Konsumentenschutz ELTERNARBEIT KOMPAKT 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld

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Konsumentenschutz ELTERNARBEIT KOMPAKT 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld
Konsumentenschutz
 ELTERNARBEIT KOMPAKT
 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld

 für Lehrkräfte & MultiplikatorInnen zum Einsatz in der HS/NMS/AHS
Konsumentenschutz ELTERNARBEIT KOMPAKT 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld
IMPRESSUM

Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz,
Stubenring 1, 1010 Wien ■ Verlags- und Herstellungsort: Wien ■ Redaktion: SCHULDNERHILFE OÖ ■
Layout und Druck: Sozialministerium ■ Grafik auf Titelseite und Postkarten: © Rudolf Mitter ■
ISBN 978-3-85010-395-4 ■ Stand: Mai 2017

Alle Rechte vorbehalten: Jede Verwertung (auch auszugsweise) ist ohne schrift­liche Zustimmung des
Medieninhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für jede Art der Vervielfältigung, der Übersetzung,
der Mikroverfilmung, der Wiedergabe in Fernsehen und Hörfunk, sowie der Verarbeitung und Einspei-
cherung in elektronische Medien, wie z. B. Internet oder CD-Rom.

Zu beziehen über das kostenlose Bestellservice des Sozialministerium im Internet unter:
www.sozialministerium.at/broschuerenservice.
Konsumentenschutz ELTERNARBEIT KOMPAKT 20 Minuten zu - Haushalten lernen durch Taschengeld
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld

EINLEITUNG & ANLIEGEN:                               neuen Perspektiven, Ideen und Wissen im gegen-
                                                     seitigen Austausch angereichert werden kann.
Liebe PädagogInnen!
                                                     Mit folgenden Fragestellungen setzen sich die Ma-
Die vorliegenden Materialien Elternarbeit kom-       terialien auseinander:
pakt bieten Ihnen Impulse und Anregungen, um
unkompliziert mit Eltern über konsumentenpo-         ■■ Lehrkräfte & MultiplikatorInnen
litische Alltagsthemen ins Gespräch zu kommen           ■■ Welche Themen und Probleme mit SchülerIn-
und anschließend an diesen konstruktiv weiterzu-           nen und Eltern sind vorhanden?
arbeiten.                                               ■■ Wo gibt es mögliche Konfliktfelder und Klä-
                                                           rungbedarf bzw. wo werden Lösungsansätze
Konsum-, Medien- und finanzielle Allgemeinbil-             gefordert?
dung stellen grundlegende Alltagskompetenzen            ■■ Was betrifft den eigenen Unterricht und/oder
in der heutigen Zeit dar und müssen von klein auf       die gesamte Schule?
erlernt werden. Wichtige Orte, sich diese anzueig-
nen, sind einerseits die Familie und andererseits    ■■ Eltern & Erziehungsberechtigte
die Schule.                                             ■■ Mit welchen Themen und Konfliktbereichen
                                                           sind sie im Bezug auf die Schule konfrontiert? >
Dabei gibt es viele Berührungs- sowie Anknüp-              z.B. Handynutzung, Markenzugehörigkeit, Cy-
fungspunkte im Schulalltag, was lebensnahe Kon-            ber-Mobbing, Geld für Schulveranstaltungen, ...
sumententhemen betrifft. Die Achse Lehrkräfte
(Schule) > SchülerInnen > Eltern ist in diesem       ■■ SchülerInnen
Zusammenhang stark gefordert und das gemein-            ■■ Wie und wobei können Lehrkräfte und Eltern
same Ziehen an einem Strang bringt für alle be-            die SchülerInnen bzw. ihre Kinder unterstüt-
troffenen Parteien Vorteile.                               zen, um z.B. folgende Kompetenzen zu ent-
                                                           wickeln: sinnvolle Nutzung und bewusster
Es bleibt jedoch oft für eine ausführliche Ausein-         Umgang mit dem Handy/Smartphone, Be-
andersetzung mit konsumentenpolitischen All-            wusstsein für Geld und dessen Wert, Auskom-
tagsthemen, die zum Teil von hoher Relevanz für         men mit dem Taschengeld, Gefahren beim
alle Beteiligten sind, wenig Platz und Zeit.            Umgang mit Sozialen Netzwerken, Entwick-
                                                        lung von Werbekompetenz
Eines steht fest: Sowohl die Schule als Organi-
sation, die Lehrkräfte, die Eltern sowie die Schü-
lerInnen sind im wirtschaftlichen Gefüge als
KonsumentInnen aktiv. Es ist also ein großer Er-
fahrungsschatz vorhanden, der geteilt und mit

                                                                                                          3
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ANGEBOT:                                                Bestellmöglichkeit
                                                        Die Unterlagen können kostenfrei über das Be-
Folgende fünf Themen werden als Elternarbeit            stellservice des Bundesministeriums für Arbeit,
kompakt zu je 20 Minuten angeboten:                     Soziales und Konsumentenschutz (Sozialministe-
                                                        rium) unter
■■ Handy & Smartphone (5. Schulstufe)                   www.sozialministerium.at/broschuerenservice in
■■ Haushalten lernen mit Taschengeld                    ausreichender Anzahl angefordert werden.
   (6. Schulstufe)
■■ Werbung & Konsum (6./7. Schulstufe)                  Vorschläge für den Einsatz der
■■ Soziale Netzwerke im Internet (7. Schulstufe)        Elternarbeit kompakt
■■ Das erste Konto (8. Schulstufe)                      ■■ beim Eltern-/Klassenforum
                                                        ■■ bei Elternabenden
UMSETZUNG:                                              ■■ bei Veranstaltungen des Elternvereins
                                                        ■■ bei Schulprojekten
Themeneinsatz                                           ■■ bei schulischen Schwerpunktveranstaltungen
Die Themen sind einzeln einzusetzen und vonei-          ■■ ...
nander unabhängig. Bei Möglichkeit bzw. bei Be-
darf sind sie auch gut kombinierbar.                    ANMERKUNGEN:

Empfohlene Schulstufe
Die ausgewählten Themen versuchen an den je-
weiligen Lebenswelten der Jugendlichen in den
genannten Altersstufen anzuknüpfen. Daraus er-
geben sich Empfehlungen für bestimmte Schul-
stufen.

Materialeinsatz
Neben der didaktischen Aufbereitung durch die
Lehrkraft bzw. die Moderatorin/den Moderator er-
halten die Eltern eine

    ■■ Themenkarte: Sie ist eine Karte im Postkar-
       tenformat, die, leicht verständlich und auf
       wenige Punkte reduziert, das jeweilige Thema
       zusammenfasst. Ein Impuls bzw. eine Frage-
       stellung auf der Rückseite gibt den Eltern die
       Möglichkeit, sich mit ihren Kindern weiter mit
       dem Thema zu beschäftigen.

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MATERIALEN:

    Die Broschüre „Elternarbeit kompakt“
    Die Broschüren bestehen jeweils aus einer Anleitung, dem Ablauf und den Arbeitsblättern.

    Themenkarte für Eltern
    Pro Thema gibt es jeweils eine Karte im Postkartenformat.

                                                                                               5
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ZUM THEMA:                                              tung zu. Je früher das Thema Haushalten ange-
                                                        sprochen und bearbeitet wird, desto leichter fällt
Kinder im Alter ab zirka zehn Jahren beginnen ei-       es den SchülerInnen, sich hier lebenspraktische
genständig Aktivitäten zu planen und Freizeitent-       Kompetenzen anzueignen. Denn auch in Geldan-
scheidungen zu treffen. Unternehmungen ohne El-         gelegenheiten gilt das Sprichwort: „Früh übt sich,
tern, dafür mit dem Freundeskreis werden in diesem      wer ein Meister werden will.“
Alter immer wichtiger. Oft sind diese Aktivitäten mit
Konsum und Geld ausgeben verbunden, wie z.B. ge-        EMPFOHLENE SCHULSTUFE:
meinsam mit FreundInnen ins Kino zu gehen, oder
den Nachmittag im Shoppingcenter zu verbringen.         6. Schulstufe > 11./12. Lebensjahr

Neben den Eltern sind PädagogInnen eine wichtige        ZIELSETZUNG/ANLIEGEN:
Instanz, die sich mit den Kindern zum Thema Um-
gang mit Geld auseinandersetzen - vor allem durch       ■■ Reflexion von Lerneffekten durch Taschengeld
das aktive Fördern der finanziellen Allgemeinbil-          auf das Geldverhalten der Kinder und Jugend-
dung sowie von konsumrelevanten Kompetenzen,               lichen
die Teile der ökonomischen Bildung darstellen.          ■■ Kennen lernen positiver Auswirkungen von Ta-
                                                           schengeld aus der Kinder- und jungen Erwach-
Darüber hinaus sind Lehrkräfte oft mit starkem             senen-Perspektive
Konkurrenzverhalten und Auseinandersetzungen            ■■ Aufzeigen von Chancen zum Transfer der
unter SchülerInnen in Bezug auf Geld im Schulall-          Lerneffekte ins Erwachsenenalter
tag konfrontiert, was starken Diskussionsbedarf         ■■ Informationsgewinn für Lehrkräfte und Eltern in
im Klassenverband verursachen kann.                        Bezug auf das Thema Haushalten und Taschen-
                                                           geld
Aber auch auf der Achse Lehrkräfte-Eltern ruft das
Thema Geld so manche Diskussion hervor, wenn            ZEIT:
z.B. kein Geld für Ausflüge, Veranstaltungen oder
Anschaffungen für die Schule in den Familien vor-       ■■ 15 Minuten Gruppenarbeit und Plenum Haus-
handen ist. Gemeinsame Schulveranstaltungen                halten lernen durch Taschengeld
bieten eine große Chance, das Miteinander im            ■■ 5 Minuten Präsentation Tipps zum Thema Ta-
Klassen- und Schulverband positiv zu beinflussen.          schengeld
Tatsache ist, dass durch mangelnde finanzielle
Spielräume der Eltern oft Schulveranstaltungen          MATERIAL:
gekürzt werden bzw. gar nicht stattfinden können.
                                                        ■■ Zwei Plakate mit Strichmännchen für die
In der Schule kommt dem Thema Haushalten                   Einstiegsübung (Kinder- und junge Erwachse-
bzw. Geld einteilen somit eine wesentliche Bedeu-          nen-Perspektive)

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■■ A6-Kärtchen und Schreibgeräte                        Bild 2: Junge Erwachsenen-Perspektive
■■ Präsentationsmedium für Tipps zum Taschen-
   geld z.B.
   ■■ über Beamer
   ■■ oder durch A4-Ausdrucke
   ■■ oder Folien für Overhead
■■ Themenkarte Taschengeld in Teilnehmerzahl

VORBEREITUNG:

■■ Bestellen der Themenkarten zu Haushalten ler-
   nen mit Taschengeld beim Broschürenservice
   des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales
   und Konsumentenschutz (Sozialministerium)
   unter www.sozialministerium.at/broschueren-          © SCHULDNERHILFE OÖ
   service                                              ■■ Vorbereitung der Power Point-Präsentation
■■ Erstellen der beiden Flipcharts für die Einstiegs-      Tipps zum Taschengeld bzw. Ausdrucken/Ko-
   übung                                                   pieren dieser auf Papier oder Overheadfolien
                                                        ■■ Wenn Power Point-Präsentation, dann Vorberei-
Bild 1: Kinder-Perspektive                                 ten des PCs und Beamers

                                                        Bei Bedarf: Bestellen von weiteren Themen-
                                                        karten (Handy & Smartphone, Werbung &
                                                        Konsum, Soziale Netzwerke im Internet, Das
                                                        erste Konto) beim Broschürenservice des Bun-
                                                        desministeriums für Arbeit, Soziales und Kon-
                                                        sumentenschutz     (Sozialministerium)  unter
                                                        www.sozialministerium.at/broschuerenservice
                                                        und Auflegen zur freien Entnahme für die Eltern

                                                        ABLAUF DER 20 MINUTEN:

                                                        1. Gruppenarbeit und Plenum zu
© SCHULDNERHILFE OÖ                                        Haushalten lernen durch Taschen-
                                                           geld (ca. 15 Min)
                                                        Taschengeld ist ein sehr wirkungsvolles Instru-
                                                        mentarium, um sich mit dem Haushalten mit

                                                                                                      7
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Geld und der Priorisierung der eigenen Wünsche         Frage 2 (Erwachsenen-Perspektive): Welche po-
und Bedürfnisse auseinanderzusetzen. Durch die         sitiven Auswirkungen kann das auf Michael und
Kleingruppenarbeit und das anschließende Plen-         Susi im Erwachsenenalter haben?
um wird den Eltern die Möglichkeit geboten, wich-
tige Lerneffekte, die durch regelmäßig gegebenes       ■■ Wenn alle Gruppen fertig sind, platzieren die
Taschengeld im Kindes- und Jugendalter erzielt            Eltern ihre Antwortkärtchen zu den jeweiligen
werden können, zu reflektieren. Ebenso soll die           Bildern.
Übung den Transfer der Lerneffekte vom Kindes-
auf das Erwachsenenalter aufzeigen und Informa-
tionen zum Thema Taschengeld vermitteln.

■■ Die Moderatorin/Der Moderator legt (mit einem
   gewissen Abstand) beide Perspektiven-Plaka-
   te auf den Boden. Sie/Er bittet die Eltern, sich
   folgende Situationen vorzustellen:
   ■■ Situation 1: Michael, 9 Jahre, Volksschulkind    © SCHULDNERHILFE OÖ
      und Susi, 11 Jahre, Schülerin einer Neuen        ■■ Die Moderatorin/Der Moderator bzw. die Eltern
      Mittelschule > beginnende Erfahrungen mit           selbst lesen die genannten Antworten der El-
      eigenem Geld                                        terngruppen vor - zuerst die Kinder-Perspektive,
   ■■ Situation 2: Beide Kinder 10 Jahre älter > Mi-      danach die Erwachsenen-Perspektive.
      chael 19 Jahre und Susi 22 Jahre > beide am      ■■ Die Moderatorin/Der Moderator ergänzt bei Be-
      Übergang zum selbständigen Leben (eigenes           darf durch die fachlichen Informationen (siehe
      Auto, erste eigene Wohnung etc.)                    Lehrerinfo).
■■ Im nächsten Schritt bilden die Eltern Zweier-
   oder Dreier-Gruppen. Jede Elterngruppe erhält       2. Präsentation von Tipps zum Ta-
   von der Moderatorin/dem Moderator einige               schengeld (ca. 5 Min)
   A6-Kärtchen und Schreibgeräte.                      In dieser Sequenz gibt die Moderatorin/der Mo-
■■ Anschließend sollen die einzelnen Elterngrup-       derator den Eltern Tipps rund um das Thema Ta-
   pen die beiden unten angeführten Fragen nach-       schengeld. Die Eltern sollen angeregt werden, zu
   einander kurz diskutieren und ihre Antworten        Hause diese neuen Informationen gemeinsam mit
   auf die Kärtchen (eine Antwort pro Kärtchen)        ihren Kindern zu reflektieren und einen Taschen-
   notieren.                                           geldvertrag zu erstellen.

Frage 1 (Kinder-Perspektive): Welche wichtigen         ■■ Die Moderatorin/Der Moderator stellt die Tipps
Lernerfahrungen können Michael und Susi durch             zum Taschengeld z.B. mittels Power Point-Prä-
regelmäßig gegebenes Taschengeld machen?                  sentation, Plakaten oder Overheadfolien vor
                                                          (siehe Lehrerinfo).

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■■ Beim Tipp „Taschengeld gemeinsam bestim-               https://www.arbeitsgemeinschaft-finanzen.de/
   men“ verweist sie/er auf die Themenkarte               mediathek/taschengeld-ratgeber.pdf
   Taschengeld. Auf dieser ist eine Taschengeld-
   vereinbarung zwischen Eltern und Kindern               3. Tabellen zur Taschengeldhöhe
   vorformuliert und kann behilflich beim Erstel-         Zahlreiche Tabellen mit Richtwerten zur Höhe des
   len sein.                                              Taschengeldes sind im Internet verfügbar. So etwa
                                                          unter
   Liebe/r                   !                            https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/
   Unsere Taschengeld-Vereinbarung                        content/174/Seite.1740306.html
   Geführt am:
   Vereinbart von:          +
   Betrag in Euro:
   Auszahlung am:
   ❑ Wöchentlich       ❑ Monatlich
                                                          www.ifs.at/taschengeld.html
   Verwendung für:
   Gültig bis:

   Unterschrift         Unterschrift                      4. SCHULDNERHILFE OÖ
                    Dein/e                                Eine umfassende Broschüre zum Thema „Ta-
   PS: Weitere Informationen zum Thema Geld
   findest du auf www.konsumentenfragen.at                schengeld & Co“, erhältlich unter
                                                          www.schuldner-hilfe.at

■■ Als Abschluss erhalten die Eltern die Themen-          PASSENDE ÜBERGÄNGE ZU:
   karte Taschengeld zur weiteren Vertiefung.
■■ Die Themenkarten zu den anderen Themen                 ■■ Elternarbeit kompakt. 20 Minuten zu Das erste
   liegen nach Bedarf zur freien Entnahme auf.               Konto

WEITERFÜHRENDES MATERIAL &                                ANMERKUNGEN:
LINKS:

1. www.rataufdraht.at
Die kostenlose Hotline für Kinder und Jugendli-
che hilft bei Fragen und Problemen. Informatio-
nen unter anderem zum Thema Taschengeld und
auch eine Taschengeld-Umfrage finden sich auf
der Website www.rataufdraht.at

2. Arbeitsgemeinschaft-Finanzen.de
Eine umfassende Broschüre zum Thema Finanz-
kompetenz für Kinder, in der auch das Thema Ta-
schengeld kurz und einfach zusammengefasst ist,
erhältlich unter

                                                                                                         9
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ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld

ALLGEMEINES ZUM TASCHENGELD                         ■■ Kinder lernen zu sparen, einerseits ohne kon-
                                                       kretes Sparziel wie z.B. Sparen, weil Geld übrig
Geld ist in allen Familien ein Thema und nur wenn      ist, in die Spardose, oder andererseits Sparen
Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit (be-        mit konkretem Sparziel wie z.B. Sparen auf
schränkten) Geldmitteln lernen, können sie im          ein großes Spielzeug, auf ein neues Rad oder
späteren Leben verantwortungsbewusst mit dem           Ähnliches.
eigenen Einkommen umgehen.                          ■■ Kinder lernen zu planen.
                                                    ■■ Kinder lernen, sich Geld einzuteilen.
Die Praxiserfahrungen aus der Überschuldungs-       ■■ Kinder erkennen, dass Geld nur begrenzt zur
prävention zeigen, dass in Familien nur sehr we-       Verfügung ist.
nig über das eigene Finanzgebahren gesprochen       ■■ Kinder lernen die Situation kennen, dass man
wird und dass das Konzept Taschengeld immer            sich etwas nicht mehr leisten kann, weil das
weniger AnhängerInnen findet. Viele Kinder be-         Taschengeld zu schnell ausgegeben wurde.
kommen Geld, wenn sie es brauchen, also bei Be-     ■■ Kindern lernen auf die finanzielle Situation der
darf, unregelmäßig und auf Nachfrage.                  Familie Rücksicht zu nehmen.
                                                    ■■ Kinder lernen den Wert des Geldes und Grund-
Somit ist es diesen Kindern nicht möglich, wich-       lagen zum Geldkreislauf kennen.
tige Gelderfahrungen zu machen, z.B. das Eintei-    ■■ Kinder lernen Wünsche und Bedürfnisse aufzu-
len von vorhandenem Geld lernen, das Gewichten         schieben.
und Reihen von Wünschen oder die Erfahrung,         ■■ Kinder lernen eigenverantwortlich Entschei-
dass geliehenes Geld wieder zurückgezahlt wer-         dungen zu treffen.
den muss. All das kann gelernt werden, wenn         ■■ Und sie lernen über Geld zu reden und sich
Kinder und Jugendliche regelmäßig Taschengeld          damit intensiv auseinanderzusetzen.
bekommen. Dadurch erhöht sich die Selbststän-
digkeit der Kinder und Jugendlichen.                Mögliche Antworten zur Erwachsenenpers-
                                                    pektive
Zusätzlich wird die realistische Einschätzung des   Welche positiven Auswirkungen kann das auf
Geldwertes gefördert. Es können wichtige Lerner-    den Umgang mit Geld von Michael und Susi im Er-
fahrungen in Bezug auf das persönliche Haushal-     wachsenenalter haben?
ten in einem geschützten Raum gemacht werden
und die Vorstellung „Es gibt IMMER Geld, wenn ich   ■■ Sie haben ein Gefühl für Geld bekommen: Was
eines brauche“ tritt in den Hintergrund.               kostet wie viel? Wie viel Geld brauche ich für
                                                       eine gewisse Anschaffung?
Informationen zur Gruppenarbeit                     ■■ Sie wissen, was Geld wert ist, und können Ver-
Mögliche Antworten zur Kinderperspektive               gleiche anstellen.
Welche wichtigen Lernerfahrungen können Mi-
chael und Susi durch regelmäßig gegebenes Ta-
schengeld machen?

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ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld

■■ Sie können ihr Geld einteilen und haben genug     ren Personen (z.B. Großeltern) regelmäßig Geld
   zur Verfügung.                                    bekommt oder durch einen kleinen Nebenjob
■■ Sie haben passende Planungsinstrumente zur        zusätzlich frei verfügbares Geld erhält (z.B. Ba-
   Hand und erkennen Situationen, in denen eine      bysitten, Nachhilfe). Die Höhe ist abhängig von
   detaillierte Planung notwendig ist. Sie können    persönlichen Werten und Einstellungen, indivi-
   ihre finanziellen Spielräume einschätzen.         duellen Aufwendungen und dem Erziehungsstil
■■ Sie wissen, dass Geld begrenzt ist und wie man    sowie von den familiären finanziellen Möglich-
   mit Situationen zurechtkommt, in denen die        keiten. Richtwerttabellen finden sich bei den
   Mittel ausgeschöpft sind. Sie besitzen eine ge-   weiterführenden Links bzw. im Ratgeber „Ta-
   stärkte Handlungskompetenz.                       schengeld & Co“.
■■ Sie wissen, wofür sie sparen und dass es sich
   lohnt! Dadurch können z.B. größere Wünsche,       Tipp 3:
   wie z.B. ein Auto, eine eigene Wohnung, etc.
 schulden- und sorgenfrei erfüllt werden.            Taschengeld wird pünktlich und regel-
                                                     mäßig ausbezahlt.
Tipps im Umgang mit Taschengeld                      Taschengeld sollte pünktlich und regelmäßig (z.B.
                                                     wöchentlich) ausbezahlt werden, denn das Kind
Tipp 1:                                              soll damit auch planen können.

Eltern und Kinder klären gemeinsam, wo-              Unregelmäßiges oder nur teilweises Ausbezah-
für das Taschengeld bestimmt ist. Inner-             len könnte das Kind zum Schulden machen (etwa
halb dieses Rahmens steht dem Kind das               Geld von FreundInnen ausborgen) verleiten.
Taschengeld zur freien Verfügung.
Eltern und Kinder sollten gemeinsam klären, für      Tipp 4:
welche Dinge das Taschengeld bestimmt ist. Was
muss davon bezahlt werden? Was bezahlen die El-      Zu schnell ausgegebenes Taschengeld wird
tern (z.B. Kino, Schwimmbad, ...)? Sind diese Ver-   nicht ersetzt.
einbarungen getroffen, dann sollte das Kind keine    Zu schnell ausgegebenes Taschengeld sollte nicht
Rechenschaft für seine Ausgaben ablegen müssen.      wieder ersetzt werden, da Kinder sonst zu unüber-
                                                     legten Ausgaben verleitet werden. Sinnvoll ist je-
Tipp 2:                                              doch ein Gespräch darüber, wie es dazu kommen
                                                     konnte. Kinder sollen mit dem Taschengeld ihre
Die Höhe des Taschengeldes wird gemein-              eigenen Erfahrungen in Bezug auf Geld machen
sam besprochen.                                      dürfen. Sie lernen auch aus Fehlkäufen. Fehler zu
Die Höhe des Taschengeldes sollte mit dem Kind       machen und daraus zu lernen geht am besten im
besprochen werden. Berücksichtigen Sie dabei         Elternhaus.
auch, ob Ihr Kind nicht auch noch von ande-

                                                                                                    11
ELTERNARBEIT KOMPAKT – Haushalten lernen mit Taschengeld

Mit zunehmendem Alter haben Jugendliche das            halt soll nicht mit Geld entlohnt werden, sondern
Bedürfnis, selber ihre Kleidung, Schuhe, ... einzu-    als Beitrag für die Familie gesehen werden. Finan-
kaufen, d.h. selbstständig Kaufentscheidungen zu       zielle Anerkennungen für größere Aktionen, wie
treffen. Dies sollte nicht als Taschengeld zur frei-   z.B. Auto waschen, Rasen mähen, können aber
en Verfügung gesehen werden, sondern als Wirt-         vereinbart werden. Aufpassen sollten die Eltern,
schaftsgeld zur zweckgerichteten Verwendung            dass die Kinder nicht nur mehr Arbeiten machen
(z.B. Kauf einer Jacke). Taschengeld sollte ein        wollen, für die sie Geld bekommen.
Geldbetrag sein, der Kindern und Jugendlichen
(regelmäßig) von ihren Erziehungsberechtigten          ANMERKUNGEN:
zur freien Verfügung überlassen wird. Hingegen
ist das Wirtschaftsgeld zweckgerichtet, zum Be-
zahlen von Dienstleistungen und Produkten. Das
funktioniert oft besser, als die Eltern befürchten,
da mit dem eigenen Geld vielfach sorgsamer um-
gegangen wird als mit dem der Eltern. Die Höhe
und die Auszahlungsmodalitäten müssen mit den
Jugendlichen besprochen werden. Dabei sollte
auch auf die finanzielle Situation der Familie ein-
gegangen werden. Denn: Jugendliche sollten wis-
sen, mit welchem Gesamtbudget die Eltern haus-
halten.

Tipp 5:

Taschengeld wird nicht von guten oder
schlechten Leistungen abhängig gemacht.
Taschengeld soll nicht aus Strafe entzogen wer-
den, sonst lernen Kinder, dass Geld ein Machtins-
trument ist. Taschengeldentzug soll also nicht als
Erziehungsmittel missbraucht werden. Auch das
Gegenteil, nämlich gute Leistungen mit Geld zu
belohnen, ist problematisch. Das führt z.B. unter
Geschwistern schnell zu Streit, besonders wenn
die Begabungen unterschiedlich sind. Kinder
empfinden es als ungerecht, da sich schwächere
Schüler oft mehr anstrengen müssen und keine so
guten Noten erreichen. Normale Mithilfe im Haus-

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PRÄSENTATION

                              TIPPS ZUM TASCHENGELD

                     © Stefanie Hofschlaeger / pixelio.de

                   Tipp 1 – Gemeinsame Vereinbarungen treffen

■■ Wofür ist das Geld bestimmt?
■■ Was muss selbst bezahlt werden?
   Was zahlen die Eltern?
■■ Das Kind muss keine Rechenschaft über
   Ausgaben ablegen.

                                                            © SCHULDNERHILFE OÖ

                                                                sozialministerium.at
PRÄSENTATION

              Tipp 2 – Höhe des Taschengeldes gemeinsam besprechen

  ■■ Höhe ist abhängig von
     ■■ Persönlichen Werten
     ■■ Einstellungen
     ■■ Individuellen Aufwendungen
     ■■ Erziehungsstil
     ■■ Familiären finanziellen Möglichkeiten
     ■■ Zusätzlichem Geld durch Geschenke u./o. Nebenjob

    Tipps zu Richtwerten z.B. in der Broschüre
      Tascheneld & Co der SCHULDNERHILFE OÖ
                                                              © Torben Wengert/pixelio.de

                    Tipp 3 – Pünktliche und regelmäßige Auszahlung

  ■■ Pünktliches und
     regelmäßiges Auszahlen (je
     nach Alter wöchentlich oder
     monatlich), damit eine
     sinnvolle Planung möglich ist.
  ■■ Unregelmäßigkeit verleitet
     zum Schulden machen.

                                             © GG-Berlin / pixelio.de

sozialministerium.at
PRÄSENTATION

       Tipp 4 – Zu schnell ausgegebenes Taschengeld wird nicht ersetzt

■■ Fehlkäufe und zu schnell ausgegebenes
   Geld sind Lernerfahrungen – sie dürfen
   und sollen gemacht werden.
■■ Ein Gespräch mit den Eltern ist sinnvoll,
   warum es dazu gekommen ist, dass das
   Geld nicht ausgereicht hat.
■■ Die Unterscheidung Wirtschaftsgeld und
   Taschengeld soll bei älteren Kindern
   eingeführt werden.
                                                    © Dr. Klaus-Uwe
                                                    Gerhardt / pixelio.de

                    Tipp 5 – Taschengeld ist kein Erziehungsmittel

■■ Taschengeld nicht aus Strafe entziehen.
■■ Problematisch ist die Belohnung
   von guten Leistungen mit Geld.
■■ Kann zu Streit unter
   Geschwistern führen, wenn die
   Begabungen unterschiedlich
   sind.

                                                       © S. Hoschlaeger/pixelio.de

                                                                    sozialministerium.at
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