Primary and Hospital Care

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Primary and Hospital Care
Primary and
                 Hospital Care
                  Die Zeitschrift für Allgemeine Innere Medizin in Hausarztpraxis und Spital

                  41 Mona Savoy, Dagmar M.                                          46 Cordula Meincke,                                              60 Regula Rička, Claudia Kessler,
                  Haller, Raphael Rytz,                                             Arthur Helbling                                                  Klaus Bally, et al.
2 3. 2. 2021

                  Yolanda Mueller                                                   Nahrungsmittelallergie                                           Entlastungsbedarf von
                  COVID-19 und                                                      – wichtige Aspekte                                              ­b etreuenden Angehörigen
                  Telekonsultationen                                                für die Praxis                                                   in der ärztlichen Praxis
                                                                                                                                                     erfassen

                  52 Léna Dietrich, Marta Abreu De Azevedo,
                  Sebastian Wirz, et al.
                  Grippeimpfung: Kritische Beurteilung
                  und praktische Empfehlungen

                                                                                    Offizielles Organ
                                                                                    Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin
                                                                                    Haus- und Kinderärzte Schweiz
                                                                                    www.primary-hospital-care.ch
               Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.        See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
INHALTSVERZEICHNIS                                                                                                                                                                          33

Verlag: Jasmin Borer (Redaktorin); Dr. Nadja Pecinska (Lektorin), Eveline Maegli (Redaktionsassistentin)
Redaktion: Prof. Dr. Stefan Neuner-Jehle, Zürich (Chefredaktor); Prof. Dr. Thomas Dieterle, Arlesheim; Prof. Dr. Jacques Donzé, Neuchâtel;
Dr. Roman Hari, Bern; Dr. Alexandra Röllin Odermatt, Bern; Dr. Manuel Schaub, Bern; Dr. Daniel Widmer, Lausanne
Redaktionelle Zuständigkeit für das standespolitische Ressort «Aktuelles»: Sandra Hügli-Jost (mfe), Claudia Schade (SGAIM),
Claudia Baeriswyl (SGP), François Héritier (KHM), Alexander Minzer (SAPPM), Manuel Schaub (JHaS), Lasse Marck (SYI)
Peer reviewed journal: Alle Beiträge werden durch die wissenschaftliche Redaktion des PHC geprüft; die meisten Fachartikel werden
zudem externen Gutachtern vorgelegt (Peer reviewing).

Editorial
        Stefan Neuner-Jehle, Matthias Scholer
   36 PHC im Wandel

Aktuelles
        Adrian Rohrbasser
   37 Umgang mit kritischen ­Ereignissen im Qualitätszirkel

        SAPPM
   39 Lösungsorientierte Beratung in der Medizin

Originalarbeit
        Mona Savoy, Dagmar M. Haller, Raphael Rytz, Yolanda Mueller
   41 COVID-19 und Telekonsultationen

Fortbildung
        Cordula Meincke, Arthur Helbling
  46 Nahrungsmittelallergie – wichtige Aspekte für die Praxis

        Léna Dietrich, Marta Abreu De Azevedo, Sebastian Wirz, Michael J. Deml, Lisa Schmid-Thurneysen, Jürg Fröhlich,
        Romeo Providoli, Thomas Ernst, Muhannad Seyam, Meliha Jusufoska, Josipa Tolic, Clara Zimmermann, Tessa Scafetta,
        Patrizia Wueger, Simone Weissen, Caesar Gallmann, Philipp Busche, Bernhard Wingeier, Lukas Schöb, Anne Meynard,
        Domenica Flury, Alexandra Röllin, Charles Béguelin, Gisela Etter, Benedikt Huber, Philip Tarr
   52 Grippeimpfung: Kritische Beurteilung und praktische Empfehlungen

Arbeitsalltag
        Regula Rička, Claudia Kessler, Klaus Bally, Philippe Luchsinger, Lea von Wartburg
  60 Entlastungsbedarf von ­betreuenden Angehörigen in der ärztlichen Praxis erfassen

        Offizielles Organ von:

                                                mfe Haus- und Kinderärzte                                  Schweizerische Gesellschaft für
                                                Schweiz                                                    Allgemeine Innere Medizin SGAIM

                                                                                 Schweize­rische Akademie für
        Die Fachorganisation der                Kollegium für                    Psychosoma­tische und Psychosoziale                 Junge Hausärztinnen und -ärzte            Swiss Young
        Kinder- und Jugendmedizin               Hausarztmedizin KHM              Medizin SAPPM                                       Schweiz JHaS                              Internists SYI
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       Reflexionen
               Edy Riesen
          64 Frau Schräg und Frau Gerade

       Online only
       Lesen Sie online weitere Artikel unter https://primary-hospital-care.ch/online-magazine/list

               Danielle Lemann
          ➙    Leserbrief: Eine gelungene Fusion?

               Regula Capaul, SGAIM
          ➙    Replik zum Leserbrief «Eine gelungene Fusion?»

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20_02019_PHC_Banner_OnlineMagazin_210x64.indd 1                                                                                                                                             02.12.20 10:43
       Impressum
       Primary and Hospital Care                       Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte-                © EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG      gen, Indikationen und Applikations­
       Offizielles Organ von mfe Haus- und             verlag AG, Farnsburgerstrasse 8,                  (EMH), 2021. «Primary and Hospital        formen, vor allem von Neuzulassun-
       Kinderärzte Schweiz, der Schweizeri-            4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55,           Care» ist eine Open-­Access-Publika-      gen, sollten in jedem Fall mit den
       schen Gesellschaft für Allgemeine               Fax +41 (0)61 467 85 56, www.emh.ch               tion von EMH. Entsprechend gewährt        ­Fachinformationen der verwendeten
       Innere Medizin SGAIM, von pädiatrie                                                               EMH allen Nutzern auf der Basis der        Medikamente verglichen werden.
       schweiz, des Kollegiums für Hausarzt-           Anzeigen:                                         Creative-Commons-Lizenz «Namens-
       medizin KHM, der Schweize­rischen               Markus Süess,                                     nennung – Nicht kommerziell – Keine       Herstellung: Vogt-Schild Druck AG,
       Akademie für Psychosoma­tische und              Key Account Manager EMH                           Bearbeitungen 4.0 International» das      www.vsdruck.ch
       Psychosoziale Medizin SAPPM, Jungen             Tel. +41 (0)61 467 85 04,                         zeitlich unbeschränkte Recht, das Werk
       Hausärztinnen und -ärzte Schweiz JHaS           Fax +41 (0)61 467 85 56                           zu vervielfältigen, zu verbreiten und
       sowie der Swiss Young Internists SYI.           markus.sueess@emh.ch                              öffentlich zugänglich zu machen unter
                                                                                                         den Bedingungen, dass (1) der Name
       Peer reviewed journal                           Abonnemente:                                      des Autors genannt wird, (2) das Werk
       Primary and Hospital Care ist im                EMH Kundenservice, Postfach,                      nicht für kommerzielle Zwecke ver-
       ­«Directory of Open Access Journals»            4601 Olten, Tel. +41 (0)44 305 82 38,             wendet wird und (3) das Werk in keiner
        (DOAJ) gelistet und erfüllt damit die          emh@asmiq.ch                                      Weise bearbeitet oder in anderer
        Vorgabe des SIWF an eine Zeitschrift           Abonnementspreise: Für Mitglieder                 Weise verändert wird. Die kommer­
        mit Peer reviewing.                            der Herausgebergesellschaften gelten              zielle Nutzung ist nur mit ausdrück­
                                                       spezielle Konditionen, die im Detail              licher vorgängiger Erlaubnis von EMH
       Redaktionsadresse:                              unter www.primary-hospital-care.ch/               und auf der Basis einer schriftlichen
       Eveline Maegli, Redaktions­assistentin,         fuer-leser/abonnement/ zu finden sind.            Vereinbarung zulässig.
       EMH Schweizerischer ­Ä rzteverlag AG,           Abonnemente für Nichtmitglieder:                                                            Titelbild:
       Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz,             CHF 125.–, Studentenabonnement                    Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift       © Olena Yakobchuk | Dreamstime.com
       Tel. +41 (0)61 467 85 52,                       CHF 75.–, jeweils zuzüglich Porto.                publizierten Angaben wurden mit der
       office@primary-hospital-care.ch,                                                                  grössten Sorgfalt überprüft. Die mit
       www.primary-hospital-care.ch                    ISSN: Printversion: 2297-7155 /                   Verfassernamen gezeichneten Veröf-
       Manuskripteinreichung online:                   elektronische Ausgabe: 2297-7163                  fentlichungen geben in erster Linie
       http://www.edmgr.com/primary                    Erscheinungsweise: 12 Ausgaben                    die Auffassung der Autoren und nicht
       hospitalcare                                    pro Jahr.                                         zwangsläufig die Meinung der Redak-
                                                                                                         tion von Primary and Hospital Care
                                                                                                         wieder. Die angegebenen Dosierun-
       Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.         See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
EDITORIAL                                                                                                                               PEER REVIEW ED ARTICLE | 36

In eigener Sache

PHC im Wandel
Stefan Neuner-Jehle a , Matthias Scholer b
a
    Chefredaktor Primary and Hospital Care; Leiter Chronic Care, Institut für Hausarztmedizin, Zürich; b Leitender Chefredaktor EMH

                                Liebe Leserinnen, liebe Leser                                                      EMH mit und kennt sich rund um die Produktion des
                                                                                                                   PHC bereits bestens aus. An der Zürcher Hochschule
                                Die Welt ist im Wandel. Und so auch wir von Primary                                für Angewandte Wissenschaften hat Jasmin Borer zu-
                                and Hospital Care (PHC). In diesem Jahr kommt es bei                               vor Angewandte Sprachen studiert mit dem Fokus aufs
                                der Redaktion und im Verlagsteam des Schweizeri-                                   Übersetzen und multimodaler Kommunikation und
                                schen Ärzteverlags EMH zu einigen personellen Neue-                                hatte unter anderem als International Coordinator
                                rungen.                                                                            bei der Fachhochschule Nordwestschweiz gearbeitet.
                                Wir freuen uns sehr, dass Dr. med. Alexandra Röllin                                ­Dadurch bringt Frau Borer eine bunte Mischung aus
                                unserer Redaktion beigetreten ist und somit mehr Di-                               ­Praxiserfahrung und theoretischem Wissen mit für
                                versität ins Redaktionsteam bringt. Als Mitinhaberin                               ihre neue Aufgabe.
Stefan Neuner-Jehle
                                einer Gruppenpraxis in der Stadt Bern mit langjähriger                             Ausserdem gibt es einen Wechsel im Redaktions­
                                praktischer Erfahrung als Hausärztin und als begeis-                               sekretariat. Eveline Maegli ist seit Januar 2021 als
                                terte Lehrärztin für das BIHAM engagiert sich Alexan-                              Redaktions­
                                                                                                                             assistentin für PHC tätig. Frau Maegli
                                dra Röllin für eine breite und starke medizinische                                 bringt jahrelange Erfahrung als Redaktionsassistentin
                                Grundversorgung auf Augenhöhe mit den Patientin-                                   bei EMH mit und hatte bereits von 2017 bis 2018 für das
                                nen und Patienten. Sie sieht sich als Schulmedizinerin                             PHC gearbeitet. Wir freuen uns sehr, Frau Maegli wie-
                                mit einem kritischen und offenen Geist und hält Ge-                                der mit an Bord zu haben. Damit übernimmt sie die
                                sprächsführung und Kommunikation für wichtige                                      Position von Maria João Brooks, die intern zu anderen
                                Grundpfeiler ihrer täglichen Arbeit. Durch Ihre Mitar-                             Zeitschriften von EMH gewechselt hat. Wir danken
                                beit bei pharma-kritik und infomed-screen (Infomed                                 Frau Brooks an dieser Stelle herzlich für ihr Engage-
                                Verlag) dürfte ihr Name dem einen oder anderen Leser                               ment und ihre Arbeit bei PHC.
Matthias Scholer                von PHC bereits bekannt sein. Frau Röllin übernimmt                                An diesem Punkt möchten wir auch Dr. med. Natalie
                                die Vakanz, die durch den Abgang aus eigenem Wunsch                                Marty für ihre langjährige Mitarbeit ganz herzlich
                                von Dr. med. Monika Büttiker entstand. Wir danken                                  danken, die sie mit viel Herzblut und Kreativität geleis-
                                Frau Büttiker an dieser Stelle für ihre wertvolle Mitar-                           tet hat. Seit der Gründung hat sie den Schweizerischen
                                beit.                                                                              Ärzteverlag EMH massgeblich geprägt und wesentlich
                                Veränderungen hat es ebenfalls im Verlagsteam gege-                                dazu bei­getragen, EMH innerhalb der Schweizerischen
                                ben. Dr. med. Nadja Pecinska betreute seit 2016 mit viel                           Ärzteschaft zu positionieren. Als Publizistische Leite-
                                Expertise als Managing Editorin die Zeitschrift Pri-                               rin und Geschäftsleitungsmitglied hat sie die verschie-
                                mary and Hospital Care. Nun stellt sie sich neuen Her-                             denen Publikationen des Verlages betreut. Für das PHC
                                ausforderungen innerhalb des Verlagshauses EMH.                                    war sie sozusagen ein Urgestein und Fels in der Bran-
                                Unter anderem ist Nadja Pecinska weiterhin im Pod-                                 dung – ohne sie gäbe es PHC nicht in seiner heutigen
                                cast «EMH Journal Club» zu hören, den sie 2020 lan-                                Form. Seit letztem Herbst ist Natalie Marty als «Senior
                                ciert hat. Frau Pecinska wird während einer Über-                                  Counsel Medical Publishing und Open Access» für
                                gangsphase weiterhin die medizinischen Artikel des                                 EMH tätig. In diesem nun externen Mandat wird sie
                                PHC lektorieren und uns mit ihrer langjährigen Erfah-                              EMH in Belangen des medizinischen Publishings bera-
                                rung unterstützen. An dieser Stelle möchten wir Frau                               ten und redaktionelle Aufgaben übernehmen.
                                Pecinska für ihre engagierte Tätigkeit als Managing                                Auch der EMH Verlag selbst ist in einem Prozess der
                                Editorin herzlich danken.                                                          strategischen Neuausrichtung, und damit auch das
                                Per Januar 2021 hat Jasmin Borer die Stelle der verant-                            PHC. Gerne informieren wir Sie zu einem späteren
                                wortlichen Redaktorin übernommen und damit die                                     Zeitpunkt darüber. Was mit Sicherheit bleiben wird, ist
Korrespondenz:
Prof. Dr. med.                  Betreuung der Zeitschrift PHC. Im Sommer 2018 be-                                  ­unser Anspruch, die medizinische Grundversorgung
­Stefan ­Neuner-Jehle           gann sie ihre Laufbahn bei EMH mit einem Praktikum                                 publizistisch in ihrer ganzen Vielfalt abzubilden und
MPH, Institut für
­Hausarztmedizin                und war danach als Webredaktorin und Verlagslekto-                                 zu bereichern!
Pestalozzistrasse 24            rin bei den Zeitschriften PHC, SMF, SMW, SANP und                                  Wir freuen uns, gemeinsam in ein spannendes 2021 zu
CH-8091 Zürich
Stefan.Neuner-Jehle[at]
                                CVM tätig. Dadurch bringt Frau Borer ein breites Wis-                              starten – allen pandemischen Schwierigkeiten zum
usz.ch                          sen aus anderen Print- und Online-Zeitschriften von                                Trotz.

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):36
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.       See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
AK TUELLES                                                                                                                                                                          37

Interessenvereinigung «Forum für Qualitätszirkel»

Umgang mit kritischen
­Ereignissen im Qualitätszirkel
Adrian Rohrbasser
Mitglied Qualitätskommission SGAIM, Tutor und Moderator von Qualitätszirkeln, Projektleiter SGAIM, Leiter IG «Forum für Qualitätszirkel»

                                Die Interessenvereinigung «Forum für Qualitätszirkel» bietet unter der Leitung der
                                SGAIM nicht nur berufsübergreifende Fortbildungskurse für Moderator/-innen
                                von Qualitätszirkeln an, sondern seit 2020 auch gemeinsame Ausbildungskurse,
                                die bis anhin die SGAIM alleine organisiert hat. Weiter ist nun ein Kursmodul für
                                CIRS (Critical Incidence Reporting System) im Aufbau. Ziel ist es, Moderator/-innen
                                von Qualitätszirkeln zu befähigen, kritische Ereignisse im Rahmen der Qualitäts-
                                zirkel zu moderieren, anhand kritischer Ereignisse einen Plan-Do-Check-Act(PDCA)-
                                Zyklus zu stimulieren und ein entsprechendes Berichtssystem zu etablieren.

                                Die Qualitätszirkel sind ein wirksames Instrument zur
                                Qualitätsentwicklung. Die SGAIM und ihre Vorgänger-                                Interessenvereinigung «Forum
                                organisationen engagieren sich seit Jahrzehnten aktiv                              für ­Qualitätszirkel»
                                für die Förderung von Qualitätszirkeln (QZ), die Aus-
                                                                                                                   Die Interessenvereinigung «Forum für Qualitätszir-
                                und Fortbildung von Moderator/-innen und deren ge-
                                                                                                                   kel» möchte die Qualitätsentwicklung in den Händen
                                zielte Vernetzung.
                                                                                                                   der Leistungserbringer wissen. Das Forum bietet ge-
                                                                                                                   meinsame Aus- und Fortbildungskurse für Mode­
                                Berufsübergreifende Aus- und Fort­                                                 rator/-innen von Qualitätszirkeln an. Dem «Forum für
                                bildungskurse für Moderator/-innen                                                 Qualitätszirkel» gehören folgende Berufsorganisati-
                                von Qualitätszirkeln                                                               onen an:
                                                                                                                   – Association Romande des Assistantes Médicales
                                Auf Initiative der SGAIM ist 2018 die Interessenvereini-
                                                                                                                       (ARAM)
                                gung «Forum für Qualitätszirkel» gegründet worden,
                                                                                                                   – ErgotherapeutInnen-Verband Schweiz (evs)
                                die sich in relativ kurzer Zeit auf gemeinsame
                                                                                                                   – Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe)
                                ­Charakteristika für Qualitätszirkel geeinigt hat. Diese
                                                                                                                   – Konferenz der Schweizerischen Berufsverbände
                                bilden eine wichtige Grundlage für gemeinsame Kurse
                                                                                                                       der Logopäden (K/SBL)
                                für Moderator/-innen von Qualitätszirkeln. Seit 2018
                                                                                                                   – pädiatrie schweiz
                                finden jährliche Fortbildungen statt für ausgebildete
                                                                                                                   – Schweizerischer Apothekerverband (pharma­
                                Moderator/-innen. Die Ausbildungskurse für Mode­
                                                                                                                       Suisse)
                                rator/-innen von Qualitätszirkeln, die bislang die
                                                                                                                   – Schweizerische        Chiropraktoren-Gesellschaft
                                SGAIM alleine angeboten hat, werden seit 2020 berufs-
                                                                                                                       (Chiro Suisse)
                                übergreifend vom «Forum für Qualitätszirkel» organi-
                                                                                                                   – Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere
                                siert. Damit können die Moderationstechniken auf
                                                                                                                       Medizin (SGAIM)
                                eine breite Basis gestellt und langfristig die Ausbil-
                                dungsqualität gesichert werden.                                                    – Schweizerischer Hebammenverband (SHV)
                                                                                                                   – Schweizer Physiotherapie Verband (physioswiss)
                                                                                                                   – Schweizerischer Verband Medizinischer Praxis-
                                 Ab 2022 neues CIRS-Kursmodul                                                          Fachpersonen (SVA)
                                ­Qualitätszirkel
Redaktionelle
­Verantwortung:
                                Im Rahmen von Qualitätszirkeln werden regelmässig
Claudia Schade, SGAIM           auch kritische Ereignisse besprochen. Die Analyse der

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):37–38
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.       See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
AK TUELLES                                                                                                                                                                           38

                                Zwischenfälle führt zu einem übergeordneten Lern­
                                effekt und soll einen Qualitätsverbesserungszyklus                                 Charakteristika von Qualitätszirkeln
                                ­anstossen. Das «Forum für Qualitätszirkel» ist daran,                             1. Idealerweise 6 bis 15 gleichberechtigte Berufs-
                                ein neues Kursmodul für Qualitätszirkel aufzubauen.                                    leute des Gesundheitswesens
                                Die Entwicklung wird sowohl inhaltlich, personell                                  2. Idealerweise Autonomie bezüglich Themenset-
                                und/oder finanziell unterstützt von der SGAIM, der                                     zung und Vorgehen
                                Stiftung für Patientensicherheit, Medbase, dem ärzt­                               3. Ausgebildete/r Moderator/-in für Qualitätszirkel
                                lichen QZ-Verein QualiWil, EQUAM sowie den Fach­                                       und idealerweise ein/e Co-Moderator/-in
                                verbänden der Physiotherapeutinnen, Ergotherapeu-                                  4. Wiederkehrende Treffen entsprechend Zielerrei-
                                tinnen und Medizinischen Praxisassistentinnen. Wir                                     chung
                                danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung.                                   5. Definierter Teilnehmerkreis
                                Das Ziel ist es, Moderator/-innen von Qualitätszirkeln
                                                                                                                   6. Der Qualitätszirkel entscheidet über die angemes-
                                zu befähigen, kritische Ereignisse im Rahmen der Qua-
                                                                                                                       sene Form der Dokumentation
                                litätszirkel zu moderieren und anhand kritischer
                                                                                                                   7. Themenzentriertes Arbeiten unter Verwendung
                                ­Ereignisse einen PDCA-Zyklus zu stimulieren. Die Be-
                                                                                                                       von vielfältigen didaktischen Methoden
                                handlung von kritischen Ereignissen im QZ soll zu aus-
Korrespondenz:                                                                                                     8. Idealerweise strukturiertes Arbeiten entlang
                                sagekräftigen Analysen von kritischen ­Ereignissen an-
Claudia Schade                                                                                                         PDCA-Zyklus («Plan-Do-Check-Act»)
Kommunikations­                 spornen. Der QZ soll befähigt werden, Konsequenzen
verantwortliche
                                aus kritischen Ereignissen zu ziehen, Lösungen zu
und ­stellvertretende
Generalsekretärin               ­entwickeln und Empfehlungen für Änderungen abzu­                                  Wichtige Qualitätsinstrumente zur
Schweizerische Gesellschaft     geben und diese in der Praxis oder im Netzwerk zu ver-                             Umsetzung der neuen Gesetzesvorgaben
für Allgemeine Innere
­Medizin (SGAIM)                breiten. Das Projekt ist voraussichtlich im Frühjahr
Monbijoustrasse 43              2022 abgeschlossen. Anschliessend plant das «Forum                                 Die SGAIM hat in ihrer Qualitätsstrategie voraus­
Postfach
CH-3001 Bern
                                für QZ» entsprechende halbtägige QZ-Ausbildungs-                                   schauend das Angebot an professionellen Kursen für
claudia.schade[at]sgaim.ch      kurse für CIRS anzubieten.                                                         Moderator/-innen von Qualitätszirkeln priorisiert. Mit
                                                                                                                   dem Inkrafttreten des neuen Gesetzesartikels zur Stär-
                                                                                                                   kung von Qualität und Wirtschaftlichkeit (KVG Art.
                                                                                                                   58a) bekommen sowohl die Qualitätszirkel als auch das
                                                                                                                   CIRS voraussichtlich ein noch stärkeres Gewicht. Beide
                                                                                                                   Qualitätsaktivitäten haben sich in einem Pilotprojekt
                                                                                                                   zur Qualitätsentwicklung und Qualitätsmessung be-
                                                                                                                   währt.

                                                                                                                   Nächste Termine
                                                                                                                   Ausbildungskurse für Moderator/-innen von Qualitätszirkeln
                                                                                                                   27./28.08.2021 | Olten | Kurssprache Deutsch
                                                                                                                   24./25.09.2021 | Olten | Kurssprache Deutsch
                                                                                                                   24./25.09.2021 | Jongny sur Vevey | Kurssprache Französisch

                                                                                                                   Fortbildung für Moderator/-innen von Qualitätszirkeln
                                                                                                                   Datum noch offen | 3. Moderatorentreffen «Brennpunkt Quali-
                                                                                                                   tät»: Umgang und Anwendung von Indikatoren in der Qualitäts-
                                                                                                                   zirkelarbeit

                                                                                                                    Weitere Kurse sind in Planung.
                                                                                                                    Mehr Informationen und Anmeldung
                                                                                                                   ­unter www.sgaim.ch/qz.

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):37–38
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.        See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
AK TUELLES                                                                                                                                                                            39

Mit schwierigen Patienten umgehen und komplexe Situationen meistern

Lösungsorientierte Beratung
in der Medizin
SAPPM

                                Ausgangslage                                                                       Diese Fortbildung, die über mehr als 20 Jahre laufend
                                Ärztinnen und Ärzte in der Grundversorgung sind mit                                den Praxis-Bedürfnissen angepasst wurde, gibt den
                                vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, auf die                               Teilnehmenden Gelegenheit, ihr Wissen, ihre Fähig­
                                wir in Aus- und Weiterbildung nur rudimentär vorberei-                             keiten und Fertigkeiten zu erweitern: Patient/-innen
                                tet wurden. Im Praxisalltag müssen wir mit zunehmend                               und Ratsuchende offen und gelassen zu begleiten,
                                anspruchsvollen und fordernden Patient/-innen und                                  Konflikte konstruktiv zu lösen, ein gemeinsames
                                                                                                                   ­
                                Angehörigen, mit emotional belastenden psychosoma-                                 ­Problemverständnis zu erarbeiten, sinnvolle Ziele zu
                                tischen Störungen und mit existentiell bedroh­lichen                               ­definieren, zu überprüfen und entsprechende Mass­
                                Lebenssituationen umgehen können. Zudem sind wir                                   nahmen in Richtung Lösungen abzuleiten. Wir lernen,
                                oft mit unübersichtlichen Familien- und Helfersyste-                               auch in komplexen Situationen den Überblick und die
                                men konfrontiert. Nicht zuletzt sollten wir noch Füh-                              Verantwortung für den Prozess zu behalten. Im Fall­
                                rungs- und Organisationsfragen der ­
                                                                   eigenen Praxis                                  besprechungs-Workshop werden gemeinsam Lösungs-
                                meistern können. Konflikte und kommunikative Fall-                                 ansätze für konkrete schwierige Praxissituationen er­
                                stricke sind somit im ärztlichen Alltag allgegenwärtig                             arbeitet.
                                und können zu Insuffizienz- und Frustrationsgefühlen                               Die über den ganzen Kurs konstante Gruppe schafft
                                führen. Um längerfristig die Freude und Befriedigung                               ­einen vertrauensvollen Rahmen. Dies ermöglicht den
                                an der ärztlichen Tätigkeit zu be­halten, benötigen wir                            Teilnehmenden, die für einen messbaren Lernerfolg
                                neben einem fundierten medi­zinischen Wissen viel                                  notwendigen persönlichen und beruflichen Entwick-
                                psychologisches Geschick, Selbst- und S
                                                                      ­ ozialkompetenz,                            lungsschritte zu wagen.
                                ethische Reflexion und Erfahrung in Führungsfragen.

                                Leitung
                                •	Monika Maritz, Dr. med., Fachärztin für Allgemeine Innere                       Optionale Aufbau-Workshops ab 2022
                                    Medizin, spez. Psychosomatische und Psychosoziale Medizin                      (Daten werden später bekannt gegeben)
                                    (SAPPM), Hausärztin i.R.                                                       •	Familiensysteme
                                •	Marcel Schär, Prof. Dr. Phil. Psychologe, Leiter Zentrum                        •	Begleiten durch Krisen
                                    ­Klinische Psychologie und Psychotherapie, Institut für                        •	Führen einer Arztpraxis (SIWF-approved)
                                     ­Angewandte Psychologie, ZHAW                                                 •	Chronische Krankheit, Abschied, Tod
                                •	Ruth Stoffel Kauflin, Psychologin, Coaching, Team und
                                   ­Organisationsentwicklung, Strengelbach                                         Teilnehmende
                                                                                                                   12–15 Personen
                                Ort
Redaktionnelle
Verantwortung:                  Seminarhotel Möschberg, Grosshöchstetten/BE,                                       Kosten für Grundmodul
Alexander Minzer, SAPPM         www.moeschberg.ch                                                                  CHF 3200.–
                                                                                                                   Pensionskosten ca. CHF 170.–/Übernachtung
                                Workshops Grundmodul
                                Grundlagen lösungsorientierter Beratung                                            Fortbildungsanerkennung Grundmodul
Korrespondenz:                  21.–23.04.2021, Mi 09.30–Fr 17.00                                                  SGAIM: 65 Credits Kernfortbildung (22+17+9+17)
Dr. med. Monika Maritz          Kunst des Fragens                                                                  SAPPM: 21 Credits Theorie, 22 Credits Fertigkeiten,
Mosimann                        07.–09.06.2021, Mo 18.45–Mi 17.00                                                  22 Credits Supervision
Fachärztin für Allgemeine
                                Lösungsorientierte Fallbesprechung
Innere Medizin, spez. SAPPM
                                01.–02.09.2021, Mi 18.45–Do 17.00                                                  Anmeldung für Grundmodul:
Feldeckstrasse 33
CH-3600 Thun                    Komplexe Situationen meistern                                                      bis spätestens 21.02.2021 an Monika Maritz,
mar-mos[at]bluewin.ch           24.–26.11.2021, Mi 18.45–Fr 17.00                                                  mar-mos[at]bluewin.ch

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):39– 40
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.         See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
AK TUELLES                                                                                                                                                                          40

                                                                                                                   Ziele
                                                                                                                   • Erarbeiten einer soliden Grundkompetenz in Kom-
                                                                                                                       munikation und einer förderlichen Beratungshal-
                                                                                                                       tung für die berufliche Praxis.
                                                                                                                   • Schulung einer präzisen Wahrnehmung und einer
                                                                                                                       effizienten Gestaltung von Interaktions- und Kom-
                                                                                                                       munikationsabläufen.
                                                                                                                   • Konstruktiver Umgang mit Krisen, Konfliktsituati-
                                                                                                                       onen und Widerständen.
                                                                                                                   • Umgang mit verschiedenen Systemebenen und
                                                                                                                       -prozessen (Familien, Helfersysteme).
                                                                                                                   • Verständnis von Mechanismen einer reibungslosen
                                                                                                                       Praxisorganisation, wirkungsvolle Führung von
                                                                                                                       Mitarbeitenden.

                                                                                                                   Arbeitsmethodik
                                                                                                                   • Vermittlung theoretischer Kenntnisse
                                                                                                                   • Vertiefung mittels Übungen und Reflexionen
                                                                                                                   • Arbeiten mit Videofeedback
                                                                                                                   • Einzel- und Gruppenarbeit
                                                                                                                   • Kennenlernen kreativer Methoden
                                                                                                                   • Bearbeiten von Fallbeispielen der Teilnehmenden

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):39– 40
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.       See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
Primary and Hospital Care
ORIGINAL ARBEIT                                                                                                                              PEER REVIEW ED ARTICLE | 41

Krisenmanagement in den Praxen des Sentinella-Netzwerks gemäss einer Beobachtungsstudie

COVID-19 und Telekonsultationen
Mona Savoy a , Dagmar M. Haller b , Raphael Rytz c , Yolanda Mueller a
Swiss Sentinel Surveillance Network; a Département de médecine de famille, Centre universitaire de médecine générale et santé publique, Unisanté,
Lausanne; b IuMFE, Unige, Genève; c ­B undesamt für Gesundheit (BAG), Liebefeld

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat in der Schweiz zu bedeutenden Veränderungen in der Funktionsweise
der haus- und kinderärztlichen Praxen geführt. Um diese Veränderungen zu untersuchen, hat das
BAG das Sentinella-Meldesystem für übertragbare Erkrankungen angepasst. Das Hauptziel bestand
dabei in der quantitativen Beschreibung der telefonischen Triage von COVID-19-Verdachtsfällen und
der Schätzung der täglichen Anzahl der häuslichen Selbst­isolationen im Vergleich zur Anzahl der
Verdachtsfälle, bei denen eine persönliche Konsultation erfolgte. Mittels dieser Studie konnte die ra-
sche Veränderung der Arztpraxen in der Schweiz und die wichtige Rolle der Telekonsultationen für
das Patientenmanagement aufgezeigt werden.

Einleitung                                                       für Arztpraxen zur Verfügung gestellt [1].                          schen Populationen [5]. Es konnte auch
                                                                 Sie empfahl zudem das Befolgen der Emp-                             ­gezeigt werden, dass die Anzahl der post-
Der erste SARS-CoV-2-Fall wurde in der                           fehlungen des Europäischen Zentrums für                             operativen Konsultationen nach einigen
Schweiz am 25. Februar 2020 im Tessin dia-                       die Prävention und Kontrolle von Krank-                             ­risikoarmen viszeralchirurgischen Eingrif-
gnostiziert. Drei Tage später wurden mit-                        heiten [2]. Zu den Massnahmen, welche die                           fen auf diese Art und Weise vermindert
tels einer bundesrätlichen Verordnung Ver-                       grösste Anpassung erforderten, gehörte die                          werden kann [6]. Jedoch hat eine englische
anstaltungen mit mehr als 1000 Personen                          Unterbringung von Patientinnen und Pa­                              Studie nachgewiesen, dass Telekonsultatio-
untersagt. Im Anschluss daran traten in der                      tienten mit Verdacht auf COVID-19 in einem                          nen im Vergleich zu persönlichen Konsul-
ganzen Schweiz Fälle auf, wobei die lateini-                     separaten Raum. Sofern möglich, sollte das                          tationen kürzer dauern und weniger in­
sche Schweiz stärker betroffen war als die                       für diese Patientinnen und Patienten zu-                            formationshaltig sind [7]. In dieser Studie
Deutschschweiz. Am 16. März erklärte der                         ständige Personal nur dieser Patienten-                             wurde der Zugang zur Telekonsultation zu-
Bundesrat die ausserordentliche Lage und                         gruppe zugewiesen werden. Zudem sollten                             dem von jungen Patientinnen und Patien-
ordnete die Schliessung fast aller öffentlich                    Telekonsultationen bevorzugt werden. In                             ten mit leichten Beschwerden favorisiert.
zugänglicher Einrichtungen an, mit Aus-                          England hatte eine Studie aufgezeigt, dass                          Die Telekonsultation kann demnach ein
nahme von Lebensmittelläden und ande-                            nach der Empfehlung des Nationalen Ge-                              gutes Instrument sein, jedoch nur in spezi-
ren wichtigen Geschäften. Ab diesem Da-                          sundheitsdienstes Mitte März Telekonsul-                            fischen Situationen und bei einem be-
tum mussten nicht dringende Eingriffe                            tationen zu bevorzugen, der Anteil der per-                         stimmten Patiententyp.
und Konsultationen in Praxen und Spitä-                          sönlichen Konsultationen von 52,1% in der                           Im Rahmen der Reaktion auf die COVID-
lern verschoben werden. Die Armee, der                           ersten Monatshälfte auf 3,9% in der zweiten                         19-Krise hat das Bundesamt für Gesundheit
­Zivildienst und der Zivilschutz wurden in                       Monatshälfte zurückgegangen ist [3].                                (BAG) das Sentinella-Meldesystem, ein Über-
unterschiedlichen Pflegebereichen (ein-                          Telekonsultationen tragen dazu bei, die                             wachungssystem für übertragbare Krank-
schliesslich Spitäler und Pflegeheime) ein-                      Verbindung zu den Patientinnen und Pa­                              heiten in der ambulanten Medizin, per
gesetzt. Ende März wurde der erste Höhe-                         tienten aufrechtzuerhalten. Es ist jedoch                           16. März angepasst, um die Meldung von
punkt der Epidemie erreicht. Da die Zahlen                       wichtig, dass die Qualität dieses Versor-                           COVID-19-Verdachtsfällen neben der Mel-
neuer Fälle einen Rückgang verzeichneten,                        gungsansatzes gewährleistet ist. In der                             dung der Verdachtsfälle der saisonalen
wurden die Schutzmassnahmen ab dem                               ­Literatur finden sich unterschiedliche Be-                         Grippe zu ermöglichen. Bei der Grippeüber-
27. April 2020 progressiv gelockert, begin-                      urteilungen der Wirksamkeit der Telekon-                            wachung stimmen die gemeldeten Fälle mit
nend mit der Wiederaufnahme nicht drin-                          sultationen in der Patientenversorgung. So                          der Anzahl der Patientinnen und Patienten,
gender Konsultationen.                                           hat zum Beispiel eine Metaanalyse auf­                              welche die Praxen mit grippalen Erkran-
Um diese neue Situation zu bewältigen,                           gezeigt, dass mittels der Telemedizin eine                          kungen aufsuchten, überein. Da die Emp-
mussten die Grundversorgerinnen und                              Senkung des glykierten Hämoglobins bei                              fehlungen des BAG damals jedoch lauteten,
Grundversorger ihre Arbeitsweise anpas-                          Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Dia-                           dass Patientinnen und Patienten mit Ver-
sen. Die Verbindung der Schweizer Ärztin-                        betes erreicht werden kann [4]. Eine weitere                        dacht auf COVID-19, aber ohne Indikation
nen und Ärzte (Foederatio Medicorum Hel-                         Metaanalyse belegte eine Verbesserung der                           für einen Test (keine schweren Symptome,
veticorum – FMH) hat ein Schutzkonzept                           Therapietreue von bestimmten psychiatri-                            keine Risikopatienten), die Praxen nicht

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):41– 45
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Primary and Hospital Care
originalarbeit                                                                                                                                                                            42

aufsuchen sollten, wurde die Sentinella-                         ben, wobei die Anonymität der Patientin-                            sönlich (in der Praxis oder bei einem Haus-
Überwachung durch die Schaffung des Ab-                          nen und Patienten gewahrt wurde. Jeder                              besuch) oder auf Distanz (telefonisch oder
schnitts «COVID-19-Tagebuch» angepasst.                          Arzt verfügte über einen spezifischen Code,                         mittels Überweisung an spezialisierte Zent-
Das Hauptziel bestand hierbei darin, die te-                     den er mit seinen Daten verknüpfen und so                           ren) behandelt hatten. Sofern die Betreuung
lefonische Triage von COVID-19-Verdachts-                        ebenfalls die Anonymität wahren konnte.                             auf Distanz erfolgte, musste angegeben wer-
fällen quantitativ zu beschreiben und die                        Die Meldungen konnten täglich oder zu-                              den, ob dies aufgrund fehlendem Schutzma-
tägliche Anzahl der häuslichen Selbstisola-                      mindest wöchentlich erfolgen. Die Mel-                              terial geschah. Überdies gaben sie die Ge-
tionen im Vergleich zur Anzahl der Fälle,                        dung von ­COVID-19-Verdachtsfällen wurde                            samtheit der Arzt-Patient-Kontakte (APK)
bei denen eine persönliche Konsultation                          am 19. März 2020 aufgenommen.                                       im Rahmen der routinemässigen Meldun-
erfolgte, zu schätzen. Die sekundären Ziele                      Die von den teilnehmenden Ärztinnen und                             gen im Sentinella-System an. Zu den APK ge-
bestanden in der Beurteilung der Arbeits-                        Ärzten angeforderten Informationen um-                              hören Konsultationen in der Praxis sowie
belastung in den Praxen sowie der Schwie-                        fassten die Anzahl der Patientinnen und                             Hausbesuche, jedoch keine ­Telefonate.
rigkeiten bei der Umsetzung der Schutz-                          Patienten, die im Zusammenhang mit                                  Beurteilt wurden zudem der Arbeitsdruck
massnahmen.                                                      ­COVID-19 behandelt wurden. Sie wurden                              und die Arbeitsbelastung in der Praxis
                                                                 definiert als Patientinnen und Patienten                            während der Epidemie sowie die verzeich-
                                                                 mit Symptomen einer akuten Erkrankung                               neten Personalausfälle und die Verfügbar-
Methodik
                                                                 der oberen und/oder unteren Atemwege                                keit des Schutzmaterials.
Es handelte es sich um eine prospektive                          und/oder Fieber ≥38 °C, was den klinischen                          Die Datenanalyse war deskriptiv. Die wö-
­Beobachtungsstudie, die unter Sentinella-                       ­Kriterien für einen Verdacht auf COVID-19                          chentlichen Raten der Telekonsultationen
Ärztinnen und Ärzten während der Corona­                         entsprach, die vom BAG bei Beginn der
                                                                 ­                                                                   bzw. der telefonischen Hospitalisationen
virus-Pandemie von März bis Mai durchge-                         Überwachung definiert worden sind. Im                               wurden ermittelt, indem die Anzahl dieser
führt wurde. Das Sentinella-Meldesystem                          Abschnitt «COVID-19-Tagebuch» berichte-                             Telefonate durch die Anzahl der wöchent­
umfasst 150 bis 250 Ärztinnen und Ärzte                          ten Ärztinnen und Ärzte auch über die An-                           lichen APK dividiert wurde. Die Aktivität
der Fachrichtungen Allgemeine Innere Me-                         zahl der Patientinnen und Patienten, die                            wurde durch den prozentualen Anteil der
dizin und Pädiatrie in der ganzen Schweiz.                       telefonisch betreut wurden und denen
                                                                 ­                                                                   Mitglieder beschrieben, welche die eine
Es handelt sich um eines der vom BAG be-                         eine häusliche Selbstisolation empfohlen                            oder andere Antwortkategorie ausgewählt
triebenen Überwachungssysteme für über-                          wurde, die eine Spitalüberweisung benötig-                          hatten.
tragbare Krankheiten im Sinne des Artikels                       ten oder die an ein Testzentrum weiter­                             Die Teilnahme der Ärztinnen und Ärzte
11 des Epidemiengesetzes. Die Informatio-                        gewiesen wurden. Sie sollten pro Tag be­                            war freiwillig. Die von ihnen im Rahmen
nen wurden mittels Online-Formularen                             richten, ob sie generell Patientinnen und                           von Sentinella über­mittelten Beobachtun-
über einen Sentinella-Webserver eingege-                         Patienten mit Verdacht auf COVID-19 per-                            gen sind anonym (EpG Art. 14, Abs. 2) und
                                                                                                                                     fallen nicht in den Geltungsbereich des
                                                                                                                                     Bundesgesetzes über die Forschung am
                                                                                                                                     Menschen.

                                                                                                                                     Ergebnisse
                                                                                                                                     Zum Zeitpunkt der Studie umfasste das
                                                                                                                                     Sentinella-System 171 Mitglieder und 200
                                                                                                                                     Ärztinnen und Ärzte (Gruppenpraxen
                                                                                                                                     konnten dabei als ein einziges Mitglied be-
                                                                                                                                     trachtet werden). In 36% handelte es sich
                                                                                                                                     um Ärztinnen. Jeweils 28%, 28% und 27%
                                                                                                                                     der Ärztinnen und Ärzte gehörten den Al-
                                                                                                                                     tersgruppen 40–49, 50–59 und 60–69 Jahre
                                                                                                                                     an. Diese Charakteristika sind repräsenta-
                                                                                                                                     tiv für die niedergelassenen Ärztinnen und
                                                                                                                                     Ärzte gemäss der FMH-Ärztestatistik 2019
                                                                                                                                     [8]. 86% der Mitglieder waren Fachärztin-
                                                                                                                                     nen bzw. Fachärzte für Allgemeine Innere
                                                                                                                                     Medizin (n = 146) und 14% Fachärztinnen
Abbildung 1: Anzahl der telefonischen Konsultationen pro 1000 APK pro Woche nach verschiedenen
Kategorien. Anzahl der APK für COVID-19-Verdachtsfälle pro 1000 APK. Die APK umfassen persön­                                        bzw. Fachärzte für Pädiatrie (n = 25). Die
liche Konsultationen, aber keine telefonischen Beratungen.                                                                           ­wöchentliche Anzahl der von den Mitglie-

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):41– 45
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originalarbeit                                                                                                                                                                             43

dern eingereichten Sentinella-Formulare                          aus allen Gründen verglichen. In Abbil-                             Die Praxen waren auch mit Personalaus­
lag zwischen 154 und 165, was 90 bis 95% der                     dung 2 ist die Gesamtzahl der APK pro Arzt                          fällen konfrontiert. Bis Mitte April melde-
Mitglieder entsprach.                                            und Woche in den Jahren 2019 und 2020 so-                           ten zwischen 14 und 32% der Mit­glieder
In der ersten Woche der COVID-19-Daten­                          wie den Rückgang der APK nach der Erklä-                            Personalausfälle. Dieser Wert sank an-
                                                                                                                                     ­
erhebung durch Sentinella (Woche 13: 23.–                        rung der ausserordentlichen Lage durch den                          schliessend bis Ende April auf unter 14%.
29.03.) stieg die Gesamtzahl der Telefonate                      Bundesrat dargestellt.                                              Bei der Bewältigung der Pandemie bestand
betreffend COVID-19 auf 752 pro 1000 APK.                        Betreffend der persönlichen Betreuung (in                           eine weitere Herausforderung im Zugang
Unter diesen Telefonaten lag die Anzahl der                      der Praxis ober beim Hausbesuch) oder der                           zum Schutzmaterial. In dieser Studie gaben
Patientinnen und Patienten, die von der                          Betreuung auf Distanz zeigt Abbildung 3,                            90% der Praxen >80% der Arbeitsbelas-
haben auch dazu geführt, dass Patientin-                         lichen Arbeitsbelastung verglichen. In der                          tung abdecken.
nen und Pa­tienten zu anderen Themen als                         Woche 12 (16.–22.03.), eine Woche vor dem
COVID-19 telefonische Beratungen wahr-                           ersten Höhepunkt der Epidemie, stellte
                                                                                                                                     Diskussion
nahmen. Am Höhepunkt in der Woche 15                             mehr als die Hälfte der Ärztinnen und
(6.–12.04.) machten diese Konsultationen                         Ärzte eine erhöhte oder stark erhöhte Ar-                           Diese Studie hat aufgezeigt, dass sich die
etwa einen Drittel der APK aus. Da diese Da-                     beitsbelastung fest. Diese vermehrte Belas-                         Funktionsweise der Schweizer Praxen wäh-
ten erst ab der Woche erhoben wurden, lie-                       tung nahm Ende März rasch ab und be-                                rend der ersten Welle der COVID-19-Pande-
gen keine früheren Daten vor. Die Anzahl                         wegte sich für den Rest der untersuchten                            mie grundlegend verändert hat, wobei es zu
der oben beschriebenen Telefonate wird in                        Periode zwischen 5 und 20%. Bis zu 70% der                          einer bedeutenden und raschen Neuorien-
Abbildung 1 in Bezug zur Anzahl der APK                          Ärztinnen und Ärzte berichteten Anfang                              tierung hin zu Telekonsultationen gekom-
(sprich der P
            ­ atientinnen und Patienten, die                     April dagegen über einen Rückgang der Ar-                           men ist. Auf dem ersten Höhepunkt der
persönlich betreut wurden) gesetzt. Zudem                        beitsbelastung (beachten Sie, dass diese                            Krise, Ende März, hatten die Ärztinnen und
wird die Anzahl der APK aufgrund eines Ver-                      Antwortmöglichkeit erst ab dem 26.03. an-                           Ärzte 16-mal mehr telefonische Konsultati-
dachts auf COVID-19 mit der Anzahl der APK                       geboten wurde).                                                     onen betreffend COVID-19 als APK betref-
                                                                                                                                     fend COVID-19. In dieser Phase führte ein
                                                                                                                                     Viertel der Anrufe zu einer häuslichen
                                                                                                                                     Selbstisolation, was die Wirksamkeit der
                                                                                                                                     Triage auf D
                                                                                                                                                ­ istanz belegt. Der Anteil der Be-
                                                                                                                                     treuung auf Distanz stieg im Verlauf der
                                                                                                                                     Pandemie progressiv und erreichte Ende
                                                                                                                                     April 80%. Ein weiteres Anzeichen für die
                                                                                                                                     Anpassung der Praxen ist der starke Rück-
                                                                                                                                     gang der Gesamtzahl der APK, zu der es
                                                                                                                                     nach der Einschränkung der Konsultatio-
                                                                                                                                     nen gekommen ist.
                                                                                                                                     Die Arbeitsbelastung stieg zunächst in den
                                                                                                                                     meisten Praxen an. Schliesslich wurden die
Abbildung 2: Durchschnittliche Gesamtzahl der APK in der Praxis pro Arzt und Woche in den Jahren
2019 und 2020. Pfeil: Erklärung der ausserordentlichen Lage durch den Bundesrat mit der                                              Praxen mit einem Andrang von Patientin-
­Einschränkung der medizinischen Konsultationen auf dringende Fälle (16.03.2020).                                                    nen und Patienten mit COVID-19 auf dem

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):41– 45
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.              See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
originalarbeit                                                                                                                                                                            44

                                                                                                                                     Höhepunkt der Infektionskurve konfron-
                                                                                                                                     tiert. Zudem berichteten bis zu 32% der Mit-
                                                                                                                                     glieder über Personalausfälle. Für eine In-
                                                                                                                                     terpretation dieser Ausfallrate müsste man
                                                                                                                                     sie jedoch mit derjenigen im gleichen Zeit-
                                                                                                                                     raum des Vorjahres vergleichen können.
                                                                                                                                     Am 16. März 2020 erklärte der Bundesrat
                                                                                                                                     die ausserordentliche Lage. Die Ärztinnen
                                                                                                                                     und Ärzte mussten ihre Konsultationen
                                                                                                                                     ausschliesslich auf die als dringend erach-
                                                                                                                                     teten Fälle beschränken. Ab diesem Zeit-
                                                                                                                                     punkt konnte ein Rückgang der Gesamt-
                                                                                                                                     zahl der APK im Vergleich zum gleichen
                                                                                                                                     Zeitraum des Vorjahres verzeichnet wer-
                                                                                                                                     den. Zwei Wochen nach dieser Massnahme
                                                                                                                                     des Bundesrats berichteten 40% der Mitglie-
                                                                                                                                     der von einer Verminderung der Arbeits­
                                                                                                                                     belastung. Diese Ergebnisse sind vergleich-
Abbildung 3: Art der Betreuung der COVID-19-Verdachtsfälle pro Arzt und Woche. P  ­ ersönliche
                                                                                                                                     bar mit jenen aus einer Online-Befragung,
­Betreuung: in der Praxis oder beim Hausbesuch. Auf Distanz: telefonisch oder an andere Zentren
 weiterverwiesen. Im Falle einer Betreuung auf Distanz gaben die Ärztinnen und Ärzte an, ob dies
                                                                                                                                     welche die FMH bei mehr als 12 000 ihrer
 auf fehlendes Schutzmaterial oder auf andere Gründe zurückzuführen war.                                                             Mitglieder durchgeführt hat [9].
                                                                                                                                     Eine der Einschränkungen dieser Studie be-
                                                                                                                                     stand darin, dass sie keine Bewertung des
                                                                                                                                     Anteils der Patientinnen und Patienten er-
                                                                                                                                     laubte, die in der Praxis umfassend betreut
                                                                                                                                     wurden. Wenn teilnehmende Ärztinnen
                                                                                                                                     und Ärzte die Art der Betreuung ihrer Pa­
                                                                                                                                     tienten als «persönlich» oder «auf Distanz»
                                                                                                                                     einordneten, konnte die Antwort «auf Dis-
                                                                                                                                     tanz» sowohl eine einfache telefonische Be-
                                                                                                                                     ratung als auch eine Weiterverweisung an
                                                                                                                                     ein anderes Zentrum bedeuten (Abb. 3). Zu-
                                                                                                                                     dem wurde in einigen Kantonen empfohlen,
                                                                                                                                     Patientinnen und Patienten nicht in der
                                                                                                                                     ­Praxis zu behandeln, sondern sie an die von
Abbildung 4: Beurteilung der empfundenen im Vergleich zur üblichen Arbeitsbelastung pro Arzt
                                                                                                                                     den Kantonen eingerichteten speziellen
und Woche. Die Antwort «Hat abgenommen» wurde am 26.03. in der Woche 13 eingeführt.                                                  Zentren für Verdachtsfälle zu überweisen.
                                                                                                                                     Parallel dazu konnten einige Praxen spe­
                                                                                                                                     zielle Bereiche einrichten, um Patientinnen
                                                                                                                                     und Patienten mit COVID-Verdacht unter
                                                                                                                                     Einhaltung der Empfehlungen zu betreuen.
                                                                                                                                     Diese Studie erlaubt keine Aussage darüber,
                                                                                                                                     wie hoch der prozentuale Anteil der Senti-
                                                                                                                                     nella-Praxen war, in denen diese Änderun-
                                                                                                                                     gen vorgenommen wurden, und in wel-
                                                                                                                                     chem Umfang diese Umstrukturierungen
                                                                                                                                     zum Einsatz gekommen sind. Betrachtet
                                                                                                                                     man ausschliesslich die telefonischen Kon-
                                                                                                                                     sultationen, so wurde eine sehr geringe An-
                                                                                                                                     zahl an Patientinnen und Patienten weiter-
                                                                                                                                     verweisen oder hospitalisiert (≤2%).
                                                                                                                                     Eine weitere Einschränkung bestand darin,
Abbildung 5: Prozentualer Anteil der Mitglieder, denen Schutzmäntel fehlten (pro Woche).                                             dass sich die Definition der im Rahmen

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):41– 45
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originalarbeit                                                                                                                                                                                45

                                                                                                                                     Frankreich – festgestellt, dass Absonde-
                                                                                                                                     rungsmassnahmen und Einschränkungen
                                                                                                                                     der nicht dringenden Konsultationen die
                                                                                                                                     Arbeitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte
                                                                                                                                     verringert haben. Könnte das Potenzial des
                                                                                                                                     Netzwerks aus Hausärztinnen bzw. Haus-
                                                                                                                                     ärzten und Kinderärztinnen bzw. Kinder-
                                                                                                                                     ärzten in der Zukunft besser eingesetzt
                                                                                                                                     werden?

                                                                                                                                     Verdankung
                                                                                                                                      Wir danken Herrn Dr. med. Christoph Merlo für das
                                                                                                                                      Korrekturlesen der deutschen Übersetzung, den Mit-
                                                                                                                                      gliedern der Sentinella-Programmkommission sowie
                                                                                                                                      den an Sentinella teilnehmenden Ärztinnen und
                                                                                                                                     ­Ä rzten herzlich.
Abbildung 6: Prozentualer Anteil der pro Arzt und Woche tatsächlich abgedeckten Arbeitsbelastung.

                                                                                                                                     Literatur
                                                                                                                                      1 COVID-19: plan de protection de la FMH pour
                                                                                                                                        l’exploitation des cabinets médicaux. 2020.
                                                                                                                                      2 Infection prevention and control and preparedness
von Sentinella zu meldenden COVID-19-Ver-                        lungen bestimmter Erkrankungen nach
                                                                                                                                        for COVID-19 in healthcare settings. Fourth
dachtsfälle im Laufe der Zeit nicht geändert                     sich gezogen haben, mit bisweilen schwer-                              update – 3 July 2020. European center for disease
hat: Die verdächtigen Symptome waren                             wiegenden Folgen. Eine Untersuchung der                                prevention and control. 2020.
                                                                                                                                      3 Levene LS, Coles B, Davies MJ, Hanif W, Zaccardi F,
Husten, Atemnot oder Fieber ≥38 °C, entspre-                     Auswirkungen von Komplikationen, die                                   Khunti K. COVID-19 cumulative mortality rates for
chend der Definition des BAG bei Beginn der                      sich aus der Reduzierung der nicht drin-                               frontline healthcare staff in England. Br J Gen Pract.
                                                                                                                                        2020;70(696):327–8.
Überwachung. Symptome, die später zur                            genden Konsultationen ergeben haben, ist                             4 Lee SWH, Chan CKY, Chua SS, Chaiyakunapruk N.
Falldefinition hinzugefügt wurden wie Hals-                      erforderlich, um sie gegen die Notwendig-                              Comparative effectiveness of telemedicine
                                                                                                                                        strategies on type 2 diabetes management: A
schmerzen, Anosmie, Ageusie oder Kopf-                           keit dieser Massnahme während der Pan-
                                                                                                                                        systematic review and network meta-analysis.
schmerzen wurden nicht explizit berück-                          demie abzuwägen. Von Interesse ist z­ udem                             Scientific reports. 2017;7(1):12680.
sichtigt. Dies könnte dazu geführt haben,                        die Frage, ob nach der Aufhebung der ausser-                         5 Hubley S LSB, Schneck C, Thomas M, Shore J. Review
                                                                                                                                        of key telepsychiatry outcomes. World journal of
dass eine geringere Anzahl an Verdachtsfäl-                      ordentlichen Massnahmen ein «Rebound»-                                 psychiatry. 2016;6(2):269–82.
len identifiziert wurde. Es ist jedoch denk-                     Effekt hinsichtlich der Anzahl der APK zu                            6 Hwa K WSM. Telehealth follow-up in lieu of
                                                                                                                                        postoperative clinic visit for ambulatory surgery:
bar, dass Ärztinnen und Ärzte die Verdachts-                     beobachteten sein wird. Die ­
                                                                                             Erfassung
                                                                                                                                        results of a pilot program. JAMA surgery.
kriterien von sich aus angepasst haben.                          nachteiliger Auswirkungen im Zusammen-                                 2013;148(9):823–7.
                                                                                                                                      7 Hammersley V, Donaghy E, Parker R, McNeilly H,
Die dritte Einschränkung bestand darin,                          hang mit den getroffenen ­
                                                                                          Massnahmen
                                                                                                                                        Atherton H, Bikker A, et al. Comparing the content
dass bei der Einführung der PCR-Analyse                          und dem durch diese Situation verursach-                               and quality of video, telephone, and face-to-face
in den Kantonen die Ärztinnen und Ärzte                          ten potenziellen Stress könnte auch Teil der                           consultations: a non-randomised, quasi-experi-
                                                                                                                                        mental, exploratory study in UK primary care.
aufgefordert wurden, ihre diagnostischen                         Überwachung einer künftigen Epidemie                                   Br J Gen Pract. 2019;69(686):e595–e604.
­Abstriche an die kantonalen Laboratorien                        oder einer Epidemiewelle sein.                                       8 Hostettler S KE. Statistique médicale 2019 de la
                                                                                                                                        FMH: forte dépendance de l’étranger. Bulletin
zu schicken, da das Nationale Referenzzen-                       Diese Studie, die sich das bereits beste-
                                                                                                                                        des médecins suisses 2020:101(13):450–5.
trum für Influenza nicht in der Lage war,                        hende Netzwerk von Sentinella zunutze ge-                            9 Willea N SJ. Coronavirus: situation des médecins en
schnelle Ergebnisse für die Überwachung                          macht hat, hat es ermöglicht, rasch wich-                              Suisse. Bulletin des médecins suisses. 2020:101(29–
                                                                                                                                        30):882–4.
zu liefern. Leider konnten die Anzahl der                        tige Informationen über Veränderungen in                            10 Monziols M CH, Verger P, Scronias D, Ventelou B.
von Sentinella-Mitgliedern an diese ande-                        Praxen während der Krise zu erfassen. Sie                              Comment les médecins généralistes ont-ils exercé
                                                                                                                                        leur activité pendant le confinement lié au Covid-19?
ren Laboratorien verschickten Abstriche                          hat den Druck, dem die Ärztinnen und                                   Etudes & Résultats de la Direction de la Recherche,
und deren Ergebnisse in dieser Studie nicht                      Ärzte ausgesetzt waren, und die Geschwin-                              des Études, de l’Évaluation et des Statistiques
                                                                                                                                        (Drees) 2020;mai 2020, numéro 1150.
erfasst werden. Es ist daher nicht möglich,                      digkeit, mit der sie ihre Gewohnheiten
die verschiedenen beschriebenen Werte                            geändert haben, insbesondere durch die
                                                                 ­
­direkt in Bezug zur Anzahl der infizierten                      ­Förderung von Telekonsultationen, hervor-
Patientinnen und Patienten zu setzen.                            gehoben. Wird diese Situation die Art und
Zu erwähnen ist die Verschiebung nicht                           Weise, wie wir Medizin praktizieren, lang-                          Korrespondenz:
                                                                                                                                     Mona Savoy
dringender Konsultationen im Rahmen der                          fristig verändern, indem die Telekonsulta-                          Unisanté, Centre universitaire
Pandemiebewältigung. Diese Massnahme                             tion Eingang in die Routinepraxis findet?                           de médecine générale et santé publique
                                                                                                                                     Route de Berne 113
könnte die nachteilige Auswirkung der Ver-                       Darüber hinaus wurde [9, 10] – wie auch in                          CH-1010 Lausanne
zögerung oder Unterbrechung von Behand-                          anderen Studien in der Schweiz und in                               mona.savoy[at]unisante.ch

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):41– 45
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FORTBILDUNG | JHAS -KONGRESS                                                                                                                                                      46

Wenn Essen krank macht

Nahrungsmittelallergie – wichtige
Aspekte für die Praxis
Cordula Meincke, Arthur Helbling
Universitätsspital für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie, Inselspital Bern

                                Einleitung
                                                                                                                   Zusammenfassung in drei Sätzen
                                Nahrungsmittelunverträglichkeiten können verschie-
                                dene Ursachen haben. Es wird zwischen immunolo-                                    Nahrungsmittelallergien (NMA) sind relativ häufige
                                gisch bedingten Nahrungsmittelallergien (NMA) und                                  Feststellungen im Praxisalltag. Es gilt zwischen pri-
                                nicht-immunologisch bedingten Nahrungsmittel-­ mären und sekundären NMA zu unterscheiden. Das
                                Intoleranzen unterschieden. Nebst den echten IgE-­ kausale Nahrungsmittel soll möglichst identifiziert
                                vermittelten NMA gehören auch die Zöliakie und                                     und danach möglichst nicht mehr konsumiert wer-
                                die eosinophile Ösophagitis zu den immunologisch-­                                 den. Patienten mit einer systemischen NMA sind mit
                                bedingten Nahrungsmittel-Erkrankungen. Nicht-im-                                   Notfallmedikamenten, inklusive einem Adrenalin-Au-
                                munologisch bedingte Nahrungsmittel-Unverträg-                                     toinjektor, auszustatten. Bei schwereren NMA oder
                                lichkeiten sind auf toxische (z.B. Pilzvergiftung),                                bei Verdacht auf eine NMA empfiehlt sich eine aller-
                                pharmakologische (z.B. Histaminliberation) oder en-                                gologische Abklärung.
                                zymatische U
                                           ­ rsachen (z.B. Laktose-Intoleranz) zurück-
                                zuführen (Abb. 1).                                                                 ralem Pruritus oder Schwellungen (→ orales Kontaktal-
                                Dieser Artikel befasst sich mit der klassischen, IgE-­                             lergiesyndrom [OAS]; Pollen-assoziierte NMA) können
                                vermittelten NMA. Bei IgE-vermittelten NMA besteht                                 seltener auch schwerere Symptome wie Urtikaria, An-
                                eine Sensibilisierung auf Nahrungsmittel-spezifische                               gioödeme, akuter Bronchospasmus, Erbrechen, Hypo­
                                oder -kreuzreaktive Proteine und Glykoproteine. Kom-                               tonie bis hin zum anaphylaktischen Schock auftreten.
                                men beim Essen die in der Schleimhaut liegenden                                    Unterschieden werden primäre und sekundäre NMA.
                                Mastzellen, resp. auf Mastzellen an der Oberfläche ge-                             Bei der primären NMA erfolgt die Sensibilisierung in
                                bundenen spezifischen IgE-Antikörper mit den passen-                               der Regel über den Gastrointestinaltrakt und wird
                                den Allergenen in Kontakt, entleeren sich diese und                                durch hitze- und verdauungsstabile Proteine ausge-
                                setzen Botenstoffe wie Histamin, Prostaglandine oder                               löst. Diese NMA geht häufig mit Allgemeinsymptomen
                                Leukotriene frei, welche die klinischen Beschwerden                                einher und wird vor allem bei Kleinkindern, seltener
                                hervorrufen. Neben eher milden Symptomen wie eno-                                  bei Erwachsenen, beobachtet.

                                Abbildung 1: Einteilung der Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):46 –51
Published under the copyright license “Attribution – Non-Commercial – NoDerivatives 4.0”. No commercial reuse without permission.     See: http://emh.ch/en/services/permissions.html
FORTBILDUNG                                                                                                                                                                            47

Tabelle 1: Überblick klinisch relevanter pflanzlicher Allergene.
Bei den pflanzlichen Allergenen sind vier verschiedene Proteinfamilien klinisch relevant.
Das Risiko schwerer Reaktionen nimmt zu: Profiline → PR-10 Proteine → LTP → Speicherproteine.

Profiline                                      PR-10 Proteine                                   LTP                                         Speicherproteine
                                               (Pathogenesis related protein 10)                (Lipid Transfer Proteine)
                                               Bet v1-homologe
Hitze- und Protease-sensible Proteine Hitze- und Protease-sensible Proteine Hitze- und Protease-resistente Proteine Hitze- und Protease-resistente Proteine
Sensibilisierung inhalativ (Pollen)            Sensibilisierung inhalativ (Pollen)              Sensibilisierung evtl. via GI-Trakt          Sensibilisierung in der Regel via
                                                                                                                                            ­Gastrointestinaltrakt
Symptome:                                      Symptome:                                        Symptome:                                   Symptome:
OAS                                            OAS, selten ASR                                  oft ASR, v.a. m
                                                                                                              ­ engenabhängig.              meist ASR
Bei Co-Sensibilisierung mit Bet v1                                                              Vorkommen: Mittelmeerländer
nicht als relevant beurteilt                                                                    auch ohne Birkensensibilisierung
 Leitallergene:                                Leitallergen:                                    Leitallergen:                               Leitallergene:
 Bet v2 (Birke), Phl p12                       Bet v1 (Birke)                                   Pru p3 (Pfirsich)                           Ara h2 (Erdnuss), Jug r1 (Walnuss)
­( Wiesenlischgras)
Abkürzungen: ASR = allgemein systemische Reaktion; OAS = orales Kontaktallergiesyndrom.

                                                                                                                   eine Rolle. Der Schweregrad einer allergischen Reak-
Tabelle 2: Beispiele ausgewählter pflanzlicher Nahrungsmittelallergen-Komponenten.
                                                                                                                   tion ist oft abhängig von der konsumierten Menge des
Profiline      PR-10 Proteine            Lipid Transfer         Speicherproteine           Identifizierte          Nahrungsmittels sowie dem individuellen Sensibili-
                                        ­Proteine                                          Allergene
                                                                                                                   sierungsgrad, wobei die Schwellendosis von Mensch zu
Cor a2         Cor a1                   Cor a8                  Cor a9, 11, 14             Haselnuss
                                                                                                                   Mensch variiert.
Mal d4         Mal d1                   Mal d3                                             Apfel
Gly m3         Gly m4                                           Gly m5,6                   Soja
Pru p4         Pru p1                   Pru p3                                             Pfirsich
Ara h5         Ara h8                   Ara h9                  Ara h1-4, 6,7              Erdnuss                 Prävalenz
                                                                                                                   Je nach untersuchtem Kollektiv und Land variiert die
                                                                                                                   Häufigkeit einer NMA und liegt zwischen 0,1 und 6,0%
                                Die sekundäre NMA ist meist Folge einer inhalativen                                [1]. Die meisten Untersuchungen gehen von einer NMA-
                                Allergie, das heisst sie wird über die Atemwege                                    Prävalenz von rund 4% aus, wobei diese bei Kindern
                                erworben. Aeroallergene, meist Pollen, sind die wich-                              generell höher liegt als bei Erwachsenen (6–8% vs.
                                tigsten Auslöser einer sekundären NMA beim Erwach-                                 2–4%). Die häufigsten Auslöser einer primären NMA in
                                senen. Durch kreuzreaktive IgE-Antikörper treten                                   Europa sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Während
                                ­allergische Beschwerden nach dem Genuss von Stein-                                bei Kindern Kuhmilch und Hühnerei dominieren,
                                und Kernobst, Gemüse oder Schalenfrüchten (Nüssen)                                 überwiegen bei Erwachsenen Schalenfrüchte (Nüsse),
                                auf, da diese Nahrungsmittel strukturähnliche Prote-                               Fisch, Meeresfrüchte und Erdnuss als Hauptquellen [1].
                                ine wie die Pollen enthalten (Tab. 1 und 2). Die kausalen
                                Proteine sind hitze- und verdauungslabil, weshalb sie
                                                                                                                   Prognose
                                in gekochtem oder erhitztem Zustand meist problem-
                                los toleriert werden. Klassisches Beispiel hierfür ist die                         Bei der primären NMA im Kindesalter kommt es im
                                Birkenpollenallergie, bei der beim Essen eines rohen                               Verlauf der ersten Jahre oft zu einer Spontanremission.
                                Apfels ein OAS auftritt, hingegen der Verzehr von                                  Bei einer Kuhmilchallergie tritt in >80% innerhalb von
                                ­gekochtem Apfelmus problemlos toleriert wird.
                                Eine Ausnahme kann bei der Sojaallergie beobachtet
                                werden. Das Birkenpollen(Bet v1)-homologe Sojaaller-                               Tabelle 3: Wichtigste Auslöser primärer Nahrungsmittelaller-
                                gen (Gly m4) wird, je nach Verarbeitung eines Nah-                                 gien bei Kindern und Erwachsenen.

                                rungsmittelprodukts, nicht immer vollständig dena-                                 Kuhmilch
                                turiert, so dass Personen, die auf Gly m4 sensibilisiert                           Hühnerei
                                sind, nach dem Konsum von Sojaprodukten (z.B. prote-                               Weizen
                                inhaltige Sporternährung, Almased®, Getreideriegel)                                Soja
                                mit schwerwiegenden Symptomen reagieren können.                                    Erdnuss
                                Bei Erwachsenen spielen zudem oft Co-Faktoren wie                                  Schalenfrüchte (Nüsse)

                                Alkohol, Stress (psychisch/physisch), Infekte (v.a.                                Fisch
                                                                                                                   Meeresfrüchte
                                ­virale) oder Medikation (z.B. NSAR, Opiate, Cannabis)

PRIMARY AND HOSPITAL CARE – ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN                     2021;21(2):46 –51
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