Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz

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Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
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  Lan dw i r t s c h a f (f )

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                                  Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                              1
Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Zum Autor:
    Werner Miedl, Polizist, ehemaliger Kommunal-
    politiker in Graz, Mitglied des österreichischen
    Parlaments, Gründer von WIKI Steiermark, hat
    sich in den vielen Stationen seines Lebens zum
    kommunalen Sicherheitsarbeiter entwickelt.

    Seine alternativen Konzepte mit Einbindung der
    BürgerInnen, die Ursachenerforschung und das
    Bemühen um angstfreie Kommunikation bewir-
    ken ein nachhaltiges Wohlfühlen in den Städten
    und bedeuten mehr als bloß repressives Vorge-
    hen. Das Einbinden von Migranten in gesamt-
    gesellschaftliche Aufgaben bewirkt den Abbau
    von Ängsten und Vorbehalten auf allen Ebenen.
    „Städte sind große soziale Gemeinwesen, die
    dann funktionieren, wenn wechselseitig Rück-
    sicht aufeinander genommen wird“, ist ein Leit-
    satz des Autors Miedl.

    Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit ist die Infor-
    mation und Kommunikation mit den betroffe-
    nen BürgerInnen. Gleichzeitig setzt Miedl aber
    auch auf soziale Indikatoren. Siedlungen mit gut
    funktionierenden Nachbarschaften sind nach-
    weislich weniger durch Kriminalität belastet. So                                                               Impressum:
                                                                                Sicher Leben in Graz ist ein gemeinnütziger Verein,
    ist auch dieses Werk zu verstehen: das Vermitteln
                                                                        mit Sitz in 8010 Graz, Steyrergasse 114/2, ZVR: 066269364,
    von Wissen, das BürgerInnen in die Lage versetzt,    für den Inhalt verantwortlich: GF Werner Miedl. www.sicherlebengraz.at
    sich selbst zu helfen.                                    Layout & Druck: netWERKER Mediahaus in 8551 Wies, Altenmarkt 2

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Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Vorwörter..............................................4    - Bei Anbahnung durch Bekannte                                -   Schlüssel, Blumen-, Briefkästen
                                                            - Sexting                                                     -   Das Haushaltsgeld
Internetkriminalität..............................12        - Empfehlung der Kriminalprävention                           -   Wachsam sein
- Ausspähen von Daten                                       - Sextortion                                                  -   Wertgegenstände, Sparbücher
- Pishing                                                   - Wie gehen Täter vor?                                        -   Eigentumsverzeichnis
- Vorgangsweise des Täters                                  - Erpressung                                                  -   Fotos von Wertgegenständen
- Empfehlung der Kriminalprävention                         - Achten Sie auf Alarmsignale                                 -   Versicherung
- Kriminalität im Internet:                                 - Tipps der Kriminalprävention                                -   Wenn es trotzdem passiert
  Die 10 wichtigsten Tipps                                  - Tipps für soziale Netzwerke
                                                            - Worauf Jugendliche und Eltern achten                        Raub....................................................46
Sicherheit im öffentlichen Raum.......... 18                  sollten                                                     - Straßen- bzw. Handtaschenraub
- Seminare und Workshops                                    - Tipps und Empfehlungen für Kinder und                       - Empfehlung der Kriminalprävention
  „Sicher bewegen im öffentlichen Raum“                       Jugendliche
                                                                                                                          - Bankanschlussraub
- Training für Frauen und Mädchen                           - Tipps und Empfehlungen für Eltern
                                                                                                                          - Empfehlung der Kriminalprävention
                                                                                                                          - Raub auf Geschäftslokale
Gewalt.................................................20   Betrug.................................................. 36
                                                                                                                          - Empfehlung der Kriminalprävention
- Sicherheit für Kinder                                     - Allgemeines
                                                                                                                          - Wenn es doch zu einem Raubüberfall
- Was vermittle ich meinem Kind?                            - Trickbetrug                                                   kommt – Was tun?
- Kinder als Opfer                                          - Geldwechselbetrug
- Hinschauen und erkennen                                   - Notfall E- Mail                                             Diebstahl .............................................50
- Gewalt an Kindern – oft ein                               - Cold Calling                                                - Allgemeine Maßnahmen
  Wiederholungsdelikt                                       - Finanzagent „Money Mule“                                    - Abwesenheitsnotizen
- Ansprechpersonen                                          - Bestell-, Waren-, oder                                      - Empfehlung der Kriminalprävention
- Dokumentation                                               Dienstleistungsbetrug
                                                                                                                          - Handydiebstahl
- Verpflichtende Meldung                                    - Zwischen Tür und Angel –
                                                              Dienstleistungsbetrug                                       - Empfehlung der Kriminal Prävention
- Gewalt in der Privatsphäre
                                                            - Bestellbetrug                                               - Handy weg – was tun?
- Frauen - Helpline Hilfe von außen
                                                            - Vorauszahlungsbetrug                                        - Wo finde ich die IMEI – Nummer?
- Betretungsverbot
                                                            - Vorgehensweise der Täter                                    - Taschendiebstahl
- Was umfasst das Betretungsverbot?
                                                            - Wie kommen Täter an Ihr Geld?                               - Allgemeine Maßnahmen
- LeiterInnen von Kindergärten und Schulen
                                                            - Inkasso – Betrug                                            - Tricks beim Taschendiebstahl
- Gefährder und Opfer
                                                            - Love Scam oder Romance Scam                                 - Vorsicht bei Menschenansammlungen
- Gewaltschutzzentrum
                                                            - Mietbetrug                                                  - Empfehlung der Kriminalprävention
- Schutz durch das Gericht
                                                            - Wie schützt man sich?                                       - Die „gefährlichsten“ Plätze für den
- Schutz auch auf dem Weg zur Arbeit                                                                                        Taschendiebstahl
                                                            - Tipps des Bundeskriminalamtes
                                                                                                                          - Trickdiebstahl
Selbstschutz......................................... 28    - Enkel- oder Neffenbetrug
                                                                                                                          - Allgemeine Maßnahmen
- Allgemeines                                               - Empfehlung der Kriminalprävention
                                                                                                                          - Empfehlung der Kriminalprävention
- Was können Sie tun?
- So schützen Sie sichTipps der                             Hilfe für ältere Menschen..................... 42
  Kriminalprävention                                        - Allgemeines                                                 Verein Sicher Leben in Graz ................. 54
                                                            - Beratung im SINFO                                           Verein Weichenstellwerk ..................... 55
Sexuelle Gewalt...................................30        - Zeitschaltuhren
                                                                                                                          Das Weichenstellwerk ......................... 56
- Kinderpornografie                                         - Abwesenheit von zu Hause
- Grooming                                                  - Nachbar                                                     Die Musigranten .................................. 58
- Tipps für Eltern, Lehrer und                              - Anrufbeantworter                                            Das SINFO in Graz ................................60
  Bezugspersonen
                                                            - Leiter und Aufstiegshilfen                                  Moderne, urbane Sicherheitsarbeit -
- Empfehlung der Kriminalprävention
                                                            - Alles zu?                                                   eine Betrachtung des Autors ............... 62

                                                                                                                                                           Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                                                       3
Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Liebe Marktbesucher!

    Gerade im dichten Gedränge, sei es bei Großveranstaltungen, in
    Straßenbahnen zu Hauptstoßzeiten oder im hektischen Gedränge auf
    Bahnhöfen und Plätzen, haben insbesondere Taschendiebe ein breites
    Betätigungsfeld. In Zeiten von Corona sind Menschenansammlungen derzeit
    ein schwer vorstellbares Bild, jedoch wird die alte Normalität hoffentlich bald
    wieder einkehren.

    Reges Treiben herrscht jedoch auch gerade an starken Einkaufstagen und
    an Wochenenden auf unseren Bauernmärkten. Selbstverständlich ist dieser
    Umstand absolut begrüßenswert, denn die Grazer Bauernmärkte sind als
    reine Produzentenmärkte mit rund 400 Marktbeschickern österreichweit ein
    Unikum und versorgen die städtische Bevölkerung das ganze Jahr hindurch
    täglich frisch mit saisonalen Lebensmitteln aus der Region.

    Langfinger machen jedoch leider vor den Märkten nicht Halt und nutzen reges
    Treiben, um ihren kriminellen Machenschaften nachzugehen. Daher möchte
    ich Sie hier zur Vorsicht mahnen. Meist handelt es sich um internationale
    Täter, oft treten diese in Gruppen auf und manchmal kommen auch speziell
    „trainierte“ Kinder zum Einsatz. Die trickreichen Taschendiebe rempeln ihre
    Opfer „versehentlich“ an oder beschmutzen diese beispielsweise mit Eis und
    nutzen diese Ablenkung dann, um Wertsachen zu stehlen. Insbesondere ältere
    Frauen sind besonders gefährdet: ein Griff in die offene Handtasche geht
    schnell und Gegenwehr ist leicht zu überwinden... Tragen Sie grundsätzlich
    niemals viel Bargeld mit sich und verteilen Sie ihre Wertsachen auf mehrere
    Taschen. Geldbörsen tragen Sie am Besten in den vorderen Hosentaschen.
    Handtaschen sollten vor dem Körper getragen werden.

    Unsere Polizei leistet bei der täglichen Verbrechensbekämpfung Großartiges!
    Doch stoßen unsere Uniformierten auch manchmal an ihre Grenzen. Hier kann
    jeder Einzelne mit Eigenverantwortung Mithilfe leisten. Durch aufmerksames
    Verhalten lässt sich oftmals der Schaden minimieren und bestenfalls der
    Ernstfall gänzlich verhindern. Dieser Ratgeber gibt praktische Verhaltensregeln
    und Tipps, damit Sie nicht zum Opfer werden.

    Gemeinsam sind wir sicher - auch auf unseren Bauernmärkten,

    Ihr Mario Eustacchio!

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Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Liebe Grazerinnen und Grazer!
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Bauernmärkte!

Unsere Bäuerinnen und Bauern decken nicht nur unseren Tisch. Gerade
als Direktvermarkter sind sie auch täglich sicht- und erlebbare Partner der
Menschen in der Stadt. Noch selten war es so wichtig wie jetzt, regionale
und lokale Produkte und Dienstleistungen wertzuschätzen, müssen wir doch
alle gemeinsam unser soziales und wirtschaftliches Miteinander wieder in
Schwung bringen.

„Landwirt schafft Sicherheit“ ist das Motto der hier vorgestellten Aktion von
„Sicher Leben“. Und dieser Slogan darf in einem doppelten Sinn verstanden
werden. Auf unseren Bauernmärkten gibt es nun nicht mehr nur höchste
Lebensmittelsicherheit, sondern viele konkrete und praktische Tipps für
mehr Sicherheit im Alltag. Beides können Sie nun einfach mit nach Hause
nehmen!

Ich danke allen, die sich an dieser Aktion beteiligen.
Und passen Sie gut auf sich auf!

Ihr
Siegfried Nagl
Bürgermeister der Stadt Graz

                                                                  Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                              5
Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Wissen ist Macht                                                           Wir wollen einen neuen Weg gemeinsam gehen!

                                       Wissen ist Macht. Diese Aussage                                      Gemeinsam sicher in der Steier-
                                       von Francis Bacon lässt sich auch                                    mark!
                                       auf unsere Initiative übertragen: Wir                                Als Landespolizeidirektor liegt mir
                                       können uns nur vor Gefahren schüt-                                   die Sicherheit älterer Bürgerinnen
                                       zen, die wir auch kennen!                                            und Bürger besonders am Herzen.
                                       Haben wir eine Gefährdung erfasst,                                   Betrüger sind einfallsreich und
                                       können mit Unterstützung von Ex-                                     machen sich gezielt und systema-
                                       pertinnen und Experten Strategien                                    tisch auf Opfersuche. Die Polizei
                                       entwickelt werden, um ihnen best-                                    ist daher bestrebt, die Menschen
                                       möglich zu begegnen. Und darum                                       kriminalpräventiv zu erreichen, um
                                       geht’s. Wir helfen Ihnen, sich zu                                    sie vor Straftätern und deren Vorge-
                                       wappnen und sind immer da, wenn                                      hensweisen zu warnen. Dazu bedie-
                                       Sie uns brauchen!                                                    nen wir uns zahlreicher Mittel, wie
    Gen.Major Gerhard Lang,                                                    Gerald Ortner,
                                                                                                            unter anderem Radio, Fernsehen,
                                  Ich gratuliere daher meinen Grazer
    Direktor des Bundeskriminalamtes                                           Landespolizeidirektor        Internet aber auch der herkömmli-
                                  Kolleginnen und Kollegen zur Initia-                                      chen Printmedien. Es kommt jedoch
    tive „Landwirt schaf(f)t Sicherheit“ und der Stadt Graz zu ihrem           aber trotz aller Bemühungen vor, dass wir gewisse Teile der Bevöl-
    österreichweit wohl einzigartigen Engagement in dieser Sache!              kerung mit unseren Botschaften nur eingeschränkt erreichen.

    Gerne unterstütze ich persönlich aber auch alle meine Mitarbei-            Da es unser eigenes umfangreiches Präventionssystem sehr gut
    terinnen und Mitarbeiter sowie jede Bemühung, Kriminalität und             ergänzt, unterstütze ich konkret die Aktion „Landwirt schaf(f)t
    Kriminalitätsangst in unserem Land niedrig zu halten, weil Ihre Si-        Sicherheit“, da im Umfeld von Bauernmärkten auch zusätzliche
    cherheit eine Frage unser aller Lebensqualität ist! Mit derartigen         Teile der Bevölkerung gut erreicht werden können. Die polizeiliche
    Initiativen ist ein gesundes und freudvolles Leben mit Sicherheit          Initiative GEMEINSAM.SICHER zielt auf den Dialog und das Sicher-
    garantiert. Und das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!                   heitsgefühl der Menschen ab und so bin ich dankbar, dass diese In-
                                                                               itiative zusätzlich über verlässliche Partner wie den Verein SICHER
    Ihr                                                                        LEBEN IN GRAZ verfügt.
    Generalmajor Gerhard Lang
    Direktor des Bundeskriminalamtes                                           Das Stadtpolizeikommando Graz geht bei diesen Schwerpunkt-
                                                                               aktionen mit speziell geschulten Präventionsbeamtinnen und
                                                                               Präventionsbeamten aktiv auf die Menschen zu und unterstützt
                                                                               somit tatkräftig die Initiative.

                                                                               Sich sicher zu fühlen stellt ein Grundbedürfnis dar, nur gemein-
                                                                               sam können wir das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung
                                                                               steigern.

                                                                               Ihr
                                                                               Gerald Ortner
                                                                               Landespolizeidirektor

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Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Städte brauchen neue Antworten in der                                 Die steirischen Bäuerinnen und Bauern geben täglich
Kriminalitätsbekämpfung!                                              ihr Bestes, um Sie mit gesunden Lebensmitteln zu
                                                                      versorgen, mit Sicherheit!
                              Die Polizei ist gefordert. Kaum ver-                                 Die Krise der vergangenen Monate
                              meint man ein kriminelles Problem                                    hat uns gezeigt, wie wichtig eine
                              einigermaßen erkannt und die Ver-                                    sichere Versorgung mit regionalen
                              folgung von Tätern/Tätergruppen                                      Lebensmitteln für unsere Bevölke-
                              möglich gemacht zu haben, tut sich                                   rung ist. Der persönliche Kontakt
                              etwas Neues auf. Eine neue Delikts-                                  zwischen Produzenten und Konsu-
                              gruppe oder eine neue Vorgangswei-                                   menten auf den Bauernmärkten
                              se des Täters, neue Opfer….                                          stärkt das Vertrauen der Kunden
                              Eine Stadt ist ein sehr komplexes                                    zu heimischen Lebensmitteln. Das
                              Gemeinwesen, das viel Raum für                                       Thema Sicherheit beschäftigt uns
                              Anonymität bietet. Durch die un-                                     aber auch abseits des Essens tag-
                              glaubliche Dichte von nahezu einer                                   täglich, sei es im Straßenverkehr,
                              halben Million Menschen, die die                                     in unserem Wohnumfeld oder in
Obstlt. Gerhard Lachomsek,
                              Stadt Graz tagsüber bevölkern, bie-     Ing. Manfred Kohlfürst,      der Freizeit. Ich danke den Verant-
Leiter Kripo Graz             ten sich ungeahnte Möglichkeiten        Kammerobmann Bezirkskammer   wortlichen der Aktion „Sicher Le-
                              für potentielle Straftäter.             Graz und -Umgebung           ben in Graz“ für Ihre Initiative. Die
                                                                                                   steirischen Bäuerinnen und Bauern
Die Computerkriminalität und neue Betrugsformen vor allem ge-         geben täglich ihr Bestes, um Sie mit gesunden Lebensmitteln zu
genüber älteren Menschen fordern uns täglich heraus und lassen        versorgen, mit Sicherheit!
uns auch über neue Wege nachdenken.
                                                                      Ihr
„Gemeinsam Sicher“ ist so ein Weg, der auf Zusammenarbeit mit         Ing. Manfred Kohlfürst
den Bürgerinnen setzt, bei der wechselseitige Information und         Kammerobmann Bezirkskammer Graz und -Umgebung
Vertrauen im Vordergrund stehen. Mit dieser neuen Broschüre ist
ein wichtiger Schritt zur richtigen Information gesetzt.

„Sicher Leben in Graz“ ist ein Garant für eine erfolgreiche Zusam-
menarbeit zwischen der Polizei und der Stadt Graz, weil dieser Ver-
ein seit Jahren genau weiß, wo der Schuh drückt und wo man mit
guten Ratschlägen in jeder denkbaren Situation helfen kann.

Lassen Sie sich auf uns ein und gehen Sie mit uns ein Stück des
Weges für ein sicheres Graz!

Ihr
Oberstleutnant Gerhard Lachomesk
Kripo Graz

                                                                                                               Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                           7
Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Den heimischen Bäuerinnen und Bauern ist es ein Herzensanliegen, den Tisch der Steirerinnen und Steirer
                                      mit hochwertigen und sicheren Lebensmitteln zu decken. Darauf ist auch in schwierigen Zeiten Verlass.
                                      Es freut mich sehr, dass die Polizei die Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit teilt und die Bedeutung der
                                      Land- und Forstwirtschaft als verlässlichen Versorger hervorstreicht. Die wertvolle Polizeiaktion „Landwirt
                                      schaf(f)t Sicherheit“ bestärkt außerdem die Steirerinnen und Steirer, vermehrt heimisch und saisonal
                                      einzukaufen.

                                      Ihr
                                      Franz Titschenbacher
                                      Landwirtschaftskammer-Präsident

    Franz Titschenbacher
    Landwirtschaftskammer-Präsident

                                      Liebe Grazerin! Lieber Grazer!

                                      Wie gesunde Ernährung, ist auch das Leben in Sicherheit eine Frage unserer Lebensqualität!
                                      Wir bemühen uns mit unserem Verein Sicher Leben in Graz möglichst alle Schichten der Gesellschaft zu
                                      erreichen und wenden uns jetzt mit ein paar besonders dringlichen Themen – wie zum Beispiel Gewalt gegen
                                      Frauen und Kinder, aber auch die Cyberkriminalität - an Sie, die Kunden und Kundinnen der Bauernmärkte
                                      sind.

                                      Wir wissen, dass Sie, die hier ihre Lebensmittel kaufen, bewusst und gesund leben wollen. Zu diesem
                                      Wunsch nach höherem Wohlbefinden gehört aus meiner Sicht auch der Wunsch nach einem sicheren
                                      Leben!

                                      Und dazu wollen wir einen kleinen Beitrag leisten!
    Dr. Gstirner Klaus
    Arzt und Psychotherapeut          Ihr
                                      Dr. Gstirner Klaus
                                      Obmann des Vereines „Sicher Leben in Graz“

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Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
GEMEINSAM SICHER IN DER STEIERMARK
Neues polizeiliches Denken und Handeln
geht seinen Weg

Seit 1. 4. 2020 koordiniert Kontrollinspektor Leo Josefus für die steiri-
sche Polizei die „Gemeinsam Sicher Strategie“. Mit ihm ist ein Garant
für die Fortsetzung der Arbeit mit den Bürgerinnen, die Beschreitung
eines Weges für eine neue, moderne Sicherheitsarbeit für die steiri-
schen Städte und Gemeinden gewählt worden.

Kommunikation ist ihm in die Wiege gelegt. Der ehemalige Presse-
sprecher der steirischen Polizei hat sich mit dem neuen Arbeitsfeld
auch einiges vorgenommen. Als gebürtiger Fellbacher kennt er auch
die städtischen und kommunalen Probleme.
                                                                            Kontrollinspektor Leo Josefus, der neue Korodinator
Gemeinsam mit Kontrollinspektor Manuel Leitner, als städtischen Ko-                    von Gemeinsam Sicher in der Steiermark
ordinator, wird auch die Stadt Graz mit ihren Problemen entsprechen-
de Unterstützung finden!

Wir wünschen unseren Kollegen für die schöne und gleichsam heraus-
fordernde Arbeit viel Kraft, Geduld und Glück!

                                                                            Kontrollinspektor Manuel
                                                                            Leitner (bei seiner Arbeit im
                                                                            Weichenstellwerk) als Koordinator
                                                                            der Gemeinsam Sicher Strategie
                                                                            in Graz

                                                                                               Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                  9
Landwirt schaf(f)t - Sicher Leben Graz
Alle Straftaten weisen folgendes Verhaltensmuster auf:

     ES GIBT EINEN MOTIVIERTEN
        TÄTER,EIN GEEIGNETES
       ZIEL ODER OPFER SOWIE
       DIE ABWESENHEIT VON
            BEOBACHTERN!

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WENN ES FÜR SIE KOMISCH IST ,
                            IST ES AUCH KOMISCH!
Ja, es gibt viel Information zu allen Lebens- und Problembereichen.     Bauchgefühl stärker als bisher hören und indem wir die, in diesem
Selten allerdings ist es gelungen, diese kompakt in einem Werk zu-      Büchlein enthaltenen, Tipps und Ratschläge beherzigen.
sammenzufassen. So, dass der/die Interessierte Leser/in sich gut in-
formiert fühlt, sich aber nicht ängstigen muss, schon in der nächsten   Ich bedanke mich bei den Kollegen des Bundeskriminalamtes in Wien, im
Minute Opfer einer Straftat zu sein.                                    Besonderen bei Generalmajor Franz Lang für die Unterstützung bei der
                                                                        Entstehung dieses Ratgebers.
Ja, wir alle können etwas tun. Wir können dazu beitragen, es poten-
tiellen Tätern schwer zu machen, indem wir eine gut funktionierende     Werner Miedl
Nachbarschaft haben und diese auch pflegen, indem wir auf unser         Autor

                                                                                                                     Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                11
INTERNETKRIMINALITÄT

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AUSSPÄHEN VON DATEN                                                        zur Eingabe von persönlichen Daten wie Passwörter usw. auf.
Unter dem Begriff „Ausspähen von Daten“ werden alle Methoden von       •   Internetseiten, auf denen man sensible Nutzerdaten eingeben
Social Engineering verstanden, die das Ziel haben, dem Täter jedwede       muss, erkennen Sie an den Buchstaben „https“ in der Adresszei-
Information über das Opfer zu verschaffen.                                 le der Webseite und einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im
                                                                           Internet-Browser. Weiters sind sichere Webseiten auch an einer
Die Vorgehensweisen der Täter sind dabei unterschiedlich: Sie erlan-       grün hinterlegten Adresszeile oder an einem grün hinterlegten
gen mit Tricks Zutritt zu Gebäuden und Computersystemen, durch-            Zertifikatszeichen erkennbar, wenn sich der Betreiber einer un-
wühlen den Abfall oder erfragen telefonisch oder durch persönliche         abhängigen Prüfung unterzogen hat.
Gespräche wichtige Details, Passwörter, Zugangscodes usw. aus dem
Leben einer Person oder eines Unternehmens.                            •   Überprüfen Sie die Adresszeile des Webbrowsers! Oft reicht
                                                                           ein Blick, um zu erkennen, dass es sich gar nicht um die richtige
Die Täter nutzen dabei gerne die Hilfsbereitschaft und                     Website handelt. Sind Sie sich nicht sicher, geben Sie die Ihnen
Freundlichkeit aus.                                                        bekannte und gewohnte Adresse per Hand ein!
                                                                       •   Richten Sie sich Ihre wichtigen Homepages, wie zum Beispiel
PISHING                                                                    Bankzugang etc. als Favoriten in Ihrem Browser ein und verwen-
bezeichnet den Versuch, persönliche Daten über das Internet zu er-         den Sie nur diese! Stellen Sie so sicher, dass Sie nur die offiziellen
langen. Via E-Mails oder betrügerische Webseiten werden persönliche        Seiten verwenden!
Daten oder Informationen wie Kreditkartennummern, Kontodaten
sowie Zugangsdaten zu Ihren E-Mail- und weiteren Accounts abge-        •   Wichtig ist der Schutz durch Passwörter: Soweit möglich, ver-
fragt.                                                                     wenden Sie nicht das gleiche Passwort für mehrere Dienste –
                                                                           etwa E-Mail-Konto, Online-Shops und Communitys! Je länger
  Zur Vorgehensweise der Täter:                                            und komplexer ein Passwort ist, desto schwerer ist es zu kna-
  Phishing gibt es in unterschiedlichsten Varianten.                       cken. Es sollte mindestens acht Zeichen lang sein und aus einer
                                                                           zufälligen Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen
 •   Fingierte E-Mails etwa sollen beim Adressaten den Eindruck er-        und Sonderzeichen bestehen. Ein solches könnte leicht erstellt
     wecken, sie kämen von einer Bank oder einem Online-Auktions-          werden, indem sich der Benutzer einen Satz überlegt und von
     haus.                                                                 jedem Wort den ersten Buchstaben sowie alle Zahlen und 2 Son-
                                                                           derzeichen verwendet (zum Beispiel der Satz: „Ich bin am 1. Jän-
 •   Die Empfängerin oder der Empfänger wird aufgefordert, einen
                                                                           ner 1970 geboren.“ ergäbe das Passwort: Iba1.J1970g.).
     Link anzuklicken, vom dem sie oder er zu einer meist täuschend
     echt aussehenden Betrugs-Webseite geleitet wird.                  •   Wer sich die zahlreichen Codes schwer merken kann, dem hel-
 •   Dort wird das Opfer unter einem Vorwand gebeten, seine per-           fen so genannte Passwort-Safes. Das sind PC-Programme, mit
     sönlichen Daten – darunter auch Passwörter, Pins und Tans –           denen sich Geheimzahlen sicher speichern lassen. Der Anwen-
     einzutragen. Im Schadensfall nehmen Sie bitte sofort mit dem          der braucht sich dann nur noch ein Haupt-Passwort zu merken,
     betroffenen Dienstleister (Bankinstitut, PayPal, Ebay, Amazon         welches natürlich entsprechend schwer zu erraten sein sollte.
     usw.) Kontakt auf, informieren diesen von dem Vorfall und ver-    •   Sind Sie sich unsicher, ob Sie ein Passwort bekannt gegeben ha-
     anlassen nötigenfalls die sofortige Sperre.                           ben, dann ändern Sie zuerst das Passwort und melden Sie diesen
 •   Danach erstatten Sie bitte umgehend Anzeige auf einer Polizei-        Vorgang an die Betreiber der Homepage bzw. dem Unterneh-
     inspektion!                                                           men!
                                                                       •   Den Anweisungen solcher Mails sollte man keinesfalls nach-
                                                                           kommen, sondern sie unverzüglich aus dem Account löschen.
 Empfehlungen der Kriminalprävention:
                                                                           Kreditkarten- und Bankinstitute sowie Online-Shops würden Sie
                                                                           niemals per E-Mail zur Bekanntgabe von Daten auffordern.
 •   Kein seriöses Unternehmen oder Bankinstitut fordert per E-Mail

                                                                                                                        Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                    13
10 TIPPS GEGEN KRIMINALITÄT IM INTERNET
     Schutz des PC                                                          E-Mails und Chat
     An oberster Stelle steht eine gute Sicherheitsausstattung für Ihren    Öffnen Sie nur E-Mails, die von vertrauenswürdigen Absendern stam-
     Computer. Um den PC vor schädlichen Dateien zu schützen, sollten       men. Dubiose Mails von Unbekannten möglichst sofort löschen!
     vor der ersten Nutzung des Internets ein Anti-Viren-Programm und       Schadprogramme verbergen sich oft in Grafiken oder E-Mail-Anhän-
     eine Firewall installiert werden. Für diese Schutzprogramme, das Be-   gen. Verdächtige Dateien sollten Sie auf keinen Fall öffnen! Vorsicht
     triebssystem und den Internet-Browser werden regelmäßig von den        auch vor angeblichen E-Mails von Kreditinstituten: Banken bitten
     Herstellern Aktualisierungen, so genannte Updates, angeboten, die      Kunden nie per Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Auch in
     auch automatisiert abgerufen werden können. Es wird empfohlen,         Communitys empfangene E-Mail-Anhänge sollten mit einem Schutz-
     diese Updates umgehend zu installieren. Das gilt auch für auf dem PC   programm überprüft werden. Riskant können auch Chat-Nachrichten
     installierte Anwendungsprogramme. Da Schadsoftware zunehmend           von Unbekannten sein: Kriminelle versenden oft Links zu Webseiten
     über externe Datenträger wie CDs oder USB-Sticks verbreitet wird,      mit Viren. Das Aufrufen dieser Seiten installiert Ihnen möglicherweise
     sollten diese vor der Nutzung auf Viren geprüft werden.                eine Schadsoftware (Malware).

14
Software
Achten Sie darauf, welche Software oder Zusatzprogramme („Plug-
Ins“) Sie installieren. Eine Gefahr sind Schadprogramme, die in Gratis-
Downloads oder Raubkopien von dubiosen Anbietern versteckt sind.
Gesundes Misstrauen hilft: Wenn Zweifel an der Seriosität bestehen,
besser auf Download und Installation einer Software verzichten.

Tauschbörsen
Wer im Internet mit Unbekannten Dateien tauscht, riskiert eine In-
fektion seines PCs mit Schadprogrammen. Zudem ist der Tausch von
urheberrechtlich geschützten Musik-, Film- oder Software-Kopien
strafbar und kann gegebenenfalls neben Geld- und Freiheitsstrafen zu
Schadenersatzansprüchen der Rechteinhaber führen.
                                                                          Online-Banking
                                                                          Beim Online-Banking sollte man die offizielle Adresse der Bank immer
Online-Shopping                                                           direkt eingeben oder über eigene Lesezeichen, so genannte Favoriten,
Zeichen für die Seriosität eines Online-Shops sind ein Impressum mit      aufrufen. Maßgeblich ist die Adresse, die die Bank in ihren offiziellen
Nennung und Anschrift der Firma, des Geschäftsführers oder einer          Unterlagen angibt. Die Verbindung zum Bankcomputer muss wie bei
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UID-Nummer) sowie klare               Bezahlvorgängen verschlüsselt sein (erkennbar an den Buchstaben
Geschäftsbedingungen (AGB). Kunden sollten auch die Datenschutz-          „https“ in der Adresse der Webseite). Für Überweisungen und andere
erklärung lesen. Manche Shops werden von unabhängigen Experten            Kundenaufträge sind Transaktionsnummern (TANs) nötig. In den An-
geprüft und erhalten ein Zertifikat oder Siegel. Auch der Kunde kann      fängen des Online-Bankings konnten die Nutzer einen solchen Code
Kontrolle ausüben: Auf vielen Shopping-, Preisvergleichs- und Auk-        aus einer Liste frei wählen. Sicherer ist das iTAN-Verfahren, bei dem
tionsseiten werden Händler beurteilt. Gute Bewertungen können ein         die Codes nummeriert sind. Ein Zufallsgenerator der Bank bestimmt,
Hinweis auf seriöse Geschäftspraktiken sein. In jedem Fall ist jedoch     welche TAN eingegeben werden muss. Noch weniger Chancen ha-
eine Portion gesundes Misstrauen angebracht – vor allem auf Websei-       ben Kriminelle beim TAN-Verfahren: Die TAN wird dem Kunden aufs
ten mit Angeboten weit unter dem tatsächlichen Wert. Weiterführen-        Handy geschickt und ist nur kurzzeitig gültig. Weitere Schutzverfah-
de Informationen sowie „nicht zu empfehlende Webseiten“ bieten die        ren sind eTAN und HBCI, bei denen der Kunde als Zusatzgeräte einen
verschiedenen nationalen und internationalen Konsumentenschutz-           TAN-Generator oder ein Kartenlesegerät nutzt. PC-Nutzer sollten ihre
organisationen (www.europakonsument.at).                                  Bank fragen und das modernste verfügbare Verfahren wählen.
                                                                          Besondere Vorsicht gilt, falls mehrere Transaktionsnummern auf ein-
Bezahlung im Web                                                          mal abgefragt werden: Dann ist Phishing im Spiel. Phishing ist eine
Beim Kauf von Waren im Internet ist allgemein Vorsicht geboten,           Art von Diebstahl persönlicher Daten über das Internet. Über E-Mails
insbesondere bei Vorauszahlung. Zur Bezahlung sollten Konto- oder         oder betrügerische Webseiten wird versucht, persönliche Daten oder
Kreditkartendaten über eine verschlüsselte Verbindung übertragen          Informationen wie Kreditkartennummern, Kennwörter, Kontodaten
werden, erkennbar an den Buchstaben „https“ in der Adresszeile der        usw. abzufragen. In diesem Fall informieren Sie bitte sofort Ihr Bank-
Webseite und einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im Internet-            institut!
Browser. Sichere Webseiten sind auch an einer grün hinterlegten Ad-
resszeile oder an einem grün hinterlegten Zertifikatszeichen erkenn-      Private Infos, Fotos und Passwörter
bar, wenn sich der Betreiber einer unabhängigen Prüfung unterzogen        Die meisten Menschen würden im Alltag kaum Unbekannten ihr Pri-
hat. Zahlungen können per Lastschrift, Kreditkarte oder Rechnung          vatleben offenbaren. Dies gilt besonders im Umgang mit privaten
erfolgen. Es gibt auch seriöse Bezahldienste, bei denen die Bankdaten     Fotos und persönlichen Daten, wie z.B. Telefonnummern oder Wohn-
einmalig hinterlegt werden. Vorkasse per Überweisung ist zwar weit        adressen. Einmal veröffentlicht, können Fotos negative Auswirkung,
verbreitet, gilt aber generell als sehr viel riskanter.                   z.B. in Form von Mobbing, Erpressung, sexuellem Missbrauch, auf das

                                                                                                                        Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                    15
weitere Leben haben. Auch im Web haben es die Nutzer in der Hand,        betreiben Beihilfe zum Betrug oder zur Geldwäsche und müssen mit
     den Zugang zu privaten Infos zu beschränken. Nur gute Bekannte           strafrechtlichen Folgen und Schadenersatzansprüchen rechnen.
     sollten in entsprechenden Foren und Communitys Zugriff auf Fotos
     oder Kontaktdaten erhalten. Je weniger von der eigenen Privatsphä-       Apps und Abofallen
     re frei zugänglich ist, desto weniger Angriffsfläche wird potenziellen   Seien Sie sich bewusst, dass Apps Kosten verursachen sowie sensible
     Tätern und anderen unbefugten Nutzern geboten. Seien Sie bei der         Nutzerdaten übertragen können! Dies kann oftmals passieren, ohne
     Weitergabe Ihrer E-Mailadresse oder bei der Eintragung Ihrer Daten       dass diese für die Funktion der Apps notwendig sind. Installieren Sie
     in Internetformulare vorsichtig. Gehen Sie immer davon aus, dass         daher nur Apps über die offiziellen App-Shops, da diese überprüft
     Ihre Daten weitergegeben und missbraucht werden können. Bei vie-         bzw. bei Problemen mittels Fernlöschung von Ihrem Handy entfernt
     len Online-Services müssen sich die Nutzer registrieren. Meist werden    werden! Seien Sie besonders bei kostenlosen Apps vorsichtig!
     Benutzername und Passwort festgelegt. Soweit möglich, verwenden
     Sie nicht das gleiche Passwort für mehrere Dienste –etwa E-Mail-Kon-     •   Achtung geboten ist zudem bei Online-Diensten, bei denen eine
     to, Online-Shops und Communitys. Je länger ein Passwort ist, desto           Registrierung erforderlich ist. Neben der breiten Masse der seriösen
     schwerer ist es zu knacken. Es sollte mindestens acht Zeichen lang           Werbeangebote gibt es auch Fallen, bei denen versteckt Bestellun-
     sein und aus einer zufälligen Reihenfolge von Groß- und Kleinbuch-           gen oder Abo-Verträge abgeschlossen werden.
     staben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Ein solches könnte leicht     •   Die Nutzer werden dabei nicht ausreichend über die Vertragsbedin-
     erstellt werden, indem sich der Benutzer einen Satz überlegt und von         gungen und Preise informiert. Oft wird dies erst im Nachhinein be-
     jedem Wort den ersten Buchstaben sowie alle Zahlen und Sonderzei-            merkt, wenn Rechnungen bzw. Inkassoschreiben eingehen.
     chen verwendet. (zum Beispiel der Satz: „Ich bin am 1. Jänner 1970 ge-   •   Hilfestellung hierbei bietet einerseits die Watchlist des Internetom-
     boren.“ ergäbe das Passwort: Iba1.J1970g.) Speichern Sie weiters keine       budsmannes, andererseits fungiert dieser auch als außergerichtli-
     Passwörter (PIN, TAN...) auf dem PC! Mitarbeiter von Banken werden           che Schlichtungsstelle in Streitfragen. Im Internet zu finden unter
     Sie nie nach Zugangsdaten fragen. Anfragen per Mail kommen in der            www.ombudsmann.at
     Regel ausschließlich von Betrügern.

     Angebote als Waren- oder Finanzagenten
     Angebote im Internet oder per E-Mail als Waren- oder Geldvermitt-
                                                                                      VERDÄCHTIGE SACHVERHALTE
     ler zu arbeiten, sind konsequent abzulehnen. Der Vermittler dient              IM INTERNET BITTE MELDEN UNTER:
     den Tätern zur Verschleierung ihrer Identität. Web-Nutzer, die sich                       against-cybercrime@bmi.gv.at.
     auf dubiose Angebote einlassen und Waren oder Gelder weiterleiten,

16
„BAUERN SCHAFFEN
                               SICHERHEIT BEI DEN
                               LEBENSMITTELN,
Siegfried Nagl
                               SICHER LEBEN IN GRAZ
Bürgermeister der Stadt Graz
                               SORGT GEMEINSAM
                               MIT DER POLIZEI FÜR
                               DIE SICHERHEIT IM
                               ALLTAG. GEMEINSAM
                               SICHERN SIE UNSERE
                               LEBENSQUALITÄT!“

                                                      Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                 17
SICHERHEIT IM ÖFFENTLICHEN RAUM

     Das SINFO bietet Workshops und/oder Vorträge im Rahmen
     des Programms „Sicherheit im öffentlichen Raum“ an.                                                 Dr. Stefan Hoflehner, Leiter des SINFO Graz

     Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht die Vorbeugung sexueller bzw.
     körperlicher Übergriffe auf Personen im öffentlichen Raum, wobei der Fokus auf
     Frauen bzw. Mädchen ab 16 Jahren gelegt wird.

     Thematisiert werden
      >> das eigene Auftreten > Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung > Vorbeugung im täglichen Leben > Handlungsoptionen während und nach einer gefährlichen Situation
Seminare und Work-
                                   shops im SINFO mit                  Qualifikationen:
                                   Markus Schimpl                       • Selbstbehauptung für SeniorInnen (im SINFO) seit dem Juli
                                                                          2017 durchgehend.
                                   Als Sicherheitsexperte und Au-
                                   tor (ICH RETTE MICH) konn-            •   Fachkommentare im Magazin des Innenministeriums
                                   te Markus Schimpl seit 1991               SICHERHEIT 11-12/2018, 05-06/2019, 01-02/2020
                                   im staatlichen und zivilen Si-        •   Deeskalationskurse für die Österreichische
                                   cherheitswesen       Erfahrungen          Gesundheitskasse
                                   sammeln. Vor allem als Si-
                                   cherheitsberater und Personen-        •   Vorträge, Deeskalationskurse
                                   schutzexperte kann er auf eine        •   ICH RETTE MICH - einzigartiger Ratgeber zum Thema
                                   umfangreiche nationale und                Sicherheit (Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und
                                   internationale Einsatz- und Be-           Prävention) für alle Altersgruppen von 06-99 Lj.
Markus Schimpl                     rufserfahrung     zurückgreifen.
                                   Zudem war er ein Jahrzehnt als        •   Stadt Graz hat für alle städtischen Grazer Schulen mein
Ausbilder beim Jagdkommando tätig. Sensibilisieren ohne Angst zu             Buch ICH RETTE MICH für die Schul-/Lehrerbibliothek
machen ist sein Motto. Hauptberuflich gibt er Sicherheitstrainings           gekauft und bereits verteilt
und Vorträge in über 300 österreichischen Schulen, darüber hinaus        •   Seit 2018/2019 in der Lehrerfortbildung der Pädagogischen
noch Sicherheits- und Präventionstrainings für Firmen, Senioren und          Hochschule Steiermark in der Lehrerfortbildung
Menschen mit Behinderung, … Mehr Infos zu ihm und seinem Unter-              als Vortragender zu den Bereichen Altersadäquate
nehmen finden Sie unter ichrettemich.com .                                   Möglichkeiten der Selbstbehauptung, Selbstverteidigung
In den Selbstschutz- und Präventionskursen des Sicherheitsexperten           und Prävention, Deeskalation und Krisenmanagement
Markus Schimpl geht es um das Erkennen und Vermeiden von mög-                tätig.
lichen Gefahren und die Verwendung von Hilfsmitteln zur Selbstver-
teidigung.                                                                   Der jüngste Teilnehmer war 6 Jahre alt und die älteste
                                                                             Teilnehmerin war im 88. Lebensjahr.

Training Selbstschutz für Frauen und Mädchen                             •   Staatlich geprüfter Trainer für Allgemeinkondition (BAFL)
Selbstschutz- und Präventionstraining für Frauen und Mädchen
(ab dem 12. Lebensjahr) und Erwachsene                                   •   1. Dan im Judo
                                                                         •   Miliz Vizeleutnant beim Jagdkommando (10 Jahre als
Kursinhalte:                                                                 Jagdkommandoausbildner tätig gewesen)
Vorzeitiges Erkennen von möglichen Gefahren! Optimaler Stand, Ver-
teidigungsstellung und Basistechnik der Selbstverteidigung (Abwehr,      •   Sicherheitsgewerbe (Bewachungsgewerbe und
Befreiungsgriffe…), Messerabwehr, Kennenlernen von Selbstverteidi-           Personenschutz)
gungshilfsmitteln.

                    Termine: Nach Vereinbarung (Fixtermine ersehen Sie bitte auf unserer Home Page www.sinfo.graz.at)
                               Dauer: insgesamt 4 Stunden | Anmeldungen per SMS 0664 5668863 möglich.

                                                                                                                    Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                               19
GEWALT

20
SICHERHEIT FÜR KINDER                                                     •   Ihr Kind sollte fremde Personen siezen, damit die Umgebung
                                                                              wahrnimmt, dass es diese Person nicht kennt.
Kinder werden zwar immer vor dem „fremden Mann“ gewarnt, aller-           •   Ihr Kind sollte nicht mit fremden Personen mitgehen oder
dings findet der sexuelle Missbrauch von Kindern überwiegend inner-           mitfahren und auch keine Geschenke von diesen Personen
halb der Familien, in der Verwandtschaft oder im engen Bekannten-             annehmen.
kreis statt. Diese Tatsache ist deshalb so problematisch, da oft ein
Abhängigkeitsverhältnis vorherrscht und die Gefahr besteht, dass          •   Fremden Personen sollte Ihr Kind nicht die Wohnungstür
dem Kind nicht geglaubt wird.                                                 öffnen.
                                                                          •   Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es weder persönlich noch am
Der beste Schutz vor Übergriffen jeglicher Form ist ein mit Selbstver-        Telefon oder im Internet Auskünfte an Fremde gibt!
trauen gestärktes Kind, das gelernt hat, auf seine Gefühle zu achten
und ermutigt wird, diese Gefühle auch zum Ausdruck zu bringen.           In Kindergärten und Schulen werden immer wieder Veranstaltungen
                                                                         zu diesem Thema angeboten. Informationen über Präventionsveran-
  Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es                                     staltungen, die seitens der Polizei abgehalten werden, gibt Ihnen die
 •   selbst über den eigenen Körper entscheiden darf und sich gegen
                                                                         Kriminalprävention österreichweit unter der Telefonnummer 059 133.
     Berührungen – auch von Familienmitgliedern – wehren kann.
                                                                         Im Fachhandel und auch im Internet erhalten Sie eine Vielzahl von Li-
 •   sich auf die eigenen Gefühle (gute und schlechte „Bauchgefüh-       teraturempfehlungen.
     le“) verlassen soll.
 •   auch zu Erwachsenen und Familienmitgliedern „NEIN“ sagen
     darf, wenn Grenzen von diesen missachtet werden.
 •   immer ein offenes Ohr für alle Anliegen und Schutz und Hilfe
     bei Ihnen findet.

Übergriffe durch fremde Personen an Kindern sind eher die Ausnah-
me. Wichtig ist es, dass das Selbstbewusstsein des Kindes gestärkt
wird. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über folgende Handlungsmöglich-
keiten:

 •   Wenn Ihr Kind sich bedroht fühlt, soll es auf sich aufmerksam       Kinder als Opfer
     machen: „laut sein“ und bei anderen Personen oder in einem          Gewalt an Kindern kann in physischer, psychischer und sexueller
     Geschäft um Hilfe suchen.                                           Form, aber auch durch Vernachlässigung geschehen. Dabei können bei
                                                                         einem Kind gleichzeitig auch oft mehrere Kategorien zutreffen. Gera-
 •   Auf bekannten, vertrauten Strecken soll Ihr Kind „Rettungsin-
                                                                         de Kinder, die mit Gewalt in Kontakt kommen, sind auf die Sensibilität
     seln“, wie zum Beispiel Geschäfte oder Lokale und Menschen,
                                                                         und professionelle Hilfe ihres Umfeldes und von Außenstehenden an-
     die es im Notfall aufsuchen kann und die Sie in der Folge
                                                                         gewiesen. Eine frühe und adäquate Unterstützung, die zumeist auch
     kontaktieren, kennen.
                                                                         Hilfe für die Erziehungsberechtigten bedeutet, kann helfen, weitere
 •   Ihr Kind sollte Wegstrecken und vor allem den Schulweg mög-         Verletzungen psychischer und physischer Art zu verhindern und auch
     lichst gemeinsam mit anderen Kindern gehen.                         Langzeitstörungen und Traumatisierungen zu vermeiden.
 •   Legen Sie Wegstrecken, die oft gegangen werden, gemeinsam
                                                                         Hinschauen und Erkennen
     mit Ihrem Kind fest!
                                                                         Es gibt eine Vielzahl von Indikatoren, die im Gesamtbild mit anderen
 •   Sie sollen Bescheid wissen, wenn Ihr Kind mit Angehörigen,          Faktoren, wie zum Beispiel Körperhygiene, sprachliche und körper-
     Verwandten oder Freunden mitgeht oder mitfährt.                     liche Entwicklung, zweifelhafte oder unstimmige Entstehungsge-

                                                                                                                      Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                  21
Dokumentation
                                                                               Die Beschreibung und Dokumentation von Verletzungen, die auf
                                                                               Fremdverschulden hinweisen, sind enorm wichtig, da diese zu einem
                                                                               späteren Zeitpunkt nur schwer oder gar nicht mehr rekonstruierbar
                                                                               sind. Es sollte jedem Verdachtsfall nachgegangen werden, da ansons-
                                                                               ten das möglicherweise gefährdete Kind in das Umfeld zurückkehrt,
                                                                               von dem die Gefahr droht.

                                                                               Verpflichtende Meldung
                                                                               Aus rechtlicher Sicht besteht in bestimmten Fällen die Verpflichtung
                                                                               zur Meldung an den Jugendwohlfahrtsträger, der bei der zuständigen
                                                                               Bezirksverwaltungsbehörde, der Bezirkshauptmannschaft, oder beim
                                                                               zuständigen Magistrat (Amt für Jugend und Familie) eingerichtet ist.

                                                                               Dieses beurteilt die Sachlage weiter und entscheidet über die weitere
                                                                               Vorgehensweise. Wenn ein Verdacht vorliegt, kann darüber hinaus zu
                                                                               jedem Zeitpunkt und unter Bedachtnahme der besonderen berufli-
                                                                               chen Rechte und Pflichten, eine Anzeige an die Sicherheitsbehörde er-
                                                                               stattet werden. Keinesfalls sollte der Versuch unternommen werden,
     schichte der Verletzung, Umgang der Familie miteinander usw., einen       selbstständig zu ermitteln.
     Verdacht aufkommen lassen könnten. Verschiedene Personen- und
     Berufsgruppen können Einblicke in diese Entwicklungen haben, etwa         In erster Linie ist es wichtig, sich Klarheit über die Situation zu ver-
     aus dem pädagogischen oder medizinischen Bereich.                         schaffen. Dies kann durch entsprechende Kontaktaufnahme mit den
                                                                               Experten der Jugendwohlfahrt, den zahlreichen Beratungsstellen,
     Gewalt an Kindern – meist Wiederholungsdelikt                             einer Kinderschutzgruppe in Schwerpunktkrankenhäusern oder der
     Dabei ist es hilfreich, nicht nur auf die offensichtliche Verletzung zu   Polizei geschehen. Entscheidend ist es, nicht wegzuschauen!
     achten, sondern auf das gesamte Erscheinungsbild sowie eventuelle
     ältere Verletzungen zu einem Gesamteindruck zusammenzufassen,             Professionelle Hilfe und Unterstützung bieten diverse Organisa-
     da es sich bei Kindesmisshandlung meist um ein typisches Wiederho-        tionen, u.a. der Opfernotruf, die Interventionsstellen bzw. Gewalt-
     lungsdelikt handelt. Dazu zählen unter anderem Bisswunden, Brand-         schutzzentren.
     narben wie etwa durch Zigaretten oder Verbrühen, Striemen oder
     Knochenbrüche.                                                            Gewalt in der Privatsphäre
     Vielfach wird auch versucht, wiederkehrende Verletzungen des Kindes       Gewalt passiert meist dort, wo man sich sicher und geborgen fühlen
     durch häufigen Wechsel des Arztes oder der Krankenanstalt zu ver-         sollte – in den eigenen vier Wänden. Die Statistik belegt: Opfer von
     schleiern.                                                                Gewalt in der Privatsphäre sind in den meisten Fällen Frauen, Kinder
                                                                               und ältere Menschen. Gewalt wird nicht nur körperlich, sondern oft
     Ansprechperson                                                            auch in subtileren Formen psychisch ausgeübt.
     Kinder, die mit Gewalt in der Familie konfrontiert sind, brauchen eine
     kompetente Ansprechperson, die die Situation richtig erkennt und          Hier handelt es sich meist nicht um ein einzelnes Vorkommnis.
     entsprechende Schritte zum Schutz des Kindes einleitet. Vertreterin-      Oft ist eine langwierige Entstehungsgeschichte hinter dem Vorfall,
     nen und Vertreter der Gesundheitsberufe und im pädagogischen Be-          eine Gewaltspirale, die sich über längere Zeit aufbaut. Ein Gefährder
     reich erhalten oftmals einen Einblick in die schwierige Situation und     oder Täter hat sozusagen oft eine „Gewaltkarriere“ hinter sich, somit
     stehen somit vor der Herausforderung, für das Wohl des Kindes ent-        auch kognitive Verhaltensweisen und Muster, welche lange Zeit ge-
     sprechend zu reagieren.                                                   lernt und gelebt worden sind.

22
FRAUEN HELPLINE: 0800 222 555 ODER                                      tungsverbotes die Notwendigkeit ergeben, dass die Gefährderin oder
POLIZEINOTRUF 133 ODER 112                                              der Gefährder in die Wohnung muss (z.B. um persönliche Sachen zu
                                                                        holen), ist dies in Begleitung eines Polizeibediensteten möglich.
Hilfe von außen                                                         Seit 1. September 2013 kann das Betretungsverbot zusätzlich auch den
Diese Verhaltensweisen und Strategien sind meist nicht von alleine      Bereich der Schule, des Kindergartens oder Hortes umfassen, wenn es
zu stoppen, oft hilft hier nur adäquate Hilfe von außen durch pro-      sich bei der gefährdeten Person um ein minderjähriges Kind handelt.
fessionelle Beratung und Betreuung durch Hilfseinrichtungen und         Dies bezieht sich dann auch auf einen Bereich im Umkreis von 50m.
Beratungsstellen. Entscheidend ist, dass es keine Rechtfertigung für
Gewalt gibt und ein sofortiges Handeln weitere Leiden unterbinden       Leitung von Kindergarten und Schule
kann. Es gibt ein breites Angebot an Hilfs- und Beratungseinrichtun-    In diesem Fall wird die Leitung der Einrichtung bzw. deren Vertretung
gen, wo man auch kostenlos und anonym beraten wird. Im Notfall          ehest möglich von der Polizei darüber informiert. Dabei wird der Name
jedoch immer die Polizei unter 133 rufen!                               der Gefährderin oder des Gefährders, der Name des gefährdeten Kin-
Dies gilt für gefährdete Menschen, aber genauso auch für Personen,      des sowie die Dauer des Betretungsverbotes zur Kenntnis gebracht.
welche jemanden kennen, der davon betroffen ist! Die Polizei hat
unterschiedliche Instrumente und Maßnahmen, die in solchen Situa-       Sollte ein Betretungsverbot vor Ablauf des festgelegten Zeitraumes
tionen ergriffen werden.                                                aufgehoben werden, wird die Schulleitung darüber ebenso ehest mög-
                                                                        lich informiert.
Betretungsverbot
Beim Betretungsverbot wird der Gefährderin oder dem Gefährder für       Die Leitung der Einrichtung hat im Rahmen der Aufsichtspflicht zum
zwei Wochen das Betreten der Wohnung untersagt. Das bedeutet,           Schutz des gefährdeten Kindes die entsprechenden Maßnahmen zu
dass diese oder dieser innerhalb dieser zwei Wochen nicht in die Woh-   ergreifen. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass das Kind bei der Ab-
nung zurückkehren darf. Sollte sie/er sich weigern, die Wohnung zu      holung nur bestimmten Personen übergeben werden darf. Im Zwei-
verlassen, kann die Person auch weggewiesen werden.                     felsfall sowie bei einer konkreten Gefährdung ist jedenfalls 133 zu
                                                                        wählen!
Was umfasst das Betretungsverbot
Das Betretungsverbot umfasst die Wohnung, in der die gefährdete         Gefährder und Opfer
Person wohnt und deren unmittelbare Umgebung. Der Gefährderin /         Sowohl die Gefährderin oder der Gefährder als auch das Opfer müs-
dem Gefährder werden die Schlüssel abgenommen. Diese /dieser hat        sen die zwei Wochen des Betretungsverbotes einhalten. Die Einhal-
aber die Möglichkeit, dringend benötigte Gegenstände des persönli-      tung des Betretungsverbotes wird von der Polizei überprüft.
chen Bedarfs mitzunehmen. Sollte sich während der Dauer des Betre-      Bei Zuwiderhandlung kann durch die Behörde eine Geldstrafe ver-

                                                                                                                     Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                23
hängt werden. Die Polizei kann den Weggewiesenen/ die Weggewie-            ein Betretungs- und Näherungsverbot für den Täter/ die Täterin – er-
     sene bei wiederholter Missachtung des Betretungsverbotes festneh-          möglicht werden, auch kann man dies im Bedarfsfall für Arbeitsplatz,
     men!                                                                       Schule, etc. ausweiten.

                   Gewaltschutzzentrum Steiermark                               Ausweitung des Schutzes durch das Gericht
                                Grantengasse 4                                  Durch die einstweilige Verfügung erlangt man einen längerfristigen
                                  8020 Graz                                     Schutz. Die Einstweilige Verfügung kann bis zu einer rechtskräftigen
                                 0316/774199                                    Entscheidung des Gerichtes ausgedehnt werden. Das Gericht ent-
                                                                                scheidet über den Rahmen der Einstweiligen Verfügung. Diese ist dann
     Von der Verhängung des Betretungsverbotes wird automatisch das             nicht mehr nur auf die Gefährderin oder den Gefährder beschränkt,
     lokale Gewaltschutzzentrum verständigt, welches mit dem Opfer              sondern kann auf etwaige andere Gefährder, wie z.B. Verwandte, er-
     automatisch Kontakt aufnimmt.                                              weitert werden.
     Die Expertinnen und Experten in den Bereichen Sozialarbeit, Psycho-
     logie und Rechtswissenschaften setzen sich mit dem Opfer individuell       Schutz auch auf dem Weg zur Arbeit
     auseinander, mit der Zielsetzung, das künftige Leben gewaltfrei ge-        Weiters kann die Einstweilige Verfügung auf den Arbeitsplatz und auf
     stalten zu können. Gleichzeitig besteht für die Polizei die Möglichkeit,   den Weg zur Arbeit ausgeweitet werden.
     den Gefährder/ die Gefährderin zu einem Gespräch betreffend Norm-          Darüber hinaus kann das Gericht der Gefährderin oder dem Gefährder
     verdeutlichung vorzuladen (Präventive Rechtsaufklärung), um ihm/           auch auftragen, das Zusammentreffen sowie die Kontaktaufnahme
     ihr nach einer gewissen Abkühlphase das Unrecht seiner/ ihrer Tat(en)      mit der gefährdeten Person zu vermeiden.
     nochmalig und eindringlich näher zu bringen.
                                                                                Der Antrag für eine Einstweilige Verfügung muss vom Opfer beim zu-
     Einstweilige Verfügung des Gerichtes                                       ständigen Gericht eingebracht werden.
     Sollte nach Ablauf der zwei Wochen noch weiterer Schutz erforder-
     lich sein, kann am Bezirksgericht des Wohnortes eine Einstweilige          Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen, steht dem Opfer
     Verfügung vom Opfer beantragt werden. Mit dieser kann dem Opfer            psychosoziale und juristische Prozessbegleitung zu, die im Vorfeld
     vor allem der weitere Verbleib in der vertrauten Wohnung – durch           und währenddessen Unterstützung bietet.

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„BETRÜGER WERDEN
                              IMMER UNVERSCHÄMTER
                              UND SCHRECKEN
Brigadier Kurt Kemeter
Stadtpolizeikommandant Graz
                              VOR NICHTS ZURÜCK.
                              VERTRAUEN SIE DAHER
                              NIEMALS UNBEKANNTEN
                              PERSONEN, WENN ES
                              UM IHR GELD ODER IHRE
                              WERTSACHEN GEHT.“

                                                  Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                             25
SELBSTSCHUTZ

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Gewaltsame Übergriffe passieren in allen sozialen Schichten. Die       So schützen Sie sich:
Mehrzahl der sexuellen Übergriffe findet jedoch im sozialen Nahbe-     •   Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!
reich des Opfers statt. Die Gefährdung ist also am vermeintlich si-
chersten Ort, dem eigenen zu Hause, am höchsten.                       •   Seien Sie achtsam! Kopfhörer im Ohr verringern Ihre
                                                                           Aufmerksamkeit.
Alleine durch polizeiliche Maßnahmen können Gewalt und sexuelle        •   Benützen Sie bei Dämmerung und in der Dunkelheit gut
Übergriffe nie zur Gänze verhindert werden.                                ausgeleuchtete Plätze und Straßen, auch wenn dies einen
                                                                           Umweg bedeutet!
Jede Person hat das Recht auf den Schutz der körperlichen Integrität
und der persönlichen Grenzen.                                          •   Wenn Sie sich unwohl fühlen, vergrößern Sie bereits bei den
                                                                           ersten Anzeichen die Distanz zum möglichen Gefährder!
Was können Sie tun?                                                    •   Verlassen Sie die Örtlichkeit! Wechseln Sie die Straßenseite
• Machen Sie sich bewusst, dass Vorsicht und Achtsamkeit stets             oder wählen Sie einen anderen Weg!
  geboten sind!
                                                                       •   Seien Sie im Notfall laut und machen Sie Lärm! Rufen Sie mit
•   Denken bzw. spielen Sie Situationen und Handlungsmöglichkeiten         fester und lauter Stimme „NEIN!“, „HALT!“, „STOPP!“ Ein
    durch!                                                                 Handalarmgerät kann hilfreich sein.

Wichtige Telefonnummern sowie Notrufnummern sollten Sie aus-           •   Siezen Sie einen möglichen Gefährder, damit die Umgebung
wendig kennen – falls das eigene Handy nicht zur Verfügung steht.          wahrnimmt, dass Sie die Person nicht kennen!
                                                                       •   Auch wenn Sie sich mit Ihrer neuen Bekanntschaft blendend
                                                                           verstehen, ist diese nicht immer vertrauenswürdig.
                                                                       •   Suchen Sie Hilfe bei anderen Personen! Sprechen Sie diese
                                                                           konkret an, wie zum Beispiel: „Sie im roten Hemd, rufen Sie
                                                                           bitte die Polizei!“

                                                                           Tipp:
                                                                           Bewegen Sie sich in der Öffentlichkeit mit
                                                                           • bestimmtem Schritt,
                                                                           • offenem Blick und
                                                                           • aufrechter Haltung

                                                                                                                        Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                                   27
SEXUELLE GEWALT

28
KINDERPORNOGRAFIE

                                                                          Kontakt:
                                                                          Meldestelle Kinderpornografie und Sextourismus
                                                                          Email: meldestelle@interpol.at
                                                                          Telefax: an +43-(0)1-24836-951310

                                                                          Selbstverständlich kann die Straftat auch in jeder Polizeidienst-
                                                                          stelle angezeigt werden.

                                                                          Darüber hinaus können kinderpornografische Inhalte auch ano-
                                                                          nym und online der Meldestelle „Stoppline“ gemeldet werden.

                                                                          GROOMING
                                                                          Was ist Grooming?
                                                                          Bei Grooming handelt es sich um das gezielte Ansprechen von
                                                                          Kindern, um sexuellen Kontakt anzubahnen. Es ist eine be-
Unter Kinderpornografie versteht man die Darstellung von sexuellen        sondere Form der sexuellen Belästigung, die bis zum sexuellen
Handlungen an und mit Kindern. Die Verbreitung solcher Darstellun-        Missbrauch führen kann. Die Anbahnung findet hauptsächlich
gen wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren, der Erwerb und     in Chaträumen und sozialen Netzwerken statt.
Besitz mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren geahndet.

Jeder Herstellung kinderpornografischer Darstellungen geht der sexu-
elle Missbrauch eines Kindes voraus. Dieser ist – je nach Schwere – mit
einer Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren bedroht.

Helfen um zu verhindern: Jeder Hinweis zählt!
Zum Schutz unserer Kinder brauchen wir neben der Politik, den Straf-
verfolgungsbehörden und sonstigen Institutionen besonders die Be-
völkerung, um gemeinsam ein Netz wider die Täter zu knüpfen. Wenn
Sie daher Beobachtungen machen oder ein ungutes Gefühl haben,
dann melden Sie das der Polizei. Jede kleine Information ist wichtig!
Um alles Weitere kümmern sich die Expertinnen und Experten des
zuständigen Referates im Bundeskriminalamt! Ihre Angaben werden
selbstverständlich vertraulich behandelt.

                                                                                                                  Landwirt schaf(f)t Sicherheit!

                                                                                                                                              29
Tipps für Eltern, Lehrer und Bezugspersonen:                                  vor sexueller Belästigung über das Internet schützen kann!
     Anbahnung durch fremde Personen:                                              Verbale sexuelle Belästigung sollen Kinder und Jugendliche
     • Auf bekannten, vertrauten Strecken sollte Ihr Kind „Rettungsin-             mit einem klaren Nein beenden.
       seln“ kennen, wie z.B. Geschäfte oder Lokale.                           •   Mädchen und Burschen sollten wissen, welches Verhalten
                                                                                   das Risiko einer sexuellen Ausbeutung erhöht und was sie
     •   Das Kind sollte Erwachsene um Hilfe bitten, wenn es ein Gefühl von        auf jeden Fall unterlassen sollten - wie etwa Informationen
         Angst verspürt.                                                           über die eigene Identität zu geben, erotische Fotos zu ver-
     •   Das Kind sollte keine Auskünfte an Fremde geben - weder persön-           öffentlichen und sich mit nicht persönlich bekannten Chat-
         lich noch am Telefon oder im Internet.                                    freunden ohne Begleitung von Erwachsenen zu treffen.

     •   Ihr Kind sollte fremden Personen nicht die Wohnungstür öffnen,
         nicht mit ihnen mitgehen und sich nichts von ihnen versprechen
         lassen. Anbahnung durch Bekannte: Vermitteln Sie dem Kind, dass       Empfehlungen für Eltern, Lehrer und Bezugspersonen:
                                                                               Bei Anbahnung durch fremde Personen:
     •   es auch zu Erwachsenen „nein“ sagen und Grenzen setzen darf.          •   Auf bekannten, vertrauten Strecken sollte Ihr Kind
     •   es über seinen eigenen Körper selbst entscheiden kann und sich            „Rettungsinseln“ kennen, wie z.B. Geschäfte oder Lokale.
         gegen unangenehme Berührungen – auch von Familienmitgliedern          •   Das Kind sollte Erwachsene um Hilfe bitten, wenn es ein
         – wehren darf.                                                            Gefühl von Angst verspürt.
     •   es sich auf seine Gefühle („Bauchgefühle“) verlassen soll.            •   Das Kind sollte keine Auskünfte an Fremde geben – weder
                                                                                   persönlich noch am Telefon oder im Internet.

         Die Empfehlungen der Kriminalprävention:                              •   Ihr Kind sollte fremden Personen nicht die Wohnungstür
         •   Kinder und Jugendliche sollten darauf vorbereitet werden,             öffnen, nicht mit ihnen mitgehen und sich nichts von ihnen
             dass der Gesprächspartner im Internet oft nicht der ist, für          versprechen lassen.
             den er sich ausgibt. Erklären Sie ihnen, dass sie diesen Um-
             stand in Chaträumen und in sozialen Netzwerken stets be-
             denken sollten. Niemand weiß, wer sich hinter den Benut-          Bei Anbahnung durch Bekannte:
             zernahmen, wie z.B. „cool15“ oder „sportlich16“ versteckt.        •   Vermitteln Sie dem Kind, dass
         •   Interessieren Sie sich für die neuen Medien und erläutern Sie
                                                                               •   es auch zu Erwachsenen „nein“ sagen und Grenzen setzen
             Ihrem Kind, wie „soziale Netzwerke“, Chaträume udgl. funk-
                                                                                   darf.
             tionieren! Besprechen Sie mit Ihrem Kind das Verhalten im
             Internet! Wo liegen mögliche Gefahren?                            •   es über seinen eigenen Körper selbst entscheiden kann und
         •   Informieren Sie sich über die Technik und Umgangsweise in             sich gegen unangenehme Berührungen – auch von
             Chaträumen, damit Sie mitreden und Fragen stellen kön-                Familienmitgliedern – wehren darf.
             nen! Auf diese Weise gelten Sie für ihre Kinder viel eher als
                                                                               •   es sich auf seine Gefühle („Bauchgefühle“) verlassen soll.
             Ansprechperson, um über belastende Erfahrungen im Inter-
             net zu reden.
         •   Diskutieren Sie darüber, welche Bilder ins Netz gestellt wer-
                                                                              SEXTING
             den! Erotische Fotos können Auslöser für Grooming, Cyber-
                                                                              Aus einer repräsentativen Studie von Safer Internet aus dem Jahr 2015
             mobbing oder Erpressung sein!
                                                                              geht hervor, dass 31 Prozent der Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren es als
         •   Überprüfen Sie die Sicherheitseinstellungen Ihres Compu-
                                                                              normal empfinden, ihren Partnerinnen und Partnern Nacktaufnah-
             ters! Auch Virenschutzprogramme bieten keinen hundert-
                                                                              men zu schicken. Sexting ist Teil einer selbstbestimmten Sexualität
             prozentigen Schutz.
                                                                              geworden und dient nicht nur zum Flirten und Kennenlernen, sondern
         •   Üben Sie mit Ihrem Kind konkrete Möglichkeiten, wie es sich
                                                                              auch zur Beziehungspflege und als Liebesbeweis.

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