Sie beim Lesen auf viel Inter- essantes stossen werden, welches in diesem Bericht lediglich schlaglichtartig beleuchtet werden kann. Wenn es uns gelingt, am einen oder anderen Ort Ihr Interesse für zusätzliche Informationen zu wecken, so führen Sie die jeweiligen Links weiter. Gerne stehen wir Ihnen auch für Ihre Fragen und Anliegen zur Ver- fügung! 2012 gründete die FMH die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM. Als die Qualitäts organisation der Schweizer Ärzteschaft ist sie zustän- dig für alle Belange der Qualität in der Medizin. Sie hat zum Ziel, Qualitätsaktivitäten zu vernetzen und zu ko- ordinieren und damit Doppelspurigkeiten zu vermei- den sowie Synergien zu nutzen. Mit dem vorliegenden Qualitätsbericht weist die SAQM aus, wie vielfältig die Qualitätsarbeit der Ärzteschaft ist. Die Kurzversion ist in Form dieses Artikels publi- SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):464– 466 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH DDQ /SAQM 465 ziert. Den SAQM Qualitätsbericht in seiner vollen herrschen: Die Kursteilnehmenden sind befähigt, Länge finden Sie auf der SAQM-Website unter: www. eigenständig Projekte im Bereich Qualitätsent- saqm.ch → Qualitäts-Charta → Qualitätsberichte wicklung und Patientensicherheit zu entwickeln sowie umzusetzen. SAQM Qualitäts-Charta 2) Neue Online-Plattform «Guidelines Schweiz» Die Qualitäts-Charta hält Grundsätze für Qualität in Medizinische Guidelines sollen im Interesse der der Medizin schriftlich fest. Mit der freiwilligen Unter- bestmöglichen Behandlung der Patientinnen und zeichnung der Charta bekennen sich Ärzteorganisatio- Patienten evidenzbasierte Entscheidungsgrundla- nen zu Kooperation, Vernetzung und Transparenz in gen zur Verfügung stellen. Der Guideline-Entwick- Qualitätsfragen in der Schweiz. Seit 2016 und noch lungsprozess hilft, sich auf einheitliche Behand- immer ist die Unterzeichnung der Charta möglich. lungsrichtlinien zu einigen. Die Online-Plattform 2017 ist die 69. Ärzteorganisation der Charta beigetre- «Guidelines Schweiz» dokumentiert Guidelines ten. Für sie alle gilt es nun, die Inhalte der Qualitäts- nach einer einheitlichen Struktur und bietet damit Charta mit einer Qualitätsstrategie und einem ersten einen Überblick sowie Informationen über Guide Qualitätsbericht umzusetzen. 2017 wurden bereits lines. Zugang zur Plattform: sechs Qualitätsstrategien und drei Qualitätsberichte https://www.guidelines.fmh.ch/index.cfm?l=1 bei der SAQM eingereicht. Aktuell stehen wir bei acht Strategien und sechs Berichten (Stand: 3.4.2018). Wei- 3) Pilotprojekt «Patient Centered Outcome tere Informationen sind auf der Website aufgeführt Registry» (PCOR) unter: www.saqm.ch → Qualitäts-Charta Im Zentrum stehen dabei die Bedürfnisse des ein- zelnen Patienten im Kontext der Begleitumstände und Komorbiditäten. Gelingt es mittels der ge- SAQM-Qualitätspreis «Innovation Q ualité» meinsam definierten Abklärungs- und Behand- Der neue Qualitätspreis der SAQM zeichnet praxis lungsschritte, das gemeinsam definierte Ziel zu erprobte Qualitätsprojekte des Schweizer Gesundheits- erreichen? Dieses Instrument soll schliesslich Best- wesens aus, vernetzt Vordenker der medizinischen Qua- Practice-Empfehlungen ermöglichen, welche auf lität aus verschiedensten Disziplinen und Berufen und Alltagserfahrungen basieren und so eine wertvolle präsentiert das vielfältige Qualitätswissen der Schweiz. Ergänzung zu den evidenzbasierten Guidelines bil- Die Innovation Qualité prämiert Qualitätsprojekte in den. drei Kategorien: – Themenschwerpunkt 2017: Patientenversorgung 4) Sektorenübergreifender Behandlungspfad neu gedacht Kolorektalkarzinom – Patientensicherheit Im Rahmen des Pilotprojekts interprofessioneller – Ärzteorganisationen sektorenübergreifender Behandlungspfad Kolorek- 2017 haben sich 37 Projektteams für die Innovation talkarzinom (CRC) erarbeiteten und verabschiede- Qualité beworben. Am 17. April 2018 werden die Gewin- ten in einem strukturierten Bottom-up-Prozess 20 ner am SAQM-Symposium vorgestellt. Weiterführende in die Behandlung von Patientinnen und Patienten Informationen finden Sie auf der SAQM-Website: www. mit einem CRC involvierte Fachgesellschaften und innovationqualite.ch Berufsgruppen die Grundlagen, damit alle Patien- tinnen und Patienten mit CRC, unabhängig von ih- rem Wohnort in der Schweiz, eine qualitativ hoch- SAQM-Projekte (Auswahl, die vollzählige wertige, nach (inter-)nationalen evidenzbasierten Auflistung finden Sie hier: www.saqm.ch Richtlinien bestmöglich koordinierte Versorgung → Qualitätsprojekte) erhalten. Das nun veröffentlichte schematische 1) Interprofessionelles Fortbildungsangebot Pfadmodell ist bei allen CRC-Patientinnen und -Pa Qualität tienten anwendbar, weil es zusätzlich zu den Aspek- Die SAQM entwickelt ein interprofessionelles Fort- ten der primären Tumorerkrankung sowohl Komor- bildungsangebot als CAS-Lehrgang zum Thema biditäten als auch Lebenserwartung berücksichtigt. «Qualität in der Medizin für die patientennahe Ar- beitspraxis». Das Ziel des Kurses ist, dass Gesund- 5) Empfehlungen zum Aufbau und Betrieb heitsfachleute einen souveränen Umgang mit der von gesundheitsbezogenen Registern Thematik der Qualitätsarbeit in der Medizin be- Register mit verlässlichen Daten werden im Ge- SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):464– 466 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH DDQ /SAQM 466 sundheitswesen immer wichtiger und mit den desselben oder Verweigerung sind Sanktionen wachsenden Datenmengen zahlreicher. Um zur sinnvoll. Als einziges oder primäres Instrument Qualitätssicherung beizutragen, haben die Organi- sind sie jedoch mit mehr Nebenwirkungen behaf- sationen FMH, ANQ, H+, SAMW und unimedsuisse tet als mit Wirkungen. gemeinsam Empfehlungen für den Aufbau und Be- trieb von gesundheitsbezogenen Registern heraus- Ausblick 2018 gegeben. Diese enthalten Mindeststandards, unter anderem zum Datenschutz und zur Datenqualität. Auch in diesem Jahr macht sich die SAQM im Dienste Die Empfehlungen bieten des Weiteren Grund der Ärzteschaft mit spannenden Projekten und The- lagen, um die Qualität laufender sowie künftiger menschwerpunkten für die Qualität in der Medizin Register zu prüfen. Weitere Informationen: www. stark: saqm.ch → Publikationen → Empfehlungen Regis- – Empfehlungen zum Aufbau und Betrieb von ge- ter sundheitsbezogenen Registern – Interprofessionelle Peer-Reviews für die Psychia trie SAQM-Publikationen – Grundlagenpapier zum Thema «Patient Reported Die SAQM publiziert regelmässig Grundlagenpapiere Outcome Measures» und Stellungnahmen, Projektberichte oder Medien- – Preisverleihung der Innovation Qualité am SAQM- mitteilungen. Symposium am 17. April 2018 2017 ist das Grundlagenpapier zum Thema «Choosing – Begleitung der Umsetzung der Qualitäts-Charta Wisely – für weniger unnötige Leistungen» erschienen. – Interprofessionelles Fortbildungsangebot Qualität Auch wurden einige Artikel in der Schweizerischen – Dialoggruppe Versorgungsforschung ISPM Bern, Ärztezeitung zu spezifischen Themen im Bereich Quali- FMH, KKA und NewIndex tät publiziert: FMH Ärztestatistik, Porträt über die – Schaffung eines Labels für «Responsible Practice SAQM, Online-Plattform für Qualitätsinitiativen und FMH» für Guidelines, Innovation Qualité sowie «Translatio- Das grosse Spektrum der Projekte und Tätigkeiten der nale Medizin» am SAQM-Symposium. SAQM zeigt, dass sie in einem breiten Feld unseres Zudem informiert Sie der SAQM-Newsletter ca. 5- bis Gesundheitswesens aktiv ist und als Ansprechpartner 6-mal jährlich per E-Mail über Projekte, Arbeiten und für Qualitätsthemen in der Medizin wahrgenommen neuste Publikationen der SAQM. Wir freuen uns über wird. Im Zentrum der Arbeiten steht der Mehrwert, Ihr Interesse und Ihre Anmeldung via saqm[at]fmh.ch den kompetente Qualitätsarbeit für Patienten, Ange- hörige und Ärzte schafft. Position des Zentralvorstandes der FMH SAQM-Dienstleistungen für Qualität – Für Qualitätsarbeit und Qualitätsentwicklung soll auf bestehenden Organisationen aufgebaut wer- Die Dienstleistungen der SAQM stehen den Ärzte- und den. Damit wird Commitment geschaffen, werden Partnerorganisationen sowie auch Einzelpersonen Synergien genutzt und das konsolidierte Wissen und Dritten zur Verfügung. In folgenden Bereichen der Organisationen eingebunden, welches höher kann eine Unterstützung durch die SAQM beantragt zu werten ist als Expertenwissen. werden: – Die vielfältige Qualitätsarbeit der Ärzteschaft soll – Vernetzung und Koordination in medizinischen auch von Verwaltung und Politik anerkannt wer- Qualitätsfragen den. Seitens Politik, Verwaltung und Kostenträger – Fachliche Unterstützung in Qualitätsfragen sind geeignete Finanzierungen und sinnvolle Rah- – Eingabe neuer Themen menbedingungen zu schaffen. – Punktuelle finanzielle Unterstützung – Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung soll Weitere Informationen erhalten Sie hierzu auf der Korrespondenz: als zusätzliche Leistungserbringung anerkannt SAQM-Website unter der Rubrik «Unterstützung» FMH Verbindung der Schweizer Ärztinnen und und damit verbindlich finanziert werden. (www.saqm.ch → Dienstleistungen → Unterstützung). Ärzte; Abteilung Daten, – Bei Auffälligkeiten sind diese in einem ersten Demographie und Qualität Bildnachweis Elfenstrasse 18 Schritt zu analysieren, wozu zum Beispiel Peer-Pro- FMH Postfach 300 zesse hilfreich sein können. Bei Bestätigung eines CH-3000 Bern 15 Tel. 031 359 11 11 Handlungsbedarfs ist ein Prozess der kontinuier roxane.kuebler[at]fmh.ch lichen Verbesserung angezeigt. Erst bei Versagen Weiterführende Informationen: www.saqm.ch SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):464– 466 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Nachrufe 467 In memoriam Frank Gafner (1921–2018) Am 26. 1. 2018 ist der frühere Chefarzt für Ophthalmo logie am Kantonsspital Liestal, Dr. Frank Gafner, im hohen Alter von 97 Jahren gestorben. Dr. Gafner be nützte seine gesunden Augen nicht nur zur Untersu chung der Augen von Patienten, sondern er schaute auch die Welt und ihre Schönheit an und wurde zum passionierten Maler. Viele Jahre lang präsidierte er die Kunstausstellung der Schweizer Ärzte / Salon des mé decins Suisse, eine Vereinigung von malenden Ärzten. Er selber malte unermüdlich Bilder bis in seine 90er- Jahre. Sein Kunstschaffen stand auf einer humanistisch- Frank Gafner, Facharzt für philosophischen Basis. An den Zusammenkünften der Ophthalmologie, 1921–2018 Ärztemaler beschenkte er uns mit feinen, gehaltvollen Ansprachen. Dieses reiche Leben ist nun zu einem Abschluss ge kommen. David Künzler-Feucht Dr. med., Mitglied FMH, früherer Präsident der Kunstausstellung Zwei Bilder, die Frank Gafner an der Kunstausstellung der Schweizer Ärzte 2011 unter dem Titel «Gesichter» präsentierte. SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):467 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Personalien 468 Personalien Todesfälle / Décès / Decessi Maciej Stepniewski, 5000 Aarau, Ärztegesellschaft des Kantons Luzern Kurt Röthlisberger (1954), † 7.2.2018, Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft Zur Aufnahme in unsere Gesellschaft Sektion Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, in Aarau per 1. April 2018 Stadt hat sich gemeldet: 8808 Pfäffikon SZ Franziska Villiger-Theiler, 5400 Baden, Sebastian Kreis, Praktischer Arzt, FMH, Bernhard Radanowicz-Harttmann (1936), Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Künzle-Medic GmbH, Morgartenstrasse 6, † 17.3.2018, Facharzt für Rheumatologie und FMH, Praxiseröffnung in Wettingen 6003 Luzern Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, per 1. August 2018 4054 Basel Einsprachen sind innert 20 Tagen nach der als Assistenz- und Oberarztmitglieder: Publikation schriftlich und begründet zu richten an: Ärztegesellschaft des Kantons Ärztegesellschaft des Kantons Aargau Fabian Deichsel, 5608 Stetten, Luzern, Schwanenplatz 7, 6004 Luzern Facharzt für Chirurgie, Zur Aufnahme in den Aargauischen Oberarzt am Kantonsspital Baden AG Ärzteverband haben sich angemeldet: seit 1. Juni 2011 als ordentlich praktizierende Mitglieder: Ärztegesellschaft des Kantons Schwyz Diese Kandidaturen werden in Anwendung Zur Aufnahme in die Ärztegesellschaft des von Art. 5 der Statuten des Aargauischen Kantons Schwyz hat sich angemeldet: Igor Budic, 8002 Zürich, Facharzt für Ortho Ärzteverbandes veröffentlicht. Einsprachen pädische Chirurgie und Traumatologoie des müssen innert 14 Tagen seit der Bekannt Bewegungsapparates, FMH, Praxiseröffnung Natalia Grüninger, Fachärztin für Gynä machung schriftlich und begründet in Praxisgemeinschaft in Ehrendingen per kologie und Geburtshilfe, FMH, Schwerpunkt der Geschäftsleitung des Aargauischen 1. Juli 2018 Reproduktionsmedizin und gynäkologische Ärzteverbandes eingereicht werden. Endokrinologie, plant im Mai 2018 die Nach Ablauf der Einsprachefrist entscheidet Eröffnung einer gynäkologischen Praxis in Renate Grossmann, 5034 Küttigen, die Geschäftsleitung über Gesuch und Pfäffikon SZ. Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin, allfällige Einsprachen. FMH, Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft Die Geschäftsleitung des Aargauischen Einsprachen gegen diese Aufnahme richten in Aarau seit 1. Januar 2018 Ärzteverbandes Sie schriftlich innert 20 Tagen an Dr. med. Uta Kliesch, Maria-Hilf-Strasse 9, Claudia Gründer, 5210 Windisch, Fachärztin 6430 Schwyz, oder per E-Mail an uta.kliesch für Psychiatrie und Psychotherapie, Praxis Ärztegesellschaft des Kantons Bern @hin.ch eröffnung in Praxisgemeinschaft in Baden per 1. April 2018 Ärztlicher Bezirksverein Bern Regio Zur Aufnahme als ordentliches Mitglied hat sich angemeldet: Ärztegesellschaft Thurgau Ulrich Kallenbach, 6242 Wauwil, Facharzt für Zum Eintritt in die Ärztegesellschaft Thurgau Anästhesiologie, FMH, Praxiseröffnung in haben sich gemeldet: Praxisgemeinschaft in Aarau per 1. April 2018 Sarah von Rütte, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin, FMH, Praxis Bubenberg, Bubenbergplatz 8/11, 3011 Bern Susanne Ott, Brächli 39, 9548 Matzingen, Dietmar Löffler, 5000 Aarau, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin, Facharzt für C hirurgie und Plastische, Einsprachen gegen diese Vorhaben müssen FMH Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, innerhalb 14 Tagen seit der Veröffentlichung Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft in schriftlich und begründet beim Präsidenten Aarau per 6. August 2018 Abdulrahman Ahmad, Schlossweg 8, des Ärztlichen Bezirksvereins Bern Regio 8280 Kreuzlingen, Facharzt für Kardiologie eingereicht werden. Nach Ablauf der Frist Christian Rummel, D-79650 Schopfheim, entscheidet der Vorstand über die Aufnahme Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, der Gesuche und über die allfälligen Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft im Einsprachen. 2. Halbjahr 2018 Teresa Stelzer, 8006 Zürich, Fachärztin für A llgemeine Innere Medizin und Gastro enterologie, FMH, Praxiseröffnung in Praxis gemeinschaft in Baden seit 1. März 2018 SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):468– 469 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Personalien 469 Unterwaldner Ärztegesellschaft Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug Zur Aufnahme in die Unterwaldner Ärzte Zur Aufnahme in die Ärzte-Gesellschaft des gesellschaft hat sich angemeldet: Kantons Zug als ordentliche Mitglieder haben sich angemeldet: Ian Russi, Facharzt für Kardiologie und Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Michèle Sauteur, Fachärztin für Kinder- und FMH, Zentrum für Herz- und Präventions Jugendmedizin, FMH, Rigistrasse 15, 6340 Baar medizin Nidwalden, Ennetmooserstrasse 19, 6370 Stans Peter Peiler, Facharzt für Psychiatrie und Psy chotherapie, FMH, Klinik Meissenberg AG, Meisenbergstrasse 17, 6300 Zug Einsprachen gegen diese Aufnahme sind mit Begründung innert 20 Tagen an Einsprachen gegen diese Kandidaturen die Präsidentin der Unterwaldner Ärzte müssen innerhalb 14 Tagen seit dieser gesellschaft, Dagmar Becker, Mondmattli 3, Veröffentlichung schriftlich und begründet 6375 Beckenried, zu richten. beim Sekretariat der Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug eingereicht werden. Nach Ablauf der Einsprachefrist entscheidet der Vorstand über Gesuch und allfällige Einsprachen. Wir engagieren uns Mehr für Sie. Die Mitgliedschaft n auf erfahre ch www.fm h. in der FMH. Überzeugen Sie sich anhand des Dienstleistungskatalogs vom breiten Serviceangebot der FMH. SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):468– 469 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
ORGANISATIONEN DER ÄRZTESCHAF T KK A 470 Umfrage bei IT-Betrieben zum Tarifeingrif f 2018 von Bundesrat Berset Plädoyer für datenbasierte Entschei- dungen in der Gesundheitspolitik Monique Lehky Hagen a , Peter Wiedersheim b a Dr. med., eMBA, Präsidentin Walliser Ärztegesellschaft; b Dr. med., eMBA, ehem. Co-Präsident KK A Die sehr kurzfristig, erst am 18. 10. 2017 publizierte Ver standardisierte Umfrage bei 26 der bekanntesten Pra ordnung von Bundesrat A. Berset zu den ab 1. 1. 2018 zu xis-Software-Anbietern mit einer Rücklaufquote von implementierenden Tarifanpassungen im TARMED 54% ermöglichte es, den Präsidenten der kantonalen führte zu einer enormen Verunsicherung und Agi Ärztegesellschaften bereits am 24. 11. 2017 richtungs tation bei der Ärzteschaft und verschiedenen IT-An weisende Ergebnisse zu liefern. Es zeigte sich, dass bietern. Divergierende Angaben zur technischen Um eine technische Umsetzung, wenn auch mit Schwierig setzbarkeit standen im Raum. Entsprechend wichtig keiten verbunden, fristgerecht möglich sein sollte. schien es der KKA (Konferenz der kantonalen Ärzte Es wurde entschieden, diese Umfrage in Zusammen gesellschaften) und SOS SANTÉ (Allianz für Versor arbeit mit der FMH auf 97 registrierte Praxis-Software- gungssicherheit in der ambulanten Medizin), die Sach Anbieter auszuweiten. Die erweiterte Umfrage fand lage rasch zu klären, um entsprechende strategische vom 1.–14. 12. 2017 statt und lieferte kohärente Ergeb Massnahmen treffen zu können. Eine anonymisierte nisse, die ein Festhalten am Strategieentscheid von November 2017 bestärkte, keine kollektiven Boykott massnahmen gegen diese äusserst suboptimal ausge arbeitete und mit vielen Fragezeichen versehene Ver ordnung zu ergreifen. Aus Transparenzgründen und Résumé aufgrund der interessanten Erkenntnisse und Schluss folgerungen aus dieser bisher nur wenig genutzten L’ordonnance concernant les ajustements tarifaires dans le TARMED, à strategischen Vorgehensweise sollen hier die wichtigs mettre en place à compter du 1er janvier 2018, et publiée au dernier moment ten Ergebnisse der Umfrage präsentiert werden. (le 18 octobre 2017) par le conseiller fédéral A. Berset a très fortement désorienté et agité le corps médical et les différents fournisseurs informa- Methodologie tiques. Des données divergentes circulaient en matière d’applicabilité pra- Für die Umfrage wurde LimeSurvey genutzt. Sie wurde tique. Il est donc apparu important à la CCM (Conférence des sociétés can- von 37 der 97 per Mail kontaktierten IT-Firmen voll tonales de médecine) et SOS SANTÉ (Alliance pour la sauvegarde de la ständig ausgefüllt (38%) und umfasste 11 strukturierte médecine ambulatoire) de clarifier rapidement la situation afin de pouvoir Fragen, einschliesslich einer Frage nach allgemeinen décider de mesures stratégiques adéquates. Une enquête anonyme stan- Kommentaren. Zwei Fragen wurden wegen bestehen dardisée menée auprès de 26 des fournisseurs de logiciel pour cabinet mé- der Unklarheiten in der ersten Erfassungsrunde neu dical les plus connus, et pour laquelle le taux de retour s’est élevé à 54%, formuliert. Entsprechend fand eine Nacherfassung bei a permis de fournir dès le 24 novembre 2017 aux présidents des sociétés den 14 IT-Firmen statt, die sich an der ersten Befragung cantonales de médecine des résultats indiquant la voie à suivre. Ces résul- beteiligt hatten. Für 12 dieser Firmen, die die Nach tats ont montré qu’une mise en œuvre technique était possible dans les dé- erfassung beantworteten, konnten alle Angaben in die lais impartis, liée cependant à des difficultés. Il a été décidé d’étendre cette Gesamtauswertung eingebettet werden. Für 2 Firmen enquête, en coopération avec la FMH, à 97 fournisseurs de logiciel pour ca- fehlten die Angaben der Nacherfassung, so dass in der binet médical enregistrés. L’enquête élargie s’est déroulée du 1er au 14 dé- Schlussauswertung gewisser Fragen nur 35 statt 37 Ant cembre 2017 et a livré des résultats cohérents qui confirmaient la n écessité worten eingeflossen sind. Eine anonyme Auswertung de s’en tenir à la décision stratégique de novembre 2017: ne pas prendre war garantiert, so dass kein Rückschluss zwischen den de mesures collectives de boycott contre cette ordonnance totalement in- Datenbanken und der IP-Adresse der Beteiligten mög aboutie et source de nombreuses interrogations. Les résultats fondamen- lich war oder rekonstruiert werden konnte. Aufgrund taux de l’enquête sont présentés ici à des fins de transparence et en raison der gestellten Fragen konnte die innere Kohärenz der des découvertes et des conclusions intéressantes tirées de cette procédure Antworten überprüft werden. Diese war hoch. Die Ant stratégique peu utilisée à ce jour. worten waren qualitativ sehr kohärent und konsistent. SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):470– 472 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
ORGANISATIONEN DER ÄRZTESCHAF T KK A 471 Die Teilnahmerate konnte durch Reminder-Mails und 51% der antwortenden IT-Betriebe gaben an, die Imple Rückfragen von Ärzten bei ihren Anbietern erhöht mentierung der TARMED-Anpassungen gemäss den werden. Die Namen der IT-Firmen, die sich an der Um bundesrätlichen Vorgaben unter adäquatem Zeitauf frage beteiligt haben, sind am Ende dieses Beitrags auf wand fristgemäss garantieren zu können. 40,3% gaben geführt. Mitte Dezember 2017 an, dies sei nur mit hohem Auf wand und funktionellen Einbussen möglich, es sei un sicher und 8% es sei überhaupt nicht möglich bis zum Resultate geforderten Zeitpunkt. Durch die Ausweitung der Umfrage konnten insbeson 32,4% der Antwortenden fanden das Datum vom dere mehr IT-Firmen im kleineren Segment (1–49 Pra 1. 1. 2018 adäquat, 32,3% hätten sich ein späteres Imple xen) und 1 grosse Firma in der Romandie, kleine mentierungsdatum gewünscht (zwischen 1. 2. 2018 und Anbieter im Tessin und mehrere grössere IT-Firmen 1. 4. 2018), 35% liessen diese Frage offen. (200–1000) der Deutschschweiz zusätzlich erfasst wer Über 50% der Antwortenden hielten die Implementie den. 65% der antwortenden IT-Firmen bedienen exklu rung zweier Tarifstrukturen parallel zueinander sowie siv Arztpraxen ohne Spital- oder Zentrumspraxen. 77% die unterschiedlichen Mengenlimitationen für Unter der Antwortenden sind in der Deutschschweiz, 57% in gruppen für kritisch, entweder zeitlich oder technisch. der Romandie und 34,3% im Tessin aktiv. Am meisten Die Zuweisung unterschiedlicher Dignitäten fanden vertreten waren in den Antworten die kleinen Betriebe 37% kritisch. (1–49 Installationen/Region), an 2. Stelle Programme 40,5% der Antwortenden gaben an, den Kunden die mit 200–1000 Installationen/Region und 3. ex aequo entstandenen Zusatzkosten weiterzuverrechnen. grosse IT-Firmen mit über 1000 Installationen/Region 48,6% der IT-Provider meinten, sie würden die Zusatz sowie mittelgrosse IT-Praxis-Software-Vertreiber mit kosten über ihre eigenen Reserven abfedern. Der Zeit 50–199 Installationen/Region. Auffallend und für uns aufwand für die Praxen für die Implementierung der unerwartet war die Tatsache, dass sogar in kleinen neuen Abrechnungsmodalitäten wurde auf ½ bis 2 Ar Kantonen (Appenzell, Obwalden) mindestens 12 ver beitstage geschätzt, für Spitalzentren auf bis zu 5 Ar schiedene Anbieter implementiert waren mit einem beitstage. Maximum von 27 von 37 Antwortenden in den grossen In den Bemerkungen wurden grossmehrheitlich posi Kantonen (Bern, Zürich) (siehe Abb. 1: Anzahl IT-Pro tive Feedbacks zur Umfrage gegeben. Es wurde be gramme/Kanton). Es zeigt sich auch eine proportional grüsst, dass die Meinung der IT-Provider zu diesem höhere Diversität in zweisprachigen Kantonen wie im Problem, wenn auch etwas spät, eingeholt wurde. Es Wallis und in Freiburg. wurde darauf hingewiesen, dass zeitgleich andere Abbildung 1: Anzahl verwendeter IT-Programme pro Kanton SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2018;99(15):470– 472 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission. See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
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