460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung

 
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460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers

                   Schweizerische
                   Ärztezeitung
                    459 Editorial                                                     464 FMH                                                        494 «Zu guter Letzt»
                    Vertrauen ist gut,                                                Erster SAQM Qualitäts­                                         von Piet van Spijk
15 11. 4. 2018

                    Kontrolle ist besser?                                             bericht 2017 veröffentlicht!                                   Die Probleme der Medizin –
                                                                                                                                                     welch spannende Heraus­
                                                                                                                                                     forderung!

                    460 SIWF
                    Journée de réflexion 2018:
                    Durchblick in der Bildung

                                                 Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch
                                                 Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch
                                                 Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services
                                                 Organ ufficial da la FMH e da la FMH Services
                 Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.       See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
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INHALTSVERZEICHNIS                                                                                                                                                               457

Redaktion                                                                                         Redaktion Ethik
Dr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli, Mitglied FMH (Chefredaktor);                                Prof. Dr. theol. Christina Aus der Au; Prof. Dr. med. Lazare Benaroyo,
Dipl.-Biol. Tanja Kühnle (Managing Editor);                                                       Mitglied FMH; PD Dr. phil., dipl. Biol. Rouven Porz
Dr. med. vet. Matthias Scholer (Redaktor Print und Online);                                       Redaktion Medizingeschichte
Dr. med. Werner Bauer, Mitglied FMH; Prof. Dr. med. Samia Hurst;                                  Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann; Prof. Dr. rer. soc. Eberhard Wolff
Dr. med. Jean Martin, Mitglied FMH; Dr. med. Jürg Schlup,                                         Redaktion Recht
Präsident FMH; Prof. Dr. med. Hans Stalder, Mitglied FMH;                                         Hanspeter Kuhn, Leiter Rechtsdienst der FMH
Dr. med. Erhard Taverna, Mitglied FMH

FMH
        EDITORIAL:Yvonne Gilli
 459 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?

        SIWF: Adrian Ritter
 460 Durchblick in der Bildung Wie weiter mit der ärztlichen Bildung? Dieser Frage widmet sich die jährliche Journée de réflexion.
        Zu reden gaben Ende Januar vor allem der Ärztemangel und die zu grosse Distanz zwischen ärztlicher Ausbildung und Weiterbildung.

        DDQ/SAQM: Roxane Kübler, Esther Kraft, Christoph Bosshard
 464 Erster SAQM Qualitätsbericht 2017 veröffentlicht!

        NACHRUFE
 467 In memoriam Frank Gafner (1921–2018)

 468 Personalien

Organisationen der Ärzteschaft
        KKA: M
              onique Lehky Hagen, Peter Wiedersheim
 470 Plädoyer für datenbasierte Entscheidungen in der Gesundheitspolitik

Weitere Organisationen und Institutionen
        FMC: U
              rs Zanoni, Peter Berchtold
 474 Integrierte Versorgung: Mehr oder weniger Staat?

Briefe / Mitteilungen
 477 Briefe an die SÄZ
 478 Facharztprüfungen / Mitteilungen

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FMH Services
 480 Stellen und Praxen (nicht online)

Tribüne
        RECHT: M
                arco Weiss
 488 Verfahrensrechte bei m
                           ­ edizinischen Begutachtungen

Horizonte
        STREIFLICHT: D
                      aniel Oertle
  491 Zukunft nach der Praxis Viele Ärztinnen und Ärzte arbeiten über das Pensionierungsalter hinaus. Soll man? Darf man?
        «Ärzte sind Heil-Künstler: Künstler werden nie pensioniert», sagen die einen. «Piloten werden auch mit 60 pensioniert», sagen
        die andern. Nun? Eine P
                              ­ olemik.

        BUCHBESPRECHUNGEN: F
                            elix Schürch
 493 Zeitgeschichte trifft auf ­Seelenkunde

Zu guter Letzt
        Piet van Spijk
 494 Die Probleme der Medizin – welch spannende Herausforderung!

ANNA

Impressum
Schweizerische Ärztezeitung                     «Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»:              Abonnementspreise: Jahresabonne-           ausdrück­licher vorgängiger Erlaubnis
Offizielles Organ der FMH                       Matteo Domeniconi, Inserateannahme               ment CHF 320.– zzgl. Porto.                von EMH und auf der Basis einer
und der FMH Services                            Stellenmarkt, Tel. +41 (0)61 467 86 08,                                                     schriftlichen Vereinbarung zulässig.
Redaktionsadresse: Elisa Jaun,                  Fax +41 (0)61 467 85 56,                         ISSN: Printversion: 0036-7486 /
Redaktionsassistentin SÄZ,                      stellenmarkt@emh.ch                              elektronische Ausgabe: 1424-4004           Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift pu­
EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG,             «Stellenvermittlung»: FMH Consulting             Erscheint jeden Mittwoch                   blizierten Angaben wurden mit der
Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz,             Services, Stellenvermittlung,                                                               grössten Sorgfalt überprüft. Die ange-
Tel. +41 (0)61 467 85 72,                       Postfach 246, 6208 Oberkirch, Tel. +41           © FMH                                      gebenen Dosierungen, Indikationen
Fax +41 (0)61 467 85 56,                        (0)41 925 00 77, Fax +41 (0)41 921 05 86,        Die Schweizerische Ärztezeitung ist        und Applikationsformen, vor allem von
redaktion.saez@emh.ch, www.saez.ch              mail@fmhjob.ch, www.fmhjob.ch                    aktuell eine Open-Access-Publikation.      Neuzulassungen, sollten in jedem Fall
                                                                                                 FMH hat daher EMH bis auf Widerruf         mit den Beipackzetteln der verwende-
Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte-              Abonnemente FMH-Mitglieder:                      ermächtigt, allen Nutzern auf der Basis    ten Medikamente verglichen werden.
verlag AG, Farnsburgerstrasse 8,                FMH Verbindung der Schweizer                     der Creative-Commons-Lizenz                Herstellung: Schwabe AG, Muttenz,
4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55,         Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18,            «Namens­nennung – Nicht kommer-            www.schwabe.ch
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                                                Fax +41 (0)31 359 11 12, dlm@fmh.ch              national» das zeitlich unbeschränkte
Marketing EMH / Inserate:                                                                        Recht zu gewähren, das Werk zu ver­
Dr. phil. II Karin Würz, Leiterin               Andere Abonnemente: EMH Schweize-                vielfältigen und zu verbreiten und
Marketing und Kommunikation,                    rischer Ärzteverlag AG, Abonnemente,             ­öffentlich zugänglich zu machen.
Tel. +41 (0)61 467 85 49, Fax +41               Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz,               Der Name des Verfassers ist in jedem
(0)61 467 85 56, kwuerz@emh.ch                  Tel. +41 (0)61 467 85 75, Fax +41                 Fall klar und transparent auszuweisen.
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FMH Editorial                                                                                                                                                                            459

Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist besser?
Dr. med. Yvonne Gilli
Mitglied des FMH-Zentralvorstandes, Departementsverantwortliche Digitalisierung/eHealth

                                Der Fall Facebook und Cambridge Analytics hat uns in                               ein tendenzielles Vertrauen. Im Umkehrschluss bedeu-
                                eindrücklicher Weise vor Augen geführt, in welchem                                 tet das, dass 46% der Ärztinnen und Ärzte den Stellen
                                Umfang persönliche Daten in einem komplizierten                                    eher weniger oder überhaupt nicht vertrauen. Ihre
                                Netz von Datenhändlern illegal und manipulativ ent-                                Wahrnehmung des Sicherheitsaspektes spielt für die
                                wendet werden können. Anfang März wurde bekannt,                                   Entscheidung, ob sie für oder gegen das EPD sind, eine
                                dass im Jahr 2014 Daten von 50 Millionen Facebook-                                 wichtige Rolle.
                                Nutzern ohne deren Einwilligung systematisch erfasst                               In den letzten Tagen war zu lesen, dass die Westschwei-
                                und ausgewertet wurden, um Profile nach sexueller                                  zer Kantone sich in der interkantonalen Vereinigung
                                Orientierung oder politischen Interessen zu erstellen.                             Cara zusammengeschlossen haben, die das Ziel ver-
                                Zwar hat Facebook bereits 2015 die Löschung der Daten                              folgt, die Entwicklung des EPD in der Westschweiz vor-
                                durchgesetzt, aber eine nachträgliche Überprüfung                                  anzutreiben. Zuletzt hat sich der Kanton Wallis zu ei-
                                des Falls fand nicht statt.                                                        nem Beitritt entschlossen. Dabei werden Erinnerungen
                                                                                                                   an das Jahr 2015 wach, als bekannt wurde, dass das Wal-
                            Das Vertrauen in die Datensicherheit ist                                               liser Patientendossier «Infomed» den Dienst Google
                            ­entscheidend für die Akzeptanz des elektro­                                           Analytics verwendet, um seine Zahlen und Nutzer­
                             nischen Patientendossiers.                                                            daten zu analysieren – notabene ohne die Nutzer zu
                                                                                                                   ­informieren. Daneben wurde noch über angebliche
                                Dass die Angst vor Datenmissbrauch hoch ist, zeigt                                 ­Sicherheitslücken berichtet. Im Fall Cara ist man zu­
                                eine im Januar 2017 durchgeführte Studie von Compa-                                versichtlicher, da die Systeme regelmässig auditiert
                                ris, bei der 1000 Personen nach ihrem Vertrauen in                                 würden und es somit keine Datenschutzverletzungen
                                Online-Dienste befragt wurden.1 Obwohl das Vertrauen                               gebe («Aucun problème de sécurité des données n’est à
                                in Social-Media-Plattformen mit etwa 12% gering ist,                               déplorer2»). Eine Zertifizierung und eine jährliche Audi-
                                stieg der Umsatz von Facebook im Jahr 2017 um
                                mehr als 40% und täglich loggen sich mehr als                                 Der Fall «Cambridge Analytics» zeigt, dass die
                                1 Milliarde Menschen mindestens einmal am Tag                                 Einhaltung von Datenschutzvereinbarungen
                                ein. Offenbar schätzen Nutzer den individuellen                               überprüft werden muss.
                                Nutzen höher ein als die Gefahr, die von einer
                                ­Datenweitergabe ausgeht.                                                          tierung von Gemeinschaften, wie sie im Bundesgesetz
                                In der diesjährigen Befragung des Swiss eHealth Baro-                              über das elektronische Patientendossier vorgesehen
                                meters wurden Ärztinnen und Ärzte sowie Bürgerin-                                  ist, kann jedoch nicht sicherstellen, dass die gesetzlichen
                                nen und Bürger über ihr Vertrauen in die Einhaltung                                Bestimmungen im Einzelfall tatsächlich auch einge-
                                des Datenschutzes im Zusammenhang mit dem elek­                                    halten werden. Die Verpflichtung liegt also bei den Ge-
                                tronischen Patientendossier (EPD) befragt. 16% der be-                             meinschaften, welche laut Verordnung als sicherheits-
1 https://www.comparis.
  ch/comparis/press/            fragten Bürger vertrauen den Stellen, welche mit den                               relevant eingestufte Vorfälle dem Bundesamt für
  medienmitteilungen/
                                Patientendaten arbeiten, voll und ganz, dass sie den                               Gesundheit melden müssen. Vertrauen ist also gut und
  artikel/2017/digital/
  datenvertrauensindex-2017/    Datenschutz rund um das EPD einhalten. Dahingegen                                  Kontrolle ist bekanntlich besser. Aber die entschei-
  datenvertrauensindex          haben 49% nur ein tendenzielles Vertrauen. Die Ärzte-                              dende Frage lautet: Wer übt eigentlich die Kontroll-
2 Zitat von Aurélie
  Rosemberg, Artikel
                                schaft hingegen ist eher kritischer eingestellt: Nur 4%                            funktion aus, wenn es um das elektronische Patienten-
  24heures vom 29.3.2018.       der befragten Ärzte haben volles Vertrauen und 46%                                 dossier geht?

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):459
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460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
FMH SIWF                                                                                                                                                                               460

Journée de réflexion 2018

Durchblick in der Bildung
Adrian Ritter
Freier Journalist

                                Wie weiter mit der ärztlichen Bildung? Dieser Frage widmet sich die jährliche Jour-
                                née de réflexion. Zu reden gaben Ende Januar vor allem der Ärztemangel und die zu
                                grosse Distanz zwischen ärztlicher Ausbildung und Weiterbildung.

                                «Mit Seeblick zum Durchblick»: Unter diesem Motto                                  ­Doyens (Kollegium der Dekane) jährlich die Journée
                                veranstalten das Schweizerische Institut für ärztliche                             de réflexion in der Nähe von Luzern. Beim Seeblick ist
                                Weiter- und Fortbildung (SIWF) und das Collège des                                 demnach der Vierwaldstättersee gemeint. Beim Durch-
                                                                                                                   blick geht es darum, die Gegenwart und die Zukunft
                                                                                                                   der ärztlichen Bildung zu reflektieren. Rund 30 Perso-
                                                                                                                   nen nahmen an der diesjährigen Veranstaltung teil.
                                                                                                                   Moderiert wurde sie von SIWF-Prä­sident Werner Bauer
                                                                                                                   und Henri Bounameaux, Prä­si­dent des Collège des
                                                                                                                   ­doyens. Werner Bauer stellte bei der Begrüssung klar:
                                                                                                                   «Das Medizinstudium sowie die Weiter- und Fortbil-
                                                                                                                   dungsangebote in der Schweiz sind exzellent. Deren
                                                                                                                   Qualität ist aber weder selbst­verständlich noch garan-
                                                                                                                   tiert.» Die ­Herausforderungen seien zahlreich, um nur
                                                                                                                   einige zu nennen: Der öko­nomische Druck erhöhe das
                                                                                                                   Spannungsfeld der Spitäler zwischen Lehranstalt und
                                                                                                                   Dienstleistungsbetrieb, die Digitalisierung schaffe
                                                                                                                   neue Berufsbilder und die Lernziele seien immer
                                                                                                                   w ieder auf ihren Realitätsbezug zu prüfen. Zudem
                                                                                                                   ­
Moderierten die Journée de réflexion: Henri Bounameaux (links), Präsident des Collège
des Doyens, und Werner Bauer, Präsident des Schweizerischen Instituts für ärztliche                                müsse die Finanzierung der Weiter­bildung neu disku-
Weiter- und Fortbildung (SIWF).                                                                                    tiert werden.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):460– 463
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460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
FMH SIWF                                                                                                                                                                               461

                                                                                                                   Entsprechend lancierte die Gesundheitsdirektoren-
                                                                                                                   konferenz die Idee einer interkantonalen Vereinba-
                                                                                                                   rung. Als sich abzeichnete, dass nicht alle Kantone
                                                                                                                   ­daran teilnehmen, stiegen immer mehr Kantone aus
                                                                                                                   der bestehenden Ostschweizer Vereinbarung aus. Die
                                                                                                                   Solidarität kam an ihre Grenzen.
                                                                                                                   Derzeit ist offen, ob die interkantonale Vereinbarung
                                                                                                                   zustande kommt, denn gemäss Bundesrecht müssen
                                                                                                                   sich mindestens 18 Kantone daran beteiligen. Bis heute
                                                                                                                   haben erst 13 Kantone die Vereinbarung ratifiziert.
                                                                                                                   «Wir führen intensive Gespräche und hoffen immer
                                                                                                                   noch, dass die Vereinbarung Anfang 2019 in Kraft tre-
                                                                                                                   ten kann», berichtete Hanselmann.
                                                                                                                   Unabhängig davon sei der Kanton St. Gallen auch auf
                                                                                                                   anderen Ebenen aktiv geworden, um die medizini-
                                Referierte über die Finanzierung der ärztlichen Aus- und Wei-
                                                                                                                   sche Bildung zu stärken. Ab 2020 bieten die Univer­
                                terbildung: Regierungsrätin Heidi Hanselmann.
                                                                                                                   sität St. Gallen und das Kantonsspital St. Gallen ge-
                                                                                                                   meinsam mit der Universität Zürich einen «Joint
                                Solidarität mit Grenzen
                                                                                                                   Medical Master» mit 40 Studienplätzen an. Finanziert
                                Was die Finanzierung anbelangt, berichtete Regie-                                  wird das Angebot aus dem Sonderprogramm des
                                rungsrätin Heidi Hanselmann in ihrem Referat von                                   ­Bundesrates im Rahmen seiner Strategie gegen den
                                interessanten Entwicklungen. Hanselmann ist Ge-
                                ­                                                                                  Ärztemangel.
                                sundheitsdirektorin des Kantons St. Gallen und Vize-
                                präsidentin der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK).
                                                                                                                   Medizinischer Röstigraben
                                «Das Ziel muss es sein, die Finanzierung der ärztlichen
                                Ausbildung und Weiterbildung solidarischer zu gestal-                              Mit dem Ärztemangel hat sich auch Laurent Bern-
                                ten – indem sich auch Kantone ohne medizinische                                    heim, Vizedekan für Lehre an der Medizinischen
                                ­Fakultät daran beteiligen», sagte Hanselmann.                                     ­Fakultät der Universität Genf, vertieft auseinander­
                                Mit dieser Idee hatten sieben Kantone der Ostschweiz                               gesetzt. In seinem Referat kam er zu überraschenden
                                2011 aus eigenem Antrieb beschlossen, sich an den Kos-                             Schlussfolgerungen. Auf der Grundlage des Berichts
                                ten für universitäre Lehre und Forschung zu beteili-                               des Bundesrates von 2011 (Strategie gegen Ärzteman-
                                gen. Die Absicht war, mittelfristig eine gesamtschwei-                             gel und zur Förderung der Hausarztmedizin) berech-
                                zerische Lösung zu finden, unter Berücksichtigung der                              nete er, dass in der Schweiz jährlich rund 1300 neue
                                Finanzkraft der einzelnen Kantone.                                                 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden sollten.
                                                                                                                   Bernheim zeigte auf, dass in der Schweiz diesbezüg-
                                                                                                                   lich ein Röstigraben besteht: In der Romandie werden
                                                                                                                   genügend neue Ärztinnen und Ärzte ausgebildet –
                                                                                                                   325 wären nötig, 400 werden ausgebildet. Anders in
                                                                                                                   der Deutschschweiz und im Tessin – dort liegt der
                                                                                                                   Bedarf bei 975 Personen, ausgebildet werden aber
                                                                                                                   ­
                                                                                                                   nur 720. Diesen Unterschied zwischen den Sprach­
                                                                                                                   regionen zu beachten sei wichtig, weil Ärztinnen und
                                                                                                                   Ärzte den Röstigraben für eine ­berufliche Tätigkeit
                                                                                                                   nur sehr selten überqueren.
                                                                                                                   Besteht in der Romandie somit kein Ärztemangel?
                                                                                                                   Weit gefehlt, wie Laurent Bernheim weiter aufzeigte.
                                                                                                                   Die Verteilung der Ärztinnen und Ärzte auf die einzel-
                                                                                                                   nen Fachgebiete stimme auch in der französisch­
                                                                                                                   sprachigen Schweiz nicht mit dem Bedarf überein. Es
                                                                                                                   mangle im Kanton Genf an Allgemeinmedizinern und
                                                                                                                   gebe zu viele Fachärzte beispielsweise der Psychiatrie,
                                Setzte sich mit dem Ärztemangel auseinander: Laurent Bern-
                                heim, Vize-Dekan für Lehre an der Medizinischen Fakultät der                       Radiologie, orthopädischen Chirurgie und Kardio­logie.
                                Universität Genf.                                                                  Was tun? Die Aufwertung der Hausarztmedizin an den

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):460– 463
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
FMH SIWF                                                                                                                                                                               462

                                                                                                                   man eine Steuerung der Anzahl Ärzte, die pro Fach-
                                                                                                                   richtung weitergebildet werden, befürwortet. Die Lei-
                                                                                                                   terinnen und Leiter der Weiterbildungsstätten spra-
                                                                                                                   chen sich mehrheitlich dagegen aus (52 Prozent Nein,
                                                                                                                   40 Prozent Ja, 8 Prozent «Weiss nicht»). Anders sah es
                                                                                                                   bei den Assistenzärztinnen und -ärzten aus: 38 Prozent
                                                                                                                   befürworteten eine gezielte Steuerung, 32 Prozent wa-
                                                                                                                   ren dagegen und 30 Prozent hatten keine Meinung zu
                                                                                                                   dieser Frage.

                                                                                                                   Praktiker einbeziehen
                                                                                                                   «Der Bedarf an Ärzten in der Praxis wird weiter zuneh-
                                                                                                                   men», zeigte sich Jürg Lareida, Präsident des Aargaui-
                                                                                                                   schen Ärzteverbandes, in seinem Referat überzeugt.
                                 «E-Health wird nicht weniger, sondern mehr administrativen                        Der Aargauische Ärzteverband beispielsweise habe
                                 Aufwand mit sich bringen»: Jürg Lareida, Präsident des                            zwar seit 1994 seine Mitgliederzahl verdoppeln kön-
                                ­A argauischen Ärzteverbandes.
                                                                                                                   nen. Viele Neueintretende – zumeist aus dem Aus-
                                                                                                                   land – seien ­allerdings bereits dem Pensionsalter nah.
                                Universitäten, finanzielle Anreize über den ­TARMED                                Wenn es in Zukunft immer häufiger an Arztpraxen
                                und Änderungen bei der Fortbildung werden nicht                                    mangle, bestehe die Gefahr, dass die Spitäler von
                                ­reichen, ist Bernheim überzeugt. Es werde auch einen­­                            ­Pa­tienten überhäuft werden, sagte Lareida. Die demo-
                                gewissen Zwang brauchen, die jungen Ärzte in eine be-                              graphische Entwicklung verlange nach mehr Ärzten,
                                stimmte Richtung zu lenken: «Ich bin nicht begeistert                              in der Realität aber g
                                                                                                                                        ­ eschehe das Gegenteil: Zuneh-
                                davon, aber wir sollten darüber nachdenken, bevor                                  mende administrative Arbeiten und häufigere Teilzeit-
                                ­Politik und Krankenkassen uns dies aufzwingen.»                                   pensen insbesondere von Ärztinnen verringerten die
                                Interessant in diesem Zusammenhang ist die Befra-                                  verfügbare Zeit für die Patienten. «Dass die adminis­
                                gung der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, wel-                                trative Belastung abnehmen wird, ist Wunschdenken»,
                                che die ETH Zürich für das SIWF jeweils durchführt.                                so Lareida. Schon jetzt zeige sich, dass etwa E-Health
                                In der Umfrage 2017 wurde unter anderem gefragt, ob                                nicht weniger, sondern noch mehr administrativen
                                                                                                                   Aufwand mit sich bringe.
                                                                                                                   Einen Lösungsansatz sieht Lareida darin, die Aus­
                                                                                                                   bildung flexibler zu gestalten – mit einem modu­laren
                                                                                                                   Aufbau. So könnten die angehenden Ärzte ­
                                                                                                                                                           selber
                                                                                                                   ­bestimmen, wie schnell sie die einzelnen Lernziele
                                                                                                                   ­er­reichen wollen. Wichtig wäre zudem, die nieder­ge­
                                                                                                                   lassenen Ärztinnen und Ärzte mehr einzubeziehen,
                                                                                                                   etwa durch Weiterbildung in den Arztpraxen.

                                                                                                                   Europäische Standards schaffen
                                                                                                                   Was in der Schweiz ein Thema ist, beschäftigt auch
                                                                                                                   ­Europa, wie Vassilios Papalois in seinem Referat auf-
                                                                                                                   zeigte. Der Professor für Transplantationschirurgie ist
                                                                                                                   auch Generalsekretär der Union Européenne des Mé-
                                                                                                                   decins Spécialistes (UEMS), des Dachverbandes der
                                                                                                                   nationalen medizinischen Gesellschaften. Bis 2020
                                                                                                                   ­
                                                                                                                   werden gemäss Europäischer Kommission eine ­Million
                                                                                                                   Fachkräfte im Gesundheitswesen fehlen, sagte Papa-
                                                                                                                   lois. Im Gegensatz zum innerschweizerischen Rösti-
                                                                                                                   graben sind die Ärztinnen und Ärzte sowie die Patien-
                                Plädierte für europaweite Qualitätsstandards: Vassilios Papa-
                                lois, Generalsekretär der Union Européenne des Médecins                            ten innerhalb Europas sehr mobil, zeigte Papalois auf.
                                Spécialistes (UEMS)                                                                Gemeinsame Qualitätsstandards in der medizinischen

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):460– 463
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
FMH SIWF                                                                                                                                                                               463

                                                                                                                   helfe – sie werde Vor- und Nachteile mit sich bringen.
                                                                                                                   Nötig sei aber, dass Mediziner die neuen Technolo-
                                                                                                                   gien in der Aus- und Weiterbildung kennen, aus einem
                                                                                                                   wissenschaftlichen Blickwinkel beurteilen und anwen-
                                                                                                                   den lernen. Um die Vorteile der digitalen Medizin nut-
                                                                                                                   zen zu können, gelte es gerade in der Schweiz noch Hin-
                                                                                                                   dernisse zu beseitigen. Die oft fehlende Kompatibilität
                                                                                                                   der Daten sei weniger ein technisches als ein semanti-
                                                                                                                   sches Problem. Der Austausch von Daten sei nur mög-
                                                                                                                   lich, wenn alle dieselben präzisen Begriffe verwenden.
                                                                                                                   Entsprechende Instrumente der Interoperabilität wie
                                                                                                                   die Referenzdatenbank SNOMED würden in der Schweiz
                                                                                                                   im Vergleich zum Ausland noch zu wenig genutzt.

                                                                                                                   Gemeinsame Module
                                Die Digitalisierung nutzen lernen: Christian Lovis, Professor
                                für Medizinische Informatik an der Universität Genf.                               Im zweiten Workshop ging es um die Frage, wie die
                                                                                                                   Kontinuität zwischen der Aus- und der Weiterbildung
                                                                                                                   verbessert werden kann. Dabei wurde unter anderem
                                Bildung seien deshalb sehr wichtig. Bis heute existie-                             die Idee von Modulen diskutiert, die sowohl für Studie-
                                ren in vielen europäischen Ländern noch keine oder                                 rende wie Personen in der Weiterbildung wählbar
                                nur rudimentäre Assessments für die medizinische                                   wären. Insbesondere die «Entrustable Professional
                                                                                                                   ­
                                Aus- und Weiterbildung.                                                            ­Activities» (EPAs) hätten das Potential, die Kontinuität
                                                                                                                   zwischen Aus- und Weiterbildung zu verbessern, so die
                                                                                                                   Rückmeldung aus dem Workshop ins Plenum.
                                Vorteile der Digitalisierung nutzen
                                                                                                                   Zum Abschluss einer Journée de réflexion wird jeweils
                                Zwei Workshops an der Journée de réflexion widmeten                                eine To-do-Liste bis zum nächstjährigen Event erstellt.
                                sich der Kontinuität der ärztlichen Bildung und der                                Einige Themen vom vergangenen Jahr haben weiteren
                                «Medizin 4.0». Geleitet wurde der letztere Workshop                                Diskussions- und Handlungsbedarf und bleiben auf
                                von Christian Lovis, Professor für Medizinische Infor-                             der Liste. Hier eine Auswahl: Die Lernziele überprü-
                                matik an der Universität Genf und Leiter der Division                              fen, die Anzahl der Weiterbildungsstellen und die
                                of Medical Information Sciences an den Universitäts-                               Fachärzte-Verteilung diskutieren, die Finanzierung
                                spitälern Genf. Er erläuterte, dass die Medizin seit jeher                         der Weiterbildung sicherstellen, die Weiterbildung ver-
                                ein hochgradig regulierter Bereich sei – von der Ausbil-                           mehrt in Netzwerken organisieren sowie die Frage der
                                dung bis zu den Medikamenten. Mit der Digitalisie-                                 Übernahme ärztlicher Tätigkeiten durch andere Fach-
                                rung sei ein zusätzlicher, unregulierter Markt entstan-                            personen. In der Schlussdiskussion wurde beschlos-
                                den. So könnten Patienten heutzutage beispielsweise                                sen, bis zur nächsten Journée de réflexion den Schwer-
                                Bilder ihrer Krankheitssymptome online hochladen                                   punkt auf folgende Frage zu setzen: Wie kann die zu
                                und erhalten eine Diagnose, die mittels Algorithmen                                grosse Trennung zwischen Ausbildung und Weiterbil-
                                zur Bildauswertung erstellt wurde. Das Ganze für                                   dung überwunden werden? Das Collège des doyens
                                manchmal nur einen Dollar!                                                         und das Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung
                                Christian Lovis plädierte für einen pragmatischen, rea-                            (SIWF) wollen dazu in den kommenden Monaten auch
                                listischen Ansatz. Noch sei schwierig abzuschätzen,                                das ­Gespräch mit den Fachgesellschaften und den me-
adrianritter[at]gmx.ch          ­inwiefern die Digitalisierung die Medizin verbessern                              dizinischen Fakultäten suchen.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):460– 463
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460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
FMH DDQ /SAQM                                                                                                                                                                          464

Vielfältige Qualitätsarbeit der Ärzteschaf t

Erster SAQM Qualitätsbericht
2017 veröffentlicht!
Roxane Kübler a , Esther Kraft b , Christoph Bosshard c
a
 MA, Operative Leiterin der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medizin SAQM der FMH; b lic. rer. oec., Leiterin Abteilung Daten, Demographie
und Qualität DDQ der FMH; c Dr. med., Vizepräsident der FMH, Departementsverantwortlicher Daten, Demographie und Qualität

                                Der erste Qualitätsbericht der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medi-
                                zin SAQM ist nun veröffentlicht. Der Bericht weist aus, wie vielfältig die Qualitäts-
                                arbeit der Ärzteschaft ist, und schafft Transparenz gegen innen und aussen und da-
                                mit auch die Möglichkeit, dass sich Organisationen untereinander vernetzen und
                                Synergien nutzen. Für die FMH ist zentral, dass auch bei der Qualitätsarbeit auf
                                ­Bestehendem aufgebaut und das vorhandene Wissen sinnvoll genutzt wird. Damit
                                 dies nachhaltig gewährleistet werden kann, ist mitunter eine gesicherte Finanzie-
                                 rung – über das KVG hinaus – unabdingbar. Mit der Unterzeichnung der Qualitäts-
                                 Charta SAQM verpflichten sich aktuell 69 Ärzteorganisationen zu Transparenz,
                                 Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit. Dazu gehört auch die Erstellung eines Quali-
                                 tätsberichts und einer Qualitätsstrategie. 2017 veröffentlichte die SAQM die eigene
                                 Qualitätsstrategie. Darauf aufbauend erarbeitete sie den vorliegenden SAQM Quali-
                                 tätsbericht für das Jahr 2017.

                                Schweizerische Akademie für Qualität
                                in der Medizin SAQM
                                Sie haben sich entschieden, dem Qualitätsbericht der
                                SAQM, der Qualitätsorganisation der FMH, Ihre Auf-
                                merksamkeit zuzuwenden. Dafür danken wir Ihnen
                                und sind überzeugt, dass Sie beim Lesen auf viel Inter-
                                essantes stossen werden, welches in diesem Bericht
                                lediglich schlaglichtartig beleuchtet werden kann.
                                ­
                                Wenn es uns gelingt, am einen oder anderen Ort Ihr
                                ­Interesse für zusätzliche Informationen zu wecken, so
                                führen Sie die jeweiligen Links weiter. Gerne stehen
                                wir Ihnen auch für Ihre Fragen und Anliegen zur Ver-
                                fügung!
                                2012 gründete die FMH die Schweizerische Akademie
                                für Qualität in der Medizin SAQM. Als die Qualitäts­
                                organisation der Schweizer Ärzteschaft ist sie zustän-
                                dig für alle Belange der Qualität in der Medizin. Sie hat
                                zum Ziel, Qualitätsaktivitäten zu vernetzen und zu ko-
                                ordinieren und damit Doppelspurigkeiten zu vermei-
                                den sowie Synergien zu nutzen.
                                Mit dem vorliegenden Qualitätsbericht weist die SAQM
                                aus, wie vielfältig die Qualitätsarbeit der Ärzteschaft
                                ist. Die Kurzversion ist in Form dieses Artikels publi-

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):464– 466
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
460 SIWF Journée de réflexion 2018: Durchblick in der Bildung - Schweizerische Ärztezeitung
FMH DDQ /SAQM                                                                                                                                                                          465

                                ziert. Den SAQM Qualitätsbericht in seiner vollen                                       herrschen: Die Kursteilnehmenden sind befähigt,
                                Länge finden Sie auf der SAQM-Website unter: www.                                       eigenständig Projekte im Bereich Qualitätsent-
                                saqm.ch → Qualitäts-Charta → Qualitätsberichte                                          wicklung und Patientensicherheit zu entwickeln
                                                                                                                        sowie umzusetzen.

                                SAQM Qualitäts-Charta
                                                                                                                   2) 	Neue Online-Plattform «Guidelines Schweiz»
                                Die Qualitäts-Charta hält Grundsätze für Qualität in                               	Medizinische Guidelines sollen im Interesse der
                                der Medizin schriftlich fest. Mit der freiwilligen Unter-                               bestmöglichen Behandlung der Patientinnen und
                                zeichnung der Charta bekennen sich Ärzteorganisatio-                                    Patienten evidenzbasierte Entscheidungsgrundla-
                                nen zu Kooperation, Vernetzung und Transparenz in                                       gen zur Verfügung stellen. Der Guideline-Entwick-
                                Qualitätsfragen in der Schweiz. Seit 2016 und noch                                      lungsprozess hilft, sich auf einheitliche Behand-
                                ­immer ist die Unterzeichnung der Charta möglich.                                       lungsrichtlinien zu einigen. Die Online-Plattform
                                2017 ist die 69. Ärzteorganisation der Charta beigetre-                                 «Guidelines Schweiz» dokumentiert Guidelines
                                ten. Für sie alle gilt es nun, die Inhalte der Qualitäts-                               nach einer einheitlichen Struktur und bietet damit
                                Charta mit einer Qualitätsstrategie und einem ersten                                    einen Überblick sowie Informationen über Guide­
                                Qualitätsbericht umzusetzen. 2017 wurden bereits                                        lines. Zugang zur Plattform:
                                sechs Qualitätsstrategien und drei Qualitätsberichte                                    https://www.guidelines.fmh.ch/index.cfm?l=1
                                bei der SAQM eingereicht. Aktuell stehen wir bei acht
                                Strategien und sechs Berichten (Stand: 3.4.2018). Wei-                             3) 	Pilotprojekt «Patient Centered Outcome
                                tere Informationen sind auf der Website aufgeführt                                      Registry» (PCOR)
                                unter: www.saqm.ch → Qualitäts-Charta                                              	Im Zentrum stehen dabei die Bedürfnisse des ein-
                                                                                                                        zelnen Patienten im Kontext der Begleitumstände
                                                                                                                        und Komorbiditäten. Gelingt es mittels der ge-
                                SAQM-Qualitätspreis «Innovation Q
                                                                ­ ualité»
                                                                                                                        meinsam definierten Abklärungs- und Behand-
                                Der neue Qualitätspreis der SAQM zeichnet praxis­                                       lungsschritte, das gemeinsam definierte Ziel zu
                                erprobte Qualitätsprojekte des Schweizer Gesundheits-                                   ­erreichen? Dieses Instrument soll schliesslich ­­Best-
                                wesens aus, vernetzt Vordenker der medizinischen Qua-                                   Practice-Empfehlungen ermöglichen, welche auf
                                lität aus verschiedensten Disziplinen und Berufen und                                   Alltagserfahrungen basieren und so eine wertvolle
                                präsentiert das vielfältige Qualitätswissen der Schweiz.                                Ergänzung zu den evidenzbasierten Guidelines bil-
                                Die Innovation Qualité prämiert Qualitätsprojekte in                                    den.
                                drei Kategorien:
                                –	
                                  Themenschwerpunkt 2017: Patientenversorgung                                      4) 	Sektorenübergreifender Behandlungspfad
                                     neu gedacht                                                                        Kolorektalkarzinom
                                –    Patientensicherheit                                                           	Im Rahmen des Pilotprojekts interprofessioneller
                                –    Ärzteorganisationen                                                                sektorenübergreifender Behandlungspfad Kolorek-
                                2017 haben sich 37 Projektteams für die Innovation                                      talkarzinom (CRC) erarbeiteten und verabschiede-
                                Qualité beworben. Am 17. April 2018 werden die Gewin-                                   ten in einem strukturierten Bottom-up-Prozess 20
                                ner am SAQM-Symposium vorgestellt. Weiterführende                                       in die Behandlung von Patientinnen und Patienten
                                Informationen finden Sie auf der SAQM-Website: www.                                     mit einem CRC involvierte Fachgesellschaften und
                                innovationqualite.ch                                                                    Berufsgruppen die Grundlagen, damit alle Patien-
                                                                                                                        tinnen und Patienten mit CRC, unabhängig von ih-
                                                                                                                        rem Wohnort in der Schweiz, eine qualitativ hoch-
                                SAQM-Projekte (Auswahl, die vollzählige
                                                                                                                        wertige, nach (inter-)nationalen evidenzbasierten
                                Auflistung finden Sie hier: www.saqm.ch
                                                                                                                        Richtlinien bestmöglich koordinierte Versorgung
                                → Qualitätsprojekte)
                                                                                                                        erhalten. Das nun veröffentlichte schematische
                                1)	Interprofessionelles Fortbildungsangebot                                            Pfadmodell ist bei allen CRC-Patientinnen und -Pa­
                                    Qualität                                                                            tienten anwendbar, weil es zusätzlich zu den Aspek-
                                	Die SAQM entwickelt ein interprofessionelles Fort-                                    ten der primären Tumorerkrankung sowohl Komor-
                                     bildungsangebot als CAS-Lehrgang zum Thema                                         biditäten als auch Lebenserwartung berücksichtigt.
                                     «Qualität in der Medizin für die patientennahe Ar-
                                     beitspraxis». Das Ziel des Kurses ist, dass Gesund-                           5) 	Empfehlungen zum Aufbau und Betrieb
                                     heitsfachleute einen souveränen Umgang mit der                                     von gesundheitsbezogenen Registern
                                     Thematik der Qualitätsarbeit in der Medizin be-                               	Register mit verlässlichen Daten werden im Ge-

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):464– 466
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH DDQ /SAQM                                                                                                                                                                            466

                                     sundheitswesen immer wichtiger und mit den                                          desselben oder Verweigerung sind Sanktionen
                                     wachsenden Datenmengen zahlreicher. Um zur                                          sinnvoll. Als einziges oder primäres Instrument
                                     Qualitätssicherung beizutragen, haben die Organi-                                   sind sie jedoch mit mehr Nebenwirkungen behaf-
                                     sationen FMH, ANQ, H+, SAMW und unimedsuisse                                        tet als mit Wirkungen.
                                     gemeinsam Empfehlungen für den Aufbau und Be-
                                     trieb von gesundheitsbezogenen Registern heraus-
                                                                                                                   Ausblick 2018
                                     gegeben. Diese enthalten Mindeststandards, unter
                                     anderem zum Datenschutz und zur Datenqualität.                                Auch in diesem Jahr macht sich die SAQM im Dienste
                                     Die Empfehlungen bieten des Weiteren Grund­                                   der Ärzteschaft mit spannenden Projekten und The-
                                     lagen, um die Qualität laufender sowie künftiger                              menschwerpunkten für die Qualität in der Medizin
                                     Register zu prüfen. Weitere Informationen: www.                               stark:
                                     saqm.ch → Publikationen → Empfehlungen Regis-                                 –	Empfehlungen zum Aufbau und Betrieb von ge-
                                     ter                                                                                 sundheitsbezogenen Registern
                                                                                                                   –	Interprofessionelle Peer-Reviews für die Psychia­
                                                                                                                         trie
                                SAQM-Publikationen
                                                                                                                   –	Grundlagenpapier zum Thema «Patient Reported
                                Die SAQM publiziert regelmässig Grundlagenpapiere                                        Outcome Measures»
                                und Stellungnahmen, Projektberichte oder Medien-                                   –	Preisverleihung der Innovation Qualité am SAQM-
                                mitteilungen.                                                                            Symposium am 17. April 2018
                                2017 ist das Grundlagenpapier zum Thema «Choosing                                  –     Begleitung der Umsetzung der Qualitäts-Charta
                                Wisely – für weniger unnötige Leistungen» erschienen.                              –     Interprofessionelles Fortbildungsangebot Qualität
                                Auch wurden einige Artikel in der Schweizerischen                                  –	
                                                                                                                     Dialoggruppe Versorgungsforschung ISPM Bern,
                                Ärzte­zeitung zu spezifischen Themen im Bereich Quali-                                   FMH, KKA und NewIndex
                                tät publiziert: FMH Ärztestatistik, Porträt über die                               –	Schaffung eines Labels für «Responsible Practice
                                SAQM, Online-Plattform für Qualitätsinitiativen und                                      FMH»
                                für Guidelines, Innovation Qualité sowie «Translatio-                              Das grosse Spektrum der Projekte und Tätigkeiten der
                                nale Medizin» am SAQM-Symposium.                                                   SAQM zeigt, dass sie in einem breiten Feld unseres
                                Zudem informiert Sie der SAQM-Newsletter ca. 5- bis                                ­Gesundheitswesens aktiv ist und als Ansprechpartner
                                6-mal jährlich per E-Mail über Projekte, Arbeiten und                              für Qualitätsthemen in der Medizin wahrgenommen
                                neuste Publikationen der SAQM. Wir freuen uns über                                 wird. Im Zentrum der Arbeiten steht der Mehrwert,
                                Ihr Interesse und Ihre Anmeldung via saqm[at]fmh.ch                                den kompetente Qualitätsarbeit für Patienten, Ange-
                                                                                                                   hörige und Ärzte schafft.

                                Position des Zentralvorstandes der FMH
                                                                                                                   SAQM-Dienstleistungen für Qualität
                                –	Für Qualitätsarbeit und Qualitätsentwicklung soll
                                     auf bestehenden Organisationen aufgebaut wer-                                 Die Dienstleistungen der SAQM stehen den Ärzte- und
                                     den. Damit wird Commitment geschaffen, werden                                 Partnerorganisationen sowie auch Einzelpersonen
                                     Synergien genutzt und das konsolidierte Wissen                                und Dritten zur Verfügung. In folgenden Bereichen
                                     der ­Organisationen eingebunden, welches höher                                kann eine Unterstützung durch die SAQM beantragt
                                     zu werten ist als Expertenwissen.                                             werden:
                                –	Die vielfältige Qualitätsarbeit der Ärzteschaft soll                            –	Vernetzung und Koordination in medizinischen
                                     auch von Verwaltung und Politik anerkannt wer-                                      Qualitätsfragen
                                     den. Seitens Politik, Verwaltung und Kostenträger                             –     Fachliche Unterstützung in Qualitätsfragen
                                     sind geeignete Finanzierungen und sinnvolle Rah-                              –     Eingabe neuer Themen
                                     menbedingungen zu schaffen.                                                   –     Punktuelle finanzielle Unterstützung
                                –	Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung soll                                Weitere Informationen erhalten Sie hierzu auf der
Korrespondenz:
                                     als zusätzliche Leistungserbringung anerkannt                                 SAQM-Website unter der Rubrik «Unterstützung»
FMH Verbindung der
Schweizer Ärztinnen und              und damit verbindlich finanziert werden.                                      (www.saqm.ch → Dienstleistungen → Unterstützung).
Ärzte; Abteilung Daten,         –	
                                  Bei Auffälligkeiten sind diese in einem ersten
Demographie und Qualität                                                                                           Bildnachweis
Elfenstrasse 18                      Schritt zu analysieren, wozu zum Beispiel Peer-Pro-                           FMH
Postfach 300                         zesse hilfreich sein können. Bei Bestätigung eines
CH-3000 Bern 15
Tel. 031 359 11 11
                                     Handlungsbedarfs ist ein Prozess der kontinuier­
roxane.kuebler[at]fmh.ch             lichen Verbesserung angezeigt. Erst bei Versagen                              Weiterführende Informationen: www.saqm.ch

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                    2018;99(15):464– 466
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.               See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Nachrufe                                                                                                                                                                             467

In memoriam                                      Frank Gafner (1921–2018)
                                                                                                                   Am 26. 1. 2018 ist der frühere Chefarzt für Ophthal­mo­
                                                                                                                   logie am Kantonsspital Liestal, Dr. Frank Gafner, im
                                                                                                                   ­hohen Alter von 97 Jahren gestorben. Dr. Gafner be­
                                                                                                                   nützte seine gesunden Augen nicht nur zur Untersu­
                                                                                                                   chung der Augen von Patienten, sondern er schaute
                                                                                                                   auch die Welt und ihre Schönheit an und wurde zum
                                                                                                                   passionierten Maler. Viele Jahre lang präsidierte er die
                                                                                                                   Kunstausstellung der Schweizer Ärzte / Salon des mé­
                                                                                                                   decins Suisse, eine Vereinigung von malenden Ärzten.
                                                                                                                   Er selber malte unermüdlich Bilder bis in seine 90er-
                                                                                                                   Jahre.
                                                                                                                   Sein Kunstschaffen stand auf einer humanistisch-­
                                Frank Gafner, Facharzt für                                                         philosophischen Basis. An den Zusammenkünften der
                                ­Ophthalmologie, 1921–2018                                                         Ärztemaler beschenkte er uns mit feinen, gehaltvollen
                                                                                                                   Ansprachen.
                                                                                                                   Dieses reiche Leben ist nun zu einem Abschluss ge­
                                                                                                                   kommen.

                                                                                                                                                                 David Künzler-Feucht
                                                                                                                                     Dr. med., Mitglied FMH, früherer Präsident
                                                                                                                                                                  der Kunstausstellung

                                Zwei Bilder, die Frank Gafner an der Kunstausstellung der Schweizer Ärzte 2011 unter dem Titel «Gesichter» präsentierte.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):467
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.               See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Personalien                                                                                                                                                                        468

Personalien
Todesfälle / Décès / Decessi                                      Maciej Stepniewski, 5000 Aarau,                                   Ärztegesellschaft des Kantons Luzern
Kurt Röthlisberger (1954), † 7.2.2018,                           ­Praxis­eröffnung in Praxisgemeinschaft                            Zur Aufnahme in unsere Gesellschaft Sektion
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin,                           in Aarau per 1. April 2018                                        Stadt hat sich gemeldet:
8808 Pfäffikon SZ

                                                                 Franziska Villiger-Theiler, 5400 Baden,                            Sebastian Kreis, Praktischer Arzt, FMH,
Bernhard Radanowicz-Harttmann (1936),                            ­Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin,                         Künzle-Medic GmbH, Morgartenstrasse 6,
† 17.3.2018, Facharzt für Rheumatologie und                       FMH, Praxiseröffnung in Wettingen                                 6003 Luzern
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin,                           per 1. August 2018
4054 Basel
                                                                                                                                    Einsprachen sind innert 20 Tagen nach der
                                                                 als Assistenz- und Oberarztmitglieder:
                                                                                                                                    Publikation schriftlich und begründet zu
                                                                                                                                    richten an: Ärztegesellschaft des Kantons
Ärztegesellschaft des Kantons Aargau                             Fabian Deichsel, 5608 Stetten,                                     ­Luzern, Schwanenplatz 7, 6004 Luzern
                                                                 Facharzt für Chirurgie,
Zur Aufnahme in den Aargauischen
                                                                 Oberarzt am Kantonsspital Baden AG
­Ärzteverband haben sich angemeldet:
                                                                 seit 1. Juni 2011
als ordentlich praktizierende Mitglieder:                                                                                           Ärztegesellschaft des Kantons Schwyz
                                                                  Diese Kandidaturen werden in Anwendung                            Zur Aufnahme in die Ärztegesellschaft des
                                                                  von Art. 5 der Statuten des Aargauischen                          Kantons Schwyz hat sich angemeldet:
Igor Budic, 8002 Zürich, Facharzt für Ortho­
                                                                  Ärzteverbandes veröffentlicht. Einsprachen
pädische Chirurgie und Traumatologoie des
                                                                  müssen innert 14 Tagen seit der Bekannt­
Bewegungsapparates, FMH, Praxiseröffnung                                                                                            Natalia Grüninger, Fachärztin für Gynä­
                                                                  machung schriftlich und begründet
in Praxisgemeinschaft in Ehrendingen per                                                                                            kologie und Geburtshilfe, FMH, Schwerpunkt
                                                                  der Geschäftsleitung des Aargauischen
1. Juli 2018                                                                                                                        ­Reproduktionsmedizin und gynäkologische
                                                                 ­Ärzte­verbandes eingereicht werden.
                                                                                                                                     Endokrinologie, plant im Mai 2018 die
                                                                  Nach Ablauf der Einsprachefrist entscheidet
                                                                                                                                     ­Eröffnung einer gynäkologischen Praxis in
Renate Grossmann, 5034 Küttigen,                                  die ­Geschäftsleitung über Gesuch und
                                                                                                                                      Pfäffikon SZ.
­Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin,                        allfällige Einsprachen.
 FMH, Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft                       Die Geschäftsleitung des Aargauischen
                                                                                                                                    Einsprachen gegen diese Aufnahme richten
 in Aarau seit 1. Januar 2018                                     Ärzteverbandes
                                                                                                                                    Sie schriftlich innert 20 Tagen an Dr. med.
                                                                                                                                    Uta Kliesch, Maria-Hilf-Strasse 9,
Claudia Gründer, 5210 Windisch, Fachärztin                                                                                          6430 Schwyz, oder per E-Mail an uta.kliesch
für Psychiatrie und Psychotherapie, Praxis­                      Ärztegesellschaft des Kantons Bern                                 @hin.ch
eröffnung in Praxisgemeinschaft in Baden
per 1. April 2018                                                Ärztlicher Bezirksverein Bern Regio
                                                                 Zur Aufnahme als ordentliches Mitglied hat
                                                                 sich angemeldet:                                                   Ärztegesellschaft Thurgau
Ulrich Kallenbach, 6242 Wauwil, Facharzt für
                                                                                                                                    Zum Eintritt in die Ärztegesellschaft Thurgau
Anästhesiologie, FMH, Praxiseröffnung in
                                                                                                                                    haben sich gemeldet:
Praxisgemeinschaft in Aarau per 1. April 2018                    Sarah von Rütte, Fachärztin für Allgemeine
                                                                 Innere Medizin, FMH, Praxis Bubenberg,
                                                                 ­Bubenbergplatz 8/11, 3011 Bern                                    Susanne Ott, Brächli 39, 9548 Matzingen,
Dietmar Löffler, 5000 Aarau,
                                                                                                                                    ­Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin,
Facharzt für C­ hirurgie und Plastische,
                                                                 Einsprachen gegen diese Vorhaben müssen                             FMH
­Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie,
                                                                 innerhalb 14 Tagen seit der Veröffentlichung
 Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft in
                                                                 schriftlich und begründet beim Präsidenten
 Aarau per 6. August 2018                                                                                                           Abdulrahman Ahmad, Schlossweg 8,
                                                                 des Ärztlichen Bezirksvereins Bern Regio
                                                                                                                                    8280 Kreuzlingen, Facharzt für Kardiologie
                                                                 eingereicht werden. Nach Ablauf der Frist
Christian Rummel, D-79650 Schopfheim,                            entscheidet der Vorstand über die Aufnahme
­Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie,                    der Gesuche und über die allfälligen
 Praxiseröffnung in Praxisgemeinschaft im                        Einsprachen.
 2. Halbjahr 2018

Teresa Stelzer, 8006 Zürich, Fachärztin für
­A llgemeine Innere Medizin und Gastro­
 enterologie, FMH, Praxiseröffnung in Praxis­
 gemeinschaft in Baden seit 1. März 2018

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):468– 469
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FMH Personalien                                                                                                                                                                        469

Unterwaldner Ärztegesellschaft                                   Ärzte-Gesellschaft des Kantons Zug
Zur Aufnahme in die Unterwaldner Ärzte­                          Zur Aufnahme in die Ärzte-Gesellschaft des
gesellschaft hat sich angemeldet:                                Kantons Zug als ordentliche Mitglieder
                                                                 haben sich angemeldet:

Ian Russi, Facharzt für Kardiologie und
­Facharzt für Allgemeine Innere Medizin,                         Michèle Sauteur, Fachärztin für Kinder- und
 FMH, Zentrum für Herz- und Präventions­                         Jugendmedizin, FMH, Rigistrasse 15, 6340 Baar
 medizin Nidwalden, Ennetmooserstrasse 19,
 6370 Stans
                                                                 Peter Peiler, Facharzt für Psychiatrie und Psy­
                                                                 chotherapie, FMH, Klinik Meissenberg AG,
                                                                 Meisenbergstrasse 17, 6300 Zug
Einsprachen gegen diese Aufnahme sind
mit Begründung innert 20 Tagen an                                Einsprachen gegen diese Kandidaturen
die ­Präsidentin der Unterwaldner Ärzte­                         müssen innerhalb 14 Tagen seit dieser
gesellschaft, ­Dagmar Becker, Mondmattli 3,                      Veröffentlichung schriftlich und begründet
6375 Beckenried, zu richten.                                     beim Sekretariat der Ärzte-Gesellschaft des
                                                                 Kantons Zug eingereicht werden. Nach Ablauf
                                                                 der Einsprachefrist entscheidet der Vorstand
                                                                 über Gesuch und allfällige Einsprachen.

      Wir engagieren uns                                                                                                                     Mehr
      für Sie. Die Mitgliedschaft                                                                                                                n auf
                                                                                                                                          erfahre ch
                                                                                                                                          www.fm
                                                                                                                                                  h.

      in der FMH.
       Überzeugen Sie sich anhand des Dienstleistungskatalogs
       vom breiten Serviceangebot der FMH.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):468– 469
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.             See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
ORGANISATIONEN DER ÄRZTESCHAF T KK A                                                                                                                                                    470

Umfrage bei IT-Betrieben zum Tarifeingrif f 2018 von Bundesrat Berset

Plädoyer für datenbasierte Entschei-
dungen in der Gesundheitspolitik
Monique Lehky Hagen a , Peter Wiedersheim b
a
    Dr. med., eMBA, Präsidentin Walliser Ärztegesellschaft; b Dr. med., eMBA, ehem. Co-Präsident KK A

                                Die sehr kurzfristig, erst am 18. 10. 2017 publizierte Ver­                        standardisierte Umfrage bei 26 der bekanntesten Pra­
                                ordnung von Bundesrat A. Berset zu den ab 1. 1. 2018 zu                            xis-Software-Anbietern mit einer Rücklaufquote von
                                implementierenden Tarifanpassungen im TARMED                                       54% ermöglichte es, den Präsidenten der kantonalen
                                führte zu einer enormen Verunsicherung und Agi­                                    Ärztegesellschaften bereits am 24. 11. 2017 richtungs­
                                tation bei der Ärzteschaft und verschiedenen IT-An­                                weisende Ergebnisse zu liefern. Es zeigte sich, dass
                                bietern. Divergierende Angaben zur technischen Um­                                 eine technische Umsetzung, wenn auch mit Schwierig­
                                setzbarkeit standen im Raum. Entsprechend wichtig                                  keiten verbunden, fristgerecht möglich sein sollte.
                                schien es der KKA (Konferenz der kantonalen Ärzte­                                 Es wurde entschieden, diese Umfrage in Zusammen­
                                gesellschaften) und SOS SANTÉ (Allianz für Versor­                                 arbeit mit der FMH auf 97 registrierte Praxis-Software-
                                gungssicherheit in der ambulanten Medizin), die Sach­                              Anbieter auszuweiten. Die erweiterte Umfrage fand
                                lage rasch zu klären, um entsprechende strategische                                vom 1.–14. 12. 2017 statt und lieferte kohärente Ergeb­
                                Massnahmen treffen zu können. Eine anonymisierte                                   nisse, die ein Festhalten am Strategieentscheid von
                                                                                                                   November 2017 bestärkte, keine kollektiven Boykott­
                                                                                                                   massnahmen gegen diese äusserst suboptimal ausge­
                                                                                                                   arbeitete und mit vielen Fragezeichen versehene Ver­
                                                                                                                   ordnung zu ergreifen. Aus Transparenzgründen und
Résumé                                                                                                             aufgrund der interessanten Erkenntnisse und Schluss­
                                                                                                                   folgerungen aus dieser bisher nur wenig genutzten
L’ordonnance concernant les ajustements tarifaires dans le TARMED, à
                                                                                                                   strategischen Vorgehensweise sollen hier die wichtigs­
mettre en place à compter du 1er janvier 2018, et publiée au dernier moment
                                                                                                                   ten Ergebnisse der Umfrage präsentiert werden.
(le 18 octobre 2017) par le conseiller fédéral A. Berset a très fortement
­désorienté et agité le corps médical et les différents fournisseurs informa-                                      Methodologie
tiques. Des données divergentes circulaient en matière d’applicabilité pra-                                        Für die Umfrage wurde LimeSurvey genutzt. Sie wurde
tique. Il est donc apparu important à la CCM (Conférence des sociétés can-                                         von 37 der 97 per Mail kontaktierten IT-Firmen voll­
tonales de médecine) et SOS SANTÉ (Alliance pour la sauvegarde de la                                               ständig ausgefüllt (38%) und umfasste 11 strukturierte
médecine ambulatoire) de clarifier rapidement la situation afin de pouvoir                                         Fragen, einschliesslich einer Frage nach allgemeinen
décider de mesures stratégiques adéquates. Une enquête anonyme stan-                                               Kommentaren. Zwei Fragen wurden wegen bestehen­
dardisée menée auprès de 26 des fournisseurs de logiciel pour cabinet mé-                                          der Unklarheiten in der ersten Erfassungsrunde neu
dical les plus connus, et pour laquelle le taux de retour s’est élevé à 54%,                                       formuliert. Entsprechend fand eine Nacherfassung bei
a permis de fournir dès le 24 novembre 2017 aux présidents des sociétés                                            den 14 IT-Firmen statt, die sich an der ersten Befragung
cantonales de médecine des résultats indiquant la voie à suivre. Ces résul-                                        beteiligt hatten. Für 12 dieser Firmen, die die Nach­
tats ont montré qu’une mise en œuvre technique était possible dans les dé-                                         erfassung beantworteten, konnten alle Angaben in die
lais impartis, liée cependant à des difficultés. Il a été décidé d’étendre cette                                   Gesamtauswertung eingebettet werden. Für 2 Firmen
enquête, en coopération avec la FMH, à 97 fournisseurs de logiciel pour ca-                                        fehlten die Angaben der Nacherfassung, so dass in der
binet médical enregistrés. L’enquête élargie s’est déroulée du 1er au 14 dé-                                       Schlussauswertung gewisser Fragen nur 35 statt 37 Ant­
cembre 2017 et a livré des résultats cohérents qui confirmaient la n
                                                                   ­ écessité                                      worten eingeflossen sind. Eine anonyme Auswertung
de s’en tenir à la décision stratégique de novembre 2017: ne pas prendre                                           war garantiert, so dass kein Rückschluss zwischen den
de mesures collectives de boycott contre cette ordonnance totalement in-                                           Datenbanken und der IP-Adresse der Beteiligten mög­
aboutie et source de nombreuses interrogations. Les résultats fondamen-                                            lich war oder rekonstruiert werden konnte. Aufgrund
taux de l’enquête sont présentés ici à des fins de transparence et en raison                                       der gestellten Fragen konnte die innere Kohärenz der
des découvertes et des conclusions intéressantes tirées de cette procédure                                         Antworten überprüft werden. Diese war hoch. Die Ant­
stratégique peu utilisée à ce jour.                                                                                worten waren qualitativ sehr kohärent und konsistent.

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):470– 472
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ORGANISATIONEN DER ÄRZTESCHAF T KK A                                                                                                                                                    471

                                Die Teilnahmerate konnte durch Reminder-Mails und                                  51% der antwortenden IT-Betriebe gaben an, die Imple­
                                Rückfragen von Ärzten bei ihren Anbietern erhöht                                   mentierung der TARMED-Anpassungen gemäss den
                                werden. Die Namen der IT-Firmen, die sich an der Um­                               bundesrätlichen Vorgaben unter adäquatem Zeitauf­
                                frage beteiligt haben, sind am Ende dieses Beitrags auf­                           wand fristgemäss garantieren zu können. 40,3% gaben
                                geführt.                                                                           Mitte Dezember 2017 an, dies sei nur mit hohem Auf­
                                                                                                                   wand und funktionellen Einbussen möglich, es sei un­
                                                                                                                   sicher und 8% es sei überhaupt nicht möglich bis zum
                                Resultate
                                                                                                                   geforderten Zeitpunkt.
                                Durch die Ausweitung der Umfrage konnten insbe­son­                                32,4% der Antwortenden fanden das Datum vom
                                dere mehr IT-Firmen im kleineren Segment (1–49 Pra­                                1. 1. 2018 adäquat, 32,3% hätten sich ein späteres Imple­
                                xen) und 1 grosse Firma in der Romandie, kleine                                    mentierungsdatum gewünscht (zwischen 1. 2. 2018 und
                                ­Anbieter im Tessin und mehrere grössere IT-Firmen                                 1. 4. 2018), 35% liessen diese Frage offen.
                                (200–1000) der Deutschschweiz zusätzlich erfasst wer­                              Über 50% der Antwortenden hielten die Implementie­
                                den. 65% der antwortenden IT-Firmen bedienen exklu­                                rung zweier Tarifstrukturen parallel zueinander sowie
                                siv Arztpraxen ohne Spital- oder Zentrumspraxen. 77%                               die unterschiedlichen Mengenlimitationen für Unter­
                                der Antwortenden sind in der Deutschschweiz, 57% in                                gruppen für kritisch, entweder zeitlich oder technisch.
                                der Romandie und 34,3% im Tessin aktiv. Am meisten                                 Die Zuweisung unterschiedlicher Dignitäten fanden
                                vertreten waren in den Antworten die kleinen Betriebe                              37% kritisch.
                                ­(1–49 Installationen/Region), an 2. Stelle Programme                              40,5% der Antwortenden gaben an, den Kunden die
                                mit 200–1000 Installationen/Region und 3. ex aequo                                 entstandenen          Zusatzkosten           weiterzuverrechnen.
                                gros­se IT-Firmen mit über 1000 Installationen/Region                              48,6% der IT-Provider meinten, sie würden die Zusatz­
                                sowie mittelgrosse IT-Praxis-Software-Vertreiber mit                               kosten über ihre eigenen Reserven abfedern. Der Zeit­
                                50–199 Installationen/Region. Auffallend und für uns                               aufwand für die Praxen für die Implementierung der
                                unerwartet war die ­Tatsache, dass sogar in kleinen                                neuen Abrechnungsmodalitäten wurde auf ½ bis 2 Ar­
                                Kantonen (Appenzell, Obwalden) mindestens 12 ver­                                  beitstage geschätzt, für Spitalzentren auf bis zu 5 Ar­
                                schiedene Anbieter implementiert waren mit einem                                   beitstage.
                                Maximum von 27 von 37 Ant­wortenden in den grossen                                 In den Bemerkungen wurden grossmehrheitlich posi­
                                Kantonen (Bern, Zürich) (siehe Abb. 1: Anzahl IT-Pro­                              tive Feedbacks zur Umfrage gegeben. Es wurde be­
                                gramme/Kanton). Es zeigt sich auch eine proportional                               grüsst, dass die Meinung der IT-Provider zu diesem
                                höhere Diversität in zweisprachigen Kantonen wie im                                Problem, wenn auch etwas spät, eingeholt wurde. Es
                                Wallis und in Freiburg.                                                            wurde darauf hingewiesen, dass zeitgleich andere

                                Abbildung 1: Anzahl verwendeter IT-Programme pro Kanton

SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI                                  2018;99(15):470– 472
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