KEINE ANGST VOR DIGITALISIERUNG - Der Kunststoff-Cluster
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DAS MAGAZIN DER KUNSTSTOFF-BRANCHE Ausgabe 3 - Oktober 2020 KEINE ANGST VOR DIGITALISIERUNG Heimische Kunststoffbranche profitiert von neuen Technologien. Seite 4 WEITERE THEMEN: Bezahlte Anzeige Bild: ©sunpor Spritzguss, Halbzeugverarbeitung, Baubereich www.kunststoff-cluster.at
KC INSIDE Inhouse-Schulungen lassen sich auf die firmenspezifischen Bedürfnisse maßschneidern. Bild: Kunststoff-Institut Lüdenscheid „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Mit diesem Zitat von Henry Ford beginnt der Text in unserem Schulungskatalog. Denn eine der Kernkompetenzen des Kunst- stoff-Clusters ist Qualifizierung und Weiterbildung. Und gerade jetzt ist die beste Zeit für Unternehmen, das umfangreiche An- gebot des Clusters zum lebenslangen Lernen zu nutzen. Das spezielle Wissen eines Unternehmens Privatunterricht für Mitarbeiter Möglichkeit für Teambuilding.“ Konzeption basiert meist auf dem fachlichen Wissen Die Schulungen und Seminare des KC kön- und Durchführung liegen außerdem in der der Mitarbeiter, das sie in ständigen Weiter- nen auch als firmenspezifische Inhouse Hand des Unternehmens und ermöglichen bildungen erlangen. Der Bildungsvorsprung Trainings im Unternehmen durchgeführt maximale Effizienz sowie durchgängige befähigt Firmen, innovativ zu handeln und werden. Die Trainer schulen die Mitarbeiter Qualität. Auch die Dauer lässt sich auf den Lösungen rascher als andere anbieten zu nach einem individuell mit dem Unterneh- firmenspezifischen Bedarf zuschneiden. können. Dies sichert in weiterer Folge den men zusammengestellten Programm. Der Unternehmensstandort und somit Jobs. KC organisiert auch gerne kooperative In- Umfangreiches Bildungsprogramm Um die Anforderungen der Kunststoffbran- house Trainings, das sind regional-firmen- Im Herbst stehen einige interessante Ta- che bestmöglich umsetzen zu können, rei- übergreifende Trainings. Diese Variante gesschulungen, Seminare, Kurse und Work- chen herkömmliche Ausbildungskonzepte eignet sich besonders, wenn in einer einzel- shops auf dem Programm. Themen sind oft nicht aus. Es ist notwendig, auf die Be- nen Firma zu wenig Teilnehmer vorhanden u.a. Extrusion, Spritzguss, Basiswissen für sonderheiten und speziellen Bedürfnisse sind und es weitere interessierte Betriebe in Branchenfremde und Biokunststoffe. der Branche einzugehen, um Kompetenzen der Region gibt. Die Themen reichen vom nachhaltig und erfolgreich zu festigen. Basiswissen in der Kunststoffbranche über Alle Kurse, Seminare und Lehrgänge: Extrusion und Kunststoff bis zu 3D-Druck www.kunststoff-cluster.at/veranstaltungen Kompetente Trainer und Advanced Trainings für Fortgeschritte- „In Zusammenarbeit mit namhaften Bil- ne sowie Spezialwissen. Kontakt: dungsträgern sind wir als Kunststoff-Clus- Michaela Lenhart BA MA ter in der Lage, Topreferenten nach Ober- Individuell zugeschnitten kunststoff-cluster@biz-up.at und Niederösterreich zu holen. Jedes Jahr Bei den Inhouse Trainings können fir- bieten wir eine Vielzahl an fachspezifischen menspezifische Besonderheiten diskutiert Seminaren und Schulungen im Kunst- werden. Das Trainingsprogramm wird auf stoffbereich an“, sagt Wolfgang Bohmayr, die Bedürfnisse des jeweiligen Unterneh- Cluster-Manager im Büro Linz. Auch Lehr- mens sowie auf die Unternehmensziele ab- linge haben die Verantwortlichen dabei im gestimmt, ebenso auf die individuellen Vor- Fokus: „Wir wollen im Besonderen Lehrlinge kenntnisse der Mitarbeiter. Die Vorteile von im Aus- und Weiterbildungsbereich unter- Inhouse-Schulungen liegen für den Cluster- stützen und haben dafür ein attraktives An- Manager auf der Hand: „Geringere Teilnah- gebot. Pro teilnehmendem Vollzahler erhält megebühren und keine Reisekosten. Der Der Schulungskatalog des Kunststoff-Clusters jeweils ein Lehrling 50 Prozent Rabatt auf Kurs findet in vertrauter Umgebung und ge- bietet ein vielfältiges Kursprogramm. die Trainingskosten“, ergänzt Bohmayr. wohnter Atmosphäre statt. Und es ist eine Bild: Business Upper Austria 2 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
EDITORIAL Mehrwert durch Digitalisierung INHALT Viele Firmen sind aktuell auf der Suche nach Mehrwert durch Digitalisierung und stoßen dabei KC INSIDE an ihre Grenzen. Im übertragenen Sinn könnte man sagen, dass in vielen Fällen noch Lernbedarf Schulung und Weiterbildung 2 beim Verstehen und Nutzen von enormen Datenmengen besteht. Auch die Digitalisierung des Vertriebs stellt viele Firmen vor sehr große Aufgaben. Die Schlagwörter sind dagegen bekannt EDITORIAL und jedem Management geläufig: Industrie 4.0, Advanced oder Smart Manufacturing oder ein- Impressum 3 fach Produktion der Zukunft. COVERSTORY Damit verbundene Angebote, Modelle, Vorgehensweisen oder eine passende Strategie haben Digitalisierung aus einer Hand 4 letztendlich ein Ziel: die Produktion am Standort Österreich den Herausforderungen des globa- len Wettbewerbs anzupassen und Prozesse möglichst flexibel und effizient zu gestalten. SPRITZGUSS UND DIGITALISIERUNG Dass Digitalisierung für jedes Unternehmen etwas anderes bedeuten kann, liegt auf der Hand. Optimale Qualität 10 Die unterschiedlichen Konstellationen bieten aber auch viel Potenzial für Zusammenarbeit Digitalisierung steigert Produkteffizienz 12 auf verschiedenen Ebenen. Darum widmet sich der Kunststoff-Cluster noch verstärkter und Gesamtprozess im Fokus 13 in Kooperation mit dem Mechatronik- und IT-Cluster dem Thema „Digitalisierung ist Manage- Ideen in Form gebracht 15 mentaufgabe“. Wir zeigen Best-Practice-Beispiele auf. Dokumentieren branchenspezifische Besonderheiten oder behandeln das Thema Digitalisierung im Erfahrungsaustausch und in ko- HALBZEUGVERARBEITUNG operativen Projekten. Hightech-Mischbehälter und Nachhaltigkeit 16 Die gesamte Kunststoffbranche ist mit der Herausforderung eines trüben Konjunktur-Ausblicks Mehr als nur ein Kunststoff-Händler 17 auf 2021 konfrontiert. Zuversichtlich stimmt trotzdem, dass es Unternehmen gibt, die sich durch Innovation, Diversifikation Ihrer Liefermärkte und richtiger Liquiditätssteuerung gut aufgestellt ANWENDERFOKUS BAUBEREICH haben. Sie sehen Chancen und wollen diese auch nutzen. Neue Maßstäbe in der Wärmedämmung 18 Wir haben als Cluster auch unsere Digitalmedien für 2020 für Sie freigeschaltet und aufgebaut, Glasperlen und optimales Raumklima 20 um Innovationen der Partner vor den digitalen Vorhang zu holen. Machen Sie in der messelosen Zeit davon Gebrauch. KOOPERATIONEN Forschungsnetzwerk für Medizintechnik 14 Nachwachsende Klebstoffe 22 Vom Haushaltsmüll zum Designprodukt 24 Leichtbauplattform wird europäisch 26 Ing. Wolfgang Bohmayr, Cluster-Manager, Ing. Harald Bleier, Cluster-Manager, Das schwere Los der Büro Linz Büro St. Pölten 3D-Druck-Dienstleister 27 VORSCHAU KC-Veranstaltungen und Zukunftsforum 28 IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ Blattlinie: Informationen über Aktivitäten des Kunststoff-Clusters und seiner Partnerunternehmen sowie News aus der Kunst- stoff-Branche. Der Kunststoff-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Niederösterreich. Träger sind die regio- nalen Standortagenturen Business Upper Austria und ecoplus. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47-51, 4040 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5115, E- Mail: kunststoff-cluster@biz-up.at, www.kunststoff-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA, Redaktion: Ing. Wolfgang Bohmayr, Mag.a Petra Danhofer, Mag.a Tamara Gruber-Pumberger, Mag. Markus Käferböck, Ullrich Kapl, DI Hermine Wurm-Frühauf. Grafik/Layout: Generative3 OG, Umsetzung: Business Upper Austria. Bildmaterial: Alle Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business Upper Austria/Kunststoff-Cluster. Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen entgeltliche Informationsarbeit des KC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung ist ausgeschlossen. Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Aus Gründen der besseren Leserlichkeit verzichten wir teilweise auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich auf alle Ge- schlechter in gleicher Weise. KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 3
COVERSTORY Digitalisierung aus einer Hand Bis ein Autoreifen den optimalen Grip hat, sind viele Stunden auf Prüfständen, Testfahrten und Tüftlerarbeit notwendig. Die Zukunft könnte anders aussehen und viel Zeit und Geld sparen. Mit Hilfe von „Predictive Analytics“ ist es möglich, die idea- le Gummimischung für jeden Reifen passend für jede Fahrsituation und jedes Fahrzeug zu erzeugen. Das einfache Beispiel verdeutlich, wie sehr die Digitalisierung auch in der Kunststoffbranche an Bedeutung gewonnen hat. Auch sonst ist der Dialog zwischen Mensch und Maschine entscheidend, um wirtschaftlich an der Spitze zu bleiben. 4 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
COVERSTORY Wenn digitales Wissen mit den Rohstoffen für die Kunststoff-Industrie verschmilzt, wirkt sich das positiv auf Wertschöpfung, Produktionseffizienz und Prozesssicherheit aus. Allerdings gibt es auch eine Kehrsei- te der Medaille. „In den meisten Betrieben sind technologische, organisatorische als auch wirtschaftliche Aspekte sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen der Di- gitalisierung unserer Arbeitswelt noch un- geklärt,“ sagt DI Peter Dunzendorfer vom Kunststoff-Cluster. Prozesse müssen neu gedacht und Abläufe neu definiert werden. Vor allem, wenn es um die Datenüberga- be entlang der Wertschöpfungskette geht. Gleichzeitig bieten sich Chancen, neue Ge- schäftsmodelle oder effizientere Prozesse zu definieren. FH-Prof. Priv.-Doz. DI Dr. Mi- chael Affenzeller, wissenschaftlicher Leiter des Softwarepark Hagenberg kann auf ers- te Erfolge bei der praktischen Anwendung von Prescriptive Analytics in Unternehmen verweisen. Rechenmodell ersetzt Teststrecke Reifen gibt es schon lange und deren Zu- sammensetzung wird ständig optimiert, um sie weiter zu verbessern. Die Eigen- schaften von Autoreifen an Prototypen wer- den derzeit noch am Prüfstand vermessen, anschließend erfolgen mehrere Testläufe, um die optimale Materialzusammenset- zung zu finden. Mit einem Rechenmodell kann man aber die Wunscheigenschaften festlegen und mittels Prescriptive Analytics die optimale Zusammensetzung der Reifen erhalten. Wichtig ist, dass Reifen leiser oder langlebiger werden und sich den Umwelt- einflüssen besser anpassen. In einem In- dustrieunternehmen in Oberösterreich Bild: iStock KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 5
COVERSTORY Mensch und Roboter sind keine Gegner sondern ergänzen einander. Bild: iStock ist das bereits Realität: In einem For- Maschinen brauchen ei- schungsprojekt wird das Produktdesign ne einheitliche Sprache von Belägen, beispielsweise für Bremsen, „Wandlungsfähige vernetz- bereits mit wissenschaftlichen Prognosen te Produktionsautomatisie- ermittelt. Der Softwarepark Hagenberg ist rung“ hieß das Thema des für diesen Bereich bestens aufgestellt und virtuellen Workshops am betreibt schon seit vielen Jahren Forschung 15. Juli 2020. Gastredner in einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, die war Univ.-Prof. Alois Zoitl. im Themenbereich Prescriptive Analytics Der Experte für moderne zusammengeführt werden. „Rechenmodel- Industrieautomatisierung, le können bei der Produktentwicklung sehr forscht am LIT, dem Linz hilfreich sein, weil in Daten erfasste Sach- Institute of Technology an verhalte aus der Vergangenheit und Gegen- der JKU. Sein Schwerpunkt wart ermöglichen, die Zukunft abzubilden“, ist die Produktionspla- betont Affenzeller. nung und -steuerung, das Credo lautet: „Wir müssen Maschinen bauen, die den Menschen ergänzen und nicht kopieren.“ Wand- „Maschinen müssen Menschen helfen und nicht Men- lungsfähige Prozessopti- schen kopieren“ mierung setzt aus seiner Univ.-Prof. Alois Zoitl Bild: JKU Linz Sicht die Vernetzung und die Kommunikation von Maschinen voraus. Hier sei es wichtig, dass die über den österreichischen Kunststoff- eine gemeinsame Sprache verwendet wird. Cluster bereits bestens vernetzt sind. Um „Es geht aber auch darum, was und wie sie nur drei Beispiele zu nennen: Der Maschi- sprechen, um ein optimales Zusammen- nenbauer Engel, Schwertberg, der Werk- wirken von Produktionstechnik mit IT-Infra- zeug- und Formenbauer Haidlmair, Nuß- struktur zu erzielen“, betont Zoitl. Aus Sicht bach, sowie der Recyclingspezialist Erema, des Experten ist es auch wichtig, über den Ansfelden, haben ihren Hauptsitz in der Tellerrand zu blicken und interdisziplinär Region und sind alle Gründungspartner der – sowohl in der Wirtschaft als auch in der LIT Factory. Zu diesem Partnerkreis zählen Wissenschaft - zu denken. Nur so könne neben weiteren Spezialisten der Kunst- „Rechenmodelle können Erkenntnisse der Vorteil, den ein Standort wie Oberöster- stofftechnik auch Unternehmen der IT-, aus der Vergangenheit analysieren und reich bietet, nachhaltig ausgespielt werden. Messtechnik- und Automatisierungsbran- damit die Produktentwicklung erleich- che, wie etwa Siemens, Motan oder Sigma- tern.“ Forschergeist und Top-Unternehmen tek. Auf einer Gesamtnutzungsfläche von FH-Prof. Priv.-Doz. DI Dr. Michael Affenzeller In Oberösterreich herrscht eine einzigartige 1.480 m2 umfasst die neue Forschungs-, Bild: FH OÖ Dichte an Kunststofftechnikunternehmen, Lehr- und Pilotfabrik die drei Hallenschiffe 6 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
COVERSTORY Smart Injection, Smart Extrusion und Smart und müssen genutzt werden. Eine wichtige für Intelligente Produktion der FH-OÖ Cam- Recycling. Als gesamtuniversitäres Institut Voraussetzung dafür ist die weitere Etablie- pus Steyr den „Digital Check“ entwickelt. Bei vernetzt das LIT Wissenschaftler unter- rung offener standardisierter Schnittstellen diesem Modell wird anhand der Dimensio- schiedlicher Fakultäten und Fachbereiche wie zum Beispiel OPC UA. Bis alle Maschi- nen Daten, Intelligenz und Digitale Trans- auf dem Gebiet der Technologie. nen, Komponenten und Peripheriegeräte in formation der Status quo eines Unterneh- der industriellen Praxis über OPC UA kom- mens in Bezug auf Industrie 4.0 gemessen. Das große gemeinsame Ziel munizieren können, ist aber noch einige Ein strukturierter Prozess unterstützt die Durch kompetitive Mittelvergabe soll die Arbeit zu leisten. Der Spritzgießbereich gilt Firmen, Verbesserungspotenziale zu finden interdisziplinäre Technikforschung auf ho- hier zu Recht als Vorreiter. und diese zu realisieren. Neben operativen hem Niveau stimuliert werden. Dabei kon- Unternehmensbereichen wie Produktion, zentrieren sich Lehre und Forschung am LIT Das Reifegradmodell als Navigationsgerät Vertrieb oder Planung lassen sich mit dem auf Zukunftsthemen wie etwa Künstliche Die digitale Welt lässt sich – bildlich – mit Modell auch anstehende Projekte bzw. un- Intelligenz, Cyber-Physical-Systems, Kreis- dem Straßenverkehr vergleichen. Die Ge- ternehmensstrategische Maßnahmen auf laufwirtschaft oder digitale Transformation. schwindigkeit ist oft enorm, es gibt Staus ihr Potenzial untersuchen und bewerten. Hierzu bietet die Factory nun ein praxis- und manchmal fehlt einfach ein Routen- 35 Unternehmen haben das Tool bereits nahes Experimentierfeld mit hochmoder- planer. Einen solchen hat der Mechatronik- genutzt, 30 lizenzierte Experten arbeiten nem Equipment. In der LIT Factory arbei- Cluster entwickelt. Der Digital Check – das an der stetigen Weiterentwicklung und den ten Wissenschaftler und Experten aus der Reifegradmodell für die Industrie 4.0 – zeigt Inhouse-Schulungen mit. Sie haben bereits Industrie gleichberechtigt an gemeinsamen einem Unternehmen, wie weit es in der di- 174 Applikationsfelder und 298 Träger ana- Projekten. Alle durchgeführten Projekte gitalen Transformation schon gekommen lysiert. Eine weitere Serviceleistung ist der sind perspektivisch in die Zukunft gerichtet. ist und wo es noch kleine oder größere Ver- kostenlose Digitalisierungslehrgang In- Die große Zukunftsaufgabe besteht darin, besserungen umsetzen kann. Zur Messung noPeer AVM zu den Inhalten Technologie, „die physische, reale Welt mit der digitalen, dieser Industrie 4.0-Reife hat der Mechat- Geschäftsmodelle, HR und Organisation. virtuellen Welt zu vernetzen“. Die Chancen, ronik-Cluster der Standortagentur Business dies zu erreichen, sind schon heute sichtbar Upper Austria gemeinsam mit dem Institut www.reifegradmodell.at LIT: Neue Pilotfabrik für Forschung und Lehre im Technologiebereich an der JKU Linz. Bild: Leyrer Graf/JKU KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 7
COVERSTORY „Digitale Transformation bringt Wertschöpfung.“ LIT Factory der JKU Linz und Kunststoff-Cluster als Keyplayer: Univ.-Prof. DI Dr. Georg Steinbichler im Interview zu den Themen digitale Transformation, Vernetzung und digitaler Kunststoff-Marktplatz. Welche Chancen bietet die Digitalisierung für Technologien der Kunststoffindustrie? Die Digitalisierung hat die Art und Weise wie wir leben, lernen und arbeiten bereits- grundlegend verändert. Das Schlagwort „Digitalisierung“ kommt heute auch sehr oft in politischen Reden vor – Aussagen über damit verbundene Maßnahmen und kon- krete Schwerpunktsetzungen fehlen aber zumeist. Vielfach stecken dahinter Gedan- ken zur effizienteren Gestaltung von Abläu- fen sowie Schaffung von Wettbewerbsvor- teilen, Aufbau neuer Geschäftsmodelle und Automatisierung von Prozessen. „Von digitaler Transformation sprechen wir, seitdem wir versu- chen die reale Welt und die virtu- elle Welt zu vernetzen.“ Die Konstellation eröffnet große Chancen und Potenziale auch für die Kunststoffin- dustrie und vor allem die kunststoffverar- beitenden Unternehmen. Es geht heute vor allem darum, den Menschen datenbasierte Informationen für die Erfüllung einer Aufga- be im Unternehmen und entlang der Wert- schöpfungskette nutzbringend und bedie- nerfreundlich bereitzustellen. Wesentlich ist dabei eine maßgeschneiderte Aufbereitung von aus Daten gewonnenen Erkenntnis- sen, die für treffsichere Entscheidungen und eine Problemlösung benötigt werden. Damit gewinnt auch die Integration von KI-Technologien wie z.B. maschinelles Ler- nen an Bedeutung, die die Simulation der Realität sowie das Erfahrungswissen von Menschen um zusätzlich aus Daten gene- rierte Informationen erweitert. Unterneh- men eröffnet die digitale Transformation die Möglichkeit, sich simultan in der digita- len als auch in der realen Welt zu bewegen. So werden Unternehmen zunehmend nicht nur mit realen Produkten, sondern auch mit Daten eine Wertschöpfung erzielen. Univ.-Prof. 8 Ausgabe 3Bild: DI Dr. Georg |Steinbichler KC-aktuell ENGEL2020 - Oktober
COVERSTORY Was bedeutet horizontale und vertikale stützung anzubieten. Aber auch das Strate- erprobt werden. Im Fokus stehen dabei die Vernetzung in der Kunststoffindustrie? gische Wirtschafts- & Forschungsstrategie Vernetzung zum Wohl von Mensch, Umwelt Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Digitali- #UpperVision2030 wird auf diesem Gebiet und die Unterstützung der Wirtschaftsregi- sierung ist die Vernetzung der Produktions- wichtige Impulse bringen. on bei der Umsetzung von Digitalisierungs- mit der Geschäftsebene. Dabei schafft die fragen in der Kunststofftechnik. Mit der horizontale Vernetzung die Voraussetzun- Sie haben den digitalen Kunststoff-Markt- Beteiligung am neu gegründeten COMET- gen für einen Datenaustausch zwischen platz erwähnt. Wie funktioniert dieser in Zentrum CHASE an der JKU und TU Wien Maschinen, Anlagen, Peripheriegeräten, der Praxis? konnten in Kooperation mit der LIT Facto- IoT-Equipment und Sensoren über stan- Die horizontale und vertikale Vernetzung ry bereits erfolgreich zahlreiche Projekte dardisierte Schnittstellen und Datenforma- kann vorteilhafterweise über Unterneh- auf dem Gebiet der Prozessdigitalisierung te. Die vertikale Vernetzung ermöglicht die mensgrenzen hinweg durch Kooperation und dem Recycling von Kunststoffen mit Nutzung von Produktionsdaten für überge- mit Partnern entlang der Wertschöpfungs- Unternehmenspartnern gestartet werden. ordnete Geschäftsprozesse und Optimie- kette erweitert werden. Mit Schaffung dazu Die LIT Factory und die Institute der Kunst- rungsmethoden. einsetzbarer Datenplattformen (digitale stofftechnik an der JKU kooperieren auch Marktplätze) können Kunden gemeinsam erfolgreich mit den COMET Zentren Pro- digitale Services entlang der Wertschöp- 2Future, SCCH und Wood K plus. „Eine wesentliche Herausfor- fungskette von der Produktentwicklung, derung ist dabei die Schaffung Werkzeugkonstruktion und -bau, Prozess- simulation, Anlageninbetriebnahme, Pro- „Vielen Unternehmen ist be- offener Standards für den Infor- zessoptimierung und -überwachung bis wusst, dass sie bei der Wert- mations- und Datenaustausch.“ hin zur Wiederverwertung von Produkten schöpfung ihre Geschäftsmo- und Werkstoffen angeboten werden. Eine delle anpassen müssen.“ solches Netzwerk – als Allianz von Maschi- Wie ist der Status quo bei heimischen Un- nenbauern – bietet z.B. ADAMOS. Damit ternehmen? Sind sie „Fit for future“? werden beteiligte Unternehmen unterstützt Die digitale Transformation ist allgegen- ein digitales Portfolio für ihre Kunden anbie- Univ.-Prof. DI Dr. Georg Steinbichler wärtig. Produkte werden durch den glo- ten zu können. Derzeit arbeiten wir an der balen Wettbewerb auch in der Kunststoff- JKU mit Partnern an den Grundlagen zur Vorstand des Institutes für Polymer- industrie immer schneller commodisiert. Schaffung standardisierter Datensätze, um spritzgießtechnik Vielen Unternehmen ist bewusst, dass sie z.B. eine solche Datendurchgängigkeit ent- und Prozessautomatisierung (IPIM) ihre Geschäftsmodelle anpassen und die lang der Wertschöpfungskette im Spritz- Interim. Vorstand des Institutes für Wertschöpfung über die klassische Pro- gussbereich zu schaffen. Polymerextrusion duktinnovation hinaus sichern müssen. Vor und Compounding (IPEC) allem kleinere Unternehmen sind aufgrund Stichwort Forschung: Wo werden in den und Sprecher der LIT Factory der Informationsflut rund um das Thema kommenden Jahren Ihre Schwerpunkte überfordert bzw. verunsichert, zeitgerecht liegen? Forschungsschwerpunkte die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der Aufbau der Pilotfabrik Linz Institute of • Digitale Transformation im Poly- Aus diesem Grund ist eine seriöse Bera- Technology – LIT Factory – schreitet durch mer Processing tung durch Experten auf dem Gebiet und die sehr gute Unterstützung von Stadt • Modellbildung und Prozesssimu- das Netzwerken innerhalb und über die Linz und Land Oberösterreich sowie den lation Branche hinweg besonders wichtig. Kleine 25 nationalen und internationalen Firmen- • Plastifiziersysteme können von großen Unternehmen lernen, partnern voran. Diese wirtschaftsnahe und • Ultraschallmesstechnik und Sen- die zumeist Vorreiterrollen übernehmen. offene Infrastrukturplattform für die smarte sorik Bei einer Schwerpunktsetzung gilt es aber Kunststoffverarbeitung von der Bauteilent- • Einsatz additiver Fertigungsme- stets kritisch zu hinterfragen, ob man mit wicklung bis zur Wiederverwertung bie- thoden im Werkzeugbau einer Maßnahme intern im Unternehmen tet die Chance, gemeinsam ganzheitlich • Prozessentwicklung für die oder extern bei Kunden einen entsprechen- und disziplinenübergreifend zu innovieren, • Endlosfaserverstärkung wieder- den Nutzen stiften und damit auch Geld demonstrieren und zu lehren. Zusätzlich verwertbarer Verbundbauteile verdienen kann. Der Kunststoff-Cluster müssen die angesprochenen Datenplatt- bemüht sich hier auf breiter Basis Unter- formlösungen mit Partnern entwickelt und KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 9
SPRITZGUSS UND DIGITALISIERUNG Effiziente Produktionsqualität Die Industrie 4.0 Lösungen der WITTMANN Gruppe sind unter dem Oberbegriff WITTMANN 4.0 zusammengefasst und unter- stützen wesentlich die Effizienz- und Qualitätssteigerung der Produktion in einem kunststoffverarbeitenden Unternehmen. WITTMANN 4.0 Technologien nehmen dem automatische Erkennung der Zusammen- Gemeinsam betreiben die Unternehmen der Anwender viele Einstellungsarbeiten ab, die stellung von Produktionszellen, Rückver- Gruppe acht Produktionswerke in fünf Län- typischerweise bei einem Maschinenanlauf folgbarkeit von Teilen, Remote Servicing dern, und mit ihren 34 Standorten sind die und teilweise noch im Betrieb anfallen. Feh- sowie Condition Monitoring zu verstehen. zusätzlichen Vertriebsgesellschaften auf lerhafte Einstellungen werden vermieden Mit diesen Technologien wird nicht nur eine allen wichtigen Kunststoffmärkten der Welt und die Spritzgießmaschinen und Periphe- Smart Machine von WITTMANN BATTEN- vertreten. riegeräte erreichen schneller und dauerhaft FELD geboten, sondern auch eine vollstän- einen stabilen Produktionszustand. dige Smart Workcell, die Anwender online bei der Zusammenstellung einer Arbeits- „Außerdem hilft eine lückenlose Datenauf- zelle unterstützt, die Aufteilung der Einstel- zeichnung von Maschine und Peripherie, in- lungen automatisch vornimmt und viele telligente Analysen durchzuführen und den weitere Funktionen bietet. Gesamtprozess weiter zu optimieren“, prä- zisiert Michael Wittmann, Geschäftsführer Die WITTMANN Gruppe ist ein weltweit der WITTMANN Kunststoffgeräte GmbH. führender Hersteller von Spritzgießma- schinen, Robotern und Peripheriegeräten Unter WITTMANN 4.0 ist ein Paket an in- für die Kunststoff verarbeitende Industrie dividuellen Software-Modulen für diverse mit Hauptsitz in Wien, Österreich, beste- Kommunikationstechnologien, Simula- hend aus zwei Haupt-Geschäftsbereichen: tionen mit Hilfe von digitalen Zwillingen, WITTMANN BATTENFELD und WITTMANN. 10 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
BAUTEILENTWICKLUNG DIGITALISIERER KUNDENPORTAL ZUKUNFTSMACHER ZEITMASCHINE arburgXworld NEUE WELT DIGITALE TRANSFORMATION VERNETZER WEGBEREITER E arburgXworld steht für die wirklich umfassende Digitalisierung JAHR Ihres Unternehmens. Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg. Mit unserer Road to Digitalisation. Wählen Sie aus unterschiedlichsten Produkten und Services. Für mehr Produktionseffizienz. Digitalisieren Sie los! Mit arburgXworld! „Wir sind da.“ ARBURG ÖSTERREICH www.arburg.at KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 11
SPRITZGUSS UND DIGITALISIERUNG Das Kundenportal arburgXworld erleichtert die tägliche Arbeit rund um das Spritzgießen. Bild: ARBURG GmbH + Co KG arburgXworld: Digitalisierung steigert Produktionseffizienz Arburg beschäftigt sich intensiv damit, wie sich durch Digitalisierung die Produktionseffizienz steigern lässt. Im Programm arburgXworld sind alle digitalen Produkte und Services sowie das gleichnamige Kundenportal zusammengefasst. Es umfasst vier Pakete mit verschiedenen Apps und Ausbaustufen. Das Kundenportal erleichtert die Arbeit über reiche Wissensdatenbanken von Arburg talen Tools zählen serienmäßig vier Assis- die ganze Wertschöpfungskette des Spritz- und senkt so deutlich den Zeitaufwand für tenzpakete sowie optional der Füll- und der gießens hinweg. Mitarbeiter aus Einkauf, Produktionsplanung, Arbeitsvorbereitung Plastifizierassistent. Arbeitsvorbereitung und Instandhaltung und Qualitätssicherung. Der MachineFinder profitieren ebenso wie der Produktionsleiter unterstützt bei der Wahl der Schließ- und Daten erfassen und rückverfolgen sowie Einrichter und Maschinenbediener. Spritzeinheit. Über den DataDecoder lassen Arburg bietet zudem digitale Lösungen, mit Aus den in vier Paketen gebündelten Apps sich Maschinendatensätze lesbar anzeigen denen die Serienfertigung flexibel gestal- zieht vom Maschinenbediener bis zum Ge- und als scv- oder xlsx-Dateien sichern. tet, Ressourcen sparsam eingesetzt sowie schäftsführer praktisch jeder Nutzen für Produktivität, Qualität und Verfügbarkeit seine tägliche Arbeit. Erweiterungen zur digitalen Vernetzung gesteigert werden. Zu diesen Smart Pro- Das Paket Connect bietet maschinenbezo- duction-Lösungen zählt das Arburg Leit- Kundenportal bündelt digitale Services gene Erweiterungsmöglichkeiten zur digi- rechnersystem ALS. Dieses Arburg-eigene Das kostenfreie Paket Basic umfasst z.B. talen Vernetzung. Das MachineDashboard MES ist für eine detaillierte Produktionspla- die Apps MachineCenter, ServiceCen- zeigt detailliert Zustandsinformationen nung, Datenerfassung und Rückverfolgung ter, SelfService, Shop und Calendar. Sie und Kennzahlen zu einzelnen Allroundern in der Spritzgießfertigung ausgelegt. bieten einen Überblick über Maschinen- an. Hinzu kommt die Visualisierung des park, Service-Historie und anstehende Produktionsverlaufs. Wer das Leitrech- Weniger Stillstand, mehr Produktivität Wartungstermine. Das kostenpflichti- nersystem ALS nutzt, erhält mit dem ALS- Die digitalen Service-Dienstleistungen ge Paket Premium steigert zusätzlich Dashboard einen standortübergreifenden von arburgXworld umfassen z.B. die Apps die Maschinenverfügbarkeit. Die App Überblick zu Maschinenpark und Produk- Shop, SelfService und ServiceCenter. Über VirtualControl simuliert die Maschinen- tionskennzahlen. die App Configuration können Kunden den steuerung am PC oder Tablet. Zur Pre- Allrounder 270 S compact online konfigu- mium-Version der Apps MachineCenter Basis Connectivity serienmäßig rieren und bestellen. Der Arburg Remote und SelfService zählen eine erweiterte Über die digitalen Lösungen des Kunden- Service (ARS) ermöglicht einen zeitsparen- digitale Maschinenakte und das Feature portals hinaus entwickelt Arburg auch die den Online-Support. Im Bereich von Smart Video-Telefonie. „Smartheit“ seiner Maschinen kontinuier- Services hat Arburg durch Corona zudem lich weiter – zur Smart Machine. So sind die Möglichkeit der „remoten“ Maschinen- Zeit sparen und Daten auslesen alle neuen Allrounder mit einem IIoT-Gate- abnahme geschaffen. Die Ausbaustufe Premium Plus bietet way ausgestattet und verfügen über Basis Zugriff auf Berechnungstools und detail- Connectivity. Zu den unterstützenden digi- www.arburg.com 12 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
SPRITZGUSS UND DIGITALISIERUNG Der Gesamtprozess im Fokus der Digitalisierung Produkte und Lösungen, die im Zusammenhang mit der Digitalisierung hohe Qualität mit Effizienz vereinen: Dafür steht der Schwertberger Spritzgießmaschinenbauer ENGEL. Sein Portfolio ermöglicht smarte Serviceleistungen, vernetzte Fertigungs- prozesse und intelligente Maschinen. klen und Referenzwerten erkennt die Soft- Mit ENGEL sim link lassen sich die mit dem ware automatisch Abweichungen. In Form Simulationsprogramm Moldflow von Auto- einer Klartextmeldung weist der iQ process desk optimierten Prozessparameter direkt observer den Bediener auf ungünstige Pro- auf die Spritzgießmaschine übertragen. zesseinstellungen und -zustände hin und Umgekehrt können Prozessparameter und schlägt Optimierungsmaßnahmen vor. Messergebnisse aus der Spritzgießmaschi- Künstliche Intelligenz und Data Analytics ne direkt in Moldflow importiert werden. bilden die Basis für die intelligenten Algo- Auf diese Weise kann der Spritzgießer Si- rithmen zur Prozessüberwachung. Damit mulations- und Messdaten sehr einfach setzt ENGEL einen weiteren Meilenstein auf abgleichen, was die Qualität der Simulation dem Weg zur Smart Factory. verbessert. Simulation und reale Welt vereinen Leistbarer Wettbewerbsvorteil Ein weiteres Beispiel für die hohe Durch- Darüber hinaus lassen sich simulationsun- gängigkeit der Digitalisierungslösungen terstützt ungünstige Prozesseinstellungen von ENGEL ist sim link. Ziel der Software, fundiert analysieren und damit schneller die ENGEL in Kooperation mit Autodesk und gezielter beheben. „Durch die Verknüp- „Die Digitalisierung macht es möglich, Moldflow entwickelt hat, ist es, die Spritz- fung von Simulation und realem Produkti- das volle Effizienz- und Qualitätspo- gießsimulation mit dem realen Prozess zu onsprozess wird die Spritzgießsimulation verknüpfen, um den Spritzgießer über den zukünftig über den gesamten Produktle- tenzial, das die Spritzgießmaschine gesamten Produktlebenszyklus – von der benszyklus eine zentrale Rolle spielen“, ist oder Fertigungszelle bietet, auszu- Produktentwicklung und Werkzeugkonst- Kilian überzeugt, „die Simulation beschleu- schöpfen.“ ruktion bis zur laufenden Produktion – op- nigt die Prozesseinstellung, die Rüstprozes- Dr. Johannes Kilian, Leiter Prozesstechnologien von ENGEL Bild: ENGEL AUSTRIA timal unterstützen zu können. „Bis heute se und die Prozessoptimierung und steigert bleiben viele Erkenntnisse aus der Simula- damit deutlich die Produktivität und Qua- Die Digitalisierung eröffnet neue Chancen, tion von Spritzgießprozessen an der Ma- lität. Sie wird damit zunehmend auch für eine hohe Qualität mit Effizienz zu verei- schine ungenutzt“, beschreibt Dr. Johannes kleinere spritzgießverarbeitende Betriebe zu nen. Sie wird in der Spritzgießfertigung der Kilian, Leiter Prozesstechnologien von EN- einem leistbaren Wettbewerbsvorteil.“ Zukunft unverzichtbar für eine hohe Wett- GEL, die Motivation, die Simulations- und bewerbsfähigkeit sein. ENGEL hat diesen Prozessdaten miteinander zu verbinden. www.engelglobal.com Trend früh erkannt und bietet unter dem Namen inject 4.0 bereits heute ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen für intelligente Maschinen, vernetzte Ferti- gungsprozesse und smarte Serviceleistun- gen an. Ein Beispiel dafür sind intelligente Assistenzsysteme für die permanente An- passung qualitätsrelevanter Prozesspara- meter auf Basis von Echtzeitdaten. Auf dem Weg zur Smart Factory Lassen sich mit Assistenzsystemen bis- lang bereits einzelne Arbeitsschritte des Spritzgießprozesses optimieren, behält der von ENGEL neu entwickelte iQ process ob- server den Gesamtprozess im Blick. Über alle Phasen des Spritzgießprozesses – Plastifizieren, Einspritzen, Kühlen und Ent- formen – analysiert die Software kontinu- ierlich mehrere hundert Parameter. Durch Der neue iQ process observer analysiert über alle Phasen des Spritzgießprozesses mehrere hundert Prozessparameter. den Abgleich der Daten mit vorherigen Zy- Bild: ENGEL AUSTRIA KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 13
KOOPERATIONEN Kombinierte Magnetron/Surfatron-Abscheidung von TiO2 im metallischen Modus Bild: Universität Budweis/Labor für Angewandte Plasmaphysik und Nanostrukturen Forschungsnetzwerk bringt Medizintechnik voran Das neue Projekt NABIAM vernetzt Kooperationspartner aus Oberösterreich und Südböhmen. In den Bereichen Nanotechnolo- gie, Biosensoren und Additive Fertigung gibt es in beiden Ländern Experten in Forschung, Wirtschaft und Start-ups. Das will das Forschungsprojekt nun für Innovationen nutzen. Kunststoff- und Medizintechnik gehören und Forschungsnetzwerk an die oö. Stand- innovative Konzepte wie Design Thinking sowohl zu den Stärkefeldern Oberöster- ortagentur Business Upper Austria. Projekt- oder Matchmaking Events, angelehnt an reichs als auch Südböhmens. Die Vernet- managerin Ingrid Linhartova fand über das das Konzept eines Innovation Hubs. Un- zungs- und Kooperationskraft ist allerdings Netzwerk Europaregion Donau-Moldau den ternehmen, Universitäten, Forschungsein- ausbaufähig. Das vorhandene Know-how passenden tschechischen Partner. Über richtungen und Cluster soll so der Zugang ist nicht allen zugänglich und innovativen dieses Netzwerk bildete sich schließlich zu den neuesten Forschungsergebnissen, Start-ups fehlt Hightech-Produktions- und das NABIAM-Konsortium. Projektleiter sind Fachkenntnissen und Technologien erleich- Forschungsausstattung. Profactor sowie der Kunststoff- und Medi- tert werden. zintechnik-Cluster, Forschungspartner ist Neues Innovationsnetzwerk die Südböhmische Universität Budweis mit „Unternehmen in Südböhmen und Genau da will das Projekt NABIAM nun dem Institut für Angewandte Informatik. Oberösterreich verfügen selten über ansetzen und potenzielle Kooperations- das richtige Instrument, um F&E- partner für technologieübergreifende Ge- Innovation durch Kooperationen Partner zu finden. Dies führt zu ei- meinschaftsprojekte mit dem Fokus auf Ziel des Projekts ist der Aufbau langfristi- ner verlangsamten Entwicklung und medizintechnische Anwendungen vernet- ger Beziehungen zu relevanten Akteuren Innovation. Unser Projekt wird das zen. NABIAM steht für Nanotechnologien, aus Forschung, Entwicklung und Wirt- Biosensoren und Additive Manufacturing schaft in Oberösterreich und Südböhmen Vernetzen von Organisationen er- (Additive Fertigung). Die Idee zum Pro- zu den Bereichen Polymerelektronik und leichtern, um moderne Technologien jekt hatte die Steyrer Innovations- und Medizintechnik, mit Fokus auf den The- und innovative Ansätze zu fördern.“ Forschungsschmiede Profactor GmbH. men Biosensoren, Nanotechnologie und Projektmanager Jakub Geyer, Universität Budweis Additive Fertigung (3D-Druck). Dieses In- „Wir haben sowohl in Oberösterreich novationsnetzwerk wird die Wettbewerbs- als auch in Südböhmen exzellente For- fähigkeit und Innovationskraft der beiden scher und Technologien von interna- Projektregionen stärken. Die Finanzierung tionalem Rang. Aufgrund der Sprach- erfolgt aus dem EU-Programm INTERREG barriere arbeiten wir bislang kaum Österreich – Tschechische Republik bzw. zusammen. Das Projekt NABIAM wird dem Fonds für regionale Entwicklung der uns helfen, Synergien zu nutzen, um Europäischen Union. NABIAM erhebt nun die Forschungsschwerpunkte sowie den gemeinsam höhere Schlagkraft und Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln vom Bund und Land Oberösterreich. Forschungsbedarf in den beiden Regionen Sichtbarkeit zu erzielen“ und visualisiert die Kompetenzen sowie Andreas Pichler, Forschungs- und Entwicklungsleiter bei Profactor Forschungsinfrastruktur in einer Technolo- gie-Roadmap sowie einer Kompetenzland- Profactor wandte sich mit der Idee für ein karte. Danach wird ein offener Innovations- österreichisch-tschechisches Innovations- prozess entwickelt. NABIAM nutzt dafür Kofinanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 14 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
SPRITZGUSS UND DIGITALISIERUNG Hochwertiger Spritzguss aus Salzburg bringt Ideen in Form Spritzgussformteile begegnen uns im Alltag in vielfältiger Form. Die Mobilitätsindustrie benötigt die Bauteile und Komponen- ten ebenso wie die Medizintechnik. Seletec Plastic Products aus Uttendorf hat sich auf hochwertige, individuelle Kunststoff- Spritzgussprodukte spezialisiert. kunststoffe wie PMMA, PS, PE, PP, PA, POM, ABS um biopolymerbasierte Materialien er- weitert“, sagt die Geschäftsführerin. In der Produktion wird auch Recyclingmaterial verwendet. Umfassend zertifiziert Durch die große Bandbreite an nationa- len und internationalen Kunden legt Se- letec den Fokus auf ein zertifiziertes und integriertes Qualitätsmanagement-System. Dabei ist das Uttendorfer Unternehmen ne- ben DIN EN ISO 9001, VDA 6.1 bereits seit 2000 durch die Einführung eines Umwelt- managementsystems ISO 14001 zertifi- ziert. Für die rund 120 Kunden produziert Seletec mehr als 1.000 Produkte für techni- Für jede Anwendung – hier für die Mobilitätsindustrie – verwendet Seletec die geeignete Materialtype. sche Anwendungen in unterschiedlichsten Bild: Seletec Branchen. Die dafür benötigten Werkzeu- Aktuell beschäftigt sich Seletec Plastic Agrarwirtschaft, dem Maschinenbau, der ge – mehr als 700 verschiedene – werden Products besonders im Bereich der Auto- Werbe-Industrie sowie der Medizintechnik. zum Teil im eigenen Haus hergestellt. matisierung mit dem Thema Modularisie- rung, um für den Kunden eine effiziente und Von der Simulation zum fertigen Produkt www.seletec.com garantierte Gutteilfertigung anbieten zu Mit dem Team von 40 Mitarbeitern hat Se- können. „Das ist vor allem im Mehrkompo- letec schon früh auf ein hochwertiges En- nentenspritzguss, beim In-Mould-Labeling gineering durch eigene Experten im Bereich bzw. Folienhinterspritzen von Dekoren und Konstruktion und Füllsimulation gesetzt. Funktionen, aber auch beim Umspritzen „Der eigene Werkzeug- und Formenbau ist von Elektronik-Komponenten ein wichti- dabei unser wesentlicher Erfolgsfaktor, da ger Begleitfaktor“, erklärt Geschäftsführe- wir damit für Projekte namhafter Kunden rin DI Dr. Sabine Klepsch. Durch die hohe als Entwicklungspartner auf Augenhöhe Kompetenz bei technischen Kunststoffen agieren. Dadurch sind wir als Lohnfertiger und insbesondere bei der Verarbeitung nicht so einfach austauschbar, weil die mit innovativen Werkzeugkonzepten für eingebrachte Entwicklungskompetenz im- Hochleistungskunststoffe wie PEI, PPS und mer auf eine längerfristige Partnerschaft Mag. Lena Scharler, Prokuristin Seletec Plastic Products GmbH & Co KG Bild: VMS Fotografie PEEK betreut das Salzburger Familienun- abzielt“, betont Klepsch. Der hauseigene ternehmen Kunden in unterschiedlichsten Werkzeug- und Formenbau garantiert, die Branchen wie der Mobilitätstechnik, der Flexibilität und Innovationskraft im Unter- nehmen zu halten. Nachhaltig und umweltschonend Sabine Klepsch ist 2019 in die Geschäfts- führung neben ihrem Vater, DI Wilhelm Klepsch, eingestiegen und leitet das Team mit der Prokuristin Mag. Lena Scharler und dem Technischen Leiter, Ing. Stephan Loitfelder. „Nachhaltigkeit in der Fertigung „Unser eigener Werkzeug- und und in der Produktentwicklung ist uns ein Formenbau ist unser Erfolgsfaktor.“ besonderes Anliegen. Deshalb haben wir DI Dr. Sabine Klepsch, Geschäftsführerin Seletec Plastic Die Leistung von Seletec: von der Simulation Products GmbH & Co KG zum fertigen Produkt. Bild: Seletec das Technologieportfolio der Standard- Bild: PRIVAT KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020 15
HALBZEUGVERARBEITUNG Hightech-Mischbehälter aus Kunststoff statt Pflugscharen HESON gilt als einer der führenden Halbzeug-Verarbeiter in Österreich: Das 1944 gegründete Unternehmen hat sich vom Erzeu- ger von Pflugscharen zu einem Leitbetrieb entwickelt, der mit Innovationen aufhorchen lässt. Ein Beispiel sind hochbeständige Behälter aus Kunststoff, in denen Säuren und Basen verarbeitet werden. In den 1,8 Meter weiten und 3,8 m hohen (Type AGRU 2,3 mm ECTFE GGS kaschierte Die technische Auslegung und Verarbei- Mischbehältern wird ein breites Spektrum Platten) besticht durch exzellente Korrosi- tung von Halbzeugen der hochtechnischen verschiedenster Säuren und Basen, wie onsbeständigkeit gegenüber Säuren und Fluorkunststoffe wie PFA und FEP gehört zum Beispiel Natriumhypochlorit, Phos- Basen, sowie durch eine ausgezeichnete ebenso zum Liefer-Repertoire von HESON phorsäure, Chlorwasserstoffsäure oder Thermoformbarkeit. wie die Kombination von Metall- und Kunst- Essigsäure, verarbeitet. Dabei beträgt die stoffbauteilen. Prozesstemperatur bis zu 50 °C, wodurch Umfassende Kompetenz eine hohe chemische und thermische Be- Planung, Fertigung und Zusam- www.heson.com ständigkeit, sowohl gegen Säuren als auch menführung der ECTFE-Inliner Basen, erforderlich ist. Durch die Dual- mit den restlichen Bauteilen Laminat-Konstruktion von HESON können und sämtlichen Dichtheits- und die Vorteile des ECTFE-Kunststoffs so- Füllproben finden bei HESON wie der GFK-Verstärkung genutzt werden. Metall- und Kunststofftechnik Aufgrund ihrer hohen chemischen und statt. Das Portfolio von HESON thermischen Beständigkeit gewährleis- reicht vom einfachen Behälterbau tet die ECTFE-Auskleidung die Prozess- bis zu kompletten Tanklagern und Sicherheit im Umgang mit Säuren und Ba- umfasst verfahrenstechnische sen. Das GFK-Laminat sorgt für die erfor- Abluftreinigungs-Anlagen sowie derliche mechanische Festigkeit und Sta- komplette Vorbehandlungsanla Die Behälter gewähren sicheren Umgang mit Säuren und bilität. Das ausgewählte ECTFE-Material gen in Feuerverzinkungsbetrieben. Basen. Bild: Heson Nachhaltigkeit bleibt bestimmendes Thema Röchling Industrial Oepping verfolgt konsequenten Kurs durch nachhaltige Herstellung und Einsatz von Kunststoffen. Mit in- telligenter Sensorik leistet das Unternehmen einen positiven Beitrag zur Prozessverbesserung und Reduktion von Ressourcen. Röchling Industrial Oepping ist Entwick- men entgegen. Hohe Mikroplastik-Emissi- überragenden 85 % verglichen zur Herstel- lungspartner bei Lösungen aus Kunststoff on und CO2-Ausstoß sind in aller Munde. lung einer Stahlschnecke. in den Bereichen Papier, Agrar, Wasser Röchling beweist jedoch das Gegenteil: Das und dem Maschinenbau und setzt kon- Unternehmen hat Berechnungen durchge- Der Effizienz zuliebe sequent auf Nachhaltigkeit durch smarte führt, welche ROBALON® in den direkten Neben Prozessverbesserungen und Effizi- Produkte. Das Unternehmen hat sich un- Vergleich zu Stahl stellt. Die Ergebnisse enzsteigerung beschäftigt sich das Unter- ter anderem der Kläranlagentechnologie sprechen für sich. Bei der Materialherstel- nehmen auch mit Kreislaufwirtschaft und gewidmet. Darin verbaute Hebeschnecken lung zweier gleichwertiger Schnecken- der Wiederbelebung von Verschleißteilen. bestehen seit Jahrzehnten aus Stahl, ob- ausführungen punktet die ROBALON®- wohl Rost das Grundübel für Verschleiß Schnecke mit einer CO2-Einsparung von www.roechling-industrial.com/oepping ist. Röchling hat sich dem Problem gestellt und eine neue Lösung mit Hebeschnecken aus dem hochverschleißfesten Kunststoff ROBALON® entwickelt. Nicht nur Rost- schäden sind Geschichte, die Kunststoff- ausführung kann den Wirkungsgrad um bis zu 50 Prozent erhöhen. Der Umwelt zuliebe Gesamtpaket aus ROBALON®- Hebeschnecke, ROBALON® Auch der allgemeinen Skepsis gegenüber Trogauskleidung und ROBALON®-Lager Kunststoffprodukten wirkt das Unterneh- Bild: Röchling Industrial Oepping 16 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
HALBZEUGVERARBEITUNG Mehr als nur ein Kunststoff-Händler Wenn es um Kunststoff-Halbzeuge geht, gilt das Handelsunternehmen Senova Kunststoffe als eine der führenden Adressen im Land. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist der Firmensitz in Uttendorf auch zu einer Produktionsstätte geworden. Das Unternehmen entwickelte ein Flächendesinfektionsmittel - speziell geeignet für Kunststoffe und Oberflächen aus Kunststoffen. Die Angebotspalette von Senova ist viel- ge wie Platten, Folien, Stäbe, Profile, Rohre fältig: Davon zeugen viele Referenzprojek- und Fittings sowie Stegplatten, Paneele, te im Land - von Seilbahnstationen über Verbundplatten und Alu-Profilsysteme, für Wohnbau bis Lärmschutz. Kunden können Industrie, Werbetechnik und Bau. Weiters aus einem Portfolio von 2.000 verschiede- bietet die Firma Bearbeitungsservice (Sä- nen Artikeln wählen, rund 1.000 davon sind gen, CNC-Fräsen, Bohren) an. In Österreich auf Lager und sofort verfügbar. Das 1986 werden von 2 Standorten (Uttendorf und gegründete Unternehmen ist auch eine Wien) Gewerbe- und Industriekunden be- verlässliche Anlaufstelle, wenn es um Ex- liefert. Zwei weitere Niederlassungen be- pertenwissen geht. Der hohe Ausbildungs- finden sich in München und Bratislava. Das grad und das Know-how der Mitarbeiter Unternehmen ist nach ISO 9001 und 14001 garantiert Kunden einen umfassenden Be- zertifiziert. ratungs- und Entwicklungsservice. Auch die Kreislaufwirtschaft zählt zu den Lieferung binnen kurzer Zeit Stärken von Senova: Platten zur thermi- Vom neuen Logistikcenter in Uttendorf und schen Trennung stammen zu 100 % aus der Niederlassung in Wien werden Liefe- Recyclingmaterialien. Zuschnittabfälle von rungen in Standardformaten und Zuschnit- Polycarbonat und Acryl werden zur Rück- te innerhalb von 48 Stunden österreichweit führung in den Kreislauf gesammelt. Prokurist Wolfgang Scharler mit dem neuen ausgeführt. Senova Kunststoffe ist ein Han- Desinfektionsmittel für Kunststoff-Flächen delsunternehmen für Kunststoff-Halbzeu- www.senova.com Bild: Senova WE DRIVE THE CIRCULAR ECONOMY. Ob Inhouse-, Postconsumer oder Bottle-Recycling: Nur wenn Maschinen perfekt auf die jeweilige Anforderung abgestimmt sind, gelingt es Kreisläufe präzise und profitabel zu schließen. Vertrauen Sie dabei auf die Nummer 1-Technologie von EREMA: Über 6000 unserer Maschinen und Systeme produzieren so jährlich rund 14,5 Mio. Tonnen hochwertiges Granulat – hocheffizient und energiesparend. CHOOSE THE NUMBER ONE.
ANWENDERFOKUS BAUBEREICH Suncolor® protect: Der technisch hoch entwickelte „Stoßdämpfer“ wird als Werkstoff für Fahrrad- und Sporthelme verwendet. Bild: Sunpor KC-Beirat im Gespräch „Grauer Superdämmer“ setzt neue Maßstäbe in der Wärmedämmung Die Sunpor Kunststoff GmbH in St. Pölten zählt zu den führenden europäischen Produzenten von EPS-Granulaten. Hauptab- nehmer sind Hersteller von Dämmprodukten, Verpackungen und Sporthelmen. CFO Reinhard Reisinger, KC-Beirat, sprach mit KC-aktuell über den Werkstoff und die aktuellen Herausforderungen. Sunpor ist mit Innovationen stark gewach- trieb bestrebt, unsere Verantwortung für und wird für die EPS-Branche ein Meilen- sen. Was ist das Besondere an der Neu- Mensch und Umwelt zu leben. Der Mitar- stein in der Nachhaltigkeit und Ökologie im entwicklung Lambdapor®? beiterschutz und auch die gesellschaft- Rahmen der Kreislaufwirtschaft von EPS Sunpor war ein wichtiger Treiber für die liche Verantwortung stehen bei Sunpor, gesetzt und weiter vorangetrieben. Das Entwicklung dieses Materials, wir haben die neben unseren Themen der ökologischen heißt, dass sich mehr als 70 Unternehmen luftgefüllten EPS-Zellen mit feinen Grafitp- Nachhaltigkeit und dem Thema der sozia- engagieren – so auch Sunpor – mit dem artikeln versehen – daher auch die typische len Verantwortung, im Fokus. Der Sunpor- Ziel, EPS neu aufzubereiten und wieder zu graue Farbe. Lambdapor® als „grauer Su- Mitarbeiter ist eine der Säulen von Sunpor. hochwertigem neuen EPS zu verarbeiten. perdämmer“ setzt in der Dämmung mit vie- Daher unterstützen wir unsere Mitarbeiter Somit wird der voran genannte Kreislauf len Attributen neue Maßstäbe. Die Dämm- im Rahmen unserer Unternehmenskultur in des Dämmstoffes zur Gänze geschlossen. leistung ist um bis zu 25 Prozent besser als den Bereichen Kommunikation, Teamarbeit, Damit setzt Sunpor als verantwortungsvol- jene von weißem EPS. Die nötige Dämm- Engagement und Chancenkultur. Aber auch les Unternehmen durch aktives Recycling wirkung wird gegenüber weißem Material gezielte soziale und gemeinnützige Initiati- einen ökologischen Fußabdruck. mit viel dünneren Dämmplatten erreicht. ven in der Region sind uns ein besonderes Weiters spart Lambdapor® in der Herstel- Anliegen. Sie sind mit Suncolor auf einem sehr spe- lung zusätzliche Rohstoffe durch seine zialisierten Markt tätig. Was ist dabei die Leichtigkeit, Stabilität und Dämmkraft. Wie haben Sie auf COVID-19 reagiert bzw. Besonderheit? reagieren müssen? Suncolor ist nicht nur eingefärbtes EPS, Wie sieht die HSE-Strategie bzw. das Si- Selbstverständlich hat Sunpor die entspre- sondern repräsentiert die modernste cherheitsmanagement bei Sunpor aus? chenden Sicherheits- und Umweltmaß- Extrusionstechnologie. Es entstehen Pro- Sunpor legt besonders in der Produktion nahmen mehr als erfüllt. Somit können wir dukte wie Helmmaterial unter dem Motto Wert auf Verantwortung für die Welt von heute auf eine gesunde Entwicklung zu- „Lebensretter mit Lifestyle“, Verpackung à morgen. An beiden Standorten in St. Pöl- rückschauen. Sunpor hat in dieser Situation la carte, Lambdalit® – ein Funktionswerk- ten-Stattersdorf und St. Pölten-Radlberg die Schnellhilfe-Maßnahmen des Bundes stoff mit hoher Dichte und andere Applika- produzieren wir nach dem Responsible teilweise genutzt. Vor allem die sehr un- tionen aus der Sunpor-Produktfamilie. Der Care-Standard, der weltweit als die an- bürokratischen Themen wie Steuern- und starke F&E-Fokus bei Sunpor eröffnet mit spruchsvollste Verpflichtung in der che- Abgabenstundung. neuen Anwendungen neue wirtschaftliche mischen Industrie für eine umwelt- und Perspektiven: Anwendungen „neu gedacht“ gesundheitsschonende Produktionsweise Ökologischer Fußabdruck: Wie bearbeiten und mit neuen Vorzügen. Wir verhelfen Ide- gilt. Mit gezielten Investitionen sind wir als Sie das Thema Recycling F&E-seitig? en zur serienreifen Umsetzung auf der Ba- Kunststoffproduzent und chemischer Be- Mit der Initiative PolyStyreneLoop wurde sis von Sunpor-EPS. 18 KC-aktuell | Ausgabe 3 - Oktober 2020
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