Lahnau Seniorenjournal - Ausgabe: 85
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Juli, August, September 2021 Ausgabe: 85 Seniorenjournal Lahnau Foto: Brigitte Stitz Herausgeber: Gemeinde Lahnau
Ausgabe Nr. 85 – Juli, August, September 2021 Nächste Ausgabe voraussichtlich Anfang Oktober 2021 Inhaltsverzeichnis Die Seniorenbeauftragte informiert 4 Das geistliche Wort 5 Informatives / Wissenswertes / Meinungen 6 Erinnerungen / Erlebnisse 10 Geschichtliches aus der Heimat 14 Aktuelles 16 Gedichte / Lieder / Gebete 17 Zum Schmunzeln 20 Seniorenrätsel 23 Auflösung 84 / Auslosung 83 23 Wichtige Senioreninformationen 24 ! Gestalten Sie weiterhin Ihr Seniorenjournal Impressum ! Herausgeber: Das Seniorenjournal Lahnau erscheint drei Gemeinde Lahnau monatlich. Es ist kostenlos erhältlich in Apo- Redaktion: theken, Seniorenkreisen, Sparkassen, Volks- Moni Karger, Seniorenbeauftragte banken und anderen Einrichtungen der der Gemeinde Lahnau, Gemeinde Lahnau. Unverlangt eingesandte Rathausplatz 5 • 35633 Lahnau Beiträge können nicht bestätigt oder zurück Tel.: 06441 / 96 44 66 gesandt werden. Namentlich gekennzeichnete Email: m.karger@lahnau.de Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung Gesamtherstellung: der Redaktion wieder. Diese behält sich vor, Pötzl Offsetdruck & Medienverlag eingesandte Beiträge eventuell zu kürzen. Bahnhofstr. 28, 35583 Wetzlar-Garbenheim, Einsendungen bitte an die Seniorenbeauftragte Tel.: 06441 / 94 77-0 der Gemeinde Lahnau. Für Fragen rund um Anzeigen und den Seiten für die „Wichtigen Senioreninformationen“ wenden sie sich bitte an den Pötzl Medienverlag Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe–Nr. 86 ist der 31. August 2021 senioren journal lahnau 85 3
Die Seniorenbeauftragte informiert Liebe Seniorinnen und Senioren, was ist das für ein Jahr!? Nicht nur, dass unser Alltag immer noch durch einen Virus durch- einandergewirbelt wurde und wird, es ist sozusagen auch ein Wahljahr! Am 14. März standen die Kommunalwahlen mit der Wahl einer neuen Gemeindevertretung auf dem Programm. Am 26. September stehen die Bundestagswahlen an. Und ebenfalls im September, aber bereits am 09. September, findet in Lahnau die Seniorenbeiratswahl statt. „Wer oder was ist denn überhaupt der Seniorenbeirat?“ -werden Sie sich vielleicht fragen. Hierzu ein paar Informationen: Der Seniorenbeirat vertritt laut „Satzung und Geschäftsordnung für den Seniorenbeirat der Gemeinde Lahnau“ die Interessen der Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Lahnau, wobei er die Organe der Gemeinde in allen Angelegenheiten berät, welche die Belange von Seniorinnen und Senioren berühren. Die Beiratsmitglieder sind also auch Ihre Ansprech- partner/innen! Der Seniorenbeirat wird durch eine Briefwahl für die Dauer der aktuellen Wahlperiode der Gemeindevertretung (in der Regel 5 Jahre) gewählt, besteht aus mindestens vier und höch- stens sieben Mitgliedern und ist unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell nicht gebunden. Wahlberechtigt und wählbar sind bei der Seniorenbeiratswahl Einwohnerinnen und Einwohner, die am Wahltag das 60. Lebensjahr vollendet haben und mit Erstwohnsitz in der Gemeinde Lahnau gemeldet sind. Am Donnerstag, 09.09., bis 18.00 Uhr, findet nun die Wahl zum 5. Seniorenbeirat der Ge- meinde Lahnau statt. Bevor jedoch gewählt werden kann, müssen Wahlvorschläge eingerei- cht werden. Dabei sind Sie wieder gefragt! Alle Seniorinnen und Senioren werden laut § 4, Abs. 1 der oben genannten Satzung und Geschäftsordnung des Seniorenbeirats aufgefordert, Wahlvorschläge einzureichen, und zwar bis Montag, 02. August, 16.00 Uhr. Jeder Wahlvorschlag ist dabei schriftlich einzureichen und kann eine/n oder mehrere Bewer- ber/innen beinhalten. Es müssen dabei in Block- oder Maschinenschrift der Vor- und Zuname, die Anschrift und das Geburtsdatum der Bewerberin bzw. des Bewerbers aufgeführt sein. Die eigene Person kann ebenfalls vorgeschlagen werden. Zusammen mit dem Wahlvorschlag ist eine Erklärung jeder Bewerberin/jedes Bewerbers einzureichen, dass er/sie mit der Aufnahme seines/ihres Namens in den Wahlvorschlag ein- verstanden und bereit ist, im Falle seiner/ihrer Wahl das Mandat zu übernehmen. Möchten Sie dafür entsprechende Vordrucke verwenden, so können Sie sich gerne bei mir per Telefon unter 9644-66 oder per E-Mail unter m.karger@lahnau.de melden. Eine Verwen- dung dieser Vordrucke ist jedoch nicht vorgeschrieben. Ansonsten kann ich nur ermutigen, die vorhandenen Mitbestimmungsmöglichkeiten zu nutzen und hoffe, der Seniorenbeirat wird (wieder) mit Leben gefüllt werden können. Und nun: viel Spaß beim Schmökern! 4 senioren journal lahnau 85 Seniorenbeauftragte
Geistliches X Wort Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht kennen Sie den Wettersegen noch aus Ihren Kindertagen? In ländlichen Gegenden Deutschlands ist dieser Segen auch heute noch verbreitet. Das Gebet zur Abwehr von Unwet- ter und um günstige Witterung für Feld und Wald wird vom 25. April bis zum 14. September meist zum Schluss des Gottesdienstes gesprochen. Den Text des folgenden Wettersegens hat Pater Gerhard Eberts verfasst: Segen wollen wir erbitten gegen Ungewitter und Hagel, gegen den Frost und gegen alles, was uns schaden mag, wie es Brauch ist seit den Zeiten der Väter. Segen wollen wir erbitten für alle, die nicht verreisen können. Für die Kranken vor allem und für die Alten. Gottes Segen begleite jene, die unterwegs sind. Dass sie verantwortungsvoll fahren, dass sie Rücksicht nehmen und Vorsicht walten lassen. Vor allem, dass sie gut heimkommen, auf den täglichen Straßen und auf der Straße des Lebens. Den Segen wollen wir sprechen gegen die Gewitter in den Familien und gegen das eisige Schweigen zwischen Jungen und Alten. Um ein gutes Klima wollen wir bitten für die Eheleute, aber auch für unsere Gemeinden und bitten wollen wir, dass die abendliche Wetterkarte nicht wichtiger ist als die Karte des Friedens. Segen über die Völker! Segen den Unterdrückten und für die Häuser der Armen. Segen für die Herzen der Reichen. Um Segen bitten wir für die Wetterfühligen, dass nicht jeder Sturm sie umknickt und für die Wetterfesten, dass sie Acht haben auf die Schwachen -in Kirche und Welt. Um Segen bitten wir für die Kinder, dass sie eine warme und sonnige Kindheit erleben; Segen erflehen wir auch für die Jugend, dass sie Sturm und Wetter trotzt und ihren Mantel nicht nach jedem Wind hängt. Um Segen für uns, dass wir nicht unempfindlich sind gegenüber der Not in der Welt, doch auch, dass wir darüber nicht vergessen den Nachbarn. Für alle wollen wir bitten, die Sonne und Wärme verbreiten, und für die, die durch den Nebel der Zeit Menschen zu Gott hinführen. Wir wollen bitten, dass wir selber es verstehen, Sonne zu tanken, um gerüstet zu sein gegen die Kälte des Winters und gegen die Schatten des Alters. Bitten wollen wir um den Glauben, dass, wenn die Sonne des Tages und die Sonne des Lebens untergeht, schöner und strahlender auf- geht Gottes ewiger Tag. Ihn kann keine Wetterkarte zeigen, weil kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. So komme Segen über uns. So sind wir, Gott will es, selber ein Segen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, dass Sie den Segen Gottes, seine Nähe und Begleitung in Ihrem Leben, bei jedem Wetter spüren und selbst zum Segen für andere werden. Ihre (Gemeindereferentin) senioren journal lahnau 85 5
X Informatives / Wissenswertes / Meinungen Pflanzen in der Lahnaue, Teil 8 von Otmar Busse Die Eiche Im Mittelalter hielt man unter Eichen, wegen Ein typischer Baum unserer Auenlandschaft ihrer religiösen Bedeutung auch Gericht, und ist die Eiche nicht, aber dennoch finden wir so zählten Eichen- und Lindenbäume noch entlang des Lahnufers einige prächtige Exem- bis in die frühe Neuzeit als Gerichtsbäume. plare. Schon immer wurde diesem Baum, vermut- Wer hat sie dort gepflanzt? lich wegen seiner Stand- Möglicherweise der Eichel- haftigkeit und Stärke, viel häher. Er legt im Herbst Bedeutung angemessen. Wintervorräte seiner Leib- Bereits seit dem 18. Jahr- speise von Eicheln und hundert gilt die Eiche als Bucheckern an, findet aber deutscher Wappenbaum, trotz seines guten Ge- und viele Münzen aus der dächtnisses später nicht Zeit der D-Mark-Währung alle Verstecke wieder, und waren mit Eichenlaub ver- es keimen aus diesen, ziert. Aber auch auf der wenn die Bedingungen gut deutschen, heutigen 1, 2 waren, im Frühjahr neue und 5 Cent Euro-Münze ist Bäumchen. So mag viel- ein Eichenzweig geprägt. leicht auch das auf dem Auch beim Militär spielt Foto abgebildete Pracht- Eichenlaub eine Rolle und stück, welches am Lah- findet sich auf den Schul- nuferweg bei Dorlar steht, terklappen der Generäle seinen Ursprung gefunden und Stabsoffiziere sowie haben. den Kopfbedeckungen Eichen zählen zu den lang- (Baretts) einzelner Trup- sam wachsenden Baum- penteile wieder. arten und können, je nach Insbesondere nach dem Art und Standort, 600-800 deutsch-französischen Jahre alt werden. Es gibt Krieg pflanzte man in Exemplare, die auf über Deutschland sogenannte Tausend Jahre geschätzt werden, und so ist Friedenseichen, und 1936 wurden den Sie- es nicht verwunderlich, dass Eichen auch als gerinnen und Siegern bei den olympischen „Symbol der Ewigkeit“ gelten. Wegen ihres Spielen in Berlin, zusätzlich zur Goldmedaille, langen Lebens und des dauerhaften Holzes der Setzling einer Eiche überreicht. galt die Eiche im Christentum als „Lebens- „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du baum“. Im antiken Griechenland weihte man suchen“ sagt der Volksmund und meint da- sie Zeus, dem mächtigsten aller griechischen mit, man solle bei Gewitter lieber Schutz un- Götter, während die Römer ihre Gottheit Jupi- ter Buchen suchen. Das ist allerdings ein Irr- ter mit der Eiche ehrten -wie auch Kelten und glaube. Bäume sollte man, gleich welcher Art, Germanen es für ihre Götter taten. bei Gewitter grundsätzlich meiden. 6 senioren journal lahnau 85
X Informatives / Wissenswertes / Meinungen „Was sind das denn für Perlen, die das Ei- chenblatt auf dem Foto schmücken?“, werden sich viele Leserinnen und Leser fragen. Nun, die Eiche ist nicht nur wegen ihres kost- baren Holzes begehrt, sondern die Eichen- blattgallwespe benötigt sie unbedingt zur Fortpflanzung. Dieses Insekt legt an der Un- terseite der Eichenblätter Eier ab, um die he- rum sich dann, aus einer Abwehrreaktion des Blattes resultierend, diese kugelförmigen Wu- cherungen bilden. Im Inneren dieser Gebilde wachsen die Larven auf, verpuppen sich, um im Spätherbst, bis in den Winter hinein, als neue Generation Gallwespen zu schlüpfen. Aus diesen Galläpfeln, so werden die Gebilde bezeichnet, wurde früher schwarze Tinte (Eisengallustinte) gewonnen, die angeblich fälschungssicher sein sollte. Wegen des hohen Anteils von Gallussäure nutzte man Galläpfel auch zum Gerben von Leder. Unsere Eiche an der Lahn, die auf dem Foto, ist eine Besondere. Sie ist ein Zwiesel. So werden Bäume bezeichnet, deren Stämme aus zwei zusammengewachsen sind, oben aber eine gemeinsame Krone ausgebildet haben. kann „unser besonderer Baum“ für Atzbach, In Schleswig Holstein gilt eine solche Doppel- Dorlar, Waldgirmes auch einmal Sinnbild für eiche als Symbol für die Zusammengehörig- Lahnau werden -jung genug ist sie ja mit ih- keit von Schleswig und Holstein…. Vielleicht ren etwa 80 Jährchen. Werbung Komfortpflege, die ich mir leisten kann Telefon 06441 44 88 5-0 www.seniorenresidenz-wetzlar.de LERNEN SIE UNS KENNEN ! senioren journal lahnau 85 7
Informatives / Wissenswertes X / Meinungen Mit dem Garten gegen Corona In einer Situation, wie wir sie schon längere Besitzers. „Vor den Erfolg haben die Götter Zeit erleben und ertragen müssen, wird der den Schweiß gesetzt“. Mit zunehmendem eigene Garten, im Idealfall in Verbindung mit Alter sollte man eine pflegeleichte Gestaltung dem Eigenheim, spürbar aufgewertet. Er bie- anstreben. An die Stelle des Arbeitens soll tet eine Vielzahl von Annehmlichkeiten: Egal, vermehrt das Gießen treten. wie häufig man in den Garten geht, es besteht In einem großen und innen verkahlten Kor- keine Ansteckungsgefahr. Sogar die Maske kenzieherhasel habe ich mir für warme Som- ist nicht erforderlich, und das ist schon eine mertage eine Sitzgelegenheit gezimmert. sehr angenehme Erleichterung. Selbst im Fal- Hier mache ich es mir bequem und schreibe le einer Ausgangssperre kann man so oft wie Kurzgeschichten für das beliebte Lahnauer man will an die frische Luft, ein besonderer Seniorenjournal. Punkt für Familien mit Kindern. Mit ihm ist ein diszipliniertes und konsequentes Verhalten Es ist ein reiner Zufall, dass das Sprichwort, gemäß der jeweils aktuellen Auflagen leichter mit dem ich meinen Beitrag abschließen zu organisieren. möchte, aus dem gleichen Land stammt, das Sollte er groß genug und vielleicht vielfältig uns die Pandemie beschert hat: China. gestaltet sein, kann man hier auch einmal Ur- laub machen. Eine weitere Chance besteht Es lautet wie folgt: darin, jede Jahreszeit im Einklang mit der Na- „Willst du für eine Stunde glücklich sein, tur zu erleben, also hautnah. Wie herrlich ist so betrinke dich. es, frühmorgens durch den Garten zu schlen- Willst du für drei Tage glücklich sein, dern und die frische Morgenluft zu genießen. dann heirate. Oft ist sie so würzig, dass man sie direkt Willst du für acht Tage glücklich sein, schmecken kann. Ein Walnussbaum spendet so schlachte ein Schwein und gib ein Fest- an heißen Sommertagen durch sein großes essen. Blätterdach einen angenehm kühlen Schatten, Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, ganz anders als ein Sonnenschirm. Wenn der so schaffe dir einen Garten.“ Umstand nicht zu groß ist, kann man zum Bei- spiel das Mittagessen hierher verlagern und Dem wäre nichts hinzuzufügen außer: es sich schmecken lassen, während im hohen bleiben sie gesund! Wipfel der Baum rauscht. Wieviel Arbeit ein Garten macht, liegt ganz im Ermessen des Karlheinz Krahl Der „kulturelle“ Wert der letzten D-Mark-Scheine, 5. Teil 500-DM-Schein Der unbekannteste Geldschein war wohl der betrieb. 1650, also 3 Jahre nach Maria Sybil- 500-DM-Schein und auch die darauf abge- las Geburt, verstarb Matthäus Merian in Lan- bildete Frau, Maria Sybilla Merian, dürfte nur genschwalbach, dem heutigen Bad Schwal- einigen Fachleuten bekannt sein. Der Name bach. Ihre Mutter heiratete bald darauf den Merian ist uns schon geläufig: Wir kennen Maler Jacob Marell, der in Utrecht eine Kunst- die Stadtansichten des berühmten Kupferste- handlung besaß. Das Talent zur Künstlerin hat chers Matthäus Merian, sie ist seine Tochter. sie wohl vom Vater geerbt, die künstlerische Sie wurde am 2. April 1647 in Frankfurt gebo- Ausbildung erhielt sie vom Stiefvater und dem ren, wo ihr Vater seit 1624 einen Verlag und Maler Abraham Mignon. Sie war aber auch die dazugehörenden Kupferstichwerkstätten als Naturforscherin hochbegabt, hat sie doch 8 senioren journal lahnau 85
X Informatives / Wissenswertes / Meinungen Grundlegendes in der Insektenkunde und Bo- gungen zu folgen. Ihr Lebenswerk hat heute tanik geleistet. sowohl in der Kunstgeschichte als auch in der Nach einer frühen Heirat mit Johann Andreas Zoologie und Botanik seinen festen Platz. Ma- Graff und der Geburt ihres ersten Kindes zog ria Sybilla Merian starb am 13. Januar 1717 in die Familie 1670 nach Nürnberg. In einer eige- Amsterdam. nen Werkstatt unterrichtete sie in Malen und Sticken und malte selbst auch Blumenstillle- Auf der Vorder- ben. seite der Bank- note ist Maria- Sybilla Merian abgebildet, im Hintergrund e r ke n n t m a n Gebäude des historischen Nürnberg mit der Burg. Das Stadt- motiv wird von einer stilisierten Portrait der Maria Sybilla Marian und ein Beispiel aus Wespe überla- ihrem Blumenbuch gert als Symbol Daneben ging sie zoologischen Studien nach für ihr wissen- und beobachtete die verschiedenen Entwick- schaftliches und lungsstadien vieler Schmetterlingsarten. 1679 künstlerisches veröffentlichte sie den ersten und 1683 den Schaffen. zweiten Teil ihres Werkes „Der Raupen wun- Für die Notenrückseite hat man als zentrales derbare Verwandlung und sonderbare Blu- Motiv die Abbildung des „Röhrleinkraut“, mennahrung“. Darin beschrieb sie in Wort und wie sie den Löwenzahn in ihrem Buch „Der Bild ihre, durch genaueste Beobachtungen Raupen wunderbare Verwandlung und son- aller Details, vielfache Wiederho- derbare Blumennahrung“ nennt, verwandt. lung der Versuche und oft jahre- Die Pflanze wurde leicht stilisiert und so ver- lang dauernde Untersuchungen, ändert, dass der Blütenstängel mit der voll gewonnenen Erkenntnisse über aufgegangenen Blüte in den unteren Teil des die Metamorphosen verschie- Weißfeldes hineinragt (unteres Bild). Auf dem dener Schmetterlingsarten und kurzen Blütenstängel sitzt die Raupe des die von ihnen bevorzugten Fut- „Grauen Streck-fußes“ (Calliteara fascelina), terpflanzen. Nach ihrer Schei- der voll entwickelte Falter hat sich auf dem dung ließ sie sich in Amsterdam oberen Blatt niedergelassen. Den Hintergrund nieder. Von dort aus brach sie im füllt die Silhouette eines großen Schmetter- Alter von 52 Jahren zu einer Rei- lings. se nach Surinam auf, wo sie zwei Jahre die bisher unerforschte Welt tropischer Insekten, Reptilien und Pflanzen in zahlreichen Studien dokumentierte. 1705 erschienen ihre Erkennt- nisse in ihrem Hauptwerk „Metamorphossis insektorum Surinamensium“. Die sprachlich sachliche und bildlich ausge- wogene Wiedergabe all ihrer Forschungen lassen Maria Sybilla Merian als eine für die damalige Zeit moderne, aus eigener Überzeu- gung neue Wege beschreitende Forscherin erscheinen, die den Mut hatte, stets ihren Nei- von Werner Brandl senioren journal lahnau 85 9
Erinnerungen X / Erlebnisse Orte in Lahnau im Wandel der Zeit Teil 5, von Franz Ewert Das Stockhaus in Atzbach Stockhaus vor gut zweieinhalb Jahrhunderten, Es war sicherlich kein Prachtbau. Aber es war ein genauer: 1756, als Folge der schon 1732 von grundsolides Funktionsgebäude mit überdurch- der Weilburger Regierung beschlossenen Zu- schnittlich dickem Mauerwerk. Es stand mehr als sammenlegung der bis dahin selbständigen 200 Jahre im Herzen des Dorfes zwischen Kir- nassau-weilburgischen Ämter Gleiberg und Hüt- che und Amtshaus. 1973 wurde das sogenannte tenberg/Stoppelberg zum neuen und größeren „Stockhaus“ abgerissen. Bis heute geblieben und Amt Atzbach. Die zentrale Lage des Dorfes und deutlich erkennbar ist zumindest der Grundriss, gleichzeitig das Vorhandensein entsprechender auf dem das Gebäude, das in seiner Geschichte Baulichkeiten prädestinierten Atzbach als Sitz der unterschiedlichen Zwecken diente, stand. Es ist Amtsverwaltung. Gut 20 Jahre später waren dann die geteerte Fläche vor der Kirche, die seit dem auch die neuen Gebäude -Amtshaus, Kirche und Ende des Stockhauses als Parkfläche dient. Und Stockhaus- gebaut und bezugsfertig. dem Interessierten als Erinnerung an ein beson- Das Stockhaus war das Arrestgebäude der deres Haus dienlich ist, das allerdings Ende der Amtsbürgermeisterei, zu der die stolze Zahl von 1960er und Anfang der 1970er Jahre, in denen 27 Ortschaften von Odenhausen und Salzböden vor allem auch im benachbarten Dorlar viele im Norden bis Volpertshausen und Vollnkirchen historische Bauwerke im Streben nach vermeint- „am anderen Ende“ gehörten. Nicht zuletzt dieser licher Modernität ebenso unwiederbringlich wie Funktion als Gefängnis oder auch, wie es damals meist unsinniger- oder zumindest unüberlegter- hieß, Zuchthaus, verdankt es wohl seine sehr weise beseitigt wurden, als „aalt Geläpp“ einge- dicken Mauern. Eine Bauzeichnung aus dem Jahr stuft und sozusagen „zum Abschuss“ freigegeben 1756 weist im Erdgeschoss vier Arrest- oder Ge- wurde. fängniszellen aus, die im Laufe der Jahrzehnte auch diverse „Gäste“ mehr oder weniger lange Wäre es nach dem 1964 als Nachfolger von und in aller Regel wohl unfreiwillig beherbergte. Karl Knortz ins Amt gekommenen jungen Atz- Im Obergeschoss befanden sich dann ab 1801 bacher Bürgermeister Horst Schmidt (seinerzeit „Dienerwohnungen“. der jüngste Rathauschef im Kreis Wetzlar) und Das Nassauische Amt Atzbach mit seinem Amts- einigen wenigen gleichgesinnten, der Bedeu- und Renteigebäude war Verwaltungs- und Justiz- tung der lokalen Geschichte und ihrer baulichen behörde zugleich. Das änderte sich ab 1816, als Dokumente bewussten kommunalpolitischen das nassauische Amt Atzbach als eine kleine Mitstreitern gegangen, das Stockhaus stünde Nebenfolge der vom „Wiener Kongress“ auf den noch heute. Alle ihre Versuche, das historische Weg gebrachten politischen Neustrukturierung Gebäude zu erhalten, seien letztlich am Votum Europas per Staatsvertrag in den Herrschaftsbe- der Mehrheit im Gemeinderat gescheitert, erklärt reich Preußens eingegliedert wurde. Wiederum rückschauend der heute 84-Jährige Altbürger- mit der Folge, dass die Amtsbürgermeisterei-Auf- meister Schmidt. Schweren Herzens habe er als gabenbereiche „Verwaltung und Justiz“ voneinan- Exekutive dann doch ausführen müssen, was die der getrennt wurden und das Gebiet des früheren legislative Mehrheit beschlossen hatte, nämlich: Amtes Hüttenberg aus dem „Vereinigten Amt das „aale Geläpp“ aus dem Herzen Atzbachs ver- Atzbach“ ausgegliedert wurde. Was blieb, war schwinden zu lassen. die Bürgermeisterei Atzbach, zu der von einst 27 dann nur noch die alten Gleiberger-Merenberger Wie das Amtshaus und die neue Kirche -anstel- Dörfer Atzbach, Dorlar, Dutenhofen, Garbenheim, le des alten, aber zu kleinen Gotteshauses-, so Kinzenbach, Gleiberg, Krofdorf und Vetzberg ge- entstand auch das damals schon so genannte hörten. 10 senioren journal lahnau 85
Erinnerungen X / Erlebnisse Das neben der Amtsbürgermeisterei ebenfalls in Was aus einem historischen Gebäude an orts- Atzbach ansässige selbständige Justizamt wurde bildprägender Stelle, das vor nun 47 Jahren im Zuge der Änderung der preußischen Justiz- abgerissen wurde, durch Renovierung und verfassung 1849 gänzlich abgeschafft, womit Nutzungsänderung hätte entstehen können, bleibt auch das Stockhaus, das Arrestgebäude, seiner der Fantasie jener mit zunehmender Zeit immer Bestimmung verlustig ging. Es mutierte zu einem kleiner werdenden Zahl derer überlassen, die Wohngebäude mit Wohnungen im Ober- wie dann sich gedanklich (noch) mit der Thematik befassen auch im Erdgeschoss, in dem sich die vier Arrest- (wollen). Aber auch in diesem Fall führt die Frage zellen befanden. Nach dem 2. Weltkrieg fanden nach dem „Was wäre, wenn..“ nicht weiter. Sie hier auch Heimatvertriebene, die in großer Zahl bleibt Träumerei. Realität ist der schmucke funkti- nach Atzbach gekommen waren, eine erste Blei- onale Parkplatz vor der Kirche, der aber immerhin be. noch ziemlich exakt anzeigt, wo das Stockhaus einst stand. Mit dem „Stockhaus“, dem zur Amtsbürgermeisterei Atzbach gehörenden massiven Arrest- gebäude, wurde 1973 ein gut 200-jähriges Stück Dorf- und Regionsgeschichte abgerissen. An seiner Stelle bietet nun ein asphaltierter Parkstreifen, der fast genau dem Grundriss des Stock- hauses entspricht, Platz für einige Autos. Zur Einordnung des ehemaligen Gebäudes dienen auf beiden Fotos rechts das angrenzende Backhaus und links dahinter die Kirche. Fotos: Ewert Werbung • Beratung für pflegende Angehörige • Abrechnung mit Pflegekassen • Verleih von Inhalationsgeräten • Verleih von Blutdruckmeßgeräten • Kompressionsstrumpfanpassung • Blutdruckmessung n l o s er Koste ringdienst lb • Inkontinenzberatung i m it t e 5 km Arzne k reis von im U m • Homöopathie • Pferdesalbe nach Dr. Jacoby Tel. 06441 / 61768 • Fax 06441 / 64477 • Tierpflegesortiment info@loewen-apotheke-lahnau.de senioren journal lahnau 85 11
Erinnerungen / Erlebnisse Eindrücke vom Lahntal (aus 1999), 2. Teil Von Adrienne Howell aus Mere (in der Nähe von Wincanton), eingereicht von Elise Beppler (…) Die Gegend des Lahntals rund um für seine kranke Tante, deren Mann in die- Gießen herum ist außergewöhnlich frucht- sem Dorf Gerichtsbeamter war, eine Apriko- bar. Dies ist Deutschlands Pflanzengarten se bei sich trug. Das war 1772, als die weni- mit Gemüse, größer und besser als sonst gen Meilen zwischen Atzbach und Wetzlar irgendwo und mit Erdbeeren, die noch nie noch freies, unbebautes Land waren. Die vorher so lecker geschmeckt haben. Atzba- Aprikose hatte Charlotte Buff, kurz „Lotte“ cher Freunde zogen aus englischem Samen genannt, selbst gepflückt. Goethe hatte sich Pastinaken, die gerader und schwerer waren in sie verliebt, unglücklicherweise -aber zum als wir die in diesem Jahr in England gese-Glück für Wetzlars künftiges Tourismusge- hen haben. Kein Boden ist unbebaut, und schäft- bleib diese Liebe unerwidert. Lotte die Felder reichen fast bis an den Straßen-war mit einem anderen verlobt. rand. Es gibt viel Kleinfeldwirtschaft, dieBevor noch das Jahr um war, verließ Goethe zeigt, wie die englische Landschaft ausge- Wetzlar. Er machte diese Erfahrung der Zu- sehen haben muss, bevor die Grenzhecken rückweisung -im Zusammenhang mit dem eingeführt wurden. Selbstmord wegen einer unerfüllten Liebe Gießen liegt 7 Meilen östlich von Atzbach. zu einer verheirateten Frau eines ihm be- Man kann mit öffentlichen Bussen hinfahren,freundeten Juristen- zum Thema seines um den Stadtverkehr zu entlasten. Im zwei- Romans „Die Leiden des jungen Werter“, ten Weltkrieg schwer zerstört, ist Gießen veröffentlicht 1774. heute eine überwiegend moderne Stadt mit Die Tatsache, dass seit über 200 Jahren Einkaufszentren und Bürogebäuden. Seine Touristen Wetzlar aufsuchen, um zu sehen, 1607 gegründete Universität ist internatio-wo der junge Werther liebte und verlor, zeigt nal bekannt. Wissenschaftlich Interessierteden sofortigen und noch anhaltenden Erfolg können eines der ersten chemischen Labore dieses „Bekenntnis-Romans“ von Goethe. besuchen, das heute als Museum geführt Das „Lottehaus“, das Zuhause von Charlotte wird. Es wurde von Justus von Liebig ge- Buff, wo sie die Aprikose pflückte, bewahrt gründet, der in Gießen von 1824 bis 1852 einen ländlichen Charme, mit seinem um- lehrte. Er war einer der berühmtesten Che- mauerten Innenhof und seinen Bäumen. Es miker seiner Zeit, dem wir die Entdeckung beherbergt eine eindrucksvolle Sammlung des Chloroforms verdanken. über Goethe-, Charlotte- und Werther-Erin- Aus Gießen kommen viele Pendler, die per nerungsstücke -Bücher, Briefe, Bilder und Bahn nach Frankfurt kommen, einem auf- Nebenprodukte, die für einen modernen blühenden Industrie- und Handelszentrum. Publizisten von Wert sind. Das Grundstück dieses tragischen Selbstmordes heißt „Je- Die Stadt, in der Goethe geboren wurde. Im rusalemhaus“, benannt nach dem unglück- alten Schulhaus von Atzbach lernen wir die lichen Richter, und es beherbergt die Goethe Geschichte von Goethes Spaziergang nach -Werther Bibliothek. Wetzlar kennen, bei dem er als Geschenk Fortsetzung folgt 12 senioren journal lahnau 85
Erinnerungen / Erlebnisse 85 Jahre Freundschaft zwischen Irmgard und Ermute Irmgard Schubert geb. Richter, geb. 1931 in Maiwaldau, 3 Kinder, 3 Enkel, verwittwet. Erdmute Oelkers geb. Penz, geb. 1931 in He- rischdorf, 2 Kinder, 4 Enkel, 2 Urenkel (Zwil- linge) verwittwet. Im Jahre 1936 kaufte die Familie Penz einen Bauernhof (Schafstall) in Maiwaldau und be- wirtschaftete diesen. Durch die vielen Kinder, die die Familie mitbrachte, kam neues Leben in den Ort. Hier kam es auch zu den ersten Kontakten der späteren Freudinnen. Als dann im Jahre 1937 die Einschulung stattfand, war es selbstverständlich, dass Irmgard und Erd- es ihr wirtschaftlich nicht gut ging. Im Jahre mute auf einer Bank Platz nahmen. Das war 1953 flüchtete Familie Richter von Apolda auch so bis zum Ende der Schulzeit 1945. nach Ansbach in den Westen. Durch Ehe und Irmgard war dann häufiger bei den Penzes. Kinder haben die Kontakte etwas gelitten. Erst Auch zu den Kinderarbeiten (Kühe hüten, 1974 kam es bei Erdmutes Schwester Luise Kartoffeln legen und lesen usw.) wurden sie in Seesen zur ersten Begegnung im Westen. eingespannt. Besonders gerne wurde beim Es gab viel aus der vergangenen Zeit zu er- Kühe hüten, im Bach vor der Wiese, gebadet. zählen. Die Freundschaft lebte wieder. Ge- Mittagessen, Schularbeiten machen unter meinsam wurden fast alle Mitschüler*innen Aufsicht von Mutter Penz und nach getaner besucht. Fortan wurde an allen „Maiwaldauer Arbeit spielen, waren an der Tagesordnung. Treffen“ und an allen Fahrten nach Schlesien Bei einem „BDM“-Ausflug zur Wiesenbau- teilgenommen. Das Dorf wieder zu entdecken de war es nachts sehr kalt. Die beiden sind und in Erinnerungen zu schwelgen, war ein dann in ein Bett gekrochen und haben sich Traum. In bester Erinnerung bleiben die Wan- mit beiden Decken zugedeckt. Auch an den derungen zur Schneekoppe, Reifträger und verschiedenen Schulausflügen, unter ande- durchs Bobertal zur Turmsteinbaude. Auf den rem nach Bolkenhain, haben beide immer Fahrten wurde immer reichlich Stonsdorfer teilgenommen. gereicht. Die Aufenthalte auf der Schafbau- Recht interessant war die Aufführung des de in Kammerswaldau waren lustig und ge- Schauspiels „Minna von Barnhelm“. Für beide mütlich. Auch die Kontakte mit Pfarrer Olexy das erste Theaterstück. geraten nicht in Vergessenheit, ganz beson- Mit der Vertreibung 1946 kam die Trennung. ders die Einladung zu Kaffee und Kuchen ins Familie Penz wurde im Juni in die Hildes- Pfarrhaus und die feierliche Einweihung der heimer Börde vertrieben, Familie Richter zu Gedenktafel für unsere Verstorbenen. Jedes Weihnachten nach Apolda, und damit war Mal wurde von Pfarrer Olexy eine Messe ge- jeder Kontakt unterbrochen. Über das Rote lesen, die letzte in Deutsch. Die Freundschaft Kreuz haben beide wieder zusammengefun- lebt weiter fort, wenn auch die persönlichen den. Erdmute hat Irmgard in Apolda besucht. Kontakte durch das Alter etwas nachlassen. Danach hat sie ihr Pakete geschickt, obwohl Irmgard Schubert senioren journal lahnau 85 13
Geschichtliches X (aus der Heimat) Die F A H N E N W E I H E des Nassauischen Landsturmes im Amte ATZBACH am 14. Juni 1815, beschrieben von einem Augenzeugen, 3. Teil (Aus einer Kopie der Urschrift im Wortlaut übertragen von Horst Schmidt, Bürgermeister a.D. ATZBACH (…) hausen, Wismar, Launsbach und Nauborn (nur Epilog: rechts des Wetzbaches) -mit allen Rechten der Was hat diese „obrigkeitshörige“ Predigt des Landeshoheit und Oberherrlichkeit, wie solche Herrn Pfarrers Schellenberg, die „Verherrlichung“ Uns zustehen, an Se. Majestät den König von der Fürstenherrschaft des Landobristen und der Preußen abgetreten haben. Kniefall des Schreibers den Bewohnern des Wir entlassen demnach Unsere Diener und Un- Amtes Atzbach an diesem denkwürdigen Tag des terthanen in diesem Amt, aller Uns geleisteten 14. Juni 1815 gebracht?? Dienst- und Untherthanenpflichten. Wir danken Ihnen zugleich für Ihre uns und un- >>Absolut nichts >> im Gegenteil; denn im „Ho- sern Regierungs-Vorfahren von jeher und unter hen Fürstenhaus“ war es schon längst beschlos- allen Umständen bewiesene Treue, indem wir sene Sache, das Amt ATZBACH von Nassau an die Eröffnung zufügen, daß nur die Überzeugung Preußen zu übergeben. dadurch das Wohl sämtlicher unter Unserer Re- gierung vereinigten Landestheile zu befördern, Im Rahmen der Verhandlungen auf dem „Wie- Unsere in Gott ruhende Regierungs-Vorfahren ner Kongreß“ (er endete am 09. Juni 1815 mit der vermocht hat, zu dem Opfer dieser Abtretung Unterzeichnung der Schlussakte) waren die Nas- einzuwilligen. Wir hegen daneben in der Gerech- sauer Fürsten und Preußen übereingekommen, tigkeit und Milde des Monarchen, unter dessen dass Preußen das „Vereinigte Amt ATZBACH“ er- Zepter Unsere nun entlassenen Diener und Un- halten solle, sobald die zu Kurhessen gehörende therthanen im Amt Atzbach künftig regiert werden Niedergrafschaft Katzenelnbogen -die Nassau sollen, das zuversichtliche Vertrauen, daß sie aller gerne haben wollte- von Preußen erworben und Vortheile einer väterlichen Regierung und weise als Gegengabe zur Verfügung gestellt werden geordneten Verwaltung gleich den ältesten Un- konnte; dieser Vertrag wurde am 17.10.1816 un- terthanen der Krone Preußen sich zu erfreuen terzeichnet. haben werden. Indem wir sie mit ihren Dienst- und Unterthanen- Am 23. Oktober 1816 war im „Verordnungsblatt pflichten an Se. Königlich Preußische Majestät des Herzogthums Nassau“ dann ein Edikt Her- von nun an verweisen, werden wir niemals aufhö- zog Wilhelms abgedruckt worden, welches er be- ren, ihnen unterallen Umständen die lebhafteste reits am 17. Oktober 1816 zum Übergang seines Theilnahme an ihrem künftigen Wohlergehen und „Nassauischen Amtes Atzbach“ auf den am 14. Unser vorzügliches Wohlwollen zu bewahren. Mai 1816 gebildeten „Preußischen Kreis Wetzlar“ (der bis dahin nur die Stadt Wetzlar umfasste; das So gegeben Biebrich, den 17. October 1816. (L.S.) „Nassauische Amt Atzbach“ war 15 Mal so groß) Wilhelm Herzog zu Nassau.“ erlassen hatte: Postwendend erfolgte dann am 24. Oktober 1816 „Wir, Wilhelm von Gottes Gnaden, souveräner die Übergabe des „Nassauischen Amtes ATZ- Herzog zu Nassau fügen hiermit zu wissen, dass BACH“ an Preußen. Wir in Gefolge des an dem 31. May v. J. zu Wien abgeschlossenen Staats-Vertrages das Amt Atz- Somit wurden durch „einen Federstrich“ der herr- bach, bestehend aus den Ortschaften: Atzbach, schenden Adelshäuser die seit 1328 zu Nassau Dorlar, Dudenhofen, Garbenheim, Ebersgöns, gehörenden Einwohner des Amtes ATZBACH Hochelheim, Dornholzhausen, Kleinrechtenbach, plötzlich „Mußpreußen“. Großrechtenbach, Krofdorf, Gleiberg, Kinzen- Diese Worte der väterlichen Fürsorge des bishe- bach, Vetzberg, Lützellinden, Hörnsheim, Nie- rigen Landesherren konnten jedoch nicht darüber dercleen, Obercleen, Odenhausen, Salzböden, hinwegtäuschen, dass sich unter den Einwohnern Reiskirchen, Niederwetz (nur rechts des Wetz- des „Nassauischen Amtes Atzbach“ sehr schnell baches), Volpertshausen, Vollnkirchen, Weiden- eine allgemeine Entrüstung darüber ausgebreitet 14 senioren journal lahnau 85
Geschichtliches (aus der Heimat) hatte, dass ihr Herzog sie einfach so „weggege- 2. für Tabak und lange Pfeifen 7 Gulden und 6 ben“ hatte. Kreutzer ausgegeben wurden,. Jedenfalls ließ sich der Nassauer Herzog noch 3. beim Mittagsmahle wurden für 93 Personen darauf ein, auf seine Kosten nach der Übergabe nur allein 27 Gänse und 21 Spanferkel angekauft. allen Beamten des Atzbacher Amtes, Zivil- und 4. Für Getränke wurden eingekauft Militärpersonen, Geistlichen und Schultheißen nach der Verpflichtung auf Preußen noch ein 378 Bouteillen Hattenheimer 1811er Mittagsmahl zu geben. 253 Bouteillen Hattenheimer 1812er 164 Bouteillen Aßmanshäuser Und hier haben die so schnöde aus „Nassau 25 Bouteillen Champagner vertriebenen Bewohnern“ es dem Herzog noch 3 Krüge Kirschwasser einmal kräftig heimgezahlt, dass sie nun „Muß- 3 Krüge Mannheimer Wasser preußen“ geworden waren: 17 Bouteillen Punsch Die dem Herzog entstandenen Kosten des Zusammen sind somit 1.043 Bouteillen (Flaschen) Mahles beliefen sich auf 1.752 Gulden und 2 getrunken worden. Kreutzer, und zwar, weil, statt eines Mittagessens für 93 Personen, auch ein Abendessen und zu- Ein Chronist aus Atzbach hatte notiert: dem noch für wesentlich mehr Personen erfolgt war: „Da wurde ein feiner Weinkauf gehalten. Die Bra- 1. für zerbrochenes Geschirr bei dem Mittagessen ten flogen im ganzen Ort herum, und der Wein 20 Gulden und 35 Kreutzer und für zerbrochene floss in allen Winkeln.“ Bouteillen 17 Gulden, 52 Kreutzer in Rechnung gebracht wurden. Ende Werbung Ein schöner Garten ist wie ein kleines Paradies AslAn GArtenservice • Gartenarbeit aller Art • Pflasterarbeit • Mauerarbeiten • Zaunarbeiten • Kleinreparaturen • Rasen einsähen • Rollrasen legen • Rasen mähen • Baumfällung • Hecken und Baumschnitt (auch Kunstschnitt) • Gartenabfallentsorgung fachgerecht und preiswert Tel.: 06441/2047147 • Mobil: 0178/9368672 Email: aslangartenservice@hotmail.com Ansprechnpartner: B. Aslan www.aslangartenservice.de senioren journal lahnau 85 15
Aktuelles 1. Tageshospiz in Hessen Die Hospiz Mittelhessen gGmbH hat für 3,8 Millionen Aufnahme ist eine ärztliche Notwendigkeitsbeschei- Euro einen Erweiterungsbau an das Haus Emmaus nigung erforderlich. angefügt, der nunmehr fertig gestellt ist. Nun ist das stationäre Hospiz, das Tageshospiz LEBENSZEIT, das Das Tageshospiz befindet sich im Altbau des statio- Büro von Charly&Lotte sowie die Schulungsräume nären Hospiz „Haus Emmaus“. In hellen, freundlichen unter einem Dach vereint. Die Zahl der Betten des Räumen wird der Alltag in wohnlicher und familiärer stationären Hospizes wurde von acht auf zehn erhöht. Atmosphäre miteinander gestaltet. Den Gästen stehen neben einem gemütlichen Gemeinschaftsraum zwei Mit dem Tageshospiz „LEBENSZEIT“ eröffnet die möblierte Ruhezimmer mit Nasszelle, Pflegebett und Hospiz Mittelhessen gGmbH das erste Tageshospiz Ruhesessel mit ergonomischer Liegefunktion und in Hessen und schließt damit eine Versorgungslücke Aufstehhilfe zur Verfügung. Eine kleine Teeküche zwischen ambulanter und stationärer Versorgung im sowie eine großzügige Terrasse grenzen an den Hospiz- und Palliativbereich. „Bundesweit gibt es rund Gemeinschaftsraum an. So können die Gäste den 12 solcher Einrichtungen und wir sind stolz, wieder ein- Tag in der Gruppe erleben und sich bei Bedarf auch mal Vorreiterfunktion zu übernehmen“, so Geschäfts- zurückziehen. führerin Monika Stumpf. Auch im teilstationären Hospiz steht der Mensch im Mittelpunkt des Geschehens. Das Mit einem gemeinsamen Frühstück wird in den Tag ge- Betreuungskonzept stellt an oberste Stelle die individu- startet und der weitere Tagesverlauf besprochen. Am ellen Wünsche und Bedürfnisse der Gäste, denen im Vor- und Nachmittag gibt es individuelle freiwillige Be- Hospizalltag mit Empathie und Sensibilität begegnet schäftigungsmöglichkeiten, die von Einzelgesprächen, wird. Sie können hier Gemeinschaft erleben, ihr Le- Spaziergängen und Spielrunden, über Entspannungs- bensumfeld trotz ihrer Erkrankung erweitern und ein bäder und Handmassagen, bis zu einfach nur ruhen vielfältiges Programm der Tagesgestaltung genießen. reichen. Programm ist alles, was Freude macht und die Lebensqualität fördert. Das Angebot richtet sich an Menschen, die an einer schweren, unheilbaren, weit fort geschrittenen Erkran- kung leiden, tagsüber einer Betreuung bedürfen und noch mobil sind. Der Besuch im Tageshospiz gibt den Betroffenen die Möglichkeit, länger im vertrauten, häuslichen Umfeld zu bleiben und den pflegenden Zugehörigen Zeit zum Durchatmen und Wichtiges in aller Ruhe zu erledigen. In der Regel entstehen dem Gast keine Kosten. Diese werden zu 95 Prozent durch die Kostenträger und zu 5 Prozent vom Träger der Einrichtung übernommen. Dieser Anteil wird ausschließlich durch Spenden fi- nanziert! Zunächst wird es vier Betreuungsplätze geben, die täglich von 8 bis 16.30 Uhr zur Verfügung stehen. Weitere Informationen erhalten Sie bei Sabine Pro Woche können 1 bis 7 Besuchstage, inklusive Burk, Tel. 06441-209 26 57 oder auf unserer Home- Mahlzeiten und Getränken, gebucht werden. Für die page www.hospiz-mittelhessen.de 16 senioren journal lahnau 85
X Gedichte/Lieder/Gebete Ein Mensch in seinem ersten Zorn Das Fräulein stand am Meere wirft leicht die Flinte in das Korn. Doch wenn ihm dann der Zorn verfliegt, die Flinte wo im Korne liegt. Der Mensch bedarf dann mancher Finte, zu kriegen eine neue Flinte. Eugen Roth, eingereicht von Helga Heußinger Das Fräulein stand am Meere Und seufzte lang und bang, Es rührte sie so sehre Der Sonnenuntergang. Die Frau ohne Beruf „Ohne Beruf“ –so stand es im Pass, Mein Fräulein! sein Sie munter, mir wurden fast die Augen nass. Das ist ein altes Stück; „Ohne Beruf“ war da zu lesen, Hier vorne geht sie unter und sie war doch das nützlichste Wesen! Und kehrt von hinten zurück. Nur für and´re zu sinnen, zu sorgen, war ihr Beruf vom frühen Morgen, bis in die Tiefe der kargen Nacht, Heinrich Heine, 1797-1856, nur auf der Ihren Wohl bedacht. eingereicht von B. Stitz Gattin, Mutter, Hausfrau zu sein, schließt das nicht alle Berufe ein?! Als Köchin von allen Lieblingsspeisen, als Packer, wenn es geht auf Reisen, Es ist Sommer als Chirurg, wenn ein Dorn sich im Finger versplittert, als Schiedsmann bei Kämpfen erbost und erbittert, Wer nicht sieht der Blüten Fülle, Färber von alten Mänteln und Röcken, in der schönsten Jahreszeit, Finanzgenie, wenn sich der Beutel soll strecken, sieht auch nicht der Natur Idylle, als Lexikon, das schier alles soll wissen, wenn sie grüßt im schönsten Kleid. als Flickfrau, wenn Strümpfe und Wäsche zerrissen, Wer niemals froh gegangen, als Märchenerzählerin ohne Ermüden, als Hüterin von des Hauses Frieden, in des Morgens frischem Tau, als Puppendoktor, als Dekorateur, hört auch nicht, wie Vögel sangen, als Gärtner, Konditor, als Friseur- im gewölbten Himmelsblau. schafft sie getreulich, ohne zu klagen. Unzählige Titel könnte man sagen! Wer nicht spürt des Windes Atem, Von Frauen, die Gott zum Segen erschuf- nicht den Lauf des Baches sieht, und das nennt die Welt dann „Ohne Beruf“! verschließt sein Aug´ dem Schönen, Lina Mehmel, eingereicht von E. Bohres das ringsum wächst und wundervoll blüht. sowie von Erna Reh Trudl Fink, eingereicht von Elsa Hofmann senioren journal lahnau 85 17
Gedichte/Lieder/Gebete DIE SÜSSESTEN FRÜCHTE Frau Enterich weihte am grünenden Rain Ihr Jüngstes in alle Geheimnisse ein. Sie sagte, das Schönste zu fressen, das unsereins hat, Das ist der Salat. Das Entelein lauschte und staunte gar sehr, Es blinzelte frech in der Gegend umher, Da sah‘ es die herrlichsten, süssesten Kirschen am Baum. „Mama, pflück sie für mich“, so bat es kläglich, „Mein Kind“, sprach die Mama, „Das ist unmöglich.“ Refrain: Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere, Nur weil die Bäume hoch sind und diese die Tiere groß sind. Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso, Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie. Das Entelein klagte und weinte gar sehr, Es trug sein gegebenes Schicksal nur schwer, Doch als es dann groß war, ging es mit einem Bericht vors große Gericht. „Die Großen“, so sagte es, fräßen ganz keck den Kleinen die Kirschen und sonstiges weg, Sie alle beanspruchten darin das nämliche Recht. „Was sind das“, sprach die Maus, „für dumme Faxen, Die Kleinen müßten dann doch erst mal wachsen!“ Refrain: Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere, Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind. Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie. Die Welt ist rund und es scheint so gelenkt, Daß Entlein und Mäuslein das Leben nichts schenkt, Sie tragen ihr Schicksal nach altem Und tierischem Brauch, wie andere auch. Die Großen, die sind ja am Anfang auch klein, Und wenn sie dann wachsen, dann ist es gemein, Und wenn das auch ärgert die Kleinen, die ändern es nicht, Solang‘ die hohen Bäume Früchte bringen, Solange werden alle Kleinen singen: Refrain: Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere, Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind. Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie. Lied von Peter Alexander, eingereicht von Doris Peschke 18 senioren journal lahnau 85
Gedichte/Lieder/Gebete 1. Oh wie herrlich ist´s zu wandern, über Wiesen, Flur und Hain, wenn am lichten Frühlingsmorgen, golden lacht der Sonnenschein. Wenn die kleinen bunten Vögel jubilieren weit und breit, und die bunten Falter fliegen, herrlich ist die Jugendzeit. 2. Sag mir liebes Großpapachen, warum sind gewandert wir, heute schon am frühen Morgen, durch das grüne Waldrevier. Will dir sagen kleiner Wildfang, heute sind es 50 Jahr´, wo ich lernt an dieser Stelle, kennen deine Großmama. 3. Ei, da habt ihr wohl gespielet, Pferdchen hopp und Ringelrein? Ach da werden wohl wir beide, schon zu alt gewesen sein. Hand in Hand sind wir gegangen, über Wiesen, Feld und Hain. Heute wird’s lieb Großmamachen, längst schon in dem Himmel sein. 4. Großpapachen, du musst bleiben, Die Nacht viele Jahre noch bei mir, bis ich einst in spät´ren Jahren, Wie kann die Nacht so endlos sein, kochen kann das Süppchen dir. warum nur schlafe ich nicht ein? Wenn das Leben dir einst schwerfällt, Hab ich Kummer, hab ich Sorgen, will ich unterstützen dich, drückt die Krankheit mich so schwer? will dich hegen, will dich pflegen, Ich denk zurück, als ich noch klein, wie du einst gepflegt hast mich. seh´ Vater, Mutter, Freunde mein. Ich seh sie alle vor mir stehn, 5. Du bist gar ein liebes Kindchen, viele mussten schon aus dem Leben gehen; gerne würde bleiben ich ich seh so manche Straße, manche Gasse, hier auf dieser schönen Erde, möchte hegen, pflegen dich, schon lang nicht mehr daran gedacht, möchte dich einst glücklich sehen, alles kam wieder in dieser Nacht. Großmamachen und auch ich, Die Uhr schlägt wieder volle Stunde, doch die 75 Jahre drücken ganz gewaltig mich. ich beobachte den Mond, er zieht seine Runde. Man ist nun älter, die Kinder groß, 6. Ja, so ist des Lebens Wendung, die Zeit, sie eilt, wo blieb sie bloß? Jugend flieht, das Alter naht, Mein bester Freund, der Mann an meiner Seite und vorbei ist es mit allem, wie lange bleibt uns noch an Zeit? was zuvor die Jugend war. Intensiv genießen wir das Heute. Doch glückselig, wenn sich beide, Ich bitte in die Nacht hinein: reichen freundlich sich die Händ‘ Ein Weilchen noch, lass uns beieinander sein. und in Treu zusammen halten, Lebensanfang, Lebensend´. Gefunden von Inge Weber Eingereicht von Lisa Jung senioren journal lahnau 85 19
X Gedichte/Lieder/Gebete Markttag Bratwurst, Leberkäse aus der Hand, nebenan ein Stand mit Äpfeln, Birnen Bunte Schirme, Buden, voll mit Ständen, Obst nach Zeit, samstagmorgens, raus aus den vier Wänden. was Besseres gibt es nicht weit und Geht mal in die Stadt, ihr Leute, breit. denn der Wochenmarkt ist heute. Alles Gute hier vom Land, Tee, Gewürze, geerntet immer noch von Hand. Kümmel, Samen, Gemüse, Blumen für den Garten und Vase, vieles kennst du nicht mit Namen. Mensch, schnupper doch mal mit der Nase. Holzofenbrot, Laugenbrezeln, Gebäck, am liebsten willst du nicht mehr weg. Alles riecht so herrlich frisch, Gänse, Hühner, Enten sogar der Fisch riecht nicht nach Fisch. für die Küche zu verwenden. Kräuter, Wurzeln, Beeren, Unverpackt kannst du es sehen, Du kannst deinen Blick nicht vermehren, alles liegt hier pur und schön. um alles auf einmal zu sehen. Vom Erzeuger angeboten, Über den Markt musst Du zweimal gehen. schon im Ansehen beste Noten. Ein freundliches Wort und Dankeschön, Von rechts der Knoblauchduft, bleibe noch ein wenig stehen. links einer der „Kartoffeln“ ruft, Schau dich um, lass dir Zeit. Wurst, Käse, immer wieder Gemüse, Genieße den Morgen, bis Montag ist weit! Mensch, was sind das für Genüsse. Gefunden von M. Seipp Zum Schmunzeln Auf dem Bauernhof Ein Bauer kaufte sich ein Pferd. Nach einem Monat wurde das Pferd krank. Der Bauer holte einen Tierarzt. Dieser untersuchte das Tier und meinte: „Das Pferd hat sich mit einem gefähr- lichen Virus infiziert. Hier die Medizin, die Sie ihm 3 Tage lang verabreichen sollen. Danach komme ich und untersuche es noch mal. Wenn das Pferd immer noch krank ist, müssen wir das Tier einschläfern.“ Dieses Gespräch hat eine Sau mitgehört, die im gleichen Stall wohnte. Nach dem ersten Tag war das Pferd immer noch krank. Die Sau kam zu ihm und meinte: „Mein Freund, bemühe dich, steh auf!“ Am zweiten Tag das Gleiche -die Sau hat versucht, das kranke Pferd zu überzeugen: Komm, steh auf, sonst muss du sterben!“ Am dritten Tag wurde die Medizin erneut verabreicht, jedoch wieder erfolglos. Der Tierarzt meinte dann: „Wir haben keine Wahl, das Pferd muss eingeschläfert werden, sonst infizieren sich noch andere Tiere.“ Die Sau hat alles gehört, rannte zum Pferd und schrie: „Komm doch, steh auf, der Tierarzt ist da, jetzt oder nie!!“ Plötzlich stand das Pferd auf und lief aus dem Stall. Der Bauer war außer sich vor Freude: „Was für ein Wunder! Das müssen wir feiern! Lass uns die Sau schlachten und heute ein Grillfest veranstalten!“ Die Moral: Misch dich nie in Sachen ein, die dich nichts angehen! Eingereicht von Helga Drescher 20 senioren journal lahnau 85
Zum Schmunzeln X Eine Bäuerin ist schwanger geworden und kommt ins Krankenhaus. Der Bauer meint: „Wenn der Nachwuchs da ist, schicke mir ein Telegramm und schreibe kurz, `Baby angekommen`.“ Die Bäuerin protestiert: „Nein, der Postbote soll nicht erfahren, was los ist. Ich schreibe `Fahrrad angekommen`.“ Ein paar Tage später kommt das Telegramm: „Zwei Fahrräder angekommen. Eins mit Ventil, eins ohne.“ Gefunden von Dieter Bauer De Opa geht zum Zahnarzt. Dieser stellt fest: „Ach du liebe Zeit, Ihre Zähne sind in einem jämmerlichen Zustand, die muss ich alle ziehen!“ De Opa bittet den Zahnarzt: „Ei waos, ei Herr Zehdoktor, kenne se nirt wenigstens aon stieh losse?“ Der Zahnarzt: „Ja lieber Mann, warum denn nur einen?“ De Opa säht bescheiden: „Daos ich e bische schinner aussehn, wann ich lache und mit dem anner Zoh kann ich noch Fahrscheine knipse bei de Bahn.“ Gefunden von Erika Fiedler Herbert schiebt mal wieder sein liegen gebliebenes Auto und stöhnt: „In einem Punkt hatte der Verkäufer recht. Der Wagen verbraucht kaum Sprit.“ Eingereicht von Irmgard Schubert Werbung senioren journal lahnau 85 21
Werbung X Wir suchen eine Examinierte Dauernachtwache (M/W/D) 22 senioren journal lahnau 85
X Seniorenrätsel Bei diesem Rätsel, das sich Werner Brandl ausgedacht hat, geht es darum, be- kannte deutsche Inseln zu erkennen. Der Atlas und Telefonjoker dürfen natürlich benutzt werden! Wenn Sie mindestens 10 der gesuchten Inseln finden, so sind Sie bei der Auslosung durch Bürgermeisterin Silvia Wrenger-Knispel dabei! Die Lösungen bitte in den Briefkasten der Gemeindeverwaltung in Dorlar, Rat- hausplatz 1, (mit dem Vermerk „Seniorenjournal“) einwerfen (lassen). Ihre Kon- taktdaten bitte nicht vergessen, damit wir Ihren evtl. Gewinn nach der Auslosung zusenden können. Viel Spaß beim Knobeln! Werbung 1. Die größte deutsche Insel. 2. Die nördlichste und „teuerste“ Insel. 3. Die Blumeninsel in einem großen See. 4. Eine Urlaubsinsel, die wir mit Polen teilen. 5. Die Vogelfluglinieninsel. 6. Die deutsche Hochseeinsel: 7. Die Insel im „Bayerische Meer“ mit Königsschloss. 8. Inseln, denen das Wasser oft bis zum Hals steht. 9. Noch eine Insel im „Bayerische Meer“, aber mit Kloster. 10. Die „Gemüseinsel“ im Bodensee. 11. Die Insel, bei der Blücher über den Rhein zog. 12. Die westlichste Insel im Norden. 13. Insel im Rhein bei Bad Honnef mit frommen Frauen. 14. Keine deutsche Insel, aber von vielen Deutschen geliebt und bewohnt. 15. Auch Dorlar hat eine Insel in der Lahn. Auflösung des Seniorenrätsels von Ausgabe Nr. 84 Das letzte Rätsel war ein Rebus-Rätsel. Die gesuchten Wörter im ersten Schritt waren Bach, Mütze, Biene, Steine, Ohren und Reiter. Durch Streichen oder Hinzufügen einzelner Buchstaben kam die folgende Lösung heraus: „Mach mit beim Seniorenrätsel“. Auslosung des Seniorenrätsels von Ausgabe Nr. 83 Bürgermeisterin Silvia Wrenger-Knispel hat sich wieder als Losfee betätigt. Elfriede Gerhardt, Gisela Reinstädtler und Karlheinz Krahl konnten sich über die Lahnauer Wertgutscheine freuen. Herzlichen Glückwunsch dazu! senioren journal lahnau 85 23
++++++++ Wichtige Senioreninformationen X +++++++++ Krankenhäuser Krankentransporte Evangelisches Krankenhaus Rettungsleitstelle des Paul Zipp Straße 171,Gießen Lahn-Dill-Kreises Tel. 0641/96060 Franz-Schubert-Straße 4, 35578 Wetzlar Kreiskrankenhaus Wetzlar Deutsches Rotes Kreuz Wetzlar Forsthausstraße 1, Wetzlar Hörnsheimer Eck 21, Wetzlar Tel. 06441/791 Tel. 06441/97640 Malteser Hilfsdienst e.V. Wetzlar St.-Josefs Krankenhaus Christian-Kremp-Str.17, Wetzlar Balserische Stiftung GmbH (0 64 41 / 9 49 40) Gießen Wlhelmstr. 7, Gießen Tel. 0641/70020 Ergotherapie Universitätsklinik Gießen Kliniksviertel Gisela Schmoranzer Alle Krankenkassen zugelassen Rudolf-Buchheimstr. 7 Gießen Kegelbann 11, 35633 Lahnau-Atzbach Tel. 0641/98560 Tel./Fax 06441/4460744 Kreiskrankenhaus „Falkeneck“ Hecksbergweg 27, Braunfels Ärzte Tel. 06442/3020 Julia Gründler und Doctor medic Neurologische Klinik Braunfels Liana Höll (Allgemeinmedizin) Hubertusstraße 5-7, Braunfels Im Bützen 3, Waldgirmes Tel. 06442/9360 Tel. 06441/62042 Orthopädische Klinik Dr. Focko Weberling und Hasselbornring 5, Braunfels Eva Alshut (Allgemeinmedizin) Tel. 06442/9390 Beim Eberacker 10, Tel. 06441-63038 Marc Santo und Cornelia Schmidts Werbung (Allgemeinmedizin) Am Flurscheid 6, Atzbach Tel. 06441/62133 Zahnärzte Dr. med dent. Paul Seelbach Ihr ambulanter Rodheimer Str. 43, Komfortpflegedienst Waldgirmes Tel. 06441/61020 Telefon (06441) 96 35 5-0 www.curana-pflege.de Dr. med. dent. Thomas Stoß Kinzenbacher Str. 27 LERNEN SIE UNS KENNEN ! 35633 Lahnau-Atzbach Tel. 06441/96080, Fax 06441/96081 24 senioren journal lahnau 85
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