Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019

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Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
General Guisan-Strasse 12 – Postfach 208 – 4800 Zofingen
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Kunsthaus Zofingen
Pressespiegel 2019

                                                               Nina Staehli, Battlefields of Cupiditas, Filmstill

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Kunsthaus Zofingen

Presse / Print / Tv / Radio

art-tv:
https://www.arttv.ch/kunst/kunsthaus-zofingen-gier/

CLICK
Ausgabe April 2019
http://click.arttv.ch/2019/04/#28

Radio Insight: 26.April 2019
Beitrag Podiumsdisskusion zur Gier

Weitere Einbicke:
https://kunsthauszofingen.ch/2019/battlefields-of-cupiditas/

Battlefields of Cupiditas – Nina Staehli, 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
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                                                                                                                   4 REGION                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          FREITAG, 1. MÄRZ 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kunsthaus Zofingen

                                                                                                                   Schlachtfeld von Leidenschaft und Gier
                                                                                                                   Zofingen Nina Stähli fragt ihr                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          sinnbildlicht Nina Stähli, wie solch pralle
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Geschwulste zur Anatomie des Begehrens
                                                                                                                   Publikum im Kunsthaus Zofin-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            gehören.
                                                                                                                   gen mit verspieltem Ernst nach
                                                                                                                   dem Organ ihres Begehrens,                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Figuren der Gier
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Begehren und Gewalt lassen sich nicht
                                                                                                                   deren Beschaffenheit und Ziel –                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         distinkt voneinander trennen. Man be-
                                                                                                                   und weckt die Neugier auf Selbst-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       gehrt andere, begehrt etwas, das anderen
                                                                                                                   erfahrung und -konfrontation.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           gehört, oder begehrt eine Person, Sache
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Presse / Print

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           oder einen Status, den andere ebenfalls
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           begehren. Zu dieser Thematik hat Nina
                                                                                                                   VON MICHAEL FLÜCKIGER                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Stähli im Zementwerk Brunnen einen ge-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           spenstisch-symbolgeladenen Film ge-
                                                                                                                   «Leidenschaft und Gier»: Der diesjährige                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                dreht. Tearhead, ein Haarkopf, Cupido so-
                                                                                                                   Themenschwerpunkt des Kunsthauses Zo-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   wie James, ein Hundekopf, dringen in die-
                                                                                                                   fingen operiert mit zweifelhaften Begriff-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              se Räumlichkeiten ein und vollführen in-
                                                                                                                   lichkeiten. Ersteres, so der Tenor, schafft                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             mitten eines schrillen Klanggewitters ei-
                                                                                                                   Leiden. Letzteres ist Wollen im Übermass.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               nen symbolträchtigen Kampf und Tanz
                                                                                                                   «Gierig will niemand sein», sagt die in Ber-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            um Glück im Spiel, mehr Besitz und mehr
                                                                                                                   lin und Luzern tätige Künstlerin Nina                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Geltung. Nina Stähli gesellt ihrem Film ei-
                                                                                                                   Stähli zu ihrer Ausstellung, die das Jahr er-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           nen Konterfilm bei, den sie bei anderen

Battlefields of Cupiditas – Nina Staehli, 2019, Kunsthaus Zofingen
                                                                                                                   öffnet. «Gierig bin nicht ich, sondern sind                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Künstlern in Auftrag gegeben hat. Diese
                                                                                                                   stets die anderen.» Sie erklärt: «Ich vertre-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           haben dasselbe Material ganz anders ge-
                                                                                                                   te keine Position, sondern schaffe einen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                schnitten und vertont, was zu einer ande-
                                                                                                                   Kosmos für die Auseinandersetzung mit                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ren Aussage führt. Hier lassen sich spa-
                                                                                                                   den eigenen Abgründen.» «Battlefield of                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 nende Vergleich anstellen.
                                                                                                                   Cupiditas» nennt sie ihre Ausstellung, die      Labor der Cupiditas: Hier gären organisch geformte Begierden in grellfarbenen Flüssigkeiten.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        MICHAEL FLÜCKIGER
                                                                                                                   im Erdgeschoss wie ein sorgfältig durch-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fratzen des Begehrens
                                                                                                                   dachter Parcours anmutet. Den lateini-          KUNSTHAUS ZOFINGEN                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       schämte Faxen machen. Privatheit ist ga-          Im Obergeschoss ergänzen Fratzen des
                                                                                                                                                                   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●

                                                                                                                   schen Begriff Cupiditas hat sie bewusst                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  rantiert. Das Schaufenster zur Strasse ist     Begehrens, die «Geules-Cassées», die Aus-
                                                                                                                   ausgesucht. Er umfasst nicht nur die Sin-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                mit einer Folie überzogen. Menschen sind       stellung. Viel Raum zur Auseinandersetzung
                                                                                                                                                                   Performance
                                                                                                                   neslust, sondern auch Leidenschaft, Ehr-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 von verschiedenen Begierden getrieben.         bietet die Installation «Der unendliche
                                                                                                                   geiz, Habgier oder Herrschsucht.                und Battle                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Nina Stähli findet dafür das Bild eines in-    Kampf» mit Skulpturen auf Spiegelsplittern.
                                                                                                                                                                   Das Rahmenprogramm zur                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   neren Labors, in dem Cupiditas-Organe          Die Besucherinnen und Besucher erhalten

                                                                     Zofinger Tagblatt
                                                                                                                   Organ der Begierde                              Ausstellung «Battlefield of                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Töpfen und Gefässen entspriessen. Das          Taschenlampen, mit denen sie im abgedun-
                                                                                                                     Wie sähe dein Begehren aus, wenn es           Cupiditas» bietet öffentliche                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            mit Chemikalienflaschen versetzte Ensem-       kelten Raum in die Höhlungen der Objekte
                                                                                                                   ein Organ wäre? Nina Stähli stellt sich ein     Führungen, Begegnungen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ble mit giftgrüne und –orange Flüssigkei-      hineinleuchten können. Fotografieren ist
                                                                                                                   magenförmiges Gebilde mit zwei stump-           und Performances. Beson-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ten weckt Assoziationen von verbotenen         hier verboten. Die Abgründe der eigenen
                                                                                                                   fen Beinfortsätzen vor, aus dem schrau-         ders zu erwähnen sind die                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gen-Laboren. Was hier wabert und wu-           Neugier sollen unmittelbar erlebt und
                                                                                                                   benzieherähnlich ein phallischer Fortsatz       Podiumsdiskussion und Lite-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              chert ist offensichtlich nicht ganz unter      durchwandert werden können.
                                                                                                                   herausragt. «Cupiditas», so heisst es auf       raturperformance «Zwischen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Maske der Zügellosigkeit: Der Cupido-        Kontrolle zu halten.                              Die facettenreiche und klug durchdach-
                                                                                                                   einer Tafel, «dient der Primärentwick-          Leidenschaft und Gier» mit                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kopf lädt zum enthemmten Spiel.                So kann es zu einer Hypertrophie kom-        te Ausstellung «Battlefield of Cupditas»
                                                                                                                   lung, ist ein mehrlappiges, menschliches        Hartmut Fischer und Nina                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 men: Das Cupiditas-Organ schwillt ins          bietet eine wunderbare Mischung aus hu-
                                                                                                                   Organ des cupidischen Systems. Die Or-          Stähli am 28. April und das                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 bildhaft umgesetzt. Die heiter-wissen-       Überdimensionale an. Zwei riesig-volup-        morvoll-konfrontativen und lustvollen
                                                                                                                   gananlage ist mit der Funktion der Atro-        Format Extra Beat mit dem                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   schaftliche Phantasie verwandelt die Cupi-   tuöse PVC-Ballons in Pink und Gold sind        Momenten. Das Durchwandern dieses
                                                                                                                   phie, Involution, Hypertrophie und Vomi-        Poetry-Beat-Battle zu Battle-                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ditas von einem vagen Trieb in einen         Ausdruck davon. Sie sprengen den Raum.         Kosmos bietet Selbsteinsichten.
                                                                                                                   tus verbunden.» Klingt mit Ausnahme von         fields of Cupiditas und der                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 fleischgewordenen Motor, der seinen eige-    Die phallische Geschwulst sticht geradezu

                                                                     „Schlachtfeld von Leidenschaft und Gier“
                                                                                                                   Vomitus (Ausspeien, Erbrechen) medizi-          Slammerin Fatima Moumouni                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   nen Gesetzen folgt.                          öbszön in den Raum hinein. Die wie Hin-        «Battlefield of Cupiditas», Kunsthaus Zofin-

                                                                     von Michael Flückiger, Freitag 1.März 2019,
                                                                                                                   nisch völlig korrekt. Ausgestellt ist nicht     sowie den Beatboxern ZeDe                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nina Stähli bietet ihrem Publikum über    terbacken anmutenden Kehrseiten dieser         gen, 2. März bis 16. Juni, Vernissage (öffent-
                                                                                                                   nur das Organ selbst, sondern auch Quer-        und Denis am 11. Mai. (MIF)                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 die Anatomie der Cupiditas hinaus die        beiden Kunststoffballone lugen durchs          lich): Samstag, 2. März, 17 Uhr. Öffnungszei-
                                                                                                                   schnitte durch Runde und Mark. In faseri-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Möglichkeit, zum Akteur des Begehrens        Schaufenster auf die Strasse hinaus. Die       ten: Donnerstag, 18 bis 21 Uhr; Samstag und
                                                                                                                   gen Aquarellen hat die Künstlerin zudem                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     zu werden. Wer sich die von der Decke        runden Ausbuchtungen aus Gummi laden           Sonntag, jeweils 11 bis 17 Uhr.
                                                                                                                   die verschiedenen Wachstumsstadien                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          hängende Vollmaske aufsetzt, darf unver-     zu Berührungen ein. Mit viel Humor ver-        www.kunsthauszofingen.ch
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Kunsthaus Zofingen

    6 REGION

    Zwei ungleiche
                                                                                                                                          Tambourenverein Zofin

                                                                                                                                          Eine Vereinsfa

    Geschwister?                                                                                                                          In diesem Jahr feiert der Tam
                                                                                                                                          verein Zofingen gleich zwei J
                                                                                                                                          Vor 70 Jahren traten die ersten
                                                                                                                                          Tambouren als Tambouren de
    Zofingen Podiumsgäste debattierten in der Kleinen Bühne                                                                               musik zum erstmals öffentlich
                                                                                                                                          seit fünf Jahren sind die Tambo
    über das Thema Leidenschaft und Gier                                                                                                  eigenständiger Verein. Grund g
                                                                                                                                          die Mitglieder, an der fünften
                                                                                                                                          versammlung zu beschliesse
    VON ALFRED WEIGEL                                                                                                                     Vereinsfahne anzuschaffen. Es
                                                                                                                                          eine Fahnenkommission ins Le
    Im Rahmen der Ausstellung «Battlefields of                                                                                            rufen mit dem Ziel, das Banner
    Cupiditas» der Luzerner Künstlerin Nina                                                                                               resendkonzert 2020 einweihen
    Staehli lud die Kunsthalle einen erlauchten                                                                                           nen.
    Kreis zu einer Podiumsdiskussion mit Le-                                                                                                Ein weiterer erfreulicher Asp
    sung ein. Unter Moderation der Kunstwis-                                                                                              GV: Gleich drei neue Mitgliede
    senschaftlerin Irene Müller diskutierten Ty-                                                                                          ten in die Reihen der Bisherige
    na Fritschy, Philosophin, Wissensarbeiterin                                                                                           nommen werden, Austritte
    und Kulturproduzentin, zusammen mit Tho-                                                                                              keine zur Kenntnis genommen
    mas Lüddeckens, Facharzt für Psychiatrie                                                                                              Somit zählt der Tambourenv
    und Psychotherapie, CEO und Chefarzt der                                                                                              Aktivmitglieder. Bei der Vereins
    Klinik Hasel in Gontenschwil, und dem stell-                                                                                          bleibt alles beim Alten: Marce
    vertretenden Direktionspräsidenten und Be-                                                                                            als Präsident, Thomas Hauri als
    reichsleiter für Privatkunden & Private Ban-                                                                                          und Roman Schmid als Vizep
    king der Aargauischen Kantonalbank, René                                                                                              und Aktuar sowie Stefan Ka
    Chopard, über das Thema «Gier und Leiden-                                                                                             technischer Leiter wurden disk
    schaft» unerwartet harmonisch.                                                                                                        los wiedergewählt.
      Keiner fiel dem anderen ins Wort, keiner                                                                                              Höhepunkte im vergangen
    kämpfte «gierig» um Redezeit. Leidenschaftli-                                                                                         einsjahr waren die Teilnahme a
    che Einwände und Interpretationen resultier-                                                                                          seläuten, der Auftritt am Jahres
    ten eher aus den Reihen des Publikums. Die        Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion setzten sich intensiv mit dem Thema            des Spiels der Kantonspolizei
    Stimmung heizte mit Lesungen aus der Aus-         «Gier und Leidenschaft» auseinander (v.l.): Irene Müller, Thomas Lüddeckens,        das Eidgenössische Tamboure
    stellungsdokumentation «Battlefields of Cupi-     Tyna Fritschy und René Chopard.                                    ALFRED WEIGEL    Pfeiferfest in Bulle, das Tam
    ditas» Hartmut Fischer an. «Mein Name ist                                                                                             Wettspiel am Kantonalen Mus
    Cupiditas, ich werde eine Künstlerin und                                           neuen Gesichtspunkt über die Gier in die           Laufenburg und das Tambou
    mich in den Kunstmarkt ergeben und Erfolge                                         Diskussion ein. Bei Verhandlungen im Busi-         zert im Kulturhaus West mit d
    erbrechen», provozierte er emotional. Nun,                                         ness ist schnell die Seriositätsgrenze und gie-    tambouren der Musikschule.
    so weit kam es nicht. Nachdem der Autor und                                        rigem Verlangen erreicht. Dies konnte man          standen viele Marschmusikeins
    Literaturperformancekünstler auf dem Piano                                         aber der an Honorarrichtlinien haltenden           diversen Musikgesellschaften
    mit seiner Eigenkomposition «Opus 53» dra-                                         Diskussionsteilnehmerin sicher nicht vor-          traditionellen Anlässe auf de
    matisch auf das Thema hinführte, ging «Lei-                                        werfen.                                            gramm.
    denschaft und Gier» in die Verantwortung                                              Folgende interessanten Feststellungen wä-         Auch das neue Vereinsjahr b
    der Podiumsgäste über.                                                             ren festzuhalten: Gier beschreibt etwas, wo-       nige Höhepunkte: Neben Mars
                                                                                       nach man strebt, es keine Befriedigung be-         mit sechs verschiedenen Verein
    Positiv oder negativ?                                                              wirkt. Eine schwächere Form der Gier sei die       dem Sechseläuten, das ja ber
       Was verbanden diese mit den allgemein                                           Begierde und Neugier die Triebfeder, um            schichte ist, durfte der Tambo
    negativ vorbelasteten Begriffen? Aus Banker-      «Mein Name ist                   Neues zu erleben. Im Gegensatz zur Gier sei        ein wiederum am Jahreskonz
    sicht kann Gier Segen oder Fluch bedeuten.                                         diese positiv behaftet. Dass die Bankenwelt
    Gier hätte viele Facetten, wenn sie massvoll
                                                      Cupiditas, ich werde             bei Anwesenheit eines Bankdirektors näher
    sei, könne sie Menschen weiterbringen, er-        eine Künstlerin                  beleuchtet wurde, war anzunehmen. In Fi-
    öffnete René Chopard den Diskussionsrei-          und mich in den                  nanzkreisen käme Gier mit dem Geldverdie-
    gen. Drei Jugendliche rezitierte Thomas Lüd-      Kunstmarkt                       nen hoch. Der Banker konnte das aus seinem         LESERBRIEFE
    deckens: Gier ist ein Suchtfaktor, man kann       ergeben und Erfolge              Geschäftsumfeld so nicht bestätigen. Geschickt     19. Mai: Wohin das Geld
    nicht aufhören zu rauchen oder «Nutella» zu                                        leitete Irene Müller die Diskussion von der Aus-   und woher es kommt
    essen, und Leidenschaft kennzeichne etwas,
                                                      erbrechen.»                      sen- zur Innensicht über. «Wie geht man per-
    womit man nicht aufhören möchte, sagt ein         Hartmut Fischer Autor und        sönlich mit der Gier um?», lautete die neue        Natürlich müssen die Steuern fü
                                                      Literaturperformancekünstler
    14-Jähriger aus. Gier ist negativ konnotiert,                                      Fragestellung. Als nicht gierig, aber leiden-      Unternehmen gesenkt werden, s
    meint ein zwei Jahre älterer, Leidenschaft                                         schaftlich, bezeichnet sich Fritschy. Eine ge-     attraktive Marktplatz Schweiz er
    könne aber auch negativ sein, zum Beispiel                                         wisse Begierde habe er während der Pubertät        bleiben und ein Platz auf der sch
    die Leidenschaft zu töten. Ein 15-Jähriger                                         gespürt, meint Lüddeckens, Leidenschaft habe       Liste der EU/WTO vermieden w
    stellt dagegen fest, dass sich die beiden Be-                                      er aber nicht aufgegeben. Chopard bezeichnet       Nur scheint die Methodik etwas
    griffe widersprechen, man könne nicht gie-                                         sich als emotional und leidenschaftlich, «man      haft. Die Unternehmen werden
    rig und leidenschaftlich zugleich sein.                                            ist entweder ein Mensch, der gern nimmt oder       samt um 2,1 Milliarden Franken
       Ihre Honorarverhandlung für die Podi-                                           gern gibt», er gehöre eher zu den Letzteren.       tet. Das Geld fehlt dann in den s
    umsdiskussion brachte Tyna Fritschy ins                                            Eine Stimme aus der Stuhlreihen vermisste          chen Kassen. Woher kommt es?
    Spiel. Wenn ihre Forderung nicht erfüllt wer-                                      die politische Relevanz in der Podiumsdis-         Verwaltung anscheinend nicht d
    de, müsse sie leider absagen, teilte sie per E-                                    kussion. Auch woher die Gier käme, wurde           Rationalisierung verbilligt werde
    Mail den Organisatoren des Podiumsge-                                              kaum beleuchtet. Ob nicht Leidenschaft, die        und offenbar auch keine staatlic
    sprächs mit. Ob diese überhöht waren? Die                                          oft Leiden schafft, Begierden und letztlich        Projekte gestrichen oder reduzie
    Zuhörer im Saal der Kleinen Bühne konnten                                          auch die Gier in der Erziehung zu begründet        den können, kommt das Geld au
    sich ihre eigene Meinung darüber bilden.                                           sind, also bereits in der Kindheit ihre Wur-       Wirtschaft und vom Konsument
    Nun, die Philosophin und Kulturproduzentin                                         zeln findet? «Gier fängt mit Gummibärchen          zahler. Zum einen werden ja Arb
    debattierte mit, und brachte damit einen                                           an» – darüber liesse sich philosophieren.          mer und Arbeitgeber durch höh

                            Zofingen, 30. April 2019                                         „Zwei ungleiche Geschwister“        Strengelbach, 2. Mai 2019
                                                                                            von Alfred Weigel, Donnerstag 2.Mai 2019,
                                                                                                                                Und immer sind da Spuren sei
                                                                                            Zofinger Tagblatt                   Gedanken, Bilder, Augenblicke
         Todesanzeige       Wir haben die schmerzliche Pflicht, Sie über denTod unseres                                                     Unvergessen bleibt er dadurch
                            Gesellschafters und Ehrenmitgliedes
Battlefields of Cupiditas – Nina Staehli, 2019, Kunsthaus Zofingen
                                                                                                                                           Tief betroffen trauern wir um

                            Edgar Wälti
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Kunsthaus Zofingen

                                                                               KUNST

                                                                                                              Performance und Texte in den histori-
                                                                                                              schen – mitsamt Festsaal und Kron-
                                                                                                              leuchter fast Barock aufgeladenen –
                                                                                                              Räumlichkeiten aus.
                                                                                                                     Im fiktiven Forschungslabor wird
                                                                                                              das menschliche Gier-Organ erforscht
                                                                                                              und gar gezüchtet: als wucherndes
                                                                                                              Gewebe ebenso wie als überdimensi-
                                                                                                              onale, dem Platzen gefährlich nahe
                                                                                                              Blase. Im Medium Video begegnet uns
                                                                                                              die personifizierte Gier in der Gestalt
                                                                                                              von «Cupiditas», einer dieser charakte-
                                                                                                              ristischen wandelnden Kopf-Skulptu-
                                                                                                              ren der Künstlerin, welche sie «Big
                                                                                                              Heads» nennt. Und in einer raumfül-
                                                                                                              lenden Installation werden zersplitter-
                                                                                                              te Spiegel zum Ausdruck einer inneren
                                                                                                              Zerrissenheit an der Grenze zwischen
                                                                                                              gesundem Verlangen und zerstöreri-
                           Filmstill «Battlefields of Cupiditas» von Nina Staehli                             schem Verschlingen.
                                                                                                                     «Ich will stimulieren! Die Aus-
                                                                                                              stellung ist auch ein Angebot, über
                                                                                                              unseren eigenen Umgang mit Gier, über
                                                                                                              unsere inneren ‹Battles of Cupiditas›
                                                                                                              nachzudenken», sagt Nina Staehli. Man

     (K)EINE GIERIGE                                                                                          darf gespannt sein, welche Reaktionen
                                                                                                              Staehlis künstlerische Ikonografie der

     ANGELEGENHEIT
                                                                                                              Gier in den Köpfen des Publikums
                                                                                                              provoziert. Wer zusätzlich zum Aus-
                                                                                                              stellungsbesuch die Auseinanderset-
                                                                                                              zung mit diesem nur allzu vertrauten
     Das Werk der in Berlin und Luzern lebenden Künstlerin                                                    Gefühl (oder Laster?) vertiefen
     Nina Staehli zeichnet sich durch überbordende Vielfalt                                                   möchte, kann dies im reichhaltigen
     und poetische Provokation aus. In ihrer Einzelausstel-                                                   Begleitprogramm tun: Neben einem
     lung im Kunsthaus Zofingen fühlt sie der menschlichen                                                    Podiumsgespräch mit Gästen aus der
                                                                                                              Finanzwelt, der Medizin und der Phi-
     Gier auf den Zahn.
                                                                                                              losophie findet auch ein Poetry Beat
                 - Ausstellung -                             ein Organ? Diese Fragen begleiten das            Battle u.a. mit der Schweizer Slammerin
                 «Battlefields of Cupiditas» – das ist der   aktuelle Schaffen der Künstlerin, das            Fatima Moumouni statt.
                 Titel des neusten Werkzyklus von Nina       nur so aus ihr herauszusprudeln                  Sarah Mühlebach
                 Staehli (*1961, Zug). Doch Kunst ist        scheint.
                 für Nina Staehli mehr Spielfeld als
                 Schlachtfeld. Wenn die Künstlerin über             Mehr mehr mehr                                    Nina Staehli: «Battlefields of Cupi-
                 ihre Arbeit spricht, verwebt sie Anek-             Wir Menschen streben nach                         ditas»
                                                                                                                      SA 2. März bis SO 16. Juni 2019
                 doten mit medizinischen Facts, philo-       mehr: «Mehr haben. Mehr besitzen.                        Kunsthaus Zofingen
                 sophische Referenzen mit alltäglichen       Mehr begehren. Mehr geniessen.» So
                                                                                                                      Vernissage
                 Beobachtungen oder Literatur mit            liest sich ein Ausschnitt aus dem Ma-                    SA 2. März, 17 Uhr
                                                                                                                      Kunsthaus Zofingen
                 Biologie. Seit rund zwei Jahren hat sich    nifest der Künstlerin, das sie als Teil
                 der Gier-Trieb in ihr Leben und in ihre     ihres Gier-Projekts verfasst hat. Im
                 Arbeit eingenistet. Und lässt sie nicht     Kunsthaus Zofingen stellt sie dieses
                 mehr los. Wann wird die Sinneslust zur      nun erstmals als explosive und medial
                 Genusssucht? Wo liegen die Grenzen          vielfältige Gesamtinstallation aus.
                 zwischen Begierde, Leidenschaft,            Über zwei Stockwerke verteilt breiten
                 Abhängigkeit und Zerstörung? Welche         sich Skulpturen, pneumatische Objek-
                 Farbe und Form hätte die Gier, wäre sie     te in Gold und Pink, Malereien, Video,

     März 2019                                        041 – Die unabhängige Stimme für Kultur in der Zentralschweiz                                          29

                                                                                                                       (K)eine Gierige Angelegenheit von Sarah Mühlebach,
                                                                                                                       041 Kulturzeitschrift Zentralschweiz
                                                                                                                       Ausgabe: März 2019

Battlefields of Cupiditas – Nina Staehli, 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Kunsthaus Zofingen

                                                              .NYSYENh1L4 _gY5sRoNz sU5 Rg7$oNzb N7 zYU $U5
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                                                                                Ausstellungshinweis von Eva Dietrich
                                                                                Ausgabe: 06/2/2019

 Battlefields of Cupiditas – Nina Staehli, 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Kunsthaus Zofingen

                                                                     Coucou, N°75–2019, Der Balken in meinem Auge,
                                                                     Interview mit der Künstlerin Nina Staehli
                                                                     von Eva Vögtli

Battlefields of Cupiditas – Nina Staehli, 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Kunsthaus Zofingen

Presse / Print / Tv / Radio

ARTNOIR - Musik Magazin: 22.08.2019 von Michael Bohli
insightTHUT: Battle & Brace (Various Artists / Sampler)
https://artnoir.ch/insightthut-battle-brace-various-artists-sampler/

Tele M1: 23.08.2019
Aktuell: Zofingen: Rätselhaftes Telefon mitten in der Altstadt
https://www.telem1.ch/aktuell/zofingen-raetselhaftes-telefon-mitten-in-der-altstadt-135452245

Tele M1: 05.09.2019
Aktuell: Zofinger Stadttelefon raubt Anwohnern den Schlaf
https://www.telem1.ch/aktuell/zofinger-stadttelefon-raubt-anwohnern-den-schlaf-135574902

Radio 32: 19.08.2019
Zofingen - Klingendes Kunstwerk
https://www.radio32.ch/news/klingelndes-kunstwerk/

Radio 32: 04.09.2019
Stadttelefon stört Anwohner in der Nacht
https://www.radio32.ch/news/zofinger-nutzen-ihr-stadttelefon/

Radio Toxic.fm
Anruf ins Unbekannte das Stadttelefon ist zurück.
http://www.toxic.fm/site/aktueller_beitrag/anruf-ins-unbekannte-das-stadttelefon-ist-zurueck/

Die Ostschweiz 20.08.2019
Das «Stadttelefon» kehrt zurück: «Ostschweizer, ruft an!»
https://www.dieostschweiz.ch/artikel/das-stadttelefon-kehrt-zurueck-ostschweizer-ruft-an-zz3Ybnn
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Kunsthaus Zofingen

          Presse / Print
  Zofinger Tagblatt, 21.08.2019 - von Michael Flückiger

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         5

Mittwoch, 21. August 2019
                                                                                                                                                                                                                         Region

Der auseinandergefaltete Raum
Im Kunsthaus Zofingen dreht sich in der letzten Ausgabe von Neoscope alles um die Kunst-Mitmachaktion Zofiscope im Jahr 1974.

Michael Flückiger                                                                                                                                                                  sticken lassen und sich so eine
                                                                                                                                                                                   Erinnerung an den Geist von
«Für die Schublade» sind sie                                                                                                                                                       Zofiscope und Neoscope in den
nicht, die drei Ausstellungen,                                                                                                                                                     Alltag hinüberretten.
die sich seit 2017 mit dem ein-                                                                                                                                                        Mit in diesem Dialogkon-
zigartigen Gesellschaftsexperi-                                                                                                                                                    text hinein gehört auch das in-
ment Zofiscope 1974 mit über                                                                                                                                                       teraktive Stadttelefon der Ge-
1000 Teilnehmerinnen und                                                                                                                                                           brüder Riklin. Wer will, kann
Teilnehmern auseinanderge-                                                                                                                                                         unter der Nummer 0901 62
setzt haben. Vielmehr haben                                                                                                                                                        4800 einen analogen Apparat
sie dank konkreter Bezüge zur                                                                                                                                                      bei der Markthalle anrufen, der
Zofinger Geschichte und Ge-                                                                                                                                                        dann bei der Markthalle in die
genwart sehr nahbare Kunst-                                                                                                                                                        Altstadt-Öffentlichkeit hinaus-
werke geschaffen. Das Schub-                                                                                                                                                       schellt. Wer weiss, vielleicht er-
laden-Werk von Geraldine Ho-                                                                                                                                                       gibt sich ein unverhofft span-
nauer im Erdgeschoss lässt sich                                                                                                                                                    nendes Gespräch mit einem
durchaus programmatisch ver-                                                                                                                                                       Altstadtpassanten.
stehen. Während sie Schubla-
den öffnet und zu einer Ge-                                                                                                                                                        Teil der Gespräche
dächtnisskulptur formt, steigt                                                                                                                                                     durch die VR-Brille
Neoscope ins Zofiscope-Archiv                                                                                                                                                      Roger Wirz und Thomas Hüs-
hinein und schafft in deren                                                                                                                                                        ler schliessen im Obergeschoss
Geist vielfältige Kunstformen                                                                                                                                                      des Kunsthauses den Kreis von
voller Witz und Querbezüge.                                                                                                                                                        Neoscope und laden zu einer
Ganz auf den Dialog ausgerich-                                                                                                                                                     abschliessenden Reflexion ein.
tet, verrichtet Neoscope wie                                                                                                                                                       Wer den Raum betritt, hat den
auch Zofiscope engagierte Ar-                                                                                                                                                      Eindruck, dieser habe sich in
beit an der Gesellschaft.                                                                                                                                                          die Tiefe ausgedehnt. Auf die
                                                                                                                                                                                   Stirnseite des Raumes projizie-
Niklaus Thuts                      Battle@Brace: Wer sich eine Schallplatte mit dem Zofinger Marsch ersteht, kann sich eine Schallplattenhülle aus dem Street-Art-Gemälde-         ren die beiden einen in eben-
Musik der Gedärme                  raster herauspflücken.                                                                                              Bilder: Michael Flückiger   diesem Raum aufgenomme-
Vor Jahresfrist haben die                                                                                                                                                          nen Film, der Akteure von Zofi-
Künstler Daniel Bracher und                                                                                                                                                        scope und Neoscope im ange-
Andi Hofmann das Publikum          malt. Aus diesem Mosaik las-                                                                                  um Zofiscope. Dem gesellen        regten Gespräch zeigt. Wer sich
auf eine ebenso gespenstische      sen sich einzelne Platten her-                                                                                Andi Hofmann und Pino-Max         die von der Decke hängende
wie poetische Filmachterbahn-      auskaufen. Allerdings ver-                                                                                    Wegmüller drei aktuelle Port-     VR-Brille aufsetzt, wird we-
fahrt durch die Speiseröhre Ni-    pflichten sich die Käufer, diese                                                                              räts hinzu. Besonders span-       nigstens visuell Teil dieser Ge-
klaus Thuts mitgenommen.           gut zu konservieren, damit das                                                                                nend ist das visuell farben-      spräche. Via Tonspur auf dem
«InsightTHUT» 2018 hat den         Gemälde im Jahr 2119 wieder                                                                                   prächtige Porträt des in Zofin-   Kopfhörer lässt sich das Ge-
Mythos um den fähnlifressen-       zusammengesetzt         werden                                                                                gen ansässigen Bierbrauers        murmel nicht durchdringen,
den Stadtpatron humoristisch       kann. Wer eine Platte ersteht,                                                                                Claude     Degen.    Hofmann      vielmehr geht es darum, die ei-
dekonstruiert. Die 100 Wetter-     macht sich zum Teilhaber und                                                                                  taucht dabei in die farben-       genen Gedanken noch einmal
ballone, die als Projektionsflä-   Hüter einer Idee von Einheit,                                                                                 prächtig perlenden Mikrostruk-    fliessen zu lassen. Ganz im Sin-
chen für die Live-Vorführung       deren Zauber man sich schwer                                                                                  turen des Biers hinein. Er        ne von Zofiscope weicht «Der
des Films dienten, wurden im       entziehen kann.                                                                                               macht damit augenfällig, wes-     dritte Ort» die Grenzen zwi-
Anschluss an das Publikum                                                                                                                        halb Degen seine Arbeit mit       schen Kunst und Betrachtung
verschenkt. Geblieben ist der      Ineinander verwobene                                                                                          den rund 1000 Inhaltsstoffen      neckisch auf und macht einen
dazu live mit Sitar und elektro-   Erinnerungen                                                                                                  des Biers als einen alchemisti-   zum schöpferischen Teilhaber.
nischer Musik eingespielte         Als partizipative Arbeiten sind     Lädt ein zur Reflexion im virtuellen Raum, die Installation «Der dritte   schen Prozess hin zur Perfekti-       Die öffentliche Vernissage
Thut-Marsch. Das Stück «Batt-      die Living Fabrics der Perfor-      Ort» von Roger Wirz und Thomas Hüsler.                                    on versteht.                      zu Neoscope 19 findet diesen
le» ist inzwischen auf Vinyl ge-   merin Nesa Gschwend ange-                                                                                         Neoscope 19 würde seinem      Samstag um 19 Uhr im Kunst-
presst, auf der B-Seite hat der    legt. Sie lädt die Menschen da-                                                                               Namen nicht gerecht, wenn die     haus statt. Zur Plattentaufe
Geiger Tobias Preisig, «Brace»,    zu ein, Stoffstücke aus dem ei-     sind berückend schöne und            schliesslich von Frauen in Indi-     Ausstellung nicht auch viel In-   «Battle & Brace» spielt der Vio-
seine eigene Version des Mar-      genen Fundus mitzubringen,          bunte Gewebe entstanden, die         en, Österreich und Georgien          teraktion beinhalten würde. So    linist Tobias Preisig live.
sches verewigt. Die Auflage ist    zu zerschneiden, zu tauschen        individuelles und kollektives        vollendet worden sind.               zeichnet der Zofinger Ron Di-
auf 50 Langspielplatten be-        und schliesslich auf Teppich-       Gedächtnis ineinanderfliessen            Die vier Zofiscope-Filme         deldum während der Ausstel-       ● ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ● ●

schränkt. Die Plattenhüllen hat    bahnen aufzunähen. Obwohl           lassen und so ganze Völker und       «Der letzte Fischer», «Metzge-       lung täglich Skizzen, die dann    Öffnungszeiten: Donnerstag,
Daniel Bracher zu einem recht-     bei dieser konzentrierten Erin-     Kulturen miteinander verbin-         rei», «Altenheim» und «Aar-          am Ende der Ausstellung ver-      18 bis 21 Uhr, Samstag und
eckigen Bildträger angeordnet      nerungsarbeit der Arbeitspro-       den. Zu sehen sind jene Bah-         burg» zeigen im Erdgeschoss          kauft werden. Wer Lust hat,       Sonntag, jeweils 11 bis 17 Uhr.
und grossflächig mit aus-          zess im Zentrum steht, lassen       nen, die letztes Jahr in Zofin-      ein humorvolles Selbstver-           kann ein Kleidungsstück mit       Weitere Informationen:
drucksstarker Street Art be-       sich die Resultate sehen. Es        gen begonnen wurden und              ständnis der 1970er Jahre rund       der Schriftzug «Souvenir» be-     www.kunsthauszofingen.ch

INSERAT

                                                                                                                      „Der auseinander gefaltete Raum“
                                                                                                                      von Michael Flückiger, Mittwoch 21.August 2019,
                                                                                                                      Zofinger Tagblatt

          neoscope 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen Pressespiegel 2019
Schweiz am Wochenende
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               24. August 2019                                                                                                                                                                            33
                                                         Kunsthaus Zofingen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Hindu-Tempel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Sachedanandam Mahankali
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Nagarajan und Nadarasalingam

Region
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Sathasivam freuen sich auf die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Turm-Einweihung des Sri-
Schweiz am Wochende, 24.08.2019                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Manonmani-Ampal-Tempels
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               in Trimbach. Seite 39

WenndasTelefonderRiklin-Brüderklingelt
Das interaktive Kunstwerk «Stadttelefon», das Anrufe in den öffentlichen Raum ermöglicht und zufällige Verbindungen mit Passanten
provoziert, ist Teil der Ausstellung Neoscope 19. Der Apparat ist an den Bögen der Markthalle in der Zofinger Altstadt installiert.

Das klingelnde Kunstwerk «Stadttele-
fon» aus der Ostschweiz, das seit                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Umfrage
2007 in verschiedenen Städten immer
wieder mal unübliche Verbindungen
herstellen liess, steht jetzt in Zofingen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was halten Sie
Das «Stadttelefon» ist ein öffentlich
zugänglicher Telefonapparat wie aus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  vom Stadttelefon?
Grossmutters Zeiten, das im öffentli-
chen Raum klingelt, sobald man die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l

Nummer (0901 62 4800) wählt. Das
Besondere: Man kann nur abnehmen,
raustelefonieren geht nicht. Anrufer
und Abnehmer sind unbekannt, der
Zufall bestimmt die Verbindung. Ein
Anruf kostet 70 Rappen pro Minute.
Der Ertrag, der durch die Verbin-
dungskosten generiert wird, sind die
Honorarkosten der St. Galler Konzept-
künstler Frank und Patrik Riklin.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Andrea Widmer (30)
    Was als vermeintlicher Jux daher-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Gärtnerin aus Reiden
kommt, hat einen ernsthaften Hinter-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              «Die Idee ist gar nicht so schlecht. Ich
grund, so die Riklins unisono. Gerade                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             weiss aber nicht, ob ich anrufen würde.
in einer Welt der Automatisierung                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Oder den Hörer abhebe, wenn das
braucht es Alternativen, wie man aus                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Stadttelefon klingelt.»
diesem Digitalisierungswahn ausbre-
chen kann. «Die Gesellschaft lechzt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l

nach Spontanität, nach Zufälligem,
nach ‹Unordnung›. Die allgemeine
Entmenschlichung ist auf direktem
Weg zur Zombisierung», sagen die Rik-
lins. «Der menschliche Instinkt wird
vernachlässigt. Wer heute ohne Grund
jemanden anspricht, wird schräg ange-
schaut. Das klingelnde Telefonobjekt
im öffentlichen Raum ist ein Appell an
die Gesellschaft, spontan und neugie-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Urs-Peter Müller (77)
rig zu sein, mit der Norm des scheinbar                                                                                                                                                                                                                                      Die Kunstinstallation «Stadttelefon» von Frank und Patrik Riklin appelliert für mehr Spontanität im gesellschaftlichen Raum                                                                                                                                                                                                                          Pensionierter aus Zofingen
Abnormalem zu kokettieren, zu bre-                                                                                                                                                                                                                                           und ist eine Gegenbewegung zur aktuellen Digitalhysterie.                                                          Bild: zvg/AfS
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  «Eine gute Idee! Ich wohne hier in der
chen, unüblich zu handeln. Nicht zu-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Altstadt. Wenns klingelt und ich in der
letzt auch eine Art Verantwortung für                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Nähe bin, gehe ich ran.»
das Unbekannte zu übernehmen. Und                                                                                                                                                                                                                                            Was aber, wenn das Abnehmen plötz-                                                                                                                                                                                                                          nert eher an kindliche Lausbuben-              Das Projekt «Stadttelefon» ist eine
das beginnt mit Kommunikation.                                                                                                                                                                                                                                               lich erwünscht ist und als Option zur                                                                                                                                                                                                                       streiche, ist prinzipiell unüblich und     lustvolle Strategie zur Belebung einer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l

                                                                                                                                                                                                                                                                             Verfügung steht? Wie verändert sich                                                                                                                                                                                                                         wird selten ernsthaft praktiziert. Was     tendenziell verloren gegangenen
Spielerische Option                                                                                                                                                                                                                                                          das Klima einer Stadt, wenn ein klin-                                                                                                                                                                                                                       aber löst es aus, wenn sich das be-        Spontaneität und initiiert eine spieleri-
für die Bevölkerung                                                                                                                                                                                                                                                          gelndes Telefon im öffentlichen Raum                                                                                                                                                                                                                        wusste «Falschverbinden lassen» als        sche Verschiebung des individuellen
Im Rahmen der Ausstellung Neosco-                                                                                                                                                                                                                                            auf spontane Abnehmer trifft, da-                                                                                                                                                                                                                           eine lustvolle Praxis entpuppt, welche     Telefonakts in den unbekannten öf-
pe 19 des Kunsthauses Zofingen ha-                                                                                                                                                                                                                                           durch unvorhersehbare Situationen                                                                                                                                                                                                                           die Faszination des unberechenbaren        fentlichen Raum, weicht soziale Ver-
ben die Riklin-Brüder in der Altstadt                                                                                                                                                                                                                                        auslöst und die Hemmschwelle des                                                                                                                                                                                                                            Zufalls mit sich führt und ausserge-       krustungen auf und provoziert unübli-
einen offen zugänglichen Telefonap-                                                                                                                                                                                                                                          Unbekannten in eine neue Lust des                                                                                                                                                                                                                           wöhnliche Telefongespräche zwischen        che Vernetzungen. Das Motiv des
parat installiert, der bis zum 20. Okto-                                                                                                                                                                                                                                     Neugierigseins verwandelt? Das Tele-                                                                                                                                                                                                                        wildfremden Leuten ermöglicht, zum         Telefonierens wird aufgebrochen,
ber in Betrieb sein wird. Stadtammann                                                                                                                                                                                                                                        fon ist von jedem benutzbar. Egal ob                                                                                                                                                                                                                        Beispiel zwischen einer Schülerin und      grundloses Telefonieren wird zum
Hans-Ruedi Hottiger hat die Zofinger                                                                                                                                                                                                                                         Anwohner, Passant, Tourist oder                                                                                                                                                                                                                             einem Rentner, einem Politiker und         Platzhalter. Was passiert, wenn gewis-        Heidi Binggeli-Engeler (81)
per Brief explizit dazu aufgerufen, das                                                                                                                                                                                                                                      Weltbürger aus einer anderen Stadt.                                                                                                                                                                                                                         einer Familienfrau oder einer Ange-        se Teile eines festgefahrenen Alltag-         Pensionierte aus Zofingen
«Stadttelefon» anzurufen und den                                                                                                                                                                                                                                             Damit das Klingeln im öffentlichen                                                                                                                                                                                                                          stellten und einem Professor? Eine         systems neu aufeinandertreffen be-            «Es ist himmeltraurig, dass man solche
Mut zu haben, das Telefon abzuneh-                                                                                                                                                                                                                                           Raum gehört wird, ist das Klingeln                                                                                                                                                                                                                          kindliche Methode wird so zum be-          ziehungsweise mittels Sender und              Sachen erfinden muss, damit die Leute
men, wenn man es klingeln hört.                                                                                                                                                                                                                                              akustisch gegen aussen verstärkt.                                                                                                                                                                                                                           sonderen      Kommunikations-Instru-       Empfänger neu gemischt, positiv ge-           miteinander ins Gespräch kommen. Je-
    Das Abnehmen eines fremden Te-                                                                                                                                                                                                                                               Das Telefonieren und Wählen ei-                                                                                                                                                                                                                         ment. Allein die Option verändert und      stört und für kurze Zeit unterbro-            der starrt aufs Handy und erschrickt,
lefons findet grundsätzlich nicht statt.                                                                                                                                                                                                                                     ner beliebigen Telefonnummer erin-                                                                                                                                                                                                                          garantiert eine Irritation.                chen werden? (pd/pmn)                         wenn man die Person anspricht.»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l

 l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l   l

Das Stadttelefon                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Die Künstler: Frank und Patrik Riklin

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Die Zwillinge Frank und Patrik Riklin,     nicht nur eine gewisse Unabhängigkeit
Kunst im öffentlichen Raum Das                                                                                                                                                                                                                                                   Die Riklin-Brüder träumen von ei-                                                                                                                                                                                                                       Jahrgang 1973, aus St. Gallen gründeten    von der klassischen Kunstfinanzierung,
«Stadttelefon» wurde 2007 von Frank                                                                                                                                                                                                                                          ner weltweiten Vernetzung, worin vor-                                                                                                                                                                                                                       1999 das «Atelier für Sonderaufgaben»      sondern provozieren ausserdem Unsi-
und Patrik Riklin in Chur und Fried-                                                                                                                                                                                                                                         sätzliche «Falschverbindungen» mit                                                                                                                                                                                                                          mit dem Ziel, unabhängige und kompro-      cherheit über Charakteristika ihrer Pro-
richshafen (D) und 2008 in St. Gallen                                                                                                                                                                                                                                        wildfremden Menschen kultiviert und                                                                                                                                                                                                                         misslose Kunst zu produzieren und Son-     fession. Frank und Patrik Riklin absolvier-
installiert. In Zürich besteht seit 2015                                                                                                                                                                                                                                     spontan-zufällige «Verbindungen oh-                                                                                                                                                                                                                         deraufgaben wahrzunehmen, für die          ten beide eine Lehre als Hochbauzeich-
fix ein solcher Telefonapparat im öf-                                                                                                                                                                                                                                        ne Grund» hergestellt werden. Das                                                                                                                                                                                                                           sich niemand so richtig zuständig fühlt.   ner und studierten danach an verschie-        Mikayil Bekoogluy (28)
fentlichen Raum (044 500 26 83). In                                                                                                                                                                                                                                          Kunstwerk der Riklins steht als Ge-                                                                                                                                                                                                                         Die Riklin-Brüder inszenieren sich als     denen Instituten Kunst. Mit ihren Werken      IT-Berater aus Oftringen
Friedrichshafen rückte die Polizei aus,                                                                                                                                                                                                                                      genbewegung zur Digitalhysterie und                                                                                                                                                                                                                         Akteure zwischen Kunst, Gesellschaft       erreichten sie in den vergangenen Jah-        «Im Zeitalter des Smartphone glaube ich
da sich in der Bevölkerung niemand                                                                                                                                                                                                                                           prophezeit die Sehnsucht nach einer                                                                                                                                                                                                                         und Ökonomie. Sie behaupten, Kunst         ren internationale Bekanntheit als Kon-       eher weniger, dass jemand ein so altes
verantwortlich zeigte, den Anruf im                                                                                                                                                                                                                                          Gestaltungsgesellschaft – die nächste                                                                                                                                                                                                                       müsse eine Funktion haben, und entwi-      zept- und Aktionskünstler. 2018 gründe-       Telefon benutzt. Aber es ist eine coole
öffentlichen Raum anzunehmen, und                                                                                                                                                                                                                                            Revolution in der Gesellschaft, wenn                                                                                                                                                                                                                        ckeln Ideen, die neue Wirklichkeiten       ten sie gemeinsam mit Unternehmer             Idee, wenn man es unter dem künstleri-
dadurch das Telefon ständig klingelte.                                                                                                                                                                                                                                       es nach den Riklins geht. (pd)                                                                                                                                                                                                                              schaffen. Auf diese Weise schaffen sie     Florian Wieser die Artonomie AG. (pd)         schen Aspekt betrachtet.» (ins)

                                                         neoscope 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen

Zofinger Tagblatt, 06.09.2019

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  Region                                                                                                                                                                                                                                    Freitag, 6. September 2019

  Der Wind bläst, das Telefon schweigt
  Das Zofinger Stadttelefon soll Fremde verbinden. Doch wie oft klingelt der Apparat eigentlich? Ein Augenschein vor Ort.

                                                                                                                                                                                            zwölf. Mittlerweile ist die Alt-
                                                                                                                                                       Nicht mal ein
  Larissa Hunziker
                                                                                                                                                                                            stadt belebt, die Telefonleitung
  Es ist 11 Uhr. In der Zofinger                                                                                                                                                            bleibt tot. Banker und Büroan-
  Altstadt ist es ruhig, der Wind                                                                                                                      kleiner Seiten-                      gestellte sind auf dem Weg in
  bläst bereits ziemlich winter-                                                                                                                                                            die Mittagspause, Schüler sau-
  lich durch die Gassen. Nur we-                                                                                                                       blick wird dem                       sen auf ihren Velos vorbei, eine
  nige Passanten sind unterwegs,                                                                                                                                                            junge Frau trägt ihren Hund in
  sie ziehen die Köpfe ein gegen                                                                                                                       Telefon                              der Handtasche spazieren. Für
  die Bise. Keiner würdigt das                                                                                                                                                              die Kunstinstallation interes-
  Telefon, das an der Wand der                                                                                                                         zugeworfen.                          siert sich keiner von ihnen son-
  Markthalle hängt, eines Bli-                                                                                                                                                              derlich.
  ckes. Und es macht auch selber
  nicht auf sich aufmerksam,                                                                                                                           (siehe Artikel unten). Doch läu-     Die Ereignisse
  sondern bleibt stumm.                                                                                                                                tet das Telefon wirklich unun-       überschlagen sich
       Eigentlich ist es dazu ge-                                                                                                                      terbrochen, auch am helllich-        Doch plötzlich! Ein Klingeln
  dacht, Fremde miteinander be-                                                                                                                        ten Tag? Ein Augenschein am          zerreisst die Stille, einmal,
  kannt zu machen. Jeder kann                                                                                                                          Ort des Geschehens.                  zweimal, dann verstummt das
  die Nummer (0901 62 4800)                                                                                                                                Es ist 11.15 Uhr und das Te-     Telefon wieder. Die zwei älte-
  des Stadttelefons wählen und                                                                                                                         lefon schweigt weiter. Nie-          ren Frauen, die schwatzend
  eine Passantin oder ein Alt-                                                                                                                         mand hat derzeit offenbar Lust       vorbeilaufen, scheinen es nicht
  stadtbewohner kann den Anruf                                                                                                                         auf Kommunikation. Der Wind          gehört zu haben. Die Velofah-
  entgegennehmen. So entsteht                                                                                                                          pfeift unablässig, die Hände         rerin, die vor der Markthalle
  wieder mehr Kommunikation                                                                                                                            des Mannes mit der Wollmütze         steht, schaut kurz irritiert.
  in einer Welt, in der man kaum                                                                                                                       sind tief in seinen Hosenta-         Dann steigt sie auf ihr Gefährt.
  noch miteinander spricht. Das                                                                                                                        schen vergraben. Sein Kopf ist       Bei der kurzen Klingeldauer
  ist zumindest die Idee der Brü-                                                                                                                      gesenkt, die Augen starr gera-       hätte aber auch niemand die
  der Riklin, die das Projekt initi-                                                                                                                   deaus gerichtet, nicht mal ein       Chance gehabt, das Telefon ab-
  iert haben. Ein Anruf kostet 70                                                                                                                      kleiner Seitenblick wird dem         zunehmen. Es sei denn, er wä-
  Rappen pro Minute. Der Er-                                                                                                                           Telefon zugeworfen. Auch der         re direkt davor gestanden. Wer
  trag, der durch die Verbin-                                                                                                                          Mann, der mit seinem kleinen         lässt es denn nur zwei Mal klin-
  dungskosten generiert wird,                                                                                                                          Sohn durch Zofingens Gassen          geln?
  sind die Honorarkosten der                                                                                                                           schlendert, scheint keine Notiz          Die Kirchenuhr schlägt
  St. Galler      Konzeptkünstler                                                                                                                      vom Telefon zu nehmen. Dabei         Punkt zwölf, die Bürokollegen
  Frank und Patrik Riklin.                                                                                                                             sollte sein altertümliches Aus-      rufen sich «En Guete!» zu. Pro-
                                                                                                                                                       sehen doch durchaus für Auf-         biert es der Anrufer vielleicht
  Anrufer halten die                                                                                                                                   sehen sorgen. Vielleicht haben       noch mal?
  Nachtruhe nicht ein                                                                                                                                  sich aber auch schon alle an             Es scheint nicht. Das einzi-
  Das Telefon sorgt jedoch für                                                                                                                         den Anblick gewöhnt.                 ge Telefon, das läutet, ist das
  Kontroversen, es wurden Le-                                                                                                                              Es ist mittlerweile halb         Handy eines vorbeigehenden
  serbriefe geschrieben und                                                                                                                            zwölf. Der einzige Lärm              Mannes. Mittlerweile ziehen
  Steuergeldverschwendung ver-                                                                                                                         kommt von der Baustelle ne-          verführerische      Essensdüfte
  mutet. Mittlerweile werden so-                                                                                                                       ben der Markthalle. Aber nicht       durch die Altstadt, die Zahl der
  gar Nachtportiers gesucht, die                                                                                                                       mal der ist so laut, dass er das     Passanten sinkt. Um halb eins
  den Hörer auch zu nächtlicher                                                                                                                        Klingeln eines Telefons übertö-      schliesslich ist fast niemand
  Stunde abheben. Das dauernde                                                                                                                         nen würde. Die ereignislosen         mehr unterwegs und auch das
  Klingeln soll nämlich die Alt-                                                                                                                       Minuten verstreichen, die Kir-       Telefon hat sich nicht mehr ge-
  stadtbewohner gestört haben          Ruhige Altstadt: In eineinhalb Stunden klingelte das Telefon ganze zwei Mal.                         Bild: lh   chenuhr schlägt Viertel vor          regt. Viel Lärm um nichts also?

  Riklin-Brüder suchen Nachtportiers für Zofinger Stadttelefon
  Das Klingeln der Kunstinstallation von Frank und Patrik Riklin stört die Nachtruhe.
  Da laut dem Kunsthaus Zofin-         Uhr im Drei-Stunden-Rhyth-         oder den Mut habe, das INSERAT                                                    die Glocken abschrauben,        eine 18-köpfige «Stadttelefon-
  gen aufgrund des Stadttelefons       mus abwechseln und so die ge-      klingelnde Telefon abzu-                                                          so wie es letzte Woche dem      Nachtportier-Allianz», die sich
  Nachtruhebeschwerden       von       setzliche Nachtruhe gewähr-        nehmen. Das Kunstwerk ha-                                                         Stadttelefon erging, als eine   für die unmittelbare Reaktion
  Altstadtbewohnern eingegan-          leisten.                           be nicht zum Ziel, Leute zu
                                                                                                                  SCHLAFLOS?                                unbekannte Person selber        auf das nächtliche Klingeln ver-
  gen sind und das interaktive                                            verärgern oder jemanden                 ÜBERMÜDET?                                Hand anlegte? Oder ganz         antwortlich zeigt. Gemeinsam
  Kunstwerk nicht nur tagsüber,        Das Stadttelefon soll              vor den Kopf zu stossen. Im                                                       abbrechen? «Nein. Jetzt         werde so das Kunstwerk noch
  sondern scheinbar auch nachts        erfreuen, nicht verärgern          Gegenteil: Das klingelnde                GEREIZT?                                 können wir mit den ‹Waf-        kommunikativer         gemacht.
  durchklingelt, wollen Frank          Dass das interaktive Kunstwerk     Objekt soll Menschen er-                                                          fen der Kunst› neue Lösun-      Ganz im Sinne der Ausstellung
  und Patrik Riklin diese Unan-        «Stadttelefon» nicht unum-         freuen und spontan zusam-                                                         gen experimentieren und         «neoscope19» sind Frank und
  nehmlichkeiten der Bevölke-          stritten ist, sei von Anfang an    menbringen, wer sich noch            ZEIT FÜR EINE AUSZEIT.                       Türen öffnen, die wir nicht     Patrik Riklin überzeugt. Erfah-
  rung ernst nehmen und proak-         klar gewesen, schreiben die        nicht kennt. «Kunst ist                                                           kennen», sagt Claudia           rungsgemäss würden sich die
  tiv nach Lösungen suchen. Je-        Künstler. In der Alltagshektik     auch, negative Stimmen                                                            Waldner, Künstlerische Lei-     Probleme mit unüblicher Lö-
                                                                                                             Bei uns finden Sie das ideale Umfeld
  doch nicht bedingungslos: Eine       sei es nicht selbstverständlich,   und Ärger in positive Inte-                                                       terin des Kunsthauses Zo-       sungspraxis in Luft auflösen,
                                                                                                              und ein umfassendes medizinisches
                                                                                                                          Angebot dafür.
  Beschneidung oder gar Ab-            dass jeder Passant fähig sei       ressen umzuwandeln», sa-                                                          fingen.                         ohne dass irgendetwas ent-
  schaltung ihres Kunstwerks                                              gen die Riklin-Brüder und                                                                                         fernt, abgebaut oder eliminiert
  kommt für die Konzeptkünstler                                           ergänzen: «Provokation al-                                                        Die Lösung: Aufruf              werden muss. Die Künstler ru-
  aus St. Gallen nicht in Frage,                                          lein der Polarisierung zulie-                                                     an die Bevölkerung              fen deshalb die ganze Stadt Zo-
  wie sie in einer Mitteilung an       «Provokation allein                be ist langweilig. Wir wollen                                                     Oder dem Pragmatismus           fingen auf und hoffen, dass
  die Medien schreiben. Denn:          der Polarisierung                  hinter die Polarisierung ge-                                                      des Alltags ein Schnippchen     sich unter den 11 966 Einwoh-
  Sie stünden für ungewohnte                                              langen. Dort befindet sich
                                                                                                                         Seeklinik Brunnen
                                                                                                                                                            schlagen, wie die Künstler      nerinnen und Einwohnern 18
  Lösungen ein.                        zuliebe ist langweilig.            die neue Wirklichkeit.»
                                                                                                                 Gersauerstrasse 8 | 6440 Brunnen
                                                                                                            T 041 825 48 48 | www.seeklinik-brunnen.ch      ergänzen: «Die Prämisse         Personen finden lassen, die
      Deshalb rufen die Riklins        Wir wollen hinter                      Kunstwerke im öffentli-                 Ein Klinikum der AMEOS Gruppe         unserer Kunst ist der Bruch     Lust auf dieses Kunstexperi-
  die Bevölkerung auf, das Pro-                                           chen Raum sind den Mei-                                                           mit der Norm. Das schafft       ment haben. Die Riklins fanta-
                                       die Polarisierung
                                                                                                                                                    1533027

  blem der Nachtruhestörung                                               nungen stärker ausgesetzt                                                         tendenziell Probleme, ins-      sieren weiter und prophezeien
  mittels «Stadttelefon-Nacht-         gelangen. Dort                     und werden per se anders                                                          piriert aber im positiven       mit heiterem Ernst, dass alle
  portiers» zu beheben. Die Auf-                                          rezipiert als in einer Kunsthal- nachts klingelt und einem den Sinne zu neuen Möglichkeiten                       diejenigen Personen, die sich
  gabe dieser Nachtwächter: das        befindet sich die                  le. Für die Riklin-Brüder und Schlaf raubt, weil sich zu dieser im alltäglichen Zusammenle-                       über das nächtliche Klingeln
  klingelnde Telefon zu nächtli-       neue Wirklichkeit.»                das Kunsthaus Zofingen ist es Zeit niemand in der Altstadt ben», schreiben die Riklins.                           anfänglich beschwert haben,
  cher Stunde innert Sekunden                                             deshalb       selbstverständlich, aufhält, der das Telefon vom «Wo Probleme mit gängigen                          die ersten sein werden, die des
  abzunehmen und sich mit dem                                             nicht gleich beim ersten Ge- Klingeln erlöst. «Was also tun, Methoden gelöst werden, ist                          Nachts anrufen. (pd/pmn)
  unbekannten Anrufer verbin-                                             genwind einzuknicken. Wider- wenn die zeitliche Eingrenzung die Kunst nicht gerne Kompli-                         ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●   ●

  den zu lassen. Insgesamt wer-                                           stand gegenüber Abweichen- des Klingelns zur Wahrung der zin.» Da wehren sich die                                 Interessenten können sich
  den 18 «Stadttelefon-Nacht-          Frank und Patrik Riklin            dem in der Alltagskultur ist Nachtruhe technisch nicht Künstler von Berufes wegen.                                per E-Mail beim Kunsthaus
  portiers» gesucht, die sich je-      Konzeptkünstler aus St. Gallen     normal. Der Ärger ist dann be- möglich ist?», fragten sich die                    Die riklinsche Lösung           Zofingen melden:
  weils in der Zeit von 22 bis 7                                          greiflich, wenn das Kunstwerk beiden Künstler. Kurzerhand heisst Partizipation: Gesucht ist                       info@kunsthauszofingen.ch

neoscope 2019, Kunsthaus Zofingen
Kunsthaus Zofingen

Presse

Rückblick auf LUX
am 28.September 2019 im OXIL

Film von Christoph Rahm:

https://www.youtube.com/watch?v=KOGs6A0-034&feature=youtu.be&fbclid=IwAR21iqCJ9iQO94W2Gh
baCUF8gJWh9UPn7a1XIRhsptObokVYMELfeHoOnZ4%24

Bilder von Daniel A.Meyer:
https://bildwerk.smugmug.com/Events/5-Jahre-Kunstadapter-Zofingen/n-pLMqgz

VALO FB Seite:
https://www.facebook.com/valo.welt/?epa=SEARCH_BOX

OXIL FB Seite:
https://www.facebook.com/jugendkulturzofingenag/photos/pcb.2727425607289722/272742380395656
9/?type=3&theater

Presse:
ARTNOIR von Michael Bohli
https://artnoir.ch/bericht-lux-2019-09-28/?fbclid=IwAR3sVt3HKMPOXDzLjzdbSWg0LbA6_a9w3C8fmwr-
qqYcS8ErZU0QRUE4HIh4

Zofinger Tagblatt: PR Mitteilung
https://www.facebook.com/jugendkulturzofingenag/photos/a.774585929240376/2721414961224120/?t
ype=3&theater.

Programm / Performance–Fenster III
Dienstag, 1. Oktober 2019
                                     Region

                                     Aneignen, durchdringen, verschieben
                                     Performance-Künstler haben sich am Samstag mit anrührenden Interventionen die Stadt Zofingen sowie Obst- und Rosengarten erobert.

                                     Michael Flückiger                                                                                                                                                                Unversehens treten sie in Dia-
                                                                                                                                                                                                                      log mit den Obstbäumen. Eini-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Kunsthaus Zofingen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Presse
                                     Samstagmittag um 13 Uhr: Eine                                                                                                                                                    ge pflücken Äpfel und Birnen,
                                     Gruppe von Jugendlichen und                                                                                                                                                      andere schmiegen sich an die
                                     Erwachsenen applaudiert fre-                                                                                                                                                     Stämme. Eine Beteiligte be-
                                     netisch auf der Schützenwiese                                                                                                                                                    ginnt mit Äpfeln zu jonglieren.
                                     vor dem Kunsthaus Zofingen.                                                                                                                                                      Zeit und Raum scheinen aufge-
                                     Das Klatschen der Gruppe «Re-                                                                                                                                                    hoben zu sein.
                                     mote Citizen», die zum gröss-
                                     ten Teil aus 2.-Gymnasial-Schü-                                                                                                                                                  Christian Ratti verführt

Programm / Performance–Fenster III
                                     lern aus dem Kollegi Altdorf be-                                                                                                                                                 mit schrägem Witz
                                     steht, ist inszeniert. Gemeint                                                                                                                                                   Christian Ratti gerät die Be-
                                     sind zwei Künstler, die auf ei-                                                                                                                                                  schäftigung mit Dolendeckeln
                                     nem zur Bühne umgebauten                                                                                                                                                         zur zwischen Wissenschaft und
                                     Lieferwagen Knöpfe betätigen                                                                                                                                                     Kunst oszillierenden Dolologie.
                                     und an Reglern schrauben und                                                                                                                                                     Mit subtilem Witz taucht er in
                                     schieben. Timo Ullmann und                                                                                                                                                       die Dolendeckel-Industrie-Ge-
                                     Micha Bietenhader haben einen                                                                                                                                                    schichte ein, gebärdet sich als
                                                                                                                                                                                                                                                           Zofinger Tagblatt, 1.10.2019 - Michael Flückiger

                                     Teil der Wiese mit Lautspre-                                                                                                                                                     Denkmalschützer und schafft
                                     chern umstellt und damit einen                                                                                                                                                   es, aus verschrobener Perspek-
                                     Klangraum geschaffen.                                                                                                                                                            tive immer wieder gesell-
                                                                                                                                                                                                                      schaftskritischen Sprengstoff
                                     Ein Vakuum von                                                                                                                                                                   zu zünden. Seiner Gefolgschaft
                                     implodierenden Klängen                                                                                                                                                           steht stets das Lachen auf dem
                                     Ihre Soundperformance «De-                                                                                                                                                       Gesicht, während er abenteu-
                                     adLine» ist ein diffiziles Über-                                                                                                                                                 erliche Brücken zwischen ver-
                                     einanderlagern und Auseinan-                                                                                                                                                     schiedensten Tatsachen her-
                                     derdividieren von Schallwel-                                                                                                                                                     stellt, dabei stets etwas flunkert
                                     len. Dessen Sog verschluckt al-    Kanonenrohr und Dolendeckelvarietät: Christian Ratti weiss mit Witz Zusammenhänge herzustellen.                   Bilder: Michael Flückiger   und doch immer die Wahrheit
                                     les übrige geräuschhafte, auch                                                                                                                                                   sagt. Ob er Froschleitern aus
                                     den Verkehrslärm der nahen                                                                                                                                                       den Schächten herausbaut, An-
                                     Strasse. Das Duo stellt mit sei-                                                                            Das Glück kann an diesem      löst einer seelenruhig ein Puz-        leitungen dazu gibt, Dolen-
                                     nem verkabelten Sammelsuri-                                          Neoscope 2019                      Tag unterschiedlich aussehen      zle, während ein Mann mit auf-         deckel herumzuwerfen, indem
                                     um antiquierter Alltagselektro-                                                                         in Zofingen. So zu erleben        gemaltem Herzen auf der Brust          er gerade ausdrücklich davor
                                     nik und modifizierter Messinst-                                      Das Performancefenster war         beim Rosengarten-Café, wo         mit symbolischen Gesten den            warnt oder aufzeigt, wie wich-
                                     rumente eine flimmernde                                              Teil der Ausstellung Neoscope      sich professionelle Aktions-      Dialog sucht.                          tig der Krieg für die Dolen-
                                     Soundscape her. Gerade mal                                           2019. Diese dauert noch bis        künstler in «The Gathering»           Die Performancekünstler            deckelvarietät ist: Der subversi-
                                     eine Handvoll Leute tauchen                                          zum 20. Oktober und ist Don-       zusammenfinden. Ein Mann ist      Angela Hausheer und Leo                ve Witz steckt an.
                                     im Rahmen des Performance-                                           nerstag, Samstag und Sonntag       mit Seilen in unterschiedlichs-   Bachmann geleiten 15 Frauen                Zum Abschluss schüttet
                                     fensters zur Kunsthaus-Aus-                                          geöffnet.                          ten Konstellationen zwischen      und Männer zur Exkursion in            Ron Dideldum Drachensaat
                                     stellung Neoscope 19 in dieses     The Gathering vereint Klang-,     www.kunsthauszofingen.ch           die Bäume verhängt. Eine Frau     Zofingens      Pro-Specie-Rara-        über Zofingen aus. Im Schlepp-
                                     Experiment ein. Wer sich der       Raum- und Sinnsuche.                                                 mit verbundenen Augen steckt      Obstgarten. Vor Ort verteilen          tau des feuerspeienden und
                                     rhythmisch wabernden Ge-                                                                                sich laufend einen neuen Be-      sie zehn unterschiedlich mit           rauchdampfenden          Drachen
                                     räuschkulisse überlässt, ist in                                                                         wegungsraum ab. Suchend und       Hornklängen, Obstsorten und            Eugen geleitet er unter Polizei-
                                     ein Vakuum von implodieren-        überzieht die Altstadt Zofin-     le Aktion vorzunehmen, wie         tastend bewegt sie sich zwar      Tierarten bespielte und durch-         schutz einen bunten Umzug
                                     den Klängen hineinversetzt         gens mit einem Netz von syn-      sich an Ort und Stelle aufs        über die Wiese, kommt aber        getaktete Tonspuren, die in            quer durch die Altstadt ins
                                     und fühlt sich doch ganz im        chron orchestrierten Störaktio-   Pflaster auszubreiten. Das         doch nie aus ihrem Geviert        Lautsprecher einprogrammiert           Oxil.
                                     Moment aufgehoben.                 nen. Per Kopfhörer stets auf      wohlorganisierte Miteinander       heraus. Eine andere Frau          sind. Indem sich die Tonträ-               An diesem Tag hat sich so
                                         Nicht aus der Introspekti-     Empfang geschaltet nimmt je-      belustigt und irritiert die Pas-   schwingt einem Lasso gleich       gerinnen und -träger durch den         manches verschoben in Zofin-
                                     on, sondern aus der Expansion      de und jeder auf, was die Regie   santen. «Was die da machen?        einen Gartenschlauch mit          Raum bewegen und sich in ein           gen. So flüchtig die Aktionen
                                     und Intervention gewinnt die       einen ins Ohr flüstert. Zum       Zum Glück sind wir nicht mehr      Trichteraufsatz durch die Luft    Verhältnis zueinander setzen,          waren, so bleibt – zumindest
                                     Aktion von Remote Citizen ihre     Beispiel die Richtung zu wech-    jung», meint ein älteres Ehe-      und trompetet mit 360 Grad-       werden sie Teil einer sich stetig      für die Beteiligten – doch ein
                                     Durchschlagskraft. Die Gruppe      seln oder eine unkonventionel-    paar.                              wirkung ins Rund. Daneben         wandelnden       Klangskulptur.        Hauch davon zurück.

                                     Gallati und Knecht zu Gast                                           Zwei Kandidaten für das frei                                         Am Steuer eingeschlafen
                                     bei der SVP Bezirk Zofingen                                          werdende Bezirksrichteramt                                           und mit Lastwagen kollidiert
Kunsthaus Zofingen

  Presse
Zofinger Tagblatt, 28.09.2019 - Eva Voegtli (Hinweis)

  Programm / Performance–Fenster III
Pressespiegel MANON

                                                                               MANON / Einzelausstellung / Installation Lachgas /© Rachel Buehlmann / 2019

Auf folgenden Seiten erhalten sie einen kleinen Einblick
in die Medienberichte zur Ausstellung MANON 2019/2020:

                          www.srf.ch/play/tv/kulturplatz/video/die-kuenstlerin-manon---pionierin-der-performance-
                          kunst?id=79a6e994-a362-48fe-aa6b-8575d71beea8

                          https://www.arttv.ch/kunst/kunsthaus-zofingen-manon/

                          Radio Interview SRF 2
                          https://www.srf.ch/kultur/kunst/manon-im-kunsthaus-zofingen-sie-kitzelt-mit-der-marabufeder

                          www.kunsthauszofingen.ch

                          www.kunsthauszofingen.ch/pressestimmen/

                          http://www.manon.ch/lachgas

                          http://www.manon.ch/bibliografie

Pressespiegel, MANON, 2019 / 2020, Kunsthaus Zofingen, General Guisan-Str.12, 4800 Zofingen, www.kunsthauszofingen.ch
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