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Klimawandelvermeidung und Anpassung im Energiesektor Deutschland, Österreich und Schweiz CDP & CSC Klimawandel Branchenfokus 2013 13. November 2013 Zusammenfassung
3 Inhalt 4 Vorwort Paul Simpson, CEO, CDP Highlights aus den Kapiteln 5 Das CDP 1 6 Vorwort Guy Brasseur, Direktor, CSC Klimawandel im größeren Kontext 7 Das Climate Service Center (CSC) Klimawandel ist „Top Priorität“. 8 von 10 Unternehmen legen Verantwortung auf Vorstandsebene. 8 Executive Summary 90% haben Anreizsysteme geschaffen. 2 12 Klimawandel im größeren Kontext Risiken & Chancen 16 Risiken und Chancen 46% der Risiken sind ausschließlich regulatorisch. 24 Klimawandelvermeidung und Anpassung Dimensionen hohen Ausmaßes überwiegen. Kapitalmarktwirkung kaum genannt. 28 Ziele und Maßnahmen 3 32 Gesamtbewertung und Scoring Vermeidung und Anpassung 34 Empfehlungen für CEOs und Investoren Nur 3 von 10 Unternehmen berichten explizite Anpassungsstrategien. Veränderungen der Extreme (Temperatur, Niederschläge) besonders gefürchtet. 36 Kurzprofile Energieversorger 43 Haftungsausschluß 44 Kontaktdaten Akteure 4 Ziele und Maßnahmen Nur 7 von 10 Energieversorgern haben Ziele. 75% enden innerhalb der nächsten 7 Jahre. 45% der Emissionsreduktionsmaßnahmen amortisieren sich in 3 Jahren. Vollständige Studie erhältlich unter www.cdp.net/reports Highlights und Klimaschutzaktivitäten aller DACH Unternehmen: www.klimaranking.de
4 5 Vorwort Paul Simpson, CEO, CDP Das CDP Und auch Regierungen greifen zu neuen Maßnahmen: 722 Investoren mit Die USA legen mit ihrem „Climate Action Plan“ einen 87.000 Milliarden USD Anlagevermögen neuen Fokus auf die Reduktion der Emissionen von CDP ist heute die weltweit größte Verbindung von Energieversorger; China entwickelt die Pilotierung Unternehmen und Investoren im Kampf gegen Klima- eines „Cap-and-Trade“-Systems; in UK sind börsen- wandel. Als unabhängige, gemeinnützige Organisation Die Arbeit des CDP ist entschei- notierte Unternehmen nun verpflichtet, ihre Treibhaus- betreiben wir die einzige globale Berichtsplattform, dend für den globalen Erfolg grünen gasemissionen offen zu legen, und die EU sucht nach durch die tausende von Unternehmen und Städte ihre Möglichkeiten, nicht-finanzielle Berichterstattungen zu Strategien zur Verringerung der Treibhausgasemissi- Wirtschaftens im 21. Jahrhundert. verbessern . onen, Vermeidung von Wasserknappheit und Entwal- Als anerkannter Standard für dung messen und veröffentlichen. Im Namen von detaillierte Unternehmensbericht- Mit dem Hinzufügen des Themas Wälder zu Klima 722 institutionellen Investoren mit 87.000 Milliarden und Wasser decken unsere Programme nun 79% des USD Anlagevermögen verfolgen wir die Mission, das erstattung über Klima- und gesamten Naturkapitals ab. In diesem Zuge fand auch globale Wirtschaftssystem zu transformieren, um Emissionsdaten macht das CDP unsere Umbenennung von „Carbon Disclosure Pro- Klimawandel zu verhindern und unsere natürlichen die Macht der Information und ject“ in CDP statt, sowie die Fokussierung auf Pro- Ressourcen zu schonen. Dazu rücken wir vitale Klima- jekte, die unternehmerisches Handeln anregen. und Umweltparameter ins Zentrum von Entscheidun- des Investorengagements nutzbar, gen – bei Investoren, Unternehmen, und politischen um Unternehmen zu effektiverem Die hier vorliegende Studie zu den Risiken, Chancen, Entscheidungsträgern. Handeln gegen Klimawandel Strategien und Maßnahmen der großen Energiever- sorger in der wirtschaftlich stärksten Region Europas 4.500 Unternehmen berichten zu bewegen. – Deutschland, Österreich und die Schweiz – ist ein Transparenz führt zum Handeln: die >4.500 Unterneh- zentraler Baustein auf diesem Weg. Wir wollen in eine men, die 2013 dem CDP berichteten, repräsentieren Ban Ki-Moon der klimawandelrelevantesten Branche tiefer hinein- 60% des derzeitigen Aktien-Börsenwertes der größ- UN-Generalsekretär leuchten und gemeinsam mit dem Climate Service ten Börsen der Welt und trugen im Vorjahr zu einer Center (CSC) nachhaltige Wirkung für noch effektivere Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen Klimawandelvermeidung und Anpassung dieser Unter- um mehr als 498 Mio. Tonnen CO2e bei. Unsere mitt- Erstmals wurde in diesem Jahr die Grenze von nehmen erreichen. Eine andere Studie beschäftigt sich lerweile weltweit größte Datenbank für Unternehmens- 400ppm Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre über- damit, wie Konzerne und Investoren auch die Gesetz- strategien zum Klimawandel umfasst über 10.000 schritten und wir nähern uns mit 450ppm jenem gebung zum Klimawandel direkt beeinflussen, sowohl berichtete Maßnahmen zur Emissionsminderung, von Wert, der als Obergrenze gilt, um den bedrohlichen positiv als auch negativ. Hier will CDP mehr Transpa- denen sich zwei Drittel bereits nach weniger als drei 1 Klimawandel aufzuhalten. Zudem bestärkt das 5. renz schaffen. Jahren finanziell auszahlen. New York State Gutachten des Intergovernmental Panel on Climate Hurricane Sandy Change (IPCC) die Notwendigkeit zum Handeln. Da die Nationen dieser Welt stets nach wirtschaft- Climate Disclosure und Performance Leaders Damage Assess- lichem Wachstum, geringer Arbeitslosigkeit und finden weltweite Anerkennung ment; Governor Die Sorge vor verheerenden Folgen des Klimawan- Sicherheit streben, haben Unternehmen die einzig- Unsere Transparenz- und Leistungsbewertungen bie- Andrew Cuomo; November 12, dels wächst mit sich aneinanderreihenden katas- artige Verantwortung, dieses Wachstum mit einem ten Entscheidungsträgern klare Leitlinien, um sich mit 2012 http://www. trophalen Wetterextremen – allein Hurrikan Sandy verantwortungsvollen Einsatz von natürlichen Res- einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhun- governor.ny.gov/ richtete einen Schaden von 42 Milliarden US-Dollar sourcen zu erzielen. Die Chancen sind enorm und es derts auseinanderzusetzten. Die Aktienkursrendite der press/11262012- an. Die arktischen Polkappen sind auf ein noch nie ist die einzige Art von Wachstum, die sich langfristig Unternehmen mit den besten Ergebnissen, bekannt damageassessment da gewesenes Minimum geschmolzen, und laut der wirklich lohnt. als Climate Disclosure- und Climate Performance World Meteorological Organization waren die ersten Leaders, übertraf den globalen Standardindex FTSE https://www. Global 500 um 33%-Punkte seit 2007. CDP‘s Analysen Es ist ein enorm wichtiger Schritt, cdproject.net/ zehn Jahre dieses Jahrhunderts die heißesten seit CDPResults/3- Aufzeichnungsbeginn. und Berichte werden an >5.000 CEOs and Investo- wenn Investoren den Klimawandel percent-solution- report.pdf ren weltweit verschickt, >30.000 Mal pro Jahr online aktiv in ihre Entscheidungen Das Risiko sogenannter „stranded assets“ für Inves- abgerufen sowie weltweit tausendfach in der interna- tionalen Presse zitiert, darunter New York Times, Wall einbeziehen. Ich wünsche dem Based on findings toren verdeutlicht die Arbeit der Carbon Tracker Initia- from the report tive. 80% der Kohle-, Öl- und Gasreserven dürften Street Journal, Financial Times, FTD, Der Spiegel, Carbon Disclosure Project bei der Natural Capital at Das Carbon Disclosure Project ist nicht verbrannt werden, wenn die Regierungen das Börsenzeitung und FAZ. weiteren Etablierung in Deutschland Risk: The Top 100 globale Limit von höchstens 2°C Temperaturanstieg lebensnotwendig – und deswegen Externalities of und weltweit viel Erfolg. Business, einhalten wollen. Dies wiederum hat weitreichende sollte jeder daran teilnehmen! www.cdp.net published by TEEB Auswirkungen auf die Portfolien von Investoren, www.klimaranking.de for Business Coali- besonders in Bezug auf die Bewertung von Unter- Dr. Angela Merkel, tion in April 2013 Bill Clinton, deutsche Bundeskanzlerin nehmen mit fossilen Brennstoffreserven. 42. Präsident der USA Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es ebenfalls starke Argumente für den Klimaschutz. Unser gemeinsam mit dem WWF veröffentlichter Bericht „The 3%-Solu- tion“ zeigt, dass amerikanische Unternehmen ihre Emissionen um rund 3% pro Jahr im Zeitraum 2010 bis 2020 reduzieren und dadurch 780 Milliarden US-Dollar einsparen könnten.
6 7 Vorwort von Prof. Dr. Guy Brasseur – Das Climate Service Center (CSC) Direktor des Climate Service Center (CSC) am Helmholtz-Zentrum Geesthacht Das Ausmaß, wie sehr einzelne Unternehmen durch Das Climate Service Center (CSC) des Im Hinblick auf die Entwicklung bedarfsorientierter den Klimawandel beeinflusst werden, ist sehr unter- Helmholtz-Zentrums Geesthacht Produkte und Dienstleistungen verfolgt das CSC schiedlich und macht unternehmensspezifische Das im Auftrag der Bundesregierung 2009 gegründete insbesondere die Ziele, das Verständnis des Klima- Anpassungskonzepte erforderlich. Durch frühzeitiges Climate Service Center (CSC) bildet eine Schnittstelle wandels zu erhöhen, beim Erkennen von Risiken und Handeln können die Kosten dafür in vielen Fällen zwischen der Forschung zum Klimawandel und den Chancen zu helfen und Entscheidungen zur Anpas- erheblich verringert werden. Auch wird es im Zuge Nutzern von Klimawissen. Es ist eine nationale for- sung an den Klimawandel zu unterstützen. Das CSC dessen zunehmend wichtiger, Synergien zwischen schungsnahe Einrichtung des Helmholtz-Zentrums ist eine gemeinnützige Einrichtung des Helmholtz- Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel Geesthacht mit Sitz in Hamburg. Das CSC stellt Zentrums Geesthacht. Es stellt frei zugängliche Infor- zu identifizieren. Vielen Unternehmen fehlen der- wissenschaftlich fundierte, bedarfsgerechte Informa- mationen bereit, die für alle Nutzer kostenlos sind. zeit jedoch beispielsweise noch Erfahrungen oder tionen, Produkte und Dienstleistungen bereit, um die Darüber hinaus werden exklusive, maßgeschneiderte ein Referenzrahmen zum Vergleichen, Lernen und Gesellschaft bei der Anpassung an den Klimawan- Dienstleistungen und Informationen angeboten, die Verbessern. Hier besteht eine zentrale Aufgabe des del zu unterstützen. Es wendet sich dabei vor allem kostenpflichtig sind. Ein besonderer Schwerpunkt von Climate Service Center (CSC) darin, den aktuellen an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Verwaltung Dienstleistungen für Unternehmen ist eine individu- Stand des Wissens aus der Forschung neutral, ver- und Politik. Zudem soll das CSC der Wissenschaft elle Beratung beispielsweise im Rahmen des CSC- ständlich und individuell für Kunden aufzubereiten neue Impulse geben und ermitteln, wo zusätzlicher Anfragenservice. Dieses Beratungsangebot wurde und beispielsweise im Dialog mit Unternehmen ent- Forschungsbedarf besteht. Daran arbeitet ein inter- implementiert, um klimawandelbezogene Fragen aus sprechende Orientierungshilfen zur Bewältigung des disziplinäres Team, welches sich beispielsweise Wirtschaft, Politik und Verwaltung kundenspezifisch Klimawandels zu erarbeiten und bereitzustellen. aus Klimawissenschaftlern, Ökonomen, Politik- zu beantworten. wissenschaftlern und Kommunikationsspezialisten Ein Beispiel für eine aktuelle Aktivität mit einem zusammensetzt. Umfassende Informationen zum CSC und seinem unmittelbaren Unternehmensbezug ist ein Projekt Produktportfolio sowie zu laufenden und abgeschlos- zur Erarbeitung einer Synthese von Klimawissen und Das CSC ist eine Initiative im Rahmen der „Hightech- senen Projekten, Veranstaltungen und Publikationen Branchenwissen, um so konkrete Fragestellungen Strategie zum Klimaschutz“ des Bundesministeriums finden sich auf der Homepage zu möglichen Anpassungsstrategien an den Klima- für Bildung und Forschung (BMBF) und wird von www.climate-service-center.de. wandel für die Unternehmen zu beantworten. Die diesem gefördert. Außerdem ist das Climate Service zentralen Ergebnisse werden so aufbereitet, dass die Center integraler Bestandteil der Deutschen Anpas- Entscheidungsträger in Unternehmen sie dann als sungsstrategie an den Klimawandel, die zum Aufga- Es wird zunehmend deutlich, dass der Klimawan- Wissensgrundlage für die Ausgestaltung ihrer stra- benbereich des Bundesumweltministeriums (BMU) del auch in Deutschland Unternehmen vor neue tegischen Unternehmensausrichtung im Hinblick auf gehört. Herausforderungen stellt, die zu bewältigen sind. die zukünftigen Anforderungen des Klimawandels Gleichzeitig birgt er aber auch Chancen, die ergriffen verwenden können. Dabei wird aufgrund des aktuel- werden können. Daraus entsteht neben dem Klima- len Handlungsbedarfs im Rahmen der Energiewende schutz zunehmend auch ein Handlungsbedarf zur in Deutschland und seiner Bedeutung als kritische Anpassung an die heute bereits unvermeidlichen und Infrastruktur derzeit prototypisch der Energiesektor zukünftig zu erwartenden Folgen des Klimawandels – betrachtet. sowohl dahingehend, Risiken möglichst abzumildern, aber auch, um Chancen rechtzeitig ergreifen zu Darin eingebunden ist als zentraler Bestandteil können. auch die hier vorliegende Studie, die hervorragende Erkenntnisse zum Klimawandelanpassungs- und Ver- Anpassungsmaßnahmen unterscheiden sich von Ver- meidungsverhalten von Energieversorgern in Deutsch- meidungsmaßnahmen in erster Linie dadurch, dass land, Österreich und der Schweiz liefert. Damit können sie sich jeweils an den spezifischen Gegebenheiten umfassende und detaillierte Einblicke in das Manage- vor Ort orientieren müssen. Sie sind also in der Regel ment von klimawandelbezogenen Risiken, Chancen, von Fall zu Fall neu auszugestalten. Das führt dazu, Strategien, Geschäftspraktiken, Zielen und Maßnah- dass sie deutlich komplexer sind als Aktivitäten zur men gewonnen werden. Vermeidung von Treibhausgasemissionen, was ihre passgenaue Ausgestaltung und Umsetzung ebenfalls Daher bin ich mir sicher, dass die Wirkung dieser erschwert. Von den möglichen Auswirkungen des Analyse des CDP weit über die Studie hinausgeht und Klimawandels wird eine Vielzahl gesellschaftlicher die notwendige nachhaltige Wirkung der Ergebnisse Bereiche betroffen sein und es stellt sich die Frage, bei relevanten Stakeholdern wie insbesondere Unter- wie sie bestmöglich auf die anstehenden Veränderun- nehmen, Investoren und Entscheidungsträger aus der gen vorbereitet werden können. Politik erzielt wird.
8 9 Executive Summary In dieser Studie werden zehn große Energieversorger der DACH Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) hinsichtlich ihrer wargenom- menen Risiken und Chancen des Klimawandels betrachtet, aber auch ihre Strategien, Ziele und Maßnahmen im Umgang mit Vermeidung und Anpassung auf den Klimawandel analysiert. Die ausgewählten Energieversorger – Centralschweizerische Kraft- werke AG (CKW AG), Energie Baden-Württemberg AG (EnBW AG), E.ON SE, EVN AG, HSE AG, MVV Energie AG (MVV AG), OMV Aktien- gesellschaft (OMV AG), RWE AG, Vattenfall Group, VERBUND AG – tragen mit insgesamt rund 277 Millionen Tonnen Treibhausgasausstoß (Scope 1 aus Standorden in Deutschland, Österreich und der Schweiz) 27% der Gesamtemissionen der DACH Region und damit einen erheb- lichen Teil zur Klimawirksamkeit der drei Staaten bei. Die besondere Rolle der Energieversorger bei der Begegnung des Klimawandels wird insbesondere mit Blick auf sich verändernde Regulierungen und gesellschaftliche Werte und die Folgen der klimatischen Verände- rungen sichtbar. Grundlage der Analyse waren die CDP Klima-Berichterstattungen des Jahres 2013 (Ausnahme: Vattenfall, hier CDP 2012) sowie öffentlich verfügbare Nachhaltigkeitsberichte und Unternehmens-Webseiten. Dabei flossen in aggregierte Analysen jeweils alle Unternehmen ein, in Zitate und Einzelnennungen aus den CDP Berichten nur die als öffentlich abgegebenen Antworten (alle bis auf CKW AG und MVV AG). Zeitrahmen und Motivation zum Dagegen sind Klimamodelle und meteorologische Umgang mit Risiken und Chancen Prognosen zum Teil mit höheren Unscherheiten Von den berichteten Risiken wird erwartet, dass behaftet. Fast ein Drittel der Energieversorger Klimawandel im größeren Kontext Risiken und Chancen 47% schon heute oder im Verlauf der nächsten fünf bezeichnet den Eintritt der physischen Klimaverän Der Klimawandel nimmt einen hohen Stellenwert für Alle Unternehmen befassen sich mit den konkreten Jahre eintreten. Gesehen an der höheren Anzahl der derungen als „unwahrscheinlich“ bis „ausgesprochen die Energieversorger ein: In allen verwendeten Quel- Risiken und Chancen des Klimawandels: CDP-Ant- Risiken im Verhältnis zu den Chancennennungen ist unwahrscheinlich“. len bezeichnen die Unternehmen den Klimawandel worten zeigen, dass die betrachteten Energieversorger die Motivation der Unternehmen vornehmend reaktiv überwiegend als „Top Priorität“ und „Sehr wichtig Änderungen des regulatorischen Umfelds mit 46% getrieben: Ziel der Unternehmen ist es demnach für Stakeholder“ bis hin zu „Drängendstes Problem der Nennungen gegenüber physischen und anderen vor allem, sich vor Schäden zu schützen, während der Gegenwart“ und auch „Größte wirtschaftliche Risiken akzentuieren. Die drei meistgenannten regula- die Motivation, aktiv Möglichkeiten aus klimabezoge- Chance“. Die besondere Relevanz des Klimawandels torischen Risiken sind Emissionshandelssysteme, die nen Veränderungen als Chance zu nutzen, unterent- wird zudem anhand von Strukturen offensichtlich: Bei Unsicherheit über neue Regulierungen und internatio- wickelt scheint oder zurückhaltender berichtet wird. Das wachsende Umweltbewusst- 80% der Unternehmen trägt die Vorstandsebene oder nale Abkommen. Den Unternehmen sind jedoch eben- sein der Kunden begreifen wir ein an den Vorstand berichtendes Komitee die oberste falls physische Risiken des Klimawandels bewusst: Ausmaß beim Eintritt ebenfalls als Chance für die EnBW Verantwortung für das Themenfeld Klimawandel. die drei am häufigsten genannten beziehen sich auf Das Ausmaß der Risiken beim Eintritt wird zu 42% „90% haben Anreizsysteme implementiert, um – Veränderungen der Extreme (Temperaturextreme, und das der Chancen zu 51% als „Mittel-Hoch“ bis und begegnen ihm mit einem Öko- monetär und nicht-monetär – Klimaschutzziele zu Niederschlagsextreme und Dürren) und andere physi- stromangebot. In unserem Unter- „Hoch“ erwartet. Dagegen geben die Unternehmen erreichen. 78% davon beziehen nicht nur Manager, sche Klimaparameter. an, dass nur 21% der Risiken und 13% der Chancen nehmensleitbild sind der Klima- und sondern sogar alle Mitarbeiter mit ein. Die Kapitalmarktwirkung spielt derzeit noch eine beim Eintritt „Niedrig“ bis „Niedrig-Mittel“ ausfallen. sehr geringe Rolle bei Risikoanalysen. Nur 7 von Diese Zahlen betonen die Bedeutung von Klima- der Umweltschutz fest verankert. Umgang mit Unsicherheiten 10 Unternehmen sprachen überhaupt kapitalmarkt wandel für den Energiesektor zusätzlich. Wir wollen die verschiedenen Alle betrachteten Energieversorger versuchen nach bezogene Risiken an. Von 100 Risikoauswirkungen Möglichkeit, Einfluss auf mit dem Klimawandel ver- betreffen nur 13% explizit den Kapitalmarkt. Energieträger ökonomisch und In den Teilbereichen dominieren „physische Klima bundene Unsicherheiten zu nehmen: So betreiben die parameter“ in der Spanne zwischen „Niedrig“ und ökologisch effizient verbinden. Energieversorger, die den Klimawandel direkt in ihr Als wichtigste Chance begreifen die Unternehmen „Mittel-niedrig“ (43%) und regulatorische Veränderung Unsere Kompetenz im Bereich Risikomanagement integriert haben, politische Lobby- überwiegend die Veränderung des Konsumenten- in der Spanne zwischen „Mittel-hoch“ und „Hoch“ der erneuerbaren Energien arbeit. Forschungsaufträge und die Einbindung des verhaltens. Das weist darauf hin, dass die Energiever- (43%). Dieses Ergebnis ist insofern nicht verwunder- Klimawandels in Risikomanagementprozesse sollen sorger das Potenzial erkennen, mittels klimafreundli- lich, als der Eintritt regulatorischer Risiken von den eröffnet der EnBW zusätzliche unentdeckte und unsichere Auswirkungen frühzeitig cher Produkte Marktanteile zu gewinnen. Rund 23% identifizieren. Für das Handlungsfeld Klimawandel der Energieversorger sehen im Klimawandel physische Unternehmen mit 63% als „nahezu gewiss“ und „mehr Geschäftschancen. wahrscheinlich als unwahrscheinlich“ bewertet wird: gibt es in den Unternehmen keine separaten Risiko- Chancen und nur ein Unternehmen berichtet Chancen Maßnahmen der Gesetzgebung, wie zum Beispiel Quelle: managementprozesse: stattdessen managen 9 von mit Bezug auf den Kapitalmarkt. Emissionshandelssysteme, sind bereits etabliert EnBW Bericht 2012, 10 Unternehmen Klimawandelrisiken innerhalb des und üben Einfluss auf die Energieversorger aus. S. 124. bestehenden Risiko-Prozesses.
10 11 Executive Summary Evolution der Risiken und Chancen Maßnahmen Die Wahrnehmung von Risiken und Chancen hat sich über die vergangenen drei Jahre verändert. So sind Zehn von zehn Unternehmen haben bereits Maßnah- men zur Reduktion von CO2-Emissionen ergriffen. Alle Unternehmen haben bereits im aktuellen Berichtsjahr 21,3% mehr Risiken und 10,6% weniger Chancen im Vergleich zum Jahr 2011 Das größte Einsparpotenzial wird im Bereich der Ener- gieeffizienz erwartet, insbesondere bei der Prozess- Maßnahmen zur Reduktion von an CDP berichtet worden. effizienz sowie CO2-armen Energieerzeugungsarten. CO2-Emissionen ergriffen. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass sich Vermeidung und Anpassung die meisten Investitionen innerhalb der nächsten zehn Vermeidungsstrategien und -maßnahmen stehen für Jahre auch schon finanziell amortisieren, 45% sogar die betrachteten Energieversorger im Vordergrund schon innerhalb der nächsten drei Jahre. Die gute ihrer Aktivitäten zur Begegnung des Klimawandels. Nachricht hieraus für die Unternehmen ist, dass sich Dagegen wurden nur von 30% der betrachteten Maßnahmen, die dem globalen Klimaschutz dienen, Unternehmen explizite Angaben zu Anpassungs- auch positiv auf den eigenen Unternehmensgewinn strategien und -maßnahmen gemacht. Im Fokus auswirken, und das oft schon sogar vergleichsweise stehen dabei gegenwärtig Forschungsprojekte zu kurzfristig. Von zu viel Euphorie ist jedoch abzuraten, Auswirkungen der sich verändernden klimatischen denn sicher besteht eine Neigung bei den Unter- Bedingungen auf die Geschäftstätigkeit. Die Ein- nehmen, verstärkt Maßnahmen an die Investoren zu schätzungen der Unternehmen zur Notwendigkeit berichten, die auch deren Renditeinteressen befriedi- von Anpassungsmaßnahmen unterscheiden sich teil- gen. Gleichzeitig ist es erfreulich, dass Unternehmen weise deutlich: RWE AG berichtet, dass ihre Analysen auch Maßnahmen implementieren, deren Amortisati- derzeit keine Wasserknappheit erwarten lassen. onszeit länger hinausreicht – und hier also offensicht- E.ON SE hingegen sieht sich mit genau solchen lich eine Notwendigkeit oder weiteren Mehrwert für Risiken konfrontiert. sich sehen als lediglich den reinen RoI dieser einzel- nen Maßnahme. Quellen für Klimainformationen und Klimaparameter Zentrale Treiber IPCC Berichte, das Kyoto-Protokoll und das Green- Alle zehn betrachteten Unternehmen haben das house-Gas-Protocol werden von den Energieversor- Thema Klimawandel in ihre Geschäftsstrategie integ- gern mit über 70% der Nennungen vergleichsweise riert und planen konkrete Maßnahmen. häufig verwendet, um sich über die Folgen des Die zentralen Treiber, um auf klimawandelbedingte Klimawandels und den möglichen Umgang hiermit Anforderungen zu reagieren, lassen sich aus den für zu informieren. Die Unternehmen kommunizieren die Maßnahmen erforderlichen Investitionsmitteln dennoch nur wenige für sie relevante Klimaparame- ableiten. Die „Einhaltung regulatorischer Standards ter. Aus den von ihnen genannten Risiken lässt sich und Gesetze“ ist hierbei der wichtigste Treiber. Dar- ableiten, dass vor allem Veränderungen von Extre- über hinaus bewegen vor allem Energieeffizienz- men – sowohl der Temperaturen als auch der Nieder- überlegungen und die Erforschung und Entwicklung schlagsmuster –beobachtet und befürchtet werden. CO2-armer Produkte die Unternehmen zum Handeln. Im Performance Score liegen die Unternehmen im Zur Auseinandersetzung mit Klimawandel gehören Ziele Gesamtbetrachtung und Scoring Bereich Risiken zwar 16%-Punkte über dem Durch- auch klare Zielsetzungen – diese führen nach CDP Obwohl alle Energieversorger, die in dieser Studie Die betrachteten Energieunternehmen schneiden schnitt, bei den Chancen allerdings 5%-Punkte Daten nicht nur zu einer um fast 2% effektiveren Aus- betrachtet wurden, dem Klimawandel einen hohen bezogen auf Klimastrategie-Transparenz („Disclosure“) zurück. Hier sollten Investoren und CEOs aufhorchen. wahl von Senkungsmaßnahmen pro Jahr, sondern Stellenwert zuweisen, haben sich 3 der 10 Unter- und Effektivität des Klimaschutzes („Performance“) Denn letztendlich ist nicht nur die Begegnung von auch zu einer fast 1% höheren finanziellen Rendite nehmen kein Emissionsreduktionsziel zur Klima- im Mittel besser ab als der Durchschnitt der DACH Risiken, sondern vor allem die Wahrnehmung von auf die nötige Investition pro Maßnahme und Jahr. wandelvermeidung gesetzt. Das ist auch angesichts Region: Der CDP Climate Disclosure Score der Ener- Chancen wesentlich, um Strategien in Bezug auf Die Ergebnisse dieser Studie belegen auch, dass die ihrer Klimawandel-Wirkung und des Bewusstseins gieversorger liegt 13%-Punkte und der CDP Climate Klimawandel und damit auch zur Sicherung des eige- Chancen des Klimawandels stärker herausgearbeitet bezüglich des gesellschaftlichen Wertewandels Performance Score sogar 17%-Punkte höher. nen Geschäftserfolges voranzutreiben. werden müssen. Nur 2 von 10 Unternehmen identifi- verwunderlich. Nicht verwunderlich ist, dass Inten- zieren Chancen durch Veränderungen physischer sitätsziele gegenüber absoluten Zielen überwiegen, Das Ergebnis ist jedoch nicht so deutlich, wie es zu Empfehlungen für CEOs und Investoren Klimaparameter in den nächsten 5 Jahren. Nur 3 von da CO2-Intensitäten wie Ausstoß pro MWh oder Euro erwarten wäre. Die Energieversorger sind durch das Klimawandelvermeidung und -anpassung erfor- 10 Energieversorgern können in ihrer Berichterstat- Jahresumsatz für das einzelne Unternehmen steu- EU ETS und ihre besondere Stellung im Klimawandel dern sowohl eine Vorstands-Bekenntnis als auch tung Effekte von Risiken und Chancen auch quan- erbarer sind als der absolute Gesamtausstoß. In der schon länger zum Emissionsmanagement verpflich- die Verantwortung des Themenfeldes auf oberster tifizieren. Setzen Sie sich also mit Vermeidung und historischen Betrachtung über die vergangenen drei tet, während andere Unternehmen der DACH-Region Ebene. Dies ist bei 8 von 10 betrachteten Unterneh- Anpassung auseinander, implementieren Sie Ziele Jahre herrscht große Zielkonstanz, es waren kaum ohne Druck der Gesetzgebung Daten erheben und im men bereits realisiert, nur 3 der 10 Energieversorger und Maßnahmen und unterlegen Sie Auswirkungen Veränderungen bei den Zielsetzungen festzustellen. Rahmen des CDP berichten. berichten jedoch auch explizite Anpassungsstra- mit Finanzzahlen – denn das ist letztendlich die Im Durchschnitt liegen die gesetzten Ziele der Ener- tegien. Dabei führt die Nicht-Beschäftigung mit Sprache von CEOs, CFOs und Investoren. gieversorger 6%-Punkte hinter dem Zeitplan. 75% der Im Teilbereich Risiken und Chancen des Disclosure Klimawandel schon heute zu Renditeverlust am 20 aktiven Reduktionsziele enden bereits 2020 oder Scores sind die betrachteten Unternehmen sogar nur Aktienmarkt – wie am Beispiel schweizer CDP-Nicht- früher. Hier gibt es noch Handlungsbedarf mit Blick 4%- und 6%-Punkte besser als der Durchschnitt der Teilnehmer, die 5,4% pro Jahr hinter dem Leitindex auf Langfristigkeit und Umsetzung der Zielsetzungen. Unternehmen in der DACH Region. SMI hinterherhinken.
12 13 Klimawandel im größeren Kontext Stellenwert des Klimawandels im { Alle Unternehmen haben das Thema Klimawandel in ihre Unternehmen Geschäftsstrategie aufgenommen. Unternehmen, die Klimarisiken glaubhaft und effektiv managen wollen, müssen entsprechende Struk- turen in ihrer Unternehmensorganisation schaffen. { 8 von 10 Unternehmen haben die Verantwortung für Klimawandel Wirkungsvoller Klimaschutz ist Teil der Unterneh- direkt auf die Vorstandsebene oder an den Vorstand berichtende mensstrategie, nicht nur der Kommunikations- und Komitees gelegt. Umweltabteilungen. Erfreulich ist: Alle 10 Unter- nehmen haben den Klimawandel in ihrer Strategie integriert. Die Hauptverantwortung für klimarelevante { 90% der Unternehmen haben Anreizsysteme – monetär oder Themen sollte daher beim Vorstand liegen. Im Ideal- andere – installiert, die bei 78% dieser Unternehmen nicht nur fall verantwortet der Vorstand oder ein an ihn berich- tendes Gremium aus den Geschäftseinheiten die Manager selbst, sondern alle Mitarbeiter einbeziehen. Klimastrategie. Das ist auch bei 8 der Unternehmen der Fall. { Alle Unternehmen, die den Klimawandel direkt in ihr Risikoman- agement integriert haben, betreiben auch politische Lobbyarbeit. Auch die Integration von Klimaschutzzielen in die Bonus- und Anerkennungsschemata für Manager und andere Mitarbeiter (kurz: Anreizsysteme) gehört { Forschungsaufträge und Integration des Themas Klimawandel in zu den wichtigen Stellschrauben, nach denen gerade Risikomanagementprozesse sollen unentdeckte und unsichere Investoren immer wieder fragen. Dabei geht es nicht Auswirkungen frühzeitig erkennen und systematisch behandeln. nur um Verhaltenssteuerung und Motivation der Mit- arbeiter, sondern auch um Glaubwürdigkeit und Ver- Es gibt keine separaten Risikomanagementprozesse für Klima- besserung der Wahrscheinlichkeit, Ziele zu erreichen. wandel. Klimawandel wird bei 90% der Unternehmen wie jedes Dass 90% der Unternehmen entsprechende klima- andere Risiko innerhalb der bestehenden Risikomanagement- schutzbezogene Anreizsysteme implementiert haben, ist vor diesem Hintergrund sehr ermutigend. 30 von prozesse behandelt. 36 Gesamtnennungen beziehen sich dabei auf mone- täre Anreize - die vielleicht konsequenteste Verknüp- fung finanzieller Ziele mit nicht-finanziellen Kriterien. Verantwortung für den Klimawandel Anreizmethoden Anreizmethode – Monetäre Anreize im Unternehmen Angaben in Anzahl Unternehmen Angaben in Anzahl Nennungen Angaben in Anzahl Unternehmen Alle Mitarbeiter 1 1 1 4 Management 1 1 Anreizmix 1 Vorstand 1 Personen des Vorstands oder vom 4 (monetäre und nicht-monetäre 2 Verantwortlicher Vorstand Vorstand beauftragtes Komitee 3 Anreize) Andere Andere Manager 4 2 8 Ausschließlich monetäre Anreize Umwelt-/Nachhaltigkeitsmanager Senior Manager Ausschließlich nicht-monetäre Anreize 3 Vorstandsvorsitzender 2 Bereichs-/Standortleiter 10 Unternehmen 9 Unternehmen Risikomanager 2 3 Vermerk: 1 Unternehmen hat kein Vorstandsmitglied Anreizsystem 2 3 Geschäftsleitung Gebäudetechniker Prozessmanager Manager öffentliche Angelegenheiten 8 Unternehmen, 30 Anreiz-Nennungen Vermerk: 1 Unternehmen hat kein Anreizsystem, 1 Unternehmen bietet keine monetäre Anreize
14 15 Klimawandel im größeren Kontext Ja Themenfelder für politische Integriertes Risikomanagement Einflußnahme Angaben in Anzahl Unternehmen Angaben in Anzahl Unternehmen 1 Climate change risks are included nein in our fully integrated enterprise- 0 2 4 6 ja wide risk management system. 10 Unternehmen [...] The business unites define Ökostromproduktion 5 9 together suitable actions designed Emissionshandel 5 to minimise risk, for example in regard to CO2 management. Energieeffizienz 5 Förderung von Forschungsorganisationen um Öffentlich- These actions are subsequently keitsarbeit zum Thema Klimawandel voranzutreiben implemented by the business CO2 Steuern 3 Angaben in Anzahl Unternehmen units at the local level. Verbindliche CO2 Berichterstattung 2 ja EVN AG keine Angabe Anpassungselastizität 1 5 5 10 Unternehmen 8 Unternehmen sagen zehn von zehn Unternehmen 2 Unternehmen gaben keine Details zu polischem Engagement zu ihrer Lobbyarbeit Kontakt und Dialog mit der Politik Integration der Risiken und Chancen Der nachhaltigkeitsorientierte Dialog zwischen Unter- in das Risikomanagement nehmen und der Politik hat sich in den vergangenen Für ein zuverlässiges Risikomanagement ist die Im Jahr 2012 wurde insbesondere Jahren intensiviert. Es herrscht weitestgehend Kon- rechtzeitige und systematische Identifikation der eige- sens darüber, dass globale Herausforderungen wie nen Betroffenheit sowie der zu erwartenden Chancen in Deutschland eine intensive der Klimawandel nur in Verantwortungspartnerschaf- und Risiken durch den Klimawandel notwendig. Die Debatte über die Energiewende ten von Wirtschaft und Politik angegangen werden Integration von Klimarisiken in alle unternehmerischen können. Klimaschutz kann so auch ein Impulsgeber Entscheidungsprozesse ist für Unternehmen dabei und ihre Folgen geführt. Als für wirtschaftliches Wachstum sein. Vor dem Hinter- die Kür. An der Gestaltung dieses Prozesses lässt Konsequenz hat sich die Relevanz grund, dass die analysierten Energieversorger heute sich auch der Stellenwert des Themas Klimawandel mehrerer Handlungsfelder regulatorische Risiken am öftesten berichten, ist daher innerhalb des Unternehmens ablesen. Im Idealfall politisches Engagement fast gleichbedeutend mit dem gibt es einen speziell auf den Klimawandel zuge- verändert, insbesondere bei der Management von Klimarisiken. Wenn Unternehmen schnittenen Risikomanagementprozess oder eine Einschätzung der Erwartungen der die Politik auffordern, regulatorische Rahmenbedin- vollständige Integration von Klimawandelrisiken in die Stakeholder. Wichtigstes Thema gungen zu schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit und beste-henden Risikomanagementprozesse. Nahezu Innovationskraft fördern und vor allem die für Inves- alle – 9 von 10 Unternehmen – haben das Thema bleibt weiterhin der Klimaschutz. titionsentscheidungen benötigte Planungssicherheit Klimawandel in ihr Risikomanagement integriert. Kein Er nimmt europaweit eine hohe gewährleisten, geschieht das natürlich nicht immer nur Unternehmen nutzt einen eigenständigen, speziell Priorität auf der politischen Agenda mit dem Blick auf die globale Verhinderung von Klima- auf den Klimawandel zugeschnittenen Risikoma- wandel, sondern auch mit dem verständlichen Inter- nagementprozess, Klimawandel ist stattdessen in ein. Auch aus Unternehmenssicht esse, die eigenen Geschäftsinteressen zu beschützen. die vorhandenen Prozesse integriert. Eine mögliche hat das Thema Klimaschutz durch Oft tun sich Spannungsfelder zwischen den Interessen Begründung hierfür könnte die gestiegene Expertise unsere hohen CO2-Emissionen sehr von Aktionären, Mitarbeitern, der Gesellschaft reprä- bezüglich klimarelevanter Themen sein, die einen sentiert durch Umweltverbände und anderer Stakehol- eigenständigen Prozess überflüssig macht, ohne hohe Priorität. der auf. dabei den individuellen Steuerungsmechanismus zu gefährden. Die Begründung für den Ausreißer – das Quelle: Unternehmen ohne integriertes Risikomanagement – RWE AG ist durchaus beunruhigend: „There are no documen- CR-Bericht 2012, ted processes for assessing and managing risks and S. 46. opportunities from climate change“.
16 17 Risiken und Chancen Risiken und Chancen im Vergleich Angabe in Anzahl Nennungen { Risiken durch Änderungen des regulatorischen Umfelds dominieren mit 46% der Nennungen. Die Top 3 sind Emissions- handelssysteme, Unsicherheit über neue Regulierungen Risiken Chancen und internationale Abkommen. 20 15 10 5 0 5 10 15 20 Emissionshandelssysteme (Cap and trade) 14 4 { Top 3 der physischen Risiken: 1) Veränderung der Temperatur- Internationale Abkommen 7 8 extreme, 2) Veränderung der Niederschlagsextreme und Dürren, Unsicherheit über neue Regelungen 7 3) andere physische Klimaparameter. regulatorisch Produkteffizienzstandards und Gesetze 6 5 CO2 Steuern 5 { Das Bild verändert sich beim Blick auf die Chancen. Veränderung Benzin/Energie-Steuern und Gesetze 4 3 des Konsumentenverhaltens wird am häufigsten als Chance allgemeine Umweltauflagen (einschließlich geplante) 4 2 genannt. Regulierung zu erneuerbarer Energie 4 1 Andere regulatorische Treiber 3 7 { Kapitalmarktwirkung wird im Vergleich zu anderen finanziellen Grenzwerte der Luftverschmutzung 1 1 Auswirkungen selten genannt. Freiwillige Vereinbarungen 3 Produktkennzeichnungsstandards und Gesetze 3 { Von den berichteten Risiken werden knapp die Hälfte schon Emissionsberichterstattungspflichten 1 heute oder im Verlauf der nächsten fünf Jahre erwartet. Veränderung der Temperaturextreme 10 1 Veränderung der Niederschlagsextreme und Dürre 7 1 Andere physische Klimatreiber 7 { Gesehen an der Anzahl der Risiko-Nennungen im Verhältnis der physisch Veränderung der Durchschnittstemperatur 6 6 Chancen-Nennungen ist die Motivation überwiegend reaktiv Verursachte Veränderung der natürlichen Ressourcen 5 3 getrieben, mit dem Ziel, sich vor allem vor Schäden zu schützen. Anstieg des Meeresspiegels 4 Veränderung des durchschnittlichen Niederschlags 2 2 { 42% der Risiken und 51% der Chancen werden im Ausmaß Veränderung des Niederschlagsmusters 2 2 „Mittel-Hoch“ bis „Hoch“ erwartet. Dagegen stehen am unteren Schnee und Eis 2 1 Ende der Skala nur 21%, bzw. 13%, Nennungen bei „Niedrig“ bis Unsicherheit über physische Gefahren 1 „Niedrig-Mittel“. Reputation 5 3 Unsicherheit über Marktsignale 5 { Im spezifischen dominieren „physische Klimaparameter“ in andere Veränderung des Konsumentenverhaltens 3 10 der Spanne zwischen „Niedrig“ und „Mittel-niedrig“ (43%) und Veränderung sozio-ökonomischer Rahmen-Bedingungen 2 3 regulatorische Veränderung in der Spanne zwischen „Mittel- Andere Treiber 2 1 10 Unternehmen 119 Risiken hoch“ und „Hoch“ (43%). Unsicherheit über soziale Treiber 1 71 Chancen { 63% der regulatorischen und 78% der anderen Risiken werden hohe Wahrscheinlichkeiten zugeordnet. Gleichzeitig werden Risiken Chancen ein Drittel der physischen Risiken als „unwahrscheinlich“ bis 25 20 15 10 5 0 5 10 15 20 „sehr unwahrscheinlich“ erwartet. E.ON SE 22 12 EVN AG 18 3 { Die Evolution über die letzten 3 Jahre zeigt einen Anstieg der EnBW AG 15 11 Risiko-Nennungen um 21%, gleichzeitig aber auch eine Abnahme VERBUND AG 15 16 der Chancen-Nennungen um 11%. RWE AG 11 7 Vattenfall Group 9 3 OMV AG 8 3 HSE AG 4 7 8 Unternehmen 102 Risiken Vermerk: CKW AG und MVV AG Angaben nicht öffentlich 62 Chancen
18 19 Risiken und Chancen Die VERBUND AG erzeugt bereits heute 87% ihres Von 8 Unternehmen, die in diesem Jahr im Zusam- Stroms ausschließlich aus erneuerbarer Energie, ins- menhang mit dem Klimawandel Chancen identifiziert Kapitalmarktbezogenheit der Risiken besondere CO2-armer Wasserkraft. Die HSE AG hat haben, konkretisierte nur ein Unternehmen diese Angaben in Anzahl Nennungen mit der Forest Carbon Group (FCG) eine Tochterge- in Richtung des Kapitalmarktes. Die VERBUND AG 0 20 40 Veränderung der Niederschlagsextreme sellschaft gegründet, die durch Waldaufforstung in sieht sowohl Chancen in einer verbesserten Kapital- und Dürren: Entwicklungsländern CO2-Kompensation durchführt. verfügbarkeit als auch in sinkenden Kapitalkosten. Steigende Kapitalkosten bezogene Risiken 3 3 2 Zudem bietet die HSE AG im Verbund mit der FCG Kapitalmarkt- über die Tochtermarke Entega Großverbrauchern Eintrittszeiträume Fallende Aktienkurse 21 The frequency and intensity of klimaneutrale Stromprodukte an. Dass die Beschäftigung mit dem Klimawandel auf- extreme weather events may grund weltweit steigender Durchschnittstemperatu- Schlechte Kapitalverfügbarkeit 2 increase in the future, affecting Evolution der Risiken und Chancen ren und vermehrt auftretenden Wetterextremen nicht Es ist eine eindeutige Zunahme der Risiko-Nennungen auf die lange Bank geschoben werden darf, ist heute our production and transportation Steigende operative Kosten 31 4 1 Kostenbez. und gleichzeitig geringe Abnahme der Chancen- unbestritten, und spiegelt sich auch eindrucksvoll infrastructure directly or indirectly Nennungen über die letzten drei Jahre zu erkennen. deutlich in der Risiko- und Chancenberichterstattung Risiken Reduktion/Unterbrechung der 3 28 So sind im Jahr 2013 21,3% mehr Risiken und 10,6% der 10 Energieversorger im Fokus dieser Studie wie- Produktionskapazitäten through complex interactions on weniger Chancen im Vergleich zum Jahr 2011 berichtet der. Von den insgesamt 119 berichteten Risiko-Nen- global energy markets. worden. Die Zahl der Nennungen allein hat nur nungen wird bei knapp der Hälfte (47%) ein Eintritt Sinkende Nachfrage nach Gütern/ Dienstleitungen 6 3 5 geringe Aussagekraft, zeigt aber den zunehmenden schon heute oder im Verlauf der nächsten fünf Jahre OMV AG Differenzierungsgrad und kann damit durchaus als erwartet. Auffällig ist, dass es bei den physischen Soziale Nachteile 13 Beleg für einen Anstieg des Bewusstseins gewertet Auswirkungen im mittleren Zeithorizont (6-10 Jahre) Beeinträchtigung der Andere werden. keine Nennungen gab. Aufrechterhaltung des 11 Geschäftsbetriebs Evolution der Risiken und Chancen Regulatorische Veränderungen Risiken und Chancen Physische Klimaparameter +21% -11% Während bei den Risiken regulatorische Treiber mit Andere klimabezogene Entwicklungen 120 108 46% der Nennungen überwiegen und insofern als 96 10 Unternehmen, 100 Risiken Treiber Gefahren eingeschätzt werden, ist den Unterneh- 100 89 Fallende Aktienkurse (Marktwert) Vermerk: Antwortmöglichkeit „Andere“ men durchaus auch bewusst, dass der Klimawandel (11 Nennungen) nicht mit abgebildet eigentlich physischer Natur ist (39% aller Risiken- 80 66 Reputation: Our investors and Nennungen). Gleichzeitig erkennen die Unternehmen, 60 55 59 dass Veränderungen des gesellschaftlichen Kon- 2011 customers expect us to play an senses hin zu gemeinsamem Klimaschutz auch eine 40 2012 active leadership role in environ- Kapitalmarktbezogenheit der Chancen große Chance sein kann – dann nämlich, wenn sich Angaben in Anzahl Nennungen 20 2013 mental issues like climate change auch das Konsumentenverhalten ändert und Energie- versorger, die klimafreundlich oder gar klimaneutral and water conservation. Our failure 0 produzieren, Marktanteilsgewinne erzielen können. Risiken Chancen to meet these expectations could Klimawandel als Chance zu sehen, ist gleichzeitig increase the risk to our business Kapitalmarktbezogene Chancen 10 Unternehmen nicht widerspruchslos – man will schließlich nicht als 41 7 Profiteur einer für den Planeten insgesamt gefährli- by reducing the capital market’s 2 Umsatzbezogene Chancen Kostenbezogene Chancen chen Entwicklung gelten. Vor diesem Hintergrund ist willingness in our company and the 15 erfreulich zu sehen, dass die von den Unternehmen Kapitalmarktbezogenheit public’s trust in our brand. Regulatorische Veränderungen berichteten Chancen sich auch auf Treiber wie das der Risiken und Chancen 25 Konsumentenverhalten beziehen, das wiederum auch Obwohl bis auf HSE AG alle der 10 Energieunterneh- Physische Klimaparameter zur Klimawandelvermeidung beitragen kann. Die men börsengelistet sind, haben nur 7 Unternehmen E.ON SE 15 Andere klimabezogene Entwicklungen Wahrnehmung und Realisierung sich bietender Chan- konkret Risiken in Zusammenhang mit dem Klimawan- 10 Unternehmen, 69 Chancen Treiber cen im Zusammenhang mit dem Klimawandel schlägt del identifiziert. Antwortmöglichkeit „Andere“ (2 Nennungen) sich letztendlich klar in Wettbewerbsvorteilen nieder. nicht mit abgebildet Mit 13% der Gesamtnennungen spielen diese zudem Grundsätzlich berichten die meisten Unternehmen eine untergeordnete Rolle. Das mag verwundern, mehr Risiken als Chancen. Ausnahmen sind die wenn gleichzeitig den Unternehmen recht klar zu sein VERBUND AG und HSE AG, die gleich viele bzw. scheint, wie häufig Klimawandel steigende Kosten sogar mehr Chancen als Risiken angeben. Dement- oder sinkende Nachfrage zur Folge haben kann – sprechend konsequent haben beide Unternehmen finanzielle Implikationen also, die sich natürlich auf bereits früh mit einem Umbau ihrer Geschäftsmodelle die Attraktivität des Unternehmens am Kapitalmarkt begonnen: auswirken. Vielleicht will man auch hier aber nur nicht mit zu offensiver Berichterstattung „schlafende Hunde wecken“ und Investoren verunsichern.
20 21 Risiken und Chancen Sinkende Kapitalkosten Emissionshandelssysteme: The pending decision by the EU Ähnlich ist es bei den Chancen: So sind es 71% der Eintrittswahrscheinlichkeiten Nichtsdestotrotz teilt sicher nicht jeder Klimaforscher on strengthening the carbon price berichteten Chancen, die als kurzfristig, das heißt 60% der genannten Risiken und damit über die Hälfte die Einschätzung, dass Risiken wie ein Anstieg des via the ‘set-aside’ (backloading) zwischen heute und den nächsten 5 Jahren, eingeord- werden in der Spanne zwischen „Nahezu gewiss“ Meeresspiegels oder ein vermehrtes Auftreten von und „Mehr wahrscheinlich als unwahrscheinlich“ of EU allowances would allow net werden. Dies ist sicher auch ein Abbild der zuneh- Schnee und Eis in langen und extrem kalten Winterpe- menden Dynamik in der Wirtschaftswelt. Technologien eingeordnet. Bei den Chancen sind es sogar über rioden als eher unwahrscheinlich angesehen werden – for projects in renewable wie das Internet, aber auch erneuerbare Energien 83%, deren Eintrittswahrscheinlichkeit als hoch einge- auch wenn die hier betrachteten Energieversorger sich generation within the EU to be haben innerhalb weniger Jahre ganze Industriezweige schätzt wird. Unternehmen wollen offensichtlich auf in ihrer Berichterstattung natürlich vor allem an ihren durcheinander gewirbelt und Unternehmen sind politi- der Risikoseite möglichst breit vorbereitet sein oder Hauptstandorte in Deutschland, Österreich und der financially feasible. This would be schen Schnellentscheidungen wie dem Atomausstieg wirken und dementsprechend kommunizieren, auf der Schweiz orientieren. advantageous for VERBUND. in Deutschland ausgesetzt. Das CDP beobachtet Chancenseite hingegen ungern über „ungelegte Eier“ zudem beim Thema Chancen häufig eine weniger reden. Betrachtet man bei der Eintrittswahrscheinlich- Das potenzielle Ausmaß bei Eintritt der Risiken und VERBUND AG tiefe Berichterstattung als in anderen Themenkom- keit die einzelnen Teilbereiche, so wurden 78% der Chancen wird überwiegend mit „Mittel“ bewertet. Im plexen. Manche Unternehmen begründen das auch „anderen klimabezogenen Entwicklungen“ und 63% Vergleich werden die Chancen optimistischer betrach- mit Konkurrenzaspekten, weil sie nicht möchten, dass der „regulatorischen Veränderungen“ in der Spanne tet. Knapp über die Hälfte der Chancen wird in der der Wettbewerber erfährt, wie sie sich genau auf die zwischen „Nahezu gewiss“ und „Mehr wahrscheinlich Spanne zwischen „Mittelhoch“ und „Hoch“ erwartet. Zukunft ausrichten. als unwahrscheinlich“ eingeordnet. Dagegen werden Dagegen sind es bei den Risiken nur 35%. fast ein Drittel der physischen Klimaveränderungen in Betrachtet man die Teilbereiche, so dominieren der Spanne „Unwahrscheinlich“ bis „Ausgesprochen physische Klimaparameter in der Spanne zwischen Je höher das potenzielle Ausmaß der Risiken einge- Unwahrscheinlich“ erwartet. Es verwundert zwar nicht, „Niedrig“ und „Mittelniedrig“ (43%) und regulatorische schätzt wird, desto kurzfristiger werden diese auch dass regulatorischen Risiken höhere Wahrscheinlich- Veränderung in der Spanne zwischen „Mittelhoch“ erwartet. Hier sollte der Einfluss von Berichterstattung keiten zugeordnet werden – Maßnahmen des Gesetz- und „Hoch“ (43%). Dabei stechen die Unsicherheit aber nicht vergessen werden: Risiken, die man heute gebers wie Emissionshandelssysteme sind längst der neuen Regulierungen sowie die Unsicherheit der schon spürt, lassen sich leichter materiell bewerten schon Realität, während Klima- und damit meteoro- Marktsignale am deutlichsten hervor. Dies ist insofern und berichten, während weiter in der Zukunft liegende logische Prognosen immer eine gewisse Unsicherheit interessant, als durch den Klimawandel ja grundsätz- Risiken natürlich grundsätzlich schwieriger finanziell zu mit sich bringen. lich physische Risiken drohen, und die regulatorischen kalkulieren sind. sich überhaupt erst daraus ergeben. Eintrittswahrscheinlichkeit Unterscheidung der Risiken Unterscheidung der Chancen Chancen und Risiken im Vergleich in Hinsicht ihrer zeitlichen Relevanz in Hinsicht ihrer zeitlichen Relevanz Angaben in Anzahl Nennungen Angaben in Anzahl Nennungen Angaben in Anzahl Nennungen 60 60 50 50 50 45 11 40 40 40 13 35 21 11 30 30 3 30 8 21 25 12 20 20 20 11 12 2 15 12 26 34 22 32 22 10 10 3 10 3 22 16 3 9 5 15 12 17 10 7 1 3 0 2 2 0 0 s h 1-5 Jahre 6-10 Jahre >10 Jahre h h h ei en ei ie h h in s h is ic 1-5 Jahre 6-10 Jahre >10 Jahre ic ic ic he al ic ic li c ch w w nl ch h nl nl nl nl nl sc h ge r s oc r s ch ei ei ei ei c ch i ah pr ch a h li ch ch a h nl u w e in ez w es w ei rs rs rs rs un ch ah ah r un h un g ah ah ah c s rs N w rs Au W nw w ah ah un hr U rw Se w hr h eh Se ic M le Andere klimabezogene Entwicklungen Andere klimabezogene Entwicklungen G Physische Klimaparameter Physische Klimaparameter Risiken Chancen Regulatorische Veränderungen Regulatorische Veränderungen 10 Unternehmen, 110 Risiko Treiber, 67 Chancen Treiber Vermerk: Antwort „Unbekannt“ (6 Nennungen) 10 Unternehmen, 155 Risiken Treiber 10 Unternehmen, 68 Chancen Treiber und keine Antwort (7 mal) nicht in Grafik Vermerk: „Unbekannt“ (4) nicht in Grafik Vermerk: „Unbekannt“ (7) nicht in Grafik
22 23 Risiken und Chancen Risiko- und Chancenmatrix Ausmaß der Risiken Ausmaß der Chancen Risikomatrix – Eintrittswahrscheinlichkeit und Ausmaß Zusammenfassend betrachtet wird das Eintreten der Angaben in Anzahl Nennungen Angaben in Anzahl Nennungen Risiken im Mittel über alle Nennungen als überaus wahrscheinlich bewertet. Sichtbar ist eine Häufung Regulatorische Veränderungen Regulatorische Veränderungen Nahezu gewiss von Risiken in Feld 1 der Matrix, die wahrscheinlich Physische Klimaparameter Physische Klimaparameter bis hoch wahrscheinlich und gleichzeitig von hohem 2 Grenzwerte der 1 Andere klimabezogene Entwicklungen Andere klimabezogene Entwicklungen Luftverschmutzung Ausmaß sind – wenig überraschend, dass es vor Durchschnittliche Eintrittswahrscheinlichkeit Produkteffizienzstandards 10 Unternehmen, 68 Chancen Treiber allem die oft genannten regulatorischen Auswirkun- Veränderung der und Gesetze 10 Unternehmen, 106 Risiko Treiber 45 Vermerk: Antwort „Unbekannt“ (3 Nennungen) gen sind. Risiken durch Veränderungen physischer Niederschlagsextreme 45 Vermerk: Antwort „Unbekannt“ (13 Nennungen) und Dürren nicht in Grafik 40 nicht in Grafik Klimaparameter scheinen mit im Gesamtmittel nur 40 4 35 etwas wahrscheinlicher als unwahrscheinlich und Unsicherheit über 35 Veränderung des 30 Gefahrenpotentialen unter dem Mittel weniger gefürch- Marktsignale 30 tet zu werden. Auffälligste Nennung beim Ausmaß ist Konsumentenverhaltens 13 25 25 die „Unsicherheit über Marktsignale“ ganz rechts in Niedrig Mittel Hoch 20 8 20 4 5 Feld 1, der das höchste Gefahrenpotential zugeord- 15 Andere 15 4 23 2 3 5 3 4 net wird. Stakeholder sollten vor diesem Hintergrund Veränderung der regulatorische Treiber 0 10 Durchschnittstemperatur 10 9 3 2 wichtige Markttreiber wie Strom- und CO2-Preise Anstieg des 7 16 5 1 11 13 Meeresspiegels 5 3 8 eng beobachten. Interessant zu vermerken ist noch, 5 8 0 5 0 3 dass der „Veränderung des Konsumentenverhaltens“ Ausgesprochen unwahrscheinlich in Feld 2 nur wenig riskante Auswirkungen beigemes- 4 3 sen werden: obwohl man sich auf der Chancenseite ig el el h h oc oc it t it t dr Durchschnittliches Ausmaß ig el el h h oc oc -M M -H H ie it t it t dr also einig ist, dass der Wertewandel des Konsumen- N -M M -H H el ie ig it t N dr el ig ten als häufigste Chance mit zudem hoher Wirkung M it t ie dr N M ie und Wahrscheinlichkeit zu sehen ist, klingen bei den N 10 Unternehmen Regulatorische Veränderungen 10 Regulatorische Treiber Arten (57 Nennungen) Risikobewertungen Zweifel daran durch, ob dieser 9 Physische Treiber Arten (46 Nennungen) Physische Klimaparameter tatsächlich stattfindet und überhaupt signifikant sein 6 Andere Treiber Arten (18 Nennungen) andere klimabezogene Entwicklungen Ausmaß der Risiken im Vergleich Ausmaß der Chancen im Vergleich wird. Grundsätzlich ist auf der Chancenseite die ihrer zeitlichen Relevanz ihrer zeitlichen Relevanz Vermerk: Größe der Blase entspricht dem Zeitrahmen Konzentration auf wahrscheinliche Möglichkeiten mit Angaben in Anzahl Nennungen Angaben in Anzahl Nennungen 1-5 Jahre 1-5 Jahre Schwerpunkt überdurchschnittliche Auswirkungen 6-10 Jahre 6-10 Jahre deutlicher. > 10 Jahre > 10 Jahre Chancenmatrix – Eintrittswahrscheinlichkeit und Ausmaß 10 Unternehmen, 10 Unternehmen, 98 Risiko Treiber 64 Chancen Treiber 45 Vermerk: Antwort „Unbekannt“ 45 Vermerk: Antwort „Unbekannt“ (16 Nennungen) nicht in Grafik (16 Nennungen) nicht in Grafik Nahezu gewiss Produktkennzeichnungs- 40 und 8 mal keine Antwort 40 und 2 mal keine Antwort gesetze und Standards 7 35 2 1 35 Veränderung Durchschnittliche Eintrittswahrscheinlichkeit Regulierungen zu des Konsumenten- 30 30 Veränderungen des Konsumentenverhaltens erneuerbaren Energien verhaltens 8 freiwillige 25 25 2 Emissionsbericht- Verein- 20 5 20 4 5 VERBUND’s customers erstattungspflichten barungen 2 1 2 15 24 2 15 1 are becoming increasingly 10 3 10 6 2 17 16 environmentally conscious, green Veränderung der Niederschlagsmuster 5 5 5 14 11 1 8 1 5 energy suppliers are becoming 0 4 0 2 Niedrig Mittel Hoch 1 increasingly popular. Veränderung der Veränderung sozio- ökonomischer Veränderung der Durchschnitts- Rahmen-Bedingungen ig el el h h ig el el h h oc oc oc oc it t it t dr Temperaturextreme it t it t dr Temperatur -M M -H H ie -M M -H H ie Internationale Abkommen N VERBUND AG N el ig el ig it t dr it t dr M M ie ie N N Ausgesprochen unwahrscheinlich 4 3 Durchschnittliches Ausmaß 10 Unternehmen Regulatorische Veränderungen 11 Regulatorische Treiber Arten (38 Nennungen) Physische Klimaparameter 7 Physische Treiber Arten (16 Nennungen) andere klimabezogene Entwicklungen 4 Andere Treiber Arten (17 Nennungen) Vermerk: Größe der Blase entspricht dem Zeitrahmen
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