Konsumentenschutz ELTERNARBEIT KOMPAKT 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld
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Konsumentenschutz ELTERNARBEIT KOMPAKT 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld für Lehrkräfte & MultiplikatorInnen zum Einsatz in der HS/NMS/AHS
IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Stubenring 1, 1010 Wien ■ Verlags- und Herstellungsort: Wien ■ Redaktion: SCHULDNERHILFE OÖ ■ Layout und Druck: Sozialministerium ■ Grafik auf Titelseite und Postkarten: © Rudolf Mitter ■ ISBN 978-3-85010-395-4 ■ Stand: Mai 2017 Alle Rechte vorbehalten: Jede Verwertung (auch auszugsweise) ist ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für jede Art der Vervielfältigung, der Übersetzung, der Mikroverfilmung, der Wiedergabe in Fernsehen und Hörfunk, sowie der Verarbeitung und Einspei- cherung in elektronische Medien, wie z. B. Internet oder CD-Rom. Zu beziehen über das kostenlose Bestellservice des Sozialministerium im Internet unter: www.sozialministerium.at/broschuerenservice.
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld EINLEITUNG & ANLIEGEN: neuen Perspektiven, Ideen und Wissen im gegen- seitigen Austausch angereichert werden kann. Liebe PädagogInnen! Mit folgenden Fragestellungen setzen sich die Ma- Die vorliegenden Materialien Elternarbeit kom- terialien auseinander: pakt bieten Ihnen Impulse und Anregungen, um unkompliziert mit Eltern über konsumentenpo- ■■ Lehrkräfte & MultiplikatorInnen litische Alltagsthemen ins Gespräch zu kommen ■■ Welche Themen und Probleme mit SchülerIn- und anschließend an diesen konstruktiv weiterzu- nen und Eltern sind vorhanden? arbeiten. ■■ Wo gibt es mögliche Konfliktfelder und Klä- rungbedarf bzw. wo werden Lösungsansätze Konsum-, Medien- und finanzielle Allgemeinbil- gefordert? dung stellen grundlegende Alltagskompetenzen ■■ Was betrifft den eigenen Unterricht und/oder in der heutigen Zeit dar und müssen von klein auf die gesamte Schule? erlernt werden. Wichtige Orte, sich diese anzueig- nen, sind einerseits die Familie und andererseits ■■ Eltern & Erziehungsberechtigte die Schule. ■■ Mit welchen Themen und Konfliktbereichen sind sie im Bezug auf die Schule konfrontiert? > Dabei gibt es viele Berührungs- sowie Anknüp- z.B. Handynutzung, Markenzugehörigkeit, Cy- fungspunkte im Schulalltag, was lebensnahe Kon- ber-Mobbing, Geld für Schulveranstaltungen, ... sumententhemen betrifft. Die Achse Lehrkräfte (Schule) > SchülerInnen > Eltern ist in diesem ■■ SchülerInnen Zusammenhang stark gefordert und das gemein- ■■ Wie und wobei können Lehrkräfte und Eltern same Ziehen an einem Strang bringt für alle be- die SchülerInnen bzw. ihre Kinder unterstüt- troffenen Parteien Vorteile. zen, um z.B. folgende Kompetenzen zu ent- wickeln: sinnvolle Nutzung und bewusster Es bleibt jedoch oft für eine ausführliche Ausein- Umgang mit dem Handy/Smartphone, Be- andersetzung mit konsumentenpolitischen All- wusstsein für Geld und dessen Wert, Auskom- tagsthemen, die zum Teil von hoher Relevanz für men mit dem Taschengeld, Gefahren beim alle Beteiligten sind, wenig Platz und Zeit. Umgang mit Sozialen Netzwerken, Entwick- lung von Werbekompetenz Eines steht fest: Sowohl die Schule als Organi- sation, die Lehrkräfte, die Eltern sowie die Schü- lerInnen sind im wirtschaftlichen Gefüge als KonsumentInnen aktiv. Es ist also ein großer Er- fahrungsschatz vorhanden, der geteilt und mit 3
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld ANGEBOT: Bestellmöglichkeit Die Unterlagen können kostenfrei über das Be- Folgende fünf Themen werden als Elternarbeit stellservice des Bundesministeriums für Arbeit, kompakt zu je 20 Minuten angeboten: Soziales und Konsumentenschutz (Sozialministe- rium) unter ■■ Handy & Smartphone (5. Schulstufe) www.sozialministerium.at/broschuerenservice in ■■ Haushalten lernen mit Taschengeld ausreichender Anzahl angefordert werden. (6. Schulstufe) ■■ Werbung & Konsum (6./7. Schulstufe) Vorschläge für den Einsatz der ■■ Soziale Netzwerke im Internet (7. Schulstufe) Elternarbeit kompakt ■■ Das erste Konto (8. Schulstufe) ■■ beim Eltern-/Klassenforum ■■ bei Elternabenden UMSETZUNG: ■■ bei Veranstaltungen des Elternvereins ■■ bei Schulprojekten Themeneinsatz ■■ bei schulischen Schwerpunktveranstaltungen Die Themen sind einzeln einzusetzen und vonei- ■■ ... nander unabhängig. Bei Möglichkeit bzw. bei Be- darf sind sie auch gut kombinierbar. ANMERKUNGEN: Empfohlene Schulstufe Die ausgewählten Themen versuchen an den je- weiligen Lebenswelten der Jugendlichen in den genannten Altersstufen anzuknüpfen. Daraus er- geben sich Empfehlungen für bestimmte Schul- stufen. Materialeinsatz Neben der didaktischen Aufbereitung durch die Lehrkraft bzw. die Moderatorin/den Moderator er- halten die Eltern eine ■■ Themenkarte: Sie ist eine Karte im Postkar- tenformat, die, leicht verständlich und auf wenige Punkte reduziert, das jeweilige Thema zusammenfasst. Ein Impuls bzw. eine Frage- stellung auf der Rückseite gibt den Eltern die Möglichkeit, sich mit ihren Kindern weiter mit dem Thema zu beschäftigen. 4
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld MATERIALEN: Die Broschüre „Elternarbeit kompakt“ Die Broschüren bestehen jeweils aus einer Anleitung, dem Ablauf und den Arbeitsblättern. Themenkarte für Eltern Pro Thema gibt es jeweils eine Karte im Postkartenformat. 5
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld ZUM THEMA: tung zu. Je früher das Thema Haushalten ange- sprochen und bearbeitet wird, desto leichter fällt Kinder im Alter ab zirka zehn Jahren beginnen ei- es den SchülerInnen, sich hier lebenspraktische genständig Aktivitäten zu planen und Freizeitent- Kompetenzen anzueignen. Denn auch in Geldan- scheidungen zu treffen. Unternehmungen ohne El- gelegenheiten gilt das Sprichwort: „Früh übt sich, tern, dafür mit dem Freundeskreis werden in diesem wer ein Meister werden will.“ Alter immer wichtiger. Oft sind diese Aktivitäten mit Konsum und Geld ausgeben verbunden, wie z.B. ge- EMPFOHLENE SCHULSTUFE: meinsam mit FreundInnen ins Kino zu gehen, oder den Nachmittag im Shoppingcenter zu verbringen. 6. Schulstufe > 11./12. Lebensjahr Neben den Eltern sind PädagogInnen eine wichtige ZIELSETZUNG/ANLIEGEN: Instanz, die sich mit den Kindern zum Thema Um- gang mit Geld auseinandersetzen - vor allem durch ■■ Reflexion von Lerneffekten durch Taschengeld das aktive Fördern der finanziellen Allgemeinbil- auf das Geldverhalten der Kinder und Jugend- dung sowie von konsumrelevanten Kompetenzen, lichen die Teile der ökonomischen Bildung darstellen. ■■ Kennen lernen positiver Auswirkungen von Ta- schengeld aus der Kinder- und jungen Erwach- Darüber hinaus sind Lehrkräfte oft mit starkem senen-Perspektive Konkurrenzverhalten und Auseinandersetzungen ■■ Aufzeigen von Chancen zum Transfer der unter SchülerInnen in Bezug auf Geld im Schulall- Lerneffekte ins Erwachsenenalter tag konfrontiert, was starken Diskussionsbedarf ■■ Informationsgewinn für Lehrkräfte und Eltern in im Klassenverband verursachen kann. Bezug auf das Thema Haushalten und Taschen- geld Aber auch auf der Achse Lehrkräfte-Eltern ruft das Thema Geld so manche Diskussion hervor, wenn ZEIT: z.B. kein Geld für Ausflüge, Veranstaltungen oder Anschaffungen für die Schule in den Familien vor- ■■ 15 Minuten Gruppenarbeit und Plenum Haus- handen ist. Gemeinsame Schulveranstaltungen halten lernen durch Taschengeld bieten eine große Chance, das Miteinander im ■■ 5 Minuten Präsentation Tipps zum Thema Ta- Klassen- und Schulverband positiv zu beinflussen. schengeld Tatsache ist, dass durch mangelnde finanzielle Spielräume der Eltern oft Schulveranstaltungen MATERIAL: gekürzt werden bzw. gar nicht stattfinden können. ■■ Zwei Plakate mit Strichmännchen für die In der Schule kommt dem Thema Haushalten Einstiegsübung (Kinder- und junge Erwachse- bzw. Geld einteilen somit eine wesentliche Bedeu- nen-Perspektive) 6
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld ■■ A6-Kärtchen und Schreibgeräte Bild 2: Junge Erwachsenen-Perspektive ■■ Präsentationsmedium für Tipps zum Taschen- geld z.B. ■■ über Beamer ■■ oder durch A4-Ausdrucke ■■ oder Folien für Overhead ■■ Themenkarte Taschengeld in Teilnehmerzahl VORBEREITUNG: ■■ Bestellen der Themenkarten zu Haushalten ler- nen mit Taschengeld beim Broschürenservice des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (Sozialministerium) unter www.sozialministerium.at/broschueren- © SCHULDNERHILFE OÖ service ■■ Vorbereitung der Power Point-Präsentation ■■ Erstellen der beiden Flipcharts für die Einstiegs- Tipps zum Taschengeld bzw. Ausdrucken/Ko- übung pieren dieser auf Papier oder Overheadfolien ■■ Wenn Power Point-Präsentation, dann Vorberei- Bild 1: Kinder-Perspektive ten des PCs und Beamers Bei Bedarf: Bestellen von weiteren Themen- karten (Handy & Smartphone, Werbung & Konsum, Soziale Netzwerke im Internet, Das erste Konto) beim Broschürenservice des Bun- desministeriums für Arbeit, Soziales und Kon- sumentenschutz (Sozialministerium) unter www.sozialministerium.at/broschuerenservice und Auflegen zur freien Entnahme für die Eltern ABLAUF DER 20 MINUTEN: 1. Gruppenarbeit und Plenum zu © SCHULDNERHILFE OÖ Haushalten lernen durch Taschen- geld (ca. 15 Min) Taschengeld ist ein sehr wirkungsvolles Instru- mentarium, um sich mit dem Haushalten mit 7
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld Geld und der Priorisierung der eigenen Wünsche Frage 2 (Erwachsenen-Perspektive): Welche po- und Bedürfnisse auseinanderzusetzen. Durch die sitiven Auswirkungen kann das auf Michael und Kleingruppenarbeit und das anschließende Plen- Susi im Erwachsenenalter haben? um wird den Eltern die Möglichkeit geboten, wich- tige Lerneffekte, die durch regelmäßig gegebenes ■■ Wenn alle Gruppen fertig sind, platzieren die Taschengeld im Kindes- und Jugendalter erzielt Eltern ihre Antwortkärtchen zu den jeweiligen werden können, zu reflektieren. Ebenso soll die Bildern. Übung den Transfer der Lerneffekte vom Kindes- auf das Erwachsenenalter aufzeigen und Informa- tionen zum Thema Taschengeld vermitteln. ■■ Die Moderatorin/Der Moderator legt (mit einem gewissen Abstand) beide Perspektiven-Plaka- te auf den Boden. Sie/Er bittet die Eltern, sich folgende Situationen vorzustellen: ■■ Situation 1: Michael, 9 Jahre, Volksschulkind © SCHULDNERHILFE OÖ und Susi, 11 Jahre, Schülerin einer Neuen ■■ Die Moderatorin/Der Moderator bzw. die Eltern Mittelschule > beginnende Erfahrungen mit selbst lesen die genannten Antworten der El- eigenem Geld terngruppen vor - zuerst die Kinder-Perspektive, ■■ Situation 2: Beide Kinder 10 Jahre älter > Mi- danach die Erwachsenen-Perspektive. chael 19 Jahre und Susi 22 Jahre > beide am ■■ Die Moderatorin/Der Moderator ergänzt bei Be- Übergang zum selbständigen Leben (eigenes darf durch die fachlichen Informationen (siehe Auto, erste eigene Wohnung etc.) Lehrerinfo). ■■ Im nächsten Schritt bilden die Eltern Zweier- oder Dreier-Gruppen. Jede Elterngruppe erhält 2. Präsentation von Tipps zum Ta- von der Moderatorin/dem Moderator einige schengeld (ca. 5 Min) A6-Kärtchen und Schreibgeräte. In dieser Sequenz gibt die Moderatorin/der Mo- ■■ Anschließend sollen die einzelnen Elterngrup- derator den Eltern Tipps rund um das Thema Ta- pen die beiden unten angeführten Fragen nach- schengeld. Die Eltern sollen angeregt werden, zu einander kurz diskutieren und ihre Antworten Hause diese neuen Informationen gemeinsam mit auf die Kärtchen (eine Antwort pro Kärtchen) ihren Kindern zu reflektieren und einen Taschen- notieren. geldvertrag zu erstellen. Frage 1 (Kinder-Perspektive): Welche wichtigen ■■ Die Moderatorin/Der Moderator stellt die Tipps Lernerfahrungen können Michael und Susi durch zum Taschengeld z.B. mittels Power Point-Prä- regelmäßig gegebenes Taschengeld machen? sentation, Plakaten oder Overheadfolien vor (siehe Lehrerinfo). 8
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld ■■ Beim Tipp „Taschengeld gemeinsam bestim- https://www.arbeitsgemeinschaft-finanzen.de/ men“ verweist sie/er auf die Themenkarte mediathek/taschengeld-ratgeber.pdf Taschengeld. Auf dieser ist eine Taschengeld- vereinbarung zwischen Eltern und Kindern 3. Tabellen zur Taschengeldhöhe vorformuliert und kann behilflich beim Erstel- Zahlreiche Tabellen mit Richtwerten zur Höhe des len sein. Taschengeldes sind im Internet verfügbar. So etwa unter Liebe/r ! https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/ Unsere Taschengeld-Vereinbarung content/174/Seite.1740306.html Geführt am: Vereinbart von: + Betrag in Euro: Auszahlung am: ❑ Wöchentlich ❑ Monatlich www.ifs.at/taschengeld.html Verwendung für: Gültig bis: Unterschrift Unterschrift 4. SCHULDNERHILFE OÖ Dein/e Eine umfassende Broschüre zum Thema „Ta- PS: Weitere Informationen zum Thema Geld findest du auf www.konsumentenfragen.at schengeld & Co“, erhältlich unter www.schuldner-hilfe.at ■■ Als Abschluss erhalten die Eltern die Themen- PASSENDE ÜBERGÄNGE ZU: karte Taschengeld zur weiteren Vertiefung. ■■ Die Themenkarten zu den anderen Themen ■■ Elternarbeit kompakt. 20 Minuten zu Das erste liegen nach Bedarf zur freien Entnahme auf. Konto WEITERFÜHRENDES MATERIAL & ANMERKUNGEN: LINKS: 1. www.rataufdraht.at Die kostenlose Hotline für Kinder und Jugendli- che hilft bei Fragen und Problemen. Informatio- nen unter anderem zum Thema Taschengeld und auch eine Taschengeld-Umfrage finden sich auf der Website www.rataufdraht.at 2. Arbeitsgemeinschaft-Finanzen.de Eine umfassende Broschüre zum Thema Finanz- kompetenz für Kinder, in der auch das Thema Ta- schengeld kurz und einfach zusammengefasst ist, erhältlich unter 9
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld ALLGEMEINES ZUM TASCHENGELD ■■ Kinder lernen zu sparen, einerseits ohne kon- kretes Sparziel wie z.B. Sparen, weil Geld übrig Geld ist in allen Familien ein Thema und nur wenn ist, in die Spardose, oder andererseits Sparen Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit (be- mit konkretem Sparziel wie z.B. Sparen auf schränkten) Geldmitteln lernen, können sie im ein großes Spielzeug, auf ein neues Rad oder späteren Leben verantwortungsbewusst mit dem Ähnliches. eigenen Einkommen umgehen. ■■ Kinder lernen zu planen. ■■ Kinder lernen, sich Geld einzuteilen. Die Praxiserfahrungen aus der Überschuldungs- ■■ Kinder erkennen, dass Geld nur begrenzt zur prävention zeigen, dass in Familien nur sehr we- Verfügung ist. nig über das eigene Finanzgebahren gesprochen ■■ Kinder lernen die Situation kennen, dass man wird und dass das Konzept Taschengeld immer sich etwas nicht mehr leisten kann, weil das weniger AnhängerInnen findet. Viele Kinder be- Taschengeld zu schnell ausgegeben wurde. kommen Geld, wenn sie es brauchen, also bei Be- ■■ Kindern lernen auf die finanzielle Situation der darf, unregelmäßig und auf Nachfrage. Familie Rücksicht zu nehmen. ■■ Kinder lernen den Wert des Geldes und Grund- Somit ist es diesen Kindern nicht möglich, wich- lagen zum Geldkreislauf kennen. tige Gelderfahrungen zu machen, z.B. das Eintei- ■■ Kinder lernen Wünsche und Bedürfnisse aufzu- len von vorhandenem Geld lernen, das Gewichten schieben. und Reihen von Wünschen oder die Erfahrung, ■■ Kinder lernen eigenverantwortlich Entschei- dass geliehenes Geld wieder zurückgezahlt wer- dungen zu treffen. den muss. All das kann gelernt werden, wenn ■■ Und sie lernen über Geld zu reden und sich Kinder und Jugendliche regelmäßig Taschengeld damit intensiv auseinanderzusetzen. bekommen. Dadurch erhöht sich die Selbststän- digkeit der Kinder und Jugendlichen. Mögliche Antworten zur Erwachsenenpers- pektive Zusätzlich wird die realistische Einschätzung des Welche positiven Auswirkungen kann das auf Geldwertes gefördert. Es können wichtige Lerner- den Umgang mit Geld von Michael und Susi im Er- fahrungen in Bezug auf das persönliche Haushal- wachsenenalter haben? ten in einem geschützten Raum gemacht werden und die Vorstellung „Es gibt IMMER Geld, wenn ich ■■ Sie haben ein Gefühl für Geld bekommen: Was eines brauche“ tritt in den Hintergrund. kostet wie viel? Wie viel Geld brauche ich für eine gewisse Anschaffung? Informationen zur Gruppenarbeit ■■ Sie wissen, was Geld wert ist, und können Ver- Mögliche Antworten zur Kinderperspektive gleiche anstellen. Welche wichtigen Lernerfahrungen können Mi- chael und Susi durch regelmäßig gegebenes Ta- schengeld machen? 10
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld ■■ Sie können ihr Geld einteilen und haben genug ren Personen (z.B. Großeltern) regelmäßig Geld zur Verfügung. bekommt oder durch einen kleinen Nebenjob ■■ Sie haben passende Planungsinstrumente zur zusätzlich frei verfügbares Geld erhält (z.B. Ba- Hand und erkennen Situationen, in denen eine bysitten, Nachhilfe). Die Höhe ist abhängig von detaillierte Planung notwendig ist. Sie können persönlichen Werten und Einstellungen, indivi- ihre finanziellen Spielräume einschätzen. duellen Aufwendungen und dem Erziehungsstil ■■ Sie wissen, dass Geld begrenzt ist und wie man sowie von den familiären finanziellen Möglich- mit Situationen zurechtkommt, in denen die keiten. Richtwerttabellen finden sich bei den Mittel ausgeschöpft sind. Sie besitzen eine ge- weiterführenden Links bzw. im Ratgeber „Ta- stärkte Handlungskompetenz. schengeld & Co“. ■■ Sie wissen, wofür sie sparen und dass es sich lohnt! Dadurch können z.B. größere Wünsche, Tipp 3: wie z.B. ein Auto, eine eigene Wohnung, etc. schulden- und sorgenfrei erfüllt werden. Taschengeld wird pünktlich und regel- mäßig ausbezahlt. Tipps im Umgang mit Taschengeld Taschengeld sollte pünktlich und regelmäßig (z.B. wöchentlich) ausbezahlt werden, denn das Kind Tipp 1: soll damit auch planen können. Eltern und Kinder klären gemeinsam, wo- Unregelmäßiges oder nur teilweises Ausbezah- für das Taschengeld bestimmt ist. Inner- len könnte das Kind zum Schulden machen (etwa halb dieses Rahmens steht dem Kind das Geld von FreundInnen ausborgen) verleiten. Taschengeld zur freien Verfügung. Eltern und Kinder sollten gemeinsam klären, für Tipp 4: welche Dinge das Taschengeld bestimmt ist. Was muss davon bezahlt werden? Was bezahlen die El- Zu schnell ausgegebenes Taschengeld wird tern (z.B. Kino, Schwimmbad, ...)? Sind diese Ver- nicht ersetzt. einbarungen getroffen, dann sollte das Kind keine Zu schnell ausgegebenes Taschengeld sollte nicht Rechenschaft für seine Ausgaben ablegen müssen. wieder ersetzt werden, da Kinder sonst zu unüber- legten Ausgaben verleitet werden. Sinnvoll ist je- Tipp 2: doch ein Gespräch darüber, wie es dazu kommen konnte. Kinder sollen mit dem Taschengeld ihre Die Höhe des Taschengeldes wird gemein- eigenen Erfahrungen in Bezug auf Geld machen sam besprochen. dürfen. Sie lernen auch aus Fehlkäufen. Fehler zu Die Höhe des Taschengeldes sollte mit dem Kind machen und daraus zu lernen geht am besten im besprochen werden. Berücksichtigen Sie dabei Elternhaus. auch, ob Ihr Kind nicht auch noch von ande- 11
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld Mit zunehmendem Alter haben Jugendliche das halt soll nicht mit Geld entlohnt werden, sondern Bedürfnis, selber ihre Kleidung, Schuhe, ... einzu- als Beitrag für die Familie gesehen werden. Finan- kaufen, d.h. selbstständig Kaufentscheidungen zu zielle Anerkennungen für größere Aktionen, wie treffen. Dies sollte nicht als Taschengeld zur frei- z.B. Auto waschen, Rasen mähen, können aber en Verfügung gesehen werden, sondern als Wirt- vereinbart werden. Aufpassen sollten die Eltern, schaftsgeld zur zweckgerichteten Verwendung dass die Kinder nicht nur mehr Arbeiten machen (z.B. Kauf einer Jacke). Taschengeld sollte ein wollen, für die sie Geld bekommen. Geldbetrag sein, der Kindern und Jugendlichen (regelmäßig) von ihren Erziehungsberechtigten ANMERKUNGEN: zur freien Verfügung überlassen wird. Hingegen ist das Wirtschaftsgeld zweckgerichtet, zum Be- zahlen von Dienstleistungen und Produkten. Das funktioniert oft besser, als die Eltern befürchten, da mit dem eigenen Geld vielfach sorgsamer um- gegangen wird als mit dem der Eltern. Die Höhe und die Auszahlungsmodalitäten müssen mit den Jugendlichen besprochen werden. Dabei sollte auch auf die finanzielle Situation der Familie ein- gegangen werden. Denn: Jugendliche sollten wis- sen, mit welchem Gesamtbudget die Eltern haus- halten. Tipp 5: Taschengeld wird nicht von guten oder schlechten Leistungen abhängig gemacht. Taschengeld soll nicht aus Strafe entzogen wer- den, sonst lernen Kinder, dass Geld ein Machtins- trument ist. Taschengeldentzug soll also nicht als Erziehungsmittel missbraucht werden. Auch das Gegenteil, nämlich gute Leistungen mit Geld zu belohnen, ist problematisch. Das führt z.B. unter Geschwistern schnell zu Streit, besonders wenn die Begabungen unterschiedlich sind. Kinder empfinden es als ungerecht, da sich schwächere Schüler oft mehr anstrengen müssen und keine so guten Noten erreichen. Normale Mithilfe im Haus- 12
PRÄSENTATION TIPPS ZUM TASCHENGELD © Stefanie Hofschlaeger / pixelio.de Tipp 1 – Gemeinsame Vereinbarungen treffen ■■ Wofür ist das Geld bestimmt? ■■ Was muss selbst bezahlt werden? Was zahlen die Eltern? ■■ Das Kind muss keine Rechenschaft über Ausgaben ablegen. © SCHULDNERHILFE OÖ sozialministerium.at
PRÄSENTATION Tipp 2 – Höhe des Taschengeldes gemeinsam besprechen ■■ Höhe ist abhängig von ■■ Persönlichen Werten ■■ Einstellungen ■■ Individuellen Aufwendungen ■■ Erziehungsstil ■■ Familiären finanziellen Möglichkeiten ■■ Zusätzlichem Geld durch Geschenke u./o. Nebenjob Tipps zu Richtwerten z.B. in der Broschüre Tascheneld & Co der SCHULDNERHILFE OÖ © Torben Wengert/pixelio.de Tipp 3 – Pünktliche und regelmäßige Auszahlung ■■ Pünktliches und regelmäßiges Auszahlen (je nach Alter wöchentlich oder monatlich), damit eine sinnvolle Planung möglich ist. ■■ Unregelmäßigkeit verleitet zum Schulden machen. © GG-Berlin / pixelio.de sozialministerium.at
PRÄSENTATION Tipp 4 – Zu schnell ausgegebenes Taschengeld wird nicht ersetzt ■■ Fehlkäufe und zu schnell ausgegebenes Geld sind Lernerfahrungen – sie dürfen und sollen gemacht werden. ■■ Ein Gespräch mit den Eltern ist sinnvoll, warum es dazu gekommen ist, dass das Geld nicht ausgereicht hat. ■■ Die Unterscheidung Wirtschaftsgeld und Taschengeld soll bei älteren Kindern eingeführt werden. © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de Tipp 5 – Taschengeld ist kein Erziehungsmittel ■■ Taschengeld nicht aus Strafe entziehen. ■■ Problematisch ist die Belohnung von guten Leistungen mit Geld. ■■ Kann zu Streit unter Geschwistern führen, wenn die Begabungen unterschiedlich sind. © S. Hoschlaeger/pixelio.de sozialministerium.at
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RAUM FÜR NOTIZEN sozialministerium.at
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