Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG

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Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
INNOVATIV

                                          LEBENDIG

                                          NACHHALTIG

                                          KOLLEKTIV

                                          VIELFÄLTIG

                                          INDIVIDUELL

Gestaltungshandbuch
Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Impressum
Auftraggeber
Stadt Heilbronn
Dezernat IV
Planungs- und Baurechtsamt
Cäcilienstraße 45
74072 Heilbronn
www.heilbronn.de

in Zusammenarbeit mit
Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH

Bearbeitung
Machleidt GmbH
Städtebau I Stadtplanung
Mahlower Straße 23/24
12049 Berlin
www.machleidt.de

          Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH
Lehrter Straße 57
10557 Berlin
www.sinai.de

In Zusammenarbeit mit
Kaden + Partner, Architekten, Berlin
performative architektur, Steffen Wurzbacher, Stuttgart

Redaktion
Machleidt GmbH
Carsten Maerz, Benjamin Wille, Ilja Haub

Heilbronn, März 2015
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Inhaltsverzeichnis
Vorwort4                                     Kapitel C
                                              Gestalterische Vorgaben                   22
                                               Baukörper24                                     Freiraum56
Kapitel A                                        Energetische Gebäudestandards       24          Freiraum und Landschaft     56
Gestaltungshandbuch6                            Konstruktionsweisen26                           Übergänge und Einfriedungen 58
 Rolle des Gestaltungshandbuchs         8       Gebäudekubaturen28                              Oberflächengestaltung60
   Warum ein Gestaltungshandbuch         8      Höhenentwicklung und Geschossigkeit 30          Spielflächen62
   Gebrauch des Gestaltungshandbuchs    10                                                       Begrünung64
   Anwendung des Gestaltungshandbuchs    12    Dachlandschaft32                                  Pflanzensortiment66
                                                 Dachform32
                                                 Staffelungen34
Kapitel B                                        Dachaufbauten36                              Kapitel D
Gestalterische Rahmenbedingungen 14             Dachgärten38                                 Vertiefung 1. Bauabschnitt                68
 Entwicklungen am Neckarbogen           16                                                     Überblick 1. Bauabschnitt                70
                                               Gebäudehülle40
   Rahmenplan Neckarbogen               16                                                       Inhaltliche und räumliche Einbindung   70
                                                 Orientierung und Fassadengliederung 40
                                                                                                  Rolle des 1. Bauabschnitts             72
                                                 Erdgeschosszone42
 Differenzierte Teilräume im Neckarbogen 20
                                                 Balkone, Loggien, Vorbauten         44
 Besondere Identitäten im Neckarbogen   20                                                     Gestaltungsvorgaben74
                                                 Materialität46
                                                                                                  Vorgaben für den 1. Bauabschnitt 74
                                                                                                  Teilbereich: Westrandstraße      76
                                               Nebenanlagen48
                                                                                                  Teilbereich: Stadtsee            78
                                                 Ruhender Verkehr                        48
                                                                                                  Teilbereich: Altneckar           80
                                                 Fahrradabstellanlagen50
                                                                                                  Wohnstraßen82
                                                 Sammelanlagen für Abfall und Wertstoffe 52
                                                 Werbeanlagen54

                                                                                               Anhang84
                                                                                                Abbildungsnachweis86
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Vorwort

                                  Lange hat die Stadt Heilbronn eines ihrer größten Pfunde vernachlässigt: den Altneckar,
                                  der sich wie eine Lebensader durch Heilbronn zieht. Seit einiger Zeit erobert sich Heil-
                                  bronn dieses schöne Stück Natur im Herzen der Stadt mit Macht zurück. Flankiert wird
                                  diese städtebauliche Entwicklung durch die Konversion zentraler Bahnflächen und die
                                  Umwandlung alter Industriebrachen wie das ehemalige Fruchtschuppenareal, das für
                                  Besucher, ja selbst für viele Heilbronnerinnen und Heilbronner ein blinder Fleck waren.

                                  Im Fokus dieses einzigartigen Wandels unserer Stadtlandschaft steht das neue Stadt-
                                  quartier Neckarbogen im Herzen Heilbronns. Hier wollen wir eine neue, vitale und mo-
                                  dellhafte Urbanität für rund 3.500 Einwohner bieten, mit neuen Arbeitsplätzen sowie
                                  attraktiven Einkaufs- und Freizeiteinrichtungen. Dank seiner engen Vernetzung mit den
                                  angrenzenden Quartieren wird der Neckarbogen auf die gesamte Stadt ausstrahlen. Im
                                  starken Verbund wird eine lebens- und zukunftsfähige Stadt der kurzen Wege entstehen.
              Oberbürgermeister
              Harry Mergel        Dabei erweist sich die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2019 als Glücksfall. Denn
                                  sie bietet ein richtungsweisendes Instrument zur nachhaltigen Stadt- und Freiraument-
                                  wicklung für dieses bislang „vergessene Areal“, das die Stadt Heilbronn im wahrsten
                                  Sinne des Wortes zurück an ihren Fluss holt und diesen ins Stadtbild integriert. Bereits
                                  im Jahr 2019 wird ein erster Baustein des Neckarbogens entwickelt sein. Er ist integraler
                                  Bestandteil der BUGA und eine der Attraktionen dieser bundesweiten Schau. Mit dem
                                  Neckarbogen wird ganzheitliche Stadtplanung erlebbar: Städtebau, Architektur, Land-
                                  schaftsarchitektur, Energiekonzeption, Mobilität, nachhaltiges Wassermanagement und
                                  Stadtklima greifen intelligent und eng verzahnt ineinander.

                                  Starke Impulse für unsere Stadt am Fluss kommen ebenfalls von der Entwicklung Heil-
                                  bronns zur Wissensstadt. Neben den hochmodernen Forschungs- und Entwicklungss-
                                  tandorten des Wissenschafts- und Technologiezentrums und des Innovationsparks hip
                                  werden vor allem die Erweiterung der Lern- und Erlebniswelt experimenta, des Bildungs-
                                  campus der Dieter Schwarz Stiftung sowie der Hochschule Heilbronn auch architektoni-
                                  sche Maßstäbe setzen und die neue Stadtkulisse am Altneckar maßgeblich prägen.

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Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Vorwort

Die Entwicklung am Neckarbogen basiert dabei auf einem gemeinschaftlichen Grund-
verständnis: Die Stadt als Grundstückseigentümer ist verpflichtet, im Sinne des Gemein-
wohls zu handeln. Gleichzeitig werden Investoren und Bürger in die Verantwortung ge-
nommen, mit jedem einzelnen Bauvorhaben einen Beitrag zum städtebaulichen Rahmen
mit der Gestaltung einer vitalen, lebenswerten Nachbarschaft zu leisten. Dazu hat die
Stadt einen intensiven Planungsprozess im Dialog mit Fachplanern, der Politik und den
Bürgerinnen und Bürgern initiiert, um gemeinsam und möglichst transparent einen Rah-
menplan mit Modellcharakter zu entwickeln.

Das vorliegende Gestaltungshandbuch ist aber kein dogmatisches Regelwerk. Es ist viel-
mehr ein gemeinsamer Leitfaden, der uns dabei unterstützt, dem Neckarbogen auch
durch seine Bauten einen einzigartigen Charakter sowie ein stimmiges, unverwechselba-
res Gesamtbild zu verleihen. Denn welche Stadt, welche Gemeinde hat schon eine solche
Jahrhundertchance wie wir sie mit dem Gesamtpaket Bundesgartenschau 2019 und dem
Stadtquartier Neckarbogen haben?

Insofern können wir uns gemeinsam darauf freuen, die bestmögliche Lösung für Ihre
Bauvorhaben zu entwickeln.

Harry Mergel
Oberbürgermeister

                                                                                                                                                5
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Kapitel A
Gestaltungshandbuch

Rolle des Gestaltungshandbuchs
Rahmenbedingungen und Voraussetzungen
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Rolle des Gestaltungshandbuchs

                                        Warum ein Gestaltungshandbuch

                                        Qualitätsversprechen einlösen                      Zusammenspiel von Bindung und Freiheit
                                        Der Neckarbogen soll als urbanes Quartier in       Trotz Wahrung eines gemeinschaftlichen gestal-          Ziel ist es, eine Ausgewogenheit zwischen ge-
                                        zentraler Lage ein schöner und unverwechsel-       terischen Zusammenhangs wird Investoren und             meinsamer (Regel) und individueller (Ausnah-
                                        barer Stadtteil werden.                            Bauherren ein größtmöglicher Spielraum für              me) Gestaltung zu schaffen.
                                        Diese Einzigartigkeit drückt sich in einem star-   ihre individuellen Bedürfnisse ermöglicht.
                                        ken Image aus, das sowohl für das Selbstver-
                                        ständnis als auch für die Außenwirkung des
                                        Quartiers von großer Bedeutung ist. Nutzer,
                                        Bauherren und Planer werden hier über viele
                                        Jahre mit unterschiedlichen Interessen aufein-
                                        ander treffen.

“Zukunft braucht Herkunft”              Eine ablesbare, eigenständige Gestaltung des
Seit jeher wird das Erscheinungsbild    Außenraums prägt ein Bild, welches Identität
   von Städten und Regionen durch       innerhalb des Neckarbogens schafft.
 traditionell verwurzelte Bauweisen
  und durch die Verwendung regio-       Architektur und Freiraum greifen als eine Ein-
           naler Materialien geprägt.   heit ineinander. Durch das städtebauliche Leit-
                                        bild mit der spezifischen Freiraumgestaltung für
                                        die öffentlichen Bereiche werden die einzelnen
                                        Baufelder des Quartiers zu einem einheitlichen,
                                        schlüssigen Gesamtbild verbunden.

                                        Bewohner und Nutzer bekommen so Gewiss-
                                        heit, dass sich auch zukünftige Bebauungen im
                                        Neckarbogen im Sinne einer Qualitätssicherung
                                        in einen starken Gesamtkontext einbinden.

                                        Das Instrument des Gestaltungshandbuchs hat
                                        sich dabei in der Vergangenheit als ein wesent-
                                        liches Instrument der Qualitätssicherung be-
                                        währt.
                                                                                           Historische Innenstadt Heilbronn als gemeinsames Erbe

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Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil A - Anwendung des Handbuches

Individuelle Freiheit innerhalb eines verbindlichen Rahmens: Borneo Sporenburg, Amsterdam (West 8)

Historische Innenstadt Heilbronn, Käthchenhof mit           Experimenta Heilbronn: Traditioneller Bestand mit   Futuristische Ausnahme: Erweiterung Experimenta 2017 (Entwurf Sauerbruch & Hutton)
Käthchenhaus                                                Innovativem Anbau als individuelle Ausnahme
                                                                                                                                                                                                     9
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen in Heilbronn - INNOVATIV LEBENDIG NACHHALTIG
Rolle des Gestaltungshandbuchs

     Gebrauch des Gestaltungshandbuchs

     Baukultureller Dialog                             Gliederung des Handbuchs
     Das Gestaltungshandbuch ist ein wesentliches      Im ersten Kapitel „Rolle des Gestaltungshand-
     Instrument der Qualitätssicherung. Neben der      buchs“ werden relevante Themen rund um das         „Rolle und relevante             TEIL A
     Erläuterung der städtebaulichen und freiräum-     Handbuch erklärt.                                  Themen des Gestal-       Gestaltungshandbuch
     lichen Ideen aus der Rahmenplanung gibt es                                                           tungshandbuchs“
     vor allem unterstützende Anregungen für Bau-      Im nachfolgenden Kapitel „Gestalterische Rah-
     herren und Architekten zur Gestaltung der         menbedingungen“ werden die städtebaulich-
     privaten Bereiche und seiner Übergänge zum        freiräumlichen Planungen für den Neckarbogen
     öffentlichen Raum.                                als übergeordnete Gestaltvorgaben erläutert.       „Übergeordnete                  TEIL B
                                                       Ergänzt werden diese durch die Vorstellung der     städtebaulich-              Gestalterische
     Es definiert dabei klare Spielregeln und macht    fünf differenzierten Teilräume innerhalb des Ne-   freiraumplanerische      Rahmenbedingungen
     exemplarische Lösungsvorschläge um die indi-      ckarbogens.                                        Gestaltvorgaben“
     viduelle Ausgestaltung mit den gemeinschaftli-
     chen und öffentlichen Interessen des Quartiers    Im Hauptkapitel „Gestalterische Vorgaben“
     gestalterisch übergreifend in Einklang zu brin-   werden die konkreten Gestaltabsichten zu den
     gen. Neben diesen Spielregeln sind die gültigen   Oberthemen Baukörper, Dachlandschaft, Fassa-       „Konkrete Gestalt-               TEIL C
     Bebauungspläne der Stadt Heilbronn zu beach-      den, Nebenanlagen und Freiräume ausführlich        vorgaben zu einzel-     Gestalterische Vorgaben
     ten.                                              beschrieben.                                       nen Themen“

     Das Gestaltungshandbuch soll neben seiner be-     Graue Kästen erläutern zusätzliche Besonder-
     ratenden Funktion auch einen sichtbaren Bei-      heiten für den 1. Bauabschnitt.
     trag zur Baukultur fördern und fordern.                                                              „Darstellung detail-
                                                       Im letzten Kapitel „Vertiefung 1. Bauabschnitt“    lierter Aussagen zu              TEIL D
     Geduld und Engagement sollten die richtigen       werden detaillierte Aussagen zu den Baufel-        den Baufeldern des     Vertiefung 1. Bauabschnitt
     Projekte am richtigen Ort verankern, da sich      dern, insbesondere hinsichtlich der verschiede-    1. Bauabschnitts“
     Qualität im Stadtteil auf lange Sicht immer ge-   nen Teilräume, für den 1. Bauabschnitt vorge-
     genüber reiner Quantität durchsetzen wird.        stellt.

10
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil A - Anwendung des Handbuches

Baukommission als
Beurteilungsgremium                                                                                               Entscheidungsgrundlage
                                                       ENTWICKLUNGSTRÄGER
Die Baukommission ist ein von der
Stadt berufenes Expertengremium                                                                                       Bauvorhaben               INTERDISZIPLINÄRE
aus Stadtplanern, Landschaftspla-
nern und Architekten.                  Beurteilungs-   grundlage                                                                                 BAUKOMMISSION

Die Baukommission beurteilt die         BEBAUUNGSPLAN                                                     Grundlage für
konkreten Bauvorhaben. Grundla-                                                                           Baukommission
ge sind das Gestaltungshandbuch                                                                                                            Stadtplanung & Baurecht

                                                                        Vermittlung durch Baukommission
sowie das Energie- und Mobilitäts-
                                     GESTALTUNGSHANDBUCH                                                                                   Städtebau
konzept und der Bebauungsplan.
                                                                                                                                           Architektur
In Ausnahmefällen können mit         Grundlage für Baukommission
entsprechender Begründung auch                                                                                                             Landschaftsarchitektur
                                     Formuliert gestalterische Ziele
über den vorgegebenen Spielraum      und Vorgaben
hinausgehende spezielle Lösungen
zugelassen werden.
                                        ENERGIEKONZEPT

                                      MOBILITÄTSKONZEPT

                                                                                                              BAUHERR +
                                                Bearbeitungsgrundlage
                                                                                                              ARCHITEKT

                                                                                                                                                            Rolle der Baukommission

                                                                                                                                                                                                         11
Rolle des Gestaltungshandbuchs

     Anwendung des Gestaltungshandbuchs

     Differenzierte Gestaltungsvorgaben                                                                            Wie wird geregelt?
     Für die erfolgreiche Gestaltung des Neckarbo-               Darüber hinaus gibt es Regeln mit übergeord-      Es gibt drei wichtige Ebenen:
     gens, d.h. die Realisierung eines lebendigen,               neten Vorgaben als Gestaltrahmen, etwa bei
     qualitätsvollen und lebenswerten Stadtteils sind            der Bauweise, der Fassadengestaltung oder den      Der Bebauungsplan, der alle grundlegenden
                                                                                                                   ƒƒ
     Gestaltungsvorgaben mit unterschiedlicher Ver-              Gemeinschaftsgärten, die aber einen individu-      Vorgaben verbindlich festlegt.
     bindlichkeit notwendig.                                     ellen Interpretations- und Gestaltungsspielraum
                                                                                                                    Die Städtebaulichen Verträge und Kaufverträge in
                                                                                                                   ƒƒ
                                                                 zulassen.
                                                                                                                    denen bezogen auf eingereichte individuelle Ent-
     Dabei gibt es fixe, unverhandelbare Fest-
                                                                                                                    würfe bestimmte Festsetzungen fixiert werden.
     legungen,     wie   beispielsweise   Grund-                 Durch dieses Spiel von Gemeinsamkeit und In-
     stücksgrenzen,    Gebäudefluchten      oder                 dividualität, von Bindung und Freiheit entsteht    Das Gestaltungshandbuch als ein flexibles Inst-
                                                                                                                   ƒƒ
     Dachformen, die für das gemeinsame Er-                      ein gestalterisches Gleichgewicht, das zu einem    rument, das einerseits die übergeordneten
     scheinungsbild des Quartiers elementar sind.                stimmigen Ganzen führt.                            Richtlinien für den gesamten Neckarbogen als
                                                                                                                    übergeordnetes Qualitätsversprechen sichert
                                                                                                                    und gleichzeitig individuelle Lösungen ermög-
        Empfehlungen und              Privates Recht                  Öffentliches Recht
                                                                                                                    licht.
           Vorgaben
                                        Kaufvertrag                     Städtebaulicher
                                   (Entwurf wird Anhang im                    Vertrag                              Wo wird geregelt?
                                        Kaufvertrag)                    (in Verbindung mit
                                                                             Handbuch)                             Öffentliches Recht
                                                                                                                    B-Plan
                                                                                                                   ƒƒ
                                       B A U K O M M I S S I O N                                                    Städtebaulicher Vertrag
                                                                                                                   ƒƒ
            Gestaltungs-                   Beratung Gestaltungsvorgaben
              handbuch
         (Empfehlung / Vorgabe
          Gestaltungskriterien)
                                                                                                                   Privatrecht
                                     Kaufvertrag / Träger                Bebauungsplan
                                                                                                                    Handbuch als Empfehlung und Grundlage der
                                                                                                                   ƒƒ
                                    (Vorfinanzierung d. Käufer           (Festsetzung fixer
                                                                                                                    Entscheidungen der Baukommission
                                      Herstellung d. Träger)             gestalt. Vorgaben)
                                                                                                                    Kaufvertrag (Entwurfsplanung als rechtskräfti-
                                                                                                                   ƒƒ
      Verbindlichkeit                                                                                               ger Anhang im Kaufvertrag)
                                                                                                                    Kaufvertrag Träger (Prinzip: Vorfinanzierung
                                                                                                                   ƒƒ
      flexibel                                                                        fix
                                                                                                                    durch Käufer, Herstellung durch Träger)
     Gestaltungsvorgaben in Abhängigkeit von den Regulierungsebenen

12
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil A - Anwendung des Handbuches

Qualität durch Wettbewerbe
Für alle übergeordneten Schlüsselbauten und
-bereiche sind Wettbewerbe oder Gutachter-
                                                                 Wettbewerb Brücke hip
verfahren durchzuführen. In anderen, ebenfalls
sensiblen Bereichen werden Wettbewerbsver-
fahren zumindest empfohlen. Auslober ist der
Parzelleneigentümer. Das Teilnehmerfeld sollte
                                                                        1. Bauabschnitt
dabei aus mindestens 5 Architekturbüros be-
stehen. Der Preisträger sollte zur Realisierung
empfohlen werden. Im Rahmen der Auslobung
dient das Gestaltungshandbuch als wesentliche
Grundlage und formuliert die aus Sicht der inte-
grierten Rahmenplanung wesentlichen Beurtei-
lungskriterien der Jury.

Wegen der besonderen Rolle wir der 1. Bauab-
schnitt als Modellquartier durch ein Investoren-
auswahlverfahren zur BUGA 2019 umgesetzt.

Weitere Informationen der Vergabe finden sie
unter: www.heilbronn.de
              Bereich Gestaltungshandbuch
                          / Baukommission                                                       Beabsichtigte Parzellenstruktur
                                                                                                Flexible Parzellenstruktur
                 Wettbewerbe zum                                                                1. Bauabschnitt
                 Ensemble Quartiersplatz                                                        Bereich Baukommission
                                                                                                Investorenauswahlverfahren 1. BA
                                                                                                Einzelwettbewerb (zwingend)
                 Wettbewerb Brücke Hbf.
                                                                                                Einzelwettbewerb (empfohlen)
                                                   Wettbewerbe

                                                                                                                                                               13
Kapitel B
Gestalterische Rahmenbedingungen

Entwicklungen am Neckarbogen
Differenzierte Teilräume im Neckarbogen
Entwicklungen am Neckarbogen

                                                        Rahmenplan Neckarbogen

                                                        Integrierter Planungsprozess
                                                        Die Entwicklung des Neckarbogens verläuft seit
      „Identität und Atmosphäre durch
      Geschichte, Zeichenhaftigkeit und                 dem ersten städtebaulichen Wettbewerb 2006
                    Landschaftsbezug“                   einem klaren und stringenten Planungsprozess.
                                                        Dieser folgt dem Grundsatz der integrierten Pla-
                                                        nung und wird durch eine frühzeitige und kon-
                                                        tinuierliche Bürgerbeteiligung flankiert.

                                                        Vorläufiges Ergebnis dieses Prozesses ist der
                                                        im Januar 2014 im Gemeinderat beschlossene
                                                        fortgeschriebene Rahmenplan einer interdiszip-
                                                        linären Planergemeinschaft unter Federführung
                                                        der Machleidt GmbH, Städtebau I Stadtplanung
                                                        aus Berlin.

                                                        Die Zukunft unterliegt einem zunehmend
           WTZ                                          schnellen Wandel. Um den Neckarbogen auch
                                                        für kommende Generationen lebensfähig und
                             HIP             HNN        lebenswert zu machen, basiert die Rahmenpla-
                                                        nung auf einem optimierten Stadtgrundriss.
                                                        Dieser gibt flexibel nutzbare Baufelder vor, auf
                                    Bildungs-Campus
                                                        denen innerhalb gegebener Spielregeln ein zu-
      Neckarbogen
                                                        kunftsoffenes Handeln möglich wird.
                             Experimenta

                                             Altstadt
                 Bahnhofsumfeld

                                                                                       Quartier Neckarbogen
                 Bahnhofsvorstadt                                                     Nettobauland: 81.800 m²
                                                                              Bruttogeschossfläche: 228.700 m²
                                                                               Anzahl Wohneinheiten: ca. 1.500
Frankenstadion
                                                                                        Einwohner: max. 3.500
Quartiersverbund Neckartal                                                                                       Vogelperspektive Modellquartier Neckarbogen mit Bahnhofsviertel und Altneckar

 16
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil B - Rahmenplanung und differenzierte Teilräume des Neckarbogens

Städtebaulich-freiräumliche Idee
Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung eines
lebendigen, vielfältigen und innovativen Stadt-
teils.

Die baulichen Strukturen definieren zum einen
klare, übergeordnete räumliche Bezüge, reagie-
ren zum anderen individuell auf ihren jeweiligen
räumlichen Kontext im Gesamtgefüge.

Mit der Ausformulierung unterschiedlicher
Raumkanten wird eine differenzierte Gestal-
tung und Prägung der drei „Schenkel“ um den
Stadtsee erreicht. Starke, geschlossene, urbane
und somit raumbildende Strukturen sind an der
Westrandstraße und am Stadtsee vorgesehen.

Unterschiedliche Öffnungs- und Dichtegrade in
der baulichen Struktur und im Bezug auf den
Landschaftsraum erzeugen differenzierte städ-
tische Atmosphären.

Unterschiedliche Geschossigkeiten und mar-
kante Hochpunkte markieren bauliche Schlüs-
selpositionen und inszenieren attraktive Raum-
folgen. Dachlandschaft, Gemeinschaftsflächen,                                                                                       Raumkanten und Landschaftsbezug
Vorzonen und Übergangszonen zur Landschaft                                                                                          Fassung prägnanter öffentlicher Räume (Seepromenade, Westrandstraße,
schaffen Raum für Nachbarschaft und Mitein-                                                                                         Quartiersplatz). Öffnung zur Landschaft (Altneckar, Freizeitsee). Die land-
                                                                                                                                    schaftliche Umgebung des Neckarbogens ist ein wichtiger Balancegeber zu
ander. Landschaftsbezüge werden in die urba-                                                                                        dem verdichteten Siedlungskörper. Somit ist der landschaftliche Bezug für
nen Strukturen geholt und mit diesen verwo-                                                                                         die künftige Nutzerschaft zu stärken mit Sichtbezügen, topografischen Mo-
ben.                                                                                                                                dellierungen und direkten Verknüpfungen.
                                                   Gestaltplan Modellquartier Neckarbogen

                                                                                                                                                                                                            17
Urbane Mischung
                                                                                         Ein weiteres Ziel der Entwicklung ist die Leben-
                                                                                         digkeit des neuen Stadtteils. Diese entsteht im
                                                                                         Wesentlichen durch das Miteinander unter-
                                                                                         schiedlicher Lebensentwürfe und Funktionen
                                                                                         im Kontext einer angemessenen urbanen Dich-
                                                                                         te. Somit ist der Neckarbogen nicht auf eine
                                                                                         einzelne Zielgruppe ausgerichtet, sondern bie-
                                                                                         tet eine bewusste Wahlmöglichkeit zwischen
                                                                                         unterschiedlichen Qualitäten für unterschiedli-
                                                                                         che Ansprüche.

                                                                                         Mischung ist die Voraussetzung für eine nach-
                                                                                         haltige Quartiersentwicklung und eine Stadt
                                                                                         der kurzen Wege. Grundsätzlich soll diese in je-
                                                                                         dem Baufeld, abhängig von der jeweiligen Lage
                                                                                         im Quartier, auf mehreren Ebenen stattfinden:

                                                                                          Mischung der Nutzungen (Wohnen, Versorgen,
                                                                                         ƒƒ
                                                                                          Arbeiten, Freizeit, etc.)
                                                                                          Mischung der Haustypen (Blockrand, Zeile,
                                                                                         ƒƒ
                                                                                          städtisches Reihenhaus, Atrium, Solitär, etc.)
                                                                                          Mischung im Eigentum (Miete, Eigentum, WEG,
                                                                                         ƒƒ
                                                                                          Erbpacht, etc.)
                                                                                          Mischung der Trägerschaften (Investoren, Woh-
                                                                                         ƒƒ
                                                                                          nungsbaugesellschaften, Baugruppe, Genossen-
                                                                                          schaften, Einzelbauherren, etc.)
                                                                                         Gelebte Urbanität braucht Mischung, Vielfalt
                                                                                         und Dichte.
Perspektive Stadtsee als identitätsstiftender, öffentlicher Raum in der Quartiersmitte

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Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil B - Rahmenplanung und differenzierte Teilräume des Neckarbogens

Nachbarschaft leben                               Innovatives Mobilitätskonzept
Die halböffentlichen Gemeinschaftshöfe ge-        Ziel ist die Umsetzung eines Mobilitätskonzepts,        ƒƒ Konsequenter Netzausbau für den Fuß- und Fahrradverkehr
ben dem nachbarschaftlichen Austausch einen       welches ein neues Verhalten durch intelligente          ƒƒ Sockeltarif für ÖPNV und Sharing
adäquaten Raum der Begegnung und des Zu-          Angebote ermöglicht und anregt.                         ƒƒ Mobilitätsgrundversorgung durch ÖPNV -> kurze
sammenlebens. Die Gemeinschaftsgärten sind                                                                   Taktung und schadstoffarme Fahrzeuge
Zonen der aktiven Gestaltung, sie wecken Lust     Hervorzuheben ist dabei die Zielsetzung, im             ƒƒ Neue Informationssysteme:
auf das Bewirtschaften und Bespielen im nach-     Quartier einen sogenannten MODAL-SPLIT von                 Integrierte Smartphone App, schlägt jeweils besten
barschaftlichen Zusammenschluss.                  30/70 zu erreichen, d.h. das Verhältnis von mo-            Verkehrsmittel für den beabsichtigten Weg vor
                                                  torisiertem Individualverkehr zu Fußgänger-,            ƒƒ Vielfältiges Fahrzeugsharingangebot für verschiede-
Darüber hinaus stellt die teilweise zusammen-     Radverkehr und ÖPNV soll 30 : 70 betragen.                 ne Bedürfnisse (Kleinwagen/Kombi/Kastenwagen)
hängende Dachgartenlandschaft des Neckarbo-       Ziel ist ein autoarmes, jedoch kein autofreies
gens eine einzigartige Lebensqualität mit Weit-   Quartier.                                               Private Stellplätze sollen ausschließlich in so-
blick in den umgebenden Landschaftsraum dar.                                                              genannten „innovativen Tiefgaragen“ als
                                                  Mit der Herstellung eines komplett neuen Stadt-         zukunftsweisende Parkräume für alle Ver-
Öffentliche Räume                                 viertels besteht die Chance, dieses exemplarisch        kehrsteilnehmer mit einer wegweisenden Nut-
                                                  für die Nahmobilität zurückzugewinnen:                  zungsqualität und attraktiven Gestaltung her-
Die öffentlichen Räume sind das übergeordnete
                                                                                                          gestellt werden.
und verbindende Gestaltungselement des Ne-
ckarbogens. Die Flächen sollen möglichst viel-
fältig nutzbar sein und durch die Bewohner und
Gäste des Neckarbogens individuell angeeignet
werden. Charakteristisch ist die Ausgestaltung
als gemischte Verkehrsfläche mit gleichberech-
tigter Nutzung durch alle Verkehrsteilnehmer.

Bundesgartenschau 2019
Im Rahmen der Bundesgartenschau 2019 wer-
den die das Quartier prägenden öffentlichen
Freiräume angelegt.

                                                  Impressionen der Gemeinschaftsgärten in den Höfen

                                                                                                                                                                                              19
Differenzierte Teilräume im Neckarbogen

                                       Besondere Identitäten im Neckarbogen

                                       Quartier Neckarbogen als Einheit                     Teilraum Westrandstraße                            Teilraum ABX-Halle
                                       Der Neckarbogen soll ein eigenständiger Stadt-
Prägende Orte mit besonderen
  Aufgaben sowie spezifischer          teil im Kontext des Quartiersverbundes Neckar-
    Identität und Atmosphäre           tal sowie der Gesamtstadt Heilbronn werden.
                                       Dieser Anspruch wird durch ein selbstbewuss-
                                       tes, wiedererkennbares Erscheinungsbild ge-
                                       stärkt, das den Neckarbogen als gestalterische
                                       Einheit darstellt. Um dies zu erreichen, gibt es
                                       übergeordnete gestalterische Vorgaben bzw.
                                       Empfehlungen, die für das Gesamtquartier Ne-
                                       ckarbogen gelten.

                                       Prägende Orte im Neckarbogen
                                       Innerhalb des Neckarbogens gibt es besonde-
                                       re Orte, die zwar den übergeordneten Gestal-
                                       tungsrichtlinien für das Gesamtquartier folgen,
                                       jedoch zusätzlich besondere Aufgaben über-
       e

                           Ne
     tse

                              cka

                                       nehmen und spezifische Identitäten und Atmo-
     izei

                                  rp

                                       sphären haben werden. Diese differenzierten          Wichtige gestalterische Ziele sind:                Wichtige gestalterische Ziele sind:
  Fre

            Stadtsee
                                ark

                                       Räume gilt es in ihrer jeweiligen spezifischen Ei-
                                                                                             Klare baulich-räumliche Fassung des Straßen-
                                                                                            ƒƒ                                                  Fassung der Raumkante zur Bahn als mittelfris-
                                                                                                                                               ƒƒ
                        raß
                            e          genart herauszuarbeiten. Daher gibt es für die-
                   nds
                       t                                                                     und Platzraumes                                    tiger Quartiersrand
              stra                     se Räume ortsspezifische Regelungen im Rah-
            We
                            und
                                       men der übergeordneten Gestaltungsthemen.             Einheitliche Höhe der Traufe als ruhige und zu-
                                                                                            ƒƒ                                                  Ausbildung einer Adresslage am Brückenkopf
                                                                                                                                               ƒƒ
                   - H alle d          Bereits im Rahmenplan sind diese besonderen           sammenbindende Horizontallinie                     bzw. in Richtung Innenstadt
                 X         l
              AB Umfe
               ihr                     Orte angelegt und differenziert betrachtet wor-
                                                                                             Einprägsame Gestaltung des Teilraums als
                                                                                            ƒƒ                                                  Sicherung und Stärkung der Erdgeschosszonen
                                                                                                                                               ƒƒ
                                       den. Die unterschiedlichen Charaktere dieser
                                                                                             Rückgrat des Quartiers                             für kreative, z.B. kulturelle Nutzungen
                                       Orte dienen einerseits als Richtschnur für die
Prägende Orte und Differenzierte       Leitlinien der Gestaltung und sollen anderer-         Betonung des Kreuzungspunktes der Hauptbewe-
                                                                                            ƒƒ                                                  Identität stiftende Gestaltung des Vorplatzes
                                                                                                                                               ƒƒ
Teilräume des Neckarbogens             seits im Umkehrschluss durch diese weiter kon-        gungsräume und des Entrées zum Neckarbogen         der ABX-Halle
                                       kretisiert werden.
                                                                                             Sicherung und Stärkung der Erdgeschosszonen
                                                                                            ƒƒ
                                                                                             für belebende Nutzungen, z.B. Läden, Gastro
20
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil B - Rahmenplanung und differenzierte Teilräume des Neckarbogens

Teilraum Freizeitsee                                 Teilraum Stadtsee                                   Teilraum Altneckar

Wichtige gestalterische Ziele sind:                  Wichtige gestalterische Ziele sind:                 Wichtige gestalterische Ziele sind:
 Offene baulich-räumliche Fassung der Stadtansicht
ƒƒ                                                    Baulich-räumliche Fassung des Stadtsees
                                                     ƒƒ                                                   Klare, aber offene baulich-räumliche Fassung
                                                                                                         ƒƒ
                                                                                                          der Stadtansicht mit einheitlicher Traufhöhe
 Ausbildung von Köpfen an den Schmalseiten
ƒƒ                                                    Klare Raumkanten zum urbanen Ufer; durchläs-
                                                     ƒƒ
 der Gebäude mit Orientierung zum Freizeitsee         sige Baukulisse zum Freizeitsee                     Stadtansicht als einheitliches Erscheinungsbild
                                                                                                         ƒƒ
                                                                                                          mit individuellen Architekturen im Rahmen des
 Gewerbliche Nutzung (z.B. Eisdiele) der Köpfe
ƒƒ                                                    Sicherung und Stärkung der Erdgeschosszonen
                                                     ƒƒ
                                                                                                          übergeordneten Gestaltleitbildes
 im Erdgeschoss erwünscht                             für belebende, z.B. gastronomische Nutzungen
                                                                                                          Enge Verzahnung zwischen Baustruktur und Ne-
                                                                                                         ƒƒ
 Enge Verzahnung zwischen Baustruktur und Frei-
ƒƒ                                                    Enge Verzahnung zwischen Stadtsee und offe-
                                                     ƒƒ
                                                                                                          ckarraum über halböffentliche/private Freiräume
 zeitsee über halböffentliche/private Freiräume       ner Wohnbebauung am privaten Nordufer
                                                                                                          Kontaktzonen über besondere Erdgeschossnut-
                                                                                                         ƒƒ
 Zusammenhängende Vorzone als Puffer zum
ƒƒ
                                                                                                          zungen (Gemeinschaftsbereiche, Ateliers, etc.)
 Gebäude mit übergeordnetem Erscheinungsbild
                                                                                                                                                                                             21
Kapitel C
Gestalterische Vorgaben
Baukörper
Dachlandschaft
Gebäudehülle
Nebenanlagen
Freiraum
Baukörper

     Energetische Gebäudestandards

     Gebäudehülle                                      Mittlerer Transmissionswärmeverlust (HT‘)
     Hochwertige energetische und luftdichte Ge-       Aufgrund hoher baulicher Dichten des Neckar-                                         Transmissionsverlusten aller Bauteile (Fenster, Fas-
     bäudehüllen reduzieren den Energiebedarf,         bogens ist eine starke Eigen- und Fremdverschat-                                     sade, Dach, Bodenplatte etc.) zusammen. Indirekt
     verbessern den Innenraumkomfort und vermin-       tung zu erwarten. Aus diesem Grund wird nicht                                        steuert ein Grenzwert von HT‘ auch den Fenster-
     dern Feuchtigkeitsschäden (Reduktion der Tau-     wie oft üblich der Heizwärmebedarf als energe-                                       flächenanteil. Als Begrenzung von HT‘ wird ein
     wassergefahr).                                    tisch determinierende Grenze herangezogen,                                           Wert von mindestens 0,3 W/m² (Standard), bzw.
                                                       sondern der mittlere Transmissionswärmeverlust                                       0,2 W/m² (Innovation) vorgeschlagen.
     Die Hüllqualität bestimmt in diesem Zusam-        der Gebäudehülle (HT‘). Dieser setzt sich aus
     menhang die Höhe anfallender Energie- und         den nach Flächenanteilen gewichteten einzelnen
     Sanierungskosten im Betrieb der Gebäude. Eine
     Umsetzung sollte dabei zur Gewährleistung in-
     novativer Bauweisen den zukünftig zu erwar-
     tenden gesetzlichen Standard (im Jahr 2019)
     unterschreiten, um auch noch über einen län-
                                                                                                                                                                                                           Korridor:
     geren Zeitraum hinaus Gültigkeit zu besitzen.
                                                                                                                                                                         EU- Richtlinie 2010/C 123 E/ 04 / EG vom
     Inwiefern gesetzliche Standards über die Ver-                H‘T                                                                                                                                  14.04.2010:
     schärfung der EnEV 2014 im Jahr 2016 hinaus               [W/m2]                                                                                                           Artikel 9 Niedrigstenergiegebäude
     weiter verschärft werden, ist derzeit nicht ab-           1,00                                                                                                                  ab 2019 für öffentliche Bauten
     zusehen.                                                                                          frühester Baubeginn
                                                                                                                                                                                         ab 2021 für private Bauen
                                                               0,80

                                                               0,60                                    1.Bauabschnitt                           BUGA 2. Bauabschnitt + 3. Bauabschnitt
                                                                                                                                                                                    Korridor zu erwartender gesetzlicher
                                                               0,40                                                                                                                 Mindeststandard
                                                                                                                                                                                    vorgeschlagener Mindeststandard
                                                               0,20                                                                                                                 vorgeschlagener Zielstandard
                                                                        ENEV 2009

                                                                                    2013

                                                                                           ENEV 2014

                                                                                                         2015

                                                                                                                ENEV 2016

                                                                                                                            2017

                                                                                                                                   2018

                                                                                                                                          BUGA 2019

                                                                                                                                                      2020

                                                                                                                                                                             2025
     Wärmegewinne und Verluste in Abhängigkeit zur     Bisherige und zukünftige Verschärfungen energetischer Hüllqualitäten
     energetischen Gebäudequalität
24
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben

Lüftungskonzept                                           Intelligentes Nutzermanagement
Neben oben beschriebenen Transmissionswär-                Neben einer energetisch qualitativen Gebäu-
meverlusten, stellen Lüftungswärmeverluste                dehülle hat das Nutzerverhalten den größten
einen zweiten Bereich mit großem Energieein-              Einfluss auf die Menge benötigter Energien.
sparpotenzial dar. Zur Reduktion von Verlusten            Sparsame und aufmerksame Bewohner können
aus Raumlüftung ist deswegen für jede Bau-                allein durch ihr Verhalten viel Energie und damit
maßnahme ein Lüftungskonzept gemäß DIN                    Heiz- und Stromkosten sparen.
1946 zu erstellen. Dieses hat die Sicherstellung
lufthygienischer Anforderungen und die Reduk-             Den Nutzer dafür zu sensibilisieren, ist daher
tion von Wärmeverlusten nachzuweisen. Das                 eine wichtige Voraussetzung für einen umwelt-
Konzept ist dabei nicht als restriktives Element          freundlichen Gebäudebetrieb. Da Energieströ-
zu betrachten, vielmehr soll es Planer anregen,           me erst einmal unsichtbar sind, ist es erforder-
kreativ mit der Herausforderung der Lufthygie-            lich diese dem Nutzer entsprechend sichtbar zu
ne und Energieverlusten umzugehen.                        machen. Über Touch Screens oder „Apps“ kön-
                                                          nen gebäudebezogene Verbrauchs- und Bereit-
Ausdrücklich erwünscht sind hierbei „unkon-               stellungswerte live und übersichtlich dem Nut-
ventionelle“ und innovative Lösungen einer                zer zugänglich gemacht und gesteuert werden.
freien oder konditionierten Lüftung.                      Dieser hat damit die Möglichkeit, sein Verhalten
                                                          entsprechend anzupassen.

Beispiel: Touch Screen mit manuellen Steuerungsmöglich-
keiten zur Sichtbarmachung von Energieverbräuchen
                                                                                                                                                                                                       25
Baukörper

                Konstruktionsweisen

                Nachhaltige Baustoffe                               Ökologische Baukonstruktionen
                Das Wissen um Konstruktion und Material er-         Konstruktiv sind für die Bebauung des Neckar-
                möglicht die Errichtung von Gebäuden, die ei-       bogens verschiedene Arten vorstellbar. Neben
                nerseits den hohen Ansprüchen der Nutzer bei        reinen Holzkonstruktionen (Massiv- oder
                Gestaltung und Behaglichkeit entsprechen, an-       Elementbauweise)      sind auch Mischformen
                dererseits leistungsfähig, ökologisch und ener-     (Stahlbeton-Holz, Mauerwerk-Holz) vorstellbar,
                gieeffizient sind. Der Gebäudehülle kommt da-       sofern Fügungen gemäß o.g. Prinzipien zur De-
                bei eine besondere Rolle als identitätsstiftendes   montierbarkeit unterliegen.
                Element und als klimatische Grenze zwischen
                Innen und Außen zu.                                 Holz als nachwachsender Rohstoff bietet die
                                                                    Möglichkeit einen geringen ökologischen Fuß-
                Nachhaltige Gebäude und insbesondere deren          abdruck bei der Errichtung von Gebäuden zu
                Hülle sollten aus ökologisch unbedenklichen         hinterlassen. Entsprechend demontierbare Kon-
                Baustoffen errichtet werden und in ihrer Kons-      struktionsprinzipien ermöglichen spätere Um-
                truktion einen hocheffizienten Betrieb gewähr-      bauten und Sanierungen, ohne die Primärstruk-
                leisten. Konstruktionen sollten demontierbar        tur zu beschädigen. Im Falle eines Abrisses kann
                sein.                                               eine Holzkonstruktion komplett rezykliert und
                                                                    zurück in den natürlichen Stoffkreislauf geführt
                Demontierbar bedeutet, alle verwendeten Bau-        werden.
                stoffe sortenrein trennen und abfallrein rezyk-
                lieren zu können. Schichtkonstruktionen sind        Gleichwertig zum Holzbau ist die Errichtung
                zulässig, soweit sie rezykliert werden können.      von Gebäuden in Massivbauweise, sofern die
 tzt beim Bau des
                Unzulässig sind fossile Dämmstoffe (Polystyrol
                etc.).
                                                                    Materialien rezyklierbar, von einander trennbar
                                                                    sind.
orarlberg, auf ein                                                  Insgesamt ist zur Umsetzung nachhaltiger Kon-
  Motto: „Atmosphäre                                                struktionsweisen und zum Einsatz ökologisch
                                                                    unbedenklicher Baustoffe der Nachweis einer

und Kühlung gibt es nicht.                                          Lebenszyklusbetrachtung zu erbringen.

 vative Projekt: Ziegel.
                                                                                                                       Homogene Ziegelkonstruktion ohne zusätzliche Dämmung
                                                                                                                       Bürogebäude von Baumschlager Eberle Lochau, Lustenau

    26
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben

Anpassungsfähigkeit und ökologische Bauweise durch Holzskelettbau.   Hybrid-Konstruktion, bestehend aus Stahlbetontragwerk und Holzmassivbauelementen.
Holzbau von Shigeru Ban, Tamedia Zürich

                                                                                                                                                                                        27
Baukörper

     Gebäudekubaturen

     Kompakte Baukörper                                  Vorbild „Heilbronner Block“
     Der Neckarbogen soll mit seiner baulichen           Die für die Heilbronner Kernstadt typische Bau-               Für den Neckarbogen ist eine zeitgemäße, wei-
     Struktur differenzierte urbane Räume schaffen.      weise, bei der einzelne Gebäude jeweils auf                   terentwickelte Form des Heilbronner Blocks ge-
     Hierfür ist die Errichtung mehrgeschossiger, in     Lücke gestellt sind und in Trauf- und Giebel-                 plant, die sich als Mischung aus offener (einzelne,
     ihrem Volumen kompakter und eindeutiger             ständigkeit wechseln, soll für den Neckarbogen                freistehende Häuser) und geschlossener (anein-
     Baukörper vorgesehen. Neben gestalterischen         übernommen und neu interpretiert werden.                      ander gebaute Häuser) Bauweise präsentiert und
     Überlegungen sprechen deutliche energetische        Der ‚Heilbronner Block‘ stellt - anders als der               auf die jeweilige Lage im Gebiet reagiert.
     (A/V-Verhältnis) und wirtschaftliche Vorteile für   geschlossene Blockrand, wie man ihn etwa aus
     kubische Baukörper.                                 Berlin kennt - ein spannungsvolles Ensemble aus
                                                         Einzelhäusern dar.
     Die Höhenentwicklung ist gleichmäßig mit
     maßvoller Varianz. Ausnahmen bilden verein-
     zelt gesetzte Hochpunkte, welche durch Höhe
     und Gestalt entsprechende städtebauliche Ak-
     zente setzen.

     Balkone und Loggien sind als untergeordnete
     Bauteile zu behandeln und in Größe, Konstruk-
     tion und Farbe in den Hauptbaukörper zu inte-
     grieren. Generell sind zerklüftete Baukörper zu
     vermeiden.

     Bei der Errichtung der Gebäude ist auf eine har-
     monische Einbindung in das bereits errichtete
     Umfeld zu achten. Maßstab, Proportion und
     Formensprache sind dabei unter Berücksichti-
     gung der angrenzenden Nachbarbebauungen
     zu entwickeln und mit der Baukommission ab-
     zustimmen.

                                                         Städtebauliches Leitbild„Heilbronner Block“ (Sicherer Straße (links) und Weststraße (rechts), beide Heilbronn)

28
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben

                                                 Differenzierte Haus-Typologien
Die geschlossene Bauweise schafft, wie in der    Folgende Typologien werden für den Neckarbo-
Heilbronner Innenstadt, Urbanität und bietet     gen empfohlen:
Lärmschutz z.B. im Bereich der Westrandstra-
ße. Die offene Bauweise in den geschützten        Geschosswohnungsbau (z.B. Zweispänner)
                                                 ƒƒ
Quartiersinnenbereichen und im Übergang zu
                                                  Solitäre (allseitig orientiert mit innen-
                                                 ƒƒ
den Landschaftsräumen bietet Blickbezüge und
                                                  liegendem Erschließungskern)
ermöglicht nachbarschaftliche Kommunikation.
                                                                                                     Beispiel Schenkel am Freizeitsee im Neckarbogen
Der Qualitätsgewinn für die Wohnungen selbst      Zwillingsturm (allseitig orientiert mit
                                                 ƒƒ
wird durch die offene Bauweise mit drei- bis      außenliegendem Erschließungskern)
vierseitiger Orientierung möglich.
                                                  Townhouse verdichtet (z.B. in Kombination
                                                 ƒƒ
                                                  mit Geschosswohnungsbau)
Durch die Ähnlichkeit der Gebäudekubaturen
wird dabei jeweils baufeldweise ein Zusammen-     Townhouse bzw. „gestapeltes“ Reihenhaus
                                                 ƒƒ
hang hergestellt. Das Modul, im übertragenen
                                                  Sondertypen und Gewerbe
                                                 ƒƒ
Sinne mal trauf-, mal giebelständig und in der
Höhe alternierend, bleibt stets wiedererkenn-
bar. Ziel ist eine harmonische, spannungsvolle   Bei der Gestaltung der Hochpunkte und ande-
Ensemblewirkung je Baufeld.                      rer großformatiger Bauten sind die Vorgaben zu
                                                 Kubatur, Fassade und Materialität grundsätzlich     Neuinterpretation Heilbronner Block entlang der Westrandstraße im Neckarbogen
                                                 freier auszulegen. Voraussetzung dafür sind je-
                                                 weils Wettbewerbsverfahren mit entsprechend
                                                 qualifiziertem Teilnehmerfeld und Jurierung.
                                                 Aufgabe insbesondere der Hochpunkte ist es,
                                                 Orientierungspunkte innerhalb und außerhalb
                                                 des Neckarbogens zu bilden. Sie dürfen sich da-
                                                 her gestalterisch von der übrigen Bebauungs-
                                                 textur unterscheiden.

Neuinterpretation im Neckarbogen                                                                     Beispiel Schenkel am Altneckar im Neckarbogen

                                                                                                                                                                                            29
Baukörper

                                Höhenentwicklung und Geschossigkeit

                                                                                                                                                                                                                                 20.5m

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   17.3m
                                                                                                                                                                                                                                                                            14.1m
                                                                                                                                                                                         4.0m

                                                                                                                                                                                                                                         4.0m

                                                                                                                                                                                                                                                                                    4.0m
                                                                                                                                                                                                                                 20.5m
                                Maßvolle Höhenentwicklung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   17.3m
                                                                                                                                                                                                                                                                            14.1m
                                                                                                                                                                                                 VI Geschosse                                   IV Geschosse                               V Geschosse
                                                                                                                                                                                                 Traufhöhe 20,5m                                Traufhöhe 14,1m                            Traufhöhe 17,3m

                                                                                                                                                                                         4.0m

                                                                                                                                                                                                                                         4.0m

                                                                                                                                                                                                                                                                                    4.0m
                                In seiner Höhenentwicklung orientiert sich der                                 ein maßvolles Spiel unterschiedlicher Bauhöhen

                                                                                                                                                                                                                                 20.5m

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   17.3m
                                                                                                                                                                                                                                                                            14.1m
                                Neckarbogen an den für die Heilbronner Kern-                                   je Block vorgesehen. Da die Bebauung hier - an-                                   VI Geschosse                                   IV Geschosse                               V Geschosse

                                                                                                                                                                                                              20.5m

                                                                                                                                                                                                                                                                                             17.3m
                                                                                                                                                                                                 Traufhöhe 20,5m                                Traufhöhe 14,1m                            Traufhöhe 17,3m
                                stadt üblichen Gebäudehöhen. Die Bebauung                                      ders als im Zentrum - ohne Satteldächer und zu-

                                                                                                                                                                                         4.0m

                                                                                                                                                                                                                                         4.0m

                                                                                                                                                                                                                                                                                    4.0m
                                                                                                                                                                                                                                                     14.1m
                                des Quartiers entwickelt sich über vier, fünf und                              sätzliche Dachgeschosse geplant ist, werden bei

                                                                                                                                                                           4.0m

                                                                                                                                                                                                                      4.0m

                                                                                                                                                                                                                                                             4.0m
                                                                                                                                                                                                 VI Geschosse                                   IV Geschosse                               V Geschosse
                                                                                                                                                                          +20.50 (6 Geschosse)
                                                                                                                                                                                           Traufhöhe 20,5m                                      Traufhöhe 14,1m                            Traufhöhe 17,3m
                                sechs Geschosse, entsprechend den im Stadt-                                    vergleichbaren Gebäudehöhen im Mittel etwas                        VI Geschosse
                                                                                                                                                                                  Traufhöhe 20,5m
                                                                                                                                                                                                                             IV Geschosse
                                                                                                                                                                                                                             Traufhöhe 14,1m
                                                                                                                                                                                                                                                                    V Geschosse
                                                                                                                                                                                                                                                                    Traufhöhe 17,3m

                                zentrum verbreiteten Geschossigkeiten. Wie im                                  höhere Geschosszahlen erreicht.
                                                                                                                                                                        Geschossigkeiten     und Traufhöhen
                                Stadtzentrum auch, ist für den Neckarbogen                                                                                              +20.50 (6 Geschosse)

                                                                                                               Als Obergrenze gilt für den gesamten Neckar-
                                                                                                               bogen eine Traufhöhe von 20,5 m - entspre-                 +20.50 (6 Geschosse)
                                                                                                                                                               +20.50 (6 Geschosse)
                                                                                                                                                                                                 Westrandstraße
                                                                                                               chend sechs Vollgeschossen. Ausnahmen stel-                                       -städtisch
                                                                     V

                                                                                                               len lediglich die neun- bis zwölfgeschossigen
                                                                IV-V

     Hochpunkte                                                                                                Hochpunkte dar, die städtebauliche Akzente                                        Westrandstraße
                                                                                                                                                                                                 -städtisch
                                                                   VI

                                                                                                               setzen, das Gebiet strukturieren und nach Au-
                                                                              I
                                                                          V-V

     Durchgehende Traufhöhe                                                                                    ßen wirken.                                                        Westrandstraße
                                                                                                                                                                                             Westrandstraße
                                                             IX

                                                                                                                                                                          +20.50 -städtisch
                                                                                                                                                                                   (6 Geschosse)
                                                                                                                                                                                             -städtisch

     20,5 m / VI (Blockrand)                                                                                   Je nach Lage im Gebiet und geplanter Bebau-
                                                                                                               ungsdichte wird das theoretische Bebauungs-
                                                           VI

                                                                                             V
                                                                                  IV-

                                                                                                                                                                          +20.50 (6 Geschosse)
                                                                                                               volumen (gestrichelte Linie in der Grafik) mehr
                                                IV-V

     Wechselnde Traufhöhe
                                                                                       V
                                                                                VI

     17,3 m - 20,5 m / V - VI                                                                                  oder weniger ausgefüllt, die Traufhöhe von
                                                      VI

                                                                                                                                                               +20.50 (6 Geschosse)
                                                                                                                                                                          +20.50 (6 Geschosse)
     (Blockrand)                                                                                               20,5 m wird aber in jedem Baufeld an mindes-
                                                                                       V-V

                                                                            I
                                                                        V-V                               IX                                                                                     Stadtsee/Altneckar
                                                                                          I

                                                                                                     VI
                                                                                                               tens einem Punkt markiert.
                                                 VI

                                                                                                                                                                                                 -Heilbronner Block                                                                                               Flachdach ungenutzt
                                       V

                                                                 V
     Durchgehende Traufhöhe                                  IV-
                                                I
                                            V-V

                                                                   VI                                                                                                                            Stadtsee/Altneckar
     17,3 m / V (Blockrand)                                                            VI                      Entlang der Westrandstraße ergibt sich eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dachterrasse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  gemeinschaftlich
                                                                                                                                                                                                 -Heilbronner Block
                                                                                                 I
                                   V

                                                                                        V
                                                                                     V/                        einheitliche Straßenfassade mit 20,5 m, im Be-
                                                                                                                                                                                  Stadtsee/Altneckar
                                                                                                                                                                                  -Heilbronner Block
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dachterrasse privat

                                           IX              XII                                                                                                                                   Stadtsee/Altneckar
                                                                                                               reich von Stadtsee und Altneckar alternieren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  (mit Staffelgeschoss)

     Wechselnde Traufhöhe                                                                                                                                                 +20.50 (6 Geschosse)
                                                                                                                                                                                           -Heilbronner Block

     17,3 m - 20,5 m / V - VI                   VI                                                             die Höhen zwischen vier und sechs Geschos-                                                                                                                                                         Gründach

     (Baufeld)                                                                                                 sen. Die Baufelder am Freizeitsee weisen eine
                                                           I                                                                                                              +20.50 (6 Geschosse)
                                                       V-V                             VI                      deutlich stärkere Höhenmodulation auf, die vol- +20.50 (6 Geschosse)                                                                                                                               Photovoltaik horizontal
                                                                                  V/
                                                                                            VI
     Wechselnde Traufhöhe                                                                                      le Geschossigkeit wird hier jeweils nur an einer           +20.50 (6 Geschosse)

     14,1 m - 17,3 m / IV - V                                                                                  Stelle durch die Zwillingstürme erreicht. Bei sehr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Photovoltaik geneigt

                                                                                                                                                                                                 Westschenkel/Freizeitsee
                                                                                                                                                                                                 -landschaftlich
     (Baufeld)                                                                                                                                                                                                                                                                                                    integrierte Dachterrasse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Kaden + P
                                Höhenentwicklung Neckarbogen                                                                                                            Höhenentwicklung            in unterschiedlichen Teilräumen
                                                                                                                                                                                     Westschenkel/Freizeitsee
                                                                                                                                                                           Westschenkel/Freizeitsee
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           140804 HN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Geschossi

                                                                                                                                                                                  -landschaftlich -landschaftlich

30                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Kaden + Partner    Kaden + P
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     140804 HN Neckarbogen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        140804 HN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Geschossigkeit - 1:500
                                                                                                                                                                                                 Westschenkel/Freizeitsee                                                                                                  Geschossi
                                                                                                                                                                                                 -landschaftlich

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Kaden + P
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben

                                                     Abgestimmte Geschossigkeit
unterschiedlichen räumlichen Qualitäten der          Die 20,5 m Traufhöhe entsprechen 6 Vollge-                   Im Bebauungsstreifen Westrandstraße sowie
einzelnen Baufelder wird somit dennoch eine          schossen, hierbei ist ein gewerblich nutzbares               entlang des Altneckars (1. Bauabschnitt zur
zusammenhängende Gesamtwirkung für den               Erdgeschoss mit einer lichten Höhe von 3,6 m                 BUGA 2019) wird für die vier- und fünfgeschos-
Neckarbogen erreicht.                                (OKFF OG1 bei 4,0 m) berücksichtigt sowie fünf               sigen Gebäude eine Traufhöhe von 14,1 m bzw.
                                                     Normalgeschosse mit 3,2 m Höhe. Für Dachter-                 17,3 m festgelegt.
Die alternierenden Geschossigkeiten unter-           rassen und Attika wird eine Aufbauhöhe von                   Eine Festsetzung der Höhen ist wichtig, um bei
stützen die Lesbarkeit der Gebäude als jeweils       0,5 m angenommen. Je nach Deckenaufbau                       unterschiedlichen Gebäudehöhen den Zusam-
eigenständige bauliche Einheiten. Im Zusam-          ergeben sich damit lichte Raumhöhen von etwa                 menhang des jeweiligen Blocks als Ensemble
menspiel mit den schmalen Fugen, Bereiche            2,8 m - eine Höhe, die im höherwertigen und                  klar erkennbar zu machen.
zwischen den Gebäuden, der perforierten              freifinanzierten Wohnungsbau immer mehr als
(offenen) Bauweise (vgl. Erläuterungen zum           Standard angesehen wird.                                     Höhenversprünge sollen jeweils ein ganzes
„Heilbronner Block“) wird zudem eine hohe                                                                         Geschoss betragen. Zu vermeiden ist eine un-
Aufenthaltsqualität und gute Belichtung für die      Neben einem großzügigeren Wohngefühl er-                     eindeutige Höhenentwicklung mit minimalen
Innenhöfe ermöglicht.                                möglicht die größere Raumhöhe eine bessere                   Versprüngen zwischen den einzelnen Gebäu-
                                                     natürliche Belichtung und trägt zu einer hohen               den (vgl. Werderscher Markt in Berlin als Nega-
                                                     Wohnqualität bei. Davon unbenommen kann in-                  tivbeispiel). Entsprechend sind die Traufhöhen
                                                     nerhalb der vorgegebenen Traufhöhe auch mit                  einheitlich auf 20,5 m (6 Geschosse), 17,3 m
                                                     doppelt- oder anderthalb geschossigen Räumen                 (5) und 14,1 m (4) festgelegt. Eine Bautoleranz
                                                     gearbeitet werden.                                           von ± 0,25 m kann in Abstimmung mit der Bau-
                                                                                                                  kommission eingeräumt werden.

                                                                                                                  Teilbereich Freizeitsee
                                                                                                                  In diesem Bereich ist eine freiere Regelausle-
                                                                                                                  gung möglich. Insbesondere bei den Reihen-
                                                                                                                  haustypen ist nicht überwiegend mit einer
                                                                                                                  gewerblichen Nutzung des Erdgeschosses zu
                                                                                                                  rechnen. Um auf den kleinen Parzellen sinnvolle
                                                                                                                  Grundrisslösungen zu ermöglichen (Lauflänge
                                                                                                                  Treppe), kann die vorgegebene Geschosshöhe
                                                                                                                  für EG und Normalgeschosse reduziert werden.
Traufhöhe ohne Vorgabe: Blick von der Jägerstraße,   Traufhöhe definiert: Borneo Sporenburg, Amsterdam (West 8)
Werderscher Markt, Berlin
                                                                                                                                                                                                       31
Dachlandschaft

     Dachform

     Nutzbare Flachdächer                                       Dachterrassen                                       Dachflächen als Energiequelle
     Gemäß dem städtebaulichem Leitbild für den Ne-             Die Dachterrasse bietet einen Ruhe- und Rück-       Zur Erreichung der für den Neckarbogen formu-
     ckarbogen werden alle Gebäude mit begehbaren               zugsort innerhalb der Stadt, von hier aus sind      lierten energetischen Ziele soll jedes Haus einen
     Flachdächern errichtet.                                    Rundumblicke in die Heilbronner Weinberge           bestimmten Anteil seines Energiebedarfs selbst
                                                                möglich und das Erlebnis von Weite, eine origi-     erzeugen können.
     Entsprechende Vorgaben sind Teil des Bebau-                näre Qualität des Landschaftlichen.
     ungsplans. Vorgesehen ist eine intensive Nutzung                                                               Ein zentraler Bestandteil ist hierbei die Installa-
     dieser Flächen für Dachterrassen, Begrünung und            Eine Bepflanzung des Daches erhöht die Aufent-      tion von Photovoltaikanlagen auf den Dächern.
     Energiegewinnung.                                          haltsqualität der Dachterrasse, trägt zur Wasser-   Der Anteil der mit PV-Modulen belegten Dach-
                                                                rückhaltung bei, verringert die sommerliche Auf-    fläche entspricht in etwa dem Anteil des im Jah-
                                                                heizung und verbessert das Stadtklima.              resmittel selbst gedeckten Strombedarfs.
                                                                                                                    Die verschiedenen Nutzungsanforderungen für
                                                                                                                    die Dachflächen sind durch eine integrierte Pla-
                                                                                                                    nung optimal aufeinander abzustimmen.

     Begrünte Dachterrasse

     Zweite Stadtebene: Panoramabild der Innenstadt von Heilbronn

32
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben

                                                                                               Zweite Stadtebene

                                                                                               Zur BUGA 2019 wäre es wünschenswert, wenn sich den Besuchern die
                                                                                               Möglichkeit bieten würde, einen Spaziergang auf der ‚Zweiten Stadtebene‘
                                                                                               zu unternehmen.

                                                                                               Eine allseitige Orientierung der Dachterrassen ist in jedem Fall wünschens-
                                                                                               wert.

Zweite Stadtebene zur BUGA 2019 durch baufeldweise    Dachgärten als „Zweite Stadtebene“
verbundene Dachterrassen

                                                     140807 - Heilbronn
                                                     Iso Dachlandschaft 1:500
                                                     Kaden + Partner

                                                                                                                                                                                    33
Dachlandschaft

                                   Staffelungen

                                   Staffelgeschosse                                   Angemessene Staffelungen
                                   Staffelgeschosse im Sinne von Dachgeschoss-        Die Dachgeschosswohnung soll durch Subtrak-
                                   wohnungen sind prinzipiell zulässig. Um die ge-    tion aus dem Gebäudevolumen entstehen. Ins-
                                   wünschten Dachnutzungen (gemeinschaftliche         gesamt dürfen maximal 25% der Grundfläche
                                   Dachterrasse, Energiegewinnung, Begrünung)         des obersten Geschosses als private Dachterras-
                                   nicht einzuschränken, ist ein zusätzliches, all-   se ausgebildet werden.
                                   seitig zurückspringendes Geschoss hierbei nicht                                                      Gleiche Höhe
                                   möglich.                                           Je Ansichtsseite soll nicht mehr als eine Ecke    Kein Staffelgeschoss
     • Staffelungen erlaubt                                                           als Terrassenfläche aus dem Gebäudevolumen        Geschlossene Bauweise
     • max. 25% des darunter-                                                         subtrahiert werden. Zudem müssen auf je-          z.B. an der Westrandstraße
       liegenden Geschosses                                                           der Seite mindestens 60% der Fassadenlänge
     • 40% der Seitenlänge                                                            in der Ebene der Normalgeschosse liegen. In
                                                                                      Höhe, Gliederung, Befensterung, Farbgebung
     • Staffelungen erlaubt                                                           und Materialität ist das Dachgeschoss als Teil
     • max. 25% des darunter-                                                         des Hauptbaukörpers auszubilden. Die klare
       liegenden Geschosses                                                           Gebäudekubatur muss erkennbar bleiben, eine
     • 40% der Seitenlänge                                                            ‚ausfransende‘ Dachsilhouette ist generell zu
     • Attikabalken in Ab-                                                            vermeiden. Wo erforderlich, ist das Gebäude-
       stimmung mit Baukom.                                                           volumen durch Attikabalken und Eckstützen zu
                                                                                      markieren; im Zweifelsfall entscheidet die Bau-
     • Staffelungen erlaubt                                                           kommission.
     • max. 25% des darunter-
       liegenden Geschosses                                                           Städtebaulich besteht die Notwendigkeit, die
     • 40% der Seitenlänge                                                            alternierenden Geschossigkeiten mit einem
     • Attikabalken erforderlich                                                      ansonsten ruhigen Dachabschluss auszubalan-
                                                                                      cieren. Funktional und programmatisch soll si-
     • Staffelungen nicht                                                             chergestellt werden, dass alle Häuser über eine
       erlaubt                                                                        gemeinschaftliche Dachterrasse und ausrei-
                                                                                      chende Aufstellflächen für Photovoltaikanlagen
     • Entscheidung über                                                              verfügen.
       Wettbewerbsverfahren
                                   Staffelgeschosse Neckarbogen                                                                         Durchgehende Trauflinie mit minimalem Spiel,
                                                                                                                                        Straßenansicht Sluseholmen, Kopenhagen
34
Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben

Gleiche Höhe                                                      Gleiche Höhe                          Unterschiedliche Höhe
Staffelgeschoss mit Attikabalken                                  Staffelgeschoss ohne Attikabalken     Staffelgeschoss ohne Attikabalken
Geschlossene Bauweise                                             Offene Bauweise                       Offene Bauweise
z.B. am Ostufer Stadtsee                                          z.B. am Altneckar                     z.B. Nebenstraßen 1. BA

Dachterrasse mittels Attikabalken in Gebäudevolumen integriert,
Elding Oscarson, Haus in Landskrona
                                                                                                                                                                                               35
Dachlandschaft

                                      Dachaufbauten

                                      Integrierte Dachaufgänge                             Ablesbare Attika/Brüstung                                        Photovoltaikanlagen (PV)
                                      Um Rundumblicke zu ermöglichen und das Er-           Eine Fortführung der Hauptfassade bis auf Brüs-                  Um die Zielsetzung des Neckarbogens in Bezug
                                      lebnis einer ‚Zweiten Stadtebene‘ nicht zu stören    tungshöhe Dachterrasse zählt optisch mit zur                     auf eine möglichst dezentrale und regenera-
                                      sind Treppenhausaufgänge und Fahrstuhlüber-          Gebäudehöhe und ist daher nur möglich, wenn                      tive Energieerzeugung zu erreichen, müssen
                                      fahrten zu minimieren und nach Möglichkeit in        die darunterliegenden Normalgeschosse ent-                       durchschnittlich 50% der Dachflächen mit PV-
                                      das Gebäudevolumen zu integrieren.                   sprechend niedriger ausgebildet werden. Sonst                    Anlagen belegt werden. Innerhalb des Neckar-
                                      Der Zugang zur Dachterrasse kann auch über           würde dies die einheitliche Traufhöhe konterka-                  bogens kann von diesem Mittelwert leicht nach
                                      einen Patio bzw. eine Loggia in Dachgeschosse-       rieren. Es würde durch den Wechsel im Rhyth-                     oben bzw. unten abgewichen werden, je nach
                                      bene erfolgen (vgl. Zelterstraße 5). Grundsätzlich   mus von Geschossbrüstungen und Fensteröff-                       Nutzung des betreffenden Gebäudes.
                                      ist sicherzustellen, dass die Aufbauten vom Stra-    nungen in vielen Fällen unproportional wirken.
                                      ßenraum aus nicht eingesehen werden können.          Die Attikasituation ist in der Planung entspre-                  Die Montage der PV-Elemente kann grund-
                                                                                           chend sorgfältig zu bearbeiten. Bei Bedarf sollte                sätzlich horizontal oder mit 20% Südneigung
                                                                                           lieber ein von der Hauptfassade unabhängiges                     erfolgen, die horizontale Aufstellung ist vorteil-
                                                                                           Geländer gewählt werden, das mit einem leich-                    haft bei bedecktem Himmel, die geneigte Auf-
                                                                                           ten Rücksprung montiert wird.                                    stellung ermöglicht die Kombination mit Be-
                                                                                                                                                            pflanzung. Die Systeme zur Energiegewinnung
                                                                                                                                                            sollen sinnvoll aber unaufdringlich in die Ar-
                                                                                           Antennen                                                         chitektur des Neckarbogens integriert werden.
                                                                                           Antennen, Satellitenschüsseln und ähnliche An-
                                                                                           lagen sind so aufzustellen, dass sie vom öffentli-
                                                                                           chen Straßenraum aus nicht einsehbar sind und
                                                                                           die Aufenthaltsqualität der Dachterrasse nicht
                                                                                           beeinträchtigen.

                                                                                                                                                                                                                                     45°

                                                                                                                                                                                                                            +20.50

                                                                                                                                                                                                                                                30
                                                                                                                                                                                                                                           60
                                                                                                                                                                     45°

                                                                                                                                                                                                                                            2.80
                                                                                                                                                            +17.30                                                                                                                           +17.30
                                                                                                                                                                                                                            +16.80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              30
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         60
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                                                                                                                                                                                                                                            2.80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2.80
                                                                                                                                                            +13.60                                                          +13.60                                                           +13.60

                                                                                                                                                                                                                                           40

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                                                                                                                                                                                                                                            2.80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2.80
                                                                                                                                                            +10.40                                                          +10.40                                                           +10.40

                                                                                                                                                                                                                                           40

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         40
                                                                                                                                                                                                                                            2.80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2.80
                                                                                                                                                            +7.20                                                           +7.20                                                            +7.20

                                                                                                                                                                                                                                           40

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         40
                                                                                                                                                                                                                                            2.80

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2.80
                                                                                                                                                                                         Wohnen                                                                  Wohnen                                                             Wohnen
                                                                                                                                                            +4.00                                                           +4.00                                                            +4.00

                                                                                                                                                                           40

                                                                                                                                                                                                                                           40

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Gewerbe          Wohnen

                                                                                                                                                                            3.60

                                                                                                                                                                                                                                            3.60
                                                                                                                                                                                                                                                                                             +0.80
                                                                                                                                                                                         Gewerbe                 Hof                                             Gewerbe          Hof                                                                Deck
                                                                                                                                                            ±0.00                                                           ±0.00                                                            ±0.00

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             30
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          80
                                                                                                                                                                                                                       50

                                                                                                                                                                                                                                                                                        50
                                                                                                                                                                                         Fahrrad-/Mieterkeller                                            Fahrrad-/Mieterkeller                                              Fahrrad-/Mieterkeller

                                                                                                                                                                     5 Geschosse                                                     6 Geschosse                                                      5 Geschosse mit Staffelung

Dachzugang über Patio, Zelterstraße 5, Berlin (zanderroth architekten)                     Dachaufbauten minimiert, Brüstung additiv, Kölner Brett (b&k+)   Integration von Dachaufgängen und PV-Anlagen
                                                                                                                                                                     einläufige Treppe                                               zweiläufige Treppe                                               zweiläufige Treppe

36

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             140807 - Heilbronn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Schema Dachzugang 1:200
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Kaden + Partner
4.2.12      Integration von Photovoltaikelementen

                                                               Für eine qualitative Architektur wird empfohlen, akti-
                                                               ve Systeme gestalterisch in die Dachlandschaften zu                Gestaltungshandbuch Modellquartier Neckarbogen | Teil C - Allgemeine gestalterische Vorgaben
                                                               integrieren. Dies kann zum Beispiel durch die Integra-
                                                               tion von Systemen in die Attika als „Aufweitungen“
                                                               oder durch eine unterschiedliche Höhenstaffelung
                                                               oberer Gebäudeabschlüsse mit einer Belegung nicht
                                                               begehbaerer Flächen geschehen.

                                                               Für einen zielführenden Umgang mit der Frage einer
                                                               qualitativen Integration aktiver Systeme wird emp-
                                                               fohlen, Vorschläge hierzu bereits in den frühen Pla-
                                                               nungsphasen der Architektur (z.B. Wettbewerb) qua-
                                                               litativ abzufragen.

                                                                                                                                                                                                               Photovoltaikanlagen
Wie alle anderen Dachaufbauten auch, sind die
PV-Anlagen so zu installieren, dass sie vom Stra-              Fernbereich                                                                                                                                     Für den 1. Bauabschnitt
ßenraum aus nicht eingesehen werden können.                    (Landschaft & Stadt
                                                               als Ausblick)                                                                                                                                   entlang des Altneckars
                                                                                                            integrierte
                                                                                                            Photovoltaik
                                                                                                                                      Dachgarten 75%     Dachgarten 75%    Dachgarten 75%   Dachgarten 75%     wird eine Belegung von
Horizontal montiert bietet sich eine kompakte                                                                                                                                                                  mindestens 25% der
Aufstellung entlang der Attika an. Bei privaten                                      sensibler Nahbereich
                                                                                     (Balkone, Wohnräume,
                                                                                                                                                                                                               Dachfläche angestrebt.
Dachterrassen im Staffelgeschoss kann hier-                                          etc.)                                                                                                                     In diesem Quartiersteil
durch zudem ein Sichtschutz geschaffen wer-                                                                                                                                                                    soll der Wunsch, Dach-
den. Auch die Dächer und Seiten der Zugangs-                                                                                                                                                                   terrassen als Teil der
bauwerke können mit Modulen belegt werden.                                                                                                                                                                     BUGA 2019 zu einer
Die erforderliche PV-Flächen sind so anzuord-                  Fernbereich
                                                                                                                                      Dachgarten 75%     Dachgarten 75%    Dachgarten 75%   Dachgarten 75%     durchlaufenden Dach-
nen, dass die übrigen Dachnutzungen mög-                       (Landschaft & Stadt
                                                               als Ausblick)
                                                                                                                                                                                                               landschaft zusammen-
lichst wenig eingeschränkt werden. Die Dach-                                                                                                                                                                   zufassen      ermöglicht
terrasse sollte als große, zusammenhängende                                                                                                                                                                    werden, so dass der
Fläche wahrgenommen werden. Im Sinne einer                                           unsensibler                                                                                                               geforderte Wert hier
                                                                                     Nahbereich (Straße,
allseitigen Orientierung sollte ein Herantreten                                      Spielplätze, etc.)                                                                                                        von      durchschnittlich
an die Gebäudekante an jeder Seite möglich                                                            Abb. 52:                                                   Abb. 53:                                      50 % abgemindert wer-
                                                         PV als Sichtschutz
sein.                                                         Möglichkeiten zur Integration von PV-Elementen in           Dachgarten
                                                                                                                    Möglichkeiten    50%
                                                                                                                                   der            Dachgarten 50%
                                                                                                                                        Integration  von PV-Elementen Dachgarten 50%        Dachgarten 50%     den kann, falls eine ent-
                                                         Nahbereich                            Varianten    25-30 % PV Privatterrasse
                                                                                                       die Attika
                                                                                                                                       25%        Privatterrasse 25% Privatterrasse 25%
                                                                                                                                   o: Aufweiten der Attika zu Feldern
                                                                                                                                                                                            Gem.terrasse 25%
                                                                                                                                                                                                               sprechende Dachland-
                                                                                                                           u: Bauliche Ausbildung einer Höhenstaffelung mit be-
                                                                                                                            gehbaren (ohne PV) und nicht begebaren Bereichen                                   schaft angeboten wird.
                                                                                                                                                                       (mit PV)

geneigt installierte und   horizontal installierte PV-Module                   PV-Module als Pergola/Sonnenschutz auf dem             allseitige Orientierung der Dachterrasse
begrünte PV-Module                                                             Dachgarten (Solar Decathlon der TU Delft)
                                                                                                                                                                                                                                      37
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