Blockchain schafft Web 3.0, verhindert Zensur
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Blockchain schafft Web 3.0, verhindert Zensur In den USA verklagt ein Abgeordneter des Repräsentantenhauses den Plattformbetreiber Twitter auf 250 Millionen US-Dollar, weil er der Ansicht ist, dass Tweets von ihm politisch motiviert unterdrückt werden. Ein Whistleblower aus dem Hause Facebook machte öffentlich, dass Mark Zuckerbergs Social-Media-Gigant Algorithmen entwickelt hat, um bestimmte Inhalte zu „deboosten“, also als nicht wichtig einzustufen. Das soll ihre Verbreitung und ihr Erscheinungsbild in den Newsfeeds einschränken. Das sei angeblich politisch motiviert und daher heimliche Zensur. Auch in Europa geht mit der geplanten Urheberrechtsreform die Sorge einher, dass durch sogenannte Upload-Filter der Internet- Plattformen das Recht zur freien Meinungsäußerung eingeschränkt wird. Manche sprechen hier vom Startschuss für Zensur im großen Stil. Das alles zeigt die Macht der großen zentralisierten Plattform-Giganten und könnte zu einem ernsten Problem werden. Dezentrale Organisation im Internet Prinzipiell ist das Internet nach wie vor dezentral organisiert, denn es gehört niemandem. Allerdings werden wichtige Teile mittlerweile von zentralisierten Unternehmen zur Verfügung gestellt. Egal ob Internet-Service-Provider, Suchmaschinen, E- Mail-Versand, Web-Hosting oder soziale Medien – alle Dienste werden mittlerweile von einigen wenigen, sehr großen Unternehmen kontrolliert. Auch wenn die Kommunikation direkt und nach dem Peer-to-Peer-
Modell stattfindet, läuft das Business stets über einen Mittelsmann. Wer zum Beispiel etwas von einem anderen Nutzer auf Ebay kauft, ist dabei auf die Abwickelung durch Ebay als Mittelsmann angewiesen. Der Grund ist simpel: Plattformen haben sich als Dienstleister etabliert. Sie regeln die Interaktion zwischen Nutzern und Unternehmen. Sie bringen Teilnehmer zusammen, welche sich unter Umständen gar nicht persönlich kennen und sich daher nicht gegenseitig vertrauen können. Als „vertrauenswürdige“ Mittelmänner machen es die Plattformen den Nutzern dagegen leicht und bequem. Aber genau dieser vermeintliche Nutzen hat auch einen gravierenden Nachteil, denn die Plattformen haben die volle Kontrolle über die Daten der User. Sie können zudem ihre eigenen Regeln aufstellen. Sie bestimmen, wer wann welche Dienstleistung in Anspruch nehmen darf und wer was an Inhalten zu sehen bekommt. Google entscheidet, welche Bilder auf Basis einer Suchanfrage auf der ersten Seite platziert werden. Facebook steuert den größten Informationskanal der Welt und entscheidet, welche Informationen valide sind und welche nicht. Die Daten der Nutzer sind dabei das höchste wirtschaftliche Gut. Aber die Probleme mehren sich. Datenmissbrauch, Manipulationsvorwürfe, Lecks und Identitätsdiebstahl sind an der Tagesordnung. Renaissance des Internets mit Blockchain Doch das muss nicht so bleiben: Die Blockchain- Technologie leitet gerade die Renaissance des Internets und der dezentralen Plattform-Ökonomie ein. Mit dieser neuen Technologie kann die Mittelsmann-Funktion, die zurzeit noch die zentralen Plattformen innehaben, eliminiert werden.
Die Blockchain ermöglicht es stattdessen, mit Dritten sicher Geschäfte abzuschließen, Eigentum sicher und ohne Mittelsmänner zu transferieren und mit digitalen Währungen im Internet zu bezahlen. Eine zentrale Plattform als Instanz wird nicht mehr benötigt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass Nutzer Dienstleistungen in Anspruch nehmen und Apps verwenden können, ohne die Hoheit über ihre Daten aufgeben zu müssen. Völlig neue Geschäftsmodelle können entstehen. Ein Web 3.0 der Zukunft entwickelt sich, befeuert durch die Blockchain-Technologie und dem Verlangen nach mehr Sicherheit und Vertrauen zwischen allen Marktteilnehmern. Alle Transaktionen sind dabei fälschungssicher auf unendlich vielen Rechnern im Internet redundant verteilt. Programme werden zukünftig dezentral ausgeführt und mit Smart Contracts neue Geschäftsmodelle definiert. Die Zeit der dezentralen Plattformen hat begonnen. Dass das funktioniert, zeigt beispielsweise Storj, ein dezentrales Äquivalent zur Dropbox, das Daten zerstückelt, die Stücke verschlüsselt und sie auf die unterschiedlichen Knoten des Netzwerks verteilt. Weitere Projekte, die einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben, sind Swarm, Maidsafe oder das Interplanetary File System. Nutzer dürfen sich auf eine Renaissance des freien Internets dank Blockchain freuen. Etablierte Unternehmen, allen voran die großen Plattformbetreiber, werden sich neu erfinden müssen.
Bitcoin oder Blockchain? Kryptowährungen haben seit ihrem Hype 2017 bei den meisten Investoren eher für lange Gesichter gesorgt. Ein rasanter Kursabsturz von rund 20.000 Dollar je Bitcoin auf jetzt noch zwischen 3.000 und 4.000 Dollar tut weh. Erst in den vergangenen Monaten ließ sich auf niedrigerer Basis wieder einsteigen. Gewinne sind durchaus zu erwarten, denn gerade die Platzhirsche um Bitcoin haben sich als Verrechnungseinheiten im digitalen Universum fest etabliert. Marktbereinigung bei Kryptowährungen Ihnen wird neues Volumen zufließen, denn viele Kryptowährungen, die im Überschwang der Gefühle aufgelegt worden waren, braucht kein Mensch – und auch keine künstliche Intelligenz. Manche mögen nur herausgebracht worden sein, um gutgläubigen Anlegern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ihre Zeit aber ist mit dem Rückgang der Kurse vorbei, von einigen hundert Kryptos wird man schon in einem Jahr so gut wie nichts mehr hören. Also eine Marktbereinigung, wie sie im Buche steht. Damit wird aber das Geld der Kryptoanleger langsam aber sicher in die großen Kryptos fließen. Das ist ein guter Grund für einen Wiederaufstieg der bestehenden Krypto-Platzhirsche. Blockchain hat Siegeszug erst begonnen Für Anleger gibt es noch einen zweiten Grund, den Markt in seiner Breite fest im Blick zu behalten: Die hinter allen Kryptowährungen stehende Technologie der Blockchain hat ihren Siegeszug gerade erst begonnen. Mittlerweile arbeiten mehr und
mehr Unternehmen an und mit Blockchain-basierten Anwendungen. Selbst Krypto-Kritiker wie der Chef der US-Großbank J.P. Morgan geben ihre Skepsis auf. J.P. Morgan etwa bringt eine eigene Kryptowährung heraus, den JPM Coin. Transparenz, Schnelligkeit, Kostenvorteile und Sicherheit sind die Themen, die die großen institutionellen Häuser hier bewegen. Die Blockchain bietet alle diese Vorteile. Das wird sich vor allem in der Finanzindustrie schon bald darin zeigen, dass immer mehr Emissionen auf der Blockchain stattfinden werden. Gerade erst hat die erste per Blockchain aufgelegte deutsche Schuldverschreibung den Weg durch die Regulierung und damit an den Markt gefunden. Doch das ist nur der Anfang. Die großen Häuser werden immer häufiger dazu übergehen, die günstigere Technologie zu nutzen. Die Regulierungsbehörden werden immer genauer sagen, wie sie die Emissionen ausgestaltet sehen wollen. Und Anleger werden schnell sehen, wo und unter welchen Bedingungen sich Geld verdienen lässt. So entwickelt sich ein ganz neuer, Blockchain-basierter Markt, der aber eines sicher braucht: einen regulierten Börsenplatz. Denn nur dann können Anleger bei digital verbrieften Assets auch genauso sicher handeln wie heute bei Aktien oder Anleihen.
Kryptowährungen erobern zuerst Emerging Markets Phillip Sandner leitet das Frankfurt School Blockchain Center. Er eröffnete den diesjährigen Investorenkongress für Kryptowährungen in München mit einem Vortrag zu den aktuellen Entwicklungen von ICOs (Initial Coin Offerings), STOs (Security Token Offerings) und der Blockchain-Technologie aus Investorensicht. Ihm zufolge interessieren sich institutionelle Investoren sehr für den Sektor und entwickeln ein Verständnis für die Technologien. Investitionen sind kaum möglich Doch Anlagen seien kaum möglich, da es „keine großen Jurisdiktionen in Europa“ gäbe, die Fonds ermöglichen. Krypto-Fonds müssten also immer auf Länder wie Liechtenstein oder die Cayman-Inseln ausweichen. Damit sind sie nicht seriös genug für viele Institutionelle, etwa die Kirche. Kryptowährungen müssen laut Sandner also stärker reguliert werden, Es braucht zudem mehr staatliche Rechtssicherheit und dazu noch eine bessere Verwahrungsinfrastruktur, um sie zu einer geeigneten Anlagemöglichkeit zu machen. Sandner zufolge darf man auch die Blockchain-Technologie nicht unterschätzen, denn sie ermögliche direkte Investitionen in etwa ein Auto oder eine Immobilie. So kann man genau verfolgen, was mit der eigenen Investition geschieht. Die Blockchain ist darüber hinaus die nächste Stufe in der Entwicklung von ETFs (Exchange Traded Funds), die auch themengebunden sein könnten. Carsharing könnte beispielsweise ein Thema sein.
Smart Contracts werden relevanter Auch Smart Contracts werden seiner Ansicht nach relevanter für den Finanzsektor: Künftig würden alle Transaktionen mit Smart Contracts abgebildet. Daher müssen auch Anwälte oder Aufsichtsbehörden in der Lage sein, Programmiersprachen zu verstehen. Dirk Siegel sprach in seinem Vortrag ebenfalls über die Zukunft der Blockchain und ihren Einfluss auf andere Branchen. Der Partner und Leiter der Deloitte Consulting GmbH ist der Meinung, dass dank der Blockchain Transaktionen die neuen Rohstoffe werden könnten. Die Technologie senkt nicht nur die Transaktionskosten, sie macht auch Wertschöpfungsketten transparenter und effizienter. Bisher hätten Wertschöpfungsketten dünne, ineffiziente Informationskanäle zwischen Auftraggebern, Zulieferern und Endproduzenten. Über die Blockchain würden alle Teilnehmer Zugang zu einem gemeinsamen Ledger erhalten; so bekäme etwa ein Motorblock eine eigene Identität und könnte von allen Teilnehmern der Wertschöpfungskette verfolgt werden. Siegel zufolge wird die Blockchain daher an Wert gewinnen, sobald Unternehmen ihre Wirkweise erkennen. Eine Umfrage von Deloitte scheint dies zu bestätigen. Dafür wurden allein in Deutschland 115 Unternehmen befragt. 16 Prozent der Befragten wollen mehr als zehn Millionen Euro für die Blockchain ausgeben. Seite zwei – der richtige Zugang zur Branche Interessierten, denen bisher der richtige Zugang zur Branche gefehlt hat, empfehlen Siegel und Sandner übrigens das Liechtensteiner Blockchain-Gesetz, oder Satoshi Nakamotos Whitepaper, um in die Materie
einzusteigen. Unternehmen mit Kompetenz in der Branche sind ihrer Ansicht nach PricewaterhouseCoopers, Accenture, oder die KI Group. Bitcoin statt Blockchain und KI Dr. Achim Illner äußerte in seinem Kapitalmarktausblick die „Extremmeinung“, dass die Blockchain, Extended Reality und Künstliche Intelligenz nur „Hypes“ seien – der wahre Wert liege bei Bitcoin beziehungsweise seinem Netzwerkcharakter. Der Bitcoin sei weiter volatil, würde sich aber von seinem Absturz erholen. Das Schlimmste haben die Anleger demnach überwunden. Der Bitcoin ist Illner zufolge zudem die härteste Währung, die es jemals gab, weil man ihn nicht nachdrucken kann. Zudem ist er im Gegensatz zu Gold nicht nur ein Wertspeicher, sondern kann auch einfach versendet und nicht konfisziert werden. Ein Nachteil des Bitcoin ist allerdings, dass einzelne „Insider“ seinen Kurs künstlich halten können, da der Markt noch so klein ist. Die Adaption der Kryptowährung verläuft in Zyklen und der Kurs wird immer wieder korrigieren. Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass der Bitcoin-Kurs wieder steigt. Man muss ihn immer in einem globalen Zusammenhang sehen. Andreas Fritsch von Xolaris definierte in seinem Vortrag die Anforderungen, die institutionelle Investoren an Anlagen in Kryptowährungen haben: Diversifizierung, Minimierung der Verlustrisikos, weniger Volatilität im Portfolio, Erhalt des investierten Kapitals und Erreichen eines Anlageergebnisses. Fritsch zufolge werden Kryptowährungen zwar als Zahlungsmittel akzeptiert,
sind allerdings eher vergleichbar mit Rohstoffen. Mehr internationale Kooperationen Jan Brzezek ist Gründer und CEO der Crypto Fund AG in der Schweiz. In seiner Präsentation beschäftigte er sich mit der Frage, wie gut die Bedingungen sind, die das Land Kryptowährungen bietet. Ein großer Vorteil der Schweiz ist, dass sie keine neuen Gesetze erlassen müssen, weil die Schweizer Gesetze technologieneutral sein sollen. Zudem will der Bundesrat die Rahmenbedingungen für die Blockchain weiter verbessern. Seite drei – Bitcoin-Mining ist nicht ökologisch Doch die Blockchain beziehungsweise Digitale Assets kennen keine Grenzen, deswegen muss die Schweiz ihre internationalen Kooperationen ausbauen, um tatsächlich ein globales Zentrum in diesem Markt zu sein. Darüber hinaus gibt es in vielen Bereichen noch Verbesserungsbedarf. So braucht es beispielsweise mehr Rechtssicherheit, Kooperationen mit etablierten Unternehmen, eine Weiterentwicklung der Blockchain und mehr Selbstregulierung. Dann werden auch die Kunden kommen, die seit dem Kurssturz 2018 fehlen. Zur Zielgruppe gehören hier vor allem junge Menschen. Die breite Masse dürften Kryptowährungen allerdings zuerst in den Emerging Markets erreichen und nicht in der Schweiz. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Assetklassen nannte Brzezek schließlich die umgekehrte Reihenfolge der Kundenadaption: Zuerst kommen bei Kryptowährungen die Retailkunden, dann semiprofessionelle, dann institutionelle Kunden.
Volatilität ist Wahnsinn Wer nachhaltig investieren möchte, ist bei Bitcoin- Mining falsch. Das stellte Thomas Backs von Sunrise Capital in seinem Vortrag klar. Das liege vor allem am riesigen Stromverbrauch. Dafür bringe es Rendite. Es gäbe zwar Währungen, die leichter zu schürfen wären, aber Bitcoin sei die Leitmarke der Kryptowährungen. Zudem sei etwa Ethereum theoretisch interessanter, weil vielseitiger, Bitcoin aber sei als Zahlungsmittel konzipiert worden – ein entscheidendes Kriterium für den geschäftsführenden Gesellschafter von Sunrise Capital. Die Volatilität sei zwar „Wahnsinn“, aber langfristig werde Bitcoin an Wert gewinnen, so Backs. Das liege vor allem an seiner Verknappung, aber auch an seiner steigenden Akzeptanz und seiner Endlichkeit. Institutionelle Investoren haben Backs zufolge drei Möglichkeiten, in Bitcoin-Mining zu investieren: über Cloud Mining, eine eigene Mining-Farm, oder über einen regulierten Bitcoin-Farming-Fonds. Interessierte Anleger sollten bei Anlagen in Mining auf Folgendes achten: Transparenz, Risikominimierung, eine stabile politische Situation, günstige Regulierungen, einen günstigen Stromvertrag, eine professionelle Infrastruktur, einen angemessenen Marktanteil, sowie einen Zugang zur Kryptoszene. Der Tenor des zweiten Investorenkongresses für Kryptowährungen war optimistisch. Nahezu alle Teilnehmer und Rendner waren einer Meinung: Kryptowährungen werden wichtiger und können in Zukunft eine lohnende Anlageklasse sein – wenn man den Markt und die Technologien weiter entwickelt, und die Regulierungen anpasst.
Zukunft gehört künstlicher Intelligenz Für den Kryptowährungsmarkt gelten bei künstlicher Intelligenz eigene Parameter. Er ist zum Teil schwieriger zu bewerten als klassische Märkte. Zum einem, weil es sich bei Coins und Token immer noch um virtuelles Geld handelt. Eigentlich beruhen zwar auch andere Währungen auf einer Wertzuweisung. So bestimmt sich der Wert eines Geldscheins oder Goldbarren in gleicher Weise durch eine auf Knappheit und Akzeptanz beruhende Wertfestsetzung wie der eines Coins oder Tokens. Die Akzeptanz ist bei Notenbankgeld und erst recht beim physikalischen Gold aber doch noch höher. Junger Kryptomarkt schwieriger einzuschätzen Zum anderen ist der Kryptomarkt viel jünger als andere. Jahrhundertelange Erfahrungen in der Getreidepreisentwicklung liefern genug Parameter oder machen es einfacher, neue Faktoren zu erkennen oder dazu zunehmen, als im jungen Markt der digitalen Währungen. Drittens sind Coins und Token ein noch unklarer, unvollständig regulierter Markt, was die Prognose des Teilnehmerverhaltens noch schwierig macht. Viele Coins werden geschätzt, und doch skeptisch beäugt. Sie werden schnell zu Spekulationsobjekten und kämpfen mit hoher Volatilität.
Viertens kann eine KI spezifisches Marktverhalten von Krypto-Investoren einzukalkulieren versuchen. Vorhersagen der Reaktion von Investoren auf Gesetzesänderungen und Gerichtsurteile könnten helfen, im akuten Fall die Kursentwicklung vorherzusagen. Coin-Investoren reagieren nervös auf Meldungen wie Social Media Posts – Tweets, Telegram- Posts oder Ankündigungen auf Reddit. Generell ist diese Vorhersage aber sehr aufwändig, weil solche Fälle doch noch zu selten sind sowie die Kausalität von Entscheidungen und Interaktionen sehr komplex und nur in der Rückschau eindeutig und augenfällig ist – oder oft auch nur eindeutig erscheint. Mining-Limit als Parameter Die wichtigsten und zuverlässigsten Parameter zur Definition einer normalen oder anormalen Entwicklung der Coin- und Tokenkurse sind aber statistischer Art. Mögliche Parameter für die Kursentwicklung von Kryptowährungen wären sein Mining-Limit oder die dafür verfügbare Rechenkraft. Indem man die Follower-Anzahl eines Coins analysiert und dabei Fake-Follower berücksichtigt, kann man das Potential einer Währung auch abschätzen. Ebenso hilft ein Blick auf die Github-Plattform zur Verwaltung von Open-Source-Softwareprojekten um ein Coin zu beurteilen. Der Einblick in den Code sowie die Änderungenshistorie hilft, die Qualität sowie den Fortschritt der Entwicklung abzuschätzen. Zudem sind junge, unreifere Märkte wie Krypto volatiler, zeichnen sich aber auch durch stabilere und dabei stärker ausgeprägte Trends aus. So muss gerade bei einem ICO von einer hohen Volatilität und schnellen Wiederabverkäufen von Token ausgegangen werden – der schnelle Anstieg kommt oft vor dem
Fall, der aber kein freier ist, sondern nur eine Kurskorrektur. Letzten Endes aber wird sich ein Coinkurs normalerweise in einem bestimmten Preiskorridor bewegen. Diese Spanne leitet sich in der Regel aus dem bisherigen Wertverhältnis zu anderen Währungen ab. Weitere Parameter sind die vorhandenen Trends der Kursentwicklung oder auch die Anzahl von Transaktionen in einer Kryptowährung. Seite zwei – Algorithmen haben Gemeinsamkeiten mit Sportwetten Gestützt auf eine Reihe solcher Faktoren entwickeln KI-Algorithmen eine Prognose der zu erwartenden nächsten Kursverläufe und treffen dann Entscheidungen für Art und Zeitpunkt von Investitionen. Trend und Breakout, Mean Reversion, Volatilität und Marktereignisse sind nur einige Beispiele für Strategien, nach denen KI-Technologien im Krypto-Bereich investieren. Um den Erfolg zu sichern, kombinieren Algorithmen dabei verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten und setzen – wie bei Sportwetten – auch auf gegensätzliche Ereignisse, um bei einer Fehlentscheidung den Fehler zu minimieren. Dadurch balancieren sich Risiken aus. Die Algorithmen lenken dabei auch die Investments in Derivate, Optionen oder Futures. Mensch und Maschine Die Suche nach den ausschlaggebenden Faktoren einer Preisbewegung kann eine KI völlig selbständig übernehmen. Dann überprüft sie in einem ersten Schritt alle – also auch unwahrscheinliche - Parameter auf ihre Relevanz für eine Kursentwicklung. Effektiver sind aber auch im
Kryptomarkt hybride Mensch-Maschine-Strategien. Hier geben Wirtschaftsexperten und Informatiker der KI und der Maschine mutmaßlich relevanten Faktoren vor. Diese werden dann von der KI auf Ihre Einschlägigkeit und die Art der Korrelation untersucht und mit Machine-Learning-Methoden permanent überprüft, ergänzt oder verbessert, damit Muster kleinster Preisausschläge auch in Zukunft richtig und schnell interpretiert werden können. Eine künstliche Intelligenz definiert anhand dieser Parameter die Algorithmen, um automatisch und frühzeitig den günstigsten Zeitpunkt für Kauf oder Verkauf zu bestimmen. Sobald ein entsprechendes Handelssignal etwa für eine anormale Überbewertung durch die Marktbeobachtung ausgegeben wird, werden die Transaktionen durchgeführt. Für die Definition von Algorithmen und Entscheidungen eignen sich dabei zahlreiche, praxiserprobte Verfahren wie Decision Tree, Random Forest, Gradient Boosting oder neuronale Netzwerke. Bei der auf Wahrscheinlichkeiten basierenden Investition leisten selbst ältere Ansätze wie Decision Tree immer noch sehr gute Dienste. Zukunft gehört künstlicher Intelligenz Die Zukunft des Investments in Kryptowährungen gehört der künstlichen Intelligenz. Denn sie wird auf lange Sicht menschlichen Experten überlegen sein, große Datenmengen zu analysieren, Parameter einer Kursentwicklung ständig zu überprüfen und Algorithmen für Handelsstrategien zu entwickeln und permanent zu validieren. Dabei sollte der Mensch aber immer noch am Auslöser sein und über den Einsatz und den Stopp von KI-definierten Handelsstrategien entscheiden können. Jede KI – auch
die Investment-KI – verlangt nach Sicherheitsventilen: entweder automatisiert durch Stopp Losses oder manuell, wann er es für angebracht hält. Tausend tote Coins Anlagen in Kryptowährungen sind riskant. Das demonstriert nicht nur Venezuelas Versuch, mit dem Petro eine staatliche Währung aufzulegen. Mittlerweile gibt es nahezu tausend Coins, die nicht mehr gehandelt werden und als tot gelten. Unter den „Verstorbenen“ finden sich einige Betrugsfälle und auch diverse Parodien wie der Jesus Coin. Wo Sie eine vollständige Liste finden, lesen Sie auf Cash. online. Zu viel Macht für Staaten Als Satoshi Nakamoto, dessen Identität bis heute nicht bestätigt ist, Bitcoin erfand, schuf er eine dezentrale Zahlweise, die ohne staatliche Aufsicht auskommen sollte. Sie erfordert kein Vertrauen in Banken oder nationale Institutionen. Staatliche Kryptowährungen wären sicher nicht in seinem Sinne, doch immer mehr Nationen wollen ihre eigenen
Kryptowährungen einführen. Warum das sehr gefährlich werden kann, lesen Sie im Interview mit Claus Vogt und Roland Leuschel auf Cash. online. Diese acht Coins können Sie vergessen Für die großen Kryptos wie Bitcoin, Ripple, Ethereum oder auch Litecoin ist der Kursrückgang schmerzhaft, aber verkraftbar. Ihre Marktkapitalisierung ist zwar zusammengeschmolzen, trotzdem handelt es sich noch immer um relevante Größen. Im Zuge der auf den Absturz folgenden Erholung haben sie beste Chancen, die Marktkapitalisierung der anderen Kryptos auf sich zu ziehen. So spaltet sich das Krypto-Universum in die Coins, die eine Zukunft haben, und solche, die entweder austrocknen oder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Acht Coins haben es dabei besonders verdient, dass wir sie in fünf Jahren nur noch in historischen Artikeln finden: 1. Eos Mit großen Erwartungen gestartet, ein vier Milliarden US-Dollar schweres ICO hingelegt und was kommt heraus? Ein fehlerhaftes und wenig durchdachtes Netzwerk, das von Korruption geplagt ist und dessen delegated proof of stake-Mechanismus nicht funktioniert. Es handelt sich dabei um ein sinkendes Schiff, denn der Kurs viel von etwa 22 US-
Dollar auf 1,86 US-Dollar. 2. Tether Tether soll ein Stablecoin sein, also einen festen Kurs zum Dollar oder einer anderen Währung aufweisen. Das hat in den vergangenen Monaten nur mäßig gut geklappt. Zu drängend waren die Gerüchte um das Unternehmen, das Tether ausgibt, und dessen Verbindung zur Börse Bitfinex. Beide sind personell verbunden, was aber lange bestritten wurde. Warum? Das ist die Frage. Außerdem ist der Tether intransparent und es fehlen Prüfberichte, die belegen, dass wirklich jeder Tether mit einem US- Dollar hinterlegt ist. Warum sollten Anleger in einen solchen Krypto gehen, wenn es andere, transparentere gibt? Ein Auslaufmodell. 3. Steem Der Kurs des Coins verlor etwa 97 Prozent und sank von 7,90 US-Dollar auf 0,24 Cent. An dem Projekt ist auch Eos-Gründer Dan Larimer beteiligt. Steem musste gerade 70 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen, das Geld geht aus und das Projekt steht vor dem Aus. Es ist ein Coin ohne Fortune. 4. Tron Justin Sun, der Gründer des Projekts, ist eine PR- Heißdüse – aber offensichtlich nicht viel mehr. Ständig kündigt er Partnerschaften an, die sich bei näherem Hinsehen als sehr weit hergeholt entpuppen. Etwa eine Kooperation mit Baidu, die sich als schlichtes Verwenden der Baidu Cloud Services
herausstellt. Zudem stänkert er gerne gegen andere Projekte. Er bot unlängst an, die Entwickler von Ethereum und Eos aufzunehmen und zu bezahlen, falls sie bei TRON arbeiten wollten. Und das, obwohl der Kurs von 0,25 Cent auf 0,01 Cent gefallen ist. Obwohl Tron noch immer eine Anhängerschaft hat: Hier ist bald die Luft raus. 5. Verge Die Abspaltung von Dogecoin wollte vor allem bei Anonymität und Privatsphäre alles besser machen als alle anderen – hat dieses Versprechen aber bis heute nicht eingelöst. 2017 wurde Verge bekannt, weil John McAfee das Projekt promotete. Das führte zu mehr als 800 Prozent Kursplus binnen einer Woche. Nachdem aber die Versprechen nicht gehalten wurden und die Lösung, die anonymity bringen sollte, als nicht funktionsfähig enttarnt wurde, distanzierte sich auch McAfee – der Kurs brach ein. Verge ist der Beginn von vergessen. Und das sollte man schnell, denn es gibt weit bessere anonyme Coins, wie etwa ZCash. 6. Bitconnect Wer eine Rendite von 40 Prozent verspricht und das nicht aufs Jahrzehnt, noch nicht mal aufs Jahr meint, sondern pro Monat, der kann nicht ganz ernst genommen werden. Oder er hat ein Ponzi Scheme, ein Schneeball-System aufgebaut, bei dem die horrenden Renditen an alte Investoren nur aus dem frischen Geld neuer Investoren bezahlt werden. Ende 2016 startete Bitconnect per ICO, erreichte 2017 rund 2,6 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung und einen
Wert von rund 400 US-Dollar. Doch dann rechneten wohl auch die Investoren einmal nach, dass 40 Prozent pro Monat aus 1.000 Euro binnen drei Jahren 50 Millionen Euro geworden wären – und dass das wohl doch nicht wirklich seriös sein kann. Mehrere US- Behörden untersagten den weiteren Betrieb. Jetzt sind die Investoren ärmer, eine Zukunft gibt es dafür nicht. 7. Centra Floyd Mayweather und DJ Kahled trommelten für das ICO aus den USA 60 Millionen US-Dollar kamen zusammen, bis sich das Projekt dann in einem Gestrüpp aus falschen Versprechungen verhedderte – und nicht mehr hinausfand. Die US-Börsenaufsicht SEC setzte dem Betrug um falsche Partnerschaften unter anderem mit MasterCard ein abruptes Ende. Der Preis der Token fiel vom Höchststand bei rund vier US- Dollar auf mittlerweile 0,01 Dollar. 8. Envion Auch Deutschland hat sein ICO-Debakel schon erlebt: Envion war das größte deutsche ICO und es schien doch alles so schön und stimmig. In Containern, die ganz nah bei Kraftwerken aufgestellt wurden, sollte mit billigem Überschussstrom Kryptomining betrieben werden. Geklappt hat es nicht, erst verklagte sich das Management gegenseitig, dann wurde die Liquidation per Gerichtsbeschluss durchgezogen. Anleger werden nicht mehr viel von ihrem Geld wiedersehen – wenn überhaupt etwas.
Totgesagte leben länger Der gebannte Blick auf die Kursentwicklung verstellt die Optik auf wichtige Entwicklungen am Kryptomarkt im Hintergrund. Nicht umsonst nimmt die Zahl der Entwickler im Krypto-Umfeld zu. Blickt man hinter die Kulisse der Kursentwicklung, zeigen viele Indikatoren nach oben. Mit Bitcoins wird es sich verhalten wie mit vielen anderen disruptiven Technologien: Sie werden nicht verschwinden. Kryptowährungen werden als Blockchain- basierte, letztlich sichere Technologien zahlreiche Geschäftsprozesse automatisieren, optimieren und beschleunigen. Effizientere und auch hinreichend sichere Geschäftsprozesse im Bezahlverkehr werden sich immer durchsetzen. Eine Optimierung ist letztlich ein betriebswirtschaftliches Naturgesetz und Naturgesetze werden nicht ungültig. Viele Investoren erkennen das und arbeiten aktiv an der notwendigen Infrastruktur, um aus dem Hype einen realistischen Markt zu machen. Kryptowährungen brauchen bessere Infrastruktur Die Krypto-Infrastruktur entwickelt sich weiter positiv, was die Funktionalität der Kryptomärkte erweitern und verbessern wird. Plattformen, die den Handel mit Tokens und Krypto-Investment-Produkten ermöglichen, werden den Markt institutionalisieren und damit auch verstärkt professionelle Anwender anlocken. Mit Fidelity Investments hat ein weiterer
großer Anbieter im Herbst ein Trading Desk für Krypto-Währungen und zur Verwaltung digitaler Kapitalanlagen angekündigt. Trade-Execution- Plattformen, Depotfunktionen und die Beratung durch Unternehmensexperten sind Dienste, die institutionelle Anwender verlangen und suchen. Nicht umsonst verweist der CEO von Fidelity Digital Asset, Tom Jessop, auf die Anfragen von rund 13.000 institutionellen Anlegern nach solchen Diensten. Mit Fidelity glaubt auch einer der großen klassischen Vermögensverwalter an Krypto-Vermögenswerte. Ein anderes Beispiel ist die Bakkt-Austauschbörse. Bakkt wird die erste Plattform sein, auf der Investoren auf Basis von „physisch“ hinterlegten Bitcoin Futures Terminkontrakte abschließen werden können. In dieselbe Richtung zeigt die Genehmigung des ersten Schweizer Multi-Krypto-ETPs Amun Crypto durch die Schweizer Wertpapierbörse Six. Mit einem größeren Angebot an regulierten Finanzprodukten zur Streuung von Investitionen in verschiedene Kryptowährungen oder auch von Krypto Exchange Traded Funds (ETFs) wird die Akzeptanz digitaler Vermögenswerte weiter steigen. Allen gegenwärtigen Unkenrufen zum Trotz werden deshalb institutionelle Anwender in Krypto investieren. Und mit der Zahl der Investoren werden auch das Kapital und damit die Liquidität des Krypto-Marktes steigen, so dass in absehbarer Zeit genug Kapital für das Durchführen von Investments in größerem Maßstab an Exchanges zur Verfügung steht. Künstliche Intelligenz machen
Kryptowährungen beherrschbarer Angesichts der jetzigen und sicher noch einige Zeit bestehenden hohen Volatilität des Krypto-Marktes hängt die Akzeptanz des Kryptoinvestments vor allem von der Möglichkeit ab, die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen. Gerade in einem volatilen Markt wie dem Krypto-Markt ergeben sich dazu Möglichkeiten, gerade die hohen Amplituden der Preisentwicklung als Chance beim Schopf zu packen. Das Krypto-Segments ist noch sehr volatil. Das liegt zum einen am hohen Spekulationscharakter. Zum anderen haben Kryptowährungen mangels Masse eine deutlich unklarere Bewertungsgrundlage hat als eine Goldmünze oder eine nationale Währung. Zudem muss gerade bei einem ICO von einer hohen Volatilität und schnellen Wiederabverkäufen von Token gerechnet werden. Aber auch hinter den Ausschlägen, die sich aus diesen Faktoren ergeben, verbergen sich Muster und Chancen: Handlungsmuster von Markteilnehmern, Entwicklungsmuster von Preisen. Künstliche Intelligenz, die ohne Emotionen handelt und eine Unmenge an Informationen auswerten kann, hilft dann die richtigen Entscheidungen zu treffen und automatisch den Handel abzuwickeln. Sie kann mithilfe von Algorithmen und sich permanent optimierendem Machine Learning Über- und Unterbewertungen immer präziser erkennen. Dazu nutzt die künstliche Intelligenz massenhaft Daten und berücksichtigt dabei alle Parameter für die Voraussage der voraussichtlichen Preisbewegung. Bei aller Unklarheit der Kursentwicklungen– es spricht nichts dagegen, dass Kryptowährungen weiter eine Rolle in der Finanzwelt spielen werden. 2019 wird vieles dann vom Verhalten von Gesetzgebern,
Regulierungsbehörden und von seriösen Marktakteuren abhängen. Sie müssen die Akzeptanz des digitalen Geldes erhöhen und es endgültig aus der Grauzone bewegen. So kann es auch für institutionelle Anwender oder auch für den privaten Investor durchschaubar und attraktiv werden. Kursrutsch bietet Chancen Der Kursrutsch bei Kryptowährungen hat viele Anleger verängstigt, auch wenn sich die Kurse in den vergangenen Tagen wieder leicht erholt haben. Werden Bitcoin und Konsorten wieder abstürzen, und auf null sacken? Hat sich das mit der Alternative zu den staatlichen Währungen erledigt? Bitcoin kosten mittlerweile nur noch um die 4.000 US-Dollar, auch andere Kryptos sacken durch. Es ist durchaus möglich, dass die Währungen noch einmal weiter fallen. Das aber wird zu einer sehr positiven Entwicklung führen. Ende der Hausse – Gelegenheit für Institutionelle Denn noch bis vor kurzem war der Markt doch eher ein Ort für Romantiker. Die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen war nicht einmal so groß wie der Börsenwert einer Firma wie Apple. Der Markt war eher von Zufalls-Investoren geprägt als von Profis. Nach dem Kursrutsch könnten jetzt aber
professionellere Investoren einsteigen – bis hin zu institutionellen Anlegern wie Banken, Versicherungen oder auch Pensionskassen. Während die erste Welle des Bitcoin-Hypes von technikbegeisterten Menschen getragen wurde, kommt es jetzt oder in naher Zukunft zu einer Bereinigung und Professionalisierung. Für viele der frühen Einsteiger war der Bitcoin nicht so sehr eine Anlageklasse, sondern ein Lebensgefühl. Bitcoin hieß digitale Unabhängigkeit, Transparenz, war das Versprechen von Freiheit und Abenteuer. Und natürlich sind all diese Dinge auch weiterhin mit Kryptowährungen untrennbar verbunden. Letztendlich schwang bei vielen die Idee einer neuen, von Staaten und Notenbanken unabhängigen Wirtschaftsform mit. Romantisch vielleicht, aber begeisternd und zukunftsgerichtet. Eines aber war damit nie verbunden: professionelles Investment. Es ging eher im Gegenteil darum, an den bestehenden Mittlern vorbei zu agieren, das Establishment auszubooten. Die Blockchain als Technologie dahinter macht das möglich. Handel mit Kryptowährungen oft unsicher und unreguliert Deshalb hatten auch dubiose Handelsplattformen mit Domizilen in Steuerparadiesen oder intransparenten Staaten die Chance, einen Großteil des Marktes zu bestimmen. Noch heute läuft der Handel mit Kryptowährungen oft unreguliert und tendenziell unsicher ab. Noch gibt es kaum professionelle Market Maker, die Kurse stellen und regulierend eingreifen könnten. Kein gutes Umfeld also für institutionelle Investoren, deren Risikomanagement hier schon bei den Rahmenbedingungen rot blinkt und alle weiteren
Transaktionen stoppt. Der Kursrutsch gibt den Skeptikern recht. Mit relativ geringen Umsätzen ließen sich Kurse in die Höhe treiben, die Intransparenz des Marktes und die Begeisterungsfähigkeit der frühen Nutzer sorgten für den Hype, der den Bitcoin-Kurs auf bis zu 20.000 US- Dollar trieb. Jetzt geht die Romantik aus dem Markt – und mit ihr ein Teil des Geldes. Aber nur der schwache Teil geht. Das starke Geld kommt erst jetzt hinein. Institutionelle warten auf richtigen Zeitpunkt Institutionelle Investoren steigen niemals ein, wenn es teuer ist. Sie warten, bis sie die Ware zu einem günstigeren Preis bekommen können. Das ist bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen jetzt irgendwann der Fall. Wenn sich ein Boden bildet und die Kurse wieder etwas stabiler scheinen, werden die großen Investoren einsteigen. Diese haben schon lange das Potenzial erkannt, das in dieser neuen Anlageklasse steckt. Kein Wunder, dass Branchenriesen wie etwa Fidelity sich intensiv mit dem Thema beschäftigen und dazu Services anbieten. Der Kursrutsch könnte also der Auftakt sein zu einem neuen Leben der Kryptowährungen. Es wird wohl nicht mehr alle geben, viele der kleinen, mehr oder weniger nur aus Spaß oder Geldgier ausgegebenen Währungen werden endgültig scheitern. Die großen aber werden sich als feste Größe in der Geldanlage etablieren. Die regulatorischen Voraussetzungen werden gerade an immer mehr Stellen weltweit geschaffen. Auch der Handel mit den Kryptos wird sich von den schwierig zu kontrollierenden
Plattformen in dubiosen Domizilen in Staaten mit Rechtssicherheit verlagern. Insofern ist der derzeitige Kursrutsch eine heilsame Erfahrung – und bietet den starken Investoren gute Chancen, dauerhaft Geld zu verdienen. Investments in Kryptowährungen: Es geht auch reguliert Wie die Regulierung aussehen könnte, hat die Bafin gerade in einem Entwurf für ein Rundschreiben aufgezeigt, in dem die Regeln für Kauf und Verkauf klarer definiert werden. So sollen alle Banken und Zahlungsdienstleister verpflichtet werden, nach der Herkunft der verkauften Kryptos zu fragen, wenn Verkaufserlöse an den Kunden überwiesen werden. In dem Schreiben heißt es: „Im Falle von auf einem Konto eingehender Zahlungen, denen erkennbar ein Tausch von virtuellen Währungen zugrunde lag, kommt als mögliche Maßnahme die Anforderung zusätzlicher Angaben des Kontoinhabers hinsichtlich der Herkunft der zugrundeliegenden virtuellen Währungsbeträge in Betracht.“ Auf diese Weise würden auch Transfers von ausländischen Börsen nicht mehr an der Steuer vorbei stattfinden können. Zudem könnten Konten bei Verdacht auf Geldwäsche stillgelegt werden. Das betrifft die Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, Ripple oder Litecoin. Sicher ist, dass sogenannte
Security Token, also in kleine Teile auf die Blockchain gebrachte Werte wie Immobilien oder Unternehmensanteile, unter die Regeln des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) fallen. Sie sind wie Wertpapiere zu behandeln und damit auch entsprechend reguliert. Daran wird auch ein Urteil des Kammergerichts Berlin nichts ändern, das in den vergangenen Tagen heiß diskutiert wurde. Bei dem Urteil wurde ausgeführt, dass der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin erlaubnisfrei sein könnte. Das widerspräche der Bafin-Praxis und auch dem Bedürfnis nach Sicherheit im Handel. Es geht hier allerdings nur um eine Einzelfallentscheidung, bei der der Angeklagte fahrlässig gehandelt hatte. Zudem liegt der Fall jahrelang zurück und bezieht sich nur auf Bitcoin. Token, wie sie heute gehandelt werden, gab es damals noch gar nicht. Die Bafin wird ihre Verwaltungspraxis, die eine Regulierung vorsieht, auch deswegen nicht ändern. Und das ist gut so, denn es ist für einen transparenten und fairen Markt unerlässlich, die Assetklasse „Kryptowährung“ zu regulieren. Unterschiedliche Regulierungen bei Krypotwährungen Grundsätzlich gilt: Kryptowährungen sind eine neue Anlageklasse. Die Spielregeln der etablierten Anlageklassen sind fixiert und fast weltweit gültig. Bei Kryptowährungen sind die Regeln noch sehr unterschiedlich, selbst zwischen EU-Staaten. So lässt die Regulierung es etwa in den Niederlanden zu, das Kryptowährungen ohne jede Aufsicht gehandelt
werden, nach dortiger Auffassung sind es einfach Dinge, die jeder, selbst auf Online-Marktplätzen, handeln kann. Auf der anderen Seite steht die deutsche Bafin, die eher streng argumentiert und den Handel aufmerksam beobachtet. Eine voll regulierte Börse mit Echtzeithandel gibt es trotzdem noch nicht, auch wenn mit bitmeister.de gerade eine aufgebaut wird. Anleger, die vom Boom der Kryptowährungen profitieren wollen, aber die Risiken eines Handels scheuen, der unreguliert ist oder über merkwürdige Steuerparadiese abgewickelt wird, haben andere Möglichkeiten. Es lassen sich beispielsweise statt der direkten Investments auch Derivate kaufen, die wiederum an regulierten Börsenplätzen gehandelt werden. So bestehen Futures auf den Bitcoin, die an der Chicagoer Terminbörse CME gehandelt werden – und alle US-amerikanischen Normen erfüllen müssen. In Stockholm wird eine ETN, Exchange Traded Note, auf den Bitcoin gehandelt. Bei diesen börsengehandelten Inhaberschuldverschreibungen wird der Wert des Bitcoins eins zu eins nachgebildet, der Anleger erwirbt aber ein Anrecht gegenüber dem Emittenten statt der Coins. Weitere Derivate werden folgen, so sollen noch vor Jahresende auch Futures auf Ethereum an den Markt gebracht werden. Schon länger wird erwartet, dass ein beantragter Bitcoin-ETF genehmigt wird, hier wird die US- amerikanische Börsenaufsicht SEC in Kürze entscheiden. Andere regulierte Investmentmöglichkeiten bieten sich durch Unternehmensbeteiligungen. So können Aktien von Firmen erworben werden, die sich mit
Kryptowährungen beschäftigen wie etwa dem Miner Northern Bitcoin (WKN A0SMU8) oder der Bitcoingroup SE, dem Anbieter des Marktplatzes bitcoin.de. Noch schwankungsärmer ist ein Einstieg per Crowdfunding in den Aufbau einer Kryptobörse, die voll nach den Regeln der Bafin lizensiert sein wird. Hier läuft gerade das Funding für bitmeister, bei dem Anleger bei einem Mindestinvestment von 500 Euro über drei Jahre Zinsen von zwölf Prozent pro Jahr erhalten. Kryptos im Krebsgang Zum einen ist noch immer nicht absehbar, wie der massive FUD-Angriff (fear, uncertainty, doubt) gegen Tether mit seinen Gerüchteköchen und Faktenverdrehungen weitergeht. Zunächst hat Tether die Parität zum Dollar, die als Stablecoin ja das Ziel ist, fast wiedererlang. Derzeit (Sonntagabend) wird Tether bei Kraken für 0,97 US-Dollar gehandelt, ein Risikoaufschlag von nur noch drei Prozent. Dieser Aufschlag lag in der vergangenen Woche zum Teil bei horrenden 15 Prozent. Der massive FUD gegen Tether und Bitfinex kam für die neuen Stablecoins (GeminiDollar, Binance TUSD oder Circles USDC) sehr passend. Teilweise wurden sie mit einem Aufschlag von zehn Cent pro Dollar gehandelt. Kein Wunder, dass Gerüchte ins Kraut schießen und sich Investoren fragen, wer oder was nun hinter dem – temporären – Kurseinbruch steckt.
Dabei werden mehrere Erklärungen diskutiert: 1. Die Konkurrenz steckt dahinter. Es wäre möglich, dass die Emittenten anderer Stablecoins gezielt negative Meldungen über Tether verbreiten, um Marktanteile zu gewinnen. 2. Möglich wäre auch, dass „Vernunft-Investoren“ lieber auf regulierte und überwachte Stablecoins setzen und Tether verkaufen. 3. Ein weiteres Szenario ist, dass viele Trader zur selben Zeit wieder in Kryptos investieren statt das Geld im Stablecoin Tether zu halten. 4. Diskutiert wird auch, ob der FUD direkt von Bitfinex/Tether stammt. Die Unternehmen könnten die Gelegenheit genutzt haben, möglichst viele Tether zum rabattierten Kurs von teilweise 0,85 Cent vom Markt zu nehmen. Das vierte Szenario hat einiges für sich. Es wäre ungefähr so, als würde eine Aktiengesellschaft eigene Aktien zurückkaufen, wenn sie den Kurs für unterbewertet hält. Diskutiert wird sogar, ob Tether nicht sogar ganz vom Markt genommen werden soll. In jedem Fall hat sich der Circulating Supply von Tether von 2,8 auf 2,0 Milliarden reduziert, eine Verringerung um ein gutes Drittel. Aber nicht nur der Desinformationsangriff auf Tether bewegte die Krypto-Community. Auch der Handelsstart von Tezos auf der Plattform Kraken sorgte für einige Aufmerksamkeit. Hier wurden, wie jüngst bei Cardano, zu Beginn Preise weit über dem Marktpreis aufgerufen. Bis zu 30 Euro wurden bezahlt, der globale Preis lag derweil bei rund 1,20 Euro. Nach diesem Stolperstart aber bleibt festzuhalten: Für Tezos ist dieses erste echte Fiat-Gateway ein Meilenstein.
Bei Ethereum ging die Diskussion um die Verschiebung des Constantinopel Hard-Forks weiter, der im Testnet gescheitert war – und es kam zu einer Einstimmigkeit unter den Core-Entwicklern. Frühester Termin ist nun Januar 2019. Zudem wurde angeregt, statt von Hard- Fork in Zukunft einfach nur von Updates zu sprechen. Den Kurs hat dies nur wenig beeinflusst, im Januar besteht Potenzial wegen des Short-term-hype um das Update. Näher rückt auch die Entscheidung der US- Börsenaufsicht über die Zulassung von Bitcoin-ETF, auch der Launch von Bakkt. Beides könnte die Kurse nach oben treiben. Langfristig ist also ein Aufwärtstrend zu erwarten, wobei sich erst Mitte November zeigen wird, ob der kurzfristige Abwärtstrend dreht und die Kurse den Seitwärts- Krebsgang aufgeben. Kryptowährungen: Ruhe nach dem Sturm „Der Stopp der Rodungen im Hambacher Forst hat die Aktie von RWE stärker bewegt als die negativen Nachrichten zu einzelnen Kryptos“, sagt Leonard Zobel, Geschäftsführer der auf Kryptowährungen spezialisierten next Block GmbH aus Berlin. So wurde bei EOS über Absprachen zwischen Block-Producern berichtet. Solche Block-Producer bestätigen die Blöcke der Blockchain, setzen dabei ihre EOS- Bestände ein und erhalten als Lohn bis zu 1.000 EOS pro Tag. „Hier wurde ein Papier geleakt, das zeigen soll, wie einer der großen Block-Producer sich mit
den anderen abstimmt und dafür die Gewinne geteilt werden“, sagt Zobel. Dabei handelt es sich um die Kryptobörse Huobi, die bereits dementierte und alle Anschuldigungen zurückweist. „Oft hätte ein solcher, auch nur angedeuteter Skandal die Kryptowährung zum Absturz gebracht“, sagt Zobel. In der vergangenen Woche blieb dagegen die Auswirkung auf den Markt sehr gering, EOS verlor 2,3 Prozent und ist auf Monatssicht immer noch 12 Prozent im Plus. Die schwache Aufnahme der Nachrichten zeigte sich auch auf der anderen Seite. „Es gab auch viele positive News, doch auch hier kam es nicht zu starken Bewegungen der Kurse“, sagt Zobel. So wurde bekannt, dass TD Ameritrade, ein Retail Broker mit rund elf Millionen Kunden in den USA, eine eigene Kryptobörse namens ErisX ins Leben rufen wird. Dort sollen ab Frühjahr 2019 Bitcoin, Ether, Bitcoin Cash und Litecoin gehandelt werden und das sowohl direkt wie auch als Futures. „Das bietet Millionen Menschen einen direkten Marktzugang, sorgt für Nachfrage und damit steigende Kurse“, so Zobel. Zudem wurde berichtet, dass die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC bis zum 5. November neun Anträge auf Zulassung von Bitcoin-ETF prüfen will – wesentlich schneller als noch zuletzt erwartet. Auch dies sorgte nicht für Kursausschläge. Bitcoin ging deshalb mit einem Minus von 0,7 Prozent aus der Woche, das Plus über 30 Tage beträgt aber immer noch zwei Prozent. Ether verlor 4,6 Prozent, Tezos rund zehn Prozent und Ripple wurde mit einem Minus von 19,9 Prozent stark gebeutelt. Trotzdem steht auch hier der Gewinn über 30 Tage und zwar bei
66 Prozent. Ether steht in der kommenden Woche dabei wieder einmal im Mittelpunkt: So wurde der Ethereum Constantinopel Livegang auf dem Ropsten Testnet auf den 14. Oktober verschoben. Das bedeutet, dass eine endgültige Freischaltung möglichweise zum 30. Oktober möglich wird. „Falls der Testlauf erfolgreich ist, sehen wir hier Potenzial für Kursgewinne“, so Zobel. Insgesamt werde die kommende Woche zeigen, ob die Märkte ihre Seitwärtsbewegung verlassen und einen klaren Trend ausbilden – oder ob es noch eine Weile schwach schwankend weitergeht. Sind Kryptowährungen Top-Performer oder Totalversager? „Ein Plus von 100 Prozent in einem Jahr ist enorm – der Rückgang um 60 Prozent seit dem Allzeithoch aber auch“, sagt Leonard Zobel, Gründer und Geschäftsführer der auf Kryptowährungen spezialisierten next Block GmbH aus Berlin. „Die Anlageklasse Kryptowährung etabliert sich gerade erst.“ Dabei lässt sich viel Geld verdienen. „Wer früh eingestiegen ist, hat enorm vom Anstieg der Kryptowährungen profitiert“, so Zobel. Die Währungen wurden in den ersten Jahren getragen von einer Begeisterung, die auch viel mit den technischen Möglichkeiten, aber auch der Identifikation der
Anleger mit „ihrer“ Währung zu tun hatte. Während mit den ersten Bitcoins noch Kaffee und Brötchen bezahlt wurden, entwickelten sich die Kryptowährungen immer weiter von diesem Ansatz weg. „Mittlerweile sehen wir hier eine echte Anlageklasse, die aber auch den entsprechenden Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterliegt“, so Zobel. Die steigende Popularität der Kryptos führte zu einer starken Nachfrage, die selbst die vielen hundert Währungs-Emissionen nicht befriedigen konnte. „Das heizte den Markt kräftig an und die Kurse stiegen“, sagt Zobel. „Die Begeisterung war manchmal grenzenlos – und führte zu den Höchstständen, die wir gesehen haben.“ Finanzdienstleistung: Die „Big Player“ fehlen noch Aber Kryptowährungen sind noch stimmungsabhängiger als Aktien. Das liegt vor allem daran, dass im Kryptobereich bislang noch die ganz großen Spieler fehlen, Indexfonds oder ETFs etwa, auch aktive Fonds oder große institutionelle Händler wie Pensionskassen. „Diese können einem Markt Stabilität geben, indem sie mit ihrer Liquidität irrationale Kauf- und Verkaufsangebote einfach schlucken“, so Zobel. Diese großen Spieler stehen derzeit noch an der Seite und beobachten den Markt. Deshalb sind es vor allem die kleineren Investoren, die mit ihren Stimmungen auch den Markt machen. „Kryptowährungen werden oft von Anlegern gehandelt, die keine oder wenig Börsenerfahrung haben“, analysiert Zobel. „Und die sind leicht zu beeinflussen durch Blogger, Influencer oder Gruppen,
in denen Kryptowährungen diskutiert werden.“ Derzeit dagegen überwiege die Skepsis, weshalb die Kurse abwärts oder leicht seitwärts liefen. Mit allen Aufs und Abs aber werde sich die Anlageklasse etablieren. „Schon heute gibt es ja mit Bitcoin und Ethereum zwei Large Caps, einige werden wohl noch dazukommen“, sagt Zobel. „Daneben ist aber wie bei Aktien auch viel Platz für neue, kleinere, innovative Kryptos.“ Entscheidend wird sein, dass Coins und Token auf regulierten Marktplätzen gehandelt werden können. „Wenn die Masse der Privatanleger genau wie auch institutionelle Anleger hier sicher einsteigen können, wird die Nachfrage noch einmal ganz anders zulegen“, sagt Zobel. Wie Kryptowährungen finanzielle Teilhabe ermöglichen Das Web 2.0 hat die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren grundlegend verändert. Wo früher Grenzen waren, können sich Menschen heute global miteinander vernetzen, Informationen selbst produzieren und diese untereinander austauschen. Doch das ist nur ein Teil der Erfolgsgeschichte. Tatsächlich hat die digitale Revolution das Potential, sich einer der größten Herausforderungen der Welt anzunehmen: das Leben der Ärmsten der Armen zum Besseren zu wenden. Eine Lösung könnten
Kryptowährungen sein – und das nicht nur in den Augen von Ökonomen und Finanzexperten. Bereits die Vereinten Nationen arbeiten an Blockchain-Lösungen, um Milliarden Menschen Zugang zu staatlichen Leistungen zu verschaffen. Ob in von Armut betroffenen Stadtgesellschaften oder abseits der urbanen Zentren gelegenen ländlichen Gebieten in Indien; viele Menschen sind weiterhin durch fehlenden Zugang zum Bankwesen sowie Kapital finanziell ausgeschlossen. Für sie besteht kaum eine Möglichkeit, am globalen Markt teilzunehmen. Ein Teufelskreis, denn wer im Kapitalismus keinen Zugang zum Markt hat, der hat auch wenig Chancen der Armut zu entkommen. Laut einer aktuellen Studie der Weltbank haben weltweit 1,7 Milliarden Menschen immer noch kein Bankkonto – eine schockierend hohe Zahl. Wer allerdings ein Bankkonto eröffnen möchte, muss für gewöhnlich einen Personalausweis vorlegen. Dies gilt in Deutschland als auch für den Großteil der Welt. Das Problem: in vielen Gegenden der Erde – insbesondere in ländlichen Gebieten –verfügen Menschen über keinen Personalausweis. Dadurch gestaltet sich ihr ohnehin schon mühseliges Leben mit jedem Schritt ein wenig schwieriger. Leider ist dieses Beispiel bittere Realität für Millionen von Menschen in ganz Afrika und vielen Schwellenländern. Und es zeigt, warum finanzielle Inklusion ein wichtiges Thema ist. Denn letztlich fördert finanzielle Inklusion Wirtschaftswachstum und spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. Kryptowährungen verschaffen marginalisierten Gruppen
Zugang zum Bankwesen Fehlender Zugang zu Märkten sowie der Ausschluss vom Finanzsystem könnten dank des Aufstiegs von Blockchain und Kryptowährungen jedoch bald der Vergangenheit angehören. Denn bereits jetzt arbeiten zahlreiche FinTechs – so auch das Hamburger Unternehmen The NAGA Group AG – an mobilen Finanzlösungen, um Kryptowährungen der breiten Masse auf der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen. Sie sehen in der digitalen Technologie eine Chance, die Finanzwelt zu demokratisieren und sie für jeden, unabhängig von Vermögen und Besitz eines Bankkontos, zugänglich zu machen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Blockchain. Sie verläuft dezentral in verteilten Netzwerken – also auf mehreren Servern – und ermöglicht es, Zahlungsströme ohne Intermediäre (z.B. Banken) durchzuführen. Banken fallen als Vermittler einer Transaktion zwischen Sender und Empfänger einer Überweisung damit praktisch weg. Solche Peer-to-Peer Transaktionen sparen vor allem Kosten, die Banken durch Gebühren für die Nutzung von Bankkonten und anderer Dienstleistungen auf die Kunden abwälzen. Jeder der über ein Smartphone verfügt – und hier liegt die Durchdringung deutlich höher als bei Bankkonten – erhält Finanzdienstleistungen in nahezu Echtzeit und zu einem Bruchteil der Kosten. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass 70% der Weltbevölkerung über ein Smartphone verfügen werden – wobei das größte Wachstum in Afrika, dem Mittleren Osten und Asien zu verzeichnen sein wird. Insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent sind mobile Bezahlsysteme mittlerweile Alltag. Hier
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