Kinostart: 31. Oktober 2018 - präsentiert - cinema berlin

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Kinostart: 31. Oktober 2018 - präsentiert - cinema berlin
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Kinostart: 31. Oktober 2018
INHALTSVERZEICHNIS

BESETZUNG & FILMEMACHER ...............................................................................3

KURZINHALT & PRESSENOTIZ................................................................................4

INHALT .......................................................................................................................5

ÜBER DIE PRODUKTION ..........................................................................................8

DIE DARSTELLER ................................................................................................... 15
Lars Eidinger (Christian) ............................................................................................ 15
Bjarne Mädel (Georg) ................................................................................................ 15
Sandra Hüller (Tanja) ................................................................................................ 16
Franka Potente (Ute) ................................................................................................. 17
Alexandra Maria Lara (Ingrid) .................................................................................... 17
Jella Haase (Willie) .................................................................................................... 18
Jördis Triebel (Lisa) ................................................................................................... 18
Wotan Wilke Möhring (Hantel) ................................................................................... 19

DIE FILMEMACHER ................................................................................................. 20
Markus Goller (Regie, Produktion) ............................................................................ 20
Oliver Ziegenbalg (Drehbuch, Produktion)................................................................. 20
Frank Griebe (Kamera) .............................................................................................. 21
Jan Gallasch (Koproduktion) ..................................................................................... 21
Tobias Herrmann (Koproduktion) .............................................................................. 21

TECHNISCHE ANGABEN ........................................................................................ 22

KONTAKTE ............................................................................................................... 23
DIE BESETZUNG

Christian ............................................................................................ LARS EIDINGER
Georg................................................................................................. BJARNE MÄDEL
Tanja................................................................................................ SANDRA HÜLLER
Ingrid................................................................................. ALEXANDRA MARIA LARA
Ute ................................................................................................ FRANKA POTENTE
Willie ...................................................................................................... JELLA HAASE
Lisa ................................................................................................... JÖRDIS TRIEBEL
Hantel ................................................................................ WOTAN WILKE MÖHRING

DIE FILMEMACHER

Regie .............................................................................................. MARKUS GOLLER
Drehbuch .................................................................................. OLIVER ZIEGENBALG
Produktion ...................................................................................... MARKUS GOLLER
................................................................................................. OLIVER ZIEGENBALG
Koproduktion (Pictures in a Frame) .................................................... JAN GALLASCH
................................................................................................... TOBIAS HERRMANN
Koproduktion (Deutsche Columbia Pictures) ............................. MARTIN BACHMANN
................................................................................................... EVA VAN LEEUWEN
Kamera ............................................................................................... FRANK GRIEBE
Szenenbild ................................................................... MARLEN VON HEYDENABER
Schnitt........................................................................................ MATTI FALKENBERG
Kostüm .................................................................................... RAMONA KLINIKOWKI
Ton ................................................................................................ CHRISTOPH KÖPF
Musik ................................................................................................ ANDREJ MELITA
Music Supervisor ........................................................................ MILENA FESSMANN
Casting Director ......................................................................................... NINA HAUN
Maske .......................................................................................... KITTY KRATSCHKE
.......................................................................................SONIA SALAZAR-DELGADO
Produktionsleitung ....................................................................... FELIX LEITERMANN

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KURZINHALT

Nach 30 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg (Bjarne Mädel) und Christian (Lars
Eidinger) auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu
sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der
weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat
kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung:
Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer
geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben
Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit
über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter. Während sie schräge
Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben, stellen sie
nach und nach fest, dass es bei ihrem Trip nicht alleine darum geht, einmal quer durch
Deutschland zu fahren, sondern den Weg zurück zueinander zu finden.

PRESSENOTIZ

Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg, das Erfolgsduo hinter dem
Komödien-Hit „Friendship!“ (2010), sind endlich wieder vereint: Mit 25 KM/H erzählen sie die
hochkomische und zugleich berührende Geschichte zweier Brüder, die erst mithilfe von viel
Benzin & wenig PS zu der Erkenntnis gelangen, dass Blut eben doch dicker ist als Wasser.
Eine unverblümt ehrliche Komödie über familiären Zusammenhalt, lang vergessene Träume
und den Mut, einfach mal alles anders zu machen. Hierfür haben sie einen hochkarätigen
Cast versammelt: Lars Eidinger („Terror“) und Bjarne Mädel („Tatortreiniger“), Sandra Hüller
(„Toni Erdmann“), Jella Haase („Fack Ju Göhte 1-3“), Franka Potente („Elementarteilchen“),
Alexandra Maria Lara („Der geilste Tag“), Jördis Triebel („Ich und Kaminski“) und Wotan
Wilke Möhring („Happy Burnout“).

25 KM/H ist eine Produktion der Sunny Side Up GmbH, in Koproduktion mit der Deutschen
Columbia Pictures Filmproduktion, der Pictures in a Frame GmbH, der Mythos Film GmbH &
Co. KG sowie der Traumfabrik Babelsberg & 26. Babelsberg Film GmbH. Der Film wird
gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB), dem FilmFernsehFonds Bayern
(FFF), der Filmförderungsanstalt (FFA), der Medien- und Filmgesellschaft Baden-
Württemberg (MFG), der Film- und Medienstiftung NRW, der Filmförderung Hamburg
Schleswig-Holstein (FFHSH) sowie dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF).

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INHALT

Regel 1: Die Reise beginnt am Brunnen des Marktplatzes von Löchingen und endet, wenn
die Teilnehmer am Timmendorfer Strand in die Ostsee pinkeln.
Regel 2: Die Reise muss auf dem Mofa gemacht werden.
Regel 3: Die Teilnehmer verpflichten sich, während der Reise zu trinken, Drogen zu nehmen,
Sex zu haben, die gesamte Karte bei einem Griechen auf einmal zu essen, nackt über die
Autobahn zu fahren, eine schlafende Kuh umzustoßen und einen 20-Meter-„Wheelie“
hangabwärts zu machen.

– Wahnsinn, waren wir peinlich.

Seit fast 30 Jahren war Christian Schneider (LARS EIDINGER) nicht mehr zu Hause. Erst
die Beerdigung seines Vaters führt ihn zurück in seinen Heimatort Löchingen im
Schwarzwald – und dazu kommt er auch noch zu spät: Sein Taxi steht geschlagene 20
Minuten an einer einsamen Bahnschranke. Willkommen in der Provinz! Als Christian endlich
auf dem Friedhof auftaucht, geht sein Bruder Georg (BJARNE MÄDEL) vor der
versammelten Trauergemeinde auf ihn los. Statt einer Umarmung gibt es zur Begrüßung
einen peinlichen Ringkampf.

Nach der Trauerfeier sitzen die Brüder in der Stube ihres Elternhauses. Christian versucht
Konversation zu machen, Georg straft ihn mit mürrischem Schweigen. Auf Christians
Entschuldigungen pfeift er. Sein „kleiner“ Bruder, ein Jahr jünger, ist jetzt Top-Manager, lebt
inzwischen in Singapur und ist so busy, dass er erst nach drei Monaten den Balkon seines
Apartments entdeckt hat. Der verantwortungsbewusste Georg war nie von zu Hause weg, ist
Tischler geworden und hat bis zuletzt den kranken Vater gepflegt. Christian ist damals
einfach abgehauen, insofern hat Georg ihm nichts zu sagen.

Mittlerweile hat Christian den sturen Hausherrn alleingelassen und erkundet sein altes
Zuhause, als es an der Tür klingelt. Georgs Jugendliebe Tanja (SANDRA HÜLLER) bringt
Lebensmittel und eine Flasche Schnaps vorbei. Georg liegt ihr ganz offensichtlich am
Herzen, geheiratet hat sie aber einen anderen. Christian ist beeindruckt, wie attraktiv „das
Tännle“ immer noch ist. Er hat sie gar nicht gleich erkannt. Tanja will nicht weiter stören und
verabschiedet sich schnell wieder. Christian, der mittlerweile einiges intus hat, dirigiert Georg
auf den Dachboden.

Hier oben ist die Zeit stehengeblieben, sogar die Tischtennisplatte steht noch da. Die
Schneider-Brüder haben früher im Verein gespielt und waren richtig gut. Christian und Georg
liefern sich ein wildes Match. Wer einen Punkt macht, muss einen Schnaps trinken. Der
grimmige Georg taut zusehends auf. Beide sind schon ziemlich angeheitert, als sie die alte
Deutschland-Karte mit Stickern und Notizen finden. Mit 15, 16 hatten Georg und Christian
eine Mofa-Tour geplant, vom Marktplatz in Löchingen bis zum Timmendorfer Strand an der
Ostsee. Warum holen sie den Trip nicht endlich nach, jetzt gleich?

Die Mofas, Christians frisierter Chopper und Georgs alte Zündapp, stehen tatsächlich noch in
der vollgerümpelten Garage. Eigentlich soll Christian gleich morgen früh im Flieger zurück
nach Singapur sitzen, Georg hätte eine Scheune zu richten. Aber in ihrer Schnapslaune
fahren sie, immer noch in ihren schwarzen Anzügen, einfach los.

Am frühen Morgen setzt schlagartig die Ernüchterung ein. Nach der schlaflosen Nacht im
Sattel checken Christian und Georg, erschöpft und verkatert, erstmal in ein Kurhotel ein.
Christian hat zwölf Anrufe von seinem Chef auf der Mailbox, Euphorie und Abenteuerlust
sind futsch. Er muss zurück in sein Leben. Irgendwann nimmt er sich Urlaub und dann holen
sie ihre Tour nach, verspricht Christian. Georg weiß es besser: Wenn sie jetzt nicht
weiterfahren, wird es nie was. Er hat es so satt, dass sein Bruder immer abhaut. Bockig und
zu allem entschlossen lässt er Christian beim Luxus-Frühstück sitzen und stürmt zu seinem
Mofa.

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Weit ist Georg noch nicht gekommen, als Christian ihn auf der Landstraße einholt. Sein
Handy bleibt aus, sie ziehen das jetzt zusammen durch! Und der Wahnsinn hat Methode: Die
Brüder nehmen immer abwechselnd die zweite Ausfahrt rechts und dann wieder links.

Mit gemächlichen 25 km/h führt der Weg durch die idyllischen Weinberge der Badischen
Bergstraße. Im Ort findet gerade das traditionelle Weinfest statt. Unter den Besuchern sind
auch Ingrid (ALEXANDRA MARIA LARA) und ihre Freundin Ute (FRANKA POTENTE), die
offensiv den schüchternen Georg anflirtet. Der forsche Christian muss nachhelfen und
schubst ihn zum Tisch der Damen.

Georg wird langsam lockerer. Christian lässt seinen Charme spielen und gibt damit an, dass
sein Bruder und er nicht nur Tischtennis-, sondern auch Stepptanz-Legenden sind. Und er
liefert auch gleich den Beweis: Christian entert die Bühne und unterbricht die Band. Georg
möchte im Boden versinken, steht aber Sekunden später neben Christian. Zur allgemeinen
und wohl auch zu ihrer eigenen Überraschung legen die Schneiders eine coole Choreografie
à la Fred Astaire hin. Ute und Ingrid sind hingerissen.

Die Nacht zu viert in Ingrids schickem Haus verläuft zwar etwas anders als erwartet, vor
allem für Georg aber durchaus befriedigend. Die Tour wird am nächsten Morgen unbeirrt
fortgesetzt. Nächster Punkt auf der To-do-Liste, die sie als Teenager aufgesetzt haben:
Einmal alles essen, was beim Griechen auf der Speisekarte steht. Christian findet zwar, dass
sie jetzt nicht jede dämliche Idee in die Tat umsetzen müssen, die sie mit 15 hatten. Aber
Georg kennt kein Halten mehr.

Unterwegs kommen sich die Brüder allmählich näher, aus den ständigen Frotzeleien
entwickeln sich echte Gespräche. So erfährt Christian auch, warum sich Georg damals
dieses „hässliche“ Mofa ausgesucht hat: Es hat eine lange Sitzbank, auf der „das Tännle“
mitfahren sollte. Ist sie dann aber nie.

Inzwischen tuckert das Duo durch Nordrhein-Westfalen und nimmt Richtung Paderborn
spontan zwei junge Anhalter mit: Willie (JELLA HAASE) und ihr Freund wollen zum
„Wurzelfestival“, eine Art Selbsterfahrungs-Camp für Hipster – „back to the roots“. Da
kommen ihre Chauffeure direkt mit. Christian gibt sich betont lässig und spöttisch-distanziert,
wird dann aber von der erstaunlich reifen Willie in ein tiefgründiges Gespräch verwickelt –
das ein auch für Georg überraschendes Geständnis zutage fördert: Christian hat in Berlin
einen Sohn, von dem er nur weiß, dass er Konrad heißt. Von der Mutter hat er sich schon
vor der Geburt getrennt.

Der nächste Tour-Tag verhagelt Christian endgültig die Laune. Dauerregen. Christian hat
sich ausgezogen und fährt in Boxershorts, die nassen Klamotten auf dem Gepäckträger, als
ihnen ein Streifenwagen entgegenkommt. Die amüsierten Polizisten teilen zwei Strafzettel
aus – für das Fahren ohne Helm! Bis zur Landesgrenze müssen Georg und Christian ihre
Mofas schieben, mit Polizei-Eskorte.

Georg hat einen neuen Plan: Sie machen einen Abstecher nach Berlin, um Christians Sohn
zu besuchen. Christian will nicht, nach 15 Jahren Funkstille wartet der doch bestimmt nicht
auf ihn. Die Diskussion endet in einem handfesten Streit. Danach ist Christian so aufgewühlt,
dass er sofort los muss. Sie fahren die Nacht durch.

Die alte Adresse seiner Ex-Freundin Lisa hat Christian noch. Während Georg profimäßig die
Klingelschilder checkt, postiert sich Christian auf der anderen Straßenseite und beobachtet
das Haus. Er weiß ja nicht mal, wie sein Sohn aussieht, erkennt ihn jedoch sofort, als Konrad
wenig später tatsächlich aus der Tür tritt – zusammen mit seiner Mutter Lisa (JÖRDIS
TRIEBEL). Die Brüder nehmen die Verfolgung auf.

Konrad spielt im Park mit Freunden Fußball, schießt – und der Ball landet direkt vor den
Privatdetektiven Christian und Georg. Die beiden dürfen mitspielen, danach sitzen sie auf
der Wiese und reden. Konrad ist ein toller Junge und die Ähnlichkeit mit seinem Vater
unverkennbar. Christian ist überwältigt, weiß aber nicht, wohin mit seinen Gefühlen. Gut, er

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hat seinen Sohn getroffen. Jetzt will er aber weiterfahren Richtung Ostsee. Da rastet Georg
aus: Will Christian einfach wieder abhauen, genau wie damals, als er ihn mit dem Vater im
Schwarzwald-Kaff zurückgelassen hat? Erbost kontert Christian, dass Georg doch nicht mal
den Mumm hat, Tanja endlich seine Liebe zu gestehen. Das sei ja wohl viel feiger. Nun ist es
Georg, der abhaut. Vielleicht war es ganz gut, dass sie sich 30 Jahre nicht gesehen haben.

Die Vorwürfe seines Bruders lassen Christian keine Ruhe. Wieder steht er vor Lisas Haus.
Er kann sie durchs Fenster sehen, als er anruft. Völlig überrumpelt wimmelt Lisa ihn am
Telefon ab und legt schnell wieder auf. Dann ruft sie Christian aber doch zurück. Es ist
schön, ihre Stimme zu hören, aber ihre Reaktion bleibt verständlicherweise verhalten:
Konrad hat schon seit Jahren nicht mehr nach seinem Vater gefragt, das Thema ist durch.
Christian ist jetzt wirklich emotional angeschlagen. Das war's also. Er steigt auf seinen
Chopper und fährt zum Flughafen. Doch will Christian wirklich wieder zurück ins alte Leben?

Irgendwo in Mecklenburg-Vorpommern hat Christian Georg plötzlich wieder eingeholt. Sie
rasten an einer Fischbude auf einem norddeutschen Campingplatz. Die Ostsee rückt
langsam näher. An der Tischtennisplatte herrscht ziemlicher Aufstand: Ein drahtiger,
aggressiver Typ, den alle „Hantel“ (WOTAN WILKE MÖHRING) nennen, und sein Sohn
spielen Doppel gegen zwei andere Camper. Hantel pöbelt und feiert sich selbst, ein
unangenehmer Proll – aber leider spielt er sehr gut.

Christian kann den Mund nicht halten und schon fordert Hantel sie zum Match heraus; 100
Euro Einsatz. Siegessicher treten die Champions Schneider an – und verlieren haushoch
gegen Hantel und seinen Junior. Georg kann die Niederlage gegen diese Poser nicht
ertragen und verlangt Revanche. Da sie kein Bargeld mehr haben, geht es diesmal um die
beiden Mofas…

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ÜBER DIE PRODUKTION

Total verknallt
Ein deutsches Roadmovie

Nach 30 Jahren treffen sich zwei Brüder, die sich fremd geworden sind, bei der Beerdigung
ihres Vaters wieder und holen die Mofa-Tour nach, die sie als Teenager geplant hatten.
Eigentlich eine Schnapsidee. Aber für beide wird der spontane Trip zum Weg aus der
persönlichen Lebenskrise, in der jeder von ihnen feststeckt.

Der erste Impuls zu 25 KM/H kam von Markus Goller. Alles fing damit an, dass er sich
verliebt hatte: „Mit 15 war ich total verknallt in ein Mädchen“, erzählt der Regisseur. „Ich hatte
gerade meinen Mofa-Führerschein gemacht und träumte von einer Maschine mit Sitzbank.
Damit wollte ich morgens bei ihr vorbeifahren und sie zur Schule mitnehmen. Ich suchte mir
eine orangefarbene Zündapp ZD25 aus, das ganze Konfirmationsgeld ging dafür drauf. Ich
hätte sie niemals kaufen sollen, aber ich konnte nicht anders. Letztlich ist das Mädchen dann
nie mitgefahren, und sobald es regnete, musste ich schieben. Aber ich habe dieses Mofa
geliebt.“

Diese persönliche Geschichte erzählte Markus Goller vor Jahren Drehbuchautor Oliver
Ziegenbalg. Im Winter 2016 nahm die Lovestory dann plötzlich eine neue Richtung.
Ziegenbalg war gerade auf Sri Lanka und schockiert über die Online-Nachrichten aus der
Heimat. „In der Ferne ist mir erst so richtig aufgefallen, wie extrem negativ die
Berichterstattung über Deutschland war: die Ausschreitungen an Silvester in Köln, Pegida-
Demos… Da dachte ich: Es kann doch nicht sein, dass das unser Land ist! So ist der
Wunsch entstanden, Deutschland auf eine andere, vielfältige und dreidimensionale Weise zu
zeigen. Was mich wiederum auf die Idee zu einem Roadmovie brachte. Aber wie fährt man
so langsam durch Deutschland, dass man nicht an einem Tag durch ist? Die Antwort: auf
Mofas.“

Dass als Regisseur nur Markus Goller in Frage kam, lag für Oliver Ziegenbalg von Anfang an
auf der Hand. Mit Friendship! hatte das Duo bereits ein erfolgreiches Roadmovie realisiert,
der Überraschungshit begeisterte 2010 fast 1,6 Millionen Kinozuschauer. „Außerdem hat
Markus mich ja überhaupt erst auf den Gedanken zu 25 KM/H gebracht“, betont Ziegenbalg.
„Er hat diese Idee in meinen Kopf gepflanzt. Zwar hat sich die Handlung dann anders
entwickelt, aber die Zündapp mit der Sitzbank ist geblieben. Jetzt ist es Georg, der davon
träumt, dass Tanja – das Tännle – eines Tages auf seiner Maschine mitfährt. Und ich wusste
schon beim Schreiben in jeder Sekunde, dass Markus und nur Markus diesen Film drehen
muss.“

Große Freiheit, volle Verantwortung
Kreative Produzenten

25 KM/H ist in jeder Hinsicht ein Ausnahmeprojekt. „Es kommt selten vor, dass man ein
Buch ohne Produktionsfirma entwickelt“, weiß Oliver Ziegenbalg. Diesmal jedoch setzte der
Autor seine Idee sofort in die Tat um und stellte sein Drehbuch noch im Urlaub auf Sri Lanka
fertig. „Dann habe ich Markus getroffen und ihm von 25 KM/H erzählt. Er sagte: ‚Ist ja super,
schreib das!‘ Darauf ich: Das habe ich schon, du kannst das Drehbuch lesen.“

„Die übliche Vorgehensweise wäre gewesen, die Rechte an einen Produzenten zu
verkaufen“, sagt Markus Goller. „Aber in dieser außergewöhnlichen Situation, mit einem
fertigen Drehbuch, haben wir gesagt: Lass uns die Zügel solange wie möglich selbst in der
Hand halten. Als Regisseur habe ich auch mit produzentischen Aufgaben Erfahrung: Leute
überzeugen, die Finanzierung auf die Beine stellen… Und Oliver genauso. Warum also
machen wir den Film nicht selbst? Dieses Projekt liegt uns, und wir haben es mit Vollgas
durchgezogen.“

„Das Ausschlaggebende waren wir als Kombi: Markus und ich, das Drehbuch, unsere Vision
von 25 KM/H. Das hat niemand je in Frage gestellt“, ergänzt Oliver Ziegenbalg.

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Mit ihrer neu gegründeten Produktionsfirma Sunny Side Up stellten Markus Goller und Oliver
Ziegenbalg 25 KM/H selbst auf die Beine. „Wir kennen genügend Leute – Verleiher,
Schauspieler – und können Menschen für unser Projekt begeistern“, fährt Markus Goller fort.
„Wir sehen uns als die kreativen Produzenten von 25 KM/H. Speziell für den
kaufmännischen Bereich haben wir uns engagierte Experten dazu geholt.“

Jan Gallasch und Tobias Herrmann, die mit ihrer Pictures in a Frame Filmproduktion zuletzt
das Drama Nirgendwo mit Jella Haase realisiert hatten, kamen als Koproduzenten an Bord,
erstellten die Kalkulation „und haben uns schon im Vorfeld bei allen finanziellen und
organisatorischen Aspekten maßgeblich unterstützt“, so Goller.

„Die große Aufgabe lautete: Wie können wir dem Buch gerecht werden und trotzdem in
unserem finanziellen Rahmen bleiben?“, sagt Oliver Ziegenbalg. „Als Produzenten tragen wir
natürlich die volle Verantwortung. Andererseits haben wir aber auch die Freiheit zu
entscheiden, ob wir beispielsweise Geld für diesen einen Songtitel ausgeben, den wir
unbedingt in unserem Film haben möchten. Diese große Freiheit ist sicher auch eine
gewisse Bürde, aber vor allem gibt sie ein tolles Gefühl.“

„Wir haben auch vorher schon unser Ding gemacht, konnten aber eben nie bis zum Letzten
gehen“, fügt Markus Goller hinzu. „Denn das letzte Wort hat stets die Produktion. Da gibt es
immer jemanden, der sagt: ‚So geht das nicht, das musst du anders lösen.‘ Jetzt können wir
selbst entscheiden. Wenn du selbst die Verantwortung für dein Business übernimmst, kannst
du im Grunde alles machen, was du möchtest.“

Zum Beispiel ein Tischtennis-Turnier…

Zwei Männer, zwei Mofas
Das Casting der Hauptdarsteller

Im Nachhinein könnte man meinen, Oliver Ziegenbalg habe 25 KM/H Lars Eidinger und
Bjarne Mädel auf den Leib geschrieben. „Tatsächlich sind mir beide gelegentlich durch den
Kopf geschossen“, sagt der Autor. „Aber beim Schreiben lege ich mich nie gedanklich auf
Schauspieler fest.“ Die erste Wahl waren die beiden Hauptdarsteller trotzdem. „Die Idee kam
von unserer großartigen Casterin Nina Haun“, erzählt Markus Goller. „Als sie uns Fotos von
Lars und Bjarne vorlegte, war es völlig klar: So muss es sein. Ich finde sogar, dass die
beiden sich ein bisschen ähnlich sehen – die Augenpartie.“

„Als Nina Haun uns Bjarne Mädel und Lars Eidinger vorschlug, war das wirklich ein
magischer Moment“, findet auch Oliver Ziegenbalg. „Uns war sofort klar, dass wir den Film
mit ihnen machen wollen und haben ihnen 25 KM/H direkt vorgeschlagen.“ Ein klassisches
Vorsprechen gab es nicht, sondern eine Art sportlichen Screentest. „Die Brüder Schneider
sind Tischtennis-Cracks, die früher im Verein gespielt haben. Also haben wir uns zu viert
getroffen und gegeneinander gespielt, um uns besser kennenzulernen“, berichtet Markus
Goller. „Vor allem wollten wir sehen, ob Lars und Bjarne gut zusammen funktionieren“,
erklärt Oliver Ziegenbalg. „Dabei ist auch ein Video entstanden, das unsere Entscheidung
noch einmal hundertprozentig bestätigt hat. Übrigens war ich mir sicher, dass Markus und
ich die beiden schlagen würden. Aber wir haben kein Land gesehen! Bjarne und Lars wollten
unbedingt gewinnen.“

Denselben Ehrgeiz entwickelten Lars Eidinger und Bjarne Mädel bei der zweiten sportlichen
Herausforderung des Films: der großen Stepptanz-Nummer, mit der Christian und Georg
beim Weinfest Ingrid (Alexandra Maria Lara) und Ute (Franka Potente) beeindrucken.
Zunächst hatten allerdings beide wenig Lust auf das intensive Training. Lars Eidinger musste
erst steppen lernen und fand, das habe „keinen Sex“. Bjarne Mädel meinte, er habe kein
Talent dafür, brachte aber verdächtigerweise seine eigenen Steppschuhe ins Tanzstudio mit.
Am Ende war das Duo so stolz auf seine Choreografie, dass ihr Auftritt auch für sie selbst zu
einem absoluten Höhepunkt des Films wurde.

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Orange und Gold

In vielen anderen Schlüsselszenen von 25 KM/H müssen sie sich die Leinwand allerdings
mit ihren Ko-Stars teilen: Georg Schneider (Bjarne Mädel) fährt die Zündapp ZD25 in
Orange – das gleiche Modell in derselben Farbe, an dem früher Markus Gollers Herz hing.
Die Zündapp stand also von Anfang an fest, das „offene Casting“ des zweiten Mofas
gestaltete sich dagegen schon schwieriger. Nach ausgiebiger Internet-Recherche entschied
sich die Produktion schließlich für eine goldfarbene Puch. Der Chopper mit dem hohen
Lenker, den Christian (Lars Eidinger) in 25 KM/H fährt, wurde allerdings so stark verändert,
„dass er keinem bestimmten Modelltyp mehr ähnelt“, so Oliver Ziegenbalg. „Das war ein
echter Prozess. Lars war ganz verliebt in seine Maschine und hatte selbst eine klare
Vorstellung davon, was Christian mit 15 Jahren für cool gehalten hätte.“

Dazu ein Insider-Tipp von Regisseur Markus Goller: „Wenn im Vorspann die Super-8-Filme
von Familie Schneider laufen, sieht man, dass Christian ein Bonanza-Rad zu Weihnachten
geschenkt bekommt. Den Sattel dieses Fahrrads hat er sich später auf sein Mofa
geschraubt.“ Und mit einmal schrauben war es nicht getan: Von Christians getunter Puch
gab es drei Ausgaben, von Georgs Zündapp sogar vier. „Die beiden Mofas sind ja echte
Hauptdarsteller, die auch funktionstüchtig sein müssen“, erklärt Markus Goller. Während des
gesamten Drehs wurden die Zweiräder von zwei Mechanikern in einer mobilen Werkstatt
betreut. „Es gab extra einen Satz E-Mofas mit eingebautem Elektromotor, damit wir Dialog
drehen konnten. Zweitaktmotoren hätten alles übertönt. Und durch einen Wald sollte man
nicht mit Benzin fahren – mussten wir dann aber leider doch, weil ein Elektromotor
durchgebrannt war.“

Darüber hinaus waren verschiedene Geschwindigkeiten gefordert. Zum Fuhrpark zählte je
ein straßentaugliches Modell, das zumindest theoretisch 70 bis 80 km/h schaffte. „Da hätten
Bjarne und Lars aber sofort ein Ticket kassiert, weil sie ja ohne Helm gefahren sind“, wirft
Markus Goller ein. Dann gab es natürlich noch die verschiedenen „Kaputtheitsstufen“, wie es
Oliver Ziegenbalg ausdrückt. Beide Mofas machen auf der langen Strecke einiges mit. „Da
wir nicht chronologisch gedreht haben, mussten die Maschinen über Nacht regelmäßig für
den nächsten Drehtag zurechtgemacht werden“, so Ziegenbalg. „Und wie alle Stars hatten
sie ihre Marotten und auch mal einen schlechten Tag.“

Vollgas ohne Helm
5 Bundesländer, 10.000 Kilometer

Wir nehmen jede zweite Ausfahrt links und lassen uns überraschen.
Jede zweite links?
Wieso nicht?
Tüftelst du an dem Plan schon lange?
Lass doch mal abwarten, wo wir damit hinkommen. Vielleicht führt es uns wo ganz Tolles
hin.
Ja: im Kreis.

25 km/h sind gemächlich, doch die Produktion legte ein halsbrecherisches Tempo vor. „Von
dem Moment an, als ich Markus von meinem Drehbuch erzählte – da gab es noch keine
Produktionsfirma und nichts – bis zum Drehstart verging ein Jahr“, erzählt Oliver Ziegenbalg.
„Das ist ultrakurz! In diesen zwölf Monaten haben wir Vollgas gegeben, die Sunny Side Up
GmbH gegründet, unseren Verleih gefunden, den Film organisiert… Das dauert
normalerweise alles dreimal so lange, wir sind mit dem fertigen Drehbuch direkt in die
Vorbereitung gestartet. Aber so wünscht man sich das. Denn die schlimmste Phase ist für
mich immer das Warten, beispielsweise darauf, dass ein Schauspieler verfügbar ist. Dann
sackt der Energie-Level ab. Bei uns gab es nie Durchhänger – wird das was oder wird das
nichts? Wir haben sozusagen einmal den roten Faden aufgenommen und ihn nicht mehr
losgelassen.“

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„Dass so ein Roadmovie aufwendig wird, war uns natürlich vorher klar“, sagt Markus Goller.
„Aber dann wurde es aufwendiger, als wir jemals gedacht hätten. Wir waren jeden Tag
unterwegs. Ich bin zehntausend Kilometer durch Deutschland gefahren und habe mit
unserem Location-Scout Johannes Eppinger Straßen und Wälder gecastet. Drehstart war im
August – ich bin schon im Januar losgefahren und habe vier Tage den Schwarzwald bei
Schnee besichtigt. Dann stand im Mai Schleswig-Holstein auf dem Programm… Wir können
sagen, dass wir Deutschland jetzt wirklich gut kennen.“

„Normalerweise sucht man sich eher Orte und Straßen aus, die nicht ganz so
regionalspezifisch sind“, sagt Oliver Ziegenbalg. „Aber wir wollten ja gerade alles genau so
zeigen, wie es ist. Das hat jedoch eine Riesen-Logistik in Gang gesetzt, mit Umzügen und
Hotels. Natürlich wird es aufwendiger und entsprechend kostspieliger, wenn man mit einem
Team von 60 Leuten reist. Dreharbeiten an Originalschauplätzen in sage und schreibe fünf
Bundesländern – das hat es so noch nicht gegeben.“

„Sicherlich gibt es Filme, die man besser beherrschen kann als einen, der ständig draußen
spielt und immer woanders. Vielleicht waren wir da im Vorfeld etwas naiv, sind aber eben
auch absolut furchtlos an dieses Projekt herangegangen“, so Ziegenbalg weiter. „Allein
schon, dass Bjarne und Lars im Film ohne Helm fahren – das war in der Vorbereitung ein
echtes Fragezeichen. Wie dreht man das, ist das versichert? Allein mit dieser Frage war
unsere Produktionsleitung wochenlang beschäftigt.“

„Die Konsequenz war, dass wir viele Straßen sperren lassen mussten“, führt Markus Goller
aus. „Theoretisch hätte 25 KM/H auch eine Guerilla-Produktion werden können: Einfach
drauflos fahren, wild und crazy. Und wenn es irgendwo ein Dorffest gibt, schmuggeln wir uns
da rein und drehen. So wollten wir diesen Film aber nicht machen. Also mussten wir den
Aufwand betreiben, Locations sichten und Drehgenehmigungen einholen. Das war der
richtige Weg.“

Keine Doubles

So, fick dich, Niedersachsen! Fick dich, du hässliches beschissenes Bundesland. Ich hoffe
wirklich, du gehst beim nächsten Länderfinanzausgleich leer aus.
– Das war Nordrhein-Westfalen.

Die bewusst regionalspezifische Reise führt unter anderem durch Nordrach und Kniebis im
Schwarzwald, Gengenbach an der Badischen Weinstraße, wo das Weinfest inszeniert
wurde, Fußbach, Berghaupten und Baden-Baden. Und das griechische Restaurant, in dem
sich Georg und Christian durch die gesamte Speisekarte mampfen, heißt „Syrtaki“ und fand
sich in Euskirchen (Rheinland).

Kein Schummeln, keine „Doubles“. Mit einer einzigen Ausnahme: „Die Straße in Paderborn,
wo das Wurzelfestival stattfindet, ist tatsächlich in Bonn“, gesteht Markus Goller. Trotz der
ausgiebigen Besichtigungstouren im Vorfeld konnte die Produktion nicht jede einzelne
Location vor Drehstart festlegen. „Das war unmöglich. Manches hat sich erst im Laufe des
Drehs ergeben“, sagt Oliver Ziegenbalg. „25 KM/H ist eben ein echtes Roadmovie. Wir
wussten manchmal selbst nicht genau, wo es weitergeht.“

Da ließ sich der eine oder andere unplanmäßige Abstecher nicht vermeiden, genau wie im
Film. Der See in Nordrhein-Westfalen etwa, an dem Georg und Christian nach ihrer
Fressorgie beim Griechen abhängen, tauchte erst kurz vor knapp auf. „Während wir drehten,
war unser Location-Scout losgedüst und hatte den Badesee entdeckt“, berichtet Markus
Goller. „Der lag allerdings 400 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung, danach mussten
wir wieder zurück.“

Ein gewisses Maß an Spontanität und Improvisationstalent war also immer gefordert. Außer
beim Drehbuch: Kein Dialog in 25 KM/H ist improvisiert. „Wir haben uns wirklich extrem eng
ans Buch gehalten“, sagt Oliver Ziegenbalg. „Und das lag nicht etwa daran, dass ich Autor

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und Produzent in einer Person bin und mit der Peitsche daneben stand. Wenn Bjarne und
Lars einen Text mögen, sehen sie gar keinen Grund, wieso sie ihre eigenen Worte dafür
finden müssten.“

Deutschland. Ein Sommerfilm
Angst vor der Wetter-App

25 KM/H entstand an 37 Drehtagen vom 1. August bis 21. September 2017. Und der
Sommer letztes Jahr war bekanntlich nicht der beste. „Wir hatten aber noch Glück“, sagt
Markus Goller. „Hätten wir ein, zwei Monate früher gedreht, wäre die ganze Produktion
buchstäblich untergegangen.“

„Oliver schreibt, ich inszeniere – da ist der Weg der denkbar kürzeste, wenn spontane
Änderungen nötig sind. Wir können auf alles reagieren. Aber bei unserem Pensum und so
vielen Außenmotiven darf kein einziger Drehtag komplett ins Wasser fallen. Das war unser
Katastrophen-Szenario, wenn wir wieder mal in Vorbereitungs-Meetings saßen und keinen
Schritt nach draußen konnten: Das Schlimmste, was uns passieren kann ist, dass alles
sintflutartig wegschwimmt!“

Zu einem unfreiwilligen Bad in der Menge geriet das Film-Weinfest im Zentrum von
Gengenbach, auch bekannt als „Badisch' Nizza“: Das aufwendigste Set der Produktion, alles
abgesperrt, 200 Komparsen; die große Stepptanz-Nummer von Lars Eidinger und Bjarne
Mädel stand an – und die gefürchtete Wetter-App meldete nichts als Regen. Aufgrund der
Wettervorhersage waren der Innendreh im „Haus Ingrid“, wo Christian und Georg mit Ingrid
(Alexandra Maria Lara) und Ute (Franka Potente) eine interessante Nacht verbringen, und
der Außendreh Weinfest bereits getauscht worden. Jetzt gab es keinen Aufschub mehr, die
Zeit drängte – und es schüttete fast ununterbrochen wie aus Eimern. „Da wird’s dann schon
spannend“, kommentiert Markus Goller. „Wir mussten jede halbwegs trockene Minute
nutzen, irgendwann ist der Abend ja auch vorbei.“ Für Bjarne Mädel und Lars Eidinger wurde
ihr großer Auftritt auf dem glatten Parkett zur Rutschpartie.

Dank perfektem Teamwork sieht man den Filmszenen jedoch nicht an, unter welchem Druck
sie entstanden sind. „Nicht nur unser Team und die Schauspieler, auch die Statisten waren
entzückend“, sagt Oliver Ziegenbalg. „Alle sind geblieben, niemand hat sich beschwert oder
eine Aufwandsentschädigung verlangt. Sobald es kurz aufhörte zu regnen, sprangen alle
sofort raus, um die Tische und den Holzboden trockenzuwischen, so gut es ging. Jeder hat
mitgeholfen, damit das Set in kürzester Zeit wieder drehbereit war. Da ist eine ganz
besondere Stimmung entstanden. Wir haben definitiv die richtigen Leute ausgewählt, sonst
hätte das so nicht geklappt. Lars und Bjarne hatten großen Respekt vor dem Tanz, erst recht
auf diesem glitschigen Boden. Aber am Ende ist es sogar ihre Lieblingsszene geworden.“

Nicht fehlen durfte auch eine Szene, in der Georg und Christian bei strömendem Regen
frustriert ihre Mofas schieben müssen. „Die Szene ist getürkt, denn ausgerechnet an dem
Drehtag blieb es trocken“, verrät Markus Goller. „Wenigstens war es richtig schön bewölkt.
Denn Kunstregen vor strahlend blauem Himmel ist auch nicht das Wahre.“

Die stabilste Wetterlage während des gesamten Drehs bot überraschenderweise das
nördlichste Bundesland auf der 25 KM/H-Zielgeraden: „Ich muss wirklich eine Lanze für
Schleswig-Holstein brechen“, lobt Oliver Ziegenbalg. „Alle haben vorher gesagt: ‚Da regnet's
immer, egal um welche Jahreszeit.‘ Bei uns nicht!“

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Flucht nach vorn

So ging auch der furiose Stunt des Films trocken über die Bühne. Auf der Flucht vor dem
Berserker Hantel (Wotan Wilke Möhring) bleibt Georg und Christian kein Ausweg und sie
rasen auf ihrem verbliebenen Mofa steil hangabwärts in eine stillgelegte Kreidegrube. „Das
waren tatsächlich Markus und ich“, scherzt Oliver Ziegenbalg. „Stuntleute konnten wir uns
nicht mehr leisten, da muss man als Produzent eben die Zähne zusammenbeißen. Nein,
Bjarne Mädel und Lars Eidinger sind so in ihren Rollen aufgegangen, dass sie selbst
gesprungen sind.“ Auch diese Version stimmt nicht, bei dieser Produktion möchte man sie
aber fast glauben…

Wunschkonzert
Hochkarätige Nebendarsteller & Greatest Hits

25 KM/H ist bis in die kleinsten Nebenrollen prominent besetzt. „Das reinste
Wunschkonzert!“, freut sich Oliver Ziegenbalg. Und das Verdienst von Casterin Nina Haun,
die ihrer Fantasie freien Lauf ließ. „Auf Franka Potente wäre ich, ehrlich gesagt, gar nicht
gekommen“, gesteht Markus Goller. „Was für eine originelle Idee. Sandra Hüller wiederum
hatte kürzlich mit Bjarne Mädel ‚Der Tatortreiniger‘ gedreht. Er hat zu ihr gesagt: ‚Es ist zwar
eine kleine Rolle, aber du spielst meine große Liebe!‘ Da hat sie sofort zugesagt.“

„Es sind schöne kleine Szenen. Und wenn man dabei auch noch auf Bjarne Mädel und Lars
Eidinger trifft… Alle wollten mit den beiden arbeiten“, erzählt Oliver Ziegenbalg. „So haben
wir durch gutes Karma diese Traumbesetzung zusammenbekommen.“

„Auch bei unserem großartigen Cast zeigt sich wieder die Freiheit, als Produzent selbst
entscheiden zu können“, ergänzt Markus Goller. „Mit der Filmmusik ist es genauso. Dieser
Schauspieler und dieser Song dazu – besser geht es doch gar nicht! Also investiere ich. Weil
ich weiß, dass es sich am Ende mit einem außergewöhnlichen Film auszahlt, der genau
meinen Vorstellungen entspricht.“

„Ich würde sagen, Schauspieler und Musik sind die Punkte, an denen man am
allerdeutlichsten sieht und hört, dass keine Kompromisse gemacht werden mussten“, findet
Oliver Ziegenbalg. Auch der mitreißende Soundtrack von T.Rex bis Bilderbuch ist „zu
mindestens 90 Prozent der, den wir uns gewünscht haben. Wenn ich schreibe, laufen in
meinem Kopf immer die größten Songs aller Zeiten dazu. Das gab's noch nie, dass der
fertige Film dem so nahe kommt, was ich mir in meiner perfekten Welt vorgestellt hatte.“

Es kann immer noch viel passieren

Für Lars Eidinger und Bjarne Mädel ist allein schon ihr Stepptanz Grund genug, ins Kino zu
gehen. Markus Goller ist überzeugt, dass sich das Engagement des Teams vor wie hinter der
Kamera auf das Publikum überträgt: „Die Leidenschaft und die Freude, die alle Beteiligten in
diesen Film gesteckt haben, kommt voll durch. Es ist ein tolles Erlebnis, dabei zuzusehen.“

„Der Film berührt, weil er ein Gefühl, eine Sehnsucht anspricht“, glaubt Oliver Ziegenbalg.
„25 KM/H zeigt, dass Veränderungen möglich sind. Selbst wenn du 45 bist und denkst, du
könntest in deinem Leben keine neue Weiche mehr stellen, kann immer noch viel passieren.
Man geht als Zuschauer mit Christian und Georg auf diese Reise, und es gibt dabei viel zu
lachen. Aber man lacht immer mit den Protagonisten, nicht über sie. Auch das macht 25
KM/H zu einem wahrhaftigen, seelenvollen Film.“

Und 25 KM/H wird nicht die einzige Produktion von Sunny Side Up bleiben. „Normalerweise
gibt es immer eine Diskrepanz zwischen dem, was ich mir beim Schreiben ausgemalt habe
und dem, was man schließlich im Film sieht“, sagt Oliver Ziegenbalg. „Das kann eigentlich
alles gar nicht so werden, wie ich es im Kopf habe. Bei 25 KM/H ist es zum ersten Mal in
meiner Karriere so, und das fühlt sich wahnsinnig gut an. Und ein ganz wichtiger Baustein ist

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eben, dass wir den Film selbst produziert haben. Das möchten wir nicht mehr missen, man
wird süchtig danach. Diese Freiheit gibt so viel, dass der Weg zurück kaum möglich ist. Wir
machen auf jeden Fall weiter!“

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DIE DARSTELLER

LARS EIDINGER (Christian)

Lars Eidinger absolvierte seine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“ und stand schon als Schauspielschüler am Deutschen Theater Berlin auf der Bühne.
Nach seinem Abschluss erhielt er 1999 ein Engagement an der Berliner Schaubühne, deren
Ensemble er bis heute angehört. Sein „Hamlet“ steht seit mittlerweile zehn Jahren auf dem
Spielplan.

Für Aufsehen sorgte der Theaterstar mit seiner ersten Kinohauptrolle in Alle Anderen (2008)
neben Birgit Minichmayr. Maren Ades Beziehungsstudie gewann den Großen Preis der
Berlinale-Jury. Für „Verhältnisse“ (2010) mit Devid Striesow wurde Eidinger für den
Deutschen Fernsehpreis nominiert. 2011 fiel er in dem Mystery-Drama Fenster zum Sommer
und dem Horrorthriller Hell auf. Für Hans-Christian Schmids Familiendrama Was bleibt
(2012) gewann er den Preis der Deutschen Filmkritik.

Im TV brillierte Lars Eidinger in mehreren TV-Hauptrollen, etwa in der Bestsellerverfilmung
„Grenzgang“ (Grimme-Preis als bester Darsteller), im „Tatort: Borowski und der stille Gast“,
der aufgrund seines Erfolgs eine Fortsetzung im „Tatort: Borowski und die Rückkehr des
stillen Gastes“ fand und in der „Polizeiruf 110“-Folge „Der Tod macht Engel aus uns allen“.
Seine Leistung als Transsexueller brachte ihm eine Nominierung für den Deutschen
Fernsehpreis ein.

Für den französischen Autorenfilmer Olivier Assayas stand er in Die Wolken von Sils Maria
(Clouds of Sils Maria, 2014) neben Kristen Stewart vor der Kamera, ebenso in Assayas'
Personal Shopper (2016). Großes Kritikerlob erntete er für Lars Kraumes Familienfest (2015,
ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis) und die schwarze Komödie Die Blumen
von gestern (2016) von Chris Kraus. Letztere brachte Eidinger den Österreichischen
Filmpreis sowie eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller
ein.

Auch international arbeitete Lars Eidinger erfolgreich u.a. mit Tim Burton, Alexey Uchitel,
Peter Greenaway, Lilly und Lana Wachowski, Philipp Kadelbach und Claire Denis.

Nach der preisgekrönten Serie „Babylon Berlin“ (2017) ist Lars Eidinger 2018 als Bertolt
Brecht in Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm und in Werk ohne Autor von Oscar®-
Gewinner Florian Henckel von Donnersmarck zu sehen.

BJARNE MÄDEL (Georg)

Der gebürtige Hamburger Bjarne Mädel ging nach dem Abitur zunächst in die USA, arbeitete
in Kalifornien auf dem Bau und studierte dann an der University of Redlands Weltliteratur
und Kreatives Schreiben. Nach seiner Rückkehr studierte er an der Universität Erlangen
Germanistik      und    Theaterwissenschaften.    Während      seiner    anschließenden
Schauspielausbildung an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam
erhielt Mädel im Rahmen des Max-Reinhardt-Preises den Förderpreis für
Schauspielstudenten. Nach seinem Abschluss 1996 war er zunächst am Volkstheater
Rostock engagiert, bevor ihn sein Theaterweg über Gastverträge u.a. in Berlin und Wien
zum Deutschen Schauspielhaus Hamburg führte, wo er 5 Jahre lang Ensemblemitglied war
und heute wieder als Gast tätig ist.

Sein Kinodebüt gab Bjarne Mädel 2006 in der Provinzkomödie Die Könige der
Nutzholzgewinnung. Bekannt wurde er als Berthold „Ernie“ Heisterkamp in der Serie
„Stromberg“ (2004-2011). „Stromberg“-Autor Ralf Husmann schrieb dem Schauspieler
daraufhin eine eigene Serie: Für „Der kleine Mann“ (2009) erhielt Mädel eine Nominierung
für den Bayerischen Fernsehpreis. 2013 fand er dann den Weg zurück ins Kino u.a. mit
Stromberg – Der Film.

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Zu seinen größten Erfolgen zählen außerdem die Krimi-Comedy „Mord mit Aussicht“ (2007-
2014) und natürlich die Kultserie „Der Tatortreiniger“, die 2018 in die siebte Staffel geht. Als
Titelheld Heiko „Schotty“ Schotte erntete Mädel bislang neben dem Jupiter Preis dreimal den
Deutschen Comedy-Preis (2012, 2013, 2017) sowie zwei Grimme-Preise (2012, 2013) als
bester Darsteller.

Große Aufmerksamkeit erregte das Drama 24 Wochen mit Bjarne Mädel und Julia Jentsch,
der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 2016, ausgezeichnet mit dem
deutschen Filmpreis 2017. Für „Tatortreiniger“-Regisseur Arne Feldhusen stand er in
Magical Mystery nach dem Roman von Sven Regener vor der Kamera. Mit Timm Thaler oder
das verkaufte Lachen begann seine Zusammenarbeit mit Andreas Dresen, die er 2017 bei
Gundermann fortsetzte.

Seine letzten beiden Kinofilme premierten auf internationalen Festivals. Das Drama 1000
Arten Regen zu beschreiben in Tallinn und der Episodenfilm Was uns nicht umbringt von
Sandra Nettelbeck im August 2018 in Locarno.

Das Motorradfahren erlernte Bjarne mit 14 Jahren in Nigeria, Afrika.

SANDRA HÜLLER (Tanja)

Sandra Hüller absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst
Ernst Busch in Berlin. Ab 2002 zählte sie zum Ensemble des Theater Basel, wo sie unter
anderem in „Faust“ und „Romeo und Julia“ auf der Bühne stand. Die Zeitschrift „Theater
heute“ kürte Hüller 2003 zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres.

Ihr Filmdebüt Requiem (Regie: Hans-Christian Schmid) wurde 2006 vielfach ausgezeichnet.
Für ihre eindringliche Leistung als Studentin, die einem Exorzismus unterzogen wird, erhielt
sie den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin, einen Silbernen Bären, den
Deutschen Filmpreis und eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis.

Zwar konzentrierte sie sich in den folgenden Jahren weiter auf die Arbeit am Theater, konnte
jedoch mehrere Filmerfolge verzeichnen. Die Beziehungsstudie Über uns das All (2011)
erntete diverse internationale Festivalpreise und brachte der Hauptdarstellerin erneut eine
Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. 2013 bereits zum zweiten Mal von „Theater
heute“ zur Schauspielerin des Jahres gekürt, trat Sandra Hüller im gleichen Jahr in
Finsterworld auf und erhielt den Deutschen Filmpreis für die Beste weibliche Nebenrolle.
2014 sah man die Schauspielerin in Jessica Hausners Amour Fou, der in Cannes
uraufgeführt wurde, und in Vergiss mein Ich von Über uns das All-Regisseur Jan
Schomburg. Im Jahr 2015 wurde Sandra Hüller in die Bayerische Akademie der Schönen
Künste aufgenommen.

Toni Erdmann von Maren Ade wurde 2016 zu einer kleinen Sensation, die mit der
Verleihung des FIPRESCI-Kritikerpreises in Cannes begann. Sandra Hüller selbst gewann
beim Toronto International Film Festival den Kritikerpreis sowie den Bayerischen Filmpreis,
den Preis der deutschen Filmkritik, einen weiteren Deutschen Filmpreis sowie den
Europäischen Filmpreis. In der dritten Staffel von „Der Tatortreiniger“ übernahm sie 2016
eine Gastrolle. 2017 folgte die Aufnahme in die Akademie der Künste.

Nach Bora Dagtekins Kinohit Fack Ju Göhte 3 (2017) begeisterte Sandra Hüller 2018 in
Thomas Stubers Großmarkt-Drama In den Gängen neben Franz Rogowski und wurde erneut
als beste Nebendarstellerin für den Deutschen Filmpreis nominiert.

2018 drehte sie die französischen Filme „La Première Séance“ von Justine Triet und
„Proxima“ von Alice Winocour mit Eva Green und Lars Eidinger.

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FRANKA POTENTE (Ute)

Franka Potente wurde noch als Schauspielschülerin an der Münchner Otto-Falckenberg-
Schule von einer Casting-Agentin entdeckt und für ihr Debüt in Hans-Christian Schmids
Nach fünf im Urwald (1995) prompt mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Daraufhin
brach sie ihre Ausbildung in München ab und ging nach New York, wo sie am Lee Strasberg
Institute studierte. Anschließend stand Franka Potente für deutsche Produktionen vor der
Kamera, für ihre Hauptrolle im Zweiteiler „Opernball“ gewann sie 1998 den Bayerischen
Fernsehpreis.

Tom Tykwers Lola rennt machte Potente 1999 zum Star. Ein Kassenerfolg wurde auch
Stefan Ruzowitzkys Horrorthriller Anatomie (2000). Dass sie in den Jahren 1999 und 2000
zwei Mal in Folge beim Deutschen Filmpreis den Publikumspreis gewann, unterstrich ihre
enorme Popularität. Ihre Erfolge brachten ihr auch Angebote aus Hollywood ein. So war sie
an der Seite von Johnny Depp in Blow (2001), in Die Bourne Identität (The Bourne Identity,
2002) sowie Die Bourne Verschwörung (The Bourne Supremacy, 2004) neben Matt Damon
und in Che (2008) von Steven Soderbergh zu sehen. In Oskar Roehlers Bestsellerverfilmung
Elementarteilchen (2006) spielte sie erneut neben ihrem Lola rennt-Partner Moritz Bleibtreu
und präsentierte im gleichen Jahr auf der Berlinale ihr erstes Regieprojekt Der die Tollkirsche
ausgräbt. Gemeinsam mit Kameramann Frank Griebe erhielt sie dafür den Grimme-Preis.

Franka Potentes Fernseharbeiten der 2000er umfassen Event-Movies wie „Die Brücke“
(2008) und „Laconia“ (2010), „Beate Uhse – Das Recht auf Liebe“ (2011) und den
zweiteiligen „Island-Krimi“ (2016). In den USA übernahm sie Parts in hochkarätigen Serien
wie „Dr. House“ (2009), „American Horror Story: Asylum“ (2012), „Copper – Justice Is Brutal“
(2012–2013) „The Bridge – America“ (2014) und in „Taboo“ (2017) mit Tom Hardy. In den
internationalen Kinos war Franka Potente zuletzt in Conjuring 2 (2016) zu sehen.

ALEXANDRA MARIA LARA (Ingrid)

Alexandra Maria Lara wurde in Bukarest geboren und floh 1983 mit ihrer Familie nach West-
Berlin, wo ihr Vater Valentin Platareanu die staatlich anerkannte Schauspielschule
Charlottenburg gründete. Nach mehreren kleineren Fernsehrollen übernahm sie 1996 die
Titelrolle in der Vorabendserie „Mensch, Pia!“.

Während ihres Schauspielstudiums an der Schule ihres Vaters spielt sie in Südsee, eigene
Insel (1999) ihre erste Kinorolle. Nach dem Zweiteiler „Der Tunnel“ (2001) und der Ruhrpott-
Kultkomödie Was nicht passt wird passend gemacht (2002) fiel Lara auch in Doris Dörries
Nackt (2002) auf. Im gleichen Jahr war sie in den europäischen TV-Koproduktionen „Doktor
Schiwago“ sowie „Napoleon“ zu sehen.

In Oliver Hirschbiegels Der Untergang (2004), der auch international für Furore sorgte und
eine Oscar®-Nominierung als bester fremdsprachiger Film erhielt, verkörperte sie Hitlers
Sekretärin. Francis Ford Coppola besetzte Alexandra Maria Lara daraufhin in Jugend ohne
Jugend (Youth Without Youth), Starfotograf Anton Corbijn in seinem Regiedebüt Control
(beide 2007). Für Aufsehen sorgte die Oscar®-nominierte Terror-Chronik Der Baader
Meinhof Komplex (2008), im gleichen Jahr zählte Lara neben Oscar®-Gewinnerin Kate
Winslet zum Ensemble von Der Vorleser (The Reader) nach Bernhard Schlink. In der Martin-
Suter-Adaption Small World (2010) war Gérard Depardieu ihr Filmpartner, in der Hollywood-
Produktion Rush – Alles für den Sieg (Rush, 2013) spielte sie an der Seite von Daniel Brühl
und Chris Hemsworth. 2017 war sie an der Seite von Gerald Butler in „Geostorm“ zu sehen.

Zu ihren deutschen Kinofilmen der jüngeren Vergangenheit zählen Detlev Bucks
Rubbeldiekatz (2011), Der geilste Tag (2016) von und mit Florian David Fitz, Robbi, Tobbi
und das Fliewatüüt sowie Wolfgang Petersens Gaunerkomödie Vier gegen die Bank (alle
2016). 2018 war Alexandra Maria Lara in der zweiten Staffel von Matthias Schweighöfers
Amazon-Serie „You Are Wanted“ und dem Kinothriller Nur Gott kann mich richten zu sehen.

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JELLA HAASE (Willie)

Jella Haase, Jahrgang 1992, wurde 2013 als Chantal im Kinohit Fack Ju Göhte zum Star –
jenem Jahr, in dem sie selbst ihr Abitur machte. Als beste Nebendarstellerin erhielt sie eine
Nominierung für den Deutschen Filmpreis und trug zum großen Erfolg der Fortsetzungen bei.
Für Fack Ju Göhte 2 (2015) gewann die Berlinerin den Jupiter in der Kategorie Darstellerin
national, beim Deutschen Filmpreis konnte sie für Fack Ju Göhte 3 (2017) gemeinsam mit
Regisseur Bora Dagtekin und dem Ensemble den Publikumspreis entgegennehmen.

Erstmals im Kino auf sich aufmerksam machte Jella Haase 2011 in Lollipop Monster sowie
Kriegerin von David Wnendt, für beide Rollen wurde sie als beste Nachwuchsdarstellerin mit
dem Bayerischen Filmpreis geehrt. 2013 überzeugte sie in „Tatort: Puppenspieler“ als
jugendliche Prostituierte und erhielt den Günter-Strack-Fernsehpreis.

2015 sah man Jella Haase in dem Psychiatrie-Drama 4 Könige und in der Neuverfilmung des
Kinderklassikers Heidi. 2016 zählte sie zu den European Shooting Stars der Berlinale. Im
gleichen Jahr startete das Drama Looping, das seine Premiere beim Filmfestival Max Ophüls
Preis feierte. Ein großer Achtungserfolg war auch das eindringliche Fernsehspiel „Das Leben
danach“ (2017), das die Katastrophe bei der Loveparade 2010 in Duisburg aufarbeitet.
Hauptdarstellerin Jella Haase zeigte als traumatisierte Überlebende eine starke Leistung, der
Film wurde für den Grimme-Preis nominiert.

2018 übernahm sie die Hauptrolle in der Tragikomödie Vielmachglas mit Matthias
Schweighöfer und ging auf einen originellen Selbstfindungstrip. Zuletzt stand Jella Haase
neben Clemens Schick und Max von der Groeben für den Thriller Kidnapping Stella vor der
Kamera. Darüber hinaus zählt die Schauspielerin zum Ensemble der mit Spannung
erwarteten Kino-Adaption von Berlin Alexanderplatz (2019) nach dem Roman von Alfred
Döblin.

JÖRDIS TRIEBEL (Lisa)

Jördis Triebel studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und
wurde nach ihrem Abschluss 2001 direkt ans Bremer Theater engagiert. Bereits nach der
ersten Spielzeit erhielt sie den Kurt-Hübner-Preis.

2006 spielte sie als Schweinezüchterin in Emmas Glück von Sven Taddicken ihre erste
eigenwillige Kinohauptrolle und erhielt für ihre Leistung den Förderpreis Deutscher Film in
der Kategorie Schauspiel. Nach diesem Durchbruch wurde Jördis Triebel in zahlreichen
Kino- und Fernsehfilmen besetzt, etwa in Matthias Glasners Thriller „Das Geheimnis der
falschen Mutter“ (2007), in Max Färberböcks Anonyma – Eine Frau in Berlin (2008) oder Die
Friseuse (2010) von Döris Dörrie. Für Sönke Wortmanns Die Päpstin erhielt sie 2010 eine
Nominierung für den Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin. 2014 gewann sie ihn
in der Kategorie Hauptdarstellerin, für ihre Leistung in Christian Schwochows DDR-Drama
Westen.

Von 2006 bis 2009 gehörte Jördis Triebel außerdem zum Ensemble der preisgekrönten
Krimiserie „KDD – Kriminaldauerdienst“. Nach Meine Schwestern (2013) drehte die
Berlinerin erneut mit Regisseur Lars Kraume und blieb als souveräne Krankenschwester in
Familienfest in Erinnerung, ebenso als Mutter in Christian Züberts Ein Atem (beide 2015). Im
gleichen Jahr entstand außerdem Wolfgang Beckers Romanverfilmung Ich und Kaminski.
2016 war Jördis Triebel in Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt neben Bjarne Mädel und
Alexandra Maria Lara zu sehen.

2018 überzeugte sie in der hochgelobten Mystery-Serie „Dark“ (Netflix), der vierten Staffel
von „Weißensee“ (ARD) und in Lars Kraumes Das schweigende Klassenzimmer, der als
bester Film für den Deutschen Filmpreis nominiert war. Derzeit steht Jördis Triebel für die
zweite Staffel von „Dark“ vor der Kamera.

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