KART-NACHWUCHS VOLL IN FAHRT - 11+12/2020 - ADAC Nordrhein ...
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ADACNORDRHEIN
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11+12/202
REPORT
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VOLL IN FAHRT
KART-NACHWUCHS
Postvertriebsstück G 4088 - Entgelt bezahlt
Verlag Bernhard GmbH, Postfach 1265, 42905 Wermelskirchen
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T +49 221 47 27 702 ADAC Pannenhilfe Deutschland
mirco.hansen@nrh.adac.de T 0 180 2 22 22 22 (0,06 €/Anruf dt. Festnetz)
M 22 22 22 (Verbindungskosten je nach Netzbetreiber/Provider)
Birgit Arnold | Assistenz Leiter Sport, Automobilsport, DMSB-
Sportwarte, Slalom-Youngster Autobahn-Notrufsäule
T +49 221 47 27 706 Einfach die ADAC Pannenhilfe verlangen!
birgit.arnold@nrh.adac.de
Bei Notfall im Ausland
Silvia Berthold | Ausschreibungen, Nennungsbearbeitung, ADAC Notruf München
Reglement 24h-Rennen T +49 89 22 22 22
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M 22 4 99 (Verbindungskosten je nach Netzbetreiber/Provider)
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Veranstaltungstermine
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eSports, Motorbootsport, Motorradsport, ADAC Report
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Technik 24h-Rennen
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Zeit vom 19. Dezember 2020 bis einschließlich 3. Januar
2021 geschlossen. Wir wünschen Ihnen in dieser besonde-
ren und schwierigen Situation eine hoffentlich trotzdem
angenehme und besinnliche Weihnachtszeit. Bleiben Sie
gesund.
2 ADAC Report 11+12/2020
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10 RCN: Die Saison 2020 in der Rundstrecken-Challenge
Nürburgring ist beendet und die Meister stehen fest.
Inhalt
AUTOMOBILSPORT
4
6
8
10
12
14
16
18
20
KARTSPORT
ADAC GT Masters
ADAC GT4 Germany
Nürburgring Langstrecken-Serie
Rundstrecken-Challenge Nürburgring
Gleichmäßigkeitsprüfung Nürburgring
Nordschleifen Herstellerwertung
RALLYESPORT
32. ADAC Rallye Kohle & Stahl
HISTORISCHER MOTORSPORT & GESCHICHTE
3. Ausfahrt für Youngtimer und Oldtimer MSC Wahlscheid
Auf den Spuren von Graf Berghe von Trips
24 ADAC Kart Masters
26 Kart-Weltmeisterschaft
SIMRACING
29 ADAC GT Masters eSports
ADAC CLUBINFO
30 Elektroautos: Tipps für mehr Reichweite im Winter
32 Gefahr von Wildunfällen steigt
33 Zoff beim Gebrauchtwagenkauf
33 Jetzt die aktuelle Motorwelt abholen!
26 Kart-WM: Nico Hantke startete bei der Weltmeister-
schaft in Portugal – leider ohne Glück.
34
35
Viele Kinder nicht richtig gesichert!
Oldtimer-Ausstellung in der Motorworld
Impressum
Der ADAC Nordrhein Report ist die Zeitschrift für alle Ortsclubs und lizensierten Fahrer
im ADAC Nordrhein. Herausgeber: ADAC Nordrhein e.V., 50963 Köln Verantwortlich
i.s.d.P.: Thomas Müther Redaktion: Julia Spicker, Christopher Köster, Daniel Schönen-
berg Konzeption, Satz, Redaktion: ks media, Patrik Koziolek und Thorsten Schlott-
mann, Nürburgring Boulevard 2, 53520 Nürburg, Fon: 0221 99128-88, E-Mail: mail@
ksmedia.de, Web: www.ksmedia.de Ständige freie Mitarbeiter: Autoren: Wolfgang
Förster, Jürgen Hahn, Johanne Gogol, Jörg Ufer, Guido Urfei Fotografen: Jan Philipp
Brucke, Jürgen Hahn, Johanne Gogol, Matthias Loewe Fotos aktuelle Ausgabe: ADAC,
Gruppe C, RCN, Björn Niemann, Ralf Klinkhammer, Guido Urfei, Mercedes-Benz Classic,
Trips Sportstiftung, nordnorge.com, Baard-Loeken / nordnorge.com / Polarkreis Cen-
ter , ©ghazii - stock.adobe.com, ©strichfiguren.de - stock.adobe.com, ADAC Nordrhein/
Christopher Köster Anzeigen: Daniel Schönenberg Anzeigenschluss: jeweils der 15. Tag
des Vormonats, letzte Ausgabe 1. November Verlag, Druck: Bernhard GmbH, Wermels-
30
kirchen Hinweis: Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bildmaterial und Unterlagen
Clubinfo: Tipps für mehr Reichweite im Winter bei wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich Textkürzungen und -ände-
Elektroautos. rungen vor. Der ADAC Nordrhein Report erscheint zehnmal jährlich.
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AUTOMOBILSPORT ››
Ammermüller und Engelhart gewin-
nen das ADAC GT Masters 2020
Showdown in der Motorsport Arena Oschersleben. Nach einem spannenden Finale stehen die Meister
im ADAC GT Masters fest.
P latz vier hat am Ende gereicht: Michael
Ammermüller und Christian Engelhart
(SSR Performance) haben sich im Finalren-
tian Engelhart (SSR Performance) hatte in
der ersten Runde einen Schreckmoment:
Der Porsche-Pilot wurde auf Platz drei lie-
Punktevorsprung auf Vizechampion
Renauer beträgt neun Zähler. Ihr Rennstall
SSR Performance gewann zudem auch die
nen in Oschersleben im Porsche 911 GT3 gend von Lamborghini-Fahrer Albert Costa Team-Wertung.
R erstmals den Titel im ADAC GT Masters Balboa (GRT Grasser Racing Team) umge- Luca Stolz und Maro Engel (Toksport
gesichert. Den Sieg holten sich von der dreht, konnte aber unbeschadet weiterfah- WRT), die ebenfalls noch mit Titelchan-
Pole-Position aus Philip Ellis und Raffaele ren. Nur wenige Sekunden später wurde cen ins Rennen gegangen waren, wur-
Marciello (Knaus-Team HTP-Winward) im das Rennen mit der Roten Flagge unterbro- den Fünfte und damit noch Gesamtdritte.
Mercedes-AMG GT3. Rang zwei ging an das chen, um die bei Start-Ziel gestrandeten Auf Platz sechs folgten ihre Mercedes-
Audi-Duo Rolf Ineichen und Mirko Borto- Fahrzeuge zu bergen. AMG-Markenkollegen Mick Wishofer und
lotti (Team WRT) vor Robert Renauer und Nach dem Restart führte Pole-Setter Raf- Dorian Boccolacci (Team Zakspeed BKK
Mathieu Jaminet (Precote Herberth Motor- faele Marciello, der bis zu den Boxenstopps Mobil Oil Racing). Wishofer sicherte sich
sport) in einem Porsche 911. „Der Titelge- von Audi-Pilot Mirko Bortolotti unter damit auch den Rennsieg in der Pirelli-
winn ist ungeheuer emotional für mich“, Druck gesetzt wurde. Engelhart drehte Trophy-Wertung. Die Audi-Fahrer Charles
sagte der frischgebackene Meister Chri- dahinter als Dritter seine Runden. Nach Weerts und Dries Vanthoor (Team WRT)
stian Engelhart. „Ich habe geweint, als den Fahrerwechseln setzte sich Marciel- fuhren auf Position sieben vor David Jahn
Michael über die Ziellinie gefahren ist, los Partner Philip Ellis an der Spitze ste- und Jannes Fittje (Küs Team75 Bernhard) in
denn ich habe immer davon geträumt das tig von Rolf Ineichen ab, der von Bortolotti einem weiteren Elfer. Fittje verpasste den-
ADAC GT Masters zu gewinnen. Unglaub- übernommen hatte, und sah schließlich noch knapp den Titel in der Pirelli-Junior-
lich, dass wir es jetzt geschafft haben.“ mit 17,699 Sekunden Vorsprung als Erster Wertung, der trotz seines Startunfalls an
die Zielflagge. Für Marciello war es der Lamborghini-Fahrer Tim Zimmermann
Frühes Aus für die Titelverteidiger erste Sieg im ADAC GT Masters, für Ellis der (GRT Grasser Racing Team) ging. Die Top
Der Titelkampf im Finalrennen begann zweite nach Oschersleben 2018. 10 komplettierten Indy Dontje und Maxi-
dramatisch. Bereits beim Start kollidierten Bortolotti und Ineichen fuhren als Zweite milian Götz (Mann-Filter-Team HTP-Win-
mehrere Fahrzeuge noch auf der Start- zum zweiten Mal in dieser Saison auf das ward) im Mercedes-AMG GT3 Evo sowie das
Ziel-Geraden. Das prominenteste Opfer: Podium. Ineichen sicherte sich damit auch Audi-Duo Ricardo Feller und Stefan Mücke
der Tabellenzweite Kelvin van der Linde den zweiten Sieg des Wochenendes in der (BWT Mücke Motorsport).
(Rutronik Racing), der seinen beschä- Pirelli-Trophy-Wertung. Rang drei holten
digten Audi R8 LMS nach wenigen Sekun- sich Robert Renauer und Mathieu Jaminet, Text + Fotos: ADAC
den abstellen musste. Der Traum von der die in der Schlussphase noch an ihren Por-
erfolgreichen Titelverteidigung war damit sche-Markenkollegen Ammermüller und
für den Südafrikaner und seinen Part- Engelhart vorbeigingen. Den SSR-Piloten
ner Patric Niederhauser schon früh ausge- reichte der vierte Platz zum ersten Titel
träumt. Aber auch Tabellenführer Chris- in der „Liga der Supersportwagen“. Der
4 ADAC Report 11+12/2020
Michael Ammermüller und Christian Engelhart sicherten sich im Finalrennen in Oschersleben im Porsche 911 GT3 R erstmals den Titel im ADAC GT Masters.
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AUTOMOBILSPORT ››
Michael Schrey im BMW M4 GT4 auf dem Weg zum Titel.
Gabriele Piana und Michael Schrey
sind die neuen GT4-Champions
Spannung bis zur letzten Kurve und packender Motorsport: Das Finale der ADAC GT4 Germany ist an
Dramatik kaum zu überbieten gewesen.
D urch einen sechsten Platz im Sonn-
tagsrennen in der Motorsport Arena
Oschersleben und mit lediglich zwei Punk-
aber erst einmal eine Nacht schlafen, bis wir
wirklich kapieren, dass es mit der Meister-
schaft in der ADAC GT4 Germany geklappt
konnte der Däne den Österreicher schließ-
lich überholen und sich im weiteren Renn-
verlauf auch etwas an der Spitze absetzen.
ten Vorsprung in der Tabelle sind Michael hat“, strahlte auch Schrey voller Freude. „Beim Start ging es richtig zur Sache.
Schrey und Gabriele Piana (Hofor Racing Den Laufsieg in Oschersleben sicherten Auch für mich wurde es eng. Ich fühlte
by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 die sich Jan Kasperlik und Nicolaj Møller Mad- mich wie in einem Sandwich. Aber ich bin
neuen Champions der ADAC GT4 Germany. sen (Team Allied-Racing) im Porsche Cay- glücklicherweise gut durchgekommen.
„Wir hatten teilweise eine schwierige Sai- man GT4. Møller Madsen begann das Ren- Danach habe ich den KTM vor mir stu-
son. Dass wir jetzt Meister sind, ist ein- nen von der sechsten Position aus. Doch diert und im richtigen Moment das Manö-
fach unglaublich. Damit hätte ich vor dem in einer turbulenten Startphase setzte er ver gesetzt. Denn mir war klar, dass wir nur
Wochenende nie gerechnet“, konnte Piana sich schnell auf Platz zwei. Danach machte mit einem Sieg noch eine Chance im Titel-
den Triumph kaum fassen. „Wir sind jetzt Møller Madsen ordentlich Druck auf den rennen haben würden. Am Ende reichte es
nur noch glücklich - sowohl für das Team, führenden Reinhard Kofler (True Racing) im zwar nur zu Tabellenplatz zwei. Dennoch
als auch für uns. Ich denke, wir müssen jetzt KTM X-Bow GT4. Nach rund 17 Rennminuten bin ich zufrieden, da wir vier Saisonren-
6 ADAC Report 11+12/2020
Michael Schrey und Gabriele Piana gewannen die ADAC GT4 Germany.
nen gewonnen haben“, blickte Møller Mad- hatte das Rennen von Startplatz zwölf gab. Es ist aber alles super gelaufen“, jubelte
sen zurück. aus begonnen und schaffte es in seinem Piana nach dem Rennen.
Kasperlik übernahm den Porsche auf Platz Rennabschnitt bis auf die sechste Position Platz sieben ging an Aleksey Sizov und
eins und fuhr letztendlich auch als Erster nach vorne. Somit legte er den Grundstein Christopher Dreyspring (Dörr Motorsport)
über die Ziellinie. Hinter ihm machten die zum Titel. „Ich musste ständig aufpassen, im McLaren 570S GT4 vor Claudia Hürtgen
Teamkollegen Joel Sturm und Dennis Fetzer dass nichts passiert und gleichzeitig Plätze und Sebastian von Gartzen (Hofor Racing by
den Doppelsieg für das Team Allied-Racing gut machen. Das war eine Herausforderung, Bonk Motorsport) in einem weiteren BMW
perfekt. Sturm/Fetzer gewannen somit ist mir aber letztendlich ganz gut gelungen. und dem McLaren-Duo Fred Martin-Dye und
auch das Rennen in der Junior-Wertung. Ich konnte den Speed im Rennen einigerma- Phil Dörr (Dörr Motorsport). Die Top Zehn
Das Podium komplettierten ADAC Stiftung ßen mitgehen“, so Schrey. Durch Platz eins komplettierten Jan Marschalkowski und
Sport-Förderpilot Hugo Sasse und William von Kasperlik/Møller Madsen war klar, dass Hendrik Still (Team Zakspeed), wodurch
Tregurtha (T3-HRT-Motorsport) im Audi R8 Teamkollege Piana nicht schlechter als auf Mercedes-AMG-Pilot Marschalkowski auch
LMS GT4. Platz sieben ins Ziel kommen durfte, um den Titel in der Junior-Wertung klarstellen
Vierte wurden Julien Apothéloz und Luca Meister zu werden. Genau auf dieser Posi- konnte.
Trefz (Mann-Filter Team HTP-Winward). Die tion übernahm Piana aber den BMW nach Der Tagessieg in der Trophy-Wertung
beiden Mercedes-AMG GT4-Piloten reisten dem Boxenstopp. „Ich hatte einen McLaren sicherte sich BMW-Fahrer Heiko Eichen-
als Tabellenführer nach Oschersleben und vor mir, den ich aber schnell überholen berg (Team AVIA Sorg Rennsport). Den Tro-
beenden die Saison nun auf Tabellenplatz konnte. Danach hat mir mein Ingenieur phy-Meistertitel gewannen Stephan Grot-
drei. Florian Janits, der den zu Beginn füh- über Funk gesagt, dass die Position reichen stollen und Georg Braun (Team Lillestoff)
renden KTM von Reinhard Kofler übernom- würde. Somit konnte ich zunächst etwas Gas in einem weiteren BMW M4 GT4. Der Titel
men hatte, kam auf Platz fünf. raus nehmen. In den letzten Minuten wurde in der Team-Wertung ging an Allied-Racing.
Mit Platz sechs machten Schrey und Piana ich dennoch etwas nervös. Ich habe so viele
Die einmaligeden
schließlich Atmosphäre des 24h-Rennens
Meistertitel gibt es Stand
perfekt. Schrey heute leider
Geräusche im nicht
Autovor Ort zu die
gehört, erleben.
es gar nicht Text + Fotos: ADAC
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AUTOMOBILSPORT ››
Rink, Brink und Leisen setzten
sich in der Meisterschaft
gegen Jung durch.
Zweiter Titel für Rink, Brink und Leisen
Unverhofft kommt oft. Nach fünf Rennen ist die Saison in der Nürburgring Langstrecken-Serie Corona-be-
dingt vorzeitig beendet. Und die neuen Meister haben noch gar nichts von ihrem Glück gewusst.
D ie Meister der Saison 2020 in der Nür-
burgring Langstrecken-Serie ste-
hen fest: Christopher Rink, Philipp Leisen
Rink, Brink und Leisen ließen 2020
nichts anbrennen. Mit ihrem BMW 325i
waren sie in der V4 (VLN-Produktionswa-
der SP10 (GT4-Fahrzeuge) auch dreimal die
Klasse für sich entschied.
und Danny Brink. Im BMW 325i des Pixum gen bis 2.500 ccm Hubraum) das Maß der Ein Titel ist Adrenalin nicht genug
CFN Team Adrenalin Motorsport fuhr das Dinge und gewannen alle fünf Rennen. Wie vor zwei Jahren räumte Adrenalin auch
Trio nach 2018 den zweiten Titel ein. Für Aufgrund der Corona-bedingt verkürzten in dieser Saison kräftig ab: Auch in der VLN-
das Team aus Heusenstamm nahe Offen- Saison gehen alle fünf Resultate ohne Produktionswagen-Trophäe holten Brink /
bach ist es der dritte Meisterschaftsgewinn Streichergebnisse in die Wertung ein. Das Rink / Leisen den Titel. Ihre Teamkolle-
in Folge. Die VLN Junior-Trophäe geht an Adrenalin-Trio sammelte 48,39 Punkte. gen Norbert Fischer, Oskar Sandberg und
Marcel Marchewicz, der für Schnitzelalm Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Daniel Zils belegten – ebenfalls wie 2018 –
Racing mit einem BMW M240i Racing am Thorsten Jung, der mit dem Porsche 718 Platz zwei. Vier Klassensiege mit dem Por-
Start war. Und auch in der ROWE Speed- Cayman GT4 CS von Mühlner Motorsport sche Cayman in der Klasse V5 (VLN-Pro-
Trophäe by VLN dominieren die Far- in der Klasse Cup 3 (Cayman GT4 Trophy duktionswagen bis 3.000 ccm Hubraum)
ben weiß und blau. Die meisten Punkte by Manthey-Racing) drei Siege einfuhr, ist reichten für Platz zwei vor Robert Van
in der Sonderwertung für Top-Fahrzeuge mit 2,8 Punkten dem entsprechend groß. Husen. Der Schweizer pilotierte in diesem
sammelte Walkenhorst Motorsport mit Rang drei geht an Florian Naumann, der im Jahr einen BMW 330i von Adrenalin-Motor-
dem BMW M6 GT3 #34. BMW M4 GT4 von Adrenalin-Motorsport in sport in der Klasse VT2 (VLN Produktions-
8 ADAC Report 11+12/2020
wagen bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo). ADAC GT4 Germany unterwegs war. Zwar mit der Startnummer 34 errang nach dem
„Zum dritten Mal in Folge hatten wir ein blieb er ohne Klassensieg, punktete mit Sieg beim Auftaktrennen zwei zweite und
außergewöhnlich gutes Jahr und konnten vier Podestplätzen im Vergleich zu sei- einen dritten Rang und holte so die meisten
am Ende den Meistertitel für uns verbu- nem Mitstreiter in der Klasse Cup 5 (BMW Punkte. „Ich bin sehr glücklich“, sagt
chen“, sagt Adrenalin-Motorsport-Team- M240i Racing Cup) jedoch konstant. Mar- Stammfahrer David Pittard stellvertretend
chef Matthias Unger. „Natürlich wären wir chewicz: „Es fühlt sich etwas komisch an, für das gesamte Walkenhorst-Team.
die Saison gerne zu Ende gefahren. Wir ohne einen Sieg den Titel zu holen. Auf der „Auch wenn die Saison sehr kurz war,
hatten mit starken Fahrzeugen in der V2T anderen Seite waren wir in den fünf Ren- kann man glaube ich sagen, dass wir 2020
und in der SP10 noch weitere heiße Eisen nen einfach das konstanteste Team in dominiert haben und somit die Trophäe
im Feuer und es wäre interessant gewe- einer hart umkämpften Klasse.“ Bis zum verdient gewonnen haben. Wir haben 80 %
sen zu sehen, welche Team-Fahrerkombi- ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen hatte der Rennen auf dem Podium beendet,
nation sich unter regulären Bedingungen noch der Norweger Setsaas die Junior- was zeigt, dass unser Paket aus Team und
durchgesetzt hätte.“ Wertung angeführt, diese mit einem ach- Fahrern nicht nur schnell war, sondern wir
ten Platz beim Saisonhöhepunkt aber ein- auch keine Fehler gemacht haben. Vor allem
VLN-Junior-Trophäe geht nach gebüßt. Platz drei ging an den 25-jährigen auf der Nordschleife und bei der hohen
Schwetzingen Janis Waldow. Mit zwei Siegen und zwei Leistungsdichte in der Meisterschaft ist
In der Sonderwertung für Teilnehmer bis zweiten Plätzen in der VT2 war er deutlich das eine außergewöhnliche Leistung.“ Platz
25 Jahre setzte sich Marcel Marchewicz mit stärker unterwegs als seine Konkurrenz, zwei geht an den Mercedes-AMG GT3 #2 von
einem hauchdünnen Vorsprung von 0,39 leistete sich aber mit einem Ausfall beim GetSpeed Performance. Die Mannschaft aus
Punkten gegen Sindre Setsaas (22) durch. zweiten Rennen einen Nuller. dem Gewerbepark am Nürburgring errang
Damit gelang dem 24-Jährigen in seinem zwei dritte und zwei vierte Plätze. Platz drei
Premieren-Jahr auf Anhieb der Titelge- Das schnellste GT3-Team: Walken- in der Wertung für Top-Fahrzeuge in der
winn. „In meinem ersten Jahr im Lang- horst Motorsport Nürburgring Langstrecken-Serie geht an
streckensport den Titel zu holen, damit Konstant und schnell zeigte sich in der Car Collection mit dem Audi R8 LMS #32.
habe ich nicht gerechnet“, sagt Marche- auf fünf Rennen verkürzten Saison auch
wicz, der im vergangenen Jahr noch in der Walkenhorst Motosport. Der BMW M6 GT3 Text: ks | Fotos: Jan Brucke
Die #34 von Walkenhorst
Motorsport gewann die
ROWE Speed Trophäe 2020.
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AUTOMOBILSPORT ››
Stein Tveten gewann
die Jahreswertung.
Lauf sechs wurde zum Finale
Auch die Rundstrecken-Challenge Nürburgring war von dem erneuten Lockdown im November be-
troffen. Die Saison 2020 endete vorzeitig und unerwartet.
D ie sechste und als vorletzte geplante
Veranstaltung der Rundstrecken-
Challenge Nürburgring 2020, „Döttinger
auch diese Veranstaltung kann nach der
Entscheidung von Montag, 26. Oktober,
nicht durchgeführt werden. Nachdem die
Die Sieger der Klasse V4 Kevin Totz und
Carsten Meurer (BMW 325i) überquerten
als Zweite die Ziellinie. „Heute hat alles
Höhe“, bot wieder tollen Breitensport auf Corona-Inzidenzzahlen im Landkreis Ahr- gepasst. Wir waren schnell unterwegs und
der Nürburgring-Nordschleife. Knapp 140 weiler das Pandemie-Level 3 überstiegen hatten keine Probleme.“ Die Brüder Daniel
Fahrzeuge traten bei der RCN-Leistungs- hatten, gab es von der Kreisverwaltung und Tobias Korn (Porsche Cayman) siegten
prüfung an, die aufgrund der nach wie vor Ahrweiler keine Genehmigung. Rennlei- in der Klasse V5 und waren diesmal schnel-
herrschenden Corona-Pandemie und dem ter Hans-Werner Hilger: „Die RCN hat sich ler als die Konkurrenz aus der Klasse V6.
daraus resultierenden strengen Hygiene- intensiv bemüht, eine einvernehmliche Dort war Jacek Pydys (Porsche Cayman)
Konzept erneut in zwei separaten Läufen Lösung zu finden. Leider ohne Erfolg. Ich als Gesamtvierter der Beste: „Es hat wieder
ausgetragen wurde. möchte mich sowohl beim ADAC als auch viel Spaß gemacht. Es war ein toller Kampf
Bei schwierigen äußeren Bedingungen bei der Nürburgring GmbH für die Unter- auf der Strecke.“ Die Plätze fünf und sechs
– die Wolken hingen tief und es war kalt, stützung bedanken, aber dem Veto der gingen wieder an Teams aus der Klasse
aber es blieb den gesamten Tag über tro- Kreisverwaltung mussten wir uns letzt- V5: Andreas Müller (Porsche Cayman) und
cken – gab es spannenden Motorsport in endlich beugen.“ Fabio Sacchi / Andreas Herwerth (Porsche
der Eifel. Die Vorfreude auf ein spektaku- Cayman).
läres Saisonfinale nur zwei Wochen spä- Lauf 6 wurde zum Finale Den zweiten Lauf dominierte wieder ein-
ter war bereits spürbar. Doch dann kamen So war der sechste RCN-Lauf, ohne das es mal Winfried Assmann (Porsche 991 GT3
die schlechten Nachrichten in kurzer zeit- jemandem bewusst war, das Saisonfinale. Cup): „Ich bin zum ersten Mal meinen
licher Abfolge. In der ersten Leistungsprüfung an die- neuen Cup-Porsche gefahren. Es war ein
Das zum Saisonabschluss geplante sem Tag war Eric Ullström (Porsche Cay- gelungener Test, der zudem erfolgreich
3h-Rennen „Schwedenkreuz“ musste auf- man) aus der Klasse VT3 der Schnellste: war.“ Auf den zweiten Platz fuhren Achim
grund der aktuellen Corona-Schutzvor- „In den ersten Runden war es auf der Stre- Wawer / Stefan Schmickler (Porsche Cay-
schriften abgesagt werden. Stattdes- cke extrem rutschig, aber danach habe ich man): „Ein problemloser Lauf. Wir sind gut
sen sollte an diesem Termin eine weitere schnell meinen Rhythmus gefunden. Ein durchgekommen, aber der Cup-Porsche
RCN-Leistungsprüfung stattfinden. Doch schöner Erfolg.“ war zu schnell.“ Hinter den beiden Fahr-
10 ADAC Report 11+12/2020zeugen aus der RS7 folgte Andreas Schmidt gleichliche Rennstrecke, vor der ich jede Ludger Henrich / Jürgen Schulten (Opel
(BMW M3) aus der Klasse RS6. Menge Respekt hatte. Es war eine unglaub- Astra), die sechs Mal die Klasse H3 gewan-
Die viertplatzierten Michael Luther / Jan liche Erfahrung, die aber von Runde zu nen. Henrich: „Das Auto lief wieder per-
Kortüm (BMW M4 GT4) waren zum ersten Runde immer besser wurde.“ fekt. Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten,
Mal mit ihrem neuen Auto am Start. „Unser um den nächsten Klassensieg zu holen.
alter BMW M3 war am Ende seiner langen „Die Grüne Hölle ist Leider hatten wir ein Auto zu wenig in
Entwicklungsphase angelangt. Deshalb eine unvergleichliche unserer Klasse.“ Rang drei ging an Totz.
haben wir uns eine neue Herausforderung Rennstrecke“ Im RCN Senioren Cup duellierten sich
gesucht. Der GT4-BMW hat auf Anhieb Felix von der Laden ebenfalls Dr. Tveten und Henrich, auch die-
funktioniert, die Rundenzeiten waren in ser Titel ging an den Doktor aus Bad Hon-
Ordnung. Aber es gibt noch jede Menge Der Kampf um die RCN-Meisterschaft nef mit dem äußerst knappen Punktevor-
Verbesserungspotenzial für die kom- endete in dieser Saison mit einem äußerst sprung. In der RCN Ladies Trophy lag Sarah
mende Saison.“ geringen Punktevorsprung. Dr. Stein Tve- Ganser (BMW) am Ende eindeutig vorn. Die
ten (BMW 325i) hatte nach sechs Leistungs- Entscheidung in der RCN Junior Trophy fiel
Prominenter Gaststarter prüfungen lediglich 0,02 Punkte Vor- knapp zugunsten von Sven Markert (BMW
Darüber hinaus hatte die RCN diesmal sprung. Der neue RCN-Titelträger musste 325i) aus, dichtauf folgten Noel Dohr (Opel
einen prominenten Gaststarter. Felix von sich beim letzten Lauf seinen härtesten Astra GSi) und Jannik Reinhard (Opel Astra
der Laden, bekannter Youtuber und GT4- Konkurrenten aus der Klasse V4, Titelver- OPC). In der RCN Rookie Trophy lag nach
Fahrer in der DTM Trophy, fuhr mit dem teidiger Kevin Totz und Carsten Meurer, sechs Veranstaltungen Anton Ruf (BMW
Schweizer Felix Hirsiger einen KTM X-Bow geschlagen geben, doch reichte Platz zwei 325i) aus der Klasse F2 vor Andreas Hansen
von Teichmann Racing direkt zum Klas- für den gebürtigen Norweger, die Tabel- (BMW 325i) aus der H4 und Maximilian von
sensieg: „Wir wollen die Permit für die lenführung hauchdünn zu verteidigen: „Es Görtz (Renault Clio) aus der H3.
Nordschleife machen, damit wir einmal war wieder sehr eng. Aber diesmal waren
beim 24h-Rennen fahren können. Ich bin die anderen einfach schneller. Das muss Text: Hasso Jacoby | Fotos: RCN
vorher nur eine Runde auf der Nordschleife man akzeptieren.“ Platz zwei belegten in
gefahren. Die Grüne Hölle ist eine unver- der Abschlusstabelle die RCN-Routiniers
YouTube-Star Felix von der
Laden startete im KTM X-Bow.
www.motorsport-nordrhein.de 11AUTOMOBILSPORT ››
Zum dritten Mal in Folge gewannen Oliver und Udo von Fragstein (oben und rechts) die GLP auf dem Nürburgring.
Aller guten Dinge sind Drei
Mit einem souveränen Sieg beim letzten GLP-Lauf der Saison 2020 hat sich das Vater/Sohn-Team
Oliver und Udo von Fragstein erneut die Jahreswertung der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen
gesichert. Diesmal haben nicht nur die Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 die Veranstaltung ge-
prägt, auch das Wetter hat Veranstalter und Teilnehmer vor schwierige Aufgaben gestellt.
D ie „Klingentrophy“ am 17. Okto-
ber 2020 war für die Teilnehmer die
letzte Möglichkeit, ihren Punktestand
herrschte am Nürburgring noch Dunkel-
heit. Es war kalt, feucht und erste Nebel-
schwaden zogen auf. Typisches herbst-
ein wenig gelichtet hatte und der Start frei-
gegeben werden konnte.
in der GLP Jahreswertung noch zu ver- liches Nürburgringwetter. Während die Das Wetter als Herausforderung
bessern. Da in dieser Saison wegen den letzten der insgesamt 119 Teams noch die Bereits in der Einführungsrunde fiel ein
Corona-Auswirkungen kein Streichresul- Technische Abnahme absolvierten und Teilnehmer den tückschen Streckenver-
tat in die Wertung einfließt, zählt diesmal andere sich mental auf die Veranstaltung hältnissen zum Opfer. Er war zu schnell,
jeder Wertungspunkt. Im Kampf um den vorbereiteten, kamen Diskussionen auf, rutschte von der Strecke und touchierte
Titel führten vor dem Saisonfinale Oliver ob unter diesen Umständen überhaupt die Leitplanken. Ein ähnliches Missge-
und Udo von Fragstein mit 39,47 Punkten. mit der Startfreigabe zu rechnen sei. Allen schick unterlief Patrick Gierlich und Ralf
Nur knapp dahinter, mit 38,94 Zählern, Spekulationen machte Fahrtleiter Jür- Schreiber zwei Runden später. In der ersten
folgte schon Harald Ezaru und auch Stefan gen Seidel gegen 8:00 Uhr ein Ende und Bestätigungsrunde kam ihr Nissan Sunny
Kunze zusammen mit Uwe Knickmeier schickte die Fahrzeuge auf die Strecke. im Rechtsknick vor Wehrseifen ins Über-
konnten sich mit bis dato 38,35 Punkten Allerdings erst einmal nur bis zur Start- steuern und rutschte ebenfalls in die Leit-
noch Hoffnungen auf den Titel machen. Linie. Hier mussten die Teilnehmer noch schienen. Im Gegensatz zur Strecke war
Am Samstagmorgen gegen 7:00 Uhr fast 45 Minuten warten, bis sich der Nebel der Kommentar von Patrick Gierlich recht
12 ADAC Report 11+12/2020trocken: „Feuchte Strecke, kalte Hinter- Benjamin und Tillmann Wieczo- heute, wie auch Krasnoperov/Theiling
reifen - miese Kombi.“ Allerdings ist der rek aus Herne bzw. Bochum fuhren mit jeweils auf einem BMW Fahrzeug unter-
Blechschaden nur gering und Rheinland ihrem BMW 320 insgesamt 3,5 Punkte wegs.
Motorsport will sich nun intensiv auf die (2,3/0,3/0,1/0,8) ein und lagen damit im Ziel Der Tagessieg aber ging mit nur 0,8 Feh-
GLP Saison 2021 vorbereiten. auf dem guten fünften Platz. lerpunkten (0,1/0,4/0,1/0,2) an Oliver und
Die ersten Ergebnisse aus den Bestäti- Das Ergebnis von Harald und Harald Udo von Fragstein. Den Erfolg kommen-
gungsrunden ließen aufhorchen. Nur 0,1 Senior Ezaru (BMW 330 ci) zeigte deutlich tierte Oliver wie folgt: „Das war heute
Fehlerpunkte für Oliver und Udo von Frag- die unterschiedlichen Streckenverhält- nicht einfach. Den Nebel hatte die Fahrt-
stein (Ford Puma) waren keine wirkliche nisse der beiden GLP Hälften. Die Pforz- leitung mit temporären Gelbphasen per-
Überraschung. Aber auch die Rookies Kon- heimer kamen im zweite Teil immer bes- fekt im Griff. Aber die feuchte Fahrbahn in
stantin Krasnoperov und Axel Theiling ser zurecht und erreichten mit 3,4 Zählern Verbindung mit den niedrigen Tempera-
schafften die erste Bestätigung mit ledig- (1,3/1,5/0,5/0,1) am Ende P4. turen machten gerade den ersten Turn zu
lich 0,1 Punkten. Ihnen folgten zu diesem Mit einem guten dritten Platz endete eine einer rutschigen Angelegenheit.“ Mit die-
Zeitpunkt auf P2 Bjoern Velden und Andre starke GLP Saison für Mirko Reidenbach sem dritten Saisonsieg sicherte sich das
Speckmann im BMW 318 iS mit 0,2 Punk- und Jochen Habeth. Inklusive einer Nul- Vater/Sohn-Team auch gleichzeitig zum
ten vor Jens Zylinski und Kevin Schulten ler-Runde kamen sie beim Saisonendlauf dritten Mal in Folge die Jahreswertung:
im BMW 323 mit 0,3 Punkten. auf 2,2 Punkte (1,1/1,0/0,0/0,1). „Der Sieg ist der krönende Abschluss einer
Nach der zweiten Bestätigungsrunde für uns tollen Saison und das Triple nun
und damit zur Halbzeit übernahmen perfekt zu machen ist etwas ganz Beson-
Krasnoperov/Theiling sogar die Füh- „Den Nebel hatte die deres.“
rung. Während Oliver und Udo von Frag- Fahrtleitung mit tem- Der Sieg in der Rookiewertung ging an
stein die Aufgabe mit 0,4 Punkten meis- porären Gelbphasen die Zweitplatzierten der Tageswertung,
terten, schafften die beiden Rookies im
BMW 325 die Runde mit starken 0,2 Feh-
perfekt im Griff.“ Konstantin Krasnoperov und Axel
Theiling. Carlo und Michael Theilig
Oliver von Fragstein
lerpunkten. Zur Tankrunde führten somit belegten bei den Rookies den zweiten
Krasnoperov/Theiling mit 0,3 Zählern vor Platz. Bei den Mannschaften setzte sich
von Fragstein/von Fragstein (0,5 Punkten), Den größten Sprung nach vorn machten das Team des MSC Wahlscheid mit den
Alexander Wolk und Julian Hanekamm Konstantin Krasnoperov und Axel Thei- Fahrer-Paarungen Vosen/Vosen, Göbbels/
im Honda Civic mit 1,0 Punkten, Zylin- ling. Nach dem 26. Platz im dritten Lauf Göbbels und Derscheid/Derscheid gegen
ski/Schulten mit 1,3 Punkten sowie Mirko und dem 15. Platz im vierten Lauf über- die Konkurrenz durch.
Schuhte und Annika Mattke mit 1,7 Fehler- raschten sie diesmal mit nur 1,3 Fehler-
punkten. punkten (0,1/0,2/0,5/0,5) und dem daraus Text: Wolfgang Förster | Fotos: Patrick Funk,
resultierenden zweiten Platz. Übrigens, Holger Hüttig
Petrus hat ein Einsehen sieben Teams innerhalb der Top 10 waren
Im zweiten Teil der GLP hatten sich das
Wetter und damit auch die Streckenver-
hältnisse erheblich verbessert. Zur Halb-
zeit klagte Mitfavorit Stefan Kunze noch
über den teilweise feuchten und daher
unberechenbaren Fahrbahnbelag: „Wenn
der Grip weg ist, ist er schlagartig weg und
dann wird es gefährlich.“ In der zweiten
Hälfte lief es besser für ihn und Beifahrer
Uwe Knickmeier. Im BMW M3 fuhr das Duo
mit 3,6 Fehlerpunkten (1,2/1,6/0,4/0,4) auf
den siebten Platz.
Punktgleich (1,2/0,9/0,4/1,1) erreich-
ten Thomas und Klaus Vosen das Ziel. Da
sie aber, nach der gleichen Punktzahl in
der ersten Wertungsrunde, in der zwei-
ten Wertungsrunde besser waren, wur-
den die unter Bewerbung des MSC Wahl-
scheid startenden Golf-Fahrer im Ziel auf
P6 gewertet.
www.motorsport-nordrhein.de 13AUTOMOBILSPORT ››
ROWE Racing sammelte mit dem Sieg beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring satte Punkte für die Herstellerwertung.
Hauchdünne Entscheidung in der
Nordschleifen-Herstellerwertung
BMW ist in der Nordschleifen-Saison die erfolgreichste Marke gewesen und gewinnt die erstmals aus-
geschriebene Herstellerwertung des ADAC Nordrhein.
N ach dem Ende der Saison in der Nür-
burgring Langstrecken-Serie steht
auch das Ergebnis der gemeinsam mit dem
plätze beim Racing auf der Nordschleife“,
resümiert Walter Hornung, Rennleiter
des ADAC TOTAL 24h-Rennens. „Herz-
Rowe Racing beim ADAC TOTAL 24h-Ren-
nen, der nach zehn Jahren Wartezeit den 20.
BMW Triumph bei diesem Klassiker bedeu-
ADAC TOTAL 24h-Rennen erstmals aus- lichen Glückwunsch an BMW, aber auch tete, sowie das Podium für das BMW Team
geschriebenen Herstellerwertung fest: In an die Konkurrenten, die letztlich allesamt Schnitzer. Aber auch unsere Erfolge bei
der Endabrechnung des Premierenjahres knapp geschlagen wurden. Sie alle haben den NLS-Rennen durch Rowe Racing und
belegt BMW mit 129 Punkten Platz eins in der abgelaufenen Saison trotz der außer- Walkenhorst Motorsport haben viel Spaß
vor Mercedes-AMG (128) und Audi (122). gewöhnlichen Umstände während der gemacht. Auch, wenn sie nicht in diese Her-
Die Münchner können ihrer Erfolgsbilanz Corona-Pandemie tollen Sport gezeigt. Ich stellerwertung eingegangen sind, möchte
nach dem Gesamtsieg für das Team Rowe denke, dass jeder Sportsmann gerade BMW ich an dieser Stelle auch nochmal alle BMW
Racing beim 24h-Rennen also einen wei- diesen Premierensieg gönnen kann, der M Customer Racing Teams zu ihren tol-
teren Siegerpokal hinzufügen, der zudem genau 50 Jahre nach dem ersten Gesamtsieg len Nordschleifen-Saisons und zahlreichen
besondere Aussagekraft hat. Denn in die der Marke bei den 24h auf dem Nürburgring NLS-Titelgewinnen mit dem BMW M4 GT4,
Wertung flossen nicht nur die Trainings- ein Sahnehäubchen auf die Saison setzt.“ BMW M240i Racing, BMW 330i, BMW 325i
und Rennergebnisse aller NLS-Läufe ein. Auch bei BMW sorgte der Gewinn der Her- und anderen BMW Fahrzeugen beglück-
Auch beim 24h-Rennen wurden das Qua- stellerwertung für Freude: „Der Gewinn der wünschen. Insgesamt haben wir überall
lifying sowie das Rennergebnis nach 12 erstmals ausgeschriebenen Herstellerwer- spannende Rennen und tolle Zweikämpfe
und 24 Stunden berücksichtigt. Letztlich tung für die Nordschleifenrennen ist das gesehen. Für mich persönlich ist das der
zeichnet der Pokal damit jene Marke aus, i-Tüpfelchen auf einer für BMW Motorsport krönende Abschluss meiner letzten Saison
die während der gesamten Nordschleifen- sehr erfolgreichen Rennsaison in der Grü- als BMW Group Motorsport Direktor.“
saison konstant schnell war. nen Hölle“, sagt der bisherige BMW Group
„Diese knappe Entscheidung ist ein Hin- Motorsport Direktor Jens Marquardt. „Alles Text + Fotos: ADAC
weis auf die heiß umkämpften Spitzen- überragend waren natürlich der Sieg für
14 ADAC Report 11+12/2020Optimismus für die Saison 2021
Die Rundstrecken-Challenge Nürburgring blickt zuversichtlich in
die Zukunft. Mit neuen Ideen geht es in die neue Saison.
D ie vorzeitig beendete Saison der
Rundstrecken-Challenge Nürburg-
ring war geprägt durch die Covid-19-Pan-
Ziel des RCN Youthclub ist es, 18- bis
25-jährigen Neueinsteigern eine kosten-
günstige Möglichkeit zu bieten, erste
demie. RCN Serienmanager Willi Hille- Erfahrungen auf der Nürburgring-Nord-
brand: „Wir können mit der abgelaufenen schleife zu sammeln und mit vergleich-
Saison zufrieden sein. Die Teilnehmer- baren Fahrzeugen um den Titel „Youth-
zahlen waren angesichts der Umstände club-Champion“ zu fahren.
besser als erwartet. Trotz der verkürzten Das Konzept basiert auf einem Gesamt-
Saison und des dicht gedrängten Termin- paket, das neben einem geführten Trai-
kalenders haben wir eine annehmbare ning auf modernsten Motion-Simula-
Meisterschaft hinbekommen. Wir hof- toren, einem Lizenzlehrgang und allen FIA WTCR auch 2021
fen, dass wir in 2021 wieder bessere Rah- Nenngeldern, auch eine komplette Fah-
menbedingungen haben werden.“ rerausrüstung beinhaltet. Darüber beim 24h-Rennen
An der RCN-Saison 2021 wird aktuell hinaus enthält das Paket alle relevanten Ein Highlight im Rahmenpro-
fieberhaft gearbeitet. Geplant sind neun Teile, um aus einem PKW mit 1,4-Liter- gramm des Saisonhöhepunkts.
Veranstaltungen. Acht Mal will die Brei- Motor und maximal 101 PS, ein entspre-
tensportserie am Nürburgring starten,
ein Auftritt in Spa-Francorchamps ist
vorgesehen. Noch einmal Hillebrand:
chendes Rennfahrzeug aufzubauen.
RCN Vorstandsmitglied und Projekt-
Initiator Peter Harhoff: „Das Projekt rich-
B eim ADAC TOTAL 24h-Rennen 2021
(3. – 5. Juni) kehrt der FIA Tourenwa-
gen-Weltcup erneut auf die Nordschleife
„Wir wollen Mitte März mit einem Test- tet sich an junge Leute die nach einem zurück. Die höchste internationale Tou-
und Einstelltag auf dem Nürburgring günstigen Einstieg in den Rundstrecken- renwagen-Klasse ist damit auch im kom-
beginnen, die erste Leistungsprüfung ist Motorsport suchen und soll bereits in der menden Jahr das zweite Highlight neben
dann für Mitte April geplant.“ kommenden Saison starten.“ dem Langstreckenklassiker und sorgt
Um talentierten Nachwuchssportlern Weitere Informationen zum Konzept für ein actiongeladenes Nordschleifen-
den Einstieg in die Rundstrecke ein- können gerne per Mail angefordert wer- Wochenende. Als drittes von acht Wochen-
facher zu gestalten, arbeitet die RCN den: harhoff.rcn@gmx.de. enden ist das deutsche Gastspiel Teil des
gerade an einem neuen Förderkonzept. europäischen WTCR-Geschehens, das
Mitte Mai am Hungaroring beginnt. Ge-
plant ist auch die in der Vergangenheit tra-
ditionelle zweite Saisonhälfte mit einer
asiatischen Runde. Sie beginnt Anfang
Oktober in Südkorea und endet mit dem
Finale auf dem legendären Straßenkurs
von Macao im November.
Nachdem die Saison 2020 auch in der
FIA WTCR ganz im Zeichen der Corona-
Pandemie stand, will die Tourenwagen-
„Königsklasse“ 2021 zu ihrem eingespiel-
ten Saisonablauf zurückkehren: Nach
einer europäischen Runde geht es in den
asiatisch-pazifischen Raum, wo die letz-
ten drei Wochenenden der Serie veranstal-
tet werden. Neu ist ein strafferer Ablauf,
der zwei statt drei Rennen je Wochenende
vorsieht. So soll der Einsatz der TCR-Tou-
renwagen für die Teams günstiger werden.
Mit acht Rennwochenenden umfasst die
Saison damit 16 Läufe – ebensoviele, wie in
Im Youthclub wird unter anderem ein Kleinwagen zum Rennfahrzeug umgerüstet. diesem Jahr.
www.motorsport-nordrhein.de 15RALLYESPORT ››
Rainer Noller und Stefan Kopczyk gewannen die Rallye mit 13 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten.
Rainer Noller gewinnt die ADAC Rallye
Kohle & Stahl
Nach sechsmonatiger Corona-Zwangspause hat sich die nationale Rallye-Elite bei der 32. ADAC Rallye
Kohle & Stahl getroffen. Den besten Re-Start legten Rainer Noller und sein Co-Pilot Stefan Kopczyk
hin, sie holten den Gesamtsieg.
Ü ber 150 Teilnehmer aus dem gesamten
Bundesgebiet zeigten bei der Rallye
Kohle & Stahl spektakulären Motorsport
ger-Dreieck, Füsselberg und RK Windpark)
ergaben knapp 61 Kilometer auf Bestzeit
bei nur 140 Kilometern Gesamtstrecken-
weise über die Grenzen hinaus. Mit einer
Serie von Bestzeiten starteten die Brüder
Kai und Tim Otterbach im BMW M3 E36
– leider ohne Zuschauer. Die Fans hielten länge. Die Veranstaltung mit einem straf- und führten die Rallye mit fast 18 Sekun-
sich an den Aufruf „stay at home“, ver- fen Zeitplan lief vom Start bis zum Ziel den Vorsprung auf die Lokalmatadore
folgten die Veranstaltung im Live-Stream. trotz des riesigen Teilnehmerfeldes fast Hanno Brocker/Sabrina Woll an. Dahinter
Mit einem speziell ausgearbeitetem Hygi- pünktlich ab und es gab keine größeren folgten Patrik Dinkel/Tamara Lutz, Rainer
ene-Konzept und einem perfekt organi- Vorkommnisse zu vermelden. Noller/Stefan Kopczyk, Oliver Bliss/Conny
sierten Ablaufplan wusste der MSC Obere Nemenich, Michael Bieg/René Meier, Tho-
Nahe im Vorfeld die Behörden zu überzeu- Das stärkste Teilnehmerfeld aller mas und Max Plum, Rudi Reindl/Michael
gen und setzte die Planungen zu 100 % um. Zeiten – harter Kampf um den Sieg Ehrle, Steven Gisch/Alexander Rath – acht
Die Realisierung „Rallye pur für den Sport“ Die gesamte nationale Rallyeelite ver- Mitsubishi Lancer Evo, die einem zweirad-
funktionierte ganz ohne Außenwerbung sammelte sich zum Schlagabtausch getriebenen BMW hinterherhechelten.
und trotz Durchführung hinter verschlos- im Saarland. Dementsprechend hart Kurz vor dem Ziel von WP 4 „Mosberger
senen Toren. Drei jeweils doppelt zu befah- umkämpft war der Sieg und die Piloten Dreieck II“ verpassten die führenden BMW-
rende Wertungsprüfungen (RK Mosber- gingen mit ihren Boliden bis an und teil- Piloten den Bremspunkt, beschädigten sich
16 ADAC Report 11+12/2020beim Ritt durch einen Graben den rechten Krüger brannten mit ihren kleinen Renn- einen starken Eindruck hinterließ. Dazwi-
Querlenker und waren aus dem Rennen. semmeln ein wahres Feuerwerk ab. Mit schen die Sieger der seriennahen Gruppe
„Diese Aktion war völlig unnötig“, ärgerte 4:2 Bestzeiten setzten sich Schulz/Breidt G – David Preis und Karsten Bresser im
sich Kai im Ziel über seinen kleinen Feh- durch, gewannen die Klasse RC4 und Mitsubishi Lancer Evo X, die sich gegen
ler mit großer Wirkung, „der Schaden hält schlossen als schnellstes zweiradgetrie- ihre Markenkollegen Thomas Sobek/Siggi
sich in Grenzen und wir werden bereits in benes Fahrzeug in den Top 10 ab. Mit fast Schrankl und Tim Buchhaus/Helen Sattler
zwei Wochen bei der Rallye Fränkisches zwei Minuten Rückstand folgten die amtie- im Subaru durchsetzten.
Weinland wieder am Start stehen“, blickt renden Saarlandmeister Andy Schaus/Jens- Einen sehr spannenden Schlagabtausch
der sympathische Youngster nach erfolgter Erik Brack als Drittplatzierte beim ersten lieferten sich die Protagonisten in der
Schadensanalyse positiv nach vorne. Start im Opel Adam R2. Klasse NC4: Ernst-Georg Reimann und
Rainer Noller fand mit einer Bestzeit Jan Petersen und Ina Epple ereilte bereits Madeleine Steinbach setzten sich im Ford
seinen Rhythmus und fuhr fortan Atta- auf WP 1 - an exakt der gleichen Stelle, die Fiesta gegen Marco Thomas/Benedikt
cke. Im Endspurt gelang ihm der Sprung später auch den Otterbach-Brüdern zum Preissmann (Citroen C2 R2 Challenge) und
an die Spitze und Hanno Brocker musste Verhängnis wurde - der gleiche Fehler, Tobias Just/Hanna Ostlender (Suzuki Swift
sich wegen nachlassender Reifen mit dem jedoch mit glücklicherem Ausgang. Das Sport) durch. Gleiches Szenario auch in der
zweiten Platz begnügen. Damit feierte Duo konnte seine Fahrt fortsetzen und RC5: Rene Noller, der Sohn von Gesamt-
der Seriensieger zwei Tage vor seinem 50. siegte im BMW-Duell gegen Lars Garten/ sieger Rainer Noller, behauptete sich mit
Geburtstag einen seiner größten Erfolge. Mandy Litzius. Auch die Sieger der Klasse Copilot Matthias Weber gegen Marvin
Patrik Dinkel und Tamara Lutz vervollstän- NC3 mussten einmal tief durchatmen, als Wabnitz/Doreen Zemanik und Alexander
digten das Siegerpodium. Dahinter hielten sie auf WP 2 im Zielbereich plötzlich auf Kattenbach/Anne Felke im Opel Cup Adam.
die Piloten die Ränge, analog zur Halbzeit. zwei Rädern standen und sie die Büsche In der kleinsten Klasse NC8 standen Ale-
am Wegesrand zurück auf die Straße war- xander Kazmierzak und Marc Andre Lautz
ADAC Junioren überzeugten einmal fen. Das Vater-Sohn-Duo Hans und Max im Opel Corsa an der Spitze.
mehr mit einer starken Leistung Limpert gewann vor einem super auf-
Die beiden Citroen C2 R2 Teams Timo gelegten Sven Glass, der mit Jana Huf- Text: ADAC | Fotos: Marcel Ebeling
Schulz/Marco Breidt und Max Reiter/Ken gard im top aufgebauten Opel Kadett E GSI
Michael Bieg und René Meier von der RG Oberberg fuhren im Mitsubishi Lancer Evo IX auf den guten fünften Rang.
www.motorsport-nordrhein.de 17HISTORISCHER MOTORSPORT ››
Mit Spaß bei der Sache
Der MSC Wahlscheid hat im Herbst bereits seine 3. Ausfahrt für Youngtimer und Oldtimer veranstaltet. Und
trotz Corona-bedingter Einschränkungen ist bei den Teilnehmern der Spaß nicht auf der Strecke geblieben.
B ei der Ausfahrt des MSC Wahlscheid
wird der touristische Charakter groß
geschrieben. So steht nicht das Lösen kniff-
Die Ausfahrt war binnen kürzester Zeit
ausgebucht. „Das zeigt uns, dass unser ein-
faches touristisches Konzept bei den Oldti-
Strauße beantwortet werden. Wer also auf
der Straußenfarm gut aufgepasst hatte, war
klar im Vorteil. Die Wartezeit auf die Sie-
liger Aufgaben oder das schwierige Heraus- merfreunden ankommt“, so Orgaleiter Ste- gerehrung verkürzten sich die Teilnehmer,
arbeiten der richtigen Strecke, wie man es fan Kusch. mit Bratwurst im Brötchen und mit Kaltge-
von der typischen Oldtimerrallye her kennt, Los ging es am Sonntagmorgen ab 8 Uhr tränken sowie mit guten Benzingesprächen.
im Vordergrund. Der Schwerpunkt der Ver- mit der Papierabnahme in Kochs Backstube Gegen 19 Uhr erfolgte die Siegerehrung.
anstaltung lag im stressfreien ausüben des am Bahnhof Schladern in Windeck. Im Für Platz eins bis drei gab es keine schnöden
gemeinsamen Hobbys rund um Young- und Anschluss erfolgte ein gemeinsames Früh- Pokale, sondern liebevoll von Heinz Frins
Oldtimer. stück und um 9:45 Uhr ging es dann gut handgefertigte Monoposto Rennwagen. Um
Insgesamt 24 Teams nahmen an der von gestärkt pünktlich auf die Tour. auch noch den letzten Platz zu versüßen,
Stefan Kusch und seinem Team organisier- Die erste Etappe führte zum Bahnhof Her- hatte Frins eine rote Laterne in Form eines
ten Ausfahrt teil. Jedem Team wurde ein chen, wo zwei kleine Geschicklichkeitsauf- defekten Rennwagens gefertigt. Über Platz
Roadbook mit einer komplett ausgearbei- gaben zu absolvieren waren. Weiter ging es eins freuten sich Rita, Theresa und Wolf-
teten Streckenempfehlung, Kartenmate- durch das malerische Siegtal, über kurvige gang Kudrass, die die Ausfahrt vor Ursula
rial und einer Streckenbeschreibung an die Nebenstecken bis ins Wiedtal zur Rhein- und Manfred Scholz beendeten. Rang drei
Hand gegeben. Die Streckenempfehlung fähre nach Linz. Das gemeinsame Über- ging an Dieter und Patrick Syska. Die rote
war dabei ausgerichtet, den Teilnehmern setzen funktionierte problemlos und alle Laterne ging an Sabine Kaulbarsch und Rai-
ein möglichst vielseitiges und reizvolles Teams erreichten pünktlich nach Zeitplan ner Stoffel.
Bild der Landschaft während der Ausfahrt das nächste Etappenziel, die Straußenfarm „Ein großer Dank geht an unserer Unter-
zu vermitteln. Lediglich die Etappenziele Gemarkenhof bei Remagen. Bei einer Füh- stützer und Sponsoren und an die Firma
waren mit Adresse benannt. Dort wurde rung über das Gelände der Straußenfarm Frins für das Bereitstellen der Ziellocation
dann die Fahrt mit wenigen einfachen Auf- erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes und die Bewirtung der Teilnehmer. Allen,
gaben aufgelockert. Eine Klasseneinteilung über das Leben und die Zucht von Straußen. die dabei waren, danken wir ebenfalls. Sie
gab es nicht. Zur Stärkung gab es im Anschluss Kaf- haben durch sehr disziplinierte Fahrweise
Corona forderte auch bei der Ausarbei- fee und Kuchen. Gegen 15:30 Uhr wurde die und vorbildliches Einhalten der Coronare-
tung der Tour einige logistische Herausfor- Schlussetappe unter die Räder genommen. geln einen großen Teil zum gutem Gelingen
derungen. Seitens des Orgateams musste ein Durchs malerische Ahrtal ging es über die beigetragen“, so Kusch.
Konzept nach den gültigen Abstandsregeln Kallenborner Höhe Richtung Meckenheim Die vierte Auflage wird sicherlich ein Ver-
erarbeitet werden, um sicherzustellen, dass bis zur Rheinfähre Mondorf/Niederkassel. anstaltungshighlight des MSC Wahlscheid
alle Teilnehmer gesund wieder nach Hause Das Ziel war die Autolackiererei Frins in im Jahr 2021 werden.
fahren konnten. Ein Novum war auch das Spich. Für die Teilnehmer gab es noch einige
Einarbeiten von zwei Rheinüberquerungen Aufgaben rund um Oldtimer zu lösen und Text: Rolf Derscheid | Fotos: Privat
mit der Fähre. es mussten Fragen rund um das Leben der
Kreative Trophäen und betagte Schätzchen.
18 ADAC Report 11+12/2020Oldtimerwandern 2021
im ADAC Nordrhein e. V.
15. bis
18. Juli
2021
Rheinlandfahrt
Oldtimerwandern mit Motorrad-
Klassikern des letzten Jahrhunderts
auf attraktiven Strecken in einer
traumhaften Kulisse.
26. bis ADAC Eifelrundfahrt
29. August
Die Oldtimer-Wander-Touren führen
2021
2021 auf ausgewählten Straßen rund
um die Stadt Trier.
Gardasee Klassik
Entspanntes Oldtimerwandern rund
um den Gardasee und den Start- und
Zielort Limone sul Garda.
13. bis 16.
September
2021
Weitere Infos: oldtimerwandern-nordrhein.de
ADAC Nordrhein e.V.GESCHICHTE ›› Sternenstaub am Polarkreis In den 50er Jahren, als das Wunder von Bern geschah, unternahmen zwei ldole der Motorsportwelt eine ungewöhnliche Reise. In einem Mercedes 300 SL über Schotterpisten in Richtung Nordpolarstern. Wir sind ihren Spuren von Schweden nach Norwegen gefolgt. Der Trips am Polarkreis ten oder wie er das selbst formulierte: Wir mit „Flügeltür-Air Condition“. Rustikal und „Der Trip zum Polarkreis“ - Tippfehler schon machten „uns ohne Ziel auf den Weg, aber ganz unaristokratisch schlief das promi- in der ersten Überschrift? Nein, genau so mit einer vagen Vorstellung, weiter nach nente Gespann auf Bauernhöfen, ernährte korrekt. Im Sommer 1955, nach einem Ren- Norden zu fahren, in der Hoffnung, Ren- sich aus Konservenbüchsen und musste nen im südschwedischen Karlskoga star- tiere, Eskimos, Eisbären oder sogar Eisberge immer wieder „die Straße erst vom Vieh- tete der deutsche Rennfahrer Wolfgang Graf zu sehen. Wir nahmen ein Minimum an zeug räumen, um überhaupt weiter zu kom- Berghe v. Trips in Richtung Norden. Auf Gepäck und den Höchstbetrag an Geld, den men“, so Berghe v. Trips. einem vom Mercedes Rennstall zur Verfü- wir von verschiedenen Freunden ausleihen Am Polarkreis erwarteten die beiden gung gestellten Flügeltürer 300 SL. Beglei- konnten und machten uns auf den Weg.“ Motorsportidole keineswegs Eisbären. tet wurde er von Denis Jenkinson, der nur Auf Schotterpisten und nicht asphaltierten Im Gegenteil war dieser Sommer 1955 so drei Monate zuvor gemeinsam mit Stirling Straßen ging es Richtung Polarkreis. Zeit- warm, dass sie sich mit freien Oberkörpern Moss die Mille Miglia gewonnen hatte, - weise waren die Staubfahnen, die der 300 fotografieren ließen. Auf dem Rückweg in legendärer Rekordzeit. Jenkinson, bri- SL hinter sich herzog, kilometerlang. Um vom norwegischen Bodö, dem nördlichsten tischer Journalist, ließ sich nicht lange bit- atmen zu können, fuhren sie weite Strecken Punkt der Reise, wurden die beiden 20 ADAC Report 11+12/2020
Motorsportler allein von zwei Reifenpannen
kurzfristig ausgebremst. 30 km legten sie
auf der blanken Felge ihres 300 SL zurück,
bis sie einen Bauernhof fanden, auf dem
ihnen mit notdürftigem Werkzeug geholfen
wurde. Für den verbleibenden, knapp 1.500
km langen Rückweg durch Norwegen über
Mo i Rana und Mosjöen, anschließend
quer durch Schweden, blieben ihnen nur
drei Tage. Und tatsächlich gelang es ihnen,
den exklusiven Leihwagen pünktlich wie
vereinbart am Montagmorgen um 8:00 Uhr
in der Stockholmer Mercedes Niederlassung
abzugeben. Berghe v. Trips kommentierte
die abenteuerliche Fahrt mit den Worten:
„Nach acht wundervollen Tagen … ging
diese Fahrt in Stockholm zu Ende… Es war
warm, es war wirklich richtig sommerlich
wunder-wunderschön! Und es war eine der
schönsten Reisen, die ich ins Blaue gemacht
habe!“ Graf Berghe v. Trips beim GP von Schweden (August 1955).
www.motorsport-nordrhein.de 21GESCHICHTE ››
Die Zeit der Wunder nehme Kühle im Schatten der Birken und lernten. Ein Deutscher, gemeinsam mit
Neben dem Fußball-Wunder von Bern steht auch der kalte Schauer, wenn du einem einem Engländer, gerade einmal 10 Jahre
das Deutschland der 50er Jahre für ein wei- der Seen entsteigst und der kalte Nord- nach dem Krieg in Skandinavien unterwegs.
teres Wunder. Die enormen Wachstums- wind dich frösteln lässt. Landschaften mit Sicher auch eine Art gelebter Diplomatie mit
raten der Wirtschaft, ganz besonders der Gänsehaut-Garantie. Skandinavien erlebt anderen Mitteln. Die Reise war jedenfalls
Automobilindustrie, lassen Nachkriegs- man unausweichlich, ungefiltert, mit dem die Initialzündung für eine besondere
Deutschland als Wirtschaftswunder- ganzen Körper, mit allen Sinnen. Freundschaft. Und obwohl sie wegen v.
land erscheinen. In dieser Zeit bricht der Trips´ tragischen Unfalls in Monza nur
junge Graf in Richtung Norden zum Polar- Grenzerfahrung sechs Jahre später plötzlich zu Ende ging,
kreis auf, anstatt nach Italien, der Deut- An der Grenze zu Norwegen erwartete Trips schreibt Jenkinson 1983: „...wir wurden
schen liebstes Reiseland. Ein Zeichen? und Jenkinson der Wechsel von Links- zu sehr gute Freunde und sollten gemeinsam
Gegen den Strom, nicht unterwegs auf den Rechtsverkehr. Denn bis in die 60er Jahre noch viel Spaß beim „Motoring“ haben. …
traditionellen Pfaden, die von einem jun- fuhren auch die Schweden wie die Briten Sein Spirit und sein Enthusiasmus waren
gen Adeligen erwartet werden. In Zeiten links. Jenkinson berichtet, dass er sich grenzenlos und er strahlte gute Laune aus,
von Hawai-Toast, gefüllten Eiern und Käse- dabei sehr unwohl fühlte und sie zunächst wohin er auch ging und was auch immer
igeln, als Spaghetti und Pizza für die Deut- in der Mitte der unbefestigten Pisten blie- er tat. ...von Trips war ein junger Mann, der
schen ebenso exotisch sind wie Basilikum, ben. Ähnlich unwohl fühlen wir uns 65 das Leben in vollen Zügen genoss und einen
entscheidet sich der Graf für schwedischen Jahre später an eben dieser Grenze zwischen abenteuerlichen Geist hatte.“
Kaviar aus der Tube und Knäckebrot. Schweden und Norwegen, mitten in der
Einsamkeit. Heute eine Grenze zwischen Sterne sind zum Leuchten da
Blaubeer-Meere und Preiselbeer- der Europäischen Union und Norwegen, die Sternenstaub haben wir im Sommer 2020 auf
Ozeane jahrzehntelang kaum wahrnehmbar war. den Spuren unserer Motorsport-Vorfahren
Auch wir genießen im Sommer 2020 die Aber im Moment intensiv unangenehm kaum produziert. Obwohl auch wir die Reise
Weite auf der schwedischen Hochebene daran erinnert, dass gewohnte (Reise-)Frei- mit einem Mercedes Benz unternahmen.
bei Funäsdalen, die Trips und Jenkinson heit gerade neu definiert wird. Covid-19 Der Stern an der Motorhaube war auch unser
wählten. Mit 975 Metern ü.N.N. Schwedens stellt das skandinavische Gemeinschafts- Nordpolarstern, dem wir folgten. Doch die
höchstgelegene Passstraße. Unterwegs zu gefühl auf eine harte Probe. Und so müssen großen Verbindungs-Straßen in Schweden
sein in Skandinavien muss in allen Zeiten auch wir abrupt umdrehen. und Norwegen, 1955 noch überwiegend
Gefühle von Freiheit ausgelöst haben. Die Viele Kilometer zusammen unterwegs, staubige Schotterpisten, sind inzwischen
Weite der Landschaft, die Schönheit der wie ein Beichtstuhl auf Rädern muss es für ausnahmslos asphaltiert. Dennoch
Natur lassen uns Großstadt-Mitteleuropäer Trips und Jenkinson gewesen sein, auf den fasziniert uns diese ungewöhnliche Reise
innehalten und Demut verspüren. Meere langen, einsamen, eintönigen Strecken. der beiden Motorsportler zum Polarkreis bis
von Blaubeer- und Preiselbeerfeldern, der Kein Wunder, dass sich diese beiden so heute und zieht uns in ihren Bann. Sie macht
Duft von Kiefernharz in der Luft, die ange- unterschiedlichen Typen hier schätzen uns auch 65 Jahre später nachdenklich.
Wir spüren, dass es um mehr geht als ein
exotisches Reiseziel. Es geht um Freiheit.
Wir wurden daran erinnert, wie wichtig
uns die inzwischen selbstverständliche
Reisefreiheit in Europa ist. Und dieser
ungewöhnliche Trip in den 50ern erinnert
uns auch daran, wie wertvoll es ist, im
Leben anders unterwegs zu sein. Auf der
Straße und auch abseits davon.
Text: Guido Urfei | Fotos: Ralf Klinkhammer,
Guido Urfei, Mercedes-Benz Classic, Trips
Sportstiftung, nordnorge.com, Baard-Loeken /
nordnorge.com / Polarkreis Center
Links: Denis Jenkinson im Sommer 1955, auf
Schotterpisten zum Polarkreis, mit „Flügeltür
Air Condition“. Rechts oben: Polarkreis-Center
Norwegen. Rechts unten: Tierisch was los neben
der Straße und oft auch mitten drauf, wie auch v.
Trips berichtet.
22 ADAC Report 11+12/2020Sie können auch lesen
